„Man lebt nur einmal“ – JuGo Predigt / Januar - Jupfa

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„Man lebt nur einmal“ – JuGo Predigt / Januar - Jupfa
„Man lebt nur einmal“ – JuGo Predigt / Januar 2016
Man lebt nur einmal – das ist das Thema, welches die JG in Knauthain sich überlegt hat
für diesen Gottesdienst. Man lebt nur einmal.
Hm, was heißt das?
Als erstes kam den Jugendlichen der Gedanke, jedenfalls war es der erste, den sie dazu
aussprachen ;-) : erstmal dafür danken, was wir alles haben, womit wir beschenkt sind.
Haben wir gerade macht. Man, so eine Fülle Dank, geh nicht daran vorbei, du lebst nur
einmal. (< vorher Danke-Aktion)
Dann haben wir in der JG weiter überlegt mit dem Blick nach vorn: Man lebt nur einmal:
Welcher Bibeltext passt da?
Spannend, was den Jugendlichen für ein Bibeltext zu diesem Thema eingefallen ist.
Es ist eine Heilungsgeschichte, die Heilung des blinden Bartimäus durch Jesus.
(Markus 10, 46ff)
Bartimäus geht echt blind durch sein Leben. Jesus kommt vorbei, Bartimäus denkt, ich
lebe nur einmal, die Chance und er ruft Jesus.
Und nun...
Und nun tut Jesus etwas sehr Seltsames. Ich habe da viel drüber nachgedacht, schon
oft, warum er das tut. Er sieht doch, dass der da blind ist, kann er doch sagen, Komm
her, du Armer, ich heile dich.
Nein: Er nimmt Bartimäus ernst, sehr ernst, Er fragt ihn eine sehr kluge Frage: Was
willst du? Was willst du, dass ich dir tun soll? Was willst du?
Warum tut Jesus das? Einfach Heilen wäre doch schön?
Holen wir die Geschichte einmal an dieser Stelle ins Heute:
Du bist kurz vor deinen Prüfungen. Du rufst Jesus. Ist doch klar, was du von Jesus
willst. Warum musst du dir dann aber erst von Jesus die Frage gefallen lassen: Was
willst du? Vielleicht will Jesus dich ja ins Nachdenken bringen, ob du im richtigen
Studiengang überhaupt bist? Was nutzt eine bestandene Prüfung, die dich blind einen
falschen Weg leitet.
Anderes Beispiel:
Da gibt es so eine Truppe von Leuten, du fühlst dich hingezogen. Du bittest Jesus, hilf
mir. Und nun ist ja offensichtlich, was du von Jesus erhoffst. Stattdessen fragt er dich:
Was willst du? Was willst du wirklich? Sind es wirklich deine Leute? Nein? Oder auch
Ja?
Zurück zu dem blinden Bartimäus:
Der Blinde, geheilt, wird vermutlich all seine alten blinden Freunde von der Straße
verlieren – will er diese Veränderung?
Was willst du – du hast nur ein, nämlich genau dieses Leben.
Die Frage gilt damals genauso wie heute.
Was willst du mit deinem Leben tun?
Schau dir mal die Bereiche deines Lebens an, das, was zu jedem Menschen gehört.
Familie? Freunde, Freundinnen, Beziehungen,? Was willst du?
Alle Arten von Ausbildung, Freizeit?
Stell dir vor: Jesus steht vor dir und fragt dich. Du, du mit deinem Namen. Du lebst nur
einmal. Was willst du?
Was würdest du da antworten?
Es hat mich sehr gerüttelt, dass einigen Jugendlichen aus der JG in einem Bereich, der
zu jedem Menschen gehören sollte, die Frage: was willst du? total wichtig war: Man lebt
nur einmal, und ich kann hier in Dtl. so dankbar sein. Und deshalb – was willst du? will
ich mich mehr einbringen in die Gesellschaft. Ich will etwas tun, damit es auch anderen
besser geht.
Flüchtlingen z.B., das große Thema z.Z.. Ja, ich will entdecken, dass es nicht DIE
Flüchtlinge gibt, sondern dass alle Menschen sind. Und dass viele wirklich Schlimmes
durch haben und sich über ehrliche Hilfe freuen.
Eine andere Jugendliche sagte zu mir neulich: Grit, mir macht das gerade alles so Angst
mit den Flüchtlingen und der ganzen Weltsituation. Ich möchte mich am liebsten
verkriechen. Ist das schlimm, wenn ich nicht helfe? Und später erzählte sie, wie sie
gerade immer lange mit ihrer Freundin spazieren geht und ihr zuhört, sie tröstet, weil
diese so leidet an der Trennung von ihrem Freund.
Nein, nicht alle müssen Flüchtlingen helfen. Es ist toll, aber kein muss. Sei einfach
ehrlich zu dir. Und - es gibt doch kein besser oder schlechter, wenn du für einen
anderen da bist.
Man lebt nur einmal > Was will ich? Was ist meine Stärke, die ich einbringen kann, was
will ich tun für andere?
Lass dich sehend machen für die Not anderer.
Vielleicht ist es ein Studienkollege, der dich braucht. Oder dein Bruder oder deine
Schwester. Oder es gibt ein Hilfsprojekt, wo genau du richtig wärst, es dir richtig Spaß
macht mitzutun.
Gerade habe ich gelesen:
Ein junges Mädchen, mit 17 Jahren hat sie einen schweren Unfall, querschnittsgelähmt,
Rollstuhl. Sie wird begnadete Malerin, malt mit dem Mund und setzt sich ein für die
Reparaturen von Rollstühlen in den Ländern wie Indien, Bangladesh. Gefragt, warum
sie das tut, sagt sie: Ich zitiere: Dies ist der einzige Zeitpunkt in der Geschichte der
Menschheit, an dem ich für Gott kämpfen kann. Genau dieses Leben, diese Zeitspanne
jetzt ist es, wo ich etwas bewirken kann.
Man lebt nur einmal.
Rede mit Jesus, mit Gott, wie der blinde Bartimäus,
sehr konkret.
Weiche der Frage: Was willst du? nicht aus.
Und Gott, das ist die gute Nachricht, lässt dich nicht hängen, wenn du antwortest.
So jedenfalls der Bibeltext: Und Jesus heilte den Blinden.
Ich wünsch uns, dir gute Erfahrungen damit.
Vielleicht als Schlusssatz für die Predigt ein Gebetsvorschlag:
Danke Gott, für dieses mein einmaliges Leben.
Zeig mir, was dran ist – mach mich sehend dafür.
AMEN
Grit Markert