Hard and Soft Skills: Planspiele mit interaktivem Storytelling

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Hard and Soft Skills: Planspiele mit interaktivem Storytelling
In der Geschichte wurden Planspiele erst theoretisch
und später anhand von Brett- und Sandkastenspielen
zur Entwicklung von Kriegsstrategien eingesetzt. Die
heutigen Schlachten finden nicht mehr auf dem
Schlachtfeld statt, sondern in Unternehmen und auf
den weltweiten Finanz- und Kapitalmärkten. Bei Business
Simulationen
(Unternehmensplanspielen)
übernehmen Teilnehmer z.B. die Führung eines Unternehmens, einer Abteilung oder die Verantwortung
für unternehmerische Herausforderungen. Durch die
aktive Auseinandersetzung mit den Problemstellungen eignen sich die Mitarbeiter effektive Problemlö-
Hard and Soft Skills:
Planspiele mit interaktivem Storytelling
sungsstrategien an, da Sie die Konsequenz Ihres
Handels direkt vor Augen haben und mit den Ergebnissen konfrontiert werden.
Von
Jessica Kern- Consultant Market Development
&
Jannis Goossens- Concept Developer
Immer komplexere Marktbedingungen verlangen von
den Mitarbeitern ein hohes Maß an Ehrgeiz, Eigeninitiative, Wissen und die Identifikation mit dem Unternehmen. Um den steigenden Anforderungen ge-
Wissenschaftliche Studien belegen, dass ein ganz-
wachsen zu sein, müssen die Mitarbeiter wandlungs-
heitlicher Lernansatz mit kognitiven, haptischen und
und anpassungsfähig sein und die Kommunikation in-
audiovisuellen Lernimpulsen zu einem nachhaltige-
nerhalb des Unternehmens bzw. des Teams muss
ren Lernprozess führt. Durch diese Lernerfahrung
funktionieren. Planspiele schaffen einen Raum zum
wird ein aktiver Wissenserwerb ermöglicht, der sich
Experimentieren, Lernen und fördern auf spielerische
positiv auf den Lernerfolg auswirkt. Positiv empfun-
Art den Zusammenhalt des Teams und verbessern
dene und didaktisch spannend aufbereite Themen
das gegenseitige Verständnis.
führen zu einer positiven Grundeinstellung gegenüber dem zu vermittelnden Lerninhalten und tragen
deutlich zum Lernerfolg bei.
Ein Planspiel kann das gesamte Unternehmen oder
einzelne Unternehmensbereiche in Prozessen und
Strukturen abbilden, um komplexe Gesamtzusam-
Planspiele und Simulationen
Seit der Antike gibt es Planspiele, die eine Möglichkeit schaffen, komplexe Vorgänge in der realen Welt
besser zu verstehen, Entscheidungen risikofrei zu
treffen, verschiedene Ideen durchzuspielen und Szenarien zu entwickeln. Diese Planspiele haben sich im
Zeitlauf immer wieder weiterentwickelt und an neue
Technologien angepasst.
menhänge besser verstehen zu können. Typische
Themen sind z.B. die Vermittlung von betriebswirtschaftliche Grundlagen, die Identifizierung von betriebseigenen Erfolgsfaktoren und Kennzahlen, die
Förderung der Teamkommunikation oder ein effizienteres Projektmanagement. Alternativ können auch
Kundenunternehmen analysiert werden, um deren
Wertschöpfungsketten
oder
Kennzahlen
besser
nachvollziehen und somit gezielte Ansatzpunkte für
die Kundenansprache finden zu können.
Vor allem bei digitalen Planspielen, können Entschei-
Story & Narration getriebene Spiele
dungen von vielen Teilnehmern sinnhaft zusammengeführt und auch komplexe Ergebnisse in Sekundenschnelle berechnet werden. Außerdem können digitale Planspiele in einem Workshop gemeinsam begonnen und später von den Teilnehmern eigenständig und online fortgesetzt werden.
Während Planspiele oftmals harte, kennzahlenbasierte Lerninhalte vermitteln, ist es zur Vermittlung
von weichen Themen (Personalführung, strategisches Management, Change Management und Marketing) wichtig, Wünschen und Bedürfnissen im
wahrsten Sinne des Wortes ein Gesicht zu verleihen.
Weiche Themen können zwar textlich vermittelt werden, verfehlen dabei aber häufig den gewünschten
Effekt der persönlichen Betroffenheit. Interaktive Narration schafft es, durch authentische Charaktere und
überraschende Entwicklungen, Neugier und persönli-
Bild: Ablaufprozess von Planspielen mit digitalen Komponenten
ches Verantwortungsgefühl zu erzeugen – dies gilt für
Der technische Fortschritt ermöglicht es, dass
simulierte Verkaufsgespräche ebenso wie für virtuelle
Mitarbeiter auch in Form von Simulationen geschult
Mitarbeitergespräche oder die Sensibilisierung für
werden können. Ein bekanntes Beispiel ist der Flug-
verborgene Teamdynamiken.
simulator, in dem Piloten den Umgang mit schwierigen beruflichen Situationen erlenen können, um bei
Gefahrensituationen besser vorbereitet zu sein. Dies
Auf diese Weise können Soft Skills, Compliance
Richtlinien, ökologische Ziele oder der Verhaltenskodex eines Unternehmens vermittelt werden.
hat den Vorteil, dass bei einem eventuellen Fehlverhalten keine realen Risiken oder Kosten verursacht
Ebenso können Mitarbeiter den Sinn von Maßnah-
werden oder der Mitarbeiter mit Konsequenzen rech-
men und Entscheidungen leichter nachvollziehen und
nen muss.
identifizieren sich schneller mit dem Unternehmen
und seinen Werten.
Ein anderes Beispiel ist die Digitale Fabrik. Diese wird
überwiegend in Konzernen aus der Automobil- und
Luftfahrtindustrie eingesetzt. Hier wird ein Abbild einer Fabrik inkl. aller ablaufenden Prozesse, Mitarbeiter, Werkzeuge und Maschinen erschaffen. Ziel ist die
ganzheitliche Planung und Umsetzung des Produktionsprozesses und die kontinuierliche Steuerung und
Verbesserung der Fabrikprozesse und -ressourcen.
Auf diese Weise wird die Lücke zwischen Produktionsentwicklung und Produktionssteuerung geschlossen. Auf den Vertrieb bezogen, können z.B. Verkaufs- und Beratungsgespräche mit virtuellen Geschäftspartnern oder Kunden geführt werden oder es
können komplexe Vertriebsprozesse visualisiert werden.
Bild: Beispiel für ein Story & Narration getriebenes Spiel
Das Beste beider Welten verbinden
seiner Abnehmer vorbereitet werden – im Idealfall digital unterstützt direkt am Produkt.
Der konzeptionellen Freiheit bei der Ausgestaltung
von Planspielen und story-basierten Spielen sind
Natürlich können diese interaktiven Angebote auch
prinzipiell keine Grenzen gesetzt – so kann auch das
direkt an die Kunden gerichtet sein: Durch den Ein-
Beste beider Welten miteinander verknüpft werden:
satz auf Messen und Produktshows können Sachver-
Die Teilnehmer erfahren über das Regelwerk eines
halte wie z.B. Produkteigenschaften, USP´s und In-
Planspiels die Wirkmechanismen der Wertschöpfung
novationen interaktiv erfahrbar gemacht und das Pro-
und versuchen, ihre Kennzahlen durch verschiedene
dukt für den Kunden in Szene gesetzt werden.
Strategien zu optimieren. Dabei können auch weiche
Faktoren wie Zufriedenheit, Change Phasen, Perso-
Fazit
nalfluktuation, öffentliche Wahrnehmung und vieles
Die digitale Unterstützung von Planspielen ermöglicht
Weiteres in das Regelwerk des Planspiels eingefloch-
die Realisierung komplexer Rechenmodelle und kann
ten werden. Um den Einflussfaktor Mensch dabei
die gegenseitige Beeinflussung menschlicher Spieler
überzeugend abzubilden, ist es ist jedoch notwendig,
in Echtzeit berücksichtigen. Narration bildet dabei ein
berechnete Werte aus der Anonymität zu heben und
mächtiges didaktisches Werkzeug: Die simulierten
Einflüsse wie Leistungsbereitschaft, Teamzusam-
Szenarien eines Planspiels werden plausibilisiert und
menhalt oder Stressaufkommen durch überzeugen-
somit ein in die Praxis übertragbarer Kontext geschaf-
des Storytelling glaubhaft abzubilden.
fen. Eine involvierende Geschichte erlaubt es darüber
Gamification als Event
hinaus, Mitarbeiter durch Spannung und Neugier zu
motivieren und für die Bedeutung weicher Themen zu
Bei den klassischen Rollenspielen können mit Hilfe
sensibilisieren. Wenn spielbasierte Angebote zusätz-
der neuen technischen Möglichkeiten wechselnde
lich als Event inszeniert werden, entfaltet sich ein
Ziele, weitere Rollenanweisungen oder veränderte
ganz besonderes Potenzial: das Spiel wird in der Re-
Rahmenbedingungen kommuniziert werden.
alität verankert und schafft für die Teilnehmer einen
motivierenden Einstieg für eine fortlaufend Nutzung
Diese digitalen Komponenten können aber auch ge-
des Formats.
zielt in den Arbeitsalltag eines Vertriebsmitarbeiters
integriert werden.
Ausblick:
So kann beispielsweise im Einzelhandel relevantes
Wissen direkt an verschiedenen Orten einer Filiale
verfügbar gemacht und fest im Verkaufsprozess verankert werden. Im B2B-Bereich eignen sich interak-
Lesen Sie in unserem nächsten Beitrag wie Sie Trainingskampagnen mit Gamificationsansätzen gestalten und anschließend den Lernerfolg der Trainingsmaßnahmen messen können.
tive Angebote dazu, verkaufsrelevante Aspekte auf
Kundenseite besser nachzuvollziehen. Es kann
Für weitere Informationen und bei Rückfragen
bspw. vertiefendes Wissen über die produktspezifi-
rufen Sie uns einfach an oder schreiben Sie eine
schen Vorteile bezüglich der kundenseitigen Weiter-
E-Mail.
verarbeitung vermittelt und die Vertriebsmitarbeiter
gezielt auf die Entscheidungskriterien und -strukturen
Jessica Kern – Consultant Market Development
+49-2132-9306-37 jessica.kern@mercuri.de