Bezirks-Journal, Ausgabe April 2015

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Bezirks-Journal, Ausgabe April 2015
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Jugendliche bekommen
eine eigene Berufsagentur
Bezirksamt, Jobcenter und Agentur für Arbeit
arbeiten künftig unter einem Dach
J
unge Menschen sollen von Herbst
an noch effektiver und intensiver
auf ihrem Weg ins Arbeitsleben
begleitet werden. Marzahn-Hellersdorf
wird neben Spandau, Tempelhof-Schöneberg und Friedrichshain-Kreuzberg
mit einer Jugendberufsagentur an den
Start gehen. Allerdings hat der Ostbezirk einen entscheidenden Vorteil: Er
kann auf gute Erfahrungen zurückgreifen, wenn es um die Vermittlung arbeitsloser Jugendlicher geht. Das ist auch der
Grund, warum das in Marzahn-Hellersdorf umgesetzte Konzept der Jugendberufsagentur modellhaft Mitte kommenden Jahres auf alle Berliner Bezirke
übertragen werden soll.
Wie Bezirksbürgermeister Stefan Komoß (SPD) dem Bezirks-Journal sagte,
sollen am Standort Rhinstraße 65 Be-
schäftigte von Bezirksamt, Agentur für
Arbeit und Jobcenter unter einem Dach
arbeiten. Dafür werden am Standort des
Jobcenters Marzahn-Hellersdorf eigens
Räume angemietet. Derzeit beschäftigt
sich eine sogenannte Lenkungsrunde
mit den Einzelheiten der neuen Einrichtung, etwa Leistungsspektrum, Serviceangebot und Öffnungszeiten.
Mit einfließen in die Konzeption sollen auch die Erfahrungen, die der Bezirk
Marzahn-Hellersdorf mit dem „MatchPoint“ gemacht hat. Dort werden seit
Januar 2013 junge Menschen gezielt auf
ihrem Weg ins Arbeitsleben begleitet.
Immerhin konnten in dieser Zeit 197 Jugendliche in eine Ausbildung oder in ein
Praktikum vermittelt werden. (gäd.)
Lesen Sie unseren ausführlichen
Beitrag in der Beilage Standort Ost!
Buntes Marzahn
Das wechselhafte Aprilwetter sorgt derzeit für so manches Schauspiel am Himmel
wie hier an der Allee der Kosmonauten in Marzahn. Dieser wunderschöne Regenbogen ist unserem Leser Götz Haase aufgefallen. Er hat ihn sofort mit seiner
Kamera festgehalten. In den kommenden Tagen sollen die grauen Wolken dem
frühlingshaften Wetter gänzlich weichen. Die Temperaturen steigen dann auf
Werte im zweistelligen Bereich.
Foto: Götz Haase
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Bezirks-Leben
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April 2015 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf
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Roma, die aus Polen stammen und jetzt in Marzahn leben, lernen deutsch bei Projektleiter Sufian Weise.
Foto: Steffi Bey
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mit dem Ambrosia-Quartett
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Entdecken Sie an diesem Nachmittag die Beziehungen zwischen Oper und
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Grétry, François-Joseph Gossec und Gaetano Donizetti.
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Konzert zum Muttertag: Lasst Blumen singen...
Musikalisch-literarischer Nachmittag
Sonntag, 10. Mai, 15.00 Uhr
Die Sopranistin Sonja Walter und die Pianistin Philine Kanter entführen musikalisch und literarisch in die Welt der Blumen und Pflanzen. In Liedern wie „Letzte
Rose“, „Heidenröslein“, „Der Lindenbaum“ und Gedichten kommen sie zu Wort: die
lächelnden Blüten, die blühenden Bäume, flüsternden Zweige und Schatten spendenden Äste. Eintritt: 22 Euro - inkl. Begrüßungssekt
Lutz Gerlach & Ulrike Mai zu Gast: Stiller Tag am Meer
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Hommage an Lyonel Feininger, den berühmten Maler und Bauhausmeister,
der auch komponiert hat. Die Kompositionen des Malers werden von Ulrike Mai
und Lutz Gerlach neu „gerahmt“ zwischen Bach und Jazz. Hier umarmen sich
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Die Arbeiterwohlfahrt vermittelt Roma
Sprachkenntnisse. Das öffnet ihnen in der Gesellschaft
Türen, die zuvor verschlossen blieben.
M
von Steffi Bey
argarita weiß inzwischen ganz
genau, was sie will: „Deutsch
lernen und dann einen Job
finden“, sagt die junge Roma. Seit drei
Monaten kommt sie deshalb regelmäßig
in die Schwarzwurzelstraße 48. Im Erdgeschoss eines sanierten Wohnhauses
ganz im Norden Marzahns bietet der
Kreisverband Spree-Wuhle der Arbeiterwohlfahrt Hilfe an.
Vier kleine Räume stehen zur Verfügung, in denen Sprachkurse und
Gesprächsrunden stattfinden, Schüler
Hausaufgabennachhilfe erhalten oder
gemeinsam gekocht wird. Was sich zunächst nicht außergewöhnlich anhört,
ist dennoch etwas Besonderes. „Ansatzpunkt unseres Projektes ist es, gegenseitige Vorurteile abzubauen“, sagt der
Initiator und Leiter Sufian Weise. Was
viele Deutsche über Roma denken, ist
bekannt: Dass diese Menschen nicht arbeiten wollen, laute Nachbarn sind und
vom Betteln leben. Aufgrund ihrer negativen Erfahrungen nehmen Roma die
Gesellschaft ebenfalls als feindselig und
fremd wahr. „Auf Angebote des Staates
reagieren sie oft misstrauisch“, berichtet Sufian Weise. Für den gebürtigen
Äthiopier, der seit mehr als 30 Jahren
in Deutschland lebt, ist es deshalb ganz
wichtig, zunächst einmal ein Vertrauensverhältnis zu den Hilfebedürftigen
aufzubauen. Erfahrungen mit anderen
Integrationsprojekten sammelte er beispielsweise bei der Arbeit mit vietnamesischen Familien in Lichtenberg. „Aber
das hier ist für mich eine ganz neue Her­
ausforderung“, macht der AWO-Mitarbeiter deutlich.
So merkte er beispielsweise, dass das
von ihm entworfene „Elterntrainingsprogramm für Roma-Familien“ in einigen Punkten „etwas zurückgedreht
werden musste“, wie er es formuliert.
„Überrascht war ich, weil etliche Analphabeten dabei sind, die null Schuler-
fahrungen haben“, sagt Sufian Weise.
Wichtig sei es, die Familien nicht
zu überfordern, sondern sie Schritt für
Schritt an die Normen der Gesellschaft
heranzuführen. „Es ist schön zu sehen,
dass die Roma inzwischen begriffen haben: mit dem Erlernen der deutschen
Sprache öffnen sich viele neue Türen“,
erklärt der Projektleiter bildhaft. Er hat
außerdem beobachtet, wie selbstbewusst
und stolz die Lernenden mittlerweile am
Leben teilnehmen.
„Ich komme gerne hierher, es macht
Spaß mit den anderen zu reden und
Gesundes zu kochen“, sagt Eva. Sie ist
zufrieden, wie sich ihre Kinder in der
Schule entwickeln und begeistert von
den vielen Angeboten im AWO-Treff.
Auch wenn es ihr und einigen anderen
anfangs schwer fiel, regelmäßig und
pünktlich vereinbarte Termine einzuhalten. „Wir führen Anwesenheitslisten um
auch Pflichtbewusstsein zu vermitteln“,
erklärt der Projektleiter.
Zu den Schwerpunkten gehören unter anderem interkulturelle Elterntreffs,
bei denen die Roma über das deutsche
Kindergarten- und Schulsystem informiert werden. Die Sprachkurse nutzen
wöchentlich rund 35 Personen. Ausgebaut werden künftig noch Begegnungen
zwischen Roma und Deutschen. Ein
breites Netzwerk zu ortsansässigen Vereinen und Bildungseinrichtungen gibt es
bereits.
Finanziert wird das Projekt für drei
Jahre aus Mitteln der „Aktion Mensch“.
Weise hofft, dass es auch nach 2016 weitergeht und will neue Fördergelder beantragen. Nach seiner Schätzung wurden
inzwischen mehrere Hundert Roma
von dem Projekt erreicht. Ungefähr
1.500 Roma leben zurzeit in MarzahnHellersdorf. Rund 500 davon im Gebiet
Marzahn-Nord. Die neuen Bewohner
stammen überwiegend aus Polen. Ihre
Kinder gehen in drei Grundschulen des
Großbezirks und erlernen dort in speziellen Gruppen die deutsche Sprache.
Bezirks-Leben
Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | April 2015
Schloss Biesdorf: Baugerüst fällt
3
Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) besichtigt Baustelle
von Marcel Gäding
N
och versperren die Bauplanen
den Blick nach draußen, die
frühlingshafte Sonne allerdings
bahnt sich bereits ihren Weg ins Innere
von Schloss Biesdorf und sorgt an diesem regnerischen Tag zwischendrin für
viel Licht. Ab Mitte April kann man
von den großen und hohen Räumen mit
den Rundfenstern wieder nach draußen
schauen. Schon im August werden auch
die Ausbauarbeiten in der Turmvilla beendet sein. Dann sollen die Räume für
die spätere Nutzung als Galerie hergerichtet werden.
„Schloss Biesdorf ist eine unserer
großen Baustellen“, erklärt MarzahnHellersdorfs Bezirksbürgermeister Stefan Komoß dem sichtlich interessierten
Berliner Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen. Im August 2016 soll das
Haus, das 1868 erbaut wurde, der Öffentlichkeit übergeben werden. Derzeit
laufen die Arbeiten alle nach Plan, auch
wenn die ursprünglich auf acht Millionen Euro veranschlagten Sanierungskosten inzwischen bei zehn Millionen Euro
liegen. Bei Arbeiten an den historischen
Mauern offenbarte sich unter dem Putz
Bauleiter Pechmann, Bürgermeister Komoß, Senator Kollatz-Ahnen.
das Übel: Ein Drittel der Außenwände
wurde bei einem Bombenangriff 1945
so stark beschädigt, dass die Steine ausgetauscht werden mussten. „Wir haben
Steine gefunden, die völlig kaputtgelüht
waren“, berichtet Bauleiter Alexander
Pechmann. An die 200 Kubikmeter
Steine mussten entsorgt und durch neue
Steine ersetzt werden. Einige Wände wa-
ren mit Bauschutt gefüllt, die Haupttreppe lag lose auf Schutt. Dennoch sei man
im Plan und werde das Haus planmäßig
an den Bezirk übergeben können. Demnächst wird noch eine Laterne aus Sachsen geliefert, die im Turm des Schlosses
installiert wird.
Finanzsenator Kollatz-Ahnen sieht
mit Freude, dass es in Berlin Bauprojekte
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gibt, die pünktlich fertig werden. Zweieinhalb Stunden weilte er am Montag im
Bezirk, zunächst, um mit dem Bezirksbürgermeister über Fragen der Bezirksfinanzen zu sprechen. Anschließend ging
es zum fast fertig erschlossenen CleanTech Business Park. „Der Bezirksbürgermeister bestand darauf, mir das Schloss
als Gegenpart zu zeigen.“ Komoß wiederum geht davon aus, dass das Schloss
mit der künftigen Ausstellung von DDRKunst jährlich an die 80.000 Besucher
anziehen wird. „Unter wirtschaftlichen
Gesichtspunkten spielt der Tourismus in
Berlin eine große Rolle“, sagt KollatzAhnen. „Davon bekommt MarzahnHellersdorf leider nur einen Teil ab.“
Er hofft aber, dass durch Projekte wie
die IGA 2017 oder das Schloss Biesdorf
noch mehr Touristen auf den Bezirk aufmerksam werden.
Das denkmalgeschützte Haus und der
dazugehörige Schlosspark sollen 2017 in
die Internationale Gartenschau IGA integriert werden. Die Sanierungskosten in
Höhe von zehn Millionen Euro werden
aus EU- und Lottomitteln sowie dem Bezirkshaushalt finanziert. Während vom
Sommer an das Haus eingerichtet wird,
werden die aufwändigen Arbeiten an der
Stuckfassade noch bis 2016 dauern.
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startet „Wahl zum Haus
des Jahres 2015“
Ob Massivhaus oder Fertighaus: Verbraucher
küren ihren Favoriten/ Start zur Messe
„Häuserwelten & Energie“ am 25. und 26. April
D
ie Wahl zum Haus des Jahres geht in die nächste Runde:
Pünktlich zur Berliner Immobilienmesse „Häuserwelten & Energie“
am 25. und 26. April sind Verbraucher
aufgerufen, unter vielen interessanten
Haustypen ihren Favoriten zu wählen.
An die 50 Varianten müssen sich dem
kritischen Votum des Publikums stellen. Gewählt werden das „Massivhaus
des Jahres 2015“ und das „Fertighaus
des Jahres 2015“. Wie schon im vergangenen Jahr findet die Wahl in enger
Zusammenarbeit mit dem Onlineportal
„Bauratgeber Deutschland“ statt. Dort
können Interessierte bis zum 31. August
2015 ihre Stimme abgeben. Im Fokus
stehen Raumaufteilung und Funktionalität, Energieeffizienz und Ästhetik der
zur Wahl stehenden Hausentwürfe.
„Die Immobilienmesse Häuserwelten
ist der perfekte Ort, um den Startschuss
für diese mit Spannung erwartete Wahl
zum Haus des Jahres zu geben“, sagt
Messeveranstalter Jan Schwalme vom
euro messe team schwalme. Gut 130
Aussteller präsentieren an die 15.000
verschiedene Haustypen – vom preisgünstigen Fertighaus in der Standardausstattung bis hin zum individuell geplanten Bungalow in Massivbauweise
für die ältere Generation. „Die regionalen und überregionalen Anbieter aus der
Fertig- und Massivhausbranche überraschen auch in diesem Jahr mit ausgefallenen Entwürfen und Varianten“, sagt
Jan Schwalme. Ob sie damit auch den
Nerv der Bauherren treffen, soll unter
anderem die Wahl zum Haus des Jahres
2015 zeigen. Vergangenes Jahr belegte
Haacke-Haus mit einer Jugendstil-Stadtvilla den ersten Platz, Rang zwei ging
an eine klassische Stadtvilla von Wilms
Haus und ein Massivhaus von Heinz
von Heiden. Den dritten Platz sicherte
sich OKAL mit seinem Musterhaus. In
der Kategorie Massivhaus entfielen die
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die Nase vorn. „Die Besucher unserer
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Nutzer des Portals Bauratgeber Deutschland sind die besten Kritiker“, sagt Jan
Schwalme. Als angehende Bauherren
wissen sie sehr gut, wie ihr Traumhaus
aussehen soll und welche Kriterien es erfüllen muss.“
Die Berliner Immobilienmesse „Häuserwelten & Energie“ findet am 25. und
26. April in der Zeit von 11 bis 18 Uhr
im Postbahnhof am Ostbahnhof statt.
Sie gehört zu den ältesten und größten
Hausbaumessen in der Region Berlin
und Brandenburg. Vor Ort präsentieren 130 Aussteller ihr Portfolio – darunter sind regionale und überregionale
Hausbauunternehmen, Baufinanzierer,
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Warmwassertechnik, Kücheneinrichter
und Dienstleister rund ums Haus. Die
Besucher können außerdem aus 16.000
freien Baugrundstücken in Berlin und
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Ort gratis einen Grundriss ihres Traumhauses erstellen lassen. Zentrales Motiv
der aktuellen Berliner Immobilienmesse
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Lebenssituationen gute Gründe
für die Wahl eines eingeschossig
gebauten Einfamilienhauses. Schwabenhaus bietet jetzt als einziger Fertighaushersteller ein komplettes BungalowHausprogramm an.
„Bungalows besitzen seit Jahrzehnten einen ungebrochen hohen Sympathiewert. Jedoch ist die Zielgruppe sehr
heterogen und reicht von Familien mit
kleinen Kindern, die sich ein treppenloses und damit weniger unfallgefährliches Haus wünschen, über Paare, die
komfortabel auf einer Ebene wohnen
möchten, bis zu Best Agern, die sich
einen barrierefreien Ruhesitz für das Alter schaffen wollen. Aus diesem Grund
haben wir uns entschieden für diese sehr
unterschiedlichen Ansprüche ein komplettes Hausprogramm zu entwickeln“,
erklärt Carsten Kraft, kaufmännischer
Geschäftsführer bei Schwabenhaus.
Das neue Hausprogramm „Adagio“
beinhaltet acht kreative Entwurfsideen
mit intelligent konzipierten Grundrissen und Wohn-/Nutzflächen von 75
bis 145 Quadratmetern – auf Wunsch
mit oder ohne Keller. Generell lässt der
Hersteller den Bauherren viel Freiheit
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überschreiten, was das Risiko für die
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Doch als Eigenkapital gilt nicht nur
Bargeld. „Finanzinstitute erkennen als
Eigenkapital auch ein günstiges Arbeitgeberdarlehen, das Guthaben auf einem
Bausparvertrag und die sogenannte
Muskelhypothek an“, erläutert Bernd
Neuborn von der BHW-Bausparkasse.
Außerdem würden die Käufer gegenwärtig von den besonders niedrigen
Zinssätzen für Baudarlehen profitieren.
Ist das Eigenkapital bei 30 Prozent oder
höher angesiedelt, können sich laut Studie deutlich mehr Bundesbürger Wohneigentum leisten. In 299 Landkreisen
stellt die Finanzierung einer 110-Quadratmeter-Wohnung für die Haushalte
mit mittleren Einkommen keine Überforderung dar.
Wer über finanzielle Reserven verfügt
ist klar im Vorteil: „Eine hohe Eigenkapitalquote ist auch ein starkes Argument, um günstige Darlehenskonditionen mit dem Finanzierungsinstitut zu
verhandeln“, sagt Neuborn. (frw.)
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April 2015 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf
Auf Spurensuche
Der Heimatverein Marzahn-Hellersdorf widmet sich der Geschichtsforschung.
Vieles ist bereits aufgearbeitet. Dennoch gibt es Einiges zu tun.
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Claas Reise, Dr. Christa Hübner und Wolfgang Brauer präsentieren stolz das jüngste Büchlein ihrer heimathistorischen Schriftreihen:
„Marzahn-Hellersdorf im Dritten Reich“. Erhältlich sind die Hefte in lokalen Buchhandlungen.
Foto: Marcel Gäding
von Marcel Gäding
D
er Ort für dieses Gespräch hätte
nicht besser gewählt sein können: Im Café des KulturGuts
in Alt-Marzahn sitzen sie nun, die engagierten Mitglieder des Heimatvereins Marzahn-Hellersdorf und ziehen
zunächst Bilanz. 143 Mitglieder hat ihr
Verein, vergangenes Jahr kamen sechs
neue Mitstreiter dazu. Stolz sei man auf
die neue, erweiterte Dauerausstellung
im Heimatmuseum, sagt Vereinsvorsitzender Wolfgang Brauer, und auf die
vielen Exkursionen unter anderem in die
Umlandgemeinden. 19-mal gab es gut
besuchte Vorträge zur Heimatgeschichte
und einen Tag der Regional- und Heimatgeschichte zum Thema Sport. Zeit,
sich zurückzulehnen, bleibt aber nicht.
Der Terminkalender für 2015 ist bereits
gut gefüllt, neue Projekte stehen an. Wie
zum Trotz sagt Wolfgang Brauer: „Marzahn-Hellersdorf ist kein geschichtsloser
Bezirk.“
Dass Brauer im KulturGut Bilanz
zieht, hat einen guten Grund: Alt-Marzahn ist quasi die gute Stube des Vereins:
Hier befindet sich nicht nur das erhaltene alte Dorf Marzahn, auch das Heimatmuseum hat hier ebenso wie das KulturGut seinen Sitz. Wer aus dem Café des
KulturGutes nach draußen blickt, sieht
einen alten Dorfanger, Bauerngehöfte
und mit Kopfstein gepflasterte Straßen.
Dahinter baut sich die Kulisse der in den
1970er-Jahren gebauten Großsiedlung
mit ihren bis zu 21 Geschossen großen
Wohnhäusern auf.
Eben diese Großsiedlung dürfte die
Historiker, Pädagogen und Ortschro-
nisten des Heimatvereins Marzahn-Hellersdorf noch eine Weile beschäftigen.
Denn während Entstehung und Bau von
Marzahn und Hellersdorf gut dokumentiert sind, gibt es doch wenig Material
zum Leben in der Großsiedlung. „Uns
beschäftigt die Frage, was eigentlich
nach dem Einzug der Familien passierte“, sagt Wolfgang Brauer, der für die
Linkspartei im Abgeordnetenhaus sitzt.
Vieles gebe es noch herauszufinden aus
der Zeit zwischen der Wende und der
heutigen Zeit. „Da droht uns vieles verloren zu gehen“, sagt Brauer. Nur ansatzweise bearbeitet ist auch der Bereich
der Industrie- und Wirtschaftsgeschichte. „Dabei war das mal hier das größte
Industriegebiet Berlins.“ Doch bei aller
Liebe zur Heimatgeschichte: Der Verein stößt schnell an seine Grenzen. Es
fehlt an Nachwuchs. Projekte wie die
Erforschung der Sportgeschichte oder
des Lebens der Marzahn-Hellersdorfer
binden viele Kräfte. Immerhin gehen die
Mitglieder des Vereins bei ihrer Arbeit
akribisch in die Tiefe, was in den Publikationen mündet wie im Fall des gerade
erschienenen Buches „Marzahn-Hellersdorf im Dritten Reich“.
Aktuell bereiten die Mitglieder des
Heimatvereins
Marzahn-Hellersdorf
ihren nächsten Tag der Regional- und
Heimatgeschichte vor, der am 10. Oktober stattfinden wird. Im Mittelpunkt
steht das Thema „Migration“, das durch
den Zuzug von Flüchtlingen in den
Bezirk Beachtung finden dürfte. „Wir
wollen zeigen, dass die Geschichte des
Bezirkes von ständigen Ein-, Um- und
Auswanderungen gekennzeichnet war“,
sagt die Historikerin Dr. Christa Hübner, Mitglied im Vorstand. Als Marzahn
gegründet wurde, siedelten sich im von
Slawen bewohnten Territorium Bewohner umliegender Dörfer an. Im 18. Jahrhundert kamen die Kolonisten hinzu.
Eine wahre Bevölkerungsexplosion gab
es Ende des 19. Jahrhunderts, nach 1945
mussten viele Vertriebene aus den Ostgebieten Deutschlands untergebracht
werden. „Nicht zu vergessen sind die
Zwangsarbeiter, die gegen ihren Willen
in Marzahn und Hellersdorf lebten“,
sagt Christa Hübner. In der jüngeren
Vergangenheit stieg die Bevölkerungszahl auch durch vietnamesische Vertragsarbeiter und Spätaussiedler aus der
früheren Sowjetunion. „Viele wissen gar
nicht mehr, dass es in den 1990er-Jahren,
bedingt durch den Jugoslawien-Krieg,
bereits eine große Flüchtlingswelle gab“,
sagt Hübner. „Mit dem Tag der Regional- und Heimatgeschichte möchten wir
zur Versachlichung beitragen.“
Heimatliteratur
Der Heimatverein hat eine Reihe interessanter Geschichtspublikationen
herausgebracht, die es in folgenden
Buchhandlungen zu kaufen gibt:
Buchhandlung von Thiele, Oberfeldstraße 2-3, 12683 Berlin-Biesdorf
Buchhandlung KIK, Marzahner Promenade 37, 12679 Berlin-Marzahn
Kaulsdorfer Buchhandlung, HeinrichGrüber-Str. 9, 12681 Berlin-Kaulsdorf
Buchhandlung Petras, Fritz-ReuterStraße 12, 12623 Berlin-Mahlsdorf
Standort Ost
Magazin für Arbeit, Wirtschaft, Wohnen & Kultur in der Metropolenregion Berlin-Eastside | 04/2015
Wirtschaft: Über
Grenzen hinweg
Marzahn-Hellersdorf und der Landkreis MärkischOderland wollen die Region gemeinsam als Standort
für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus vermarkten.
Dieses Netzwerk wäre bundesweit einmalig.
W
er in der Region Marzahn- de Ahrensfelde (Barnim) die Region als geHellersdorf unterwegs ist, meinsamen Wirtschaftsraum vermarkten.
bekommt oft nicht mit, dass In Strausberg, am Standort der regionalen
er gerade eine Landesgrenze Wirtschaftsförderung STIC an der Garzauüberschritten hat. Die U-Bahnlinie 5 ist so er Chaussee, soll das „Regionalmanagement
ein Fall: Sie ist die einzige Berliner U-Bahn- Marzahn-Hellersdorf / Märkisch-Oderland“
linie mit Endhaltestelle im Land Branden- seinen Sitz in Form einer Geschäftsstelburg. Ähnlich sieht es in Mahlsdorf-Süd aus, le haben. Zwei Regionalmanager und ein
wo die Paul-Wegener-Straße oder die Pilse- Assistent werden drei Jahre lang Unterner Straße im brandenburgischen Waldes- nehmen zusammenbringen, konkrete Proruh münden. In der Praxis sind Marzahn- jekte ausarbeiten und auch das Netzwerk
Hellersdorf und die Umlandgemeinden des zwischen den Wirtschaftsförderungen auf
Landkreises Märkisch-Oderland längst zu- Berliner und Brandenburger Seite belesammengewachsen. „Die Menschen in der ben. 750.000 Euro Fördergeld aus dem Etat
Region nehmen die Landesgrenzen nicht „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der
mehr wahr“, sagt Marzahn-Hellersdorfs regionalen Wirtschaftsstruktur“ wurden
Wirtschaftsstadtrat Christian Gräff (CDU). beantragt. Es ist so gut wie sicher, dass die
Es war daher nur eine Frage der Zeit, dass Summe genehmigt wird.
der Berliner Bezirk und der Brandenburger
„Die Kernaufgabe wird darin bestehen,
Landkreis gemeinsame Sache machen. Zu- Unternehmen auf beiden Seiten zusammindest in Sachen Regionalmanagement menzubringen und Potenziale auszuloten“,
gibt es jetzt eine Art kleine Länderfusion.
sagt Christian Gräff. Viele AnknüpfungsKünftig wollen Marzahn-Hellersdorf punkte gebe es bei Fragen der Fachkräfund Märkisch-Oderland sowie die Gemein- tegewinnung und -sicherung und des
Tourismus. Konkret bemühen sich sowohl
Marzahn-Hellersdorf als auch MärkischOderland darum, Industriestandorte auszubauen und weiterzuentwickeln, das Image
der Region zu verbessern und die Infrastruktur zu optimieren. Gemeinsamkeiten
gibt es reichlich: Jeder zweite Bewohner ist
im Metropolenraum erwerbstätig, die Arbeitslosenquote liegt bei rund 10 Prozent.
Die meisten Beschäftigten sind im Gesundheits- und Sozialwesen tätig, gefolgt
von Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen, dem Baugewerbe und dem verarbeitendenden Gewerbe.
Während 50.000 Menschen jeden Morgen
aus Umlandgemeinden wie Strausberg,
Dahlwitz-Hoppegarten oder Neuenhagen
zur Arbeit nach Berlin fahren, zieht es in
die umgekehrte Richtung 14.000 Berliner
Richtung Märkisch-Oderland.
Sich untereinander zu vernetzen ist zumindest für die Brandenburger nicht neu.
Dort gibt es bereits den „Zukunftsraum
Östliches Berliner Umland (ZöBU)“ – ein
Zusammenschluss der Städte und Gemeinden im östlichen Berliner Speckgürtel. Neu
ist aber, jetzt mit Berlin an Projekten zu
arbeiten. Bewusst habe man sich entschieden, die Geschäftsstelle des gemeinsamen
Regionalmarketings in Strausberg anzusiedeln – quasi auf halbem Weg zwischen
der Marzahn-Hellersdorf und der östlichen
Landkreisgrenze, die an der Oder endet.
Unter welchem Namen das neue Regionalmanagement arbeitet ist noch offen.
Die Aufgaben des Regionalmanagements sollen ausgeschrieben werden.
„Hierfür werden wir uns einen Dienstleister
suchen“, sagt Christian Gräff. Kontrolliert
wird die Arbeit von einem Beirat, dem die
Die Bundesstraße 1 verbindet Marzahn-Hellersdorf mit dem Landkreis Märkisch-Oderland.Foto: M. Gäding
Verwaltungen genauso angehören werden
wie Wirtschaftsverbände und die Industrieund Handelskammern Westbrandenburg
und Berlin. „Die Region hat wahnsinnige
Chancen“, sagt Christian Gräff. „Unsere
zentrale Botschaft soll daher lauten, dass
wir der Zukunftsraum in der Metropolenregion Berlin/ Brandenburg sind.“
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2
04/2015 | Standort Ost
Alles auf
Grün in Marzahn
Die Gärten der Welt sind vom Grau des Winters
befreit. Derzeit platzen die Knospen von
Zierkirschen und Magnolien. Das ist erst der
Anfang. In wenigen Tagen beginnen die wohl
schönsten Wochen an der Eisenacher Straße.
D
ieser Wind. Nein, der hätte jetzt
wirklich nicht sein müssen. Auf
den Wegen und in den Beeten
liegen Äste, auf der Terrasse
des Chinesischen Gartens hat es gleich
mehrere Sonnenschirme umgerissen. „Dabei hatten wir alles so schön hergerichtet“,
sagt Kathrin Buhe, die Parkmanagerin
der Gärten der Welt. Also greift sie am
Tag nach dem offiziellen Start in die neue
Saison mehrmals bei ihrer Tour durch die
Anlage zum Telefon, informiert Kollegen
oder hebt abgebrochene Zweige auf. Dass
es zuweilen auch noch frisch und kühl ist,
verdirbt aber keineswegs die Stimmung bei
den Mitarbeitern in den Gärten der Welt.
Ganz im Gegenteil: So wie es aussieht, werden pünktlich zum traditionellen Kirschblütenfest am 12. April die Bäume in ihrer
schönsten Pracht erstrahlen. Eine Punktlandung. „Es gab Jahre, da sind die Blüten
zum Kirschblütenfest entweder erfroren
oder wegen der milden Witterung bereits
wieder verwelkt gewesen“, erinnert sich
die Parkmanagerin“
Einen Monat lang haben die Gärtner in
den Gärten der Welt alles auf Grün gestellt:
Altes Laub wurde beseitigt, Rasenflächen
abgeharkt und vom grauen Filz des Winters befreit und dazu noch 32.000 Hornveilchen, Goldlack, Stiefmütterchen und
Gänseblümchen in die Erde gebracht. Die
Gärtner schnitten Stauden zurück und entfernten altes Gehölz. Die im Herbst gesetzten Blumenzwiebeln sorgen jetzt für einen
bunten Teppich an Tulpen und Narzissen.
Im Japanischen Garten bilden die Knospen
der Japanischen Zierkirsche bereits einen ansehnlichen roten Schleier, hier und
da sind auch schon Blüten zu sehen. Die
Stammbesucher können es kaum erwarten.
„Wie in jedem Jahr rufen sie derzeit auch
immer wieder an und erkundigen sich,
wann die Kirschen blühen“, sagt Kathrin
Buhe.
Richtig viel zu tun gab es aber auch in
den Themengärten wie dem Orientalischen
Garten: Hier wurden die Dattelpalmen
von ihrer Haube befreit. Über den Winter
hinweg hatten es die Pflanzen dank einer
besonderen Heizspirale schön warm. Noch
im Depot bleiben aber die mediterranen
Kübelpflanzen wie Oleander, Zitrone oder
Wandelröschen. Sie werden erst wieder ab
Mai zu bewundern sein. „Bis dahin kümmert sich ein Kollege der Parkgärtnerei
Britz um die wärmeliebenden Pflanzen“,
sagt Kathrin Buhe. Die größte Sorge der
Gärtner ist aktuell, dass der Winter zurückkommt und der Frost den Pflanzen zusetzt.
Aber auch der trockene März war eine
Gefahr für die Flora, mehrfach mussten
bereits die Grünanlagen gewässert werden,
weil es kaum regnete. In diesem Jahr müssen sich Besucher in den Gärten der Welt
jedoch auf die eine oder andere Einschränkung einstellen. Überall in dem 43 Hektar
großen Park sind Bauzäune zu sehen, die
nicht direkt mit den Vorbereitungen für
die Internationale Gartenausstellung IGA
2017 zu tun haben. „Vielmehr setzen wir
Teile unseres Masterplans um“, sagt Kathrin Buhe. Dazu gehöre, die in der DDRZeit asphaltierten Wege zu erneuern. Gut
anderthalb Jahre werden diese Arbeiten
dauern, sagt die Parkmanagerin. Gebaut
wird abschnittsweise. „Der Zugang zu den
Gärten ist aber jederzeit möglich.“
MARCEL GÄDING
Park mit Geschichte
Die Magnolien im Orientalischen Garten blühen bereits. Oleander und Mandelröschen kommen
erst im Mai ins Freie.Fotos: Marcel Gäding
Geschichte: Die Gärten der Welt befinden
sich auf dem Areal der am 9. Mai 1987
eröffneten Berliner Gartenschau als Geschenk der Gärtner an die 750 Jahre alte
Stadt Berlin. Nach dem Fall der Mauer
erhielt die Anlage den Namen Erholungspark Marzahn. Ab dem Jahr 2000 änderte
die Anlage ihr Gesicht mit der Eröffnung
des Chinesischen Gartens. Inzwischen
gibt es mit dem Japanischen Garten, dem
Balinesischen Garten oder dem Orientalischen Garten neun dieser Themengärten. Vergangenes Jahr besuchten
400.000 Menschen die Gärten der Welt,
jeder zweite von ihnen war Besitzer einer
Jahreskarte.
Öffnungszeiten/ Eintritt: Die Gärten der
Welt an der Eisenacher Straße 99 sind bis
Ende September täglich von 9 bis 20 Uhr
und im Oktober von 9 bis 18 Uhr geöffnet.
Der Eintritt kostet 5 Euro, Kinder von 6 bis
14 Jahren zahlen 1,50 Euro. In der Nebensaison (Mitte November bis Mitte März)
kostet der Eintritt zwei, erm. 1 Euro. Jahreskarten kosten 30 Euro und berechtigen
auch zum Eintritt in den Britzer Garten,
den Natur-Park Schöneberger Südgelände sowie den Botanischen Volkspark
Blankenfelde-Pankow. Kinder zahlen für
die Jahreskarte 15 Euro.
Buch zum Garten: Der Verein „Freunde
der Gärten der Welt e.V.“ hat gerade sein
erstes Buch veröffentlicht. Titel: „Von
der Berliner Gartenschau zu den Gärten
der Welt – Geschichte und Geschichten“.
Auf 148 Seiten kommen 13 Autoren zu
Wort, unter ihnen der frühere Marzahner
Stadtbezirksbürgermeister Gert Cyske und
der Ostberliner Chefarchitekt Roland Korn.
Das Buch kann für 5 Euro unter
Tel. (030) 7 00 90 66 99 bestellt werden.
Klassiker: Narzissen (links). Eher selten: die winterblühende Heckenkirsche.
Parkmanagerin Kathrin Buhe freut sich über die Pracht der Japanischen Aprikose.
3
Standort Ost | 04/2015
Hellersdorfer
Exportschlager
Im Kinderforscherzentrum Helleum können Kinder
naturwissenschaftliche Phänomene erkunden. Die
Chinesen haben bereits Teile davon nachgebaut.
P
rof. Dr. Hartmut Wedekind schaut werden, ohne mit schwerem naturwissenzufrieden durch die Glasscheibe. schaftlichem Wissen belastet zu werden.
Gerade haben die Kinder einer „Im Grunde genommen leben wir doch alle
ersten Klasse aus Hoppegarten die in einer Blackbox“, sagt Wedekind. Als
Stationen des Kinderforschungszentrums Berlins Regierender Bürgermeister MichaHelleum in Beschlag genommen: Hinten el Müller (SPD) kürzlich auf Stippvisite im
an der Wasserstation blasen vier Kinder Helleum war, führte Wedekind ihn auch
Wind in die Segel der kleinen Modellboo- in die Besuchertoilette. Dort hat er einen
te. Wenige Schritte weiter werden kleine durchsichtigen Spülkasten einbauen lassen.
Plastikdeckel mit Hilfe eines Föns in die Müller war beeindruckt. „Wir betätigen solLuft befördert. Nebenan surrt ein handels- che Spülkästen täglich ohne zu wissen, was
üblicher Ventilator vor sich hin und bringt da eigentlich drin steckt.“
die Flügel einer kleinen Mühle zum Drehen.
Das Konzept der Lernwerkstatt soll eine
Wedekind beobachtet alles aufmerksam Art Grundstein für die naturwissenschaftund freut sich, wie gedankenversunken die liche Bildung von Kindern legen. Denn
jungen Helleum-Besucher ein Phänomen bereits im Kita- und Grundschulalter entnach dem anderen erkunden. „Wir arbeiten scheide sich, ob ein Kind naturwissenvöllig instruktionsfrei“, sagt der Professor schaftliche Neigungen entwickeln wird.
für Frühpädagogik und -didaktik an der
Völlig unvoreingenommen können die
Alice-Salomon-Hochschule.
Kinder im Helleum auf Erkundungstour
Instruktionsfrei: Dahinter verbirgt sich gehen, alles anfassen und ausprobieren.
nichts anderes als die Tatsache, dass im Dass sie quasi nebenher mit physikalischen
Helleum keine Vorgaben gemacht werden. Effekten zu tun haben, spielt zunächst eine
Jede Kitagruppe, jede Schulklasse wird untergeordnete Rolle. Angeboten werden
zwar am Anfang freundlich begrüßt. Wie Themenpakete zu Wasser, Luft, Wind, Bodie Kinder dann jedoch ihre zwei bis drei den, Sonne und Müll. „Unser Ziel ist es
Stunden Zeit im Helleum verbringen, ist nicht, dass die Kinder alles verstehen“, sagt
ihnen überlassen. Zwei Jahre gibt es die Olga Theisselmann. Es genüge schon, wenn
Einrichtung inzwischen an der Kastanien- die Jungen und Mädchen ein Phänomen
allee in Hellersdorf. Mehr als 14.500 Kinder ergründet haben. Den Kindern scheint es
kamen bislang hierher, berichtet die Helle- zu gefallen. „Zumindest habe ich noch kein
um-Geschäftsführerin und Pädagogin Olga Kind erlebt, dass am Ende einer VeranstalTheisselmann. „Sie spielen, experimentie- tung über Langeweile geklagt hat“, sagt die
ren und erforschen Phänomene“, sagt sie. Helleum-Geschäftsführerin. Damit alles
Hinter dem Helleum steht die Idee einer möglichst alltagstauglich erscheint, wurLernwerkstatt. Kinder sollen schon früh für den in die Mitmach- und ExperimentierstaPhänomene und ihre Wirkungen begeistert tionen möglichst viele Gegenstände integ-
Gute Zeiten für
den Tierpark Berlin
Europas größter Landschaftstiergarten wird
für mehrere Millionen Euro saniert.
A
n manchen Stellen verlief die
Jungfernfahrt der neuen Elektrobahn noch etwas holprig. Doch
es dürfte nicht lange dauern,
bis der eigens vom Tierpark eingestellte
Fahrer Eddy Raschke eine gewisse Routine entwickelt hat. Seit Ostern verkehrt
die kleine Bimmelbahn durch den großen
Tierpark Berlin in Friedrichsfelde. Kostenlos. Sie steht gleichzeitig für einen symbolischen Neuanfang in der 60 Jahre alten
Einrichtung. Denn in das 160 Hektar große
Areal wird millionenschwer investiert.
Seit Ostern verkehrt die von Eddy
Raschke gesteuerte Bahn zwischen 9.30
und 17 Uhr in dem weitläufigen Areal.
Kostenlos ist nicht nur die Mitfahrt, auch
die Geschichten rund um die tierischen
Bewohner gibt es gratis. Ziel ist es mit
Hilfe der Bahn, den Tierpark Berlin für Besucher gefühlt etwas zu verkleinern und
übersichtlicher zu machen. Die Route wird
vom Bärenschaufenster zur Freilichtbühne,
über die Cafeteria zum Schloss und wieder zurück zum Bärenschaufenster führen. Kosten für diese erste Investition: gut
250.000 Euro.
Dabei wird es nicht bleiben, wie der vor
einem Jahr angetretene Tierpark- und ZooChef verkündet. In den nächsten Monaten
stehen eine Reihe von Investitionen im
Tierpark Berlin an, der nicht nur sichtbar
Erstklässler aus Hoppegarten experimentieren mit ihrer eigenen Atemluft, die unter anderem
kleine Schiffchen antreibt.Foto: Marcel Gäding
riert, denen die Kinder auch im richtigen
Leben begegnen.
Neben den entwickelten Themenpaketen
werden im Helleum weitere Projekte dazu
kommen. Im Februar nahm eine Gruppe
ihre Arbeit auf, die „Tüfteltruhen“ entwickeln soll. Bis Februar 2017 soll klar sein,
was in die Truhen kommt. Lehrer und Erzieher sollen sich die Themenkisten dann
jeweils ausleihen und vor Ort in den Kitas
und Schulen experimentieren können.
Begeistert von dieser Herangehensweise an Naturwissenschaften ist auch die
Grundschullehrerin Heike Stichel, die mit
ihrer 1. Klasse der Lenné-Schule aus Hoppegarten nach Hellersdorf kam. „Im Rahmen
des Sachkundeunterrichtes haben wir uns
mit dem Wetter als Thema befasst“, sagt die
Pädagogin. Im Helleum können die Kinder
nun live erleben, welche Wirkung Wasser
hat und wozu Wind gut sein kann.
Klar ist: Das Helleum – getragen von Bezirksamt, Alice-Salomon-Hochschule und
Senatsbildungsverwaltung – ist schon zwei
Jahre nach der Eröffnung ein Erfolg. Die
angebotenen Themenstunden für Kitakinder und Grundschüler sind schon weit bis
in den Sommer ausgebucht. Viele Anfragen
müssen aktuell abgelehnt werden. Doch der
Erfolg ist kein Garant für eine langfristige
Planung. Erst vor Kurzem sprangen lokale
Unternehmen ein, um eine zuvor geförderte Stelle von Olga Theisselmann übergangsweise zu finanzieren. Sie und ihre Projektmitarbeiter – darunter Pädagogen, Lehrer
und studentische Kräfte – hangeln sich von
einem Fördermittelantrag zum nächsten.
Bislang wurden die benötigten finanziellen Mittel aber stets bewilligt. Ein Erfolg
ist auch, dass unter den vielen Besuchern
oft ausländische Delegationen sind. Die
Gäste der Alice-Salomon-Hochschule werden von Prof. Dr. Hartmut Wedekind voller
Stolz durchs Haus geführt. Sie kommen aus
aller Welt, die weiteste Anreise hatten, Chilenen, Japaner, Südafrikaner und Chinesen.
Letztere haben vor einigen Monaten
fleißig fotografiert und die Aufnahmen
als Vorlage benutzt, um die Wasserstation
des Helleums nachzubauen. Den kuriosen
Beweis hat Wedekind auf seinem Handy
in Form eines Fotos. Allerdings: Anfangs
funktionierte das chinesische Duplikat
nicht, weil die Asiaten beim Nachbau einige kleine Details vernachlässigt haben. So
floss das Wasser zunächst nicht in die gewünschte Richtung. Wedekind nahm es mit
Humor und gab den freundlichen Raubkopierern Tipps, wie sie das Problem lösen.“
Marcel Gäding
in die Jahre gekommen ist, sondern viele
Jahre unter sinkenden Besucherzahlen litt.
Seit dem vergangenen Jahr ist dieser Trend
gestoppt. Zoo und Tierpark zählten gemeinsam 4,4 Millionen Besuchern im Jahr
2014. Der Tierpark Berlin steigerte seine
Besucherzahlen um zwölf Prozent. Damit
wurde ein Rekord erzielt, der das bisherige Spitzenjahr 2007 – dem Jahr von Eisbär
Knut – deutlich in den Schatten stellt. Damals kamen beide Einrichtungen auf 4,1
Millionen Besucher.
Dank eines neuen Beschilderungssytems, bestehend aus Wegweisern und neu
illustrierten Lageplänen, sollen sich Besucher künftig besser im Tierpark Berlin
zurechtfinden können. Auch auf die Zweisprachigkeit der Beschilderungen wird in
Zukunft verstärkt geachtet. „Berlin ist eine
internationale Stadt. Wir hoffen in Zukunft viele Besucher begrüßen zu können,
die nicht aus Berlin kommen“, sagt Andreas Knieriem.
Zum jetzigen Zeitpunkt wurden bereits
27 naturbewachsene Robinien-Hölzer mit
152 Hinweis-Pfeilen montiert. Infotafeln
mit Lageplänen sollen in den nächsten Wochen folgen. Knieriem betont auch, dass er
neue digitale Medien in Zoo und Tierpark
einsetzen möchte. So sollen mehrsprachige Systeme entwickelt werden, die Besuchern mehr Informationen über die Tierparkbewohner vermitteln. Dies sei bereits
in Planung.
Das größte Projekt im Tierpark Berlin
wird der Umbau des Alfred-Brehm-Hauses
sein. Dafür steht ein Budget in Höhe von
rund sechs Millionen Euro aus Landesund Lottomitteln bereit. Geplant ist, die
Gehege der Raubtiere zu vergrößern und
zu modernisieren. Bereits in diesem Jahr
soll damit begonnen werden. Insgesamt
stehen dem Tierpark laut Direktor Andreas Knieriem neun Millionen Euro zur
Verfügung.
Mit dem Geld soll die Anlage innerhalb
der nächsten zwei Jahre auf Vordermann
gebracht werden. Der Masterplan dafür
ist bereits fertig, demnächst möchte Knieriem die Kernaussagen der Öffentlichkeit
präsentieren. Eine erste Bilanz der vergangenen zwölf Monate hat Knieriem jetzt
schon parat: „Es war ein herausforderndes
Jahr, ein Jahr der Analysen. Jetzt sind wir
dran mit den Veränderungen.“
FRANZ WITTCHEN
4
Standort Ost | 04/2015
Perspektive für
junge Menschen
Vier Berliner Bezirke eröffnen im Herbst eine
Jugendberufsagentur. Marzahn-Hellersdorf wird
Modellbezirk sein. Die Zahlen der vergangene
Jahren zeigen: Vom Osten kann man was lernen.
N
och immer suchen rund 1.300
junge Menschen in Marzahn
und Hellersdorf einen Job. Viele unter ihnen haben weder
einen Schulabschluss, geschweige eine
Ausbildung. Genau hier soll ab Oktober
die neue Jugendberufsagentur Lösungen
finden, abgestimmt auf den jeweiligen Einzelfall. Denn Marzahn-Hellersdorf ist Modellbezirk für diese neue Einrichtung, in
der ab Herbst junge Menschen bis zum 25.
Lebensjahr auf ihrem Weg ins Berufsleben
begleitet werden. „Die Jugendberufsagentur ist eine völlig neue Einrichtung“, sagt
Bezirksbürgermeister Stefan Komoß (SPD).
„An einem Ort werden wir Beschäftigungsund Unterstützungsmöglichkeiten für
junge Leute konzentrieren“, kündigt der
Rathaus-Chef an.
Dass ausgerechnet Marzahn-Hellersdorf
Modellbezirk für diese neue Einrichtung
werden soll, darum hat Komoß persönlich
gekämpft. Ganz selbstbewusst verweist
der Sozialdemokrat auf die Erfahrungen
des Bezirks bei Projekten, die Zahl der
jungen arbeitslosen Menschen im Bezirk
abzubauen. Waren 2012 noch 2.700 Menschen unter 25 Jahren ohne Perspektive,
sind es aktuell „nur“ noch 1.300. Seit Anfang 2013 arbeiten Mitarbeiter des Bezirks­
amtes, des Job-Centers und der Agentur
für Arbeit im Rathaus Helle Mitte Tür an
Tür im sogenannten Match-Point. Dabei
handelt es sich um eine behördenübergreifende Einrichtung, die junge Menschen auf
dem Weg ins Berufsleben berät und für
einige auch direkt einen Praktikums- beziehungsweise Ausbildungsplatz organisieren konnte.
Über Behördengrenzen hinweg soll
auch die Jugendberufsagentur arbeiten:
Am Standort Rhinstraße, im Haus des
Job-Centers, werden laut Komoß 35 Mitarbeiter des Job-Centers, 15 Mitarbeiter
der Agentur für Arbeit und 15 Mitarbeiter
aus den Fachabteilungen des Bezirksamtes
Marzahn-Hellersdorf unter einem Dach arbeiten. Spätestens in der zweiten Oktoberhälfte nehmen die Angestellten ihre Arbeit
auf und arbeiten fortan Tür an Tür. Bis dahin wird eine in der vergangenen Woche
ins Leben gerufene Lenkungsrunde ganz
banale Fragen klären – die reichen von der
Frage des Empfangs bis zum Leistungskatalog, von der Hausordnung bis hin zu
den Abläufen untereinander. Auch die Frage, wer Chefin oder Chef der Einrichtung
wird, muss dort noch beantwortet werden.
Für die Jugendberufsagentur wurden eigens Räume angemietet. „Darüber hinaus
erhalten wir für Coachingprojekte 250.000
Euro und die Finanzierung von zwei Stellen der Jugendberufshilfe“, sagt Komoß.
Die Kosten für Miete trägt das Bezirksamt,
Enrico Stölzel vom Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf und Delia Schäfer vom Jobcenter arbeiten
Tür an Tür im Match-Point.Foto: Marcel Gäding
die Personalkosten werden von Bezirk- Vermittlungen von Jugendlichen in Praksamt, Job-Center und Agentur für Arbeit tika oder Ausbildungsplätze, 750 Kontakte
beglichen. „In dem Sinne werden ja kei- und 802 Termine – unter anderem bei Bene neuen Stellen geschaffen, sondern die trieben vor Ort, in Schulen, bei Elternabenentsprechenden Mitarbeiter lediglich an den oder vor Ort im Rathaus. „Hier gibt es
einem Standort untergebracht“, sagt Ste- keine Warteschlange, die Termine werden
fan Komoß. Zum künftigen Klientel der Ju- individuell vereinbart“, berichtet Stölzel.
gendberufsagentur gehören aber nicht nur Die Erfahrungen, die seine Kolleginnen
die ganz harten Fälle, auch Schulabgänger und er gesammelt haben, fließen auch in
stehen im Fokus der neuen Einrichtung, die Jugendberufsagentur ein. Im Gegensatz
vornehmlich aus den neunten und zehn- zu Spandau, Tempelhof-Schöneberg und
ten Klassen. Komoß hofft, dass die Zahl Friedrichshain-Kreuzberg, wo ebenfalls
der arbeitslosen Menschen unter 25 Jahren bis Herbst solche Einrichtungen entstehen,
innerhalb der kommenden zwei Jahre auf hat Marzahn-Hellersdorf einen Vorsprung.
500 reduziert werden kann. Politisch passt „Wir kennen uns untereinander, arbeiten
das Projekt gut zum Bezirksbürgermeister, erfolgreich zusammen“, berichtet Stölzel.
der mit seinem Amtsantritt 2011 verkün- Dass bereits auf kleiner Ebene Bezirksamt,
dete, die Jugendarbeitslosigkeit in seinem Job-Center und Agentur für Arbeit koopeBezirk „zu beseitigen“. Das Vorhaben wur- rieren, sei sehr effektiv. Wie konkret das
de in einem Masterplan festgeschrieben, aussieht, evaluiert derzeit die Alice-Saloder wiederum Grundlage für den Match- mon-Hochschule. Vom Match-Point profiPoint im Rathaus Helle Mitte war.
tieren auch regionale Unternehmen: „Vor
Dort, in der sechsten Etage, haben allem das Handwerk hat ein NachwuchsMatch-Point-Chef Enrico Stölzel und sei- problem, sucht dringend Auszubildende“,
ne beiden Kolleginnen gerade ganz frische sagt Enrico Stölzel. Mit den Firmen halte
Zahlen zusammengestellt: Seit Januar 2013 man Kontakt und pflege entsprechende
hatten die drei Match-Point-Kollegen 197 Netzwerke. MARCEL GÄDING
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Foto: Marcel Gäding
Platz für Künstler
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Der Boulevard Kastanienallee war einst eine
Einkaufsstraße. Viele Geschäftsleute sind inzwischen
weg. Künstler und Vereine sollen die Läden nutzen.
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von Marcel Gäding
A
n diesem Vormittag ist wenig
los auf dem Boulevard Kastanienallee. Mütter schieben ihre
Kinderwagen über den Asphalt, zwei
ältere Damen halten ein Schwätzchen,
der Fahrer eines Kleintransporters
schafft Ware in ein Geschäft. Auf dem
kleinen Abschnitt zwischen Hellersdorfer und Glauchauer Straße ist es ruhig,
wie an fast allen Tagen in der Woche.
Vom Flanieren über den Boulevard keine Spur. Vor allem die vielen leerstehenden Geschäfte halten die Menschen im
Kiez vom Bummel ab. Geht es nach der
Deutsche Wohnen AG – ihr gehören
viele Häuser am Boulevard Kastanienallee – kehrt aber bald Leben in den Kiez.
Statt Einzelhandel sollen Künstler und
Vereine die Gegend beleben.
Als der Boulevard Kastanienallee
Ende der 1980er-Jahre fertiggestellt
wurde, sollte er die Menschen im gerade
neu gegründeten Ostberliner Stadtbezirk
Hellersdorf mit allem, was man zum Leben braucht, versorgen. Mittendrin gab
es Cafés und Kneipen, auch eine Kaufhalle ging in Betrieb. Dann aber fiel die
Mauer und auf der grünen Wiese – darunter in Eiche – eröffneten Supermärkte. Für viele Geschäfte an der Kastanienallee bedeutete dies das Aus. „Dieser
Wettbewerb beim Thema Einzelhandel
hört ja nicht auf“, sagt Marzahn-Hellersdorfs Wirtschaftsstadtrat Christian
Gräff (CDU). „Der Boulevard ist aus
städtebaulicher Sicht seinerzeit unter
ganz anderen Voraussetzungen geplant
worden.“
Inzwischen haben sich in den Geschäften viele Dienstleister angesiedelt.
Wer in den leerstehenden Läden nach
beschmierten Türen oder zerkratzten
Fensterscheiben sucht, wird allerdings
nicht fündig. Die meisten ungenutzten
Gewerbeeinheiten machen einen sauberen, gepflegten Eindruck. Christian
Gräff glaubt jedoch nicht, dass der Boulevard noch einmal eine Art Shoppingmeile wird.
Deutsche Wohnen sieht Potenzial
Dennoch sieht die Deutsche Wohnen
AG Entwicklungspotenzial: „Das zeigt
sich sowohl an den noch freien Flächen
als auch daran, dass wir merken, dass
mit den richtigen Angeboten möglichem
Leerstand durchaus begegnet werden
kann“, sagt Sprecher Marko Rosteck.
Das Unternehmen verfolge keine übergeordnete Strategie. Klar ist aber: „Wir
möchten einen lebendigen und attraktiven Boulevard.“
Ein erster Schritt ist getan: Unter anderem wurden Räume an den Jugendclub „U5“ vermietet. Darüber hinaus
gehörten auch Handwerker und Künstler zu den Nutzern der Gewerbeeinheiten. „Ein weiterer Ansatz ist die enge
Zusammenarbeit mit Partnern im Quartier und im Bezirk“, sagt Rosteck. „Darüber hinaus engagieren wir uns auch bei
anderen sozialen Projekten gemeinsam
mit Partnern und Unterstützern für eine
Steigerung der Attraktivität des Boulevards.“ Geplant ist unter anderem, sich
an einer Umfrage der Alice-SalomonHochschule zu beteiligen. Dabei sollen
die Wünsche der Mieter und Anwohner
für den Boulevard erfragt werden. „Mit
dieser Bedarfsabfrage wollen wir ein
Stimmungsbild erhalten und Richtungen ableiten, in die wir uns im Sinne der
Mieterschaft bewegen sollten“, erklärt
der Deutsche Wohnen-Sprecher weiter.
Anzeigensonderveröffentlichung
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Das Glück im Alter
Anja Kolditz und ihre Kommilitonen haben einen Film gedreht: Sie wollten wissen, wie zufrieden Senioren sind.
von Marcel Gäding
I
hre Augen glänzen, sie sieht zufrieden aus. Die ältere Dame, immerhin
schon 96, erzählt mit ruhiger, sonorer Stimme über das Glück. „Jetzt ist es
sogar schön, aufs Essen zu warten“, sagt
die betagte Seniorin. Eine andere Dame,
76 Jahre alt, schwärmt immer noch vom
Geburtstagsständchen ihrer Mitbewohner und Pfleger im Seniorenheim. „Da
habe ich mich ganz doll gefreut.“ Vor der
Leinwand im Stadtteilzentrum Mittendrin in Hellersdorf ist es still. Fasziniert
schauen die vor allem älteren Zuschauer und nicken zustimmend. Es ist einer
dieser Tage, an denen Anja Kolditz mal
wieder ihren wunderbaren Film vorführen darf.
Ein dreiviertel Jahr haben sich Anja
Kolditz und ihre Kommilitonen Jana
Gieth, Bianca Haas, Boglarka Meszaros
und Marlen Hafft auf die Suche nach
dem Glück im Alter gemacht. Auslöser
sei eine Hospizwoche gewesen, an der
auch die Katholische Hochschule für Sozialwesen teilnahm. „Danach saßen wir
zusammen und stellten fest, dass es nur
um Tod und Trauer ging“, erinnert sich
die 29-Jährige. Doch wie ist es mit der
Zeit vor dem Tod? Wie gestalten sich die
Jahre nach einem harten Arbeitsleben?
Nach einschneidenden Erfahrungen wie
Krieg, Mauerbau und Wende? „Auf der
Suche nach dem Glück im Alter“ hieß
dann auch der Film der sechs jungen
Frauen. Was zunächst als eine einfache
Abschlussarbeit gedacht war, entwickelte sich zu einem ambitionierten Filmprojekt, für das auch eine Seniorin in
Rumänien aufgesucht und Gespräche
mit Altersexperten geführt wurden. Die
Protagonisten – viele weit über 70 – erzählen ihre ganz persönliche Sicht vom
Glück. Da ist der 86 Jahre alte Pfarrer
im Ruhestand, der seit seiner Pensionierung Gottesdienste in Altlandsberg leitet
und sagt: „Wahres Glück ist immer ein
Geschenk Gottes.“ Oder die rumänische
Seniorin, für die es nichts Schöneres gibt
als zu wissen, dass es den Kindern und
Enkelkindern gut geht. „Glück ist ein
Wort, das schwer zu definieren ist“, finden auch die Autorinnen in ihrem Film,
der eine Mischung aus Interviewsequenzen, wissenschaftlichen Erklärungsversuchen und philosophischen Ansätzen
darstellt.
„Ja, wir haben damals, 2013, das
Glück im Alter gefunden“, resümiert
Anja Kolditz. Es kamen rund acht Stunden Material zusammen, das zu einem
45 Minuten langen Dokumentarfilm
zusammengeschnitten wurde. Glück im
Alter sei für sie, in die Gesellschaft eingebunden zu sein und Kontakt mit anderen
Menschen zu haben, sagt Anja Kolditz.
Ihr Tipp an die ältere werdende Generation: „Gehen Sie raus, besuchen Sie Veranstaltungen!“ Vor allem Zufriedenheit
sei entscheidend für das Glück im Alter,
sagt die Sozialarbeiterin. Sie selbst hoffe
persönlich, dass sie lange gesund bleibe
später. Außerdem plädiert sie dafür, dass
Paare nach Möglichkeit im Alter nicht
getrennt werden, sondern gezielt Unterstützung erhalten.
Zwei Jahre ist das Projekt bereits abgeschlossen. Der Film wird inzwischen
in Workshops gezeigt, bei Pflegerinnen
und Pflegern in Senioreneinrichtungen
oder wie an diesem Tag im Stadtteilzentrum Mittendrin, für das Anja Kolditz als
Sozialarbeiterin tätig ist. In den Diskussionen nach jeder Aufführung wird viel
über Glück gesprochen, aber auch über
ganz pragmatische Ansätze auf dem
Weg zum Glück. So wirbt Anja Kolditz
auch an diesem Nachmittag, unbedingt
auf die zahlreichen, guten Beratungsangebote zurückzugreifen, „wie die von
den Pflegestützpunkten“.
Weitere Informationen unter
 http://bit.ly/altersglueck
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KEH mit neuer chirurgischer Ausrichtung
Dr. med. Wolfgang Vogler zum Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie berufen
B
ereits vor einiger Zeit wurden die chirurgischen Stationen des Evangelischen
Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge Berlin (KEH) organisatorisch neu ausgerichtet und das »Zentrum für Orthopädie und
Unfallchirurgie« geschaffen. Hier ermöglichen
moderne Operationsmethoden wie die Gelenkspiegelung (Arthroskopie) eine schonende Behandlung sowohl degenerativer Veränderungen
der Gelenke als auch unfallbedingter Folgen.
Durch die Arthroskopie des Hüftgelenks kann
vielfach der Einsatz einer Hüftgelenksprothese
hinausgezögert oder verhindert werden. Das
bedeutet für den Patienten einen großen Gewinn an Lebensqualität.
betologen Dr. med. Jan Theil umkehren. Unter
anderem für dieses einzigartige Konzept hat die
Deutsche Diabetesgesellschaft dem KEH als
einer der ersten Kliniken Deutschlands das Zertifikat »Klinik für Diabetespatienten geeignet«
verliehen. Daher besteht zur Behandlung von
Patientinnen und Patienten mit der Nebendiagnose »Diabetes« eine enge Zusammenarbeit
von Unfallchirurgen und Diabetesteam.
Ältere Patienten bestens versorgt
Langjährige operative Erfahrung
Rückwirkend zum Januar 2015 wurde Dr.
med. Wolfgang Vogler, Facharzt für Chirurgie,
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
sowie spezielle Unfallchirurgie und Durchgangsarzt, zum Chefarzt der Abteilungen Orthopädie und Unfallchirurgie am KEH berufen. Der bisherige Leitende Oberarzt ist seit elf
Jahren im KEH tätig und verfügt über langjährige operative Erfahrung. Vor seiner Arbeit im
KEH war er an der Charité, an der Parkklinik
Weißensee und am Urbankrankenhaus tätig.
Dr. Vogler ist verheiratet und hat drei Kinder.
Seit 2004 gestaltet er die Strukturen der Unfallchirurgie und Orthopädie im KEH, um mit
innovativen Verfahren auch den steigenden Patientenzahlen Rechnung zu tragen. Neben den
komplexen unfallchirurgischen und orthopädischen Operationsmethoden ist er besonders auf
die arthroskopische Behandlung des Schulter-,
des Knie- und des Hüftgelenks spezialisiert.
Zertifikat »Klinik für Diabetespatienten
geeignet«
Eine besondere fachliche Ausrichtung besteht
auf dem Gebiet der Fußchirurgie. In der Orthopädie und Unfallchirurgie werden degenerative Veränderungen des Fußes behandelt, unter
denen insbesondere ältere Patienten leiden.
Das immer häufiger auftretende diabetische
Fußsyndrom führte früher häufig zu Amputationen. Dieser Trend ließ sich am KEH durch
die Neuorganisation klinikinterner Strukturen
und den Aufbau eines multiprofessionellen, interdisziplinären Teams unter Leitung des Dia-
Der besonderen Berücksichtigung der Bedürfnisse älterer Patientinnen und Patienten
dient auch die enge Kooperation von Geriatern und Unfallchirurgen im Rahmen der Alterstraumatologie, die in der kommenden Zeit
weiter ausgebaut wird. Hinzu kommen der
altersgerechte Umgang mit Narkosen und die
besonders auf die Bedürfnisse auch sehr alter
Patienten ausgerichtete Pflege nach erfolgter
Operation.
Mit der organisatorischen Neustrukturierung
der Abteilungen Orthopädie und Unfallchirurgie werden nicht nur die Bedingungen für Patienten verbessert, sondern es werden auch die
engen fachlichen Kooperationen zwischen den
somatischen und psychiatrischen Abteilungen
des Hauses wie mit den Praxen niedergelassener Kollegen intensiviert.
Chefarzt
Dr. med. Wolfgang Vogler
Abteilung Orthopädie /
Abteilung Unfallchirurgie
Tel.: (030) 5472 3402 /
3404
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Telefon: (030) 54 72 - 48 03
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Telefon: (030) 54 72 - 30 20
Urologie
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10 Bezirks-Sport
April 2015 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf
60 Kilometer in der Woche
Die Mahlsdorfer Langstreckenläuferin Mayada Al Sayad möchte für Palästina
bei den Olympischen Spielen 2016 starten.
von Benedikt Paetzholdt
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o mancher, der den Berliner Halbmarathon vor einigen Tagen mühevoll zu Ende gebracht hat, mag
sich darüber wundern. Aber Mayada Al
Sayad sagt über den Wettkampf: „Das
war eine schöne Vorbereitung für mich.“
In der Zeit von 1 Stunde und 17 Minuten – das ist persönliche Bestleistung - erreichte sie als zehntbeste Frau das Ziel.
Die Paradestrecke der 22-jährigen
Läuferin des 1. VfL Fortuna Marzahn
liegt allerdings auf der doppelten Distanz. Nächstes Jahr möchte sie den Marathon bei den Olympischen Spielen in
Rio de Janeiro angehen. Um sich dafür
zu qualifizieren, muss sie in diesem Jahr
die vom Weltverband geforderte Zeit
von 2 Stunden und 43 Minuten unterbieten. Beim Marathon in Hamburg am 26.
April besteht dazu die erste Chance.
Um Missverständnisse zu vermeiden:
Die angestrebte Zeit ist nicht der Richtwert für die Marathon-Läuferinnen des
Deutschen
Leichtathletik-Verbandes
(DLV), dieser liegt noch mal rund 15 Minuten darunter. Mayada Al Sayad, Tochter eines Palästinensers und einer Deutschen, will für das Heimatland ihres
Vaters an den Start gehen. Das hat vor
allem pragmatische Gründe. Die zierliche Athletin sagt: „Hier in Deutschland
ist die Konkurrenz sehr hoch, da habe
ich keine so guten Chancen.“
Für Palästina bei Olympia zu laufen,
ist für die Zahntechnikerin aus Mahlsdorf aber auch politisch ein wichtiges
Zeichen. „Ich fühle mich dem Land sehr
verbunden“, sagt sie, „ein Großteil meiner Familie wohnt dort.“ Regelmäßig
fährt Mayada Al Sayad dorthin. Trotz
ihres deutschen Passes erlebt auch sie
beim Einreisen über Israel jedes Mal
aufs Neue allerhand Schikanen. „Es
kommt schon vor, dass wir am Flughafen in Tel Aviv drei Stunden einfach so
warten müssen, weil wir eben Palästinenser sind“, erzählt die Läuferin, die
kürzlich zur besten erwachsenen Sportlerin des Bezirks Marzahn-Hellersdorf
gekürt wurde.
Mit allerhand Unabwägbarkeiten hat
die Läuferin aber auch beim Sport zu
kämpfen. Obwohl sie im vergangenen
Jahr die Bronzemedaille bei den Deutschen Meisterschaften der Juniorinnen
über 10.000 Meter gewann, kommt sie
nicht in die Genüsse einer Kader-Athletin. „Wir mussten uns hier ein eigenes
Netzwerk schaffen“, sagt ihr Trainer
Tobias Singer, der bei Fortuna Marzahn
die Langstreckenläufer betreut. Dazu gehöre zum Beispiel ein spezielles Abkommen mit einem Physio-Therapeuten vor
Ort. Wenn wie neulich ein Trainingslager ansteht, müssen sich die Sportlerin
und ihr Trainer Urlaub nehmen. Weil
sie im Unternehmen ihres Vaters in Köpenick arbeitet, lässt sich das für Mayada
Al Sayad allerdings relativ einfach umsetzen.
Mauwiyah Al Sayad ist ohnehin ein
wichtiger Baustein der aufstrebenden
Mayada Al Sayad beim Training.
Läuferkarriere. Er fungiert nicht nur als
Sponsor, um seiner Tochter gute Trainingsmöglichkeiten zu ermöglichen. Er
ist auch die Schnittstelle zum palästinensischen Verband. Weil weder Mayada
noch ihr Trainer ausreichend arabisch
sprechen, braucht es genaue Absprachen, um das anvisierte Olympia-Pojekt
zu realisieren. „Die arbeiten natürlich
schon ein bisschen anders als wir“, sagt
Trainer Tobias Singer, „in Palästina geht
alles ein bisschen verplanter zu.“
Über lange Strecken gleiches Tempo
Gerade für Marathonläufer sind zuverlässige Abläufe allerdings enorm
wichtig. Das ganze Jahr gilt es daran zu
arbeiten, über lange Strecken gleichmäßig ein hohes Tempo laufen zu können.
50 bis 60 Kilometer läuft Mayada Al Sayad durchschnittlich pro Woche. Dieses
hohe Pensum braucht sie auch. Denn eigentlich ist sie noch nicht im besten Marathon-Alter. Nach Experimenten auf
fast allen Langstrecken hat die OlympiaAnwärterin aber den Marathon beson-
Foto: benedikt Paetzholdt
ders liebgewonnen. Trainer Singer sagt:
„Weil sie Bock drauf hat, ist sie immer
schneller geworden. Wir wollen das deshalb mit ihr ausprobieren.“
Damit sie sich nicht verzettelt, läuft
Singer viele Rennen zusammen mit seinem Schützling. Er ist der sogenannte
Tempomacher. Seine Aufgabe ist es die
Konkurrenz zu beobachten. Vor allem
aber muss er die Uhr im Blick haben.
Falls es mit Olympia klappen sollte, wird
die Aufgabenteilung eine etwas andere
sein. Dann wird er seine Athletin vom
Rand der Strecke coachen müssen. „Wir
sind gut eingespielt“, sagt er. „Normalerweise muss sie mich nur angucken und
weiß, was zu tun ist.“
Vor allem aber weiß Mayada Al Sayad, was sie zu tun hat, um dieses Ziel
überhaupt zu erreichen. „Ich brauche
viel Selbstdisziplin“, sagt sie, „aber man
weiß ja, wofür man das tut. Es ist für
jeden Sportler einfach das Größte, einmal bei Olympia dabei zu sein.“ Wenn
sie an ihre Form beim Halbmarathon in
Berlin anknüpft, sollte das kein Problem
werden.
Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf | April 2015
KABARETT & THEATER
Bezirks-Kulturkalender
11
Kostbarkeiten, nah & Fern
Der Heiratsantrag: Frei nach Anton Tschechow: Von und mit dem Ensemble T&T
(Theater und Tanz). Die Aufführung findet
am 19. April um 15 Uhr im TschechowTheater statt. Regie: Natalija Sudnikovic,
Kostüme: Tamara Badt. Kartenreservierung
unter Tel. (030) 936 610 78. Eintritt: 7 Euro,
ermäßigt 5 Euro. Ort: Berliner TschechowTheater, Märkische Allee 410, 12689 Berlin,
Tel. (030) 936 610 78
Frauen wissen mehr – doch Männer alles
besser?!: Kabarett am 24. April um 19
Uhr im Tschechow-Theater mit Lutz Hoff.
Reservierung unter Tel. (030) 936 610 78. Eintritt: 8 Euro, ermäßigt 6 Euro. Ort: Berliner
Tschechow-Theater, Märkische Allee 410,
12689 Berlin. Tel. (030) 936 610 78
Lesung
Verhörte Hörer: Es gilt das versprochene
Wort – Rundfunkanekdoten. Lesung mit
Klaus Feldmann am 21.April um 18 Uhr im
Tschechow-Theater. Eintritt: 3 Euro, ermäßigt
2,50 Euro. Ort: Berliner Tschechow-Theater,
Märkische Allee 410, 12689 Berlin. Tel. (030)
936 610 78.
Literarischer Salon: Ausgesetzt. Der Kampf
mit einer längst vergessenen Krankheit: Evelyne Leandro liest am 23. April um 14.30 Uhr
im Frauentreff HellMa aus ihrem Tagebuch.
Der Zuhörer erfährt vom Kampf einer jungen
leprakranken Frau, die trotz aller Schicksalsschläge niemals aufgehört hat, an sich und das
Leben zu glauben. Eintritt: 1,50 Euro. Ort:
Frauentreff HellMa, Marzahner Promenade
41, 12679 Berlin. Tel. (030) 542 50 57. Info:
www.frauentreff-hellma.org
KINDER
„Spätsommer im Drome“ – das ist der Titel dieses Bildes, das derzeit im alten Marzahner Rathaus am Helene-Weigel-Platz zu sehen ist. „Kostbarkeiten
- so nah, so fern“ heißt die vierte Auflage dieser Exposition. Gezeigt werden Malerei, Zeichnung und Grafik der beiden Künstlerinnen Barbara Putbrese
und Katrin Kunert. Die 100 Kunstwerke sind über das gesamte Rathaus Marzahn verteilt. Die Ausstellung endet am 30. Juni. Geöffnet ist montags bis
REPRO: Marcel Gäding
freitags von 8 bis 20 Uhr, der Eintritt ist frei. Gespräch
ROTES SOFA: Antje Püpke. Vernissage mit
der Künstlerin Antje Püpke am 20. April um
18.30 Uhr im Abgeordnetenbüro der Partie
„DIE LINKE“. Ort: Abgeordnetenbüro
„DIE LINKE“, Helene-Weigel-Platz 7, 12681
Berlin.
Komm, wir spielen Märchen: Märchennachmittag in russischer Sprache mit dem
Ensemble „T&T“ für Kinder ab 3 Jahren am
26. April um 12 Uhr. Moderation: Natalija
Sudnikovic, Kostüme: Tamara Badt. Reservierung unter Tel. (030) 564 60 21. Eintritt:
Erwachsene: 6 Euro, Kinder: 4 Euro. Ort:
Kulturforum Hellersdorf, Carola-Neher-Str. 1,
12619 Berlin, Tel. (030) 561 617 0.
Wie Phönix aus der Asche: Russlands Wiedergeburt als Großmacht. Vortrag von Bruno
Mahlow, Experte für Außenpolitik, am 16.
April um 14.30 Uhr im Frauentreff HellMa.
Eintritt: 1,50 Euro. Ort: Frauentreff HellMa,
Marzahner Promenade 41, 12679 Berlin.
Tel. (030) 542 50 57. Info: www.frauentreffhellma.org
Frühlingsduft und Mäusespeck: Kindermusiktheater mit Rainer Herzog am 15. April
um 10 Uhr. Eintritt: 3 Euro, ermäßigt 2,50
Euro. Ort: Berliner Tschechow-Theater,
Märkische Allee 410, 12689 Berlin. Tel. (030)
936 610 78.
Musik
Rapunzel: Ein Puppenspiel mit dem Marionettentheater Kaleidoskop am 16. April um
9.30 Uhr im Humboldt-Haus. Anmeldung
unter Tel. (030) 561 61 70. Eintritt: 4 Euro.
Ort: Humboldt-Haus, Warnitzer Straße 13A,
13057 Berlin. Tel. (030) 962 425 08.
Kinderfestival FRATZ: Am 18. April um
10.30 Uhr wird das internationale Kinderfestival im Freizeitforum Marzahn eröffnet.
Interaktive Performance und Klangkunst
aus Frankreich. Weitere Vorstellung: 11.30
Uhr. Karten unter Tel. (030) 555 86 84 oder
ticket@fratz-festival.de. Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Ort: Freizeitforum Marzahn,
Marzahner Promenade 55, 12679 Berlin, Tel.
(030) 547 041 70. Info: www.freizeitforummarzahn.com
Rumpelstilzchen: Vorstellung mit Toni
Ackermann vom Puppentheater Felicio am
19. April um 16 Uhr im Stadtteilzentrum
Biesdorf. Eintritt: 4 Euro, Kinder 2,50 Euro.
Ort: Stadtteilzentrum Biesdorf, Alt-Biesdorf
15, 12683 Berlin, Tel. (030) 526 75 45 93.
Jazz in der Scheune: Odessa Express. Im
Rahmen der Veranstaltungsreihe „Jazz in der
Scheune“ tritt die Band „Odessa Express“ am
24. April um 18 Uhr im KulturGut auf. Eintritt: 10 Euro. Ort: KulturGut, Alt Marzahn
23, 12685 Berlin. Tel. (030) 562 942 86
Ullrich Ellison and tribe: Gitarrist und
Sänger Ullrich Ellison bringt den Klangtüftler
Darryl Commander am 18. April um 21 Uhr
mit in die Kiste. Bemerkenswerte musikalische Reise zwischen Tradition, Innovation,
Blues und Rock. Eintritt: 12 Euro, VVK 10
Euro. Ort: Kiste, Heidenauerstraße 10, 12627
Berlin. Tel. (030) 998 74 81. Info: www.kiste.
net
Joris Hering Blues Band: Die Brüder Joris
und Thomas touren seit 2003 mit einem
Programm, welches aus einer Mischung von
bekannten Bluesnummern und eigenen Songs
besteht. Am 24. April um 21 Uhr sind sie zu
Gast in der Kiste und spielen energiegeladenen Blues. Eintritt: 9 Euro, VVK 7 Euro. Ort:
Kiste, Heidenauerstraße 10, 12627 Berlin. Tel.
(030) 998 74 81. Info: www.kiste.net
CEEYS: „contact“: Das Duo CEEYS,
Daniel und Sebastian Selke, präsentiert seine
zweite CD am 26. April um 17 Uhr. Eintritt:
12 Euro, ermäßigt 10 Euro. Ort: Kulturforum Hellersdorf, Carola-Neher-Str. 1, 12619
Berlin, Tel. (030) 561 61 70
klang. farbe. stille: Konzert mit Lothar
Voigtländer am 14. April um 19 Uhr im Ausstellungszentrum Pyramide. Dem Komponist
wurde kürzlich das Bundesverdienstkreuz
für sein Wirken für die moderne Musik in
Deutschland verliehen. Lothar Voigtländer
gehört zu den Vorreitern der elektroakustischen Musik in Deutschland. Eintritt frei. Ort:
Ausstellungszentrum Pyramide, Riesaer Str.
94, 12627 Berlin. Tel. (030) 902 934 132
Uschi Brüning: Konzert zur Vernissage „Phönixflüge“ mit den Jazzoptimisten Berlin am
17. April um 19 Uhr in der Krankenhauskirche im Wuhlgarten. Ort: Krankenhauskirche
im Wuhlgarten, Brebacher Weg 15, 12683
Berlin. Tel. (030) 562 969 429. Info: www.
wuhletal.de
Musikalischer Salon – Karneval der Tiere –
frei nach Camille Saint-Saens: Das Konzert
findet unter der künstlerischen Leitung und
Moderation von Hans-Joachim Scheitzbach am 25. April um 15 Uhr statt. Eintritt:
13 Euro, ermäßigt 10 Euro. Ort: Freizeit
Forum Marzahn, Marzahner Promenade 55,
12679 Berlin, Tel. (030) 547 040. Info: www.
freizeitforum-marzahn.com
Vorträge
Welterkunder: Uwe Meißner. Dias, Videos
und Erzählungen über die ungewöhnliche Reise „Berlin - Wladiwostok mit dem
Fahrrad“. Der Vortrag findet am 15. April
um 19.30 Uhr im Kulturforum Hellersdorf
statt. Reservierungen unter Tel. (030) 561 11
53. Eintritt: 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Ort:
Kulturforum Hellersdorf, Carola-Neher-Str. 1,
12619 Berlin, Tel. (030) 561 617 0.
Nachrichten und Bilder: Indien. Bericht aus
der Partnerschaft mit der Evangelischen Gossner Kirche in Indien am 25. April um 15.30
Uhr in der Evangelischen Kirchengemeinde
Hellersdorf. Eintritt frei. Ort: Evangelische
Kirchengemeinde Hellersdorf, Glauchauer
Straße 7, 12627 Berlin. Info: www.ev-kirchehellersdorf.de
IMPRESSUM
Bezirks-Journal
Unabhängige Monatszeitung für
die Berliner Bezirke.
Das Bezirks-Journal erscheint einmal im Monat
kostenlos und liegt derzeit an ca. 250 Orten in den
Bezirken Lichtenberg sowie Marzahn-Hellersdorf
zur Mitnahme aus. Die Zeitung finanziert sich
ausschließlich durch Werbung.
Herausgeber/ Chefredakteur:
Marcel Gäding (V.i.S.d.P.)
Verlag:
Medienbüro Gäding | Marcel Gäding
Josef-Orlopp-Straße 54 | 10365 Berlin
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Redaktion & Internet:
Marcel Gäding (Ltg.),
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Benedikt Paetzholdt
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Vertrieb & Verteilung:
Detlef Matzki, Eckhard Kietzmann
E-Mail: vertrieb@bezirks-journal.de
Druck:
BVZ Berliner Zeitungsdruck
Am Wasserwerk 11, 10365 Berlin
Mitglied im
Deutschen Journalistenverband e.V.
Wirtschaftskreis Hohenschönhausen-Lichtenberg e.V.
Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V.
Gesamtauflage: 100.000 Exemplare
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 2/2014.
Das nächste Bezirks-Journal erscheint am 7.5.2015
12 Bezirks-Navigator
April 2015 | Bezirks-Journal Marzahn-Hellersdorf
Der Augenblick: Baumblüte
KAULSDORF. Im Rahmen der Reihe
„Anwohner-ABC“ wird der Rechtsanwalt Dirk Knabe am 14. April um 15
Uhr einen Vortrag zum Erbrecht halten.
Er stellt den Zuhörern Grundbegriffe
vor und erläutert, wie ein Erbe zum Erben wird. Darüber hinaus geht er darauf
ein, welches Erbrecht der Ehegatte hat.
Der Vortrag findet im Stadtteilzentrum
Kaulsdorf, Brodauer Straße 27-29, 12621
Berlin, statt.
Alles, was Marzahn-Hellersdorf in
den kommenden vier Wochen bewegt. Kurz. Bündig. Kompakt.
Slawischer Basar
in Hönow
Senden Sie uns Ihre Infos!
E-Mail: redaktion@bezirks-journal.de
Sie haben einen Themenvorschlag für
uns, kennen eine interessante Persönlichkeit oder wollen uns auf einen Geheimtipp aufmerksam machen? Unsere Redaktion freut sich auf Ihren Anruf:
Tel. (030) 55 49 96 56
Informationen rund
ums Thema Erbrecht
Das Grau des Winters ist Geschichte, in den Parkanlagen von Marzahn und
Hellersdorf geht es jetzt bunt zu. Viele Sträucher und Bäume stehen in voller
Blüte. An dieser Stelle veröffentlichen wir in loser Folge die Aufnahmen der
fotografierenden Senioren des Deutschen Senioren-Computerclubs.
Foto: Gisela Gesiehn
HÖNOW. Der deutsch-ukrainische Kulturverein „Ukrainische Welt“ lädt zu einem Slawischen Basar ein. Am 17. April
werden ab 18 Uhr unter anderem Musiker des Ensembles „Gorizwit“ erwartet,
die russische und ukrainische Lieder präsentieren. Das Restaurant „Mittelpunkt
der Erde“ serviert griechische und bulgarische Spezialitäten. Ort: Mahlsdorfer
Straße 2, 16366 Hönow.
Von Hellersdorf zum Hauptbahnhof
Die BVG investiert in die U-Bahnlinie 5. Diese wird nicht nur verlängert, auch Bahnhöfe und Fahrzeuge profitieren von zusätzlichem Geld. Die Station „Neue Grottkauer Straße“ wird für sieben Millionen Euro aufgehübscht.
von Franz Wittchen
D
er „Lückenschluss“ der U5 über
den Alexanderplatz hinaus bis
zum Hauptbahnhof läuft bereits auf Hochtouren: Die Strecken der
Linien U5 und U55 werden momentan
zusammengelegt, die neuen Bahnhöfe
„Berliner Rathaus“, „Museuminsel“
und „Unter den Linden“ sind bereits
entstanden. Nun wird auch die an der
U5 gelegene Station „Neue Grottkauer
Straße“ in Kaulsdorf-Nord modernisiert.
Nach den Planungen der BVG soll
der Bahnhof ab April 2017 als einer der
wichtigsten Bahnanbindung für die Internationale Gartenausstellung (IGA)
fungieren. „Jeder der diesen Bahnhof
kennt, weiß, dass eine Rundumerneuerung, auch im Hinblick auf die IGA
absolut notwendig ist“, sagt der SPDAbgeordnete Sven Kohlmeier. Auch deshalb wurde die Station im Ergebnis eines
längeren Diskussionsprozesses zwischen
IGA, Bezirksamt, BVG und dem Senat für Stadtentwicklung und Umwelt
in „Kienberg – Gärten der Welt“ umbenannt. Eine gewichtige Rolle bei der
Namensgebung spielte dabei auch der
Kienberg, da die im Bezirk liegende Erhebung mit in das Programm der IGA
Wichtiges Verkehrsmittel: die U5.
einbezogen wird. Die Kosten der Umbenennnung trägt die BVG. Im Verkehrskonzept der IGA 2017 spielt der Bahnhof „Neue Grottkauer Straße“ eine sehr
wichtige Rolle. Durch ihn erhoffen sich
Foto: Marcel Gäding
die Planer den Großteil der Touristen
und Besucher abfertigen zu können,
die mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen. Durchschnittlich nutzen heute
bereits rund circa 10.000 Fahrgäste die
Florian Münter
Station täglich. Für 2017 rechnen die
Veranstalter mit der doppelten Menge
an Passagieren. Es ist geplant, dass der
Bahnsteig ein geschwungenes Dach erhalten soll und der Empfangsbereich mit
großzügigen Fensterflächen ausgestattet
wird. Insgesamt soll der Bahnhof den
technischen und logistischen Anforderungen der IGA 2017 angepasst und barrierefrei gestaltet werden. Somit wäre die
U5 gleichzeitig die erste durchgehend
barrierefreie U-Bahnlinie Berlins.
Die neue Station wird auch künftig
über einen Aufzug und modernisierte
Beleuchtungstechnik verfügen. Grundlegend soll das Erscheinungsbild des
Bahnhofs aufgewertet werden und insgesamt heller und freundlicher werden.
Für die Sanierung des 1989 in Bertieb
genommenen Bahnhofs veranschlagt
die BVG bis 2017 Kosten in Höhe von
7,4 Millionen Euro. Nach derzeitigem
Stand soll der größte Teil der Arbeiten
laut BVG im kommenden Jahr beginnen. Außerdem soll die Linie U5 mit
sieben neuen U-Bahn-Zügen ausgestattet werden, die insgesamt 58 Millionen
Euro kosten werden. Dies geht aus einer
Auskunft des Kaulsdorfer Wahlkreisabgeordneten Sven Kohlmeier (SPD) hervor. Der Senat rechtfertigt den Kauf mit
gestiegenen Fahrgastzahlen.
Bestattungen
S O Z I A L B E S TAT T U N G
Feuer-oderErdbestattung
unverbindlicher und kostenfreier Hausbesuch
komplette Antragsstellung und Erledigung alle Formalitäten
Kostenübernahme durch das Sozialamt
Tag & Nacht
30 34 04 47