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Kokain mit gefährlichen Streckmitteln - arud.txt 20 Minuten online, 11.05.2010 Nierenkollaps von gestrecktem Koks Das Berner Drogenlabor warnt: Kokain wird mit immer gefährlicheren Stoffen gepanscht, die sogar zu Organversagen führen können von Nora Camenisch «Früher lag der Reinanteil beim Kokain bei rund 60 Prozent, heute sind es noch knapp 25 Prozent», weiss Hans-Jörg Helmlin vom Pharmazeutischen Kontrolllabor des Kantons Bern. Auch in Zürich ist laut Tibor Rasovszky von der Arbeitsgemeinschaft für risikoarmen Umgang mit Drogen «miserable Ware» im Umlauf. «Jeder Zwischenhändler streckt das Kokain.» Bis zu zehnmal werde das Pulver gepanscht, bis es konsumiert werde. Gefährliche Streckmittel im Koks. Das ist massiv gesundheitsgefährdend: «Durch Phenacetin, eines der Streckmittel, hat schon so mancher seine Niere verloren. Zudem wird vermutet, dass der Stoff zu Krebs führen kann», warnt Helmlin. Aus diesen Gründen ist das Schmerzmittel in der Schweiz schon seit den 80er-Jahren verboten. Bei Tests mit dem mobilen Labor, die Helmlins Team vor allem an Partys in Bern und Zürich durchführt, wurde in zwei Drittel der Koks-Proben ausserdem das Anti-Wurmmittel Levamisol gefunden. «Dieses täuscht einen besseren Flash vor. Es verändert aber das Blutbild und macht massiv anfälliger für Infektionskrankheiten», so Helmlin. Er vermutet, dass diese Substanz dem Kokain bereits in Südamerika beigemischt wird, während Phenacetin meist später aus illegalen Quellen dazukomme. Laut Fritz Brönnimann von der Berner Suchthilfe Contact Netz sind sich fast alle Konsumenten der Gefahren durch Streckmittel bewusst. «Viele unterschätzen aber das Risiko.» Seite 1