Wandel der Wohnungsmärkte - Stadtverwaltung Schwerte
Transcription
Wandel der Wohnungsmärkte - Stadtverwaltung Schwerte
TU DORTMUND, FAKULTÄT RAUMPLANUNG Wandel der Wohnungsmärkte Schwerte Alexander Fritz, Dennis Kuhpfahl, Stefan Büth, Peter Wagener 18.11.2010 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis ...............................................................................................................1 Abbildungsverzeichnis ......................................................................................................2 Tabellenverzeichnis ...........................................................................................................2 1 Die Stadt Schwerte .....................................................................................................3 1.1 Demografie ............................................................................................................6 1.1.1 Bevölkerungsentwicklung ..........................................................................6 1.1.2 Bevölkerungsprognose .............................................................................10 1.1.3 Sozioökonomische Strukturen ..................................................................12 1.1.4 Haushaltsentwicklung ...............................................................................15 1.2 Wohnungsmarkt ..................................................................................................16 1.2.1 Eigentümerstruktur .....................................................................................19 1.2.2 Problemquartiere.......................................................................................20 1.2.3 Vorbildquartiere .........................................................................................20 1.2.4 Sozialer Wohnungsbau .............................................................................21 1.3 Stadtentwicklung ................................................................................................22 1.3.1 Projekte und Maßnahmen .......................................................................22 1.3.2 Steuerungs- und Strategieansätze .........................................................23 1.3.3 Kooperationen ...........................................................................................25 1.3.4 Flächenausweisungspolitik.......................................................................26 1.3.5 Infrastruktur .................................................................................................27 1.4 Zwischenfazit ........................................................................................................29 Quellenverzeichnis ............................................................................................................. I 1 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Übersichtsplan ........................................................................................................ 3 Abbildung 2: Eindrücke der Ortsbegehung .............................................................................. 3 Abbildung 3: Bodennutzung in Schwerte .................................................................................. 4 Abbildung 4: Bevölkerungsentwicklung 1987-2008 .................................................................. 7 Abbildung 5: Natürliche Bevölkerungsentwicklung 1990-2008 .............................................. 7 Abbildung 6: Wanderungen über die Gemeindegrenze 2000-2008 .................................... 9 Abbildung 7: Altersverteilung im Zeitvergleich ......................................................................... 9 Abbildung 8: Bevölkerungsprognose bis 2025 (Daten von IT.NRW) .................................... 11 Abbildung 9: Altersverteilung 2008 und 2025 im Vergleich .................................................. 11 Abbildung 10: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Arbeitslosigkeit 1998-2008 13 Abbildung 11: Pendlerstatistik 1997-2008 ................................................................................. 14 Abbildung 12: Anteil der SGB II-Empfänger an der Gesamtbevölkerung 2008 ................ 14 Abbildung 13: Kaufkraftindex je Haushalt 2008 ...................................................................... 15 Abbildung 14: Anteil der Haushaltsarten 2007 und 2025 ...................................................... 16 Abbildung 15: Wohngebäudebestand nach Altersklassen ................................................. 16 Abbildung 16: Wohngebäude nach Anzahl der Wohnungen ............................................ 17 Abbildung 17: Durchschnittliche Baulandpreise im Vergleich ............................................. 17 Abbildung 18: Mietspiegel ......................................................................................................... 19 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Übersicht über durchgeführte Experteninterviews....................................5 Tabelle 2: Veränderung der Altersverteilung 2008-2025...........................................12 2 Wohnungsmarkt 1 Die Stadt Schwerte Schwerte liegt am südlichen Rand des Kreises Unna und ist geographisch durch die Erhöhung des Ardeygebirges im Norden, der Ruhr, sowie die Nähe zum Sauerland im Süden geprägt. Die Stadt ist mit ihren 48.797 Einwohnern im Mittelfeld der Kreisstädte anzusiedeln. Verkehrstechnisch ist Schwerte durch die Autobahnanschlüsse A1 und A45 relativ gut an das Umland angebunden. Abbildung 1: Übersichtsplan Steckbrief Schwerte Einwohner Arbeitslose Größe Preise für baureifes Land Pendlersaldo 48.797 P. 1.938 P. 56,2 qkm 195€/qm -3.108 P. Quelle: Wikimedia Commons Um sich einen ersten Eindruck von der Stadt zu verschaffen wurde eine Ortsbegehung durchgeführt. Abbildung 2: Eindrücke der Ortsbegehung Quelle: Fotos Alexander Fritz In der südlichen Innenstadt befindet sich eine ansprechende und gut erhaltene Altstadt, die vornehmlich aus Fachwerkhäusern besteht. Des Weiteren fallen vereinzelte Neubauten, sowie der ältere Bestand der örtlichen Wohnungsbaugenossenschaft auf, der in den letzten Jahren fast vollständig saniert worden ist. Insgesamt wurde jedoch eine sehr heterogene Struktur der Gebäude im Stadtgebiet bezüglich Alter und Aussehen ausgemacht, was wohl vor allem auf die Kriegszerstörungen und Flächensanierung der Nachkriegsjahre zurückzuführen ist. Lässt man die urbane Dichte des Stadtkerns hinter sich, so ist Schwerte in weiten Teilen von Reihenhaussiedlungen und Ein- und Zweifamilienhäusern, auch neuerer Bauart, geprägt. Hier zeigen sich die typischen Suburbanisierungsgebiete der zweiten Hälfte des letzen Jahrhunderts, die 3 Wohnungsmarkt auch durch eine starke Wanderung aus den größeren Kernstädten des Ruhrgebietes entstanden sind. Die Umgebung der Einfallstraße B236, die aus Norden nach Schwerte hinein führt, machte nicht nur auf Grund des hohen Verkehrsaufkommens (regelmäßig lange Staus im Berufsverkehr) einen eher schlechten Eindruck; vor allem die Unterführung und ihre Umgebung an der Kreuzung Rathausstraße/B236 erscheinen städtebaulich wenig einladend. Des Weiteren wurden der Bahnhof und dessen Vorplatz als sanierungsbedürftig und zu verkehrslastig empfunden. (vgl. WFS) Etwa 97% der Stadtfläche liegen im Wasserschutzgebiet, was zwangsläufig dazu führt, dass Schwerte eine recht „grüne Stadt“ ist, die viele Wald- und landwirtschaftliche Flächen aufweist. Abbildung 3: Bodennutzung in Schwerte Quelle: Eigene Darstellung nach Website Schwerte Interviews Nachdem anfänglich mit mäßigem Erfolg Akteure, sowohl per email als auch telefonisch, kontaktiert wurden, konnten mit der weiteren Hilfe von Frau Skupin von der Stadtverwaltung weitere Ansprechpartner für Interviews gewonnen werden. Es wurden acht öffentliche Akteure und drei nicht-öffentliche Akteure befragt. Da die Planungen, die in Verbindung mit dem Wohnungsmarkt in Schwerte stehen auch immer von politischer Bedeutung sind, war es wichtig, in dieser Richtung Einblicke zu erhalten, so dass Interviewtermine mit allen Ratsparteien vereinbart worden sind. Diese Interviews fanden in den jeweiligen Fraktionsräumen im Rathaus, das Interview mit Frau Skupin (Projektleitung demografischer Wandel) und Herrn Jung (stellvertretender Bereichsleiter „Demografie und Stadtentwicklung“) im Rathaus II statt. Der Gutachterausschuss ist für den gesamten Kreis zuständig und hat somit seinen Sitz im Kreishaus Unna, so dass das Interview dort im Beisein von Studenten durchgeführt wurde, die für das gleiche Projekt anderen Kommunen im Kreis Unna zugeteilt waren. Von Seiten der privaten Akteure wurde durch ein Interview mit Frau Messer von der Ökumenischen Zentrale, die unter anderem Wohnberatung für ältere Menschen anbietet, dem Immobilienmakler Herr Dieckmann und Herr Grobe von der örtlichen Wohnungsgenossenschaft ein recht guten Einblick in den Schwerter Wohnungsmarkt und seine aktuellen Themen gewährt. 4 Wohnungsmarkt Tabelle 1: Übersicht über durchgeführte Experteninterviews Nr. Kürzel 1 Institution Fachdienst Demografie/Stadtentwicklung 2 Gutachterausschuss Kreis Unna Gutachter 3 Christlich Demokratische Union CDU 4 FDP 5 Freie Demokratische Partei Sozialdemokratische Partei Deutschlands Hans-Georg Rehage Wolfgang Schilken, Walter Hülscher SPD Thomas Klüh 6 Bündnis 90 Die Grünen Grüne Rupert Filthaus 7 Wählervereinigung für Schwerte WFS Eckehard Weist 8 Die Linke Linke Dieter Reichwald 9 Ökumenische Zentrale ÖZ Heike Messer FD DS 10 Immobilien Dieckmann ImmoDieckmann Gemeinnützige 11 Wohnungsbaugenossenschaft GWG Quelle: TU Dortmund, Fakultät Raumplanung Interviewpartner Anke Skupin, Ulrich Jung Hans-Günter Winkelkötter, JürgenVolker Wiechers Niels Dieckmann Ralf Grobe Die Interviewlänge variierte stark. Sie reichte je Akteur von etwa 25 Minuten bis zu über zwei Stunden. Alles in allem gab es jedoch bei den Terminen keine größeren Probleme. Im Bericht werden, um auf ein bestimmtes Interview zu verweisen, die in der Tabelle angegebenen Kürzel benutzt. Schwerte im Vergleich „Schwerte geht es gut (Linke)“. Die Bevölkerung geht in jeder Stadt des östlichen Ruhrgebiets zurück, davon ist auch Schwerte nicht ausgenommen (vgl. Gutachter; SPD). Auch von dem allgemeinen Trend leerer Kassen auf Grund des Wegbrechens der Gewerbesteuer ist Schwerte betroffen (vgl. Linke). Die Stadt bietet einige Vorteile auf Grund der Lage sowohl zum Ruhrgebiet als auch zur Landschaft um die Ruhr, dem Wasserschutzgebiet (vgl. FD DS; Gutachter, CDU). Die Ausstattung mit Altenwohnheimen ist gut (ÖZ), kulturell wurden die Rohrmeisterei und der zweimal wöchentlich stattfindende Markt (vgl. WFS), sowie das Welttheater der Straße hervorgehoben (vgl. SPD). Die Lage und Topographie bietet jedoch auch Nachteile, da bspw. die Ausweisung großer Gewerbeflächen nicht möglich ist (vgl. FDP; Grüne). Im Vergleich zu den anderen Städten des Kreises und auch Dortmund werden in Schwerte nur noch sehr geringe Flächen zur Bebauung freigegeben, man beschränkt sich weitestgehend auf eine Lückenbebauung (vgl. ImmoDieckmann). An kulturellen Einrichtungen fehlen vor allem Möglichkeiten für Jugendliche und jüngere Leute, diese Funktionen werden vor allem von Dortmund übernommen (vgl. WFS). Die Einflussmöglichkeiten werden als gering angesehen, da die Kommune vor allem finanziellen Spielraum benötige um aktiv Dinge zu verändern. „Um was zu gestalten, muss man Geld haben. Wenn das Geld nicht da ist, kann man auch nicht gestalten (vgl. Linke)“. 5 Wohnungsmarkt Schwerte hatte Ende 2009 eine Verschuldung von rund 3040 Euro pro Einwohner, das sind insgesamt 148,3 Millionen Euro an Verbindlichkeiten, die die Stadt an die Kreditinstitute zurückzuzahlen hat (vgl. IT.NRW 2009: 17). Die Pro-Kopf-Verschuldung in NRW lag mit etwa 3000 Euro pro Einwohner leicht unter dem Verschuldungswert von Schwerte (vgl. IT.NRW 2009: 2). Verglichen mit hoch verschuldeten Kommunen in NRW wie z.B. Siegburg mit 6450 Euro pro Einwohner und Oberhausen mit 7590 Euro pro Kopf sowie der NRW-Pro-Kopf-Verschuldung liegt Schwerte im Mittelfeld (vgl. IT.NRW 2009: 2, 8, 17). Schwerte belegte Ende 2009 von den 10 Kommunen des Kreises Unna den dritten Platz bezogen auf die höchste Pro-Kopf-Verschuldung. Lediglich Selm und Lünen verzeichneten mit rund 3140 Euro bzw. 3350 Euro höhere Schulden pro Einwohner als Schwerte (vgl. IT.NRW 2009: 17). Die Verschuldung des Kreises Unna lag Ende 2009 bei rund 2790 Euro pro Kopf, insgesamt also bei rund 1,16 Milliarden Euro (vgl. IT.NRW 2009: 17). Die Pro-Kopf Verschuldung Schwertes liegt hier ebenfalls höher als beim Kreis Unna. Die allgemeine Vergleichbarkeit ist jedoch problematisch, da andere Kommunen andere Voraussetzungen haben (vgl. CDU; WFS; GWG). -). Die Einkommen der Bewohner Schwertes befinden sich im Kreisvergleich im oberen Drittel, die Stadt selbst hingegen ist mit seiner Verschuldung eher in der unteren Hälfte zu finden (vgl. FDP). 1.1 Demografie Für eine Analyse der Entwicklung des Wohnungsmarktes einer Kommune ist die demografische Entwicklung von Bedeutung, da sie Rückschlüsse über die Nachfrage bzw. den Bedarf am Wohnungsmarkt zulässt. Einerseits beeinflusst der demografische Wandel die Notwendigkeit von Flächenausweisungen und andererseits ändert sich beispielsweise durch die Verschiebung des Altersaufbaus der Anspruch an Wohnraum und Wohnumfeld. Die Durchführung der Experteninterviews hat gezeigt, dass das Thema Demografie bei den Akteuren des Wohnungsmarktes in Schwerte durchaus bekannt ist. Es hat in den vergangenen Jahren stets an Bedeutung gewonnen und wird in den kommenden Jahren noch weiter in den Fokus der Stadtentwicklung rücken (vgl. Gutachter): „Demografie ist ja nichts neues. Sie hat […] als Schlagwort einen ganz erheblichen Stellenwert bekommen – in Öffentlichkeit und Politik!“ (FD DS). 1.1.1 Bevölkerungsentwicklung Der Bevölkerungsstand Schwertes belief sich zum 31.12.1987 (Betrachtungszeitraum ab 1987 gewählt, um zwei Dekaden betrachten zu können) auf rd. 48.500 Personen. Zum 31.12.1997 erreichte die Bevölkerungszahl Schwertes den bisherigen Höchststand von rd. 51.200 Einwohnern, was im Zeitraum 1987-1997 einem Zuwachs von 5,6% entspricht. (vgl. Website Landesdatenbank NRW; Stadt Schwerte 2009: 25) Seit 1998 sind die Bevölkerungszahlen rückläufig, sodass zum 31.12.2008 nur noch knapp 48.800 Einwohner ihren Hauptwohnsitz in Schwerte hatten, was in diesem Zeitraum einer Abnahme um 4,8% entspricht. (vgl. Website Landesdatenbank NRW, Stadt Schwerte 2009: 25) Diese Werte unterliegen möglichen Melderegisterfehlern, welche in diesem Bericht nicht berücksichtigt werden können. Die Bevölkerungsentwicklung des Kreises Unna zeigt einen ähnlichen Verlauf. Einem Bevölkerungszuwachs von 1987-2000 in Höhe von 10,5% steht in den folgenden Jahren 6 Wohnungsmarkt eine Abnahme um 3,5% gegenüber. Die Bevölkerungsentwicklung NordrheinWestfalens steigt vergleichsweise lange an, von 1987 bis 2005 um knapp 8%, ehe sie anschließend ebenfalls rückläufig ist und bis zum Jahr 2008 um knapp 1% abnimmt. Es zeigt sich somit allgemein der Trend, dass die Bevölkerung im Betrachtungszeitraum zunächst gewachsen ist, in den letzten Jahren jedoch eine rückläufige Entwicklung nimmt. Diesbezüglich ist zu erwähnen, dass Schwerte im Vergleich zum Kreis Unna und zu NRW relativ große Bevölkerungsverluste hinnehmen musste. Abbildung 4: Bevölkerungsentwicklung 1987-2008 Quelle: Eigene Darstellung nach Website Landesdatenbank NRW Natürliche Bevölkerungsentwicklung Die natürliche Bevölkerungsentwicklung beschreibt Veränderungen der Bevölkerungszahl, die auf Geburten und Sterbefälle zurückzuführen ist. Sie ist neben den Wanderungssalden eine der Determinanten der Bevölkerungsentwicklung. Abbildung 5: Natürliche Bevölkerungsentwicklung 1990-2008 Quelle: Eigene Darstellung nach Website Landesdatenbank NRW 7 Wohnungsmarkt Die Zahl der Geburten liegt seit 1990 (Beginn des vorliegenden Datenmaterials) stets unter der Zahl der Sterbefälle, was eine negative natürliche Bevölkerungsentwicklung bedeutet. Im Jahr 1990 gibt IT.NRW 521 Geburten und 564 Sterbefälle an, also 43 Geburten weniger als Todesfälle. Im Jahr 2008 standen lediglich 316 Geburten 579 Sterbefällen gegenüber, also ein Defizit von 263 Personen. Mit Hilfe der Zeitreihe (s. Abbildung 5) lässt sich erkennen, dass die Anzahl der Geburten und Sterbefälle in den Jahren 1992-1994, 1997 und 2002 nah beieinander liegen, dass der allgemeine Trend jedoch dahin geht, dass die Diskrepanz zwischen Geburten und Sterbefällen sich weiter vergrößert, sodass den Wanderungen eine noch größere Bedeutung zukommen wird, wenn es um die Entwicklung von Bevölkerungszahlen geht. Wanderungssalden Wanderungen sind die zweite maßgebliche Determinante der Bevölkerungsentwicklung. Wanderungssalden berücksichtigen Fort- und Zuzüge über die Gemeindegrenze und ergeben somit in Verbindung mit der natürlichen Bevölkerungsentwicklung die Gesamtentwicklung der Bevölkerung. Der Trend des Wanderungssaldos zeigt, dass die Fortzüge relativ konstant rückläufig sind und sich der Trendlinie anzugleichen scheinen, wohingegen die Zuzüge sich eher in Wellen vollziehen, was sich beispielsweise durch ein aufgesiedeltes Wohngebiet erklären lässt. Der Trendverlauf der Zuzüge ist ebenfalls abnehmend, wenn auch leicht flacher als bei den Fortzügen. (s. Abbildung 6) Die von IT.NRW vorliegenden Daten geben für das Jahr 2000 1.677 Zu- und 1.935 Fortzüge an, was einem negativen Wanderungssaldo von -258 Personen entspricht. Da die natürliche Bevölkerungsentwicklung für das Jahr 2000 einen Überschuss von 100 Sterbefällen aufweist, addieren sich diese Werte auf eine Bevölkerungsabnahme von 358 Personen. (vgl. Website Landesdatenbank NRW) Für das Jahr 2008 gibt IT.NRW 1.691 Zu- und 1.764 Fortzüge und somit einen negativen Wanderungssaldo von -73 Personen an. Die natürliche Bevölkerungsentwicklung des Jahres 2008 weist einen Überschuss der Anzahl an Sterbefällen von 263 Personen auf und ergibt addiert mit dem Wanderungssaldo eine Bevölkerungsabnahme von 336 Personen. (vgl. Website Landesdatenbank NRW) Besonderes Augenmerk fällt der Bildungsmigration zu. So verlassen viele Einwohner zwischen 16 und 25 Jahren die Stadt zu Ausbildungszwecken. Hier stellt sich die Frage, ob und wie der Bevölkerungsverlust in dieser wichtigen Altersklasse aufgefangen werden könnte. Ein in einem Interview geäußerter Vorschlag diesbezüglich war, über die Bereitstellung von geeignetem Wohnraum für diese Zielgruppe nachzudenken (vgl. FD DS). 8 Wohnungsmarkt Abbildung 6: Wanderungen über die Gemeindegrenze 2000-2008 Quelle: Eigene Darstellung nach Website Landesdatenbank NRW Es ist somit als auffällig festzuhalten, dass Schwerte sowohl eine negative natürliche Bevölkerungsentwicklung, als auch negative Wanderungssaldos aufweist. Dies ist insofern eine verschärfte Situation, als dass die Wanderungen nicht in der Lage sind, die rückläufige natürliche Bevölkerungsentwicklung zu kompensieren. Somit kommt es, wie im Kapitel Bevölkerungsentwicklung (s. Kapitel 1.1.1) beschrieben, zu deutlich abnehmenden Bevölkerungszahlen und damit auch zu weit reichenden Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. Altersverteilung Daten zur Entwicklung der Altersverteilung in Schwerte liegen von 1990 bis 2008 vor. Abgebildet werden die Jahre 1990, 2000 und 2008. Abbildung 7: Altersverteilung im Zeitvergleich Quelle: Eigene Darstellung nach Website Landesdatenbank NRW 9 Wohnungsmarkt Die Altersverteilung von 1990 bis 2008 hat sich deutlich verschoben (s. Abbildung 7). Während 1990 noch rd. 29% der Schwerter Bevölkerung 25 Jahre und jünger waren, sind dies 2000 nur noch rd. 25% und 2008 rd. 24% gewesen. Der Anteil junger Menschen in Schwerte nimmt demnach ab (vgl. Website Landesdatenbank NRW). Die Verschiebung der Altersverteilung hin zu einer älteren Bevölkerung wird auch bei der Betrachtung der über 65-jährigen deutlich. Lag der Anteil in den Jahren 1990 bzw. 2000 noch bei 14,0 bzw. 16,8%, sind im Jahr 2008 bereits rd. 21,8% der Schwerter Bevölkerung älter als 65 Jahre gewesen (vgl. Website Landesdatenbank NRW). Bezüglich des Wohnungsmarktes hat sich in den letzten zwei bis drei Jahren bemerkbar gemacht, dass die Nachfrage nach altengerechtem betreutem Wohnen zugenommen hat (s. Kapitel 1.2, vgl. ÖZ). 1.1.2 Bevölkerungsprognose Die oben beschriebenen Trends der Bevölkerungsentwicklung deuten auch für die Zukunft auf eine abnehmende Bevölkerung Schwertes hin. Diese Einschätzung wird auch von verschiedenen Bevölkerungsprognosen geteilt. Der vorliegende Bericht stützt sich auf die aktuellen Daten und Berechnungen von IT.NRW. Die Bevölkerungszahl im Ausgangsjahr 2008 wird dort mit 49.220 angegeben, Stichtag ist der 1. Januar eines jeden Jahres. Hier ist erkennbar, dass die Werte für die Bevölkerungszahl des Ausgangsjahres um 87 Personen abweichen. Bis zum Jahr 2025 errechnet die Bevölkerungsmodellrechnung von IT.NRW einen Bevölkerungsrückgang um 9,8% bzw. einen Rückgang um etwa 4.800 Einwohner. Folgende Abbildung zeigt den von IT.NRW prognostizierten Bevölkerungsrückgang von 2008 bis 2025 (s. Abbildung 8). (vgl. Website Landesdatenbank NRW) Einen weiteren landesweiten Vergleich ermöglichen die Berechnungen des Wegweisers Demografie von der Bertelsmann Stiftung. Diese gehen davon aus, dass die Bevölkerung von 2006 bis 2025 um rd. 11,6% rückläufig sein wird, also von 49.326 Einwohnern im Ausgangsjahr 2006 auf 44.062 im Jahr 2025 (vgl. Website Wegweiser Kommune). Die Stadt Schwerte gibt darüber hinaus an, dass sich die Bevölkerung von 2008 bis 2025 um rd. 9,4% verringern wird. Das würde einer Bevölkerungsabnahme von 49.133 auf 44.698 Einwohnern entsprechen, also einem Verlust von 4.435 Personen. Diesen Zahlen liegt eine Berechnung des Landesbetriebes Information und Technik NordrheinWestfalen (IT.NRW) von 2007 zugrunde. (vgl. Stadt Schwerte 2009: 48) 10 Wohnungsmarkt Abbildung 8: Bevölkerungsprognose bis 2025 (Daten von IT.NRW) Quelle: Eigene Darstellung nach Website Landesdatenbank NRW Jedoch stellt der absolute Bevölkerungsrückgang nicht die alleinige demografische Herausforderung Schwertes dar. Der Vergleich der Altersaufbauten 2008 und 2025 zeigt nochmals deutlich, dass die Bevölkerung älter wird. Abbildung 9: Altersverteilung 2008 und 2025 im Vergleich Quelle: Eigene Darstellung nach Website Landesdatenbank NRW Der Anteil der unter 18-jährigen Einwohner Schwertes nimmt um 4,2% ab, was einer absoluten Abnahme von 2.680 Personen entspricht. Die Bevölkerungsgruppe der über 65-jährigen hingegen wird bis 2025 um 7,2% zulegen, was einem Zuwachs von 2.080 Personen über 65 Jahre entspricht. Dieser Trend entspricht auch den anderen Altersgruppen. Während alle Altersgruppen unter 45 Jahre schrumpfen werden, legen 11 Wohnungsmarkt alle Altersklassen über 45 Jahre an Einwohnern zu: „Alle Bevölkerungsgruppen verlassen Schwerte, mit Ausnahme der älter als 60-jährigen.“ (ImmoDieckmann) Aus dieser prognostizierten Entwicklung der Altersverteilung entwickelt sich eine diffizile Aufgabe für Schwerte. Es stellt sich die Frage, wie eine Kommune sowohl für ältere Menschen, als auch für jüngere Menschen attraktiv sein kann (vgl. WFS). Für Die Linke ist sehr wichtig, dass Angebote für Jugendliche geschaffen werden (Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten), denn diese Zielgruppe wird in nicht allzu ferner Zeit Kinder bekommen: „Wenn man nicht aufpasst, wird Schwerte zur Rentnerstadt“ (Linke). Die demografische Entwicklung wird zur Folge haben, dass die Bevölkerung von einzelnen Wohngebieten stark altern wird. So werden junge Einwohner Schwerte zugunsten einer größeren Stadt verlassen, da die Anreize für junge Leute in Schwerte zu gering sind, sodass der Fortzug jüngerer Einwohner das Hauptproblem darstellt (vgl. Grüne). Falls es, auf Grund von sinkenden Schülerzahlen, zu einer Zusammenlegung von Grundschulen kommen sollte, so birgt dies für Schwerte ein weiteres Risiko. Durch eine solche Zusammenlegung ginge der Jugend möglicherweise die Beziehung und Identifikation zu Stadt bzw. Stadtteil verloren, sodass ein Fortzug aus Schwerte wahrscheinlicher wird. (vgl. Linke) Tabelle 2: Veränderung der Altersverteilung 2008-2025 2008 Alter absolut 2025 % absolut 2008 bis 2025 % absolut % 0-17 8.310 16,88 5.630 12,67 -2.680 -32,25 18-24 3.630 7,38 2.540 5,72 -1.090 -30,03 25-44 12.950 26,31 9.710 21,85 -3.240 -25,02 45-64 13.790 28,02 13.820 31,11 30 0,22 65-79 8.210 16,68 8.320 18,73 110 1,34 80+ 2.330 4,73 4.410 9,93 2.080 Quelle: Eigene Darstellung nach Website Landesdatenbank NRW 89,27 1.1.3 Sozioökonomische Strukturen Zur Betrachtung der sozioökonomischen Struktur Schwertes werden die Beschäftigtenzahlen, Arbeitslosigkeit, die Pendlerstatistik, der Anteil der SGB-II-Bezieher und der Kaufkraftindex abgebildet. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort und Arbeitslosigkeit Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort stieg bis zum Jahr 2000 zunächst auf knapp 16.400 an, was im Zeitraum 1998 bis 2008 auch der Höchstwert war. In den Jahren 2000 bis 2006 sank die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort stetig, bis im Jahr 2006 der Tiefstwert in dem betrachteten Zeitraum mit 14.931 erreicht wurde. Anschließend stieg die Zahl bis 2008 auf 15.582 an. Für die Zeit der Wirtschaftskrise nach 2008 liegen diese Daten nicht vor. (vgl. IT.NRW 2010) 12 Wohnungsmarkt Die Arbeitslosenzahl sank von 1998 bis 2002 zunächst von 2.531 auf 2.035, stieg anschließend allerdings bis auf den Höchststand des betrachteten Zeitraums von 2.787 im Jahre 2005. In den folgenden Jahren bis 2008 konnte die Arbeitslosenzahl jedoch auf den Tiefstwert des betrachteten Zeitraums gebracht werden: 1.938. Diese Entwicklung entspricht grundlegend auch den Trends des Kreises Unna und Nordrhein-Westfalens. (vgl. IT.NRW 2010) Abbildung 10: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Arbeitslosigkeit 1998-2008 Quelle: Eigene Darstellung nach Website Landesdatenbank NRW Pendlerstatistik Bei Betrachtung der Pendlerstatistik fällt auf, dass die Zahl der Auspendler stets über der Zahl der Einpendler liegt. Somit ergeben sich für den betrachteten Zeitraum von 1997 bis 2008 durchgehend negative Pendlersaldi. 1997 betrug der Auspendlerüberschuss 2.857 und im Jahre 2008 3.108 Personen, der höchste Wert in dem betrachteten Zeitraum. Der niedrigste Auspendlerüberschuss betrug 2004 2.327 Personen. (vgl. IT.NRW 2010) 13 Wohnungsmarkt Abbildung 11: Pendlerstatistik 1997-2008 Quelle: Eigene Darstellung nach Website Landesdatenbank NRW Anteil der SGB-II-Empfänger an der Gesamtbevölkerung Der Anteil der SGB II-Empfänger an der Gesamtbevölkerung lag 2008 in Schwerte bei 7,4%, gleichbedeutend ein geringer Wert im Vergleich mit NRW (9,1%) und dem Kreis Unna (9,7%), was für Schwerte auf Grund einer geringeren Höhe an SGB-II-Zahlungen positiv für den kommunalen Haushalt ist. Zurückzuführen ist dieser geringere Anteil an SGB-II-Empfängern womöglich auf Schwertes Funktion als „Vorort“ von Dortmund. Diese räumliche Nähe ist für Schwerte gleichbedeutend mit einer Vielzahl an potentiellen Arbeitsplätzen, worauf auch der negative Überschuss der Pendlerstatistik hinweist (s. Pendlerstatistik). Außerdem liegen die Bodenpreise in Schwerte mit 195€/m² vergleichsweise hoch (vgl. NRW Bank 2010: 4), was seitens potentieller Einwohner ein gewisses Kapital erfordert. Abbildung 12: Anteil der SGB II-Empfänger an der Gesamtbevölkerung 2008 Quelle: Eigene Darstellung nach NRW Bank 2010 14 Wohnungsmarkt Kaufkraftindex Die Kaufkraft in Schwerte liegt über der Kaufkraft des Landes NRW und des Kreises Unna. Fällt NRW der Normwert 100 zu, so liegt der Kaufkraftindex Schwertes mit einem Wert von 103 knapp über dem Landesdurchschnitt (100) und dem Durchschnitt des Kreises Unna (95). (vgl. NRW Bank 2010: 18) Abbildung 13: Kaufkraftindex je Haushalt 2008 Quelle: Eigene Darstellung nach NRW Bank 2010 1.1.4 Haushaltsentwicklung Die Betrachtung der Entwicklung der Haushalte ist von Bedeutung, da Haushalte auf dem Wohnungsmarkt die Nachfrager sind. Von IT.NRW liegen Haushaltsdaten aus dem Jahr 2007 sowie eine Prognose für das Jahr 2025 vor. Im Jahr 2007 gab es 22.037 Haushalte mit einer durchschnittlichen Größe von 2,23 Personen pro Haushalt. Ein- und Zweipersonenhaushalte sind dabei zusammen mit 69% vertreten: Es gab 6.863 Ein- und 8.347 Zweipersonenhaushalte. Die übrigen 31% sind Dreipersonenhaushalte bzw. Haushalte mit vier oder mehr Personen: Im Jahr 2007 gab es 3.475 Haushalte mit drei Personen und 3.352 Haushalte mit vier oder mehr Personen. (vgl. IT.NRW 2010) Für das Jahr 2025 prognostiziert IT.NRW rd. 21.000 Haushalte und somit von 2007 bis 2025 einen Rückgang um etwa 1.000 Haushalte. Die durchschnittliche Haushaltsgröße wird in dem Zeitraum auf 2,07 Personen pro Haushalt zurückgehen. Der Anteil der Ein- und Zweipersonenhaushalte wird sich weiter vergrößern, sodass 2025 drei Viertel aller Haushalte aus einer oder zwei Personen bestehen werden: Es wird 7.624 Ein- und 8.247 Zweipersonenhaushalte geben. Anhand dieser Zahlen ist erkennbar, dass die Tendenz klar in Richtung einer Verkleinerung der Haushalte geht, was auch die allgemeine Diskussion über Verkleinerung der Haushalte im Zuge der Pluralisierung von Lebensstilen belegt. Es wird 2025 100 Zweipersonenhaushalte weniger geben als 2007. Bei den Einpersonenhaushalten allerdings ist ein erheblicher Anstieg zu erwarten. Während 2007 noch 6.863 Einpersonenhaushalte gezählt werden konnten, werden es im Jahr 2025 7.624 sein, also knapp 800 mehr. Haushalte mit drei Personen werden 2025 2.664 und Haushalte mit vier und mehr Personen 2.494 erwartet. (vgl. IT.NRW 2010) 15 Wohnungsmarkt Abbildung 14: Anteil der Haushaltsarten 2007 und 2025 Quelle: Eigene Darstellung nach IT.NRW 2010 1.2 Wohnungsmarkt Der Wohnungsbestand in Schwerte zeichnet sich durch einen großen Anteil an Nachkriegsbauten aus. Knapp 75% der Gebäude entstand erst nach 1948, ein Großteil in den Jahren 1969-1987. Die Bautätigkeit ging danach merklich zurück, sodass lediglich 9,2% der Gebäude aus den Jahren 1988 bis 1998 stammen und nur 5,7% aus den Jahren 1999-2008 (s. Abbildung 15). Abbildung 15: Wohngebäudebestand nach Altersklassen Quelle: Eigene Darstellung nach NRW Bank 2010 Die Entwicklung des Wohnungsbestandes ist in Abbildung 16 zu sehen. Die bestehenden Gebäude sind zum Großteil Ein- und Zweifamilienhäuser. Die Anzahl der Wohngebäude insgesamt hat in den letzten 20 Jahren deutlich zugenommen. Der am 16 Wohnungsmarkt stärksten wachsende Bereich hierbei sind die Wohngebäude mit einer Wohnung, also die Einfamilienhäuser. Abbildung 16: Wohngebäude nach Anzahl der Wohnungen Quelle: Eigene Darstellung nach IT.NRW 2010 Dabei halten sich die Grundstückspreise in Schwerte im Vergleich zum Rest des Kreises auf einem relativ hohem Niveau und liegen 2009 im Durchschnitt bei etwa 195€/m² (s. Abbildung 17). Die Gründe hierfür kommen im Abschnitt „Vorbildquartiere“ (s. 1.2.3) zum Ausdruck. Abbildung 17: Durchschnittliche Baulandpreise im Vergleich Quelle: Eigene Darstellung nach IT.NRW 2010 Trotzdem liegt die Eigenheimerschwinglichkeit im Vergleich zum Landesdurchschnitt auf einem eher durchschnittlichen Niveau, was vor allem auf die hohe Kaufkraft der Schwerter Haushalte zurückzuführen ist. So benötigt ein Schwerter Durchschnittshaushalt 17 Wohnungsmarkt ca. 5,6 Jahreseinkommen zum Erwerb eines Eigenheims, ein durchschnittlicher Haushalt in Nordrhein-Westfalen ca. 5,5 (vgl. NRW Bank 2010). Die Situation auf dem Schwerter Wohnungsmarkt wird insgesamt als entspannt eingeschätzt (vgl. Gutachter; Grüne; Linke). Es gibt viele freie Wohnungen und Häuser, der Markt wird als gesättigt, aber nicht übersättigt angesehen (vgl. Gutachter; CDU; SPD; Grüne; Linke). Der Anteil der wohnungssuchenden Haushalte ist in Schwerte mit einer Zahl von ca. 0,90% im NRW Vergleich zu ca. 1,37% relativ gering (vgl. NRW Bank 2010). Es wurde hierzu auch geäußert, dass durchaus noch weitere Neubauten verkauft werden könnten (vgl. ImmoDieckmann). Insgesamt ist der Markt jedoch als ein Käufermarkt zu charakterisieren, in dem die (leicht zu geringe) Nachfrage großen Druck auf die Preise ausübt. Vor allem bei Einfamilienhäusern ist dies zu beobachten (Gutachter; Grüne), obgleich die Bodenrichtwerte hierbei eine natürliche Ungleichverteilung der Werte in Abhängigkeit von der Lage dokumentieren (vgl. FD DS). Lediglich der private Wohnungsbau ist in den letzten Jahren auf Grund der Lage Schwertes teurer geworden (Linke). Die Vorstellungen der Käufer und Verkäufer zu den Preisen gehen zum Teil sehr weit auseinander. Es sind große Wertverluste zu beklagen, wenn die Häuser beispielsweise nicht energetisch saniert wurden (vgl. ImmoDieckmann). Für Einfamilienhäuser bedeutet dies in der näheren Zukunft häufiger wechselnde Besitzer. Bei einzelnen Wohnungsunternehmen stellt sich die Lage so dar, dass sie versuchen ihren nicht sanierten Bestand zu veräußern, um die Kosten der Sanierung zu sparen (vgl. CDU). Vereinzelt treten Veräußerungsprobleme mit Immobilien auf, von einer Leerstandsproblematik kann jedoch in diesem Zusammenhang nicht gesprochen werden (vgl. FD DS). Die Fluktuationsquote wird als höher als früher eingeschätzt, ist jedoch keineswegs alarmierend (vgl. CDU). Die GWG hatte beispielsweise nach eigenen Angaben zum 31.12.2009 eine Leerstandsquote von 0,0% (vgl. GWG). Es gibt Berichte von Maklern, dass Investoren zum Teil Eigentumswohnungen kaufen, ohne die Absicht, direkt dort einzuziehen. Bei der entspannten Lage auf dem Wohnungsmarkt macht es für sie durchaus Sinn jetzt eine Wohnung zu kaufen, die erst später für ein betreutes Wohnen selbst in Anspruch genommen wird (vgl. Gutachter). Da die Immobilienpreise und auch Kredite zurzeit sehr günstig sind, wurde erwartet, dass vermehrt in Immobilien investiert würde. Auch das Kapitalanlegergeschäft wird dabei als „interessant“ (ImmoDieckmann) eingeschätzt. Es geschehen jedoch kaum mehr Investitionen, was darauf zurückgeführt wird, dass die Leute verunsichert wären, sie blickten anders in die Zukunft als früher. (vgl. Gutachter) Die Entwicklung geht in Richtung mehr Flexibilität und mehr Single-Haushalte (s. Kapitel 1.1.4). Dadurch entsteht eine Lücke zwischen Angebot und Nachfrage vor allem bei den Einfamilienhäusern (vgl. ImmoDieckmann). Es wird Mobilität verlangt, Investitionen in Wohnraum werden kurzfristiger gesehen, nicht mehr „auf Lebenszeit (ImmoDieckmann)“. Mehr als ein Drittel der Wohnungssuchenden sind alleinstehend (vgl. FD DS), was dazu führt, dass vermehrt Häuser für nur einen Bewohner (sog. SingleHäuser) gebaut werden (ImmoDieckmann), aber auch ein Mangel an preiswerten Single-Wohnungen entsteht (ebd.). Im Zeitraum 1999 bis 2008 wurden in Schwerte 83 Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser und 61 Baugenehmigungen für Mehrfamilienhäuser erteilt. Im 18 Wohnungsmarkt gleichen Zeitraum wurden 77 Ein- und Zweifamilienhäuser und 69 Mehrfamilienhäuser fertiggestellt. (vgl. IT.NRW 2010) Abbildung 18 zeigt die Mietpreise für Wohnungen mit Heizung, Bad und WC je nach Wohnlage und Baujahr des Gebäudes gemäß dem aktuellen Mietspiegel. Der Mietspiegel für die Stadt Schwerte ist ebenfalls gültig für die Städte Arnsberg, Iserlohn, Lüdenscheid und Menden, woraus folgt, dass die Mietniveaus in den Städten ungefähr vergleichbar sind. Unterschiede können lediglich im Anteil einfacher, mittlerer bzw. guter Wohnlagen liegen. In Schwerte ist aufgrund anderer Aussagen in diesem Bericht (s. Kapitel 1) zu vermuten, dass es tendenziell mehr gute Wohnlagen gibt, was das Mietniveau insgesamt steigert. Es ist jedoch anzumerken, dass für den Bereich „Komfortwohnungen“ bis zu 10% mehr Miete verlangt werden darf. Für Schwerte bedeutet dies, dass wegen eines vergleichsweise hohen Anteils an altengerechten Wohnungen im Stadtgebiet ein nicht zu vernachlässigender Anteil der Wohnungen über den Niveaus der Abbildung 18 liegt. Abbildung 18: Mietspiegel Quelle: Eigene Darstellung nach Haus und Grund 1.2.1 Eigentümerstruktur Die Eigentümerstruktur ist in Schwerte abhängig von der Zentrumsnähe: Im Zentrum ist die Quote selbstgenutzter Eigentumshäuser eher gering (vgl. ImmoDieckmann). Die innerstädtischen Bereiche sind stark kommerzialisiert, die Mietwohnungsquote ist hoch, die Eigentümer sind hier auch größere Unternehmen (vgl. Gutachter). In den Randlagen des Zentrums sind Einrichtungen der Caritas und des Perteswerks angesiedelt (vgl. Gutachter). Mit steigender Entfernung zum Zentrum erhöht sich die Quote selbstgenutzter Eigenheime. Ergste und Geisecke beispielsweise sind stark von Eigenheimen geprägt, die Innenstadt hingegen weniger (vgl. WFS). Die ortsansässigen Wohnungsbaugenossenschaften Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft (vgl. GWG) und Eisenbahner Wohnungsgenossenschaft (vgl. EWG) sind stark am Markt aktiv. Die Stadtverwaltung sieht dieses Engagement als positiv an, da die Genossenschaften gemeinnützig arbeiten und somit eine gleiche Zielsetzung verfolgen, wie die Stadt selbst (vgl. FD DS). Probleme mit den Eigentümerstrukturen gibt es vereinzelt. So wechseln bestimmte Wohnblöcke in Westhofen häufig die Eigentümer, was die Bewohnerschaft stark verun19 Wohnungsmarkt sichert (vgl. FDP; Grüne). Dass es seit 2000 einen starken Rückgang selbstgenutzten Wohneigentums gibt (der in Zusammenhang mit dem Wegfall der Wohneigentumsförderung 2006 steht), wird von den Befragten nicht wahrgenommen (vgl. NRW Bank 2010 Abb. 4.1 und 4.2). Genaue Daten zur Eigentümerstruktur lagen leider nicht vor, da Eigentumsquoten nur durch Volkszählungen, den Mikrozensus, der Auswertung kommunaler Grundsteuerdaten oder Einkommens- und Verbraucherstichprobe (EVS) erhoben werden und somit nicht detailliert genug für einzelne Kommunen, nicht zugänglich waren oder veraltet sind. 1.2.2 Problemquartiere Ausgewiesene Problemquartiere oder soziale Brennpunkte sind in Schwerte nicht bekannt (vgl. FD DS; CDU; SPD). Einzelne Quartiere in einer Karte zu kennzeichnen und so zu brandmarken, wurde von der überwiegenden Mehrheit der Befragten als nicht zielführend angesehen, da die Unterschiede als nicht gravierend genug erscheinen. Eine Verortung auf einer Karte wird daher in diesem Bericht nicht durchgeführt. Darüber hinaus gibt es aber natürlich Stadtteile, die durch unterschiedliche Herausforderungen von den Befragten thematisiert wurden, die im Folgenden aufgezeigt werden. Am häufigsten genannt wurde diesbezüglich der Stadtteil Westhofen. Besonders hervorgehoben wurden mangelnde Einrichtungen für betreutes und altengerechtes Wohnen, die Verkehrsbelastungen durch die Autobahn und mangelnde Grünraumanbindungen, sowie (evtl. daraus resultierende) Veräußerungsprobleme von Immobilien (vgl. FDP; ÖZ; GWG). In Geisecke und Villigst gibt es ähnliche Problematiken mit mangelnden Möglichkeiten für betreutes und altengerechtes Wohnen (vgl. ÖZ). Für Schwerter Heide wird die Verkehrsbelastung genannt (vgl. WFS), für die Innenstadt eine natürliche höhere Fluktuation der Bewohnerschaft (vgl. FD DS). Vor allem das Bahnhofsareal im Zentrum und die Gebiete an der Bundesstraße 236 werden als verkehrsüberbelastet und daher wenig repräsentativ wahrgenommen (vgl. WFS). Für den Stadtteil Holzen-Rosen wird angemerkt, dass es durch die Baustruktur wenige Möglichkeiten der Freizeitgestaltung für Jugendliche gibt, woraus typische Probleme entstehen (vgl. Grüne). Außerdem wird eine Problematik geäußert, die durch den Verkauf großer Wohnungsbestände der GWG an einen unbekannten Käufer entstehen könnten, da durch die Trends der Zeit (Aufkauf großer Immobilienbestände durch internationale Unternehmen zur „Ausschlachtung“) „nichts Gutes (Linke)“ zu erwarten ist (vgl. Gutachter; Linke). Probleme in Vierteln mit hohem Migrantenanteil werden unterschiedlich bewertet. Einerseits wird gesehen, dass hierdurch zum Teil die Verkaufspreise sinken, zum anderen wird die kulturelle Bereicherung aber auch sehr positiv eingeschätzt (vgl. FD DS; Gutachter). Der Mirgrantenanteil liegt in Schwerte bei 12%, was als durchschnittlich angesehen werden kann (vgl. FD DS). Alle genannten Probleme werden jedoch nur vereinzelt geäußert und stellen somit kein umfassendes Meinungsbild dar. 1.2.3 Vorbildquartiere Schwerte wird insgesamt stets als Stadt mit hoher Wohnqualität beschrieben. Ebenso wie bei den Problemquartieren wird daher auf eine Verortung auf einer Karte 20 Wohnungsmarkt verzichtet. Auch das hohe Niveau der Bodenpreise unterstreicht dies. Vor allem die gute Anbindung zu Dortmund und dem restlichen Ruhrgebiet wird hier stets als Vorteil empfunden. Die Bereiche Beckenstraße/Beckenkamp, Innenstadt und um die neu gebaute Moschee werden als sehr lebendige Viertel dargestellt, die durch die kulturellen Beiträge der Migranten eine besondere Atmosphäre besitzen (vgl. FD DS). Als positives Beispiel für ein Quartier wird die Siedlung der EWG in Schwerte Ost benannt. Die alteingesessenen Strukturen des Stadtteils schaffen freundlich nachbarschaftliche Beziehungen unter den Bewohnern, die in dieser Form einmalig in Schwerte sind (vgl. Linke; ÖZ). Die Jugendarbeit der EWG wird gelobt (ÖZ), sowie der Städtebau und der Anschluss an Grünflächen (vgl. FD DS). Desweiteren werden Ergste, Villigst und Gänsewinkel/Geisecke auf Grund ihrer aufgelockerten Bebauung als positiv empfunden (vgl. FDP). 1.2.4 Sozialer Wohnungsbau Der Anteil preisgebundener Mietwohnungen an allen Mietwohnungen Schwertes beträgt etwa 13%. Im Jahr 2008 waren dies etwa 1800 von etwa 13800 Wohnungen. Im Zeitraum 2000 bis 2008 bewegte sich die Zahl stets zwischen 1700 und 1900, schwankt jedoch, sodass kein Trend zu erkennen ist. Anders verhält es sich bei der Zahl selbstgenutzten Wohneigentums. Im Zeitraum 2000 bis 2008 ging die Anzahl von 800 kontinuierlich auf 500 zurück, was auf die Streichung der Eigenheimzulage im Jahr 2006 zurückgeführt werden kann. In den Jahren 2006 bis 2008 wurde vor allem der Bau von Mehrfamilienhäusern, sowohl im Landesvergleich, als auch verglichen zu den Vorjahren, überdurchschnittlich gefördert. (vgl. NRW Bank 2010) Die Auffassung über die Bedeutung des öffentlichen Wohnungsbaus ist bei den Befragten jedoch geteilt. Für einige ist die Bedeutung in den letzten Jahren zurückgegangen, für einzelne wird er in Zukunft noch wachsen (vgl. SPD). Der Bedarf wird hierbei weitgehend von den Genossenschaften und Tochterunternehmen des Kreises (UKBS) bedient (vgl. FD DS; Gutachter; FDP; Grüne). Zurzeit besteht schon ein Mangel an öffentlich geförderten Wohnraum mit vier oder mehr Zimmern (vgl. FD DS). In Zukunft wird es einen größeren Bedarf für gefördertes altengerechtes Wohnen geben (vgl. ÖZ). Es wird auch eine grundsätzliche Problematik gesehen, da Menschen aus dem Niedriglohnsektor auf dem Markt keine Chance auf Wohnungen haben, die Personen mit Wohnberechtigungsschein in der Lage sind zu mieten (vgl. WFS). Weiterhin, dass der Bestand von Sozialwohnungen zum Teil aufgewertet und in der Folge so teuer wird, dass er seinen Zweck als günstigem Wohnraum nicht mehr erfüllt (Linke). Und, dass der Ansatz der Förderung eventuell nicht zielführend sei, da die Gefahr einer Ghettoisierung bestünde und so die Bewohner einer sozialen Ausgrenzung ausgesetzt würden (vgl. ImmoDieckmann). Öffentliche Förderungen werden darüber hinaus auch genutzt um Sanierungen durchzuführen (Barrierefreiheit, energetische Optimierung, etc.) oder spezielle Wohnprojekte zu fördern (bspw. Frauen-Wohnprojekt) (vgl. FD DS). 21 Stadtentwicklung 1.3 Stadtentwicklung Im Folgenden wird die Stadtentwicklung Schwertes anhand von Projekten und Maßnahmen, die auf dem Wohnungsmarkt realisiert wurden bzw. stattfinden, thematisiert. Des Weiteren wird näher auf die Steuerungs- und Strategieansätze eingegangen, die von den befragten Akteuren genannt werden, um mit den Folgen des demografischen Wandels umzugehen. Im letzten Abschnitt wird die Entwicklung der Infrastruktur im Hinblick auf die Nahversorgungssituation in Schwerte dargestellt. 1.3.1 Projekte und Maßnahmen Der Rat der Stadt Schwerte hat Ende 1999 beschlossen, Entwicklungskonzepte für alle neun Schwerter Ortsteile erarbeiten zu lassen. Diese Aufgabe wurde durch viel Öffentlichkeitsbeteiligung eingeleitet, um die zukünftige Entwicklung und Gestaltung der einzelnen Ortsteile zu diskutieren und einen breiten Konsens in der Bevölkerung zu erzielen. Insgesamt fanden vom Herbst 2000 bis zum Sommer 2002 28 Werkstätten in allen Schwerter Ortsteilen statt, die jedem Interessierten offen standen. Es nahmen jeweils bis zu 90 Personen teil. Impulse für Diskussionsschwerpunkte wurden mit Bürgerbriefen vorgegeben. Die fachliche Begleitung und Moderation des Partizipationsprozesses lag bei einem externen Planungsbüro (vgl. Website Stadt Schwerte 3; Stadt Schwerte 2004: 5, 14; FD DS; CDU) Die Themenfelder umfassten unter anderem Ideen und Visionen örtlicher Entwicklungsplanung, Planungsansätze zur Gestaltung einzelner Plätze oder Straßenzüge sowie Aktionen und Projekte wie z.B. die Verlegung des Wochenmarktes in Westhofen oder das Aufstellen von Bänken. Flächenbezogene Aussagen wurden in die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes mit einbezogen. Ein Beispiel für eine umgesetzte Maßnahme, die aus der Ortsteilentwicklungsplanung hervorging, ist die Amtswiese Westhofen. Der gleichnamige Verein hat mit Unterstützung von Sponsoren ein teils unansehnliches Gelände in einen Spielplatz verwandelt. Dieser wurde im Oktober 2009 fertig gestellt. Andere Maßnahmen wurden u.a. wegen fehlender Mittel noch nicht umgesetzt oder erwiesen sich als nicht realisierbar (vgl. Website Stadt Schwerte 3/ vgl. Der Westen vom 06.10.2009). In Schwerte gehört die Stadtentwicklungs- bzw. Ortsteilentwicklungsplanung in den Aufgabenbereich des Fachdienstes 2 – Demografie, Stadtentwicklung und Umwelt sowie in die dem Fachdienst 2 untergeordnete Organisationseinheit 'Demografie und Stadtplanung' (vgl. Website Stadt Schwerte 1). Entwicklungs- und Rahmenpläne sind informelle Planungsinstrumente, deren Inhalte und Verfahren nicht verbindlich vorgeschrieben sind. Die Sicherstellung von Lebensqualität und wirtschaftlicher Entwicklung sind die Kernziele der Entwicklungs- und Rahmenplanung. In Schwerte fließen die Zielsetzungen aus der Ortsteilentwicklungsplanung und dem Projekt Stadtmarketing in die Rahmenplanung ein und umfassen als Ziele das generationenübergreifende Leben und Wohnen sowie die Bestands- und Innenentwicklung, d.h. dass neue Wohnflächen nicht über die Grenzen des Siedlungsgebiets Schwertes hinaus ausgewiesen werden (vgl. Website Stadt Schwerte 2/ FD DS). Aktuell werden in Schwerte vor allem Projekte im Bereich altengerechtes Wohnen verwirklicht, dies verstärkt durch Unternehmen in der Innenstadt und zu relativ hohen Preisen (vgl. FD DS; Gutachter; SPD; WFS) oder am Rand des Stadtkerns durch gemeinnützige Institutionen wie der Caritas, dem Perteswerk oder der Evangelischen Krankenhaus GmbH (EKS). Die Baugebiete Grachtensiedlung, Gänsewinkel und Alter Dortmunder Weg sind die letzten größeren Baugebiete, die auch zur Bebauung durch 22 Stadtentwicklung Einfamilienhäuser ausgewiesen wurden (vgl. FDP). Überdies gibt es Projekte wie die Ökosiedlung in Ergste/Villigst, die positiv hervorzuheben sind (vgl. Grüne). Die Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft Schwerte (GWG) hat als größter Bauinvestor des Ortes zahlreiche Projekte umgesetzt, sowohl zur Entwicklung des Bestandes als auch Neubauprojekte. Hauptsächlich sind dies Projekte zur energetischen Optimierung, zum betreuten, barrierefreien, generationenübergreifenden oder altengerechten Wohnen. Als Beispiele für Neubauten sind die Siedlungen ‚Schützenhof‘, und ‚Am Lenningskamp‘, ▪ für Bestandsentwicklungen die Siedlung in Schwerte-Holzen, die durch die Straßen ‚Grafeneck‘, ‚Zum Großen Feld‘ und ‚Zum Prinzenwäldchen‘ gebildet wird, und das Wohnquartier rund um die Virchowstraße zu nennen (vgl. Website GWG Schwerte 1). Der Bestand der GWG wurde durch die Sanierungsmaßnahmen nahezu vollständig erneuert (vgl. Gutachter; Linke; FDP; ÖZ). Das letzte großflächige Projekt der GWG gab es Ende der 1990er Jahre beim Bau der Zimmermannsberg-Siedlung bzw. ‚Am Zimmermannswäldchen‘, die durch Ein- und Mehrfamilienhäuser geprägt ist. (vgl. FD DS; Website GWG 2) ▪ Die Nachfrage nach bestehenden Einfamilienhäusern ist mittlerweile deutlich zurückgegangen, ebenso der Mietwohnungsneubau (vgl. FD DS). Die Grachtensiedlung in Schwerte-Ergste, deren Bau im Jahre 2008 begonnen wurde und aus 20 Wohneinheiten besteht, kann hierfür als Beispiel genannt werden (vgl. Der Westen vom 26.04.2009/ Website Terra Bauland GmbH). Bezahlbare Ein- und Zweifamilienhausneubauten sind teilweise politisch gewollt, da diese Bautypen als ein Mittel angesehen werden, junge Familien als neue Stadtbewohner zu gewinnen (vgl. CDU). Als aktuelles Beispiel ist hier die Siedlung ‚Alter Dortmunder Weg‘ zu nennen, die zum größten Teil von der GWG fertig gestellt wurde, aus ca. 100 Eigenheimen besteht und eine große Nachfrage aufweist (vgl. Website GWG Schwerte 2). Die Stadtentwicklung kann aus Sicht von Herrn Dieckmann in den letzten Jahren als eine Mischung aus Neubau und Bestandsentwicklung beschrieben werden. Die über 50-Jährigen ziehen vermehrt in den Stadtkern, da es dort ein großes Angebot an altengerecht gestalteten Wohnimmobilien gibt. Die Entwicklung des Stadtkerns verläuft zurzeit zugunsten der älteren Menschen, was anhand zahlreicher Altenwohnprojekte sichtbar wird, die in den letzten zehn Jahren verwirklicht wurden bzw. immer noch werden. Hier sind z.B. das „Haus am Stadtpark“ (Website Haus am Stadtpark) gegenüber des Schwerter Bahnhofs und die bereits erwähnten GWG-Wohnprojekte zu erwähnen. In der Peripherie wie z.B. Ergste, Geisecke und Villigst hingegen befinden sich vor allem Einfamilienhäuser. (vgl. ImmoDieckmann) 1.3.2 Steuerungs- und Strategieansätze Im folgenden Kapitelteil wird auf Steuerungs- und Strategieansätze eingegangen, die die befragten Akteure als Möglichkeiten sehen oder bereits genutzt haben, um auf die Auswirkungen des Demografischen Wandels zu reagieren. Es wird die Auffassung vertreten, dass die Wanderungszahlen der Bevölkerung sich durch kommunale Maßnahmen generell beeinflussen lassen, so z.B. durch die aktive Anwerbung von Neubürgern (vgl. FD DS). Direkte finanzielle Förderungen der Kommune, die es in anderen Kommunen durchaus gibt, existieren in Schwerte 23 Stadtentwicklung allerdings nicht und werden zumeist auch nicht als zielführend erachtet. Einzelne vertreten hierbei auch die Auffassung, dass die Stadt Schwerte nicht aktiv genug gegen den Demografischen Wandel vorgeht, da es an Alternativen zur Anwerbung fehlt (vgl. FDP; Grüne; Linke; ImmoDieckmann). Die verschiedenen Ansätze kamen in den Interviews wie folgt zum Ausdruck: Die Linke sieht bei den Kommunen - kaum Einflussmöglichkeiten der Stadt Schwerte, da das Rechtssystem außer durch Gespräche eine stärkere Einflussnahme auf Privatunternehmen nicht zulässt. Bei Veräußerungen öffentlicher Unternehmen sind diese Einflussmöglichkeiten zum Teil jedoch vorhanden (vgl. Linke) ▪ Die FDP vertritt die Ansicht, dass Einflussmöglichkeiten vorhanden seien, diese jedoch nicht genutzt werden. Der Flächennutzungsplan ist nach Meinung der FDP das Instrument für eine wesentliche Einflussnahme auf städtebauliche Entwicklungen. In Schwerte muss der Flächennutzungsplan für jedes Bauprojekt geändert werden, wodurch andere Kommunen Vorteile hätten, da sie schneller handeln und reagieren könnten als Schwerte. Ein Wille zur Veränderung dieser Situation sei jedoch nicht vorhanden. (vgl. FDP) ▪ Die Grünen-Fraktion Schwerte äußert, dass die Kommune durch den Kauf, Verkauf und die Erschließung von Flächen die Stadtentwicklung beeinflussen kann. Es existiert außerdem ein städtisches Baulandmanagement, wodurch gezielt gefördert wird und die Kommune einen geringen Gewinn erzielen kann. (vgl. Grüne) ▪ Das Baulandmanagement sieht laut WFS vor, Bebauungsgebiete durch die Stadt zu entwickeln mit Hilfe des Vorkaufsrechts, der Erschließung und der günstigen Veräußerung. Sie hält das Instrument des Baulandmanagements allerdings für schwer umsetzbar, da es kaum finanzielle Möglichkeiten gibt, das Vorkaufsrecht auszuüben, sieht jedoch die Liethstraße als gelungenes Beispiel an. (vgl. WFS) ▪ Von einigen Akteuren wird zusätzlich befürwortet, die Problematiken der verschiedenen Altersgruppen nicht zu getrennt aufzufassen. Einerseits sollten Projekte für Kinder nicht auf Grund der Notwendigkeit für Projekte zugunsten Hochbetagter vernachlässigt werden, da sich ansonsten die Folgen langfristig noch deutlicher ausprägen würden. Andererseits sei auch über MehrgenerationenWohnprojekte nachzudenken, um die Kommunikation zwischen den Generationen zu fördern. Auch mit einer familienfreundlichen Politik könnte der Versuch unternommen werden, die Auswirklungen des Demografischen Wandels abzumildern, wobei die Einflussmöglichkeiten städtischer Planung darauf als relativ gering eingeschätzt werden. (vgl. FD DS; Grüne; Linke) Die Auffassungen von der FDP, den Grünen, der Linken und der WFS zeigen, dass die Politik bezüglich der Möglichkeiten zur Einflussnahme auf die Bodennutzung sehr unterschiedliche Meinungen vertritt. Im Folgenden werden vor dem Hintergrund der unterschiedlichen parteipolitischen Auffassungen die Probleme bei der Anwendung bestimmter Instrumente des BauGB erläutert. ▪ Das Instrument der kommunalen Bodenvorratspolitik, welches mit Hilfe des sehr weitgehenden Vorkaufsrechts den Kommunen die „Sicherung einer geordneten städtebaulichen Entwicklung“ (§25 Abs. 1 S. 2 BauGB) ermöglichen soll, wurde zu Zeiten entwickelt, als die Gemeinden noch finanzkräftiger waren. Die defizitären Finanzen führen jedoch dazu, dass Schwerte kaum Handlungsspielraum z.B. in Bezug auf eine umfassende Bodenvorratspolitik hat. (vgl. FD DS/ Gutachter). Die Bauleitplanung war stets auf die Lenkung von Vergrößerung und Erweiterung ausgerichtet. Es kam zu einem Umdenken, aber die Instrumente haben sich nicht mit entwickelt. Die gesetzlich 24 Stadtentwicklung geregelten Instrumente „Soziale Stadt“ (§ 171e BauGB) oder „Stadtumbau“ (§ 171a 171d BauGB) sind für eine Stadt wie Schwerte keine Option (vgl. FD DS). Die Maßnahmen der sozialen Stadt sind auf Schwerte nicht anwendbar, da es in Schwerte keine gravierenden Problemgebiete gibt, die durch soziale Missstände gekennzeichnet sind (s. Kapitel 1.2.2; vgl. § 171e Abs. 2 Satz 2). Eine Stadtumbau-Maßnahme ist für Schwerte ebenfalls keine Perspektive, da es in Schwerte bisher kein dauerhaftes Überangebot an baulichen Anlagen für Wohnzwecke gibt (vgl. § 171a Abs. 2 Satz 2). Die Einflussmöglichkeiten der Stadt Schwerte auf privat orientierten Wohnungsbau sind begrenzt. Hierbei gibt es informelle Möglichkeiten auf Einflussnahme z.B. durch die Kommunikation mit privaten Akteuren. (vgl. FD DS) Wie viele andere Kommunen in Deutschland ist auch die Stadt Schwerte eine überschuldete Kommune (s. Kapitel 1). Sie besitzt nur wenige Grundstücksflächen, was die städtebauliche Einflussnahme der Verwaltung einschränkt. Um dem Problem des geringen Grundstücksbesitzes entgegen zu wirken, müsste Schwerte neue Grundstücke ankaufen. Eine solche Maßnahme ist aber auf Grund des Haushaltsdefizits nicht umsetzbar. Projekte, die durch die Kommune finanziert werden, sind somit kaum realisierbar (vgl. FD DS). Den größten Einfluss auf die Stadtentwicklung in Schwerte haben somit in finanzieller Hinsicht private Akteure. Neue Bauvorhaben werden überwiegend in den Bereichen des selbstgenutzten Wohneigentums umgesetzt. Da die Bevölkerung seit 2000 jedoch auch in Schwerte schrumpft und sich diese Entwicklung noch verstärken wird, bedarf es an Instrumenten der Stadtschrumpfungspolitik. Die Angebote müssen an veränderte Rahmenbedingungen angepasst werden. Der Umbau bzw. Abriss von Gebäuden wird in Zukunft auch in Schwerte ein Thema sein, damit die Stadtentwicklungsplanung den gesellschaftlichen Veränderungsprozessen gerecht werden kann. 1.3.3 Kooperationen Kooperationen zwischen der Stadt Schwerte und anderen Akteuren sind eine weitere Möglichkeit Strategien und Steuerungsmöglichkeiten hinsichtlich des Demografischen Wandels und der Stadtplanung zu entwickeln. Unter den privaten und öffentlichen Akteuren in Schwerte sind jedoch so gut wie keine größeren oder gar innovativen Kooperationen auszumachen (vgl. FD DS; FDP; Grüne; CDU; Linke; WFS; ÖZ). Wenn Kooperationen erfolgen, sind diese projektbezogen, eine kontinuierliche Kooperation ist jedoch nicht zu verzeichnen. Im Folgenden werden einige Beispiele für Kooperationen beispielhaft herausgestellt: ▪ ▪ ▪ Das Projekt der Immobilien und Beteiligungen Aktiengesellschaft (IBAG) ist ein Beispiel für projektbezogene Kooperation. Die Stadt Schwerte steht hierbei in „planerischem Kontakt“ (FD DS) mit dem Projektentwickler. In Bezug auf Kooperationen zwischen dem Kreis Unna und den dazu gehörigen Kommunen ist das Projekt „Zukunftsdialog Kreis Unna“ zu nennen. Dieses wirbt für den Kreis Unna und die kreisangehörigen Städte und Gemeinden, indem es die Bedeutung des Kreises herausstellt und die Vorzüge hervorhebt. (vgl. FD DS; Website Zukunftsdialog Kreis Unna) Es existieren des Weiteren Kooperationen zwischen Schwerte und anderen Kommunen im Rahmen des Projekts "Regionaler Wohnungsmarkt östliches Ruhrgebiet". Die Stadt Schwerte steht dieser Kooperation jedoch skeptisch gegenüber -, da die jeweiligen kommunalen Akteure teilweise sehr unterschiedliche Strategien verfolgen und schwer aufeinander abzustimmen sind. (vgl. FD DS) 25 Stadtentwicklung ▪ ▪ Die GWG ist lediglich ein informeller, aber sehr bedeutsamer Kooperationspartner der Stadt Schwerte. Sie steht im Dialog mit der Stadt bezüglich neuer Bauprojekte und der strategischen Ausrichtung, was von Seiten der GWG als sehr wichtig empfunden wird. (vgl. GWG; FDP; Grüne; ÖZ). Des Weiteren fand wie bereits ausführlich dargelegt im Rahmen der Ortsteilentwicklungsplanung eine Kooperation mit den Bürgerinnen und Bürgern in Schwerte statt (s. Kapitel 1.3.1). 1.3.4 Flächenausweisungspolitik Bisher sind hauptsächlich Personen in den Kreis Unna gezogen, die eine gute Anbindung an das Ruhrgebiet geschätzt haben, denen die Immobilienpreise in den Kernstädten jedoch zu teuer waren. Seit den 1990ern erkennen die Kernstädte diese Entwicklung jedoch und reagieren darauf mit eigenen Flächenausweisungen, sozialpolitischen Grundstücksvermarktungen und Kinderfreibeiträgen. In Folge dessen verringert sich die Abwanderung der Bewohner der Kernstädte, sodass die Immobilienmärkte der Randstädte wie Schwerte deutlich entspannter werden. So werden heute 75% der Immobilien im Kreis Unna an bereits ortsansässige Käufer verkauft, im Gegensatz zu einem weitaus geringeren Prozentsatz in früheren Zeiten (vgl. Gutachter). Kurzfristig wurde so jedoch in den meisten Kommunen im Kreis Unna zu viel Neubaufläche ausgewiesen (vgl. Gutachter). Die Bezirksregierung musste die großzügige Flächenausweisung in fast jeder Kommune rückgängig machen, da die Zielsetzung im Landesentwicklungsprogramm vorsieht, die Freiraumund Siedlungsstruktur bedarfsgerecht und umweltverträglich zu entwickeln. “Für Siedlungszwecke vorgehaltene Flächen, für die kein Bedarf mehr besteht, sind für Freiraumfunktionen zu sichern” (vgl. ebd./ §20 Abs. 4 LEPro). Die Flächenausweisungspolitik der Stadt Schwerte war bei der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans 2004 als politischer Konsens auf ein Szenario ausgerichtet, das auf eine Stagnation der Bevölkerung in einem Zeitraum von 15 Jahren abzielte – obgleich es schon damals Hinweise auf Schrumpfungen gab, die heute bereits Realität sind. Die von der Verwaltung gesehenen Möglichkeiten mit der schrumpfenden Bevölkerungsentwicklung umzugehen, sind zum Einen eine restriktive Flächenpolitik, d. h. die Qualitäten, den Zugang zu den Grünflächen und der einzelnen Ortsteile zu erhalten, zum Anderen eine Flächenpolitik, die neue Angebote schafft, um den Einwohnerverlust aufzufangen. (vgl. FD DS) Die immer noch vorhandene Baulandausweisung und die Demografische Entwicklung passen laut Fachdienst Demografie und Stadtplanung insofern zusammen, als dass die Anzahl der Haushalte und der Wohnflächenkonsum pro Person in Deutschland tendenziell ansteigt (vgl. FD DS; Löhr, Wiechmann 2005: 316). Diese Entwicklung ist unter anderem auf die Zunahme der Single-Haushalte in deutschen Städten zurückzuführen (vgl. Website GfK GeoMarketing; FD DS; GWG; WFS). Langfristig gesehen ist die Ausweisung von neuem Bauland aber nicht mehr sinnvoll, da es aufgrund einer noch stärker wirkenden Demografischen Entwicklung zu einem Überangebot an Wohnungen kommen wird. Die auf Grund der wasserrechtlichen Rahmenbedingungen freizuhaltenden Flächen werden dazu genutzt, das Wohnumfeld qualitativ zu verbessern. Es gibt verschiedene Zonen innerhalb der Wasserschutzgebietsverordnung (vgl. Stadt Schwerte 2005: o.S.), sodass ein Bauen in gewissen Bereichen zulässig ist. Die Schneise an der Ruhraue ist einerseits aus wasserwirtschaftlicher Sicht, andererseits auch 26 Stadtentwicklung als Naherholungsgebiet wertvoll. Dieses Naherholungsgebiet trägt zum Reiz Schwertes als Wohnstandort bei, wie auch der Schwerter Wald und die Ruhr. Ferner soll eine weitere Ausweisung in einem bestimmten Maß betrieben werden, um gewisse Bevölkerungsgruppen wie z. B. junge Familien, die in ein Eigenheim ziehen möchten, bedienen zu können. Sie legen Wert darauf, die eigenen Vorstellungen vom Wohnen für sich selbst zu realisieren. (vgl. FD DS; GWG) Dieser sparsame Umgang mit Neubauflächen findet allseits Zustimmung, sowohl in der Politik als auch in der Privatwirtschaft. Die einzelnen Meinungen unterscheiden sich lediglich in der Möglichkeit und Ausprägung, die vereinzelt sinnvollen Neubauten ausschließlich auf innerstädtische Flächen zu begrenzen oder doch bisher ungenutzte Flächen dafür in Anspruch zu nehmen (vgl. WFS; Grüne; Die Linke; Gutachter). Einige der Akteure verweisen auf die Nachbarstädte, in denen genügend besser geeignetes Bauland zur Verfügung stände. Nur die FDP sieht Schwerte in einer Konkurrenz der Städte, in der es gelte, die Lagevorteile Schwertes so zu vermarkten, dass sie als Instrument gegen die Auswirkungen des Demografischen Wandels wirken könnten (vgl. FDP). 1.3.5 Infrastruktur Die Nahversorgungssituation in Schwerte ist zurzeit noch nicht problematisch. Allerdings gibt es Veränderungen, die in Zukunft Probleme hervorrufen könnten. So wird beispielsweise demnächst der REWE in der Innenstadt geschlossen, gleichzeitig aber ein REWE und ein ALDI vor dem Bahnhof gebaut werden (vgl. CDU; SPD; WFS). Die Veränderung ist also eine Standortverlagerung, die insofern problematisch ist, als dass den Bewohnern des größten Altenheims der Stadt dann eine fußläufige Versorgungsmöglichkeit fehlen wird (vgl. WFS). Dies ist insgesamt vor dem Hintergrund zu sehen, dass der Einzelhandel steigende Flächenansprüche hat, was auch die Stadtplanung vor die Schwierigkeit stellt, dauerhaft die Versorgungsstrukturen zu stabilisieren (vgl. FD DS). Für den Bahnhofsbereich kann es jedoch auch als Aufwertung betrachtet werden (vgl. SPD). Deutlicher wird die Problematik in den Stadtteilen, die weiter vom Zentrum entfernt liegen. Als Beispiel hat der Stadtteil Westhofen nur noch einen Discounter und der Stadtteil Schwerter Heide gar nur einen Frisör (Grüne; WFS). Jedoch wird dies nicht von allen Befragten als problematisch angesehen, da es in allen Stadtteilen, mit Ausnahme des Stadtteils Schwerter Heide, möglich ist, den täglichen Bedarf zu decken, auch ohne ins Schwerter Zentrum fahren zu müssen (vgl. ImmoDieckmann). Im Stadtteil Schwerter Heide ist es durch den ÖPNV zeitlich eingeschränkt möglich, Einkaufsmöglichkeiten in anderen Stadtteilen wahrzunehmen (vgl. WFS). Ansätze der Verwaltung, der Problematik zu begegnen, sind unter anderem bürgerschaftliche Stadtteilläden in Kooperation mit Handelsketten, die Etablierung von Wochenmärkten in den Stadtteilen, mobile Händler oder Lieferservices. Außerdem sollten die Einflussmöglichkeiten der Planung genutzt werden, um die bestehenden Einrichtungen zu erhalten und die Kooperation in den Stadtteilen gefördert werden (vgl. Stadt Schwerte 2009: 226). Als problematisch wird überdies die Situation der Kinderbetreuung, der Kindergärten und der Schulen gesehen. Auf Grund sinkender Kinderzahlen werden die bestehenden Einrichtungen nicht mehr ausgelastet (vgl. FD DS; SPD; Grüne). Eine Grundschule in Wandhofen wurde bereits geschlossen (vgl. FD DS). Eine Schließung von Kindergärten konnte durch die Übernahme weiterer Betreuungsfunktionen im frühkindlichen Bereich 27 Stadtentwicklung der unter 3-Jährigen bisher teilweise vermieden werden (vgl. Demografie und Stadtplanung Schwerte 2010. Vereinzelte Einrichtungen und Gruppen wurden jedoch bereits geschlossen (vgl. SPD). Insgesamt werden die Angebote der frühkindlichen Betreuung als noch nicht ausreichend empfunden (vgl. ImmoDieckmann). 28 Zwischenfazit 1.4 Zwischenfazit Schwerte steht vor großen Herausforderungen. Obwohl es der Stadt zurzeit noch relativ gut geht, sind einige Entwicklungen bereits abzusehen, auf die es zu reagieren gilt. Sie werden im Folgenden erläutert und erste Denkansätze für Lösungen werden aufgezeigt. An erster Stelle der Entwicklungen steht der demographische Wandel. Schwerte wird bis zum Jahr 2025 mit einem Bevölkerungsrückgang von 10% rechnen müssen, der einerseits durch einen starken Geburtenrückgang, andererseits von einer großen Abwanderung aller Bevölkerungsgruppen Jüngerer hervorgerufen wird. Ergebnis dessen wird eine Stadt sein, die nicht nur deutlich leerer sein wird, sondern über dies auch deutlich älter. Schwerte zeichnet damit einen Trend nach, der für den Kreis Unna und ganz NRW zeichnend ist. Bei den Akteuren vor Ort kam in den Interviews zum Ausdruck, dass alle die Entwicklungen kommen sehen und gut informiert sind. Einzig die Ausprägung der Folgen scheint bei einigen wenigen noch nicht richtig verstanden worden zu sein. Als gemeinsamer Tenor hat sich in den Gesprächen herauskristallisiert dass sich die Akteure vor Ort als relativ machtlos sehen, den Herausforderungen zu begegnen. So wird vor dem Hintergrund leerer kommunaler Kassen viel Verantwortung an private Akteure abgetreten, die ihrerseits jedoch nur marktgerechte Lösungen, also selektive Anpassungen, umsetzen. Ein Handlungskonzept Wohnen kann hier ein Schritt in die richtige Richtung sein, um daraufhin Landesmittel beantragen zu können und für die Kommune wieder einen größeren Spielraum zu ermöglichen. Auch ein Ausbau der Kooperation zu privaten Akteuren kann eine Möglichkeit sein. Doch an wirklich innovativen, durchdringenden Lösungen scheint es zu fehlen. In Schwerte vollzieht sich zurzeit eine Reihe von selbstverstärkenden Mechanismen, die allesamt als recht logische Konsequenzen der generellen Entwicklung passieren. Sie zu erkennen bildet die Basis einer entsprechenden Reaktion. Im Folgenden wird somit der Versuch unternommen, diese Entwicklungen zu veranschaulichen. Tendenziell wandern die älteren Bevölkerungsgruppen aus den Vororten in die Innenstadt ab, um die bessere Versorgungsstruktur dort zu nutzen. Die Häuser die sie zuvor mit ihrer Familie bewohnt haben, später dann alleine, werden frei. Die Kinder haben ein zu geringes Interesse am Leben in den Vororten, sodass viele der Häuser zum Verkauf stehen. Diese Entwicklung wird sich weiter ausweiten und kann in Zukunft aufgrund der demographischen Entwicklung durchaus zu einer Leerstandsproblematik in den Vororten Schwertes führen, die auch für die Nahversorgung Folgen haben wird, die jetzt schon greifen. In der Innenstadt wird den Bedürfnissen der alternden Bevölkerung durch den Bau von altengerechten Wohnungen und entsprechender Versorgungseinrichtung Sorge getragen. Vor allem private Akteure sorgen hier für ein marktgerechtes Angebot an alle, die es sich leisten können dies auch zu bezahlen. Hierdurch kommt es allerdings zu Verdrängungseffekten der jüngeren Bevölkerungsgruppen, einerseits durch eine Verdrängung vom Markt durch zu hohe Kosten z.B. für Grundstücke, andererseits aber auch durch eine Senkung der Attraktivität der Innenstadt vor dem Hintergrund, dass die Geschäfts- und Freizeitwelt vermehrt auf den Bedarf der Älteren ausgelegt ist. Je mehr Funktionen von Zentren wie Dortmund übernommen werden, desto geringer ist der Anreiz für Jüngere, ihr Leben in einer Stadt zu verbringen, die sie ohnehin ständig 29 Zwischenfazit verlassen müssen. Dass Schwerte nicht in der Lage ist ein breites Freizeitangebot für junge Menschen dauerhaft anzubieten ist verständlich. Gleichzeitig ist vor dem Hintergrund des demographischen Wandels ein andauernder Wegzug dieser Gruppe schwer zu verkraften. Die aufgezeigten Mechanismen haben zur Folge, dass einem Mangel an bezahlbaren altengerechten Wohnungen und Singlewohnungen in der Innenstadt ein Überangebot an Einfamilienhäusern in den Vorstädten gegenüber steht. Und es fehlen schlüssige Konzepte, wie in Zukunft mit dieser Problematik umzugehen ist. Einerseits fehlt das Problembewusstsein, die Problematiken zu verbinden und zu Ende zu denken, andererseits liegt der Schluss am Ende nahe, dass die Probleme ohnehin nicht auf kommunaler Ebene gelöst werden können. Um der Problematik entgegen zu wirken, müsste die gesamte Versorgungsstruktur in den Vororten so umgebaut werden, dass die Älteren und Alleinstehenden die Möglichkeit erhalten, ein attraktives Leben in den Vorstädten weiterhin zu leben. Bestrebungen dieser Gruppe, sich den weiteren Verbleib in ihren eigenen Immobilien durch Umbaumaßnahmen zu ermöglichen und verschiedene Angebote zur Betreuung vor Ort zu nutzen, stehen die hohen Kosten dieser Variante gegenüber – auch vor dem Hintergrund einer steigenden Altersarmut. Doch hierin liegt ein Ansatzpunkt für die Landespolitik, Förderprogramme auszubauen, wie es bspw. die Kampagne „Barrierefrei Bauen“ auch heute schon versucht. Will man allerdings die Erfordernisse zu Ende denken, so hört es nicht dabei auf, den Wohnraum Einzelner ihren Erfordernissen gerecht umzugestalten. Dies passiert heute schon durch die Ambivalenz von Schrumpfung und Neubau: Indem neue, bspw. altengerechte Immobilien errichtet werden, wird der Bedarf teilweise gedeckt. Da aber gleichzeitig viele Altbauten unternutzt sind oder gar leer stehen, ist dies wirtschaftlich betrachtet eine teure Variante, die sich zu wenige leisten können. Auch gesellschaftlich betrachtet ist diese Variante extrem teuer und nicht nachhaltig, da Unternutzung und Leerstand wesentliche Faktoren im Zustandekommen der Zahl der Wohnfläche pro Person sind – deren Steigerung seit Jahren bekannt ist. Die Kosten dafür werden von denen akzeptiert, die es sich leisten können (müssen). Der klassische Ansatz der steigenden Wohnflächeninanspruchnahme Einhalt zu gebieten ist kein weiteres Bauland auszuweisen. Dies verfehlt jedoch die Bedürfnisse der Menschen. Er läuft schon daher fehl, weil mitunter die Kosten für einen Abriss in der Innenstadt akzeptiert werden. Unter Leitbildern wie der Brachflächenrevitalisierung und Baulückenschließung ist dies sogar politisch gewollt. Doch es geschieht hier auch eine Selektion: Es können nur noch die bauen, die es sich leisten können, die höheren Kosten einer Revitalisierung zu tragen. Diese Politik ist somit sozial unausgewogen. Besser wäre es, hier in einem ganzheitlichen Ansatz zu denken: Die GWG bspw. hat es in ihren letzten Neubauprojekten durch ein gezieltes Marketing und Management vermocht, Jung und Alt in Neubausiedlungen in unmittelbarer Nähe zueinander Wohnraum zu bieten (und somit beide Gruppen zu verbinden, um kein „eindimensionales“ Quartier zu errichten). Und genau so sollte es auch möglich sein, bestehende Quartiere durch eine gezielte Quartiersentwicklung in ihrer Struktur so weit zu sanieren, umzugestalten und die Bewohner umzusortieren, dass sie wieder attraktiv für alle Altersgruppen werden. Teurer als ein Neubau ganzer Siedlungen würde dies sicherlich nicht. Und man muss sich fragen, was die grundsätzlichen Vorteile einer Neubauimmobilie sind, außer eben, dass sie neu sind. 30 Zwischenfazit Eine solche Quartiersentwicklung bedarf eines großen Know Hows, also eines Managements. Das Quartiersmanagement muss es nicht nur vermögen, das Know How über die Durchführung solcher Projekte und entsprechender Förderprogramme zu bündeln. Es muss auch in das Marktgeschehen so weit eingreifen, dass es die entsprechenden Immobilien evtl. sogar ankauft, um sie entsprechend durchgreifend umbauen zu können und sie für Haushalte attraktiv zu machen, die ansonsten in Neubauten zögen. Darüber hinaus muss auch die Gestaltung des Freiraums des Quartiers in den Blick genommen werden. Ein entsprechendes Marketing erscheint in diesem Wettbewerb mit Neubauprojekten als selbstverständlich. Viele Menschen möchten „lediglich“ in gewohnter Umgebung altern. Das bedeutet nicht zwangsläufig „in der eigenen Immobilie“, sondern vielmehr im angestammten Quartier. Vor diesem Hintergrund bietet ein Quartiersmanagement die Möglichkeit, auch ein Wohnraummanagement einzubringen, das die umgewandelten Wohnungen neu unter den Bewohnern sortiert. Somit wird es möglich den Bedürfnissen und Anforderungen der Bewohner Rechnung zu tragen, auch wenn dies vorher in der eigenen Immobilie nicht möglich war. Eine Möglichkeit der Durchführung wäre später vielleicht eine genossenschaftliche Vermietung. Gleiches gilt für jüngere Haushalte, die zu einem Neubau genötigt werden, weil die auf dem Markt erhältlichen Immobilien ihren Erfordernissen nicht gerecht werden. Um ihnen gerecht zu werden, müssen die Bedürfnisse bekannt sein und sie müssen eine Art Makler als Ansprechpartner haben, der nicht nur Teilausschnitte des Marktes kennt, sondern den gesamten Bestand. Er sollte nicht nur in der Lage sein, durch Beratung zum richtigen Kauf zu verleiten, sondern ebenso direkt in das Geschehen einzugreifen, um gewünschte Veränderungen zu bewirken. Ein Beispiel hierfür seien mehrere Familien mit jungen Kindern, die zeitgleich in ein Quartier gelenkt werden, um gleich noch den Spielplatz dazu bauen zu können oder einen Schulbus auszulasten. Insgesamt liegen die Kosten dieser Idee mutmaßlich unter denen der zahlreichen Neubauten, die andernfalls nötig werden (ganz zu schweigen von den ökologischen Kosten). Und genau hierin liegen der Sinn und die Legitimation des Staates für die massiven Eingriffe in den Markt, die mit der Idee und den daraus resultierenden Förderprogrammen verbunden sind. Es sei jedoch direkt darauf hingewiesen, dass trotz allem mit einem Wertverlust der Immobilien der Vororte zu rechnen ist (alleine schon, um die Idee überhaupt umsetzen zu können kann ein entsprechender Entwickler nicht zu Höchstpreisen Immobilien kaufen, die ohne ihn einem Wertverfall ausgesetzt wären). Dem Wegzug zahlreicher junger Haushalte, auch aus dem Kernstadtbereich hin zur nächstgelegenen Großstadt wie Dortmund, sei entgegengehalten, dass auch eine Großstadt nicht alle Bedürfnisse von Menschen decken kann. Nicht alle Bedürfnisse definieren sich nur aus dem „Urbanen“, das die Kleinstadt oder der Vorort nicht zu leisten im Stande ist. Hier gilt es, auf die strukturellen Stärken solcher Lagen hinzuweisen und sie selbstbewusst zu vermarkten. Jugendliche müssen nicht zwangsläufig ihre Freizeit nur beim Shopping, im Kino, in Bars und Diskotheken verbringen. Die vielfältigen Möglichkeiten in Bezug auf Naturraumnutzung oder schlichtweg mehr Raum zur Verfügung zu haben, sind durchaus attraktiv – auch oder gerade für jüngere Haushalte. Am Ende ist es keine Entweder-Oder-Entscheidung, sondern ein Abwägen zwischen räumlicher Nähe zur einen oder anderen Freizeitgestaltungsmöglichkeit. Dafür notwendig ist allerdings die Erkenntnis der Kommune, dass sie im Wettbewerb durchaus große Chancen hat, sofern sie nur in der Lage ist, auf die Trends bspw. von Sport bzw. Natursport zu reagieren und entsprechende Angebote zu schaffen (weniger 31 Zwischenfazit standardisierte Sportarten, weniger Vereine etc. durch bspw. weniger klassische Sportplätze, dafür mehr kleinere, offen zugängliche MultifunktionsSportgelegenheitsplätze ersetzen). Wenn es jedoch Folge einer überzogenen Suburbanisierung vergangener Jahrzehnte sein sollte, dass nun der Prozess einer Reurbanisierung mit dem Prozess der allgemeinen Schrumpfung zusammen trifft und sich daher umso heftiger auswirkt, so sollte man sich auch darüber bewusst sein, dass diese großen sozialen Veränderungen an irgendeiner Stelle der Bevölkerungsentwicklung eine Talsohle erreichen wird. Hierfür sollte ein Szenario erarbeitet werden, das in dem (Paradigma des ewigen Wachstums der 1970er Jahre folgendem) Paradigma der ewigen Schrumpfung heutiger Tage ein vernünftiges Maß anbringt. Es sollte nach wissenschaftlichen Erkenntnissen für diesen Prozess eine Talsohle erkennen, auf derer man alle weiteren Schritte und Politiken aufbauen kann. Den Prozess insgesamt aufhalten zu wollen, könnte antizyklisch wirken, genauso gut aber das Problem eventuell nur in die Zukunft verlagern. 32 Anhang Quellenverzeichnis Literatur IT.NRW (Hg.) 2009: Verbindlichkeiten der Gemeinden/Gemeindeverbände. Düsseldorf: IT.NRW IT.NRW 2010: Daten zu Bevölkerung und Haushalte in NRW; Daten zur Regionalanalyse Kreis Unna NRW Bank 2010: Kommunalprofil Schwerte 2009 - Wohnungsmarktbeobachtungen Nordrhein-Westfalen - Ausgewählte kommunale Wohnungsmarktindikatoren. Düsseldorf LEPro (Landesentwicklungsprogramm) in der Fassung der Bekanntmachung vom 5. Oktober 1989 (GV. NW. S. 485, ber. S. 648) Löhr, Rolf-Peter; Wiechmann, Thorsten 2005: Flächenmanagement. In: Akademie für Raumforschung und Landesplanung: Handwörterbuch der Raumordnung. 4. Auflage, neu bearbeitet. Hannover: Verlag der ARL Stadt Schwerte (Hg.) 2003: Flächennutzungsplan Teilplan 1 (von 3 Teilplänen). Stadt Schwerte, Demografie und Stadtplanung Stadt Schwerte (Hg.) 2004: Flächennutzungsplan Schwerte. Erläuterungsbericht. Stadt Schwerte, Technischer Fachbereich Stadtplanung Stadt Schwerte (Hg.) 2005: Fachbereich Stadtplanung Wasserschutzzonen. Stadt Schwerte, Technischer Stadt Schwerte (Hg.) 2009: Demografiebericht der Stadt Schwerte. Situation und Entwicklung. Stadt Schwerte Gesetzestexte BauGB (Baugesetzbuch) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. September 2004 (BGBl. I S. 2414); zitiert nach Deutscher Taschenbuch Verlag 2007: 40. Auflage, Stand: 1.2.2007, München Zeitungsartikel Der Westen vom 26.04.2009: Wohnen am Wasser: Prachtvolle Grachtensiedlung. Schwerte Der Westen vom 06.10.2009: Auf der Amtswiese: Spieleparadies ist komplett. Schwerte Internet Website GfK GeoMarketing: http://www.gfk-geomarketing.de/fileadmin/newsletter/pressemitteilung/bvsd_2008.htm (Zugriff am 12.08.2010) Website GWG Schwerte 1: I Anhang http://www.gwg-schwerte.de/main.aspx/G/111327/L/1031/R/1/T/129566/A/1/ID/128758 (Zugriff am 11.08.2010) Website GWG Schwerte 2: http://www.gwg-schwerte.de/main.aspx/G/111327/L/1031/R/1/T/126147/A/1/ID/126529 (Zugriff am 11.0802010) Website Haus am Stadtpark: http://www.hausamstadtpark-schwerte.de/home.html (Zugriff am 14.08.2010) Website Landesdatenbank NRW: http://www.landesdatenbank.nrw.de (Zugriff am 10.05.2010) Website Stadt Schwerte 1: http://www.schwerte.de/stadtportrait/daten-und-fakten/ (Zugriff am 02.08.2010) Website Stadt Schwerte 2: http://stadt.schwerte.de/site/738.0.html?&tx_civserv_pi1[community_id]=11833&tx_civs erv_pi1[mode]=organisation&tx_civserv_pi1[id]=97&cHash=6b47de7ccf (Zugriff am 1.11.2010) Website Stadt Schwerte 3: http://stadt.schwerte.de/site/603.0.html?&no_cache=1&tx_civserv_pi1[community_id]= 11833&tx_civserv_pi1[mode]=service&tx_civserv_pi1[id]=94 (Zugriff am 01.11.2010) Website Stadt Schwerte 4: http://stadt.schwerte.de/site/603.0.html?&no_cache=1&tx_civserv_pi1[community_id]= 11833&tx_civserv_pi1[mode]=service&tx_civserv_pi1[id]=107 (Zugriff am 01.11.2010) Website Terra Bauland GmbH: http://www.terrabauland.de/index.php?option=com_content&task=view&id=14&Itemid=32 (Zugriff am 11.08.2010) Website Wikimedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Schwerte_in_UN.svg (Zugriff am 06.08.2010) Website Wegweiser Kommune: http://wegweiser-kommune.de (Zugriff am 02.08.2010) Website Zukunftsdialog Kreis Unna: II Anhang http://www.kreis-unna.de/nc/startseite/wirtschaft-amp-verkehr/zukunftsdialog-kreisunna.html (Zugriff am 02.08.2010) Gesprächsverzeichnis Interview 1 mit „FD DS“ Interview 2 mit „Gutachter“ Interview 3 mit „CDU“ Interview 4 mit „FDP“ Interview 5 mit „SPD“ Interview 6 mit „Grüne“ Interview 7 mit „WfS“ Interview 8 mit „Linke“ Interview 9 mit „ÖZ“ Interview 10 mit „ImmoDieckmann“ Interview 11 mit „GWG III