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Wendl-Experten klären Signatur auf | OTZ
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DIENSTAG, 09. SEPTEMBER 2014
Wendl-Experten klären Signatur auf
11.10.2011 - 08:00 Uhr
Im Kunst-Auktionshaus Wendl in Rudolstadt kommen Pretiosen aus der Werkstatt Fabergé unter den Hammer. Die eigentliche
Sensation aber ist das Gemälde Junger Mann im Harnisch mit Steinschlosspistole.
Auktionatorin Anke Wendl bei der Vorbereitung der 71. Auktion im Rudolstädter Kunst-Auktionshaus Wendl
88 mal 70 Zentimeter misst der "Junge Mann im Harnisch mit Steinschlosspistole". Das Gemälde soll den jungen Grafen und späteren
Fürsten Paul I. Esterhàzy de Galántha zeigen.
Als das Bild im Kunst-Auktionshaus Wendl in Rudolstadt eingeliefert wurde, setzte der Besitzer
das Verkaufslimit bei 2500 Euro fest. Dass unter dem exzellent erhaltenen Werk nun als Limit
6500 Euro stehen, verdankt der Einlieferer den für das Auktionshaus arbeitenden
Gemäldeexperten Oliver Hellmuth und Frank Schröder. Sie entdeckten die Signatur des
holländischen Malers Pieter Nason. 1667 hat er den blondgelockten Grafen porträtiert. Damals
arbeitete der Barockkünstler aus Den Haag als Hofmaler für deutsche Fürsten. Seit
Vor dem Gemälde "Junger Mann im
Harnisch mit Steinschlosspistole" von
Pieter Nason bringt Manja Adlt,
Mitarbeiterin im Rudolstädter KunstAuktionshaus Wendl, weitere zur
Auktion bestimmte Stücke in
Position.
Jahrhunderten zählen die Porträts und Stillleben Pieter Nasons zu den Schmuckstücken großer
Kunstsammlungen. Seit die Wendl-Experten die Identität des Malers aufklären konnten,
interessieren sich vor allem niederländische Museen für das Bild. Es könnte also spannend
werden, wenn am 22. Oktober in Rudolstadt die Gemälde versteigert werden.
Sicher sind aufsehenerregende Entdeckungen wie das Nason-Gemälde das Salz in der Suppe
bei einer Auktion. Doch wie das Ehepaar Wendl nie müde wird zu betonen, kann auch der
Sammler und Kunstinteressierte mit kleinem Geldbeutel bei ihren Auktionen ein schönes Stück
erwerben. Diesmal sind unter den 550 Gemälden, die unter den Hammer kommen, auch
eindrucksvolle und gefällige Bilder, die zwischen 600 und 3000 Euro weggehen werden.
Eine Bieterschlacht erwarten die Wendls für den "Jungen Mann im Harnisch" nicht. Auch nicht für das mit 15 000 Euro Limit versehen
Gemälde "Boot am Ammersee" vom bayerischen "Enten"-Maler Alexander Koester. Die Wendls tippen auf "Balletttänzerin auf dem
Stuhl". Denn das an die berühmten Tänzerinnen von Degas erinnernde zauberhafte Bild vom französischen Maler mit dem klangvollen
Namen Pierre Carrier-Belleuse wird für nur 460 Euro aufgerufen.
Ob Skulpturen, Plastiken, Uhren, Spielzeug, Glas, Porzellan, Gemälde oder Möbel, wer sich für eines der 4368 Objekte der 71. Auktion
interessiert, kann es ab Sonnabend in Augenschein nehmen. "Bei uns sieht es zwar aus wie im Museum", sagt Anke Wendl. "Im
Unterschied zum Museum kann man aber fast alle Dinge anfassen." Zwischen 300 und 400 Besucher erwartet sie am Wochenende der
Vorbesichtigung. Darunter sind Interessenten aus ganz Europa und Museumleute aus Holland, die sicher den Nason ganz aus der
Nähe inspizieren wollen.
Wer nicht persönlich kommen kann, weil er nun wirklich zu weit weg wohnt in Australien oder im Nahen Osten zum Beispiel dem
ermöglicht das Auktionshaus, bestimmte Details des begehrten Objekts per Internet anzusehen oder dort auch noch die Rückseite
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Wendl-Experten klären Signatur auf | OTZ
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eines Gemäldes zu betrachten.
Dass ein russischer Oligarch anreist, um für die Stücke aus der Petersburger Werkstatt Fabergé zu bieten, die ebenfalls unter den
Hammer kommen, erwartet Anke Wendl nicht. Eines der als verschollen geltenden millionenschweren Eier des Gründers der
bekanntesten Juwelier!rma aller Zeiten ist nicht im Angebot. Aber eine kleine Silberdose mit Email und eine kleine Pillendose. Ob sich
für sie (das Limit ist jeweils 12 000 Euro) Bieter !nden, sei nicht sicher. Da tippt Anke Wendl schon eher auf den goldenen
Siegelwachshalter aus dem Hause Fabergé, dessen Limit (3900 Euro) dem entspricht, was er an aktuellem Goldwert auf die Wage
bringt.
Daten zur 71. Auktion
Samstag bis Donnerstag, 15. bis 20. 10., 9 -18 Uhr: Vorbesichtigung
Donnerstag, 20. 10., 14 bis ca. 21 Uhr: Africana, Ozeanien, Asiatica, Metallarbeiten, Skulpturen, Plastiken, Uhren, Varia
Freitag, 21. 10., 9 bis ca. 20.30 Uhr: Spielzeug,
Schmuck, Glas, Keramik, Bücher, Gra!k, Silber
Samstag, 22. 10., 9 bis ca. 22 Uhr: Porzellan, Kleinodien, Miniaturen, Gemälde, Möbel, Teppiche, Deckenlampen
Insgesamt werden 4368 Lose aufgerufen.
www.auktionshaus-wendl.de
Angelika Bohn / 11.10.11 / OTZ
Z81BAAJ190150
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