vom glanz der frühen jahre dêsim1 und seine daylamitische
Transcription
vom glanz der frühen jahre dêsim1 und seine daylamitische
1 V OM G LANZ DER FRÜHEN J AHRE Von Esther Schulz-Goldstein Vortrag gehalten am 3. November in Mannheim auf dem Kulturtag der Zaza DÊSIM 1 UND SEINE DAYLAMITISCHE VERGANGENHEIT Ich möchte mich für ihre Einladung bedanken und dies auch gleichzeitig bei meinen Patienten aus Dêsim tun, die mir ermöglichten heute vor ihnen zustehen. Ihnen lag die Frage am Herzen wer sie seien und wo ihre Wurzeln liegen. Die Türken behaupten, dass Sie Bergtürken aus Chorasan seien. Die Kurden, ein weiterer Mühlstein an ihrem Hals behaupteten, dass Zazaki ein Dialekt des Kurdischen sei. Deshalb seien alle Zazakisprecher Kurden. Beide Positionen löschen die Identität eines Zaza aus. Das ist Ethnozid – Seelenmord- und damit ein Verbrechen das von der Haager Völkermordkonvention in ihrem Artikel 4 kriminalisiert wurde. Jedoch als Psychoanalytikerin, wurde ich durch den türkischen und kurdischen Seelenmord gezwungen, heraus zu finden, wo die Wurzeln und die Geschichte der Zaza sind. Weil sie zu ihrer ethnischen Identität gehören ist sie ein Schutz, vergleichbar dem Hause einer Schnecke das sie immer bei sich trägt. Dies waren die Gründe warum ich mich damals -unterstützt von Zilfi Selcan und Hakki Cimen- unserem heutigen Thema zuwandte. Meine Untersuchungen in Dêsim und in einer Dêsimer Kulturgemeinde korellierte ich mit Forschungsergebnissen aus der Literatur der Linguistik, Iranistik und den Forschungsergebnissen vieler Wissenschaftler über die Būyiden und Safaviden. Sie jedoch lagen mir zur Zeit der narrativen Interviews nicht vor. Am Leben erhalten wird die Ursprungsheimat der Zaza in Daylam in Erzählungen oder Liedern auf eine mythische und auch mystische Art und Weise. Aus ihnen extrahierte ich, dass ihre Vorfahren über die Flüsse des Euphrat und Tigris in Keleks den Booten aus Tierhäuten nach Dêsim gekommen seien. Dass drei mächtigen Brüder einst den Iran beherrschten und viele Schlachten und Eroberungszüge unternommen haben. Sie seien in Daylam Pferdezüchter, Imker, Bauern, Seidenweber und Köhler gewesen. Vor ungefähr 2350 Jahren hatte sich das Heer Alexanders den Weg mit dem Schwert durch den unwegsamen Urwald des Weißen Fluss Tales (Sefi rud) gebahnt. Jedoch um das Jahr 1000 1 Vortrag gehalten am 3. November auf den Kulturtagen des Zaza-Kulturhauses in Mannheim. 2 habe sich der Urwald gelichtet, weil die Köhlereiwirtschaft der Daylamiten-die den halben Iran belieferte-, so viele Bäume gefällt habe. Durch das Wüten Dschingis Khans und das Einsickern türkischer Stämme (schwarze versus weiße Hammel Eschgol) und nach der Schlacht von Çaldaran, wurden sie Hinterhofbauern der Osmanen in Dêsim. Wie sie alle wissen liegt Dêsim als Kerngebiet des Landes des Zaza –Volks an der Wasserscheide der beiden Flüsse Tigris und Euphrat. Jedoch der Türke Evilya Celebi der 1650 auf seiner Reise von Sivas nach Muş über Dêsim reiste, berichtete von einem ZazaStamm, der seine Herde auf der Bingöler Hochebene dem Stüphan Berg weidete 2. Schon damals lebten die Zaza also außerhalb Dêsims, sowie sie heute in aller Welt leben. Im Bewusstsein der alten Zaza in Dêsim existiert ihre alte Heimat Daylam in Nordpersien unweit des südlichen Kaspischen Meeres. In meiner Literaturdurchforstung stellte ich erstaunt fest, dass die Zazakisprecher3 aus Dêsim4 tatsächlich aus Daylams Bergen kamen. Diese Berge bilden das Plateau in den nordiranischen Alpen und liegen im alten untergegangenen Reich der Parther. Als die Parther -ein Teilstamm der Skythen- 300 Jahre v. u. Z. in die Satrapie Parthia ein wanderten, nahmen sie ihren neuen davon abgeleiteten Namen an. DIE SPRACHE Im Jahre 951 n. u. Z. berichtete ein Geograph5 über die Daylamiten, dass sie ein Stamm seien, der eine andere Sprache hätte als die Araber, der Perser und Arranier6. Spuren der Zāzā2 Z. Selcan „Grammatik der Zaza-Sprache“ 1998,Wissenschaft & Technik Verlag. S.16. . 3. 4 5 Sprich Sasa. Ibid. 49. Nach Kausen und Hakki Cimen: „Zaza war schon immer die Selbstbezeichnung der Zaza in den südlichen Provinzen Bingöl, Henı, Piran, Elâzığ und Sarız und in den großen türkischen Städten (Istanbul, Ankara, Izmir, Mersin). Die Zaza der nördlichen Provinzen Dersim und Erzincan benutzen die Selbstbezeichnung Kirmanc (Kırmandj) und nennen ihre Sprache Kırmancki. Die Gründe dafür liegen im 18. Jhdt. als Kurmanc (Kurden) Stämme aus Siverek in die Region Pertek umgesiedelt wurden, um dort die alevitischen Zaza zum Islam zu bekehren. Ein Teil dieser Kurmanc wurde freiwillig alevitisch. Dennoch haben sie ihre Muttersprache nicht aufgegeben. Sie zwangen die Pirs aus Dersim ihre Predigten auf Kurmanci (kurdisch) zu halten auch weil Kurden als merkantile Spezialisten die Wirtschaft der Region Dersim kontrollierten, sind einige alevitischen Zaza Dörfer zur Sprache der Kurden übergewechselt (Hakki Cimen). Die Bezeichnung Kirmanc lehnen dagegen die alevitischen Zaza der Provinzen Varto, Xınıs und Zara ab, weil sich die sunnitischen Kurden dieser Region ebenfalls als Kirmanc oder Kurmanc bezeichnen. Die Zaza der südlichen Provinzen Siverek, Çermuge und Gerger nennen sich Zaza, Dimli oder Dimili und werden auch von den dort lebenden Kurden meist so bezeichnet. In den Provinzen Kayseri, Sivas und Malatya wird die Zaza-Sprache von den Kurden als Gini bezeichnet, was auf einen dort ansässigen Zaza-Stamm zurückgeht. In der Provinz Bingöl nennen sich (nach Blau) einige wenige Stämme der Zaza auch Kırd und sprechen Kırdki, während sie die Kurden als Kurmanc bezeichnen. Für einen sunnitischen Zaza sind die alevitischen Zaza - wie auch die alevitischen Kurden, Türken und Araber Kizilbasch“. Das ganze scheint sehr verwirrend, jedoch hinter dieser Anzahl von Selbst- und Fremdbezeichnungen verbirgt sich die Überbevölkerung im Hochland von Dersim. Dessen Kargheit der Felder, ernährte die Menschen nicht mehr und deshalb wanderten sie in die erwähnten Orte aus. Um dort im kurdisch, türkisch sunnitischen Umfeld zu überleben islamisierten sie sich und in rein armenischen Bezirken christianisierten sie sich teilweise. In all diesen Selbstbezeichnungen geht es darum die Grenze zwischen sunnitischen Islam, Alevitentum und dem „Yitikate Dêsimi“ jeweils streng zu ziehen. Vgl. hierzu Zentrum für Türkeistudien (Hrsg.), Das ethnische und religiöse Mosaik der Türkei und seine Reflexion auf Deutschland, Münster 1998. Banse E. Die Türkei. Eine moderne Geographie. Berlin, u.a. 1915. S. 69 Istakhri 3 Sprache, führen uns zu einem ledernen Dokument, der sogenannten „Ahnentafel der Kurêsch“ aus dem Jahre 1329/30. Auf ihm befindet sich ein Siegel, des osmanischen Sultans. Es ist der „Stammbaum der Kurêschiden “ ein Adelsstamm mit priesterlichen Funktionen. In ihm sind einige Zāzā -Stammesnamen aufgezählt. Der Text wurde arabisch abgefasst und handelt von einem (ṭālib7): „… Mollā Banī vom Stamme Zāzā“8. Über das ferne Daylam in Nordpersien zerbrach man sich schon vor 100 Jahren in Deutschland den Kopf. Denn als der deutsche Kaiser Wilhelm II. Ende des 19. Jahrhunderts ein Auge auf die Bodenschätze Anatoliens warf, entstand ein Seminar für orientalische Sprachen an der Humbolduniversität in Berlin und etwas später in Heidelberg9. Andreas10 der große deutsche Orientalist, stellte die Hypothese auf, die von anderen Linguisten verteidigt wird11, dass die im südkaspischen Gebiet lebenden parthischstämmigen12 Daylamiten -die sich selbst als Dêlemî bezeichneten- Vorfahren der Zāzā sind. Der inzwischen verstorbene Professor für iranische Literatur an der Universität Teheran Parviz Natel-Khanlari bezeichnet die Sprache der Dêlemî als einen iranischen Dialekt, der zwischen dem 9. und 13. Jahrhundert gesprochen wurde13. Al-Muqaddasi, ein Geograph des Mittelalters bezeichnet Dêlemî als eine seltsame Sprache weil sie den Laut khe /x häufig für X benutzten14. Die Zazakisprecher unter ihnen denken jetzt bitte an Xizir wo das X als Kehllaut gesprochen wird. Der eingangs erwähnte Heidelberger Sprachforscher erklärt aus dem untergegangenen Dêlemî die Bezeichnung für die Zāzā, nämlich „Dimili“15. Für diese Annahme spricht, dass erst kürzlich im parth. Hymnenzyklus „Angad Rošnan“16 u. a. das Lehnwort pýrd ‘Brücke’ aus der Sprache der Zāzā entdeckt wurde17. Die Daylamiten 6 das Volk von Arran im altem Iran, dem heutigen Aserbeidschan. 7 alevitischer Laie (ṭālib Mullā Banī min qabila Zāzā طالب مال بنی من قبلة زازا. Z. Selcan „Grammatik der Zaza-Sprache“ 1998,Wissenschaft & Technik Verlag. S.16. Deutsches Reichsgesetzblatt Band 1887, Nr. 16, Seite 193, Nr. 1716 vom 23. Mai 1887. Selcan, Zilfü Grammatik der Zazasprache. Berlin, 1998. S. 17. Minorsky, Alexander La Domination des Daylamites, Paris 1938. Antranig, Dersim, Tiflis 1900. Mann, Oskar / Hadank, Karl Mundarten der Zaza Berlin 1932 Hadank, Karl, Zur Klassifizierung westiranischer Sprachen, aus dem Nachlass Hrsg. Zilfü Selcan, in AcOr, 53, 1992 Sonderdruck aus Acta Orientale Bd. 1992. Zilfü Selcan, Grammatik der Zazasprache a.a.O. S. 18 ff. Gippert, Jost: Die historische Entwicklung der Zaza-Sprache. in: Ware - Zeitschrift der Zaza-Sprache und Kultur, 1996, Baiersbronn. online: http://zazaki.de/deutsch/aufsaezte/gippert-entwicklung%20zaza.pdf Parviz Natel-Khanlari: Tarikh-e Zabān-e Farsi. Vol. 1-3. 1. ed., Tehran, 1348 (1969). S. 49 Mehdi Marashi, Mohammad Ali Jazayery, Persian studies in North America: studies in honor of Mohammad Ali Jazayery, Ibex Publishers, Inc., 1994, S. 269 Vgl. Ware: Heft 12. S.89 VI 57b Vgl.: Güggi, Cédric NACHLASSVERZEICHNIS WERNER BOLLIGER12. 1. 1928 – 21. 2. 2009 CANTATA S. 23652410: Angad Rošnan: Reiche Lichtwesen (Parthisch-Persisch, Soghdisch, Deutsch) Zentralbibliothek Zürich, Musikabteilung. 2008 Agnes KORN: FUSSNOTEN ZU EINEM PARTHISCHEN LAUTGESETZ: Frankfurt: http://titus.fkidg1.unifrankfurt.de/personal/agnes/parth-fn.pdf 8 9 10 11 10 13 14 15 16 17 4 benutzten das gleiche Wort für Brücke wie uns Minorsky überliefert18, und deshalb ist es erlaubt19 zu schlussfolgern, dass die Sprache der Daylamiten eine nicht mehr gesprochene alte Form der Zaza-Sprache ist. Auf diese Weise trägt Zazaki in sich die Reste einer untergegangenen parthischen Sprache. In diesem Zusammenhang wurde der südliche Dialekt der Zāzā20 untersucht21. Diese Vorarbeit in Deutschland, hat sehr wesentlich zu einer Schriftsprache beigetragen. In dieser Vorarbeit „Mundarten der Zāzā“ steht am Anfang der Einleitung auf der ersten Seite aus deutscher Sicht: „Das Volk, dessen Sprache uns hier beschäftigt, führt zwei Namen. Von Nachbarn und Fremden wird es Zāzā genannt; der heimische Name des Volkes und seiner Sprache ist aber Dimli.“ Jedoch in Politik und Wissenschaft wurde Dimili abgelöst durch die Sprachbezeichnung Zāzāki und die Volksbezeichnung Zāzā. AUF WELCHE WEİSE WURDEN DIE ANGEHÖRIGEN DES STAMMES DER „KURÊSCH“ SEEYÎDS? Im Jahre 867 flüchteten Aliden nach Daylam als ihr Heer im Auftrag des sunnitischen Kalifen von Bagdad vom türkischen General Mūsā Ibn Buqā in Qazvīn geschlagen worden war22. Dieses Städtchen liegt am Fuße der daylamitischen Berge. Diese Nachkommen der „Heiligen Familie“23 so war ihr Selbstverständnis sakralisierten durch ihre Blutsverbundenheit mit dem Propheten die daylamitischen Adelsstämme. Dies geschah auf dem Wege der Verheiratung der Frauen mit den Neuankömmlingen und ihren Nachfahren. Damit wurden sie Teilhaftig der Blutlinie des Propheten und missioniert zur 12 Schia -durch die Neuankömmlinge- erhielten sie den Ehrentitel Seyyîd. Er gehört den 18 19 20 21 22 23 Minorsky, "Daylam" in „The Encycl. of Islam”, 1962, pp. 189-94 Parthisch Zazaki Bedeutung bermāden bermaene weinen vād va Wind vāxten vatene sagen men vāxtehēndē mı vatêne ich sagte ez vājān ez vacan dass ich sage ez kerān ez (bı)keran dass ich tue wxerden werdene essen wxeş weş gut, wohl Gippert, Jost: Die historische Entwicklung der Zaza-Sprache. In: Ware - Zeitschrift der Zaza-Sprache und Kultur, 1996, Baiersbronn. Online: http://zazaki.de/deutsch/aufsaezte/gippert-entwicklung%20zaza.pdf Pers. Mitteilung Zilfi Selcan Berlin August 2002 Mann, Oskar / Hadank, Karl Mundarten der Zaza Berlin 1932 Moderne Linguisten Selcan, Gippert, Jacobsen, Keskin und Paul. F. Vahman and G. S. Asatrian, Gleanings from Zâzâ vocabulary, Iranica Varia, Papers in honour of Ehsan Yarshater (= Acta Iranica 30), ed. J. Duchesne-Guillemin, Leiden 1990, pp. 267-275; and G. S. Asatrian, Ešçe raz o meste Zaza v sisteme iranskyx jazykov, Patma-banasirakan hand Asatrian, Ešçe raz o meste Zaza v sisteme iranskyx jazykov, Patma-banasirakan handȇs 1990/4, Erevan, pp. 154-163. untersuchten den nördlichen Dialekt. Vgl. Minorsky, "Daylam" in „The Encycl. of Islam”, 1962, pp. 189-94 ebenso Falaturi Abdoldjavad: Die Vorbereitung des iranischen Volkes für die Annahme der Schia zu Beginn der Safawiden Zeit. In: Haarmann Ulrich, Bachmann Peter: Die islamische Welt zwischen Mittelalter und Neuzeit. Beirut: Franz Steiner Verlag, Wiesbaden, 1979, S. 142. Für die Zuordnung der „Heiligen Familien“, vgl. Ali Yamans Vortrag „Anadolu Aleviliri’nde ocak sistemi ve Dedelik Kurumu, 25 S., abgerufen unter http://www.alevibektasi.com.dedelik.htm, gesehen am 11.2.2004. 5 Nachkommen Fatimas, der einzigen Tochter des Propheten Muhammad aus dem Stamme der Quraisch, die Kinder bekommen hatte. Seeyîds sind aber auch die Angehörigen des Adelsstamms der Kurêschiden, die uns das erste Mal in der eingangs erwähnten türkischen Quelle aus dem 14. Jahrhundert begegnen. In Daylam leitete sich die Stammesbezeichnung von der des Propheten ab. In Dêsim ebenso und deshalb heißt der Adelsstamm „Kurêsch“. Seine Stammesangehörigen sind deshalb Seeyîds. WO LIEGT DAYLAM? Aus welchem Stamm der berühmte daylamitische Prinz Muta kam, ist urkundlich nicht belegbar. Es wird angenommen, dass er aus dem Stamme „Kurêsch“ oder Babamanzur gekommen sein muss, denn andere Stämme brachten keine Prinzen hervor. Als er jedoch – während der Zeit der arabischen Eroberung – die arabischen Truppen am Fluss Vadj-rud24 stoppte, erwarb er sich ein so hohes Ansehen, dass alle Stammesführer aus der kaspischen Meerprovinz sich ihm unterwarfen. Sie wählten ihn zu ihrem König25. Man nimmt an, dass mit König Muta die Meergebiete der sich unterwerfenden Stämme nunmehr zu Daylam gezählt wurden. Denn im zehnten Jahrhundert, als die Macht der daylamitischen Būyiden26, -von denen sie gleich hören werden- auf ihrem Höhepunkt war, bestimmte der Ausdruck Daylam alle Provinzen der Südküste des Kaspischen Meeres27 Jedoch im engeren Sinne ist „Daylam”, die gebirgige Region, die sich aus der gilanischen Küstenregion des kaspischen Meeres erhebt. In diese Region flüchteten die geschlagenen Aliden von Qazvīn. Alle, die von Teheran zum Kaspischen Meer zogen, mussten den großen Canyon durchwandern, den der Sefid-rûd 28 geschaffen hatte. Er zog sich vom Fuße der steilen Wand des Alburz-Gebirge bis hinunter zum Meer und schmiegt sich um die vorderen Berge: dem Land der Daylamiten. Dabei handelt es sich um die hochgebirgigen Bezirke des Alburz zwischen dem Sefid-rûd und dem linken Ufer des Tchalus- Rûd. 180 Kilometer liegen zwischen beiden Flussmündungen am Ufer des Kaspischen Meeres29. Dort liegt der flache 24 25 26 27 28 29 zwischen Hamadān und Qazvin Minorsky 1962 Buyiyân) []بوییان, Schams ad-Din Muhammad ibn Ahmad al-Muqaddasi (arabisch شمس الدین محمد بن أحمد المقدسي ,DMG Šams ad-Dīn Muḥammad b. Aḥmad al-Muqaddasī, seltener auch al-Maqdisi oder el-Mukaddasi; * 945 in Jerusalem; † nach 1000) war ein arabischer Geograph und zusammen mit al-Istachri und Ibn Hauqal ein Vertreter der beschreibenden Schule.. Weißer Fluss Die gleiche geologische Formation finden wir in Dêsim wieder. Die damaligen Daylamiten suchten sich in Dêsim kriegsstrategisch gesehen ein zweites Daylam, wohl wissend welch ein Schutz es vor den Arabern gewesen war. 6 unzugängliche und damals sumpfige Teil der Küstenlinie der Gilanen, von denen sich der Name der heutigen Provinz Gilan ableitet. Jedoch das Bergland von Daylam auf dem zentralen Plateau war mit seiner Trockenheit klimatisch gesehen vorteilhaft – während in Gilan wegen der Sümpfe damals die Malaria gewütet haben soll. Nach Minorsky sind die Daylamiten auf Grund ihres geologischen Vorteils von den Arabern, im Gegensatz zum Rest des Iran, nie unterworfen worden. DIE DAYLAMITEN Ein Geograph der damaligen Zeit30 beschreibt dieses Land als „weder zu groß noch zu schön” und erzählt von den unzähligen Pferderennen. Deren Teilnehmer -ihr skythischparthisches Erbe pflegend-, berühmt waren für ihren außergewöhnlichen Mut und ihr großes Durchhaltevermögen. Die Reiter beschreibt der Geograph als gut aussehend mit einer beherrschenden körperlichen Erscheinung und vermerkt, dass sie schöne Bärte hatten. Er zitiert eine arabische Quelle die die Daylamiten ashqar– das heißt rosenfarbig nennt und beschreibt das lange Haar beiderlei Geschlechts dass die Dichter zu neuen Metaphern verführt haben soll. Auch der Geograph Ptolemäus31 kannte das Land der Daylamiten und berichtet, dass den Byzantinern, die mutigen freiwilligen Soldaten aus Daylam unter den persischen Truppen auffielen. Durch die Literatur ziehen sich die Söldnerheere der Daylamiten, die berühmt waren für ihre Kampfkunst und ihren Mut32 Daylam wurde als ein Hort der Sicherheit beschrieben: „Die Edelleute der Provinz haben tausend Mann in der Burg stationiert, damit es keiner wagt, eine Ungesetzlichkeit oder einen Aufstand zu begehen. Man sagt mir, jener Amir besitze mehrere Burgen in der Provinz Daylam und dort herrsche Gerechtigkeit und Sicherheit, sodass in seiner Provinz keiner einem anderen etwas wegnehmen könne.“33. Alle Autoren sprechen über das Wehklagen mit denen sie ihre Toten zur letzten Ruhe begleiteten. 32 AL-MuQADDASI Printed Edition AIJsan al-taqasfm. Edited by Michael Jan de Goeje. Descriptio imperii moslemici. Bibliotheca Geographorum Arabicorum, vol. 3. Leiden: E. J. Brill, 1877; reprinted 1906, 1967. No maps. Translations AIJsanu-t-taqasfm fi macrifati-I-aqalfm. Edited and translated by G. S. A. Ranking and R. F. Azoo. Bibliotheca Indica, n.s., nos. 899, 952, 1001, and 1258. Calcutta: Asiatic Society of Bengal, 1897-1910. First part only. No maps. AIJsan at-taqasfm fi macrifat al-aqalim. Translated by Andre Miguel. Damascus: Institut Fran\ais de Damas, 1963. Partial translation, annotated. Line maps with explanatory diagrams. Maps from various manuscripts used. 100- 175n. u Z. a b c d e f g Encyclopedia Iranica. Michael Fishbein, "The History of Al-Tabari: The Victory of the Marwanids A.D. 685- 33 693/A.H.", SUNY Press, 1990. Seite 90 Nasere E Khosrou, Safarname, Ein Reisebericht aus dem Orient des 11. Jahrhunderts, Dietrich Verlag 1993, München. S.30. 31 7 Ein anderer Geograph Yaqut34 berichtet, das die Daylamiten Überfälle organisierten. In diesem Zusammenhang wies er auf die Festung Shahrazur hin. Sie diente den daylamitischen Königen als Ausgangsbasis für ihre Beutezüge wenn sie zur mesopotamischen Ebene hinab stiegen. Sie nutzten Shahrazur als Lagerstätte für ihre Beute. Im Jahre 1783 berichtet ein Biologe von der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Petersburg, für seinen Januarbericht, dass alle Abende gewaltige Feuerflammen- von der Kohlenbrennerei verursacht- an den Hängen des Daylamer Gebirges zu sehen waren. In diesem Monat begann die Verfertigung der Holzkohle für den gesamten Iran durch die Bewohner der Berge35. Sehr viel später 1843 schreibt Ritter ein deutscher Geograph, von einem ihm gänzlich unbekannten Volk, dass in Daylam lebe. Beiderlei Geschlecht hätten schöne lange Haare und gehörten einer Ali-Sekte36 an. Ihre Fremdbezeichnung sei „Mum Sojinduren“ 37 , d. h. „Lichtauslöscher“38. Der Begriff der Mum- Sojinduren auf türk. Mum Sönderen begegnet uns in der Vorurteilsanalyse als Stigmatisierung und Marginalisierung des Zaza-Volkes. Mit dieser inzwischen zum Kampfbegriff gewordenen Bezeichnung stellen junge Zaza sich ihrem sunnitischen Gegenüber in Berlin-Kreuzberg vor. Damit dokumentieren sie eine unbewusst gewordene Kontinuität von Daylam über Dêsim nach Deutschland. DIE FRAUEN IN DAYLAM UND IN DĒSIM Die Frauen trugen zwei Schläfensträhnen wesentlich kürzer als das andere Kopfhaar. Eine aus Stoff gefaltete Kappe39 bedeckt im Kult das Haupt der Frauen. Sie ist oben mit einer runden handtellergroßen verzierten silbernen Scheibe abgeschlossen. Das macht sie zum Sinnbild solarer und lunarer Kräfte und die Frau zu deren Vertreterin. Aus der Erzählung über den Nasiräer Samson40 in der jüdischen Bibel wissen wir, dass in der Vorstellungswelt des Orients, die Kraft des Menschen in seinen Haaren sei, die er von der 34 Yacut 711 n. u. Z, in The Eclipse Bd. III S. 149 zitiert nach Minorsky, "Daylam" a. a. O. 35 Hablizel Karl: Bemerkungen in der persischen Landschaft und auf dem Gilanischen Gebirge. St. Petersburg 1783. Ibid Ritter Carl: Die Erdkunde Asiens, Kleinasiens, Arabiens. 1843 G. Reimer Verlag. S. 758. Er bezieht sich in einer Fußnote auf Hammer-Purgstall: Wien Jahrbuch: 1839 Bd. LXXXVII. S. 42. Entnommen 3. 2. 2012. Ibid. Minorsky, "Daylam" in „The Encycl. of Islam”, 1962, pp. 189-94 36 37 38 39 40 Richter 16. Vers? 4-22: „Der Knabe soll von jung auf ein Gottgeweihter sein, ein Nasiräer” [hebr. nasar = absondern] Als solcher darf er keine berauschenden Getränke genießen, muß das Haupthaar lang wachsen lassen und sich vor jeder Berührung mit Leichen hüten. Die erste Vorschrift zeigt eine Weihe an Gott an, dessen Kraft in ihm wirksam ist (vgl. Genesis 49, Vers 26; Deuteronium 33, Vers 16, wo der gleiche Titel Josef gegeben wird); die zweite bedeutet, daß er ein bequemes Leben verwirft (vgl. die Rechabiter, Jer. 35, Vers 5 – 8); die dritte bezeichnet seine besondere Gottzugehörigkeit (vgl. die Priester Lev 21Vers 1f. 8 Sonne verliehen bekommen haben soll41. Als Delila Samson im Schlafe die sieben Locken des Kopfhaars schert, verlor er seine unbesiegbare Kraft. Hinter der gekürzten Strähne der Frauen und Ihrer Kappe verbirgt sich eine Selbstermächtigung mit Hilfe eines gelebten Sonnen- und Mondkultes. Der Geograph Muqaddasi beschreibt damit eine traditionelle Haartracht und Kopfbedeckung, die noch heute in Dêsim von den älteren Frauen getragen wird. Die Autoren berichten von zahlreichen erstaunlichen Bräuchen unter den Daylamiten. Sie übten schon damals wie auch in Dêsim strenge Endogamie, indem sie – fast – immer innerhalb ihres Stammesverbandes heirateten. Er sah eines Tages wie ein Mann eine Frau mit dem Schwert verfolgte, um sie zu töten, weil sie einen Fremden geheiratet hatte42. Die daylamitischen Frauen waren, wie auch in Dêsim heute noch, den Männern gleichgestellt und hatten entsprechend gleiche Rechte. Sie nahmen Teil an allen öffentlichen Angelegenheiten. DIE BUYIDEN AUS DAYLAM Der Historiker der buyidischen Dynastie und ihr Großwesir, Ibn Miskawaih43, beschrieb als erster die Rolle der Buyiden in der Geschichte Persiens und ihre Herkunft aus Daylam. Erst im letzten Jahrhundert wurde durch Minorsky die Wichtigkeit der Bindungen der bujidischen Dynastie an ihre daylamitische Vergangenheit offengelegt. Der aus Daylam stammende Abu Schudschā Būye, der Gründer des Geschlechts sei ein Militärführer unter den Samaniden und Ziyariden gewesen. Būyes drei Söhne verdingten sich in den Dienst des Ziyäriden Mardäwig Sie machten sich später selbständig und eroberten mit ihren daylamitischen Landsknechten44 um 935 das ganze westliche Persien bis an den Rand der großen Wüste45. Abu Schudschā Būye habe einen prophetischen Traum gehabt, dass seine 41 42 43 44 31 10f).Gewöhnlich wurde das Nasiräat nur für eine gewisse Zeit gelobt und durch bestimmte Opfer abgeschlossen (vgl. Num 6; vgl. Amos 2, Vers 11f) und Beispiele für dieses zeitliche Gelübde in Apg 18, 18; Apg 21, 23 - 26. Ein Kind konnte bis zum 13. Lebensjahr durch seine Mutter geweiht werden: Simson, Richter 13, Vers 5 – 7, Vers 14; Richter 16 – 17; 1.Sam 1, Vers 11 (es fehlt die Verpflichtung, sich berauschender Getränke zu enthalten); Johannes der Täufer, Lukas 1, Vers 15 (es fehlt das Verbot, das Haupthaar wachsen zu lassen). Als Delila im Schlaf die sieben Locken des Kopfhaars von Samson schert, verliert er all seine übermächtige Kraft. Minorsky: Daylam a. a. O. 189-94 Vgl. Khan, M. S. Miskawaih and Tabit ibn Sinan. Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft › Bd. 117 (1967), S. 303-317. Bürgel, J. Christoph: Die Hofkorrespondenz `Adud ad-Daulas und ihr Verhältnis zu anderen historischen Quellen der frühen Bûyiden. Wiesbaden 1965; H. Busse, Chalif und Grosskönig, Beirut-Wiesbaden 1969; Joel L. Kraemer, Humanism in the Renaissance of Islam, Leiden 1986; id., Philosophy in the Renaissance of Islam, Leiden 1986. Herrschergeschlecht im 9. Jahrhundert. Krämer, Gudrun: Geschichte des Islam. Beck-Verlag. 2005. S. 156. Wilhelm Geiger, et al sprechen im „Grundriss der Iranischen Philologie“ S. 564 Walter de Gruyter,1974 von Landsknechten. Vgl. Kühnel Ernst, Die Kunst Persiens unter den Buyiden. Zeitschriften der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft: menadoc.bibliothek.uni-halle.de/dmg/periodical/titleinfo/93949 9 Söhne Ali, Hasan und Ahmad über Persien herrschen würden46 . Dieser Diskurs mit dem Himmel sicherte die göttliche Vorbestimmtheit und damit Herrschaftslegitimation seiner Söhne für die von ihnen eroberten Gebiete ab. Auch in diesem Zusammenhang veredelte er seine Wurzeln mit einer behaupteten Abstammung vom Sāsānidenkönig Bahräm Gür. Dieser hatte mit den Sprösslingen seiner zahlreichen Haremsdamen so manchem Stammbaum ins Leben geholfen auf den Schudschā Būye seinen, und seiner Söhne Edelreise pfropfte. Der langsame Zerfall des abbasidischen Kalifats in Bagdad begründete sich u. a. in der Größe des Reiches, welches schon nach den ersten 50 Jahren nicht mehr zentral zu regieren war47. Deshalb konnte sich u. a. die Gewalt der Būyiden48 aus Daylam heraus bilden Mit gegenseitiger Unterstützung gründeten die drei Brüder die Reiche von Dschibal, Fars, Chuzistan und Kirman. Alle drei trugen nach dem Untergang der sāsānidischen Herrschaft49, den sāsānidischen Titel „SchahinSchah”50. Damit betonten sie die Weiterführung eines sāsānidischen Königtums als ob die entsetzliche Arabisierung und Islamisierung des Landes nicht geschehen sei. Ihnen gelang die Gründung ihrer Herrschaft, ohne dass die Bagdader Zentralgewalt ihrem Treiben hätte Einhalt gebieten können. Ahmad der Begründer von Kirman entbandt den 46 47 48 49 50 “. S. 5 25 FFF Vgl. Khoury Adel Theodor /Hagemann/Heine Islam Lexikon A-Z Freiburg 1991 Band 2. S. 17. D IE B U Y ID E N ( 9 3 4 – 1 0 5 5 ) AKBAR SHA NAJEEBABAD I: HISTORY OF ISLAM. VOL. Buyiden von Fars Emad o-dowleh Abol Hasan, Emir 932–939 Azad o-dowleh, 939–982 Sharaf o-dowleh, 982–989 Samsam o-dowleh, 989–998 Baha o-dowleh, 998–1012 Soltan o-dowleh, 1012–1024 Emad o-dowleh Abu Kalijar, 1024–1048 Malek Rahim Abu Nasr Khosrow Firuz, 1048–1055 Buyiden von Chusistan und Kerman Mo'ez o-dowleh, 932–966 Azad o-dowleh, Bakhtiar 966–977 Azado o-dowleh Abu Shoja', 977–983 Samsam o-dowleh, 983-987 Sharaf o-dowleh, 987-989 Baha o-dowleh, 989–1012 Soltan o-dowleh, 1012–1021 Abu Kalijar Marzban, 1028–1048 Ghavam o-dowleh, 1012–1028 Abu Mansur Fulad sotoon, 1048–1056 Buyiden von Rey, Isfahan, und Hamadan Rokn o-dowleh, Sultan 932–976 Mo'ayyed o-dowleh, 976–983 Fakhr o-dowleh, 976–997 Majd o-dowleh, 997–1029 Shams o-dowleh, 997–1021 Sama o-dowleh, 1021–1023 © Wikipedia persisch ساسانیان/ Sāsānīyān شاهنشاه, mittelpersisch šāhān-šāh 10 abbasidischen Kalif in Bagdad 945 von seiner weltlichen Herrschaft. Er51 reduzierte seine Macht, auf wenige Repräsentationsfunktionen. Der Kalif verlieh ihm mehr oder weniger freiwillig den Ehrentitel „Kräftiger des Reiches“52 und seine zwei Brüder erhielten die Titel „Stütze des Reiches“53 und „Säule des Reiches54. Sein Sohn (Adud-al Daula) verheiratete seine Tochter mit dem Sohn des entmachteten Kalifen (At-Tāʾiʿ li-amri ʾllāh). Sie soll zu einer Zierde seines arabischen Harems geworden sein55. Für die Būyiden war es eine Lebensfrage, Bagdad und damit das Kalifat fest in der Hand zu haben. Dadurch konnten sie sich im Innern und gegen die vom Osten andrängenden Mächte behaupten. So lässt sich die Geschichte des Herrschaftsgeschlechtes der Būyiden auch als Kampf zwischen den arabisch beduinischen und dem religiös heterodoxen und hochgebildeten persischen Kulturkreis interpretieren. Minorsky zeigte auf, dass die Daylamiten für mehr als einhundert Jahre die Fahnenträger des Iranismus im Westen, des Iran wurden. Für die Welt tiefgreifend - bildet sich seit dem 9. Jh. eine Geisteskultur heraus, deren hervorragendsten Vertreter -der Homer Persiens Firdosi-56 war. DIE BUYIDEN UND DIE WELT DES GEISTES IM IRAN Die Vorfahren der Zaza-Stämme, also die skythischen und parthischen Stämme sind in Firdosis Schāhnāme, dem Buch der Könige, die Helden der Iranier schlechthin. Dies bestätigt Yaqut57 wenn er uns überliefert, dass die Daylamiten aus der Zeit König Feridun stammen sollen, den Firdosi in seinem Königsbuch beschreibt. Firdosi verherrlicht darin den Indo-Parther Rostam und Prinzessin Rudabeh58 aus Kabulistan. Er selbst benutzt in „Schāhnāme“ Worte aus der Zāzā-Sprache59. Dies belegt, dass während ihrer Herrschaft die Sprache der Buyiden als Lehnworte Eingang in die neupersische Literatursprache finden konnte. 51 52 53 54 55 56 57 Heribert Busse, Chalif und Großkönig. Die Buyiden im Iraq (945 - 1055), Beiruter Texte und Studien, hg. Vom Orient-Institut der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Bd. 6, Beirut 1969, S. 300. Muizz ud daula Imādd ud daula Rukn ud daula Marzolph Ulrich: The Arabian Nights Reader , 2006 Detroit Michigan, S. 319 Hakīm Abu'l-Qāsim Ferdowsī Tūsī (Persian: (فردوسیتوسی فردوسی ابوالقاسم حکیمitw rre se tnnakeb ); gesprochen Firdausi; 940– 1020 n. u. Z. Vgl. Muʿdjam al-buldān [Jacut’s Geographisches Wörterbuch]. Bände I–VI. Ed. F. Wüstenfeld, Leipzig 1866–73; 1924. Reprint Tehran 1965; Beirut 1955–1957; Frankfurt 1994 58 59 Rodaba aus Kabul ist die Tochter von Mehrab Shah von Kabul. Sie wurde verheiratet mit dem berühmten arianischen Ringer Sal. Er ist der Sohn vom Sam. Nach einer Legende soll die große Buddha-Statue nach S a l und die kleine Statue nach seiner Frau Schahmama errichtet worden sein. Die Quersumme der beiden Statuen sind 8 m. Die 8 m große Buddha-Statue als Kind von Bamian soll Rostam darstellen. Aus dem Dari übersetzt von Dr. Mir H. Sadri: entnommen aus dem Buch von Dr. M. Halim Tanwir, 2001. Die Taliban haben 2009 eine der Statuen gesprengt. Z.b. nāva, kardi, assman vgl. Lentz. W. Die Nordiranischen Elemente in der neupersischen Literatursprache bei Firdosi. Zeitschriften für Indologie.und Iranistik Bd. 4. 1926. Hrsg. Morgenländische Gesellschaft. S. 251-316 11 Firdosi dichtete 1012 im Reich Sultān ad Daula den romantischen Epos Yūsuf u Zalïchā60. In der Einleitung schreibt er, dass ein hoher Beamter61 des Būyiden Sultān ad Daula, ihn ermunterte das Epos in Angriff zu nehmen, um es dem Herrscher vorlegen zu können62. Damit wurde das Werk Firdosis von einem Buyiden alimentiert. Die Hochkultur des Islam war von den Iranern unter der Herrschaft des abbasidischen Kalifats inspiriert die von den Buyiden weitergetragen wurde. Verfügte die erste Generation nur über die Sprache des Schwertes, eigneten sich ihre Kinder die Sprache des Geistes aus der Hochkultur der Sāsāniden63 und arabischen Abbasiden an. Diese Enkel der militärischen Haudegen aus Daylam zogen die Gebildeten Persiens und Arabiens an ihre Höfe. Ihre militärische Erfolge und die friedliche Koexistenz unterschiedlicher religiöser Strömungen bildeten den Hintergrund für den regen Gedankenaustausch in gelehrten Zusammenkünften. Es entstanden Debatten über philosophische und naturwissenschaftliche Fragen, die hundert Jahre später noch Averroës64 den großen Philosophen in Cordoba heraus forderten. Seine Auseinandersetzungen mit dem philosophischen Werk Avicennas bestimmte zweihundert Jahre später die Debatte in der europäischen Scholastik65. Vor allem unter dem Großenkel66 des Gründers erlebte der Islam einen wirtschaftlichen und kulturellen Höhepunkt, weswegen man von einer „Renaissance” des Islams” spricht. Dieser Großenkel und die von ihm geförderten wissenschaftlichen Diskussionen ermöglichten eine intellektuelle Atmosphäre in der u. a. das Königsbuch Firdosis entstand. Es gab buyidische Dichter wie Ustad Mantiqi und Kiya Ghada67 Protegé von Isma'il B. Abbad Bundar68. Der große Qatran69 wurde schon zu Lebzeiten in Aran, dem heutigen Azerbaijan, als Widerhall des buyidischen Zeitalters betrachtet. Unter den Arabern komponierte al-Mutanabbi einige Oden zu Ehren ' des „Kräftiger des Reiches“, dem Bezwinger des Kalifen. Diese hervorragenden Dichter schrieben jedoch in Arabisch. Buyidische Prinzen zogen zahlreiche literarische und gelehrte Männer an ihre Höfe. Der große Arzt und Philosoph Avicenna oder auf arab. Ibn Sinan begab sich in ihr Gebiet am Ende 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 Von Joseph den Patriarchen berichtet Sure 12 ("Yusuf") des Koran. Die korrespondierende biblische Erzählung ist Genesis, Vers 37 39-46. Muwaffaq Wilhelm Geiger et al: a. a. O. S. 176 Im engeren Sinne Angehörige der iranischen Dyn. der Abkömmlinge des Sāsān, im weiteren die Bewohner des S.-Reiches bzw. deren polit. Elite (3.-7. Jh. n. u. Z..). Der Neue Pauly. Herausgegeben von: Hubert Cancik und , Helmuth Schneider (Antike), , Manfred Landfester (Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte). Brill Online , 2012. Reference. 21 September 2012 arabisch ;abdról ī2211*;dḥul. ḥuīddīl .Audīl .bīDal ḥuīddīl -l ūA GD,أبو الولید محمد بن أحمد بن محمد بن رشد lDaDd Dóab īóóīeD.21†sch Scholastik, ist die wissenschaftliche Denkweise und Methode der Beweisführung, die in der lateinischsprachigen Gelehrtenwelt des Mittelalters entwickelt wurde. Der deutsche Begriff „Scholastik“ kam im späteren 18. Jahrhundert auf und bezeichnete im weiteren Sinne pauschal die Gesamtheit der mittelalterlichen Theologie und Philosophie, im engeren Sinne alle Versuche, die kirchlichen Dogmen des Katholizismus mit philosophischen Mitteln rational zu begründen. Adud ad daula "der Töpfer" †1034 997-1029 †1073 12 ihrer Herrschaft. Durch das Fehlen eines Erbfolgegesetzes- bekämpften inzwischen verschiedene buyidische Kleinfürstentümer sich gegenseitig. Avicenna begab sich auf abenteuerlichem Weg an den Hof Abus70 in Djazdjan, an der Südküste des Kaspischen Meeres. Abus war jedoch kurz vor der Ankunft Avicennas im Jahre 1013 einem Aufstand zum Opfer gefallen. Avicenna fand jedoch private Unterstützung in der kleinen Residenzstadt Djazdjan. Er vollendete unter diesen höchst unsicheren Verhältnissen den ersten Teil seines Hauptwerkes, " Qānūn at-Tibb (Die Gesetze der Medizin) Später ging er zu einem buyidischen Freigeist71 dem Emir von Isfahan. Bei ihm fand Avicenna die geeignete Atmosphäre und Lebensbedingungen zum schreiben. Das bereits in Hamadān begonnene "Buch der Genesung", wurde in Isfahan fertig gestellt. Dieser Qānūn at-Tibb ist das bei weitem berühmteste seiner Werke. Er vereinte griechische, römische und persische Behandlungsstandarts der damaligen Medizin. Auf dem Höhepunkt buyidischer Machtentfaltung wollten viele Menschen Daylamiten sein. Des Bagdader Richter Tanukhis72 Anekdotensammlung73 enthält viele lustige Geschichten über einen jungen Verehrer des zur damaligen Zeit noch gefeierten Mansur al Hallajs74. Dieser Schwarmgeist wollte mit einer daylamitischen Visitenkarte seine Karriere starten. Dafür erlernte er Dêlemî, aß große Mengen Knoblauch und nannte sich selbst Halwaz Sohn des Ba’ali75. Es wurde sogar notwendig die Listen von Lehenshaltern zu überprüfen weil darauf Namen auftauchten die Daylam nie gesehen hatten. Damals war es eine Ehre, aus Daylam zu sein. Die Buyiden waren wegen des fehlenden Erbfolgegesetzes zu beständigen Krisen verdammt und herrschten deshalb nur 150 Jahre. Zwar haben sie auf die Dauer keinen Bestand gehabt. Umso wirkungsvoller blieben aber die kulturellen Strömungen, die unter ihrer Herrschaft entfacht oder gefördert wurden: Sie drückten ihr Siegel in die unterschiedlichsten Bereichen der islamischen Welt und damit auch in die europäische Geisteswelt. Erst der sunnitische Türke Tughrul hat die Buyiden bezwungen. Er verlangte vom abbasidischen Kalifen al-Qaim in Bagdad die Anerkennung als Herrscher der islamischen Länder. Zu dieser Zeit wurde das Kalifat noch von den Buyiden kontrolliert. Im Westen Nordafrikas drohte die Schia die Köpfe der Menschen zu erobern als Said ibn al-Husain, dort das Reich der Fatimiden gründete. Weil er seine Abstammung auch auf die Prophetentochter Fatima zurück führte wird seine Dynastie 70 71 72 73 74 ibn Wuschmagirs regierte mit Unterbrechung von 977-1013 Ala ad-Daula 940-994, Tanukki: The Table-Talk of a mesopotamien Judge. Translated from the orginal Arabic by D. S. Margoliouth. THE ROYAL ASIATIC SOCIETY,74 Grosvenor Street, London, W.i 1922 Minorsky, „Daylam“ a. a. O. S. 190 Ein großer Mystiker der Aleviden auf Arabisch منصور الحالجnGM G r ,ṣūr al-Ḥallāǧ (auch Halladj oder Hallaj; * August 857 in at-Ṭūr, in der Provinz Fars im heutigen Iran; † 26. März 922 in Bagdad durch Hinrichtung durch Kalif Muqtadir. 75 Tanukki, The Table Talk, a. a. O. S. 95-96 13 als Fatimiden bezeichnet. Die Fatimiden wurden zur ernsten Konkurrenz um die geistige Führung der Muslime. So kam es, dass der Seldschuke al-Qaim Tughrul als möglichen Retter des sunnitischen Kalifats vor der Schia betrachtet wurde. Nach langer Korrespondenz wurde Tughrul 1055 nach Bagdad gerufen. Die buyidischen Machthaber rebellierten offen gegen das Bündnis des Kalifen mit Tughrul. So kam es dann in Bagdad zu Kämpfen zwischen beiden Lagern, die letztendlich mit in den Untergang der Buyiden führte. Am Ende wurde Tughrul zum „König des Ostens und des Westens“76 ernannt und erhielt vom Kalifen außerdem den Titel „Stütze des Glaubens“77. Die iranisch-islamische Kultur Bagdads übernahm Tughrul. Die später aus Zentralasien hereinbrechenden Türken trugen diese Kultur weiter, als sie sich in eine Glaubensnation verwandelten. Die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen zwei turkmenischen Stammesförderationen der „ Stämme mit den „schwarzen Hammeln“78 und ihren historischen Rivalen, den Stämmen mit den „weißen Hammeln“79, hatte zu einem hundertjährigen Krieg geführt. SCHAH ISMAEL UND DIE QÏZÏLBAŠ Die Bruderschaft der turkmenischen Safawiden80 übernahm um das 13. Jahrhundert die Lehre des hoch angesehenen Mystikers und Heiligen Safi Ad-Din. Er stammte aus einer Seitenlinie der „weißen Hammel“ aus der Stadt Ardebil im Südwesten des heutigen Aserbeidschans. Die Sehnsucht nach und das Auftauchen einer messianischen Gestalt, kann nur auf dem Hintergrund des 100 jährigen Krieges verstanden werden. In dieser Zeit wurde der Sufiorden zum Mittelpunkt religiöser Massenbewegungen. Die große Anzahl von Schülern strömte, vorwiegend aus dem einfachen Volk, zum Wirkungsort ihres Meisters. Erst aus der näheren, dann auch aus der weiteren Umgebung um ihre mystische Weihe zu erhalten. Das Volk verehrte die Sufis und speziell ihre Meister so sehr, dass sie ihm magische Kräfte81 und Wundertaten zuschrieben. Die Wirkungsstätten des Heiligen wurden zu Wallfahrtsorten 76 Maliku ’l-maschriq wa-’l-maghrib 77 78 79 80 Rukn ad-Din Kara Qoyunlu Aq Qoyunlu Vgl Togan V: Sur l’Origine des Safavides, in Melanges Louis Massignon, Damascus, 1957, III S. 345–57 Petra Sayas: Die religiöse Entwicklung der Safawiden von Scheich Safi bis Schah Ismail, GRIN Verlag 2001 S. 17. Faruk Sümer: Safevi Devleti’nin Kurulusu ve Gelismesinde Anadolu Türklerinin Rolü, Ankara. Solak-Zâde,1989; S. 1. Arslanoglu, Ibrahim: Sah Ismail Hatayi ve Anadolu Hatayileri, Der Yayinlari Istanbul; S. 3 81 Keramet 14 und gleiches gilt für sein Grab. Der Scheich als wundertätiger Mann Gottes wurde zu Lebzeiten ein Heiliger82, dessen Stern das Schmerzarchiv der Menschen einschmolz. Er schien das Versprechen einzulösen, die in die Seelen eingeschriebenen Traumen des 100 jährigen Krieges, zu heilen, aufzuheben oder erträglich zu gestalten. Die tiefe Bindung an die Eltern übertrug sich auf diesen Gottmenschen, wie Safi ad-Din nunmehr gesehen wurde. Durch diese an ihn herangetragene charismatische Positionierung gewann er immer mehr Einfluss auf die Bevölkerung und begründete damit seine wachsende Geltung im weltlichen Bereich. In Täbris der Hauptstadt des „Schwarzen- Hammel-Staates“83ahnte man die Gefahr, die am Horizont auftauchte, und vertrieb im 15. Jahrhundert ein Nachfahren des Heiligen Ordensmeister Scheich Junayd- aus Ardebil. In den Jahren seines Exils predigte er mit wachsendem Erfolg seine heterodoxe84 Auslegung des Islam u. a. in Ostanatolien und furchte die charismatische Herrschaftslegitimation seines Enkels Ismael im zukünftigen Safawidenreich. Seine steppenbrandartige Verbreitung des Glaubens der Bruderschaft bis nach Dêsim, ging einher mit einer Anpassung an die Glaubensbedürfnisse der einfachen Bauern in den immer mehr Elemente des schamanistischen Volksglaubens aufgenommen wurden. In ihm war alles zu finden, „was den Orthodoxen seit eh und je ein Dorn im Auge gewesen war: Wunderglaube, Wahrsagerei, Traumdeutung, Heiligenkult, volkstümliche Wallfahrtsstätten und einflussreiche Ordensgemeinschaften mit mystischen Praktiken“85. Damit einher, ging eine Übernahme alevitischer Praktiken innerhalb des „Yitikate Dêsimi“86 Die Parteigänger der safavidischen Tekke in Ardebil bezeichneten sich als Qïzïlbaš87. Es bedeutete so viel wie „Rotmützen“ oder „Rotköpfe“, nach der Kopfbedeckung, die sie trugen. Sie wies zwölf Zwickel auf, die die zwölf Imame der Schia symbolisieren sollten und war unter dem Namen „.Haidar-Krone“88 bekannt. In dieser Zeit begann der Iran sich erstmals als Staat aus der Erbmasse älterer iranischer Großreiche herauszuschälen. Ihre Herrschaft hatte sich Jahrhunderte lang über einen weiten 82 83 84 85 86 87 88 Glassen Erika; Die Frühen Safawiden. Zugleich: Freiburg i.B., Philosophische Fakultät der Albert-Ludwig Universität, Inaugural Dissertation, 1968 S. 35 1380-1469 griech.: anders, verschieden, fremd und dóxa = Meinung] Lehre, die von der offiziellen Religionslehre abweicht FRANZ BABINGER: Der Islam in Kleinasien, neue Wege der Islamforschung.In: ZDMG 76 (1922), p. 126-52 (= Aufsätze und Abhandlungen. I. [München 1962], p. 52-75). — V. A. GORDLEVSKIJ apud THEODOR MENZEL: Russische Arbeiten über türkische Literatur und Folkloristik (Gordlewski, Zavarin, Olesnjicki). In: Der Islam 4 (1913), p. 123 sq. — AHMED REFIK: On altinct altabel, asirda Rafizilik ve Bekta§ilik. Istanbul 1932, pasim. — KLAUS E. MÜLLER: Kulturibistorieche Studien zur Genese pseudo-islamischer Sektengebilde in Vorderasien. Wiesbaden 1967, passim. — MICHEL M. MAllAOUI: Th,e origins of the $afawids. Wiesbaden 1972. (Freiburger Islamstudien. 3.), p. 58-63. Zitiert nach Roemer: „Das turkmenische Intermezzo“ in Zeitschrift der deutschen morgenländischen Gesellschaft 135 (1985), S. [227]-240 „Glaubens Dêsims“ Rotköpfe: osmanisch/persisch قزلباش; şlalD īK:hcóearüt;šaaaD iu- Haidar ist einer der Beinamen .Alis, aber natürlich spielt eine Rolle, dass Ismaels Vater so hieß – er soll die Mütze erfunden haben, was aber nicht sicher ist. 15 Raum von Zentralasien bis nach Dêsim erstreckt89. Im Jahre 1499 brach der in schiitischer Tradition erzogene zwölfjährige Ismail auf, um die Herrschaft der Turkmenen90 in Aserbaidschan zu etablieren. Schah Ismail I. wurde in Ostanatolien, wie schon sein Vorfahr, als Messias gefeiert, der vor der osmanischen Bedrückung retten sollte. Sein Großvater Scheich Junayd verschmolz im 15. Jh. mit Imam Ali einen damals praktizierten Passionskult. Damit wurde eine kosmologische Dimension eingeführt, die gänzlich auf Ismael als behaupteter Reinkarnation Alis abfärbte. Für seine Anhänger ist der erfolgreiche Ismael mindestens der Mahdi gewesen. Sie glaubten an seine Unfehlbarkeit und Unverwundbarkeit, verknüpft mit der Hoffnung, ihrer teilhaftig werden zu können. Unter Schah Ismail I. (1484–1524) entwickelten sich - die Qïzïlbaš- zu einer Militäraristrokratie. Es waren Elitesoldaten, die von Anhängern der Tekke in Ardebil gebildet wurden. In der oral history wird von einigen Zaza behauptet, dass auch Zazakisprecher aus Dêsim unter ihnen gewesen sein sollen91. Jedoch in der Liste mit den Stammesnamen der Qïzïlbaš tauchen die Namen der zazaischen Stämme nicht auf92. Hier scheint die Marginalisierung und Stigmatisierung der Zaza durch die sunnitische Umwelt bis heute im Inneren einiger Zaza immer noch Halt zu finden. Die Qïzïlbaš erlangten anfänglich unter den Safawiden hohes Ansehen und Ruhm. Die rote Farbe ihrer „.Haidar-Krone“93 symbolisiert ihr Blutopfer für Sultan Selim I. Damit beanspruchten sie den Status von Gotteskriegern den Ghazi‘s, deren kriegerische und raubende Aktivität zum Dschihad umgedeutet wurde. Ismael I. gelang es schließlich, mit Hilfe der Qïzïlbaš, Transkaukasien das Reich der „Schwarzen Hammel“ zu erobern. Die Hauptstadt seines Reiches wurde Täbris, als er zwei Jahre später 1501 sich dort zum Schah krönen ließ. Zur Erklärung so ungewöhnlicher Erfolge werden Ismaels charismatische Eigenschaften hervorgehoben. Deren Wirksamkeit sei angesichts einer unter den Menschen weit verbreiteten messianischen Erwartungshaltung besonders stark gewesen. Sie war vom Gottmenschen Safi ad Din über seinen Nachfahren 92 Röhrborn, K. M. Provinzen und Zentralgewalt Persiens im 16 und 17 Jahrhundert, Berlin 1966. S. 3 – 18, Zur territorialen Größe im 19. Jahrhundert Vgl. G. R. G. Hambly: Iran during the Reigns of Fath „Ali Schah und Mohammad Schah, in: P, Avery u. a. (Hrsg.), The Cambridge History of Iran, Bd. 7, Cambridge, 1991. S. 144 – 173. Es waren die „Aq Qoyunlu“ eine turkmenische Stammesföderation im 15. Jh. in Ostanatolien. Sie dehnten ihre Herrschaft bis nach Persien und in den Irak aus; Anfang des 16. Jh. von den Osmanen und Safawiden in Anatolien und Aserbeidschan unterjocht. Sie kamen aus Turan, dem Tiefland in Zentralasien, zwischen dem Kaspischen Meer und dem Aralsee, dem nordiranischen Grenzgebirge Kopet-Dag und den westlichen Ausläufern von Alai und Tienschan. Turan nimmt einen großen Teil W-Turkmeniens ein Über die Motivation vgl. R. M. Savory, Iran under the Safawids, Cambridge 1980, S. 1- 26: zu einem unterschiedlichen Erklärungsansatz vgl. R. Roemer, Persien auf dem Weg in die Neuzeit. Iranische Geschichte von 1350 bis 1750. Darmstadt 1989, S. 209 – 232. Römer Hans Robert. Die turkmenischen Qïzïlbaš. Gründer und Opfer der safawidischen Theokratie. Zeitschrift der deutschen 93 morgenländischen Gesellschaft 135 (1985), S. [227]-240 Haidar ist einer der Beinamen .Alis, aber natürlich spielt eine Rolle, dass Ismels Vater so hieß – er soll die Mütze erfunden haben, 89 90 91 was aber nicht sicher ist. 16 Scheich Junayd und Haydars in Ismaels Herrschaft hinein getragen worden. Dies stärkte Ismaels Rücken94. Gleichzeitig mit der Eroberung des Iran vollzog sich der Aufbau eines Gottesstaates95, Ismael verzichtete nicht auf die Königswürde, aus dem Erbe seines Ur- Großvaters Uzun Ilasan. Als Schah blieb er Ordensmeister der Safawiya. Auf diese Weise band er die an die Tekke in Ardebil gebundene militärische Qïzïlbaš-Aristokratie zusätzlich an seine Person und den Staat. An dem janusköpfigen Wesen, das die Safawiya seit der Mitte des 15. Jahrhunderts darstellte, schälte sich immer stärker ihr militärisches Gesicht heraus. Diese dualistische Stellung -einerseits Anhänger eines spirituellen Ordens und gleichzeitig Soldaten- findet sich auch noch bei den ersten Nachfolgern. Wesentlichen Anteil an dem neuen Gottesstaat hatten auch die Iraner, die als Inhaber hoher und höchster nichtmilitärischer Hof- und. Staatsämter die dritte tragende Säule des Staates bildeten, die Bürokratie. Die Qïzïlbaš -Emire rückten mit der „Herren der Feder“ in die militärischen Ämter sowie der Zentrale als auch in die Provinzen ein. Sie zogen an der Spitze ihrer Stammesmitglieder in die ihnen übertragen Regionen und wurden zu Provinzgouverneuren ernannt. Die Dreiecksbeziehung zwischen dem Schah, dem Militäradel der Qïzïlbaš und dem persischen Verwaltungsadel, prägten bis ins 17 Jahrhundert die Struktur des safawidischen Staates96. In dieser Organisation der Macht wurden sie zu tragenden Säulen eines spezifisch safawidischen Feudalregimes. DIE ERSTEN MASSAKER Als in der Schlacht von Çaldiran Schah Ismael I geschlagen wurde, besetzte am 23. August 1514 der osmanische Herrscher Selim I. mit seinem Heer Armenien und damit „Dêsim“. Gründe für den Ausgang der Schlacht: Die Qïzïlbaš kämpften wie immer mit sehr hoher Motivation, ja mit Todesverachtung; sie hatten bislang noch nahezu jede Schlacht gewonnen. Sie waren sich der Unterstützung durch übersinnlichen Mächte, insbesondere den Verborgenen Imam, sicher, und konnten sich nicht vorstellen, nicht zu siegen. Schlachtentscheidend war, das wird übereinstimmend so gesehen, die osmanische 94 Vgl. Erika Glassen: Die frühen Safawiden nach Qäii Aignad Qumi. Freiburg1970. (Islamkundliche Untersuchungen. 8.), S. 93. 95 Einzelne Hinweise bei KLA.US RÖHRBORN: Staatskanzlei 'und Absolutismus im safawidischen Persien. In: ZDMG 127 (1977), p. 313-43. 96 Vgl. Luft Paul a. a. O. S.30. 17 Feldartillerie: Hinter einer Wagenburg standen die Kanonen der Osmanen, mit denen sie die Schwert, Pfeil und Bogen tragende Qïzïlbaš Kavallerie dezimierten. Diese versuchten, die Artilleriestellungen zu stürmen, kamen aber nicht ans Ziel. Die Verluste auf beiden Seiten müssen sehr groß gewesen sein, denn die Osmanen konnten im Ergebnis zwar nach Täbris vorrücken, aber sich dort nicht festsetzen. Jedoch nach dem Sieg über die Safawiden durch Sultan Yavuz Selim gehörte „Dêsim“ zum Territorium des osmanischen Reiches. Der Türke N. Hakki schreibt: “ Während Sultan Yavuz Selim gegen den persischen Herrscher Schah (Ismail) in Çaldiran kämpfte, ließ er die Berge der Qïzïlbaš nicht unerschüttert zurück ….Seit dieser Zeit gehört Dersim zu unserer Geographie. Aber Dersim schließt uns mit einer unvergleichlichen Hartnäckigkeit seine Tür von innen.“97 Es gelang dem Osmanischen Reich nicht seine Herrschaft im Hochland von „Dêsim“ aufzurichten. Nach der Schlacht von Çaldiran taucht die Bezeichnung Qïzïlbaš in der osmanischen Geschichtsschreibung auf. Darin wurde die Fatwa98 des Mufti99 Nurettin Hamza Saru Görez in die Tat umgesetzt in der es etwas verkürzt heißt, dass es empfehlenswert sei Qïzïlbaš zu töten, weil man dadurch ins Paradies gelänge. Diese Fatwen sitzen im Unbewussten der Sunniten bis heute und halten die Stigmatisierung der Dêsimer am Leben. Diese Fatwen werden in Dêsim auf der Gendarmeriestation heute noch vom Folterer zitiert, bevor er mit seiner Grausamkeitsarbeit beginnt. Jedoch nach der Schlacht von Çaldiran wurden laut offiziellen osmanischen Angaben 40 000 von ihnen ermordet. In Wirklichkeit sollen in diesen Massakern mehr als 100 000 Qïzïlbaš darunter auch die alevitischen Zāzāki-Sprecher ihr Leben verloren haben.100 Die Fatwa Ebussuud101 des berühmten islamischen Würdenträgers, schlug sich in der osmanischen Verwaltung als konkrete Anweisungen an die Gouverneure nieder. In ihnen hieß es sinngemäß: Die Qïzïlbaš im Gebiet sollen aufgestöbert und heimlich getötet werden. Bei einer Unsicherheit ob es sich um Aleviten handelt, sollen sie nach Zypern ins Exil geschickt werden. Die Verfolgung der Qïzïlbaš dauerte an, lange nachdem das Safawiden Reich Dêsim verloren hatte. In diesem Zusammenhang ließ der Sultan die Anhänger des heterodoxen Yitikate Dêsimi zu alevitische Qïzïlbaš umdeuten und erklärte sie zu iranischen Todfeinden 97 98 99 100 N. Hakki. Großgrundbesitzer und Dersim. Ankara 1931. S. 30 Akpinar 2000: 242-243; Aydin 2000b: 165-166 Mufti [arab.], islamischer Rechtsgelehrter. Glassen E. Die frühen Safawiden nach Qazi Ahmad Qumi, Freiburg i. Br. 1970, S. 86 – 88; H. Sohrweide, Der Sieg der Safawiden in Persien und seine Rückwirkung auf die Schiiten Anatoliens im 16. Jahrhundert, in: Der Islam 41 1965, S. 112 – 119, 131 – 140, dort besonders über die Verfolgung der Anhänger der Safawiden im Osmanischen Reich. 101 Vgl. Floor Willem and Herzig Edmund Hrsg. Iran and the World in the Safavid Age. London New York 2012. Kaynak: Seyhulislam Ebussuud Efendi Fetvalari ışığında 16.asir turk hayati Yayina hazirlayan: M.ertugrul duzdag 1972 istanbul -sayfa: 109-117 “sadece İslam'ın Sultanının, onlara ait kasaba varsa, o kasabanın bütün insanlarını öldürüp, mallarını, miraslarını, evlalarını alma hakkı vardır) ( ve bunlarun ba'de'lahz tevbelerine ye nedametlerine iltifat ve i'tibâr olınmayub kati olma ( ) ancak bu toplamadan sonra onların tövbe ve pişmanlıklarına inanmamalı ve hepsi öldürülmelidir” 18 der Hohen Pforte. Damit verwarf der Sultan das Lebensrecht der Dêsimer. Die überlebenden Dêsimer retteten sich in ihre Berge. Sie zogen sich, von der Welt zurück und übten im Notfall Taqiyya102. Die damalige Fremdbezeichnung Qïzïlbaš für alevitische Zaza legitimiert die bis heute mörderische und vorurteilsbeladene Politik türkischer Machthaber vom Mittelalter bis in die Gegenwart Anatoliens. „Denn alevitische Zaza bezeichnen sich niemals selbst als „Qïzïlbaš“. Dieser Begriff wurde zum Synonym für ehrlos, gottlos, Bandit, Wegelagerer, Dieb, Gotteslästerer, Mutter und Kinderschänder“103 und wurde Erzfeind Nummer eins aller sunnitischen Muslime. Diese umfangreiche Vorurteilsbildung und Feindbildkreation der hohen Pforte und der Zentralregierung in Ankara gestattete den Soldaten ihr grausames Handwerk in Massakern an den Turkmenen des 15. Jahrhunderts, im Völkermord an den Zaza 1937/38 und im Bürgerkrieg in Ostanatolien zu verrichten. „Dêsim“ konnte trotz mehrfacher militärischer Angriffe des osmanischen Reiches seinen autonomen Status bis nach der Gründung der türkischen Republik bewahren. „Dêsim“ wurde seit dem 11. Jahrhundert weder von den herrschenden Dynastien der Seldschuken, Kara Qoyunlu, Aq Qoyunlu und den Safaviden kontrolliert und verwaltet, auch nicht bis in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts von den Osmanen. Dêsims Dichter, AliŞer schrieb: „Es kamen Könige zur Welt, sie hofften Dêsim zunehmen. Es schmetterte alle hin fort. keiner erhielt eine Krume Dêsims104. Den Zāzā half eine geographische Besonderheit: Die Euphratarme Kara Su und Munzur– Neri haben in Millionen Jahren tiefe Canyon in den Felsen gewaschen. Nahezu Senkrecht auf langen Strecken, fast wie eine Insel, umschlungen von den reißenden Flüssen, steigen die Wände des Dêsimer Gebirges für einen Feind uneinnehmbar auf. Die Zāzā wussten aus Daylam welch Schutz es bedeute auf einem Hochplateau zu leben. Sie haben diesen Schutz in ihrer Entscheidung für die neue Heimat im Dêsimer Hochland erneut gesucht. Der Begriff der Qïzïlbaš wurde von den Kommunisten in Dêsim in Unkenntnis der eigenen Geschichte als Kampfbegriff benutzt um ihrer Stigmatisierung durch die Türken zu begegnen. 102 103 104 Vgl: Sami Makarem “Al-Taqiyya fi Al-Islam” Druze Heritage Foundation Mitteilung Hakki Cimen in einer E-Mail vom 18. 11. 2012 Dr. M. N. Dersimi, “Kürdistan Tarihinde Dersim‘‘, Dersim in der Geschichte Kurdistans, Köln, 1988. S. 234, H. Caglayan a. a. 0. ‚S. 51 19 Damit krochen sie jedoch auf die Leimrute türkischer Vorurteilsbildner. Sie entdeckten die Gemeinsamkeit zwischen der roten Kappe des Ordensmeisters Haydar aus Ardebil und der Blutfahne der Kommunisten. Da sie von ihren jeweiligen Stammesgöttern, hießen sie nun Mao, Stalin, Lenin oder Trotzki -gleich den Anhängern des Heiligen Safa ad Din aus ArdebilErlösung von den Übeln in der Türkei und der Welt erhofften, waren sie bereit sich für ihre Utopie zu opfern. Gleichzeitig verschloss die Aura des Qïzïlbaš das Identitätsloch, das die ethnozidale Identitätspolitik des türkischen Staates in ihnen hinterlassen hatte. Insofern glaubten die nunmehr kommunistischen Zaza mit dem Begriff des Qïzïlbaš sich selbst erlösen zu können. Jedoch griffen sie zurück auf eine identitäre Traditionslinie zu der sie nie gehörten und fingen an ihr Identitätswirrwar, ausgelöst durch den Ethnozid der Türken, zu kurdisieren. Haq sıma ra razi bo! eschgol@freenet.de 20 Literatur ʿA.-A. Dūrī: ʿA.-A. Faqīhī: Taʾrīḵ al-ʿErāq al-eqteṣādī fi’l-qarn al-rābeʿ al-hejrī, 2nd ed. Beirut, 1974. Āl-e Būya wa awżāʿ-e zamān-e īšān yā nomūdār-ī az zendagānī-e mardom-e ān ʿaṣr, Tehran, 1357 Š. /1978. ʿA.-A. Faqīhī: Šāhanšāhī-e ʿAżod-al-Dawla, Tehran, 1347 Š. /1968. Abū ʿAlī Moḥassen Tanūḵī, Nešwār al-moḥāżara (ed. ʿA. Šāḷčī, Beirut, 1391/1971; ed. D. S. Margoliouth, Damascus, 1921-30; tr. D. S. Abū Bakr Moḥammad b. Yaḥyā Ṣūlī, Aḵbār-al-Rāżī beʾllāh wa’l-Mottaqī beʾllāh aw taʾrīḵ al-dowal alʿabbāsīya men sanat 332 elā 333 (ed. J. H. Dunne, [Egypt], 1354/1935); Abū Esḥāq Ebrāhīm b. Helāl Ṣābeʾ, al-Moḵtaṣar men rasāʾel Abī Esḥāq al-Ṣābeʾ (ed. Š. Arslān, Beirut, 1966), Azzām ʿA. W. and Š. Żayf, Hrsg: Abu’l-Qāsem Esmāʿīl Ṣāḥeb b. ʿAbbād (the vizier of Moʾayyed-alDawla), Rasāʾel al-Ṣāḥeb b. ʿAbbād (Cairo, 1953). Ahsan al-Taqaseem Fee Marefet al-Aqaleem “The Journey of Maqdisi, “(The Arab Institute for Studies and Publishing, Beirut: 2003 Akbar Sha Najeebabadi: History of Islam. Vol. S. 525 fff Amedroz, H. F. “Three years of Buwaihid Rule in Baghdad, A.H. 389-93,” JRAS, 1901, pp. 501-36, 749-86. Amedroz, H. F: Hrsg: Cairo Abū Šojāʿ Moḥammad Rūḏrāvarī, Ḏayl Tajāreb al-omam (1916) Amedroz, H. F: Hrsg. Helāl b. Moḥassen Ṣābeʾ, Taʾrīḵ Helāl al-Ṣābeʾ Cairo, 1919 Arslanoglu, Ibrahim: Sah Ismail Hatayi ve Anadolu Hatayileri, Der Yayinlari Istanbul, 1992. Asatrian, Garnik S. & N.K.H. Gevorgian. “Zaza Miscellany: Notes on some religious customs and Institutions” in Acta Iranica, Encyclopédie Permanente des Études Iraniennes. Publiée par le Centre International d’Études Indoiraniennes. Homage’s ET Opera Minora. Volume XII. A Green Leaf. Papers in Honor of Professor Jes P. Asmussen. Extra it. (Seite. 500-508). Bosworth, C. E. “Military Organization under the Buyids of Persia and Iraq,” Orient 18-19, 1965-66, Seite. 143-67. Bowen, H: “The Last Buwaihids,” JRAS, 1929, pp. 225-45. Bürgel, J. C. Die Hofkorrespondenz ʿAḍud ad-Daulas und ihr Verhältnis zu anderen literarischen Quellen der frühen Buyiden, Wiesbaden, 1965. Busse Heribert: “Iran under the Buyids,” in Camb. Hist. Iran IV, 1975, pp. 250-304. Busse: The Revival of Persian Kingship under the Buyids. Islamic Civilization 1973, pp. 4769. Busse: “The Revival of Persian Kingship under the Buyids,” in D. S. Richards, ed., Islamic Civilization 950-1150. A Colloquium Published under the Auspices of The Near Eastern History Group Oxford, The Near East Center, University of Pennsylvania, Oxford, 1973. Busse: Chalif und Großkönig. Die Buyiden im Iraq (945 - 1055), Beiruter Texte und Studien, hg. Vom Orient-Institut der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Bd. 6, Beirut 1969 Cahen Cl: “L’évolution de l’iqtaʿ du IXe au XIIIe siècle”, Annales. Économies, sociétés, civilisations 8, 1953, pp. 25-52. 21 Falaturi Abdoldjavad: Die Vorbereitung des iranischen Volkes für die Annahme der Schia zu Beginn der Safawiden Zeit. In: Haarmann Ulrich, Bachmann Peter: Die islamische Welt zwischen Mittelalter und Neuzeit. Beirut: Franz Steiner Verlag, Wiesbaden, 1979 Faruk Sümer: Safevi Devleti’nin Kurulusu ve Gelismesinde Anadolu Türklerinin Rolü, Ankara. Solak-Zâde,1989 Glassen Erika: Die frühen Safawiden. Zugleich: Freiburg i.Br., Philosophische Fakultät der AlbertLudwig Universität, Inaugural Dissertation, 1968 Hablizel Karl: Bemerkungen in der persischen Landschaft und auf dem Gilanischen Gebirge. St. Petersburg 1783. Hakki, N: Dersim. Ankara 1931 Hambly, G. R. G: Iran during the Reigns of Fath „Ali Schah und Mohammad Schah, in: P, Avery u. a. (Hrsg.), The Cambridge History of Iran, Bd. 7, Cambridge, 1991. S. 144 – 173. Hasan, S: The Early History of the Buwaihids, Allahabad, 1948. Hell Joseph: Die Kultur der Araber II. Auflage, Leipzig 1919. S. 106 Ḥosayn . M. K: Hrsg: Al-sīra al-moʿayyadīya, Cairo, 1949. Ḥosayn . M. K: Hrsg: Dīwān al-Moʾayyad fi’l-Dīn, Cairo, 1949; Hinz, W: “Die Rolle der Buyiden in der Geschichte Irans,” in Festgabe deutscher Iranisten zur 2500 Jahrfeier Irans, 1971, pp. 47-54. Kaynak: Sey hulislam Ebussuud Efendi Fetvalari ışığında 16.asir turk hayati Yayina hazirlayan: M.ertugrul duzdag 1972 Istanbul Khoury Adel Theodor /Hagemann/Heine Islam Lexikon A-Z Freiburg 1991 Band 2. Kabīr, M: The Buwaihid Dynasty of Baghdad, Calcutta, 1964. Krämer, Gudrun: Geschichte des Islam. Stuttgart, Beck-Verlag, 2005 S. 156 Kühnel Ernst, Die Kunst Persiens unter den Buyiden. Zeitschriften der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft: menadoc.bibliothek.uni-halle.de/dmg/periodical/titleinfo/93949 Madelung, W: “The Assumption of the title Shāhānshāh by the Buyids and the Reign of the Daylam,” JNES 28, 1969, pp. 84-108, 169-83. Margoliouth: The Table Talk of Mesopotamian Judge, Oxford, 1921-32. Marzolph Ulrich: The Arabian Nights Reader, 2006 Detroit Michigan. Minorsky: La Perse au XVe siècle entre la Turquie et Venise, Paris 1933 “Daylam” in Encyclopedia of Islam vol. 2. 1928. “La domination des Daylamites”. Société des Études Iraniennes, no.iii 1932 (pp.1-26). Paris. 1932. Miskawaih, Ibn: Tajarib Al umam, in den Bänden I; II und VI Gibb, Teheran. Bd. V –VI Mottahedeh, R: Loyalty and Leadership in an Early Islamic Society, Princeton, 1980. Mukhamedova: »Oguzsko-turkmenskie tnonimy«, Sovetskaja Tjurkologija I Baku, 1971 Ludwig Paul: The Position of Zazaki among WestIranian Languages. In: SIMS-WILLIAMS 1998, 163–177. Richter-Bernburg, L: “Amīr-Malik-Shāhānshāh. ʿAḍud ad-Daula’s Titulature Reexamined.” Iran 18, 1980, pp. 83-102. Ritter Carl et al: Die Erdkunde Asiens, Kleinasiens, Arabiens. Bd. 8 und 9, 1843 G. Reimer Verlag. Roemer H. R: Das turkmenische Intermezzo. Persische Geschichte zwischen Mongolen und Safawiden. Archäologische Mitteilungen aus Iran, N. F. 9 (1976), S. [263]-29 Roemer, H. R: Persien auf dem Weg in die Neuzeit. Iranische Geschichte von 1350 bis 1750. Darmstadt 1989 Römer H. R: Die turkmenischen Qïzïlbaš. Gründer und Opfer der safawidischen Theokratie. Zeitschrift der deutschen morgenländischen Gesellschaft 135 (1985), S. [227]-240 Minorsky, V: Minorsky, V : 22 Röhrborn, K: M. Savory, R. M: Provinzen und Zentralgewalt Persiens im 16 und 17 Jahrhundert, Berlin 1966. Iran under the Safawids, Cambridge 1980 Sayas: Die religiöse Entwicklung der Safawiden von Scheich Safi bis Schah Ismail, GRIN Verlag 2001 Sohrweide, Hanna: Der Sieg der Safawiden in Persien und seine Rückwirkung auf die Schiiten Anatoliens im 16. Jahrhundert, in: Der Islam 41 1965 Wiet, G: “Les travaux d’utilité publique sous le gouvernement des Buyides,” Art asiatiques 21, 1970, pp. 3-14. Zeitschriften : Ware (Frankfurt a. Main., Baiersbronn; Zaza, Deutsch, Türk.) Zeitschrift der Morgenländischen Gesellschaft, Jg. 1924 /25. Bd. 78 Jg. 1956 Bd:106, Jg. 1977 Bd. 127 Jg. 1985 Bd. 135 Internetrecherche Agnes KORN: FUSSNOTEN ZU EINEM PARTHISCHEN LAUTGESETZ: http://titus.fkidg1.uni-frankfurt.de/personal/agnes/parth-fn.pdf Frankfurt: