Gipfel derGenüsse
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Gipfel derGenüsse
eXtrA Italiens Alpenregionen DaS BErGMaGaZIN Die italienischen Alpen Gipfel derGenüsse Friaul Julisch Venetien Venetien I Südtirol I Lombardei aosta-tal I Piemont 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 1 02.03.2009 12:37:54 Uhr Entfliehen Sie dem Alltag LUZI (4): COOL – ZU FUSS ZUM GARDASEE Deutschland: € 5,50; Österreich: € 5,80; Schweiz: sFr 10,50; Italien: € 6,90; Benelux: € 6,00 www.alpin.de 3 TOUREN TESTS SICHERHEIT 2009 DAS BERGMAGAZIN Jeden Monat im Zeitschriftenhandel * Volle Berglust Hoher Nutzwert Plus TEST Kompakte Vorschläge fürs Wochenende Die schönsten Routen: Kochelsee – Gardasee I Ötzi-Transalp Oberstdorf – Meran I München – Venedig WESTEN Die LieblingsSkiberge Welche wärmt am besten? Rotwandhütte Dolomiten-Klettersteige Auch auf Tour? Skifahren nur mit Helm! Steiermark 35 Touren fürs Frühjahr Leserwahl bietet mehr! EXTRA Wintertraum Arosa Jeden Monat im Wechsel: Extraheft im Heft mit Touren-Tipps oder Super-Panorama ALPIN Panorama Cordillera Blanca – Peru DAS BERGMAGAZIN Chacraraju Ost, 6001 m Caraz I, 6025 m Piramide, 5885 m Artesonraju, 6025 m Caraz II, 6020 m Quitaraju, 6036 m im Winter AROSA Chacraraju West, 6112 m SKITOUREN I WINTERWANDERN LANGLAUF I SCHNEESCHUHROUTEN Pisco Ost, 5700 m Alpamayo, 5947 m Caraz III, 5720 m PUCAHIRCA-GRUPPE Und in jeder zweiten Ausgabe: Die 16-seitige -Strecke 2140_0209_tk_jb *ALPIN zum Vorzugspreis im Abo: www.alpin.de oder Tel. 00 49 (0)9 11 2 16 22 22 Extra 4/09 2140_ImageExtra200x300.indd 1 2 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 24.02.2009 12:38:18 10:30:50 Uhr Uhr 02.03.2009 :50 Uhr Grüß Gott! Buongiorno! Inhalt LIEBE LESErINNEN uND LESEr, dass ich das ferne Nepal besonders liebe, ist kein Geheimnis. Dort wird man als Gast aufgenommen wie in einer Familie. Als gebürtiger Südtiroler bin ich aber auch in den Bergen Norditaliens zu Hause. Denn, so wie die Dolomiten keine Grenzen kennen, kennt auch die Gastfreundschaft im Norden des italienischen Stiefels nur offene Türen. Die Menschen, das Flair und selbstverständlich die großartigen Dolomiten sind unverwechselbar. Außerdem erwarten den Gast gewachsene Kultur und gepflegte Kulinarik. Lassen Sie sich einfangen vom Charme der verschiedenen Landstriche. Und genießen Sie die Berge, das gute Essen – und ein gutes Glaserl am Abend! Und vielleicht sieht man sich am Berg oder in der Jausenhütte, irgendwo in Norditalien. Ihr Hans Kammerlander SEITE Sechs Alpenregionen Italiens 4 frIAul JulIsch venetIen Den Gipfeln auf der Spur 8 Triest und der Rest 10 Rouladen m. San-Daniele-Schinken 11 venetIen Mehr als Seen und Meer Kunst und heiße Quellen Risotto all’ Asolana 12 14 15 sÜDtIrol Vielfalt hat eine Heimat Berühmte Südtiroler Speckknödel 16 18 19 lomBArDeI Italiens blühender Garten Einkaufen und genießen Ossobuco 20 22 23 AostA-tAl Im wilden Westen Land der Burgen und Schlösser Vapelleneuntse mit Fontina 24 26 27 PIemont Am Fuß der Berge Mittelalterliche Städte Vitello tonnato 28 30 31 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 3 hAns KAmmerlAnDer Der Allround-Alpinist und Bergführer hat 13 der 14 Achttausender bestiegen. Den Manaslu will er absichtlich nicht besteigen, weil er dort miterleben musste, wie zwei seiner Freunde starben. Über 2000 Klettertouren, 50 Erstbegehungen, 60 Alleinbegehungen im VI. Schwierigkeitsgrad, darunter die Nordwände von Eiger, Matterhorn und Grandes Jorasses. Mit Reinhold Messner (mit dem er auf sieben Achttausendern stand) in sechs Wochen über 300 Gipfel. Alle hohen Berge ohne künstlichen Sauerstoff. 2002 wurde er als „Offizieller Botschafter der Berge“ ausgezeichnet. ImPressum TOURENBEILAGE ZU ALPIN 4/2009 Olympia-Verlag GmbH, Badstraße 4 – 6, 90402 Nürnberg, Tel. 0911 216 0 Anzeigenleiter: Ekkehard Pfister, verantwortlich für Anzeigen: Otto Hofbeck Redaktion: Planegger Str. 15, 82131 Gauting, Tel. 089 8931600, info@alpin.de Chefredaktion: Dr. Bene Benedikt (verantwortlich) Redaktion: Petra Darchinger Texte: Luitpold Leeb, Andrea Reck Fotos: Agenzia Turismo Friuli Venezia Giulia, Archivio Regione del Veneto, Fototeca ENIT/De Agostini, Andrea Reck, Südtirol Marketing Gesellschaft (SMG), Tourismus Piemont, TVB Aosta, TVB Lombardei, Marco Volken Grafik: Ulrike Lang, Satu Steiner Druck: Oberndorfer Druckerei, 5110 Oberndorf, Österreich Die Osterie-Tipps wurden ausgewählt nach dem Führer „Osterie d’Italia 2008/09“ (deutsche Ausgabe bei Hallwag, 912 S., 29,90 Euro). Die Restaurant-Tipps basieren auf dem L’espresso-Führer „I Ristoranti d’Italia 2009“ (898 S., 22 Euro). 4/09 Extra 3 02.03.2009 12:38:46 Uhr Italiens Bergwelt Galleria Von den höchsten Bergen Europas im Westen bis zu den Stränden der Adria erstreckt sich Italiens Bergwelt. Extra 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 4 02.03.2009 12:38:58 Uhr Die sechs Alpenregionen Italiens Piemont I Aosta-Tal I Lombardei I Südtirol Friaul Julisch Venetien I Venetien 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 5 extra 02.03.2009 12:39:11 Uhr Italiens Bergwelt Galleria Piemont Venetien Das Rifugio Barba-Ferrero im oberen Valsesia ist ein rustikaler Ausgangspunkt für tolle Wanderungen am Fuß des Monte Rosa. Die Lagunenstadt Venedig ist das Wahrzeichen Venetiens. Malerisch und kitschig zugleich. Und Endpunkt der klassischen Alpenüberquerung. Aosta-Tal Vom Lago Blu genießt man eine fantastische Aussicht auf den Cervino, wie das Matterhorn von den Italienern genannt wird. Extra 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 6 02.03.2009 12:39:27 Uhr Friaul Julisch Venetien Der Rilke-Weg bietet atemberaubende Ausblicke über den Golf von Triest. Lombardei Im Val Masino, einem Seitental des Veltlin, reihen sich die Ketten von Pizzo Badile, Cengalo, Pizzi del Ferro und Zocca – Kletterziele für Fortgeschrittene. Südtirol 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 7 Die Heimat von Reinhold Messner: das Villnösstal mit den Zacken der Geislerspitzen. 02.03.2009 12:39:38 Uhr Friaul Julisch Venetien Den Gipfeln auf der Spur Bergriesen und Sandstrände für Wanderer und Genießer. Abwechslungsreicher kann eine Region kaum sein. A ls Grenzregion im Nordosten Italiens blickt Friaul Julisch Venetien auf eine wechselvolle Geschichte zurück, denn viele Eroberer haben ihre Spuren hinterlassen. Diesen begegnen Urlauber immer wieder in der seit 1963 autonomen Region. Sie finden hier unzählige Möglichkeiten, Geschichte hautnah zu erleben. Etwa auf mehrtägigen Trekkingtouren über aussichtsreiche Friedenswege zu den Stellungen aus dem Ersten Weltkrieg. Zahlreiche Schautafeln und Museen erinnern an die Kämpfe zwischen Italien und Österreich. Oder, viel weiter zurück in der Geschichte, beim Besuch der gut erhaltenen römischen Ausgrabungen in Aquilea. Das Landschaftsbild könnte kaum abwechslungsreicher sein: Im Norden die Julischen und Karnischen Alpen, deren schroffe Gipfel fast dreitausend Meter Höhe erreichen, im Süden die kilometerlangen, flachen Sandstrände der Adria, die sommerliches Badevergnügen versprechen. Zu den mediterranen Höhepunkten zählt zweifellos auch die Hauptstadt Triest mit ihrer Klippenküste und den Schlössern von Miramare und Duino. Zwischen diesen beiden Extremen erstreckt sich ein sanft-hügeliges Alpenvorland, das sich am besten über die Weinstraßen des Collio und der Colli Orientali del Friuli entdecken lässt, denn hier werden, wie Kenner behaupten, die besten Weißweine ganz Italiens angebaut. Dazu passt ein weit gefächertes kulinarisches Angebot, das im Süden vor allem Fischspezialitäten und im Norden hausgemachte Pasta oder Polenta in allen Variationen umfasst. Kaum eine andere Region bietet ihren Besuchern eine derartig abwechslungsreiche Landschaft wie Friaul Julisch Venetien. Im Naturpark Friulanische Dolomiten bieten spitze Gipfel und großartige Naturlandschaften ideale Wander- und Bergerlebnisse. Oben: Beliebtes Wanderziel in den Julischen Alpen, die Kapelle Maria Luggau. Unten: Wenn auf den Bergen noch Schnee liegt, leuchten auf den Almen bereits die Blumen. Extra 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 8 02.03.2009 12:39:49 Uhr ur Mit Schafen gesprenkelt: die fetten Wiesen der Julischen Alpen. Links: Nicht weit vom Lago Pramosio entfernt lockt ein Klettergarten. DIE FAKTEN Größe: 7846 qkm Einwohner: 1 208 000 Hauptstadt: Triest hat 237 000 Einwohner. Sprache(n): Neben Italienisch sind Friaulisch (56 %), Slowenisch (10 %) und Deutsch als Minderheitssprachen zugelassen, deutschsprachige Enklaven findet man etwa im Kanaltal bei Tarvisio. „Mandi cemût?“ heißt „Hallo, wie geht’s?“ auf Friaulisch. Klima: In den Julischen Alpen kommen Skifahrer ganzjährig auf ihre Kosten, im Sommer reizen die Adria-Strände zum Baden. In Triest von März bis Oktober durchschnittlich sieben Sonnenstunden pro Tag. Höchster Berg: Monte Coglians, 2780 m, Karnische Alpen. 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 9 extra 02.03.2009 12:39:56 Uhr Friaul Julisch Venetien Die Highlights Touristische Ziele Den Charme des Habsburgerreichs versprüht das malerisch an der Adria gelegene Triest. Die elegante Uferzeile mit den beeindruckenden Fassaden der Palazzi im Stil des Wiener Klassizismus und der weite, zum Meer hin geöffnete Paradeplatz Piazza dell’Unità d’Italia bilden ein großartiges Ensemble. Der Besuch eines der Kaffeehäuser rund um den Platz erinnert an beste österreichische Kaffeehaustradition. Auf Wellnessurlauber sind nicht nur die Kurorte an der Adriaküste eingestellt, sondern auch Arta Terme am Fuß der Karnischen Alpen. Nur eine Stunde vom Meer entfernt haben sich rund um die dortige Thermalquelle etliche Kurhotels etabliert, die ihre Gäste mit Entspannungs- und Schönheitsprogrammen verwöhnen. Einst eine blühende Metropole, ist Aquilea heute eher ein bescheidenes Dorf. Geblieben sind jedoch die großartigen Ruinen aus römischer und byzantinischer Zeit sowie eine monumentale romanische Basilika, deren Mosaikboden aus dem vierten Jahrhundert das bedeutendste frühchristliche Mosaik Europas darstellt. Nicht versäumen: Die einmalige Gelegenheit, eine vollständig erhaltene Festung aus dem 16. Jh. zu besichtigen, hat man in Palmanova, einer Kleinstadt südlich von Udine. Die rund sieben Kilometer langen Festungsmauern sind als neunzackiger Stern ausgelegt, in dessen Mitte die Piazza Grande mit einem Renaissance-Dom liegt. Beim Osttor kann ein Museo Storico Militare besichtigt werden. Empfehlenswert ist der Besuch von Udine, dessen Piazza della Libertà mit der Loggia del Lionello, Statuen und Stufen zu den schönsten venezianischen Plätzen auf dem Festland zählt. Nach dem Besuch kann man sich im Contarena, einem Kaffeehaus im Jugendstil, stärken. In Cividale del Friuli (Via Monastero Maggiore 7) lohnt der Besuch des Tempietto Longobardo, ein Gebetstempelchen der langobardischen Könige, malerisch über dem Fluss beim Kloster Santa Maria in Valle gelegen. Neben den Fresken aus dem 12. bis 15. Jh. begeistern üppige Stuckdekorationen aus dem 8. Jh. und Heiligenfiguren. Kinder lieben außer dem Aqua Splash, einer riesigen Spaßbadanlage in Lignano, die Miniweltreise im Gulliverlandia, 10 Beim Spaziergang im Park von Schloss Miramare bei Triest kann man Seeluft schnuppern. Die Mosaiken in der romanischen Basilika von Aquilea gehören zum Weltkulturerbe der UNESCO. wo sie in einem durchsichtigen Tunnel durch das Innere der Meere wandeln oder römische, ägyptische und mittelalterliche Welten entdecken können. www.gulliverlandia.it Gastronomie Mediterrane Küche im Süden kontrastiert mit lokalen Spezialitäten wie den karnischen Cjarsons, kartoffelgefüllten Nudeltäschchen. Weltberühmt ist der luftgetrocknete San-Daniele-Schinken, auch exquisite Weißweine und hochwertige Grappa-Sorten kommen aus Friaul. Die typische Osteria Gradisca d’Isonzo, Mulin Vecio. Zwölf Kilometer südwestlich von Gorizia werden in der Mulin Vecio vorzügliche Salami und Schinken serviert, aber auch warme Speisen und qualitativ überzeugender Wein, vorrangig aus dem Collio. (17 – 25 Euro). Via Gorizia 2, Tel. +39 0481 99783. Restaurant-Tipps San Vito al Tagliamento, Braida di Casa. Im alten Dorf findet man bodenständige, friaulische Küche zu vernünftigen Preisen. Viele Wurstspezialitäten, Weine aus der Region. (30 Euro). Via Bottari 4, San Vito al Tagliamento, Tel. +39 0434 876811, www.braidadicasa.com Duino-Aurisina, Gaudemus. Lokale Spezialitäten wie Fisch aus dem Golf werden vom Chefkoch je nach Jahreszeit und schöpferischer Inspiration zubereitet. Edle Tropfen lokaler Weinbauern. (45 Euro). Via Sistiana 57, Duino-Aurisina, Tel. +39 040 299255, www.gaudemus.com Events Grado: Am ersten Juli-Sonntag bei der Festa della Santa Maria di Barbana Bootsprozession zu dem Marienwallfahrtsort in der Lagune. Extra 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 10 02.03.2009 12:40:03 Uhr Die Touren Monte Cimone (2379 m) Von den Montasch-Almen über die Via Alta zum Vallone de la Viene / Viene-Graben, von dort zur Forca de la Viene / Viene-Scharte, zum Gipfel des Monte Cimone, 940 Höhenmeter, Gesamtzeit 6 ½ Std. (Karte: Freytag & Berndt, WK 141). Laghi di Fusine / Weißenfelder Seen – Alpe vecchia Mit toller Aussicht auf die Nordwand des Mangart. Vom Oberen Weißen felder See links zur Zacchi-Hütte und zu Alpe vecchia und Lago Superiore. Rund 380 Höhenmeter, 3 ½ Std. Gehzeit, auch für Kinder geeignet, die ihren Spaß an den riesigen Findlingen zwischen den Seen haben. Via delle Malghe Carniche / Karnische Almwege Insgesamt 15 urtümliche Wege im Grenzgebiet zu Kärnten. Sie wurden neu kartiert und markiert und verlaufen auf den alten Pfaden der Händler, Hirten, Wallfahrer und Schmuggler. Die Almen verkaufen Butter und Käse, servieren einfache, ehrliche Gerichte und bieten auch Übernachtungsmöglichkeiten. www.viamalghe.com Canal del Ferro zum Monte Schenone Mountainbike-Tour vom Canal del Ferro / Kanaltal zum Monte Schenone. Von Pietratagliata auf einer alten Militärstraße bis zur Poccet-Alm (7 km, 800 Höhenmeter). Von dort erreicht man in 2 Std. Fußmarsch den Monte Schenone (1950 m) mit schöner Aussicht auf die wild zerrissene Westflanke des Jof di Montasio / Montasch, 600 Höhenmeter. R EZ Einer der markanten Gipfel der Julischen Alpen und bei Wanderern sehr beliebt ist der Monte Cimone. Infos Agenzia Turismo Friuli Venezia Giulia, Piazza Manin 10 (Località Passariano), 33033 Codroipo, Tel. +39 0432 734100, www.turismofvg.it Reiseführer: Fohrer, Eberhard: Friaul Julisch Venetien, Michael Müller Verlag, 2007. T P E Panierte Truthahnrouladen mit San-Daniele-Schinken und Artischocken Für 4 Personen 4 Scheiben Truthahnfilet, 4 Scheiben luftgetrockneter Schinken, 4 Scheiben Bergkäse (Montasio), 20 g Spinat, ½ Glas Milch, 1 Ei, 1 Knoblauchzehe, 4 EL Mehl, Olivenöl, Petersilie, Salz, Pfeffer, Semmelbrösel Filets flach klopfen und mit Schinken, Käse und Spinat belegen. Die Filets zu Rouladen rollen und mit Küchengarn zusammenbinden. Dann in Mehl, Ei, Milch und gesalzenen Semmelbröseln wenden und zehn Minuten in heißem Öl anbraten. In der Zwischenzeit die Artischocken putzen, Spitzen bis auf fünf Zentimeter abschneiden, vierteln und in der Pfanne mit Olivenöl und Knoblauch andünsten. Petersilie und etwas Wasser zufügen und die Artischocken bissfest schmoren. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit den Rouladen servieren. Dazu passt Kartoffelpüree. 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 11 extra 11 02.03.2009 12:40:14 Uhr Venetien Mehr als Seen und Gardasee und Venedig sind nur zwei der zahlreichen wBesuchermagneten Venetiens. S anfte Hügel mit Zypressen, Oliven und Zitronen, warme Luft: Wer über den Brenner zum Gardasee fährt, hat spätestens hier das Gefühl, wirklich in Italien angekommen zu sein. Während in Cortina d’Ampezzo die Skifahrer noch die großartige Skiarena um die Tofane genießen, blühen in Verona schon die Frühlingsblumen. In der römischen Arena wird bereits seit 2000 Jahren Unterhaltung geboten, jeden Sommer pilgern die Opernliebhaber hierher. Und Verona bildet nur den Auftakt für die Entdeckung der ganzen Vielfalt Venetiens. Nächste Station könnte Padua sein mit seiner Wallfahrtskirche des Heiligen Antonius, und dann? Natürlich Venedig, die Perle der Lagune. Zu laut? Zu hektisch? Etwas beschaulicher lässt sich der Reiz der Lagune in dem kleinen Fischerstädtchen Chioggia erleben. Wer am Meer lieber das pulsierende Leben mag, ist am Lido di Jesolo richtig, über Einsamkeit wird man hier nicht klagen. Erholung der anderen Art und Linderung so mancher Leiden findet man in den Colli Eugane, den Euganeischen Hügeln, dem größten Thermalgebiet ganz Europas. Naturliebhaber und Bergsteiger zieht es bald zum imposanten Dach Venetiens, den 12 Dolomiten, die nach dem französischen Geologen Déodat Dolomieu benannt worden sind. Die Riesen, wie die mächtige Civetta, erreichen Gipfelhöhen von weit über dreitausend Meter und bilden eine bizarre Felskulisse, die Kletterer und Bergwanderer gleichermaßen in ihren Bann zieht. Extra 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 12 02.03.2009 12:40:27 Uhr M d Meer Im Westen beginnt Venetien am Gardasee, im Norden bei den Dolomiten, die zu den schönsten Bergen gehören, die die Alpen zu bieten haben. Im Süden bildet das Po-Delta die Grenze, dazwischen liegen bezaubernde Städte und das einmalige Gesamtkunstwerk Venedig in seiner Lagune. Links: Malcesine, malerisch am Ostufer des Gardasees gelegen. Unten: Verona lockt jeden Sommer Opernfans aus aller Welt in seine Arena. Links: Sonnenaufgang am Lago di Misurina. Unten. Der Kampanile thront neben dem Dogenpalast über Venedigs Markusplatz. DIE FAKTEN Größe: 18 378 qkm Einwohner: 4 800 000 Hauptstadt: Venedig hat 270 000 Einwohner. Sprache(n): Neben Italienisch (100 %) sprechen die meisten Einwohner ihren venezianischen Dialekt, der aber nur in der Region als eigene Sprache geschützt ist. Kleine Sprach enklaven auch in Deutsch, Friaulisch und Ladinisch. Klima: In Venedig durchschnittlich knapp sieben Sonnenscheinstunden täglich. Höchster Berg: Monte Antelao, 3264 m, Dolomiten. 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 13 extra 13 02.03.2009 12:40:42 Uhr Venetien Die Highlights Touristische Ziele Neben dem weltbekannten Venedig sollte man sich Zeit nehmen für einen Besuch der wunderschönen Villen in Venetien, deren Architekt Andrea Palladio vor 501 Jahren in Padua geboren wurde. Besonders schön mit vier Fassaden: Villa Rotonda südlich von Vicenza, Via della Rotonda 45 (Mo geschlossen). Eine Villenkarte von den Touristeninformationen hilft bei der Orientierung. Den heißen Quellen verdanken die Colli Euganei / Euganeische Hügel rund 20 km südwestlich von Padua ihren Aufstieg zum größten Thermalgebiet Europas. Über 400 000 Besucher pilgern jedes Jahr in Kurorte wie Abano Terme. Einen großen Schatz findet man in der kleinen Cappella degli Scrovegni in den Giardini d’Arena in Padua: Wunderbar erhaltene Fresken von Giotto di Bondone, einem der bedeutendsten Maler des Spätmittelalters, die das Jüngste Gericht darstellen. Besichtigung nach Voranmeldung unter Tel. +39 049 2010020 oder www.cappelladegliscrovegni.it Nicht versäumen: Durch das mittelalterliche Citadella mit seinen Mauern gelangt man nach Bassano al Grappa, das in den ersten Voralpen liegt. In seinem reizvollen Stadtbild zieht vor allem die hölzerne Brücke, die nach einem Entwurf des berühmten Baumeisters Palladio gebaut wurde, die Blicke auf sich. Im östlichen Brückenkopf findet man ein Grappamuseum und die Grappadestillerie Nardini für eine Kostprobe. Vicenza erfreut Besucher mit seiner wunderschönen Altstadt. Ganz besonders sehenswert: Die Piazza del Signori, die von der zweigeschossigen Basilika (Versammlungssaal) von Palladio geprägt wird, sowie die Loggia del Capitaniato, ebenfalls von Palladio. Halb Safaripark, halb Zoo: Zwischen Gardasee und Verona liegt der Parco Natura Viva in Bussolengo, der angelegt wurde, um vom Aussterben bedrohte Tierarten wie weiße Nashörner zu retten. Außerdem zu sehen: Exotische Vögel und Dinosaurierimitationen, die auch Kindern viel Spaß machen. www.parconaturaviva.it Jede Menge feuchter Erlebnisse verspricht der Wasserspaßpark Caneva World in Lazise am Gardasee: Riesenwellen, Unterwasser- und Piratenwelten und jede Menge Rutschen lassen nicht nur Kinderherzen höherschlagen. www.canevaworld.it Die Touren Unzählige Wander- und Kletterrouten führen durch die Dolomiten und die Belluneser Alpen. Von Cortina d’Ampezzo zum Rifugio Croda da Lago, 11 km, 1230 Höhenmeter, Gehzeit 4 bis 5 Std. Von den Campingplätzen am Fluss links Richtung Campo di Sotto halten, dann rechts Richtung Lago Pianozze auf den Weg 432, der direkt zum Rifugio Croda da Lago hinaufführt. Tolle Ausblicke auf die Antelao-Gruppe und am Ziel ein wunderbarer Fedèrasee, in dem sich die schöne Cima d’Ambrizzola spiegelt. (WK 55, Kompass, Cortina d’Ampezzo). Über die Inseln der venezianischen Nehrung von Venedig nach Chioggia, rund 23 Kilometer, 0 Höhenmeter, 6 bis 7 Std. Gehzeit. Vom Markusplatz mit dem Boot zum Lido, über Malamocco zum Fähranleger bei Alberoni im südlichen Teil der Insel, von dort 14 Extra 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 14 mit dem Schiff zur Insel Pelestrina. Über San Pietro in Volta zum Ort Pellestrina, von dort Fähre nach Chioggia. Romantische Wanderung durch bunte Fischerdörfer, die wegen der Bootspassagen auch für Kinder sehr lohnend ist. (Karte Provinicia di Venezia, TCI, 1: 200 000). Schluchtenwanderung von Brusadaz hinunter nach Longarone, 31 Kilometer, 940 Höhenmeter, Gehzeit 8 bis 9 Std. An der Nordgrenze des Nationalparks Alpi Bellunesi durch die Schlucht des Torrente Maé nach Dont, dort links nach Pratoran durch eine schmale Felsenschlucht mit Holzbrücke nach Forno di Zoldo. Von dort zum Lago di Pontesi und über den Wanderweg 531 zum Rifugio Sommariva al Pramperet, weiter durch die Schlucht bis Soffranco, dann über eine abenteuerliche Hängebrücke bis nach Longarone mit seiner imposanten Staumauer. Mountainbike-Tour auf den Monte Grappa, 36,2 km, 1550 Höhenmeter, rund 5 Std. Ausgangsort ist Bassano Romano D’Ezzelino-Semonzo auf der wenig befahrenen Straße (mehr Verkehr an Wochenenden) bis zum Gipfel des Monte Grappa (1775 m). Dort muss das Rad abge- Cortina d’Ampezzo. 02.03.2009 12:40:48 Uhr Ganz links: Auch die Provinzhauptstadt Treviso wird von Kanälen durchzogen. Daneben: Padua ist stolz auf die Cappella degli Scrovegni aus dem 14. Jahrhundert. Capriolo, die sich an regionalen Produkten orientiert und Wildspezialitäten anbietet. Blaukrautsuppe mit Bohnen fehlen ebenso wenig wie eine reiche Dessert-Auswahl. (70 Euro). Via Nationale 108, Vodo di Cadore, Tel. +39 0435 489207, www.alcapriolo.it Gastronomie Venetien, die Heimat des Prosecco, verfügt über eine raffinierte Küche. Die typische Osteria Burano, Gatto Nero. Im traditionellen Restaurant Gatto Nero auf der Insel Burano werden hauptsächlich Fisch und Meeresfrüchte auf hohem Niveau serviert (60 Euro). Fondamenta Giudecca 88, Burano, Tel. +39 0417 30120, www.gattonero.com Restaurant-Tipps Vodo di Cadore, Al Capriolo. Bodenständig im besten Sinn ist die Küche des Al Vicenza, Antica Osteria al Bersagliere. Wildspargel und Polenta mit würzigem Bergkäse zählen zu den Spezialitäten. Neben Fleisch- und Fischgerichten wird auch eine gepflegte Auswahl an Käse aus der Region serviert, der Keller ist mit Weinen aus dem Triveneto gut sortiert. Antica Osteria al Bersagliere, Contrà Pescaria 11, Vicenza, Tel. +39 0444 323507. Romantik pur in der Lagune: Venedig verzaubert zu jeder Tageszeit. EZ T P E Events Risotto all’ Asolana Venedig: An Christi Himmelfahrt feiert man die Festa della Für 4 Personen Sensa, das älteste Fest der 150 g gemischtes Gemüse, Artischocken, Stadt. Feltre: Am ersten Zucchini, Erbsen, Auberginen, 1 Handvoll Steinpilze Augustwochenende oder Champions, 80 g Butter, 2 EL Olivenöl, 250 g Reis, findet die Festa del 1 Glas Weißwein, ½ bis 1 Liter Rinderbrühe mit Zwiebel, Palio statt, ein his1 Tomate, 60 g geriebener Parmesan, Salz, Pfeffer, Petersilie torisches Reiter- R spiel. stellt werden, denn Radfahren ist nicht gestattet in dem Ossarium, das an die Gefallenen der Piaveschlachten 1917/18 erinnert. Zurück bis zum Wegpunkt Borso, wo eine alte Militärstraße nach Borso del Grappa hinunter führt. www.gps-tour.info Gemüse putzen und fein würfeln, mit Butter und Öl in einer Pfanne anschmoren, dann die Pilze dazugeben. Den Reis eine Minute anrösten, mit Wein ablöschen und nahezu verdunsten lassen, nach und nach die Brühe zugießen. Ist der Reis halb gar, das Gemüse hinzugeben, salzen, pfeffern und die pürierte Tomate unterheben. Mit Butter und Käse geschmeidig machen und die gehackte Petersilie untermengen. Infos Blick von Cortina d’Ampezzo auf den Monte Cristallo. Assessorato al Turismo Regione del Veneto, Pal. Balbi, Dorsoduro 3901, 30123 Venezia, Tel. +39 0412 792833, www.regione.veneto.it Reiseführer: Fohrer, Eberhard: Venetien, Michael Müller Verlag, 2008. 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 15 extra 15 02.03.2009 12:41:01 Uhr Südtirol Vielfalt hat eine Die autonome Provinz Bozen präsentiert sich als Paradies für Wanderer, Kletterer und Freunde bodenständiger Gaumengenüsse. A uf 3190 Metern Höhe liegt das Becherhaus, Südtirols höchste Schutzhütte. Auch wer nicht ganz so hoch hinaus will: Von der Schneeschmelze bis in den späten Herbst finden Wanderer gut beschilderte Wege aller Schwierigkeitsgrade. Der Alpenhauptkamm hält die kalten Winde ab: Im Etschtal blühen die Apfelbäume, wenn die Natur nördlich der Alpen noch Winterschlaf hält. Die Klettermöglichkeiten, vor allem in den Dolomiten, sind legendär. Der – neben der Gletschermumie Ötzi – mit Abstand berühmteste Südtiroler, Reinhold Messner, der sich seit Jahren für nachhaltigen Tourismus in seiner Heimat einsetzt, hat in Sigmundskron ein zentrales Mountain Museum eingerichtet und dazu vier Ableger, in denen Einzelthemen behandelt werden. 16 Mit sieben Naturparks und dem Nationalpark Stilfser Joch wartet das sonnenverwöhnte Land auf. Die Zacken und Türme der Dolomiten, die aus saftig-grünen Almen aufragen, sind Überreste einstiger Korallenriffe und verleihen der Landschaft im Südosten der Region ein spektakuläres Aussehen. Bozen, am Schnittpunkt wichtiger Handelswege gelegen, ist zur trendigen Hauptstadt der autonomen Provinz geworden, die ihren Minderheiten weitgehende Sonderrechte einräumt. Italienische Leichtigkeit prägt das Leben, wobei es den Südtirolern gelungen ist, ihre Eigenständigkeit zu bewahren. Sie sind stolz auf ihre hochwertigen landwirtschaftlichen Produkte, die der bäuerlichen Kultur und Tradition entstammen, ihre gepflegten Dörfer und ihre ureigene Kultur. Die alpin-mediterrane Vielfalt Südtirols spiegelt Extra 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 16 02.03.2009 12:41:08 Uhr H Heimat sich auch auf den Speisekarten wider: Zwischen Pizza, Pasta, Knödel oder Carpaccio, serviert in rustikaler Stube oder elegantem Ambiente, bleiben keine Wünsche offen. In der Heimat des Haflingers können Kinder Reiten lernen oder im wärmsten See der Alpen, im Kalterer See, baden. Historische Mühlen, Greifvögel-Flugvorführungen, bizarre Erdpyramiden: Südtirol begeistert Besucher jeden Alters. Der südlichste deutsche Sprachraum und die nördlichste italienische Provinz verwöhnen Sportler und Schlemmer. Selbst gemachte Schlutzkrapfen, serviert nach einer erlebnisreichen Bergtour – der Himmel auf Erden. Wolkentheater: Sonnenuntergang, von der Drei-Zinnen-Hütte aus genossen. Die Dolomiten begeistern mit spektakulären Felsen. DIE FAKTEN Größe: 7400 qkm Einwohner: 490 000 Hauptstadt: Bozen hat 100 000 Einwohner. Sprache(n): 69 % sprechen Deutsch, 26 % Italienisch, 4 % Ladinisch. „Viles“ heißen die Siedlungen auf Ladinisch, die beispielsweise im Hochabteital zu finden sind. Klima: In Bozen von März bis Oktober rund sechs Sonnenstunden pro Tag. Höchster Berg: Ortler, 3905 m. Der Kalterer See ist nicht nur Weintrinkern ein Begriff, sondern auch Wasserratten jeden Alters. 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 17 extra 17 02.03.2009 12:41:16 Uhr Südtirol Die Highlights Touristische Ziele 800 Einwohner, drei Gasthöfe und eine Stadtmauer: Der Besuch von Glurns, der kleinsten Stadt im Alpenraum, gleicht einer Reise ins Mittelalter. Besonders schön: die völlig erhaltene Ringmauer mit wuchtigen Wehrtürmen und Stadttoren und die niedrigen Laubengänge. Im Schatten des mächtigen Klosterberges von Säben bewahrte sich Klausen seinen ursprünglichen, verwinkelten Stadtkern. Die Altstadt wurde vom italienischen Reiseführer „I Borghi più Belli d’Italia“ zu einer der schönsten Italiens gewählt. Nicht versäumen: Als schönster See gilt der Pragser Wildsee (1494 m) unterhalb des Seekofels im Hochpustertal mit seinem türkisgrünen, bis 36 m tiefen Wasser. Wem er zu kalt ist zum Baden, der kann ein Boot mieten oder ihn auf dem drei Kilometer langen Uferweg umrunden. 2009 bekommt Südtirols Eismumie „Ötzi“ Besuch. Die größte Mumienausstellung der Welt macht Station in Bozen: Vom 10. März bis 25. Oktober werden im Archäologiemuseum 70 Mumien aus aller Welt ausgestellt. www.iceman.it Der Archeoparc im Schnalstal stellt ein kupferzeitliches Dorf detailgetreu nach. Im Garten wird geerntet, was zu Ötzis Zeiten auf den Tisch kam. Zwischen April und November lädt das Mitmach-Programm ein zum Töpfern, Kupfergießen, Ledergerben und Zubereiten von SteinzeitGerichten. www.archeoparc.it Mit seiner Therme ist Meran um ein architektonisches Highlight reicher. Der Kubus aus Glas und Stahl ist das Herzstück des neuen Thermengeländes an der Passer. www.thermemeran.it Gastronomie Suppen mit Speckknödeln, Leberknödeln oder Milzschnitten, Risotto- und Nudelvariationen, Schlutzkrapfen, Schweine- oder Hammelbraten, Apfelstrudel, Marillenknödel oder Panna Cotta: Die Einflüsse der italienischen und der österreichischen Küche sorgen für ein vielseitiges Angebot. Der wichtigste italienische Weinführer „I vini d’Italia 2009“ hat Südtirols Weinen 26 Mal die Bestnote gegeben. 18 Die Gletschermumie Ötzi ist in Bozen zu besichtigen. Unten: Glurns. Rechts: Rosengarten. Bis dreißig Meter hoch sind die Rittner Erdpyramiden aus erodiertem späteiszeitlichem Moränenlehm. Die typische Osteria Bozen, Vögele. In der uralten Stube kehrte schon Goethe auf seiner italienischen Reise ein. Besonders gut: Knödel in jeder Variation (canederli). Preis für ein Menü: 35 Euro. Via Goethe 3, Bozen, Tel. +39 0471 973938, www.voegele.it Restaurant-Tipps Meran, Fragsburg. Sehr schön gelegen in einer Burg aus dem 17. Jh. Die Küche ist typisch für die Region, setzt aber mediterrane Akzente. Dessert: Apfelstrudel-Parfait! (Menü 60 Euro). Hotel Castel Fragsburg, Fragsburgstr. 3a, Meran, Tel. +39 0473 244071, www.fragsburg.com Toblach, Seiterhof. Hier stammt vieles aus eigener Erzeugung. Die Wirtsleute mästen nicht nur Fleischvieh, sondern auch Milchtiere für die Käseherstellung. (35 Euro). Kandellen 7, Toblach, Tel. +39 0474 979114, www.seiterhof.info Events St. Ulrich, St. Christina, Wolkenstein: Am ersten August-Wochenende treffen Sie über 600 traditionell Gekleidete beim Festumzug „Gröden in Tracht“. Weinstraße: 12. Mai – 13. Juni Weinstraßenwochen. www.suedtiroler-weinstrasse.it Hochpustertal: 12. Juli Dolomiti Superbike. www.dolomitisuperbike.com Extra 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 18 02.03.2009 12:41:22 Uhr Die Touren Unglaubliche 13 000 Kilometer naturbelassene, markierte Wanderwege führen durch Südtirol. Rundwanderung vom Zoggler Stausee bei St. Walburg in Ulten (1133 m) über die bewirtschaftete Holzschlagalm, Pfandlalm und Seegrubenalm. 790 Höhenmeter, 1 ½ Std. Aufstieg, 2 ½ Std. Abstieg. (Karte: Tabacco Wanderkarte 042, Ultental). Die Scheune des Zoggler Hofes steht noch, das Haus und 35 andere Gebäude versanken im Stausee. Von Tschars entlang des Schnalswaals (typischer Südtiroler Bewässerungskanal) zum Schloss Juval, Reinhold Messners Museum für tibetische Volkskunst, Masken und Bergbilder. Gehzeit 2 ½ Std. (Karte: Kompass, Wanderkarte 52, Vinschgau). Ein Weingut und ein Biohof tragen zum Erhalt dieser Kulturlandschaft bei. Informationen über alle Messner-Museen unter www.messner-mountain-museum.it R E PT E Z Speckknödel Für 4 Personen 4 altbackene Semmeln, 1 ½ Glas Milch, 100 g Südtiroler Speck, 2 Eier, ½ Zwiebel, 2 EL Mehl, 2 EL Öl, Butter, Petersilie, Salz, Pfeffer, Muskatnuss Brot in Würfel schneiden und mit einem Glas lauwarmer Milch anfeuchten. Speck kleinwürfelig aufschneiden und die Fettwürfelchen beiseite schieben. Die gehackte Zwiebel mit den Fettwürfelchen in Öl und einer Nuss Butter goldbraun rösten, erkalten lassen und auf das Brot geben. Den restlichen Speck, eine Handvoll gehackte Petersilie, Mehl, Salz, Pfeffer und Muskatnuss beifügen und unter das Brot mischen. Eier mit einem halben Glas Milch verquirlen, über das Brot gießen und gut mit den Händen durchkneten. Mit nassen Händen acht Knödel formen, in kochendes Salzwasser legen und etwa 20 Minuten leise kochen lassen. Klettersteig Paternkofel (Via ferrata De LucaInnerkofler), Drei Zinnen. Von der Auronzohütte über die Drei-Zinnen-Hütte (2405 m) zum Felskamm, der vom Paternkofel herabzieht zum 600 m langen Stollen aus dem Ersten Weltkrieg. Der dunkle Stollen (Stirnlampe!) führt steil hinauf, Felsfenster bieten interessante Ausblicke. Klettersteig zur Gamsscharte (2605 m). Mit Hilfe von Drahtseilen zum Gipfel des Paternkofel (2746 m). Über die Paßportenscharte zurück zur Auronzohütte. (4 Std., 500 Höhenmeter). Links: Auf schmalem Pfad zum Klettersteig. Rechts: Schloss Juval erreicht man am besten zu Fuß. Mit Kindern: Von Innichen im Hochpustertal (1175 m) über die Ruine Wildbad Innichen und die bewirtschaftete Haunoldhütte (2 ½ Std., 350 Höhenmeter), hinab mit der Sommerrodelbahn (drei Minuten für 314 Höhenmeter). Infos Südtirol Information, Pfarrplatz 11, 39100 Bozen, Tel. +39 0471 999999, www.suedtirol.info Reiseführer: Vogt/Frühbeis/Zinnecker/Bihler/Hainz: Südtirol. Das etwas andere Wanderbuch, blv, 2004. 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 19 extra 19 02.03.2009 12:41:34 Uhr lombardei Italiens blühender Kontrastreich: subtropische Landschaft, umgeben von schneebedeckten Bergen. W ow, wo kommt ihr denn her?“, fragen die beiden Kletterer etwas erschrocken, als wir wenige Meter neben ihrem Frühstückstisch am Campingplatz direkt am Ufer des Lago d’Idro landen. „Vom Monte Stino“, erkläre ich und helfe Giacomo, den Stoff des Gleitschirms zusammenzulegen. Als alles im Rucksack verstaut ist, bin ich neugierig, weshalb die jungen Niederländer ausgerechnet hierher kommen, wo doch der Gardasee nur wenige Kilometer weiter im Westen lockt. „Weil hier nichts los ist“, erzählen sie munter, um dann gleich von ihrem Kletterkurs zu berichten, vom Mountainbiken, Segeln und vom Wandern. Nichts los? Zugegeben, im Vergleich zum nahe gelegenen großen Bruder liegt der Lago d’Idro wirklich etwas verträumt. Auch das gibt es in der Lombardei, die den anderen 19 italienischen Regionen wirtschaftlich weit überlegen und dicht besiedelt ist, vor allem im Großraum Mailand. Die Lombardei grenzt an die Schweizer Kantone Tessin und Graubünden, an die Regionen Trentino-Südtirol, Venetien, Emilia-Romagna und an das Piemont. Zwischen den Reisfeldern der Lomellina und den Olivenbäumen am Gardasee gedeihen Lebensmittel fürs ganze Land, finden sich neben schneebedeckten Bergen aber auch Seen in fast subtropischer Landschaft. Mailand ist nicht nur für Kenner der Modeszene ein Magnet. Opernliebhaber und Kunstfreunde kommen in der Scala, einem der weltbesten Opernhäuser, oder beim Anblick von Leonardo da Vincis „Letztem Abendmahl“ in der Kirche Santa Maria delle Grazie ins Schwärmen. Wer einen Shoppingtrip in die lombardische Metropole plant, wird von der Vielzahl eleganter Boutiquen und Designerläden beeindruckt sein. Die kleinen Städte wie Bergamo, Cremona oder Mantua ziehen mit ihrem Charme nicht nur erklärte Kunstliebhaber in ihren Bann. DIE FAKTEN Größe: 23 863 qkm Einwohner: 9 430 500 Hauptstadt: Mailand hat 1 304 200 Einwohner. Sprache(n): Lombardisch ist anders als Italienisch eine gallo-romanische Sprache. Ostlombardisch wird noch ganz vereinzelt in Bergamo, Brescia und Crema gesprochen. (Albergh = Hotel, Lach = See). Klima: In Mailand misst man von März bis Oktober durchschnittlich 4,5 Sonnenstunden pro Tag. Höchster Berg: Monte Rosa, 4634 m (Dufourspitze). Das Rifugio Zamboni e Zappa am Fuß der Monte-Rosa-Ostwand. 20 Extra 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 20 02.03.2009 12:41:45 Uhr G r Garten Links: Der Lago Maggiore reicht von der südlichen Alpenkette bis an den Rand der Poebene. Oben: Typischer Hauseingang in Bormio. Eine kleine Ama Dablam: der Monte Disgrazia, freistehender Riese an der Grenze zwischen Valmasino und Valmalenco. 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 21 extra 21 02.03.2009 12:41:59 Uhr lombardei Die Highlights Touristische Ziele Geradezu spektakulär ist das Panorama vom Dach des 45 Meter hohen Mailänder Doms. Besonders sehenswert sind die Städte Bergamo, Brescia, Mantua, Pavia, Lodi, Sabbionetta und Cremona (den schönsten Blick hat man dort vom 111 Meter hohen Torrazzo). Nicht versäumen: Im „Viereck der Mode“ (Quadrilatero della Moda) beim Mailänder Domplatz haben Italiens beste Designer ihre Niederlassungen. Auch beim Corso Vittorio Emanuele oder am Corso Buenos Aires macht die Metropole ihrem Namen als die Einkaufsstadt Südeuropas schlechthin alle Ehre. Delikatessen auf mehreren Etagen bietet Peck in der Via Spadari 9, www.peck.it In der Enoteca Le Cantine in Erbusco bekommt man die hochwertigen Weine aus der Franciacorta zu Winzerpreisen. Die Fahrt von San Pellegrino ins Tal des Taleggio nach Vedesta lohnt nicht nur wegen des köstlichen Käses (ganz unverbindlich probieren und kaufen in der Kooperative San’t Antonio in der Via Regetto), sondern auch wegen der wunderbaren Aussicht. Comer See, Iseosee und Idrosee bieten neben prächtiger Kulisse alle Wassersportmöglichkeiten. Gastronomie Die traditionelle lombardische Küche ist einfach und bodenständig, beliebt sind Eintöpfe wie die zuppa pavese, ein Allerlei aus Brot, Ei und Brühe aus Pavia. Polenta, ein Maisbrei, wird traditionell wie Risotto im Kupferkessel über dem offenen Feuer zubereitet. Die besten Weine wachsen auf den Hügeln der Franciacorta. Die typische Osteria Iseo Clusane, Al Porto. Originelle Fischgerichte wie Tagliatelle mit Süßwassersardinen oder Ravioli di salmerino. Feine Käseauswahl (Bagoss, Robiola). Trattoria Al Porto, Via Porto dei Pescatori 12, Iseo Clusane, Tel. +39 030 989014, Preis pro Mahlzeit: 30 – 35 Euro. Restaurant-Tipps Mailand, Trussardi alla Scala. In prominenter Lage direkt neben der Oper pflegt das sehr elegante Lokal, von dem aus man teilweise die Küche einsehen kann, einen 22 Dreitausend Statuen zieren Santa Maria Nascente, Mailands mächtigen Dom. Rund um das im 14. Jahrhundert begonnene und im Stil der Neogotik vollendete Bauwerk schlägt das Herz der quirligen Metropole. persönlichen Stil mit perfektem Service. Zwei Degustationsmenüs (135 und 110 Euro) vermitteln ganz neue, ungewohnte Geschmackserlebnisse. (A la carte 90 Euro). Piazza della Scala 5, Milano. Tel. +39 0280 688201, www.trussardiallascala.com Isola Dovarese, La Crepa. Mitten auf der Piazza Centrale gelegen, ist das Restaurant im architektonisch interessanten alten Palazzo della Guardia Hort fantasievoller Polenta- und Reisgerichte sowie außergewöhnlicher Fleisch- und Wildgerichte. Man trinkt sehr gut und isst fast noch besser. (40 – 45 Euro). La Crepa, Piazza Matteotti 13, Isola Dovarese, Tel. +39 0375 396161, www.caffelacrepa.it Darf’s ein Bagoss sein? Große Auswahl findet man auch in kleinen Orten. Events Cremona: Theaterfestival Mai bis Juni, www.teatroponchielli.it Bergamo und Brescia: Internationales Klaviermusik-Festival im Mai / Juni, „Arturo Benedetti Michelangeli“, www.festivalmichelangeli.it Die Zutaten der bodenständigen lombardischen Küche haben bis zum Gasthaus meist nur kurze Wege. Como: Musikalischer Herbst von September bis November. Legnano: Am zweiten Maiwochenende erinnert die farbenprächtige Festa del carroccio mit Pferderennen und Trachtenumzug an den historischen Sieg über Kaiser Barbarossa. Infos Ufficio del Turismo, Piazza Duomo 19a, 20123 Milano, Tel. +39 0277 404343, www.provincia.milano.it/turismo Reiseführer: Eder, Florian: Mailand, Lombardei, Marco Polo, 2008. Bauer, Ursula / Frischknecht, Jürg: Veltliner Fußreisen. Zwischen Bündner Pässen und Bergamasker Alpen, Rotpunktverlag, 2007. Extra 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 22 02.03.2009 12:42:05 Uhr Die Touren Von Como zum Monte Boletto. Mit der Seilbahn Funicolare von Como nach Brunate. Zu Fuß nach San Maurizio, Mt. Boletto, Monte Piatto, Pietra Pendula, Torno. Mit dem Boot zurück nach Como. Reine Gehzeit der Rundwanderung 5 bis 6 Stunden, Abstieg 1000 Höhenmeter. Canzo – Valmadrera. Von Canzo bis zur Quelle Gajum, weiter zur Kirche San Miro al Monte und zur Alpe Alto auf 1100 m Höhe. Die Gebiete Malascarpa und Campi Solcati wurden 1985 unter Naturschutz gestellt. Auf den Kalkfelsen finden sich Ablagerungen des früheren Meeresbodens. Abstieg Richtung San Tomaso. Bei einem Geröllfeld wird der Weg breiter und kommt an der Quelle Acqua del Tufo vorbei. In 580 Metern Höhe liegt die Kirche San Tomaso und ein Bauernhof mit AgrikulturMuseum. Von San Tomaso 30 Min. auf einem bequemen Weg bergab nach Valmadrera. 17 km Gesamtlänge, Aufstieg 974 m, Abstieg 1138 m, Gehzeit 5 bis 6 Stunden. An der Südspitze des gleichnamigen Sees liegt die Provinzhauptstadt Como, rund 50 km nördlich von Mailand. Wanderung im Val Schiesone (bei Chiavenna). Von der Brücke über den Schiesone-Bach Richtung Belvedere (Aussicht auf Chiavenna). Vorbei an den Steinhäusern „Stadeln“ verläuft der Weg Richtung Rifugio Il Biondo (nicht bewirtschaftet) mit schöner Aussicht auf die Höhenzüge des Pizzo di Prata. Weiter nach Pradella. 12 km, Aufstieg 1064 m, Abstieg 1044 m, Gehzeit 6 Stunden. R EZ T P E Wer vom Splügen- zum Malojapass fährt, kommt auch in das Städtchen Chiavenna. Die Splügenpassstraße ist eine der eindrucksvollsten der Alpen. Ossobuco Für 6 Personen 4 Zwiebeln, 1 Knoblauchzehe, 100 g Möhren, 100 g Staudensellerie, 375 g Tomaten, 2 kg Kalbshaxe (in 5 – 6 cm dicke Stücke zersägt), 4 EL Olivenöl, 2 EL Mehl, Salz, Pfeffer, 4 EL Butter, ¼ l trockener Weißwein, ¼ Glas Kalbsfond (100 ml), ½ TL Basilikum, ½ TL Thymian, 2 Lorbeerblätter, 1 Bund Petersilie, Zitronenwürzmischung Zwiebeln und Knoblauch fein würfeln. Möhren und Staudensellerie ebenfalls würfeln. Tomaten häuten, grob würfeln. Öl im Bräter erhitzen. Kalbshaxenstücke in Mehl wenden, von jeder Seite braun anbraten. Würzen, herausnehmen, Bratfett abgießen. Butter in den Bräter geben, Zwiebeln, Knoblauch, Möhren und Sellerie anrösten, mit Wein ablöschen, zur Hälfte einkochen lassen. Tomaten, Kalbsfond, Basilikum, Thymian und Lorbeer zugeben. Die Kalbshaxen nebeneinander in den Bräter legen, gewaschene, gut abgetropfte Petersilie mit Küchengarn zusammenbinden und zufügen. Im auf 220 Grad vorgeheizten Backofen zugedeckt 1 ½ Stunden schmoren lassen. Mit Gremolata bestreuen. (Dazu eine unbehandelte Zitrone heiß abwaschen, trocken reiben, Schale abziehen und fein schneiden. Ein Bund Petersilie und zwei Knoblauchzehen klein schneiden und alles mischen.) Als Beilage passt zum Beispiel Risotto. 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 23 extra 23 02.03.2009 12:42:10 Uhr aosta-Tal Im wilden Westen Das Tal der Dora Baltea und ihre urigen Seitentäler sind von den höchsten Alpengipfeln umrahmt. D er älteste und berühmteste Nationalpark Italiens ist im Aosta-Tal zu finden: Gran Paradiso. Er erstreckt sich über drei Täler: Val di Cogne, Valsavarenche und Val di Rhêmes. Das Aosta-Tal wird im Norden von den Walliser Alpen, im Westen vom Montblanc-Massiv und im Süden von den Grajischen Alpen umrahmt. Hier nehmen die Passstraßen über den Großen und Kleinen Sankt Bernhard ihren Anfang sowie die Tunnel unter Montblanc und Großem Sankt Bernhard. Das Aosta-Tal gehörte bereits 1191 zu Savoyen, blieb aber bei Italien, als dieses 1860 zu Frankreich kam. Die Autonomiebestrebungen der überwiegend Französisch sprechenden Bevölkerung brachten 1948 eine gewisse Selbstständigkeit. Was die Valdostani täglich vor Augen haben, ist für Besucher sensationell: Vier berühmte Viertausender gruppieren sich um das Tal, darunter mit 4807 Metern Europas höchster Berg, der Montblanc, von den Italienern Monte Bianco genannt. Am Ende des Val Gressoney thronen die Hauptgipfel des Monte-Rosa-Massivs (über sie verläuft die schweizerisch-italienische Grenze), zwei Täler weiter ist bei Breuil-Cervinia der markante Zacken des Matterhorns zum Greifen nah. 24 Der Vierte im Bunde, der südlich gelegene Gran Paradiso (4061 m), macht seinem Namen alle Ehre: Der Parco Nazionale del Gran Paradiso ist ein Dorado für Wanderer und Bergsteiger. Sie kommen der grandiosen Gipfel und Gletscher, der Wasserfälle und der Tiere wegen. Das spektakuläre Tal gilt im Sommer als herrliches Wanderrevier und im Winter als attraktives Skigebiet. Seit Urzeiten ist das Aosta-Tal Transitstrecke über die westlichen Alpen. Siedler, Mönche, Händler, Soldaten und Bildungsreisende kamen über den Großen oder Kleinen Sankt Bernhard. Der Name der Stadt Aosta, die auf einer Meereshöhe von nur 583 Metern liegt, leitet sich ab vom lateinische Augusta Praetoria, das Rom der Alpen, wie die Einheimischen sagen – die zweite römische Stadt in Italien nach Rom … Über fast jedem Dorf im weiten Tal thront eine Burg. Bard, Fènis und Verrès sowie Schloss Issogne sind die sehenswertesten. Das Aosta-Tal ist schon deshalb auch für historisch und kulturell Interessierte sehr reizvoll. Und zweifellos auch für Gourmets. In der Provinz Aosta finden sich nicht nur die höchsten Dauersiedlungen der Alpen, sondern auch die höchsten Wälder und die mächtigsten Berge Europas. Extra 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 24 02.03.2009 12:42:17 Uhr DIE FAKTEN Größe: Mit 3264 qkm die kleinste Region Italiens. Einwohner: 122 000 Hauptstadt: Die Landeshauptstadt Aosta hat 35 000 Einwohner. Sprache(n): Amtssprachen sind Italienisch und Französisch. 20 % der Bewohner sprechen noch Savoyisch, einen franko-provenzalischen Dialekt. In einigen kleinen Ortschaften wie Gressoney wird auch eine alemannische Mundart gesprochen, Walserdeutsch: „Wier redo titsch.“ Klima: Von März bis Oktober durchschnittlich 7,1 Sonnenstunden täglich. Höchster Berg: Der Montblanc de Courmayeur ist mit 4748 Metern auch der höchste Punkt Italiens; der höchste Gipfel, der ganz in Italien liegt, ist der Gran Paradiso mit 4061 Metern. Die Weiler Nex und Tignet mit ihren schindelgedeckten Holzhäusern. Aussichtsreiche Rast am Lago delle Loie bei Cogne, in dem sich der Himmel spiegelt. 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 25 extra 25 02.03.2009 12:42:25 Uhr aosta-TAL Die Highlights Touristische Ziele Romanische Befestigungsbauten befinden sich in Graines, in Cly und Saint-Germain, imposante gotische Kastelle überragen Fènis in der Nähe von Saint-Vincent, der Stadt mit dem berühmten Spielkasino. Sehenswert ist auch die mit Fresken ausgestaltete Renaissance-Burg von Issogne. Gastronomie Melange aus französischer und italienischer Küche, Antipasti mit herzhaften Salamispezialitäten. Weine: Blanc de Morgex, Fumin und Petite Arvine. Die typische Osteria Issogne, Al Maniero. In der Burg mit hellem Speisesaal und schattiger Terrasse werden traditionelle Gerichte aufgetischt, wie Lamm im Kräutermantel. Tipp: Am Tisch zubereitete heiße Zabaione. Pied de Vile 58, Issogne, Tel. +39 0125 929219. brot empfangen. (60 Euro). Via Tourneuve 4, Aosta, Tel. +39 0165 33238. www.ristorantevecchioristoro.it Restaurant-Tipps Aosta, Vecchio Ristoro da Alfio e Katia. Im traditionsreichen Gasthaus in einer alten Mühle wird man mit Nuss- und Kastanien- Cogne, Lou Tchappè. Schattiger Garten mit Gran-Paradiso-Blick. Spezialität: KastanienGnocchi in Pilzsauce. (35 Euro). Località Lillaz, Cogne, Tel. +39 0165 74379. Kreuzgang im Chiostro Sant’Orso in Aosta. Die Touren Alta Via 1 und 2: Die beiden großen Weitwander wege führen von Hütte zu Hütte durch das gesamte Aosta-Tal, entweder von Gressoney nach Courmayeur oder von dort aus eine Woche durch den Nationalpark. Gran Paradiso Nationalpark. Von Thumel im RhêmesTal (1879 m) übers Rifugio Benevolo (1 ½ Std.) zum Lago di Goletta (2 Std.) der gelben Markierung folgen. Abstieg 2 Std. Das Val Gressoney ist eines der schönsten Seitentäler. Der alte Walserweg führt über den Colle Pinter übers Val d’Ayas zum Passo del Theodulo. Vom Talende in Staffal führt der Sentiero 7 zur Quelle der Lys am Fuß des gleichnamigen Gletschers (knapp 1000 Höhenmeter, 3 Std. Aufstieg). Tour zum Geisterdorf: Start Issime im Lystal. Von Issime am Lysbach entlang, über eine römische Brücke nach Gaby. Auf der Fahrstraße ins Hochtälchen, das von der Punta Tre Vescovi herabzieht zum verlassenen Dörfchen Niel mit seinen verfallenden Häusern. 2 Std. Blick ins Val Gressoney. 26 Extra 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 26 02.03.2009 12:42:33 Uhr Blick vom Torgnon nach Norden. Am Horizont das Matterhorn an der Schweizer Grenze. r eZ t P e vapelleneuntse Für 4 Personen 2 l Wasser, 1 kg Rindfleisch, 1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, Salbei, Rosmarin, Karotten, Sellerie, Lauch, Petersilie, Salz, 500 g Schwarz- oder Weißbrot, 300 g Fontina-Käse, 50 g Butter, schwarzer Pfeffer, Zimt Die soliden Häuser und Hütten des Aosta-Tals strahlen Behaglichkeit aus. Fleisch zum Kochen bringen, Schaum abschöpfen. Gewürze und Kräuter hinzufügen, Fleisch zugedeckt köcheln lassen, bis es weich ist. Klein geschnittenes Gemüse zugeben, erst am Ende salzen. Butter in eine feuerfeste Schüssel geben. Brotscheiben in die Schüssel legen. Fontina-Käse in 4 mm dicke Scheiben schneiden, auf die Brotschicht legen. Abwechselnd belegen, oberste Schicht muss Käse sein. Jede Schicht mit schwarzem Pfeffer und Zimt würzen. Heiße Rinderbrühe über die Käse-Brot-Mischung gießen, bei 200 Grad 20 Minuten backen. Wanderspaß für die ganze Familie: Aosta hält hervorragende Wanderbroschüren bereit. Hier eine Tour am Lago d’Arpy mit den Grandes Jorasses im Hintergrund. Infos Auskunftsbüro Aosta, Piazza Emile Chanoux 2, 11100 Aosta, Tel. +39 0165 236627, www.lovevda.it Reiseführer: Scheck, Frank Rainer: Wandern im Aosta-Tal, Dumont, 2008; Scheck, Frank Rainer: Die Höhenwege des Aosta-Tals, Verlag der Weitwanderer, 2006. 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 27 Extra 7 02.03.2009 12:42:47 Uhr Am FUSS der Berge Piemont Naturfreunde, Sportler und Genießer lieben diese Landschaft mit ihren mächtigen Bergen und grünen Hügeln, Schlössern und Weingütern. W intersport und Wandern prägen die Alpengebiete des Piemont. In den Dörfern leben jahrhundertealte Traditionen fort. Die Sacri Monti, die „Heiligen Berge“, wurden nach dem Konzil von Trient im 16. Jahrhundert Wallfahrtsstätten. Ein Drittel des Landes, die rauen Langhe und das liebliche Monferrato, ist nicht von Bergen geprägt, sondern von Hügeln. Hervorragende Weine und Trüffel locken Feinschmecker in diese Landschaft voller Schlösser, Weingüter und Bauernhöfe. Die landschaftliche Vielfalt des Piemont zieht aber auch Sportler an: Im Winter zählt das Piemont zu den besten Skigebieten der Welt, nicht von ungefähr war die Region Austragungsort der Olympischen Winterspiele 2006. Wandern, Bergsteigen, Klettern, Segeln, Gleitschirmfliegen und Pferdetouren sind typische Sommeraktivitäten für einen Urlaub im Piemont. Darüber hinaus befinden sich zehn der besten GolfRessorts Italiens in dieser Provinz. Auch Wellness (Benessere) wird im Piemont groß geschrieben, Orte wie Acqui waren schon 28 Steinböcke finden hier ein Habitat. Wanderer schätzen die raue Bergwelt ebenso wie die hügelige Kulturlandschaft. Extra 3/09 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 28 02.03.2009 12:42:55 Uhr im Mittelalter bei Gesundheitsbewussten bekannt. Künftig soll die Stadt eines der Schönheitszentren Italiens werden. Die Hauptstadt Turin gehört zu den angesagtesten Destinationen für Liebhaber italienischer Labels, Bücher oder Parfüms. Geschäfte entlang der Turiner Arkaden, Markthallen und Einkaufszentren laden zu ausgedehnten Einkaufstouren ein. Theater, Konzertbühnen, Kinos und Museen machen die Region auch für Kulturbegeisterte zu einem attraktiven Ziel. Zudem ist das Piemont mit seiner ausgesprochenen Vielfalt an namhaften Weinen und kulinarischen Spezialitäten längst kein Geheimtipp mehr für alle, die gut essen und trinken wollen. Satte fünfzig Michelin-Sterne leuchten im Piemont. Das Piemont ist nicht nur stolz auf den zweithöchsten Berg Europas, den Monte Rosa, auch Gran Paradiso und Argentera liegen in der westlichsten Region Italiens, dem „Land am Fuß der Berge“. Es grenzt im Norden an die Schweiz, im Westen an Frankreich, im Süden an Ligurien und im Osten an die Lombardei. Am Monviso, auf über zweitausend Metern, entspringt der mächtige Po. Die größten Voralpenseen Piemonts sind Lago d’Orta und Lago Maggiore, dessen Westufer zu Italien gehört. Geranien und Männertreu wuchern üppig auf den hölzernen Balkonen der Berghöfe. DIE FAKTEN Größe: 25 400 qkm Einwohner: 4 Millionen Hauptstadt: Turin hat 900 000 Einwohner. Sprache(n): Die Hälfte der Bevölkerung spricht noch immer den piemontesischen Dialekt. In den abgelegeneren Tälern trifft man auf das alte Okzitan. Im Ossola-Tal wird Schweizerdeutsch gesprochen, im 12. Jh. ließen sich in Domodossola die Walser nieder. Klima: Heiße Sommer und kalte, niederschlagsreiche Winter, von März bis Oktober durchschnittlich sechs Sonnenstunden täglich in Turin. Höchster Berg: Gran Paradiso, 4061 m, Grajische Alpen. Geschäftige Industriestadt vor grandioser Kulisse: Turin mit seinem Wahrzeichen, der Mole Antonelliana. 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 29 extra 29 02.03.2009 12:43:06 Uhr Piemont Die Highlights Touristische Ziele Den schönsten Blick auf Turin bietet die Kuppel der Basilika Superga. Eine Zahnradbahn fährt vom Stadtteil Sassi hinauf. Nicht versäumen: Mittelalterliche Städte wie Alba, Cuneso und Alessandria im Monferrato. Die barocke Isola Bella im Lago Maggiore, die Isola Madre mit ihren botanischen Kostbarkeiten und die Isola dei Pescatori locken nicht nur Badefreunde. Ein seltenes geologisches Phänomen sind die bis zwei Meter hohen Säulen in der Nähe von Dronero, ciciu genannt. Acqui Terme mit den Resten eines römischen Aquäduktes: Das Wasser der Bollente sprudelt mit 75 Grad aus dem schwefelverkrusteten Maul der Quelle. Gastronomie Im Piemont entstand die Slow-FoodBewegung „zur Wahrung des Rechts auf Genuss“ mit Sitz in Bra. Weinberge erstrecken sich auf 60 000 Hektar. Berühmte Rotweine wie Barolo, Barbaresco, Nebbiolo und Barbera d’Asti gedeihen dort. Trüffel gehören zur piemontesischen Küche wie panna cotta, eine Art Sahnepudding mit karamellisiertem Zucker. Die typische Osteria Cisterna d’Asti, Garibaldi. Selbst geräucherte Lachsforellen, hausgemachte Pasta (wie Tagliolini mit 22 Kräutern), im Ofen gebackenes Kaninchen oder Wachteln in Weißwein machen die Wahl schwer. (20 – 35 Euro). Via Italia 3, Cisterna d’Asti, Tel. +39 0141 979118. Oben: italienische Kaffeekultur – das „Torino“. Unten: Im September feiert man in Asti den Palio, ein mittelalterliches Kostümspektakel. Restaurant-Tipps Verbiana, Piccolo Lago. Wunderschön am Ufer des Mergozzo-Sees gelegenes, elegant renoviertes Restaurant. Die Zutaten aus der Region werden sehr kreativ Die Touren Wanderung von Serralunga d’Alba über Monforte nach Barolo im Hügelland des Piemont, durch einige der berühmtesten Weinberge und Weindörfer der Langhe. Man genießt herrliche Ausblicke (an klaren Tagen bis zu den Alpen) und wandert auf einer abwechslungsreichen Strecke. Gehzeit: 3 ½ Std., rund 450 Höhenmeter. Karte: Istituto Geografico Centrale Nr. 18, Langhe Meridionali (1: 50 000). Mountainbiker kommen im berg- und hügelreichen Land voll auf ihre Kosten. Von Castelnuovo Don Bosco nach Albugnano. Ein aussichtsreicher Anstieg zur Klosterkirche Vezzolano, einer der schönsten romanischen Kirchen des Piemont. Von Vezzolano gelangt man auf einem Sträßchen in gut 20 Min. nach Albugnano, das wegen der Panoramalage als „Balkon des Monferrato“ bezeichnet wird. Gehzeit: 2 Std., Anstieg 250 m. Karte: Istituto Geografico Centrale Nr. 20, Il Monferrato da Asti a Casale Monferrato (1: 50 000). Gardetta-Hochebene. Gehört landschaftlich zu den beeindruckendsten Gegenden der Alpen. Die Serpentinen hinab vom Colle del Mulo sind vom Feinsten. Konditionell und fahrtechnisch mittelschwer. Auffahrt meist angenehm. Technisch weniger erfahrene Biker müssen am Colle del Mulo teilweise schieben. Schwierig sind die Trails der Talabfahrt. Variante auf Straße vorhanden. Karte: Istituto Geografico Centrale IGC Nr. 7, Valli Maira Grana Stura, 1: 50 000. Länge 36,3 Kilometer, Höhenunterschied 1450 m, 4 Stunden. 30 Extra 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 30 02.03.2009 12:43:11 Uhr R zubereitet. (100 Euro). Via Filippo Turati 87, Lago di Mergozzo, Verbania, Tel. +39 0323 586792, www.piccololago.it San Giulio, Villa Crespi. Der Gourmet tempel liegt am Ufer des Orta-Sees. Ausgezeichnete Fleisch- und Fischgerichte, auch Ausgefallenes wie Kutteln vom Milchlamm. Sehr gutes Preis-LeistungsVerhältnis. (110 Euro). Via Fava 18, Orta San Giulio, Tel. +39 0322 911902, www.hotelvillacrespi.it Torino. Das sehenswerteste Kaffeehaus der Hauptstadt. Piazza San Carlo, Tel. +39 0115 45118. Event Lago Maggiore: Jazz Festival im Juli/ August, www.distrettolaghi.it Putpat wis nullandio coreet, quat lut alis non ut wis alit venim am, Nicht nur ein Gaumenschmaus, sondern auch ein Fest fürs Auge: Käse aus dem Piemont. Z E T P E Vitello tonnato, Kalbfleisch in Thunfischsoße Für 6 – 8 Personen 1 kg Kalbsschulter, je 1 Zwiebel, Karotte, Selleriestange, Knoblauchzehe, etwas Petersilie, Lorbeerblatt, Rosmarin, Salbei, Thymian, 2 Nelken, Wacholderbeeren, Pfefferkörner, 1 Liter trockener Weißwein, 1 Sardelle. Für die Soße: 4 hart gekochte Eier, 150 g Thunfisch in Öl, 1 halbes Glas Olivenöl, 1 EL Kapern, 3 Sardellenfilets, Essig, Salz und Pfeffer. Fleisch zwölf Stunden lang mit Gemüse und Gewürzen im Wein marinieren. Dann Marinade (evtl. Wasser zugeben, bis das Fleisch bedeckt ist) zum Kochen bringen, und mit einer klein geschnittenen Sardelle würzen. Wenn Flüssigkeit eingedickt ist, die gekochten Eier, Sardellen, Kapern und Thunfisch durch ein Sieb streichen, mit Öl verrühren und mit Essig abschmecken. Salz und Pfeffer hinzugeben. Fleisch in dünnen Scheiben mit Thunfischsoße bedeckt servieren. Dazu passt ein Roero Arneis. Morgenstimmung in den Hügeln des Piemont. Infos Tourismus Piemont, Via Avogadro 30, 10121 Turin, Tel. +39 0114 326202, www.piemontefeel.it Reiseführer: John, Jenny: Merian live! Piemont, Turin, 2008. 4/09 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 31 extra 31 02.03.2009 12:43:16 Uhr Bolzano Bozen 00_EX_N_ita_de_UPBAMR.indd 32 02.03.2009 12:43:18 Uhr