Bücher zur Matrix
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4 www.sf-radio.net © 2003 Warner Bros. SF-Radio Spezial Matrix Revolutions ma trix revolutions Editorial Als am vergangenen Donnerstag im Düsseldorfer UFA-Palast einer geladenen Zahl von Filmkritikern zum ersten Mal "Matrix: Revolutions" präsentiert wurde, waren die sich überhaupt nicht einig. Die einen zeigten sich überwältigt von den beeindruckenden Spezialeffekten, die teilweise noch das übertreffen, was es in "Reloaded" zu sehen gab, die anderen sprachen nach der Vorstellung von nettem Popcorn-Kino mit guter Action, aber es gab auch einen Teil Journalisten, der den Trailer zu "Herr der Ringe" vor dem Film für das Beste hielten, was in diesen knapp drei Stunden über die Leinwand ging. "Matrix" war ein Phänomen, doch bei einigen zündet da nichts mehr. Die Kritiken, die dieser Tage in den Zeitungen zu lesen sind, gehen so weit auseinander wie es lange bei einem Kinofilm nicht mehr der Fall war. Vielleicht haben die Wachowski-Brüder damit genau das erreicht, was sie wollten: Man redet drüber. Das tun wir in dieser Ausgabe auch, und der gesamte Rest bleibt euch überlassen. Viel Spaß bei einem der größten Kinospektakel unserer Zeit! Inhalt Filmkritik Alles was einen Anfang hat... Seite 3 Cast & Crew Das Whos Who der Revolution Seite 6 Welt am Draht Die Matrix vor der Matrix Seite 12 Bücher zur Matrix Unsere Empfehlungen Seite 14 Blockbuster-Formel 300 Millionen Dollar gefällig? Seite 17 Stadt Zion Zuflucht im Netz Chefredakteur Dennis Horn Dennis Horn arbeitet seit 1999 als Moderator und Chefredakteur bei SF-Radio. Vorher war er mehrere Jahre als Chefredakteur für das Corona Magazine tätig. Horn arbeitet als Journalist, Moderator und Redakteur für diverse Radiostationen, Zeitungen und Magazine sowie für den WDR. Seite 19 Blick ins Forum Was die Fans denken Seite 20 Seite 2 Alles was einen Anfang hat, hat auch ein Ende © 2003 Warner Bros. © 2003 Warner Bros. SF-Radio Spezial Matrix Revolutions Heute Nacht wird der Krieg enden. Doch welche Zivilisation ist es, die ihn überleben wird? Ist es die der Maschinen, die hoch oben auf der Oberfläche der Erde unter einer dichten Wolkendecke im Smog ihr unbestimmtes Dasein fristen? Oder sind es die Widerstandskämpfer unter den Menschen, die der Matrix entkommen sind, einem Computerprogramm der Maschinen, in dem den Menschen im komatösen Zustand ein Leben im 21. Jahrhundert vorgegaukelt wird? Sie bereiten sich in der letzten Stadt der Menschheit, der letzten Bastion Zion, tief im Inneren der Erde auf den letzten Angriff der Maschinen vor, und es gibt für sie nur noch eine Hoffnung: der Auserwählte Neo. Neo (Keanu Reeves), der Auserwählte, liegt im Koma. Neben ihm Bane (Ian Bliss), ebenfalls eingetragen im Einwohnermelderegister der Stadt Zion. Mit dieser Szene beginnt "Matrix Revolutions" also genau dort, wo der Vorgänger endete. Wer gut aufgepasst hat, weiß, dass Bane niemand anderes ist als Agent Smith (Hugo Weaving). Zwei Möglichkeiten gibt es da: Entweder ist dies noch immer die Matrix und ein Programm führt Neo und den Rest der Schiffsbesatzung an der Nase herum, oder Agent Smith, ein Computerprogramm, hat es zustande gebracht, sich in die Realität außerhalb der Matrix zu transferieren. Und so ist es auch tatsächlich: Smith ist zum Virus mutiert, einem unkontrollierbaren Programm innerhalb und nun zum Schreck für die Maschinen auch außerhalb der Matrix. So wie Neo eine Gefahr für das System ist, ist es nun auch Agent Smith. Während die Menschen in Zion also Hand an die Waffen legen und auf den Angriff tausender Wächter warten, die innerhalb der kommenden 20 Stunden die Stadt in Schutt und Asche legen wollen, macht sich Neo zusammen mit seiner persönlichen Auserwählten Trinity (Carrie-Anne Moss) auf den Weg zum Deus ex machina ins Herz der bedrohlichen und gigantischen Maschinenstadt an der Erdoberfläche, vorbei an den Ruinen menschlicher Zivilisation. Vielleicht ist es ein Kompromiss, der den Menschen helfen kann: Neo unterstützt die Maschinen dabei, das Programm Agent Smith unschädlich zu machen; dafür erhalten die Menschen in Zion das, wofür sie ein Leben lang gekämpft haben: Frieden. "Matrix Revolutions" gibt direkt zu Anfang vor allem eins: Antworten übrigens ohne Rücksicht auf Neueinsteiger. Vermutlich wäre der Stapel Papier, auf dem man alle Fragen zusammenträgt, die der Vorgänger "Reloaded" aufgeworfen hat, teurer als die Einspielergebnisse der Filme. Neos Auftrag als Auserwählter wurde im zweiten Teil zum philosophischen Rodeo-Ritt, mit jeder Minute "Reloaded" wuchs der Eindruck, die WachowskiBrüder sind nur deshalb so öffentlichkeitsscheu, weil sie ihre eigenen Filme nicht mehr verstehen. Action und Kung-Fu hin oder her was dem Zuschauer im ersten Sequel an Hirnergüssen um die Ohren gehauen wurde, überstieg das tief schürfende Gequatsche von Morpheus (Laurence Fishburne) aus dem ersten Teil bei weitem. Die Liste an Fragen wird mit "Revolutions" zwar ein bisschen länger, doch tatsächlich gibt es auch Antworten. Wer genau hinhört und zuschaut, Seite 3 © 2003 Warner Bros. © 2003 Warner Bros. SF-Radio Spezial Matrix Revolutions Auch Revolutions kann mit atemberaubenden Effekten aufwarten. begreift tatsächlich die unverständlichen Gedankentiraden des Architekten, begreift die Rolle der Titanen Neo und Agent Smith, die anscheinend eine bereits vorprogrammierte Aufgabe wahrnehmen, also sozusagen eine vom Architekten geplante Anomalie in der Matrix darstellen, begreift die Rolle des Orakels (Mary Alice), deren Prophezeiung offenbar auch nur ein Kontrollmechanismus der Maschinen ist. Nichts ist also so wie es scheint, aber vielleicht ist das ständige Hin und Her, was die Wahrheit angeht, darauf zurückzuführen, dass sich die Wachowski-Brüder in den beiden Sequels auf gedanklich äußerst dünnem Eis bewegen. Die Geschichte wirkt seltsam spirituell und religiös gefärbt und ist alibihaft unterlegt, Wahrheit und Wirklichkeit wurden inzwischen findigerweise durch Zufall und Schicksal ausgetauscht, damit es auch einen Grund für die sehenswerten und teuren Stunts und das Martial-Arts-Brimborium gibt, das die Filmemacher hier auffahren. Immerhin hat allein eine der zeitlich deutlich überzogenen Actionszenen in "Matrix: Revolutions" sage und schreibe 40 Millionen US-Dollar gekostet. "Matrix Revolutions" ist also kurzum ein guter Action-Film, voll mit Schlachten, für die man sich ordentlich aus der Trickkiste bedient hat allerdings aus einer, die vorher noch kein anderer Filmemacher geöffnet hat. Es muss ja einen Grund haben, dass sich nach "Matrix" noch so unwissende Menschen in der Kneipe um die Ecke tagelang mit philosophischen Themen beschäftigten und nach der Fortsetzung nur noch von teuren Spezialeffekten schwärmten. Trinity und Neo in Matrix Revolutions. Mit einigen Antworten auf die vielen Fragen und einem Effektspektakel, das tatsächlich alle bisher da gewesene Science Fiction in den Schatten stellt, könnte "Matrix Revolutions" noch mal den Karren aus dem Dreck reißen. "Reloaded" hat mit hohen Kosten und schlechten Einspielergebnissen immerhin viel Kredit verspielt. Doch es bleibt ein fader Beigeschmack, denn es bestätigt sich, was man bei "Reloaded" schon ahnte: Das enttäuschende Ende der Trilogie ist nicht das, was wir alle erwartet haben. Schade, dass es noch nicht mal die so hoch gelobten Wachowski-Brüder geschafft haben, das Damoklesschwert abzustumpfen, das über dem Thema Sequels hängt. Bei weitem nicht. Chefredakteur Dennis Horn Dennis Horn arbeitet seit 1999 als Moderator und Chefredakteur bei SF-Radio. Vorher war er mehrere Jahre als Chefredakteur für das Corona Magazine tätig. Horn arbeitet als Journalist, Moderator und Redakteur für diverse Radiostationen, Zeitungen und Magazine sowie für den WDR. Seite 4 SF-Radio Spezial Matrix Revolutions Matrix in Dollarnoten Matrix war alles andere als ein kalkulierter Kassenknüller. Eher im Gegenteil wurde der Film von der breiten Öffentlichkeit im April 1999 größtenteils ignoriert. Doch bereits ein Jahr später hatte er nicht nur seine Produktionskosten von 60 Millionen Dollar wieder eingespielt, sondern diese weltweit mit 457 Millionen Dollar klar übertroffen und Warner Bros. einen wahren Geldregen beschert. Erst auf einem anderem Vermarktungssektor zeigte das Phänomen Matrix heute seine wirkliche Kraft: bei den DVD-Verkäufen. Zum ersten Mal in der Geschichte der DVD wurden in einer Rekordgeschwindigkeit über eine Million Scheiben verkauft; auch der Absatz von DVD-Playern schlug mit dem Erscheinen der Matrix-DVD kräftig nach oben aus. Zufall? Nein. Warner Bros. bekam von den Wachowski-Brüdern ein höchst profitables Franchise geschenkt. Eines, dessen finanzielle Grenzen nicht definiert werden konnten. Für die Fortsetzungen Reloaded und Revolutions machte Warner Bros. 300 Millionen Dollar locker. Mit zehn Millionen Dollar Gage für Matrix noch ein Niemand, stieg Keanu Reeves mit den Sequels in den Club der Superreichen auf, ist er doch neben einer Gage von 30 Millionen Dollar auch an den Einnahmen beteiligt und dürfte nur allein mit Revolutions weitere 70 bis 80 Millionen auf seinem Bankkonto vorfinden. Matrix ein Milliardenimperium. Denn neben dem Kino und den DVD-Verkäufen verdient sich Warner Bros. mit den ganzen Begleitprodukten dumm und dämlich. Kein Wunder, dass Gerüchte über eine zweite Trilogie immer wieder die Runde machen. Warum sollte man den Profit nicht ausschöpfen, bis Matrix der Menschheit aus den Ohren rauskommt? George Lucas hat ja auch niemand abgehalten. Autor Sebastian Lorenz Sebastian Lorenz arbeitet seit 1999 für SF-Radio, seit 2001 in der Gesamtleitung. Der angehende Mediendesigner arbeitet freiberuflich für verschiedene Medien und Dienstleister. Lorenz zählt seit zwei Jahren auch zum Team von Europas größter Convention, der "Fedcon" in Bonn. d BOX-OFFICE-O-METER s Die Revolution an den Kinokassen Die erfolgreichsten Filme 2003 Platz 1: Matrix Reloaded 735,7 Millionen US-Dollar weltweit Platz 2: Fluch der Karibik 631,0 Millionen US-Dollar weltweit Platz 3: Findet Nemo 472,7 Millionen US-Dollar weltweit Platz 4: Bruce Allmächtig 471,2 Millionen US-Dollar weltweit Platz 5: Terminator 3 427,0 Millionen US-Dollar weltweit Platz 6: X-Men 2 406,3 Millionen US-Dollar weltweit Platz 7: Charlies Angels 2 252,7 Millionen US-Dollar weltweit Platz 8: Hulk 239,2 Millionen US-Dollar weltweit Platz 9: Bad Boys II 238,9 Millionen US-Dollar weltweit Platz 10: 2 Fast 2 Furious 232,3 Millionen US-Dollar weltweit Seite 5 © 2003 Warner Bros. SF-Radio Spezial Matrix Revolutions Das Whos Who der Revolution Keanu Reeves Rolle: Neo Geburt: 2. September 1664, Beirut, Libanon Durchbruch: Bill und Teds verrückte Reise durch die Zeit (1989) © 2003 Sue Schneider Wichtigste Arbeiten: My own private Idaho (1991), Dracula (1992), Speed (1994), Johnny Mnemonic (1995), Im Auftrag des Teufels (1997), Matrix (1999, 2003) © 2003 Warner Bros. Keanu Reeves bei der Reloaded-DVD-ReleaseParty im Oktober in Los Angeles. Wichtigste Preise: Keanu Reeves erhielt den Blockbuster Entertainment Award für "Matrix" 2000, MTV Movie Awards 2000 als bester männlicher Darsteller in "Matrix" und für den besten Kampf zusammen mit Laurence Fishburne, den MTV Movie Award 1995 für das beste Filmduo zusammen mit Sandra Bullock für "Speed", MTV Movie Award 2002 als begehrenswertester männlicher Darsteller für "Point Break". Reeves wurde allerdings auch bereits fünf Mal für den "Razzie Award", die goldene Himbeere für den schlechtesten Schauspieler, nominiert: 1994 für "Viel Lärm um nichts", 1996 für "Johnny Mnemonic" und "Dem Himmel so nah", 1997 für "Außer Kontrolle", 2001 für "The Watcher" und 2002 für "Hard Ball" und "Sweet November". Besonderes: Reeves' ungewöhnlicher Vorname leitet sich aus seiner Herkunft ab. Seine Mutter, eine Tänzerin, ist Engländerin, sein Vater, ein Geologe, hat sowohl chinesische als auch hawaiianische Vorfahren. Auf hawaiianisch bedeutet "ke" der/die/das und "anu" kühl oder Kälte. Daraus wurde die bekannte, sehr freie Interpretation "Der kühle Wind über den Bergen". In der Schule begeisterte sich Reeves neben der Schauspielerei auch für Eishockey. Als Torwart wurde der Linkshänder zum wertvollsten Spieler seines High-School-Teams gewählt und hatte den Spitznamen "The Wall". Am Anfang seiner Karriere trat er in Werbespots für Coca Cola (1983) und Kellogg's Cornflakes (1987) auf. Keanu Reeves spielte in der Band "Dogstar" und steht in der Band "Becky" am Bass. Zitat: "Ich bin ein einfacher Mensch. Es gibt kluge Menschen und es gibt dumme Menschen. Und ich bin zufällig dumm." Keanu Reeves in seiner Rolle als Neo in Matrix Revolutions. Homepage: http://www.beckyband.com Seite 6 SF-Radio Spezial Matrix Revolutions Rolle: Trinity Geburt: 21. August 1967, Vancouver, Kanada Durchbruch: Matrix (1999) © 2003 Sue Schneider Carrie-Anne Moss Wichtigste Arbeiten: Matrix (1999), Memento (2000), Red Planet (2000), Chocolat (2000) Wichtigste Preise: Empire Award (Großbritannien) und MTV Movie Award 2000 für die beste weibliche Newcomerin in "Matrix", Independent Spirit Award 2002 für die beste weibliche Nebenrolle in "Memento". Besonderes: Carrie-Anne Moss wurde nach einem Song der "Hollies" benannt, der zur Zeit ihrer Geburt in den Charts war. Sie ging mit 20 Jahren nach Europa, um eine Modelkarriere zu starten. Im spanischen Barcelona wurde sie für die TV-Serie "Dark Justice" gecastet und zog zurück nach Amerika als die zweite Staffel in die USA verlegt wurde. Kurioserweise hatte sie ihre zweite große Fernsehrolle in einer Serie namens "Matrix" (1993). Dort spielte sie die weibliche Hauptrolle. Weitere erwähnenswerte TV-Rollen hatte Moss in den Serien "Models Inc." (1994) und "F/X tödliche Tricks" (1996). Sie singt zusammen mit Seal und Guru Singh auf einer Kundalini-Yoga-CD und lieh 2001 ihr Gesicht einer Printkampagne für Beefeater Whiskey. Moss bekam im vergangenen September ihr erstes Baby, einen Sohn, von Ehemann und Schauspieler Steven Roy. Carrie Anne Moss bei der Reloaded-DVDRelease-Party in Los Angeles. Zitat: "Nach 'Matrix' kann ich keine Sonnenbrillen mehr tragen. Sobald ich sie aufsetze, werde ich erkannt!" Homepage: http://www.themosspit.net Rolle: Agent Smith Geburt: 4. April 1960, Nigeria Durchbruch: Proof (1991) Wichtigste Arbeiten: Proof (1991), The Interview(1998), Herr der Ringe (2001Carrie Anne Moss als Trinity in Matrix 2003), Matrix-Trilogie (1999, 2003) Revolutions. © 2003 Warner Bros. Hugo Weaving Wichtigste Preise: Australian Film Institute Award (AFI) als bester Hauptdarsteller 1991 in "Proof", 1998 für "The Interview" und eine Nominierung für "Pricilla Queen of the Desert" (1994). 1998 Bester Hauptdarsteller des Montreal Film Festival in "The Interview". Hugo Weaving. Seite 7 Besonderes: Der volle Name des Australiers lautet Hugo Wallace Weaving. Sein Vater arbeitete in der Computerbranche, darum zog die Familie oft um. Weaving wurde in Nigeria geboren und verbrachte seine Kindheit in England und Südafrika, bevor er sich in Australien niederließ. Er machte seinen Abschluss am renommierten Australia's National Institute of Dramatic Arts (NIDA), an dem auch Mel Gibson und Baz Luhrman studierten, und wurde 1998 zum besten Schauspieler Australiens gewählt. Weaving spielte die Hauptrolle in "Priscilla, Queen of the Desert"(1994), einer Komödie über australische Drag-Queens, und lieh seine Stimme Rex, dem Schäferhund in "Ein Schweinchen namens Babe" (1995). © 2003 Warner Bros. SF-Radio Spezial Matrix Revolutions Zitat: "Eigentlich habe ich [Herr der Ringe und Matrix] nur gemacht, weil ich diese kleinen Puppen von meiner eigenen Person haben wollte, um sie gegeneinander kämpfen zu lassen." Homepage: http://www.nuli.net Hugo Weaving als Agent Smith in Matrix Revolutions © 2003 Warner Bros. Laurence Fishburne Rolle: Morpheus Geburt: 30. Juli 1661, Augusta (Georgia), USA Durchbruch: Apocalypse Now (1979) Wichtigste Arbeiten: Apocalypse Now (1979), Rumble Fish (1983), Die Farbe Lila (1985), What's love got to do with it (1993), Othello (1995), Matrix (1999, 2003) © 2003 Sue Schneider Laurence Fishburne als Morpheus in Matrix Reloaded. Wichtigste Preise: Für "Matrix": Blockbuster Entertainment Award 2000 als beliebtester Nebendarsteller und MTV Movie Award 2000 für den besten Kampf zusammen mit Keanu Reeves, 1998 für den TV-Film "Miss Evers' Boys" den Golden Laurel Award, 1998 für den TVProduzenten des Jahres, den Emmy für die beste TV-Produktion des Jahres und den Image Award und eine Oscar Nominierung 1994 als bester Hauptdarsteller für die Rolle des Ike Turner in "What's love got to do with it", 1992 Tony Award für die Hauptrolle im Theaterstück "Two Trains Running". Besonderes: Die ersten zwanzig Jahre seiner Karriere benutzte der Schauspieler den Namen Larry Fishburne und änderte ihn erst 1991 für den Film "What's love got to do with it" in Laurence Fishburne. Mit 14 Jahren sprach er bei dem berühmten Regisseur Francis Ford Coppola ("Der Pate", 1972) für eine Rolle in "Apocalypse Now" vor und gab sein Alter mit 16 an. Seit 1996 ist Fishburne UNICEF-Botschafter und setzt sich für die Spendenbeschaffung ein. Er ist seit 2002 in zweiter Ehe mit "Matrix"-Kollegin Gina Torres (Cas) verheiratet. Zitat: "Die letzten sechs Monate sind ständig Leute auf mich zugekommen um mir zu sagen: 'Ich fand sie toll in Pulp Fiction, Mr. Jackson!'" (1996) Homepage: http://www.unicefusa.org/about/fishburne_more.html Laurence Fishburne mit Ehefrau Gina Torres bei der Reloaded-Premiere. Seite 8 SF-Radio Spezial Matrix Revolutions © 2003 Sue Schneider Jada Pinkett Smith Rolle: Niobe Geburt: 18. September 1971, Baltimore (Maryland), USA Durchbruch: Der verrückte Professor (1996) Wichtigste Arbeiten: Der verrückte Professor (1996), If these walls could talk (TV, 1996), Set it off (1996), Bamboozled (2000), Matrix Reloaded und Matrix Revolutions (2003) Wichtigste Preise: Nominierungen für den Image Award 2002 als herausragende Nebendarstellerin in "Ali", 2001 als herausragende Schauspielerin in "Bamboozled" und 1997 als beste Hauptdarstellerin in "Set it off" und "If these walls could talk" (TV). 1998 nominiert für den Blockbuster Entertainment Award als beliebteste Darstellein in der Sparte Horror. © 2003 Warner Bros. Jada Pinkett Smith mit Ehemann Will Smith bei der Premiere von Matrix Revolutions. Besonderes: Die ehemalige Miss Maryland von 1988 ist seit 1997 mit Will Smith (Men in Black, 1997/2002) verheiratet und hat mit ihm zusammen zwei Kinder. Sie besuchte die Baltimore School of Arts und belegte dort Tanz und Choreografie. Einer ihrer Klassenkameraden war der berühmte Gangsta-Rapper Tupac Shakur. Mit ihm zusammen machte sie ein Musikvideo, bei dem sie zu Will Smiths Hit "Parents just dont understand" tanzte, während er vorgab zu rappen. Sie drehte für 2pac das Video zu seinem Song "Temptations" und für Will Smith das Video zu "Just the two of us". Außerdem entwirft sie ihre eigene Kollektion "Maja" und schrieb ein Comic-Buch für die Reihe "Menace". Zitat: "Ich hasse es, einen BH zu tragen." Homepage: http://www.online-shrine.com/pinkett Mary Alice Rolle: Das Orakel Jada Pinkett Smith als Niobe in Matrix Reloaded. Geburtstag: 3. Dezember 1941, Indianola (Mississippi), USA Nach dem Tod von Gloria Foster haben sich die Produzenten Mary Alice an Bord geholt, die die Rolle des Orakels übernommen hat. Alice stammt aus Chicago und arbeitete zunächst als Lehrerin, bevor sie zur begnadeten Broadway-Schauspielerin wurde. Für das Stück "Fences" erhielt sich den Tony, in weiteren Bühnenrollen war sie in "Trials of Jero", "The Strong Breed" und "No Place To Be Somebody" zu sehen. Ihr Kinodebüt gab Alice in "The Education of Sonny Carson", später war sie unter anderem in "Zeit des Erwachens" mit Robin Williams oder "Malcolm X" mit Denzel Washington zu sehen. Mary Alice mit Keanu Reeves in Matrix Revolutions. Seite 9 SF-Radio Spezial Matrix Revolutions Monica Bellucci Rolle: Persephone Geburtstag: 30. September 1964, Citta di Castello, Italien Während ihres Jurastudiums an der Universität von Perugia begann Monica Bellucci eine Modellaufbahn die diente ihr als Startbrett, denn 1990 entdeckte sie ein Fernsehproduzent und gab ihr eine Rolle in der Serie "Vita con figli". In Francesco Laudadios "La Riffa" gab Bellucci ihr Kinodebüt, bevor sie für "Bram Stokers Dracula" nach Hollywood wechselte und in diesem Film neben Gary Oldman, Winona Ryder und Anthony Hopkins auch an der Seite von Keanu Reeves spielte. © 2003 Sue Schneider Monica Bellucci (rechts) als Persephone in Matrix Revolutions. Ian Bliss Rolle: Bane Ian Bliss macht 1993 seinen Abschluss am renommierten National Institue of Dramatic Arts und lebt heute mit seiner Frau, der Schauspielerin Jacqueline Brennan, und seiner Tochter Bailey in Sydney. Er gab sein Debüt 1995 in der australischen Highschool-Serie "Heartbreak High". Darauf folgten zahlreiche Fernsehauftritte, darunter auch in den Genreserien "Die vergessene Welt" und "Farscape". Kinohauptrollen übernahm Banks in "Siam Sunset" und "The Bank". Ian Bliss macht den Bane auf der RevolutionsPremiere in Los Angeles. Rolle: Seraph Geburtstag: 11. August 1967, Taiwan © 2003 Sue Schneider Collin Chou © 2003 Sue Schneider Collin Chou ist der Mann der vielen Namen. Er heißt im wirklichen Leben Sing Ngai, ist aber auch schon unter dem Namen Siu-Lung Chow aufgetreten. Chou ist mit acht Brüdern und vier Schwestern aufgewachsen, begann seine Martial-Arts-Ausbildung bereits im Alter von fünf Jahren. Als Zwölfjähriger übernahm er seine erste Rolle als Stuntman beim Film, seine erste Hauptrolle spielte er mit 18 Jahren. Chou hat sich in der Actionszene mit über 30 Filmrollen einen Namen gemacht. Seine Kämpfe mit Jet Li in "Bodyguard aus Collin Chou auf der Peking" haben Chou zum Durchbruch verholfen. Nona Gaye auf der Reloaded-Premiere. Nona Gaye Reloaded-Premiere. Rolle: Zee Geburtstag: 17. September 1974, Los Angeles (Kalifornien), USA Nona Gaye hat bereits mit ihrem Kinodebüt Lorbeeren geerntet. In Michael Manns "Ali" spielte sie Belinda, die zweite Frau von Muhammad Ali. Sie heimste für den Film begeisterte Kritiken ein. Die "USA Today" setzte Gaye sogar auf eine Liste von Darstellerinnen, die den Oscar verdient hätten. Gaye, die Tochter der Soul-Legende Marvin Gaye, widmete einen größeren Teil ihres Lebens aber der Musik. Mit 14 Jahren nahm sie ihr erstes Demoband auf, mit 16 bekam sie ihren ersten Vertrag. Nebenbei arbeitete sie als Model unter anderem für Armani und Gianni Versace. Seite 10 SF-Radio Spezial Matrix Revolutions © 2003 Sue Schneider Harold Perrineau Rolle: Link Geburt: Brooklyn (New York), USA Harold Perrineau begann seine Karriere mit der Musik. Er machte eine Musical-Ausbildung am Shenandoah Conservatory of Music in Virginia und bekam ein Tanzstipendium für das Alvin Ailey American Dance Center in New York. Wenig später ging Perrineau als Schauspieler an den Broadway, wirkte mit in Stücken wie "Dream Girls" oder "Avenue X", bevor er zum Fernsehen ging. Dort spielte er Rollen in "Emergency Room", "Die Bill Cosby Show" und in der gefeierten Serie "I'll Fly Away", bevor er zum Film ging. Vor der Matrix war Perrineau unter anderem in "Woman on Top" neben Penélope Cruz und in Baz Luhrmanns "William Shakespeares Romeo + Julia" zu sehen. Lambert Wilson Rolle: Der Merowinger Geburt: 3. August 1958, Neuilly-sur-Seine, Frankreich © 2003 Sue Schneider Harold Perrineau mit Familie auf der Reloaded-Premiere. Lambert Wilson, geboren bei Paris, schloss im Jahr 1977 seine Ausbildung am Londoner Drama Centre ab. Seine Filmografie ist derart umfangreich, dass dieser Absatz nur einen äußerst kleinen Ausschnitt bieten kann. Wilson ist in zahlreichen französischen und englischen Theaterproduktionen aufgetreten. 1996 spielte er zusammen mit Judi Dench das Stück "Eine kleine Nachtmusik" am Londoner Royal National Theatre, im vergangenen Jahr war er mit Kristin Scott Thomas in "Berenice" am Chaillot National Theatre in Paris zu sehen. Fünfmal wurde Wilson für den César nominiert, zuletzt 1999 als Nebendarsteller in der Komödie "Jetset". Kürzlich hat Wilson Richard Donners "Timeline" abgedreht, aktuell wirkt er in Nadine Trintignants französischer Miniserie "Colette" mit. Lambert Wilson mit Sharon Stone auf der Revolutions-Premiere. © 2003 Sue Schneider Clayton Watson Rolle: Das Kind Geburt: 23. März 1977, Australien Clayton Watson gab mit "Matrix Reloaded" sein Kinodebüt, war im Fernsehen allerdings schon öfter zu sehen allerdings nicht hierzulande. Watson belegte Schauspielkurse an der Australien Film & Television Academy in Melbourne. Das nächste Mal wird er in Evan Clarrys "Under The Radar" im Kino zu sehen sein. Autorin Susanne Döpke Clayton Watson auf der Revolutions-Premiere. Susanne Döpke arbeitet seit 2001 für SF-Radio. Sie ist bekennender Convention-Junkie und arbeitet seit mehreren Jahren für die größte Convention Europas, die "Fedcon" in Bonn. Döpke arbeitet außerdem in der Presseabteilung der Deutschen Messe AG in Hannover. Seite 11 SF-Radio Spezial Matrix Revolutions Die Matrix vor der Matrix Welt am Draht Wow haben sich viele gedacht als sie das erste Mal "Matrix" gesehen haben. Endlich wieder ein Science-Fiction-Film mit Handlung und Aussage. Da ging es um Menschen, die nicht in der Realität leben, sondern in einer Simulation. Das war absolut neu oder? Nein, war es nicht, denn dieses Thema gab es schon mal im Film. Leider nur als TV-Film, auch wenn es damals Fernsehfilm hieß. 1974 drehte der bekannte deutsche Regisseur Rainer Werner Fassbinder nach einem Buch von Galouye den Film "Welt am Draht". Um was geht es? Der Supercomputer Simulacron-3 beherbergt eine ganze Welt. In ihm läuft die Simulation einer Gesellschaft, die der unseren wie ein Ei dem anderen gleicht. Das soll der Wissenschaft dienen: Verhaltensforschung, Verbraucherforschung und so weiter. Plötzlich begeht der Leiter des Institutes einen sinnlos erscheinenden Selbstmord. Als sein Nachfolger Nachforschungen anstellt, kann sich plötzlich niemand an den Verstorbenen erinnern. Doch eine Spur führt in die Simulation. Als sich Fred Stiller, gespielt vom damals schon alt aussehenden Klaus Löwitsch, in die Computerwelt begibt, kann er bald nicht mehr zwischen Realität und Simulation unterscheiden. wir die gesellschaftliche Entwicklungen lenken oder werden wir gelenkt? Und wenn von wem? Was Akte X mit einem marktkonformen Augenzwinkern verharmloste, wird von Fassbinder schmerzhaft und in Überlänge in einem ScienceFiction-Kleid vorgeführt. Obwohl es einen Showdown mit automatischen Waffen gibt, übertünchen in der Ur-Matrix keinerlei Kampfsport-Effekte oder Techno-Beats diese immer noch offenen Fragen. Liegt der Sinn des Lebens also gar nicht darin, an der persönlichen Vervollkommnung zu arbeiten oder zumindest in der Anhäufung monetärem Seine Unsicherheit wird umso größer als er feststellt, dass die Menschen in der Simulation ihre Welt für die reale Welt halten. Sie denken sogar daran, einen Supercomputer zu bauen. Der soll dann eine richtige Welt simulieren. Immer größer wird Stillers Verdacht, selbst in einer Simulation zu leben. "Welt am Draht"visualisiert die Paranoia, die uns an eine große Verschwörung im Hintergrund glauben lässt - und auch an die Angst vor der Weltherrschaft der Maschinen. Wie weit können Seite 12 SF-Radio Spezial Matrix Revolutions Gewinns? Fassbinder hat aus diesem Stoff einen Zweiteiler gemacht, der für Aufregung sorgte. Dem Stile nach ein echter 70-er mit Pelzmänteln und Plastikmöbeln, in der Aussage aber seiner Zeit weit voraus. Klaus Löwitsch proletet sich in bekannter Manier durch undurchsichtige Szenarien, und etwas Sex gibt es auch. Das reichte vor dreißig Jahren, um von der katholischen Kirche als Teufelswerk bezeichnet zu werden. Leider blieb bei dem für Fassbinder typisch nicht einfach zu konsumierenden Film aber die sozialkritische Aussage auf der Strecke. Fassbinder ist außerdem natürlich erdrückend negativ. Dass der Held am Ende stirbt, ist unausweichlich, aber der Lichtschimmer in den letzten Sekunden des Films ist auf ungewöhnliche Weise fast positiv. s Auch zu empfehlen: Der Film "13th Floor" von 1999 ist der Emmerich-Remake des Fassbinder-Klassikers. In den Hauptrollen spielen Armin Müller-Stahl, Craig Bierko und Gretchen Mol. Trotz ambitionierter Hirnspielchen und interessanten Wendungen konnte der Film an den Kinokassen nicht überzeugen. "Dark City": Die Menschen dienen Außerirdischen als Versuchsobjekte. Das "reale Leben" ist eine Inszenierung, um durch die Menschen Wissen zu erlangen. 24-Star Kiefer Sutherland in einer der Hauptrollen. Sehr Noir-like und absolut zu empfehlen. Fassbinder drehte später noch einen ScienceFiction-Film: "Kamikaze". Als Darsteller des Polizeileutnants Jansen geht er dem Geheimnis des 31. Stocks nach. Ein globaler Medienmonopolist scheint die Intellektuellen der Welt zu versammeln, doch warum? Fassbinder stirbt während der Dreharbeiten, und einige Szenen müssen von einem Double gespielt werden. So ziemlich alle Bücher von Philip K. Dick. Sein wiederkehrendes Thema ist Realität und Wahnsinn. Nach seinen Stories wurden die Filme "Blade Runner" und "Minority Report" gedreht. Die Liste der DickVerfilmungen ist aber wesentlich länger und beinhaltet Blockbuster wie "Total Recall" oder "Screamers". Emmerichs trickreicheres Remake von "Welt am Draht" hat ein ähnliches Manko wie das Original: Trotz des brisanten Inhalts kann auch die Neuverfilmung nicht zu einem kollektiven Gedankenaustausch verleiten. Genauso geht es der "Matrix", aber immerhin sind die Denkanstöße da, und wer will, kann sich nach der Unterhaltung seine eigene Meinung zu Realität, Gesellschaft und der Rolle des Widerstands gegen die Normen bilden. Der Heyne-Verlag legt gerade diverse Dick-Titel neu auf, darunter natürlich "Blade Runner" und "Minority Report". Hier werden die verkaufsfördernden Filmtitel benutzt, und nicht die ursprünglichen Buchtitel. 2004 soll Dicks Vision eines Polizeistaates namens Amerika erscheinen: "Eine andere Welt". Autor Thomas Dräger Thomas Dräger arbeitet seit 2001 als Redakteur für SF-Radio. Seit inzwischen sieben Jahren ist er gleichzeitig für die Internet-Kulturzeitschrift Parnass tätig. Dräger war und ist Autor für die Space View, Xoomic und verschiedene Zeitungen. Seite 13 SF-Radio Spezial Matrix Revolutions Bücher zur Matrix Alles ist möglich! "Matrix" Der Film reizt zum Analysieren und Philosophieren. Es wird wohl wenige geben, die den Film gesehen haben und nicht mit Freunden, Bekannten oder Verwandten auch darüber debattiert haben. In dem Buch "Das Geheimnis der Matrix" beteiligt sich daran auch die Elite der Science-FictionLandschaft. So bekannte Namen wie Joe Haldeman, Stephen Baxter, Bruce Sterling oder Alan Dean Foster geben hier ihren Senf zu den Mythen, Hintergründen und Absichten von "Matrix". Dabei reichen ihre 18 abwechslungsreichen Essays von skurril über nachdenklich bis hin zu witzig. Die Autoren haben wahrlich etwas zu sagen, durchaus auch tiefschürfender als der Klappentext fälschlicherweise weismacht: "Was ist die Matrix und wer hat sie erschaffen?" und "Warum ist gerade Neo der Auserwählte und nicht ich?" Wenn einem Kevin J. Anderson die Perversität der Schuldsuche für Gewalttaten bei Film, Computerspiel und dergleichen aufzeigt, dann lacht das eine Auge und weint das andere. Was hier beginnt wie eine Standpauke über die Waffenvernarrtheit des Filmes endet bei einer lakonischen Abrechnung mit Politikern, Bildungselite und sonstigen Schlaubergern denen, die regelmäßig anfangen zu blöken wie Schafe, wenn mal wieder ein Kranker Amok gelaufen ist. Wenn ein Bruce Sterling über den Cyberpunk schwadroniert und dabei den Film genüsslich zerpflückt, dann merkt man ein um das andere Mal, wie viel Freude der Film den Autoren gemacht hat und vor allem, wie viel Freude es ihnen gemacht hat, darüber zu schreiben. Obwohl "darüber" eher das falsche Wort ist. Oftmals nehmen sie den Film nur als Aufhänger. So schreibt Sterling: "In Matrix passiert alles Mögliche. Es ist miteinander vermischt und verschmolzen. Ein Durcheinander wie Hirnsalat." Das läuft auf was hinaus? Man kann in dem Film alles finden. Man muss nur lange genug suchen. Ist das nun Ambivalenz oder einfach nur geschickt gemacht? Wer weiß das schon. Aber seien wir ehrlich: In Wahrheit interessiert es uns doch gar nicht! Ein Problem ist es gewiss nicht. DAS GEHEIMNIS DER MATRIX 290 Seiten, Wilhelm Heyne Verlag, 8,95 ISBN 3-4538-7048-4 So gar nicht Hollywood "Gerade weil Schauspieler eine doppelte Existenz führen, ist es verlockend, ihr Leben und Werk anhand ihrer Filmrollen zu erzählen." Und das macht Michael Kohler, Autor der Biografie über Keanu Charles Reeves, dann auch. Aber wie? Furios. Nicht, dass er Seite 14 SF-Radio Spezial Matrix Revolutions die Filme von Keanu Reeves bloß aufzählen würde; das wäre platt! Durch die Wahl der Filmrollen des Schauspielers schließt er auf dessen Lebenseinstellung. Er beschreibt nicht bloß Ereignisse in Reeves' Leben; er interpretiert sein Leben. Liebevoll begleitet das Buch in den ersten Kapiteln den Karrierebeginn von Keanu Reeves, bietet Einblicke in das Leben eines ganz eigenen Menschen. Eines Menschen, der so gar nicht ins Klischeebild einer Hollywood-Persönlichkeit passen will. Das Buch transportiert die Grundhaltung Reeves: "Ich bin nicht klug" und "wir [seine Band 'Dogstar'] taugen nichts." Und so bringt das Buch Keanu Reeves näher als es mancher Boulevardbericht könnte. Es ist das reinste Vergnügen, zusammen mit Michael Kohler die Filmografie von Reeves entlang zu schreiten und sich der unzähligen Filmauftritte des Schauspielers zu erinnern. Michael Kohler schreibt als freier Film- und Kunstkritiker unter anderem für die "Frankfurter Rundschau" und "Die Welt", weiß wovon er schreibt und fördert Erstaunliches zu Tage. Oder wer weiß schon, dass Keanu in der Highschool den Spitznamen "Die Wand" in seinem Eishockey-Team hatte. Kaum zu glauben. "Die Wand", für so einen schmächtigen Burschen. Und dennoch ist der Spitzname ein Vorgriff auf seine Filmkarriere: Beharrlichkeit, Power und Durchsetzungsvermögen. In der Biografie kommen auch die Aktivitäten in Reeves Band "Dogstar" nicht zu kurz. Kohler arbeitet schön heraus, wie Reeves konsequent gegen die Erwartungen der Kollegen, der Medien und des Publikums gearbeitet und trotzdem unter den eigenen Ansprüchen gelitten hat. Nach Kohlers Schilderungen sieht man den zweigespaltenen Reeves beinah vor sich. Für knapp zehn Euro bekommt man nicht nur eine geniale Biografie, sondern auch ein gebundenes Buch mit massig Illustrationen, teilweise sogar in Farbe, und einer sehr umfangreichen Filmo- sowie Bibliografie. Da kann sich mancher Verlag eine Scheibe von abschneiden. Michael Kohler KEANU REEVES - STARS! 160 Seiten, Bertz Verlag 9,90 ISBN 3-929470-40-3 Wow. Ein Buch? Nein, mehr! Es gibt Filmbücher, die sind eindeutig ein Schnellschuss, sind dazu da, den schnellen Euro zu machen. Kurz: Bücher, die die Welt nicht braucht. Dann gibt es Bücher, die sind gut, erzählen dem Leser etwas Neues, sind für den Cineasten wertvoll. Und dann gibt es ganz wenige Bücher, die sind genial. Das Buch zum Film "Matrix" des Burgschmiet-Verlages fällt eindeutig in diese Kategorie. Keanu Reeves 490 Seiten lang und man lese und staune knapp 50 Euro teuer. Aber jeden, wirklich jeden, Cent wert. Wer den Film mochte, wird dieses Buch lieben. Es beinhaltet über 600 Storyboards, Grafiken und Zeichnungen der Designer des Films. Die Opulenz der genialen Bilder erschlägt geradezu. Die Anleihen des Films beim Comic lassen sich spätestens beim Betrachten der Bilder nicht leugnen. Stunden lang kann man in dieses Buch abtauchen, aber schon nach Minuten erkennt man, wie viel mehr eigentlich hinter dem Film steckt, welche enorme Vision die Gebrüder Wachowski in Wahrheit hatten. Obwohl sie für die Effekte bereits neue Techniken entwickeln Seite 15 SF-Radio Spezial Matrix Revolutions mussten, konnten sie längst nicht alles umsetzen. Eindeutig ist jedoch, mit wie viel Liebe zum Detail die Brüder an die Matrix herangegangen sind. Und das bereits in der jahrelangen Vorarbeit, als eine Umsetzung des Stoffes noch längst nicht gewährleistet war. Das Buch bietet farbige Designstudien, ausklappbare Skizzen, das komplette Drehbuch des Films und kommentierte Drehbuchentwürfe, die nicht verwendet wurden. Alles aufzuzählen ist kaum möglich. Das Buch zur "Matrix": Das wohl genialste Filmbuch, das es derzeit gibt; zum immer wieder in die Hand nehmen und schwelgen. Man hat viel über das faszinierende Phänomen der Fraktale gelernt. Aber man hat auch, neben selbst den erstaunlichsten Fakten, viele nicht wirklich beweisbare - Geschichten über die Men in Black oder Realitätsübertritte gelesen. Ein Buch, das eigentlich viel mehr zu den Geschehnissen in den X-Akten passen würde als zu Matrix. Aber unter welchem Motto es verkauft wird, ist ja eigentlich egal - durchaus sogar Strategie. Amüsant und unterhaltsam zu lesen ist "Fehler in der Matrix" allemal. Ein Buch für alle, die ein wenig hinter die Kulissen der Welt schauen wollen. Und dabei - so ganz nebenbei - noch etwas lernen wollen. Larry & Andy Wachowski THE MATRIX 456 Seiten, Burgschmied Verlag 49,90 Franz Bludorf, Grazyna Fosar FEHLER IN DER MATRIX Leben Sie nur, oder wissen Sie schon? 304 Seiten, Michaels-Verlag 24,80 ISBN 3-933731-35-6 ISBN 3-895392-36-7 Die Welt ist voller Fehler Ein Buch, das sicher die Gemüter spalten wird. Franz Bludorf und Grazyna Fosar sind jahrelange Autoren des Magazins "Matrix 3000". Die Zeitschrift stellt an sich selbst den Anspruch verbindende Brücke zwischen Wissenschaft und Spiritualität zu sein. Das Buch "Fehler in der Matrix" aus dem Michaels-Verlag schlägt in die gleiche Kerbe. Die beiden Autoren erklären unerklärbare, mystische Phänomene die "Fehler in der Matrix" anhand von wissenschaftlichen Theorien; oftmals sehr gewagten Theorien. Autor Markus Rohde Markus Rohde arbeitet seit 1999 als Redakteur, Redaktions- und Projektleiter bei SF-Radio. Zuvor war er jahrelang Redakteur beim Corona Magazine. Rohde ist freier Mitarbeiter diverser lokaler und regionaler Zeitungen, darunter auch bei der "Neuen Ruhr Zeitung". Ein Buch, dass die Gradwanderung zwischen Spekulation und wissenschaftlicher Erklärung zu meistern versucht. Der wissenschaftliche Teil wird zusätzlich durch die gelegentlich eingestreute Rubrik "Wonach Einstein noch fragen würde" gestützt. Auch sehr hilfreich sind die erläuternden Farbfotos des Buches. Dennoch wird man den Eindruck nicht los, dass irgendwie zu viel ins Spiel gebracht wird. Quantencomputer wechseln sich ab mit der Chaostheorie, Parallelwelten mit der Nanotechnologie und Gruppenbewusstsein mit dem Klonen. Keine Frage, nach Lektüre des Buches ist man schlauer. Man weiß, wie ein Computer Zufallszahlen berechnet oder anstehende Aufgaben abarbeitet. Seite 16 © 2003 Warner Bros. SF-Radio Spezial Matrix Revolutions Die Blockbuster-Formel Seitdem Titanic 1997 mit einem außergewöhnlich hohen Budget fast zwei Milliarden US-Dollar einspielte, werden auch andere Produzenten mutiger. Hohe Ausgaben werden immer mehr ein Muss für den Erfolg. Wer weniger als hundert Millionen US-Dollar ausgibt, nimmt bewusst den Flop in Kauf. Aber stimmt das wirklich? Wie wird ein Film ein "Blockbuster" und erfüllt die Matrix-Trilogie alle Kriterien? Fast 31 Jahre lang hielt sich Walt Disneys "Bambi" auf Platz 2 der ewigen Tabelle der erfolgreichsten Kinofilme. Knapp ein Drittel Jahrhundert war er der zweiterfolgreichste Film aller Zeiten mit eingespielten 268 Millionen US-Dollar weltweit. Zu Bambis Zeiten war das die Sensation überhaupt; heute käme man damit gerade mal unter die ersten 150. Man staunt über "Titanic", zu Bambis Zeiten erreichten solche Dimensionen nicht einmal alle 44 gelisteten Filme der bis dahin 28-jährigen Filmgeschichte zusammen. Die Ansprüche haben sich verändert nicht nur bei den Einspielergebnissen, sondern auch bei den Budgets. Der legendäre 1931er "Frankenstein" mit Boris Karloff kostete damals nur 291'000 US-Dollar; das Einspielergebnis lag bei etwa 12 Millionen. 72 Jahre später ist heute, und wir blicken auf "Matrix Reloaded", der mit 127 Millionen Budget-Kosten 735 Millionen US-Dollar einspielte. Produzent Joel Silver zeigte sich daraufhin leicht enttäuscht. Man hatte sich wohl mehr erhofft. Man braucht es nicht bis ins letzte Detail zu erklären: Wenn man mehr Geld hat, kann man mehr machen; wenn man mehr machen kann, kann man mehr Zuschauer überzeugen; wenn man mehr Zuschauer überzeugt, wird mehr Geld eingespielt und die Gewinnspanne wächst. Doch diese Art von Budgetexplosionen erleben wir erst seit dem Film Titanic (200 Millionen Dollar) und dem Jahrtausendwechsel. "Jurassic Park" (1993), mit 920 Millionen USDollar der fünfterfolgreichste Film aller Zeiten und damit deutlich erfolgreicher als "Matrix Reloaded", kostete insgesamt 63 Millionen USDollar, George Lucas "Krieg der Sterne" (1977) gar nur 11 Millionen. So irrwitzig geringe Kosten, dass man eigentlich schon vorhersagen könnte, dass so teure Kinofilme heute keinen so großen Erfolg mehr einfahren würden. Qualität allein scheint nicht mehr ausschlaggebend zu sein für einen Blockbuster. Die klassische Mundpropaganda verliert an Wert. Dafür treten andere Faktoren ein: Ein Film muss ein Medienereignis sein, muss bombastisch auftreten und so viel Einfluss ausüben, dass alle darüber berichten müssen. Riesenschlangen vor den Kinos, lange Zeit vor der Premiere, garantieren einen Erfolg und einen Bericht. Tausende Fans, die sich regelmäßig formieren und treffen, erzeugen Interesse bei den Medien. Der "Herr der Ringe" hat es vorgemacht. Er schaffte es wie auch "Matrix Reloaded" sogar mit einem Beitrag in die Tagesthemen. "Star Trek Nemesis", der wohl schlechteste "Star Trek"-Film Seite 17 das Einspielergebnis lag bei 61 Millionen USDollar bei einem 75-Millionen-Budget. Das ist ein Verlustgeschäft. d SF-Radio Spezial Matrix Revolutions BOX-OFFICE-O-METER Die erfolgreichsten Filme aller Zeiten Was lernt man daraus? Die beste Werbung nützt nichts bei einem schlechten Film. Aber wäre "Nemesis" mit einem Budget von über hundert Millionen Dollar erfolgreicher und vor allem besser gewesen? Nicht Auflegen war ein innovativer Film, der nur in einer Telefonzelle spielt und hier in Deutschland leider fast unbeachtet geblieben ist. Mit einem hohen Gewinn erreicht man also noch lange nicht den Status eines Blockbusters. Der muss heutzutage nun einmal mit seinen Einspielergebnissen auf die Milliarde zugehen. Aber hätte "Nicht Auflegen!" mit einem höheren Werbeetat automatisch dazugehören können? Platz 1: Für Matrix Revolutions ging sicherlich nicht wenig Geld in die Öffentlichkeitsarbeit. Aber bisher haben wir wenig mitbekommen. Man könnte also wetten: Wenn der Film wenig Medienecho auslöst, übertrifft er trotzdem seinen Vorgänger? Wenn der Film schlecht ist, aber in dieser Woche trotzdem übermäßig präsent ist, übertrifft er trotzdem seinen Vorgänger? Oder trifft das alles nicht zu? Wir werden es erleben. 920,3 Millionen US-Dollar Titanic (1997) 1834,6 Millionen US-Dollar weltweit Platz 2: Harry Potter 1 (2001) 975,8 Millionen US-Dollar weltweit Platz 3: Star Wars: Episode 1 (1999) 925,5 Millionen US-Dollar weltweit Platz 4: HdR Die Zwei Türme (2002) weltweit Platz 5: Jurassic Park (1993) 920,1 Millionen US-Dollar weltweit Platz 6: Harry Potter 2 (2002) 886,4 Millionen US-Dollar weltweit Autor David Meiländer David Meiländer arbeitet seit 2000 als Redakteur und Moderator bei SF-Radio. Seit zwei Jahren ist er als Chefredakteur der Radioabteilung und den Radioformaten "Audio51" und "Leseprobe" tätig. Meiländer ist außerdem seit mehreren Jahren Autor beim Corona Magazine. Platz 7: HdR Die Gefährten (2001) 860,3 Millionen US-Dollar weltweit Platz 8: Independence Day (1996) 811,2 Millionen US-Dollar weltweit Platz 9: Spider-Man (2002) 806,7 Millionen US-Dollar weltweit Platz 10: Krieg der Sterne (1977) 798,0 Millionen US-Dollar weltweit Platz 13: Matrix Reloaded (2003) 735,7 Millionen US-Dollar weltweit Bereit, für Warner Bros. und Village Roadshow Pictures eine Menge Geld zu schröpfen: Neo in Matrix Revolutions. Platz 39: Matrix (1999) 456,5 Millionen US-Dollar weltweit Seite 18 © 2003 Warner Bros. SF-Radio Spezial Matrix Revolutions Das Matrix-Forum Die Stadt Zion Wer sich über alles, was mit Matrix zu tun hat, informieren will, braucht nicht lange zu suchen. Das deutsche Matrix-Portal Stadt Zion bietet alles, was der geneigte Fan begehrt. Neben einer Liste aller zum Webring gehörenden Webseiten sowie zum größten Forum, was das deutsche Fandom zur Matrix zu bieten hat. Über jede noch so abstruse Frage oder Theorie wird rege diskutiert. www.stadt-zion.de Inside-The-Matrix ist neben sf-radio.net die erste Anlaufstelle für alle, die über jede Neuigkeit genaustens auf dem Laufenden gehalten werden wollen. www.inside-the-matrix.de Webseiten der Stadt Zion www.cyberpath.de www.the-matrixonline.de.vu www.nilhasthematrix.de www.behindthematrix.de www.enterthematrix.de www.the-animatrix.de.vu www.matrix-alive.de www.matrix-revisited.de www.matrixseite.de www.matrix-screens.de.ms www.matrix-unlimited.de www.outside-the-matrix.de www.matrix-revolution.de move.to/matrix1 www.matrix-forum.de www.thematrixtrilogy.de www.t-h-e-m-a-t-r-i-x.de Eine der kunstvoll gestalteten Seiten des Webrings der Stadt Zion: cyberpath.de - Das Netz der Matrix. www.erkenntnis.tk Seite 19 SF-Radio Spezial Matrix Revolutions Die Stadt Zion Matrix: Eindrücke, Spekulationen, Erwartungen "Trinity stirbt. Neo ist ein Programm. Morpheus verrät die Rebellen." Solche und noch viele andere Spekulationen und Theorien entspringen seit "Matrix Reloaded" dem Geist der Mitglieder in der Matrix-Community "Die Stadt Zion". Kaum ein anderer Film lässt so viel Raum für Spekulationen wie die Matrix-Trilogie, und so stürmen die Fans in die Matrix-Foren, um der Welt ihre Gedanken zu offenbaren und darüber zu diskutieren. Bereits anno 1999, als der erste Teil der Saga um Neo, Trinity und Morpeus in die Kinos kam und vom Independent- zum Kultfilm aufstieg, bildeten sich die ersten Communities. Sie bestehen noch bis heute. Matrix Reloaded Vier Jahre gingen ins Land. Die Hardcore-Fans philosophierten noch immer über Aspekte von "Matrix", als endlich der heiß ersehnte zweite Teil der Filmreihe in die Kinos kam: "Matrix Reloaded". Nachdem der hervorragende erste Teil für die Fans schon zu einer Art Heiligtum geworden war, waren die Erwartungen an den Nachfolger natürlich gigantisch. Es war vorauszusehen, dass der eine oder andere den Kinosaal enttäuscht verlassen würde. Nach dem Kinostart schrieben viele ihren Unmut über die Fortsetzung in der Community nieder. Hauptkritikpunkte waren vor allem die Story. Oberflächlich und flach sei die geraten, schrieben viele. Selbst die Special Effects gefielen nicht allen, man habe ihnen zu sehr ihren Ursprung am PC angesehen, und die Dialoge hielten viele für zu kompliziert, inhaltslos und pseudophilosophisch, besonders den Monolog des Architekten. Darüber hinaus fehlte vielen der philosophische Aspekt, der neben der revolutionären Action das Original so auszeichnete. Der Großteil der Fangemeinschaft war allerdings begeistert von "Matrix Reloaded". Laut einer Umfrage auf www.stadt-zion.de fanden sogar 26 Prozent der Teilnehmer "Reloaded" besser als den ersten Teil und 39 Prozent genau so gut. Nur 4 Prozent waren völlig enttäuscht. Besonders die Weiterentwicklung der Special Effects wie zum Beispiel der Einsatz der virtuellen Kamara und die hervorragend choreographierten Kampfsequenzen stießen auf Begeisterung. Aber auch die Fortführung der Story und die neuen Charaktere wie der exzentrische Merowinger und die coolen Zwillinge wussten zu gefallen. Außerdem erkannte der Großteil auch die philosophischen Aspekte des Sequels die durchaus vorhanden sind, nur nicht mehr so offensichtlich wie im Vorgänger. Diese verschiedenen Ansichten über "Matrix Reloaded" liegen vor allem im Verständnis des Films. "Erst war ich von 'Reloaded' nicht so Geteilte Meinungen: Matrix Reloaded kam nicht bei allen Fans gut an. Seite 20 SF-Radio Spezial Matrix Revolutions begeistert, doch nachdem ich hier im Forum darüber diskutiert habe, habe ich ihn erst richtig verstanden und finde ihn jetzt richtig gut." Dieser Satz fiel in der Community sinngemäß mehr als einmal. All die bereits erwähnten philosophischen Aspekte sahen manche eben nicht auf den ersten Blick und mussten erst darauf gestoßen werden. Die Dialoge, die zuerst noch inhaltslos erschienen, machten dann doch einen tieferen Sinn, nachdem man sich mit ihnen auseinandergesetzt und über sie diskutiert hatte. So wurde aus einer anfänglichen Enttäuschung eine zunehmende Begeisterung. Matrix Revolutions "Alles was einen Anfang hat, hat auch ein Ende" auch die Matrix-Trilogie. Mit "Matrix Revolutions" erscheint am 5. November der letzte Teil der Saga in den Kinos. Die Fans brennen darauf zu erfahren wie es zu Ende geht. Wie bereits erwähnt kursieren in der Community schon die wildesten Spekulationen und Theorien über den Ausgang und die Lösungen der aufgeworfenen Fragen. Dabei legen die Forenmitglieder eine Kreativität an den Tag, die so manchen Hollywood-Autoren einfach blass aussehen lässt. Da wäre zum Beispiel die beliebte und auch gehasste "Matrix-in-der-Matrix"-Theorie, die besagt, dass die vermeintlich reale Welt auch nur eine weitere Matrix ist. Diese erklärt, warum Neo am Ende von "Reloaded" die Wächter aufhalten kann. Oder die Theorie, dass alle Menschen im Film in Wirklichkeit Maschinen sind, denen in einer Simulation vorgegaukelt wird, sie seien Menschen in einer bedrohlichen Situation, um ihre Verhaltensweisen zu studieren. In weiteren Theorien sind Smith oder das Kind die wahren Auserwählten und Neo nur ein von den Maschinen erschaffenes Programm. Oder die gesamte Handlung der Filme ist nur ein Traum, aus dem Neo am Ende erwachen wird. Außerdem ist es für die meisten fast sicher, dass zumindest einer der Hauptcharaktere am Ende sterben wird, und so wird wild spekuliert, wer es sein könnte und warum gerade er beziehungsweise sie. Das ist natürlich nur ein Bruchteil der Theorien und Spekulationen, die seit Monaten aufgestellt und diskutiert werden. Alle zusammen könnten problemlos ein Buch füllen. Die Erwartungen in "Revolutions" sind natürlich wieder enorm hoch; und damit auch die Angst vor einer Enttäuschung entsprechend groß. Immerhin handelt es sich und den Abschluss der Trilogie, und der soll der Saga natürlich würdig sein und den Kult um "Matrix" nicht zerstören. Es ist schwer zu sagen was die Fans genau erwarten, da es viele unterschiedliche Erwartungen gibt. Aber ein paar Dinge bekommt man doch öfter zu lesen. Zum Beispiel wünschen sich die Meisten ein Ende, mit dem niemand gerechnet hat, einen Knaller wie vor vier Jahren die Antwort auf die Frage "Was ist die Matrix?", die im ersten Teil für einen großen Aha-Effekt sorgte. Darüber hinaus sollten die aufgeworfenen Fragen beantwortet, die Geschichte um die Protagonisten zwar abgeschlossen werden, aber dennoch sollte Platz für Spekulationen bleiben, damit man auch noch viele weitere Jahre in den Communities über eine der besten Erzählungen in der Filmgeschichte diskutieren und philosophieren kann. Autor Robert Pyrek Robert Pyrek arbeitet seit 1999 für Inside-theMatrix.de. Er recherchiert und verfasst News für die Matrix-Website und ist für den Downloadbereich zuständig. Darüber hinaus ist Pyrek Administrator der von Inside-the-Matrix.de betriebenen MatrixCommunity "Die Stadt Zion". Seite 21 SF-Radio Spezial Matrix Revolutions ÄLTERE AUSGABEN eine Publikation von SF-Radio.net SF-Radio Spezial 1 Juli 2003 Terminator 3 SF-Radio Magazin Ausgabe 4 - 03.11.2003 Impressum SF-Radio Spezial 2 September 2003 Herausgeber: sf-radio.net Chefredakteur: Dennis Horn Textchefin: Berit Lempe Endredaktion: Thomas Dräger Layout: Sebastian Lorenz Redaktion: Susanne Döpke Thomas Dräger Sebastian Lorenz David Meiländer Markus Rohde Robert Pyrek Besonderen Dank an: inside-the-matrix.de und Die Stadt Zion Kontakt: magazin@sf-radio.net 24 SF-Radio Spezial 3 Oktober 2003 Save Farscape VORSCHAU Die Weiterverbreitung von Artikeln aus dem SF-Radio Magazin ist unter Angabe der Quelle "sf-radio.net" ausdrücklich erlaubt. Gemäß eines Urteiles des Landgerichts Hamburg vom 12. Mai 1998, Aktenzeichen 312 0 85/98: "Haftung für Links", distanzieren wir uns von den Aussagen und Inhalten gelinkter Seiten. Rechtlichen und gesetzliche Verstöße auf diesen Seiten waren zum Redaktionsschluss nicht bekannt. 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