3) Vermessung des Bauplatzes
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3) Vermessung des Bauplatzes
Doku Version Datum 36 029a 1.0 04.10.2004 Durchströmturbine selbst gebaut www.maurelma.ch 3) Vermessung des Bauplatzes - Kalkulation Nach Auswahl des Bauplatzes müssen die Zulaufhöhe, die Druckleitungslänge und die verfügbare Wassermenge bestimmt werden. Während der Auswahl und der Vermessung des Bauplatzes sollten die Lagen von Seitenkanal, Einlaufbecken, Druckleitung, Turbinenstation und Unterwasserführung ausreichend z.B. durch eingeschlagene Pfähle markiert werden. Die Messdaten sollten sorgfältig notiert und eine Skizze vom Baugelände sollte angefertigt werden. 3.1 Verfügbare Wassermenge Benötigt werden: - Wasserwaage - Längenmass - Holzbohlen Am einfachsten lässt sich die Wassermenge mit Hilfe eines einfachen Überfallwehres (Abb. 4 ) durch Messung der Druckhöhe h (Abb. 5) bestimmen. Abb. 4 Überfallwehr Abb.5 Messanordnung Für den rechteckigen Überfall werden Bohlen mit scharfen und talwärts abgeschrägten Kanten verwendet. Die Druckhöhe h, wird von dem horizontalen Wasserspiegel bis zur Unterkante der Öffnung gemessen. Die Oberfläche des Unterwassers muss tiefer als die Überfallkante liegen und der überfallende Strahl muss seitlich gelüftet sein, sonst werden unrichtige Werte ermittelt. Das Überfallwehr muss sorgfältig gegen das Ufer und den Untergrund abgedichtet sein. Die nachfolgenden Werte sind für vollkommene Überfälle mit der Überfallbreite b = 1 m und der Überfallbretthöhe c = 0.4m ermittelt worden: Für Überfälle ohne seitliche Einschnürung Zuflussgrabenbreite = Überfallbreite = 1 m) 1/7 Doku Version Datum 36 029a 1.0 04.10.2004 H [mm] 50 60 70 80 90 100 120 140 160 180 200 220 240 Durchströmturbine selbst gebaut Q [m3/h] 79.20 101.88 127.80 156.60 185.76 217.80 383.68 361.80 444.60 536.40 628.20 727.20 837.36 www.maurelma.ch H [mm] 260 280 300 320 340 360 380 400 420 440 460 480 500 Q [m3/h] 950.40 1069.20 1191.60 1321.20 1454.40 1594.80 1743.48 1893.60 2050.20 2210.40 2379.60 2541.60 2716.20 H [mm] 320 340 360 380 400 420 440 460 480 500 Q [m3/h] 1150.56 1258.20 1369.80 1483.20 1596.60 1717.20 1841.40 1965.60 2091.60 2224.80 Tabelle 1 Für Überfälle mit seitlicher Einschnürung Zuflussgrabenbreite =5m ; Überfallbreite = 1 m) H [mm] 100 120 140 160 180 200 220 240 260 280 300 Q [m3/h] 206.64 271.08 340.20 414.72 493.92 597.60 662.40 752.40 847.44 945.00 1045.44 Tabelle 2 2/7 Doku Version Datum 3.2 36 029a 1.0 04.10.2004 Durchströmturbine selbst gebaut www.maurelma.ch Zulaufhöhe – Druckleitungslänge Abb. 6 Beispiel einer Geländeskizze mit Messwerten Benötigt Werden : - Wasserwaage - einfacher Winkelmesser - ausreichend lange Leine oder besser Draht - Längenmass Für das gezeichnete Gelände werden die Höhe h1 und die Länge l1 von dem maximalen Unterwasserspiegel (max. UWSp.) bzw. zughöriger Uferkante bis Punkt A gemessen. Die Leine oder der Draht wird straff von Punkt A nach Punkt B gezogen. Winkel A wird gemessen. Danach wird die Leine abgenommen und die zuvor straff gespannte Länge wird ausgemessen. Dieser Messvorgang wird von Punkt B nach Punkt C wiederholt. Von Punkt C bis zum Oberwasserspiegel (OWSp.) bzw. bis zur Uferkante können h4 und l4 wieder direkt gemessen werden. 3/7 Doku Version Datum 36 029a 1.0 04.10.2004 Durchströmturbine selbst gebaut www.maurelma.ch Die ermittelten Maße werden in die Skizze eingetragen. Die Messpunkte A,B und C werden z.B. durch Pfähle markiert. Damit können die einzelnen Höhen und Längen berechnet werden: h2 h2 = L2 x sin A =12 x sin 63° h2 = 10,7m l2 = L2 x cos A = 12 x cos 63° l2 = 5.5m h3 = L3 x sin B =14 x sin 22° h3 = 5.2m l3 = L3 x cos B = 14 x cos 22° l3 = 13.0m 3.3 Effektive Zulaufhöhe He Die gesamte Zulaufhöhe H ergibt sich zu H = h1 + h2 + h3 – h4 H = 1,5 m + 10,7 m + 5,2 m - 0,75 m H = 16,65m 4/7 Doku Version Datum 36 029a 1.0 04.10.2004 Durchströmturbine selbst gebaut www.maurelma.ch 3.3.1 Anlage ohne Saugrohr Die effektive Zulaufhöhe He ergibt. sieh aus He = H – F - HRV Mit der Sicherheit, dass der maximale Unterwasserspiegel (max. UWSp.) bekannt ist, kann als Freihang F = 0,5 m (Läuferwelle bis max. UWSp.) gewählt werden. Die Reibungsverlusthöhe HRV entsteht durch Flüssigkeitsreibung in der Druckleitung und kann mit Hilfe folgender Formel für neue Stahlrohre (und auch Kunststoffrohre) errechnet werden : HRV = c x L c = Konstante aus Tab.3 in Abhängigkeit von der Wassermenge und dem Druckleitungsdurchmesser L = Druckleitungslänge in m Tabelle 3 Auswahl der Druckleitungsdurchmesser siehe Kapitel 5. 5/7 Doku Version Datum 36 029a 1.0 04.10.2004 Durchströmturbine selbst gebaut www.maurelma.ch 3.3.2 Anlage mit Saugrohr He = H – X - HRV X bedeutet die Höhe des Turbinenraumes, der nicht mit Flüssigkeitssäule ausgefüllt ist. Diese Höhe wird mit X = 0,2 angenommen. HRV wird wie bei der Anlage ohne Saugrohr aus HRV = c x L ermittelt. 3.4 Kalkulation Mit den bisher ermittelten Daten Q und He kann nun die Turbinengrösse ausgewählt und die Turbine gefertigt werden. Die gewinnbare Leistung PTW lässt sich aus der Tabelle 8 herauslesen Sinnvoller Weise wird die Turbinenbreite so ausgewählt, dass der Leistungsbedarf abgedeckt wird. Ist dieser mit der vorhandenen Wassermenge und der ausnutzbaren Zulauflhöhe nicht realisierbar, ist es zweckmäßig die Turbinengrösse so auszuwählen, dass an etwa 100 Tagen pro Jahr die Turbine in voller Läuferbreite beaufschlagt wird. Sinkt dann z.B. jahreszeitlich bedingt die verfügbare Wassermenge, so lässt sich bei einer Turbine mit unterteilter Wasserzuführung (siehe Kap. 6.2.2) eine geringere mit Wasser beaufschlagte Läuferbreite einstellen. Zu der Frage, ob eine Turbinenanlage mit oder ohne Saugrohr gewählt wird siehe Kap. 6.2.3 . Anhand einer möglichst massstabsgetreuen Skizze von dem Bauplatz können mit Kenntnis der Bodenbeschaffenheit und der lokalen Besonderheiten die Standorte der Turbinenstation und des Einlaufbeckens und der Verlauf der Druckleitung festgelegt werden. Die Druckleitungslänge L (Druckleitungsdurchmesser D siehe Kap. 5), die Anzahl der erforderlichen Flanschverbindungen, Krümmer und die nötige Anzahl von Druckleitungsstützen können aus der Skizze ermittelt werden. Die erforderlichen Erdarbeiten können aus der Skizze abgeschätzt und vor Ort in Angriff genommen werden. (Montage der Gesamtanlage siehe Kapitel 9 ) 6/7 Doku Version Datum 36 029a 1.0 04.10.2004 Durchströmturbine selbst gebaut www.maurelma.ch Abb. 7 Beispiel einer Geländeskizze mit eingezeichnetem Druckleitungsverlauf, Einlaufbecken und Turbinenstation. Bemerkung: Bei Anlage mit Saugrohr könnte die Turbinenstation in Abb. 7 etwas höher liegen. Damit würde sich der Erdaushub verringern und das Gefälle bis zum jeweiligen Unterwasserspiegel wäre nutzbar. 7/7