Jahr 2013, #02
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Jahr 2013, #02
SwissArchery Der Bogenschütze - l’Archer Offizielle Zeitung des Schweizerischen Bogenschützen-Verbandes Journal officiel de l’Association Suisse de Tir à l’Arc Giornale ufficiale dell Associazione Svizzeri del Tiro con l’Arco Gasetta uffiziala da l’Associazium Svizra d’Archers Gegründet 1953 Fondé en 1953 Nr 2 November 2013 SwissArchery - Der Bogenschütze / L’Archer 2-2013 2 EDITORIAL Echte Könner sprechen nie über ihr Material, denn sie wissen allzu gut, dass es beim Bogenschiessen vor allem auf den Schützen selber ankommt. Sie sind sich bewusst, dass das Ausbleiben der erwarteten Resultate zunächst einmal mit ihnen selber und nichts mit dem Beiter-Button oder was immer zu tun hat. Demgegenüber erklären mittelprächtige Schützen nur allzu gern schwache Resultate mit dem Material. Diese Art von Reaktion ist nicht unbedingt bei den Anfängern zu beobachten, sondern, sondern bei Denjenigen, welche schon einen Hintergrund als Turnierteilnehmer haben und nicht wahrhaben wollen, dass die Last der Jahre und der Konditionsmangel die ausschlaggebenden Faktoren des Misserfolgs sind. Das Ganze wird noch verschlimmert, wenn die Trainer mit derselben Ausrede das Unvermögen ihrer Schützlinge zu verbergen suchen. Trotzdem hat das Material seine Wichtigkeit. Qualität und Anpassung des Bogens an den Schützen sind ausschlaggebend für den Erfolg, sei es bei der Ausbildung oder beim Turnier. In den nächsten Nummern werden wir deshalb versuchen, unseren Lesern eine Übersicht der wichtigen, beim Materialkauf zu beachtenden Punkte zu geben Jean-Noël de Giuli, Vizepräsident der SwissArchery SwissArchery Neue Offizielle Postadresse: Swiss Archery Association - CH 3000 - Bern OFFIZIELLE ABKÜRZUNGEN DER KATEGORIEN VON SWISSARCHERY Kategorien Alter Recurve Compound Barebow Instinktif Longbow U11 Piccolo 8-10 RPIC CPIC BPIC IPIC LPIC U13 Mini 11-12 RMIN CMIN BMIN IMIN LMIN U15 Jugend Damen 13-14 RJEW CJEW BJEW IJEW LJEW U15 Jugend Herren 13-14 RJEM CJEM BJEM IJEM LJEM U18 Kadet Damen 15-17 RCW CCW BCW ICW LCW U18 Kadet Herren 15-17 RCM CCM BCM ICM LCM U21 Junior Damen 18-20 RJW CJW BJW IJW LJW U21 Junior Herren 18-20 RJM CJM BJM IJM LJM Damen 21-49 RW CW BW IW LW Herren 21-49 RM CM BM IM LM Veteran (Master) Damen 50 + RMW CMW BMW IMW LMW Veteran (Master) Herren 50 + RMM CMM BMM IMM LMM SwissArchery - Der Bogenschütze / L’Archer N° 2 Novembre 2013 Deckungfoto: SM FITA 2013 Nottwil / Foto: Jean-Noël de Giuli Redaktion: 42, route du Château-du-Crest - 1254 JUSSY presse@asta-sbv.ch SwissArchery - Der Bogenschütze / L’Archer 2-2013 3 DAS WORT DES PRÄSIDENTEN In unserer Kindheit haben wir alle einen Stecken und eine Schnur genommen, um daraus unseren ersten Bogen zu fertigen. Dieser schoss nicht eben weit und war nicht präzis, aber was solls, wir waren Bogenschützen. Als wir grösser wurden, haben wir unsere Eltern überredet, uns beim nächsten Club einzuschreiben. Nach der üblichen Frage nach den Kosten und Abnahme des Versprechens, dass zuerst die Hausaufgaben gemacht werden, haben sie schliesslich zugestimmt. Und schon standen wir vor dem Trainer, um staunend über all die komplizierten Dinge über die verschiedenen Bogen zu hören. Bei den vielen Bogenarten hatten wir alle dieselbe Frage, was ist das Beste für mich? Unser Trainer antwortete etwas verwirrend, war für ihn selber die Sache doch klar. Und trotzdem: gibt es eine Bogenart, die besser ist als die anderen? Dabei ist die Antwort doch einfach. Die beste Bogenart, ist diejenige, die uns am meisten Freude beim Schiessen macht. Es macht keinen Sinn, Unterschiede und Abgrenzungen zwischen Bogenarten und Turnierarten wir Parcours 3D oder Indoor zu suchen, und auch nicht zwischen den Clubs. Wir schiessen mit unterschiedlichen Bögen in unterschiedlicher Umgebung, Bogenschützen sind wir trotzdem alle. Ohne seine Mitglieder Clubs und Freiwilligen kann das Bogenschiessen in der Schweiz nicht wachsen. Zusammen aber können wir für das Bogenschiessen werben und den Erfolg der jungen und etwas weniger jungen Schützinnen und Schützen sicherstellen. Dank für die Vorstandsarbeit Ich möchte auf einen Freiwilligen hinweisen, der in den vergangenen zwei Jahren viel Zeit geopfert hat und danke Peter Fässler für seine Arbeit und seinen Einsatz für die SwissArchery. An der Delegiertenversammlung hatten wir leider nicht die Zeit, ihm zu danken wie es sich eigentlich gehörte. Er ist dieses Jahr nicht der Einzige, der seine Funktion in neue Hände gab. Ich danke auch Marie-Anne Horner, welche das Sekretariat leitete und während ihrer Amtszeit immer da war, die zahlreichen Fragen der Mitglieder zu beantworten. Ich danke auch Andy Weber für seine dreizehn Jahre als Mitglied der Sportkommission und die Arbeit als deren Chef im letzten Jahr. Nochmals Dankeschön und ein Merci an alle anderen Freiwilligen, die den Bogensport in der Schweiz am Leben erhalten. Maël Loretan, Präsident der SwissArchery SCHWEIZER TURNIER-KALENDER 2013-14 mit Schiedsrichter CALENDARIO DI TORNEO SVIZERRO 2013-14 con arbitri : http://www.swissarchery.org Date Lieu Nom et type de concours Organisateur 30. November 1. Dezember Collège de Marcolet Crissier (VD) XVIème Indoor de Lausanne 2 x 18 m CA Lausanne 8. Dezember Palapenz Chiasso (TI) XXI Torneo d’Inverno 2 x 18 m. Sporting Chiasso 5. Januar Seuzach 11. Internat. Indoor Turnier Seuzach 2 x 18 m. BS Winterthur 25-26 Januar Sierre Indoor du Valais 2014 2 x 18 m. Les Archers des 3 Aigles 8-9 Februar Chamblon /près Yverdon-les-Bains Indoor d’Yverdon 2014 2 x 18 m. AC Yverdon 15-16 Februar Lyss 2. Indoor Lyss BS Lyss 22. Februar Châtelaine / Genève Indoor Genève Jeunes 2 x 18 m. ADAGE 23. Februar Châtelaine / Genève Indoor Genève individuel + Team 2 x 18 m ADAGE 1-2. März Düdingen 19. Indoor Düdingen 2 x 18 m. BS Düdingen 8-9. März Centre sportif des Beillans Jussy (GE) TopArcher Indoor Jussy 2014 2 x 18 m. AC Jussy 15. März Macolin « Ende der Welt » SM Indoor + finales Compound, Instinctif, Longbow SwissArchery 16. März Macolin « Ende der Welt » SM Indoor + finales Recurve, Barebow SwissArchery SwissArchery - Der Bogenschütze / L’Archer 2-2013 4 DELEGIERTENVERSEMMLUNG des Artikels über die Turnierbekleidung genehmigt. Zentralvorstand der SwissArchery Die Delegiertenversammlung 2013 der SwissArchery fand am 5. Oktober im Haus des Sportes in Ittigen statt. Glanzlichter der Versammlung waren die Vorstandswahlen einschliesslich des Präsidenten und die Annahme des neuen Turnierreglementes. Während zwei Jahren präsidierte Peter FÄSSLER zunächst den SBV, der dann zur SwissArchery wurde. Er leistete eine grosse Arbeit indem er die Massnahmen zur Neuaufstellung des Verbandes leitete, d.h. Namensänderung, neue Statuten, neue Reglemente. Sein organisatorisches Können und sein zwischenmenschliches Verhalten sorgten für einen reibungslosen Übergang. Wie vereinbart verlässt er sein Präsidentenamt zugunsten von Maël LORETAN, Präsident der Archers de la Tour Sion. Von Andy Weber, der seinen Posten interimistisch innehatte, übernimmt Präsident: Maël LORETAN (CA La Tour/Sion) Vizepräsident 1: Tom DIELEN (CA Lausanne) Vizepräsident 2: Jean-Noël DE GIULI (AC Jussy) Pressechef: Jean-Noël DE GIULI (AC Jussy) Sekretariat: Vakant Mitgliederverwaltung: Vakant Finanzchef: Eddy POSSE Chef Sportkommission: Dominik FABER (Juventas/Basel) Chef Trainerrat: Clemens BAUER (TAT/Zürich) Schiedsrichterchef: Gérald PERREN (3Aigles/Granges) Chefin Technische Kommission: Josette KUNZ (CA Lausanne) World Archery Para Championships Bangkok (THA) 1 – 7.11.2013 LETZTE MINUTE Indoor Archery World Cup Marrakesch (MAR) 16-17.11.2013 Patrizio HOFER war der einzige Schweizer Teilnehmer in Marrakesch, wo der erste Teil des Indoor World Cup stattgefunden hat. Er erreichte den elften Platz nach den Qualifikationen. Dominik FABER die Leitung der Sportkommission. Marie-Anne HORNER zieht sich als Sekretärin zurück. Zurzeit konnte der Posten noch nicht wiederbesetzt werden. Marie-Anne stellt sich aber bis Ende Jahr noch zur Sicherstellung der Mitgliederverwaltung zur Verfügung, bis jemand anderes gefunden ist. Das neue Turnierreglement wurde nach einer bestimmten Anpassung er dann weiter im 1/8 final Jocelyn DE GRANDIS, ein anderer Franzose, mit 7-4 eliminiert. Leider wurde er aber danach von dem Amerikaner Braden GELLENTHIN mit 7-1ausgeschieden. Schlussendlich kommt er auf einen guten 7. Platz. Magali COMTE und Martin IMBODEN vertragen die Schweiz an den Para-Weltmeisterschaften in Bangkok. Beide Athleten beendeten den Wettkampf auf dem 17. Platz ihrer Kategorie. Magali COMTE zunächst auf dem 18. Platz verlor in der ersten Runde der Ausscheidung gegen die Koreanerin Sam Suk HA 6-4. Martin IMBODEN, exzellenter 10. der Qualifikation setzte sich im 1/24 Final gegen den Iraner Kakoosh MAJID 137-118 durch, bevor er gegen den Paulik JERE 131-140 verlor. Schweitzerschützen Klassement: Recurve Women Stdg (25) 1. DUBOC Brigitte (FRA) 17. COMTE Magali In den finalen hat er dann ohne Mühe, zuerst den Franzosen Philippe HORNER mit 6-0 geschlagen, bevor Compound Men Open (64) 1. STUBBS John (GBR) 17. IMBODEN Martin SwissArchery - Der Bogenschütze / L’Archer 2-2013 5 Liebe SwissArchery-Leute Nun ist meine zweijährige Verpflichtung auch schon vorbei, am vergangenen 5. Oktober konnte ich die Führung des Verbandes in kompetente, junge Hände legen. Maël, ich wünsche Dir alles Gute! Dass dieser Wechsel den Verband weiter voran bringen wird, bestätigen mir auch die Erfahrungen mit den jungen Schützinnen und Schützen anlässlich meines letzten Einsatzes als Mannschaftsführer an den Weltmeisterschaften in Antalya. Unsere Jungen besitzen enorm viel Potenzial, sind gebildet und versiert im Umgang mit den kleinen elektronischen Kobolden, die uns das Leben erleichtern sollen. Vor allem aber sind unsere Jungen bereit, sich zu engagieren, in ihrem Sport auch etwas für die Allgemeinheit zu tun. Das müssen wir besser nutzen, der erste Schritt ist getan! Wer geht, zieht für sich selber Bilanz. Auch wenn ich von Anfang an nur als Übergangspräsident gedacht war, so habe ich versucht, meinen Job so gut wie möglich zu machen. Ein paar Dinge sind gelungen, andere nicht. Wo hinterlasse ich Handlungsbedarf? Unser Verhältnis zu Swiss Olympic. Dort hat man zur Kenntnis nehmen müssen, dass Bogenschiessen nach den Spielen in London zu den sogenannt „wichtigen“ olympischen Sportarten aufgestiegen ist und nunmehr international höher bewertet ist als bestimmte Sportarten, die den Schweizern lieb und teuer sind. Schön und gut, nun sind wir aber gefordert und müssen in der Bewirtschaftung unserer Sparte Leistungssport vor allem im konzeptionellen Bereich besser werden. Dann wird man uns auch entsprechend respektieren. Die Struktur. Wir besitzen ein exzellentes Nachwuchsförderungskonzept, das auch den Beifall von Swiss Olympic gefunden hat. Gross war der Schrecken, als wir vom BASPO eine formelle Verfügung zugestellt erhielten, welche uns Ablehnung desselben Konzeptes beschied. Was ist passiert? Bei uns fehlt weitgehend eine funktionierende Struktur auf regionaler und lokaler Ebene, welche die Voraussetzung für die Ausschüttung von Unterstützungsgeldern wäre. Mein Nachfolger hat die nötigen Grundlagen in der Zwischenzeit bereits erarbeitet und im Betriebsreglement festgehalten. Nun muss das Ganze noch umgesetzt werden, dann können wir beim BASPO wieder vorstellig werden. Umgesetzt werden muss nun auch das neue Turnierreglement. Die Delegiertenversammlung hat mit überwältigendem Mehr den nun geltenden Tenuevorschriften zugestimmt. Liebe Schützinnen und Schützen, macht den Schiedsrichtern bitte nicht mit Diskussionen über Turnierbekleidung das Leben schwer, sie haben Besseres zu tun. Zu unseren Schiedsrichtern müssen wir ohnehin Sorge tragen, sonst kommt es definitiv nicht gut heraus. Die zwei Jahre als Präsident des SBV, der dann dem Zeitgeist folgend zur SwissArchery wurde, waren interessant, anregend und haben mir viel Befriedigung gebracht. All denen die mich unterstützt haben, danke ich ganz herzlich. Damit freue ich mich bereits auf meine Rückkehr in die Schiesslinie, nicht mehr als Veteran, sondern neu halt als „Master“ – was solls! Konolfingen, Oktober 2013, Peter Fässler NATIONAL KADER 2014 RECURVE COMPOUND Recurve Kadet Herren RCM Compound Junior Herren CJM Florian FABER Juventas BS Basel Julien HIRT BS Düdingen Nathan PAPILLOUD CA La Tour Sion Compound Damen CW Recurve Junior Herren RJM Clémentine DE GIULI AC Jussy Adrian FABER Juventas BS Basel Compound Herren CM Rafael FREIRE DOS SANTOS CA Lausanne Kevin BURRI BS Züri Oberland Emilien MINGARD CA Lausanne Patrizio HOFER BS Züri Oberland Recurve Junior Damen RJW Roman HÄFELFINGER Baselbieter BS Iliana DEINEKO CA Lausanne Martin IMBODEN Oberwalliser BSV Gampel Recurve Damen RW Tiziano PETRAGLIO Baselbieter BS Magali COMTE Sagittaire Genève Valentine DE GIULI AC Jussy Coach Nathalie DIELEN CA Lausanne Laurent ASTIER Céline SCHOBINGER CA Vevey-Tour-de-Peilz Recurve Herren RM Thomas RUFER BSV Bern Simon KAUFMANN (B) BSV Bern SwissArchery - Der Bogenschütze / L’Archer 2-2013 6 KANTONALKADER Wäadtländer Kantonalkader Rémy AUBORT Entstehung des Projektes Seit der Gründung des Waadtländer Bogensport-Kantonalverbandes am 17. Juni 2003, war die Schaffung einer regionalen Trainingsstruktur zwischen den Klubs und dem Nationalkader anlässlich verschiedener Versammlungen immer wieder ein Diskussionsthema. Gestützt auf einen Entschluss der Delegierten der Waadtländer Klubs vom 8. Februar 2012 wurde eine Kommission eingesetzt mit dem Auftrag, ein Waadtländer Regionalkader aufzustellen. Dieser Kommission wurde ein Budget zur Finanzierung der nötigen Trainings-Infrastrukturen zugesprochen. Gründung des Kaders. Nachdem das Projekt auf die Beine gestellt und die nötigen IndoorInfrastrukturen gefunden waren, kontaktierte die Kommission die Klubs, um die Namen der jungen Schiessenden mit Potenzial zu erfahren. Folgende Zulassungskriterien wurden berücksichtigt: Resultate der vorherigen Saison, Regelmässigkeit und Umfang des Trainings, Motivation, Unterstützung durch Eltern und Klub. Drei Kandidaturen von Jungen wurden berücksichtigt. Gleichzeitig forderte die Kommission die Waadtländer Athleten, die bereits Mitglied des Nationalkaders sind auf, im Rahmen des Möglichen ebenfalls an den Trainings des Waadtländer Kaders teilzunehmen. Die Integration der Mitglieder des Nationalkaders in die Trainings hat zum Ziel, Synergien unter den jungen Waadtländer Schützen zu nutzen und eine zusätzliche Motivation für alle zu schaffen. Dabei ist die Teilnahme im Regionalkader den Mitgliedern des Nationalkaders freigestellt. Der Kalender wurde zur Vermeidung von Datenkollisionen mit Rücksicht auf die Verpflichtungen im Nationalkader festgelegt. Ein wichtiger Punkt war auch die Zusammenarbeit mit den Klubtrainern der Jungen, um eine Verunsicherung durch widersprüchliche Anweisungen zwischen Klub- und Regionaltrainer zu vermeiden. Organisation und erste Erfahrungen Im Winter wurden drei Hallentrainings organisiert, im Dezember, Januar und Februar. Beim ersten Training wurde eine Videoaufnahme der Technik der Jungen erstellt und alle mussten ihr bisheriges Schiesstraining schriftlich aufzeigen. Um allfällige technische Mängel festzustellen, wurde auch das Material inspiziert. Gestützt auf alle Erhebungen wurde in der Folge ein Trainingsplan zusammengestellt. Die ersten Trainingssitzungen befassten sich mit den Bewegungsabläufen und der Grundstellung der Schiessenden. Besonders gearbeitet wurde dann am Bogenarm und der Öffnung der Schiesshand. Bei einer Sitzung wurde das Thema körperliche Leistungsfähigkeit und Kräftigung der Muskulatur integriert, um die Athleten für diesen bestimmten Aspekt ihres Trainings zu sensibilisieren. Bei der Besprechung des Tages mit den Jungen wird die geleistete Arbeit kritisch beurteilt, damit die Themen der folgenden Trainingssitzungen entsprechend festgelegt werden können. So geht es weiter Bei der nächsten Trainingssitzung beginnen die Athleten ein Programm mit einem Sportpsychologen. Diese psychologische Begleitung wird selbstredend mit den Eltern der Schiessenden abgestimmt, damit jeglicher Diskrepanz zur elterlichen Unterstützung vorgebeugt ist. Ab nächstem Jahr wird es einen Eintrittstest nach dem System PISTE, wie er beim Nationalkader üblich ist, geben. Die Kriterien werden natürlich tiefer sein, das Ziel des Kantonalkaders ist es ja, den Jungen Gelegenheit zu geben, sich zu entwickeln. Trainerstab Das Kantonalkader wird auf freiwilliger Basis durch folgende Personen geleitet : Nathalie Dielen, Ivan Deineko, Johan Friedli, Rémy Aubort. SwissArchery - Der Bogenschütze / L’Archer 2-2013 7 GéGé (Gérald) PERREN zeichnet SwissArchery nach seiner Art. Zu entdecken. EINFACH SUPER ! SwissArchery - Der Bogenschütze / L’Archer 2-2013 8 Das Material (1.Teil) «Ein schlechter Arbeiter hat immer auch schlechtes Werkzeug » Ein echter Meister, selbst wenn er verliert, wird nie seinem Material die Schuld geben. Er weiss allzu genau, dass fast immer er selber der Verantwortliche seiner Leistung ist. Nichtsdestotrotz schenkt er seinem Bogen mit all seinen Bestandteilen die nötige Aufmerksamkeit, denn ohne sein Material ist er nichts. Das Material des Bogenschützen ist in Funktion seines Niveaus, Geschlechtes, Alters und Interesses von unterschiedlicher Wichtigkeit, kalt lässt es (glücklicherweise) aber keinen. « Das Erste, das ein Bogenschütze begreifen muss ist die Tatsache, dass das Material nicht alles kann. Es ist sekundär, wenn auch wichtig für eine gute Leistung, aber wie vieles andere auch kann man diese nicht kaufen, selbst wenn viele Schützen versuchen, das glauben zu machen.» (Kisik Lee - Total Archery) Der Pfeilbogen ist ein Instrument so alt wie die Menschheit, verwendet ihn der Mensch doch seit prähistorischer Zeit um sich zu nähren und zu verteidigen. In unseren Breiten verwandelte sich das Bogenscheissen erst mit dem Aufkommen der Feuerwaffen zuerst in ein Freizeitvergnügen, dann in einen Sport. In bestimmten Ländern ist der Bogen aber eine Waffe des täglichen Gebrauchs geblieben. Seit der Erfindung des Bogens hat der Mensch nicht aufgehört zu versuchen, diesen zu verbessern und nach den am besten geeigneten Materialien zur Leistungssteigerung zu suchen. Aus demselben Grund hat sich auch das Aussehen des Bogens entwickelt, vom einfachen Stecken bis heutigen Compoundbogen. Es ist sicher, dass wir alle diese Bogenart benützen würden, wenn wir heute immer noch jagen müssten, um unsere Familien zu ernähren. Nachdem das Bogenschiessen ein Sport geworden ist, gibt es keinen Grund mehr, eine Bogenart gegenüber der anderen vorzuziehen. Deshalb schiesst man auch heute noch Langbogen, Instinktivbogen oder Blankbogen, ohne natürlich weder den Recurvebogen noch den am meisten technischen Compoundbogen zu vergessen. Der Recurvebogen Alle Bogen haben ihre Liebhaber und Verfechter. Die Methoden zur Fabrikation, Ausrüstung und Einstellung der Bögen mögen sich auf den ersten Blick ähneln, unterscheiden sich tatsächlich aber erheblich. In diesem Aufsatz wenden wir uns zunächst einmal den Bestandteilen eines Recurvebogens zu. Bei mir gibt es drei gute Gründe, den Recurvebogen zu favorisieren. Zunächst einmal ist er in der SwissArchery stark verbreitet, er ist technisch interessant und zudem ist es der Bogen, den ich seit den frühen Jean-Noël de Giuli achtziger Jahren benütze. Übrigens, wurden in dieser Periode auch die Recurvebögen mit abnehmbaren Wurfarmen gebräuchlich, wie wir sie heute noch benützen. In dieser Zeit entwickelte jeder Hersteller sein eigenes System zur Befestigung der Wurfarme. Man musste also alle Teile vom gleichen Hersteller beziehen, egal ob dieser amerikanisch, japanisch, koreanisch, italienisch oder sogar schweizerisch war. Später einigten sich die Hersteller auf das von der Firma Hoyt entwickelte System, was es nun erlaubte, auch bestimmte Teile unterschiedlicher Hersteller zusammenzubauen, ganz nach technischem, ergonomischem, preislichem oder sogar ästhetischem Geschmack. Wann soll man sich ausrüsten ? Der Anfänger, der mit Clubmaterial angefangen hat, wird sich zwangsläufig eines Tages die Frage nach EIGENEM Material stellen. Er wird sich an seinen Trainer wenden, auf dass ihm dieser den bestmöglichen Bogen empfehle, der es ihm erlauben soll, zumindest vergleichbare Leistungen wie die jeweiligen Nachbarn auf der Schiesslinie zu erreichen. Es gibt keine genaue Regel darüber, wann man sich ausrüsten soll. Ich habe in den vergangenen fünfzehn Jahren ein halbes Tausend Leute ausgebildet, und stelle fest, dass die Leute, welche leicht und schnell vorwärts gekommen sind, ihr eigenes Material erst relativ spät beschafft haben. SwissArchery - Der Bogenschütze / L’Archer 2-2013 In den Katalogen der grossen Marken findet man hochentwickeltes Material guter Qualität für alle körperlichen Voraussetzungen und Könnensstufen. Anfängersets für die verschiedenen Altersstufen findet man allgemein ab CHF 600.-. . Das Mittelstück (Mittelteil, Griffstück) Anm. des Übersetzers : in deutscher Sprache werden nachfolgend die Ausdrücke gemäss Haidn/Weineck verwendet. Als wichtigstes Ausrüstungsteil stellt das Mittelstück für den Schützen das am heikelsten auszuwählende Objekt. Das Mittelstück verleiht dem Bogen sein Äusseres und seinen technischen Charakter. Vor einigen Jahren, als die ersten Mittelstücke aus Metall auftauchten, waren diese ganz einfach aus einer AluLegierung gegossen. Sie waren meist massiv und einbrennlackiert. Dann kamen die geschmiedeten Mittelstücke, aus einem legierten Metallblock hergestellt und teilweise eloxiert. Diese Oberflächenbehandlung des Aluminiums ist resistenter gegen Schläge und Kratzer als die klassische Farbe. Heute wenden sich einige Hersteller mehr oder weniger dezidiert dem Karbon zu, welches Steifigkeit mit geringem Gewicht vereint. Welches sind die Auswahlkriterien für ein Mittelstück ? Egal ob Sie ein Turnier- oder ein Freizeitschütze sind, seien Sie versichert, Ihre ersten Auswahlkriterien werden die Marke und das Aussehen sein. Zweiter Aspekt wird der Preis sein und erst danach werden 9 Sie die technischen Eigenschaften, die letztlich ihren Kaufentscheid beeinflussen sollen, näher anschauen. Dieser Entscheidungsprozess ist sicher nicht ganz vernünftig, aber umso mehr menschlich verständlich. Schliesslich will man das Instrument, mit dem man viele Stunden Training und Wettkampf zu verbringen gedenkt, ja auch gern haben. Die Gefühle, die man für sein Objekt hegt, beeinflussen die Psyche beim Schiessen, deshalb ist diese erste Wahl so wichtig. Der Einfluss des Preises ist zu relativieren. Zwischen dem Preis eines Mittelstückes für Anfänger und dem Flaggschiff der Marke liegen nur einige hundert Franken, das ist gegenüber dem, was man in anderen Sportarten erlebt, mehr als bescheiden. Die technischen Eigenschaften darf man aber keinesfalls vernachlässigen. Zunächst die Grösse des Mittelstückes. Voraussetzung für einen auf den eigenen Körperbau abgestimmten Bogen ist die Auswahl geeigneter Komponenten (siehe untenstehende Tabelle). Ein ausgewogener Bogen ist weit angenehmer zu schiessen. Ein grosses Mittelstück mit kurzer Wurfarmen gibt einen harten Bogen, das Gegenteil davon einen weichen. Stature Allonge Poignée Branches Hauteur de l’arc 180-190 cm + 28’’ 25’’ L 70’’ 27’’ M 70’’ 25’’ M 68’’ 27’’ S 68’’ 23’’ L 68’’ 23’’ M 66’’ 25’’ S 66’’ 23’‘ S 64’’ 21 M 64’’ 21 S 62’’ 165-179 cm 155-164 cm 140-154 cm 125-139 cm 26 - 28’’ 24 - 26’’ 22 - 24’’ - 22’’ Zu beachten ist auch, dass bei gleichen Wurfarmen desto mehr Leistung herausschaut, je kürzer das Mittelstück ist. Das Mittelstück ist der steife Teil des Bogens, es muss die Trägheitseigenschaften besitzen um die von den Wurfarmen ausgesendeten Vibrationen zu dämpfen, gleichzeitig darf es aber nicht zu schwer sein um den Schützen nicht unnötig zu ermüden. Wie meistens geht es hier um eine Kompromisslösung des Athleten. Die Einen möchte eine gewisse Masse in der Hand halten und wählen ein Metall-Mittelstück, die Anderen bevorzugen die Energieaufnahmefähigkeit und das geringe Gewicht des Karbons. Das Ganze ist aber zu relativieren, denn vergleicht man die Spitzen-Mittelstücke der wichtigsten Hersteller, so stellt man fest, dass das Inno Max von Win&Win aus Karbon 75 Gramm mehr wiegt als seine direkter Konkurrent das Formula ION -X von Hoyt, obwohl aus Metall. Dies ist damit zu erklären, dass der koreanische Hersteller hier und dort Metallballast zur Schwingungsdämpfung einsetzen musste. Einige Spitzenathleten ausgenommen, ist die Mehrheit der Schützen nicht in der Lage, die « inneren Werte » eines Spitzen-Mittelstückes auszunützen. Für sie ist die Wahl Gefühlssache und Modetrend. Angesichts der Technologie, der Schwierigkeit der Einstellung und der Beherrschung bestimmter Komponenten, kann sich die Verwendung eines solchen Mittelstückes sogar schädlich auf den Lernprozess auswirken. Vor einigen Jahren, als ich in der Tschechischen Republik die Schweizer Juniorenmannschaft betreute, beobachtete ich neben uns junge Schützen einer ex-Sowjetrepublik, ausgerüstet mit vorsintflutlichen Griffstücken bei denen die Farbe völlig weg war und mit gespaltenen, mit Klebeband reparierten Wurfarmen. Der Trainer stellte die Pfeilauflage ein, indem er am Bogenfester herumfeilte! Wenn ich mich richtig erinnere, klassierten sich diese Jungen deutlich vor unserer, mit den letzten Neuheiten der Bogensportwelt ausgestatteten Vertretung. Ein Mittelstück besteht zunächst einmal aus den beiden Enden mit den Wurfarmtaschen. Abgesehen von Halterung der Wurfarme erlauben die Ta- 10 schen auch Einstellung zwei wichtiger Dinge, nämlich der Wurfarmposition und –Axialität sowie des Zuggewichtes. Einige Mittelstücke erlauben die Einstellung dieser zwei Parameter mit einer Exzenterschraube. Machen Sie einen grossen Bogen darum! Wählen Sie stattdessen ein System mit einer Schraube für das Zuggewicht (Spanne etwa 10%) und einer horizontalen Führung für Wurfarmposition und Axialität. Einige im Mittelstück eingebohrte Gewinde gestatten das Anbringen weiteren Zubehörs, das wir später besprechen werden (Visier, Stabilisation, Button, Klicker, etc.) Bleibt der Griff an sich, welcher die Verbindung zwischen Bogen und Schützen herstellt. Dieser ist meist aus Plastik oder Holz hergestellt. Er kann mehr oder weniger geneigt sein und eine der Hand des Schützen angepasste Form aufweisen. Auch hier wird das Komfortgefühl die persönliche Wahl beeinflussen. Die Wurfarme Diese sind, immer als Paar, die « Triebwerke » des Bogens. Sie sollen die durch den Schützen entwickelte Kraft speichern und möglichst auf die gewünschte Art abgeben. Sie sind die einzigen elastischen Bauteile des Bogens und bestehen aus Holz oder aber aus Verbundwerkstoffen. Ihre Länge und vor allem ihre Zugkraft sind entscheidend für die Anpassung des Bogens an den Schützen. Für fast dreissig Jahre wiesen alle marktüblichen Wurfarme das Befestigungssystem der Firma Hoyt auf. Vor drei oder vier Jahren hat nun aber dieselbe Firma noch ein System entwickelt, welches die Verwendung eines neuen Typs von Wurfarmen erlaubt. SwissArchery - Der Bogenschütze / L’Archer 2-2013 Beim Preis der Wurfarme gibt es je nach technischem Aufbau gewaltige Unterschiede. Ein Anfänger wird Ohne überhaupt die Kosten anzusprechen, sind diese Wurfarme meist sehr schnell und verzeihen zwangsläufig rasch und mehrmals die Zugkraft, eventuell auch die Länge der Wurfarme ändern. Es ist deshalb angezeigt mit HolzFiberglaslaminaten zu beginnen, bevor auf Kunststoffkerne, Karbonfasern und andere Verbundmaterialien gewechselt wird. Welche sind die besten Wurfarme ? Der Schütze, welcher seinen Bogen langsam beherrscht hat die Tendenz, rasch die Zugkraft zu erhöhen und sein Gerät auf den Stand „der Besten“ zu bringen! Wie oft habe ich auf der Schiesslinie Diskussionen von Leuten über Qualität und Leistung ihrer Bögen zugehört, die in keinem Verhältnis zu ihren Resultaten standen. Es ist sehr schwierig zu sagen, welche die besten Wurfarme sind, denn das hängt von mehreren Faktoren ab. Viele Versuche haben mir gezeigt, dass Geschwindigkeit, Schwingungen und Nutzleistung die grundlegenden Elemente sind, welche den Schuss beeinflussen. Die Wurfarme werden in Funktion ihrer künftigen Verwendung aus dem reichhaltigen Angebot ausgewählt. Die meisten Wurfarme der grossen Hersteller sind heutzutage, Produkte hoher Qualität. Der Bogensport profitiert vom technischen Fortschritt besonders der Luftfahrindustrie, vor allem was die Verbundwerkstoffe betrifft. Trotzdem sollten nur Spitzenschützen Spitzenwurfarme benützen. keine Abschussfehler. Auch müssen sie perfekt auf die verwendeten Pfeile abgestimmt sein. Muss man Wurfarme einstellen ? Die Einstellung von Wurfarmposition und Axialität wurde immer als etwas Vorrangiges betrachtet. In Anbetracht der Belastungen, welche die Wurfarme auszuhalten haben ist es aber normal, dass sie sich etwas verformen und sich die Geometrie des Bogens verändert. Deshalb ist es illusorisch und abträglich, wenn man dauernd an diesen Veränderungen herum korrigieren will. Der amerikanische Meister Darrell Page hat die Olympischen Spiele 1976 gewonnen und viele Weltrekorde aufgestellt, notabene mit verdrehten Wurfarmen. Welche Zugkraft soll man wählen ? Die Hersteller haben sich auf eine Norm zur Angabe der Zugkraft geeinigt, welche von einer Auszugslänge von 28 Zoll und der Grösse des Mittelstücks ausgeht. Anders gesagt, ein Schütze mit einer Auszugslänge von 28 Zoll wird 100% der am Wurfarmende angegebenen Zugkraft in Funktion der Grösse des Mittelstücks aufwenden müssen (z.B. 68 Zoll = 30 Pfund, 66 Zoll = 32 Pfund). Mit einem Mittelstück von 25 Zoll wird ein Schütze mit einem grösseren Auszug als 28 Zoll eine höhere Zugkraft als 30 Pfund aufwenden müssen. Mit einem kleineren Auszug SwissArchery - Der Bogenschütze / L’Archer 2-2013 als 28 Zoll wird auch die Zugkraft kleiner als 30 Pfund sein. Der Unterschied pro Zoll wird auf 2 – 3 Pfund geschätzt. Es ist aber unerlässlich, die Zugkraft des Bogens mit Hilfe einer mechanischen oder elektronischen Waage nachzumessen. Mit anderen Worten, ein junger Anfänger mit einem kurzen Mittelstück sollte nicht mit allzu schwachen Wurfarmen ausgerüstet sein, da er die angegebene Zugkraft der Wurfarme nie erreichen und er von der Leistung seines Bogens enttäuscht sein wird. Die beim Recurvebogen benötigte Zugkraft hängt von der beabsichtigten Verwendung ab. Die untenstehende Tabelle zeigt die mindestens erforderliche Zugkraft, um bei normalen Bedingungen an einem Turnier teilzunehmen. Kategorie Indoor FITA 70-50 FITA Star RPIC 10-12# 12-14# 14-16# RMIN 14-16# 16-18# 16-18# RJEW-RJEM 18-20# 20-22# 22-24# RCW 22-24# 28-30# 28-30# RCM 22-24# 28-30# 30-32# RJW 22-24# 28-30# 30-32# RJM 22-24# 30-32# 34-36# RW 22-24# 28-30# 30-32# RH 22-24# 30-32# 34-36# RMW 22-24# 28-30# 28-30# RMM 22-24# 28-30# 30-32# Die Sehne Als ich mit dem Bogenschiessen begann, kam gerade eine neue Textilfaser auf den Markt. Sie besass eine für das Bogenschiessen entscheidende Eigenschaft, indem sie nicht dehnbar war. Sie ersetzte das viel zu elastische Dacron. Das von DuPont-de-Nemours entwickelte Kevlar hatte aber einen riesigen Nachteil, indem es nicht mehr als 800 Schuss aushielt, bevor es riss. Seit dieser Zeit beschäftige ich mich mit der Konfektionierung von Sehnen. Bis in die neunziger Jahre hinein schworen die Schützen auf Fast Flight, das heute durch zahlreiche andere Materialien ersetzt ist. Dies sind u.a. die Garne D75 und 8125. 11 SwissArchery Bilder All diese Garne gibt es in zahlreichen Farben. In Anbetracht der Widerstandsfähigkeit braucht man heute nicht mehr ein Meister der Sehnenherstellung zu sein, um diese selber zu machen. Ich habe zahlreiche Sehnen aus verschiedenen Materialien hergestellt. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Materialien sind unerheblich. Es ist vielmehr wichtig, auf die Sehnenohren und die Nockpunkte zu achten. Diese müssen aus Gewichtsgründen unbedingt aus Garn gefertigt werden. Die Faustregel lautet 16 Stränge für Zuggewichte bis 40 Pfund, darüber sollten 18 vorgesehen werden. Einige Leute befürworten eine Verringerung der Stränge zur Erhöhung der Geschwindigkeit. Meiner Meinung nach ist dieser Kunstgriff in Anbetracht der für die Wurfarme verwendeten Materialien unnötig und macht den Bogen unnötig schadensanfällig. Nicht zu vergessen, eine Sehne muss verwunden sein um einen konstanten Durchmesser sicherzustellen und ein Aufgehen beim Abschuss zu verhindern. Über die richtige Anzahl Windungen gibt es getrennte Meinungen. Dies ist weitgehend Erfahrungssache und eine Sehnenmaterialfrage, bei mindestens 10 – 12 und maximal 30 – 35 Windungen dürfte man aber richtig liegen. Denken Sie daran, wenn Sie eine Sehne herstellen oder bestellen. Die Verfügbarkeit von mindestens zwei identischen und eingeschossenen Sehnen ist unerlässlich. Obwohl selten geworden, den Sehnenriss gibt es immer noch und er kommt selten im richtigen Augenblick! Fortsetzung folgt.. Photos JN de Giuli SwissArchery - Der Bogenschütze / L’Archer 2-2013 12 Sechs Schweizer nahmen am 4. Weltcup in Wroclaw/Polen teil. Die Qualifikationen verliefen nicht eben gut, erreichte doch niemand die erste Ranglistenhälfte. Bester Schweizer war Kevin BURRI, welcher auf dem 45. Rang erscheint. Archery World Cup Stage 4 Wroclaw (POL) 19 – 25.08.2013 Schweitzerschützen Klassement: Recurve Women (90) 1. O.H. YUN (KOR) 57. DIELEN Nathalie 57. SCHOBINGER Céline Recurve Men (98) 1. S. LEE (KOR) 57. FREIRE DOS SANTOS R. 57. MINGARD Emilien Compound Men (71) 1. P.J. DELOCHE (FRA) 17. HOFER Patrizio 33. BURRI Kevin In der Ausscheidung konnten nur die Compoundschützen einige Matches gewinnen. World Archery 2013 Youth Championships Wuxi (CHN) 13 – 20.10.2013 Patrizio HOFER belegte immerhin den 17. Platz, indem er nacheinander den Norweger M. HANGSETH, und den Südafrikaner D.P. BIERMANN besiegte, um dann gegen den Indonesier N. PURVHITO auszuscheiden. Kevin BURRI wird 34. nach einer Niederlage gegen den Koreaner L. MIN, dies nach einem Sieg gegen den Südafrikaner S. ANDERSON. Alle Anderen scheitern in der ersten Runde und belegen den 57. Platz. Rafael FREIRE DOS SANTOS 4-6 besiegt durch den Spanier L. ALVAREZ, Emilien MINGARD 4-6 besiegt durch den Franzosen G. PREVOST, Céline SCHOBINGER 5-6 besiegt durch die Türkin A. AKTUNA, Nathalie DIELEN 0-6 besiegt durch die Japanerin K. KAWANAKA. Nur die jungen Florian & Adrian FABER reisten an die Junioren-WM in Wuxi/China um die Farben der Schweiz zu verteidigen. Bei den Kadetten erreichte Florian den 58. Platz in der Qualifikation, während sein Bruder Adrian bei den Junioren sich als 69. klassierte. Beide schieden in der ersten Runde der Ausscheidungsrunde aus. Florian FABER 0-6 gegen den Argentinier F. RODRIGUEZ SAS und Adrian FABER 3-7 gegen den Deutschen L. MAIER. Bei der Qualifikation für die JugendOlympiade hatte Florian FABER, als 33. der Qualifikationsrunde zuerst ein Freilos, um dann 0-6 gegen den Japaner Hiroki MUTO auszuscheiden. Schweitzerschützen Klassement: Recurve Cadet Men (114) 1. HUSTON Patrick (GBR) 57. FABER Florian Recurve Junior Men (85) 1. R. RAMAERKERS (BEL) 57. FABER Adrien SPONSOR DER NATIONAL MANNSCHAFT: Youth Olympic Elimination (76) 33. FABER Florian SwissArchery Der Bogenschütze / L’Archer 2-2013 13 World Archery 2013 Championships Belek Antalya (TUR) 19 – 25.08.2013 Schweitzerschützen Klassement: Recurve Women (115) 1. M. JAGER (DEN) 33. SCHOBINGER Céline 105. DIELEN Nathalie 112. DEINEKO Iliana Recurve Men (145) 1. S. LEE (KOR) 57. RUFER Thomas. 116. FABER Adrien Compound Men (71) 1. M. SCHLOSSER (NED) 33. BURRI Kevin 33. HOFER Patrizio Team Recurve Women (32) 1. Korea (Chang-Ki-Yun) 31. Switzerland (DeinekoDielen-Schobinger) Team Recurve Mixte (46) 1. Korea (Ki-Oh) 31. Switzerland (RuferSchobinger) Für die Weltmeisterschaften 2013 in Antalya wurden sieben Schweizer aufgeboten, davon waren zwei noch Junioren. Bei den Recurve-Herren begleitete Adrian FABER Thomas RUFER und zur Vervollständigung der Damenmannschaft neben Céline SCHOBINGER und Nathalie DIELEN besetzte Iliana DEINEKO zum ersten Mal den von Valentine DE GIULI, zur Verfügung gestellten Platz, da letztere zu stark von ihrem Architekturstudium an der ETHL in Anspruch genommen ist. Patrizio HOFER und Kevin BURRI bildeten die Mannschaft Compound Herren. Leider passierte resultatmässig etwa dasselbe wie am letzten Weltcup, diese vermochten die Erwartungen nicht zu befriedigen. Nur vier Schiessende konnten sich für die Ausscheidungsrunde qualifizieren. Für die Teamseniorin Nathalie DIELEN und die beiden Junioren Iliana DEINEKO und Adrien FABER, waren die Weltmeisterschaften am Abend des ersten Tages bereits gelaufen. Thomas RUFER, welcher sich als Letzter für die Ausscheidung hatte qualifizieren können, sah sich in der ersten Runde durch den amerikanischen Meister 0-6 Brady ELLISON besiegt. Die anderen Schweizer überlebten eine einzige Runde, Céline SCHOBINGER schlug zunächst 6-2 die Holländerin S-Z DE VRIES und schied dann 0-6 gegen die Russin N. ERDYNIEVA aus. Kevin BURRI seinerseits konnte den Engländer D. BUSBY 141-139 schlagen und verlor dann gegen den Russen A. DAMBAEV 135-143. Patrizio HOFER besiegte den Spanier G.S. MARTINEZ 149-143 und stellte damit einen neuen Schweizer Rekord auf. Das Ausscheiden kam gegen den Oesterreicher M. MATZNER im Shoot off nach einem bescheidenen vom Winde verwehten 138-138. Weder die Damenequipe noch ein Mixed Team konnten sich für die Ausscheidung qualifizieren. Martin SPRING war der einzige Schweizer Vertreter an der WM 3D. Er wurde 25., ohne in die Endausmarchung eingreifen zu können. World Archery 2013 3D Championships Sassari (ITA) 8 – 12.10.2013 Schweitzerschützen Klassement: Compound Men (43) 1. D. COUSINS (USA) 25. SPRING Martin SwissArchery Der Bogenschûtze - l’Archer Text: J-N de Giuli, Maël Loretan, P. Fässler, R. Aubort Übersetzungen: P. Faessler (D), JN. De Giuli (F) Foto: J-N de Giuli, WorldArchery, R. Aubort Redaktion : Jean-Noël de Giuli - 42, route du Château-du-Crest - CH-1254 - JUSSY - presse@asta-sbv.ch