Chronik - GRIPS Theater
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Chronik - GRIPS Theater
G R I P S T H E AT E R BERLIN 1969 - 2009 WAS IST GRIPS? Das Wort Grips bedeutet in der norddeutschen Umgangssprache vor allem »schnelle Auffassungsgabe«, »wacher Verstand«. Grips ist Vernunft mit Witz; es ist Denken, das Spaß macht. Und »GRIPS ist noch viel mehr: Es steht für ein Theater, das nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt einzigartig ist.« (Die Zeit) Begonnen hat GRIPS, angeregt durch die Studentenbewegung in den 60er Jahren, mit einem für (West-) Deutschland völlig neuen, nämlich in der Gegenwart spielenden, realistischen Theater für Kinder. Heute spielt das GRIPS Theater gleichermaßen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Es hat 85 Uraufführungen produziert, seine Stücke sind 1.800 Mal in 50 Ländern nachinszeniert worden. GRIPS-Klassiker wie MAX UND MILLI, EINE LINKE GESCHICHTE, AB HEUTE HEISST DU SARA und LINIE 1 zählen zu den bekanntesten Produktionen im Repertoire des Hauses, stehen teilweise seit über zwanzig Jahren im Programm und haben das Bild des GRIPS Theaters mit geprägt. GRIPS versucht, die Bedürfnisse, Probleme und Sehnsüchte seines Publikums zu erkennen, sich zu eigen zu machen und daraus sinnliche, vitale Stücke zu entwickeln, in denen die Zuschauer sich wiedererkennen und die ihnen helfen sollen, ihre soziale Phantasie zu entwickeln, ihre Umwelt besser zu durchschauen und zu verändern. GRIPS ist »populäres Theater« im Sinne einer Beschreibung des Theatermachers Peter Brook: »Seinem Wesen nach anti-autoritär, anti-traditionell, anti-pomphaft und antiprätentiös. Es ist das Theater des Lärms, und das Theater des Lärms ist das Theater des Beifalls.« Im GRIPS wird nicht brav applaudiert, sondern gejubelt, geweint, gelacht, getrampelt, gejohlt, gepfiffen und mitgesungen. Herzlich willkommen! Kurzbiografie GRIPS Theater schaftsbundes 1989 Das erste historische Stück: AB HEUTE HEISST DU SARA und: ITI- Preis zum Welttheatertag für Volker Ludwig und das GRIPS 1966 gründet das Berliner »Reichskabarett« 1980 Das erste Erwachsenenstück: EINE LINKE 1990 Das erste deutsch-deutsche Stück nach 2001 1000. Vorstellung und Gastspiel von das »Theater für Kinder im Reichskabarett«. GESCHICHTE LINIE 1 in Indien 1969 beginnt mit dem Stück STOKKERLOK 1981 Einladung zum Holland-Festival in Ams- dem Mauerfall: AUF DER MAUER AUF DER LAUER 2003 ASSITEJ Preis für Volker Ludwig und UND MILLPILLI (Brüder-Grimm-Preis 1969) die Geschichte des GRIPS Theaters. terdam mit sieben GRIPS-Stücken 1991 Gastspiel von LINIE 1 und AB HEUTE Gastspiel von LINIE 1 in Seoul HEISST DU SARA in Moskau 1971 Brüder-Grimm-Preis für BALLE, MALLE, (antifaschistischer Jugendmedienpreis der SPD) für VOLL AUF DER ROLLE von Leonie Ossowski 2005 Ikarus 2005 für NELLIE GOODBYE von Lutz Hübner HUPE UND ARTUR 1972 Umzug ins »Forum Theater« und Namensgebung GRIPS Theater 1974 Umzug in ein ehemaliges Kino am Hansaplatz 1975 Das erste Jugendstück DAS HÄLTSTE JA IM KOPF NICHT AUS (Brüder-Grimm-Preis 1975) und Beginn der Anti-GRIPS-Kampagne 1976 Einladung zum Berliner Theatertreffen für DAS HÄLTSTE JA IM KOPF NICHT AUS 1977 Kulturpreis des Deutschen Gewerk- 1985 Brüder-Grimm-Preis und DAS ROTE TUCH 1986 Das erste Musical: LINIE 1 (Mülheimer Dramatikerpreis 1987) 1987 Das GRIPS Theater vertritt die Bundesrepublik beim Festival THEATER DER WELT in Stuttgart mit den Produktionen MAX UND MILLI, EINE LINKE GESCHICHTE und LINIE 1. 1988 / 89 Welttournee LINIE 1 (Australien, Dänemark, DDR, Frankreich, Israel, Schweden, Italien, USA) 1995 GRIPS und das carrousel-Theater eröffnen die Schiller-Theater-Werkstatt als gemeinsame zweite Spielstätte 1996 Friedrich-Luft-Preis für EINS AUF DIE FRESSE als beste Berliner Aufführung 2007 Deutscher Theaterpreis DER FAUST 2007 für Frank Panhans in der Kategorie Beste Regie im Kinder- und Jugendtheater für CENGIZ & LOCKE 1997 Brüder-Grimm-Preis für fünf Inszenierungen und für die Spielzeit 95 / 96 2008 Deutscher Theaterpreis DER FAUST für 1998 Deutscher Jugendtheaterpreis für Lutz Hübners DAS HERZ EINES BOXERS 2009 Schließung der Schiller-Theater-Werk- 1999 Das GRIPS Theater feiert seinen 30. Geburtstag mit der Revue TRAU KEINEM ÜBER 30 Volker Ludwig (Lebenswerk) statt und Eröffnung der neuen zweiten Spielstätte: GRIPS MITTE im Podewil GRIPS 1969 1969-2009 Volker Ludwig eine lückenreiche Chronik von Volker Ludwig Seit wann es das GRIPS Theater gibt, darüber lässt sich streiten. Den Namen GRIPS gab es erst 1972, das »Theater für Kinder im Reichskabarett« dagegen schon 1966: Schauspieler, die nach dem Vietnam-Programm »Bombenstimmung« um ihre Existenz bangten, gründeten stattdessen dieses erste ganzjährige Kindertheater Westberlins (bis dahin gab es nur Weihnachtsmärchen). Als die muntere Truppe (Brüder-Grimm-Preis 1967 für »Kasper und der Löwe Poldi«) 1969 plötzlich in die größere »Tribüne« zog, sah ich mich als Kabarettleiter aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen, das Kindertheater selbst fortzuführen. Mein Bruder Rainer Hachfeld, damals unser Bühnenbildner, schrieb mit mir in drei Wochen STOKKERLOK UND MILLIPILLI, die Kabarettisten brachten es am 17. Mai auf die Bühne. Es hagelte Verrisse, bekam aber ein Jahr später den BrüderGrimm-Preis und wurde in »Theater heute« abgedruckt. Es war das erste GRIPS-Stück, denn von nun an war unser Kindertheater wie das Kabarett ein Mittel, auf die Gesellschaft einzuwirken. Was die Auswüchse des Kapitalismus für die Großen, waren für die Kinder herumbrüllende Erwachsene und dämliche Verbotsschilder. Wir nahmen Partei für die unterdrückte Klasse der Kinder in einem kinderfeindlichen Land. Im November folgte MAXIMILIAN PFEIFERLING, und wieder ging bei der Geschichte des kleinen Maximilian, der mit einem ohrenschmerzenden ZahnlückenPfiff Familie und Umwelt zu kinderfreund- lichem Verhalten erpresst, die geballte Wucht aller nur denkbaren Vorurteile märchenseliger Kinderexperten auf uns nieder: 1. Wir Kinderquäler führen unseren Opfern nichts als ihren eigenen tristen Alltag vor Augen, statt sie in eine selige Märchenwelt entschweben zu lassen. 2. Wir treiben ihnen jeden Respekt vor den Erwachsenen aus. 3. Wir bringen ihnen Frechheiten bei, für deren Anwendung sie zuhause später Dresche beziehen. Es ist uns aber nie bekannt geworden, dass ein Kind seine Lage zuhause falsch eingeschätzt hätte. Die Kinder waren glücklich, sich selbst mit ihrem täglichen Ärger im Mittel9 punkt zu sehen, für voll genommen zu werden, zu entdecken, dass es anderen nicht anders geht als ihnen, und dass – so die Überschrift über allem, was wir produzierten, die Welt veränderbar ist. Was den Kindern an Macht fehlt, ersetzen sie durch Witz. Und mit Rainer Hachfelds MUGNOG-KINDER! erreichte der antiautoritäre Spaß 1970 seinen Höhepunkt. 1971 Bis zur nächsten Premiere BALLE, MALLE, HUPE UND ARTUR vergingen ganze zehn Monate. Der Grund: Die antiautoritäre Bewegung schlug bei uns selber zu. Erstmals wurde theoretisiert, wurden die Schriften der Kinderladen-Bewegung studiert, wurde Brecht zitiert, wurde die Meinung von Rechtund Linkshabern eingeholt und kollektives 10 Schreiben erprobt. Das Stück spielt in proletarischem Milieu und zeigt erstmals das Verhalten einer ganzen Kindergruppe. Die Songs wurden große Hits: EINER IST KEINER, MEINS ODER DEINS und WER SAGT, DASS MÄDCHEN DÜMMER SIND. Im Sommer hängten wir das gut laufende Kabarett an den Nagel. Es hatte für uns seinen Sinn verloren. Die politische Bewegung, deren satirische Stimme wir waren, befand sich in Auflösung. Im Kindertheater sahen wir die uns gemäße Form sinnvoller Zielgruppenund Basisarbeit, wie das damals hieß. Die Schauspieler zogen das Kinderpublikum den Erwachsenen vor. Außerdem wurden unsere Stücke als einzige Alternative zum verrotteten Weihnachtsmärchen überall in Westdeutschland nachgespielt. Links war schick. Im Sommer schrieb ich TRUMMI KAPUTT über eine alleinstehende Arbeiterin und ihren Sohn. Uns war klar geworden, dass es nicht genügt, das Selbstwertgefühl der Kinder zu steigern, indem man zeigt, dass auch Eltern Fehler machen. Kinder können und müssen auch verstehen, warum. Was sie durchschauen, nimmt ihnen die Angst, macht sie freier und hilft ihnen bei Zuneigungsschwankungen. 1972 Von Anfang an überhäuften uns die Kinder mit Vorschlägen, worüber wir unbedingt ein Stück machen müssten. Ein Thema war der Konflikt Jungen /Mädchen. Doch unsere Recherchen kamen über das übliche Fußball- /Puppen-Klischee kaum hinaus. Erst als wir nach Berufswünschen fragten und 12-jäh- rige Mädchen aus dem Wedding zum Entsetzen ihres Lehrers durch die Bank »Hausfrau« als Berufsziel nannten, wurde uns klar, wo der Konflikt lag: in der unterschiedlichen Rollenerziehung. So kam ich mit meinem neuen Co-Autor und Regisseur Reiner Lücker auf MANNOMANN!. Mit der Premiere im »Forum Theater« am Kurfürstendamm brauchten wir endlich einen neuen Namen, wobei sich Lückers Vorschlag GRIPS, der auch von Kindern genannt wurde, durchsetzte. GRIPS als Synonym für »Spaß am Denken«. 1973 Mit DOOF BLEIBT DOOF nahmen wir das meistgewünschte Kinderthema auf, den Schulstress. Es ist das erste Stück, zu dem ein Nachbereitungsheft erschien. Wir hatten gelernt, dass das, was nach der Vorstellung geschieht, fast so wichtig ist wie die Vorstellung selbst. Zahllose Berichte von Lehrern über Kinder, die plötzlich von sich erzählen, nachdem sie sich mit ihrem Problemen auf der Bühne wiedererkannt hatten, zeigten uns, dass Kinder Gelegenheit haben müssen, ihre intensiven Eindrücke von der Vorstellung loszuwerden. Im Herbst fand die Premiere eines der wichtigsten GRIPS-Stücke überhaupt statt, der klassische Fünfakter EIN FEST BEI PAPADAKIS. Auch hier ein Thema, das auf der Wunschliste 12 der Kinder ganz oben stand: die Ausländer, genauer Gastarbeiter, deren Kinder mehr und mehr in die Schulen strömten. Jahre hatten wir gezögert, bis wir die Idee für den richtigen 'plot' gefunden hatten. Das PAPADAKISSchlusslied WIR SIND KINDER EINER ERDE und das Lied WIR WERDEN IMMER GRÖßER aus dem Vorgänger RUHE IM KARTON! sind übrigens bis heute die erfolgreichsten GRIPSLieder, abgedruckt in Hunderten von Schulbüchern und Anthologien. 1974 / 75 Als Untermieter in einem fremden Haus zu spielen, wurde immer unerträglicher. Da kam der Tipp, es mit dem ehemaligen »Bellevue-Kino« am Hansaplatz zu versuchen, das aber bereits Aldi gepachtet hatte. Nach langen Verhandlungen geschah GRIPS THEATER DAS HÄLTSTE JA IM KOPF NICHT AUS das Unwahrscheinliche: Dank des Senators für Wissenschaft und Kunst, des SPD-geführten Bezirksamtes Tiergarten und anderer Helfer wurde am 30. September 1974 das GRIPS-eigene Haus (das allerdings Miete kostet) eröffnet. Wir durften das Kino nach eigenen Vorstellungen umgestalten, und das konnte nur heißen, wie im »Forum Theater« eine Arena zu bauen, um die herum das Kinderpublikum von oben auf die erwachsenen Schauspieler herunterblicken und sich gegenseitig sehen kann. 1975 erschien Stefan Reisners zweites Stück MENSCH MÄDCHEN!, in dem sich drei Mädchen gegen einen Jungen (den blondlockigen Heinz Hönig) behaupten. Im Herbst folgte die Premiere des ersten Jugendstücks DAS v.l. Dietrich Lehmann, Heinz Hönig, Inge Blau, Thomas Ahrens, Irmi Paulis, Renate Küster (oben), Erika Skrotzki, Gaby Go, Peter Seum, Ulrike Bliefert 15 HÄLTSTE JA IM KOPF NICHT AUS, natürlich mit Rockband. Der Erfolg war überwältigend. Die Hauptschüler erkannten sich zu ihrer großen Verblüffung auf der Bühne wieder. Sie fragten oft, in welche Schule die auf der Bühne da gingen, obwohl die Schauspieler doppelt so alt waren wie sie, und drohten, auf die Bühne zu kommen, um der Lehrerin gegen den Rektor zu helfen. 70.000 Jugendliche sahen dieses Stück, in dem sie, so die damalige Berliner CDU, mit unflätiger Sprache zur Gewalt aufgerufen wurden. Schon im Mai verbot der Steglitzer CDU-Jugendstadtrat Friedrich überraschend ein Gastspiel von MENSCH MÄDCHEN! in seinem Bezirk, nicht des Stückes wegen, sondern weil »Mitglieder des GRIPS Theaters sich 16 in der kommunistischen Szenerie der Stadt« tummelten. Wir fanden das sehr komisch, besonders als wir in einer Debatte der Steglitzer Bezirksverordneten als »Repräsentant dieser ganzen bolschewistischen Kulturrevolution« (Tietze, CDU) enthüllt wurden. Täglich konnten wir nun hören und lesen, GRIPS betreibe »kommunistische Indoktrination«, »linksradikalen Agitprop für geistig wehrlose Kinder«, GRIPS züchte mit seinen Stücken »einen Haufen politischer Psychopathen heran, arme Typen, die eines Tages an sich selbst zerbrechen werden; vorher werden sie noch anderes zerbrochen haben« (Berliner Morgenpost, 11.2.1976). Bald waren wir in allen CDU-beherrschten Berliner Bezirken verboten. Drei Jahre verlangte die Ber- liner Fraktion der CDU, uns die Subventionen zu streichen und Schulklassen den Besuch zu verbieten. Als CDU-Leute schließlich behaupteten, wir seien Unterstützer der »BaaderMeinhof-Bande«, kam ich den Bitten der Lehrer nach, auf Widerruf zu klagen – und verlor in letzter Instanz. Das Urteil war aber so absurd, dass sich die Hetzkampagne der CDU 1978 in eine Werbekampagne für das Theater umkehrte. 1976 / 77 Nach KANNST DU ZAUBERN, OPA? über Kinder und Alte produzierten wir erstmals ein Stück, das die 'Dritte Welt' zum Thema hat: BANANA, gefüllt mit eigenen Erfahrungen der Autoren, denn seit 1975 verbreitete das Goethe-Institut GRIPS in aller Welt, beginnend in Brasilien. Mit VATER MUTTER KIND, einem umstrittenen Scheidungsstück, kehrten wir 1977 zum Alltagsleben unseres Publikums zurück, und Ende des Jahres kam unser erstes Umweltstück WASSER IM EIMER heraus, ein Lehrstück in RevueForm mit einem spektakulären Bühnenbild von Karl-Ernst Herrmann. 1978 – 1980 Nach drei Jahren kam endlich das zweite Jugendstück heraus: DIE SCHÖNSTE ZEIT IM LEBEN. Viele Jugendliche, die das Stück drei- fünfmal gesehen hatten und nicht länger warten wollten, liefen inzwischen in die Kinderstücke und reagierten ziemlich störend auf die Wiederbegegnung mit 'ihren' Schauspielern in Rollen von sechsjährigen Kindern. Die Recherchen fielen uns diesmal leicht: Die Mehrzahl der Ju17 gendlichen kannte uns und schenkte uns sofort Vertrauen. Wir wurden mit Geschichten und Lebensbeichten überschüttet. Das Stück wurde noch mehr geliebt als das erste. Für die Sommerferien 1978 wurde ich verdonnert, ein Stück für Menschen ab 5 zu schreiben. Vor den Fünfjährigen, die das Bühnengeschehen oft noch als Realität erleben, hatte ich besonderen Respekt. So suchte ich zuerst nach Grundsituationen, die die meisten Kinder kennen. Die erste war: Ein Kind soll schlafen gehen und will nicht. Eine zweite: Der größere Junge ist ängstlicher als das kleinere Mädchen. Eine dritte: Die braven Kinder werden von einem 'bösen' auf dem Spielplatz geärgert. So entstand nach und nach MAX UND MILLI, ein Stück Bernd Vollbrecht, Christina Grabowski, Thomas Ahrens MAX UND MILLI über Freundschaft und Ängste mit Liedern, die ich schon mit Birger Heymann für die Sesamstraße geschrieben hatte. Wegen der Allgemeingültigkeit der Themen für Kinder aller Kontinente ist es heute das weltweit erfolgreichste GRIPS-Stück. 1979 feierten wir »10 Jahre emanzipatorisches Kindertheater« mit einem großen »1. Internationalen Kinder und Jugendtheatertreffen«, unter anderem mit zwei MAXIMILIAN PFEIFERLING-Inszenierungen aus Jugoslawien und Griechenland. 1980 war von drei besonderen Uraufführungen geprägt. Roy Kift schrieb uns ein lange geplantes Stück über Behinderte: STÄRKER ALS SUPERMAN, das auf 215 Vorstellungen kam. 19 Mitte Mai hatte EINE LINKE GESCHICHTE Premiere, unser erstes 'Erwachsenenstück'. Die letzte Szene spielte 14 Tage vor der Uraufführung am 1. Mai. Die Geschichte dreier Studenten, die sich 1966 auf einer VietnamDemo treffen und deren Leben wir bis heute weiterverfolgen, ist auch ein Teil der Geschichte seiner Autoren und des GRIPS Theaters überhaupt. Und da das Publikum immer wissen will, wie es nach dem Stück weitergeht, und wir das auch wissen wollten, spielte die letzte Szene immer heute. Der Sprung von der vorletzten Szene (1978) zur letzten wurde immer größer und unspielbarer. Ein Dutzend neue Schlüsse musste ich mir in 25 Jahren mit Detlef Michel ausdenken. Das Publikum kam jedes Jahr wieder, um nachzuschauen, was aus ihren und unseren Blüten- EINE LINKE GESCHICHTE träumen geworden ist, und wie wir immer noch einmal die Kurve zum letzten Satz von dem »unheimlich starken Anfang« einer neuen LINKEN GESCHICHTE hinkriegten. Heute spielen wir endlich wieder den historischen Schluss von 1980. Und noch ein Volltreffer: Die Uraufführung von HEILE HEILE SEGEN im Dezember, den wir Co-Autor Christian Veits Tochter verdanken, die mit einem Krankenhausaufenthalt die Idee dazu gab. Mit diesem Hit konnten wir uns neun Monate Zeit für unser drittes großes Jugendstück lassen. 1981 ALLES PLASTIK wurde vier Tage nach der brutalen Räumung von acht besetzten Häusern durch Innensenator Lummer und 21 dem Tod Jürgen Ratteys uraufgeführt. Es nimmt natürlich für die Hausbesetzer Stellung, die auch für die meisten BILD-lesenden Hauptschüler »Kriminelle und Kajoten« waren. Aber weil sie im Stück grundsympathisch sind, nutzten es die Lehrer als Mittel, der heftigen Polarisierung ihrer Schülerschaft entgegenzuwirken. So kam es zu zahlreichen Begegnungen zwischen Schulklassen und leibhaftigen Hausbesetzern, die sich zum Erstaunen der Kids als normale Menschen entpuppten. 1981 fand auch das »2. Internationale Kinder- und Jugendtheatertreffen« statt. Höhepunkt war das Gastspiel des »Werkteater Amsterdam«, mit dem wir 1980 Freundschaft geschlossen hatten, und zwar auf dem Holland-Festival, das wir in diesem Jahr mit sieben Produktionen dominierten. 22 1982 – 84 1982 überlegten wir, ein Remake unseres ersten Umweltstückes zu produzieren. Bei den Recherchen zeigte sich jedoch bald, dass WASSER IM EIMER das falsche Stück gewesen wäre: Die Schüler brauchten keine bilderreiche Aufklärung mehr, sie wollten von uns nur noch eins – wissen, was man dagegen tun kann. Das Ergebnis war DICKE LUFT. Im Herbst 1983 geschah etwas Wunderbares: Eine der prominentesten deutschen Autorinnen, Leonie Ossowski, fragte, ob sie ein Jugendstück fürs GRIPS schreiben dürfe. Ihr Stück VOLL AUF DER ROLLE war 1984 das erste große Jugendstück über neofaschistische Tendenzen überhaupt. Weil die Musik nur vom Band kam, musste ich den Musikern zum Ausgleich ein veritables Musical versprechen, mit dem wir beim Dublin-Festival 1986 gastieren sollten. 1986 Ich wollte schon lange mal in einem Theaterstück viele kleine Geschichten statt einer langen erzählen. Die Idee, sie in die UBahn zu verpflanzen, war das Überbleibsel eines gescheiterten Kabarett-Programms, das in einem Zugabteil spielen sollte. Sowie das Ensemble von der geplanten LINIE 1 erfuhr, kamen von Schauspielern wie Technikern täglich neue Erlebnisse aus der U-Bahn und besonders der »Linie 1« dazu. LINIE 1 war der Triumph des ganzen Theaters: des Ensembles von A wie Thomas Ahrens bis Z wie Petra Zieser, der Regie Wolfgang Kolne23 VOLKER LUDWIG LINIE 1 v.l. Christiane Reiff, Christian Veit, Folkert Milster, Ilona Schulz, Janette Rauch, Dieter Landuris, Dietrich Lehmann, Petra Zieser, Else Nabu ders samt Neva Howard, Yoshi Yabara und Mathias Fischer-Dieskau, seit zehn Jahren Bühnenbild-Spezialist für unsere Arena, die Bühnenbilder eigentlich gar nicht zulässt; der Band, die Birger Heymanns Melodien nicht nur arrangierte, vermehrte und einstudierte, sondern sich zu einem festen kreativen Bestandteil und Rückgrat des Ensembles entwickelte, und schließlich der gesamten Technik, die eine Aufführung zuwege brachte, die unsere Verhältnisse bei weitem überstieg. Mit LINIE 1 – für die wir auch eine englische Fassung erarbeitet hatten – gastierten wir in der ganzen Welt, von USA bis Australien, Irland bis Indien, Russland bis Korea, London bis Jerusalem. 25 AB HEUTE HEISST DU SARA 1989 1988 / 89 entstand in vierzehnmonatiger Arbeit AB HEUTE HEISST DU SARA nach der Autobiografie ICH TRUG DEN GELBEN STERN von Inge Deutschkron, die als jüdisches Mädchen in Berlin die Nazis überlebt hatte und auch dieses Stückes wegen wieder in Berlin lebt, worauf wir sehr stolz sind. Es gab anfangs auch Einwände gegen das Vorhaben im Ensemble: • Für ein historisches Kostüm-Stück seien sie nicht ans GRIPS Theater gekommen. • Sie hätten in der Schule so viel über die Nazi-Zeit hören müssen, dass ihnen das Thema zum Hals heraushinge. • Wir würden damit die 'Kids aus Kreuzberg' verlieren. v.l. Hansi Jochmann, Michaela Hanser, Thomas Ahrens, Nina Lorck-Schierning Fünf Tage vor der Premiere im Februar 1989 hatten die »Republikaner« bei den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus erstmals fast acht Prozent der Stimmen bekommen, und die Schauspieler fragten fassungslos, woher ich denn das schon wieder gewusst hätte. GRIPS hatte mit AB HEUTE HEISST DU SARA wieder das aktuellste Stück auf dem Spielplan. Das Beste an der Inszenierung aber ist, dass die 'Kids aus Kreuzberg' damit keineswegs vergrault wurden, sondern in nunmehr zwanzig Jahren über 100. 000 Berliner Schüler dieses fast dreieinhalbstündige Stück mit Spannung und Anteilnahme verfolgt haben. 27 Die zweiten 20 Jahre 1989-2009: Vom Mauerfall bis ROSA Schon wieder sind 20 Jahre vorbei. Was unterscheidet sie von den ersten 20? Nach dem Siegeszug des emanzipatorischen Theaters in der Bundesrepublik und dank zahlloser Gastspiele, Seminare und Nachinszenierungen auf allen Kontinenten hatte sich in der bislang GRIPS-geprägten deutschen Kinder- und Jugendtheaterlandschaft etwa seit Helmut Kohl eine ästhetisch-ideologische Front gegen GRIPS gebildet, die sich bis heute hält (Beispiel: Die 20 Seiten Polemik zwischen Schauburg München und GRIPS in »Theater heute« 9 / 86 und 11 / 86). Seitdem 28 wird GRIPS deutlich mehr im Ausland als in Deutschland nachgespielt. Entscheidend aber ist der seit 40 Jahren gleich bleibend anhaltende Erfolg des GRIPS Theaters beim Publikum, der Presse und in der internationalen Theaterwelt trotz zunehmender Geldnot seit dem Mauerfall. Goethe-Institut und Berliner Senat, seit je Hauptfinanziers unserer Einladungen in alle Welt, hatten plötzlich kein Geld mehr. LINIE 1 fuhr zwar nach Moskau und Prag, Bombay und Seoul, doch im Übrigen müssen wir uns seit 1989 mit Zwei-Personen-Stücken begnügen, wenn wir Einladungen aus Osteuropa oder Asien folgen wollen. Auch das Überleben in Berlin ist schwieriger geworden. Stets ausverkauft zu sein, was der Kultursenat noch immer von uns erwartet, ist längst hübsche Legende. Schulklassenbesuche, für 90 Prozent aller Kinder der einzige Weg, Theater kennen zu lernen, nehmen von Jahr zu Jahr trotz intensivster Bemühungen immer erschreckender ab, ein bildungspolitischer Skandal, der den Schulsenator kalt lässt. Die Zahl unserer Produktionen hat sich fast verdoppelt, die zweite Spielstätte ist fest etabliert, doch das erforderliche Soll zum Überleben, 100.000 Zuschauer pro Jahr und 95-prozentige Platz-Auslastung, zuletzt 2005 erreicht, ist eine Illusion, von der wir uns endgültig verabschieden müssen. Dass die künstlerischen Erfolge von allen Existenzsorgen unberührt geblieben sind, zeugt von der enormen Kraft eines Theaters, das weiß, warum und für wen es da ist. 29 1990 Reiner Lücker wollte 1989 eine OstWest-Komödie schreiben. Kaum hatte er angefangen, war plötzlich die Mauer weg. Daraufhin schrieb er mit mir ein Stück für Menschen ab 12 über die Zeit vor und nach dem Mauerfall, das Westberliner Schülern die Erfahrungswelt von DDR-Kindern nahe bringen sollte: AUF DER MAUER AUF DER LAUER, inszeniert vom Dresdener Manuel Schöbel. Die Uraufführung im April 1990 war für das jetzt gemischte Ost- und Westpublikum ein aufregendes und bewegendes Ereignis. Manche Zuschauer schwärmten noch von dem Glück, bei einem Auftritt der 1988 sensationell zustande gekommenen, triumphalen LINIE 1-Tournee nach Karl-Marx-Stadt, Dresden und Halle dabei gewesen zu sein; die 65.000, die vergeblich nach Karten angestanden hatten und sich nur mit Reinhard Hauffs LINIE-Verfilmung trösten konnten, holten GRIPS inzwischen live nach. LINIE 1 1994 Das Jahr des 25-jährigen Jubiläums begann mit dem Musical DIE MOSKITOS SIND DA über Gründung und nationalen Wahlsieg einer Kinderpartei mit fulminanter Birger-Heymann-Musik. Nach mehreren erfolgreichen EnsembleProjekten unter Anleitung des »WerkteaterAmsterdam«-Gründers Herman Vinck über eine Gruppe rechtsradikaler Jugendlicher (HEIMAT LOS) und den Themenkomplex Essstörungen (KLOSS IM HALS) kam im April 30 v.l. Jennifer Breitrück, Nina Reithmeier, Dietrich Lehmann, Laura Leyh ’94 ein kleines Wunder zustande: BOSANA, eine Ensemble-Produktion von drei geflüchteten bosnischen und zwei GRIPS-Schauspielern, deren Authentizität, aber auch Poesie sich kein Zuschauer (ab 13) entziehen konnte. Nach einer großen Geburtstagsrevue im Sommer wurde das GRIPS Theater für 5,5 Millionen Mark erweitert und umgebaut. Die unwürdigen Zustände, unter denen wir mit 50 Mitarbeitern in einem ehemaligen Kino ohne Nebenräume ein Ensemble-Repertoire-Theater zu betreiben versuchten, sollten endlich ein Ende haben. Jahre hatte der Kampf um die Bewilligung des Antrags auf Mittel der Lotto-Stiftung gedauert, die von sechs Politikern verteilt werden, was in unserem Fall stets am Wi32 derstand eines einzelnen in Bonn tätigen CDU-Abgeordneten scheiterte, für den wir Kommunisten waren. Endlich ging ich in die Berliner Lobby des Abgeordnetenhauses und erzählte jedem Abgeordneten, den ich irgendwie kannte, wie überglücklich ich sei, den nur illegal zu führenden, ewig unterfinanzierten GRIPS-Laden endlich hinzuschmeißen, um mit Musicals das Zehnfache zu verdienen, weil der Senat ein Weiterbestehen ganz offenbar auch nicht wolle. Fast glaubte ich schon selbst daran. Kurz darauf war der Lotto-Antrag genehmigt. Für die Zeit des Umbaus stellte uns der Kultursenat das verwaiste Schlosspark-Theater zur Verfügung. Die Steglitzer Bevölkerung strömte, wir dankten mit zwei Premieren. 1995 / 96 Im Frühjahr 1995 bezogen wir auf Dauer als Zweitspielstätte die andere berühmte Nebenbühne des liquidierten Schillertheaters: Die Schiller-Theater-Werkstatt. Eine enorme künstlerische Bereicherung: traumhafte Spielwiese für alles, was bis jetzt für uns mit unserer 400-Plätze-Arena nie möglich war. Ohne die Eroberung der kleinen, intimeren Formen hätte GRIPS auf Dauer kaum eine Zukunft gehabt. Es begann mit dem 2-Personen-Stück VORSICHT GRENZE, eine Paraderolle für Axel Prahl als einsamer Grenzwächter im Kampf um den Sinn des Daseins, mit der Tücke des Objekts und Uli von Lenski. Acht Jahre brillierte er in der Rolle, und weil das Stück fast ohne Sprache auskommt, wurde es überall ver33 BELLA, BOSS UND BULLI standen. Wir fuhren mit ihm als erstes westliches Theater nach Perm, Jekaterinburg und Omsk und bereisten das Baltikum, Polen und Tschechien. Es folgten die dänische 2-Personen-Oper NEBENAN und das erste von bisher sechs LutzHübner-Stücken, sein gemeinsam mit GRIPS erarbeitetes erstes Jugendstück DAS HERZ EINES BOXERS, mit Axel Prahl, Christian Veit und den Musikern Helmut (Vater) und Micha (Sohn) Brandt, das, wie zehn Jahre vorher LINIE 1, das meistgespielte deutsche Theaterstück der nächsten Jahre wurde. Im Haupthaus kam derweil BELLA, BOSS UND BULLI heraus, das erfolgreichste Kinderstück seit MAX UND MILLI, ferner ASRA – DIE VON GEGENÜBER für Menschen ab 10 von der Neu- v.l. Axel Prahl, Christian Giese entdeckung Anja Tuckermann, die noch weitere Stücke für uns schrieb, sowie Ende 1996 Rainer Hachfelds Stück über Gewalt in Schulen – EINS AUF DIE FRESSE, heute mit über 400 Vorstellungen nach LINIE 1 der größte Dauer-Erfolg überhaupt. Für diese fünf Produktionen hintereinander erhielt GRIPS 1997 zum fünften Mal den Brüder-Grimm-Preis zu Ehren einer überaus fruchtbaren Spielzeit. EINS AUF DIE FRESSE bekam dazu den Friedrich-Luft-Preis als beste Berliner Theaterproduktion. Noch ein Höhepunkt 1996: Das Festival »Coming to GRIPS with India« im Prithvi-Theater Bombay zum zehnjährigen Jubiläum des indischen GRIPS-Movement, das sich von Pune aus über ganz Indien verbreitet hat. Thomas 35 Ahrens, der STURM UND WURM spielte und Workshops gab, und ich erlebten GRIPSAdaptionen in fünf verschiedenen indischen Sprachen aus Kalkutta bis Bangalore, dazu neue Stücke nach »GRIPS method« z.B. über Konflikte zwischen Hindus und Moslems. 1997 – 2003 Eckpfeiler der nächsten sechs Jahre waren die großen Musicals: CAFÉ MITTE (1997) über die Umbrüche in der Mitte Berlins, MELODYS RING (2000) über jugendliche Flüchtlinge und das multikulturelle Berlin, und BADEN GEHN (2003), das »Sittenbild mit Musik« in einem Freibad ohne Wasser, über die Berliner und ihre Finanznot. Nach Wolfgang Kolneder, der von 1975 bis LINIE 1 alle großen Produktionen eingerichtet hatte, waren anfangs Dietrich Lehmann, dann die 36 HALLO NAZI ebenfalls langjährigen Schauspieler Thomas Ahrens (BOXER, BELLA) und Rüdiger Wandel (FRESSE, CAFÉ MITTE, MELODY, BALL) zu Hausregisseuren aufgerückt, Thomas außerdem zu einem wesentlichen Hausautor (STURM UND WURM UNTERWEGS´93, FLO & CO 2001 über Scheidungen, DER BALL IST RUND 2003, ein »Globalisierungskrimi«). Mit Frank Panhans (seit 2000 acht Inszenierungen) und Franziska Steiof (seit 2001 fünf Inszenierungen) erweiterte sich das GRIPS- Regieteam von außen um zwei besonders starke Persönlichkeiten mit sehr eigener Handschrift. Mit HALLO NAZI (2001), KANNST DU PFEIFEN, JOHANNA? (2002) und KLAMMS KRIEG (2003) sorgte Panhans in der Werkstatt für Furore wie Steiof mit NORWAY. TODAY (2002); sie inszenierte nicht nur, sondern schrieb auch v.l. Markus Friedmann, Frank Engelhardt CENGIZ & LOCKE mit mir das über Jahre höchst erfolgreiche BADEN GEHN. Unvergesslich auch unser LINIE 1-Gastspiel im November 2003 in Seoul anlässlich der 2000. Aufführung der überwältigenden koreanischen LINIE 1-Version, die zur Feier unserer 1000. Aufführung 2001 in Berlin zu Gast war. 2005 /06 Initiiert vom Dramaturgen und Theaterpädagogen Stefan Fischer-Fels (19932003), der jetzt das Junge Schauspiel Düsseldorf leitet, hat sich unter Philipp Harpain eine theaterpädagogische Abteilung mit heute vier Mitgliedern entwickelt, die für unser Theater längst überlebensnotwendig ist, den Jugendclub BANDA AGITA mit jährlichen Aufführungen ins Leben gerufen hat, Schulprojekte und Mitspielstücke durchführt, Lehrerfortbildung v.l. Daniel Jeroma, Jens Mondalski betreibt und auch politisch vehement agiert: Mit dem Berliner Flüchtlingsrat startete sie die deutschlandweite Bleiberecht-Kampagne HIER GEBLIEBEN!, u.a. mit einem gleichnamigen Stück über den selbst erlebten Fall der kampfreich rückgängig gemachten Abschiebung eines bosnischen Mädchens. Ahrens reüssierte mit seinem fernsehsüchtigen FLIMMER-BILLY (2006), der bis nach Seoul kam als Gastgeschenk zur 4000. koreanischen LINIE 1-Vorstellung (2008). Und Panhans erkämpfte sich eine spektakulär choreographierte Bühnenfassung des Zoran-Drvenkar-Romans CENGIZ & LOCKE (2006) über Innenleben und Kämpfe Berliner Jugendbanden, worauf er ein Jahr später den Deutschen Theaterpreis DER FAUST für die beste deutsche Kinder- und JugendtheaterRegie erhielt. 39 WEHR DICH, MATHILDA! 2007 – 09 Die Berliner Finanznot schlägt auch beim jährlich ärmer werdenden GRIPS durch. Mit WEHR DICH, MATHILDA! über Mobbing in der Grundschule gelingt es jedoch noch einmal, Schulklassen in Massen wie früher anzulocken. Auch ein rühriger Sponsor ist seit drei Jahren gefunden: Die GASAG, die mit GRIPS einen KindertheaterAutoren-Wettbewerb ins Leben rief, dessen erster Sieger SCHWARZWEISSLILA über Rassenvorurteile ein bis heute anhaltender Werkstatt-Dauererfolg wurde. Im November 2008 wurde endlich das Versprechen wahr, das Franziska Steiof und ich uns zur BADEN GEHN-Premiere gegeben hatten: Eine große musikalische Produktion über unser beider Idol Rosa Luxemburg, ein gewagtes Unternehmen in klammen Zeiten, glücklicher40 Kathrin Osterode weise unterstützt von der Lotto-Stiftung sowie dem Hauptstadt-Kulturfond, der schon BADEN GEHN und SCHÖNE NEUE WELT mitfinanzierte und ohne dessen Hilfe GRIPS sich schon längst kein abendfüllendes großes Stück mehr leisten kann. Ende 2008 wirft uns die Staatsoper aus der SchillertheaterWerkstatt, um den ganzen Schiller-TheaterKomplex für 23 Millionen Euro in eine Ersatzspielstätte für sich umzubauen. Unter dem Motto »GRIPS macht rüber« haben wir unsere Ersatzspielstätte für die Werkstatt im ehemaligen »Haus der jungen Talente« gefunden, jetzt Podewil genannt, in Berlins Mitte nahe dem Alexanderplatz, wo uns vor 30 Jahren CDU und Springer-Presse hingewünscht hatten! Mit fünf Produktionen zogen wir in den Ostteil der Stadt, eröffnet wurde Ende Februar ´09 mit Philippe Bessons Inszenierung von LILLY UNTER DEN LINDEN, einer DDR-Geschichte, passend zu Ortswechsel und 20 Jahre Mauerfall, hervorragend aufgenommen. Unser Repertoire umfasst heute 18 Produktionen. Seit STOKKERLOK 1969 haben wir 140 Premieren gefeiert, darunter 85 Uraufführungen und 10 deutsche Erstaufführungen. Die Geschichte des GRIPS ist nun mal die Geschichte seiner Stücke. GRIPS ist kein Regietheater, dazu sind seine Regisseure zu gut. Es ist ein Autorentheater, selbstbestimmt, ohne Chefs, eine Gemeinschaft von Individualisten, die zusammenhalten, weil sie wissen, was sie tun. Mutmach-Theater wird es genannt. Wer kann einem solchen Theater widerstehen? 41 Alle GRIPS-Produktionen von 1969 bis 2009 1969 1969 1970 1971 1971 1972 1972 1973 1973 1973 1974 1974 1975 1975 1975 1976 1976 1977 1977 1977 1978 Stokkerlok und Millipilli (U: 17.5.) von Rainer Hachfeld und Volker Ludwig Maximilian Pfeiferling (U: 5.11.) von Carsten Krüger und Volker Ludwig Mugnog-Kinder! (U: 2.5.) von Rainer Hachfeld Balle, Malle, Hupe und Artur (U: 14.3.) – Ensembleproduktion Trummi kaputt (U: 18.11.) von Volker Ludwig Mannomann! (U: 31.5.) von Volker Ludwig und Reiner Lücker Maximilian Pfeiferling (N: 1.12.) von Carsten Krüger und Volker Ludwig Doof bleibt doof (U: 16.2.) von Uli Gressieker, Volker Ludwig und Reiner Lücker Ruhe im Karton! (U: 23.10.) von Stefan Reisner Ein Fest bei Papadakis (U: 10.12.) von Volker Ludwig und Christian Sorge Die Ruckzuckmaschine (U: 10.6.) von Reiner Lücker und Stefan Reisner Nashörner schießen nicht (U: 6.10.) von Volker Ludwig und Jörg Friedrich Mensch Mädchen! (U: 28.2.) von Stefan Reisner Trummi kaputt (N: 18.4.) von Volker Ludwig Das hältste ja im Kopf nicht aus (U: 18.9.) von Volker Ludwig und Detlef Michel Kannst du zaubern, Opa? (U: 20.2.) von Stefan Reisner und Rainer Hachfeld Banana (U: 10.9.) von Rainer Hachfeld und Reiner Lücker Vatermutterkind (U: 4.3.) von Volker Ludwig und Reiner Lücker ... und raus bist du! (U: 7.6.) von Christian Veit, Wolfgang Kolneder und Ensemble Wasser im Eimer (U: 16.12.) von Reiner Lücker und Stefan Reisner Mannomann! (N: 10.2.) von Volker Ludwig und Reiner Lücker 1978 1978 1979 1979 1979 1980 1980 1980 1981 1981 1982 1982 1983 1983 1984 1984 1985 1985 1985 1985 1986 1986 1987 1987 Die schönste Zeit im Leben (U: 24.5.) von Volker Ludwig und Detlef Michel Max und Milli (U: 3.11.) von Volker Ludwig Ein Fest bei Papadakis (N: 9.2.) von Volker Ludwig und Christian Sorge Banana (N: 4.5.) von Rainer Hachfeld und Reiner Lücker Spaghetti mit Ketchup (U: 14.12.) von Rainer Hachfeld Stärker als Superman (U: 7.3.) von Roy Kift Eine linke Geschichte (U: 23.5.) von Volker Ludwig und Detlef Michel Heile heile Segen (U: 5.12.) von Volker Ludwig und Christian Veit Alles Plastik (U: 26.9.) von Volker Ludwig und Detlef Michel Mensch Mädchen! (N: 11.12.) von Stefan Reisner Dicke Luft (U: 23.4.) von Volker Ludwig und Reiner Lücker Friede Freude Pustekuchen (U: 27.11.) von Reiner Lücker und Stefan Reisner Ruhe im Karton! (N: 16.9.) von Stefan Reisner Der Spinner (U: 16.12.) von Volker Ludwig und Henning Spangenberg Voll auf der Rolle (U: 19.4.) von Leonie Ossowski Medeas Kinder (P: 9.11.) von Per Lysander und Suzanne Osten Der Drück ist los (U: 14.2.) von Ulrike Haß Die Prüfung (P: 21.3.) von Hans Galli – PROBEBÜHNE Hart im Nehmen (U: 21.6.) von Peter Huth Jule, was ist los? (U: 22.11.) von Jörg Friedrich Töchter (P: 26.1.) von Catherine Hayes – PROBEBÜHNE Linie 1 (U: 30.4.) von Volker Ludwig, Musik Birger Heymann und NO TICKET Max und Milli (N: 30.1.) von Volker Ludwig Ewig und drei Tage (U: 3.12.) von Leonie Ossowski 1987 1988 1988 1988 1989 1989 1989 1990 1990 1991 1991 1991 1991 1992 1992 1992 1992 1992 1993 1993 1993 1993 Der Messias (DE: 11.12.) von Barlow / Kelly / Hough Schaschlik (U: 17.8.) von Jockel Tschiersch – PROBEBÜHNE Heile heile Segen (N: 9.10.) von Volker Ludwig und Christian Veit Verliebt, verlobt, Verbrecherin (U: 5.11.) von Felix Mitterer, Dieter Landuris u.a. – PROBEBÜHNE Ab heute heißt du Sara (U: 9.2.) von Volker Ludwig und Detlef Michel nach »Ich trug den gelben Stern« von Inge Deutschkron Stokkerlok und Millipilli (N: 12.5.) von Rainer Hachfeld und Volker Ludwig Sturm und Wurm (P: 10.9.) von Barbro Lindgren und Cecilia Torudd – PROBEBÜHNE Auf der Mauer auf der Lauer (U: 27.4.) von Reiner Lücker und Volker Ludwig Himmel Erde Luft und Meer (U: 8.12.) von Volker Ludwig Rudimentär (P: 27.5.) von August Stramm – PROBEBÜHNE Haben Sie ein I? (P: 12.6.) von Florian Felix Weyh Orlando Nunez oder Die Firma verzeiht einen Augenblick des Wahnsinns (P: 13.9.) von Rodolfo Santana – PROBEBÜHNE Spaghetti mit Ketchup (N: 11.10.) von Rainer Hachfeld Heimat los (U: 29.4.) – Ensembleproduktion Wannecke (U: 8.5.) von Wolfgang Graetz und Reiner Lücker – GRIPSBOGEN Frank & Stein (P: 12.11.) von Ken Campbell – GRIPSBOGEN Der Papst und die Hexe (DE: 1.12.) von Dario Fo Freiheit und Abenteuer – Die Musiker schlagen zurück (U: 26.12.) – Ensembleproduktion Sizwe Bansi ist tot (P: 19.3.) von Athol Fugard – GRIPSBOGEN Kloß im Hals (U: 28.5.) – Ensembleproduktion Stärker als Superman (N: 3.9.) von Roy Kift Sturm & Wurm unterwegs (U: 19.9.) von Thomas Ahrens 1994 1994 1994 1994 1994 1994 1994 1995 1995 1995 1996 1996 1996 1996 1997 1997 1997 1997 1997 1998 1998 1999 Die Moskitos sind da (U: 21.2.) von Volker Ludwig, Musik Birger Heymann Bosana (U: 28.4.) – Ensembleproduktion – GRIPSBOGEN Mugnog-Kinder! (N: 17.5.) von Rainer Hachfeld Die geschlagenen Eltern oder: Die Wissenschaft über dem Kind (U: 19.6.) – eine Textcollage, zusammengestellt von Dietrich Lehmann – GRIPSBOGEN Die GRIPS-Revue. Hits aus 25 Jahren (U: 28.6.) von Volker Ludwig, Birger Heymann u.a. Wahrlich, ich sage euch... (DE: 4.11.) von Patrick Barlow – Schlosspark-Theater Gestrandet vor Guadeloupe (P: 11.9.) von Hans Zimmer – Schlosspark-Theater Lotte geht flöten (U: 3.3.) – Ensembleproduktion Vorsicht Grenze! (DE: 19.5.) von Tini Cermak, Andreas Moldaschl und Alvaro Solar – Schiller-Theater-Werkstatt Bella, Boss und Bulli (U: 1.12.) von Volker Ludwig Asra – die von gegenüber (U: 19.1.) von Anja Tuckermann Nebenan (P: 13.4.) von Michael RamlØse – Schiller-Theater-Werkstatt Das Herz eines Boxers (U: 19.10.) von Lutz Hübner Eins auf die Fresse (U. 12.11.) von Rainer Hachfeld Indian Curry (EE: 17.4.) von Chandrashekhar Phansalkar – Schiller-Theater-Werkstatt Auf der Mauer auf der Lauer (N: 4.9.) von Reiner Lücker und Volker Ludwig Valley Song (DE: 21.11.) von Athol Fugard – Schiller-Theater-Werkstatt Café Mitte (U: 4.12.) von Volker Ludwig, Musik Stanley Walden und NO LICENSE Freiheit & Abenteuer (U: 26.12.) – Ensembleproduktion Komm, wir knutschen (U: 13.3.) von Anja Tuckermann Alles Gute (U: 19.11.) von Lutz Hübner Marie (DE: 25.2.) von Mats Wahl – Schiller-Theater-Werkstatt 1999 1999 1999 1999 1999 2000 2000 2000 2000 2001 2001 2001 2001 2001 2002 2002 2002 2002 2003 2003 2003 2003 2004 2004 Trau keinem über 30 (U: 12.5.) von Volker Ludwig, Birger Heymann u.a. Kein Feuer ohne Kohle (P: 4.6.) von Peter Hathazy – Schiller-Theater-Werkstatt Auf der Kippe (U: 1.10.) von Herman Vinck und Eva Blum – Schiller-Theater-Werkstatt Max und Milli (N: 26.10.) von Volker Ludwig Projekt Neuer Mensch (U: 4.12.) von Stefan Fischer-Fels und Dietrich Lehmann David und Lisa (P: 26.1.) von James Reach und Th.I. Rubin Schlag auf Schlag (U: 28.9.) von Eva Blum und Herman Vinck – Schiller-Theater-Werkstatt Melodys Ring (U: 20.10.) Musical von Volker Ludwig, Musik Birger Heymann ...aber bitte mit Sahne! (P: 15.12.) Die Eckart-Hachfeld-Revue Ganz große Pause (U: 22.2.) von Anja Tuckermann & Ensemble – Schiller-Theater-Werkstatt Lulatsch will aber (P: 28.2.) von Manuel Schöbel – Schiller-Theater-Werkstatt Heile heile Segen (N: 14.6.) von Volker Ludwig und Christian Veit Hallo Nazi (U: 9.11.) von Monoblock – Schiller-Theater-Werkstatt Flo & Co (U: 16.11.) von Thomas Ahrens norway.today (P: 13.3.) von Igor Bauersima – Schiller-Theater-Werkstatt Creeps (P: 11.4.) von Lutz Hübner Kannst du pfeifen, Johanna? (U: 29.5.) von Volker Ludwig nach Ulf Stark – Schiller-Theater-Werkstatt Julius und die Geister (U: 24.10.) von Volker Ludwig Klamms Krieg (P: 12.2.) von Kai Hensel – Schiller-Theater-Werkstatt Baden gehn (U: 2.6.) von Volker Ludwig und Franziska Steiof Der Ball ist rund (U: 22.10.) von Thomas Ahrens Klasse der Besten (U: 27.11.) von Melanie Gieschen – Schiller-Theater-Werkstatt In die Hände gespuckt (U: 22.4.) Mitspiel Aktion von Christopher Maas – in Schulen Lena in der Wüste (U: 27.5.) – Ensembleproduktion – Schiller-Theater-Werkstatt 2004 2005 2005 2005 2005 2006 2006 2006 2006 2007 2007 2007 2007 2008 2008 2008 2008 2008 2008 2009 2009 Nellie Goodbye (P: 8.11.) von Lutz Hübner Bella, Boss und Bulli (N:2.2.) von Volker Ludwig Die Faxen dicke (U: 13.4.) von Christian Giese Hier geblieben! (U: 2.5.) von Reyna Bruns, Magdalena Grazewicz und Dirk Laucke – Schiller-Theater-Werkstatt Raus aus Åmål (DE: 18.11.) von Lukas Moodysson Das Marstraining (DE: 7.3.) von Nathalie Boisvert – Schiller-Theater-Werkstatt Flimmer-Billy (U: 10.5.) von Thomas Ahrens – Schiller-Theater-Werkstatt Cengiz & Locke (U: 1.6.) von Zoran Drvenkar Schöne Neue Welt (U: 2.11.) Musical von Achim Gieseler (Musik) und Volker Ludwig (Buch- und Songtexte) nach Aldous Huxley Wehr dich, Mathilda! (U: 18.1.) von Ilona Schulz und Boris Pfeiffer nach Annika Holm B-Jugend (U: 23.3.) von Jörg Menke-Peitzmeyer – Schiller-Theater-Werkstatt schwarzweißLila (U: 25.9.) von Volker Schmidt – Schiller-Theater-Werkstatt Prima Klima (U: 22.11.) von Fabian Scheidler Titus (P: 28.2.) von Jan Sobrie (Übernahme einer Produktion des Theater Magdeburg) – Schiller-Theater-Werkstatt Nebenan (N: 3.4.) von Michael Ramløse – Schiller-Theater-Werkstatt Winner & Loser (P: 24. 4.) von Lutz Hübner Ola meine Schwester (U: 18.6.) von Magdalena Grazewicz Haram (P: 23.9.) von Ad de Bont – Schiller-Theater-Werkstatt Rosa (U: 7.11.) von Volker Ludwig und Franziska Steiof, Musik Thomas Zaufke Lilly unter den Linden (P: 19.2.) von Anne C. Voorhoeve – GRIPS MITTE Max und Milli (N: 19.3.) von Volker Ludwig Inszenierungen von GRIPS-Stücken im Ausland ARGENTINIEN Cordoba, San Juan AUSTRALIEN Bathurst, Melbourne, Sydney, Perth, Brisbane, Carlton u.a. BELGIEN Antwerpen, Brüssel, Lüttich u.a. BRASILIEN Curitiba, Porto Allegre, Sao Paulo, Rio de Janeiro CHILE Santiago de Chile CHINA Kanton DÄNEMARK Kopenhagen, Svendborg, Aarhus, Hellerup DDR 1987 Dresden, 1988 Magdeburg, 1989 Frankfurt/Oder, 1988 Halle, 1990 Rostock ECUADOR Quito ENGLAND London, York, Liverpool ESTLAND Tallinn FINNLAND Helsinki, Lahti, Tampere, Raisio, Pori, Rauma, Kemi FRANKREICH Paris, St. Quentin GRIECHENLAND Athen, Rhodos, Saloniki, Patras 48 HONGKONG INDIEN Haiderabad, Neu-Delhi, Pune, Bangalore, Kalkutta, Bombay u.a. INDONESIEN Djakarta IRLAND Dublin, Kilkenny ISLAND Reykjavik ISRAEL Tel Aviv ITALIEN Mailand, Siena, Brixen JAPAN Nagoya JEMEN Sana’a KANADA Vancouver, Manitoba, Montreal, Alma, Vanier, Toronto, Edmonton, Winnipeg, Calgary, Quebec KENIA Nairobi KROATIEN Zagreb, Varazdin, Rijeka LITAUEN Vilnius, Siauliai NAMIBIA Windhoek NEUSEELAND Wellington, Berlington NIEDERLANDE Amsterdam, Den Haag, Utrecht, Groningen NORWEGEN Oslo, Mo i Rana, Tröndelag, Trondheim MADAGASKAR Antananarivo MOZAMBIQUE Maputo MEXIKO Guadalajara ÖSTERREICH Graz, Klagenfurt, Wien, Linz, Villach, Innsbruck, Salzburg, Bregenz PAKISTAN Karachi PERU Lima PHILIPPINEN Manila PORTUGAL Lissabon, Porto SCHOTTLAND Glasgow SCHWEDEN Lund, Stockholm, Helsingborg, Norrköping, Malmö SCHWEIZ Baden, Basel, Bern, Fribourg, Luzern, Bremgarten, St. Gallen, Zürich SERBIEN Subotica, Novi Sad SLOWENIEN Maribor, Celje, Kranj SPANIEN Barcelona SRI LANKA Colombo SÜDKOREA Seoul TÜRKEI Istanbul, Ankara u.a. UNGARN Debrecen USA Atlanta, Long Beach, New York, Milwaukee, Seattle, Boston, Northhampton ZYPERN Nikosia 49 Das LINIE 1-Ensemble im März 2001 GRIPS-Gastspiele in aller Welt zu Gast in Pune (Indien) Aarhus (DK) Amsterdam (NL) Apenrade (DK) Arnheim (NL) Atlanta (USA) Basel (CH) Berlin (Deutsches Theater, 1990) Bergen (N) Bombay (IND) Bregenz (A) Brisbane (AUS) Brüssel (B) Chemnitz (Karl-Marx-Stadt, 1988) Den Haag (NL) Dresden (1988) Dublin (IRL) Eindhoven (NL) Esch (L) Eskisehir (TR) Essen (Theater der Welt) Frankfurt/M. (Experimenta, 1975) Genua (I) Göteborg (S) Graz (A) Halle (1988) Hamburg (Schauspielhaus) Hasselt (B) Helsinki (SF) Jekaterinburg (RUS) Jerusalem (IL) Kalkutta (IND) Karachi (PK) Kerkrade (NL) Kopenhagen (DK) Krakau (PL) Lahore (PK) Liberec (CZ) Linz (A) Lissabon (P) London (GB) Los Angeles (USA) Lyon (F) Maastricht (NL) Madrid (E) Mailand (I) Malmö (S) Melbourne (AUS) (Spoleto-Festival) Moskau (RUS) (1991) Mülheim (Theatertage) Neu Dehli (IND) New York (USA) (Pepsico-Summerfare) Nordrhein-Westfalen (Traumspiele 1997/2003) Odense (DK) Omsk (RUS) Opole (PL) Oslo (N) Pardubice (CZ) Paris (F) Perm (RUS) Philadelphia (USA) Prag (CZ) Pune (IND) Recklinghausen (Ruhr-Festspiele) Riga (LV) Rom (I) Rotterdam (NL) Seoul (KOR) Sittard (NL) Stockholm (S) Stuttgart (Theater der Welt) Tallinn (EST) Tampere (SF) Tartu (EST) Tingleff (DK) Tondern (DK) Triest (I) Turin (I) Turku (SF) Turnhout (B) Utrecht (NL) Valmiera (LV) Villach (A) Vilnius (LT) Warschau (PL) Weert (B) Wien (A) (Wiener Festwochen) Winterthur (CH) Zürich (CH) 51 Theaterpädagogik am GRIPS Theater Seit es das GRIPS gibt, gibt es auch Theaterpädagogik am GRIPS. Über die Jahre hinweg ist das Angebot kontinuierlich gewachsen. Mittlerweile bieten vier TheaterpädagogInnen ein vielfältiges Programm mit kurz- und längerfristigen Projekten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Theaterpädagogische Nachbereitung Um den Theaterbesuch intensiver und nachhaltiger erfahrbar zu machen, bereiten die TheaterpädagogInnen mit einer Klasse in zwei bis drei Stunden das vorher besuchte Stück spielerisch nach. Die Nachbereitungen können entweder an der jeweiligen Schule oder in den Workshopräumen des GRIPS Theaters stattfinden. Materialhefte für PädagogInnen Zu (fast) jedem GRIPS-Stück gibt es umfangreiche Materialhefte, die Hintergrundinformationen, Gesprächsanregungen und spielpraktische Anregungen für die selbstständige Nachbereitung in der Klasse bieten. Sie sind zum Selbstkostenpreis in beiden Spielstätten des GRIPS Theaters erhältlich. LehrerInnenfortbildung »Mit Herz und GRIPS« (für PädagogInnen der Grundschule): Wie kann ich mich theoretisch und spielpraktisch mit den Lernprozessen des Kindes, mit Klassendynamik und Methoden der Theaterpädagogik auseinandersetzen? »GRIP(S) it!« (für LehrerInnen der Sek I und II): Wie können Theaterübungen in fast jeden Unterricht eingebaut werden, um Jugendliche neu und anders für ein Thema zu faszinieren? diesen Theaterproduktionen sind mittlerweile auch zwei Verfilmungen entstanden. Informationen zum letzten Film unter www.letzter-aufruf-paradise.de GRIPS Werke Der Verein GRIPS Werke e.V. fördert und unterstützt seit 2007 die Arbeit der Theaterpädagogik am GRIPS Theater. www.gripswerke.de Weitere Informationen zum theaterpädagogischen Angebot auf www.grips-theater.de GRIPS Jugendclub BANDA AGITA In der BANDA AGITA entwickeln Jugendliche mit Hilfe eines Theaterpädagogen und einer Autorin einmal im Jahr ein neues Stück. Aus 53 GRIPS-Infos GRIPS-Kasse www.grips-theater.de Kartenreservierung für Nachmittags- und Abendvorstellungen Tel. 030 – 397 47 477 Öffnungszeiten: werktags 12 – 18 Uhr / Wochenende 11 – 17 Uhr GRIPS Theater am Hansaplatz Altonaer Str. 22 10557 Berlin (Tiergarten) U-Bhf. Hansaplatz (U9) / S-Bhf. Bellevue / Bus 106 GRIPS MITTE Theater im Podewil (Studiobühne) Klosterstr. 68 10179 Berlin (Mitte) U-Bhf. Klosterstraße (U 2) / S- und U-Bhf. Jannowitzbrücke GRIPS-Verwaltung Kartenreservierung für Vormittagsvorstellungen Tel. 030 – 397 47 40 Öffnungszeiten: werktags 10 – 17 Uhr info@grips-theater.de Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel. 030 – 397 47 416 Anja Kraus, Ute Volknant pr@grips-theater.de Theaterpädagogik Tel. 030 – 397 47 444 Philipp Harpain, Meike Herminghausen, Stefanie Kaluza, Susanne Rieber t-paed@grips-theater.de Dramaturgie Tel. 030 – 397 47 415 Regine Bruckmann, Winfried Tobias dramaturgie@grips-theater.de Abendkasse im GRIPS MITTE (Theater im Podewil) Tel. 24749 – 777 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn geöffnet 55 GRIPS-Shop Programmhefte,Textbücher, Poster, Materialien gibt es zu allen aktuellen GRIPS-Stücken. DVDs (Live-Mitschnitte) gibt es zu vielen GRIPS-Produktionen, wie z.B. LINIE 1 / BADEN GEHN / CAFÉ MITTE / MELODYS RING und zahlreichen Kinderstücken Songs auf CDs WIR WERDEN IMMER GRÖSSER – Die 25 schönsten GRIPS-Kinderlieder / LINIE 1 / Alle Lieder aus MAX UND MILLI und BELLA, BOSS UND BULLI / BADEN GEHN / ROSA u. a. Hörspiele (auf CD) MAX UND MILLI / BELLA, BOSS UND BULLI Songbooks Das GRIPS-Liederbuch, 50 Lieder mit Noten, Alexander Verlag Berlin Gerhard Fischer, GRIPS - Geschichte eines populären Theaters (1966 - 2000), Ludizium Verlag, München 2002 LINIE 1, Das Notenalbum, Echo Musikverlag Berlin GRIPS *1969 Große Klappe – Starke Stücke 40 Jahre GRIPS Theater CAFÉ MITTE, Das Notenalbum, peermusic-Verlag Hamburg Bücher Das GRIPS Buch, Theatergeschichten Band 1 1969-1994, Edition Hentrich, Berlin 1994 Band 2 1994-1999, GRIPS Theater, Berlin 1999 Der Schriftsteller Volker Ludwig Kabarettautor – Liedtexter – Stückeschreiber Alexander Verlag, Berlin 1999 Alle GRIPS-Produkte bekommen Sie im GRIPS Theater, teilweise auch im Buchoder Musikalienhandel. Gegen Rechnung schicken wir Ihnen unsere Produkte. Weitere Infos auf www.grips-theater.de/shop Impressum Herausgeber GRIPS Theater Berlin Altonaer Straße 22, 10557 Berlin Tel. 030-397 47 40 (Verwaltung) 030-397 47 477 (Kasse) www.grips-theater.de Redaktion Regine Bruckmann, Winfried Tobias Mitarbeit: Anne Rietschel Grafik Sehstern Druck Druckerei Gläser Bildnachweis David Baltzer / www.bildbuehne.de S. 31, 37, 38, 40 Andreas Fahr / plotpoint- S. 8 Stefanie Herken - S. 34 Matthias Horn - S. 26 Joerg Metzner - S. 28, 33, 42-47, 55 Privat - S.23 Frank Roland-Beeneken - S. 13-15, 18, 20, 24 Jan Schenck / picturex.net - S. 28 Jörg Westphal - S. 50 Alles Wissenwerte über eines der der Welt – berühmtesten (Kinder-) Theater en zu mit zahlreichen Fotos, Information elen tspi Stücken und Inszenierungen, Gas inen im In- und Ausland und einer »kle Chronik« von Volker Ludwig