Nephroprotektion durch Barorezeptoraktivierungstherapie
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Nephroprotektion durch Barorezeptoraktivierungstherapie
NEPHROLOGIE Nephroprotektion durch Barorezeptoraktivierungstherapie Chronische Nierenerkrankungen können nicht nur Ursache eines therapierefraktären Bluthochdrucks sein, sondern sind oft auch die Folge eines hohen Blutdrucks an den Nieren. Bei der Barorezeptortherapie werden Barorezeptoren mit einem Schrittmacher stimuliert. Diese senden Signale in den Hirnstamm. Dadurch wird die Aktivität des Sympathikus reduziert und des Parasympathikus gesteigert. Es resultiert ein Absenken des Blutdrucks und der Herzfrequenz. Die Barorezeptortherapie ist eine effektive Methode zur Behandlung der therapierefraktären arteriellen Hypertonie. Jetzt konnte auch ein nephroprotektiver Effekt durch die Sympathikoinhibition gezeigt werden. © abhijith3747 - Fotolia Etwa 5–22 % aller Bluthochdruckpatienten weisen eine therapierefraktäre arterielle Hypertonie auf [1–3]. Diese ist definiert als eine nicht leitliniengerechte Blutdruckeinstellung trotz antihypertensiver Dreifachtherapie in maximaler oder maximal tolerierter Dosierung, unter Einbeziehung eines Diuretikums [1, 4]. Für die medikamentöse Therapie der therapierefraktären arteriellen Hypertonie empfehlen die 2013 erschienenen ESH/ESC-Leitlinien den additiven Einsatz eines Mineralokortikoidantagonisten, Amilorid und/oder des Alphablockers Doxazosin, sofern keine Kontraindikationen vorliegen [4]. Chronische Nierenerkrankungen (CKD) können nicht nur Ursache eines therapierefraktären Bluthochdrucks sein, sondern stellen eine häufige Komplikation im Sinne eines Schadens durch den hohen Blutdruck an den Nieren dar. Bedingt durch einen wechselseitigen Mechanismus zwischen CKD und Bluthochdruck, erreichen weniger als 15 % der DZKF 2-2015 27 CME CME NEPHROLOGIE Patienten mit einer CKD trotz einer medikamentösen Mehrfachkombination die vorgegebenen Zielwerte [3] . Die Rolle des sympathischen Nervensystems bei chronischen Nierenerkrankungen pertensiven Patienten die Albuminurie reduziert [28]. Eine Nephroprotektion durch eine Sympathikoinhibition lässt sich aus den genannten Gesichtspunkten theoretisch ableiten. Die Barorezeptoraktivierungstherapie (BAT) Die Rolle des sympathischen Nervensystems in der Entstehung und Progression einer CKD sowie der damit verbundenen Komplikationen wurde in experimentellen und humanen Studien belegt [5–9]. CKD-Patienten haben im Vergleich zu Nicht-Nierenkranken erhöhte Norepinephrinspiegel [10, 11]. Es zeigte sich, dass die gemessene sympathische Aktivität des Muskels (MSNA) mit dem Grad der Niereninsuffizienz zunimmt [12–15]. Bereits geringste renale Schäden ohne Verlust der glomerulären Filtrationsrate führen zu einer Sympathikusaktivierung [16]. Die Niere als sensorisches Organ verfügt über Chemo- und Barorezeptoren, deren Aktivierung über afferente sympathische Fasern Signale an den Hirnstamm senden. Eine weitere Aktivierung der sympathischenAfferenzen erfolgt bei CKDPatienten mutmaßlich über die geringere Generierung von Stickstoffmonoxid, erhöhte Spiegel von asymmetrischen Dimethylarginin (ADMA), oxidativen Stress und erhöhten Angiotensin II-Spiegel [16, 17]. Während bei Nierengesunden eine Aktivierung afferenter Fasern die efferenten renalen Fasern im Sinne eines reno-renalen Reflexes inhibiert [18], wird bei CKD-Patienten über sympathische Afferenzen der zentrale Sympathikotonus erhöht, was eine Reihe potentiell schädigender Wirkungen nach sich ziehen kann [19, 20]. Der Grad der sympathischen Aktivierung bei CKD-Patienten ist wiederum ein Prädiktor der kardiovaskulären Morbidität und Mortalität [21]. Der pathophysiologische Mechanismus durch den die sympathische Überaktivität das Risiko erhöht, ist noch nicht völlig verstanden. Als Ursache werden eine Blutdruckerhöhung, bedingt durch eine alpha-adrenerge Vasokonstriktion mit Anstieg des peripheren Widerstandes [22–24], eine Begünstigung der Entstehung eines obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms, die Entstehung einer Insulinresistenz oder tachykarde Arrhythmien diskutiert [17]. Eine direkte schädigende Wirkung des Sympathikus auf die Organe Herz, Niere und Gefäße wird jedoch auch durch proinflammatorische und -fibrotische Mechanismen vermittelt [25]. Im Bereich der Gefäße führt eine chronische Sympathikusaktivierung zu vermehrtem oxidativen Stress mit strukturellen (arterioläres Remodelling und vaskuläre Hypertrophie) sowie funktionellen Veränderungen (Erhöhung der Gefäßsteifigkeit). Eine Stimulation von efferenten renalen sympathischen Fasern erhöht den renalen Gefäßtonus und die Natriumreabsorption, reduziert den renalen Blutfluss und steigert die Reninfreisetzung mit einer konsekutiven Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteronsystems [26]. In Folge einer Sympathikusaktivierung der Nieren wird somit der Progress einer Glomerulosklerose gefördert [27]. Umgekehrt konnte gezeigt werden, dass die Sympathikusinhibition durch die Gabe nicht blutdruckrelevanter Dosen des zentralen a2-Agonisten Moxonidin bei Diabetikern und hy- 28 DZKF 2-2015 Die Barorezeptoren sind dehnungssensible Fasern, die im Bereich des Aortenbogens und beider Carotissinus in der Nähe der Carotisbifurkation lokalisiert sind. Aktiviert werden die Barorezeptoren durch eine Gefäßdehnung, die durch die Pulswelle ausgelöst wird. Ihr Signal wird über den N. glossophargeus an den Nucleus tractus solitarii in der dorsalen Medulla weitergeleitet. Über einen negativen feedbackKreislauf wird im efferenten Teil des Baroreflexes der Sympathikotonus reduziert und der Parasympathikotonus erhöht [29]. So führt eine Erhöhung des mittleren arteriellen Blutdrucks über den Baroreflex zu einer Vasodilatation mit konsekutiver Normalisierung des Blutdrucks und damit zu einer Deaktivierung der Barorezeptoren. Eine schnelle und eine langsame/chronische Anpassung des Sollwertes der Barorezeptoren hin zu höheren Blutdruckwerten sind bekannt. Bei der schnellen Anpassung handelt es sich um ein reversibles Geschehen, das über myelinisierte Nervenfasern vermittelt wird. Im Falle einer chronischen Anpassung, bei der sich die Sensitivität des Rezeptors ändert, handelt es sich scheinbar um eine irreversible Reaktion, die über unmyelinisierte Nervenfasern vermittelt wird. Im Falle eines Bluthochdrucks kann sich die Empfindlichkeit dieses Regelkreises im Sinne einer chronischen Anpassung hin zu höheren Sollwerten verstellen. Wie dies geschieht, ist noch nicht genau verstanden. Als mögliche Ursachen werden Schäden der Rezeptoren, genetisch determinierte Faktoren der Rezeptoren, Veränderungen in der Kopplung zwischen Rezeptor und Gefäßwand sowie eine reduzierte Dehnbarkeit der Gefäßwand, in der die Rezeptoren verankert sind, diskutiert [29]. Mit implantierten Elektroden zur Stimulation der Barorezeptoren im Bereich des Carotissinus kann der Baroreflex unabhängig von der körpereigenen Regulation so stimuliert werden, dass es zur Absenkung des Sympathikotonus und einer Aktivierung des Parasympathikus kommt (E Abb. 1). Diese externe Stimulation ist reversibel, führt zu einer unmittelbaren Antwort und kann „dosisabhängig“ erfolgen [30]. Es resultiert eine Absenkung des Blutdrucks und der Herzfrequenz. Die beim Menschen erste erfolgreiche Implantation eines Barorezeptorstimulators wurde bereits 1967 durchgeführt [31]. Aufgrund technischer Schwierigkeiten erlangte das System erst Ende des letzten Jahrhunderts marktreife. Beim Erstgenerationsgerät (Rheos®-System) führten, ausgehend von einem Schrittmacheraggregat, zwei Kabel zu beiden Carotiden. Die subkutan getunnelte Elektrode, die auf dem Glomus caroticus aufgenäht wird, ist mit einem sub- NEPHROLOGIE kutan, infraklavikulär platzierten Schrittmacher-Aggregat verbunden. Dieses System wurde in zwei Studien (DEBuTHT [32] und Rheos-Pivotal [33,34]) bei Patienten mit therapierefraktärer Hypertonie getestet. Bei dem Zweitgenerationsgerät (NeoTM-System) führt nur noch ein Kabel meist zur rechten A. carotis. Durch die Stimulation wurden in den Studien nach zwölf Monaten Blutdruckabsenkraten von 25 bis 33 mmHg systolisch erreicht. Mit dem neueren System traten bei gleicher Effektivität moderate oder schwerwiegende Nebenwirkungen seltener auf [35]. Lokale Missempfindungen an der Stimulationsstelle werden häufig beobachtet, treten jedoch meist nur vorübergehend in der frühen Therapiephase auf und lassen sich durch eine adäquate Einstellungen der Programmierungsdaten beheben. Eine Limitierung erfährt das System durch die Batterielaufzeit, die derzeit in der Regel eine Lebensdauer von ca. zwei bis vier Jahren aufweist. Die ESH/ESC-Leitlinien empfehlen einen Einsatz der BAT bei Patienten mit therapierefraktärer Hypertonie bei RR>160/110 mmHg und medikamentöser Ineffektivität nur in spezialisierten Zentren (Evidenzgrad IIb) [4]. Evidenzen oder Empfehlungen zum Einsatz einer BAT bei CKD-Patienten fehlen. Organoprotektion durch BAT Die oben genannten Aspekte legen organoprotektive/pleiotrope Effekte einer BAT nahe. Bis dato gibt es dazu nur sehr wenige Daten. In der Universitätsmedizin Göttingen wurden in den letzten vier Jahren ca. 60 Patienten mit einer therapierefraktären Hypertonie mit einer BAT behandelt. Die Co-Morbiditäten der behandelten Patienten wiesen unser Kollektiv als Hochrisikogruppe für kardiovaskuläre Endorganschäden aus. 85 % der Patienten hatten eine CKD, 40 % einen Diabetes mellitus, 65 % einen BMI > 30 und 77 % eine Hyperlipoproteinämie. Begleitend wurden alle erhobenen Daten vor BATAktivierung sowie nach 6, 12 und 24 Monaten prospektiv erfasst. 23 CKD Patienten mit therapierefraktärer Hypertonie wurden mit einer BAT therapiert. Diese Patienten hatten zu Therapiebeginn eine Einschränkung der Nierenfunktion mit einer geschätzten glomerulären Filtrationsrate (eGFR) von 63,6 ± 27,8 ml/min und einen arteriellen Mitteldruck von 116,9 ± 20,9 mmHg (systolischer Druck 161,0 ± 31,9 mmHg, diastolischer Druck 87,4 ± 15,2 mmHg) trotz einer Therapie mit 6,6 ± 1,6 blutdrucksenkenden Medikamenten. Zu Beginn lag die Proteinurie bei einem Medianwert von 283,9 mg/g Kreatinin und die Albuminurie bei 47,7 mg/g Kreatinin. Unter der BAT sank der Blutdruck signifikant auf einen Mittelwert von 104,2 ± 22,2 mmHg (systolischer Wert 144,0 ± 32,3 mmHg, diastolischer Wert 77,7 ± 17,1 mmHg) ab, obwohl die Anzahl der blutdrucksenkenden Medikamente auf 6,1 ± 1,7 reduziert wurde. Die Proteinurie Abb. 1: Wirkweise der Barorezeptoraktivierungstherapie (BAT). Der Schrittmacher stimuliert die Barorezeptoren. Diese senden Signale in den Hirnstamm (schwarze Pfeile). Dadurch wird die Aktivität des Sympathikus reduziert und des Parasympathikus gesteigert (gelbe Pfeile). Es resultiert ein Absenken des Blutdrucks und der Herzfrequenz. (Quelle: CVRx). reduzierte sich signifikant, im Median um 29 %, die Albuminurie um 21 % (E Abb. 2). Der Abfall der Albuminurie korrelierte dabei mit dem Abfall des systolischen Blutdrucks. Patienten, die zu Therapiebeginn eine höhergradige Einschränkung der Nierenfunktion aufwiesen (CKD-Stadien III+IV), profitierten bei der Absenkung der Proteinurie mehr als Patienten mit einem niedrigeren Stadium (CKDStadien I+II). Bei Patienten der CKD-Stadien I+II zeigte sich keine Änderung der medianen Proteinurie (-76,7 [Q1 :336,1 – Q3: +104,3] mg/g Kreatinin (p = 0,33)), während es bei Patienten der CKD-Stadien III+IV zu einer signifikanten medianen Reduktion der Proteinurie um -178,8 [Q1: -346,5 – Q3: -11,2] mg/g Kreatinin (p < 0,01) gekommen ist. Die Entgiftungsfunktion (eGFR) blieb bei den BAT-behandelten DZKF 2-2015 29 CME NEPHROLOGIE Patienten über den behandelten Zeitraum stabil, wohingegen ein Vergleichskollektiv, das die Therapie nicht erhalten hatte, im selben Zeitraum einen signifikanten Abfall der eGFR zeigte [36]. In der initialen Studie zeigte sich bei der Natriurese eine tendenzielle Abnahme. Bei einem größeren Patientenkollektiv konnte inzwischen nachgewiesen werden, dass die 24-Stunden-Natriumexkretion im Urin unter einer BAT signifikant zunimmt (nicht publizierte Daten). In der Rheos Pivotal Studie [33] wurden 236 Patienten mit einem systolischen Blutdruck > 135 mmHg in der 24Stunden-Blutdruckmessung trotz einer 3-fach antihypertensiven Therapie (inklusive eines Diuretikums) mit einer BAT behandelt. Patienten mit einer schweren Niereninsuffizienz (eGFR < 30 ml/min) wurden von der Studie ausgeschlossen. Die mittlere eGFR lag zu Studienbeginn bei 92 ± 20 ml/min bei einer medianen Albuminurie von 15,9 mg/g Kreatinin und einem systolischen office RR-Wert von 169 ± 27 mmHg. Durch die BAT konnte der systolische Blutdruck signifikant auf 151 ± 31 mmHg abgesenkt werden. Die Proteinurie veränderte sich dabei nicht, wohingegen die eGFR auf 87 ± 22 ml/min signifikant absank. Der Abfall der eGFR korrelierte mit dem Abfall des Blutdrucks. In der Gruppe mit einer eGFR < 60 ml/min blieb die eGFR über einen Beobachtungszeitraum von bis zu zwölf Monaten stabil. In die Studie wurden jedoch nur 18 Patienten mit einer eGFR < 60ml/min eingeschlossen. Diese hatten einen eGFR-Ausgangswert von 49 ± 8 ml/min. Differenzierte Daten zum Verlauf der Proteinurie zeigte diese Studie nicht [33]. 0 Veränderung nach 6 Monaten BAT CME -5 Antihyp. syst. BD dia. BD Prot. Alb. -0,65±1,3 -10 -15 -20 -21% -25 -9,7±13,8mmHg -30 -19% -35 -40 -45 -17,0±26,2mmHg -50 Abb. 2: Veränderungen von Blutdruck, eingesetzten Antihypertensiva und Proteinurie. Nach sechs Monaten BAT zeigt sich eine Reduktion der eingesetzten Antihypertensiva (Antihyp.), des systolischen (syst.) und diastolischen (dia.) Blutdrucks (BD) sowie die mediane Abnahme von Proteinurie (Prot.) und Albuminurie (Alb.) bei 23 Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz und therapierefraktärer Hypertonie. von 75 SPM (von 25,8±8,8 auf 22,3±8,4%; p=0,02) und die PWV (von 10,3 ± 2,6 auf 8,6 ± 1,9 m/s; p < 0,01) nach sechs Monaten Therapie signifikant reduziert [38]. Die Nüchternblutzuckerwerte konnten bei Nicht-Diabetikern durch die BAT ebenfalls signifikant abgesenkt werden (von 110,5 ± 21,1 auf 103,4 ± 24,5 mg/dl; p < 0,01), jedoch ohne weitere Auswirkungen auf den HbA1c-Wert [39]. Fazit Beide Studien sind sicherlich durch mehrere Aspekte limitiert. In der aktuellen Studie der Universitätsmedizin Göttingen war die untersuchte Patientenzahl gering, die Studie war nicht randomisiert und die Beobachtungszeit war mit sechs Monaten kurz. Die prospektive, randomisierte Rheos pivotal Studie war auf den Endpunkt Blutdruck ausgelegt und das eingeschlossene Kollektiv erlaubt nur eine begrenzte Aussage zur nephrologischen Primärprävention. Bei einer eGFR von > 90 ml/min und einer medianen Albuminurie von < 20 mg/g Kreatinin zu Studienbeginn ist keine relevante Aussage zur nephrologischen Sekundärprävention möglich. Die erhobenen Daten machen jedoch deutlich, dass das größte nephroprotektive Potenzial am ehesten bei Patienten mit fortgeschrittener Nierenschädigung zu erwarten ist. Ein hoher zentraler Blutdruck und eine erhöhte Pulswellengeschwindigkeit (PWV) sind unabhängige Risikofaktoren der kardiovaskulären Morbidität und Mortalität. So wurde eine PWV von über 9,6 m/sec als eigenständiger Risikofaktor der Europäischen Hochdruckleitlinien (ESH/ESC) definiert [4]. Der zentrale Blutdruck korreliert mit dem Ausmaß der Atherosklerose, der Intima-/Media-Dicke oder der Myokardhypertrophie [37]. In der vorliegenden Studie konnte bei 25 Patienten mit therapierefraktärer Hypertonie gezeigt werden, dass die BAT den zentralen Blutdruck (aortaler Mitteldruck von 109,7 ± 20,5 auf 97,4 ± 18,9 mmHg; p < 0,01), den Augmentationsindex bei einer Herzfrequenz 30 DZKF 2-2015 Die BAT ist eine neue, effektive Methode zur Behandlung der therapierefraktären arteriellen Hypertonie. Im Gegensatz zur renalen Denervierung [40] konnte die Effizienz in einer prospektiven, randomisierten und verblindeten Studie [33, 34] belegt werden. Eine Organoprotektion ist sicherlich noch nicht ausreichend bewiesen. Die bisherigen Untersuchungen scheinen jedoch auf einen vasoprotektiven und möglicherweise einen nephroprotektiven Effekt hinzuweisen. Wie auch bei anderen Studien zur RAAS-Blockade scheinen die nephroprotektiven Effekte bei höhergradiger Proteinurie bzw. fortgeschrittenem CKD-Stadium prononciert zu sein. Vielleicht waren aber auch die Fallzahlen und Beobachtungszeiträume zu kurz, um Effekte bei geringerem Nierenschaden zu erkennen. Endgültige Klarheit können jedoch nur prospektive, randomisierte, adäquat verblindete Studien bringen. Interessenskonflikt Beide Autoren erhielten von der Fa. CVRx eine Forschungsunterstützung, MK erhielt Vortragshonorare. LITERATUR 1. Calhoun DA, Jones D, Textor S, et al. Resistant hypertension: diagnosis, evaluation, and treatment: a scientific statement from the American Heart Association Professional Education Committee of the Council for High Blood Pressure Research. Circulation. 2008; 117(25): e510–526. 2. Löwel H, Meisinger C, Heier M, Hymer H, Alte D, Völzke H. [Epidemiology of hypertension in Germany. Selected results of population-representati- NEPHROLOGIE 3. 4. 5. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. ve cross-sectional studies]. Dtsch Med Wochenschr. 2006; 131(46): 2586–2591. 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