Hessen Mobilität + Logistik - Hessisches Ministerium für Wirtschaft

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Hessen Mobilität + Logistik - Hessisches Ministerium für Wirtschaft
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Hessisches Ministerium
für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung
Mobilität und Logistik in Hessen
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IMPRESSUM
Herausgeber
Hessisches Ministerium
HA Hessen Agentur GmbH
für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung
Abraham-Lincoln-Straße 38-42
Referat Öffentlichkeitsarbeit
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Redaktion
Referat Verkehrspolitik, Logistik
Sigrid Beyersdörfer
Dr. Christian Langhagen-Rohrbach
Gestaltung
ansicht, kommunikationsagentur
www.ansicht.com
Juni 2007
Fotos
Titel:
Deutsche Bahn, DB AG, Warter; Fraport AG; Hessisches Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen; jpunkt / photocase
Innenseiten:
Adam Opel GmbH: S. 8, 9; Alstom (Fotograf Bernd Rosental): S. 22; Amazon.de GmbH: S. 34; Dematic GmbH & Co KG: S. 35;
Deutsche Bahn, DB AG: S. 5 Brenneken, S. 18 Warter, S. 19 Horn, S. 27 Müller-Elsner, S. 30 Piekarsky, S. 31, 41 Lautenschläger;
Deutsche Telekom AG: S. 36; ESA: S. 39; fotolia: S. 37; Fraport AG: S. 10, 29; Hessische Flugplatz GmbH: S. 12, 13;
HFM Managementgesellschaft für Hafen und Markt Frankfurt mbH: S. 32; Hessisches Landesamt für Straßen- und Verkehrswesen: S. 4, 15, 16, 38, 42, 43; PhotoAlto: S. 6; photodisc: S. 2; project photos: S. 28; Regionalmanagement Nordhessen GmbH:
S. 26; RMV GmbH: S. 7, 20, 21, 23
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INHALTSVERZEICHNIS
01
02
03
04
Vorwort
An Hessen führt kein Weg vorbei
09
Nordhessen – das Deutschland-Hub
Die Lage ist gut …
Historische Gunstlage
Zentraler Umschlagknoten
Zentrale Lage in allen Epochen ................ 04
Standort Nordhessen ................................ 26
Hessens Mobilität in der Zukunft
10
Logistik Südhessen
Globalisierung und europäische Integration
Luftfracht und Distribution
Demographischer Wandel ........................ 06
Logistikdienstleistungen ........................... 28
Automotive
11
Schienengüterverkehr
Automobilhersteller in Hessen
Zukunft des Güterverkehrs
Automobilzulieferer
Wagenladungsverkehr
Mobilitätscluster Nordhessen .................. 08
Kombinierter Verkehr
Förderung des
Aviation
Schienengüterverkehrs ............................. 30
FRA – Frankfurt Airport
Jobmaschine Flughafen
05
07
Wasserstraßen in Hessen
Zukunft des Frankfurter Flughafens
Spezialisierte Hafenanlagen
Flughäfen in Hessen ...................................10
Häfen am Main
Wasserstraße Rhein ................................... 32
Staufreies Hessen 2015
13
Intralogistik
Zukunftsweisende Projekte
Was ist Intralogistik?
Intelligente Straßen und Fahrzeuge ......... 14
RFID – Zugpferd einer Branche ................ 34
Schienenpersonenfernverkehr
14
Hessen auf dem Information Highway
Hessen im Fernverkehrsnetz
Rückgrat der Wissensgesellschaft
Frankfurt RheinMain plus ..............................18
Hessen – Optimaler Standort
für IKT-Unternehmen................................... 36
Nahverkehr in Hessen
Verkehrsverbünde
15
Innovative Mobilität
Grundlagen des hessischen ÖPNV
Forschung und Ausbildung
Ausschreibungen als Erfolgsprinzip
Cluster-Management
Dichtere Nahverkehrsnetze
Consulting
Attraktive Angebote
Kongresse und Events ............................... 38
und Serviceleistungen ............................... 20
08
Binnenschifffahrt
Frankfurt Airport – intermodaler Knoten
Innovationsprojekt
06
12
16
Kontakte .................................................... 42
Radland Hessen
Bedeutung des Radsports
Radfernwege
Investitionen im Radverkehr
Elektronischer Radroutenplaner .............. 24
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01 VORWORT
An Hessen führt kein Weg vorbei
HISTORISCHE GUNSTLAGE
Die Mobilität von Gütern und Personen ist eine der we-
attraktiver Handelsplatz schnell kontinentale
sentlichen Grundlagen unserer Wirtschaft und unserer Ge-
Bedeutung erlangte. Davon profitiert die
sellschaft – bei den Wegen zur Arbeit werden zunehmend
Stadt noch heute – schließlich haben sowohl
größere Entfernungen zurückgelegt, in der Freizeit wer-
der Finanzplatz Frankfurt mit seiner Börse,
den Aktivitäten an verschiedenen Orten ausgeübt und als
als auch die Frankfurter Messe ihre Wurzeln
Urlaubsziel werden ferne Länder ausgewählt. Die Aktions-
im Mittelalter.
radien der Menschen sind in den vergangenen Jahren
immer größer geworden. Auch im Wirtschaftsleben lässt
sich dies nachvollziehen – Lebensmittel werden aus immer
weiter entfernten Regionen „frisch auf den Tisch“ geliefert,
bei der Herstellung hochwertiger Produkte nehmen die
Transporte von Vor- und Zwischenprodukten einen immer
höheren Stellenwert ein und die termingerechte Lieferung
auf die Minute genau ist heute eher die Regel als die Ausnahme.
Basis all dieser Entwicklungen ist eine gut ausgebaute
Verkehrsinfrastruktur – erst sie ermöglicht es, die oben
beschriebene individuelle Mobilität auszuleben bzw. Güter
über große Distanzen unkompliziert zu transportieren.
ZENTRALE LAGE IN ALLEN EPOCHEN
Die Erreichbarkeit als Wettbewerbsvorteil
zieht sich wie ein roter Faden durch die
hessische Geschichte: Durch seine zentrale
Lage im Netz der Handelsstraßen bot sich
Frankfurt auch als zentraler Knoten in den
aufkommenden Eisenbahnnetzen des 19.
Jahrhunderts an – bereits in den ersten Planungen für ein deutsches Eisenbahnnetz
von Friedrich List war Frankfurt als Kreuzungspunkt vorgesehen. Mit dem Aufkommen des Automobils und dem Autobahnbau rückte das Rhein-Main-Gebiet einmal
An Hessen führt in dieser Hinsicht kein Weg vorbei: Schon
mehr in die Mitte: Das Frankfurter Kreuz
in der Historie lag Hessen günstig. Dies dokumentieren
kann als erstes Autobahnkreuz gelten und
die zahlreichen Pfalzen der deutschen Kaiser ebenso wie
unterstreicht auch im Netz der Autobahnen
die Tatsache, dass Frankfurt den Kreuzungspunkt bedeu-
die Zentralität der Region. Dass sich in die-
tender Handelsstraßen bildete. Erreichbarkeit spielte auch
ser Region ein Flughafen ansiedelte, als das
in der Geschichte bereits eine Rolle, so dass Frankfurt als
Zeitalter der Luftfahrt begann, scheint bei-
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Mobilität in Hessen / An Hessen führt kein Weg vorbei
nahe selbstverständlich. Dieser entwickelte
sich parallel zum Aufstieg des Finanzplatzes
von einem Flughafen mit nationaler Bedeutung zu einem der wichtigsten Airports in
Kontinentaleuropa. Die vorläufig letzte Generation der Verkehrsinfrastruktur bilden die
Netzwerke des Datenverkehrs: Auch hier ist
Hessen mit Frankfurt ein wichtiger Netzknoten – DE-CIX zählt zu den wichtigsten Internetknoten in Kontinentaleuropa.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands
erlangte die Region Kassel-Bad Hersfeld
große Bedeutung – am Kirchheimer bzw.
Hattenbacher Dreieck kreuzen sich Autobahnen aus allen Himmelsrichtungen. Von
keiner anderen Region Deutschlands aus
sind alle Orte über Nacht zu erreichen, so
destens 10.000 Menschen. Allein die in Nordhessen an-
dass sich hier auf Grund der Erreichbarkeits-
sässigen Unternehmen erwirtschafteten deutschlandweit
vorteile und des Arbeitskräftepotenzials ein
rund 25 % dieses Umsatzes (vgl. Klaus/Kille: TOP 100 der
starker Distributionsstandort ausbildete,
Logistik, 4. Auflage, Hamburg).
der deutschland- und europaweit zu den
bedeutendsten zählt. Zusammen mit den
südhessischen Logistikunternehmen aus
dem Bereich der Luftfracht sowie den Logistikdienstleistern dieser Region hat Hessen
allein 170.000 Beschäftigte in der Logistik –
das sind alle Personen in Logistikunternehmen bzw. mit logistischen Tätigkeiten in
anderen Unternehmen. Allein mit den
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten
liegt die Logistik in Hessen damit vor anderen starken Branchen wie der Finanzwirtschaft oder dem Baugewerbe. Auch die
Tatsache, dass in Hessen insgesamt 15 Un-
Flankierend haben sich in Hessen auch Unternehmen
angesiedelt, die den Verkehrsbereich durch wesentliche
Innovationen mit geprägt haben. Dazu gehören die zahl–
reichen hessischen Automobilzulieferer ebenso wie Unternehmen aus dem Bereich Eisenbahntechnik. In Nordhessen haben sie sich zu einem Mobilitätscluster zusammengefunden, in Mittel- und Südhessen haben sich eigene
Netzwerke etabliert, die die vorhandenen Unternehmen
stärken und Synergien nutzbar machen.
Hessen zählt somit zu den innovativsten Standorten der
Mobilitäts- und Logistikwirtschaft mit hervorragender
Erreichbarkeit, so dass es zu Recht heißt:
„An Hessen führt kein Weg vorbei.“
ternehmen aus den „TOP 100 der Logistik“
in Deutschland angesiedelt sind sowie nahezu alle namhaften Stückgut-Kooperationen, spricht für den Standort. Diese Unternehmen setzten 2004 zusammen mit den
Stückgutkooperationen fast 10 Milliarden €
in Deutschland um und beschäftigten min-
Alois Rhiel
Hessischer Minister für Wirtschaft,
Verkehr und Landesentwicklung
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02 HESSENS MOBILITÄT
IN DER ZUKUNFT
Globalisierung und europäische Integration
Unternehmensnetzwerke sind eine der Antworten auf sich
nalisiert hat. Die Arbeitsteilung wird ebenso
verändernde Rahmenbedingungen, die auch in Hessen
wie die Integration der mittel- und osteu-
sicherstellen, dass der Standort international wettbe-
ropäischen EU-Mitgliedstaaten dafür sor-
werbsfähig bleibt. Durch die Globalisierung haben sich in
gen, dass der Güterverkehr die nächsten
den letzten Jahren die Ausgangsbedingungen des Wirt-
Jahre und Jahrzehnte wachsen wird. Auch
schaftens verschoben – Verflechtungen von Unternehmen
in Zukunft wird sich an der Bedeutung der
haben an Internationalität ebenso gewonnen wie die un-
Straße als Verkehrsträger Nr. 1 im Güterver-
ternehmensinternen Produktionsprozesse. Dazu kommen
kehr wenig ändern. Um das Gesamtwachs-
unterschiedliche Lohnniveaus in anderen Nationen, die
tum jedoch aufnehmen zu können, wird es
ebenso wie der Fall von Handelsschranken mit dazu bei-
nötig sein, Konzepte zu entwickeln, die auch
getragen haben, dass sich die Produktion stark internatio-
die Bahn, das Binnenschiff und den Luftverkehr mit einbeziehen. Nur so wird es möglich sein, die Umweltauswirkungen des
Prognose der Güterverkehrsleistung in Deutschland
nach Modi bis 2030 (in Milliarden tkm pro Jahr)
wachsenden Güterverkehrs zu minimieren.
Für Hessen gilt dies als Transitland inner-
900
halb Europas besonders. Mit Innovations-
800
projekten wie „Staufreies Hessen 2015“
700
versucht Hessen insbesondere mit Hilfe von
600
Telematiklösungen für fließenden Verkehr
500
zu sorgen. Diese sorgen für hohe Kapazitä-
400
ten der vorhandenen Verkehrswege, für
Zeitgewinne und damit Kostenvorteile.
300
Gleichzeitig werden durch den reibungslo-
200
sen Verkehrsablauf auch die Umweltwirkun-
100
gen reduziert und die Sicherheit auf den
Straßen erhöht.
0
1995
2000
Binnenschiff
Bahnen
LKW
2005
2010
2015
2020
2025
2030
2035
Quelle: BMVBS / Progtrans 2006
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Mobilität in Hessen / Hessens Mobilität in der Zukunft
Die zunehmende Komplexität von Lieferver-
ändern wird: Der Anteil der jüngeren Menschen wird abneh-
flechtungen und Transportbeziehungen er-
men, während der der älteren steigt. Bereits dies bringt verän-
fordert auch eine ganzheitliche Sichtweise
derte Mobilitätsbedürfnisse mit sich. So ist anzunehmen, dass
auf die Beziehungen der Unternehmen un-
der Individualverkehr trotz abnehmender Gesamtbevölkerung
tereinander. Das sog. „Supply chain mana-
zunächst noch einige Jahre ansteigen wird. Dies liegt u.a. daran,
gement“ wird daher in Zukunft noch an
dass die künftigen Senioren andere Mobilitätsmuster gewöhnt
Bedeutung gewinnen und dafür sorgen,
sind als die heutigen – so wird die PKW-Nutzung zum Beispiel
dass die Nachfrage nach hoch qualifiziertem
allein deswegen noch zunehmen, weil heutzutage nur ein Teil
Personal bei Logistikdienstleistern und -un-
der älteren Frauen einen Führerschein und ein Auto hat.
ternehmen ansteigt. Um diese Nachfrage
zu befriedigen, gibt es in Hessen zahlreiche
private und öffentliche Ausbildungsstätten,
die den Logistiknachwuchs ausbilden.
DEMOGRAPHISCHER WANDEL
Die derzeit vorliegenden Prognosen des
Güterverkehrs erwarten erst ab 2035 eine
Stagnation der Verkehrsleistungen bzw.
einen leichten Rückgang – so lange wird es
dauern, bis der demographische Wandel
auch im Güterverkehr ankommt. In den Distributionsverkehren werden sich in Regionen, die von starker Abwanderung betroffen
sind, früher Veränderungen ergeben müs-
Bei den jüngeren Frauen sind es, ebenso wie bei den Männern
sen – dies könnte zum Beispiel in Nordhes-
aller Altersklassen, nahezu alle. Zukünftige Nutzeransprüche,
sen der Fall sein. Aber auch in Südhessen
innovative Konzepte in der Fahrzeugtechnik und die Sicherheit
werden Schrumpfung und Wachstum der
des Straßenverkehrs stellen neue Anforderungen an die Fahr-
Bevölkerung nah beieinander liegen. Dabei
zeuge und die Straßen selbst. Die Hessische Straßen- und Ver-
spielen neben der natürlichen Bevölkerungs-
kehrsverwaltung hat bereits einen Leitfaden entwickelt, wie
entwicklung auch Zu- und Abwanderung im
Straßen, Bürgersteige, Ampelanlagen etc. zu gestalten sind, um
nationalen und internationalen Maßstab
allen Bevölkerungsgruppen ungehinderte Mobilität zu ermög-
eine Rolle. Fest steht, dass sich die Zusam-
lichen.
mensetzung der Bevölkerung deutlich verDie veränderten Mobilitätsanforderungen werden auch Auswirkungen auf das Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs
haben. Hier sind die Landkreise und Städte als Aufgabenträger
gefordert, entsprechende Konzepte zu entwickeln, die die
regionalen Bedürfnisse widerspiegeln und die Mobilität der
Bevölkerung in den jeweiligen Regionen sicherstellen
können.
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03 AUTOMOTIVE
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AUTOMOBILZULIEFERER
Zahlreich vertreten sind in Hessen auch
die Automobilzulieferer: Hier sind bekannte Namen zu nennen wie Siemens
Automobilhersteller in Hessen
Neben seiner Stärke in den Bereichen Finanzwirtschaft,
Chemie und Logistik ist Hessen auch ein bedeutender
Standort der Verkehrswirtschaft – an erster Stelle ist hier
die Automobilbranche zu nennen, die in Hessen stark vertreten ist. Opel verfügt inzwischen mit seinem Stammwerk
in Rüsselsheim über das modernste Automobilwerk der
Welt. Dort können bis zu vier verschiedene Modelle
gleichzeitig produziert und jährlich insgesamt 270.000
VDO, wo zum Beispiel Audio- und Navigationssysteme gefertigt werden, Continental (Fahrerassistenzsysteme) oder eher
kleinere Unternehmen wie die NormaGruppe aus Maintal, die Befestigungssysteme, Schlauchschellen und weitere
Kleinteile produziert, oder Veritas in Gelnhausen, die sich auf Spritzgießverfahren
und so genannte Fluidsysteme (Kraftstoffsysteme und anderes) spezialisiert hat.
Autos hergestellt werden. Rüsselsheim hat als Sitz des In-
Die südhessischen Automobilzulieferer
ternationalen Technischen Entwicklungszentrums (ITEZ)
haben sich im Automotive Cluster Rhein-
noch besondere Bedeutung – es ist für einen Großteil der
Main-Neckar organisiert, das die Region
Fahrzeugneuentwicklungen innerhalb des GM-Konzerns
zwischen Gießen und Heidelberg sowie
zuständig.
zwischen Mainz und Fulda abdeckt. Allein
Für den Automobilvertrieb ist das Rhein-Main-Gebiet
deutschlandweit eine herausragende Adresse: Hier haben
ˇ
zum Beispiel der Deutschland-Vertrieb von Fiat, Skoda,
Mitsubishi oder Kia ihren Sitz, Kia hat zudem ein eigenes
Entwicklungs- und Designzentrum am Standort, Hyundai
hat seine Europazentrale in Offenbach angesiedelt und
steuert von hier aus seine Aktivitäten auf dem europäischen Markt.
in diesem Cluster haben sich 350 Automobilzulieferer zusammengefunden, um miteinander zu kooperieren und Synergien
nutzen zu können. Das Automotive Cluster
Rhein-Main-Neckar ist zudem Teil des
„Europe Innova“-Projektes „Transnational
Clustering in the Automotive Sector“
(TCAS), in dem sich verschiedene
Automobilcluster Europas organisiert
haben. Neben Clustern aus Slowenien,
Großbritannien, Frankreich, den Niederlanden und Polen ist auch die Region
Nordhessen, vertreten durch ihr Netzwerk
der Mobilitätswirtschaft MoWiN.net, Mitglied des EU-Programms TCAS. Im Rahmen des Projekts werden internationale
Kooperationen und der Austausch der
Clustermanager untereinander gefördert.
TCAS wird von der Hessen Agentur koordiniert.
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Mobilität in Hessen / Automotive
MOBILITÄTSCLUSTER NORDHESSEN
Das Mobilitätscluster Nordhessen deckt
die Branchen Fahrzeugbau/Automotive,
Bahntechnik, Logistik und Mobilitätsmanagement ab – in diesen Bereichen gibt
es insgesamt 4.500 Unternehmen in Nordhessen, die 67.000 Mitarbeiter beschäftigen. Damit ist das Mobilitätscluster
Arbeitgeber für 21% der nordhessischen
Beschäftigten. Im Segment Automotive
haben – wie in Süd- und Mittelhessen –
zahlreiche Automobilzulieferer ihre Standorte in Nordhessen, zum Beispiel Continental in Korbach. Dort werden PKWReifen produziert, gelagert und von dort
aus in ganz Europa verteilt. Weitere Unternehmen aus Nordhessen sind neben anderen WEGU in Kassel (Schwingungs-
Im zweitgrößten VW-Werk der Welt werden Getriebe, zum Bei-
dämpfer), Konvekta in Schwalmstadt
spiel das moderne Direktschaltgetriebe, Abgasanlagen sowie
(Klimaanlagen), AKG in Hofgeismar (Kühl-
Karosserieteile hergestellt. Das Volkswagen-Werk Kassel ist kon-
systeme), Hübner in Kassel (Einstiegs- und
zern- und weltweites Kompetenzzentrum für die Gießereitech-
Gelenksysteme) oder TI Automotive in
nik, für den Getriebe- und Abgasanlagenbau sowie für das
Fuldabrück (unter anderem Kraftstoff-
Formhärten. Somit werden von Baunatal aus alle Aktivitäten in
leitungen). Nordhessen nimmt auch als
den genannten Bereichen koordiniert. Im VW-Werk werden ca.
Komponenten- und Systemlieferant für
11.000 Mitarbeiter beschäftigt. Zudem ist an mehreren Stand-
große Automobilkonzerne einen hohen
orten im Raum Kassel das größte Teilelager weltweit, das VW
Stellenwert ein: So produziert Daimler in
Original-Teile-Center (OTC), angesiedelt. Auf der Fläche von
seinem Werk in Kassel Achsen für Nutz-
rund 120 Fußballfeldern beschäftigt Volkswagen hier noch ein-
fahrzeuge, die von Nordhessen aus in alle
mal 3.000 Mitarbeiter, weitere 1.200 arbeiten bei Logistikdienst-
Welt geliefert und in allen Kontinenten
leistern. Derzeit werden im OTC rund 400.000 Original-Teile
eingesetzt werden. Auf 100.000 m Pro-
gelagert und weltweit versandt. Durch die immer kürzeren
duktionsfläche werden im Jahr rund
Produktzyklen wird mittelfristig mit einem Anstieg der zu lagern-
650.000 Achsen für alle Nutzfahrzeugar-
den Ersatzteile um 20.000 Stück pro Jahr gerechnet. Den Jahres-
ten, angefangen beim Kleintransporter
umsatz des OTC gibt Volkswagen mit vier Milliarden € an.
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bis hin zu schweren LKW, hergestellt.
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04 AVIATION
FRA – Frankfurt Airport
Der Frankfurter Flughafen ist nicht nur für Hessen von
oder Landungen nicht befriedigen. Um das
Bedeutung – auf Grund seiner Funktion als Heimatbasis
erwartete Wachstum im Luftverkehr bewälti-
der Lufthansa und als internationales Drehkreuz ist er
gen zu können, plant der Flughafenbetrei-
für Hessen ebenso wie für Deutschland ein Garant für
ber daher aktuell den Bau einer weiteren
schnelle und unkomplizierte Erreichbarkeit.
Landebahn. So wird im Jahr 2020 mit gut
88 Millionen Passagieren im Jahr zu rechnen
Dabei hat sich der Flughafen während der letzten Jahre
sein und das Luftfrachtaufkommen soll auf
zu einem der wichtigsten Flughäfen in Kontinentaleuropa
über 3 Millionen Tonnen ansteigen. Zur
entwickelt. Im Jahr 2006 wurden fast 53 Millionen Passa-
Passagierabfertigung ist daher zusätzlich
giere abgefertigt und über 2 Millionen Tonnen Luftfracht
ein drittes Terminal vorgesehen. Da ein Teil
umgeschlagen. Damit liegt der Flughafen beim Luftfracht-
des Passagieraufkommens mit dem Einsatz
umschlag auf Platz 1 in Europa und ist hinsichtlich der Pas-
neuer Flugzeuge des Typs Airbus A380 ver-
sagierzahl und der beförderten Luftfracht einer der „Top
bunden ist, wird am Flughafen eigens eine
10-Flughäfen“ weltweit. Insgesamt können von Frankfurt
Werft für diese Großflugzeuge errichtet.
307 Ziele in 109 Ländern direkt erreicht werden. Dies
Zudem zählt der Flughafen zu den ersten
unterstreicht die Bedeutung des Frankfurter Flughafens:
Flughäfen weltweit, die sich auf diesen
Jeder zweite Passagier steigt dort in die Maschine um,
neuen Flugzeugtyp vorbereitet haben und
die ihn dann schließlich zum Ziel bringen wird.
die nötigen Abfertigungseinrichtungen
vorhalten.
Um das Passagier- und Luftfrachtaufkommen abwickeln
zu können, wurden 2006 fast 490.000 Flugbewegungen
durchgeführt – das sind bis zu 1.500 Bewegungen an
einem Tag. Da das Start- und Landebahnsystem an seine
Grenzen gestoßen ist, kann der Flughafen die wachsende
Nachfrage der Fluggesellschaften nach weiteren Starts
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Mobilität in Hessen / Aviation
JOBMASCHINE FLUGHAFEN
Das steigende Passagier- und Frachtaufkommen wird dazu beitragen, dass am
Flughafen Frankfurt weitere Arbeitsplätze
entstehen: Bereits heute ist der Frankfurter
Flughafen mit fast 70.000 Beschäftigten
die größte Arbeitsstätte Deutschlands,
noch vor dem VW-Werk in Wolfsburg. Rund
12.000 Menschen arbeiten direkt bei der
Betreibergesellschaft Fraport, die neben
dem Frankfurter Flughafen weitere Flughäfen in Deutschland, Europa und anderen
Kontinenten betreibt und so auch als
nen S-Bahnhof, sondern auch einen eigenen ICE-Bahnhof. Damit
ist der Flughafen unmittelbar an das Hochgeschwindigkeitsnetz der
Bahn angeschlossen. Zusätzlich werden den Bahnreisenden weitere Services angeboten: So sorgt das Projekt „Zug zum Flug“ dafür, dass bereits am Bahnhof eingecheckt werden kann. Dies spart
den Passagieren am Flughafen Zeit und unterstützt die Verlagerung von Inlandsflügen auf die Bahn. So wird die Umwelt geschont
und gleichzeitig die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Flughafens, der mehr Langstreckenflüge anbieten kann, gesichert.
Betreibergesellschaft zu den „global playern“ unter den Dienstleistern zählt. Durch
den Flughafenausbau wird mit steigendem
Beschäftigungswachstum gerechnet – derzeit kommen auf jeden Beschäftigten am
Neben der Erreichbarkeit des Flughafens mit dem PKW durch die
Nähe zum Frankfurter Kreuz wird die Anbindung an die Region
durch S-Bahn-Verbindungen und zahlreiche Regionalbuslinien
vervollständigt.
Flughafen weitere 1,77 Beschäftigte in
Deutschland. Zu jedem Euro erwirtschafte-
Flughafen Frankfurt
tem Bruttoeinkommen am Flughafen kom-
· jährlich so viele Passagiere wie Italien Einwohner
· Nummer 1 bei Luftfracht in Europa
men zusätzliche zwei Euro außerhalb des
Flughafens. Eine zusätzliche Bedeutung
hat der Flughafen Frankfurt bei der Standortwahl vieler nationaler und internationaler
in Millionen Passagieren
80
Unternehmen, die die ausgezeichnete
70
Erreichbarkeit von Stadt und Region über
60
das Flughafendrehkreuz zu schätzen wissen.
50
FRANKFURT AIRPORT –
INTERMODALER KNOTEN
in Millionen Tonnen
90
40
30
20
Der Flughafen bietet nicht nur im Luftverkehr eine hervorragende Erreichbarkeit – er
ist auch ein gutes Beispiel für die gelungene
Verknüpfung verschiedener Verkehrsträger:
So hat der Flughafen nicht nur einen eige-
10
0
1970
1975
1980
1985
1990
1995
2000
2005
3,2
3,0
2,8
2,6
2,4
2,2
2,0
1,8
1,6
1,4
1,2
1,0
0,8
0,6
0,4
0,2
0
2020
Quelle: Fraport
11
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ZUKUNFT DES FRANKFURTER FLUGHAFENS
FLUGPLÄTZE IN HESSEN
Der Luftverkehr ist der am schnellsten wachsende Ver-
Neben dem Frankfurter Flughafen gibt es in
kehrssektor – dabei sichert der Luftverkehr die von den
Hessen weitere Flugplätze mit regional un-
Bürgern und der Wirtschaft im Wettbewerb gewünschte
terschiedlichen Profilen. Hierzu zählen die
Mobilität. Diese Mobilität will auch die Hessische Landes-
Flugplätze in Egelsbach, Reichelsheim/
regierung dauerhaft sichern.
Wetterau, Allendorf/Eder und Kassel-Calden.
Als Ergänzung im Einzugsgebiet Südhessens
Der Flughafen Frankfurt hat für Hessen und Deutschland
ist der Flughafen Frankfurt-Hahn zu nennen,
eine zentrale Bedeutung. Derzeit operiert der Flughafen
der zu den weltweit am schnellsten wach-
jedoch an der Kapazitätsgrenze – die Nachfrage nach
senden Frachtflughäfen gehört und bei den
„Slots“ liegt deutlich über dem Angebot. Um die künftige
so genannten „low cost carriern“ seinen
Nachfrage bewältigen zu können, wird angestrebt, im Jahr
stetigen Wachstumskurs fortsetzt.
2020 insgesamt 701.000 Flugbewegungen pro Jahr bzw.
bis zu 126 Flugbewegungen pro Stunde abwickeln zu
Der Flugplatz in Egelsbach wurde unlängst
können.
erweitert und ergänzt so den Frankfurter
Flughafen im Bereich der sog. „business
Diese Verkehrsleistung wird große Herausforderungen
aviation“, also für spezialisierte individuelle
an die Koordination der Verkehrsträger stellen – mit dem
Angebote für Geschäfts- und Privatreisende,
intermodalen Ansatz des Frankfurter Flughafens bietet
die mit kleinen Jets abgewickelt werden.
Hessen hier ideale Rahmenbedingungen. Gemeinsam mit
Die Abwicklung dieser Spezialflüge in Egels-
den Luftverkehrsunternehmen soll darauf hingewirkt wer-
bach entlastet den Frankfurter Flughafen
den, dass Wirtschaftwachstum und Umweltbelastungen
zusätzlich, vor allem für die Abfertigung
entkoppelt werden. So wird der Frankfurter Flughafen
mittlerer und großer Flugzeuge.
auch in Zukunft seinen Beitrag zur Sicherstellung der
Mobilität leisten können.
Dasselbe Segment bedient in Nordwesthessen der Flugplatz Allendorf/Eder. Dieser
Flugplatz wurde im Rahmen einer privatöffentlichen Partnerschaft von der in Allendorf ansässigen Heizungstechnikfirma
Viessmann, der Gemeinde Allendorf, dem
Landkreis Waldeck-Frankenberg sowie dem
Land Hessen ausgebaut. Derzeit entfällt
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Mobilität in Hessen / Aviation
rund ein Drittel der Flugbewegungen auf
die Geschäftsfliegerei, die übrigen Flugbewegungen stammen von Privatfliegern, zum
Beispiel Mitgliedern des Luftsportvereins
Ederbergland.
Der Flugplatz Reichelsheim/Wetterau hat
ebenfalls ein eigenes Profil – er wird zwar
auch für „business aviation“ im nördlichen
Rhein-Main-Gebiet genutzt, hat aber als Rettungshubschrauberstandort insbesondere
Bedeutung für die medizinische Ambulanz
und das Rettungswesen. Der Flugplatz wird
2007 ausgebaut und erhält eine neue Start-
/// SUCCESS STORY //////////////////////////
und Landebahn, um den Flugbetrieb nach
Europarecht im bisherigen Umfang beibehalten zu können. Von den Kosten des Ausbaus in Höhe von 3,9 Millionen € trägt das
Land 3,1 Millionen €.
Der Flugplatz Egelsbach
kann mittlerweile auf eine
Geschichte von mehr als
50 Jahren zurückblicken –
Der Flughafen Kassel-Calden wird derzeit
letzter Meilenstein in der
im Großraum Kassel für Geschäfts- und
Flugplatzentwicklung war
Charterflugverkehr genutzt. Auf Grund der
die vom Land Hessen mitfinanzierte Verlängerung der
zentralen Lage in Deutschland und des po-
Start- und Landebahn auf 1.400 m; damit können in Egels-
tenziellen Anschlusses Nordhessens an glo-
bach auch weiterhin Maschinen mit einem Gewicht von bis
bale Passagier- und Warenströme plant die
zu 20 Tonnen starten und landen. Der Ausbau war durch
Betreibergesellschaft auch einen Ausbau
europarechtliche Anforderungen nötig geworden. 2006
des Flughafens. Danach soll der Flughafen
wurden in Egelsbach rd. 75.000 Flugbewegungen abge-
Ausgangspunkt für zahlreiche Flüge u.a. für
„low cost carrier“ sein. Auch der Logistikstandort Nordhessen erwartet von dem Ausbau einen Impuls und es werden zahlreiche
neue Arbeitsplätze am und um den Flughafen erwartet.
wickelt, so dass der Flugplatz der verkehrsreichste Verkehrslandeplatz der allgemeinen Luftfahrt in Deutschland
ist und seinen „großen Bruder“, den benachbarten Flughafen Frankfurt, entlasten kann. Neben zahlreichen Maschinen
für die Geschäftsfliegerei sind in Egelsbach auch die hessischen Polizeihubschrauber stationiert.
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05 STAUFREIES HESSEN 2015
Innovationsprojekt
Mit dem Innovationsprojekt „Staufreies Hessen 2015“ ver-
ZUKUNFTSWEISENDE PROJEKTE
folgt die Landesregierung das Ziel, Hessen trotz weiter
steigenden Verkehrsaufkommens bis 2015 staufrei zu machen. Im Transitland Hessen ist der Problemdruck bereits
heute hoch: Deutschlands größter Flughafen und die Autobahnen A3 und A5 sorgen für das höchste Verkehrsaufkommen in ganz Deutschland. Gegenüber dem bundesdeutschen Durchschnitt von täglich rund 52.000 Fahrzeu-
Von Januar 2005 bis heute sind zukunftsweisende Projekte zur Verbesserung der
Verkehrslageanalyse und -prognose, der
Verkehrssteuerung sowie Projekte zur Vermeidung von unfall- und baustellenbedingten Staus im Einsatz.
gen pro Autobahnkilometer werden hessische Autobahnen täglich von rund 63.000 Fahrzeugen genutzt, im
Rhein-Main-Gebiet sind es deutlich über 100.000 Fahrzeuge pro Tag, am Frankfurter Kreuz sogar über 330.000.
Mit dem Projekt „Staufreies Hessen 2015“ werden innovative Maßnahmen entwickelt und in Hessen erprobt, bevor
sie dann weltweit zum Einsatz kommen.
Die temporären Seitenstreifenfreigaben an
den Autobahnen A3 und A5 stellen sicher,
dass die Seitenstreifen in Spitzenzeiten als
vierte Fahrstreifen durch dynamische Anzeigen mitgenutzt werden können und sich die
Kapazität einer dreistreifigen Autobahn um
bis zu 25 % erhöht. Die freigegebenen
Von grundsätzlicher Bedeutung für den Erfolg von „Staufreies Hessen 2015“ ist die erfolgreiche Vernetzung zahlreicher Akteure aus Forschung, Industrie und Politik.
Nur so kann erreicht werden, dass in diesem „Think tank“
tatsächlich die gewünschten innovativen Maßnahmen konzipiert und entwickelt werden, die für den Erfolg sorgen.
Das Land Hessen hat daher unter dem Dach „Staufreies
Hessen 2015“ Experten verschiedenster Fachrichtungen
aus Verkehrswissenschaft, Informationstechnologie, Telekommunikation und Automobilindustrie zusammengeführt, um Maßnahmen für moderne Stauprävention,
optimales Verkehrsmanagement, Vernetzung der Verkehrsträger und intelligente Leit- und Informationssysteme
zu entwerfen.
Seitenstreifen werden per Video von der
Verkehrszentrale Hessen beobachtet, um
schnell reagieren zu können, wenn der Seitenstreifen wieder als Standstreifen benötigt
wird, zum Beispiel nach einer Panne oder
einem Unfall. Die Wirkungen dieser Maßnahmen sind durchweg positiv: So ist die
Zahl der Unfälle gesunken und der Verkehrsfluss hat sich merklich verbessert. Für
die nahe Zukunft ist daher vorgesehen, die
temporäre Seitenstreifenfreigabe auch an
weiteren Streckenabschnitten zu realisieren,
so dass dann etwa 60 km der Bundesautobahnen in Hessen damit ausgestattet sind.
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Mobilität in Hessen / Staufreies Hessen 2015
Einen wichtigen Beitrag zur Stauvermeidung
Die neuen „Dynamischen Informationstafeln mit Reisezeitanzeige“
leisten auch Netz- und Streckenbeeinflus-
(DIRA) zeigen – im Gegensatz zu den alt bekannten Schildern mit
sungsanlagen. Netzbeeinflussungslagen
Kilometerentfernungen – die voraussichtliche Reisezeit zum ange-
werden zur Lenkung der Verkehrsströme
gebenen Ziel (z.B. Anschlussstellen oder Autobahnkreuze, points
eingesetzt: Ist ein Teilabschnitt bereits hoch
of interest, wie z.B. dem Flughafen oder der Commerzbank-Arena
belastet, werden die Autofahrer durch
in Frankfurt) in Abhängigkeit zur Verkehrslage dynamisch und ak-
Wechselwegweisung über Strecken, die
tuell in Minuten an. DIRA sind bereits an der Anschlussstelle Fried-
weniger stark befahren sind, zu ihrem Ziel
berg auf der A5 und an der Anschlussstelle Hanau auf der A3 in
geleitet. Streckenbeeinflussungsanlagen
Betrieb.
sorgen für einen reibungslosen Verkehrsfluss auf stark befahrenen Streckenabschnit-
Einen hohen Stellenwert im Programm „Staufreies Hessen 2015“
ten, zum Beispiel durch an die jeweilige
nimmt die Verbesserung der Datengrundlage, auf der die aktuelle
Verkehrssituation angepasste Geschwindig-
Verkehrslage, Verkehrsprognosen sowie Staumeldungen basieren,
keitsbeschränkungen. Im Rahmen von
ein. Im Projekt DIANA (Dynamic Information And Navigation Assist-
„Staufreies Hessen 2015“ werden zur An-
ance) wird auf Floating Car Data (FCD) zurückgegriffen, also auf
zeige auch „Dynamische Wegweiser mit
Informationen aus Fahrzeugen, die gerade unterwegs sind und
integrierten Stauinformationen“ (dWiSta)
Informationen über die Strecke, auf der sie sich bewegen, „live“ an
eingesetzt, um die Autofahrer mit Wechsel-
die Verkehrszentrale Hessen senden. So können schneller präzise
wegweisungsempfehlungen oder Freitext,
Daten erzeugt werden, die helfen, den Verkehrsfluss zu optimieren.
wie z.B. Reisezeitverlängerungen, dynamisch zu informieren. Durch die Zusatzinformationen konnte eine höhere Akzeptanz
und Wirksamkeit der Anzeigen erreicht
werden.
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Häufig sind es jedoch notwendige Straßenerhaltungsmaß-
INTELLIGENTE STRASSEN
nahmen, die zu stockendem Verkehr oder Staus führen.
UND FAHRZEUGE
Hessen misst daher bei „Staufreies Hessen 2015“ auch
dem Baustellenmanagement einen hohen Stellenwert bei.
So werden derzeit Tagesbaustellen nach frei definierbaren
und festen Regeln bewertet und terminiert, damit ihre
Auswirkungen auf den fließenden Verkehr so gering wie
möglich bleiben.
Die „Intelligente Straße“ funktioniert aber
nur, wenn es ergänzend auch „Intelligente
Fahrzeuge“ mit zukunftsweisenden Technologien gibt. Hierzu gehören z.B. Abstandsassistenten, Spurhaltesysteme und gegenseitige Gefahrenwarnungen. Die Umsetzung
erfolgt durch Strategien und Neuentwicklungen fahrzeug- und zentralenseitiger
Technologien in Kooperation mit Opel bei
dem Projekt DIAMANT (Dynamische Informationen und Anwendungen zur Mobilitätssicherung mit Adaptiven Netzwerken und
Telematik-Infrastruktur) sowie im Rahmen
des europäischen Projektes CVIS (Cooperative Vehicle Infrastructure Systems) sowie
der bundesweiten F+E Vorhaben AKTIV
(Adaptive kooperative Telematikanwendungen im Verkehr) und SIM-TD (Sichere
und intelligente Mobilität – Testfeld
Deutschland).
Unzureichende Informationen und Dienstleistungen führen zurzeit noch zu wesentlichen Problemen im Verkehr. Durch „Innovative Mobilitätsangebote“ zur besseren
Fahrzeugauslastung im öffentlichen Verkehr
und im motorisierten Individualverkehr
muss dem entgegengewirkt werden. Dazu
tragen bessere Informationen und Wegweisungen zu Bahn- und Busangeboten sowie
Konzepte zu Pendlerparkplätzen und Carund Vanpoolingsystemen sowie „Electronic
Ticketing“ bei, genauso wie auch moderne
und interaktive Internetangebote wie
www.staufreieshessen2015.de und
www.verkehrsinfo.hessen.de.
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Mobilität in Hessen / Staufreies Hessen 2015
Zentral gesteuert werden die Maßnahmen
Der Bedarf an Mobilität wächst; die Kosten hierfür werden steigen.
und Aktivitäten in der Verkehrszentrale Hes-
Die Politik kann durch Strukturverbesserungen und intelligente
sen der Hessischen Straßen- und Verkehrs-
Lösungen den Bedarfs- und Kostenanstieg moderater gestalten.
verwaltung in Frankfurt-Rödelheim. Auto-
Mit dem hessischen Netzwerk aus Wirtschaft und Industrie,
matische Prozesse auf Grundlage verbes-
Wissenschaft und Forschung wird Hessen ein geeignetes Modell
serter Steuerungsalgorithmen sowie intelli-
entwickeln, um die Mobilität zu einem zukunftsträchtigen Erfolgs-
gente Methoden und Verfahren unterstüt-
faktor auszubauen.
zen das eingesetzte Personal bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben. Über moderne
Medien wie das Internet können Verkehrsteilnehmer auch direkt auf angebotene
Dienstleistungen zugreifen. Durch die zu-
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nehmende Kooperation der Aufgaben- und
Verkehrsträger in der Rhein-Main-Region
Die ivm ist in der Rhein-Main-
wird die Verkehrszentrale Hessen auch im
Region tätig. Über Zuständig-
regionalen Verkehrsmanagement gefordert.
keitsgrenzen hinweg bildet die
Sie bildet einen wichtigen Baustein, wenn
ivm eine Schnittstelle zwischen
es um die Bewertung, Abstimmung und
ihren 18 Gesellschaftern (8
Aktivierung verkehrsträgerübergreifender
Städte, 8 Landkreise, den Län-
Maßnahmen für einen reibungslosen Ver-
dern Hessen und Rheinland-
kehrsablauf zum Nutzen der Verkehrsteilnehmer geht.
Unabhängig von den Lösungen des Verkehrsmanagements und der Verkehrstelematik zur Verbesserung des Verkehrsflusses
sind im hessischen Autobahnnetz noch
Pfalz) und fördert die Bündelung regionaler Kompetenzen
auf der strategischen Ebene des Individualverkehrs (IV) und
des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Sie ist eine
regionale Kooperation im Sinne des hessischen Ballungsraumgesetzes. Die Abkürzung „ivm“ steht für „Integriertes
Verkehrsmanagement Region Frankfurt RheinMain“. Als
einige bauliche Lückenschlüsse erforderlich
regionaler Dienstleister erarbeitet sie mit den Partnern der
– so zum Beispiel an der A66 im Osten zwi-
Region Grundlagen für ein integriertes, intermodales Ver-
schen Fulda und Neuhof und im Westen
kehrsmanagement. Zu den Kooperationspartnern zählen
an der Anschlussstelle Bergen-Enkheim in
neben dem RMV auch die Hessische Straßen- und Ver-
Frankfurt (Riederwaldtunnel). Auch in Mittel-
kehrsverwaltung. Gemeinsam werden Konzepte erarbeitet,
und Nordhessen stehen die Lückenschlüsse
die auch künftig die Mobilität im Ballungsraum Frankfurt
an den Autobahnen A44 und A49 im
RheinMain sicherstellen sollen. Dabei spielt auch das Pro-
Blickfeld hessischer Verkehrspolitik.
jekt „Staufreies Hessen 2015“ eine große Rolle. Zu den
weiteren Projekten der ivm gehören z.B. das Pendlernetz
RheinMain – eine Online-Vermittlungsbörse für Fahrgemeinschaften – der Radroutenplaner oder das Management bzw. die Verarbeitung regionaler Verkehrsdaten
aus verschiedenen Quellen.
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06 SCHIENENPERSONENFERNVERKEHR
Hessen im Fernverkehrsnetz
Hessen ist hervorragend in das Schienenfernverkehrsnetz
eingebunden. Die besten Verbindungen bestehen ausgehend vom Frankfurter Hauptbahnhof in alle Richtungen:
Mit dem ICE, IC und EC sind deutsche und europäische
Groß- und Hauptstädte von Frankfurt aus schnell erreichbar. In Frankfurt starten auch Züge des Hochgeschwindigkeitsverkehrs nach Frankreich und erreichen Paris in etwa
4 Stunden.
Neben dem Frankfurter Hauptbahnhof gibt es in Hessen
Mittels der Hochgeschwindigkeitsverbin-
zahlreiche weitere Städte, die Anschluss an das ICE-Hoch-
dungen sind die meisten deutschen Groß-
geschwindigkeitsnetz der Deutschen Bahn haben. Dies
städte auf der Schiene schnell erreichbar –
sind Wiesbaden, Darmstadt, Fulda, Hanau, Kassel und
so dauert die Fahrt mit dem ICE vom
Limburg. Mit dem Fernbahnhof verfügt der Flughafen
Frankfurter Flughafen nach Köln über die
Frankfurt zudem über einen eigenen ICE-, IC- und EC-An-
Neubaustrecke Köln – Rhein-Main weniger
schluss. Zusammen mit dem Flughafen-Regionalbahnhof,
als eine Stunde. Hessen ist insgesamt sehr
dem Busbahnhof, der Autobahnanbindung und der Mög-
gut an die vorhandenen Neubaustrecken
lichkeit, das Flugzeug als weiteres Verkehrsmittel zu nut-
der Bahn angebunden. Dies ist zum einen
zen, ist das Airrail-Center Teil eines beispielgebenden
die Strecke Hannover – Kassel – Fulda –
intermodalen Umsteigeknotens. Dabei wird das Angebot
Würzburg, über die im Norden Hamburg,
durch Zusatzdienstleistungen – wie das Projekt „Zug zum
Hannover und Berlin binnen kürzester
Flug“ – abgerundet.
Reisezeiten zu erreichen sind. Im Süden
besteht Anschluss an die Neubaustrecke
nach München, so dass Reisende nach
München, Nürnberg und Ingolstadt
schnell am Ziel sind.
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Mobilität in Hessen / Schienenpersonenfernverkehr
FRANKFURT RHEINMAIN PLUS
Allerdings bestehen im Hochgeschwindigkeitsnetz gerade im Rhein-Main-Gebiet
noch verschiedene Engpässe. Mit Hilfe des
Konzepts „Frankfurt RheinMain plus“ sollen
diese Schritt für Schritt behoben werden.
Die Maßnahmen in diesem Paket zielen auf
Kapazitätssteigerungen im Nah- und Fernverkehr im Knotenpunkt Frankfurt und auf
den Zulaufstrecken Frankfurt – Fulda sowie
Frankfurt – Mannheim. Die geplanten Neubaustrecken in den Zulaufkorridoren sollen
mittelfristig die hoch belasteten Bestandsstrecken entlasten, die Fern-, Regional- und
Nahverkehrsverbindungen beschleunigen
sowie die unterschiedlichen Ansprüche von
Regional-, Fern- und Güterverkehr auf einer
Strecke durch Nutzung verschiedener Gleise entzerren. Entlastungen auf den hoch
belasteten Bahnstrecken und eine Beschleunigung des Fernverkehrs werden darüber
hinaus durch den Ausbau von Signal- und
Stellwerkstechnik sowie der Strecken für
den S-Bahn-Verkehr erreicht. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehört die Kapazitätserweiterung des Frankfurter S-Bahn-Tunnels,
Von besonderer Bedeutung ist der Ausbau des Knotens am Frank-
der Bau der nordmainischen S-Bahn zwi-
furter Stadion, dem entscheidenden Verflechtungspunkt der südli-
schen Frankfurt und Hanau, der Ausbau der
chen und südwestlichen Zulaufstrecken nach Frankfurt. Am Knoten
S-Bahn nach Bad Vilbel und Friedberg so-
Frankfurt-Stadion wurde eine erste Bauphase bereits zur Fußball-
wie die Einrichtung einer S-Bahn nach Ried-
WM 2006 abgeschlossen. Ebenfalls abgeschlossen ist die Einrich-
stadt – die Ried-S-Bahn wurde bereits in Be-
tung eines elektronischen Stellwerks am Frankfurter Hauptbahn-
trieb genommen, während sich die übrigen
hof, das die Voraussetzung für Folgemaßnahmen am Frankfurter
Vorhaben in der Planungsphase befinden.
Hauptbahnhof ist.
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07 NAHVERKEHR IN HESSEN
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Gerade wenn individuelle Mobilität in Zeiten
der Globalisierung und begrenzten Energievorräte teurer wird, steigt die Bedeutung
des ÖPNV, vorrangig als Verkehrsmittel für
Verkehrsverbünde
den Weg zur Arbeit, zunehmend aber auch
zur Teilnahme an vielfältigen Freizeitangeboten.
Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Hessen ist
im NVV (Nordhessischer Verkehrsverbund) und im RMV
(Rhein-Main Verkehrsverbund) organisiert, die zu den
größten Verkehrsverbünden in Deutschland gehören.
Auf Grund der engen Verflechtungen zur Region RheinNeckar zählt der südhessische Landkreis Bergstraße zum
Verbundgebiet des VRN (Verkehrsverbund Rhein-Neckar).
Die Wahrnehmung des hessischen ÖPNV in
kommunaler Verantwortung in 21 Landkreisen, 5 kreisfreien Städten sowie 7 Sonderstatusstädten hat sich in Hessen bewährt.
Dabei werden die überregionalen Verkehre
in den drei Verkehrsverbünden, die lokalen
Verkehre bei Lokalen Nahverkehrsgesell-
Vor Gründung der hessischen Verkehrsverbünde 1995
war der ÖPNV für den Kunden sehr kompliziert – allein in
Nordhessen gab es 43 unterschiedliche Tarife, von Marburg und Fulda bis zur Landesgrenze im Süden sogar fast
100 unterschiedliche Systeme. Mit der Einigung auf einen
schaften (LNG) organisiert. Um weitere Verwaltungskosten in größeren arbeitsfähigen
Organisationseinheiten einsparen zu können, sollten Nachbarkommunen in verstärktem Maße gemeinsame LNG gründen.
verbundweit einheitlichen Tarif mit einem einheitlichen
Ticket konnte die Transparenz und Attraktivität für den
Fahrgast deutlich gesteigert werden. Gleichzeitig sorgen
GRUNDLAGEN DES HESSISCHEN ÖPNV
integrale Taktfahrpläne für verbundweite Anschluss- und
Mit dem Gesetz über den öffentlichen Per-
Übergangssicherheit, im NVV sogar mit einer 5-Minuten-
sonennahverkehr in Hessen (ÖPNVG) wurde
Pünktlichkeitsgarantie.
eine Grundlage für einen modernen und
effizienten ÖPNV als echt kommunales Poli-
Neben der Sicherung eines Mobilitätsangebotes für alle
tikfeld geschaffen. Das Nebeneinander un-
Bevölkerungsgruppen als staatliche Aufgabe im allgemei-
übersichtlicher Fördertöpfe wurde beendet
nen Interesse wird ein verlässliches Netzangebot im Nah-
und die Finanzierung in Hessen gebündelt.
verkehr mit einer dichten Taktung von Bussen und Bahnen
Statt aufwändiger Einzelanträge können die
zunehmend zum Standortfaktor einer prosperierenden Re-
Kommunen auf mehrjährige Budgets ver-
gion: Für zahlreiche Unternehmen ist die Erreichbarkeit im
trauen. Zielvorgaben für die Qualität der
Nahverkehr ein wichtiger Punkt, der bei Ansiedlungsfra-
Bus- und Bahnverkehre und ein Bonus-
gen mitentscheidend ist.
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Mobilität in Hessen / Nahverkehr in Hessen
Malus-System setzen Anreize, damit sich die
Wie die bisherigen Erfahrungen im Ausschreibungswettbewerb
Kommunen ständig um Leistungsverbesse-
zeigen, können Ausschreibungen dazu führen, dass Fahrgäste bei
rungen zu Gunsten der Kunden bemühen.
gleichem Fahrpreis quantitativ und/oder qualitativ mehr Mobilität
bekommen und die Steuerzahler dadurch entlastet werden, da für
Durch die Einführung des Besteller-Ersteller-
das Verkehrsangebot weniger Subventionen nötig sind. Indem die
Prinzips auf drei Ebenen schafft Hessen
Ausschreibungen nicht nur Verbindungsqualitäten vorgeben, son-
Transparenz im teilweise stark vermischten
dern auch Vorgaben zu den zu verwendenden Fahrzeugtypen, den
Nebeneinander von Aufgaben, Verantwor-
einzuhaltenden Abgasnormen oder zur Anwendung von Lohnmin-
tung und Zuständigkeiten. Gesetzlicher
desttarifen für das Fahrpersonal machen, tragen sie gleichzeitig
Auftrag der Landkreise und 12 Städte als
auch zur Lösung von umwelt- und beschäftigungspolitischen Zielen
Aufgabenträger ist es, eine ausreichende
bei. Vielfach werden nach Ausschreibungen bereits neue Fahrzeu-
Versorgung der Bevölkerung mit Nahver-
ge eingesetzt, die besonders schadstoffarm sind. Außerdem konn-
kehrsleistungen sicherzustellen. Verkehrs-
ten nach Kostensenkungen im Busverkehr von bis zu 30 % frei
verbünde und LNG sind die „Besteller“ im
werdende Mittel für zusätzliche Angebote eingesetzt und das
Auftrag der Gebietskörperschaften und
Nahverkehrsangebot in den letzten Jahren kontinuierlich ausge-
leisten die Organisation des ÖPNV. Bei
weitet werden.
den Verkehrsunternehmen als „Ersteller“
liegt ausschließlich die unternehmerische
Aufgabe des Erbringens von Verkehrsleistungen.
AUSSCHREIBUNGEN ALS ERFOLGSPRINZIP
Mit der Umsetzung eines gestuften Ausschreibungskonzeptes haben sich die hessischen Aufgabenträger für einen Weg der
Effizienz im ÖPNV entschieden. Wiederkehrende Ausschreibungen sollen Anreize für
Angebotsverbesserungen setzen, sowohl
durch konventionelle als auch durch neue
Unternehmen. Im Unterschied zur Direktvergabe von Dauermonopolen führt die
Initiativen von kommunalen Aufgabenträgern haben in Hessen
Öffnung des ÖPNV-Marktes für eine Vielzahl
dazu geführt, einen für den Fahrgast attraktiven und bezahlbaren
von Anbietern schneller zu Innovationen,
ÖPNV bei gleichzeitiger Beschäftigungssicherung des hessischen
besseren Qualitäten, mehr Kundennähe
Mittelstandes zu sichern und fortzuentwickeln. Der ÖPNV in Hes-
und Kostensenkungen. Nur so werden auch
sen war noch nie auf so einem hohen Standard. Allein der RMV hat
in Zeiten knapper Kassen die berechtigten
seinen Aufwandsdeckungsgrad in der Zeit von 1996 bis 2006 von
Ansprüche der Fahrgäste erfüllt werden
44,1 auf 54,5 % gesteigert. Gleichzeitig stiegen die Fahrgastzahlen
können.
um 21,6 %. Diesen Standard gilt es zu halten und trotz der begrenzten Mittel weiterzuentwickeln.
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Ausschreibungen im Schienenpersonennahverkehr tragen
ebenfalls zu einem vielfältigen modernen Angebot auf Hessens Schienen bei: In Mittelhessen fährt die Hessische Landesbahn (HLB) auf einigen Strecken, die Odenwaldbahn wird von
der Firma VIAS betrieben und im Bereich zwischen Westerwald und Wiesbaden betreibt die Firma VECTUS zahlreiche
Routen. In Nordhessen engagiert sich die Firma CANTUS.
DICHTERE NAHVERKEHRSNETZE
Auch die Nahverkehrsnetze wurden in den letzten Jahren
In den Ausbau der Nahverkehrsinfrastruktur
deutlich dichter – sowohl in Nord- als auch in Südhessen. In
hat das Land Hessen seit 1996 mehr als 1,4
Südhessen wurden einige S-Bahn-Projekte wie der Ausbau
Milliarden € investiert – in diesen Investitio-
der S-Bahn-Linien S1 und S2 im Rodgau oder die S7 in Rich-
nen enthalten sind Maßnahmen, die vom
tung Riedstadt abgeschlossen. Weitere S-Bahn-Strecken sind
Ausbau der Schieneninfrastruktur bis hin
in Planung, zum Beispiel die nordmainische S-Bahn sowie der
zum Neubau oder der Renovierung einzel-
Ausbau der Linie S6 in Richtung Friedberg. Auch die Regio-
ner Haltestellen reichen. Dazu kommen
naltangente West, eine tangentiale Verbindung von Neu-Isen-
pro Jahr bis zu 580 Millionen € (2006), mit
burg über den Frankfurter Flughafen und Frankfurt-Höchst
denen der Nahverkehr aus Landesmitteln
nach Bad Homburg, wird als Projekt weiterverfolgt.
zusätzlich zu den Einnahmen aus dem Fahrscheinverkauf finanziert wird.
In Nordhessen wurde das Kasseler Straßenbahnnetz seit Mitte
der 1990er Jahre konsequent in das Umland hinein erweitert
ATTRAKTIVE ANGEBOTE
– hier werden moderne Zweisystemfahrzeuge eingesetzt, die
UND SERVICELEISTUNGEN
sowohl im Straßenbahnnetz als auch auf den Gleisen der
Deutschen Bahn eingesetzt werden können. Die „Regiotram“
verkehrt mittlerweile auf mehreren Linien und verbindet
Kassel so mit Hessisch-Lichtenau, Hofgeismar, Wolfhagen,
Melsungen und Treysa.
Unabhängig vom Ausbau der Infrastruktur
sind die hessischen Verkehrsverbünde
kreativ und innovativ, um neue Fahrgäste zu
gewinnen. So wird das Fahrkartensortiment
ständig den Bedürfnissen der Kunden angepasst. Seit Verbundstart entstand eine
Vielzahl von Sonderfahrkarten wie z.B. das
Kombiticket für Messen und Konzerte, das
Hessenticket, das Jobticket sowie die Schülerjahreskarte. Übergangstarife in angrenzende Verkehrsverbünde ermöglichen eine
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Mobilität in Hessen / Nahverkehr in Hessen
weitere unkomplizierte Nutzung des Verkehrsangebotes, ohne eine neue Fahrkarte
lösen zu müssen.
Auch für die Senioren gibt es spezielle An-
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Die Fahrgäste
gebote: Mit der „NordhessenKarte 60plus“
In den hessischen Ver-
bietet der NVV Senioren Mobilität im ge-
kehrsverbünden hat sich in
samten Verbundgebiet zu einem günstigen
den letzten Jahren einiges
Preis. Für Reisende, die die öffentlichen
Verkehrsmittel flexibel nutzen möchten und
ohnehin nicht morgens zur Hauptverkehrszeit unterwegs sein müssen, hat auch der
RMV ein Angebot in seinem Portfolio: Mit
der 9-Uhr-Zeitkarte kann täglich ab 9 Uhr
bis Betriebsschluss der gewünschte Tarif-
getan – 2004 wurde begonnen, Nahverkehrsleistungen öffentlich auszuschreiben. Mittlerweile wurden fast
25 % der Buslinien ausgeschrieben. Dabei konnten in
einzelnen Linienbündeln Einsparungen von bis zu 30 %
realisiert werden, die neue Strecken und dichtere Takte mit-
bereich zum günstigeren Preis befahren
finanzieren. Dabei haben private Busunternehmen 20 %
werden.
der Ausschreibungen gewonnen; Kooperationen von privaten und kommunalen Verkehrsunternehmen fast 30 %.
Als besonderes Bonbon für den Fahrgast
Bahnbusgesellschaften konnten 19 % der Ausschreibun-
bietet der NVV seit 2006 eine „5-Minuten-
gen für sich entscheiden, kommunale Verkehrsunterneh-
Garantie“ an: Ist der Bus oder die Bahn
men 11 %. Nur 16 % der Ausschreibungen gingen an
mehr als 5 Minuten verspätet, gibt es den
internationale Konzerne – damit zeigt sich, dass auch die
vollen Fahrpreis zurück. Nach 20 Uhr über-
Ausschreibungen ein Mittel sind, um die Wettbewerbs-
nimmt der NVV sogar die Kosten für ein
fähigkeit der Unternehmen vor Ort zu erhalten. Dies ist
Taxi. Auch in Frankfurt und Wiesbaden
werden solche Mobilitätsgarantien für den
Nachtbusverkehr angeboten – ist dieser
mehr als 20 Minuten verspätet, werden die
Kosten für ein Taxi erstattet. Einen ähnlichen
positiv für alle Beteiligten: Die Busfahrer können sich über
sichere Arbeitsplätze freuen, die Fahrgäste profitieren von
modernen Fahrzeugen und verbesserten Angeboten, die
nachhaltig den Nahverkehr insgesamt stärken.
Service erhalten auch die Inhaber einer persönlichen Jahreskarte im RMV, auch dann,
wenn sich ihre Reisezeit durch Verspätun-
Nach dem Herunterladen einer Software und dem einmaligen
gen um insgesamt mehr als 20 Minuten ver-
Anmelden im Internet kann der Fahrschein jederzeit unter-
längert. Zusätzlich können sie vergünstigt
wegs direkt auf das Handy geladen werden. In Hanau gibt es
Fahrzeuge bei verschiedenen Autovermie-
mit dem Chipkarten-basierten System „Get in“ ein ähnliches
tungen oder im Rahmen von Car-Sharing in
System zum elektronischen Ticketing. Der RMV sieht sich zu-
Anspruch nehmen.
nehmend als Mobilitätsdienstleister denn ausschließlich als
Verkehrsverbund. So werden in den Mobilitätszentralen, im
Der RMV setzt auch auf technische Innova-
Internet und auch mobil Informationen zu anderen Verkehrs-
tionen. Da heutzutage ohnehin nahezu jeder
trägern, zum Beispiel dem Auto, angeboten. So hat jeder
Fahrgast mit einem Handy unterwegs ist, hat
Verkehrsteilnehmer die Möglichkeit, nach den eigenen Be-
der RMV das Handyticket, bislang für das
dürfnissen und der aktuellen Verkehrslage zu entscheiden,
Frankfurter Stadtgebiet, eingeführt.
welches Verkehrsmittel für seinen Zweck das optimale ist.
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08 RADLAND HESSEN
Bedeutung des Radsports
Radverkehr ist heute in verschiedenerlei Hinsicht von
RADFERNWEGE
Bedeutung: Im Radsport hat Hessen mit dem WeltcupRennen „Rund um den Henninger-Turm“, das jährlich am
1. Mai ausgetragen wird, einen echten „Klassiker“ im Programm.
Zusätzlich gibt es zahlreiche Angebote für
längere Touren, wobei stets die Möglichkeit
besteht, nur ausgewählte Teilabschnitte zu
befahren. So hat Hessen insgesamt neun
Andererseits wächst auch die touristische Bedeutung des
Radsports: Hier hat Hessen sowohl für Tagesausflüge als
auch für längere Touren zahlreiche Angebote im Programm. Zu den eher auf Tagesgäste ausgerichteten Angeboten zählen zum Beispiel der Vulkanradweg (93 km) im
Vogelsberg, der Milseburg-Radweg (29 km) oder der
Kegelspielradweg (29 km) in der Rhön. Diese Radwege
sind im Sommer meist mit einem speziellen Nahverkehrsangebot gekoppelt, so dass die Radfahrer für die Hinoder Rückfahrt im Bus Platz nehmen können, während
die Fahrräder in einem Anhänger verstaut werden.
Radfernwege (R1 – R9) ausgewiesen, mit
denen das Land kreuz und quer bereist
werden kann: So folgt der Fuldaradweg (R1)
der Fulda von Gersfeld in der Rhön bis nach
Bad Karlshafen an der Weser.
Entlang der Sagen- und Märchenroute – von
Dornröschen bis zu den Nibelungen – führt
der Radfernweg R4. Er beginnt in Bad Karlshafen, führt durch den Knüll und den Vogelsberg über das Rhein-Main-Gebiet in
den Odenwald und weiter nach Hirschhorn
am Neckar. Der R6 verbindet das Rheintal
mit dem Waldecker Land und durchquert
unter anderem den Taunus – die Aufzählung
ließe sich beliebig fortsetzen. Dazu kommen
noch Radwege, die über Hessen hinausreichen, zum Beispiel der Main-Radweg, auf
dem man dem Main von der Quelle bis zur
Mündung folgen kann, oder der Lahntalradweg. Der Lahntalradweg wurde 2006 vom
Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club
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Mobilität in Hessen / Radland Hessen
(ADFC) mit vier Sternen als Qualitätsroute
zertifiziert. Zur weiteren Qualitätssicherung
ist vereinbart, dass der ADFC auf allen Rad-
/// SUCCESS STORY //////////////////////////
fernwegen den Zustand des Radweges und
der Beschilderung kontrolliert. 2005 wurde
bike +business
mit den Kontrollbefahrungen auf den Rad-
Das Projekt „bike+business“
fernwegen Fuldaradweg (R1) und R3 („Auf
wurde 2002 vom Planungsver-
den Spuren des Spätlesereiters“) begonnen
band Ballungsraum Frankfurt-
und in den Folgejahren auf weiteren Wegen
fortgesetzt. Ab 2008 sollen erstmals alle
Radfernwege Hessens durch den ADFC
jährlich kontrolliert werden.
INVESTITIONEN IM RADVERKEHR
RheinMain und dem ADFC ins
Leben gerufen – es dient der Umsetzung des Nationalen
Radverkehrsplans und soll die Position des Fahrrades als
Verkehrsmittel, vor allem auf dem Weg zur Arbeit, stärken.
In Abstimmung mit zahlreichen Unternehmen und Verwaltungen aus der Region Rhein-Main wurden Maßnahmen
Sämtliche Radwege des rd. 2.500 km langen
erarbeitet, um die Beschäftigten zum Umsteigen auf das
hessischen Radwegenetzes sind beschildert
Fahrrad zu motivieren. Dazu gehört z.B. der Bau von geeig-
und gut ausgebaut – allein von 2003 bis
neten Abstellanlagen oder von Duschen in den Betrieben.
2006 wurden pro Jahr rund 15 km Radwege
Zu den Unternehmen, die sich am Projekt beteiligen,
an Landesstraßen neu gebaut. Dazu kommen länderübergreifende Fernradwege wie
der Herkules-Wartburg-Radweg (215 km)
oder der Rhönradweg mit 160 km Länge.
Zur Umsetzung dieser Maßnahmen wurden
seit 2003 jährlich bis zu 8 Millionen € ausgegeben. Mittlerweile sind gut 80 % der hessi-
gehören zum Beispiel Hewlett-Packard (Bad Homburg),
die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder T-Com.
Dazu kommen zahlreiche Verwaltungen oder öffentliche
Einrichtungen wie die Deutsche Bundesbank (Frankfurt),
der Deutsche Wetterdienst (Offenbach) und die Städte
Frankfurt, Hanau oder Eschborn.
schen Radwege allwettertauglich ausgebaut
und verfügen über eine Asphalt- oder
Pflasterdecke.
Damit ist die hessische Radwegeinfrastruktur bereits heute ein wichtiger Faktor im Be-
ELEKTRONISCHER RADROUTENPLANER
reich des Radtourismus und Hessen hat sich
Ein absolutes Novum ist der vom Land Hessen gemeinsam mit der
erfolgreich als „Radlerland“ in Deutschland
ivm GmbH 2007 in Betrieb genommene elektronische Radrouten-
positioniert – immerhin 1,8 Millionen Deut-
planer. Dieser Radrouter enthält über 100 regionale und überre-
sche unternahmen bereits im Jahr 2005 eine
gionale touristische Themenrouten mit einem Netz von etwa 7.000
mehrtägige Radtour.
Kilometern. Zusammen mit lokalen Routen beträgt das Gesamtnetz
rund 19.000 Kilometer. Neben adressenscharfem Routing kann
Die Zahl der Radtouristen weist mit 8 % pro
die Fahrradroute nach weiteren Kriterien wie Steigung, Übernach-
Jahr ein starkes Wachstum auf, so dass ein
tungsmöglichkeiten oder Sehenswürdigkeiten geplant werden.
weiterer Ausbau der Infrastruktur nötig ist,
Mit dem Radroutenplaner platziert sich Hessen ganz vorn unter
um Hessens führende Position in diesem
den Urlaubsländern im Fahrradtourismus.
Segment halten zu können.
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09 NORDHESSEN –
DAS DEUTSCHLAND-HUB
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ZENTRALER UMSCHLAGKNOTEN
Somit kann Nordhessen als Hub, also als
der zentrale Umschlagknoten Deutschlands,
bezeichnet werden. Über das Hub and
Die Lage ist gut …
Spoke-System (Nabe und Speiche) wird die
Auslastung der Transportfahrzeuge durch
Nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ rückte Nordhessen nach Jahrzehnten der Randlage in die Mitte Deutschlands und entwickelte sich seitdem zum wichtigsten
Standort für die Distributionslogistik, dem Deutschland-
die Bündelung der Verkehrsströme optimiert, Spoke entspricht hierbei den jeweiligen Verbindungen vom Umschlagknoten
zu den Endpunkten.
Hub. Darüber hinaus wurde die Region durch die Osterweiterungen in den Jahren 2004 und 2007 gleichzeitig
zum Zentrum Europas. Nordhessen verfügt mit den vorhandenen Bundesautobahnen A4, A5 und A7 und den
im Ausbau befindlichen A38, A44 und A49 über eine
schnelle Anbindung in alle Himmelsrichtungen.
In Distributions- und Stückgutnetzen kommt
dem Standort eine herausragende Bedeutung zu. Zahlreiche Stückgutkooperationen
haben ihre Hubs in der Region. Hierbei handelt es sich meist um mittelständische Speditionsunternehmen, die gemeinsam den
Durch diese Lage kann Nordhessen wie keine andere Region in Deutschland sicherstellen, dass zum spätmöglichsten Zeitpunkt Waren angenommen werden und ihren
Zielort am nächsten Tag garantiert sicher und vor allem
pünktlich erreichen. Dieser Standortvorteil war in den letzten Jahren für zahlreiche Unternehmensansiedlungen entscheidend. Beispielsweise sind das Zentrallager von Libri
(Buchgroßhandel), Amazon (Onlineshopping) und das
Volkswagen-Ersatzteillager (OTC) in der Region ansässig.
Zahlreiche Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette wie Logistikdienstleister, Projektentwickler und Speditionen haben ihren Standort in der Region und damit
Nordhessen zu einer führenden Logistikregion gemacht.
Transport von Stückgut organisieren: Dabei
wird die Ware nicht direkt transportiert, sondern vom Systempartner in der Startregion
nach Nordhessen gebracht, wo sie umgeschlagen und in neue Zielgebiete eingeteilt
wird. Der Systempartner des Zielgebietes
holt die Ware aus Nordhessen und liefert
sie zum Zielort. Auf diese Weise lassen sich
schnell und unkompliziert 24h-Lieferungen
innerhalb Deutschlands und 48h-Lieferungen innerhalb Europas realisieren. Diesen
Standortvorteil nutzen auch viele Kurier-,
Express- und Paketdienste (KEP), die ebenfalls Hubs zur Abwicklung ihrer Aufträge in
Nordhessen betreiben.
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Mobilität in Hessen / Nordhessen – das Deutschland-Hub
Neben der Distributionslogistik gibt es in
Nordhessen Logistiker, die für ihre Kunden
weitere Dienstleistungen (sog. „value added
services“) anbieten. Diese umfasst neben
Transport- und Umschlagsleistungen weitere Tätigkeiten wie Konfektionierung, Kommissionierung, Display-Bau oder Ähnliches.
In der Automobilindustrie z.B. werden Funktionen aus der Vorfertigung übernommen.
So wird das Spektrum des Angebots der
Logistikdienstleister immer größer, während
sich die Auftraggeber auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können.
STANDORT NORDHESSEN
Die Vielfalt der Tätigkeiten nordhessischer
Logistikunternehmen ist ein wichtiger Faktor
auf dem Arbeitsmarkt, denn die Logistik
fragt alle Qualifikationen nach, die Spann-
/// SUCCESS STORY //////////////////////////
weite reicht von ungelernten Kräften bis hin
zu hoch qualifiziertem Personal. Da Nordhessen in der Vergangenheit eher strukturschwach war, konnte und kann die Logistik
von einem großen Arbeitskräfteangebot
profitieren. Ein großes Angebot an Ausbildungseinrichtungen in der Logistik, z.B. an
der Universität Kassel, in der privaten Berufs-
Regionalmanagement
Nordhessen GmbH
Das Regionalmanagement ist ein Public-Private-Partnership-Modell und wird zu 50 % von den nordhessischen
Landkreisen und zu 50 % von der IHK Kassel, der Handwerkskammer Kassel und dem Verein Pro Nordhessen e.V.
akademie Nordhessen in Bad Hersfeld und
getragen. Zu den Hauptaufgaben gehört die Vermarktung
der Berufsschule für Berufskraftfahrer in
der Region Nordhessen mit einem Schwerpunkt in der
Kassel sorgt für qualifizierten Nachwuchs.
Mobilitätswirtschaft, worunter auch die Logistik fällt.
Zudem ist die Region auch für Arbeitskräfte
MoWiN.net – das Netzwerk des Regionalmanagements für
aus dem gesamten Bundesgebiet interes-
die Mobilitätswirtschaft in Nordhessen – unterstützt die
sant, da die weichen Standortfaktoren Nord-
Ziele. Gemeinsam werden Veranstaltungen wie LogistikTag
hessen zu einem attraktiven und lebens-
und LogistikNacht umgesetzt, die Vermarktung von TopLo-
werten Standort machen. Neben der Attrak-
gistikflächen vorangetrieben und zahlreiche Kooperationen
tivität der Landschaft und den touristischen
angestoßen. Bis Ende 2006 konnten Investitionen von mehr
Highlights sind die kulturellen Angebote,
mit der „documenta“ in Kassel, der reichhaltigen Museumslandschaft und den Bad
als 400 Millionen € nach Nordhessen geholt und mehr als
1.600 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
Hersfelder Festspielen weit über die Region
hinaus bekannt.
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10 LOGISTIK SÜDHESSEN
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Die Rahmenbedingungen für die südhessische Logistik sind schwierig: Hohe Bodenpreise und ein insgesamt hohes Lohnkostenniveau erschweren die Ansiedlung
Luftfracht und Distribution
von Logistikunternehmen in der Region.
Lösungen liegen in Logistik-Parks wie sie
derzeit im „Magna Park Rhein-Main“
Die Logistik in Südhessen ist im Vergleich zum LogistikCluster in Nordhessen breiter aufgestellt. Zwar gibt es
auch hier Distributionsfunktionen, aber diese zielen vor
allem auf die Versorgung der Bevölkerung und der Unternehmen in der Region. Dies gilt auch für die großen
Kurier-, Express- und Paketdienste wie DPD, FedEx, Her-
(Butzbach/Langgöns) oder an der Gehspitz
in Neu-Isenburg realisiert werden und wo
Dienstleistungen für alle Nutzer gleichermaßen und damit günstiger angeboten
werden können. Weitere Einsparpotenziale
bietet die Intralogistik.
mes oder UPS, die Niederlassungen in der Region unterhalten. Insgesamt stellt die südhessische Logistik einen
Anteil von gut 8 % der sozialversicherungspflichtig
LOGISTIKDIENSTLEISTUNGEN
Beschäftigten, was etwa 109.000 Beschäftigten im Re-
Im Rhein-Main-Gebiet gibt es auch Logistik-
gierungsbezirk entspricht.
unternehmen, die nichts mit klassischer Distribution zu tun haben: Es handelt sich dabei
Die Logistik in Südhessen wird insbesondere durch den
um Logistikdienstleister, die mit hoch quali-
Flughafen und seine Rolle als Umschlagort für Luftfracht
fizierten Kräften arbeiten und keine eigenen
bestimmt. Das Spektrum der Betriebe im Bereich Luft-
Transportleistungen o.ä. anbieten. Statt-
fracht reicht von Großkonzernen wie Lufthansa Cargo
dessen kennen sie den Logistikmarkt wie
oder Condor über Mittelständler bis hin zu Kleinunterneh-
„ihre Westentasche“ und organisieren unter
men, die beispielsweise die Zollabwicklung durchführen.
anderem Ausschreibungen für Logistikleis-
Der Hauptteil dieser Logistikunternehmen findet sich im
tungen, planen Lager- und Distributions-
Gebiet zwischen Frankfurt, Darmstadt und Wiesbaden
flächen, erstellen Logistikkonzepte oder
rund um den Flughafen. Viele Betriebe nehmen hier Luft-
erarbeiten Gutachten zur Frage nach dem
fracht auf, verteilen sie oder bringen neue Ware zu den
optimalen Verkehrsträger für eine be-
wartenden Flugzeugen. Unter diesen Unternehmen finden
stimmte Aufgabe. Solche Unternehmen sind
sich teilweise hoch spezialisierte Logistikdienstleister, die
z.B. Transcare, Railistics oder Miebach Logis-
darauf eingerichtet sind, bestellte Waren, zum Beispiel
tik. Andere Unternehmen wie Kegon bieten
medizinische Ersatzteile, binnen kürzester Zeit an den Flug-
Lösungen zur optimalen EDV-Unterstützung
hafen und per Flugzeug weiter an den Bestimmungsort zu
in der Logistik. Oft finden sich diese Ange-
befördern.
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Mobilität in Hessen / Logistik Südhessen
bote auch als einzelne Abteilungen oder
Tochtergesellschaften von Konzernen in der
Region, zum Beispiel bei Schenker als Teil
von DB Logistics, Dachser, DHL sowie bei
Panalpina. Diese Konzerne bieten die entsprechenden Leistungen auch selbst an, wie
zum Beispiel TNT in Otzberg, wo die Logistik des Odenwälder Werks der Reifenfirma
Pirelli abgewickelt wird. Gleiches gilt für den
Industriepark Höchst, der den im Industriepark beheimateten Unternehmen neben
dem Containerumschlag im trimodalen
/// SUCCESS STORY //////////////////////////
Hafen und Logistikdienstleistungen auch
spezielle Lösungen im Bereich Gefahrgutlogistik sowie in einem 2007 errichteten
Hochregallager mit 70.000 Palettenplätzen
anbietet.
Magna Park Rhein-Main
Auf dem Gelände der ehemaligen Ayers-Kaserne in Butzbach/Langgöns entsteht derzeit einer der größten Logistikparks für hochwertige Logistik. Auf gut 100 ha realisiert
Auch das übergreifende „Supply chain
das in Langgöns ansässige Logistikunternehmen Bork zu-
management“ (SCM), die Organisation und
sammen mit der englischen Gazeley-Gruppe einen Logis-
Optimierung einer gesamten Lieferkette in-
tikpark. Das Projekt ist von überregionaler Bedeutung und
klusive der Überwachung sämtlicher Waren-
strategisch äußerst günstig gelegen. Das Gelände ist über
ströme, gehört zu den besonderen Schwer-
die A485 hervorragend an das Gambacher Kreuz, am
punkten dieser Unternehmen. Damit solche
Schnittpunkt der Autobahnen A5 und A45, angebunden.
komplexen Ketten über verschiedene Liefe-
Das Projekt kann sowohl als erfolgreiches Konversions-
rantenstufen hinweg richtig funktionieren
projekt wie auch als erfolgreiche kommunale Kooperation
und Lieferungen auf den Punkt genau –
„just in time“ – erfolgen, ist SCM zur Koordination heute besonders wichtig. Dazu ist
bezeichnet werden, da der Gewerbepark in einem interkommunalen Gewerbegebiet realisiert wird.
auch eine leistungsfähige EDV nötig, wodurch der Datenstrom, der Waren auf ihrem
Weg begleitet, immer mehr an Bedeutung
Abgerundet wird das Spektrum der Logistikunternehmen in der
gewinnt. Die elektronischen Daten müssen
Region durch weitere Dienstleistungsunternehmen, die der Logis-
immer genauer sein: Reichte es früher noch,
tik unmittelbar zuarbeiten – dazu gehören zum Beispiel speziali-
abends die tagesaktuellen Daten zu Produk-
sierte Personalvermittlungen oder Zeitarbeitsfirmen, aber auch
tionsergebnissen und Warenbeständen zu
Fuhrparkservices, Speditionen und vieles mehr. Die Fuhrparkser-
haben, so müssen die Daten heute in Echt-
vices vermieten „Trucks & Trailer“, also LKW und Anhänger oder
zeit vorgehalten werden. Damit dies gelingt,
Auflieger, und sorgen für einen ordnungsgemäßen Zustand des
sorgen hessische Anbieter von Lagerverwal-
rollenden Equipments. Auch Speditionen haben ihre Zentralen in
tungssystemen oder Speditionssoftware für
der Region und bedienen von hier aus direkt die Kunden vor Ort.
die richtigen Schnittstellen und Programme.
Regional sind meist kleinere Unternehmen ebenso präsent wie
mittelständische Unternehmen oder Konzerne.
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11 SCHIENENGÜTERVERKEHR
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Bahntransporte notwendig, aber oft nur
schwer realisierbar. Häufig ist auch die notwendige Infrastruktur, z.B. Gleisanschlüsse
in den Unternehmen oder die zuführende
Zukunft des Güterverkehrs
Güterstrecke, zu sanieren, zu reaktivieren
oder zusätzliche Infrastruktur erforderlich.
Hierfür stellt das Land Hessen seit 2002
Der Bundesverkehrswegeplan 2003 geht davon aus, dass
die Transportleistung im Güterverkehr bis zum Jahr 2015
um 60 % steigen wird. Der Schienengüterverkehr wächst
derzeit stärker als der Straßentransport: Wenn das Wachstum der beiden letzten Jahre anhält, wird bereits 2008 die
Fördermittel als Anschubfinanzierung zur
Verfügung. Diese ergänzen seit 2004 ein
Programm der Bundesregierung, das allerdings nur Maßnahmen in privaten Gleisanschlüssen fördert.
für 2015 prognostizierte Verkehrsleistung erreicht. Zwar ist
der Lkw das am meisten genutzte Verkehrsmittel, aber das
Gesamtwachstum wird nur dann zu bewältigen sein, wenn
alle Verkehrsträger – Straße, Bahn, Binnenschiff, Flugzeug
– entsprechend dazu beitragen. Dies gilt auch für Hessen
und bedeutet konkret, dass einer Infrastruktur für den
Schienengüterverkehr, die den Anforderungen genügt
und Reserven vorhält, künftig eine noch größere Bedeutung zukommen wird.
Für den Wagenladungsverkehr relevant ist
das Konzept der sog. „Railports“ der Railion
AG – dabei handelt es sich um Umschlagterminals (Straße – Schiene), die auch die Funktion von Zwischenlagern übernehmen,
Unternehmen „just in time“ bedienen und
regionale Bündelungsfunktionen haben
können. „Railports“ sollen insbesondere
Bahnverkehre für Unternehmen ermögli-
WAGENLADUNGSVERKEHR
Der Hauptteil der Bahntransporte findet im Wagenladungsverkehr statt, bei dem Waren in Gleisanschlüssen
der Unternehmen direkt in Waggons verladen und von
dort direkt zum Empfänger transportiert werden. Allerdings sind nur wenige Bahnkunden in der Lage, komplette
Züge zu beladen und der Bahn zu übergeben. Normalerweise müssen einzelne Waggons oder Waggongruppen
in Rangierbahnhöfen zu längeren Zügen zusammengestellt werden. Diese Bündelung ist für wirtschaftliche
chen, die über keinen Gleisanschluss verfügen, deren Bedienung unwirtschaftlich oder
deren Ausbau nicht möglich ist. Ihre Ware
wird dann per Lkw zum „Railport“ gebracht
oder von dort zugestellt, während die Bahn
den Hauptlauf übernimmt. Derzeit bestehen
16 „Railports“. Der erste hessische „Railport“
entstand in Darmstadt. Dort werden unter
anderem Stahlbleche und -profile sowie
Papier für Druckereien im Rhein-MainGebiet umgeschlagen.
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Mobilität in Hessen / Schienengüterverkehr
KOMBINIERTER VERKEHR
Eine weitere Transportmöglichkeit im
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Schienengüterverkehr ist der „Kombinierte
Verkehr“ (KV), der insbesondere auch im
Kombinierter Verkehr
Verkehr von und zu den Seehäfen relevant
ist. Dabei werden Standardcontainer oder
In Hessen haben die größten
Wechselbrücken von Unternehmen mit Lkw
Anbieter von Dienstleistungen
oder Binnenschiff zu einem KV-Umschlag-
im kombinierten Verkehr ihren
terminal geliefert, dort auf die Bahn umge-
Unternehmenssitz: Die Firmen
laden und zum Zielumschlagterminal ge-
Kombiverkehr und Transfracht haben 2006 zusammen fast
bracht. Ab dort erfolgt der Transport zum
3 Millionen TEU (Standardcontainer) transportiert. 2005
Zielort im Regelfall wieder mit dem Lkw. Für
setzten die beiden Unternehmen insgesamt mehr als eine
das Umladen auf die Bahn stehen in Hessen
halbe Milliarde € um. Kombiverkehr konnte 2006 rund
zahlreiche Terminals zur Verfügung. Das
930.000 Sendungen (= Lkw-Ladungen) abwickeln. Im Ver-
größte ist das Terminal Frankfurt-Ost der
Deutschen Umschlagsgesellschaft Straße –
Schiene mbH (DUSS), das im Jahr 120.000
Ladeeinheiten umschlägt, wobei eine Lade-
gleich zum Vorjahr ist dies ein Zuwachs von knapp 15 %,
verglichen mit dem Jahr 2003 ergibt sich sogar eine Steigerung der Sendungen um 33 %.
einheit einem Standardcontainer oder einer
Wechselbrücke entspricht. Die DUSS betreibt im nordhessischen Malsfeld-Beiseförth südlich von Kassel ein weiteres Umschlagterminal, das eine Umschlagkapazität
Neben diesen Umschlagterminals zwischen Straße und Schiene
von 58.000 Ladeeinheiten hat. Auch das
gibt es in Hessen weitere Terminals für den trimodalen Umschlag
Güterverkehrszentrum (GVZ) Kassel verfügt
zwischen Binnenschiff, Straße und Schiene. Ein solches Terminal
über ein eigenes Terminal der BTS Kombi-
liegt z.B. im Frankfurter Osthafen. Im Industriepark Höchst im
waggon Service GmbH. An den Terminals
Frankfurter Westen hält die Fa. Infraserv Logistics ein trimodales
befinden sich meist auch Servicestellen von
Terminal vor. Solche trimodalen Anlagen werden im Zuge des wei-
Anbietern des KV, z.B. von Kombiverkehr,
ter steigenden Güterverkehrsaufkommens als zentrale Umschlag-
Transfracht oder Mainsped. Während DUSS
plätze weiter an Bedeutung gewinnen.
und BTS europaweit agierende Unternehmen sind, gibt es KV-Terminals lokaler Be-
FÖRDERUNG DES SCHIENENGÜTERVERKEHRS
treiber in Korbach und in der Cargo-City Süd
am Flughafen Frankfurt. Letzteres ermöglicht
auch den Umschlag Bahn/Flugzeug.
Das Land fördert gemeinsam mit Dritten auch Gutachten, um Verlagerungspotenziale für die Bahn zu identifizieren und Informationsdefizite zwischen den Verladern und den Eisenbahnverkehrsunternehmen zu verringern. In einem Gutachten für die Region
Rhein-Main wurde bei 33 Unternehmen ein Verlagerungspotenzial
von der Straße auf die Schiene in Höhe von rund 1 Millionen
Tonnen jährlich ermittelt. Dies entspricht etwa 70.000 Lkw-Ladungen. Derzeit laufen Bemühungen, die ermittelten Verlagerungspotenziale in der Praxis umzusetzen.
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12 BINNENSCHIFFFAHRT
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eigene Kai-Anlagen, an denen die für die
Kraftwerke benötigte Steinkohle gelöscht
werden kann. Dabei kommen ausgeklügelte
technische Systeme zum Einsatz wie zum
Wasserstraßen in Hessen
Beispiel in Frankfurt: Dort kann die Kohle
ohne starke Lärm- oder Staubbelastungen
für das Umfeld, vor allem für die nahe gele-
Hessen hat Anschluss an die Bundeswasserstraßen Rhein,
Main, Lahn, Fulda, Werra und Weser. Für den Güter-
genen Wohnungen im ehemaligen Westhafen, entladen werden.
verkehr bedeutend sind Rhein und Main, die anderen
Wasserstraßen werden für Freizeit- bzw. Ausflugsverkehr
genutzt. Auf dem Main als Wasserstraße der Klasse Vb
dürfen auf dem hessischen Teilabschnitt Binnenschiffe
mit einer Länge bis zu 110 Metern bzw. Schubverbände
bis zu 185 Meter und einer maximalen Tonnage von 6.000 t
verkehren. Der Rhein ist als Wasserstraße der Klasse VIb
auch für größere Schiffe und Schubverbände zugelassen:
Hier dürfen die Schiffe maximal 140 m lang sein, Schubverbände sogar bis zu 195 m bei einer Höchsttonnage
von 12.000 t.
Neben diesen Hafenanlagen gibt es in
Frankfurt und Hanau noch große Hafenanlagen am Main. Die Zahl der Häfen hat sich in
den letzten ca. 15 Jahren allerdings deutlich
reduziert, da der Frankfurter Westhafen und
der Offenbacher Hafen geschlossen wurden. Auf beiden Arealen wird Wohnungsbau realisiert, so dass diese Flächen zukünftig für Warenumschlag oder andere Logistikleistungen nicht mehr zur Verfügung
stehen.
SPEZIALISIERTE HAFENANLAGEN
Zum Be- und Entladen der Binnenschiffe und Schubverbände verfügt Hessen über eine Reihe an Häfen mit teilweise hoch spezialisierten Profilen: So verfügt der Flughafen Frankfurt über einen Mainhafen, in dem das für den
Flugbetrieb nötige Kerosin entladen und in einem eigenen Tanklager zwischengelagert werden kann. Auch sämtliche Kraftwerke am Main, z.B. das Mainova-Heizkraftwerk
West in Frankfurt, das EVO-Kraftwerk in Offenbach sowie
das RWE-Kraftwerk „Staudinger“ bei Hanau verfügen über
HÄFEN AM MAIN
Die Betreibergesellschaft des Frankfurter
Osthafens, HFM, hat im Jahr 2005 insgesamt 1,9 Millionen t Schiffsgüter umgeschlagen. Im Containerumschlag waren es fast
38.000 TEU (Standardcontainer) und es
wurden mehr als 1.750 Schiffe abgefertigt.
Im Hafen haben sich zahlreiche Logistik-
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Mobilität in Hessen / Binnenschifffahrt
unternehmen angesiedelt – so wird das
Container-Terminal von Rhenania-Wincanton betrieben und auch weitere Branchen-
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größen wie ABX, Kühne + Nagel, Rhenus,
HFM –
Managementgesellschaft
für Hafen und Markt Frankfurt
Schenker oder DHL sind am Hafen vertreten. Zusätzlich zum Schiffsumschlag hat die
Hafenbahn, die über ein eigenes 56 km langes Netz sowie eigene Lokomotiven verfügt,
noch knapp 800.000 t umgeschlagen. Das
Die HFM wurde 2001 von der Stadt Frankfurt neu gegrün-
Frankfurter Hafenangebot wird ergänzt
det und hat ihre Wurzeln in dem zuvor für den Hafenbe-
durch den ebenfalls von HFM betriebenen
trieb zuständigen Eigenbetrieb der Stadt. Anfang 2007
Gutleuthafen sowie den „Trimodal Port“ von
hat die Gesellschaft ihr operatives Geschäft erweitert und
Infraserv Logistics im Industriepark Höchst.
zusätzlich die Aufgaben der städtischen Marktbetriebe
übernommen. Der Schwerpunkt der HFM liegt im Hafen-
Der Hanauer Mainhafen liegt hinsichtlich
des Schiffsgüterumschlags mit dem Frankfurter Hafen gleichauf – hier wurden 2005
mehr als 1,8 Millionen t umgeschlagen. Allerdings hat sich der Hanauer Hafen mehr
auf Mineralölprodukte spezialisiert als dies
in Frankfurt der Fall ist. Zusammen mit
dem Umschlag der Hafenbahn wurden im
management, also der Koordination von Transporten und
logistischen Dienstleistungen, die über den Frankfurter
Hafen abgewickelt werden. Dabei wird der Hafen als intermodaler Knoten betrachtet, der so zu einer Effizienzsteigerung von Logistiksystemen beitragen kann. Ein weiterer
Schwerpunkt der Hafenlogistik ist der Logistik Service Point,
der eine Kombination von Supply chain management und
Hanauer Hafen insgesamt knapp 3,5 Millio-
Inhouse-Logistik für die Mieter des Kontorhauses Osthafen
nen t umgeschlagen – auf LKW verladen
und die logistikfremden Unternehmen im Hafen Frankfurt
würde dies eine LKW-Schlange von Frank-
ist. Die HFM übernimmt dabei die Rolle der Koordination
furt bis Lissabon ergeben.
der Dienstleistungen, der konzeptionellen Entwicklung
und des Immobilienmanagements.
WASSERSTRASSE RHEIN
In Gernsheim am Rhein befindet sich ein
weiterer Hafen – dort hat sich die Gernsheimer Umschlag- und Terminalbetriebsgesell-
Insgesamt stehen in Hessen Kapazitäten zum Containerumschlag
schaft (GUT) auf die Abwicklung von kombi-
von deutlich mehr als 120.000 TEU zur Verfügung. Dazu kommt
niertem Verkehr zwischen der Region Rhein-
eine Umschlagsleistung im Massengutbereich, also bei Sand, Kies,
Main-Neckar und den „ARA“-Häfen (Amster-
Kohle, Stahl, Mineralölprodukten, Holz oder Getreide von mehr als
dam, Rotterdam, Antwerpen) mit einem
10 Millionen t pro Jahr. Geht man davon aus, dass der Güterver-
Jahresumschlag von rund 50.000 TEU spe-
kehr insgesamt in den kommenden Jahren noch zunehmen wird,
zialisiert. Die Nordseehäfen werden von
so stehen hier noch Kapazitäten zur Verfügung, um dieses Wachs-
Gernsheim im Liniendienst mehrfach pro
tum im Verbund mit der Schiene und der Straße aufnehmen zu
Woche angefahren.
können.
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13 INTRALOGISTIK
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Intralogistik schafft also die konzeptionelle
Vernetzung von Material- und Datenfluss im
Lager und sorgt für reibungslose Produktions- und Logistikabläufe. Unternehmen,
Was ist Intralogistik?
die Gewerke in der Intralogistik anbieten
möchten, sind in hohem Maß auf spezialisierte Arbeitskräfte angewiesen – diese re-
Die Intralogistik ist als Begriff erst wenige Jahre alt –
allerdings wird der Begriff vielschichtig verwendet: So
bezeichnet Intralogistik auf der technischen Ebene den
innerbetrieblichen Materialfluss in einem Produktionsunternehmen, der zwischen verschiedenen Knoten stattfindet. Insofern kann Intralogistik bei unternehmensübergreifenden Beschaffungs- und Logistikkonzepten auch
Teil eines Supply Chain Management-Systems sein. Konzeptionell bezeichnet Intralogistik das Bestreben von
krutieren sich aus den unterschiedlichsten
Bereichen: Neben Maschinenbauingenieuren und Elektrotechnikern sind Wirtschaftsingenieure und Wirtschaftswissenschaftler ebenso gefragt wie Programmierer
beziehungsweise Informatiker. Teilweise
werden auch Arbeitswissenschaftler eingesetzt, um die Arbeitsabläufe so ergonomisch
wie möglich zu gestalten.
Unternehmen oder Verwaltungen, ihre innerbetrieblichen
Materialflüsse zu optimieren. Fasst man Intralogistik als
Branche auf, so sind Anbieter von Fördertechnik, Flurför-
RFID – ZUGPFERD EINER BRANCHE
derzeugen, Kränen oder Gabelstaplern ebenso Teil dieser
Die Intralogistik gilt als eine der Zukunfts-
Branche wie die Hersteller von Lagerregalsystemen, Soft-
branchen schlechthin: Zum einen wird
warehäuser für Lagerverwaltungssysteme oder Systeman-
durch den erwarteten Anstieg der Güterver-
bieter, die die genannten Gewerke als Generalunterneh-
kehrsleistung damit gerechnet, dass weitere
men im Paket anbieten. Die Intralogistik bietet somit die
Distributionszentren nötig sein werden, um
Chance, den Materialfluss in einem Produktionsprozess
die Waren vom Start zum Ziel zu bringen.
so „schlank“ und effizient wie möglich zu gestalten, um
Auch die Integration der Warenströme mit
dadurch Kosten zu senken. Gerade an Standorten mit
den Datenströmen wird immer bedeuten-
hohen Flächenpreisen oder Arbeitskosten können so
der. So ist beispielsweise durch die Einfüh-
ökonomisch sinnvolle Distributionszentren oder Läger
rung von RFID („radio frequency identifica-
realisiert werden.
tion“) eine eindeutige Kennzeichnung einzelner Produkte möglich.
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Mobilität in Hessen / Intralogistik
Im Gegensatz zum Barcode, der durch
RFID erlebt gerade erst seinen Aufschwung – nachdem die Technik
diese Technik ergänzt bzw. abgelöst wird,
bereits seit Jahren als Diebstahlsicherung in Kaufhäusern und zur
kann RFID nicht nur ein Produkt insgesamt,
Verwaltung von Gütern in geschlossenen Kreisläufen (z.B. Behäl-
sondern jedes einzelne Exemplar eines
termanagement in produzierenden Unternehmen) eingesetzt wird.
Produkts individuell kennzeichnen und ver-
Hessische Unternehmen sind an der Entwicklung und Einführung
folgen. Gegenüber Barcodes können dabei
dieser wegführenden Technologie beteiligt: Hersteller von Funk-
auch erheblich mehr Informationen mitge-
etiketten wie F+D Drucktechnik genauso wie Hersteller für den
führt werden. So können RFID-Chips, die
Vertrieb von Hardware, wie zum Beispiel die Firma FEIG aus Weil-
per Funk von speziellen Lesegeräten, sog.
burg. Auch Softwarehäuser bieten ihre Dienste im Bereich RFID an.
„Gates“, ausgelesen werden, sämtliche Pro-
Etwas besonderes bietet Dematic potentiellen Kunden – in einem
duktionsschritte eines Produktes mitführen.
eigens eingerichteten Demolabor kann RFID mit eigenen Produk-
Die Produktionsanlage erhält ihre Anwei-
ten intensiv getestet werden.
sungen dann nicht mehr von einer übergeordneten Einheit, sondern direkt von dem
nächsten zu bearbeitenden Produkt.
Ähnliche Möglichkeiten ergeben sich auch
bei der Ein- und Auslagerung, wo die Artikel
auf einer Palette nicht mehr einzeln gescannt werden müssen, sondern alle RFIDChips mit einer sog. Pulkerfassung ausgelesen werden können. Diese Technologie
bietet enorme Potenziale zur Ablaufoptimierung und Effizienzsteigerung.
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14 HESSEN AUF DEM INFORMATION HIGHWAY
Rückgrat der Wissensgesellschaft
Die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)
Das International Net Management Center
ist heute integraler Bestandteil vieler Geschäftsprozesse
(INMC) der T-Com überwacht von seiner
und als Querschnittstechnologie nicht mehr wegzuden-
Zentrale in Frankfurt aus das Telekom Glo-
ken. In einem Land wie Hessen, das mit dem größten
bal Net (TGN), eines der weltweit größten
Frachtflughafen Europas, dem meistbefahrenen Auto-
internationalen Sprach- und Datennetze.
bahnkreuz Europas und dem Main eine der wichtigsten
Mehr als 400 Telekommunikationsdienst-
Wasserstraßen Europas aufweist, wird die Relevanz
leister in 222 Ländern sind darüber ver-
moderner Datenkommunikation besonders deutlich.
bunden. Daneben gibt es in Frankfurt-
Ohne sie wären Projekte wie „Staufreies Hessen 2015“,
RheinMain elf unabhängige Betreiber von
bequemes Online-Shopping oder eine „Advanced
Glasfasernetzen. Mit rund 700 Kilometern
Shipping Notice“, um eine Warenlieferung elektronisch
ist diese Dichte weltweit einzigartig.
anzukündigen, nicht möglich.
HESSEN – OPTIMALER STANDORT
Und so fließen etwa 90% des deutschen und 35% des
FÜR IKT-UNTERNEHMEN
europäischen Datenverkehrs durch Hessen – genauer
gesagt durch den Internetknoten DE-CIX (Deutscher
Commercial Internet Exchange) in Frankfurt. Der maximale
Datendurchsatz von DE-CIX beträgt 183,2 Gbps (Gigbit/
Sekunde), der durchschnittliche Datentransfer 87,8 Gbps.
Eine Textdatei von einer DIN-A4-Seite könnte damit in
einer Sekunde rund 550.000 Mal transportiert werden.
Die Tatsache, dass allein in Frankfurt über 65 % der Bevölkerung online sind, zeigt, dass Hessen nicht nur über ausgezeichnete Datenautobahnen verfügt, sondern sie auch
intensiv nutzt und damit an der Spitze steht.
Das alles macht Hessen zu einem hervorragenden Standort für die Unternehmen
der Branche: Über 9.300 Unternehmen
mit etwa 90.000 Beschäftigen sind hier
ansässig. Diese erwirtschaften einen Jahresumsatz von fast 30 Milliarden € bei
einer Exportquote von gut 28 %. 23,4 %
der hessischen Unternehmen erwirtschaften zudem mehr als 90 % ihres Umsatzes
in Hessen, was das enorme regionale
Marktpotenzial verdeutlicht. Eine Unternehmensbefragung (2005) im Auftrag von
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Mobilität in Hessen / Hessen auf dem Information Highway
Hessen-IT, der Aktionslinie des Hessischen
Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und
Landesentwicklung für den gesamten
hessischen IT-Markt, hat ergeben, dass über
85% der befragten IT-Unternehmen den
Standort Hessen als gut bis sehr gut
bewerten.
Wesentlicher Standortvorteil ist, dass in Hessen kompetenter Nachwuchs ausgebildet
wird: Mehr als die Hälfte aller Universitäten
und Hochschulen in Hessen bietet Forschung und Lehre in der IKT an. Als Brücke
zwischen wissenschaftlicher Forschung und
unternehmerischer Praxis leistet beispiels-
/// SUCCESS STORY //////////////////////////
weise das Zentrum für Graphische Datenvertrag zum Technologietransfer. Der erste
Chancen für die hessische Region:
der globale Internethandel
Lehrstuhl für Mobile-Commerce in Deutsch-
Gerade mit der rasanten Entwicklung des E-Commerce
arbeitung (ZGDV) in Darmstadt einen Bei-
land wurde als T-Mobile-Stiftungsprofessur
an der Universität Frankfurt eingerichtet.
Gleichzeitig haben Innovationen aus der IKT
in Hessen Tradition: Hier hat Johann Philipp
Reis das erste Telefon entworfen und eingesetzt und die von Konrad Zuse gegründete
wurden neue Weichen für reale und virtuelle Transportwege geschaffen. Der Kosmetik-Online-Shop von Yvonne
Zapf aus Friedberg wurde im Rahmen eines E-ShopProgramms des Hessischen Wirtschaftsministeriums gefördert. Der Shop ging 2001 online und ergänzte das Ange-
Zuse KG, als weltweit erster Produzent von
bot des bestehenden Kosmetikinstituts. Motivation für den
Rechnern für kommerzielle Auftraggeber,
Vertrieb hochwertiger Kosmetikartikel über das Internet war
hatte ihren Sitz bei Fulda.
der Umsatzrückgang des Instituts. Mit dem E-Shop konnte
nach kurzer Zeit durch ein attraktives Angebot und gezielte
Privatpersonen profitieren ebenfalls von
Kundenbindungsmaßnahmen der Umsatz deutlich gestei-
dem Angebot, das durch Breitbandver-
gert werden. Heute hat sich der Online-Shop zu einem On-
bindung möglich wird: So lassen sich im
line-Kosmetikkaufhaus entwickelt und bedient nicht nur
„filmportal.de“, unter anderem gefördert
Kunden in der Region, sondern erfreut sich auch einer
von hessen-media, der Landesinitiative zur
großen Nachfrage aus dem asiatischen Raum.
Förderung Neuer Medien in Hessen, neben
Informationen auch Trailer und Clips zu
aktuellen Kinostarts und Klassikern der deutschen Filmgeschichte abrufen. Damit in absehbarer Zeit alle Bürger Hessens solche
Angebote nutzen können, wurde vor einiger
Zeit die „Breitbandinitiative Hessen“ ins
Leben gerufen, die sich für den Ausbau des
Breitbandnetzes in allen Regionen Hessens
einsetzt.
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15 INNOVATIVE MOBILITÄT
Forschung und Ausbildung
An Hessen führt kein Weg vorbei – dies gilt nicht nur für
che Projekte im Auftrag von Industrieunter-
den Logistikstandort Hessen, sondern auch für den Inno-
nehmen durchgeführt. Dies sichert gleich-
vationsstandort: Mobilität bildet einen der Schwerpunkte
zeitig die Qualität der Ausbildung der
in der hessischen Forschung, unabhängig davon, ob die
Studierenden, die die Wahl zwischen ver-
Forschung an Hochschulen und Universitäten des Landes
schiedenen Bachelor-Studiengängen und
oder in privaten Forschungseinrichtungen stattfindet.
einem Master of Science in Traffic and
Dabei kommt auch der Ausbildung des Nachwuchses ein
Transport haben.
großer Stellenwert zu.
In Kooperation zahlreicher nordhessischer
Es gibt in Hessen an zahlreichen Hochschulen und Univer-
Unternehmen mit der Universität Kassel und
sitäten Logistikschwerpunkte, die häufig in wirtschaftswis-
dem Regionalmanagement Nordhessen
senschaftlichen Studiengängen angesiedelt sind, so zum
entsteht derzeit ein Anwendungszentrum
Beispiel an der Universität Kassel, der Fachhochschule
für Metallformgebung in Baunatal, das vor
Gießen-Friedberg oder der Hochschule Fulda. Die Techni-
allem für metallbe- und -verarbeitende
sche Universität Darmstadt kann mit einem Forschungs-
Automobilzulieferer ein externes F&E-Stand-
schwerpunkt integrierte Verkehrssysteme aufwarten:
bein bietet und so das Mobilitätscluster
Hier reicht das Spektrum von Fragen der Vermessung als
Nordhessen unterstützt.
Grundlage für Navigationssysteme über die Logistik und
verkehrsplanerische und -technische Fragestellungen bis
hin zur Fahrzeugtechnik. Dabei werden auch Umwelt und
Ergonomie mit in die Betrachtungen einbezogen. Die Arbeit erfolgt verkehrsträgerübergreifend, denn Kompetenzen im Bereich Straßenbau und -verkehr gibt es ebenso
wie im Bereich Schienen- oder Luftverkehr. Da auf den Anwendungsbezug großer Wert gelegt wird, werden zahlrei-
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Mobilität in Hessen / Innovative Mobilität
Neben dem Angebot an den Hochschulen
des Landes bildet der Bereich Verkehr mehr
und mehr auch einen Schwerpunkt privaten
Engagements: So baut die European Business School (EBS) mit Sitz in Wiesbaden/
Oestrich-Winkel mit dem Supply Management Institute SMI Kapazitäten im Bereich
Logistik mit verschiedenen Forschungs- und
Studienschwerpunkten auf. Die Fachhochschule Frankfurt bietet in Zusammenarbeit
mit einigen Unternehmen, darunter Fraport,
einen Bachelor in Aviation Management an,
den allerdings nur belegen kann, wer bei
einem der teilnehmenden Unternehmen
einen Arbeitsvertrag hat.
Im Bereich Ausbildung haben sich in den
letzten Jahren ebenfalls private Angebote
ausgebildet – dies gilt zum Beispiel für die
Logistikschwerpunkte der Berufsakademien
Nordhessen und Rhein-Main. Aus- und
Weiterbildungsangebote rund um den Flughafen bietet die Airport-Logistic-Academy
an, wobei die Luftfracht einen der Schwerpunkte darstellt.
CLUSTER-MANAGEMENT
Zusätzlich zu den Universitäten und privaten
mit Unterstützung der Stadt Wiesbaden ein Logistiknetzwerk im
Bildungseinrichtungen gibt es in Hessen
Rhein-Main-Gebiet auf. Seinen Schwerpunkt in der Automobilbran-
eine Reihe an Initiativen und Einrichtungen,
che hat das Automobilcluster Rhein-Main-Neckar, dem mittlerweile
die den Innovationsstandort stärken sollen.
350 registrierte Mitglieder angehören. Weitere Cluster zur Luft-
Zu diesen Einrichtungen zählt das in ver-
fahrtbranche im Rhein-Main-Gebiet und den Automobilzulieferern
schiedenen Regionen etablierte Cluster-
in Mittelhessen formieren sich ebenfalls. All diese Initiativen versu-
Management. In Nordhessen wird diese
chen, durch Vernetzung ihrer Mitgliedsunternehmen Synergien zu
Aufgabe vom Regionalmanagement Nord-
heben und Kontakte zwischen den Unternehmen herzustellen, die
hessen übernommen, das gemeinsam mit
durch Kooperation den Standort stärken und weitere Innovationen
dem Verein MoWin.net ein Mobilitätscluster
hervorbringen sollen.
betreut, in dem u.a. Automobilzulieferer
und Logistikunternehmen organisiert sind.
In Südhessen baut die am Supply Management Institute SMI der European Business
School angesiedelte Netzwerkinitiative
„Logistik RheinMain – die Wissensinitiative“
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Im Bereich Mobilität kommt der Informations- und Kommuni-
In Darmstadt hat auch die European Space
kationstechnologie ein immer größerer Stellenwert zu. Um
Agency (ESA) ihr Kontrollzentrum (ESOC),
die Abläufe reibungslos zu gestalten, erlangen innovative
von dem aus Raketenstarts und Satelliten,
IT-Dienstleistungen zunehmend an Bedeutung. Diese Unter-
z.B. die Wettersatelliten EUMETSAT, kon-
nehmen finden in Hessen ideale Bedingungen, denn das
trolliert werden. Es bot sich daher an, hier
Spektrum der Unternehmen in diesem Segment ist groß:
auch ein Kompetenzzentrum für das im Auf-
Von Anbietern GPS-gestützter Flottenmanagementsysteme,
bau begriffene europäische Satellitennavi-
die es erlauben, die Aufenthaltsorte der gesamten Flotte zu
gationssystem GALILEO einzurichten.
verfolgen und dynamisch Aufträge zu erteilen, über Anbieter
Ergebnis ist das 2006 gegründete Centrum
von Routenplanern wie Map24 bis hin zu weltweit führenden
für Satellitennavigation Hessen (CESAH),
RFID-Spezialisten sind alle vorstellbaren Bereiche vertreten.
das unter anderem von T-Systems und dem
Die Innovationskraft der Branche profitiert von der ausge-
Land Hessen getragen wird. CESAH soll An-
zeichneten IT-Infrastruktur in Hessen: 68% der befragten Un-
wendungen für GALILEO entwickeln, Grün-
ternehmen gaben in einer Untersuchung von Hessen-IT an,
der, die im Bereich Satellitennavigation tätig
mit Partnern gemeinsame Entwicklungsprojekte voranzutrei-
werden wollen, unterstützen sowie Wissens-
ben. Hierbei kommt dem Internet als Medium der Kooperatio-
transfer in Tagungen und Workshops
nen zentrale Bedeutung zu, denn 60% der auf Produktent-
anbieten.
wicklung ausgelegten Kooperationen nutzen hierzu „im Kern“
das Internet.
CONSULTING
Auch gibt es in Hessen einige Unternehmen, die im Schwerpunkt Beratungs- und Forschungsleistungen im Bereich
Mobilität anbieten. Hierzu ist im Bereich des Schienengüterverkehrs die in Frankfurt ansässige SGKV (Studiengesellschaft
für den kombinierten Verkehr) zu nennen, die sich mit dem
kombinierten Verkehr und seinen Optimierungspotenzialen
befasst. Dazu gehört auch die regelmäßige Herausgabe von
Publikationen zu Forschungsergebnissen aus dem kombinierten Verkehr. Das Zentrum für integrierte Verkehrssysteme
(ZIV) in Darmstadt ist ein interdisziplinär arbeitendes Planungs- und Beratungsunternehmen im Bereich Verkehr, das
in engem Kontakt zur dortigen Technischen Universität steht.
Ebenfalls am Standort Darmstadt beheimatet ist das ECAD
(European Center for Aviation Development). Dieses Forschungsinstitut, 2005 gegründet von Fraport, Lufthansa und
dem Land Hessen sowie der Deutschen Flugsicherung –
vertreten durch die TU Darmstadt – soll sich mit den volkswirtschaftlichen Wirkungen des Luftverkehrs befassen und
in diesem Bereich Grundlagenforschung sowie Beratungsleistungen anbieten.
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Mobilität in Hessen / Innovative Mobilität
KONGRESSE UND EVENTS
Nicht nur bei CESAH, sondern für die Mobilitätswirtschaft insgesamt ist Wissenstransfer
von großer Bedeutung. Entsprechenden
Veranstaltungen gebührt daher auch ein
hoher Stellenwert. Zu den großen „Events“
im Bereich Mobilität in Hessen zählt die alle
zwei Jahre in Frankfurt stattfindende Internationale Automobilausstellung (IAA), die
zu den größten und wichtigsten Automobilmessen weltweit zählt.
Speziell für die Logistik bietet das Regional-
Deutschlandweit etabliert hat sich auch der Hessische Mobilitäts-
management Nordhessen seit 2004 in zwei-
kongress. Der Mobilitätskongress wird jährlich vom Land zusam-
jährigem Rhythmus den LogistikTag als
men mit der Hessen Agentur als Teil der Standortkampagne
Veranstaltung an. Die Veranstaltung soll
ausgerichtet. Der Mobilitätskongress soll eine Plattform bieten, auf
dazu dienen, Nordhessen als Logistikstand-
der Unternehmen und Hochschulen des Landes Hessen Stärken
ort bekannt zu machen und soll mittelfristig
mit besonderer Qualität aus dem weiten Themenfeld der Mobilität
zu den TOP 5-Veranstaltungen der Logis-
in das Licht der Öffentlichkeit rücken können. Das Thema der Ver-
tikbranche zählen. Mit bislang jeweils etwa
anstaltung wird jedes Jahr neu festgelegt. Die bisherigen Veran-
300 Teilnehmern ist der LogistikTag auf
staltungen befassten sich mit der Entwicklung alternativer Kfz-
dem besten Weg dorthin. 2006 stand der
Antriebstechnologien, innovativen Entwicklungen für nachhaltigen
LogistikTag unter der Überschrift „Distribu-
Luftverkehr, „intelligenten“ Straßen und Fahrzeugen und den
tionslogistik“ und zeigte Stärken und Beson-
Chancen des Schienenverkehrs in der Zukunft.
derheiten der Unternehmen der Region.
Die Veranstaltung LogistikTag wechselt sich
jährlich mit der LogistikNacht ab, die jeweils
ein besonderes Event in der Logistik zum
Anlass nimmt. 2005 war dies beispielsweise
die Veröffentlichung des sechsten Bandes
der „Harry Potter“-Reihe. In der Nacht vor
dem Verkaufsstart wurden in der Region
mehrere zehntausend Bände versandt und
ihren Empfängern pünktlich am Erscheinungstag geliefert. Die LogistikNacht gewährte so Einblicke in konkrete Logistikabläufe.
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16 KONTAKTE
Weitere Kontakte vermitteln die hier genannten
Einrichtungen und Institutionen.
Arbeitsgemeinschaft
der hessischen Industrie- und Handelskammern
HA Hessen Agentur GmbH
IHK Frankfurt am Main
65189 Wiesbaden | Germany
Börsenplatz 4
60313 Frankfurt am Main | Germany
Tel.: + 49 (69) 2197-1384
Fax: + 49 (69) 2197-1448
Abraham-Lincoln-Straße 38-42
Tel.: + 49 (611) 774-81
Fax: + 49 (611) 774-8466
info@hessen-agentur.de
www.hessen-agentur.de
info@arbeitsgemeinschaft-hessischer-ihks.de
www.arbeitsgemeinschaft-hessischer-ihks.de
Automotivecluster Rhein-Main-Neckar
IHK Darmstadt
Rheinstraße 89
64295 Darmstadt | Germany
Tel.: + 49 (6151) 871-0
Fax: + 49 (6151) 871-281
Hessisches Landesamt
für Straßen- und Verkehrswesen
Wilhelmstraße 10
65185 Wiesbaden | Germany
Tel.: + 49 (611) 366-3400
Fax: + 49 (611) 366-3435
presse.hlsv@hsvv.hessen.de
www.verkehr.hessen.de
proba@darmstadt.ihk.de
www.automotive-cluster.org
Hessisches Ministerium für Wirtschaft,
Verkehr und Landesentwicklung
Kaiser-Friedrich-Ring 75
65185 Wiesbaden | Germany
Tel.: + 49 (611) 815-0
Fax: + 49 (611) 815-2225
poststelle@hmwvl.hessen.de
www.wirtschaft.hessen.de
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Mobilität in Hessen / Kontakte
ivm GmbH
Integriertes Verkehrsmanagement
Region Frankfurt RheinMain
Lyoner Straße 22
60528 Frankfurt am Main | Germany
Tel.: + 49 (69) 660759-0
Fax: + 49 (69) 660759-90
Planungsverband Ballungsraum Frankfurt /Rhein-Main
Poststraße 16
60329 Frankfurt am Main | Germany
Tel.: + 49 (69) 2577-0
Fax: + 49 (69) 2577-1204
info@planungsverband.de
www.planungsverband.de
info@ivm-rheinmain.de
www.ivm-rheinmain.de
Regionalmanagement Nordhessen GmbH
Ständeplatz 13
Logistik RheinMain. Die Wissensinitiative.
Supply Management Institute SMI
European Business School (EBS)
34117 Kassel | Germany
Tel.: + 49 (561) 97062-00
Fax: + 49 (561) 97062-22
International University
Schloss Reichartshausen
info@regionnordhessen.de
www.regionnordhessen.de
Rheingau-Palais
Söhnleinstraße 8 F
Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH
65201 Wiesbaden | Germany
Alte Bleiche 5
Tel.: +49 (611) 36018-800
65719 Hofheim am Taunus | Germany
Fax: +49 (611) 36018-802
Tel.: + 49 (6192) 294-0
wissen@logistik-rheinmain.de
Fax: + 49 (6192) 294-900
www.logistik-rheinmain.de
info@rmv.de
Nordhessischer Verkehrsverbund GmbH
www.rmv.de
Bahnhofsplatz 1
Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH
34117 Kassel | Germany
B1, 3-5
Tel.: + 49 (561) 70949-0
68159 Mannheim | Germany
Fax: + 49 (561) 70949-41
Tel.: + 49 (621) 10770-0
info@nvv.de
Fax: + 49 (621) 10770-70
www.nvv.de
info@vrn.de
www.vrn.de
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