Blue and Gold` überzeugt - Landwirtschaftskammer Schleswig
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Blue and Gold` überzeugt - Landwirtschaftskammer Schleswig
56 Gartenbau BAUERNBLATT l 5. September 2015 ■ schutzsicht kritische Einsatz von Her- fangreichere Bodenarbeiten mit biziden in der Anfangsphase wur- Moorbaggern einengen, kann einen den letztlich wegen fehlender Nach- zügigen Ablauf gefährden. haltigkeit nicht weiterverfolgt. Angelika Bretschneider Die Umsetzung des Moorschutzes Landesamt für Landwirtschaft, ist nicht frei von Problemen und KonUmwelt und ländliche Räume flikten. Der Moorschutz in SchleswigSchleswig-Holstein Holstein stützt sich auf einen kleinen Tel.: 0 43 47-7 04-345 Kreis von Moorexperten in Behörangelika.bretschneider@ den, Planungsbüros und ausführenllur.landsh.de den Firmen. Dies, gepaart mit wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren Dr. Jürgen Eigner und den artenschutzrechtlichen Vorehemals Llur schriften, die das Zeitfenster für um- AUSBLICK Torfdamm mit Überlauf zur Regulierung des Wasserstandes im Naturschutzgebiet Hechtmoor. Foto: Holger Mordhorst-Bretschneider Maßnahmen wie das Einplanieren bensräume von Reptilien nur noch kleiner Torfsockel oder Abschrägen selten. Der Einsatz von Freischneidegerästeiler Torfstichkanten erfolgen heutzutage mit Rücksicht auf Le- ten, Mahd und sogar der aus Natur- Verschiedene Projekte haben gezeigt, wie wichtig genaue Untersuchungen für eine konkrete Planung mit nachhaltiger Wirkung sind. Eine enge Abstimmung zwischen allen Beteiligten und eine rechtzeitige Beteiligung aller Betroffenen sind für eine erfolgreiche Umsetzung eines Renaturierungsprojektes Voraussetzung. Ausführliche Informationen zum Thema können der Broschüre „Moore in Schleswig-Holstein“ entnommen werden. Sie ist im Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein (Llur) erhältlich unter Tel.: 0 43 47-704-230 oder broschueren@llur.landsh.de Kleines Immergrün ,Blue and Gold’ überzeugt „Immer grün“: Jeder kennt sie. Sie kommen in Beeten, Gräbern, Hofeinfahrten und Vorgärten zum Einsatz. Winterhärte, Bodendeckereigenschaften, dekorative Wirkung und geringe Krankheitsauffälligkeiten sind nur einige der vom Verbraucher gewünschten Eigenschaften. In Ellerhoop wurden verschiedene Sorten des Kleinen Immergrün von der Landwirtschaftskammer im Gartenbauzentrum getestet. Die Ergebnisse liegen vor. Der botanische Name der in Südosteuropa und Westasien heimischen Gattung Vinca L. entstand durch Kürzung aus dem lateinischen vincapervinca (= Immergrün). Von gartenbaulicher Bedeutung sind lediglich die immergrünen Arten Vinca major (Großes Immergrün) und V. minor (Kleines Immergrün). Im Gegensatz zu Vinca major, von der sich in Mitteleuropa zirka zehn oder elf Sorten in Kultur befinden, sind es bei V. minor mit mittlerweile über 35 Sorten mehr als dreimal so viele. Die Art Kleines Immergrün verträgt volle Sonne als auch Schatten, ist bei ausreichendem Wasserangebot hitzeverträglich und wärmelie- Vincaminor,Anna‘hattenichterstimSommerdesletztenPrüfjahresdieVersuchsparzellekomplettunddichtbedeckt,sodass bend, frosthart und stadtklimafest. Unkräuter quasi keine Chance hatten. Besser ging es nicht, daher die Bestnote 9 für die Bodendeckungsleistung. Gartenbau ■ BAUERNBLATT l 5. September 2015 Sie meidet verdichtete Böden, ist trittempfindlich und als Unterpflanzung von Bäumen ein sehr guter „Laubschlucker“. Dementsprechend wird Vinca minor als dichter Bodendecker zur Begrünung von Hängen, Böschungen, Hügeln und Wällen eingesetzt oder auch einfach zur Unterpflanzung von Gehölzen. In der Grabbepflanzung zählt Vinca minor zu den pflegeleichten, aber dennoch zierenden Klassikern, da die Hauptblüte zwar zwischen April und Mai stattfindet, die Nachblüte jedoch bis in den September andauern kann. Europaweite Kooperation In der Eurotrial, einer europaweiten Kooperation von gartenbaulichen Versuchseinrichtungen aus Belgien, England, Finnland, Frankreich, Holland, Österreich und Deutschland, die regelmäßig gemeinsam Gehölzsortimente sichten, arbeiten aus Deutschland gegenwärtig die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, das Bundessortenamt Hannover und das Gartenbauzentrum der Landwirtschaftskammer SchleswigHolstein in Ellerhoop mit. In den Jahren 2011 bis 2013 wurde von dieser Gruppe ein Sortiment von Vinca minor gesichtet, das aus 19 Sorten bestand (Tabelle 1). Dabei wurden im Rahmen von regelmäßig durchgeführten Boniturterminen folgende Eigenschaften geprüft: ● Winterhärte ● Durchtriebsverhalten im Frühjahr ● Krankheitsanfälligkeit (PhomaTriebsterben) Blüten von Vinca minor. Oben links die Sorte ,Anna‘, deren dekorative Wirkung zur Blüte am besten bewertet wurde, oben rechts die Sorte,Marie‘diediesbezüglichdiezweitbesteNoteerhielt.UntendieSorten,diemitdenschlechtestenNotenbezüglichihresdekorativen Wertes zur Blütezeit bewertet wurden, unten links die Sorte ,Sabina‘ und unten rechts ,Grüner Teppich‘, die gar nicht blüht. ● Bodendeckung im Frühjahr ● Bodenbedeckung im Sommer ● Wüchsigkeit ● Blühleistung ● Stabilität der Blütenfarbe ● dekorative Wirkung der Blüte ● dekorative Wirkung der Laubblätter im Sommer ● dekorativer Gesamteindruck der Pflanze Für diese Eigenschaften konnten Boniturnoten zwischen 1 und 9 vergeben werden. Die Boniturnote 9 bedeutet, dass eine Eigenschaft sehr gut oder sehr extrem ausgebildet ist (zum Tabelle 1: Sorten von Vinca minor, die von der Landwirtschaftskammer im Rahmen der Eurotrial-Sichtung in den Jahren 2011 bis 2013 geprüft wurden Alba Anna (S) Argenteovariegata Atropurpurea (= V. minor var. rubra) Aureovariegata Blue and Gold Bowles Cunningham Bowles Variety (= La Grave) Elisa (S) Gertrude Jekyll (= Miss Jekyll) Grüner Teppich (= Green Carpet) Illumination (= Cahill; Cahillil (S)) Josefine (S) Marie (S) Multiplex (= var. plena purpurea) Ralph Shugert Sabinka Flower Power White Power weiße Blüte blaue Blüte blaue Blüte, gelb-grün panaschiertes Laub purpurrote Blüte blaue Blüte, gelb-grün panaschiertes Laub blaue Blüte, Laub mit gelb-weiß-grünem Rand blaue Blüte blaue Blüte weiße Blüte weiße Blüte keine Blüten blaue Blüten, gelb-grün panaschiertes bis grünes Laub hellblaue Blüte blaue Blüte purpurrote, zum Teil doppelte Blüte blaue Blüte, weiß-grün panaschiertes Laub blaue, sehr kleine, sternförmige Blüte blaue Blüte weiße Blüte Problem, sondern vielmehr der Wechsel zwischen extrem milden Witterungsphasen, die leicht zur Enthärtung bei Pflanzen führen, und dem plötzlichen tiefen Fall der Temperaturen. Nur solche Sorten, die ihre Winterhärte trotz einer längeren Phase mit milden Temperaturen aufrechterhalten können, können daher bei der Winterhärte überzeugen. In Abbildung 1 ist das Ergebnis der Bonitur zu Winterschäden aufgeführt, wobei dort die mittlere Boniturnote über den Zeitraum von drei Jahren aufgetragen ist. Eine ausgesprochen geringe Winterhärte wiesen die Sorten ,Aureovariegata‘ und ,Argenteovariegata‘ auf, beides sehr schöne Sorten mit gelbgrün panaschiertem Laub. Aber auch an ,Sabinka‘ und ,Illumination‘, Letztere ebenfalls mit gelb-grün panaWinterhärte: Bei den meisten Sorten kein Problem schiertem Laub, konnten im Prüfzeitraum deutliche Winterschäden festMan erinnere sich, dass es trotz gestellt werden. Diesen vier Sorten ist Klimawandel und der letzten beiden es aufgrund ihrer geringen Wintermilden Winter in jüngerer Vergangenheit auch solche der strengeren, Tabelle 2: Vinca-Sorten mit dem kälteren Art in Deutschland gege- größten Blütenreichtum ben hat, auch im eher atlantisch geSorte Boniturprägten Klima Norddeutschlands. note Der Winter 2010/2011 wird als zuAlba 6,0 meist kälter als im Schnitt beschrieAnna 7,3 ben, im Winter 2011/2012 war der Atropurpurea 6,3 Februar rekordverdächtig kalt, und Blue and Gold 6,0 im Winter 2012/2013 war es der März. Im Zeitraum der Prüfung des Bowles Variety 6,0 Vinca-Sortiments gab es also für die Gertrude Jekyll 6,0 Winterhärte der geprüften Sorten Josefine 6,0 schon einige Herausforderungen. Marie 6,0 Dabei war zumeist nicht die absolute White Power 6,0 Tiefsttemperatur das tatsächliche Beispiel sehr starke Winterschäden, sehr krankheitsanfällig, aber auch sehr schöne Blühwirkung), die Boniturnote1, dass die entsprechende Eigenschaft sehr schlecht oder sehr gering ausgeprägt ist. An dieser Stelle wird über die Prüfung und Ergebnisse der im Gartenbauzentrum der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein in Ellerhoop durchgeführten Sichtung berichtet, da die Ergebnisse von den anderen Standorten noch nicht vorliegen. Nachdem die Pflanzen im Juni 2010 im Tb9 geliefert und zu jeweils fünf Exemplaren pro Quadretmeter gepflanzt wurden, begann die Sichtungsarbeit in Ellerhoop im Frühjahr 2011. 57 58 Gartenbau BAUERNBLATT l 5. September 2015 ■ dekorative Wirkung der Sorten zum Blühtermin betrachtet, so ergibt sich ein etwas anderes Bild. Aber auch hier erweist sich ,Anna‘ wieder als der „Gewinner“, denn mit einer Note von 7,0 konnte sie als die schönste Sorte zum Blühtermin identifiziert werden, gefolgt von ,Marie‘ und ,Gertrude Jekyll’, deren Blühwirkung jeweils mit 6,3 bewertet wurde. Am anderen Ende der Blühwirkungsskala stehen Sorten wie ,Sabinka‘, die besonders kleine, zierliche Blüten ausbildet, und ,Grüner Teppich‘, die, wie schon der Sortenname vermuten lässt, gar nicht blüht. Ohne Blüte kann die dekorative Wirkung zum Blühtermin auch kaum besser als mit 1,0 bewertet werden, obwohl ,Grüner Teppich‘ durchaus ihre Reize hat, wenn kein großer Wert auf die Blüte gelegt wird. Geringe Anfälligkeit für Phoma-Triebsterben Insbesondere in einem Frühjahr mit feuchterem Witterungsverlauf treten in vielen Beständen von Vinca minor einzelne Triebe auf, die welken und sich zuerst schmutziggrün, später dann braun bis schwarz verfärben. Ursache ist ein Befall der Triebe mit dem Erreger der Phoma-Stängelfäule (Phoma exigua). Bei starkem Befall der Pflanzen können sich ganze Herde unterschiedlicher Ausbreitung bilden, die schnell dafür sorgen können, dass der Bestand an diesen Stellen unansehnlich und lückig wird. Da eine Bekämpfung des Pil- Abbildung1: Boniturnoten zur Winterhärte Typisches, flächig verbreitetes Schadbild des Phoma-Triebsterbens an Vinca minor, das durch einen Befall der Triebe mit dem Pilz Phoma exigua hervorgerufen wird. Fotos: Dr. Andreas Wrede härte im Prüfzeitraum nicht gelungen, die Prüfparzelle von 1 m² Größe komplett zu bedecken. Allen anderen Sorten ist das, trotz mehr oder weniger ausgeprägten Winterschäden, gelungen, da sie in jedem Fall über ein ausreichendes Regenerationsvermögen verfügen, um eventuelle Winterschäden auszugleichen. Über eine ausgesprochen ausgeprägte Winterhärte verfügen dagegen die Sorten ,Blue and Gold‘, ,Anna‘ und ,Alba‘, bei denen nur minimalste Schäden beobachtet wurden. Zusammenfassend sollte festgehalten werden, dass die Winterhärte bei den meisten Sorten kein ernsthaftes Problem darstellt. Schnelle, umfassende Bodendeckung ein Muss Alle Sorten mit ausreichender Winterhärte haben die Versuchsparzelle von 1 m2 Fläche innerhalb des Versuchszeitraums komplett bedeckt, was von einem geeigneten Bodendecker auch verlangt werden darf. Trotzdem gab es Unterschiede zwischen den Sorten, und besser als ,Anna‘ (Note 9,0) war auch in dieser Beziehung in Ellerhoop keine. Gute Noten von 8,3 für die Bodendeckung erreichten die Sorte ,White Power‘, ,Marie‘, ,Josefine‘, ,Elisa‘ und ,Alba‘. Fast gut, aber dennoch überzeugend, waren mit einer Note vom 7,7 ,Grüner Teppich' und ,Gertrude Jekyll‘. Wer ist die Schönste? Die Wahl fällt auf dichte Bodendecker mit dekorativer, reichhaltiger Blüte. Wenn ein Bodendecker nicht nur den Boden dicht bedeckt, sondern zudem auch noch von einer großen Anzahl schöner Blüten geziert wird, dann fällt die Kaufentscheidung der Verbraucher natürlich häufig auf Sorten, die diese positiven Eigenschaften in sich vereinen. Klar, das Grab oder das Beet soll nicht nur dauerhaft und pflegeleicht begrünt sein, sondern es soll ja auch gefallen. Und auch solche Sorten ließen sich im Prüfsortiment in Ellerhoop identifizieren. Bei neun der 19 Sorten konnten Boniturnoten von 6,0 und besser für die Blühwilligkeit vergeben werden (siehe Tabelle 2). Als absolutes Highlight hat sich auch in dieser Hinsicht wieder die Sorte ,Anna‘ hervorgetan, die mit der Bestnote 7,3 ausgezeichnet werden konnte, gefolgt von ,Atropurpurea‘ mit 6,3. Aber nicht nur die Blütenfülle ist eine wichtige Sorteneigenschaft, die darüber entscheidet, ob eine Sorte zum Blühtermin als besonders dekorativ empfunden wird, sondern vielmehr auch das Zusammenspiel mit weiteren Eigenschaften wie Blütenfarbe, Blütengröße, Blütenform und wie die Blüte mit dem Laub der Pflanze harmoniert. Wird also die Blueand Gold 1,3 Anna 1,3 Alba 1,3 White Power 1,7 Gertrude Jekyll 1,7 Flower Power 1,7 Bowles Variety 1,7 Multiplex 2,0 Marie 2,0 Josefine 2,0 Bowles Cunningham 2,0 Ralph Shugart 2,3 Grüner Teppich 2,3 Elisa 2,3 Atropurpurea 3,0 Illumination 3,3 Sabinka 3,7 Argenteovariegata 5,0 Aureovariegata 7,0 1 2 3 4 5 6 7 8 Mittlere Boniturnote für die an den geprüften Sorten von Vinca minor aufgetretenen Winterschäden (Note 1 = keine Schäden, Note 9 = sehr starke Schäden). Abbildung 2: Bodendeckungsvermögen von Bodendeckern im Sortenvergleich Anna Marie Gertrude Jekyll Josefine Alba Bowles Cunningham Ralph Shugart Atropurpurea (Rubra) Multiplex Flower Power Bowles Variety Blue and Gold Illumination Elisa White Power Argenteovariegata Sabinka Grüner Teppich 7,0 6,3 6,3 5,7 5,7 5,3 5,0 5,0 4,7 4,7 4,7 4,7 4,3 4,3 4,0 4,0 2,3 1,0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Mittlere Boniturnote für die dekorative Wirkung der Sorten von Vinca minor zur Blütezeit (Note =1 sehr geringe dekorative Wirkung; Note 9 = sehr gute dekorative Wirkung). 9 Gartenbau ■ BAUERNBLATT l 5. September 2015 Abbildung 3: Dekorative Wirkung der Sorten im Überblick Anna 9,0 White Power 8,3 Marie 8,3 Josefine 8,3 Elisa 8,3 Alba 8,3 Grüner Teppich 7,7 Gertrude Jekyll 7,7 Multiplex 7,0 Atropurpurea (Rubra) 7,0 Bowles Cunningham 6,3 Blue and Gold 6,3 Flower Power 5,7 Bowles Variety 5,7 Ralph Shugart 5,3 Sabinka 4,3 Argenteovariegata 4,3 Illumination 3,3 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Mittlere Boniturnote für das Bodendeckungsvermögen der geprüften Sorten von Vinca minor (Note 1 = sehr schlechte Bodendeckung, Note 9 = sehr gute Bodendeckung). Vinca minor ,Blue and Gold‘ entschied in Ellerhoop insbesondere durch ihre heitere, gelb-grüne dominierte Farbigkeit das Rennen für sich. zes sehr problematisch ist, ist die Wahl möglichst toleranter bezieAbbildung 4: Phomaauffälligkeit im Vergleich der Sorten hungsweise wenig anfälliger Sorten Illumination eine wichtige Voraussetzung dafür, 4,0 Flower Power 4,0 dass ein Beet oder Grab mit einer Multiplex 3,7 Bepflanzung aus Vinca minor auch White Power 3,3 während feuchter WitterungsperiBowles Variety 3,3 oden dekorativ und dicht bodendeBowles Cunningham 3,3 ckend bleibt. Als besonders anfällig Argenteovariegata 3,0 für das Auftreten der Phoma-StenMarie 2,7 gelfäule konnte in Ellerhoop die Josefine 2,7 Sorten ,Illumination‘ und ,Flower Grüner Teppich 2,7 Power‘ identifiziert werden, bei deBlue and Gold 2,7 nen die Krankheit sehr stark aufgeAtropurpurea(Rubra) 2,7 treten ist und ganze Bereiche der Alba 2,7 Versuchsparzelle befallen hat, woSabinka 2,3 durch der Bestand äußerst lückig Ralph Shugart 2,3 und unansehnlich wurde. In den BeGertrude Jekyll 2,3 standslücken konnten in der Folge Anna 2,3 Elisa 2,0 in großem Umfang Unkrautsamen keimen, was dazu führte, dass ins1 2 3 4 5 6 7 8 9 besondere bei diesen Sorten die UnMittlere Boniturnote für das Ausmaß des Phoma-Triebsterbens an den in Ellerhoop krautregulierung zunehmend progeprüften Sorten von Vinca minor (Note 1 = kein Befall; Note 9 = sehr starker Befall). blematisch wurde. Als weniger an- Blue and Gold 8,0 Ralph Shugart 7,7 Anna 7,7 Grüner Teppich 7,3 Elisa 7,0 Alba 7,0 Marie 6,7 Josefine 6,7 Gertrude Jekyll 6,7 Bowles Variety 6,7 Atropurpurea (Rubra) 6,3 White Power 6,0 Multiplex 6,0 Flower Power 6,0 Sabinka 5,7 Bowles Cunningham 5,7 5,7 Illumination 4,7 1 2 3 4 5 Dr. Andreas Wrede Landwirtschaftskammer Tel.: 0 41 20-70 58-151 awrede@lksh.de FAZIT Abbildung 5: Gesamteindruck der Sorten Argenteovariegata fällig gegenüber einem Befall konnten die Sorten ,Elisa‘, ,Anna‘, ,Sabinka‘, ,Ralph Shugart‘ und ,Gertrude Jekyll‘ ausgemacht werden, wobei auch diese Sorten nicht völlig befallsfrei gewesen sind. Die Sorten, die im Laufe der Sichtung in Ellerhoop die beste mittlere Note für den Gesamteindruck erhalten haben, sind auch die Sorten, die die gesamte Prüfung am besten abgeschlossen haben. Das erklärt sich damit, dass mit der Note für den Gesamteindruck alle anderen Bewertungsparameter mit benotet werden, denn alle Eigenschaften einer Sorte zusammengefasst ergeben den Gesamteindruck der Sorte. 6 7 8 9 Mittlere Boniturnote für den Gesamteindruck der geprüften Sorten von Vinca minor. Der absolute Gewinner war in Ellerhoop die Sorte ,Blue and Gold‘, die aufgrund ihres gelbgrünen Laubes auch ohne ihre blauen Blüten zu jeder Zeit ein Eyecatcher gewesen ist und über die beste Winterhärte im Versuch verfügte. Außerdem war sie auch während der Blüte, durch das harmonische Zusammenspiel von gelb-grünem Laub und blauer Blüte, ein absoluter Hingucker. Zu der Bestnote von 8,0 hat sicher auch eine gewisse Präferenz der beiden Prüfer für panaschierte beziehungsweise hell geränderte Laubblätter beigetragen, die an dieser Stelle nicht verschwiegen werden sollte. Das erklärt dann auch die gute Note (7,7) der Sorte ,Ralf Shugart‘, die ebenfalls über gelb-grünes Laub verfügt. ,Anna‘ (ebenfalls 7,7) war die Sorte mit den meisten Bestnoten im Test und ist damit für Freunde von einfach grünen Laubblättern und blauer Blüte der Tipp im geprüften Sortiment. Wer dagegen grünes Laub und weiße Blüten präferiert, der trifft mit ,Elisa‘ oder ,Alba‘ (beide Note 7,0) stets die richtige Wahl. Und selbst wer einen schönen und leistungsfähigen Bodendecker ohne Blüten sucht, wird im Vinca-minorSortiment mit ,Grüner Teppich‘ fündig. Das moderne Vinca- Sortiment bietet eben für jeden Geschmack die richtige Sorte. 59