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Sambias IKT-Branche mit Investitionsbedarf16.07.2014
Immer mehr Mobilfunkkunden / Netzqualität noch unzureichend / Von Heiko Stumpf
Johannesburg (gtai) - In Sambia nahm die Zahl der Mobilfunknutzer in den letzten drei Jahren rasant zu. Gleich­
zeitig stieg das Gesprächs- und Datenaufkommen. Aufgrund weiterer Wachstumsprognosen könnte die Branche
rundum optimistisch in die Zukunft blicken. Jedoch ging der Ausbau der Telekommunikationsinfrastruktur nicht
schnell genug voran. Kunden beschweren sich über schlechte Netzqualität und Ausfälle. In den kommenden Jah­
ren muss daher verstärkt in Netze investiert werden. (Kontaktanschriften)
Der Kommunikationssektor konnte in Sambia offiziellen Zahlen zufolge 2013 mit 14,9% wie in den Jahren zuvor
ein hohes zweistelliges Wachstum erzielen. Gestützt wird die positive Entwicklung insbesondere durch steigen­
de Datenvolumen. Die Zahl der aktiven SIM-Karten belief sich Ende 2013 auf rund 10,4 Mio., eine leichte Abnah­
me um rund 1,4% gegenüber dem Vorjahreswert. Das könnte mit einer von der sambischen Regierung vorge­
schriebenen Registrierungspflicht zusammenhängen. Einige Mobilfunkkunden in Sambia besitzen bis zu drei
verschiedene SIM-Karten, dürften sich aber teilweise auf die Benutzung der tatsächlich Registrierten beschränkt
haben.
Beim Rückgang der Mobilfunknutzer dürfte es sich nach Ansicht von Experten nur um ein kurzzeitiges Phäno­
men handeln. Bereits zum Jahresende 2014 erwartet die staatliche Regulierungsbehörde Zambia Information
and Communications Technology Authority (ZICTA) eine Zunahme auf etwa 11,4 Mio. Die Abdeckungsrate soll
damit von 73,2% (2013) auf 80,2% steigen. In den letzten drei Jahren erlebte der sambische Mobilfunkmarkt na­
hezu eine Verdopplung der Kundenzahl; 2010 waren es lediglich rund 5,4 Mio. Teilnehmer.
Die installierte Infrastruktur konnte mit diesem massiven Wachstum nicht Schritt halten. Die Netzwerke der
drei Mobilfunkanbieter leiden unter Überlastung und häufigen Ausfällen. Statt der gewünschten Person haben
Anrufer oft nur einen Störton in der Leitung. "Wenn ein Gesprächspartner auf dem Mobiltelefon erreicht wer­
den soll, muss oft über das Festnetz gewählt werden, da die Verbindungen zwischen den Handys nicht funktio­
nieren", berichtet ein in Sambia tätiger deutscher Unternehmer.
Da die Situation gravierende Ausmaße annahm, sah sich ZICTA im Juli 2013 gezwungen, gegen die Betreiber we­
gen der Verletzung von Qualitätsrichtlinien ein gerichtliches Verfahren anzustrengen. Im März 2014 erfolgte eine
Warnung der sambischen Regierung, dass Mobilfunkbetreiber, die keinen zuverlässigen Service und Standard
anböten, ihre Lizenz verlieren könnten. Teil des Problems ist nach Einschätzung von Branchenkennern auch,
dass qualitativ schlechte Ausrüstung verbaut wurde.
Höhere Investitionen in Telekommunikationsinfrastruktur
Aufgrund des zunehmenden Drucks der Regierung und des weiteren Wachstums des Marktes müssen die sam­
bischen Mobilfunkunternehmen verstärkt in den Ausbau ihrer Netze investieren (2013: +148%).
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SAMBIAS IKT-BRANCHE MIT INVESTITIONSBEDARF
Investitionen der sambischen Mobilfunkanbieter (in Mio. Kwacha) *)
2012
2013
Airtel
161,6
781,9
MTN
236,3
169,3
Zamtel
13,1
68,5
Gesamt
411,0
1.019,7
*) Wechselkurs am 14.7.14: 1 Kwacha (K) = rund 0,12 Euro beziehungsweise 0,16 US$
Quelle: ZICTA
Insbesondere die zur indischen Bharti Gruppe gehörende Airtel gab 2013 deutlich mehr für neue Ausrüstung aus
und will auch 2014 mit rund 80 Mio. US$ erhebliche Mittel in seine Infrastruktur stecken. Geplant ist die Errich­
tung von 29 neuen Basisstationen in der Hauptstadt Lusaka und 25 weiteren im Kupfergürtel.
Die mit ihrem Mutterkonzern in Südafrika beheimatete MTN will 2014 insgesamt 100 neue Sendeanlagen für 2G
und 3G aufstellen lassen. Gleichzeitig wird der Aufbau eines LTE-Netzes in Angriff genommen. Dieses konzen­
triert sich zunächst auf die Ballungsräume Lusaka, Kitwe, Ndola und Livingstone. Die staatliche Zamtel plant so­
gar den Bau von 400 neuen Stationen zur Verbesserung des Übertragungsnetzes in Lusaka und dem Kupfergür­
tel. Zamtel verwendet hauptsächlich chinesische Ausrüstung von Huawei und will auch den 4G Betrieb in Kitwe
starten.
Der Tätigkeitsschwerpunkt der Unternehmen liegt damit zunächst auf den städtischen Gebieten, weitere Inves­
titionen im ländlichen Raum dürften folgen. Die Signalabdeckung beträgt im weitläufigen Sambia nach Angaben
von ZICTA zwar knapp 80%, ist in vielen Dörfern aber nur sehr schwach. Presseberichten aus dem 1. Halbjahr
2014 zufolge haben noch 5 Mio. Landbewohner unzureichenden Zugang zum Mobilfunk. Selbst in der Haupt­
stadt Lusaka treten Funklöcher auf.
Vierte Mobilfunklizenz geplant
Zu umfangreichen Investitionen könnte es auch kommen, wenn, wie von der Regierung angekündigt, 2015 eine
vierte Mobilfunklizenz vergeben wird. Ein entsprechendes Vergabeverfahren soll noch 2014 gestartet werden,
der Zuschlag dann in der 2. Jahreshälfte 2015 erfolgen. Zunächst soll bis zur Jahresmitte 2015 die Umstellung des
Rundfunks auf Digitaltechnik abgewickelt werden.
In der Vergangenheit hatte bereits die südafrikanische Vodacom Interesse an Sambia geäußert. Die Regierung
erhofft sich mit einem vierten Anbieter sinkende Kosten, während Branchenkenner davor warnen, dass der
Markt mit derzeit etwa 14 Mio. Einwohnern zu klein für einen zusätzlichen Konkurrenten sei. Derzeit kämpfen
vor allem Airtel und MTN um die Marktführerschaft.
Sambischer Mobilfunkmarkt 2013
2
Kunden (in Mio.)
Marktanteil (in %)
Airtel
4,5
44
MTN
4,1
40
Zamtel
1,7
16
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Quelle: ZICTA
MTN konnte seinen Marktanteil in den letzten Jahren kontinuierlich ausbauen und ist besonders erfolgreich
beim Neukundengewinn über Prepaid-Angebote. Nach Presseberichten konnte MTN im bisherigen Jahreslauf
2014 Airtel im Hinblick auf die Kundenzahl das erste Mal überholen und damit den höchsten Marktanteil er­
obern. Airtel hatte hingegen 2013 noch deutlichen Vorsprung bei der Zahl der Vertragskunden und liegt auch
beim erwirtschafteten Umsatz vorne.
Das Festnetz ist im Vergleich zum Mobilfunk nur ein kleiner Markt. Der einzige Betreiber Zamtel verzeichnete
2013 dank gesteigerter Investitionstätigkeit und besserer Qualität einen Anstieg seiner Kundenzahl um 40% auf
rund 115.800 Teilnehmer.
Internetnutzung mit Zukunftspotenzial
Die Zahl der Internetnutzer ist mit rund 2,5 Mio. und einem Bevölkerungsanteil von 18,5% noch gering. Ähnlich
wie im Bereich der Telefonie wird der Internetmarkt fast ausschließlich durch die mobile Nutzung geprägt. Im
Jahr 2013 gab es lediglich 17.200 Internetanschlüsse, vor allem von Geschäftskunden. Nach Einschätzung von
ZICTA hängt die Entwicklung in diesem Marktsegment stark vom Wachstum der wirtschaftlichen Basis und der
Anzahl der tätigen Unternehmen ab. Gegenüber dem Vorjahr nahmen die Internet-Festanschlüsse 2013 um 8,7%
zu. Die mobile Nutzung dürfte weiter von steigenden Einkommen der neu entstehenden Mittelschicht profitie­
ren. Dadurch soll die Zahl der Internetnutzer 2014 insgesamt um rund 19% auf 3 Mio. steigen.
Außerhalb der Städte wird die mobile Internetnutzung aber noch stark durch die unzureichende Infrastruktur
beeinträchtigt. "Die Dichte der Sendeeinrichtungen ist zu gering und in vielen Gebieten ist das Signal zu
schwach für eine zuverlässige Internetverbindung", erklärt der Geschäftsführer des deutschen IT-Unternehmens
CC Systems, Fred Metzger. CC Systems offeriert deshalb Internetempfang per Satellit, ein Angebot, das vor al­
lem von Kunden wie Bergbaugesellschaften und Safari Lodges genutzt wird, so Metzger.
Die Glasfasernetze werden in Sambia von den zwei größten Energieunternehmen dominiert. Die staatliche Zes­
co verfügt über ein 5.200 km langes Netz entlang der Stromübertragungsleitungen. Für die Zukunft sind ein
neuer Anschluss an die Unterseekabel im Indischen Ozean - durch Malawi und Mosambik - sowie eine Kabelver­
bindung nach Südafrika durch Simbabwe geplant. Die Copperbelt Energy Corporation, welche die Kupferminen
mit Strom versorgt, besitzt mittlerweile ein Glasfasernetz von 2.185 km, das weiter ausgebaut wird.
Zusammengerechnet soll das Glasfasernetz der beiden Betreiber 2014 nach Erwartung von ZICTA um 615 auf
8.000 km verlängert werden. Damit würde die Abdeckung Sambias mit Breitbandkabelnetzen aber insgesamt
nur 50% betragen, sodass weiterer Ausbaubedarf besteht.
Kontaktanschriften:
Zambia Information and Communications Technology Authority (ZICTA)
P.O. Box 36871, Lusaka
Tel.: 00260 211/24 25 94, Fax: -24 67 01
E-Mail: info@zicta.zm , Internet: http://www.zicta.zm 
Airtel Zambia
Stand 2375 Addis Ababa Drive, 10101 Lusaka
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SAMBIAS IKT-BRANCHE MIT INVESTITIONSBEDARF
Tel.: 00260 977/91 50 00
Internet: http://africa.airtel.com/zambia/ 
MTN Zambia
P.O. Box 35464, Rhodespark, Lusaka
Tel.: 00260 966/75 07 50, Fax: -211/25 77 32
E-Mail: mtn@mtnzambia.co.zm , Internet: http://mtnzambia.com/
Zamtel
Zamtel House, Corner of Chilubi and Church Roads, Fairview, Lusaka
Tel.: 00260 211/33 31 52, Fax: -25 66 22
Internet: http://www.zamtel.zm 
CC Systems
P.O. Box RW 525X, Lusaka
Tel.: 00260 211/22 42 68, Fax: -22 29 44
E-Mail: info@ccsystems.co.zm , Internet: http://www.ccsystems.co.zm 
Zesco
P.O. Box 33304, Lusaka
Tel.: 00260 211/36 11 11, Fax: -22 27 53
E-Mail: zesco@zesco.co.zm , Internet: http://www.zesco.co.zm 
Copperbelt Energy Corporation (CEC)
Stand No. 2374/B, Abacus Square, Lusaka
Tel.: 00260 212/24 49 56
E-Mail: info@cec-head-office.com , Internet: http://cecinvestor.com
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