Eltern können durchatmen â Kita
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SOMMER-AKTION: „FREIE PRESSE“ ZEIGT VERBORGENE SCHÄTZE | ZEITGESCHEHEN FreiePresse PLAUENER ZEITUNG Freitag, 3. Juli 2015 Gewässernetz in Leipzig wächst weiter LOKALES KAUSCHWITZ Grundschul-Wahl soll flexibler werden Wassersportler können seit gestern über die Leipziger Gewässer-Landschaft bis in das Neuseenland im Süden der Stadt gelangen. Möglich wurde dies durch den Ausbau des Karl-Heine-Kanals. Dieser wurde um 665 Meter verlängert und ist jetzt an den Lindenauer Hafen angeschlossen. Die Kosten für das Projekt mit einer Bauzeit von drei Jahren lagen bei 9,97 Millionen Euro. An der Verbindung vom Karl-Heine-Kanal zum Lindenauer Hafen soll ein neues Stadtgebiet mit bis zu 400 Wohnungen, Gastronomie und Gewerbe entstehen. Ursprünglich waren sogar 1000 Wohnungen geplant. Die Idee der Kanal-Verbindung von der Elster an die Saale ist alt. Der Leipziger Industriepionier Karl Heine finanzierte vor mehr als 100 Jahren den Bau des nach ihm benannten Kanals. Mit dem Zweiten Weltkrieg kamen die Arbeiten zum Erliegen. Der Kanal blieb unFOTO: PETER ENDIG/DPA vollendet. Der von der Stadt Plauen erarbeitete sogenannte Schulsprengel besagt, dass Eltern ihre Kinder in eine festgelegte Grundschule schicken müssen. Nur per Ausnahmegenehmigung kommen sie darum herum. Doch die Kauschwitzer und Neundorfer wollen sich dieser Regelung nicht mehr fügen. So möchten zum Beispiel die Eltern von Kauschwitzer Kindern vermehrt nicht, dass ihre Sprösslinge die Rückertschule in Haselbrunn besuchen. (pa) Seite 10: Bericht PLAUEN Herzstück von Kunstwerk vermisst Das wohl älteste Grabdenkmal des Vogtlandes wartet in einer Plauener Werkstatt auf die Lösung eines Rätsels. Gern würde die Restauratorin das über 350 Jahre alte Kunstwerk aus der Kirche Ruppertsgrün wieder herstellen – wenn nicht ein entscheidendes Originalstück fehlen würde. Ein Berliner Künstler hat es mitgenommen und unerlaubt verschenkt, so die Kirchengemeinde. Die Familie des Künstlers aber sagt: Das Stück ist verschollen. Seite 11: Bericht (em) IN DIESER AUSGABE Sachsen Institut schlägt Fernzuglinie von Berlin ins Vogtland vor Sport Eine Hotelkette ist neuer Brustsponsor des Chemnitzer FC Kultur Vor 300 Jahren wurde Fabeldichter Gellert in Hainichen geboren Einzelpreis 1,10 Euro Flüchtlingskinder ohne Eltern – Sachsen nimmt große Anzahl auf In Deutschland kommen jährlich Tausende minderjährige Flüchtlinge an, die sich allein durchgeschlagen haben. Der Freistaat erwartet bis zu 1500. VON UWE KUHR DRESDEN — Der Freistaat bereitet sich für 2016 auf die Aufnahme von 1200 bis 1500 minderjährigen Flüchtlingen vor. Das geht aus Planungen im Sozialministerium hervor. Für Sachsen bedeutet das einen sprunghaften Anstieg bei dieser als besonders fürsorgebedürftig geltenden Gruppe von Flüchtlingen, die allein Europa erreicht haben. Bisher leben im Freistaat nur etwa 250 solcher Jungflüchtlinge. In Deutschland gab es Ende 2014 etwa 18.000. Ende dieses Jahres werden es Schätzungen zufolge weit über 20.000 sein. Bayern beherbergt und versorgt inzwischen über 5000 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, etwa 3000 leben allein in München. Grund für diese Diskrepanz ist deutsches Jugendhilferecht. Danach müssen Minderjährige in den Regionen von den Jugendämtern betreut werden, wo sie aufgegriffen wurden. So haben sich neben Bayern die Länder Hessen, Nordrhein-Westfalen, Bremen und Hamburg zu besonderen Brennpunkten entwickelt. Dort enden wichtige Verkehrswege, gibt es Flug- und Seehäfen. Seit September schlagen diese Länder Alarm, weil sie kaum noch Betreuungsstandards aufrechterhalten können. Nun sollen die minderjährigen Ankömmlinge deutschlandweit nach einem bestimmten Schlüssel auf alle Länder verteilt werden. Ein entsprechendes Gesetz bereitet die Berliner CDU/SPD-Koalition vor, das am 15. Juli bereits ins Kabinett kommt. Gleichzeitig sollen nach jetzigem Stand der Verhandlungen die stark betroffenen Länder ruckartig entlastet werden. Sachsen wir, gemessen an seinem Einwohneranteil unter den Ländern, künftig etwa 700 Jungflüchtlinge im Jahr aufnehmen, im nächsten Jahr wäre es wahrscheinlich einmalig aber die doppelte Anzahl: bis zu 1500. Das Plus kommt absehbar aus Bayern. Ihre Betreuung liegt bei den Landkreisen und kreisfreien Städten. Von dort gibt es Kritik, weil viele Fragen wie die Finanzierung nicht geklärt seien. Sachsens Sozialministerin Barba- ra Klepsch (CDU) sieht eine „enorme Herausforderung“. Neben der Unterbringung gehe es um den Besuch von Schulen sowie die Organisation einer sozialen und psychologischen Betreuung. „Es handelt sich um Kinder, die zum Teil stark traumatisiert sein können“, sagte Klepsch. „Wir sollten sie mit offenem Herzen empfangen.“ Gleichzeitig tritt sie beim Bund auf die Bremse. Sachsen müsse noch entsprechende Strukturen schaffen. Verbände und Opposition beklagen Zögerlichkeit des Freistaats Kritik gibt es auch von Trägern der freien Jugendhilfe und der parlamentarischen Opposition in Sachsen. „Wir brauchen schnellstmöglich den Startschuss, um Vorbereitungen treffen zu können“, sagte Hartmut Mann vom Paritätischen Wohlfahrtsverband. Es seien zahlreiche bauliche Fragen zu klären. „Aber der Freistaat hat keinen Plan“, sagte er. Die Linken-Abgeordnete Annekatrin Klepsch fordert eine personelle Aufstockung im Landesju- gendamt und eine finanzielle Entlastung der Kommunen. Als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling gilt, wer sich allein und ohne Kontakt zur Familie nach Deutschland durchgeschlagen hat. Diese Gruppe ist zu 90 Prozent männlich und überwiegend zwischen 15 und 17 Jahren alt. Nach einer Studie kamen 2013 etwa 6600 Kinder bis zum 18. Lebensjahr allein. (uk) Koalition streicht die Kohleabgabe Kraftwerke in der Lausitz von Abschaltung verschont DRESDEN — Die Parteichefs der Regie- rungskoalition haben sich in der Nacht zu Donnerstag auf ein Paket zur Energie- und Klimapolitik geeinigt. Damit soll das Ziel erreicht werden, den Kohlendioxid-Ausstoß (CO2) bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Unter anderem sollen bis 2020 Braunkohlekraftwerke mit einer Gesamtleistung von 2,7 Gigawatt schrittweise vom Netz genommen werden. Vom Tisch ist damit die ursprünglich geplante Strafabgabe auf alte Kohlekraftwerke. Sachsens Regierung und der Braunkohle-Kraftwerksbetreiber Vattenfall haben die Entscheidung begrüßt. Kritik kam von Umweltverbänden, Linken und Grünen. Die von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) zunächst geplante Klimaschutzabgabe hätte nach Expertenmeinung auch zur Abschaltung zweier Kraftwerksblöcke in der Lausitz geführt. (dpa) Seiten 4/5: Leitartikel/Bericht Seltene Drucksachen Sie drucken Bücher voll Kunst – in Mini-Auflagen, aber mit viel Fantasie und Herz. Dafür haben die Frauen von der Chemnitzer Sonnenberg-Presse einen Preis erhalten. Mehr über das Trio lesen Sie in der Wochenendbeilage. WETTER VOR ORT ó Sªé Å6 Sªé ů Sªé Ŷ Sªé žÅ' žñ' ?×é˙flþ ûû' Ų' û6' žñ' VpfléÞ×é˙flþ û¯' žÅ' Ausführliches Wetter: Ratgeber 50027 GRIECHENLAND Bizarre Vogelechse Knappes Rennen bei Volksabstimmung Chinesische Forscher haben eine neue Dinosaurier-Art entdeckt Eine Gruppe vogelartiger Saurier hat farbenprächtigen Zuwachs bekommen: Chinesische Forscher entdeckten gut erhaltene Überreste eines gefiederten Dinosauriers in der Provinz Jiangxi im Süden des Landes. Die neue Art ähnele am ehesten der Gruppe der Oviraptorosauria. Dies waren gefiederte, aber flugunfähige Dinos aus der Kreidezeit (vor 145 bis 66 Millionen Jahren), deren Fossilien vor allem in Ostasien und Nordamerika gefunden wurden. Ihre Vertreter reichen von Exemplaren in der Größe von Truthähnen bis hin zu acht Meter langen Sauriern. Da bei Erdarbeiten für einen neuen Bahnhof in der südchinesischen Stadt Ganzhou nahezu der komplet- te Schädel, sieben Halswirbel, Teile der beiden Flügelarme sowie der Beine gefunden wurden, konnten die Wissenschaftler das Tier sehr gut re- konstruieren und mit anderen Urtieren vergleichen. Dies führte auch zur Einschätzung, dass das Fossil über Merkmale verfügt, die es recht- Die Illustration zeigt einen etwa Gans-großen Saurier mit muskulösen Beinen und einem dunkelgrauen Federkleid. FOTO: CHUANG ZHAO/NATURE PUBLISHING/DPA fertigen, von einer neuen Art zu sprechen. Unklar ist noch, ob die vogelähnlichen Saurier Alles- oder Pflanzenfresser waren. Lange Zeit ging man davon aus, dass es sich um Eierdiebe handelt, woraus sich auch der lateinische Name der Oviraptorosauria erklärt. Ursache für diesen Irrtum war der Fundort des ersten Mitglieds der Gruppe, der sich unmittelbar neben einer Anhäufung fossiler Eier befand. Daraus wurde geschlossen, dass der Saurier seinen Schnabel nutzte, um die Eier anderer Tiere zu knacken. Tatsächlich handelte es sich bei dem versteinerten Gelege um Eier mit Embryonen kleiner Oviraptorosauria. (dpa) Alice Lanzke ATHEN — In Griechenland zeichnet sich einer neuen Umfrage zufolge ein knappes Rennen bei der Volksabstimmung am Sonntag ab. 47,1 Prozent der Befragten würden am Sonntag für „Ja“ und damit für eine Zustimmung zu den von den internationalen Gläubigern des Landes vorgeschlagenen Reform- und Sparmaßnahmen stimmen. 43,2 Prozent wären dagegen, ergab die Befragung im Auftrag der konservativen Zeitung „Eleftheros Typos“. Dafür wurden 1000 Menschen aller Altersgruppen in verschiedenen Teilen des Landes angesprochen. Finanzminister Gianis Varoufakis kündigte gestern seinen Rücktritt für den Fall an, dass die Griechen die Sparforderungen der Geldgeber akzeptieren sollten. (dpa) 4 190932 901103 Die Zeitung im Internet: www.freiepresse.de 53. Jahrgang, Nr. 152, VERLAG UND REDAKTION: 09111 Chemnitz, Brückenstraße 15, Tel. 0371 6560 SERVICE-TELEFON: 0800 80 80 123 MONTAG BIS FREITAG: 6.00–18.00 Uhr | SAMSTAG: 6.00–13.00 Uhr Telefonische Anzeigenannahme | Abo-Service | Ticket-Service 2 Freie Presse SACHSEN Freitag, 3. Juli 2015 Archäologiemuseum führt Besucher in älteste Stätte der Salzgewinnung NACHRICHTEN LANDESGARTENSCHAU Eislaufweltmeister tauft „Eisprinzessin“ OELSNITZ — Das seltene Spektakel ei- ner Rosentaufe steht am Sonntag auf dem Programm der Landesgartenschau Oelsnitz im Erzgebirge. Als Ehrengast dazu wird Jan Hoffmann, zweifacher Eiskunstlaufweltmeister, erwartet. Unter seiner Mitwirkung soll ab 14.15 Uhr eine weiße Rose von einem der weltweit renommiertesten Rosenzüchter den Namen „Eisprinzessin“ erhalten. Damit will der Initiator, das Floraland Gebr. Roth Zwönitz, die lange und erfolgreiche Eiskunstlauftradition in Sachsen würdigen. Ab Herbst soll die Neuzüchtung europaweit in den Handel kommen. (tw) AUTO-SCHIEBER Haftstrafen für „Krokodil“-Bande Das Staatliche Museum für Archäologie DRESDEN — Wegen schweren Ban- dendiebstahls sind zwei Autodiebe gestern vom Landgericht Dresden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Die Kammer sah es als erwiesen an, dass sie 2012 und 2013 im Raum Dresden, Pirna und Chemnitz in mehr als zwölf Fällen Autos und Transporter gestohlen haben. Eine mitangeklagte 35-Jährige wurde überraschend aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Ihr 45 Jahre alter Ehemann erhielt siebeneinhalb, sein 35-jähriger Komplize vier Jahre Haft. Die Mitglieder der tschechischen Bande, der die Polizei den Namen „Krokodil“ gegeben hatte, waren im April 2014 in Usti nad Labem gefasst worden. (dpa) NPD Spitzenfunktionär tritt zurück Der Bundesgeschäftsführer und sächsische Landesvorsitzende der NPD, Holger Szymanski, ist mit sofortiger Wirkung von seinen Ämtern zurückgetreten. Das teilten Bundesund Landesvorstand der rechtsextremistischen Partei gestern mit. Für den Rücktritt gebe es persönliche Gründe. Nähere Informationen gebe es nicht, sagte ein Sprecher. Szymanski selbst war nicht erreichbar. Das NPD-Präsidium will einem Sprecher zufolge am Dienstag über die personellen Konsequenzen beraten, der sächsische Landesvorstand bereits am Samstag (dpa). FOTO: HENDRIK SCHMIDT/DPA BERLIN/DRESDEN — EINWEIHUNG Sachsen bekommt Radfahrerkirche GRIMMA — Am Elbe-Mulde-Radweg am Rande von Grimma wird am Sonntag eine Radfahrerkirche eröffnet. Die St. Martinskirche in Grimma-Nerchau sei die zweite offizielle Radwegekirche im Freistaat, teilte das sächsische Landeskirchenamt gestern mit. Geplant sind zur Eröffnung ein Gottesdienst und ein Gemeindefest. Bundesweit gibt es derzeit mehr als 250 Radwegekirchen. Die St. Martinskirche soll den Angaben zufolge täglich geöffnet sein und vor allem Radwanderer zur Einkehr einladen. (epd) ÜBER FALL Frauen schlagen Räuber in die Flucht LEIPZIG — Die Mitarbeiterin eines Friseurgeschäfts und eine Kundin haben sich in Leipzig erfolgreich gegen einen Räuber gewehrt. Mit einem pistolenähnlichen Gegenstand betrat der Unbekannte das Geschäft und forderte die Tageseinnahmen, wie die Polizei gestern mitteilte. Die Angestellte lehnte die Herausgabe des Geldes ab. Daraufhin wollte der Mann die Geldbörse der Kundin haben. Auch sie verneinte, woraufhin der Täter am Mittwoch ohne Geld flüchtete. (dpa) sehen. Sie gehören zur Sammlung des Naturhistorischen Museums in Wien. Die Schau besteht aus fünf begehbaren Installationen (linkes Foto), deren Architektur an die Form von Salzkristallen (rechts unten) erinnert. Im Inneren sind die Besucher zur Zeitreise in die Lebenswelt der prähistorischen Bergleute Chemnitz widmet sich in seiner ersten Sonderausstellung der Salzgewinnung in den österreichischen Alpen. Unter dem Motto „Salz Berg Werk. Schatzkammer der Alpen“ sind von heute an rund 250 Exponate aus dem ältesten Salzbergwerk der Welt in Hallstatt zu (etwa 750 bis 450 v. Chr.) eingeladen. Die Funde, wie ein Tragesack aus Tierhaut (mittlers Foto), sind zum Teil 3000 Jahre alt. Bilder, Grafiken, Klänge und Gerüche vermitteln, wie die Bergleute damals arbeiteten und den begehrten Rohstoff Salz abbauten und wie sie zu Reichtum kamen – was zum Beispiel die Goldausstattung aus einem Frauengrab FOTOS: UWE MANN (rechts oben) belegt. DIE SONDERAUSSTELLUNG ist bis zum 3. Januar 2016 zu sehen. Das Museum am Stefan-Heym-Platz 1 ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, donnerstags von 10 bis 20 Uhr. Der Eintritt kostet 5 Euro, ermäßigt 3. Institut schlägt Fernzuglinie von Berlin ins Vogtland vor Dresdner Verkehrsplaner haben ermittelt, wie sich die Region besser auf der Schiene anbinden lässt. Auch in Chemnitz würden wieder Fernzüge halten. VON JAN-DIRK FRANKE HOF — Chemnitz, Zwickau und Plau- en könnten sich in Zukunft wieder zu wichtigen Bahnknotenpunkten entwickeln, an denen auch Fernzüge halten. Das sieht ein Konzept vor, dass das Institut für Regional- und Fernverkehrsplanung (IrFP) im Auftrag des Sächsisch-Bayerischen Städtenetzes entwickelt hat. Gestern wurde es in Hof vorgestellt. Die Dresdner Planer zeigen darin, was alles möglich wäre, um Südwestsachsen und Oberfranken besser anzubinden. Danach könnten etwa Reisende aus Städten wie Freiberg oder Plauen im Stundentakt nach Nürnberg fahren – ohne in Hof umsteigen zu müssen. In Chemnitz wäre auch zweistündlich ein Anschluss nach Berlin möglich. Das wäre in 2:18 Stunden zu schaffen, eine Viertelstunde weniger als die Fahrt heute über Leipzig dauert. Aller zwei Stunden könnte auch ein IC aus Hannover in Chemnitz halten. Von Zwickau aus könnten Reisende in knapp drei Stunden nach Berlin kommen, sagte IrFP-Experte Carsten Weber. Entweder mit Umstieg in Chemnitz oder via Leipzig. Bei letzterer Variante setzt das Institut zusätzliche Fernzüge zwischen Leipzig und Berlin voraus, die zeitversetzt zu den jetzigen ICEs fahren. Das würde auch den Plauenern zugute kommen, die damit eine umsteigefreie Verbindung in die Hauptstadt erhalten würden. Verlängere man diese Züge nach Süden, böten sich in Eger (Cheb) Anschlüsse gen Karlsbad sowie über Pilsen nach Prag an. Die Züge könnten dabei Halte in Bad Elster, Bad Brambach oder Franzensbad einlegen. „Damit erhalten die westsächsischen und auch die böhmischen Bäder eine gute Anbindung an Berlin“, schreiben die Autoren. Daneben schlagen sie eine Verlängerung der Linie München-Regensburg-Hof über Plauen nach Leipzig vor. Voraussetzung für das Konzept sind allerdings – auch das schlüsselt die Studie auf – diverse Investitionen in die Infrastruktur. Vor allem müssten auf bayerischer Seite die Trassen von Hof nach Nürnberg und Regensburg elektrifiziert werden. Gleiches gilt für Chemnitz-Leipzig. Auf der Sachsen-Franken-Magistrale 14 Weimar Gotha Dresden 9 Erfurt 4 Gera Jena Freiberg 4 Chemnitz Arnstadt Rudolstadt Saalfeld Teplice (Teplitz) AnnabergBuchholz Aue 72 Ilmenau 73 Zwickau 9 Most (Brüx) Plauen Sachsen-FrankenMagistrale Karlovy Vary (Karlsbad) Hof Richtung Prag Coburg Kulmbach Cheb (Eger) Bayreuth 70 Marktredwitz Tachov (Tachau) 93 Bamberg TSCHECHIEN Plzen (Pilsen) Weiden kommt für die Planer zudem nur der Einsatz von Elektro-Neigetechnikzügen infrage, um die Anschlüsse an den Knoten zu halten. Aber selbst dann seien die Züge nicht in jedem Fall konkurrenzfähig gegenüber den ICEs, die auf der neuen Schnellstrecke durch Thüringen nach Nürnberg fahren, so Weber. Nach Fertigstellung der ICE-Schnellstrecke via Erfurt und Leipzig beträgt die Reisezeit zwischen Nürnberg und Dresden 3:20 Stunden. „Über die Sachsen-Franken-Magistrale kommen wir bei vier Stunden raus.“ Erst ab Hohenstein-Ernstthal kippe das Verhältnis, so Weber. Ob Betreiber wie die Deutsche Bahn aber bereit sind, Elektro-Neigetechnikzüge einzusetzen, ist mehr als fraglich. Die heute genutzten dieselgetriebenen Züge gelten als unbequem und störungsanfällig. Rolf Wahner vom Verkehrsclub VCD äußerte daher in dem Punkt Skepsis an dem Konzept, das er aber sonst für sehr gut befand. Das Städtenetz, in dem Chemnitz, Zwickau, Plauen, Hof und Bayreuth vertreten sind, hat die Studie anfertigen lassen, um eine Diskussionsgrundlage zu haben. Ob Teile davon je umgesetzt werden, steht freilich in den Sternen. „Wir wollen unseren Standpunkt einbringen, damit in Sachen Infrastruktur endlich etwas passiert“, hieß es. Forscher ergründen Orgelflecken Helmholtz-Zentrum will Rätsel um Korrosion lösen DRESDEN — Dresdner Wissenschaft- ler wollen beim Erhalt sächsischer Orgeln helfen. Einige der insgesamt 31 erhaltenen Instrumente von Gottfried Silbermann (1683-1753) seien nicht „in bestem Zustand“ und hätten Korrosionsflecke auf der Oberfläche der Pfeifen, teilte das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf gestern mit. Die Forscher wollen nun die chemische Zusammensetzung der Flecke entschlüsseln, um eine fachgerechte Restaurierung zu ermöglichen. Seit gestern würden OriginalPfeifen von vier Orgeln im Institut begutachtet. Dort seien schon mehrfach Untersuchungen an Orgelteilen mit physikalischen HightechMethoden realisiert worden, hieß es. Die Ergebnisse halfen bei der fachgerechten und nachhaltigen Restaurierung von Kulturgütern. Die Orgelpfeifen stammen von Silbermann-Orgeln in Crostau, Lebusa, Niederschöna und Pfaffroda. (epd) Erlangen 9 Nürnberg Tilo Steiner Richtung Stuttgart, Karlsruhe Amberg 6 Richtung Regensburg DAS STÄDTENETZ will die 57-seitige Studie in den kommenden Tagen online stellen. Die Seite erreichen Sie über diesen Kurzlink: » www.freiepresse.de/sfm Michael Mäder untersucht im Dresdner Helmholtz-Zentrum die Pfeife einer Orgel. FOTO: SEBASTIAN KAHNERT/DPA Hitze stellt Mensch und Natur auf Belastungsprobe Die Sonne strahlt und heizt Sachsen auch in den nächsten Tagen weiter ein. Nicht für alle ein Grund zur Freude. VON SIMONA BLOCK UND BIRGIT ZIMMERMANN LEIPZIG — Das Hoch „Annelie“ hat Sachsen gestern kräftig eingeheizt. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wurde es besonders in den Städten sehr heiß. In Dresden wurden am Nachmittag 31,3 Grad gemessen und auch im Raum Leipzig wurde die 30-GradMarke geknackt. In den nächsten Tagen soll es noch heißer werden – mit Folgen für Flüsse, Wälder und die Landwirtschaft. Mit anhaltender Hitze und Trockenheit nimmt die Gefahr von Waldbränden rasant zu. Für den gesamten Norden Sachsens besteht bereits die zweithöchste Warnstufe Rot. Die vom Staatsbetrieb Sachsenforst gestern veröffentlichte Prognose besagt, dass in den nördlichen Regionen der Landkreise Nordsachsen und Bautzen morgen die höchste Waldbrand-Warnstufe Lila erreicht wird. „Da reicht ein kleiner Funken, um ein Feuer auszulösen“, sagte Sachsenforst-Sprecher Sebastian Förster. Die Binnenschifffahrt auf der Elbe läuft schon seit sechs Wochen wegen des extremen Niedrigwassers auf Sparflamme. „Massengut wie Schrott, Flussspat oder Getreide wird kaum gefahren und wenn, dann stark in der Menge reduziert“, sagte eine Sprecherin der Sächsische Binnenhäfen Oberelbe. Statt der üblichen 900 bis 1000 Tonnen seien nur noch maximal 250 Tonnen Ladung möglich. Auch leichtere Transporte etwa von Transformatoren seien bei einem Wasserstand unter 70 Zentimetern schwierig. „Wir sind hart an der Grenze.“ Sachsens Bauern rechnen in diesem Jahr wegen der anhaltenden Trockenheit mit erheblichen Ernteeinbußen. Es gebe gerade in Nordund Ostsachsen „massivste Probleme“, sagte Andreas Jahnel, Referent für Pflanzenbau beim Landesbauernverband Sachsen, gestern. An Standorten mit leichten Böden rechnet der Verband mit 20 bis 40 Prozent weniger Ertrag, in mittleren Lagen könnten sich die Verluste auf 10 bis 15 Prozent belaufen. Das Korn auf den Feldern sei vielerorts notreif und müsse so schnell wie möglich gedroschen werden. In Nord- und Ostsachsen habe die Getreideernte bereits begonnen. „Ungewöhnlich zeitig“, sagte Jahnel. Immerhin konnten gestern auf der Elbe wieder motorisierte Ausflugsschiffe und Dampfer der Sächsischen Dampfschiffahrt fahren. Eine Wasserwelle aus Tschechien hat den Pegelstand in Dresden um etwa 20 Zentimeter erhöht. „Wir fahren, mit kleinen Einschränkungen“, sagte eine Sprecherin des Unternehmens. Der Prognose nach soll auch in den nächsten Tagen gefahren werden. Über den Betrieb werde täglich neu entschieden. Der Deutsche Wetterdienst sagt für die nächsten Tage weiter Hitze voraus. „Es wird verbreitet über 35 Grad gehen“, sagte DWD-Meteorologe Jörg Oehmichen in Leipzig. Das Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung in Freiburg im Breisgau hat für ganz Deutschland eine Hitzewarnung herausgegeben. Sie wird ausgelöst, wenn die gefühlten Temperaturen bei mehr als 34 Grad liegen. (dpa) DIE AKTUELLE Waldbrandgefährdung können Sie auf einer Karte sehen, wenn Sie diesen Code scannen » www.freiepresse.de/waldbrand ZEITGESCHEHEN Freitag, 3. Juli 2015 Freie Presse 3 DAS THEMA: „FREIE PRESSE“ ZEIGT UNENTDECKTE ORTE Verborgene Schätze Die Sommerferien stehen vor der Tür und die „Freie Presse“ startet wieder eine Entdeckertour. Diesmal laden wir nicht nur in Schlösser ein. Wir wollen Sie vielmehr an Orte führen, die im Verborgenen ihren Charme entwickeln. Auf dieser Seite sehen Sie alle fünf Objekte und Termine im Überblick. Ab nächste Woche stellen wir die Angebote einzeln vor. 14 169 175 DÖBELN Leisnig Leis s DRESDEN D R RESD ESDEN ESDE Hartha Roßwein 4 Waldheim Brettmühle Mulda 169 ALTENBURG 180 Chemnitzer Gewölbegänge 4 Meerane Samstag, 25. Juli: Seit 1880Hainichen steht die Brettmühle in Mulda und nicht zuletzt dank des engagierten Fördervereins „Technische Denkmale Mulda“ ist sie bis heute funktionstüchtig. Davon können Sie sich am letzten Samstag Penig FREIBERG überzeugen. Bis 1972 wurde das Sägewerk betrieben, danach gab es Burgstädt im Juli beim Schausägen bis 16 Uhr selbst 72 noch Lohnschnitt. Heute ist die Mühle mitsamt dem Deutz-Dieselmotor und einer Dampfmaschine vor allem Frankenberg FOTO: ECKARDT MILDNER ein Zeitzeuge der Industrialisierung im Erzgebirge. Flöha Limbach-O. Oederan CHEMNITZ Samstag, 11. Juli: Ein Ort, 9 an dem man Geschichte erleben kann – das klingt ziemlich abge- Crimmitschau droschen. Schließlich sind es Ereignisse, die längt vorbei sind. In den Chemnitzer Gewölbegängen hat man aber dennoch den Eindruck, mehrere Jahrhunderte Stadtgeschichte zu 175 durchlaufen. Seit Anfang des 16. Jahrhunderts haben Menschen in den feuchten Gemäuern Steine zerschlagen, Bierfässer gelagert und dicht gedrängt um ihr Leben gebangt. Heute 173 Werdau FOTO: ANDREAS SEIDEL kämpft ein Verein darum, dieses geschichtsträchtige Erbe zu erhalten. 174 Hohenstein-E. Oelsnitz Großhartmannsdorf Netzschkau Reichenbach MarienThum Wolkenstein berg Olbernhau 169 101 Schneeberg Treuen 94 92 169 Aue Schwarzenberg Schlettau AnnabergBuchholz 174 Reitzenhain 101 Rodewisch Auerbach PLAUEN P Eibenstock Bergen 173 Pockau 93 Elsterberg 72 171 Stollberg Hartenstein Fr 101 Zschopau Burkhardtsdorf 72 BrandErbisdorf 180 180 ZWICKAU 173 Siebenlehn Mittweida 95 Hermsdorfer dorfer Kreuzz 4 175 Kurort 95 Oberwiesenthal Falkenstein Oelsnitz Tannenbergsthal 92 Klingenthal 283 Adorf HOF H 93 Schönberg Kalkwerk Lengefeld Samstag, 8. August: Staub und Schweiß prägen für die Arbeiter den Abbau und die Verarbeitung von Kalk. Doch das Kalkwerk Lengefeld zeugt nicht nur von dem Knochenjob, der in der Bergstadt an der Silberstraße seit Jahrhunderten erledigt wird. Ende des Zweiten Weltkrieges wurden im Kalkwerk untertage Dresdner Kunstschätze eingelagert. Ihren Weg von dort in die SowjetFOTO: FOTOLIA union und schließlich in die DDR zeichnet die Ausstellung des Museums nach. Schloss Netzschkau Sonntag, 19. Juli: Das helle Gemäuer des Schlosses ist bereits aus der Ferne auffällig. Dennoch steht es als vogtländische Sehenswürdigkeit im Schatten der Burg im Nachbarort Mylau oder gar der Göltzschtalbrücke. Zu Unrecht. Ende des 15. Jahrhunderts erbaut, ist es eines der ersten Schlösser in Sachsen. Nach vielen Besitzerwechseln im Laufe der Jahrhunderte kaufte nach dem Tod der letzten Gräfin die Stadt 1944 das Gebäude. Heute ist das FOTO: PETRA STEPS Schloss vor allem ein Ort der Kultur. Schlossruine Hartenstein Sonntag, 2. August: Bereits Kaiser Barbarossa kannte das altehrwürdige Gemäuer am Rande von Hartenstein im Landkreis Zwickau. Die erste urkundliche Erwähnung des Schlosses von 1173 trägt seine Unterschrift. Damit ist es eines der ältesten Bauwerke Sachsens. Zerstört wurde das Ensemble am 20. April 1945 durch amerikanische Bomben. Während der DDR-Zeit verfiel es weiter. In den vergangenen Jahren hat der Förderverein FOTO: STEFAN UNGER Schloss Hartenstein tonnenweise Schutt beräumt, Wände gesichert und neu aufgemauert sowie ein Museum eingerichtet. KOMMENTAR & HINTERGRUND Freitag, 3. Juli 2015 LEITARTIKEL IM FOKUS Der Kunde zahlt US-Autor kämpft für Europas Zugvögel CHRISTOPH ULRICH ÜBER DIE EINIGUNG AUF ENERGIE-ECKPUNKTE Der Schriftsteller Jonathan Franzen erhält für seinen Einsatz den Euronatur-Preis FOTO; TAMAS KOVACS/DPA/ARCHIV 4 Freie Presse christoph.ulrich@freiepresse.de M onatelang wurde über die von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) ins Spiel gebrachte Kohleabgabe auf Braunkohlekraftwerke gestritten. Präsentierte die eine Seite ein Gutachten, dass der Braunkohlestrom zur Energiesicherheit in Deutschland notwendig ist, zogen Grüne und Umweltschützer sofort ein Gegengutachten aus der Schublade mit dem Fazit, dass die als CO2Schleudern verteufelten Kraftwerke verzichtbar seien. Die Gewerkschaften argumentierten, dass im Falle der Abgabe Tausende Arbeitsplätze in den Kohlerevieren gefährdet wären, was die Opposition als unseriöse Panikmache bezeichnete. Doch diesem Argument konnte sich der Sozialdemokrat Gabriel nicht verschließen, zumal die Bundesländer Sachsen und Sachsen-Anhalt ebenfalls um ihre Braunkohleindustrie fürchteten. Das Aus für die geplante Strafabgabe wird deshalb auch in beiden Bundesländern begrüßt. Die Einrichtung einer Kapazitätsreserve mit Braunkohlekraftwerken verhindert einen Kahlschlag bei den Arbeitsplätzen und ermöglicht einen langfristigen, schrittweisen Rückzug aus der Braunkohleverstromung. Die Kohleabgabe dagegen hätte zu einem neuerlichen Strukturbruch in den Kohlerevieren geführt, dessen Kosten letztlich auch vom Steuerzahler und den Sozialversicherungen hätten getragen werden müssen. Zur gesellschaftlichen Akzeptanz der Energiewende gehört es aber auch, die Interessen der betroffenen Arbeitnehmer zu berücksichtigen. Die Entscheidung der Berliner Koalition ist deshalb für Sachsen und vor allem für die Lausitz ein positives Ergebnis, mit dem man die wirtschaftliche Zukunft dieser Region planen kann. Das gesamte Paket zur Energieund Klimapolitik, auf das sich die Parteichefs der Regierungskoalition gestern geeinigt haben, wird vor allem einen Effekt haben: Die Energiewende wird nicht billiger, schon gar nicht für die Stromverbraucher. Die Vergütung der Kapazitätsreserve, die Förderung der Kraft-WärmeKopplung und der Netzausbau mit teuren Erdkabeln müssen erst einmal finanziert werden. Da es bisher schon üblich war, die Kosten der Energiewende über den Strompreis abzurechnen, werden die Strompreise auch nach diesem Kompromiss weiter steigen. IMPRESSUM Herausgeber: Medien Union GmbH Ludwigshafen Verlag: Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG 09111 Chemnitz, Brückenstraße 15 oder 09002 Chemnitz, Postfach 261 Telefon: 0371 6560 Telefax Redaktion: 0371 656-17084 Telefax Anzeigen: 0371 656-17077 Internet: www.freiepresse.de E-Mail: die.tageszeitung@freiepresse.de Geschäftsführer: Ulrich Lingnau Chefredakteur: Torsten Kleditzsch (verantwortlich für den redaktionellen Teil) Stellvertretende Chefredakteure: Udo Lindner, Jana Klameth Anzeigenleitung: Gesamt: Tobias Schniggenfittig (verantwortlich für den Anzeigenteil) National: Alexander Arnold Regional: Steffen Schulle Leiter Lesermarkt: Arne Stuck Der Abonnementpreis der Freien Presse beträgt monatlich 27,60 ¤, einschließlich 7% Mehrwertsteuer und ist im Voraus zu bezahlen. Der monatliche Postbezugspreis beträgt 34,20 ¤. Abbestellungen können nur zum Quartalsende ausgesprochen werden und müssen sechs Wochen vorher schriftlich beim Verlag oder den Geschäftsstellen vorliegen. Die Zusteller sind nicht berechtigt, Abbestellungen anzunehmen. Sämtliche Beiträge in der Freien Presse oder in Freie Presse Online unterliegen dem Schutz des Urheberrechts. Zweitverwertungsrechte an Freie Presse-Beiträgen (für Pressespiegel, Archive etc.) können erworben werden bei der PMG Presse-Monitor GmbH, Markgrafenstraße 62, 10969 Berlin, Telefon: 030 284930, E-Mail: info@presse-monitor.de, oder direkt beim Verlag. KARIKATUR: TOMICEK Kohle-Grill. Der Bestsellerautor Jonathan Franzen erhält den Euronatur-Preis 2015. Der amerikanische Schriftsteller sei ein begeisterter Vogelbeobachter und engagiere sich vorbildlich für den Vogelschutz in Europa, teilte die Stiftung EuroNatur gestern mit. Mit der undotierten Auszeichnung würden herausragende Leistungen für den Naturschutz gewürdigt. Sie wird am 14. Oktober auf der Bodenseeinsel Mainau verliehen. Unter den früheren Preisträgern sind Prinz Charles, Michail Gorbatschow und Ex-Bundesumweltminister Klaus Töpfer (CDU). Franzen trage wesentlich dazu bei, die starke Bedrohung der euro- päischen Wildvögel durch legale Jagd, Wilderei und Lebensraumverlust ins Blickfeld der internationalen Öffentlichkeit zu rücken, heißt es. Der Autor hatte 2012 zum Thema Vogeljagd unter anderem auf dem Balkan recherchiert. Die Ergebnisse wurden in seinem Beitrag „Letztes Lied für Zugvögel“ veröffentlicht. Euronatur-Schätzungen zufolge werden entlang eines schmalen Küstenstreifens an der östlichen Adria jedes Jahr mehrere Millionen Zugvögel Opfer der Vogeljagd. Franzen gilt als einer der bedeutendsten US-Autoren. Zu seinen bekanntesten Romanen zählen „Freiheit“ und „Die Korrekturen“. (epd) FOTO: DAVID EBENER/DPA Vier Busse werden nun in der Nacht zum Samstag ins Ruhrgebiet rollen – zwei aus Dresden und je einer aus Leipzig und Chemnitz. Wie die Kräfteverhältnisse in Essen aussehen werden, hängt vor allem auch von den Mobilisierungserfolgen von Luckes „Weckruf 2015“ ab. Am 28. Juni gab es in Achim bei Bremen ein internes Treffen der Initiative, wo Strategien für den Parteitag abgestimmt wurden. Ein offenbar heimlich angefertigter Tonmitschnitt kursiert im Internet und wird heftig diskutiert. Lucke betont dort noch einmal, sein Verhältnis zu Petry sei „zerrüttet“. Er kündigt an, er werde ausschließlich für den ersten Bundessprecher kandidieren. Das erwarte er auch von Frau Petry. Heute Abend will sich das Weckruf-Lager bei einem Treffen in Essen auf den Parteitag einstimmen. Rund 3900 der etwa 22.000 AfD-Mitglieder unterstützen den Verein, der sich zur Westbindung Deutschlands in Nato und EU bekennt und der nationalistische Positionen ablehnt. Im Petry-Lager gibt es aber auch Sympathisanten für die „Erfurter Resolution“, die vom Thüringer AfDLandeschef Björn Höcke initiiert wurde. Laut Höcke haben rund 2000 Parteimitglieder die Resolution unterzeichnet. Aus Sachsen unterschrieb Hans-Thomas Tillschneider, Mitglied im Landesvorstand und Sprecher der Patriotischen Plattform. Er will in Essen für den Bundesvorstand kandidieren. Die AfD wolle er zu einer „unangepassten, ebenso patriotischen wie demokratischen Volkspartei entwickeln“. Showdown in Essen Lucke oder Petry? Der erbitterte Machtkampf in der AfD soll am Wochenende mit der Wahl eines neuen Bundesvorstands entschieden werden. Beide Lager haben ihre Anhänger mobilisiert: Tausende Mitglieder werden zum Bundesparteitag erwartet. VON OLIVER HACH CHEMNITZ — Die Grugahalle in Essen-Rüttenscheid ist ein wuchtiger Stahlbetonbau aus dem Jahr 1958. Stühle für mehr als 7000 Menschen passen in das denkmalgeschützte Gebäude mit seiner markanten Schmetterlingsform. Beim Flügelkampf in der AfD, der Alternative für Deutschland, wird morgen auch viel Platz nötig sein: Rund 4300 Teilnehmer haben sich zu dem außerordentlichen Mitgliederparteitag vorab angemeldet, weitere können sich noch spontan am Tagungsort einfinden. Parteiintern spricht man bereits im Superlativ: Das sei der „wohl größte und wahrscheinlich spektakulärste Parteitag nach dem Zweiten Weltkrieg“, schrieb André Poggenburg, AfD-Landesvorsitzender in Sachsen-Anhalt, an seine Mitglieder. Seit Monaten tobt in der Partei ein erbitterter Machtkampf zwischen dem wirtschaftsliberalen Flü- Bernd Lucke gegen Frauke Petry: In Essen soll der Machtkampf entschieden werden. gel um Bernd Lucke und den Rechtskonservativen um Frauke Petry. In Essen wird es nun zum Showdown kommen. Auf dem Parteitag soll ein neuer Bundesvorstand gewählt werden. Lucke hat eine weitere Zusammenarbeit mit Petry ausgeschlossen. Die wiederum deutete zuletzt an, sie werde notfalls auch wieder mit dem Erzrivalen zusammenarbeiten. Ein Parteichef – oder doch drei? Noch scheint jedoch unklar, ob die künftige Hierarchie in der Partei in Essen überhaupt klar geregelt wird. Vorgesehen ist, einen ersten und einen zweiten Bundessprecher zu wählen; der zweitgewählte soll zum 1. Dezember zu einem von vier gleichberechtigten Stellvertretern degradiert werden. Damit würde es dann nur noch einen AfD-Bundesvorsitzenden geben. So will es Lucke und so sieht es die Satzung vor, die auf dem Parteitag Ende Januar in Bremen mit hauchdünner Mehrheit beschlossen wurde. Das Bundesschiedsgericht der Partei stellte jedoch Fehler bei der Abstimmung fest. Damit muss in Essen zunächst die Bremer Satzung mit Zweidrittelmehrheit bestätigt werden. Sonst gilt weiter die alte Regelung mit drei Bundessprechern. So jedenfalls sieht es Uwe Wurlitzer, Generalsekretär der sächsischen AfD. Der Landesverband steht nach seinen Worten geschlossen hinter der Landesvorsitzenden. „Frauke Petry wird gewählt, Bernd Lucke wird nicht gewählt“, sagt Wurlitzer zu seinen Erwartungen an den Parteitag. Mit Lucke wolle er keinen Kompromiss mehr. Und wenn Petry unterliegt? „Dann machen wir unsere Arbeit weiter“. Zwei Jahre lang habe man erfolgreich einen Landesverband aufgebaut, da werde man doch nicht einfach das Feld räumen. Wirbel um Lucke-Leak Für den Bundesparteitag wurde in Sachsen kräftig mobilisiert. Der Generalsekretär gab als Zielmarke aus, 400 bis 600 Sachsen nach Essen zu bringen. Die Resonanz unter den 850 sächsischen Parteimitgliedern blieb jedoch deutlich unter den Erwartungen. „250 Leute haben definitiv zugesagt“, berichtet Wurlitzer. Bundestag ändert Teile des Ausländerrechts Neue Regeln im Asylrecht: Flüchtlinge, die sich seit Jahren als Geduldete im Land aufhalten, dürfen bleiben. Wer falsche Angaben macht oder Schlepper bezahlt, soll schneller in Haft genommen werden können. VON RONNY SCHILDER BERLIN — Der Bundestag hat gestern das Bleiberecht und die Abschiebung für Asyl- und Schutzsuchende neu geregelt. Das Gesetz wurde mit den Stimmen der Regierungskoalition verabschiedet. Im Februar war der Entwurf der Bundesregierung öffentlich geworden und löste Demonstrationen von Menschenrechtsgruppen gegen die geplanten Regelungen aus. Insbesondere die Ausweitung der Abschiebehaft stieß auf Kritik. Ein fehlender Pass oder Geldzahlungen an Schlepper wurden als Haftgründe aufgenommen. Die Bundesregierung beruft sich auf das Dublin-Abkommen. Danach dürfen Schutzsuchende nur in jenem europäischen Land einen Asylantrag stellen, das sie zuerst betreten. Nach Angaben des Vereins Pro Asyl wurde im vorigen Jahr gegen mehr als 35.000 Flüchtlinge ein sogenanntes Dublin-Verfahren eingeleitet. Den meisten von ihnen drohe nun das Gefängnis. „Kommen Flüchtlinge beispielsweise in Italien an, reisen aber zu ihren Verwandten nach Deutschland weiter, würde ihnen künftig hier die Inhaftierung drohen“, so ein Pro-Asyl-Sprecher gestern. Das sei inakzeptabel. Erleichterungen für Schutzsuchende bringt das neue Gesetz im Bereich des Bleiberechts. Das Bleiberecht wird künftig allen unter 27Jährigen Migranten gewährt, die in Deutschland geduldet und mindestens vier Jahre zur Schule gegangen sind (bisher sechs Jahre). Erwachse- ne ohne Kind, die seit acht Jahren, und Erwachsene mit Kind, die seit sechs Jahren in Deutschland leben, erhalten ein Bleiberecht, sofern sie für sich selbst sorgen können, gut Deutsch sprechen und integriert sind. Das verschafft vor allem Langzeitgeduldeten eine Perspektive. Manfred Schmidt Präsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) FOTO: BAMF/TORSTEN HÖNIG Die Duldung ist ein besonderer Status im Ausländerrecht. Wenn ein eigentlich abzuschiebender Flüchtling keinen Pass besitzt, aus gesundheitlichen Gründen nicht reisen kann oder die Lage im Herkunftsland eine Rückkehr nicht zulässt, kann die Abschiebung ausgesetzt werden. Die Duldung legalisiert den Aufenthalt, ist aber kein Aufenthaltstitel. Die Ausreisepflicht besteht weiter. Erst nach Erhalt eines Aufenthaltstitels kommt die Abschiebung nicht mehr in Betracht. Der Freistaat Sachsen hat sich nach Angaben des Dresdner Innenministeriums mit Erfolg dafür eingesetzt, dass eine Berufsausbildung als ausdrücklicher Duldungsgrund aufgenommen wurde. Einen Aufenthaltstitel begründet die Berufsausbildung aber nicht, was den Wert der Regelung nach Ansicht von Pro Asyl herabsetzt. Die Linke scheiterte mit ihrem Vorschlag, Schutzsuchende in die Gesetzliche Krankenversicherung aufzunehmen. Der Präsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, Manfred Schmidt, warb gestern in einem Zeitungsinterview dafür, Asylbewerbern aus sicheren Herkunftsländern das Taschengeld von rund 140 Euro im Monat zu streichen. Es setze falsche Anreize, einen Asylantrag zu stellen, so Schmidt. Die Linkspolitikerin Ulla Jelpke warf dem Behördenchef „Rechtspopulismus“ vor: „Leistungskürzungen mit dem Ziel der Abschreckung sind und bleiben verfassungswidrig.“ (mit dpa/epd) Ein Recht mit Kompromissen Das Grundrecht auf Asyl ist im Grundgesetzartikel 16a festgeschrieben. Durch den „Asylkompromiss“ von 1993, eine Reaktion auf zunehmende Schutzgesuche durch die Jugoslawien-Kriege, wurde das Recht erstmals eingeschränkt. Eine Verschärfung erfolgte 2007, als im Zuge der Terrorbekämpfung zusätzliche Gründe für die Versagung einer Aufenthaltserlaubnis und die Ausweisung ins Gesetz aufgenommen wurden. Die Abschiebung von Flüchtlingen ist verboten, wenn sie den sicheren Tod für den Betroffenen bedeuten würde. Behörden treffen die Entscheidung, ob abgeschoben wird, teilweise ohne vollständige Information. Erst seit März 2015 orientiert sich das Leistungsniveau der Hilfen für Asylbewerber an der Sozialhilfe und dem Arbeitslosengeld II, liegt in vielen Bereichen aber darunter. So ist die Gesundheitsversorgung auf akute und Schmerzfälle beschränkt. (ros) POLITIK Freitag, 3. Juli 2015 NACHRICHTEN Freie Presse 5 Bürgerkrieg im Jemen bedroht Weltkulturerbe MILITÄRAKTION EU startet Einsatz gegen Schleuser BRÜSSEL — Im Mittelmeer hat die eu- ropäische Militäroperation gegen libysche Schleuserbanden begonnen. Der italienische Konteradmiral Andrea Gueglio übernahm nach Angaben aus Brüsseler Militärkreisen den Befehl über die ersten von EU-Staaten zur Verfügung gestellten Einsatzkräfte. Darunter sind die deutsche Fregatte „Schleswig-Holstein“ und das Versorgungsschiff „Werra“. Zusammen haben EU-Staaten für den maritimen Einsatzverband 1000 Soldaten und zwei Dutzend Schiffe, Flugzeuge, U-Boote und Drohnen zugesagt. In der ersten Phase sollen die Soldaten Informationen über die Aktivitäten sammeln. Danach ist geplant, Schleuser-Schiffe zu zerstören. (dpa) TUNESIEN Die Unesco hat zwei Welterbestätten als Folge Zwölf Verdächtige nach Attentat in Haft des Bürgerkriegs im Jemen für bedroht erklärt. Auf der Roten Liste stehen jetzt die Altstadt der Hauptstadt Sanaa und die Festungs- stadt Schibam mit ihren jahrhundertealten Hochhäusern aus Lehm (Archivbild). Das Welterbekomitee begründete seinen Schritt gestern mit den erheblichen Schäden, die Sa- naa bereits in dem derzeitigen Konflikt erlitten habe. Schibam drohe Ähnliches. Seit Monaten kämpfen im Jemen schiitische HuthiRebellen gegen Anhänger von Präsident Ha- di. In New York hatten die Vereinten Nationen gestern bereits die höchste Nothilfestufe für das asiatische Land auf der Arabischen FOTO: MIKE NELSON/DPA Halbinsel ausgerufen. TUNIS — Nach dem Terroranschlag auf den tunesischen Badeort Sousse hat die Polizei in dem nordafrikanischen Land insgesamt zwölf Verdächtige festgenommen. Aus dem tunesischen Innenministerium hieß es gestern, im Zuge der Ermittlungen seien weitere Festnahmen möglich. Ein 24 Jahre alter Student hatte am vergangenen Freitag in Sousse 38 Touristen getötet, bevor er selbst erschossen wurde. 30 der Opfer waren Briten. Auch zwei Deutsche kamen ums Leben. Die Regierung hatte bereits am Montag die Festnahme mehrerer Verdächtiger gemeldet, die den Attentäter unterstützt haben sollen. (dpa) OSTUKRAINE Separatisten wollen im Oktober wählen DONEZK — Trotz zunehmender Ge- fechte in der Ostukraine haben die prorussischen Aufständischen in der Region für den 18. Oktober Kommunalwahlen angesetzt. Die Abstimmung über die künftige Führung der Städte und Bezirke stehe im Einklang mit dem im Februar geschlossenen Friedensabkommen von Minsk, sagte Separatistenführer Alexander Sachartschenko gestern in Donezk. Die prowestliche Führung in Kiew will die Ergebnisse der Wahlen nicht anerkennen. Sachartschenko warf der Führung des krisengeschüttelten Landes vor, die Umsetzung des Minsker Abkommens zu verschleppen. (dpa) SPENDENAF FÄRE Parteikollege belastet Spaniens Premier MADRID — Der frühere Schatzmeister der spanischen Konservativen (PP), Luis Bárcenas, hat Ministerpräsident Mariano Rajoy beschuldigt, von schwarzen Kassen in der Partei gewusst zu haben. Schwarzgeldzahlungen hätten in der Partei seit 1982 ein „fest etabliertes System“ gebildet, betonte Bárcenas vor einem Gericht in Madrid. Bárcenas und anderen wird wegen der Affäre der Prozess gemacht. Die schwarzen Kassen seien vom Parteigründer Manuel Fraga eingeführt und von den späteren Parteichefs Antonio Hernández Mancha, José María Aznar und Rajoy übernommen worden. (dpa) KIRCHENTAG Kollekte in Stuttgart bringt 300.000 Euro STUTTGART — Die Besucher des Evangelischen Kirchentags in Stuttgart haben bei den großen Gottesdiensten insgesamt 301.177,61 Euro gespendet. Das Geld aus der Kollekte komme Flüchtlings- und Versöhnungsprojekten zu, wie die Organisatorengestern mitteilten. Allein beim Schlussgottesdienst auf dem Cannstatter Wasen mit geschätzt 95.000 Gläubigen kamen am 7. Juni demnach rund 138.500 Euro zusammen. (dpa) Berlin telefoniert, NSA hört mit Die USA wissen bestens über eigentlich geheime Überlegungen in der Bundesregierung Bescheid BERLIN — Im aktuellen Verfassungsschutzbericht werden als „Hauptträger der gegen Deutschland gerichteten Spionageaktivitäten“ Russland, China und der Iran benannt. Die National Security Agency (NSA) kommt nur am Rande vor. Auf die Frage nach der Wühlarbeit des US-Geheimdienstes versicherte Verfassungdschutzchef Hans-Georg Maaßen: „Dafür haben wir keine Anhaltspunkte.“ Die gibt es anscheinend doch. Der Berliner Korrespondent Armin Käfer beantwortet für die „Freie Presse“ die wichtigsten Fragen. Von wem kommen die Hinweise? Anhaltspunkte liefert die Internetplattform Wikileaks. Sie veröffentlicht Dokumente, die belegen sollen, dass die NSA die deutsche Regierung auf breiter Front über viele Jahre bespitzelt hat. Die Belege erscheinen plausibel. Es ist allerdings unklar, aus welcher Quelle sie stammen und ob es sich dabei tatsächlich um Originaldokumente handelt. Was enthüllt Wikileaks? Die anonymen Enthüller zeigen auf ihrer Homepage eine Liste mit 69 Telefonnummern, die allesamt Anschlüsse der Bundesregierung betreffen. Zudem finden sich bei Wikileaks zwei angebliche Abhörprotokolle der NSA und des britischen Geheimdienstes GCHQ. Sie sollen zeigen, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre wichtigsten Berater bespitzelt wurden. In einem Fall handelt es sich angeblich um die Mitschrift eines privaten Gesprächs der Kanzlerin mit einem persönlichen Assistenten. Das andere Protokoll betrifft den Leiter der EuropaAbteilung im Kanzleramt, Nikolaus Meyer-Landrut. In beiden Fällen ging es um vertrauliche Erörterung zur Haltung der deutschen Regierung in der Griechenland-Krise. Die Abhörprotokolle sollen aus dem Jahr 2011 stammen. Die NSA habe sie „zwei Stufen über streng geheim“ klassifiziert, so berichtet Wikileaks. Wen hat die NSA bespitzelt? Neben Merkel und ihren engsten Beratern hatte der US-Geheimdienst den Wikileaks-Dokumenten zufolge zahlreiche Spitzenvertreter der Bundesregierung im Visier. Unter anderem steht der zeitweilige SPDFinanzminister Oskar Lafontaine auf der Liste der Zielpersonen sowie Werner Müller, Wirtschaftsminister von 1998 bis 2002, und die seinerzeitige Finanz-Staatssekretärin Barbara Hendricks. Sie ist inzwischen Umweltministerin. Die NSA-Liste umfasst zudem Nummern der Telefonzentralen und der Faxgeräte in Schlüsselministerien. Auch ein Anschluss der Europäischen Zentralbank ist aufgeführt. Was ist neu? Im Oktober 2013 gab es Berichte, wonach Merkels Handy abgehört worden sei. Nach einigem Zögern leitete der Generalbundesanwalt Er- mittlungen ein. Er fand aber nach eigenem Bekunden „keinen zu einer Anklage führenden Beweis dafür, dass Verbindungsdaten erfasst oder ein Telefonat der Bundeskanzlerin abgehört wurden“. Bereits im Zusammenhang mit der Handy-Affäre hatte die „New York Times“ berichtet, dass der US-Geheimdienst nicht nur die Kanzlerin, sondern den gesamten Berliner Politikbetrieb bespitzelt habe – inklusive ranghoher deutscher Beamter. Der NSA-Untersuchungsausschuss befasst sich seit Monaten mit Abhöraktionen, bei denen der Bundesnachrichtendienst (BND) die US-Kollegen beim Spionieren unterstützt haben soll. Dabei ging es jedoch um das gezielte Sammeln von Verbindungsdaten – nicht um das Abhören der Gespräche selbst wie im Fall der jetzt publizierten Protokolle. Diesen Lauschangriff hat die NSA offenbar ohne BND-Hilfe abgewickelt. Dazu bedarf es aufwändiger Technik – und entsprechender Installationen auf deutschem Boden. Der Straftatbestand der Spionage wäre damit erfüllt. Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) checkt kurz vor einer Kabinettssitzung sein Handy. Die Spionage-Vowürfe sieht er gelassen. FOTO: SCHACHT, HENNING/ACTIONPRESS Was sagen die Politiker? In Berlin fällt die Bewertung der neuen Enthüllungen höchst unterschiedlich aus. Für Hans-Peter Friedrich (CSU), den ehemaligen Innenminister, ist die Sache mit der flächendeckenden US-Spionage auf Regierungsebene einfach: „Nachrichtendienste sind so, wie sie sind“, sagt er im Deutschlandfunk. „Wenn Politiker wichtige Dinge zu besprechen haben, dann nicht an der offenen Leitung.“ Die Botschaft lautet: Alles halb so wild. Auch Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD), den der Verdacht auf Wirtschaftsspionage eigentlich alarmieren müsste, wiegelt eher ab: „Man bekommt ein ironisches Verhältnis dazu“, sagt er. „Wir machen nichts in Ministerien per Telefon, was man abhören müsste.“ Innenminister Thomas de Maizière (CDU), zuständig für die Spionageabwehr, versichert: Seine Sicherheitsbehörden hätten jetzt auch westliche Geheimdienste im Visier. Christian Flisek, SPD-Obmann im NSA-Untersuchungsausschuss, will die Sache aber nicht so einfach auf sich beruhen lassen. Aufgrund der Wikileaks-Enthüllungen sei ein Protest bei der US-Regierung unumgänglich. Die von Wikileaks veröffentlichten Dokumente schadetem dem Ansehen der Bundesregierung, aber auch dem des parlamentarischen Untersuchungsausschuss, sagt Konstantin von Notz, der für die Grünen in dem Gremium sitzt. Gibt es offizielle Reaktionen? Kanzleramtchef Peter Altmaier (CDU) traf sich gestern mit US-Botschafter John Emerson. „Altmaier hat den US-Botschafter zu einem Gespräch gebeten“, hieß es in Berlin. Regierungssprecher Steffen Seibert erklärte am Abend, Altmaier habe deutlich gemacht, dass die Einhaltung deutschen Rechts unabdingbar sei und festgestellte Verstöße verfolgt würden. Debatte über Entwürfe zur Sterbehilfe Lesung im Bundestag kontrovers und respektvoll BERLIN — Der Bundestag will künftig geschäftsmäßige Sterbehilfe von Vereinen oder Einzelpersonen verbieten. Was aber als Beihilfe zur Selbsttötung erlaubt sein soll, ist strittig. Die Abgeordneten diskutierten gestern bei der ersten Lesung von vier fraktionsübergreifend erarbeiteten Gesetzentwürfen zur Sterbehilfe hart in der Sache, aber mit großem Respekt vor dem Andersdenkenden. Nach den Worten des CDU-Abgeordneten Michael Brand müsse das Leitmotiv sein: „Sterben an der Hand und nicht durch die Hand eines Mitmenschen“. Sein Entwurf: Geschäftsmäßige, auf Wiederholung angelegte Sterbehilfe solle verboten, der Freiraum des Arztes aber wie bisher belassen werden. Sterbenden solle man die Leiden nehmen, nicht das Leben. Einen ärztlich assistierten Suizid lehnt die Abgeordnetengruppe um Brand, Kerstin Griese (SPD), Kathrin Vogler (Linke) und Elisabeth Scharfenberg (Grüne) vehement ab. Bundestagsvizepräsident Peter Hintze (CDU) lehnt eine Verschärfung des Strafrechts ab. Der Maßstab müsse der leidende Mensch sein und sein Recht zu entscheiden, „ob er die Qual des Todeskampfes noch ertragen kann“. Eine Abgeordnetengruppe um Hintze und die beiden SPD-Politiker Carola Reimann und Karl Lauterbach will einen ärztlich assistierten Suizid ermöglichen. Nach den Vorstellungen der Gruppe um Künast und Petra Sitte (Linke) soll es bei der jetzigen 150jährigen Rechtsregelung bleiben: Suizid ist straffrei und Beihilfe dazu auch. Verboten werden solle jedoch gewerbsmäßige Beihilfe. Im November will der Bundestag endgültig entscheiden. (dpa) Strafabgabe für alte Kohle-Meiler ist vom Tisch Die Parteien der Regierungskoalition haben sich nach langem Streit auf ein Paket zur Energie- und Klimapolitik verständigt. BERLIN — Die von Union und SPD er- zielte Übereinkunft enthält folgende wesentliche Eckpunkte: Kohlekraftwerke: Um das Klimaschutzziel zu erreichen, müssen 22 Millionen Tonnen CO2 zusätz- lich eingespart werden – durch eine Kombination verschiedener Maßnahmen. Zwischen 2017 und 2020 sollen Braunkohle-Kraftwerksblöcke mit 2,7 Gigawatt Leistung vom Netz genommen und als Kapazitätsreserve für den Fall von Engpässen aufgebaut werden. Die Konzerne erhalten dafür eine Vergütung. Das soll rund 11 Millionen Tonnen CO2-Minderung bringen. Weitere 1,5 Millionen Tonnen pro Jahr soll die Braunkohlewirtschaft ab 2018 erbringen – wie, ist noch offen. Die Strafabgabe für alte Kohle-Meiler ist damit vom Tisch. Kraft-Wärme-Kopplung: Hoch effiziente, mit Gas gefeuerte KWKAnlagen zur öffentlichen Versorgung sollen befristet gefördert werden, um den Erhalt zu sichern. Für den Ersatz kohlebefeuerter durch gasbefeuerte Anlagen und den Neubau werden 500 Millionen Euro pro Jahr bereitgestellt. Die Fördergrenze wird von 750 Millionen auf 1,5 Milliarden Euro pro Kalenderjahr angehoben. So soll der CO2-Ausstoß um insgesamt 4 Millionen Tonnen reduziert werden. Damit Mehr-Kosten nicht nur von Haushaltskunden und dem Mittelstand getragen wer- den, wird ein fairer Lastenausgleich angestrebt. Effizienz: Die verbleibenden 5,5 Millionen Tonnen CO2 sollen ab 2016 durch mehr Energieeffizienz in Gebäuden, Kommunen, der Industrie sowie bei der Bahn AG erbracht werden. Dazu sollen bis 2020 jährlich bis zu 1,16 Milliarden Euro an öffentlichen Mitteln fließen. Netzausbau: Stärker als bisher sollen bestehende Trassen genutzt und neue soweit wie möglich vermieden werden. Bei neuen Gleichstromtras- sen haben teure Erdkabel Vorrang demnach vor Freileitungen, was vor allem Bayern entgegenkommt. Atommüll: Bei den langfristigen Kosten des Atomausstiegs bleiben die Energiekonzerne in der Pflicht. Grundsatz ist, „dass die Kosten für Stilllegung, Rückbau, Zwischenund Endlagerung von den Verursachern getragen werden“. Bis Ende September sollen per Stresstest auch die nötigen Rückstellungen für Atom-Altlasten sowie Vermögensposten in den Bilanzen der Konzerne untersucht werden. (dpa) 6 Freie Presse WIRTSCHAFT & BÖRSE NACHRICHTEN NACHFOLGE Nordpol Seifenfabrik hat neuen Inhaber GLAUCHAU — Das Glauchauer Traditionsunternehmen Nordpol Seifenfabrik hat seit 1. Juli einen neuen Inhaber und Geschäftsführer. Peter Michael Mory (32) hat die bisherige Inhaberin Ria Tiersch abgelöst. Die 72-Jährige geht in den Ruhestand. Ihr Mann Uwe Schütz, der bisher als Geschäftsführer bei Nordpol tätig war, bleibt dem Unternehmen als Angestellter erhalten. Die Nordpol Seifenfabrik ist 1911 von Max Wunderlich gegründet worden und stellt neben Schmierseife unter anderem auch kosmetische Naturprodukte für Allergiker her. (jla) Ifo-Institut erwartet 18.000 neue Jobs Die Konjunkturforscher sagen für 2015/16 ein Wirtschaftswachstum voraus. Den Mindestlohn sehen sie immer noch kritisch. VON TINO MORITZ DRESDEN — Trotz Russland-Sanktio- AUSZEICHNUNG Innovationspreis für Firma aus Grüna DRESDEN/CHEMNITZ — Mit einer neu- artigen, innovativen Strahlanlage zur Oberflächenbearbeitung vorwiegend metallischer Kleinteile konnte sich die BMF GmbH aus Chemnitz-Grüna unter den über 100 Einreichern durchsetzen und den Sächsischen Staatspreis für Innovation 2015 gewinnen. Das Unternehmen überzeugte die Jury in den Kategorien Neuartigkeit, Umsetzbarkeit und kommerzielles Potential. „Die Vielfalt der in diesem Jahr eingereichten Ideen und Innovationen sind ein beeindruckender Beleg für die hohe Innovationsfähigkeit der sächsischen Wirtschaft“, sagt Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) bei der Preisverleihung. (cul) ANLAGENBAU Oerlikon Barmag peilt Rekordjahr an CHEMNITZ — Der Anlagenbauer Oerlikon Barmag strebt das erfolgreichste Jahr in der 150-jährigen Geschichte am Standort Chemnitz an. Die Auftragslage sei gut wie lange nicht, sagte der Chef der Oerlikon-Kunststofffasersparte Georg Stausberg. Weitere Wachstumsimpulse erwarte das stark exportorientierte Unternehmen von seinem gestern offiziell eröffneten neuen Technikum, in dem Anlagen zur Herstellung von Garnen und sogenannten Bändchen weiterentwickelt und potenziellen Kunden präsentiert werden. (micm) nen gehen die Experten der Dresdner Ifo-Niederlassung von einem anhaltenden Wachstum der sächsischen Wirtschaft aus. Für dieses Jahr sagt die gestern veröffentlichte Konjunkturprognose ein Plus von 2,0 Prozent voraus, sie liegt damit leicht über den Erwartungen für Gesamtdeutschland (1,9 Prozent). 2016 wird für Bund und Sachsen gleichermaßen ein Anstieg um 1,8 Prozent angenommen. Für Ostdeutschland insgesamt erwarten die Ökonomen etwas geringere Steigerungen des Bruttoinlandsprodukts von 1,8 Prozent (2015) und 1,6 Prozent (2016). Vizechef Joachim Ragnitz verwies darauf, dass die Ifo-Vorhersagen zuletzt immer ziemlich treffsicher waren. Vor einem Jahr ging das Institut für 2015 von einem 2,1-Prozent-Plus aus. Dass es nun bei einer nahezu identischen Prognose geblieben ist, führte Ragnitz auch auf Sondereffekte wie den schwachen US-Dollar und niedrige Kraftstoffund Heizölpreise zurück. Weil der Anteil der Exporte nach Russland am gesamten Auslandsgeschäft auch vor den Sanktionen relativ niedrig war, hätten nun zwar einzelne Unternehmen stark zu kämpfen. Für den Freistaat insgesamt könne man den Effekt jedoch weitgehend vernachlässigen, betonte Ragnitz. Ifo zufolge wird der private Konsum weiter durch niedrige Zinsen sowie durch die gute Lage am Arbeitsmarkt befördert. Die Zahl der Erwerbstätigen in Sachsen soll sich um 10.000 in diesem und 8000 im nächsten Jahr erhöhen. Einerseits bestätigt das zwar die bereits im April veröffentlichte Regionalprognose des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) Freitag, 3. Juli 2015 Heute wird wieder verhandelt Nackenschlag für EnBW: Anleger führen Gesellschaft Windenergiefirma Prokon wird in Genossenschaft umgewandelt der Bundesagentur für Arbeit. Darin waren ein Wirtschaftswachstum von 1,9 Prozent und sogar allein für 2015 zusätzlich 18.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte angenommen worden. Andererseits kommt die Ifo-Prognose durchaus überraschend, wenn man sich die Warnungen vor dem Mindestlohn von Ende 2014 in Erinnerung ruft. Das Institut hatte damals gerade in Ostdeutschland den Abbau vieler Arbeitsplätze befürchtet. Von diesen düsteren Aussichten mochte Ragnitz nicht abrücken – im Gegenteil. Von vornherein habe festgestanden, dass sich die negativen Beschäftigungsprognosen nicht schon ein halbes Jahr später bestätigten. Bisher hätten sich die Auswirkungen zwar vornehmlich auf die Mini-Jobber beschränkt. Aber „die Effekte sind noch nicht komplett durch“, so der Ifo-Vize. „Die Ri- VON ALMUT KIPP UND ECKART GIENKE HAMBURG/KARLSRUHE — Die Prokon- Joachim Ragnitz Vizechef der Dresdner Ifo-Niederlassung FOTO: BRITTA PEDERSEN/DPA siken sind noch nicht gebannt, auch wenn man es derzeit nicht so sieht.“ Sachsens DGB-Vizechef Markus Schlimbach hielt dem entgegen, dass der Mindestlohn bislang „keine Jobs gekostet“ habe und daran auch „die x-te Wiederholung“ nichts ändern könne. Die Probleme bei der Umsetzung würden gerade geringer. „Es würde der wissenschaftlichen Reputation des Ifo-Instituts gut tun, wenn es auch mal Fehler eingestehen würde“, monierte Schlimbach. Ragnitz wiederum verwies darauf, dass die Einführung des Mindestlohns in einer konjunkturell positiven Phase erfolgte und viele Unternehmen die Entwicklung noch beobachten. Wenn sich die Lage ändere und die Kostenbelastungen größer werden, werde es wohl zum befürchteten Personalabbau kommen. Unklar sei allenfalls, ob dieser dann noch mit der Einführung des Mindestlohns begründet werde. Die Gewerkschaft Verdi ist erneut mit einer Klage gegen die Deutsche Post vor dem Arbeitsgericht Bonn gescheitert. Verdi wollte erzwingen, dass die Post Beamte nicht in Streikbereichen einsetzen darf. „Der Antrag ist zurückgewiesen worden“, sagte ein Gerichtssprecher gestern. Es habe nicht zweifelsfrei festgestellt werden können, dass die Post in gravierendem Maße gegen die höchstrichterliche Rechtsprechung über den Einsatz von Beamten als Streikbrecher verstoßen habe. Nach mehr als dreiwöchigem Streik kehren Gewerkschaft und Post heute und morgen an den Verhandlungstisch zurück. Entzündet hatte sich der Konflikt an der Ankündigung des Unternehmens, tausende unbefristete Stellen zu schaffen – allerdings in 49 neuen Gesellschaften, für die niedrigere LöhFOTO: JULIAN STRATENSCHULTE/DPA ne gelten als im Konzern. Anleger wollen die WindenergieFirma nach der Insolvenz behalten und als Genossenschaft weiterführen. Das beschloss die Gläubigerversammlung gestern in Hamburg. Ein Kaufangebot des Energieversorgers EnBW über 550 Millionen Euro wurde nicht mehr zur Abstimmung gestellt, nachdem sich die Mehrheit der Gläubiger für die genossenschaftliche Lösung ausgesprochen hatte. Für den Karlsruher Konzern ist das ein herber Rückschlag, nachdem er sich sehr intensiv um die Zustimmung der Anleger bemüht hatte. „Wir bedauern natürlich diese Entscheidung, denn Prokon und EnBW hätten gut zusammengepasst und gemeinsam die Windkraft in Deutschland noch stärker voranbringen können“, sagte EnBW-Vorstandschef Frank Mastiaux. „Aber wir haben auch großen Respekt für die Verbundenheit der Genussrechtsinhaber mit Prokon, die darin zum Ausdruck kommt.“ Für das Genossenschaftsmodell stimmten rund 35.000 Prokon-Anleger, die mehr als 800 Millionen Euro Genussrechtskapital vertreten. Mehrere tausend Gläubiger waren in einer Hamburger Messehalle zusammengekommen, um über die Zukunft des Unternehmens zu entscheiden. Insgesamt hat Prokon rund 100.000 Gläubiger. Neben den etwa 75.000 Anlegern, die über Genussrechte rund 1,4 Milliarden Euro in der Firma aus Itzehoe (SchleswigHolstein) angelegt hatten, haben auch Banken, Arbeitnehmer und andere Gruppen ihr Votum abgeben. Über Prokon war 2014 ein Insolvenzverfahren eröffnet worden. Das Unternehmen hatte sich mit hochverzinslichen Genussscheinen finanziert und konnte die Papiere nicht mehr zurücknehmen. Gründer Carsten Rodbertus musste das Unternehmen nach Konflikten mit Insolvenzverwalter Dietmar Penzlin verlassen. 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E! $/(+ ($+# E # ,#)+++# ++),(# E$!)+(# 1 E( ,) (!#!+,# +(# $0$! ,# $") ( ($, +#+/ !,# 3620819-10-1 8 Freie Presse FLUGZEUGUNGLÜCK Pilot stellte intaktes Triebwerk ab Freitag, 3. Juli 2015 Legalisierung des Hornhandels soll Nashörner retten TAIPEH — Ein Pilotenfehler war of- fenbar die Ursache für den TransAsia-Flugzeugabsturz in Taiwan Anfang des Jahres. Das geht aus einem Bericht hervor, den die taiwanesische Flugaufsicht gestern vorgelegt hat. Die Maschine der Trans-Asia Airways hatte am 4. Februar kurz nach dem Abheben in Taipeh eine Brücke gerammt und war dann in einen Fluss gestürzt. Es waren 58 Menschen an Bord. 43 kamen bei dem Unglück ums Leben. 37 Sekunden nach dem Start habe es eine Feuerwarnung am Triebwerk 2 gegeben, heißt es im Untersuchungsbericht. Statt jedoch das defekte Triebwerk abzustellen, habe der Pilot das intakte Triebwerk 1 abgestellt. (dpa) Sammler hortet Waffen und Kunst aus NS-Zeit in Haus und Garten VON ANDRÉ KLOHN EIN VIDEO zum Absturz der Maschine können Sie sehen, wenn Sie den Code mit dem Smartphone scannen. » www.freiepresse.de/taipeh SOLARFLUGZEUG HONOLULU — Das Solarflugzeug Solar Impulse 2 hat auf dem Weg über den Pazifik laut dem projekteigenen Kontrollzentrum zwei Rekorde aufgestellt. Noch nie sei ein mit Sonnenkraft betriebenes Fluggerät so lange und so weit geflogen, teilte das Kontrollzentrum gestern mit. Zu dem Zeitpunkt war Pilot André Borschberg mit dem Flugzeug 80 Stunden in der Luft und hatte 5663 Kilometer zurückgelegt. Borschberg war auf dem Weg von Nagoya in Japan nach Hawaii, eine fast 8200 Kilometer lange Strecke. Der Schweizer sollte fünf Tage unterwegs sein und heute auf Hawaii landen. Gestern hatte das Flugzeug 80 Prozent der Strecke zurückgelegt und damit den eigenen Rekord schon um 1000 Kilometer überboten. (dpa) SCHMERZHAFT Delfin springt in Boot – Frau verletzt LOS ANGELES — Ein Bootsausflug, um Delfine zu beobachten, hat für eine Kalifornierin ein schmerzhaftes Ende genommen. Sie hätten nahe der Küste in Dana Point Harbor eine Gruppe Delfine gesehen, die nah an ihrem Boot vorbei schwammen, berichtete ihr Ehemann gestern. Plötzlich sei eines der Tiere in ihr Boot gesprungen und auf den Beinen seiner Frau gelandet. Bei dem „traumatischen“ Vorfall habe sie sich beide Fußknöchel gebrochen. (dpa) UNGLÜCK Fähre kentert in hohen Wellen MANILA — Bei offenbar hohem Wellengang ist auf den Philippinen eine Fähre gekentert und hat mindestens 36 Menschen in den Tod gerissen. 19 Menschen wurden gestern Stunden nach dem Unglück noch vermisst. Die Küstenwache konnte 118 Menschen retten. Das Schiff wollte auf die nur 40 Kilometer entfernten Camotes-Inseln übersetzen. Es war unklar, ob der Kapitän unter den Geretteten war oder vermisst wurde. (dpa) Hope, ein vierjähriges weibliches Nashorn, hat den schrecklichen Wildererangriff überlebt – dank der Hilfe eines Tierarztes in Südafrika Südafrikas Rhinozerosse werden rund um die Uhr bewacht. Trotzdem nimmt die Wilderei weiter zu. Experten verlangen die Legalisierung des Hornhandels, um die bedrohte Tierart zu schützen. VON KRISTIN PALITZA KAPSTADT — Albano Mapie lebt in ei- nem kleinen Dorf im Süden von Mosambik. Jahrelang war er arbeitslos – bis ihm Fremde 1300 Euro boten. Dafür sollte er im benachbarten Krüger-Nationalpark ein Nashorn töten, um an dessen Horn zu kommen. Ein paar Tage später war Mapie tot. Parkhüter ertappten ihn auf frischer Tat und erschossen ihn. Zwar wurde ein Wilderer erwischt, aber es gebe genügend andere, die genauso verzweifelt Geld brauchen wie Mapie, sagt der afrikanische Zoologe John Hanks. Für ihn gibt es nur ei- Zwei Polizisten sterben beim Einsatz auf der Autobahn BARSSEL — Fahrübungen an einem LICHTENAU — Zwei Autobahnpolizisten sind auf der A 44 bei Paderborn in ihrem brennenden Einsatzwagen um Leben gekommen. Die Beamten standen in der Nacht zu gestern auf dem Standstreifen, als ein Lastwagen sie erfasste. Ihr Auto ging sofort in Flammen auf. Die 46-jährige Beamtin und ihr 51-jähriger Kollege konnten sich nicht mehr rechtzeitig befreien und starben nach Angaben der Autobahnpolizei noch an der See haben für ein Ehepaar in Niedersachsen ein tödliches Ende genommen: Eine 55 Jahre alte Frau steuerte ihren Wagen aus Versehen in einen Baggersee, als sie mit ihrem Mann Autofahren übte. Familienangehörige beobachteten den Unfall am Mittwochabend in Barßel bei Cloppenburg, sie alarmierten die Polizei. Sowohl die Familienangehörigen als auch zwei Polizisten versuchten VON SEBASTIAN KUNIGKEIT Alle Angaben ohne Gewähr die Eingeschlossenen zu befreien, ihnen gelang es jedoch nicht, die Türen des Autos zu öffnen. Deswegen wurden Taucher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft und das Technische Hilfswerk gerufen. Sie konnten den Mann nach 20 Minuten Wrack bergen, die Frau erst nach rund 50 Minuten. Die beiden 55-Jährigen konnten zwar noch wiederbelebt werden, starben dann aber in einer Klinik. (dpa) Unfallstelle an der Abfahrt Lichtenau im Kreis Paderborn. Die beiden hatten kurz nach Mitternacht in ihrem Fahrzeug auf dem Standstreifen in Fahrtrichtung Dortmund auf eine andere Streife gewartet. Sie sollten die Kollegen bei der Kontrolle eines verdächtigen Autos unterstützen. Der 34-jährige LkwFahrer blieb bei dem Unfall unverletzt. Ein Test ergab, dass er Drogen genommen hatte. (dpa) Brustimplantate: Gericht entlastet Tüv Gewinnquoten Lotto am Mittwoch Kl. 1: unbesetzt, Kl. 2: unbesetzt, Kl. 3: 16.291,90 ¤, Kl. 4: 4635,90 ¤, Kl. 5: 283,10 ¤, Kl. 6: 54,80 ¤, Kl. 7: 26,10 ¤, Kl 8: 11,80 ¤, Kl. 9: 5¤ Mit 580 Euro pro Operation ist die Prozedur zwar teuer. Dank des hohen Hornpreises lohnt es sich für die Besitzer aber trotzdem. Doch viele Tierschutzexperten sind weiterhin skeptisch. Der Handel mit Rhinozeroshörnern lasse sich nur schwer regulieren, sagen sie, weil man den Ursprung eines Horns kaum zurückverfolgen könne. „Man müsste groß in Regulierungsmechanismen investieren, nicht nur im Ursprungsland Südafrika, sondern entlang der gesamten Handelskette bis zum Konsumenten. Nur so kann man verhindern, dass illegal gewonnene Hörner auf den legalen Markt gelangen“, heißt es in einer Stellungnahme der Umweltorganisation WWF in Südafrika. Zudem sei ein ähnlicher Versuch im Elfenbeinhandel gescheitert, fügt Mary Rice von der Umwelt-Lobbyorganisation Environmental Investigation Agency hinzu. „Die Legalisierung des Handels hat es nur schlimmer gemacht“, sagt Rice. Nur in einem sind sich die Experten einig: Solange die Wilderei nicht gestoppt wird, bleiben die Nashörner bedroht. (dpa) Ehepaar stürzt in Niedersachsen mit Auto in See Keno Ziehung vom 2. Juli: : 1, 2, 5, 22, 23, 27, 29, 33, 35, 37, 38, 43, 44, 46, 54, 55, 56, 59, 63, 64 Zusatzlotterie Plus 5: 13809 Gewinnzahlen ist die Nachfrage danach groß, weil es angeblich die Potenz fördert. Es wird auch zur Behandlung von Krebs und anderen Krankheiten eingesetzt. Auf dem Schwarzmarkt zahlen Kunden knapp 60.000 Euro pro Kilogramm, berichtet der britische Think-Tank Chatham House. Besonders in China, mit seinen 1,4 Milliarden Einwohnern, sei die Nachfrage riesig. Der Krüger-Nationalpark, in dem die Hälfte aller Nashörner Südafrikas lebt, ist am stärksten von der Wilderei betroffen, obwohl Millionen Euro in den Tierschutz gesteckt werden. Mehr als 250 Soldaten sind hier Vollzeit stationiert, um den Wildhütern zu helfen. Zusätzlich sind Hubschrauber, Drohnen und eine Spezialeinheit mit abgerichteten Hunden im Einsatz. Man kann den Park nicht komplett überwachen: Mit seinen 20.000 Quadratkilometern ist er so groß wie Israel. Experten ziehen es deshalb vor, den Tieren lebendig ihre Hörner zu entfernen und ihnen so den Anreiz für Wilderer zu nehmen. Die Hörner könnten dann legal auf einem strikt regulierten Markt verkauft werden. Bei Fahrübung ertrunken Im Auto verbrannt Der Tüv zertifizierte den Hersteller PIP, der minderwertige Brustimplantate verkaufte. Betroffene werfen ihm Schlamperei vor. Ein Berufungsgericht gibt den Prüfern recht. GEWONNEN? nen Weg, die bedrohten Tiere zu schützen: die Legalisierung des Hornhandels. Die 320 Mitglieder des südafrikanischen Verbands Privater Nashornbesitzer (Proa) sehen das genauso. Erst vor kurzem haben sie das von der Regierung verhängte inländische Handelsverbot vor Gericht angefochten. Innerhalb Südafrikas ist der Handel mit Rhinozeroshörnern seit 2009 verboten, auf internationaler Ebene darf schon seit 1977 nicht mehr mit dem wertvollen Gut gehandelt werden. Trotzdem wurden 2014 in Südafrika 1215 Nashörner getötet. Mit rund 25.000 Tieren hat das Land die größte Nashornbevölkerung weltweit. Der südafrikanischen Regierung zufolge stieg die Zahl der illegalen Tötungen im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent. „Das Verbot hat es nicht geschafft, die Nachfrage zu stoppen“, sagt Proa-Mitglied John Hume. Mit 900 Tieren, die auf seiner Farm in der nordöstlichen Provinz Mpumalanga leben, ist er der größte private Nashornbesitzer der Welt. Rhinozeroshörner bestehen überwiegend aus Keratin. In Asien FOTO:ADRIAN STEIN/DPA AIX-EN-PROVENCE — Der Tüv Rhein- land muss im Skandal um minderwertige Brustimplantate in Frankreich doch nicht haften. Ein französisches Berufungsgericht hob gestern ein Schadenersatz-Urteil gegen das Prüfunternehmen auf. Der Tüv habe seine Verpflichtungen bei der Zertifizierung der Produktion des Herstellers Poly Implant Prothèse (PIP) erfüllt, teilte das Gericht in Aix-en-Provence mit. In erster Instanz war der Tüv Ende 2013 verurteilt worden, mehr als 1600 Frauen jeweils 3000 Euro Schadenersatz plus Anwaltskosten zu zahlen. Zwischenzeitlich traten nach Angaben des Tüv weitere Opfer dem Verfahren bei, die Entscheidung bezieht sich daher auf mehr als 3000 Frauen sowie einige Händler. Das Unternehmen sieht sich selbst als Opfer des Betrugs des Herstellers und legte deshalb Berufung ein. Mehrere deutsche und französische Gerichte schlossen sich dieser Ein- schätzung bereits an. Der inzwischen insolvente Hersteller PIP hatte etwa zehn Jahre lang billiges Industriesilikon für seine Implantate verwendet. Die reißanfälligen Silikonkissen wurden Schätzungen zufolge weltweit bei Hunderttausenden Frauen eingesetzt. Der Tüv hatte nur Unterlagen und die Qualitätssicherung von PIP überprüft, nicht die Kissen selbst. Auf dieser Grundlage erhielt die Firma das europäische CE-Siegel. Die Klägerinnen warfen den Prüfern deshalb Schlamperei vor. Die Entscheidung sei ein wichtiger Schritt in den gerichtlichen Auseinandersetzungen um den PIPSkandal, sagte Tüv-Sprecher Hartmut Müller-Gerbes. (dpa) HEIKENDORF — Die Bergung eines Weltkriegs-Panzers aus einer Villa in Heikendorf bei Kiel hat sich als äußerst schwierig erwiesen. Mit zwei Bergungspanzern der Bundeswehr versuchten die Ermittler gestern, den bei einer Durchsuchung entdeckten Panzer Modell Panther aus der Kellergarage des Sammlers zu holen. Der Weltkriegs-Panzer stand offenbar schon seit Jahren im Keller des älteren Sammlers. Der Panzer sei auch nicht der einzige Grund für den Einsatz. Angeblich befindet sich in dem Gebäude auch ein Flakgeschütz. Bereits am Mittwoch hatten Ermittler Waffen und auch einen Torpedo sichergestellt. Der Heikendorfer soll in seinen Garten auch Kunst aus der NS-Zeit gestellt haben. In diesem Zusammenhang war er im Zuge der Ermittlungen nach wieder aufgetauchter Nazi-Kunst auch ins Visier der Ermittler geraten. Der Mann selbst berichtete dem „Spiegel“ im Mai, er habe eine große Sammlung („aber keine Kunst“) in einem Bunker auf seinem Grundstück. Dort stehe der Panzer („aber kein kompletter“), den er einmal als Schrott in England gekauft habe, sagte er dem Magazin seinerzeit. Alle Waffen hätte er ordnungsgemäß angemeldet. Ein Gutachter hat das Fahrzeug als Kriegswaffe eingestuft, daher wird es zum Bundeswehr-Stützpunkt Todendorf gebracht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Mann wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. (dpa) EIN VIDEO über die Bergung der des Panzers sehen Sie, wenn Sie den Code mit dem Smartphone scannen. » www.freiepresse.de/panzer LEUTE HEUTE Arnold Schwarzenegger (67), Schauspieler, ist zwar mittlerweile im Rentenalter – kürzertreten will er deswegen aber noch lange nicht. „Ich kann alles machen, was mit Action, Kampfszenen und Stunts zusammenhängt“, sagte er vor dem Start seines neuen Films „Terminator: Genisys“. „Das ist der Vorteil, wenn man jeden Tag trainiert. Ich bin kein normaler 67-jähriger Kerl!“ Noch immer hebe er jeden Tag Gewichte und mache sein kardiovaskuläres Training. Zwei Monate vor dem Dreh zu dem Film habe er sein Training sogar intensiviert. „Die Action- und Kampfszenen zu drehen, hat mir wieder irrsinnig viel Spaß gemacht. Das war jetzt noch kein Problem für mich – vielleicht wird es in 20 Jahren eines, ich weiß es nicht.“ (dpa) Paul Rudd (46), Komödienstar, hat jetzt seinen Stern in Hollywood. Die Plakette mit seinem Namen auf dem legendären „Walk of Fame“ wurde jetzt in Los Angeles enthüllt. Mit dabei war sein Co-Star Michael Douglas (70) aus dem neuen Superheldenfilm „Ant-Man“, der Ende Juli in die deutschen Kinos kommt. Rudds Plakette ist der 2554. Stern auf dem Boulevard. Als Kind sei er über diese Straße gelaufen, habe die eingravierten Namen der Schauspieler gelesen und sich gedacht ‚Wer ist das?‘. Nun könnten Millionen Menschen seinen Namen sehen und sich die gleiche Frage stellen, witzelte Rudd. (dpa) FOTO: MARIO ANZUONI/REUTERS Solar Impulse 2 fliegt Rekorde ein Schwierig: Panzer aus Villa in Kiel geborgen FOTO: KIM HEE-HCHILL/DPA NACHRICHTEN AUS ALLER WELT Ein defektes Silikonkissen der französischen Firma PIP, das zuvor aus der Brust einer Patientin entfernt wurde. FOTO: BRUNO BEBERT/DPA PLAUENER ZEITUNG Freie Presse Freitag, 3. Juli 2015 MOMENT MAL Love Boat Talsperre Pöhl, Sommermittag, Son- ne. Auf einmal ein leises, seufzendes Geräusch. Immer wieder. Dann etwas lauter. Eindeutig menschlich. Und immer wieder. Der Rasen ist fast leer, die wenigen Körper darauf machen nichts als andächtiges Sonnenbaden. Die Camping-Bungalows in der Nähe haben verschlossene Türen. Doch weit weg auf dem flirrenden Wasser dümpelt ein rotes Tretboot. Und der Wind weht vom Wasser direkt aufs Ufer zu und bringt eine neue Steigerung mit: „Hmm, hmm, hmmm!!!“ Auf einmal ist Stille. Das Tretboot schippert Richtung Ufer. Und der Wind trägt nur noch Lachen heran. (em) Heute von 10 - 12 Uhr für Sie am Telefon: LUTZ KIRCHNER 03741 408-15148 red.plauen@freiepresse.de Seite 9 Hitzewelle im Vogtland: Job im Tiefkühlhaus ist heiß begehrt Belegschaft sauer – Aufsichtsrat entscheidet am 10. Juli über Weggang VON TORSTEN KOHLSCHEIN ZWICKAU/PLAUEN/GERA — Volker Ar- NACHRICHTEN DATENSCHUTZBERICHT Fragezeichen hinter Videoüberwachung Damit das Eis eisig bleibt: Diana Böhm (vorn) und Jeanette Müller arbeiten im Gefrierraum des Globus-Markts in Weischlitz. FOTOS (2): ELLEN LIEBNER Nichts für Weicheier: Andre Braun heizt den Besuchern der Sauna-Anlage im Plauener Stadtbad ordentlich ein. Und dies trotz der Bullenhitze im Freien. PLAUEN — Hinter der Zulässigkeit der Videoüberwachung in der Vogtlandbibliothek steht weiter ein Fragezeichen. Das geht aus dem Datenschutzbericht der Stadtverwaltung hervor. „Die Videoüberwachungsanlage in der Freihandabteilung der Vogtlandbibliothek konnte im Berichtszeitraum datenschutzrechtlich nicht abschließend beurteilt werden“, heißt es in dem Papier. Durch die Überwachung sollen Diebstähle verhindert werden. „Anhand der Wirksamkeit dieser Maßnahme ist die Zulässigkeit der Videoüberwachung abzuwägen“, so die Empfehlung. Plauens Datenschutzbeauftragte Uta Fielitz forderte im Stadtrat zudem von den Rathaus-Verantwortlichen, dem Thema Datenschutz im Arbeitsalltag mehr Aufmerksamkeit zu schenken. (tb) BOLZPLATZ Stadt will sich an Zaun-Bau beteiligen 32 Grad – und das ist noch nicht das Ende der Quecksilbersäule. Die „Freie Presse“ hat den kältesten und den wärmsten Arbeitsplatz der Region gesucht und gefunden. Temperaturdifferenz: 110 Grad. VON GUNTER NIEHUS PLAUEN/WEISCHLITZ — Diana Böhm wird von ihrem Freund beneidet – glühend beneidet, um ganz genau zu sein. „Er ist Tischler, und bei ihm auf Arbeit ist es jetzt natürlich richtig heiß“, sagt die junge Mitarbeiterin des Globus-Markts in Weischlitz. Böhm hat es besser. Sie hat den kältesten Arbeitsplatz des Vogtlands: das Tiefkühlhaus des Einkaufs-Centers. Minus 20 Grad herrschen in dem Raum, in dem Tiefkühlpizzas, Eiscreme und Co. gelagert werden. Ohne Daunenjacke und Handschuhe kann sich Diana Böhm dort nicht längere Zeit aufhalten. Geht sie dagegen nur zum Gemüselager – dort herrschen zehn Grad plus – spart sie sich diesen Aufwand. „Beim Gemüse muss ich pro Stunde ungefähr acht mal rein und raus“, sagt die junge Frau. „Da wäre mir der Aufwand viel zu groß.“ Mitarbeiterin in der Gemüse-Abteilung: Das ist der absolute Traumjob in diesen Tagen. Auffällig viele Globus-Mitarbeiter haben zurzeit urplötzlich etwas Wichtiges in den kalten Lagerräumen zu erledigen. „Ich komme selbst manchmal hierher, um mich abzukühlen“, gesteht Marktleiterin Kitty Fischer. Draußen Bullenhitze, innen eisige Kälte – ist da der Schnupfen nicht vorprogrammiert? „Nö, überhaupt nicht“, ist Diana Böhm überzeugt. Im Gegenteil. Sie und ihre Kollegen seien die Gesündesten überhaupt. „Kalt-warm-kalt-warm, das härtet schließlich ab. Genau wie in der Sauna.“ „Ich wedel auch, wenn nur eine Person dasitzt.“ Andre Braun Saunameister Genau da arbeitet Andre Braun. Hitzewelle hin oder her – der Mitarbeiter im Plauener Stadtbad heizt den Gästen der Sauna auch in diesen Tagen ordentlich ein. Sein Aufguss lässt den Schweiß der Frauen und Männer in Strömen rinnen. Er selbst ist danach ebenfalls klitschnass. 90 Grad herrschen in der Holzkabine. Damit ist sein Arbeitsplatz 110 Grad heißer als der von Diana Böhm. Es ist der wohl heißeste im Vogtland überhaupt. Doch Andre Braun sind die Temperaturen egal. „Es ist ja quasi Sommer und Winter genau gleich.“ Außerhalb der Saunakabinen selbst ist es in der Anlage außerdem im Vergleich zum Glutofen draußen fast schon angenehm kühl. Dem Saunameister kommt es übrigens gar nicht komisch vor, trotz der hohen Außentemperaturen die Leute ordentlich zum Schwitzen zu bringen. Beruf ist schließlich Beruf. Und seine Künste sind schließlich selbst in diesen Tagen durchaus gefragt. „Klar sind hier schon weniger Gäste als bei schlechterem Wetter“, sagt Braun. „Aber durchschnittlich vier Personen sind es schon pro Aufguss. Ich wedel aber auch, wenn nur eine Person dasitzt.“ Andre Braun ist nicht nur Saunameister, sonder auch selbst ein Saunafan. Doch wenn er beispielsweise gerade Urlaub hätte, würde er dann in die Sauna gehen? Braun: „Nee, bei so einem Wetter wohl doch eher nicht.“ PLAUEN — Am Bau eines Zaunes zwi- schen dem neuen Bolzplatz des JoelVereins an der Karolastraße und der Bahntrasse will sich die Stadt Plauen beteiligen. Das sagte Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer (FDP). „Stadt und Verein sollten gemeinsan in Verantwortung gehen, so will ich es dem Verein vorschlagen“, so Oberdorfer im Stadtrat. Dort hatte Dieter Blechschmidt (CDU) dafür geworben, dass die Stadt die Kosten für den Zaun übernimmt. Für die Umzäunung des Geländes rechnet der JoelVerein mit Kosten in Höhe von rund 5000 Euro. Auf der Fläche der einstigen Zuckersüppel-Industriebrache entsteht ein neues Freizeitgelände für Kinder und Jugendliche. Der Joel-Verein will dort schrittweise einen Bolzplatz, ein Volleyballfeld, eine Lagerfeuerstelle und auch Beete anlegen. (tb) Volker Arnold wechselt ans Geraer Theater Baustart für neue 400.000 Euro-Treppe An der maroden Anlage am Hradschin beginnen in Kürze die Arbeiten. Der Stadtrat hat das Geld jetzt bewilligt. VON TINO BEYER PLAUEN — Für den Neubau der Trep- pe zwischen der Straße am Hradschin und der Bergstraße in der Plauener Innenstadt hat der Stadtrat die Weichen gestellt. Das Kommunal- parlament gab einen finanziellen Nachschlag für das Projekt frei. Der war notwendig geworden, weil die Ausschreibung den Rahmen für das Vorhaben deutlich sprengte. Die Treppe wird demnach doppelt so teuer wie kalkuliert, kostet rund 400.000 Euro. „Die Baufirmen haben volle Bücher, die Menschen wechseln ihre Euro in Steine um“, sagte Oberdorfer. Aber billiger wird’s nicht, so die Einschätzung der Stadtverwaltung. Die horrenden Kosten sind auf das komplizierte Umfeld zurückzuführen. Die Treppe führt zwischen zwei Häusern hindurch und überwindet auf wenigen Metern einen großen Höhenunterschied. Stütz- Kompliziertes Umfeld sorgt für horrende Kosten: Die Treppe am Hradschin. FOTO: ELLEN LIEBNER mauern links und rechts müssen ebenfalls erneuert werden. Angesichts der hohen Kosten war bereits früher die Frage nach der Notwendigkeit der Treppe diskutiert worden. Schließlich gelangt man von der Rädelstraße auch via Julius-Fucik-Straße oder Forststraße vom Schlossberg-Gebiet in die City – mit nur wenigen Metern Umweg. Damals veranlasste die Stadtverwaltung eine Zählung. Ergebnis: Mehr als 1000 Menschen nutzen die Treppe täglich. Deshalb sollte sie erhalten werden. Neben der Treppe wird auch die Bergstraße erneuert. nold soll künftig als kaufmännischer Geschäftsführer die Geschicke der Theater und Philharmonie Thüringen (TPT) leiten, die Spielstätten in Gera und Altenburg betreibt. Das hat Evelyn Böhme-Pock, Pressesprecherin der TPT, gestern mitgeteilt. Arnold habe sich beim Auswahlverfahren gegen 22 Bewerber durchgesetzt. Er soll dort die Nachfolge von Geschäftsführerin Andrea Schappmann antreten, die Ende März ebenfalls aus freien Stücken ihren Job gekündigt hatte. Der 52-Jährige bestätigte das gestern auf Anfrage. Die Unzufriedenheit mit der hiesigen Situation habe es ihm leichter gemacht, sich anderswo nach einer adäquaten Position umzusehen. Allerdings ist auch das Theater Gera-Altenburg nicht auf Rosen gebettet. Arnold weiß das: „Sie finden zurzeit kein kommunales Theater, das keine finanziellen Probleme hat.“ Aber Thüringens Landesregierung verfolge ein Konzept, gemeinsam mit den Kommunen des Freistaats den fünf Theatern des Landes bis Mitte der 2020er-Jahre zu einer Zukunftsperspektive zu verhelfen. Derweil stößt Arnolds Schritt, das Theater Plauen-Zwickau in einer so schwierigen Situation zu verlassen, bei der Belegschaft auf Unmut. „Viele Leute sind ziemlich sauer“, sagte Theater-Betriebsrat Nicolaus Köhler gestern. Arnold berief sich derweil auf das Recht, eine persönliche Entscheidung zu treffen. Seinem Weggang muss noch der Theater-Aufsichtsrat zustimmen, der am 10. Juli zusammentritt. Arnold, nach dessen Ansicht diese Zustimmung lediglich eine Formalie ist, hat laut Vertrag eine 18-monatige Kündigungsfrist. Gibt das Aufsichtsgremium dem Ersuchen statt, dürfte ab August die Controllerin des Theaters, Sandra Kaiser, kommissarisch die Geschäfte führen. Allemal dürfte dem Aufsichtsrat heute in einer Woche eine lange Sitzung bevorstehen. Denn ihm obläge es, einen Nachfolger für Arnold zu finden. Zudem werden in Gegenwart beider Stadtoberhäupter die Zukunftsszenarien fürs Theater diskutiert. Laut Betriebsrat Köhler gibt es zwei Konzepte – eins von Arnold und eins von ihm. Beide gingen vom Erhalt aller vier Sparten aus, gewichten aber bei Finanzierung und zeitlichen Horizonten unterschiedlich. Details sollen erst nach der Aufsichtsratssitzung öffentlich werden. A N ZE I G E 3570331-10-1 10 Freie Presse RAT & HILFE PLAUENER ZEITUNG Freitag, 3. Juli 2015 Kleingärtner weihen neue Terrasse ein Ein Futterhaus für die Knirpsenburg NOTRUF Polizei 110, Feuerwehr und Rettungsdienst 112, Giftnotruf 0361 730730 ALLGEMEINMEDIZIN Plauen Stadt und Landkreis Vogtland: 14 - 7 Uhr, Bereitschaft, 116117, Sprechstunde: 15 - 18 Uhr, Bereitschaftspraxis über 116117 Elsterberg: 13 - 7 Uhr, Rufbereitschaft, 116117, 0365 412176 Sternplatz-Verein feiert 95-jähriges Bestehen PLAUEN — Der AUGENARZT Plauen: 14 - 7 Uhr, nur nach telefonischer Vereinbarung, Dr. Eva-Maria Gramer, Reichenbach, 03765 719311, 0157 73991357 KINDERARZT Plauen: 14 - 22 Uhr, Sprechstunde 19 - 22 Uhr, Dr. Rainer Gebhardt, Gartenstraße 1, 03741 301201, 0172 1043285 ZAHNARZT Plauen Stadt: 18 - 19 Uhr, DS Steffi Just, Jößnitzer Straße 2, 03741 222076 APOTHEKEN Plauen: 8 - 8 Uhr, Apotheke an der Gartenstraße, Gartenstraße 3, 03741 27552 TIERARZT Plauen: 16 - 6 Uhr, Großtiere, Dr. Jürgen Wilhelm, 037431 3378 Plauen: 18 - 22 Uhr, Kleintiere, TÄ Katrin Riedel, 0178 1911405 Plauen Umland: 16 - 6 Uhr, DVM Gerdhold Werner, 036645 22259 Auerbach: Kleintierklinik Vogtland Dr. Roland Zeißler, Kaiserstraße 66, 03744 212471 BLUTSPENDE Elsterberg: Blutspende, Wallstraße 16, Grundschule, 14-18 Uhr WIR GRATULIEREN Mühltroff: Rudi Zeh 85 Jahre. Jocketa: Eberhard Unger 74 Jahre. Herlasgrün: Marlies Singer 70 Jahre. Rentzschmühle: Karla Ehrler 70 Jahre. Unterpirk: Annemarie Illing 78 Jahre. Mehltheuer: Bernd Naumann 73 Jahre. Kobitzschwalde: Christa Bachmann 79 Jahre. Schwand: Klaus Kretschmann 86 Jahre. Weischlitz: Sigrid König 80 Jahre. Allen die besten Wünsche! BLITZTIPPS Heute: Plauen, Wettinstraße, Hammerstraße, Friedensstraße; Rodewisch, Lindenstraße; Pfaffengrün, B 173; Rothenkirchen, B 169, Richtung Wernesgrün; Syrau, Hauptstraße. Montag: Plauen, Stöckigter Straße, Schurigstraße, Holbeinstraße; Mühlleithen, B 283; Eich, Treuener Straße; Irfersgrün, Lengenfelder Straße. Da freuen sich die Kinder und die Vögel: Michael Thoß vom Natur- und Umweltzentrum Oberlauterbach hat gestern ein neues Futterhaus an die Kita Knirpsenburg übergeben. Aller fünf Jahre verbringen die Jungen und Mädchen der Einrichtung den Kindertag im Umweltzentrum – so auch vor kurzem. Als Aufmerksamkeit dafür gab’s dieses Vogelhaus vom Naturzentrum – verbunden mit der Bitte, die Vögel auch im Sommer fleißig zu füttern. Tim, Leon, Lavinia und Luca (von links) ließen sich das gestern nicht zweimal sagen: Sie füllten das neue Vogel- haus gleich mit schmackhaften Kernen. Laut Michael Thoß werde es für Vögel immer schwieriger, ausreichend Nahrung zu finden. Grund: Der Lebensraum für Insekten, eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel, schwindet FOTO: ELLEN LIEBNER zunehmend. » www.kleingartenvereinsternplatz.de Kauschwitzer fordern mehr Freiheit bei Grundschul-Wahl Dass Eltern ihre Kinder in eine festgelegte Grundschule schicken müssen und nur per Ausnahmegenehmigung darum herum kommen, stößt in Kauschwitz und Neundorf auf Unverständnis. VON PETER ALBRECHT ner anderen Bildungseinrichtung eher zusagt, der muss eine Ausnahmegenehmigung beantragen. Das gefällt nicht allen Bürgern, wie bei der jüngsten Ortschaftsratssitzung deutlich geworden ist. Die Kauschwitzer fordern Veränderungen. „Ich bin dafür, die Sprengel aufzuheben.“ Ingo Eckardt Ortsvorsteher KAUSCHWITZ — Kinder aus dem Plau- ener Ortsteil Kauschwitz besuchen Grundschulen in Mehltheuer, Neundorf und Plauen. Doch das ist eigentlich nicht vorgesehen: Laut dem von der Stadt Plauen erarbeiteten Schulsprengel ist für die Kauschwitzer die Rückert-Grundschule in Plauen gedacht. Wer seinen Nachwuchs woanders unterbringen will, etwa weil ihm das pädagogische Konzept ei- Ortsvorsteher Ingo Eckardt hatte das Thema auf die Tagesordnung gesetzt. Auslöser war eine Anfrage des Ortsvorstehers von Neundorf, Uwe Trillitzsch. „Es ist immer unklar, ob wir nun eine neue erste Klasse bilden können in unserer Schule oder zwei“, erklärte der Neundorfer Ortschef auf Nachfrage. Um mittelfristig, also in den nächsten fünf bis zehn Jahren besser planen zu können und immer zwei Klassen zu haben, wäre es seiner Ansicht nach angezeigt, über die festgelegten Schulbezirke in der Stadt nachzudenken. Es komme immer wieder vor, dass Eltern aus einem anderen Bezirk ihre Schützlinge nach Neundorf schicken wollen. Das sei aber nicht so einfach. „Eine politische Meinungsbildung ist nötig“, regte der Neundorfer daher an. Diese Meinungsbildung kam bei der öffentlichen und von Bürgern gut besuchten Ortschaftsratssitzung in Kauschwitz bereits in Fahrt. „Es ist schwierig, eine Ausnahmegenehmigung zu bekommen“, bestätigte Eckardt. Dass sich die Bildungseinrichtung in der Nähe des Arbeitsplatzes von Vater oder Mutter befinde, auf dem Arbeitsweg liege, zähle da wenig und reiche als Begründung nicht aus. Man wohne auf dem Land und bevorzuge daher eine ländliche Schule, erklärte ein Bürger aus dem Ort. Seine Sprösslinge gehen nach Kleingartenverein Sternplatz feiert von heute bis Sonntag sein 95-jähriges Bestehen mit dem traditionellen Sommerfest. Das Fest beginnt heute um 18 Uhr mit Musik und Tanz von DJ Atze. Am Sonnabend bietet der Zithervirtuose Gerhard Wunderlich von 14 bis 16 Uhr Zithermusik zu Kaffee und Kuchen dar. Für die Kinder beginnt um 14 Uhr eine Zaubershow. Die Kleinen können anschließend die Hüpfburg belagern, Luftballontiere selber basteln und mit der Jugendfeuerwehr Kisten stapeln. Es gibt eine Tombola mit attraktiven Preisen, informierte Berthold Löckelt vom Verein. Ab 18 Uhr legt DJ Andreas von der Oldie-Diskothek Sound Shine Musik auf. Ein Höhenfeuerwerk soll ein Höhepunkt des Abends sein. An beiden Tagen können Besucher ihre Kräfte bei „Hau den Lukas“ unter Beweis stellen. Das Fest endet Sonntag mit einem Frühschoppen ab 10 Uhr. Der Vorstand des Kleingartenvereins Sternplatz lädt nicht nur die Mitglieder des Vereins recht herzlich ein. Jedermann kann mitfeiern und die neue Terrasse des Vereinsheimes an der Comeniusstraße einweihen. Zudem soll jetzt eine Chronik der 95-jährigen Geschichte des Vereins aufgearbeitet werden. (nd) BESCHLUSS Ortschaftsrat verteilt Gelder an Vereine Mehltheuer. Und weil das erste Kind dort lernt, wurde auch das Geschwisterkind akzeptiert. Ein junger Vater aus Zwoschwitz will seinen Nachwuchs nach Neundorf schicken. Eigentlich müsste der aber in die Rückertschule – laut Schulsprengel. Über die Rückertschule konnte Ortschaftsrätin Gabriele Wunderlich nur Gutes berichten. „Wir waren in der Rückertschule, und dort gut aufgehoben. Die machen sehr viel“, sagte sie. Das Gebiet sei sozialer Brennpunkt entgegnete ein anderer Bewohner. „Ich bin dafür, die Sprengel aufzuheben“, gab der Kauschwitzer Ortsvorsteher seinen Standpunkt wieder. Dann müsse jede Einrichtung mehr tun, um Schüler zu gewinnen. Nur noch einen Sprengel für die ganze Stadt zu bekommen, dieses Ziel sei aber unrealistisch, und würde wohl nicht funktionieren. Für Kauschwitz und Zwoschwitz wolle man aber andere Lösungen erreichen, fasste er das Ergebnis der Runde zusammen. KAUSCHWITZ — Die Freiwilligen Feuerwehren Kauschwitz und Zwoschwitz, die Kindertagesstätte, die Volkssolidarität, der Kirchenchor, der Rittergutsverein, die Interessengemeinschaft Rittergut und die Historiker bekommen jeweils 250 Euro an Ortschaftsratsmitteln zur Unterstützung für ihre Arbeit. Das haben die Kauschwitzer Ortschaftsräte in ihrer Sitzung am Mittwochabend im Rittergut beschlossen. Die Räte wollen außerdem 500 Euro für die Pflege von Grünanlagen, 300 Euro für Reparaturen und 200 Euro für Geschenke bei Geburtstagen hochbetagter Einwohner ausgeben. Dass die Gelder für 2015 erst jetzt beschlossen wurden, lag an der späten Genehmigung des städtischen Haushalts. Insgesamt stehen Kauschwitz über 7000 Euro zu. Es bestehen Rücklagen für die Ortsverschönerung aus dem vorigen Jahr. So entsteht derzeit am Teich neben dem Rittergut ein Wasserspiel. In der Dorfmitte sind zudem Pflanzkästen angebracht worden. (pa) Lessing-Schüler spüren Heimatgeschichte nach Manch’ einer findet das Fach Geschichte gähnend langweilig. Für Zehnt- und Elftklässler des Plauener Gymnasiums gibt es hingegen nichts Spannenderes. Dafür wurden sie jetzt in Leipzig ausgezeichnet. anderem „sehr gute Quellenarbeit, methodisch korrekte und geschickte Einbeziehung von Zeitzeugeninterviews und selbstständiges wissenschaftliches Forschen“ bestätigt. Von September 2014 bis zum Februar dauerte die individuelle Auseinandersetzung mit dem Thema des Wettbewerbs: „Anders sein. Außenseiter in der Geschichte.“ VON SABINE SCHOTT „Ich lernte tolle Menschen kennen.“ PLAUEN — Die Landessieger des bun- Katharina Grimm Lessing-Gymnasiastin desweiten Geschichtswettbewerbs sind zwei Schülerinnen des LessingGymnasiums: Katharina Grimm und Luise Winkler (Leistungskurs Geschichte Klasse 11). In dieser Woche haben die jungen Frauen in Leipzig während der Preisverleihung vor großem Publikum gestanden. Auf den Urkunden: die Unterschrift des Bundespräsidenten. Die Jury hatte den beiden unter Luise Winkler (17) beschäftigte sich in ihrer Arbeit „Zählt nicht uns, sondern eure Tage“ mit der Rolle der Punks im Vogtland und in Plauen von den 1970er-Jahren bis heute. Dabei erfuhr sie, dass ein Punk zu sein mehr bedeutet, als sich das Haar grell bunt zu färben (in der DDR in Ermanglung der Möglichkeiten mit Freuten sich über Katharina Grimms Sieg: Anja Paehlke, Körber-Stiftung, Lehrerin Jacqueline Burger und Staatssekretär Frank Pfeil (von links) Gehörten zu den Preisträgern: Manuel Löffler und Alina Frank mit ihrem Schulleiter Frank Maik Richter. Mitteln gegen Fußpilz) oder Ratten auf der Schulter sitzen zu haben. „Es war eine Einstellungssache“, hat Luise erfahren. Katharina Grimm (18) thematisierte einen umstrittenen „Außenseiter“ Plauens. Ihr Wettbewerbsbeitrag trägt den Titel „Die Grenzen des Gehorsams – Werner Hartenstein und U-156“. Doch warum ausgerechnet diese historische Figur? „Ich habe in den Ferien auf dem Friedhof gearbeitet und mich dabei auch um das Grab der Familie Hartenstein gekümmert“, berichtet die Schülerin. Der Film „Laconia“ habe sie ebenfalls interessiert. „Dabei ging es ja um den Offizier Hartenstein, der FOTOS: PRIVAT entgegen eines Befehls viele Schiffbrüchige rettete“, erzählt Katharina. Sie ist froh, dass sie beim Ausscheid mitgemacht hat. Nicht nur, weil ihr das 15 Punkte in Geschichte eingebracht hat. Sie sagt: „Ich habe tolle Menschen kennengelernt.“ Damit meint sie zum Beispiel Josephine Pratchett und Helen Charles, zwei Überlebende der „Laconia“. „Die Damen sind schon alt, tippen aber schneller als ich“, lacht Katharina, die derzeit noch im Email-Kontakt steht. Demnächst lernt sie die Frauen persönlich kennen, sie forscht weiter zum Thema. Was macht die geschichtsbegeisterte Schülerin, wenn sie nicht in Archiv, Museum oder Bibliothek stöbert? „Ich bin ein Japan-Fan, war für ein Schuljahr dort“, so die Trägerin des gelben Aikido-Gürtels. Förderpreise erhielten: Alina Frank und Nathalie Koch (Klasse 9) sowie Fritz Korte und Manuel Löffler (Klasse 10/11). Das LessingGymnasium wurde zudem als beste Schule Sachsens ausgezeichnet. PLAUENER ZEITUNG Freitag, 3. Juli 2015 NACHRICHT GOTTESDIENST Pfadfinder jetzt in großem Verband STRASSBERG — Seit diesem Schuljahr gibt es im Plauener Ortsteil Straßberg einen Pfadfindertreff. Etwa 25 Kinder haben sich auf dieses Abenteuer eingelassen. Die jungen Leute treffen sich einmal wöchentlich, um die Pfadfinder-Pfade gemeinsam zu entdecken. Nun geht die Gruppe noch einen Schritt weiter: Sie wird Teil des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP). „Mit großer Freude erwarten die Kinder dieses Ereignis“, informierte Griseldis Büchner von der Kirchgemeinde. Der VCP-Pfadfinderstamm soll den Namen „Steinerne Rose von Straßberg“ tragen. Am Sonntag, 10 Uhr, ist anlässlich in der Aufnahme in den Pfadfinderverband ein kurzer Gottesdienst in der Straßberger Kirche vorgesehen. Danach gibt es noch Stockbrot-Backen. (nd) KURZ GEMELDET Vorverkaufsstelle zu PLAUEN — Vom 7. bis 30. Juli bleibt der Kartenvorverkauf in der Festhalle Plauen geschlossen. Danach steht der Service wieder dienstags und donnerstags von 10 bis 18 Uhr zur Verfügung, informierte Ronny Bley von der Festhalle. (nd) Kneipp-Verein auf Tour PLAUEN — Der Kneipp-Verein Vogt- land lädt für den kommenden Dienstag ein zur Kräuterwanderung. Treffpunkt ist 18 Uhr: Naturschutzgebiet Syrauer Heide, Kauschwitz. Die Teilnahmegebühr für Gäste beträgt 3 Euro, meldete Heide-Marie Lonkowski vom Verein. (nd) Freie Presse 11 Kunst-Krimi um kostbares Gemälde und Schrifttafel wieder gefestigt und graue Ölfarbe von den Originalfarben und dem echten Gold entfernt. Das Grabdenkmal sei ein außergewöhnliches Stück aus dem Frühbarock, berichtet Müller. „Es gibt in der Region mehrere historische Epitaphien“, erklärt sie. „Dieses Epitaph ist aber wohl das älteste im Vogtland.“ Einem wertvollen Kunststück aus Ruppertsgrün fehlt sein Herzstück: das Bildnis der Adligen Elisabeth von Dölau. Schuld am Verlust soll ein Künstler aus Berlin sein. VON ELSA MIDDEKE „Dieses Epitaph ist wohl das älteste im Vogtland.“ PLAUEN — Die Wurzeln des Streits um ein historisches Ruppertsgrüner Gemälde reichen zurück bis in die 70er Jahre. Damals hat der Berliner Künstler Alfred Zenichowski das Bild eines etwa 350 Jahre alten Epitaphs aus der Kirche Ruppertsgrün vom damaligen Diakon geschenkt bekommen. So erzählt es seine Tochter Susanne Zenichowski. Auf dem Gemälde ist Elisabeth von Dölau, die einem alten vogtländischen Adelsgeschlecht entstammt, in einer Kreuzigungsszene abgebildet. Genau dieses Stück hätte die Kirchengemeinde heute, rund vierzig Jahre später, gern zurück. Aber das Abbild der Adligen ist nach Angaben von Susanne Zenichowski inzwischen spurlos verschollen. Die Kirchengemeinde ist verärgert. „Wir vom Kirchenvorstand haben den Künstler zur Rückgabe aufgefordert“, sagt der Elsterberger Pfarrer Lothar Zühl. Dem Künstler sei das Bild des wurmstichigen Epitaphs damals als Dauerleihgabe überlassen worden. Denn er hätte versprochen, es kostenlos zu restaurieren. „Am 22. Juni 1974 wurde ein Vertrag darüber geschlossen.“ Dieses Dokument sei in Ruppertsgrün bisher jedoch nicht zu finden gewesen. Die Familie des Künstlers hält da- Sonnhild Müller Restauratorin Sonnhild Müller und Kay Mehner vor dem Grabdenkmal, das um 1650 angefertigt und in der Kirche Ruppertsgrün angebracht wurde. FOTO: ELLEN LIEBNER gegen: Sie hätten es schwarz auf weiß, dass das Bildnis ihrem Vater damals als Schenkung überlassen worden sei. Den Zettel möchte die Tochter jedoch nicht aus der Hand geben. Ihre Familie stamme aus der Nähe von Ruppertsgrün, ihr Vater habe auf der Suche nach Antiquitäten damals oft in Pfarrhäusern nach Stücken gefragt, die sonst weggeworfen worden wären. Irgendwann nach 1990 habe ihr Vater das Teilstück mit Elisabeth von Dölau ver- schenkt – denn die Gemeinde hätte kein Interesse mehr daran gehabt. In den „Vogtländischen Heimatblättern“ schrieb Michael Rudolf um 1990, er habe das zersägte Gemälde bei Zenichowski gesehen. Die Darstellung der Elisabeth von Dölau sei ihm „reichlich nebulös“ zum Kauf angeboten worden. Den Teil mit der Kreuzigungsszene habe er bei dieser Gelegenheit mitnehmen können. Rudolf betont: „Mit einer Dauerleihgabe gehen die Eigentumsrechte nicht an den Leihenden über.“ Doch nicht nur das Bildnis der Adligen fehlt – auch das kunstvolle Wappen, das am Rahmen geprangt hat, sei verschwunden, sagt die Plauener Restauratorin Sonnhild Müller. Sei zehn Jahren hat sie das Kunstwerk in ihrer Werkstatt. Seitdem haben sie und ihr Mitarbeiter Kay Mehner den Holzwurm darin ausgemerzt, von einem Tischler einen neuen Rahmen anfertigen lassen, das zerbröselnde Holz von Stuck Bei der 650-Jahr-Feier in Ruppertsgrün vom 3. bis 5 Juli will die Gemeinde ein Foto des Kunstwerks in der Kirche ausstellen und Spenden sammeln. Denn obwohl die Sparkassenstiftung 5000 Euro zur Verfügung gestellt hat und verschiedene Spenden eingegangen sind, kostet allein die Notsicherung durch Müller 7000 Euro. Eine vollständige Restaurierung mache noch einmal rund 9000 Euro erforderlich, so Pfarrer Zühl. Die Gemeinde Pöhl will sich nach Angaben von Bürgermeisterin Daniela Hommel-Kreißl (FDP) um Fördermittel des Landkreises bemühen. Susanne Zenichowski hat bereits nach dem Gemäldestück gesucht, erzählt sie. Das Ergebnis: ein unscharfes Foto für Sonnhild Müller. Es zeigt das fehlende Gemäldeteil, wie es in einem Rahmen an einer Wand hängt. Wo, ist ungewiss. Ohne das Original-Herzstück wird das Epitaph jedoch für immer unvollständig restauriert bleiben. A N ZE I G E FALSCH & RICHTIG Lauras Perücke: Die Perücke der gestern portraitierten Plauener Schülerin Laura Köhler kostet 1700 Euro. „Freie Presse“ hatte von einem Krankenkassenzuschuss in dieser Höhe gesprochen. Dieser wäre viel geringer gewesen, darauf machte Mutter Susanne Köhler aufmerksam. Ihre 17-jährige Tochter leidet an der seltenen Krankheit Alopecia Areata. Dabei handelt es sich um kreisrunden Haarausfall. Deshalb wünscht sich die junge Frau eine Echthaarperücke. Party im Gymnasium Heute steigt Schulfest – Projektwoche beendet PLAUEN — Im Diesterweg-Gymnasi- um ist heute Schulfest angesagt. Für die Fünft- bis Elftklässler gibt es eine Reihe von Mitmach-Angeboten auf dem Schulhof, in der kleinen Turnhalle, in der Kurt-Helbig-Halle, auf dem Schulhof und natürlich im Schulgebäude. Auch einige Abiturienten haben ihr Kommen zur Fete zugesagt. Mit dem Schulhof-Fest en- det in dem Gymnasium zugleich eine spannende Projektwoche. Sie stand unter dem Titel „Lasst uns fliegen“. Alle Fachbereiche haben sich mit diesem Thema befasst, auch Exkursionen gab es, berichtete Lehrerin Hannelore Schreyer. Ab Montag steht nun noch eine Woche Schule an: Kommenden Freitag ist dann Zeugnisausgabe angesagt. (nd) Dampf-Spektakel kommt VON DIETER FEUSTEL Spektakel gab’s in der Region noch nie: Vom 21. bis 24. April 2016 steht das Vogtland unter Dampf – dann finden erstmals die „Hof-Plauener Dampftage statt“. Zu verdanken hat das Vogtland dieses Ereignis dem Plauener CDU-Landtagsabgeordneten Frank Heidan. Als Organisator gewann er mit Koordinator Peter Pfeifer vom Dresdner Netzwerk Industriekultur einen ausgesprochenen Experten zum Thema. Unter anderem mit der Göltzschtalbrücke ließ der sich in die Region locken. Als größte Ziegelsteinbaubrücke der Welt ist sie ein Meisterwerk deutscher Ingenieurskunst, das noch immer die Menschen ebenso fasziniert wie Dampflokomotiven und alle möglichen anderen Maschinen zur Nutzung der Dampfkraft. Bei einer Pressekonferenz gestern in Hof verwies Pfeifer auf die große Erfahrung, die sein Netzwerk als Veranstalter solcher Tage hat. „Kein Treffen von Eisenbahnern und Pufferküssern wird es sein“, verspricht er. Vielmehr soll bei den Tagen alles gezeigt werden, was in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mit Dampf betrieben wurde und wird. Eine vielfältige Produktpalette wird dabei zu sehen sein. „Denn was früher so alles gedampft hat, ist schon Frank Heidan CDU-Landtagsabgeordneter PLAUEN/HOF — Dieses FOTO: ELLEN LIEBNER/ARCHIV gewaltig“, sagt er. Mit einigen Zehntausend Menschen rechnet Pfeifer zu den Hof-Plauener Dampftagen, zumal es auch ein Rahmenprogramm gibt. Zu dessen Ausgestaltung hat sich sogar unter Hinweis auf ihr dampfendes Utensil ein Club von Zigarrenrauchern angemeldet. Und doch dreht sich auch viel um die Eisenbahn. Außer Museen, Firmen-Arealen und einem Schaubergwerk, wurden auch Bahnhöfe, Bahnstrecken und – natürlich – die Göltzschtalbrücke als Veranstaltungsorte ausgewählt. Dampf-Sonderzüge und auch die schnellste unter Dampf stehende Lokomotive der Welt der Baureihe 18201 werden Besucher aus ganz Europa und aus Übersee anlocken, zumal auch international für das Großereignis geworben wird. Und natürlich wird es auch ein Dampflok-Ziehen für einen karitativen Zweck geben. Angesichts des zu erwartenden Ansturms von Eisenbahnfans und Liebhabern technischer Errungenschaften holte Heidan gleich auch Hoteliers, Museumsleute sowie die Partnerstädte Hof und Plauen mit ins Boot. „Hof war schon immer Eisenbahnerstadt gewesen, schon zur Zeit sächsischer und bayerischer Könige“, begründete er die Einbeziehung der Stadt im bayerischen Vogtland, die immer auch eine Drehscheibenfunktion hatte und hat. Die Schirmherrschaft teilt sich Heidan mit dem CSU-Abgeordneten Erwin Huber aus dem bayerischen Landtag. Als wirtschaftspolitische Sprecher ihrer Fraktionen sind sie profunde Kenner von Industriethemen sowie der Aufgabenstellungen bei Bahn und Logistik. Die Darstellung historischer Ereignisse in den genannten Bereichen wird bei den Hof-Plauener Dampftagen gekoppelt mit modernsten Ergebnissen deutscher Ingenieurkunst. Dabei soll nicht nur der Blick in die Geschichte eine Rolle spielen, sondern auch der in die Zukunft der wirtschaftlichen und touristischen Entwicklung der Regierungsbezirke Oberfranken und Südwestsachsen. 669 0$5.(10%(/ -(7=7 0,7 35(,6(1 =80 .²66(1 (;75$*876&+(,1 0,7 816(5(1 IÙU ,KUHQ QÁFKVWHQ 0ÓEHO(LQNDXI b Nach der Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke zwischen Reichenbach und Plauen 1851 war die Industrialisierung im Vogtland nicht mehr aufzuhalten. Daran erinnern sollen die „Hof-Plauener Dampftage“, die im April 2016 in der Region stattfinden. 6LH ZHUGHQ XQV OLHEHQ $E HLQHP (LQNDXIVZHUW YRQ Ĥ 5,&+7,* 63$5(1 ELV ]X b *(6&+(1.7 b *(6&+(1.7 b *(6&+(1.7 b *(6&+(1.7 b *(6&+(1.7 b *(6&+(1.7 L@CD HM &DQL@MX EHL HLQHP (LQNDXI DE « ELV ]X ELV ]X 2BGK@EJNLENQS EHL HLQHP (LQNDXI DE « ELV ]X EHL HLQHP (LQNDXI DE « EHL HLQHP (LQNDXI DE « ELV ]X EHL HLQHP (LQNDXI DE « ELV ]X EHL HLQHP (LQNDXI DE « !NWROQHMF!DSS /LHJHĻÁFKH FD [ FP 2KQH .LVVHQ 3ODLG 7DJHV GHFNH %HLPÓEHO XQG 'HNR DB DN 2SNEEUHDKE@KS *.,%.13 +HDFDGņGD 66935(,6 *LOW QXU IÙU 1HXDXIWUÁJHQ DXI XQVHUH /LVWHQSUHLVH EHL $Q]DKOXQJ 1LFKW NRPELQLHUEDU PLW DQ GHUHQ $NWLRQHQ $XVJHQRPPHQ UHGX]LHUWH :DUH $NWLRQVSUHLVH $EKROSUHLVH JHNHQQ]HLFKQHWH 6H OHNWLYZDUH XQG EHZRUEHQH 3URVSHNWZDUH .HLQH %DUDXV]DKOXQJ '. $NWLRQ JÙOWLJ ELV PLQGHVWHQV +RPD 6LQGHUVEHUJHU :RKQZHOW *PE+ &R .* $Q GHU 0RVFKHQPşKOH _ +RI » www.Hof-Plauener-Dampftage.de 3639387-10-1 12 Freie Presse VORSCHAU WOHIN Freitag, 3. Juli 2015 Die Sperken feiern drei Tage ihr Stadtfest burg-Straße beginnt morgen, 11 Uhr das Musical „Die Raupe Nimmersatt“ mit der Kita Kinderlachen, 11.20 Uhr folgt die Kita Am Stadion mit „1000 Farben hat die Welt“, 14 Uhr die Kita am Schloss und 15 Uhr das Sperkennest mit „Kunterbunter Kindergartenwelt“. 15.30 Uhr stellen sich die Prinzengarde des Turnvereins Rehau und 17 Uhr die Rattlesnake Linedancer aus Plauen vor. Drei Tage geht es rund um den Markt in Oelsnitz rund: Mit Musik, Ständen, Rahmenprogramm, Gottesdienst und vielem mehr. VON RONNY HAGER OELSNITZ — Zum 14. Mal geht von Spektakuläre Sprünge auf Skiern ins Wasser wird es morgen und am Sonntag im Klingenthaler Dürrenbach-Freibad geben. FOTO: ECKHARD SOMMER/ARCHIV WASSER-SKISPRINGEN Spektakel im Dürrenbach-Bad KLINGENTHAL — Das Klingenthaler Freibad verwandelt sich an diesem Wochenende wieder in die Dürrenbach-Arena. Zum neunten Mal wird der Sieger bei der Weltmeisterschaft im Wasser-Skispringen ermittelt, für die extra wieder eine Schanze errichtet wurde. Titelverteidiger ist in diesem Jahr mit Mike Arnold ein erfolgreicher Skispringer vergangener Jahre – 1987 holte er für Klingenthal bei der Junioren-WM in Asagio (Italien) Gold im Team und Silber im Einzel, bei der Weltmeisterschaft in Oberstdorf belegte er Platz sechs. Mit René Kummerlöw und Ingo Züchner sind weitere ehemalige Skispringer dabei, ebenso frühere Nordisch Kombinierte wie Sven Leonhardt und Christian Beetz. Wie beim richtigen Skispringen gibt es am Samstag die Qualifikation, die über die Startfolge für den Wettkampf am Sonntag entscheidet. Für das Spektakel am Sonntag werden wieder mehr als 1500 Zuschauer erwartet. (tm) ZEITPLAN Morgen: 15 Uhr Kinderfest, 19 Uhr Qualifikation, 20.30 Uhr Startnummernübergabe, 21 Uhr Disco (Eintritt frei); Sonntag: 13.30 Uhr Probedurchgang, 15 Uhr 1. Wertungsdurchgang, 16.30 Uhr Finale. Siegerehrung gegen 17.30 Uhr. BÜHNE Bad Elster: Naturtheater, Carl-AugustKlingner-Straße 7, Sommerkabarett mit Uwe Steimle: Heimatstunde, 19.30 Uhr MUSIK Plauen: Weberhäuser, Bleichstraße 11, Chansonabend mit Corinne Douarré, 20 Uhr Bad Brambach: Dr. Ebel Fachklinik, Christian-Schüller-Straße 14, Nachmittagskonzert mit dem Pianisten Radim Vojir, 15 Uhr Bad Elster: Musikpavillon am Badeplatz, Badstraße 6, Promenadenkonzert mit dem Trio Divertimento der Chursächsischen Philharmonie, 15 Uhr Elsterberg: Laurentiuskirche, Kirchplatz, Alles muss klein beginnen .., Familienprogramm mit Gerhard Schöne, 18 Uhr Oelsnitz: Katharinenkirche, Egerstraße 9, Konzert mit der Band Three Days, 19.30 Uhr Reichenbach: Musikschule Vogtland, Bahnhofstraße 84, Oberstufenkonzert, mit Annarosa Junker und Johannes Worms (beide Gesang), 18 Uhr, 03765 13153 KINDER UND FAMILIE Plauen: Falknerei Herrmann, Pfaffengutstraße 4, Flugvorführung, 15 Uhr Kinder- und Jugendhaus eSeF, Seminarstraße 4, Jugendzentrum, offener Treff mit Kochen eines Wunschessens, 14-21 Uhr Kindercafé Mücke, Stöckigter Straße 38, Hof der Astrid-Lindgren-Schule, Bountyfest, 14.3018 Uhr, 03741 4066008 Mehrgenerationenhaus, Am Albertplatz 12, Mutti-Sport, 10 Uhr; Jugendtanzgruppe, 18.30 Uhr Adorf/V.: Klein Vogtland - Botanischer Garten, Waldbadstraße 7, Sehenswürdigkeiten nachgebaut, Miniaturschauanlage und Botanischer Garten, 10-18 Uhr Auerbach/V: Awo Jugendzentrum High life, Eisenbahnstraße 49, HL kulinarisch: BBQ, 15 Uhr; Coffeelounge, 15-17 Uhr Gottesdienst unter freiem Himmel gibt es Sonntag, 10 Uhr auf dem Markt. Umrahmt wird er vom Singspiel „Die Schöpfung – ein Wochenrückblick mit Bohra & Bohris“. Auf der Bühne Rosa-Luxemburg-Straße sind ab 12 und 17 Uhr vogtländische Vereine, 13 Uhr Cheerleader und 14 Uhr die Zumba-Teenies in Aktion. „Das fleißige Bienchen und der freche Hase“ heißt das Kinderprogramm 15 Uhr mit Tino und Vivienne, bevor 16 Uhr die Linedancer und 18 Uhr Dixieland Six auftreten. heute bis Sonntag das Sperkenfest in Oelsnitz über die Bühne. Zum zweiten Mal führt die Stadt Regie und hat sich auf die Fahnen geschrieben, für alle etwas zu bieten, was längeren Aufenthalt bei freiem Eintritt lohnt. Der Sperc eröffnet heute, 18 Uhr auf dem Markt das Fest. Sperc ist der Bandwettbewerb der Kinder- und Jugendarbeit der Volkssolidarität Plauen/Oelsnitz. Um den Titel bewerben sich Dark Side Crew (Haslau/Hazlov, Hip Hop), Enero (Zwickau, Alternative Rock), Ich zerdrück die Dose (Rehau/Hof, Abfuck-Punk), Public Dawn (Hohenstein-Ernstthal, Alternative Rock) und Dani Hero (Schöneck, Pop/Rock). Auf der Bühne RosaLuxemburg-Straße geben ab 21 Uhr die Bands Psychos Unchained und Sprühjehagdes einen Benefizabend für das Adorfer Wächterhaus. In Bewegung kommen: Dazu rief 2014 das Injoy-Fitnessstudio die Besucher des Sperkenfestes auf. Morgen heißt es 11.45 Uhr und 17 Uhr auf der Marktbühne mit dem Oelsnitzer Studio „Fit in den Sommer“. FOTO: ECKHARD SOMMER/ARCHIV Turmbesteigungen sind morgen und am Sonntag von 13 bis 18 Uhr auf den Rathausturm (Eingang über den Innenhof) sowie Sonntag, von 13.30 bis 16 Uhr an der Jakobikirche möglich. Auf der Rosa-LuxemburgStraße stehen Sonntag, von 12 bis 18 Uhr US-Cars und historische Fahrzeuge. Von heute bis Sonntag sind Fahrgeschäfte, Karussells, Schausteller da, morgen und Sonntag präsentieren sich Vereine, es gibt Bungee Run, Bullriding, Hüpfburgen und historische Brauerei-Abfüllung. Klingende Namen spielen beim Fest eine Rolle: Die Veranstalter haben sich um sehr gute Cover-Bands von Stars bemüht. Heute, 22.30 Uhr spielt The Rockset auf der Marktbühne – eine Hommage ans Schwe- den-Duo Roxette. Bounce (Samstag, 20 Uhr, Markt) gilt als beste Bon-Jovi-Coverband Europas, Nobody (Samstag, 22.45 Uhr, Markt) aus Markneukirchen bietet Hits von AC/DC bis ZZ Top. Country ist bei Frank Zapal & the Cowboys of North (Samstag, 19.30 Uhr, Bühne Rosa-Luxemburg-Straße) angesagt. Die Dresdnerin Katharina tritt als Helene-Fischer-Double auf (Sonntag, 13.30 Uhr, Markt). Zuvor gibt es ab 12.30 Uhr dort mit Richie Koch aus Schöneck die Mini-Ausgabe von Andreas Gabalier. Ostrock von Silly, Karat oder den Puhdys stimmt die Band Splitt (Sonntag, 18 Uhr, Markt) an. Zuvor spielt 15 Uhr dort die oberfränkische Band Echt Stark. Geprägt wird das Fest jedes Jahr von Auftritten Oelsnitzer Kindergärten, Schulen und Vereine. Morgen machen Oelsnitzer Kinder ab 11 Uhr Musik auf dem Markt, wo nach der offiziellen Festeröffnung morgen, 13 Uhr durch Oberbürgermeister Mario Horn (CDU) und Böllerschüssen der 1. Bürgerlichen Schützengilde die Stadtkapelle Oelsnitz ein Platzkonzert gibt. 14.45 Uhr beginnt eine Modenschau, 15.45 Uhr treten Eberhard Hertel sowie Selina & Loreen auf. Der Cheerleaderverein Obervogtland schließt sich 17.30 Uhr an. Auf der Bühne Rosa-Luxem- DORFLEBEN TOUR SOMMERFEST SONDERSCHAU KONZERT Wohlbach feiert zwei Parkfestwanderung Tage Sommerfest führt zu Elsterquelle Eubabrunner laden in das Museum ein Wismut-Werke bereichern Museum Gerhard Schöne singt in Elsterberg WOHLBACH — Der Feuerwehrverein Wohlbach lädt zum Sommerfest. Es beginnt morgen, 20 Uhr mit Tanz mit Karo. Parallel ist das Preisschießen. Am Sonntag ist ab 9.30 Uhr Frühschoppen und das 2. Obervogtländische Jawa-Treffen. Ab 14 Uhr gibt es ein Kinderfest mit Überraschungen, 14.30 Uhr spielen die Adorfer Blasmusikanten. Wie die Organisatoren versichern, gewinnt bei einer Tombola jedes Los. (eso) SCHÖNBERG — Die 3. Schönberger Parkfestwanderung beginnt morgen, 10 Uhr auf dem Schlossplatz des Bad Brambacher Ortsteils. Die Teilnahmegebühr beträgt 3 Euro. Die etwa 11 Kilometer lange Strecke verläuft über Bärendorf zur 724 Meter hoch gelegenen Quelle, wo ein Imbiss auf die Wanderer wartet. Danach geht es über Steingrün/Výhledy und den Golfplatz Haslau/Hazlov zurück nach Schönberg. (hagr) EUBABRUNN — Zum Sommerfest lädt BAD SCHLEMA — Den Titel „Aus der ELSTERBERG — Liedermacher der Heimatverein Eubabrunn am Wochenende auf den Festplatz des Vogtländischen Freilichtmuseums ein. Auftakt ist morgen, 20 Uhr mit der Partyband MSTe. Am Sonntag spielt 10 Uhr das Handwerkerblasorchester Migma zum Frühschoppen, ab 14 Uhr ist bunter Familiennachmittag mit Best of Music, Auftritt der Trachtengruppe des Hortes und Hüpfburg. Der Eintritt ist frei. (hagr) Erde“ trägt die Schau, die ab morgen im Museum Uranbergbau in Bad Schlema gastiert. Bis 28. September beherbergt das Mineralienkabinett Werke aus dem Kunstbestand der Wismut. Im Kern der Präsentation stehen 25 Arbeiten, die sich mit dem Aufwand der Förderung befassen und einen kritischen Blick auf Bergbaurisiken werfen. Die Vernissage beginnt 12.30 Uhr. Eintritt frei. (ane) Jugendhaus City-Treff, Breitscheidstraße 33, Futtertreff: Wunschliste, 15-16 Uhr, 03744 308686 Schülerfreizeitzentrum, A.-Schubert-Straße 19, Gemütliches Kaffeetrinken, 12-18 Uhr Herlasgrün: Fahrbibliothek, Gemeinde Bauhof, 10-10.45 Uhr Klingenthal: Tierpark, Amtsberg 22, Einheimische Tiere und exotische Wildtiere, 10-18 Uhr Mühlleithen: Sommerrodelbahn, Rodeln, bei trockenem Wetter, 13-17 Uhr Oelsnitz: Jugendzentrum „Halle“, Alte Reichenbacher Straße 27, Offener Treff, mit Breitensportangebot, 15.30-19 Uhr Kinderzentrum „Goldene Sonne“, RudolfBreitscheid-Platz 1, Offener Treff, 13-18 Uhr Reichenbach: Kinder- und Jugendzentrum „Lila Pause“, Museumstraße 2a, Offenes Angebot - Spontan entschieden, 15 Uhr, 03765 5244055 Rodewisch: Kinder- und Jugendfreizeittreff, Busbahnhof 3, Offener Treff, Darts, Billard, Computernutzung, kreatives Gestalten, Spiele, 14-20 Uhr; Strategiespiel: Siedler von Catan, 15 Uhr, 03744 48426 Thoßfell: Fahrbibliothek, Grundschule, 11.30-12.30 Uhr Mylau: Freibad, Lengenfelder Straße, 1119 Uhr, 03765 392939 Netzschkau: Freibad, Plauener Straße, 1119 Uhr, 03765 34019 Neumark: Freibad, Badsteig 5, 13-19 Uhr, 037600 2740 Oelsnitz: Freibad Elstergarten, An der Elster 15, 9-20 Uhr Pausa: Freibad, Am Butterberg 10, 9-20 Uhr Rebesgrün: Waldsportbad, Siedlerweg 19, 9-20 Uhr Reichenbach: Freibad, Badstraße, 1019 Uhr, 03765 386675 Reumtengrün: Freibad, Hauptstraße 1, 1020 Uhr Rodau: Waldbad, Leubnitzer Straße 3, 1118 Uhr Tirpersdorf: Freibad, Mühlstraße, 1220.30 Uhr Treuen: Freibad, Alte Auerbacher Straße 1, 9-20 Uhr Wildenau: Freibad, Obercrinitzer Straße 11, 11-20 Uhr Musikinstrumentenmuseum, Bienengarten 2, Geschichte des Instrumentenbaus, 3200 Musikinstrumente aus aller Welt, 10-17 Uhr Mehltheuer: Kleinstes Musikinstrumenten-Museum, Hohe Straße 9, 1500 Raritäten inklusive 350 historischer Musikinstrumente, Vorführung mechanischer Musikinstrumente, Schauwerkstatt für Zupf-, Streich- und Zungeninstrumente, 9-12 Uhr, 037431 4159 Morgenröthe-Rautenkranz: Raumfahrtmuseum, Bahnhofstraße 4, Deutsche Raumfahrtausstellung, Exponate rund um die angewandte Raumfahrt, Miniatur-Modell des MarsRoboters, Bundes-Biene, 10-17 Uhr, 037465 2538 Oelsnitz: Historisches Archiv des Vogtlandkreises, Schloss Voigtsberg, Schlossstraße 32, Das Durchschleusungslager, Oelsnitz 1945 bis 1951, 9-12 Uhr Reichenbach: Neuberin-Museum, Johannisplatz 3, Mensch steh still.., Malerei und Keramik von Regina und Wolfgang Blechschmidt, 10-16 Uhr, 03765 21131 Schneckenstein: Vogtländisch-böhmisches Mineralienzentrum, Zum Schneckenstein 44, Mineralien und Gesteine, 250 Fossilien: versteinerte Hölzer, Farne, Muscheln und Fische bis zu 500 Millionen Jahre alt, 10-17 Uhr FREIBÄDER Plauen: Freibad Haselbrunn, Nach dem Stadion 80, 10-19 Uhr, 03741 550974 Freibad Preißelpöhl, Bertrand-Roth-Straße 42, 10-19 Uhr, 03741 525844 Adorf/V.: Waldbad, Waldbadstraße 5, 1118 Uhr Auerbach/V: Waldbad Brunn, Badstraße 1 a, 9-22 Uhr, 03744 3659311 Bad Brambach: Freibad, Forststraße, 1418 Uhr Elsterberg: Waldbad im Tremnitzgrund, 10-20 Uhr Klingenthal: Freibad, Dürrenbachstraße, 10-19 Uhr Kottengrün: Freibad, Badstraße, 12-19 Uhr Lengenfeld: Freibad, Waldkirchener Weg 11, 10-19 Uhr, 037606 2390 Markneukirchen: Rudolf-Thiele-Bad, Am Schwimmbad 1, 10-19 Uhr A N ZE I G E d ,d ÖÉ 5 ¶Ð=ud ÉÀÖq=}´ÖdÉud ,d´qd¶À ¶ ÉÀ}=ɶ d}]¤ ,=¶À=uZ t¤ ÉY i~t 0}´ >^^Ó Ê^ /½ eÊе·ÁeÊv rr×ee Ñe~Êv ^e· eÊe ÊÁ×r>~µ×eÊv*>Á×e· 1Áeµ~>ÁÊv· µvµ> r͵ µw E e Ê E >^^Ó eeµ>Áe 6·Ñ>ve "µv>Áe ʵµÓÑʵ·Á ÊÊrrA· E eÁµBe µ>rÁ·ÁrrÐeµLµ>ÊU~ ^e· eÊe >^^Ó ¾ÙÙ Z LeµÁ s[½u[Ⱥ "È··e v¾Z LeµÁ u½Ùº rr×e×>··eZ ¥ µ>rÁ·ÁrrÐeµLµ>ÊU~ ^e· eÊe /µ>· µÁeµ ¾ÙÙ Z LeµÁ ½[us[sº "È··e v¾Z LeµÁ ½jusº rr×e×>··eZ ¥ 6d´ ¶À´¤ ¼Z ØiÇØ Éd´K=T} .d¤ غtt Ç rØ ºØ ÐÐФ=ÉÀ}=ɶ~d}]¤]d ÉÀÖq=}´ÖdÉud 3640960-10-1 AUSSTELLUNGEN Plauen: Galerie - Bund Bildender Künstler, Bärenstraße 4, „Pfaffengrüner Surrealismus“, Malerei von Reiner Bittner, 14-18 Uhr Auerbach/V: Göltzschtalgalerie Nicolaikirche, Alte Rodewischer Straße 2, Eröffnung Sommercartoon 2015, Karikaturen von Veit Schenderlein aus Mülsen sowie Pantomime und Komik mit Ralf Herzog, 19.30 Uhr Erlbach: Obervogtländisches Dorfmuseum, Lindenplatz 15, Bogenmacher und Geigenfertigung, Darstellung verschiedener Musikinstrumentengewerke in einem rekonstruierten Holzgebäude aus dem Jahr 1726, Eintritt frei, 14-16 Uhr Eubabrunn: Freilichtmuseum, Waldstraße 2 A, Arbeits- und Lebensweise der Landbevölkerung, 10-17 Uhr Klingenthal: Musik- und Wintersportmuseum, Schloßstraße 3, Geschichte des vogtländischen Musikinstrumentenbaus und des Klingenthaler Skisports, 10-16 Uhr; Maler und Motive im Klingenden Tal, Momentaufnahmen der Ortsgeschichte erzählt mit Pinsel und Farbe, 10-16 Uhr Krebes: Hermann-Vogel-Haus, Burgsteinstraße 5, Leben und Werk des vogtländischen Künstlers Hermann Vogel, 10-12, 13-16.30 Uhr, 037433 5902 Landwüst: Freilichtmuseum, Rohrbacher Straße 4, Frisch gemahlen! - Kaffeemühlen im Lauf der Zeit, 10-17 Uhr Limbach: Goldmuseum und Naturalienkabinett Buchwald, Wiesenweg 1 a, Naturgoldfunde aus der Göltzsch, sowie mineralogische, naturkundliche und kulturgeschichtliche Exponate, 13-18 Uhr, 0174 3887498 Markneukirchen: Catgut, Gewerbepark 18, Dies und Das, gestaltet vom Maltreff Bad Elster, 8-11 Uhr Framus Museum, Adorfer Straße 25, 200 Instrumente, Produktion der Framus-Werke von 1946 bis Ende der 70er-Jahre, 10-17 Uhr » www.oelsnitz.de/sperkenfest Gerhard Schöne ist heute Abend in der Elsterberger Kirche zu Gast. Er präsentiert dort sein Familienprogramm „für große und kleine Menschenkinder“ mit dem Titel: „Alles muss klein beginnen ...“ Los geht‘s 18 Uhr. Kinder ab fünf Jahre bezahlen 8 Euro Eintritt, Erwachsene 12 Euro. Gerhard Schöne, 63, gehört seit Jahrzehnten zu den bekanntesten Liedermachern des Landes. (tb) KINO Plauen: Capitol Filmtheater, Bahnhofstr. 33, 03741 1469050; Der Babadook, ab 16 J, 20.15, 23 Uhr; Insidious: Chapter 3, ab 16 J, 17, 20.15, 23 Uhr; Jurassic World 3D, ab 12 J, 14, 17, 20, 23 Uhr; Kind 44, ab 16 J, 16.45 Uhr; Minions, 14.30, 17.15, 20.15, 22.45 Uhr; Minions 3D, 14.30, 17.15, 20.15, 22.45 Uhr; Miss Bodyguard, ab 12 J, 17.15 Uhr; Ostwind 2, 14.15 Uhr; Pitch Perfect 2, ab 6 J, 14.15 Uhr; Poltergeist 3D, ab 16 J, 20.15, 23 Uhr; Rico, Oskar und das Herzgebreche, 14.30 Uhr; San Andreas 3D, ab 12 J, 17 Uhr; Spy - Susan Cooper Undercover, ab 12 J, 20, 22.45 Uhr; Ted 2, ab 12 J, 14, 17, 20, 22.45 Uhr; Tinkerbell und die Legende vom Nimmerbiest, 14.30 Uhr Auerbach: Rekordlichtspiele, Göltzschtalstr. 35, 03744 217272; Jurassic World 3D, ab 12 J, 17.30, 20 Uhr; Minions 3D, 17.30, 20 Uhr; Ted 2, ab 12 J, 15.30, 20 Uhr Markneukirchen: Harmonie-Lichtspiele, Erlbacher Str. 4, 037422 2637; Ostwind 2, 20 Uhr SONSTIGES FESTE Plauen: Gartensparte „Süd-Ost“, Am Galgenberg 8, Sommerfest, ab 18 Uhr Kleingartenverein Sternplatz, Comeniusstraße, Sommerfest, ab 18 Uhr Bösenbrunn: Dorf- und Vereinszentrum, Drödaer Straße 1, Dorffest mit Lampionumzug vom Abzweig Triebeler Straße, 19 Uhr Lengenfeld: Festzelt, Am Park, 40. Lengenfelder Parkfest: Eröffnung, 18.30 Uhr; Freilichtbühne, Am Park, CCR Revival Band, 21 Uhr; Freitanzdiele, Am Park, Stern Diskothek Zwickau, 19 Uhr Leubnitz: Festgelände, an der Turnhalle, Sport- und Volksfest, Oldieparty, 21 Uhr Oelsnitz: Marktplatz, Sperkenfest ab 18 Uhr Ruppertsgrün: Marktplatz, 650 Jahre Ruppertsgrün, Eröffnung und Vorträge ab 19 Uhr Bad Brambach: Therapie- und Wohlfühlzentrum, Badstraße 47, Geführte Wanderung zum Schloss Schönberg, 13.30 Uhr Markneukirchen: Bistro Service Center Stark, Gewerbepark 3, Skat-Abend, 19 Uhr Mylau: Stadtkirche, Otto-Richter-Straße 4, 125. Kirchweihjubiläum - Die etwas andere Kirchenführung 19 Uhr Pöhl: Talsperre, Anlegestelle, Möschwitz, Hauptstraße, Rundfahrten der Fahrgastschiffe, (weitere Fahrten nach Bedarf), 11, 14 Uhr Rodewisch: Sternwarte, Rützengrüner Straße 41, Das Herz der Sonne, 19 Uhr, 03744 32313 Syrau: Windmühle, Fröbersgrüner Straße, Funktionsweise der einzigen Windmühle des Vogtlandes, 11-16 Uhr Triebel: Hagerscheune Posseck, Am Kulturhaus 5, Vorstellung der Ortschronik von Posseck, 19.30 Uhr ANZEIGE Freitag, 3. Juli 2015 Für Andreas Schubert wurde Märchen wahr *"&#&/++ '/*%. /- '" 7 0 4 dass Schubert unter den Vogtländern doch nicht so bekannt ist, wie er es sein sollte. Am Ortseingang von Wernesgrün macht eine Bronze-Tafel auf den berühmten Sohn der Gemeinde aufmerksam. Er lebte von 1808 bis 1870. Begraben wurde er in Dresden. VON KLAUS TANNEBERGER 1832 Professoren-Titel verliehen Die Gunst, dass er damals durch die Aufnahme in einer begüterten Familie in Leipzig die Thomasschule besuchen und am Freimaurer-Institut studieren konnte, ermöglichten dem naturwissenschaftlich und technisch begabten Jungen spätere Studien in verschiedenen Bereichen, unter anderem auch an der Bauschule. An der Königlichen Technischen Bildungsanstalt lehrte er Buchhaltung und Mathematik. Schließlich wurde ihm 1832 der Titel Professor für Mathematik verliehen. Später war Schubert Technischer Direktor der Dresdner ActienMaschinen-Gesellschaft. Andreas Schubert schaute sich auch in anderen Ländern um und machte Studienreisen nach England und Frankreich. Als eine Schmach musste er es empfinden (und nicht nur er), dass seine erste in Deutschland erbaute Lokomotive, die Saxonia, 1839 nicht den Zug zur Eröffnung der ersten deutschen Ferneisenbahn-Strecke von Leipzig nach Dresden ziehen durfte, sondern zwei englische. Die Saxonia fuhr nur hinterher. Konkurrenz könnte eine Ursache gewesen sein. klingt wie im Märchen: Ein zehnjähriger Häuslerbub aus Wernesgrün im Vogtland verkaufte im Jahre 1818 mit seinem Bruder in der Leipziger Gegend Holzkohle, um zum Unterhalt der Familie zuhause beizutragen. Da kam keine gute Fee, die den beiden half, sondern eine Kutsche, in der der Polizeipräsident von Leipzig saß. Kurzum nahm er den Zehnjährigen mit. Aber nicht, um ihn wegen des ungesetzlichen Holzkohlehandels zu bestrafen, sondern er nahm ihn zuhause als Pflegesohn auf. Freilich mit Zustimmung der Eltern des Jungen. Dem obersten Polizisten in Leipzig soll damals vorher ein Sohn gestorben sein, der dem Buben aus Wernesgrün im Aussehen ähnlich war. Bronzetafel erinnert an Schubert Der Knabe aus dem Vogtland hieß Johann Andreas Schubert und dieser Name ist noch heute ein Begriff, wenn von den ersten Dampfschiffen auf der Ober-Elbe die Rede ist, wenn es um die Konstruktion der ersten in Deutschland gebauten Lokomotive und um die statischen Berechnungen der Göltzsch- und Elstertalbrücke geht. Das haben natürlich auch die meisten Rätselfreunde gewusst, aber es kamen weniger Zuschriften als üblich – was auch heißen kann, GEWINNER DER WOCHE Diesmal wurde eine CD von Michael Hirthe verlost. Ann-Kathrin Lohausen kann sich die Scheibe in der Redaktion der „Freien Presse“ Plauen, Postplatz 7, abholen. Herzlichen Glückwunsch! Prediger trifft auf Ex-Drogendealer Dieser Schulgottesdienst verspricht interessant zu werden: Der evangelische Star-Theologe Ulrich Parzany ist heute am Lessing-Gymnasium zu Gast. Und mit ihm ein Aussteiger aus der Drogenszene. VON SABINE SCHOTT PLAUEN — Schulgottesdienst einmal ganz anders wird heute am LessingGymnasium gefeiert. Wie Pfarrer Falk Klemm, Religionslehrer der Einrichtung, mitteilt, hat sich der Essener Pfarrer Ulrich Parzany angesagt. Er ist aus Funk und Fernsehen bekannt. Auch ein junger Mann, der früher Drogen verkauft hat, kommt an die Plauener Schule und wird dort über seine Erfahrungen sprechen und über die Lehren, die er daraus für sich gezogen hat. .*/ .'%.& $(. " /- '" " /- '" " 4, #%%#!. #/ )'.+. #/ 55, #%%#!. 1( *5( % 3$-$ -20- &($2 *-!# #/ / #/3 #%%#! ( % 3$-$ % 3$-$ *"+& %". /..* !$! 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Seite 14: Weiterer Bericht )'.+. *"+ #+! 4/*"./& WERNESGRÜN/DRESDEN — Es ( $..)"*+" 77 5!$!.! .*&* (2 77 $$ #-&$(. )'.+. ** (( 88 ! $.*/& Kurz vor der Wende war die Saxonia auch in Plauen am Oberen Bahnhof. Sie wurde damals aufwändig aus alten Zeichnungen nachgebaut. Ein anderer Nachbau steht im Verkehrsmuseum Dresden. FOTO: KLAUS TANNEBERGER . 55, #%%#! ( *1 !%#" .#/" #' ".. #%#% &2* &'!*&! &$0.& )$! *&**3 /"3 ".*'& '* /"3 "&# *)*/". B7 %(%(5$ BB26 C &1,8/ /- ( - -+0 " $. *, #%%#!. 1, #%%#!. ( ( $& ".*'&! *& "*+" )$! "*+ /$."1".%"& '* && -%(%(5$ ,$* * " $. $!*'%."+ BB%"%'>*" " 40( Auflösung Fotorätsel 1003: Der Konstrukteur der 1838 erbauten Saxonia war Professor Andreas Schubert. " # $ *5)&;;((&(;4& ;&;>*" ,2 &5;45;4# ! +B!!- ?4*4" 3633108-10-1 14 Freie Presse PLAUENER ZEITUNG Freitag, 3. Juli 2015 Die Natur im Herzen NACHRICHTEN BAHNVERKEHR Böschungsbrand sorgt für Verspätung HOF/PLAUEN — Ein Feuer hat gestern Abend für Verspätungen im Bahnbetrieb zwischen Hof und Plauen gesorgt. Gegen 18.30 Uhr war die Feuerwehr wegen eines Böschungsbrandes am Bahndamm bei Feilitzsch alarmiert worden; der Zugverkehr wurde daraufhin eingestellt. Nachdem das Feuer gelöscht worden war, signalisierte der Notfallmanager der Bahn gegen 19 Uhr, dass der Zugbetrieb schrittweise wieder aufgenommen werden kann. Zum Umfang der Verspätungen konnte die Bahn AG gestern Abend keine Auskunft geben. (how) ORTSCHAFTSRAT Erneut Ärger ums Grasmähen ZWOSCHWITZ — Nachdem es jüngst erst Beschwerden aus Jößnitz wegen zu wenig Rasenpflege gegeben hat, kritisierten jetzt auch Zwoschwitzer Bürger die Art und Weise des Mähens. Erst habe man die Wiese in der Dorfmitte oberhalb der Teiche über einen Meter hoch wachsen lassen und das abgemähte Gras dann einfach liegen lassen, beschwerte sich ein Anwohner in der jüngsten Ortschaftsratssitzung. Er hat angeboten, das Mähen selbst zu übernehmen. Während sich Ortschaftsrat Frank Seidel dafür aussprach, dass diejenigen, die mit der Arbeit betraut worden sind, diese auch ordentlich erledigen, wurden auch Stimmen laut, die das Verpachten der öffentlichen Flächen an Bürger als eine andere Möglichkeit ansahen. Die Pächter sollten dann allerdings eine Aufwandsentschädigung erhalten, hieß es. (pa) Drogen im Fahrrad versteckt Mehr als 50 Jahre war Klaus Gürgens als Naturschutzhelfer im Vogtland unterwegs. Jetzt ist er 81 Jahre alt – und hat sein Ehrenamt abgegeben. Zöllner schnappen bei Kontrolle vier Schmuggler PLAUEN — Vier VON RENATE GÜNTHER JOCKETA — Sein Leben lang hat sich Klaus Gürgens für die Natur eingesetzt. Jetzt ist er gesundheitlich nicht mehr auf der Höhe. Deshalb verabschiedete er sich kürzlich aus seinem Ehrenamt und hofft, dass die Natur weiterhin auch ohne ihn geschätzt und hochgehalten wird. „Als Naturschützer muss man unterwegs sein, nach Umweltsündern gu- 6(5 =,’, 4,N@ 6@ Pöhl FOTO: ELLEN LIEBNER Im Grünen fühlt er sich am wohlsten: Klaus Gürgens. cken, Schäden erkennen und ein Auge auf unsachgemäße land- und forstwirtschaftliche Maßnahmen haben“, sagt er. „Das alles fällt mir langsam schwer.“ Seine Kompetenz sei ohnehin eingeschränkt gewesen: „Ich durfte von Umweltsündern nicht mal den Ausweis verlangen, nur beratend, belehrend und manchmal auch schimpfend tätig sein“, sagt er. Als die Jocketaer Schule 1962 nach dem Umbau wiedereröffnet wurde, kehrte Kunsterzieher Gürgens nach seinem Lehrerstudium sowie nach zehn Lehrerjahren in Thüringen und Mylau in seinen Heimatort zurück. Er unterrichtete Zeichnen, Biologie und Schulgarten. An den Wochenenden ging es in die Natur, mal mit, mal ohne Ehefrau. Auf einer seiner Entdeckungsreisen durch das Pöhler Umland entdeckte er 2010 das „Waldvöglein“, eine Orchidee, die so selten vorkommt, dass mancher dachte, Gürgens habe sie „erfunden“. Die Pflanze habe es jedoch schon vor über 100 Jahren gegeben, weiß Gürgens. Er habe sie nur neu entdeckt. „Sie war im vergangenen Jahrhundert mal weg, mal wieder da“, sagt er. Gürgens’ Freude war groß, dass er ausgerechnet dieses Kleinod am Eisenberg entdeckt hatte. Doch eines Tages musste er zusehen, wie eine Holz-VollernteMaschine ausgerechnet durch dieses Waldgebiet fuhr und alles niederwalzte. Das war des Waldvögleins Ende. „Das war ein Tiefschlag. Mir hat das Herz geblutet“, erinnert er sich. „Zwei Kriege hat die Orchidee überstanden und nun hat sie die Technik ausgelöscht.“ Doch nach dieser Enttäuschung durfte der Jocketaer zusammen mit dem Ornithologen Werner Limmer eine Entdeckung machen, die ihm keiner mehr nehmen kann: Die beiden Männer fanden den Schwarzen Streifenfarn, zwei Exemplare und völlig unbekannt. „Er wächst nahe dem Loreleyfelsen im Triebtal, und den findet glücklicherweise niemand“, frohlockt Gürgens. 1975 sei die Pflanze bei Görlitz zum letzten Mal gesichtet worden. Heute wächst das einzige sächsische Exemplar im Vogtland. Da ist sich Gürgens ganz sicher. Zufrieden sagt er: „Der Tod des Waldvögleins war mein traurigstes, das Auffinden des Gestreiften Farns das schönste Erlebnis in meiner Naturschutztätigkeit.“ Jetzt wünscht sich Gürgens nur noch, dass die Menschen mehr Liebe zur Natur aufbringen. „Dass die Jocketaer die neuen Kastanien annehmen, auch wenn es im Herbst Laub gibt und dass nicht ständig jedes Raseneckchen rappelkurz gemäht wird, sodass Blümchen stehen bleiben.“ Dass er zur jüngsten Kreisratssitzung gebührend verabschiedet werden sollte, aus gesundheitlichen Gründen jedoch nicht teilnehmen konnte, ärgert ihn nicht. „Eine solche Anerkennung brauche ich nicht. Mir ist es lieber, wenn ich die Vögel zwitschern höre“, sagt er. Drogenschmuggler wurden vorgestern bei Zollkontrollen der Verkehrswege Plauen erwischt. Bei vier Deutschen fanden die Zöllner insgesamt knapp acht Gramm Marihuana und rund 25 Gramm Methamphetamin, besser bekannt als Crystal Meth. Das teilte das Hauptzollamt Erfurt mit. Bei einer Kontrolle in der Vogtlandbahn Richtung Plauen half einem Chemnitzer (33) sein Drogenversteck aus Metall gar nichts. Rauschgiftspürhund „Dorax“ ließ sich nicht beirren und zeigte den Zöllnern an, dass mit dem Fahrrad des Mannes etwas nicht stimmte. Zwei Gramm Crystal fanden die Mitarbeiter im Fahrradlenker. Der Chemnitzer blieb nicht der einzige enttarnte Schmuggler in der Vogtlandbahn: Auch ein Schüler (18) aus Oelsnitz wurde dort mit knapp acht Gramm Marihuana aufgegriffen. Bei einer weiteren Kontrolle in Bad Elster fanden die Zöllner bei einem 49-Jährigen knapp drei Gramm Crystal, die er an seinem Körper versteckt hatte. Zudem ergab die Überprüfung seiner Personalien, dass der Mann zur Festnahme ausgeschrieben war. Deswegen übergaben ihn die Zöllner an die Landespolizei. Kurze Zeit später stoppten die Zollmitarbeiter auf der Bundesstraße 92 am ehemaligen Grenzübergang Schönberg einen Pkw aus dem Saale-Holzland-Kreis. Unter dem Sitz der Fahrerin (20) entdeckten sie knapp 20 Gramm Crystal. Gegen alle vier Beschuldigten wurden Strafverfahren wegen des Verdachtes der ungenehmigten Einfuhr von Betäubungsmitteln eingeleitet. (em) VOGE LTOUR Wanderung ins Tal der Wasseramsel PÖHL — Wer die Wasseramsel auf Futterjagd erleben möchte, erhält am kommenden Mittwoch Gelegenheit dazu: Um 9 Uhr startet eine Wanderung an der Rezeption am Campingplatz Gunzenberg der Talsperre Pöhl. Zusammen mit Klaus Kretzschmar vom Verein der Naturfreunde Plauen wandern die Teilnehmer durchs Triebtal und beobachten mit ein wenig Glück die Amsel, wie sie beim Schwimmen oder Tauchen in Trieb oder Weißer Elster Insektenlarven, Bachflohkrebse oder Würmer jagt. Auch an mehreren Aussichtspunkten geht’s vorbei. Die Tour ist sechs Kilometer lang, heißt es in einer Pressemitteilung. Pro Teilnehmer wird ein Beitrag von 2 Euro erhoben. Festes Schuhwerk sowie eigene Verpflegung werden empfohlen. Weitere Informationen unter Telefon 037439 6393. (em) Pro-Christ: Jeden Tag mehr als 500 Besucher Heute Abend endet die Pro-Christ-Woche. Die Veranstalter rechnen noch einmal mit einer vollen Versöhnungskirche. VON SIMONE ZEH PLAUEN — Heute wird der letzte Abend der Pro-Christ-Woche in Plauen sein. Letztmalig wird Ulrich Parzany aus Essen in der Versöhnungskirche predigen. Dass erneut viele Leute kommen werden, davon gehen die Organisatoren, die aus allen Plauener Kirchgemeinden stammen, aus. „Wir hatten jeden Abend über 500 Besucher“, so Hartmut Stief, Pfarrer der Versöhnungskirche im Chrieschwitzer Hang. Mal mehr, mal weniger. „Wir sind richtig dankbar. Für das Bombenwetter, für die vielen Menschen und die guten Gespräche. Es ist ein richtiges Fest.“ Ulrich Parzany sei ein engagierter Prediger, und er setze auch mal einen Stachel, sorge für Reibung. „Das führt dann zu Gesprächen.“ Und genau das wolle man auch erreichen. Aber wurden denn auch Menschen erreicht, die sonst nicht in die Kirche gehen? „Es gab schon Rückmeldungen. Zum Beispiel aus der Nachbarschaft im Chrieschwitzer Hang von Leuten, die noch nie da waren.“ Darüber freue man sich. Wichtig ist Hartmut Stief auch, dass die Plauener wissen, es gehe nicht darum, neue Kirchensteuerzahler zu gewinnen – sondern Menschen dazu einzuladen, einfach mal übers Leben und seinen Sinn nachzudenken. Mit neuen Impulsen und neuen Gedanken. Heute Abend geht es ab 19.30 Uhr um das Thema „Was will er von mir?“. Es sei ja so, dass viele Menschen etwas von Gott wollen, wenn sie Hilfe brauchen. Doch das sei Christen zu wenig, sie brauchen Gott auch, wenn es ihnen gut geht, weil er ihnen den Sinn des Lebens gibt. Parzanys Predigt wird auch draußen auf Bildschirme übertragen. Es gibt zudem Musik, Getränke und Snacks. Außerdem kann man sich alle Predigten dieser Woche auf der Homepage der Versöhnungskirche herunterladen. In der voll besetzten Versöhnungskirche predigte Ulrich Parzany aus Essen auch am Mittwochabend. Wer wollte, konnte die Predigt auch auf einem Bildschirm draußen im Freien erleben. FOTO: SIMONE ZEH A N ZE IG E N Traueranzeigen . #$)), #) , , ##)$ 8à ßj WÏ ÏÃ?ØjÃ^ a?ÆÆ ßà ÞjÃÃj ?Mj^ Æajà a?M?à Æj a?wÛÃ^ a?ÆÆ ßà ~j?MÏ ?Mj³ ?Æ?~Ø~ ?M ? wÛà ajj Û^ ßjà aW ~j?Ï^ ÞjÃ~ÆÆÏ aW j³ ?ÃÏ? já? jMj Øa ?M?ÃjÏ jj ßà MÆWja Þ jj jMj 7?ÏjÃ^ .Wßj~jÃÞ?Ïjà Øa #®?^ jÃà ~jM³ jÏÏ J ç˳ç˳¦ÑÊ b ç|³ç˳Öç¦y # ) # .## ) , $$ # , $,) #-) $ #,) # , ,# ,$ $$ # #$))) # !) , ##)" , #.# & ) #) +* 0 % $# #) $) # #$$!$ #)" ///"#!#$$"'$! Æ ÆÏ ØÆ j jÃåjÆMjaÛÃwÆ a?j åØ Æ?~j wÛà aj jßjÆj ajà Ïj?j aØÃW 8ÃÏ^ .WÃwÏ^ Øj^ jaåØßjaØ~j^ Æßj jÃjajÆ jjϳ 8à a?j ?j 7jÃß?aÏj^ j?Ïj Øa ÃjØaj^ ?ØÆ MjßjÃ^ ?ÃÏj?WM?Ã^ Þà ?j aj .WßjÆÏjà ajà +??ÏÞÆÏ?Ï Øa #MjÃ?ÃåÏ Ã³ ÃÆÏjÃ Þ jÆ Ø^ aj ?ϳ .jÃjåjÏÃØ .ϳ Æ?MjÏ Øa aj Æ®Ïå Ï?ÃMjÏjÃj³ jÆajÃjà ? ~Ï jÃà ?~j wÛà Æjj ÏáÆÏjaj Øa jÃjaj MÆWjaÆÃjaj Æßj aj jÆÏ?ÏÏØ~Æ ÆÏÏØÏ ¡~j³ ÆÏjà 0Ã?Øjà ÛÏjà já? Ã~Ï åÛjà ~jM³ já? 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Noch bis zum September wird sie Auerbach erhalten bleiben. Bis dahin gebe es noch eine Menge zu tun, unter anderem die Vorbereitung der Weihnachtsausstellung und des Tags des offenen Denkmals im September. (ike) Investitionen werden zurückgeschraubt – Geld für Digitalfunk VON SYLVIA DIENEL KALENDERBLATT Vor 10 Jahren INNENSTADT ABGELEHNT — Obwohl im Plauener Zentrum und in Zentrumsnähe zirka 500 Wohnungen der Wohnungsgenossenschaft leer stehen, hält sich das Interesse der Mieter an diesem Angebot des Unternehmens in Grenzen. Weil wegen Leerstandes in den Plattenbaugebieten Mammengebiet und Chrieschwitz viele Bauten dort zum Abriss bestimmt sind, steht die Umquartierung an. Ein Großteil der Bürger aus den beiden Gebieten will aber nicht ins Zentrum. Zu ihrer Jubelkonfirmation versammelten sich kürzlich in der St. Nikolauskirche zu Rodau beim Gottesdienst eine Gruppe Silberner Konfirmanden. Pfarrer Michael Kreßler (ganz hinten, Mitte) freute sich darüber. Vor 25 Jahren erhielten sie den Segen, der nach der Taufe eine persönliche Bestätigung darstellt, der Kirche und dem Glauben anzugehören: (hintere Reihe, von links:) Anja Hoffmann, Sandra Ludwig, Mandy Pötz, Tabea Ruß, Yvette Schuhmann, Jens Wolfram sowie (vordere Reihe, von links:) Daniela Witt, Diana Wetstein, Jacqueline Wolf- ram, Rico Wolf, Katja Diederich, Gaby Hommel und Karoline Mergner. Insgesamt wurden in der St. Nikolauskirche vier Gnadenkonfirmanden (70 Jahre), 13 Eiserne (65 Jahre) 21 Diamantene (60 Jahre), 13 Goldene (50 Jahre) und 15 Silberne (25 Jahre) Konfirmanden gefeiert. FOTO: A. WETZEL Vor 50 Jahren POST FÜR IRFERSGRÜN — Irfersgrün hat seit Anfang Mai eine neue Poststelle und die Bürger hoffen darauf, dass ein neuer Friseursalon folgt. Mit Geldern aus dem Rücklagefonds hat die Gemeinde einen alten Werkraum im ehemaligen Rittergutskuhstall für diese Zwecke ausgebaut. Die Post ist schnell eingezogen. Die Irfersgrüner warten darauf, dass die PGH „Brillant“ ihren Raum bezieht und die Friseurstube eröffnet. Coschütz für Asyl zu abgelegen Vor 100 Jahren Flüchtlingswohnungen in Coschütz? Im Dorf kursieren Gerüchte. Die Kreisverwaltung betont, keine solchen Pläne zu hegen. KINO ÖFFNET WIEDER — An der Bahn- VON MANUELA MÜLLER hofstraße in Plauen, genau gegenüber dem Kaffeehaus „Carola“ öffnet das Lichtspiel-Haus „Welt-Theater“ wieder seine Pforten. Abends flimmert nach längerer Schließung wieder ein Filmstreifen über die Bildwand. In dem Werk geht es um den Krieg. Kämpfe um die polnische Stadt Przemy´sl stehen im Mittelpunkt. Die Schließung nach der Einberufung zahlreicher Plauener erfolgte wegen Personalmangels. (pa) 15 COSCHÜTZ — Dort, wo die meisten der knapp 500 Coschützer leben, wird derzeit ein Wohnblock saniert. Unter den Anwohnern ist auch Ortsvorsteher Andreas Oberlein (SPD). Dieser Block, sein neuer Eigentümer und der Umbau wühlen derzeit das Dorf auf: „Die Leute fragen mich, ob dort Asylbewerberwohnungen entstehen“, sagt Oberlein. Während er das Thema auf die Tagesordnung der Ortschaftsratssitzung am Montag gesetzt hat, hebt die Kreisverwaltung die Hände. „In Coschütz sind keine Asylunterkünfte vorgesehen“, sagt Sprecherin Kerstin Büttner. Die Prinzipien für die Unterbringung der Menschen seien klar festgelegt worden. Bereits im April betonte die zuständige Dezernentin Christina Uhlenhaut, es werde keine Sammelunterkünfte auf Dörfern geben. „Es wird nicht so sein, dass wir große Gruppen in kleinen Orten unterbringen“, so die Dezernentin. Die vogtländische Behörde gehe sensibel vor und miete Wohngemeinschaften für Flüchtlinge nur in den Städten. Coschütz sei zu klein und zu abgelegen. Oberlein selbst gibt an, dass es beim Kreis mündliche Anfragen gegeben haben soll: „Es hieß, dass Privatpersonen wissen wollten, ob so etwas in Coschütz möglich ist.“ „In Coschütz sind keine Asylunterkünfte vorgesehen.“ Kerstin Büttner Landkreis-Sprecherin Weil die Gerüchte im Dorf nicht abebben, hat er den neuen Eigentümer des Blocks zur Ortschaftsratssitzung eingeladen. Verbindlich habe dieser öffentlich noch keine Stellung bezo- gen. Der Investor wolle sich und seine Pläne am Montag vorstellen, so Oberlein, der sagt, bisher nur unkonkrete Angaben zu haben. Der „Freien Presse“ liegen keine Informationen zum Eigentümer vor. Zu dem Haus gehören zwölf Wohnungen. Schürt der Ortschef nun Unruhe? „Dieses Thema hatten wir noch nie. Ich bin gewählt von den Coschützern, um das Beste für sie zu machen“, sagt Andreas Oberlein. Er argumentiert mit der Frage der zügigen Integration von Flüchtlingen: „An anderen Stellen sind die Leute sicher besser zu integrieren.“ Seine Ratssitzung beginnt um 19 Uhr am Montag im Kultur- und Heimatverein. Die Informationen zum Wohnblock stehen ganz oben auf der Tagesordnung. THEUMA — Beim Investieren muss sich Theuma dieses Jahr zurückhalten. „Wir haben mehr Handlungsbedarf als Maßnahmen, die wir in den Haushalt aufnehmen konnten, da der finanzielle Rahmen eng gesteckt ist“, schilderte Bürgermeister Lothar Schwenkbier (parteilos) zur Ratssitzung. Die Aufwendungen übersteigen die Erträge um 348.550 Euro. Einzahlungen und Auszahlungen einander gegenübergestellt, fehlen knapp 241.000 Euro. Laut Kämmerin Ursula Goldhahn ist das Minus zum einen der Umstellung auf die Doppik geschuldet. Auch die Abschreibungen schlagen mit fast 200.000 Euro zu Buche. Hinzu kommt, dass Theuma dieses Jahr auf allgemeine und investive Schlüsselzuweisungen verzichten muss. Folglich entgeht der Gemeinde ein Betrag von etwa 170.000 Euro. Zurückzuführen ist die Zahlungsverweigerung auf ausreichend Gewerbesteuereinnahmen im Vorjahr. Und deshalb habe man die Investitionstätigkeit auf ein Minimum herunterfahren müssen, so Goldhahn. An den Steuer-Hebesätzen will die Verwaltung dennoch nicht rütteln. Größter Etat-Posten sind Personalkosten von knapp 460.000 Euro. Für Arbeiten an Gemeindestraßen sind 40.000 Euro eingestellt worden. Die 35.000 Euro teure Auswärts-Kinderbetreuung stieß im Rat auf Ablehnung. Man solle vorhandene Kita-Kapazitäten endlich erhöhen, hieß es. 2015 muss Theuma unter anderem in den Feuerwehr-Digitalfunk investieren. Auch an öffentlichen Gebäuden ist einiges zu erneuern, zum Beispiel alte Fenster im Gemeindeamt. Auf der Liste stehen außerdem Arbeiten in der Grundschule, Reparaturen am Fußboden der Kindertagesstätte sowie diverse Unterhaltungsmaßnahmen an kommunalen Gebäuden. Die Kreisumlage beläuft sich auf 318.400 Euro. An den Verwaltungsverband muss Theuma 145.000 Euro zahlen. Die Gemeindeverschuldung wird Ende 2015 bei 645.356 Euro liegen. A N ZE IG E N MITEINANDER GLÜCKLICH mPm Ôx # " ! " AmÔ èßm õè èÐmÐ ¨dm¢m¢ ¨Zõmß îm mÔè¢dmßa mPm è¢d ëZ ïë¢ÔZm¢ èZ  A¢õm¢ mÐõm¢ # ,,,!" 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(mod) FUSSBALL Morgen Endrunde für die G-Junioren ELSTERBERG — In Elsterberg wird morgen, ab 9 Uhr der letzte Kreismeistertitel der vogtländischen Fußballer in der Saison 2014/15 ausgespielt. Die besten acht von 22 Teams haben sich in den vergangenen Wochen für die Endrunde der G-Junioren qualifiziert. Das sind der SV Kottengrün, der VfB Auerbach, die SpVgg Neumark, Wacker Plauen, die SpG Schöneck/Oelsnitz, die SpG Reumtengrün/Schreiersgrün/Dorfstadt, der VfB Pausa und Bau Weischlitz. Am Sonntag steht in Elsterberg darüber hinaus die Vogtlandmeisterschaft der C- und D-Junioren an. Dabei treffen die höherklassig aktiven Vereine auf die besten im Kreismaßstab spielenden Teams. (tyg) GOLF Abschlagen zu den Meisterschaften VOLLEYBALL Oberlosaer Mädels sichern sich Pokale PLAUEN — Die Mädchen des SV 04 Oberlosa und die Jungs des VSV Reichenbach haben sich am Wochenende die Vogtlandpokale im Volleyball der unter 14-Jährigen gesichert. Die Oberlosaerinnen verloren nur einen einzigen Satz und siegten vor VSV Oelsnitz und dem Chemnitzer PSV. Die Reichenbacher Jungs verwiesen VSV Oelsnitz und ihre eigene zweite Vertretung auf die Plätze. Auch die unter 18-jährigen Oberlosaer Mädchen hatten Grund zum Feiern. Sie gewannen am Sonntag ein stark besetztes Pokalturnier in Meißen. Die vom Vogtlandcup noch geschlauchte U 14 kam auf Rang 7 ein. (grs) Verbandsliga Männer 40 Sonntag, 14 Uhr: TC Plauen - Leipziger VB Segeln Vogtlandpokal der SSG Reichenbach Samstag, 13 Uhr, Talsperre Pöhl: Erste von vier geplanten Wettfahrten des Wochenendes für die Bootsklassen Ixylon, 420er, O-Jolle und Opti B. Leichtathletik 22. Falkensteiner Stundenlaufserie Freitag, 18.15 Uhr, Sport- und Freizeitpark Falkenstein: Viertelstunden-, Halbstunden- und Stundenlauf. VON PETER JANKA PLAUEN — Was für ein beeindrucken- des Bild das war, als sich die schier unendliche und unglaublich farbenfrohe Schlange der Läufer aus dem Plauener Vogtlandstadion wand, hinaus auf die 5-Kilometer-Strecke! Der durchtrainierte Leistungssportler neben dem tapferen Anfänger, der gegen offensichtliches Übergewicht ankämpft, der wuselige Schüler neben dem im täglichen Papierkrieg ergrauten Bürohengst. 1300 Menschen aus fast 100 Firmen haben die Idee der Volksbank aufgegriffen, mit Sport etwas für ihre Gesundheit zu tun. Nicht die Laufzeit zählt am Ende, sondern die möglichst große Beteiligung der Beschäftigten eines Unternehmens am Firmenlauf. „Wir haben 1300 Läufer gut bewältigt, da sollte das auch mit 200 oder 300 mehr klappen.“ Triathlon 6. Pirker Triathlon Samstag, 13 Uhr, Gaststätte Haus am See an der Talsperre Pirk: Start des Wettbewerbs über 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen. Fast 30 Prozent der Mitarbeiter des DRK-Blutspendedienstes Nord-Ost, der seinen Sitz in Plauen hat, machten beim Firmenlauf mit. Das brachte Platz 1 in der Kategorie der Firmen über 100 Mitarbeiter. FOTO: ELLEN LIEBNER 270 Teilnehmer bei der Premiere 2012, 480 im Jahre darauf, 824 voriges Jahr und nun 1300. Geht da noch mehr? „Ja, ich denke schon. Nach der Erfahrung von diesem Jahr kann ich sagen: Wir haben 1300 Läufer gut bewältigt, da sollte das auch mit 200 oder 300 mehr klappen“, schätzte Andreas Hostalka, der Vorstand der Volksbank Vogtland, am Abend ein. Nach drei Jahren Eigenregie heuerte die Volksbank dieses Jahr für Anmeldung, Zeitmessung und Auswertung ein darauf spezialisiertes Unternehmen aus Berlin an, was merklich zum reibungslosen Ablauf beitrug. Genug zu tun blieb trotzdem für die Bankmitarbeiter. „Wir brauchen jede Hand hier im Stadion, aber auch 78 Streckenposten. Uns unterstützen da die Verkehrskadetten, der Kreissportbund, die Johanniter und verschiedene Sponsoren sehr zuverlässig“, lobt Hostalka. Der Chef lässt übrigens nicht nur rennen, er mischte sich auch selbst in den Läuferpulk, so wie insgesamt 29 seiner 111 Mitarbeiter. Und bewies dabei, wie fit ein Bankdirektor Handball 111 Jahre SV 04 Oberlosa Samstag, 13 Uhr: Turniere der Männer und Frauen mit SV 04 Oberlosa und Mannschaften aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Bayern. Fussball Testspiele Freitag, 18 Uhr: SG Rotschau - FSV Zwickau Samstag, 14 Uhr: Leubnitz Reserve - Pausa Samstag, 15 Uhr, Zeithain: Stahl Riesa - VfB Auerbach Samstag, 15.45 Uhr: Leubnitz - Schreiersgrün Samstag, 18 Uhr: Ranch Plauen - VFC Plauen Sonntag, 14 Uhr: VFC Plauen - SpVgg Weiden Sonntag, 15 Uhr, Reichenbach: FSV Zwickau - Dynamo Dresden Sonntag, 15.30 Uhr: Kürbitz - Straßberg Carolin Janus (links) und Carolin Schlesinger nahmen den Siegerpokal für die Kategorie der Firmen bis zehn Beschäftigte entgegen. Alle vier Mitarbeiter ihres Ingenieurbüros Duramentum waren am Start. FOTO: ELLEN LIEBNER Philipp Dressel-Putz vom LessingGymnasium kam in 17:02 Minuten als Erster ins Ziel. FOTO: OLIVER ORGS sein kann. Mit 22:44 Minuten für die fünf Kilometer lief er, noch freundlich winkend, als 74. der 1300 durchs Ziel. Der Firmenlauf ist erklärtermaßen ein Teamwettkampf, Mitmachen – und das mit möglichst vielen Kollegen – ist das oberste Ziel. Daher gibt es keine Siegerehrung für die Zeitschnellsten. Achtung und Respekt verdienten sie sich dennoch. Zwei der erfolgreichsten vogtländischen Triathleten liefen weit vornweg: Der 17-jährige Philipp DresselPutz, sonst für den SC Plauen 06 unterwegs, gestern für das Plauener Lessing-Gymnasium, lief nach 17:02 Minuten als Erster durch den Zielbogen. 29 Sekunden später folgte Kai Schönbeck, sonst im Dress des Triathlon-Teams Vogtland, diesmal für die Stadtverwaltung Plauen auf der Piste. Die schnellste Frau, Jana Richter, hat für den LATV Plauen so manchen Triathlon gewonnen. Gestern vertrat die Fahrradkurierin ihre Firma Plauener Bike-Express. Nach 19:40 Minuten blieb für sie die Uhr stehen, insgesamt war sie damit Neunte. trotzdem etwas für die Kinderkrebshilfe tun möchten.“ Ganz zu Ende ist der Firmenlauf jetzt noch nicht. Die Volksbank hat einen Preis für das pfiffigste TeamT-Shirt gestiftet. Die Auswahl wird im Internet veröffentlicht. Von morgen an bis 19. Juli kann abgestimmt werden. Die Gewinner erhalten einen Gutschein für den Sportpark Plauen. » www.vogtland-hautnah.de Andreas Hostalka Volksbank-Vorstand Auch bei der ersten Siegerehrung für Firmen unter zehn Mitarbeitern jubelten Plauener. „Wir sind vier Mitarbeiter, und alle sind heute mitgelaufen“, sagte Carolin Janus vom Ingenieurbüro Duramentum. Zusammen mit Frank Baumann, Carolin Schlesinger und Juliane Fröhlich hatte sie sich Siegerpokal und Siegerfässchen Bier redlich verdient. Fasziniert vom bunten Treiben zeigte sich Landrat Tassilo Lenk (CDU). „Ganz toll, was hier auf die Beine gestellt wird, eine großartige Veranstaltung.“ Lenks Sportbegeisterung ist hinlänglich bekannt, am Mittwoch hatte seine Freude aber noch einen anderen Grund. Die Startgebühren von drei Euro pro Läufer gingen an die Stiftung Hilfe für krebskranke Kinder im sächsischen Vogtland, deren Vorsitzender er ist. 4000 Euro kommen auf diesem Weg aufs Stiftungskonto. „Wir haben die Summe aufgerundet“, erklärt Andreas Hostalka. Lenk nahm noch einen zweiten Scheck entgegen. „Das sind 347 Euro von der Firma Hetzner Online. Da haben Mitarbeiter gespendet, die nicht am Firmenlauf teilgenommen haben, aber ERGEBNISSE FIRMENWERTUNG Unternehmen bis zehn Mitarbeiter: 1. Duramentum Plauen (100 Prozent Beteiligung der Mitarbeiter), 2. Heizungsbau Rose Erbengrün (100), 3. TVH Pierre Gonzales Pausa (100). Unternehmen über zehn Mitarbeiter: 1. Gemeinnütziges Schulungszentrum für Sozialwesen gGmbH Auerbach (92,86), 2. Autohaus Strauß GmbH/Filiale Plauen (69,23), 3. Nema Wärmetauscher GmbH Netzschkau (54,55). Unternehmen über 30 Mitarbeiter: 1. Witt Schulungszentrum GmbH Plauen und Auerbach (71,43), 2. Admedia Plauen GmbH (63,41), 3. B+M Sicherheitstechnik Plauen GmbH (58,06). Unternehmen über 100 Mitarbeiter: 1. DRK Blutspendedienst Nord-Ost gGmbH Plauen (29,41), 2. KMW Engineering GmbH Klingenthal (26,47), 3. Stadtverwaltung Oelsnitz (22,02). Adorfer Stadtmeisterschaften Samstag, 9.30 Uhr: Turnier der Nichtaktiven. Armin-Stöckel-Gedenkturnier der SG Rotschau Samstag, 14 Uhr: SG Rotschau, Blau-Weiß Greiz und SpVgg Reinsdorf/Vielau II nehmen teil. 28. Steinbergpokal des SV Londa Rothenkirchen Samstag, 13 Uhr: Turnier mit Londa Rothenkirchen, SV Wildenau, Grün-Weiß Wernesgrün, FSV Sosa und Sokol Chyse. Turnier der SpVgg Neumark Samstag, 15 Uhr: Turbine Bergen, SG Unterlosa, SpVgg Neumark und SpVgg Heinsdorfergrund nehmen teil. Turnier des FC Dorfstadt Samstag, 14 Uhr: FC Dorfstadt, BSV Schönau und VfB Auerbach/U 19 nehmen teil. Golf 8. Offene Plauener Meisterschaften Sonntag, 11 Uhr, Golfplatz Steinsdorf: Einzel- und Mannschaftswettbewerbe. Am Samstag, 14 Uhr findet außerdem ein Einsteiger Begleitturnier statt. Kegeln Parkfestturnier des VfB Lengenfeld Freitag, 17 Uhr und Samstag, 10 Uhr: Pokalturnier für Frauen- und Männermannschaften. Tischtennis Turnier der SpVgg Neumark Sonntag, 9 Uhr: Wettbewerb der Männer um den Wanderpokal des Bürgermeisters. Traditionen kriegt auch die ärgste Hitze nicht tot Auch am bisher heißesten Wochenende des Jahres ruhen die Athleten des Vogtlands nicht. Bei mehreren Sportfesten steht der Spaß im Vordergrund. VEREINSLEBEN Versehrtensportfest muss ausfallen Tennis 1. Kreisklasse Frauen Samstag, 12 Uhr: Crimmitschau II - Klingenthal 1. Kreisklasse Erzgebirge Vogtland Samstag, 10 Uhr: Reichenbach III - Falkenstein Samstag, 14 Uhr: Reichenbach II - TC Plauen II Zschorlau - Oelsnitz bank endgültig in der Liga der sportlichen Großereignisse des Vogtlandes angekommen. 1300 Teilnehmer sorgten am Mittwochabend in Plauen für eine begeisternde Atmosphäre. STEINSDORF — Am Sonntag, 11 Uhr, finden auf dem Golfplatz Steinsdorf die 8. offenen Plauener Meisterschaften statt. Gespielt wird über 18 Löcher. Erstmals gibt es neben der Einzel- auch eine Mannschaftswertung. Bereits morgen, 14 Uhr startet das dazugehörige Begleitturnier für Einsteiger mit Mannschaften zu zwei oder drei Personen. Vor wenigen Tagen fand in Steinsdorf das 18-Loch-Schlussturnier der Samsonite-Turnierserie statt. Die Bruttowertung der Männer gewann Uwe Schreiber aus Lengenfeld. Bei den Frauen siegte Annett Schwarzer aus Greiz. Werner Seidel aus Fröbersgrün (alle GC Plauen) gewann die Nettowertung. Die Sieger spielen im Oktober in Weimar um eine Reise in die Dominikanische Republik. (jv) TERMINE VON JÖRG VITOVEC PLAUEN — Das für morgen in der KÜRBITZ/OBERLOSA/LEUBNITZ/JÖSSNITZ — 118 Jahre Sport im Ort feiert Sporthalle Wieprechtstraße in Plauen geplante Sportfest des Versehrtensportvereines Medizin Plauen fällt aus. Angesichts der zu erwartenden großen Hitze haben die Organisatoren im Interesse der Gesundheit der Beteiligten auf eine Austragung verzichtet, teilten sie gestern der „Freien Presse“ mit. (pj) derzeit die SG Kürbitz. Heute, 17 Uhr gibt es Nordic Walking für Jedermann, 18 Uhr starten ein Skat- und ein Volleyballturnier. Um 18.30 treffen die Alten Herren der Gastgeber und des VFC Plauen aufeinander. Morgen geht es um 8.30 Uhr mit einem stiloffenem Wettkampf im Karate los. Die offene Vereinsmeis- terschaft im Beachvolleyball beginnt um 9 Uhr und geht am Sonntag, 9.30 Uhr weiter. Samstag, 10 Uhr findet ein Fußballturnier der E-Junioren statt. Um 16 Uhr kicken die Mädchen. Bereits um 14.30 Uhr richtet der Verein einen Pokalwettkampf im Kinderturnen aus. Am Sonntag, 15.30 Uhr empfängt die erste Fußball-Männermannschaft des Vereins die SG Straßberg. 16.15 Uhr startet der Lauf der Bambini, ehe 17.30 Uhr der Vereinswettkampf das Sportfest beschließt. Oberlosa feiert Schnapszahl 111-jähriges Bestehen feiert der SV 04 Oberlosa auf dem Sportplatz des Ortes. Heute, 18 Uhr geht es mit einem Beachhandballspiel der Frauen gegen die Junioren des Vereins los. Zur gleichen Zeit steigt das Fußballturnier der Oldiemannschaften. Morgen und am Sonntag finden je- weils 9 Uhr Beachvolleyballturniere statt. Die Handballer greifen heute ab 10 Uhr ins Geschehen ein. Um diese Zeit beginnen Turniere für A-, B- und C-Jugendliche mit Teams aus dem In- und Ausland. Die Männer und Frauen des SV 04 messen sich ab 13 Uhr mit Mannschaften aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Bayern. Der Sonntag gehört den D- und E-Jugendlichen, die ab 10 Uhr in Turnieren um Punkte und Tore kämpfen. Sportabzeichentag in Leubnitz Das 67. Leubnitzer Sport- und Volksfest eröffnet heute 18 Uhr mit einem Fußballturnier der Vereine. Morgen können junge Gäste zwischen vier und 16 Jahren das Sportabzeichen ablegen, ehe wieder der Fußball rollt. 14 Uhr spielt die Leubnitzer Reserve gegen den VfB Pausa. 15.45 Uhr trifft die erste Mannschaft des Vereins auf Vogtlandligist SV Schreiersgrün, eh es 17.30 Uhr zum Vergleich der Alten Herren von Rosenbach und Merkur Oelsnitz gibt. Sonntag, 13 Uhr beschließen die Jugendfußballer den sportlichen Teil des bunten Treibens. Alt und Jung in Jößnitz Jung trifft Alt morgen bei der SG Jößnitz. Unter dem Motto des gleichnamigen Projekts findet ab 15 Uhr auf dem Sportgelände des Vereins ein großes Saisonabschlussfest statt. Es ist gleichzeitig der Startschuss einer Kooperation zwischen der Kindersport-Abteilung des Vereins und dem Seniorenzentrum Salus. Nach einer gemeinsamen Erwärmungsrunde beginnt 15.15 Uhr die ElternKind-Senioren-Olympiade. Dabei gilt es, an Stationen lustige Sportspiele zu absolvieren. Um 17 Uhr erfolgt die Siegerehrung. Der Gaudiwettkampf zum Abschluss des Kürbitzer Sportfestes hat es traditionell in sich. Die Organisatoren lassen sich dabei witzige Disziplinen wie im Vorjahr das Rasenskilaufen einfallen. FOTO: ELLEN LIEBNER SPORT Freitag, 3. Juli 2015 Freie Presse Brown wirft Nadal in Wimbledon raus 7:0 FC Erzgebirge feiert das nächste Schützenfest NACHRICHTEN USA Auslieferungsantrag für Fifa-Funktionäre BERN — Die USA haben die Schweiz um die Auslieferung der sieben in Zürich festgenommenen Fifa-Funktionäre ersucht. Die formellen Auslieferungsersuchen seien am Mittwochabend fristgerecht eingetroffen, teilte das Bundesamt für Justiz gestern in Bern mit. Die sieben Funktionäre waren im Mai in Zürich am Rande des Fifa-Kongresses festgenommen worden. Die US-Behörden ermitteln wegen des Verdachts der Annahme von Bestechungsgeldern in Höhe von mehr als 100 Millionen Dollar. Die Verdächtigen sollen dafür den mutmaßlichen Bestechern die Medien-, Vermarktungs- und Sponsoringrechte zugeschanzt haben. (dpa) Lisicki wendet mit Mühe frühes Aus beim Tennis-Klassiker ab VON WOLFGANG MÜLLER LONDON — Dustin Brown hat für eine TRANSFER Podolski wechselt zu Galatasaray Istanbul BERLIN — Lukas Podolski wechselt laut Bild-Zeitung von Arsenal London zu Galatasaray Istanbul. Nach Informationen des Blattes soll Podolski beim türkischen Meister einen Vertrag bis 2018 unterschreiben. Die Ablösesumme betrage vier Millionen Euro. „Wir hatten sehr gute Gespräche mit Wenger. Er wollte eigentlich Lukas behalten, konnte ihm aber keine Stammplatz-Garantie geben. Deshalb haben wir uns auf einen Wechsel verständigt“, sagte Podolskis Berater Nassim Touihri. Der Ex-Kölner hatte bei Arsenal noch einen Vertrag bis 2016, war in der vergangenen Saison an Inter Mailand ausgeliehen. (dpa) TORLINIENTEC HNIK Schiedsrichter sind für Hilfe dankbar GRASSAU — Die Einführung der Torlinientechnik in der Fußball-Bundesliga zur neuen Saison wird von den deutschen Top-Schiedsrichtern einhellig als große Hilfe bewertet. „Unser Job ist schwer genug. Das ist wirklich ein Mehrwert für uns. Eine Fehlerquelle kann damit ausgeschlossen werden“, sagte Deutschlands WM-Schiedsrichter Felix Brych gestern zum Auftakt des Saisonvorbereitungslehrgangs der Schiedsrichterteams der Bundesliga und 2. Liga in Grassau am Chiemsee. „Es gibt nichts Besseres“, sagte auch Herbert Fandel, Vorsitzender der Schiedsrichterkommission über das „Hawk Eye“, das bereits im zurückliegenden DFB-Pokalfinale zum Einsatz gekommen war. (dpa) WER, WAS, WANN, WO Fussball Testspiele: Freitag, 18 Uhr: ZFC Meuselwitz - Chemnitzer FC, SG Rotschau - FSV Zwickau; Samstag, 15 Uhr: TSV Crossen - FSV Zwickau, FK Teplice - CFC (in Jilove Modra), Stahl Riesa - VfB Auerbach (in Zeithain); Sonntag, 15 Uhr: FSV Zwickau - Dynamo Dresden (in Reichenbach/Vogtland Wasserturmstadion). Für den FC Erzgebirge Aue stand nur einen Tag nach dem 9:0 gegen Neustadt/Orla das nächste Schützenfest auf dem Programm. Die „grünen“ Veilchen mit Calogero Rizzuto (im Bild mit der Grätsche gegen Sebastian Stolze/re.) besiegten den siebentklassigen TSV Bad Blankenburg mit 7:0 (4:0). Vor 150 Zuschauern trafen die Probespieler Ramaj (20.) und Karapetian (33. und 35.) sowie Hauck (28.), Nattermann (56. und 71.) und Kluft (78.) für die Mannschaft von Trainer Pavel Dotchev. Florian Mohr, der auf eigenen Wunsch mittrainiert hatte, verabschiedete sich gestern aus dem Camp in Bad Blankenburg. Aue will mit dem Innenverteidiger in VerFOTO: PICTURE POINT bindung bleiben. große Wimbledon-Sensation gesorgt und den zweimaligen Champion Rafael Nadal aus dem Turnier geworfen. Der 30 Jahre alte Tennisprofi aus Winsen/Aller setzte sich gestern nach einer spektakulären Vorstellung auf dem Center Court gegen den Weltranglisten-Zehnten mit 7:5, 3:6, 6:4, 6:4 durch. Schon vor einem Jahr hatte der Deutsche mit jamaikanischen Wurzeln beim Rasenturnier im westfälischen Halle Nadal bezwungen. Im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale trifft Brown morgen auf den Serben Victor Troicki. Der Profi mit den markanten Dreadlocks hat es als einziger von acht deutschen Herren in Runde drei geschafft. Dustin Brown Hotelkette ziert in der neuen Saison die himmelblaue Brust Der CFC startet wunschgemäß mit einem Auswärtsspiel in Aalen in die Saison, der FC Erzgebirge hat den VfL Osnabrück zu Gast. VON THOMAS PRENZEL OBERWIESENTHAL — Ein neuer 480 PS starker Mannschaftsbus mit Sky-TV, neue Trikots, ein neuer Hauptsponsor und bald ein neues Stadion: Der Chemnitzer FC braucht jetzt nur noch eine neue Qualität auf dem Rasen unter Beweis stellen. Der Fußball-Drittligist stellte gestern mit der Ahornhotelgruppe im tiefen Erzgebirgsland Oberwiesenthal seinen neuen Trikotsponsor vor. Die größte Ferienhotelgruppe in den neuen Bundesländern und der CFC schlossen einen Einjahresvertrag mit Option für zwei weitere Jahre ab. Über die Höhe des Engagements, das CFC-Vermarkter Infront vermittelt hatte, vereinbarten beide Seiten Stillschweigen. CFC-Präsident Mathias Hänel sagte lediglich: „Wir hatten finanziell noch kein besseres Trikotsponsoring.“ Der ehemalige Brustsponsor „aetka“ hatte jährlich geschätzte 300.000 Euro an den CFC gezahlt. Die Ahornhotelgruppe unterhält zwei Standorte in Oberwiesenthal, je einen in Altenberg, Templin und Friedrichroda am Rennsteig. Kapitän Anton Fink strahlte im neuen himmelblauen Trikot und fieberte bereits dem Saisonstart entgegen. Passend dazu wurde gestern der Spielplan veröffentlicht. So starten die Chemnitzer beim ZweitligaAbsteiger VfR Aalen (25./26. Juli) in die neue Spielzeit, empfangen eine Woche später zum Ost-Klassiker Hansa Rostock und haben anschließend im Pokalkracher Borussia Dortmund vor der Brust. Danach geht es zum Derby nach Cottbus. „Wir sind mit zehn neuen Spielern noch in der Findungsphase. Aber das kriegen wir hin. Leichte Gegner gibt es in dieser 3. Liga sowieso nicht“, sagte Fink. Das Heimspiel gegen Rivale Erzgebirge Aue ist für das Wochenende 7./8. November terminiert. „Wir sind froh, dass der DFB unserem Wunsch entsprochen hat und wir wegen des Stadionbaus auswärts in die Saison starten“, sagte CFC-Geschäftsführer Sven-Uwe Kühn. Trainer Karsten Heine war ebenso zufrieden: „Ein sehr attraktives Auftaktprogramm. Aalen will sicher zeigen, dass es den Abstieg gut verdaut hat. Das wird spannend, das können wir mit Vorfreude angehen.“ Präsident Hänel erklärte: „Wir wünschen uns, dass wir sportlich weiter vorankommen, auch wenn die Messlatte aus der letzten Saison mit dem Sieg im Sachsenpokal und Rang fünf in der Liga hochliegt.“ Dass die Ahornhotelgruppe mit drei Standorten im Erzgebirge nicht auch für den FCE Aue infrage kam, hat übrigens laut Geschäftsführer Michael Bob einen Grund: „Aue hatte bereits einen Trikotsponsor.“ Die Lila-Weißen starten zu Hause gegen die anderen Lila-Weißen vom VfL Osnabrück in die Saison. Die erste Auswärtshürde heißt Großaspach, am 3. Spieltag kommen die Stuttgarter Kickers ins Erzgebirge. „Endlich ist es raus. Die Spannung, wer unser Auftaktgegner ist, war in den letzten Tagen auch in der Mann- schaft enorm. Mit einem Heimspiel haben wir ein gutes Los gezogen. Mit Osnabrück kommt ein attraktiver Gegner, ein Spitzenteam, dass uns gleich alles abfordern wird“, meinte FCE-Sportdirektor Steffen Ziffert. Trainer Pavel Dotschev bewertete das Auftaktprogramm wie folgt: „Das ist kein Wunschkonzert, insofern ist der Spielplan okay. Schon in der ersten Partie müssen wir das Beste geben, um unsere Fans nicht zu enttäuschen.“ (tt) DEN SPIELPLAN der 3. Liga sehen Sie, wenn Sie diesen Code mit Ihrem Smartphone scannen. » www.freiepresse.de/spielplan Christian Cappek, Anton Fink und Marc Endres (von links) präsentieren die neuen CFC-Trikots. FOTO: PEGGY SCHELLENBERGER Tennisspieler FOTO: DPA Traumtag auch für ein deutsches Damen-Trio: Angelique Kerber, Sabine Lisicki und Debütantin Tatjana Maria sind beim bedeutendsten Tennisturnier der Welt in die dritte Runde eingezogen. Lisicki wendete bei ihrem 2:6, 7:5, 6:1-Erfolg gegen Christina McHale aus den USA mit einem Kraftakt ein frühes Scheitern ab. Kerber gewann gegen die Russin Anastasia Pawljutschenkowa 7:5, 6:2. Maria setzte sich gegen die chinesische Qualifikantin Duan Ying Ying mit 1:6, 6:2, 10:8 durch und steht erstmals bei einem GrandSlam-Turnier in der dritten Runde. Als erste deutsche Spielerin hat heute Andrea Petkovic die Chance auf den Einzug in das Achtelfinale. Die 27-Jährige aus Darmstadt trifft auf Sarina Dijas aus Kasachstan. „Das wird ganz unangenehm“, sagte die Hessin vor dem Duell mit der Nummer 34 der Welt. „Ich muss versuchen, mein Spiel zu spielen. Dann werde ich meine Chancen schon bekommen.“ Dijas hatte zuletzt in Stuttgart mit einem 6:0, 6:0-Erfolg gegen Lisicki für Aufsehen gesorgt. „Ich war am Anfang ein bisschen nervös, habe meine Chancen nicht genutzt und angefangen, leichte Fehler zu machen. Aber als ich den zweiten Satz gewonnen hatte, lief es sehr gut“, sagte Lisicki. Nach 1:49 Stunden war ihr schwer erkämpfter Erfolg perfekt. Sie stand auf dem Center Court nach einem völlig missratenen ersten Satz schon kurz vor dem K.o. „Ich kann besser spielen“, sagte die Wimbledon-Liebhaberin. (dpa) Leichtathletik Chemnitz Marathon, Sonnabend: 9: Uhr Beginn der Veranstaltung, 10 Uhr Marathonstart u. 4er-Staffelmarathon, 10.05 Uhr Bambinilauf, 10.20 Uhr: Massenstart (Halbmarathon und Viertelmarathon),10.30 Uhr Jugendmarathon, 13.15 Uhr: Minimarathon und Teamlauf; Start/Ziel: Am Roten Turm in Chemnitz, Nachmeldungen: am 3. Juli zwischen 14 und 20 Uhr möglich; am 4. Juli bis 1 Stunde vor Start. Japan triumphiert – England trauert Der Gegner der deutschen Fußballfrauen im Spiel um WM-Platz drei heißt England. Das Finale bestreiten die USA und der Titelverteidiger aus Japan. A N ZE I G E KONTAKTE "nç ¢ ?¾a β 7ÞjM |^ Åjßà^ ¥Ðæ W !?Î×ÂM×Åj^ ×ÂÝjÂjW^ ?Î×ÂMj??Âβ æ¥ÉÊËÊÉÕÐÉ EDMONTON — Die deutschen Fußbal- nÔÔ[Ab Õ| ²^ æÐÉ|¥ÕÉÊÐÐ^ ?Î?Â?^ Õ| ²^ Õæ|ÕÐ^ ¥² ? ?^ ÕÊ ²^ ÕoÕyy nð ÕÕ Â²Ð|^ ? Õo ²ÐÊ = ?à ÕÉ^ ² ÐÊ^ 7² Âä² ²^ ×ÅŲ æÐÉyËÕÉÕ¥ÊÉ ÞÞÞ²~jÎ?Ųaj 0n ÝjÂÞ Î aW ÂÝ?Î =ÞW?× æ¥ÉÊËÉyoyÉoÉ 2A a? ä?ÂÎj ×a ײ Å?wÎj Caj^ jÂβ 0??ÅŲ ×ݲ^ ÎC~² æÐÉyËÕÉæÐ¥æÉ^ æ¥yÕË¥ÐÊÐ|æÉ Im japanischen Lager war der Jubel nach dem Abpfiff groß. FOTO: IMAGO lerinnen bestreiten das Spiel um Platz drei bei der Weltmeisterschaft in Kanada am Samstag (22.00 Uhr MESZ/ARD) in Edmonton gegen England. Die „Lionesses“ unterlagen in der Nacht zu gestern WM-Titelverteidiger Japan äußerst unglücklich mit 1:2 (1:1). Im Commonwealth-Stadion brachte Aya Miyama die „Nadeshiko“ in der 33. Minute per Foulelfmeter in Führung. Fara Williams (40.) glich ebenfalls per Strafstoß noch vor der Pause aus. Der Siegtreffer für das Team von Norio Sasaki fiel erst in der Nachspielzeit (90.+2) durch ein Eigentor von Laura Bassett, die vor der einschussbereiten Yuki Ogimi retten wollte. Nach dem Schlusspfiff weinte die untröstliche Bassett hemmungslos. Im Finale der Frauen-WM treffen am Sonntag (01.00 Uhr MESZ/ZDF) in Vancouver in einer Neuauflage des Finals von 2011 in Deutschland die USA und Japan aufeinander. Somit bietet sich den Amerikanerinnen, die sich in Montreal im Halbfinale mit 2:0 gegen die DFB-Frauen durchgesetzt hatten, die Chance zur Revanche. Vor vier Jahren hatten die USA das WM-Endspiel gegen Japan im Elfmeterschießen verloren. Die Engländerinnen, die zum ersten Mal in einem WM-Halbfinale standen, hielten gegen den Weltmeister aus Asien lange sehr gut mit, hatten in der zweiten Spielhälfte sogar die besseren Chancen. Doch Toni Duggan (62.) scheiterte an der Latte und Elen White an Torhüterin Ayumi Kaihori (64.). Mit der Einwechslung von Bayern Münchens Mana Iwabuchi wurde Japan stärker und war am Ende beim Eigentor von Basset die glücklichere Mannschaft. Die Elf von Silvia Neid dürfte im „kleinen Finale“ gegen England leicht favorisiert sein. Von bisher 20 Vergleichen gewann Deutschland 18, hat noch kein Länderspiel gegen England verloren. Beim letzten großen Duell im EM-Finale 2009 in Helsinki triumphierte das deutsche Team mit 6:2. (dpa) Pechvogel Laura Bassett weinte bittere Tränen. FOTO: DAN RIEDLHUBER/DPA SPORT Freie Presse LANDESJUGENDSPIELE Hitzewelle erfordert Programmänderung LEIPZIG — Die für das Wochenende zu erwartenden heißen Temperaturen bis zu 37 Grad Celsius haben zu Änderungen im Programm der Landesjugendspiele in Leipzig geführt. Gestern wurden die Wettbewerbe im Handball (Termin offen) und Hockey (neuer Termin: 3. Oktober) für das Wochenende abgesagt und verschoben. Die Wettbewerbe im Sommerbiathlon finden nicht am Sonnabend, sondern am Sonntag statt. Zwei weitere Änderungen haben nichts mit den Temperaturen zu tun: Die Wettbewerbe im Triathlon wurden wegen zu kleiner Starterfelder abgesagt. Die Wettkämpfe im Boxen finden nicht wie ursprünglich geplant in Leipzig-Grünau, sondern in Stötteritz statt. (fp) BEACHVOLLEYBALL-WM Erdmann/Matysik im Achtelfinale raus DEN HAAG — Kay Matysik und Jonathan Erdmann sind als letztes deutsches Männerteam bei der Beachvolleyball-WM in den Niederlanden ausgeschieden. Die deutschen Meister und WM-Dritten von 2013 unterlagen gestern in Den Haag im Achtelfinale den Amerikanern John Hyden und Tri Bourne mit 1:2 (19:21, 25:23, 9:15). Damit schließen Erdmann/Matysik ihre vierte WM wie 2011 in Rom als Neunter ab und nehmen 11.000 Euro mit nach Hause. (dpa) TRANSFERPOKER UM POGBA Juve lehnt Angebot über 80 Millionen ab TURIN — Im Transferpoker um Mit- telfeldspieler Paul Pogba hat Juventus Turin Medienberichten zufolge ein Millionen-Angebot des FC Barcelona zurückgewiesen. „Sie haben uns 80 Millionen Euro geboten, aber wir haben abgelehnt. Der Spieler steht nicht zum Verkauf“, sagte Sportdirektor Beppe Marotta laut italienischen Medien. Vertreter der Clubs hatten sich zuvor zu Verhandlungen getroffen. Neben dem Champions-League-Sieger sollen auch weitere Top-Clubs wie Manchester City an dem 22 Jahre alten Pogba interessiert sein. Die Engländer wollen angeblich bis zu 140 Millionen Euro für den Franzosen zahlen. (dpa) MAINZ VERKAUFT STÜRMER Polter zu den Queens Park Rangers MAINZ — Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 hat seinen Stürmer Sebastian Polter an den englischen Premier-League-Absteiger Queens Park Rangers verkauft. Der zuletzt an Union Berlin ausgeliehene Angreifer unterschrieb beim Londoner Klub einen Dreijahresvertrag. „Es war immer mein Traum, in England zu spielen“, sagte der 24-Jährige. Polter erzielte er in der vergangenen Saison 14 Tore in 29 Zweitliga-Spielen für den 1. FC Union. (dpa) KURZ GEMELDET Das Jahr der Yamaha Valentino Rossi und Jorge Lorenzo dominieren diese Saison die MotoGP-Klasse der Motorrad-WM. Auf dem Sachsenring jubelten aber zuletzt immer andere. Für den Italiener wäre ein Sieg ein gutes Omen. Jorge Lorenzo hat in diesem Jahr schon vier Siege eingefahren. Der Spanier sprach mit der „Freien Presse“ über das Rennen am Sachsenring. Freie Presse: In Assen ist Ihre Siegesserie gerissen. Sie hatten am Ende einen großen Rückstand? Jorge Lorenzo: Es stimmt, dass unsere Performance in Assen nicht ganz so verlief, wie sie geplant war. Wir hatten größere Probleme, als wir erwartet hätten, deswegen war das Rennen nicht ganz einfach für mich. Aber ich hoffe, das bessert sich auf dem Sachsenring wieder. HOHENSTEIN-ERNSTTHAL — Auf Sie haben in Ihrer Karriere noch nie in Deutschland gewonnen? Da haben Sie Recht. Schauen wir mal, was in diesem Jahr passiert. Wenn wir keine Probleme mit dem Motorrad oder den Reifen haben, kann ich vielleicht ganz gut mitmischen. Der Sachsenring gefällt nicht jedem Piloten. Was halten Sie von dem Kurs? Die Strecke hat ein angenehmes Tempo, das Layout ist mit seinen zahlreichen Bergauf- und Bergab-Passagen recht schön. Sie ist nur, was die Länge angeht, ein bisschen kurz. Ich bevorzuge lange und schnelle Kurven, deshalb ist die lange Rechtskurve vor der großen Bergab-Passage vielleicht der spannendste Abschnitt der Strecke. Was auch nicht so einfach ist, sind die vielen Linkskurven. Das ist eine Herausforderung für die Reifen. Im niederländischen Assen ließ sich Valentino Rossi von seinen Anhängern nach seinem Sieg feiern. Der letzte Erfolg der fahrenden Motorrad-Legende am Sachsenring liegt schon sechs Jahre zurück. FOTO: BAS CZERWINSKI/DPA ring-GP im Yamaha-Lager eher zurückhaltend. „Die Strecke passt nicht ganz zu unserem Motorrad und ist mehr etwas für unsere Rivalen“, meint Lorenzo, der noch nie in Deutschland als Erster über die Ziellinie fuhr. „Mit seinen engen Kurven hat Honda Vorteile.“ Das zeigen auch die Ergebnisse der vergangenen Jahre. Marquez reiste seit 2010 immer mit einem Sieg (zweimal MotoGP, zweimal Moto2, einmal 125ccm) aus Sachsen ab. Auch der zweite Honda-Pilot, Dani Pedrosa, ist mit sechs Siegen (viermal MotoGP, zweimal 250ccm) ein „Sachsenring-Spezialist“. Der Große Preis von Deutschland kommt gerade recht, denn das Honda-Werksteam braucht ein Erfolgserlebnis. Besonders Marquez. Der Dominator aus der Vorsaison musste sich dieses Jahr schon viel Kritik und Häme anhören, weil seine riskante Fahrweise 2015 im Kiesbett oder mit einer Niederlage endete – auch von Altmeister Rossi: „Marc ist eine sehr freundliche Person, deshalb will er immer in deiner Nähe sein. Manchmal möchte er sogar mit dir auf deinem Motorrad mitfahren.“ Für den Italiener wäre ein Sieg in einer Woche ein gutes Omen für den anvisierten zehnten WM-Triumph. Woran erinnern Sie sich gerne? Das Schönste ist die Atmosphäre und die ganzen Fans, die einem von den Tribünen aus zujubeln. Auch die lange und stark ausgeprägte Motorrad-Kultur und Tradition der Gegend kann man das ganze Wochenende spüren. Als er 1997 zum ersten Mal in Deutschland gewann, wurde er in dieser Saison zum ersten Mal Weltmeister. Vor sechs Jahren holte Rossi seinen letzten Triumph am Sachsenring und auch seinen letzten MotoGP-Titel. SERVICE Tickets für den Motorrad-GrandPrix auf dem Sachsenring sind in allen „Freie Presse“-Shops erhältlich. HÖHEPUNKTE vom Sachsenring-GP 2014 sehen Sie im Video, wenn Sie den Code mit dem Smartphone scannen. » www.freiepresse.de/gp14 Tour: Skepsis bei Anti-Doping-Experten Um noch gezielter Kontrollen durchzuführen, sollen die Athleten unter Umständen auch nachts getestet werden. VON ANDREAS ZELLMER Zwickau holt Tom Neukam ZWICKAU — Fußball-Regionalligist FSV Zwickau hat Ersatz für Steven Braunsdorf auf der Torhüterposition gefunden. Der gebürtige Grimmaer Tom Neukam (Vertrag bis 2016) wechselt vom Oberligisten SSV Markranstädt zum FSV. Der 21-Jährige war zuvor für den SV Grimma, Lok Leipzig, Werder Bremen II und Erzgebirge Aue II aktiv. (fp) „Man spürt die Tradition“ VON SEBASTIAN SIEBERTZ dem Sachsenring erging es den Yamaha so wie Bayer Leverkusen in der Fußball-Bundesliga – Vorne mitmischen: Ja. Gewinnen: Fehlanzeige. Seit sechs Jahren standen die Werksfahrer der Japaner in der MotoGPKlasse nicht mehr ganz oben auf dem Podest des DeutschlandGrand-Prix. In diesem Jahr soll das anders werden. Mit ihren beiden Piloten Valentino Rossi und Jorge Lorenzo sind die Yamaha in diesem Jahr das Maß aller Dinge. Nur der amtierende Weltmeister Marc Marquez (Honda) verhinderte mit seinem Sieg beim Grand Prix im texanischen Austin die perfekte Ausbeute der Yamaha-Werkspiloten. „Wir haben jetzt ein Bike, das vor allem im Rennen sehr konstant ist“, erklärt Lorenzo. „Unsere Pace bleibt das gesamte Rennen über ähnlich, daher konnten wir so häufig gewinnen.“ Und die Yamaha verzeiht offenbar vieles – als einzige Piloten der Königsklasse sind Lorenzo und Rossi 2015 noch nicht gestürzt. Der italienische Routinier beendete alle Rennen in diesem Jahr auf dem Podest, führt nach acht von 18 Rennen die WM an. Zudem setzte sich der 36Jährige schon mehrmals im Zweikampf gegen den gewohnt aggressiv fahrenden Marquez durch – wie vergangenes Wochenende in Assen, als Rossi in der letzten Schikane Motocross-Qualitäten bewies und durch das Kiesbett zum Sieg steuerte. Doch der ärgste Konkurrent im Kampf um den zehnten WM-Titel des „Doctor“ ist nicht Marquez, sondern sein Teamkollege. Lorenzo liefert eine brillante Saison ab. Der Spanier entschied vier Grands Prix in Serie für sich, knackte mit 103 rennübergreifenden Führungsrunden einen MotoGP-Rekord. „Diese WM wird bis zum letzten Rennen, bis in die letzte Kurve offen sein“, prognostiziert Rossi. Die Yamaha-Verantwortlichen betonen, dass es keine Nummer eins und zwei gibt – Lorenzo und Rossi sollen auf der Strecke für eine Entscheidung sorgen. Angesichts der Dominanz sind die Stimmen kurz vor dem Sachsen- Der Norden sagt seine Teilnahme kurzfristig ab FOTO: ANDREU DALMAU/DPA NACHRICHTEN Freitag, 3. Juli 2015 BERLIN — Tour de France und Doping Türke Nukan zu RB Leipzig – diese Begriffe scheinen zusammenzugehören, nicht nur am Stammtisch. Erfolge im Kampf gegen Manipulation sind nach der Überführung des einstigen Seriensiegers Lance Armstrong sicher erzielt worden. Das räumen auch die Anti-Doping-Experten Fritz Sörgel, Perikles Simon und Wilhelm Schänzer vor dem Start der 102. Tour ein. Aber eine große Grauzone bleibt. LEIPZIG — Fußball-Zweitligist RB Leipzig hat den Transfer von Atinç Nukan perfekt gemacht. Der 21 Jahre alte türkische Abwehrspieler unterschrieb gestern einen Fünfjahresvertrag beim Team von Trainer Ralf Rangnick. RB zahlt für den Wechsel zwischen 4,5 und 5 Millionen Euro Ablöse an Besiktas Istanbul. (dpa) Neue Präparate auf Markt Der Sportwissenschaftler Simon spricht von „Unmengen“ neuer Präparate auf dem Markt. „Das toppt alles, was wir bisher als Dopingmittel gekannt haben“, sagte der Mainzer Uni-Professor. Der Nürnberger Biochemiker Sörgel ist genauso alar- miert: „Doping mit biotechnologischen Stoffen, die zumindest am Anfang schwer nachzuweisen sind, ist die große Gefahr für den Sport und das Leben der Sportler. Hochleistungssportler tun alles, um ihre Leistung zu steigern.“ Neue chemische „Wunderwaffen“ im Kampf um Sekunden, mehr Aggressivität, bessere ErholungsWerte, und erweiterte Schmerzgrenzen könnten laut Simon weiterentwickelte körpereigene Proteine und Hormone sein. „Im Wesentlichen handelt es sich um konsequente Weiterentwicklungen der Dopingmaßnahmen, wie sie im Rahmen des Balco-Skandals bekanntgeworden sind“, erklärte er. Neue Substanzen, wie etwa spezielle Wachstumshormone, wurden bereits von der Welt-Anti-DopingAgentur Wada verboten. „Weitere Substanzen wie Telmisartan und Meldonium werden durch ein Monitoring-Programm überprüft“, teilte der Kölner Institutsleiter Schänzer mit, der Alberto Contador 2010 als Doper überführte. Auch in diesem Jahr wird Schänzer wieder aktuelle Proben der Tour auf den Tisch bekommen. Lücken in der Kontrollpraxis lassen nach wie vor Verstöße zu. Mikrodosierungen von Epo – womöglich nachts verabreicht, wenn die Fahrer auf ihren Hotelzimmern vor Kontrolleuren sicher sind, nannte Simon „eines von sehr vielen und fast unlösbaren Problemen“. Verbesserte Analytik Schänzer verweist dagegen auf „Verbesserung der Analytik, die zeigt, dass ein Nachweis auch über mehrere Tage nach der letzten Anwendung möglich ist“. Simon ist strikt gegen Nachtkontrollen, „bevor nicht klar ist, wie wir überhaupt sportpolitischen Willen für einen Anti-Doping-Kampf erreichen“. Schänzer ist unter Einschränkungen für die nächtliche Ruhestörung, „nicht flächendeckend bei allen Athleten, sondern nur bei Sportlern, die auffällig“ geworden seien. Auch Sörgel befürwortet die Ausweitung der Kontrollen, würde die Effektivität aber vorher „in einer wissenschaftlichen Studie“ belegt sehen. Sein düsteres Fazit: „Die einmal Verseuchten sind nicht zu belehren. Sie bauen auf ihre Erfahrung mit Verschleierung und Betrug.“ Mit Verweis auf die letzten drei Toursieger Wiggins, Froome und Nibali fragt Sörgel: „Machen die etwa einen weniger perfekten Eindruck als Armstrong? Dass hemmungslos gedopt wurde, kam immer erst später heraus.“ (dpa) Sportwissenschaftler Perikles Simon spricht von Unmengen neuer Dopingpräparate auf dem Markt. FOTO: IMAGO Universiade in Südkorea beginnt heute ohne Publikumsmagneten VON DIRK GODDER GWANGJU — Fabian Hambüchen will bei den heute beginnenden WeltStudentensportspielen 2015 „noch mal Vollgas geben“. „Auf geht’s zur Universiade nach Gwangju“, twitterte der Turnstar aus Wetzlar gestern vor seiner Abreise nach Südkorea. 120 Sportler hat der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband (adh) für die bis zum 14. Juli andauernden Gwangju-Spiel gemeldet. Dass die Organisatoren schon vor dem Start große Probleme plagten, soll die Spiele nicht beeinträchtigen. So sagte Nordkorea, dessen Mannschaft eigentlich Publikumsmagnet sein sollte, seine Teilnahme kurzfristig ab. Auch der Ausbruch der Atemwegserkrankung Mers in Südkorea im Mai hatte das Organisationskomitee beunruhigt. Mittlerweile legte sich die Unsicherheit, nur Macau sagte wegen Mers ab. Fabian Hambüchen Turner FOTO: DPA Südkorea hat sich in den vergangenen Jahren im großen Stil um wichtige Sportveranstaltungen beworben. So soll die Universiade als Nebeneffekt auch Werbung für die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang sein. 13.000 Athleten und Betreuer aus 149 Ländern sind bei der Universiade am Start, 272 Goldmedaillen in 21 Sportarten werden verteilt. Mit der Absage Nordkoreas mussten die Organisatoren vor dem Start eine dicke Kröte schlucken. Mit der Einladung des Teams aus Nordkorea war kräftig Werbung für die Großveranstaltung gemacht worden. Das kommunistische Regime in Pjöngjang begründete die kurzfristige Absage mit der Öffnung eines UN-Außenbüros in Seoul zur Untersuchung der Menschenrechtslage in Nordkorea. Bis zur letzten Minute wolle man noch warten, dass Nordkorea doch noch komme, sagte der Bürgermeister von Gwangju. Doch angesichts der derzeitigen Spannungen ist das eine eher schwache Hoffnung. (dpa) OLYMPIA-KAMPAGNE Wirtschaft spendet 1,5 Millionen Euro HAMBURG — Die Hamburger Wirtschaft hat bisher 1,5 Millionen Euro für die olympische Werbekampagne für einen positiven Volksentscheid im November in der Hansestadt aufgebracht. „Wir haben klare gesetzliche Regelungen, dass wir keine Steuermittel für große Werbekampagnen verwenden dürfen, deshalb sind die privaten Unterstützer so wichtig“, sagte Hamburgs Sportsenator Michael Neumann (SPD). Die Bürger der Hansestadt sollen am 29. November darüber abstimmen, ob sich die Stadt für Deutschland offiziell um die Olympischen Spiele 2024 bewerben soll. Wir liegen voll im Zeitplan“, betonte Neumann: „Die große Herausforderung ist es, die Menschen zu überzeugen, am Referendum teilzunehmen. Ich habe ein gutes Gefühl, weiß aber, dass die 150 Tage bis zur Abstimmung gekämpft werden muss.“ Erst danach werden Gelder des Bundes von insgesamt 30 Millionen Euro und mögliche 15 Millionen der Hansestadt frei, um Hamburgs Reputation im Ausland bis zur Abstimmung des Internationalen Olympischen Komitees 2017 zu verbessern. (dpa) KULTUR & SERVICE Freie Presse Freitag, 3. Juli 2015 NACHRICHTEN THE ATER Volker Arnold geht nach Thüringen GERA — Der Geschäftsführer des The- aters Plauen-Zwickau, Volker Arnold, wechselt zu Beginn der neuen Spielzeit in gleicher Position nach Gera. Er habe sich gegen 22 andere Bewerber um den Posten als kaufmännischer Leiter durchgesetzt, teilte das Theater Altenburg-Gera gestern mit. Arnold, 1963 in Dresden geboren, sei ein erfahrener Manager eines renommierten Kulturbetriebs, erklärte Aufsichtsratschef Michael Wolf. Aufgabe sei, den eingeschlagenen Konsolidierungskurs von Thüringens einzigem FünfSparten-Theater fortzusetzen. Intendant Kay Kuntze verwies zudem auf Arnolds Erfahrung mit einem Theaterbetrieb an zwei Standorten. Der Posten des kaufmännischen Geschäftsführers war 2011 neu geschaffen worden, nachdem das Theater Altenburg-Gera am Rand der Pleite stand. Damals hatte Andrea Schappmann diesen Job übernommen, die nun aber zu den Stadtwerken Altenburg wechselt. (dpa) SOMMERMUSIK Organisten aus aller Welt in Sankt Annen ANNABERG-BUCHHOLZ — Die 1525 er- baute Sankt Annenkirche in Annaberg-Buchholz ist nicht nur die zweitgrößte evangelische Kirche in Sachsen, sie gilt auch als die schönste Hallenkirche. Eine Faszination, zu der maßgeblich auch die große Walcker-Orgel beiträgt, die – 1883/84 erbaut – weitgehend in originalem Zustand erhalten geblieben ist. Und ihre Anziehungskraft reicht weit über Sachsen hinaus. Denn zu den diesjährigen Sommermusiken, die morgen mit einem Konzert von Kirchenmusikdirektor Wolfgang Karius aus Aachen eröffnet werden, erwartet man internationale Gäste, so gestalten Organisten aus Tschechien, Großbritannien und den USA die insgesamt zwölf Konzerte mit. (af) » www.annenkirche.de ARCHIV Internetdatenbank freigeschaltet BAUTZEN — Historische Akten aus rund 700 Jahren Geschichte der Oberlausitz sind seit gestern im Internet zugänglich. Über die OnlineÜbersicht des Sächsischen Staatsarchivs in Dresden seien nun auch die Bestände der Filiale in Bautzen sichtbar, teilte die Stadtverwaltung mit. Rund 64.500 Archivalien, etwa drei Viertel des Gesamtbestandes in Bautzen, stünden aktuell online bereit. Damit breche „ein neues Zeitalter an“, hieß es. Die Filiale gilt zusammen mit dem Stadtarchiv Bautzen als eine der wichtigsten Anlaufstellen für Wissenschaftler, Heimatund Familienforscher. Sie verwahrt 2,7 Regalkilometer Akten, 1500 Urkunden und 6600 Karten. In Kürze werde die regionale Datenbank auch über das spartenübergreifende Portal der deutschen Archive, Archivportal-D, zugänglich sein, hieß » www.archiv.sachsen.de es. (epd) FESTIVAL Theater verwandelt Straßen in Bühne GÖRLITZ — Zum Internationalen Straßentheaterfestival „ViaThea“ zeigt sich Görlitz seit gestern als große Bühne. Nach Angaben der Veranstalter präsentieren sich bei der 21. Auflage des Festes Theatergruppen aus zwölf Ländern mit 124 Auftritten. Bis morgen treten Künstler in der deutsch-polnischen Grenzstadt unter anderem mit Maskenund Figurentheater auf. Jedes Jahr seit 1995 verwandeln sich Görlitzer Straßen und Plätze in eine Bühne. » www.viathea.de (dpa) Seite A1 Fernsehen Der 2013 gestorbene Paul Walker kehrt mit Vehicle 19 zurück. Seite A3 Die Menschenwelt im Tierreich Vor 300 Jahren wurde Christian Fürchtegott Gellert in Hainichen geboren – ein Fabeldichter mit heiterer Miene und kritischem Blick. VON KLAUS WALTHER HAINICHEN — Kann man sich vorstellen, dass heute ein Händler eine Fuhre Heizöl einem Dichter schenkt, weil ihm seine Bücher so viel Vergnügen bereiteten? Das wird es wohl kaum geben, und so stolz man heutzutage von der Kulturförderung redet, damals, vor zweihundertfünfzig Jahren, passierte es, dass ein freundlicher Bauersmann eine Fuhre Holz vor des Professor Gellerts Haus in Leipzig ablud, eben weil er die Fabelwelt des Poeten liebte. Also dieser Gellert, an den man in diesen Tagen erinnert, weil sich sein Geburtsdatum morgen zum 300. Mal wiederholt, war beliebt beim Volk und in der Literaturgesellschaft. Geboren in Hainichen, wo man seiner nicht nur bei Gelegenheit eines runden Geburtstages gedenkt. Hier im schön gelegenen Parkschlösschen, dem Gellert-Museum, hat man Ausstellungen zu Leben und Werk, aber das Haus öffnet sich auch den heutigen Poeten und Künstlern. Der mit etlichen Preisen bedachte Lyriker Andreas Altmann kommt ebenso aus Hainichen wie der früh verstorbene Maler Günter Hofmann, der in grafischen Blättern seine Gellert-Nähe gezeichnet hat. Diese Förderung heutiger Kunst und Literatur ist vielleicht die beste Pflege des Erbes des Aufklärers Christian Fürchtegott Gellert. Eine Tafel am heutigen Gellertplatz verweist auf dessen Geburtshaus. In einer Pastorenfamilie wuchs er auf, besuchte dann die Fürstenschule St. Afra in Meißen, studierte in Leipzig Philosophie und Theologie. Aber ein Kanzelprediger wurde er nicht. Man sagt, er sei zu schüchtern gewesen, vor einem Publikum zu predigen. Aber der nicht allzu gesunde, hypochondrische Mann wurde dann doch einer, der sich den Zuhörern stellte. Er wurde Professor für Philosophie, vor allem aber wurde er ein Schreiber, der in Liedern, Stücken, insbesondere jedoch in der Form der Fabel seine Morallehre verbreitete. Am 13. Dezember 1769 starb Christian Fürchtegott Gellert in Leipzig. Man las ihn, die Gebildeten ebenso wie das gemeine Volk, weil er in seinen Werken die Lebenswelt seiner Leser und Zuhörer ins Bild setzte. Und so entstand ein Fabelwerk als Teil der Aufklärung, das wohl zu den meistgelesenen der deutschen Schüchtern soll er gewesen sein: Christian Fürchtegott Gellert. Das Dichterenkmal auf dem Markt von Hainichen entwarf der Bildhauer Ernst Rietschel, der auch das Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar schuf. FOTO: FALK BERNHARD GEDICHT DER WOCHE Der Kuckuck CHRISTIAN FÜRCHTEGOTT GELLERT Der Kuckuck sprach mit einem Star, der aus der Stadt entflohen war. „Was spricht man“, fing er an zu schrein, „was spricht man in der Stadt von unsern Melodein? Was spricht man von der Nachtigall?“ „Die ganze Stadt lobt ihre Lieder.“ – „Und von der Lerche?“ rief er wieder. „Die halbe Stadt lobt ihrer Stimme Schall.“ „Und von der Amsel?“ fuhr er fort. „Auch diese lobt man hier und dort.“ – „Ich muss dich doch noch etwas fragen: Was“, rief er, „spricht man denn von mir“, „Das“, sprach der Star, „das weiß ich nicht zu sagen; denn keine Seele red’t von dir.“ – „So will ich“, fuhr er fort, „mich an dem Undank rächen und ewig von mir selber sprechen.“ Literatur des 18. Jahrhunderts zählt. Gellerts Menagerie, sein Tierreich, könnte man den Kern seiner Fabelwelt nennen. Da kommen sie alle ins Bild: der Affe und die Ente, das Pferd und der Esel, die Biene und die Henne, die Spinne und der Zeisig ... Genug der Aufzählung, all das ist in einem Reclam-Bändchen seiner Fabeln zu entdecken. Aber natürlich treten hier auch die Zeitgenossen Gellerts auf, die Menschenwelt, die er mit heiterer Miene und kritischem Blick beschreibt. Da sind wir bei einem Moment dieses Dichters, das uns berührt: Was sich in seinem poetischen Weltgebäude bewegt, es ist nicht vergangen, nicht überholt, sondern Gellert sieht den Menschen, wie er heute noch agiert: Freundlichkeit und Habgier, Neid und Übermut, all das findet sich hier. Ja, sagen seine Leser, der Mensch hat sich seit Gellerts Zeiten kaum geändert. Man lese nur einmal die Fabel vom „Kandidaten“, der ein Amt haben wollte und ein Goldstück dafür schenkte. Aber sein Gönner ließ sich nicht bezahlen: „Denn wer Geschenke gibt, nimmt sie auch wieder an.“ Werden wir dabei nicht an mancherlei aktuelle Vorgänge erinnert? Gellert ist also durchaus ein Autor für heutige Zeiten. Dass man ihn kaum kennt, wenig liest – es liegt wohl nicht nur an der historischen Manier seiner Dichtung, der wir entwöhnt sind, sondern eben auch an dieser sehr direkten Art seiner Moralphilosophie, die sich in seinen Fabelstücken zeigt. Und hat er nicht ein Stück seines Schicksals selbst beschrieben? „Berühmt zu werden ist nicht schwer,/Man darf nur viel für kleine Geister schreiben;/ Doch bei der Nachwelt groß zu bleiben,/Dazu gehört auch etwas mehr,/als seicht am Geist, in strenger Lehrart schreiben.“ Christian Fürchtegott Gellert hat in seinen besten Stücken diese strenge Lehrart überwunden. Auch deshalb ist er ein Autor geblieben, der immer wieder einmal neu von einem Leser (oder sind es gar zwei?) entdeckt wird. Das ist nach dreihundert Jahren gar nicht so wenig. MIT EINEM FESTWOCHENENDE feiert Hainichen von heute an seinen berühmten Sohn, u. a. mit Konzert, Lasershow, Fabelspaziergang, Installation. Im Gellert-Museum Hainichen, Oederaner Straße 10, sind Arbeiten des Geithainer Künstlers Rolf Münzner zu sehen: bis 4. Oktober unter dem Titel „Der grüne Esel“ Werke zu Fabeln von Gellert und anderen Autoren; bis 16. August die Personalausstellung Fabelbilder. Geöffnet ist So.–Do. 13–17 Uhr. » www.gellert-museum.de » www.hainichen.de „Dichter und Moralphilosoph. Christian Fürchtegott Gellert zum 300. Geburtstag“ heißt eine Schau, die bis zum 6. September im Schillerhaus, Menckestraße 42, in Leipzig gezeigt wird, Di.–So. von 10–17 Uhr. Schweizer wird Intendant in Dresden Nach dem Eklat um Serge ny der Vertrag gekündigt worden, noch bevor er sein Amt antreten Dorny, dem als designier- konnte. Seither hatte der KaufmänGeschäftsführer Wolfgang tem Chef der Semperoper nische Rothe kommissarisch die Intendanz im Februar fristlos gekün- inne. digt worden war, wird Peter Theiler 2018 das Amt Peter Theiler Intendant übernehmen. DRESDEN — Der Schweizer Peter Theiler wird neuer Intendant der Dresdner Semperoper. Gestern wurden letzte Vertragsdetails besprochen, wie das sächsische Ministerium für Wissenschaft und Kunst mitteilte. Geplant ist der Amtsantritt zur Spielzeit 2018/2019. Die Semperoper hatte seit Februar 2014 nach einem neuen Intendanten gesucht. Damals war dem Belgier Serge Dor- FOTO: DANIEL KARMANN/DPA Derzeit ist der 59 Jahre alte Theiler noch Intendant am Staatstheater Nürnberg. „Wir sind sehr glücklich, dass wir mit Peter Theiler eine so renommierte und erfahrene Persönlichkeit für die Semperoper verpflichten konnten“, sagte die sächsische Kunstministerin Eva-Maria Stange (SPD). Er werde dem Haus internationale Strahlkraft verleihen und wichtige künstlerische Impulse geben. Theiler erklärte, es sei für ihn eine Ehre, dass er seine langjährige Erfahrung als Intendant jetzt in so einem großen und renommierten Haus wie der Semperoper einbringen darf. Er werde der Verantwortung im Bewusstsein der Tradition von Staatsoper und Staatskapelle Rechnung tragen und durch Akzente im Spielplan sowie mit internationalen Kooperationen zum Ausdruck bringen. Es sei „wie eine Krönung, wenn man an solch einem Opernhaus Verantwortung übernehmen kann“. Er freue sich darauf, in Dresden zu arbeiten, einer „wunderbar herausleuchtenden Kunststadt mit vielschichtiger Vergangenheit und Gegenwart“. Geboren am 25. Mai 1956 in Basel, studierte Theiler Geschichte und Deutsche Literaturwissenschaft. Er war als Regieassistent am Grand Théâtre de Genève und an der Oper Frankfurt beschäftigt. Von 1991 bis 1995 war er Direktor der „Perspectives“, dem einzigen französischen Theaterfestival außerhalb Frankreichs mit Sitz in Saarbrücken. Parallel dazu übernahm er einen Lehrauftrag für szenischen Unterricht am Opernstudio der Musikakademie Basel. 2008 wurde er als Staatsintendant an das Staatstheater Nürnberg berufen. Nachdem die einstige Opern-Intendantin Ulrike Hessler am 30. Juli 2012 verstorben war, konnte zunächst Serge Dorny als Intendant gewonnen werden. Doch bereits im Vorfeld seines Amtsantritts hatte es Unstimmigkeiten gegeben. (epd/fp) Ein Feuer spuckender Drache im Park „Die Brüder Löwenherz“ sind im Waldenburger Freiluft-Theater zu sehen VON MARKUS PFEIFER WALDENBURG — Der Grünfelder Park hat in diesem Jahr einen neuen Bewohner. Das Freilichttheater Waldenburg hat für die Sommer-Inszenierung „Die Brüder Löwenherz“, eine märchenhaft fantastische Geschichte von Astrid Lindgren, den Drachen Katla gebaut. Rund vier Meter ist er lang und spuckt dank ausgeklügelter Technik sogar Feuer. Mit Tino Hartig, der zu Beginn des Stückes auch als Erzähler fungiert, und Norman Lindner stecken zwei erfahrene Mitglieder des Freilichttheater-Vereins in dem grünen Wesen. Rund 30 Kilo haben sie zu tragen. Besiegt werden soll das Böse, das die düstere Herrscherin Tengil (Antje Dietze) und ihr Drache symbolisieren – in insgesamt zwölf Aufführungen in dieser Saison. Jonathan (Bert Wöllner) und Karl (Geronimo Hartig) Löwenherz finden zusammen mit den Rebellen um Owar (Maik Schönfeld) sowie den Bewohnern des Heckenrosen- und des Kirchblütentals schließlich einen Weg, der Herrscherin das magische Horn zu entreißen, das ihr die Macht über den Drachen gibt. Geronimo Hartig Darsteller des Karl Löwenherz FOTO: MARKUS PFEIFER Bis dahin bietet die Inszenierung, die mit Pause knapp zwei Stunden dauert, auf der idyllischen Naturbühne im Grünfelder Park in Waldenburg all das, wofür die seit nunmehr 13 Jahren aktiven Hobbytheaterleute bekannt sind. Charaktere wie Drachenjäger Matt (Lars Schönfeld) gehen in ihren Rollen förmlich auf. Wortwitz und Späße fehlen ebenso wenig wie Pferde sowie Bühnenkämpfe mit ihren aufwendigen Choreografien, die nur durch intensives Training möglich sind. Da viele der Schauspieler mittlerweile Familien haben, stehen auch Kinder mit auf der Bühne und sind Teil der Dorfbevölkerung im Stück. Wencke Scherff hat mit Maria Reinhold die Regie übernommen. Beide beherrschen auch den Bühnenkampf und stehen zudem als Amazone bzw. Wirtin mit auf der Bühne und zeigen, dass sie ordentlich zupacken können. Die Premiere am vergangenen Wochenende gelang gut. Zwei, drei kleine Fehler im Text oder im Verhalten auf der Bühne waren für die Besucher kaum zu merken. Und selbst wenn: Das Publikum in Waldenburg weiß, dass es Laien sind, die hier agieren. Jahr für Jahr werden neue Darsteller integriert, und junge Akteure wie Geronimo Hartig, der bisher vor allem Statistenrollen inne hatte, schlüpfen irgendwann in anspruchsvolle Sprechrollen. Um dafür gerüstet zu sein, organisiert der Theaterverein neben zahlreichen Proben unter anderem Sprachtraining. Dass sich der Aufwand lohnt, wurde einmal mehr deutlich. Die märchenhafte Geschichte „Die Brüder Löwenherz“ mit rund 30 Mitwirkenden ist wieder mehr auf Familien ausgerichtet als die Vampirinszenierung im Vorjahr. AUFFÜHRUNGEN vor der Sommerpause am 5. Juli, 15 Uhr; 9. Juli, 10 Uhr (Schulvorstellung); 11. Juli, 17 Uhr; 18. Juli, 20 Uhr; 19. Juli, 15 Uhr. Sechs weitere Vorstellungen ab 15. August. » www.freilicht-theater.de A2 Freie Presse KULTUR & RÄTSEL Ai Weiwei und die alte Ahnenhalle NACHRICHTEN WELTMUSIKFESTIVAL Iberische Klänge zum TFF-Auftakt RUDOLSTADT — Mit dem Auftritt der spanischen Gruppe Coetus startete gestern Deutschlands größtes Festival für Weltmusik in Rudolstadt. Coetus stehe für eine „Klangreise durch iberische Musikwelten“, so die Organisatoren des Tanz- und Folkfestes TFF. Auf mehr als 20 Bühnen treten bis Sonntag Musiker aus aller Welt auf. Geboten werden etwa zeitgenössischer Fado, Ethno-Jazz und Reggae-Klänge. Den Schwerpunkt bildet die Musik Norwegens. Das Land ist mit A-cappella- und Geigenmusik sowie Folk und Jazz vertreten. Ein Festival-Höhepunkt ist morgen die Vergabe der mit insgesamt 11.500 Euro dotierten Weltmusikpreise. (dpa) » tff-rudolstadt.de WELTERBE Böhmer verteidigt immer längere Liste BONN — Die Vorsitzende des Welterbekomitees, Maria Böhmer, sieht kein grundsätzliches Problem in der immer länger werdenden Welterbeliste. Allein in den nächsten Tagen entscheidet das Welterbekomitee in Bonn über 36 neue Bewerbungen, darunter zwei aus Deutschland und eine weitere mit deutscher Beteiligung. Es sei aber für sie „keine Frage der Zahl, sondern der Qualität“, sagte die Staatsministerin im Auswärtigen Amt. Allerdings flössen mittlerweile 80 Prozent der Welterbemittel in die Überprüfung und Bewertung von Stätten und stünden damit nicht für Schutzmaßnahmen zur Verfügung. Hier müssten sich in Zukunft einzelne Länder noch stärker engagieren, um solchen Ländern zu helfen, die die Erhaltung oder den Wiederaufbau ihrer Stätten nicht allein finanzieren könnten. (dpa) Diese Anspielung scheint den Behörden entgangen zu sein. Möglich ist aber auch, dass sie ihn bewusst gewähren lassen. Das Kunstwerk ist nicht die einzige Ausstellung, die Ai Weiwei gegenwärtig in Peking zeigen darf. Nur einige Hundert Meter weiter hat Ai kürzlich in der Pekinger Galerie Chamber eine weitere, wenn auch deutlich kleinere Einzelausstellung eröffnet. Bald darauf folgte eine weitere. Der chinesische Konzeptkünstler darf plötzlich wieder in Peking ausstellen. Die Behörden dulden gleich drei Einzelausstellungen des regimekritischen Künstlers. Dabei bleibt seine Kunst politisch. VON FELIX LEE PEKING — Ins Ausland darf Ai Wei- wei nicht. Die chinesischen Behörden händigen ihm keinen Pass aus. Wenn der politische Aktions- und Konzeptkünstler sein Atelier im Pekinger Stadtteil Caochangdi im Nordosten der 20 Millionen-Metropole verlässt, kann er sich sicher sein, dass Sicherheitskräfte ihm auf Schritt und Tritt folgen. Wenn er erstmals seit mehr als vier Jahren die Möglichkeit hat, in seiner Heimatstadt wieder Werke zu zeigen, muss sich der regimekritische Künstler politisch entsprechend zurücknehmen. Doch tut er das wirklich? Anspielung auf Zerstörungswut Die Ausstellung heißt „Ai Weiwei“ und befindet sich in dem berühmten Pekinger Szeneviertel 798, ein ehemaliges Fabrikgelände, das Ai mit anderen Künstlern in den neunziger Jahren zu einem Künstlerviertel hergerichtet hatte. Zu sehen ist eine rund 400 Jahre alte Ahnenhalle aus Chinas ländlich geprägter Südostprovinz Jiangxi. Ai hat mit seinem Team das hölzerne Bauwerk in 1500 Einzelteile zerlegt, nach Peking verfrachten lassen und wieder aufgebaut. Blick in die Galleria Continua in Peking, wo ein Teil der von Ai Weiwei installierten, 400 Jahre alten Ahnenhalle aus Chinas ländlich geprägter Südostprovinz Jiangxi zu sehen ist. FOTO: ROLEX DELA PENA/DPA Ai Weiwei Künstler FOTO: ROLEX DELA PENA/DPA Ungewöhnlich: Das Kunstwerk ist auf zwei Galerien aufgeteilt. In der Galleria Continua ist die eine Hälfte zu sehen, die andere steht im Tang Contemporary Art Center direkt daneben. Es gibt keinen Durchgang, auch keine Hinweisschilder, die auf die Fortsetzung hinweisen. Zumindest die Behörden erkennen an dem dekonstruierten Holz- &!##%$!" 6A<GO 0<P5CHB 9VH? =P3H[O7 I?<H #33PB YV6AQ CG "<QC6AT -<< CH 1<CHB (<6EF<H5VP? 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EJHC?B FC6A M=P3H[O8 <H?FON F3TO7 23AH 5VF?3PO 14APVH?QB <CHA<CT $ AIA< -LC<FB E3PT< ein integriertes System, das wir Zivilisation nennen“, sagt der Künstler. Einmal ausgerissen, dauere es Jahrzehnte, bis wieder etwas nachwachse – das gilt aus seiner Sicht sowohl für die Bäume, aus denen das Haus bestand, wie für den zwischenmenschlichen Zusammenhalt. Auf seiner bislang größten Schau vor einem Jahr im Berliner MartinGropius-Bau hatte er acht 2000 Jahre alte Vasen aus der Hang Dynastie mit metallisch glänzendem Autolack überzogen – eine Anspielung auf die geringe Wertschätzung in seinem Land gegenüber traditionellen Werken. Dieses Muster findet sich auch bei der Ahnenhalle. 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Dabei findet sich in diesem Werk eine politische Anspielung. Wer Ai Weiwei kennt, weiß: Er thematisiert in seinen Werken nicht nur Menschenrechtsverletzungen, Umweltverschmutzung und Behördenwillkür. Er kritisiert zudem die Zerstörungswut in seinem Land und die gängige Praxis, alte Bauten niederzureißen und sie durch neue zu ersetzen. Darin sieht er auch ein Symbol für das soziale Gefüge, das der Kommunismus ebenfalls niedergerissen hat. „Die alte Ordnung ist über mehrere Tausend Jahre entstanden. Rational oder nicht, es handelt sich um Gelockerte Leine Vier Jahre lang durften seine Werke in China nicht gezeigt werden. Wegen seiner regimekritischen Haltung haben sehr wahrscheinlich staatlich angeheuerte Schläger ihn 2008 verprügelt. 2011 musste er wegen angeblicher Steuervergehen für 81 Tage in Haft. Während Ai in seinem Pekinger Studio Werke seitdem für weltweit mehrere Dutzend Ausstellungen kreierte, war er in seiner Heimat eine Persona non grata. Vielleicht haben die Behörden erkannt, wie absurd dieser Widerspruch ist. Ist Ai Weiwei damit rehabilitiert? Bislang nicht. Offiziell haben sie Ai die Ausstellung auch nicht genehmigt. Sie wird lediglich geduldet. Den eigentlich anvisierten Eröffnungstag, der für Ende Mai vorgesehen war, hatten sie ihm auch untersagt. Wenige Tage vor dem Jahrestag des Massakers auf dem TiananmenPlatz war die Furcht wohl zu groß, dass der Künstler bei der Vernissage womöglich eine Anspielung auf die damalige Niederschlagung von Chinas Demokratiebewegung wagen würde. Und doch: Nun ist Ai Weiweis Ausstellung für jeden Pekinger öffentlich zugänglich. Und auch die Staatsmedien erwähnen ihn. Es handelt sich um seine erste Einzelausstellung in seinem Heimatland überhaupt. Chinas Regime lockert die Leine, an der es Ai gehalten hat – zumindest vorerst. Katharina Sulzbach .<CF 9<Q ,CH9<PB X<P93VOB *P?3HQ /GB QT3H9QB YIPT M&VP[=ON <H?FO7 ?<A<CG 3V3PT8 (I9<FF Freitag, 3. Juli 2015 #’ ! .#&& ) -’% HECEKCMQD84 ^C \'ƒ±zA ]ƒ}z¥“«z~¥BZ'¥“««}v£ ! .#&&<"’+$#& 4 R AK G2 H LL LG LK BR/5R "H>EM4 ,MF 01= 01MJF.81> #1FJ>1JQ/ =?-:< 01MJ<:.8 J1ME1EC a, hoffentlich hat sie es wenigstens abgeschlossen.“ „Ja, das kann man wirklich nur hoffen. Es nimmt inzwischen bedrohliche Formen an. Wie soll das nur weitergehen? Ich fürchte fast, wir müssen ernsthaft darüber nachdenken … ich meine, unsere Einliegerwohnung steht ja leer, seit Claudia ausgezogen ist … ob sie nicht zu uns …“ Tom sprang plötzlich auf und lief Woletzki entgegen, der mit Marcel und Fabian auf die Rezeption zukam. Die Jungen hatten graue Wolldecken über den Schultern liegen, ihre Gesichter waren gerötet, und Fabian zog das rechte Bein nach. „Da seid ihr ja! Mann, bin ich froh“, rief er und umarmte die beiden Jungs. Auch Heike und die anderen kamen dazu. „Ihr seid gerettet! Das ist ja wunderbar!“, rief Heike und drückte die beiden fest an sich. „Kommt am besten mit zu uns an den Kamin und trinkt eine heiße Schokolade. Ihr müsst ja ganz durchgefroren sein!“ Die Jungen zögerten und sahen zu ihrem Vater. Woletzki nickte: „Ja, das wird das Beste sein. Ich muss auch gleich wieder los.“ „Wo ist denn Robert?“, fragte Tom. Woletzkis Augen verdunkelten sich: „Das ist es ja. Er war in der anderen Gruppe. Ihn, Julia und zwei andere Jugendliche haben sie noch nicht gefunden.“ „Oh nein, wie schrecklich!“, stieß Heike hervor. Tom warf ihr einen missbilligenden Blick zu und sagte zu Woletzki: „Sie finden sie. Die Schweizer Bergwacht ist so gut ausgebildet, das sind die besten der Welt.“ Woletzki nickte: „Ich fahre jetzt wieder rüber zum Corvatsch. Kümmert ihr euch um die Jungs?“ Heike nickte und sah zu, wie Woletzki seine Söhne umarmte und drückte. „Ich komme mit!“, meinte Tom. „Muss nur schnell meine Jacke holen!“ „Es war übrigens nicht die Schweizer Bergwacht, die die Kinder gefunden hat“, sagte Woletzki, als die beiden Männer nebeneinander in seinem Range Rover saßen. Tom wandte ihm das Gesicht zu: „Sondern?“ „Tatjana Kurnikowa höchstpersönlich hat den Helikopter geflogen, und rate mal, wer der Copilot war.“ „Da muss ich nicht lange raten. Ihr neuer Spielgefährte: Nicolas de Haan natürlich.“ Woletzki schnaubte, und Tom wusste nicht zu deuten, ob es anerkennend oder verächtlich gemeint war. „Aber der Zweck heiligt die Mittel, oder wie siehst du das?“ Woletzki senkte den Kopf, während er in einen Kreisel einbog. „Ja, da stimme ich dir zu. Sie sind übrigens gleich wieder losgeflogen, um die anderen zu suchen. Aber mir kommt es vor, als seien sie schon eine Ewigkeit unterwegs, ohne dass ich etwas von Ihnen gehört habe …“ Im selben Moment klingelte Woletzkis Handy. Er meldete sich über das Mikrofon der Freisprechanlage. „Woletzki?“ „Nicolas hier. Die Bergwacht hat noch zwei aus der anderen Gruppe gefunden. Robert ist dabei … aber Julia und ein Junge fehlen.“ Woletzki atmete hörbar ein. Aber er blieb stumm. Stattdessen meldete sich Tom: „Nicolas? Ich bin’s, Tom. Wir sind im Auto unterwegs zum Corvatsch. Was ist passiert? Warum ist Julia nicht dabei?“ „Sie sagen, Julia und der eine Junge seien plötzlich verschwuden. Sie waren schon ein ganzes Stück weit in Richtung Tal gefahren, als sie plötzlich ein Licht gesehen haben. Dann, als es wieder ausging, ist Julia angeblich durchgedreht und losgestürmt, und der eine Junge ist ihr nachgefahren, und da waren sie auf einmal wie vom Erdboden verschluckt. Die anderen haben sie noch eine Weile lang gesucht, dann sind sie abgefahren. Ein Stück weiter unten hat man sie dann geborgen, wie es scheint, beide unverletzt.“ Woletzki bog abrupt in eine Bushaltestelle ein und hielt mit laufendem Motor an. Geistesgegenwärtig drückte Tom auf den Knopf der Warnblinkanlage. „Haben sie die Stelle markiert, an der die Kinder verschwunden sind?“, rief Woletzki. „Ja, sie haben einen Skistock in den Schnee gesteckt. Wir müssen jetzt wieder los … bevor es dunkel wird. Könnt ihr die anderen hier abholen? Sie sind in Pontresina, in einer Arztpraxis … bei Dr. Bezzolo in der Via Rondo.“ „Natürlich, Nicolas. Wir fahren hin und holen sie und …“ Woletzki schluckte. „Danke, Nicolas! Falls es irgendetwas gibt, das wir tun können, um bei der Suche zu helfen …“ „Kümmert euch um die anderen. Im Moment könnt ihr nichts anderes tun.“ Nicolas’ Stimme wurde von dem Motorengeräusch des Hubschraubers übertönt. Fortsetzung folgt DIESES BUCH gibt es in allen Geschäftsstellen und im Online-Shop der „Freien Presse“. » www.freiepresse.de/shop FERNSEHEN & RADIO Freitag, 3. Juli 2015 IM RADIO ON STAGE Sängerin Rhiannon Giddens live Die Neue Zürcher Zeitung kürte Rhiannon Giddens zu Amerikas nächster großer Frauenstimme gekürt. Carolina Chocolate Drops hieß ihre Band, mit der sie vor einigen Jahren als Sängerin bekannt wurde. Jetzt, als Solistin, hat sie mit T-Bone Burnett zusammengearbeitet, der ihre Debüt-CD produziert hat. Ihre Musik ist tief in der amerikanischen Tradition verwurzelt – Folk, Blues, Gospel, Country und Bluegrass. Der Deutschlandfunk überträgt das Konzert von Rhiannon Giddens live vom 25. TFF in Rudolstadt– dem größten Folk-RootsWeltmusik-Festival. (fp) DR-FUNK 21.05 UHR Freie Presse Ein Held auf vier Rädern A3 Kuhflüsterin mit losem Mundwerk Paul Walker wurde durch „Fast & Furious“-Reihe berühmt. 2013 starb er. In dem Jahr entstand der Film „Vehicle 19“, der erstmals im deutschen FreeTV gezeigt wird. Neue Serie mit betulichen Storys aus dem Bergischen Auch beim 6. Internationalen Festival werfen die Schostakowitsch-Tage einen neuen, unkonventionellen Blick auf den Komponisten Dmitri Schostakowitsch, dem in diesem Jahr die Werke zweier anderer Komponisten gegenüberstehen. Der MDR sendet Ausschnitte aus Konzerten vom 19. bis 21. Juni in der Konzertscheune Gohrisch. Es sind unter anderem das Borodin Quartett, die Staatskapelle Dresden, und der Countertenor Andreas Scholl zu hören. (fp) PROSIEBEN 20.15 UHR Erst vor wenigen Wochen lief der siebte Teil der „Fast & Furious“-Reihe in den Kinos an. Der Film war der letzte Auftritt des 2013 verstorbenen Schauspielers Paul Walker. Auch in „Vehicle 19“ (ebenfalls 2013 gedreht) geht es – der Titel lässt es bereits vermuten– um schnelle Autos. Doch der Streifen, den ProSieben jetzt erstmals im deutschen Free-TV zeigt, gleicht eher einem Thriller denn einem reinen Actionfeuerwerk. Fast der komplette Film wird aus dem Innenraum von Michaels (Walker) Auto gezeigt. Paul Walker spielt einen Ex-Sträfling auf Bewährung, der sich den falschen Leihwagen schnappt. Vehicle 19 beschert ihm jede Menge Ärger. Er ist fremd in der Stadt und auf der Durchreise. Nur schnell einen Mietwagen abgeholt und weg. Doch diese Rechnung geht nicht auf. Denn ehe er sich versieht, zieht der nahezu unbescholtene Ex-Sträfling auf Bewährung, Michael Woods (Paul Walker) mehr Aufmerksamkeit auf sich, als geplant war, da sein Leihwagen Schlüsselbeweismittel in einem Korruptionsprozess gegen einige Polizisten enthält: Rachel Shabangu (Naima McLean), die im Kofferraum versteckt wurde, ist der weibliche Part des Streifens. Zusammen mit Rachel jagt er durch das schön fotografierte Johannesburg. Die junge Frau ist auf einen brisanten Menschenschmuggelund Sexsklaven-Ring innerhalb der Polizei gestoßen. Also sollen sowohl sie als auch Michael ausgeschaltet werden, bevor sie ihre Aussage dem Staatsanwalt vortragen kann. „Vehicle 19“ ist durchaus ambitioniert und besitzt einiges an Potenzial, dennoch zündet das Konzept nicht ganz. Über die volle Filmdistanz gehen sowohl Paul Walker als auch dem Drehbuch immer wieder die Puste aus. Das reicht für einen soliden Thriller und eine Portion Erinnerung. (tsch/fp) ARD 18.50 UHR Ein bisschen erinnert die neue Comedyserie „Die Kuhflüsterin“ an das ARD-Erfolgsprodukt „Mord mit Aussicht“– nur eben ohne Verbrechen. Ein bisschen weniger bösartig ist es – leider – auch. Belinda Mommsen (Cordula Stratmann) hat die Gabe, Tiere zu heilen. Oft muss sie nur die Hand über vierbeinige oder gefiederte Leiber legen, um die Aura des Problems zu erkennen. Belindas Fähigkeiten sorgen für ziemlich viel Publikumsverkehr in der dörflichen Gemeinschaft des fiktiven Ortes Oberbreitbach im Bergischen Land. Dass sich Belinda – mit einem losen Mundwerk ausgestattet, das bestenfalls noch am seidenen Faden hängt – auch für „Interna“ der Tierbesitzer und sonstigen Dorfbewohner interessiert, versteht sich von selbst. Alles, was Belinda nicht weiß, macht sie geradezu verrückt. So zum Beispiel die Geheimnisse des neu eingezogenen Nachbarn (Simon Böer, „Herzensbrecher“). Der ist ein gutaussehener, aber auch reichlich mysteriöser Fremdkörper im beschaulichen Leben der Provinz. Acht Folgen der Serie sind zunächst geplant, die jeweils freitags, 18.50 Uhr, ausgestrahlt werden sollen. (tsch) ,! 3!# (!, ,.’ ,." 8 -. ´Ö66 +USNfU‘ ´Öû6 +U‘JBSR9J9oNS ²Ö6´ 0UfB 0UaBS ²Ö´´ 1fi‘R AB‘ *NB=B Å6Ö¯´ 3R &NRRBQa 5NQQBS ÅÅÖû´ .9X9JBNBS@ .9QM RBS ; !U[ ÅžÖ66 29JBaa>L9i ÅžÖÅ´ 0"M iGGBf[ 3[9[? 8ia>L9iB‘G‘9JBS oiR 2LBR9? +Nf 2NB‘BS LBNQBS ÅûÖ66 +Nff9JaR9J9oNS ůÖ66 29JBaa>L9i ůÖÅ6 0UfB 0UaBS Å´Ö66 29JBaa>L9i Å´ÖÅ6 1fi‘R AB‘ *NB=B ´Ö66 L9QQU ABifa>LQ9SA ´Öû6 +U‘JBSR9M J9oNS ²Ö6´ 4UQQB )9SSB[ 3[9[? >L aUF &NfM oBlBQQB NS "Bifa>LQ9SA d #NS "9>L Gj‘ ANB 2B‘‘9aaB Å6Öû6 "NB 0UaBSLBNRM!UXa ÅÅÖÅ´ 1-)- 5NaR9‘ ÅžÖ66 LBifB ÅžÖÅ6 A‘BLM a>LBN=B ÅûÖ66 +Nff9JaR9J9oNS ůÖ66 LBiM fB E NS "Bifa>LQ9SA ůÖÅ´ "NB )j>LBSM a>LQ9>Lf Å´Ö6´ 9‘Ba Gj‘ 09‘Ba ´Ö´6 9‘fUi‘ óÖž6 *BmN24 E 5NaaBS Gj‘ 9QQB ñÖž6 0UfB 0UaBS ¶ÖÅ6 1fi‘R AB‘ *NB=B ²Ö66 ‘Na9Sf ²Ö¯´ 3‘Q9i= NS 66* YIdIZ Å6ÖÅ6 1BBLiSA@ .iR9 ; !U[ ÅÅÖ66 +"0 iR BQG ÅÅÖ¯´ ’S 9QQB‘ $‘BiSAa>L9Gf ÅžÖû6 "‘BN fBiGQNa>L af9‘PB $‘9iBS E "NB 8B‘‘BNKM X‘U=B[ 24M)URVANB@ " hppb ůÖ66 +"0 iR olBN Å´Ö66 *BmN24 E 5NaaBS Gj‘ 9QQB ´Öû´ #mXQUaNk E "9a +9J9oNS[ +UAB‘9fNUS? ,9o9S #>PBa óÖ66 %ifBS +U‘JBS "Bifa>LM Q9SA[ +UAB‘9fNUS? 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Juli 2015 Naschen erlaubt NACHRICHTEN VERKEHR HERZENSSACHE Er liebt sie nicht Autoclub: Mehr Pannen wegen Hitze CHRISTIAN THIEL ZUR SUCHE NACH DEM RICHTIGEN PARTNER Voraussichtlich bis Anfang kommender Woche dauert die Hitzewelle mit Temperaturen bis zu 40 Grad Celsius. Der ADAC rechnet deshalb mit starkem Pannenaufkommen. Hitzebedingt wird es bei Pkw vor allem zu Überlastungsproblemen an Motor und Kühlsystem kommen. Wichtig ist es, den Kühlwasserstand zu überprüfen und die Klimaanlage zu checken oder sie überprüfen zu lassen. Vor einer längeren Fahrt wird Volltanken empfohlen, da die Klimaanlage im Stau ein zusätzlicher Spritverbraucher ist. An Bord sollten ausreichend alkoholfreie Getränke sowie eine Isoliermatte für die Windschutzscheibe sein. (rnw) expertentipp@redaktion-nutzwerk.de Leserfrage: Ich bin nach 30 Ehejahren ausgezogen und habe mich in eine neue Beziehung gestürzt. Diese scheiterte nach drei Jahren. Nun habe ich wieder einen Mann kennengelernt. Wir gehen zu tollen Veranstaltungen und verbringen die Nacht zusammen. Er sagt mir aber nie, dass er mich lieb hat. Ich brauche aber Klarheit. Was soll ich tun? GELD Nachts ist Tanken bis zu 20 Cent teurer Die Spritpreise steigen in der Nacht deutlich an. Laut Automobilclub von Deutschland (AvD) verlangen Tankstellen-Betreiber bis zu 20 Cent mehr im Vergleich zum Tagesgeschäft. Ab 20 Uhr steigen die Preise, spätestens ab 22 Uhr müssen Autofahrer mit den höchsten Kosten rechnen. Um Kraftstoffpreise zu vergleichen, können Autofahrer auf Spritpreis-Apps für Smartphones zurückgreifen und günstigste Tankstellen in der Nähe ermitteln. Eine App-Übersicht liefert die Markttransparenzstelle für Kraftstoffe. » www.bundeskartellamt.de (dpa) FOTO: KLAUS-DIETMAR GABBERT/DPA Auch Katzen lassen sich mit Leckerlis locken – und auch bei ihnen sind die Geschmäcker verschieden. In Tierfuttermärkten stapeln sich die Leckerlis für Hund und Katze. Was dürfen Vierbeiner eigentlich naschen? VON BRIGITTE VORDERMAYER Endlich darf sie wieder zum Tierarzt. Jagdterrier-Mix-Hündin Olivia läuft das Wasser im Maul zusammen. Sie weiß, was sie erwartet: Leberwurst-Pastete! „Die Ärztin meiner Hündinnen darf sie mit diesem Leckerli verwöhnen“, sagt Frauchen Martina Hasselberg. So hat sie den Tieren beigebracht, etwas Positives mit dem oft unangenehmen Besuch zu verbinden. Tierpsychologin Tina Messjetz hat grundsätzlich nichts gegen Leckerlis. „Man kann mit Leckerlis die Erziehung unterstützen“, erklärt sie. So lernt ein junger Hund leichter, bei Ruf zurückzukommen, wenn eine schmackhafte Belohnung wartet. A N ZE I G E „Erziehungshilfen“ für Mieze Auch Katzen lassen sich mit Hilfe der Leckerchen erziehen. „Sie lassen sich zwar selten so bestechen wie Hunde“, meint Tierpsychologin Messjetz. Doch als Ritual genutzt, können sie ein gewünschtes Verhalten des Tiers etablieren. Wer die Naschereien als positive Verstärker nutzen will, muss auf den richtigen !!! !$!! ) ,,, ,, &% *** !!"' '!! ) 3631047-10-1 Zeitpunkt achten. „Wichtig ist, dass die Belohnung sofort kommt, wenn das Tier das gewünschte Verhalten zeigt“, sagt Marius Tünte, Sprecher des Deutschen Tierschutzbundes in Berlin. Nur dann verknüpft das Haustier beide Ereignisse. Hin und wieder dürften Tierhalter die leckeren Happen auch als Beschäftigung oder zur Zahnpflege anbieten, sagt der Mann vom Tierschutzbund. Das können beispielsweise Kauknochen sein. Wichtig ist, darauf zu achten, die Leckerbissen von der täglichen Futterration abzuziehen. „Geschieht dies nicht, kommt es zu einer Gewichtszunahme“, warnt der TierschutzbundSprecher. Übergewicht belastet den Bewegungsapparat und kann auch beim Tier zu Diabetes oder einem kürzeren Leben führen. Schweineohren, Milchcremes und Knuspersnacks: Die LeckerliAuswahl in den Super- und Tierfuttermärkten ist groß. „Da es auch bei Tieren unterschiedliche Geschmä- cker gibt, hängt die Wahl von den Vorlieben des Vierbeiners ab“, meint Tünte. Wichtig sei, gesundheitliche Probleme zu beachten: So eignen sich weiche Leckerlis bei Zahnproblemen besser als harte. Hasselberg, die beim Verein Vier Pfoten aktiv ist, macht die Leckerlis für ihre Hündin am liebsten selbst: gekochtes Putenfleisch, Rinderherz, Rinderfleisch oder Hackbällchen – Hauptsache alles ungewürzt. Auch Messjetz empfiehlt, Leckerlis selber zu machen. Das sei einfach und preiswert – etwa mit getrocknetem Hähnchenfleisch. Dazu nimmt sie Hähnchenfleisch, schneidet es in Stücke und trocknet es im Backofen über Nacht bei 50 Grad. „Das schmeckt Hunden und Katzen gleichermaßen“, sagt sie. Auch für getreidefreie Hundekekse gibt es viele Rezepte. „Hier hat der Tierhalter den Vorteil, dass er auf die Vorlieben des Tieres und mögliche Unverträglichkeiten eingehen kann“, sagt Tünte. Hitze macht auch Tieren zu schaffen Die gegenwärtige Hitzewelle lässt Menschen stöhnen – für Haustiere kann sie sogar tödlich sein, warnt der Deutsche Tierschutzbund. Der Verein appelliert an die Tierhalter, notwendige Schutzvorkehrungen verantwortungsvoll zu treffen: Tiere sollten stets ausreichend Wasser und die Möglichkeit zur Flucht in den Schatten haben. Wer ein Tier entdecke, das etwa in einem geparkten Auto eingeschlossen sei, solle umgehend die Polizei alarmieren, sagte Nicole Brühl vom bayerischen Landesverband des Tierschutzbundes. „Auch das offene Schiebedach und das einen Spalt breit geöffnete Fenster helfen hier nicht.“ Im schlimmsten Fall drohe ein Kreislaufversagen. (dpa) Für Hunde, die keine Probleme haben, können Halter als Superleckerli auch mal Fleischwurst oder Käse füttern, schlägt Messjetz vor. Katzen sind empfindlicher, was Gewürze angeht. Daher rät sie hier eher zum Joghurtbecher. „Aber wie bei allem macht die Menge das Gift“, sagt sie: Wenn ab und an ein Stückchen Wurst abfällt, sei das schon in Ordnung. Wer seine Vierbeiner vom eigenen Teller und mit Küchenresten füttert, muss einiges beachten, sagt Hasselberg. So muss Schweinefleisch immer gut durchgebraten sein. Reste von Fleisch mit Knochen, wie Brathähnchen, können Splitter enthalten. An ihnen können sich die Tiere schwer verletzen. „Und Wurst, Schinken, Fleisch, Käse, Joghurt und so weiter immer nur in Maßen, weil die Produkte oft zu fett und zu stark gewürzt sind“, rät sie. Süßes ist nichts für Tiere Gar nicht gut sind „echte“ Süßigkeiten. Chips und Schokolade haben nichts im Tiermagen zu suchen, sagt Hasselberg. Auch Produkte mit künstlichen Aromen, Zucker, Konservierungs- und Farbstoffen sollten Tiere nicht bekommen. Prinzipiell sollte das Leckerli von der Menge und an die Größe des Tieres angepasst sein, sagt Tünte. Und: „Hunde, die viel Energie verbrauchen, dürfen ein Leckerli mehr haben als gemütliche Couchpotatoes“, ergänzt Hasselberg. (dpa) Es ist ganz einfach: Sie haben – aller Voraussicht nach – keine Beziehung. Was Sie haben, ist nur besser als Nichts. Und das Problem ist, dass ich nicht weiß, warum eine Frau so etwas macht. Will sie einen Lover – dann nichts wie her mit den Kerlen! Will sie einen Lebenspartner, der mit ihr durch dick und dünn geht – dann soll sie sich mit so einem einlassen. An dieser Stelle setzt mein Verstehen aus. Mehr noch: Ich fange an, Ihnen nicht mehr zu glauben. Das Verhalten des Menschen ist das sicherste, was wir über einen Menschen wissen. Ich glaube lieber den Handlungen von Ratsuchenden. Bei einem Speed-Dating in New York befragten Wissenschaftler Männer und Frauen vorab, was für einen Partner sie suchen. Und dann haben sie während des Speed-Dating darauf geachtet, zu wem sie sich hingezogen fühlten. Das Resultat war niederschmetternd. Frauen, die vorab behaupteten, sie suchten seriöse Männer mit einer Neigung zu Familiengründung, flogen während des Termins auf Luftikusse. Oder umgekehrt. Nicht besser war die Lage bei den Männern. Sie sehen, die Lage bei der Partnersuche ist kompliziert. Wir denken, wir wissen, was wir wollen. Und wissen es doch nicht. Wir handeln anders. Das führt zu meinem Schluss: Unser Leben besteht aus realen Handlungen. Und zu denen sollten wir stehen. Stehen Sie also zu Ihrer Handlung. Sie haben einen Lover, der keine Liebesbeteuerungen abgeben mag. Weil er Sie nicht liebt. Und wenn Sie einen richtigen Partner wollen, dann suchen Sie sich beim nächsten Mal so einen Mann. CHRISTIAN THIEL ist Single-, Partnerschaftsberater und Autor. *N X,PP,M ? 3M,6P4 ûû ž² N×zª¬Œš4 Ŷ ?Œšš‥flŒƒ‘ *éflíƒflþ <¬Œþ˙flþšª‘¬ žñ 3Œzªšfl¬pflé˙ ŞŴ ?flšflé Å´ Å´ YŒþƒ Œþ ¹Þôª X×éízª‘˝ ¿&é (ªflÞþŒš4 O‘ û6 O× ûû ž6 6 Åž£´ žÅ 6 Åž ªflŒšflé í×þþŒ˙ ‥׬¹Œ˙ ?× ûÅ žÅ ž ² ’‘˝š4flþ 3éflŒpflé˙ 4¬‘˝zª‘˝ ?‘éŒflþpflé˙ ^‥Œz¹‘˝ þþ‘pflé˙Ø’˝zªª×¬4 ˝flép‘zª ˝fl L¬‘˝flþ Åó 4Á鬌š4 (ªflÞþŒš4 Ŷ 5×0fléí‥fl郑 Ŷ NŒflí‘ =flŒÎ4Œ˙ ûž ûÅ ûÅ ž6 *Œ ûŠŶ 6 ¶£´ ?Œ ž² Ų 6 ¯ 6ûÖ6ñÖž6Å´ 5Ázªíš‥fléšfl Œþ '( QŒfl¿íš‥fléšfl Œþ '( @Œflƒfléízª¬‘˙탑˝flé Œþ ª O×þþflþízªflŒþƒ‘˝flé Œþ ª OzªþflflØ Nfl˙flþØ @flpfl¬ Nfl˙flþ íš‘é¹ OzªþflflØ ízª‘˝flé ízª‘˝flé pfl‥Á¬¹š éfl˙flþØ pflƒflz¹š OÎé&ªØ 4fl‥Œššflé ízª‘˝flé OzªþflflØ Ozªþflfl éfl˙flþ éfl˙flþ 5®—› Xcå½›o›ß_êöÿ¦¯ 5fl˝šfl¢ 4›ÿò› &›ã⁄›xœ›¦ ¦ÿã ^¦ ´›¦Ł¯›¦ Mò›ßß›¦ W−ßœ›¦ ⁄Ł› M−¦¦›Ó *Ł› Mx—³¦´›òò›ã´−ßœ›¦ nß›Łn›¦ ⁄ÿãx—´›¯ —^ã½ß−ëÓ *^n›Ł ´›ã⁄›¦ ´b—㛦⁄ ⁄›ë O^¯›ë ùï nŁë šš 3ã^⁄ ›ãª ã›Łx—òÓ *›ã WŁ¦⁄ ´›—ò ëx—´^x—¡ Ł¦ ’³›¦ ½b˘Ł¯ ^ÿë ë˝⁄ߣx—›¦ LŁx—òÿ¦ª ¯›¦Ó 5¦ ⁄›ã œ−½½›¦⁄›¦ ?^x—ò Łëò ⁄›ã ’ߣxœ 1ÿ½ Mò›ã¦›¦—Ł½½›ß −…ò ÿ¦¯›ª ëò³ãòÓ *Ł› O›½È›ã^òÿ㛦 ¯›—›¦ ¦ÿã ^ÿ… ùù nŁë Äì 3ã^⁄ 1ÿã˝xœÓ ˝ííŒzªšflþ¢ >−㯛¦ ëx—›Ł¦ò ⁄Ł› M−¦¦›¡ n›¯ß›Łò›ò &−¦ ´›¦Ł¯›¦ W−ߪ œ›¦Ó *Ł› 4³x—ëò´›ãò› n›òã^¯›¦ —−x—ª ë−½½›ãߣx—› š3 3ã^⁄¡ ⁄Ł› OŁ›…ëòò›½ª È›ã^òÿ㛦 ⁄›ã ?^x—ò ùÄ 3ã^⁄Ó *›ã WŁ¦⁄ ´›—ò ëx—´^x—¡ Ł¦ ’³›¦ ½b˘Ł¯ ^ÿë M˝⁄Ó Tn›ã½−㯛¦ ›ãã›Łx—ò ⁄Ł› 4Łò1›´›ßß› Ł—㛦 4³—›Èÿ¦œòÓ ’Œ×‥flššflé¢ *Ł› W›òò›ãß^¯› &›ãÿ㪠ë^x—ò ¦Ł›⁄ãŁ¯›¦ ’ßÿò⁄ãÿxœ ÿ¦⁄ ;−È…ª ëx—½›ã1›¦Ó ,Ł¦Ł¯› >›¦ëx—›¦ ¦›Ł¯›¦ 1ÿ ;ã›Łëß^ÿ…n›ëx—´›ã⁄›¦ ÿ¦⁄ Mx—´Ł¦⁄›ß¯›…˝—ß›¦Ó *›ã 2ßÿ¯ &−¦ <Ł¦⁄›¦ª¡ ½È…›ãª¡ ?›ëë›ßª¡ W›¯›ãŁx—ª ÿ¦⁄ 3ãbë›ãÈ−ßß›¦ Łëò ½b˘Ł¯ nŁë ëò^ãœÓ ØÅ6'( Ø´'( 6'( ´'( O×þþflþ‘˝¿˙‘þ˙¢ O×þþflþ˝þšflé˙‘þ˙¢ ?×þƒ‘˝¿˙‘þ˙¢ ?×þƒ˝þšflé˙‘þ˙¢ 6´¢66 Sªé žÅ¢ž´ Sªé žž¢6ž Sªé 6󢯴 Sªé 5fl¬íŒþ¹Œ <×Îflþª‘˙flþ =×þƒ×þ ’fl鬌þ Y‘éízª‘˝ Lé‘˙ L‘éŒí ’‘ífl¬ YŒflþ ’˝ƒ‘Îflíš ’Œ‘é錚4 =Œíí‘p×þ ’˝¹‘éflíš ?‘ƒéŒƒ <‘þ‘éŒízªfl 6þífl¬þ N×Þ Q˝þŒí ¬˙Œflé 6íš‘þp˝¬ šªflþ 5‘Þp˝é˙ <Á¬þ Yflššfl鬑˙fl¢ 4−x— ¦¦›ßŁ› ´^¦⁄›ãò Ł¦ë ¦−ã⁄³ëòߣx—› J−ß›¦ ÿ¦⁄ 1ÿ½ ’^ßòŁª œÿ½ ´›Łò›ãÓ ¦ ⁄›ã W›ëò…ß^¦œ› ⁄›ë 4−x—ë ´›—ò ´›Łò›ã—Ł¦ —›Ł˘› <ÿ…ò ^ÿë ë˝⁄ª ߣx—›¦ 3›…Łß⁄›¦ —›ã^¦Ó 3ß›Łx—1›ŁòŁ¯ 1Ł›—ò ⁄^ë œß›Ł¦› 3›´Łòò›ãòŁ›… L›Ł¦—^ã⁄ ˝n›ã ⁄Ł› ã⁄›¦¦›¦ —Ł¦´›¯ ¦^x— ?−ã⁄−ëò›¦Ó (ªflÞþŒš4 3é‘þ¹¿˝éš @&éþpflé˙ ?&þzªflþ Å6'( *˝p¬Œþ Oš×z¹ª×¬Þ N×íš×z¹ ’fl鬌þ QflÞÎflé‘š˝éflþ ˙flíšfléþ Åž Sªé¢ ˝fl ž¶ 4鑃 ’fl鬌þ ž¶ 4鑃 (‘é¬í¿fl¬ƒ ž¯ 4鑃 (ªflÞþŒš4 žñ 4鑃 *éflíƒflþ žñ 4鑃 3Œzªšfl¬pflé˙ ž6 4鑃 4flé‘ žñ 4鑃 4Á鬌š4 ž´ 4鑃 =flŒÎ4Œ˙ ž¶ 4鑃 L¬‘˝flþ ž¶ 4鑃 ^Œþþ‥‘¬ƒ žÅ 4鑃 ØÅ´'( Cí¬× Å´'( ž6'( ž´'( û6'( û´'( QflÞÎflé‘š˝é‘þ˙‘pflþ pŒ¬ƒflþ ƒŒfl 5ÁzªíšØ ˝þƒ QŒfl¿íš‥fléšfl ƒflí ž¯ØOš˝þƒflþØQ‘˙flí ‘pÖ NflŒífl‥flššflé ªfl˝šfl û6' šªflþ ûû' þš‘¬0‘ ’‘ézfl¬×þ‘ ûÅ' û6' ’˝ƒ‘Îflíš û6' 6íš‘þp˝¬ <‘Œé× û¯' ž¯' <×Îflþª‘˙flþ žñ' =Œíí‘p×þ =×þƒ×þ ž¶' í×þþŒ˙ í×þþŒ˙ ªflŒšflé í×þþŒ˙ í×þþŒ˙ í×þþŒ˙ ªflŒšflé ªflŒšflé ªflŒšflé ?×í¹‘˝ @Œ44‘ L‘¬Þ‘ ƒÖ ?Ö L‘éŒí Lé‘˙ N×Þ Oš×z¹ª×¬Þ Q˝þŒí X‘éþ‘ YŒflþ žû' ž¶' ûñ' ûó' û6' û´' žñ' ûÅ' žó' ûÅ' ªflŒšflé í×þþŒ˙ í×þþŒ˙ ªflŒšflé í×þþŒ˙ í×þþŒ˙ í×þþŒ˙ í×þþŒ˙ ªflŒšflé í×þþŒ˙ WOCHENENDE B1 Freie Presse Freitag, 3. Juli 2015 FAIRES KAUFEN NEUE MÄNNELN ENTSPANNTES RITUAL Unser Einfluss auf globale Märkte – ein Interview S. 2 Leser können Preis für besten Entwurf vergeben S. 4 und 5 Ab an den See und die Angel auswerfen S. 3 Bettina Haller (links) und Birgit Reichert in ihrer Werkstatt auf dem Sonnenberg, der der Sonnenberg-Presse auch den Namen gab. Andrea Lange, die die Presse mitbegründete, lebt inzwischen in Kemberg. VON MATTHIAS ZWARG (TEXT) UND UWE MANN (FOTOS) D ie kleine Druckerwerkstatt ist ganz hinten in einem Hof auf dem Sonnenberg versteckt. Die Urkunde hängt auch ganz hinten in der kleinen Werkstatt: „Victor Otto Stomps-Preis“ steht darauf. Es ist der größte Preis für Kleinstverlage – und bekommen hat ihn in diesem Jahr die Sonnenberg-Presse Chemnitz/Kemberg mit den Künstlerinnen Andrea Lange, Bettina Haller und Birgit Reichert. Es ist ein Preis für höchste Qualität und Engagement im druckgrafischen Kleingewerbe – und damit gewissermaßen auch ein Preis für Durchhaltevermögen ohne durchschlagenden wirtschaftlichen Erfolg. Um Erfolg ging es auch dem Namensgeber des Preises nicht, wohl aber um gute Literatur, gute Bücher und gut gedruckte Zeitschriften, gute Handpressendrucke, um die Verbindung von Handwerk und Kunst, von Mut und Originalität. Deshalb hängt die Urkunde ganz zu Recht auf dem Sonnenberg. Victor Otto Stomps hatte sein Leben auf Erfolglosigkeit gegründet. 1897 geboren, publizierte er seit den 1920er-Jahren nach einer Banklehre Zeitschriften und Bücher „zur Förderung werdender Literatur“. Bei ihm veröffentlichten bis zu seinem Tod im Jahre 1970 Autoren wie Peter Huchel, Günter Eich, Paul Zech, der aus Frohburg stammende Guntram Vesper, Künstler wie Hannah Höch, Klaus Staeck und Horst Antes. Allesamt wurden sie später berühmt, zur Freude des Verlegers Stomps: „Wenn ein Autor uns wegrennt, ist unser Ziel erreicht.“ Für ähnlich selbstloses Engagement und große Qualität im Kleinstverlagswesen verleiht die Stadt Mainz seit 1979 aller zwei Jahre den Victor-Otto-Stomps-Preis. Die SonnenbergPresse ist in guter Gesellschaft unter den Preisträgern: Dazu gehören beispielsweise die berühmte DDR-Untergrundzeitschrift „Entwerter/Oder“, die Zeitschrift „Plumbum“ aus Leipzig und die KatzengrabenPresse aus Berlin-Köpenick. Entstanden ist die Sonnenberg-Presse 1998. Bettina Haller und Andrea Lange hatten zuvor zwar gleichzeitig an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig studiert – Buchgestaltung die eine, Malerei und Grafik die andere –, lernten sich aber erst in Chemnitz kennen. Die Druck-Poeten Der Victor-Otto-Stomps-Preis ist der größte Preis für Kleinstverlage in Deutschland – 2015 hat ihn die Sonnenberg-Presse bekommen. Hinter ihr stehen drei Grafikerinnen aus Chemnitz. Alle Drucke der Sonnenberg-Presse sind Unikate – Schrift wird mit alten Blei-Lettern von Hand gesetzt (links), zum Beispiel für die Lyrikhefte (rechts), deren neuestes Bettina Haller illustriert hat. Birgit Reichert druckt gerade kleine Akte (Mitte), angeregt von Ernst Ludwig Kirchner. Bettina Haller hatte an einem Kurs für Postkarten mit Poesie und Grafik Gefallen gefunden – eine Symbiose, die sie bis heute pflegt. Gemeinsam mit Andrea Lange beschloss sie, eine eigene Werkstatt zu gründen und „alles selbst in die Hand zu nehmen“. Sie fanden einen Raum an der Würzburger Straße auf dem Sonnenberg, neben dem Atelier des Bildhauers Rainer Maria Schubert. Anfangs war die Werkstattecke im Hof noch nicht so idyllisch mit Pflanzen zugewachsen wie heute. Auf dem Gelände residierte ein Baubetrieb mit allem Drum und Dran: Technik, Baumaterial, LKW-Verkehr. Und doch konnten sich die beiden Künstlerinnen hier ihren Traum erfüllen. In Oldenburg fanden sie eine große und eine kleine gebrauchte und bezahlbare Zylinderandruckpresse; aus einer alten Druckerei in Tharandt kauften sie einen Schrank mit den metallenen Lettern einer Schriftenfamilie. Dies war der Beginn der Sonnenberg-Presse. Zwei Jahre lang arbeiteten Bettina Haller und Andrea Lange meist abwechselnd in der kleinen Werkstatt – sie druckten grafische Blätter, Künstlerbücher mit ori- ginalen Grafiken in kleinsten Auflagen. Manchmal sprangen Andrea Langes Kinder zwischen den Druckstöcken herum. 2001 zog Andrea Lange nach Kemberg am Nordrand der Dübener Heide – weshalb die Sonnenberg-Presse inzwischen auch den Zusatz „Chemnitz/Kemberg“ führt. Vorher aber hatte sie noch die Chemnitzer Lehrerin Birgit Reichert fürs Drucken begeistert. Vom Bleisatz hatte sie zwar, wie Birgit Reichert sagt, „keine Ahnung“, aber sie hatte schon immer selbst Texte geschrieben und freute sich, die nun auch drucken zu können, ohne einen Verlag fragen zu müssen, ob der vielleicht ... Auch sie steuerte eine Presse bei – und 2004 wurde sie offiziell in die kleine Frauschaft der Sonnenberg-Presse aufgenommen, auf dem Weg zu einer Messe in Speyer. Obwohl – oder vielleicht auch weil – die drei Frauen befreundet sind und vieles gemeinsam unternehmen, realisieren sie ihre Druckprojekte, bis auf wenige Ausnahmen, getrennt. Alle drei arbeiten gern mit Texten, die ihnen „am Herzen liegen“ – unter den ersten Drucken aus der Son- nenberg-Presse waren Illustrationen zu Gedichten von Reiner Kunze. Und jede der drei Künstlerinnen gestaltet in jedem Jahr einen Kalender mit Originalgrafik. Zu den regelmäßigen Projekten von Bettina Haller und Andrea Lange gehört die Herausgabe der Lyrikhefte. Seit 2005 erscheinen jedes Jahr zwei Hefte mit Texten von zeitgenössischen Autoren, die die beiden selbst illustrieren oder auch mal Gastillustratorinnen einladen, während die Worte mittels Bleisatz – der dauert etwa zwei Stunden je Seite – gesetzt und gedruckt werden. Birgit Reichert liebt witzige, ironische, hintergründige Texte, die sie ebenfalls in Blei setzt und mit Holzschnitten und alten Druckklischees illustriert. Auf einem ihrer neueren Blätter liegt eine ältere Hausdame erschöpft über dem Wort „Konsum“. Die Kirchner-Ausstellung im Museum Gunzenhauser hat sie zu kleinen Akten angeregt. Bettina Haller mag vor allem „Texte, die Raum lassen für eigene Bilder“. Aber pauschal sei das „schwer zu sagen. Ich weiß es, wenn ich’s lese.“ Gefallen haben ihr die Gedichte von Johannes-Paul Kögler, für die sie im neuesten Lyrikheft Acrylstiche gefertigt hat – detailreich-geheimnisvolle Konstellationen, die die Worte weniger illustrieren als weiterdenken in eine Welt voller Zeichen und Wunder, deren realistischer Hintergrund sich aufhebt in der Fantasie. Zur Zeit arbeitet sie an einem Buch mit einem Text des Philosophen Vilem Flusser. Die Holzschnitte von Andrea Lange kommen mit wenigen klaren Linien und sparsam eingesetzten Farben aus, aber schaffen dennoch immer einen Raum, in dem Platz für jene Art von Anteilnahme und Vieldeutigkeit ist, die einen Teil der Kunst auszeichnen. Drei Frauen, drei Handschriften – drei Lebensentwürfe, die nicht auf einen Preis aus sind. Eher auf ein selbstbestimmtes Leben. Kann man von der (Druck-) Kunst überhaupt leben? Die Malerin und Grafikerin Andrea Lange gibt nebenher noch Kunstkurse und bietet Kunsttherapien an. Birgit Reichert unterrichtet Deutsch und Kunsterziehung in Hainichen. Bettina Haller druckt – ausschließlich Hochdruck, Holzschnitte, Holzrisse, aber dennoch mit einer ruhigen, zielgerichteten Gelassenheit. Alle drei haben sie einige Sammler, gemeinsam stellen sie auf Messen – etwa in Mainz, Speyer oder dem schweizerischen Frauenfeld – aus. „Wir habens warm, wir haben Kekse, was zu trinken“, lacht Bettina Haller – und weiß doch, dass ihr Einkommen weit unterm Mindestlohn liegt. Aber: „Die persönliche Freiheit – die Entscheidung, wie ich leben will – das ist mir sehr viel wert. Und bisher habe ich das genießen können.“ Das ist so etwas wie ein Vorschein auf das selbstverantwortete, gute Leben für alle – in dem jeder tun kann, wozu er begabt ist und womit er anderen Menschen eine Freude machen kann, ohne deshalb um Höchstpreise zu buhlen. Das ist wie die Antwort auf die Frage, die Andreas Hegewald in einem von Andrea Lange bebilderten Lyrikheft stellt: „Wann schließen sich die Wunden / Sie sind doch eben erst erblüht... Wann werden wir schreien / Dass wir unser Blut behalten wollen / Wann hören wir endlich unsere Stimme“. Die Stimme der Sonnenberg-Presse kann man schon jetzt hören – sehen – lesen – wer sich darauf einlässt, wird es mit Gewinn tun – einem Gewinn, der keinen Preis hat. ARBEITEN aus der Sonnenberg-Presse sind anlässlich der Verleihung des Stomps-Preises im Antiquariat Max Müller von Wolfgang Gebhardt in Chemnitz an der Dresdner Straße 14 zu sehen. B2 Freie Presse MENSCHEN & MEINUNG Freitag, 3. Juli 2015 „Discounter sind nicht die Caritas“ Der Handel mit fairen Produkten wächst ebenso wie die Kritik daran – Ein Gespräch mit dem Chef des Siegel gebenden Vereins Trans-Fair Damit Bauern in Entwicklungsländern für den Anbau des Kaffees, den wir trinken, mehr als einen Hungerlohn bekommen, entstand die Idee des Fairen Handels. Er soll den Produzenten bessere Preise ermöglichen. Entsprechende Produkte erhalten das Fairtrade-Siegel – und das vergibt in Deutschland der Verein Trans-Fair; gegründet vor 23 Jahren von dem ehemaligen Zeitsoldaten Dieter Overath, der dem Verein bis heute als Geschäftsführer vorsteht. Katharina Leuoth sprach mit ihm über neue Erfolgsmeldungen, kritische Verbraucher, Rosen aus Afrika und die Frage, was Flüchtlinge mit unseren Einkäufen zu tun haben. Freie Presse: Herr Overath, Erfolgsmeldungen sind für Sie eigentlich nichts Neues. Kürzlich gaben Sie bekannt, dass der Umsatz mit fair produzierten und gehandelten Produkten erneut gewachsen ist – um 26 Prozent im vergangenen Jahr in Deutschland. Entdecken wir Verbraucher unser soziales Gewissen? Dieter Overath: In gewissem Sinne ist das so. Die Menschen werden tagtäglich mit schlechten Nachrichten aus der Welt konfrontiert, es geht um Kriege, Krisen und Armut. Ich denke, wir erreichen langsam einen Punkt, wo die Menschen an Lösungen interessiert sind, statt nur hilflos vor dem Fernseher zu sitzen. Fairtrade-Produkte bieten dafür einen Teilansatz. Mit dem Kauf dieser Produkte sollen die Lebensumstände der Produzenten in Asien, Afrika und Südamerika verbessert werden. Auch Händler werden sich ihrer Verantwortung gegenüber diesen Produzenten immer mehr bewusst. Sie wissen: Wenn wir mit den Produzenten weiter so umgehen wie bisher, haben wir selbst ein Problem. Welches denn? Wenn sich der Anbau von Kaffee oder Kakao für die Bauern kaum lohnt, weil sie nur einen Hungerlohn bekommen, werden die nachfolgenden Generationen die Landwirtschaft verlassen und wir Lieferprobleme bekommen. Wenn Sie die Kinder dieser Bauern nach ihren Zukunftswünschen fragen, sagen sie, dass sie in die Stadt ziehen und einen Job in der IT-Branche annehmen wollen. Wie ihre Eltern für einen Dollar am Tag Kaffeebohnen pflücken, das wollen sie nicht. Den Händlern in Deutschland ist diese Situation durchaus bewusst. Daher haben mittlerweile auch zahlreiche Discounter Fairtrade-Produkte in ihr Sortiment aufgenommen, seit kurzem auch Aldi. Auch daraus resultiert das Umsatzplus für fair gehandelte Produkte im letzten Jahr. Es gibt aber auch Probleme. Vor einiger Zeit wurde das Beispiel von Baumwollpflückern aus Indien bekannt. Diese verzichteten auf den Anbau genmanipulierter Baumwolle und damit auf staatliche Förderung, um am Fairtrade-System teilnehmen zu können. Für die Fairtrade-Zertifizierung müssen sie eine Gebühr bezahlen und bestimmte Standards – wie den Verzicht auf Gentechnik – einhalten. Doch auf Grund mangelnder Nachfrage blieben sie auf der Fairtrade-Baumwolle sitzen. Außer Kosten hat ihnen Fairtrade nichts gebracht. Das ist natürlich ein Problem. Ein ähnliches Beispiel hatten wir an der Elfenbeinküste mit Kakao. Auch dort blieben die Bauern auf den Fairtrade-Kakaobohnen sitzen. Ich war vor Ort und musste mir ganz schön was anhören. Auf Grund solcher Probleme haben wir vergangenes Jahr eine neue Richtlinie eingeführt, die Fairtrade-Rohstoff-Programme. Was ändert sich damit? Es gibt viele Konzerne, die Interesse haben, fair hergestellte Bestandteile in ihre Produktion zu integrieren, ohne aber gleich ihre komplette Produktion auf Fairtrade umstellen zu müssen. Das heißt: Ein Süßwarenhersteller kann für seinen Schokoriegel fair hergestellte und gehan- Schillernde Vita: Dieter Overath war Zeitsoldat, Kriegsdienstverweigerer und half in Nicaragua bei der Alphabetisierungs-Kampagne. Vor 23 Jahren gründete er den Verein Trans-Fair. FOTO: IMAGO Fairer Handel: Die Idee, die Umsetzung und die Kritik Der Verein Trans-Fair wurde 1992 in Köln gegründet. Ziel ist, Arbeits- und Lebensbedingungen von Produzenten in Afrika, Asien und Südamerika mit fairem Handel zu verbessern. TransFair selbst handelt nicht, sondern vergibt das Fairtrade-Siegel für fair produzierte/gehandelte Produkte und kontrolliert die Einhaltung der Standards. Weltweit gibt es 23 Organisationen, die wie Trans-Fair arbeiten. Fairtrade International (FI) in Bonn ist der Dachverband der nationalen delte Kakaobohnen verwenden, auch wenn etwa der Zucker für denselben Riegel nicht aus fairer Produktion kommt. Die Produkte dürfen dann nicht das Fairtrade-Siegel tragen, können aber mit dem Programm-Siegel ausgezeichnet werden. Das macht auf der Verpackung deutlich, dass der Bestandteil Kakao fair gehandelt wurde. Und wie ist das bei Baumwolle? Es gibt nur sehr wenige Unternehmen, die fair produzierte Baumwolle auch nach fairen Bedingungen zu Textilien weiterverarbeiten. Nach den neuen Richtlinien können nun auch diese Unternehmen FairtradeBaumwolle ankaufen und sie nach Bedarf mit anderer Baumwolle oder anderen Fasern mischen. Auch wenn so nur ein Teil der Baumwollfasern eines T-Shirts nach Fair-Trade-Bedingungen hergestellt wurde, können die Baumwollpflücker so ihren Absatz erhöhen. Das Programm-Siegel für Baumwolle dürfen die Unternehmen aber erst nutzen, wenn sie eine ausgehandelte Menge abgenommen haben. Eine ähnliche Praxis wie das Auffüllen der Baumwolle ist der „Mengenausgleich“. Diese Vermischung etwa von herkömmlichem und fairem Orangensaft in großen Produktionsanlagen wurde als Täuschung kritisiert: Es sei nicht nachvollziehbar, wie viel Fairtrade dann noch in einer Flasche Orangensaft steckt. Die meisten Fairtrade-Produkte sind vollständig physisch rückverfolgbar. Eine Ausnahme gibt es bei Orangensaft, Kakao, Zucker und Tee. Bei diesen Produkten ist der Mengenausgleich notwendig. Das ist zum Beispiel bei Orangensaft in Südamerika so. Da gibt es einen riesigen Produktionsprozess mit Fabriken, in denen es logistisch unmöglich ist, herkömmliche und Fairtrade-Produktion voneinander zu trennen. Fairtrade-Organisationen und der Produzentennetzwerke. Auch TransFair als deutscher Vertreter ist dort organisiert. FI ist für die Entwicklung der Fairtrade-Standards und die Betreuung der Produzenten in den Ländern vor Ort zuständig. Zu den Standards des Fairen Handels gehört, dass Produzenten statt schwankender Weltmarktpreise stabile Mindestpreise für ihre Produkte erhalten – und so ein verlässlicheres Einkommen. Gefordert wird dabei, Da bringt ein Bauer Fairtrade-Orangen mit seinem Karren an ein Fabriktor, die werden ihm dort zwar abgekauft, aber der Saft daraus dann mit dem anderen, herkömmlichen Saft gemischt. Gäbe es den Mengenausgleich nicht, könnten diese Bauern nicht am Fairen Handel teilnehmen. Der Mengenausgleich wird auf den Verpackungen gekennzeichnet. „Bei den ersten Gesprächen fühlte ich mich wie ein unbeliebter Versicherungsvertreter.“ Dennoch bringt Ihnen diese Praxis den Vorwurf ein, gegenüber der Industrie zu lasch zu sein. Wir sind nicht zu lasch. Aber auch wir können Produktionskreisläufe nicht über Nacht ändern. Es muss einem auch klar sein, dass Discounter wie Lidl nie die Caritas sein werden, sie arbeiten nach wirtschaftlichen Maßstäben. Und Konzerne wollen auch mit Fairtrade-Produkten Geld verdienen. Aber wir schaffen ein Bewusstsein für Fairen Handel. Debatten wie in Deutschland über den Mengenausgleich gibt es in anderen Ländern nicht. Dort fragt man sich, warum man komplizierte Prozesse auf die Verpackung schreiben soll, wenn doch ein Teil des Produkts fair hergestellt wurde. In England ist der Absatz von Fairtrade-Produkten doppelt so hoch wie bei uns. Trotzdem hat man das Gefühl: Keine Politik und kein Projekt kommt dauerhaft an die Wur- dass sozial- und umweltverträglich produziert wird. Für die Zertifizierung nach Fairtrade-Standards müssen Produzenten und Händler eine Gebühr bezahlen. Bei der Abnahme von Produkten erhalten die Produzenten eine Prämie, von der Gemeinschaftsaufgaben finanziert werden können, wie der Bau von Verarbeitungsanlagen und Investitionen in Schulen. Auf Grund der höheren Abnahmepreise und des Aufwandes sind die Produkte für den Verbraucher mitun- zeln des Übels Armut heran. Die sind auch vielfältig. Und vieles braucht seine Zeit. Aber wir können auf kleinere und größere Erfolgsgeschichten schauen. Vor 23 Jahren war ich in Costa Rica und habe vom Hotelfenster aus die Kaffeeplantagen gesehen. Im Hotel aber gab es nur Instantkaffee von Nestlé. Warum konnte ich dort keinen frischen Kaffee aus der Region trinken? Weil in Costa Rica die Fabriken fehlten, um die Kaffeebohnen vor Ort weiterzuverarbeiten. Dieses Problem gibt es bis heute in Afrika und Südamerika, es fehlt die weiterverarbeitende Industrie und damit fehlen viele Jobs. Wir haben eine BauernKooperative in Peru, die durch die Prämien, die sie beim Verkauf ihrer Produkte durch das Fairtrade-System erhält, eine eigene Rösterei aufbauen konnte. Dort gibt es jetzt zum Beispiel auch Jobs für Techniker und Lkw-Fahrer. Wenn Sie dort Kinder nach ihren Zukunftswünschen fragen, sagen viele, dass sie auch in der Rösterei arbeiten wollen, weil sie mehr Perspektiven bereit hält. Ein anderes Erfolgsprojekt sind Blumen. Sie meinen Rosen aus Kenia? Ja. Kenia hat sich als einer der größten Blumenexporteure etabliert. Eine Studie hat gezeigt, dass in der herkömmlichen Blumenindustrie in Kenia nur zehn Prozent der Frauen einen festen Arbeitsvertrag mit Mutter- und Krankenschutz haben, auf Fairtrade-zertifzierten Blumenfarmen sind es 80 Prozent. Und um einen weiteren Kritikpunkt vorweg zu nehmen: Ja, für diese Rosen gibt es lange Transportwege mit dem Flugzeug, die nicht klimaneutral sind, aber wenn dieses Flugzeug auf dem Hinflug deutsche Autoersatzteile nach Südafrika exportiert, regt sich kein Mensch auf. Bei einer anderen aktuellen Debatte – der um Wirtschaftsflüchtlinge – müssten Ihnen der- ter etwas teurer als Vergleichbares. Die Palette umfasst unter anderem Lebensmittel, Blumen und Kosmetik. Es gibt sie beispielsweise in Weltläden und Supermärkten. Gelegentlich wird Kritik laut. Aus ökonomischer Sicht werden Wettbewerbsverzerrungen, Willkür, Ineffizienz und Innovationsfeindlichkeit moniert. Letzteres, weil die Farmen meist klein seien und die Einführung moderner Agrartechnologien vermieden werde. Andere Kritiker wiederum zeit doch ständig die Ohren klingeln: Solange sich trotz aller Bemühungen Konsumenten über billigen Kaffee freuen, dessen Produzenten schlecht bezahlt werden, müssen wir uns nicht wundern, dass diese Produzenten irgendwann vor unserer Tür stehen und von unserem Wohlstand abhaben wollen, oder? „Ich denke, wir erreichen einen Punkt, wo die Menschen an Lösungen interessiert sind, statt nur hilflos vor dem Fernseher zu sitzen.“ Die Themen hängen miteinander zusammen, aber man muss aufpassen, nicht zu sehr zu vereinfachen. Es gibt viele Ursachen für Armut, aber natürlich, eine liegt im Weltwirtschaftssystem. In Afrika, Asien und Südamerika fehlt, wie bereits erwähnt, oft weiterverarbeitende Industrie. Meist importieren wir von diesen Ländern Rohstoffe, erheben aber zum Schutz unserer eigenen Märkte Zölle auf weiterverarbeitete Produkte, die aus diesen Ländern zu uns kommen könnten. Daher hat sich diese Industrie etwa in Afrika nicht ausreichend etabliert und so fehlen da die Jobs. Viele Deutsche haben das in Bezug auf Wirtschaftsflüchtlinge sicher nicht im Blick. Sie sind Betriebswirt, kamen ursprünglich aber aus einer ganz anderen Ecke. Mein Bruder und mein Schwager waren Zeitsoldaten, da wurde ich sehen in der Zusammenarbeit mit großen Konzernen eine Gefahr. Weltweit arbeiteten im Jahr 2013 laut Trans-Fair insgesamt (alle Fairtrade-Initiativen verschiedener Organisationen zusammengenommen) mehr als 1,4 Millionen Kleinbauern und Arbeiter in 74 Ländern nach Fairtrade-Standards. Die Produkte gibt es in 125 Konsumenten-Ländern. Weltweit wurden sie von Verbrauchern im Jahr 2012 für 5,5 Milliarden Euro gekauft. Tendenz steigend. (kl) das auch. Ich habe während dieser Zeit das Abitur nachgeholt und Betriebswirtschaft studiert. Auf einer privaten Reise nach Lateinamerika wurde ich dann politisiert. In El Salvador habe ich erlebt, wie das Militär auf regierungskritische Menschen schoss. Auch wenn das nichts mit Deutschland zu tun hatte, habe ich meinen Beruf als Zeitsoldat aufgegeben und den Kriegsdienst verweigert, weil ich das Gefühl hatte, auf der anderen Seite stehen zu wollen. Ich bin dann einige Zeit in Lateinamerika gewesen und habe in Nicaragua bei der Alphabetisierungskampagne geholfen. Meine berufliche Zukunft habe ich trotzdem zu Hause in Köln gesehen und überlegt, wie ich mein Interesse an Betriebswirtschaft mit meinem Interesse an den damals sogenannten Drittwelt-Staaten verbinden könnte. Da sind Sie auf den Verein AG Kleinbauernkaffee gekommen. Der war 1991 von Kirchen und Hilfsorganisationen gegründet worden. Er wollte eine Idee aus den Niederlanden aufnehmen: den Vertrieb von fair gehandeltem Kaffee. Sie suchten jemanden, der das koordinierte. Das war dann ich. Ein Jahr hatte ich Zeit herauszufinden, ob diese Idee in Deutschland umsetzbar ist. Mein erstes Büro war mein Wohnzimmer, und bei den ersten Gesprächen mit den Managern aus den Handelskonzernen fühlte ich mich wie ein unbeliebter Versicherungsvertreter. 1992 wurde der Verein Kleinbauernkaffee dann in Trans-Fair umbenannt. Seitdem stehen Sie dem Verein vor. Ohne Ermüdung? Dieser Job ist so vielfältig, das empfinde ich als sehr beglückend. Davon abgesehen: Ich lebe immer noch in Köln und bin immer noch mit derselben Frau verheiratet, Sie sehen, ich bin eine treue Seele. LEBENSART Freitag, 3. Juli 2015 Freie Presse Ruhe mit Biss Beliebte Angler-Beute nur darum, den Fisch, den man idealerweise in all seiner Würde respektiert und achtet, am Ende auf den Grill zu legen. Vielmehr liegt die Bewunderung der Natur einem Angelausflug zu Grunde. Es ist auch das Rascheln des Schilfs, wenn der laue Sommerwind in der magischen Blauen Stunde durch das Ried fährt, oder genau der Moment, in dem die Seerosen gegen Ende des Tages ihr Antlitz wieder verschließen. Nichts steht so sehr für Ruhe, Geduld und Ausgeglichenheit wie das Angeln: Der Sport verspricht Entspannung in der Natur und Rückbesinnung. Und doch steckt dahinter alles andere als Langeweile: Es geht gleichzeitig um archaische Jagdinstinkte und Überlebenskampf – eine Mischung, die immer mehr Freunde findet. VON SANDRA M. HÄNEL M it einem Ruck taucht der orangefarbene Schwimmer unter. Die Sehne spannt sich, die Rute wölbt sich zu einem Bogen. Nach langen Stunden des Wartens, der Ruhe, des Hoffens, der Einsamkeit hat endlich etwas zugeschnappt. Was wohl am Haken hängt? Ein Barsch, ein Karpfen oder eine Schleie? Wie groß wird der Fisch sein, der so lange angelockt und herbei gedacht wurde? Wer einmal den Zauber gespürt hat, den ein Fang entfachen kann, wird dem Angelsport verfallen und die Rute so schnell nicht mehr aus der Hand legen. Dabei geht es nicht allein um die Jagd nach dem Prachtfisch des Lebens, sondern um das Verschmelzen mit der Natur, mit dem See, dem Fluss und der Stille – und, obwohl meist am Ende das Tier getötet wird, auch um die Verbrüderung mit ihm. Obwohl jeder bewusst oder unbewusst weiß, dass die Natur immer stärker sein wird als der Mensch, wird beim Angelsport dennoch versucht, sie ein wenig zu überlisten. Das gelingt einem Angler hin und wieder, wenn dann endlich ein Fisch anbeißt. Darin mag auch die Faszination des Sports liegen, die schlauen und glitschigen Kreaturen von Zeit zu Zeit zu umgarnen, auszutricksen, um sie an den Haken zu bekommen. Dabei muss man mitunter mucksmäuschenstill am Ufer oder im Boot ausharren und die Augen offen halten. Tödliches Drama Der Kampf zwischen einem alten, erfahrenen Fischer und seinem Fang wird episch in der weltberühmten Novelle „Der alte Mann und das Meer“ von Ernest Hemingway erzählt. Weit draußen im Golfstrom fängt ein alter kubanischer Fischer mit Willensstärke und Geduld einen gigantischen Marlin. Weil der Fisch zu groß ist, um ihn ins Boot hieven zu können, hält der alte Mann die Leine, an der der riesige Speerfisch angebissen hat, mit den bloßen Händen. Beide reißen auf, Glücklich: Zwei Angler mit besiegter Beute. werden blutig. Der Fischer schindet sich, um den Fang seines Lebens nicht zu verlieren. Dabei sind ihm seine eigenen Qualen nicht so wichtig. Deshalb hält er den Marlin eigenhändig an der Schnur, bindet ihn nicht irgendwo ans Boot an. Denn der alte Mann möchte seiner Beute nicht unnötig noch mehr Schmer- zen bereiten, als nötig, obwohl er schon längst den Entschluss gefasst hat, das Tier zu töten. Das Blut des gefangenen Marlins lockt schließlich die Haie an. Der Fischer kehrt mit leeren Händen aufs Festland zurück. Der Speerfisch wurde unterwegs von den Haien bis aufs Skelett aufgefressen. B3 FOTO: IMAGO So dramatisch wie bei Hemingway ist der Angelsport heute keinesfalls. Und der Tod des Tieres ist auch nicht zwangsläufig das Ende eines Ausflugs ans Wasser. Oft begnügen sich Angler auch damit, die Rute zwar ins Wasser zu halten, aber eher das Drumherum voller Lust in sich aufzusaugen. Es geht nicht einfach Kunstvolles Können Oder man spürt und nimmt den Rhythmus in sich auf, den die fast hypnotisch wirkenden kleinen Wellen aussenden, die über die Fläche des Sees rollen und dabei das kleine Fischerboot, in dem man sitzt und von dem aus man die Rute ausgeworfen hat, hin und her wiegen. Auch die Bastelei, die das Fischen mit sich bringt, macht den Sport so reizend. Zum Beispiel wenn sich die meterlange, dünne Sehne verheddert und von neuem auf die Angel gespannt werden muss oder die Suche nach den passenden Haken und Ködern beginnt. Denn nicht jeder Fisch springt auf das gleiche Lockmittel an. Ebenso ist das Auswerfen der Angel, das oftmals für Zuschauer ein seltsamer, aber gleichsam auch ästhetisch schöner Anblick ist, ein wichtiger Teil des Hobbys, das mit Übung verbunden ist und daher gelernt sein will. Kenner erheben das Auswerfen gar zu einer Kunst, vor allem wenn es ums Fliegenfischen geht. Als Regisseur hat Robert Redford mit Hollywood-Star Brad Pitt in der Hauptrolle dem Fliegenfischen im Film „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“ ein anmutiges Denkmal gesetzt. In geschmeidigen Bewegungen steht Pitt mitten im Wasser und schwingt die Angelrute samt Schnur in der Luft hin und her, um schließlich den Köder, eine selbst gemachte Fliege meist aus Fell, Kunststoff oder Federn, direkt vor das weit geöffnete Fischmaul einer glänzenden Forelle zu platzieren. Weil der Köder, also die selbst gemachte Fliege, sehr leicht ist und die Schnur das meiste Gewicht hat, schwingen die Fliegenfischer so imposant den Angelstab durch die Luft. Anspruchslos oder gar einfach ist das sicher nicht, wenn man punktgenau die Fliege im Wasser landen will. Langweilig jedenfalls ist Angeln nur für diejenigen, die sich auf die Magie dieses Sports und seine Sinnlichkeit, die leise Leidenschaft noch nicht eingelassen haben. Die einen brauchen Yoga, um aus dem Hamsterrad des Alltags für ein paar Minuten oder Stunden aussteigen zu können und um sich runter zu fahren, andere finden beim Golfen Ruhe und wieder andere powern sich beim Joggen aus. Angler suchen ihre wertvollen Momente der Entspannung eben auf, am und im Wasser, um sich den Augenblicken der Stille vor dem Biss ganz hinzugeben. Der Karpfen ist ein gefragter Speisefisch, der sich mit speziellen Karpfenködern gut selektiv angeln lässt – wobei vor allem große Exemplare einige Erfahrung erfordern. Die hiesigen Karpfen haben mit der natürlichen Art im Prinzip nichts mehr gemeinsam – sie sind ge- und oft auch überzüchtete Kreaturen. Der Wildbestand des Karpfens ist weltweit bedroht, wogegen verschiedene Zuchtformen als invasive Arten teilweise sogar als Schädlinge gelten. Karpfen können bis zu einem Meter lang werden, es sind schon Exemplare von über 40 Kilo gefangen worden. Der Zander ist ein Raubfisch, der als sehr vorsichtig gilt und schwer zu überlisten ist, was seinen besonderen Reiz für Angler ausmacht. Sein festes Fleisch macht ihn zu einem beliebten Speisefisch. Zander werden nicht gezüchtet, sie leben natürlich in großen, langsam fließenden Gewässern, kommen aber auch im salzarmen Brackwasser der Ostsee klar. Die Tiere können bis zu einem Meter lang, 20 Kilo schwer und 20 Jahre alt werden. Der Barsch ist ein sogenannter „Augenfisch“ – er schaut sich seine Köder genau an und stellt für Angler daher eine besondere Herausforderung dar. Als Speisefisch ist er nicht ganz so beliebt, aber es soll ja auch Angler geben, die gar nicht so gern Fisch essen, sondern die Sache der Jagd wegen betreiben. Die Plötze ist in ganz Ost- und Westeuropa verbreitet. Trotz ihres als delikat geltenden Geschmacks ist sie wegen der feinen Gräten als Speisefisch eher semi-beliebt. Sie ist allerdings anspruchslos zu angeln und gilt daher als passabeler Anfänger-Fisch. Plötzen können einen halben Meter lang und 3 Kilo schwer werden. (tim) FOTOS: MAURITIUS(2), GETTY IMAGES (2) Scheine und Anmeldungen Die Faszination des Angelns lebt von einem großen Freiheitsgefühl. Trotzdem muss man strenge Regeln beachten. VON SANDRA M. HÄNEL S Blick in eine Köderbox: Angeln verlangt einiges Wissen! FOTO: IMAGO chätzungsweise vier Millionen Menschen gehen in Deutschland angeln – manche regelmäßig, viele aber auch nur ab und zu. Allein im Freistaat Sachsen haben die organisierten Angel-Vereine um die 40.000 Mitglieder. Wie Jens Felix, der Geschäftsführer des Landesanglerverbandes Sachsen, sagt, finden in den letzten Jahren auch immer mehr Frauen an dem einst von Männern dominierten Sport Gefallen. Doch vor allem über einen Zuwachs an Kindern und Ju- gendlichen freuen sich derzeit die Vereine – Angeln ist wieder in! In Sachsen gilt das Fischereigesetz des Freistaates sowie dessen Verordnung. Zudem muss man die Gewässerordnung des Landesverbandes Sächsischer Angler beachten. Wichtigste Bedingung: Man braucht einen gültigen Fischereischein. Dieser ist wie eine Fahrerlaubnis und besagt, dass man die nötigen Angelfähigkeiten nachgewiesen hat. Vergeben wird er vom jeweiligen Bundesland nach einer Prüfung. Fehlt nur noch der Gewässerschein. Das ist dann eine Art „Eintrittskarte“ – die Genehmigung nämlich, in genau dem Bach, Fluss oder Teich zu angeln. Gewässerkarten werden vergeben, um zu verhindern, dass zu viele Fische an einer Stelle herausgeholt werden. Hat man das alles zusammen, kann man in Sachsen insgesamt auf einer Fläche von mehr als 9300 Hek- tar stehendem Gewässer und an 2500 Kilometern Flüssen und Bächen angeln. Zu einem der schönsten Angelgewässer der Region zählt der Stausee Oberwald in Callenberg. Früher war der 18 Hektar große Stausee ein Tagebau. Mit ein wenig Glück können dort Karpfen, Schleie, Plötze, Hecht, Aal sowie Zander und Barsch anbeißen. Fischarten, die nicht in der Lage sind, sich selbst zu reproduzieren, werden einmal jährlich durch den Anglerverband Südsachsen eingesetzt, zum Beispiel Karpfen. Sehr beliebt ist auch der große Schwanenteich in Zwickau – mitten in der Stadt, das ist selten für ein Angelrevier. In dem zwölf Hektar weiten Gewässer leben Karpfen, Schleien, Zander, Aal, Plötze, Barsch und Hecht. Ein bisschen weiter südlich lässt die Trinkwassertalsperre Feilebach in Dröda im Vogtland das Herz der Angelfreunde höher schla- gen. Dort gilt die Schutzzonenverordnung für Trinkwassertalsperren, dafür es gibt aber auch Nachtangeln. Am besten, man schließt sich einer Gruppe an: Es ist nur mit Voranmeldung möglich. In der Talsperre kann man Barsche, Hechte, Zander, Aal, Karpfen, Döbel sowie Blei, Schleie und Plötze fangen. Mit 125 Hektar gehört sie zu den größeren Angelgewässern der Region. Gerne wird von den eingefleischten Fischfans die Angelroute auch entlang der Zschopau ausgeworfen. Auf mehr als 100 Kilometern Länge können in dem Fluss in der Erzgebirgsregion von Crottendorf bis etwa Lichtenwalde Bachforellen und Äschen gefangen werden. Im Tiefland um Frankenberg und Mittweida sowie in der Talsperre Kriebstein kommen von Aal bis Zander fast alle heimischen Fischarten vor. All diese Gewässer sind Pachtgewässer des Anglerverbandes Südsachsen. B4/B5 Freie Presse DESIGN & WETTBEWERB „Tradition trifft Moderne: Inspiriert von der alten Technologie des Röhrenbohrens präsentieren sich die neuartigen kavex-Figuren. Anmutig und elegant spielt diese Krippe mit dem Licht des Festes.“ Andreas H. Fleischer Gestalter Freitag, 3. Juli 2015 „Die Stereotypen sind minimalistische Figuren, die sich aus Grundformen zusammen stecken und immer neu kombinieren lassen. Durch den Austausch des Oberteils wird aus einem Stereotypen ein Armleuchter.“ „Mit den typischen Gestaltungsmerkmalen der Firma, wie dem Kugelkopf, sowie der Verbindung zwischen Weihnachtsmann und Teddy wurde eine Ganzjahresund Weihnachtsfigur gleichermaßen geschaffen.“ Kathleen Scheurer Gestalterin Mike Glöckner Gestalter Einreicher der Weihnachtsbären: Firma Ulmik, Seiffen; Gestalter Mike Glöckner und Roy Zeidler Einreicher der Krippe mit Schafen und Bäumen: Näumanns Galerie für Holzkunst & Design, Seiffen Einreicher der Stereotypen: Cultform-Design, Glauhau/Holzdrechslerei Spiegelhauer, Hallbach 1 „Die Spieldosen zeichnen sich durch einfache geometrische Formen und eine minimalistische, auf das wesentliche reduzierte, ausdrucksstarke Figurenszene aus.“ 2 Tradition und Form: Wer erhält den Publikumspreis? Die Leser der „Freien Presse“ dürfen das siebte Jahr in Folge bei dem Gestaltungswettbewerb „Tradition und Form“ ihren Favoriten bestimmen – unabhängig von der Wertung der Jury. Hier die nominierten Arbeiten und einige Gedanken der Schöpfer. VON GABI THIEME H olzkunsthandwerker und Spielzeughersteller haben erneut bewiesen, wie sie in einer sehr traditionsreichen Branche ständig um neue Ideen und deren Umsetzung ringen. Animiert hat dazu sicher auch 2015 wieder der zum nun- mehr 21. Mal ausgeschriebene, regionale Wettbewerb „Tradition und Form“. Der Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller vergab 1995 zum ersten Mal diesen Designpreis. Er soll seither den Innovationsgeist der Hersteller beflügeln. Hohe ästhetische Ansprüche, perfekte handwerkliche Qualität und die Umsetzung in die Serienproduktion sind dabei gefragt. Seit 2009 engagiert sich auch die „Freie Presse“ für diesen Wettbewerb, indem sie zusätzlich einen Publikumspreis auslobt. Keine Jury, sondern Leser entscheiden darüber, wer den Publikums-Oscar erhält. Bei der diesjährigen Preisvergabe ist dennoch einiges anders. Denn nachdem in den vergangenen Jahren zunehmend Masse statt Klasse von einigen Bewerbern für den Wettstreit eingereicht wurde, entschieden Verband und Jury im vergangenen Herbst, den Wettbewerb, die Satzung und die Bewertungskriterien grundlegend zu überarbeiten. Als Folge gab es in diesem Jahr zum ersten Mal eine zweistufige Bewertung aller für einen Hauptpreis eingereichten Arbeiten durch die Jury. Das heißt, es erfolgte zunächst eine Nominierungsrunde. Ähnlich wie beim Oscar-Filmpreis wurde entschieden, welche Produkte überhaupt in die Endwertung kommen. Immerhin waren es 12 der eingereichten 15 Wettbewerbsbeiträge – was für eine hohe Qualität der meisten Arbeiten spricht. Genau diese Nominierten haben nun auch eine Chance auf den Publikumspreis der „Freien Presse“. Aus diesem Grund haben Sie, liebe Leser, in diesem Jahr eine begrenztere Auswahl an Erzeugnissen vor sich. Aber es sind die gelungensten Arbeiten, unter denen Sie wählen können. Die Entscheidung dürfte es allerdings nicht erleichtern. Die zwölfköpfige Jury hat ihre Entscheidung bereits vor wenigen Tagen getroffen, welche drei Arbeiten in diesem Jahr einen mit 1000 Euro dotier- ten Hauptpreis bekommen. Auch wer verschiedene Sonderpreise erhält, steht schon fest. Um die Leser der „Freien Presse“ nicht zu beeinflussen, bleiben diese Ergebnisse noch unter Verschluss. Jeder soll selbst bestimmen können, was am besten gefällt. Dem Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller ist das Votum der Leser, die letztlich die Kunden repräsentieren, genauso wichtig wie die Abstimmung der Jury. „Der Publikumspreis signalisiert uns, wie neue Erzeugnisse beim Endkunden ankommen. Wenn dies nicht in jedem Fall mit der Bewertung durch die Jury übereinstimmt, ist das für uns auch ein Signal“, sagte Verbandsgeschäftsführer Dieter Uhlmann. Selbst die Jurymitglieder sind jedes Jahr gespannt auf das Echo der Leser. Zweimal gab es bisher den Fall, dass die Leser mehrheitlich für eine Arbeit stimmten, die zugleich einen Hauptpreis der Jury erhielt. Mitmachen lohnt sich noch aus ei- Michael Ramm Gestalter „Die fast spielerische Anordnung der Farben auf dem Originalschornstein in Chemnitz und die dadurch entstehende Leichtigkeit wurden bei der Umsetzung dieser Rauchfigur aufgegriffen.“ Einreicher des Jahreszeitenbaums Frühlingserwachen als Wärmespiel: Erzgebirgische Volkskunst Knuth Neuber, Seiffen 8 7 „Durch die zurückhaltende Gestaltung von Plattform, Bogen und historischen Öllämpchen können die in der Bemalung nach Karl Müller gestalteten Figuren für sich selbst wirken.“ Robert Weigel Inhaber Einreicher der Picus-Pyramide: Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. „Die Pyramiden sind als reine Kegel- und Pyramidenformen mit herausgearbeiteten Strukturen und Edelstahlflügeln gestaltet. Letztere ermöglichen unterschiedliche Drehrichtungen.“ „Die liebevoll bemalte Häsin mit Kind und einem Knickohr – dem Markenzeichen der Firma – stellt eine Ergänzung des Ostersortiments hin zum Familienfest dar.“ Gunnar Horatzscheck Firmeninhaber Gundolf Berger Geschäftsführer Einreicher der Pyramidenleuchter Harmonie: Horatzscheck Kunsthandwerk, Thermalbad Wiesenbad/OT Schönfeld Einreicher der Häsin: Erzgebirgische Holzkunst Gahlenz GmbH RuT 9 Einreicher der Krippe: Drechslerei „Am Schwarzwasser“, Inhaber Robert Weigel, Jöhstadt 6 10 5 Hauptpreis: Edition „Klangfarbe Weiß“ von Wendt & Kühn KG im Wert von 270 Euro + vier weitere Preise Jetzt abstimmen und gewinnen! Coupon bitte ausfüllen, ausschneiden, im Freie-Presse-Shop in Ihrer Nähe abgeben oder einsenden an: Freie Presse, Kennwort: Publikumspreis, 09012 Chemnitz. Einsendeschluss: 25. Juli 2015 bei der Freien Presse eintreffend. Oder online abstimmen: www.freiepresse.de/publikumspreis Welches Kunstwerk gefällt Ihnen am besten? „Gegensätze ziehen sich an – dieses Motto steht für eine neue Tierfigurenserie. Die diversen Schneckenhäuser können auch im Garten räuchern.“ Simone Küffner Gestalterin Einreicher des Chemnitzer Räucherschornsteins: Köhler Kunsthandwerk, Eppendorf 4 Bitte hier Nummer eintragen: „Durch Ergänzung des bewährten Sortiments von leicht farbig lasierten Engeln sollen die Kunden weiter zum Sammeln angeregt werden.“ Silvia Kalbe Holzbildhauerin Björn Köhler Gestalter Einreicher des Spieluhren-Ensembles: Raum- und Tafelschmuck Gabriele Günther e. Kfr., Neuhirschstein Andreas H. Fleischer Gestalter ABGESTIMMT WERDEN KANN nicht nur mit dem beiliegenden Coupon, wo in das vorgesehene Feld lediglich die Nummer Ihres Favoriten einzutragen ist, sondern auch im Internet: www.freiepresse.de/publikumspreis „Das herkömmliche Flügelrad der Pyramide wird optisch aufgelöst und assoziiert einen Laubbaum. Es ermöglicht, die Pyramide damit unabhängig von den Jahreszeiten mit auswechselbaren Figuren und Miniaturen zu bestücken.“ Frank Günther Gestalter „Die Picus-Pyramide bietet viel Platz für eine lustige Präsentation aller bisherigen und künftigen Pic-‚Küsse‘. Drei Teelichter setzen sie – aufgrund einer neuartigen Nadelaufhängung – leichtgängig in Bewegung.“ nem anderen Grund. Unter allen, die mit abstimmen – im Internet oder per Post – werden fünf Gewinner ermittelt. Den Hauptpreis hat die Firma Wendt und Kühn aus Grünhainichen zur Verfügung gestellt. Es ist ein Trio aus Engeln, wie sie erst seit Mai dieses Jahres zum Sortiment der Manufaktur gehören. Im Oktober feiert diese ihr 100-jähriges Firmenjubiläum und genau für diesen Anlass wurde die jüngste Engel-Edition „Klangfarbe Weiß“ entwickelt. Zur Übergabe des Hauptpreises hat der Gewinner zugleich die Möglichkeit, die Firma und die wichtigsten Arbeitsabläufe bei der EngelHerstellung kennenzulernen. Neben diesem Hauptpreis gibt es vier weitere vom Verband bereit gestellte Preise in Gestalt moderner Räucherfiguren. 3 Einreicher der Engelkinder: Holzbildhauerei Silvia Kalbe, Schneeberg 11 Einreicher der Rauchschnecken: Drechslerei Kuhnert Steinberg/OT Rothenkirchen Name/Vorname Geburtsdatum Straße/Hausnummer Lesernummer (falls vorhanden, steht auf Pressekarte) Postleitzahl/Ort E-Mail (falls vorhanden) 12 Ich bin damit einverstanden, unabhängig vom Bezug eines Freie-Presse-Abonnements, über interessante Angebote und Dienstleistungen der Freien Presse per Brief, E-Mail oder telefonisch informiert zu werden. Diese Einwilligung kann ich jederzeit schriftlich gegenüber der Freien Presse widerrufen. Unterschrift Telefon (für Gewinnbenachrichtigung) Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barauszahlung der Preise. Teilnahme ab 18 Jahre. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und in der Freien Presse veröffentlicht. meine B4/B5 Freie Presse DESIGN & WETTBEWERB „Tradition trifft Moderne: Inspiriert von der alten Technologie des Röhrenbohrens präsentieren sich die neuartigen kavex-Figuren. Anmutig und elegant spielt diese Krippe mit dem Licht des Festes.“ Andreas H. Fleischer Gestalter Freitag, 3. Juli 2015 „Die Stereotypen sind minimalistische Figuren, die sich aus Grundformen zusammen stecken und immer neu kombinieren lassen. Durch den Austausch des Oberteils wird aus einem Stereotypen ein Armleuchter.“ „Mit den typischen Gestaltungsmerkmalen der Firma, wie dem Kugelkopf, sowie der Verbindung zwischen Weihnachtsmann und Teddy wurde eine Ganzjahresund Weihnachtsfigur gleichermaßen geschaffen.“ Kathleen Scheurer Gestalterin Mike Glöckner Gestalter Einreicher der Weihnachtsbären: Firma Ulmik, Seiffen; Gestalter Mike Glöckner und Roy Zeidler Einreicher der Krippe mit Schafen und Bäumen: Näumanns Galerie für Holzkunst & Design, Seiffen Einreicher der Stereotypen: Cultform-Design, Glauhau/Holzdrechslerei Spiegelhauer, Hallbach 1 „Die Spieldosen zeichnen sich durch einfache geometrische Formen und eine minimalistische, auf das wesentliche reduzierte, ausdrucksstarke Figurenszene aus.“ 2 Tradition und Form: Wer erhält den Publikumspreis? Die Leser der „Freien Presse“ dürfen das siebte Jahr in Folge bei dem Gestaltungswettbewerb „Tradition und Form“ ihren Favoriten bestimmen – unabhängig von der Wertung der Jury. Hier die nominierten Arbeiten und einige Gedanken der Schöpfer. VON GABI THIEME H olzkunsthandwerker und Spielzeughersteller haben erneut bewiesen, wie sie in einer sehr traditionsreichen Branche ständig um neue Ideen und deren Umsetzung ringen. Animiert hat dazu sicher auch 2015 wieder der zum nun- mehr 21. Mal ausgeschriebene, regionale Wettbewerb „Tradition und Form“. Der Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller vergab 1995 zum ersten Mal diesen Designpreis. Er soll seither den Innovationsgeist der Hersteller beflügeln. Hohe ästhetische Ansprüche, perfekte handwerkliche Qualität und die Umsetzung in die Serienproduktion sind dabei gefragt. Seit 2009 engagiert sich auch die „Freie Presse“ für diesen Wettbewerb, indem sie zusätzlich einen Publikumspreis auslobt. Keine Jury, sondern Leser entscheiden darüber, wer den Publikums-Oscar erhält. Bei der diesjährigen Preisvergabe ist dennoch einiges anders. Denn nachdem in den vergangenen Jahren zunehmend Masse statt Klasse von einigen Bewerbern für den Wettstreit eingereicht wurde, entschieden Verband und Jury im vergangenen Herbst, den Wettbewerb, die Satzung und die Bewertungskriterien grundlegend zu überarbeiten. Als Folge gab es in diesem Jahr zum ersten Mal eine zweistufige Bewertung aller für einen Hauptpreis eingereichten Arbeiten durch die Jury. Das heißt, es erfolgte zunächst eine Nominierungsrunde. Ähnlich wie beim Oscar-Filmpreis wurde entschieden, welche Produkte überhaupt in die Endwertung kommen. Immerhin waren es 12 der eingereichten 15 Wettbewerbsbeiträge – was für eine hohe Qualität der meisten Arbeiten spricht. Genau diese Nominierten haben nun auch eine Chance auf den Publikumspreis der „Freien Presse“. Aus diesem Grund haben Sie, liebe Leser, in diesem Jahr eine begrenztere Auswahl an Erzeugnissen vor sich. Aber es sind die gelungensten Arbeiten, unter denen Sie wählen können. Die Entscheidung dürfte es allerdings nicht erleichtern. Die zwölfköpfige Jury hat ihre Entscheidung bereits vor wenigen Tagen getroffen, welche drei Arbeiten in diesem Jahr einen mit 1000 Euro dotier- ten Hauptpreis bekommen. Auch wer verschiedene Sonderpreise erhält, steht schon fest. Um die Leser der „Freien Presse“ nicht zu beeinflussen, bleiben diese Ergebnisse noch unter Verschluss. Jeder soll selbst bestimmen können, was am besten gefällt. Dem Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller ist das Votum der Leser, die letztlich die Kunden repräsentieren, genauso wichtig wie die Abstimmung der Jury. „Der Publikumspreis signalisiert uns, wie neue Erzeugnisse beim Endkunden ankommen. Wenn dies nicht in jedem Fall mit der Bewertung durch die Jury übereinstimmt, ist das für uns auch ein Signal“, sagte Verbandsgeschäftsführer Dieter Uhlmann. Selbst die Jurymitglieder sind jedes Jahr gespannt auf das Echo der Leser. Zweimal gab es bisher den Fall, dass die Leser mehrheitlich für eine Arbeit stimmten, die zugleich einen Hauptpreis der Jury erhielt. Mitmachen lohnt sich noch aus ei- Michael Ramm Gestalter „Die fast spielerische Anordnung der Farben auf dem Originalschornstein in Chemnitz und die dadurch entstehende Leichtigkeit wurden bei der Umsetzung dieser Rauchfigur aufgegriffen.“ Einreicher des Jahreszeitenbaums Frühlingserwachen als Wärmespiel: Erzgebirgische Volkskunst Knuth Neuber, Seiffen 8 7 „Durch die zurückhaltende Gestaltung von Plattform, Bogen und historischen Öllämpchen können die in der Bemalung nach Karl Müller gestalteten Figuren für sich selbst wirken.“ Robert Weigel Inhaber Einreicher der Picus-Pyramide: Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller e. V. „Die Pyramiden sind als reine Kegel- und Pyramidenformen mit herausgearbeiteten Strukturen und Edelstahlflügeln gestaltet. Letztere ermöglichen unterschiedliche Drehrichtungen.“ „Die liebevoll bemalte Häsin mit Kind und einem Knickohr – dem Markenzeichen der Firma – stellt eine Ergänzung des Ostersortiments hin zum Familienfest dar.“ Gunnar Horatzscheck Firmeninhaber Gundolf Berger Geschäftsführer Einreicher der Pyramidenleuchter Harmonie: Horatzscheck Kunsthandwerk, Thermalbad Wiesenbad/OT Schönfeld Einreicher der Häsin: Erzgebirgische Holzkunst Gahlenz GmbH RuT 9 Einreicher der Krippe: Drechslerei „Am Schwarzwasser“, Inhaber Robert Weigel, Jöhstadt 6 10 5 Hauptpreis: Edition „Klangfarbe Weiß“ von Wendt & Kühn KG im Wert von 270 Euro + vier weitere Preise Jetzt abstimmen und gewinnen! Coupon bitte ausfüllen, ausschneiden, im Freie-Presse-Shop in Ihrer Nähe abgeben oder einsenden an: Freie Presse, Kennwort: Publikumspreis, 09012 Chemnitz. Einsendeschluss: 25. Juli 2015 bei der Freien Presse eintreffend. Oder online abstimmen: www.freiepresse.de/publikumspreis Welches Kunstwerk gefällt Ihnen am besten? „Gegensätze ziehen sich an – dieses Motto steht für eine neue Tierfigurenserie. Die diversen Schneckenhäuser können auch im Garten räuchern.“ Simone Küffner Gestalterin Einreicher des Chemnitzer Räucherschornsteins: Köhler Kunsthandwerk, Eppendorf 4 Bitte hier Nummer eintragen: „Durch Ergänzung des bewährten Sortiments von leicht farbig lasierten Engeln sollen die Kunden weiter zum Sammeln angeregt werden.“ Silvia Kalbe Holzbildhauerin Björn Köhler Gestalter Einreicher des Spieluhren-Ensembles: Raum- und Tafelschmuck Gabriele Günther e. Kfr., Neuhirschstein Andreas H. Fleischer Gestalter ABGESTIMMT WERDEN KANN nicht nur mit dem beiliegenden Coupon, wo in das vorgesehene Feld lediglich die Nummer Ihres Favoriten einzutragen ist, sondern auch im Internet: www.freiepresse.de/publikumspreis „Das herkömmliche Flügelrad der Pyramide wird optisch aufgelöst und assoziiert einen Laubbaum. Es ermöglicht, die Pyramide damit unabhängig von den Jahreszeiten mit auswechselbaren Figuren und Miniaturen zu bestücken.“ Frank Günther Gestalter „Die Picus-Pyramide bietet viel Platz für eine lustige Präsentation aller bisherigen und künftigen Pic-‚Küsse‘. Drei Teelichter setzen sie – aufgrund einer neuartigen Nadelaufhängung – leichtgängig in Bewegung.“ nem anderen Grund. Unter allen, die mit abstimmen – im Internet oder per Post – werden fünf Gewinner ermittelt. Den Hauptpreis hat die Firma Wendt und Kühn aus Grünhainichen zur Verfügung gestellt. Es ist ein Trio aus Engeln, wie sie erst seit Mai dieses Jahres zum Sortiment der Manufaktur gehören. Im Oktober feiert diese ihr 100-jähriges Firmenjubiläum und genau für diesen Anlass wurde die jüngste Engel-Edition „Klangfarbe Weiß“ entwickelt. Zur Übergabe des Hauptpreises hat der Gewinner zugleich die Möglichkeit, die Firma und die wichtigsten Arbeitsabläufe bei der EngelHerstellung kennenzulernen. Neben diesem Hauptpreis gibt es vier weitere vom Verband bereit gestellte Preise in Gestalt moderner Räucherfiguren. 3 Einreicher der Engelkinder: Holzbildhauerei Silvia Kalbe, Schneeberg 11 Einreicher der Rauchschnecken: Drechslerei Kuhnert Steinberg/OT Rothenkirchen Name/Vorname Geburtsdatum Straße/Hausnummer Lesernummer (falls vorhanden, steht auf Pressekarte) Postleitzahl/Ort E-Mail (falls vorhanden) 12 Ich bin damit einverstanden, unabhängig vom Bezug eines Freie-Presse-Abonnements, über interessante Angebote und Dienstleistungen der Freien Presse per Brief, E-Mail oder telefonisch informiert zu werden. Diese Einwilligung kann ich jederzeit schriftlich gegenüber der Freien Presse widerrufen. Unterschrift Telefon (für Gewinnbenachrichtigung) Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barauszahlung der Preise. Teilnahme ab 18 Jahre. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und in der Freien Presse veröffentlicht. meine B6 Freie Presse ONKEL MAX Freitag, 3. Juli 2015 HIER GIBT ’S AUF ALLES EINE ANTWORT Liebe Leserinnen, liebe Leser! Die Welt ist voller Fragen. Dafür steht unser Onkel Max. Fragen Sie ihn, was Sie schon immer wissen wollten! Er wird versuchen, eine Antwort zu finden. Aber bitte nicht ungeduldig werden. Nicht jede Frage lässt sich schnell beantworten. So erreichen Sie Onkel Max: per E-Mail: onkel.max@freiepresse.de oder per Post: „Onkel Max“, „Freie Presse“, Postfach 261, 09002 Chemnitz. Wer schaltet Windkraftanlagen zu oder ab? Mit der zunehmenden Bedeutung erneuerbarer Energien interessieren mich folgende Fragen: In wessen Verantwortung werden Windkraftanlagen zu- oder abgeschaltet, zum Beispiel bei einem Überangebot von Elektroenergie im Leitungsnetz? Welche Rolle spielt dabei der Betreiber? Und besteht zwischen Betreiber und Netzüberwachung eine Regelverbindung? (Diese Fragen stellte Karl-Heinz Heinig aus Wolkenstein.) Unser System der Stromversorgung kann vereinfacht als eine Mischung aus Marktund Planwirtschaft gesehen werden. Einerseits gibt es seit der Liberalisierung des Energiemarktes einen Strommarkt, auf dem der Strompreis durch Angebot und Nachfrage gebildet wird. Die Strombörse hat ihren Sitz in Leipzig. Andererseits ist es seit vielen Jahren der politische Wille, die erneuerbaren Energien zu fördern, erst recht seit dem Deutschland beschlossen hat, aus der Kernenergie auszusteigen. Deshalb gibt es einen Einspeisevorrang für erneuerbare Energien. Das bedeutet: Die Netzbetreiber müssen die ihnen angebotene Windenergie in jedem Fall abnehmen, und das zu einem festgelegten Preis. Jedes Windrad ist also immer mit einem Netz verbunden. Der Netzbetreiber muss das auch zusichern, sofern gewisse technische Voraussetzungen erfüllt sind. Geregelt ist das in der „Systemdienstleistungsverordnung Windenergie“. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, haben die Netzbetreiber also praktisch keinen Einfluss darauf, wer ihnen wie viel Windstrom liefert. Für die Netzbetreiber ist das technisch anspruchsvoll, denn Windenergie fällt vor allem im Norden an und schwankt sehr stark. Daher müssen bei viel Wind und damit viel vorhandener Windenergie andere Kraftwerke heruntergefahren werden, um die Windenergie ohne Überlastung der Netze aufnehmen zu können. Deshalb wird derzeit auch diskutiert, große Stromleitungen von Nord- nach Süddeutschland zu bauen, um den Windstrom dort verbrauchen zu können. Derzeit wird an windreichen Tagen noch viel überschüssiger Strom in das europäische Ausland abgeleitet, vor allem nach Polen und Tschechien. In Fällen extremen Überangebots, etwa bei schweren Stürmen, müssen die Netzbetreiber Windenergieanlagen sogar vom Netz nehmen. In der Fachsprache heißt das „abregeln“. Die Netzbetreiber müssen den dann nicht abgenommenen Strom aber dennoch den Eigentümern der Anlagen vergüten. Und zwar zu dem Preis, der auch bei tatsächlicher Einspeisung gezahlt worden wäre. Woher kommt „simbelieren“? Wenn meine Mutter aus dem Erzgebirge „grübeln“ oder „nachdenken“ meinte, sagte sie „simbelieren“. Woher kommt das Wort? (Diese Frage stellte Christine Seifert aus Zwickau.) Ein Blick in Dialektwörterbücher zeigt, dass in sehr vielen Regionen ein Verb „simmelieren“, „simbelieren“ oder ähnliches vorhanden ist. So finden wir im Rheinischen „Wat bisde wider am Simmelieren?“ , im Sächsischen: „Ich hab’n ganzen Tach simbeliert.“ Überall hat es die Bedeutung von „nachdenken, grübeln“. Der Ursprung des Verbs soll in „sinnen“ beziehungsweise „simpeln“ jeweils mit der Bedeutung von „nachdenken, grübeln“ liegen. Von ihm wurde in formaler Anlehnung an das lateinische Verb „simulare“ für „etwas ähnlich machen“ ein Verb „simulieren“ – dialektal dann „simbelieren“, „similieren“, „simelieren“ oder „simmelieren“ – mit eben der Bedeutung von „sinnen“ geprägt. Blick vom Hauptweg auf die durch Gustav Werner nach Vorbild norwegischer mittelalterlicher Stabkirchen errichtete Holzkapelle auf dem Südwest-Kirchhof Berlin-Stahnsdorf. FOTO: ULLSTEIN Welche Geschichte verbirgt sich hinter den Stabkirchen? Mir sind norwegische Stabkirchen bekannt – stimmt es, dass es unter anderem auch eine auf einem Waldfriedhof in Berlin gibt? Welche Geschichte verbirgt sich dahinter? (Diese Frage stellte Klaus Rudelt aus Freiberg.) Die im Jahr 1911 vom Berliner Kirchen-Architekten Gustav Werner aus Holz neu errichtete Friedhofskapelle auf dem Waldfriedhof – offizieller Name: Südwest-Kirchhof der Berliner Stadtsynode – der Gemeinde Stahnsdorf, Land Brandenburg, Kreis Potsdam-Mittelmark, zählt mit einigen Abstrichen im konstruktiven Detail zu den heute weltweit etwa 60 alten und neuen Stabkirchen. Die Hälfte von ihnen, 30 allein aus Holz und nur mit Holznägeln geformte Meisterwerke altnordgermanischer Zimmermannskunst, gilt als weitgehend authentisch. Das heißt, die Gotteshäuser wurden im Mittelalter, zumeist im 12., 13. und im 14. Jahrhundert erbaut, als sich das Christentum auch in Europas hohem Norden, in Skandinavien, endgültig etabliert hatte. Jene Stabkirchen haben sich, wenige Umbauten, Rekonstruktionen und Ortsverlagerungen mit eingerechnet, bis heute im Original erhalten. Exakt 28 dieser originalen Stabkirchen, die ihren Namen von ihren die Konstruktion tragenden Holzsäulen, den Stäben, Masten und Eckpfeilern, herleiten, künden noch heute in Norwegen von der damals ausklingenden Wikingerzeit. Hinzu treten nur noch zwei originale Stabkirchen außerhalb Norwegens. Eine relativ kleine, doch originale Stabkirche erhebt sich so im südwestschwedischen Dörfchen Hedared. Um einiges größer und stattlicher ist die zweite originale Stabkirche, die nicht (mehr) in Norwegen steht, die „Stabkirche Wang“ bei Karpacz im polnischen Teil des Riesengebirges am Fuße der Schneekoppe. Jene „Stabkirche Wang“ aber ist das Vorbild – wenn auch nicht in allen Details – der anno 1911 neu errichteten Stahnsdorfer Friedhofskapelle. Architekt Gustav Werner unternahm eine Dienstreise ins Riesengebirge, um sich mit der originalen Art, Stabkirchen zu errichten, vertraut zu machen. Damals hieß der Ort noch Krummhübel, gehörte zur Preußischen Provinz Schlesien und war seit längerem ein beliebtes Ferienziel Berliner Sommerfrischler, etwa von Theodor Fontane. Die „Stabkirche Wang“ aber war eine viel bewunderte Attraktion Krummhübels. Seinem „Künstlerkönig“ Friedrich Wilhelm IV. von Preußen (1795 bis 1861), der das Gotteshaus für knapp 500 Taler erwarb und für 25.000 Taler umsetzen ließ, hatte es der Preuße Gustav Werner zu verdanken, dass er seine Studienreise nicht hoch in den Norden, in Norwegens Binnenprovinz Oppland nördlich von Oslo, unternehmen musste. Denn aus diesem ebenso kargen wie schönen Landstrich war die „Stabkirche von Wang“ im Jahre 1841 „ausgewandert“. Zu dieser Zeit sollte das alte Gotteshaus der Gebirgsgemeinde Vang (Originalschreibweise) am Vang-See abgerissen werden. Es hätte damit das Schicksal der überwiegenden Mehrzahl aller mittelalterlichen Stabkirchen Norwegens geteilt, von denen man noch zur Reformationszeit im 16. Jahrhundert etwa 750 Gotteshäuser zählte. Der Zahn der Zeit, aber auch das Manko, nicht mehr groß und modern genug für eine damals wachsende Christengemeinde zu sein, waren im 19. Jahrhundert und davor für den drastischen Schwund der altehrwürdigen Gotteshäuser verantwortlich. Dennoch: Mit neun der insgesamt 28 original erhaltenen hochmittelalterlichen Stabkirchen Norwegens birgt die Provinz Oppland heute noch einen wertvollen kunsthistorischen Schatz. Wenn auch die eigentlichen Touristenmagneten unter Norwegens Stabkirchen, etwa die weltberühmten hölzernen Gotteshäuser zu Heddal in der Provinz Telemark oder zu Borgund in Sogn og Fjordane, in den Oppland benachbarten Provinzen liegen. Dank des norwegischen Malers Johan Christian Clausen Dahl, der als Professor an der Dresdner Kunstakademie lehrte und Wilhelm IV. zum Kauf bewegen konnte, wurde das stattliche, reich mit Schnitzereien, etwa mit Drachenköpfen, verzierte Gotteshaus damals in Vang sorgsam in seine Einzelteile zerlegt, verpackt und nach einigen Irrund Umwegen schließlich in Krummhübel – als späteres Studienobjekt und Vorbild für die Stahnsdorfer Kirchhofkapelle – dem Original getreu wieder errichtet. Übrigens: Nicht nur seiner besonderen Kirchhofkapelle wegen lohnt ein Besuch des Waldfriedhofes Stahnsdorf. Persönlichkeiten wie der aus Sachsen stammende MilieuMaler Heinrich Zille, Elisabeth Baronin von Ardenne – Vorbild für Fontanes Romanheldin „Effi Briest“ und Großmutter des Physikers Manfred von Ardenne, der lange in Dresden lebte –, und Komponist Engelbert Humperdinck liegen zu Fuße der Stahnsdorfer Stabkirche begraben. Was wurde aus Ðani Maršan? Warum prüfen wir das Herz? Zu DDR-Zeiten gab es einen Sänger namens Ðani Maršan. Was ist aus ihm geworden? (Die Frage stellte Gisela Hunger aus Lichtentanne.) Wieso wird jemand auf „Herz und Nieren geprüft“? Wie kam diese Redewendung zustande? (Die Frage stellte Maria Grund aus Chemnitz.) Ðani Maršan, geboren 1944 im kroatischen Zadow, war MarineOffizier, widmete sich schließlich aber seinem Steckenpferd: der Musik. Ende der 1960er-Jahre gelang ihm im damaligen Jugoslawien eine beachtliche Sänger-Karriere, in den Nachbarländern wurde Maršan ebenfalls bekannt. Auch in der DDR traten Sänger aus den sogenannten Bruderländern auf, darunter aus Jugoslawien. Der Rundfunk und die Plattenfirma Amiga produzierten Lieder mit Ljupka Dimitrovska, Ivica Šerfezi und auch Ðani Maršan. Er sang unter anderen „Da, wo du mit mir gehst“, „Lass alle Wälder singen“. Das bekannteste Lied hieß: „Die Geschichte vom Kapitän John“. Einen ganz großen Hit schaffte der Sänger in der DDR nicht, die ausländische Konkurrenz war groß. In der BRD blieb Maršan unbekannt. Nach der politischen Wende tauchte sein Name hierzulande kaum noch auf. Die Amiga-Box Nr. 30, 1995 veröffentlicht, trug den Titel „Hits aus den Bruderländern“ und enthielt auch einen Maršan-Titel. Ðani Maršan, der an mehreren internationalen Festivals teilnahm, blieb in seinem Heimatland Kroatien beliebt – nicht nur als Schlagersänger, sondern auch als Liedinterpret. Erst kürzlich, am 15. Mai 2015, trat er auf einer Gedenkveranstaltung auf, die in Zusammenhang mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges stand. Schon in der Bibel kommt diese Wendung vor. In den Psalmen 7, 10 lesen wir: „Laß der Gottlosen Bosheit ein Ende nehmen, aber die Gerechten laß bestehen; denn du, gerechter Gott, prüfest Herz und Nieren.“ Im „Grimmschen Wörterbuch“ steht dazu: „in übertragener bedeutung dient niere wie herz, leber und lunge zu bezeichnung des innern, des sitzes der leEin Herz als Drachen. FOTO: IMAGO benskraft und affecte.“ Damals galt das Herz als Sitz des Verstandes, die Nieren als Ort der Gefühlswelt. So drang die Wendung dann auch in die deutsche Sprache ein. Schon bei Gryphius (1616 bis 1664) ist zu finden: „Die Andacht ließ sich spühren mit heilig-heißer Brunst und steckte Hertz und Nieren durch keusche Flamme an.“ Wer also etwas auf Herz und Nieren prüft, prüft gründlich und umfassend. Woher kommt die „Ruhe im Karton“? Wie kam die Redensart zustande? (Diese Frage stellte Rainer Weißbach aus Chemnitz.) Für die Entstehung der Wendung gibt es keine seriösen Quellen, sie muss neueren Datums sein. Dabei zeigt sich, dass, wenn es sich nicht um eindeutige Zitate handelt, der Ursprung einer Wendung selten genau festzulegen ist. Viele Erklärungen erscheinen dann fragwürdig, auch bei „Ruhe im Karton“. So soll die Wendung zurückgehen auf die chinesische Ein-Kind-Politik zur Kontrolle des Bevölkerungswachstums. Eine Folge war, dass es in den Städten durch die fehlenden Kinder ruhiger wurde, auch in der chinesischen Provinz Kanton, es war Ruhe in Kanton. Diese Wendung soll abgewandelt ins Deutsche gekommen sein: Aus dem fremden Wort „Kanton“ wurde das bekannte deutsche „Karton“. Solche Anlehnungen an deutsche und somit bekanntere Wörter sind relativ häufig. LESEN-SEHEN-HÖREN Freitag, 3. Juli 2015 Tragikomischer WG-Versuch VON GISELA PELZ Freie Presse Eine Wahrheitsfindung D ass Katja Altenhoven unterhaltsam schreiben kann, hat die studierte Journalistin mit mehreren Romanen bewiesen, denn von ihr wurden unter anderem Namen bereits mehrere Bücher veröffentlicht. Nun wandte sie sich einem Thema zu, das in der Gegenwart häufig diskutiert wird: Wie bewältigt man das Älterwerden und die damit verbundene Einsamkeit nach dem Verlust des Ehepartners? Martin, der Ehemann der 45-jährigen Renée, kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Nun muss sie irgendwie allein zurechtkommen. Ihre beiden erwachsenen Kinder gehen eigene Wege und vermögen ihr nur bedingt beizustehen. Doch sie hat verlässliche Freunde. Alles fabelhafte Charaktere mit liebenswürdigen Macken und meistens völlig uneigennützig in ihrem Handeln. Weil sich diese Figuren aber in keiner Weise verändern, erscheint ihre Gestaltung als zu oberflächlich, beziehungsweise man vermisst ihre tiefere psychologische Ausformung. In den Wochen des Trauerns entwickelt Renée eine Idee. Sie entschließt sich, ihre große Eigentumswohnung nicht zu verkaufen, sondern ihre Freunde zu bitten, mit ihr eine Ü40-Wohngemeinschaft zu gründen. Unterstützt wird Renée zunächst von Michael, alleinstehend, ein wenig chaotisch und praktischerweise Hausarzt. Er verehrt sie VON KLAUS WALTHER M NEOKLASSIK HARDCORE Kulisse mit Spitzen Fast alles beisammen Der Trick, gewaltige Bilder mit sanfter Musik zu bremsen und dabei auf tieferer Ebene zu intensivieren, funktioniert immer wieder. So auch im preisgekrönten ExperimentalWuchtwerk „Victoria“, das der deutsche Regisseur Sebastian Schipper in nur einer Einstellung drehte und das der Musik des Berliner Pianisten Nils Frahm viel verdankt. Als allein stehender Soundtrack, erschienen bei Erased Tapes Records, können die ambienten Klanglandschaften nicht ganz so überzeugen: Wird es lautmalerisch, ist es eher reine Klangkulisse, da hat Frahm schon Besseres im Soundkosmos erspürt. Bei „richtigen“ Songs wie „The Shooting“ oder „Our Own Roof“ orientiert sich der sonst so selbstbewusste Frahm dagegen überraschend stark an Ólafur Arnalds. So sind wunderschöne Miniaturen entstanden, nur eben weniger eigene. Die Akkordeonstücke „Nobody Knows Who You Are“ und „Pendulum“ ragen allerdings heraus! (tim) Schlicht mit dem Bandnamen haben die kalifornischen MelodieHardcorler Being As An Ocean ihr drittes Album betitelt – die Platte soll der talentierten, bisher aber noch etwas unauffälligen Band in der Metalcore-Szene zur verdienten nächsten Stufe verhelfen. Dazu zieht das Quintett alle zur Verfügung stehenden Register: Die ruhigen Post-Core-Passagen sind ausgefuchst, anspruchs- und stimmungsvoll, es gibt dezente, ausgesprochen geschmackvolle Elektronik-Spielereien, und die Hardcore-Passagen haben einerseits mehr raue Kante als bisher, sind aber auch kontrollierter, effektiver, weniger nervös. Dem Hörer obliegt es nun nur noch, sich die Platte mit möglichst vielen Durchgängen ein wenig schön zu hören, denn die Kompositionskunst der sehr sympathischen Gruppe ist nach wie vor nicht die allerbeste – den Stücken fehlen einfach zu oft die nötigen Aha-Effekte, seien sie nun melodisch oder freakig ... (tim) Zeitreise mit dem Kleinen aus Zwickau FOTO: ULF MAUDER/DPA Schildert die „Schützengrabenwahrheit“: Daniil Granin. Ein erschreckendes und bisher unbekanntes Bild eines Krieges zeichnet der russische Autor Daniil Granin in seinem großen Roman „Mein Leutnant“. MUSIK SACHBUCH Dreieinhalb Meter lang, anderthalb Meter breit und 615 Kilogramm schwer – der Trabi ist nicht gerade ein Bolide, doch der Kleine aus Zwickau hat eine erstaunliche Geschichte hingelegt. Tobias Stregel hat dem „Volkswagen der DDR“, der es für viele zum Kultstatus gebracht hat, ein Bändchen gewidmet, das das Phänomen rundum beleuchtet. Er lässt die Trabantenkolonne vorbeiziehen – von der Planung bis hin zum Abgesang und einem Konzeptmodell als Elektrogefährt. Dabei streift er Produktionsdaten, Bestellmechanismus, Freude und Ärger der Besitzer des Kleinwagens mit dem geschwungenen S auf der Motorhaube, die meist noch selbst an ihm herumschrauben konnten. Dies ist eine kleine, unterhaltsam geschriebene und von Zuneigung geprägte Zeitreise voller technischer und historischer Details. (ut) Katja Altenhoven: „Willkommen zuhause!“. Berlin Verlag. 336 Seiten. 19,99 Euro. ISBN 978-3-82701189-3. noch immer, obwohl sie Martins Frau wurde, der obendrein sein Freund war. Alle Freunde beschließen, zwei Wochen Urlaub in einem Haus in der Uckermark zu verbringen, um zu testen, ob ihr Projekt zukunftstauglich ist. Dabei müssen sie feststellen, dass man viel planen kann, aber das Leben oft andere Wege weist. Katja Altenhoven hat einen Unterhaltungsroman geschrieben, dessen Handlung geradlinig verläuft und dadurch leicht lesbar ist. Die Handlung entbehrt nicht der Situationskomik und birgt zweifelsfrei tragische Momente. Deshalb findet der Roman sicherlich seine Leser. Schade nur, dass dieses brisante Thema nicht tiefer ausgelotet und Konflikte geglättet wurden. B7 anchmal braucht es ein ganzes Leben, den Weg zu sich selber und seiner Wahrheit zu finden. Vielleicht trifft dies auf den russischen Schriftsteller Daniil Granin zu, von dem gerade ein neues Buch auf Deutsch erschienen ist: „Mein Leutnant“, die Geschichte des vergangenen und manchmal schon vergessenen Krieges, seine eigene Geschichte, die er als Soldat im Zweiten Weltkrieg erlebte. Heute ist Granin 96 Jahre alt, und erst nach diesem langen Leben findet er die vielschichtige Wahrheit des Krieges, der ihn nicht losgelassen hat. Begonnen hat Daniil Granin in den Fünfzigerjahren als sowjetischer Autor, der auf die Ideologie und die Hoffnungen seiner Zeit vertraute. „Bahnbrecher“ hieß der Roman, der diesen Anfang bestimmte. Bald schon gehörte er zu den jungen Schriftstellern, die in der Zeit des Tauwetters, des Aufbruchs aus den ideologischen Fesseln Aufsehen erregten. Auch wir lasen damals die Geschichte, mit der er sein eigentliches Werk ganz programmatisch begann, „Die eigene Meinung“ (1956), und in diesem Geist „Dem Gewitter entgegen“ (1963). Bei einem seiner Besuche in der DDR, bei Gelegenheit einer Begegnung mit ihm, schrieb er mir in dieses Buch „Schreiben Sie immer die Wahrheit, lieber Freund“. Heute, bei der Lektüre des Romans „Mein Leutnant“, erscheint dies wie eine Selbstverpflichtung, ein Wegweiser, dem er nun bis in sein hohes Alter gefolgt ist. Was ist das für ein Buch? Granin erzählt mit deutlich autobiografischem Akzent seine Kriegszeit, die Geschichte des Leutnants, der er selber war, der aus den unbeschwerten Leningrader Jugendtagen plötzlich in das Grauen des Krieges gerät. Und während seine früheren Bücher, die dieses Thema immer wieder umkreisen, sozusagen die historische Wahrheit erzählen, bewegt sich dieses Buch in den Niederungen der grauenhaften Blutschlacht. Granin schildert, wie er selber schreibt, die „Schützengrabenwahrheit“. Granin erzählt nun nicht mehr die heroische Geschichte der Vertei- Daniil Granin: „Mein Leutnant“. Übersetzt von Jekatherina Lebedewa. Aufbau-Verlag. 329 Seiten. 19,95 Euro. ISBN 978-3-351-03591-4. Bücher können bei der „Freien Presse“ bestellt werden. diger von Leningrad, sondern die Unsinnigkeit dieser Kriegshandlungen, die Versäumnisse, die Verwirrungen. Es ist ein chaotisches Unternehmen, das schließlich doch dazu führte, dass trotz der langen Zeit der Blockade der Sieg der Faschisten verhindert wurde – bezahlt mit dem Tod vieler Menschen. Das Ergreifende dieses Buches ist eben seine Wahrhaftigkeit, die sich in der Erkundung so vieler Situationen und Handlungen zeigt. Granin schreibt: „Unser Krieg war ungeschickt, unsinnig, aber das wurde nicht gezeigt und darüber wurde nicht geschrieben. Unser Krieg war ein anderer.“ Ja, dieser Krieg war anders, als er in der offiziellen Geschichtsschreibung oft erscheint. Gegen Ende des Buches schildert Granin, wie er viele Jahre nach dem Krieg bei der Eröffnung eines deutschen Soldatenfriedhofes einem deutschen Offizier begegnete, der vor dem Krieg als Pilot in der Sowjetunion ausgebildet worden war. Und sie stellten fest, dass sie sich im Krieg im gleichen Abschnitt gegenübergestanden hatten. Nun zeigte der „Leutnant“ dem ehemaligen Feind seine Stadt, und noch einmal beschworen sie im Gespräch jenen vergangenen Krieg. Helmut Schmidt hat dem Roman ein Vorwort geschrieben, es zeigt die Lebenserfahrung des alten Soldaten, der auf die Lebenswahrheit der anderen Seite trifft. Und der Roman wird plötzlich auch zu einem Buch, das unsere Gegenwart meint. Die Leser sind angehalten, nachzudenken über diese Wahrheit, die Schmidt formuliert: „Ohne Russland kann es in Europa keinen Frieden geben.“ Ein Stück Literatur, eine Wahrheitsfindung, ein großer Roman. Tobias Stregel: „Das kleine TrabiBuch“. Monsenstein & Vannerdat. 124 Seiten, 123 Abbildungen. 8,50 Euro. ISBN 978-3-942153-25-6. RATGEBER Gärtnern wie Großmutter Gärtnern – das liegt gerade wieder voll im Trend. Doch wie stellt man es als Anfänger an, dass die Pflanzen gedeihen und die eigene Ernte gelingt? Am besten ist es, Großmutters wertvollen Erfahrungsschatz zu nutzen. Andrea Kern hat in ihrem Buch „Gärtnerwissen aus alter Zeit“ zusammengetragen – Bewährtes rund um alle wichtigen Arbeiten im Nutz- und Ziergarten, gegliedert nach den Tätigkeiten Säen, Pflanzen, Düngen, Pflegen, Ernten und mit dem Thema Pflanzenschutz. (fp) Andrea Kern: „Gärtnerwissen aus alter Zeit“. Blv. 128 Seiten, 126 Farbfotos, 12 Zeichnungen. 9,99 Euro. ISBN 978-3-8354-1150-0. In den Geschäftsstellen der „Freien Presse“ erhältlich. » www.freiepresse.de/shop FILME DRAMA DRAMA KOMÖDIE Von Rassenhass, Hoffnung und Protest Von Menschen und Maschinen Beißende Gesellschaftssatire Die rassistischen Morde an Afroamerikanern in den USA zeigen, dass tödlicher Hass und Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe keineswegs Geschichte sind. Von der Ikone der Bürgerrechtsbewegung der 60er-Jahre, Martin Luther King, erzählt das Drama „Selma“ (2014). Die erste Filmbiografie über den ermordeten ProtestWortführer erzeugt mit leisen Tönen einen Orkan. David Oyelowo strotzt in der Hauptrolle vor subtiler Kraft. Es ist ein inspirierender Film über einen großen Mann und eine Zeit des Aufbruchs. Einer, der erschreckend deutlich macht, dass die Probleme von 1965 nicht gelöst sind. (tsch) Als Leiter einer Gruppe von Wissenschaftlern, darunter auch die selbstbewusste Joan Clarke (Keira Knightley), baute Alan Turing im Zweiten Weltkrieg den ersten Computer der Welt, um die deutsche Verschlüsselungsmaschine Enigma zu knacken. „The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben“ (2014) porträtiert das Genie sowie eine Zeit, in der Homosexualität verfolgt und bestraft wurde und Frauen in eng geschnürte Rollenkorsetts schlüpfen mussten. Doch leider bleibt der Ausstattungsfilm an der Oberfläche und verhindert tiefere Erkenntnisse. (tsch) Selbstüberzeugte „Helikopter-Eltern“ einer vierten Klasse in Dresden sehen den Übergang ihrer Sprösslinge ins Gymnasium gefährdet und marschieren zum Treffen mit der Klassenlehrerin (Gabriela Maria Schmeide) auf, um sie zu stürzen. Jessica Höfel (grandios: Anke Engelke), die knallharte Karrierefrau, hat sich zur Wortführerin der besorgten Eltern aufgeschwungen. Mit Geschick gibt Sönke Wortmann in „Frau Müller muss weg“ (2014) Einblicke in das Leben der überforderten Erziehungsberechtigten. Ein bissig-witziges, jedoch auch nachdenklich stimmendes Kammerspiel. (tsch) Selma Studiocanal. DVD, Blu-ray, VoD. Regie: Ava DuVernay. Laufzeit: 128 Minuten. Handlung: xxxxw Darsteller: xxxxw The Imitation Game Universum. DVD, Blu-ray, VoD. Regie: Morten Tyldum. Laufzeit: 114 Min. Handlung: xxxww Darsteller: xxxww Frau Müller muss weg Highlight/Constantin. DVD, Blu-ray, VoD. Regie: S. Wortmann. L.: 87 Min. Handlung: xxxxw Darsteller: xxxxx B8 Freie Presse KINDER & CO Freitag, 3. Juli 2015 Kosmonaut mit Rekord Hunde nicht im Auto lassen Abschied lässt viele kalt Das hat vor ihm noch keiner geschafft! Der Kosmonaut Gennadi Padalka hat im All einen Rekord aufgestellt. Er ist nun der Mensch, der die längste Zeit im Weltraum verbracht hat. Gennadi Padalka kommt aus Russland. Astronauten aus diesem Staat werden auch Kosmonauten genannt. Derzeit ist der Kosmonaut Gennadi Pa- 57-Jährige in der ISS. Die Abkürzung steht dalka. FOTO: NASA/DPA für International Space Station (auf Deutsch: Internationale Raumstation). In der ISS leben Astronauten immer mehrere Monate lang, bevor sie auf die Erde zurückkehren. Sie machen dort Experimente, um mehr über das All und unseren Planeten herauszukriegen. Gennadi Padalka hat im All nun einen Rekord aufgestellt. Er ist der einzige Mensch, der so viel Zeit dort oben verbracht hat. Er kam nun auf insgesamt 803 Tage. Er hat die Zeit nicht am Stück im All verbracht. Bisher ist er fünf Mal in den Weltraum gestartet. (afk) In diesen Tagen ist es heiß in Deutschland. Hunde dürfen bei dieser Hitze nicht allein im Auto bleiben. Warum? Viele Hundebesitzer lassen ihren Vierbeiner im Auto, wenn sie kurze Besorgungen machen. Bei Hitze aber müssen sie dies lassen. Denn an einem warmen Tag kann sich das Auto schnell stark aufheizen. Bis zu Hunde brauchen bei Hit- 70 Grad Celsius können erreicht werden. ze Erfrischung. FOTO: DPA Hitze entsteht selbst dann, wenn das Auto im Schatten steht oder die Fenster ein Stück aufgelassen werden. Hunde können bei solch einer Hitze im Auto ihre Körpertemperatur nicht mehr regulieren. Sie haben nicht so viele Schweißdrüsen wie wir. Unser Körper regelt über das Schwitzen unsere Temperatur. Wenn der Schweiß auf unserer warmen Haut verdampft, kühlt uns das ab. Wird Hunden zu heiß, hecheln sie. Doch das reicht nicht, um die Hitze im Auto zu überstehen. Die Organe der Hunde können so großen Schaden nehmen, dass sie sterben. (afk) Luchsohr und die Prüfung Die Geschichte in dem Buch „Dem Mammut auf der Spur“ spielt in einer Zeit, die weit zurückliegt. Es ist die Eiszeit vor 40.000 Jahren. Der Junge Luchsohr soll bald die Prüfung zum Jäger machen. Allerdings fragt er sich, wie er ein guter Jäger werden soll. Denn mit seinem Speer trifft er ständig daneben. Doch dann steht ihm ein großes Abenteuer bevor. In dem Buch gibt es neben der Geschichte über Luchsohr auch Kästen mit vielen Wissens-Informationen, zum Beispiel wie Kinder in der Eiszeit lebten, warum die großen Tiere in der Eiszeit ausstarben und was Spuren verraten. (kl) Franziska Gehm: „Dem Mammut auf der Spur“. Dtv-Junior. 6,95 Euro. ISBN: 978-3-423-71635-2. Die Bücher auf dieser Seite sind bei der „Freien Presse“ bestellbar. Jeder Zweite teilt Dinge mit anderen Kinder borgen sich manchmal ein Spiel oder ein Buch aus. Auch viele Erwachsene machen das. Fachleute haben das jetzt untersucht. In dieser Woche haben sie gesagt, was sie herausgefunden haben. D ie Fachleute haben einen Begriff für das Teilen und Tauschen. Sie sprechen von Share Economy. Damit ist gemeint, dass nicht jeder alles selbst kaufen und besitzen muss. Man kann Dinge nutzen, indem Menschen sich etwas teilen oder tauschen. Sie leihen sich das Auto zum Beispiel von anderen aus. Oder sie schlafen im Urlaub in einer Privatwohnung anstatt im Hotel. Auch Kleider, Musik oder Bücher können mehrere Menschen gleichzeitig nutzen, indem geteilt wird. Die Fachleute haben Forscher eine Umfrage zu dem Thema machen lassen. Dabei ist herausgekommen, dass jeder zweite Deutsche in den vergangenen beiden Jahren mindestens ein Angebot genutzt hat, bei dem sich Menschen etwas geteilt haben. Häufig finden die Leute über das Internet zusammen. Die Fachleute sagen, dass in Deutschland gern geteilt und getauscht wird. In den USA macht das zum Beispiel nur jeder Fünfte. Dort ist das nicht so angesagt. Allerdings sind bei uns mehr Menschen bereit, etwas auszuleihen als zu verleihen. Nur gut jeder Dritte in unserem Land hat schon einmal sein Auto oder etwas anderes zum Tausch oder Verleihen angeboten. Die Menschen können nicht nur Dinge teilen. Sie können beispielsweise auch ihr Wissen tauschen. Wer gut Lampen aufhängen kann, bekommt im Gegenzug zum Beispiel Hilfe am Computer. Die Fachleute sagen, dass die Menschen Geld sparen können, wenn sie tauschen und teilen. Es muss aber auch geschaut werden, dass alles sicher abläuft. Was passiert beispielsweise bei einem Unfall? Wie sauber geht es zu? Experten sagen, dass hier genau hinge- schaut werden muss. Denn mitunter bieten auch Firmen ihre Leistungen an, die bestimmte Vorgaben umgehen wollen. Außerdem werden viele Daten wie Wissensspaß: Die Grüne Stinkwanze I m Sommer kannst du besonders viele Tiere und Pflanzen in der Natur beobachten. Um den Überblick nicht zu verlieren, hilft dir „Mein KosmosBuch Natur“. Es listet 150 wichtige einheimische Tiere und Pflanzen auf. Hier ein Beispiel. Die Grüne Stinkwanze Sicher hast du das schon mal erlebt: Du pflückst eine Himbeere, steckst sie dir in den Mund und spuckst sie wieder aus, weil sie eklig schmeckt. Dann hat vor dir eine Stinkwanze an dieser Frucht genascht. Sie hat ihren spitzen Stechrüssel in die Himbeere gesteckt und den Saft getrunken. Mit ihren Stinkdrüsen hat die Wanze den Geschmack der Frucht verdorben. Die Grüne Stinkwanze ist 1 bis 1,5 cm lang. Sie ist die größte heimische Wanze und lebt an Waldrändern, auf Wiesen und in Gärten. Stinkwanzen besprühen ihre Feinde gezielt mit stinkenden Sekreten. Das kann dir auch Eine Grüne Stinkwanze nach ihrer letzten Häutung. FOTO: IMAGO FOTO: IMAGO Nicht jeder muss immer alles besitzen. Auch Bücher lassen sich prima ver- und ausleihen. passieren, wenn du eine anfasst und sie sich bedroht fühlt. Im Frühjahr legen die Weibchen ihre Eier, die wie winzige grüne Tischtennisbälle aussehen, auf die Unterseite von Blättern. Bald schlüpfen die Larven, die noch keine Flügel haben. Um wachsen zu können, müssen sich die Larven mehrmals häuten. Denn wie alle Insekten haben auch Wanzen einen festen Hautpanzer. Bei der Häutung schlüpfen sie aus dem alten Hauptpanzer heraus. Unter diesem hat sich schon der neue gebildet. Er ist aber noch weich. Die Larven pumpen sich auf. Wenn dann der neue Panzer hart geworden ist, sind die Larven größer als vorher. Wanzenlarven häuten sich fünf Mal. Erst bei der letzten Häutung bekommen sie Flügel. zum Beispiel Name, Adresse und andere Dinge erfasst. Auch hier muss klar sein, was damit gemacht werden darf. (afk) Suchspaß: Acht Fehler Und wie kann man eine Wanze von einem Käfer unterscheiden? Zwei Merkmale helfen dir, beide Insektengruppen zu erkennen: Nur Wanzen haben einen Stechrüssel, den sie nicht einziehen können und der wie ein langes Rohr auf ihrem Bauch liegt. Du kannst ihn sehen, wenn du eine Wanze von der Seite anschaust. Nur bei Käfern kannst du deutlich die beiden harten Deckflügel erkennen, die den Rücken bedecken. Der Rücken der Wanzen scheint aus mehreren Teilen zu bestehen. (kl) aus: B. Oftring: „Mein Kosmos-Buch Natur – Die 150 wichtigsten einheimischen Tiere und Pflanzen“. Kosmos. 12,99 Euro. ISBN: 9783-440-14069-7. Das obere Bild unterscheidet sich von dem unteren durch acht Veränderungen. Welche sind es? Lösung: Hauswand, Gardine, Gras, Stein rechts vom Hut, Ärmel links, Knopf, Armband, Socke. BUCHTIPP Das wird Fernsehmann Stefan Raab nicht gefallen: Die meisten Zuschauer werden ihn nicht vermissen. Stefan Raab ist seit Jahren im deutschen Fernsehen zu sehen. Er hat bei Pro Sieben neben der Unterhaltungssendung „TV Total“ auch die Spielshow „Schlag den Raab“ und zum Beispiel die „Wok-WM“ überNoch ist er im TV: Stefan nommen. Im Juni hat der Moderator angeRaab. FOTO: DPA kündigt, dass damit bald Schluss sein soll. Stefan Raab will Ende des Jahres aufhören. Er wird dann nicht mehr im Fernsehen zu sehen sein. Eine Zeitschrift hat Forscher beauftragt, die Zuschauer dazu zu befragen. Sie wollte wissen, ob sie den Fernsehmann vermissen werden. Das Ergebnis: An drei von vier Zuschauern geht der Abschied spurlos vorüber. Lediglich jeder Fünfte sagt, dass er Stefan Raab vermissen wird. Aber: Unter den 14- bis 29-Jährigen sagt jeder Dritte, dass Stefan Raab fehlen wird. (afk) WISSENSWERT Meisterbrief soll Beruf des Kosmetikers aufwerten Seite 2 AUS- & WEITERBILDUNG | 3. JULI 2015 | Anzeigensonderveröffentlichung NACHGEFRAGT Image der Zeitarbeit wandelt sich Seite 13 ENGAGIERT Privates Berufsschulzentrum lässt junge Leute nicht hängen Seite 14 FOTOS: ANDREAS SEIDEL/OBEN: STARUSH/FOTOLIA FREITAG NACHHALTIG Weiterbildung für Pioniere der Elektromobilität Seite 9 Sie sind am Zug Mit guter Qualifizierung Karriere machen SEITE 2 AUS- & WEITERBILDUNG FREITAG, 3. JULI 2015 ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG Meisterbrief soll Beruf aufwerten QUALIFIZIERUNG Chemnitzer Obermeister Jörn Lüdecke spricht von deutlichem Qualitätsgewinn für Kosmetikbranche S eit drei Tagen ist sie gültig, die Prüfungsordnung für Kosmetikmeister. Branchenvertreter hatten hierzulande schon lange darauf gewartet, schließlich können Kosmetiker – das Absolvieren der entsprechenden Weiterqualifizierung vorausgesetzt - aufgrund der neuen Verordnung in Zukunft den Meistertitel erwerben. „Das ist ganz klar ein Qualitätsgewinn für den Beruf“, freut sich Jörn Lüdecke, Obermeister der Friseur- und Kosmetik-Innung Chemnitz. Im Bildungszentrum der Innung an der Waldenburger Straße startet am 9. September der erste Meisterkurs. Noch gibt es freie Plätze. Der Meisterkurs wird in Vollund Teilzeit angeboten. „In der Vollzeitvariante werden die Teilnehmer ein halbes Jahr lang an vier Tagen in der Woche unterrichtet. Die Teilzeitvariante gibt es mit einer oder zwei Unterrichtseinheiten pro Woche, der Kurs dauert dann zwei beziehungsweise ein Jahr“, sagt der 33-Jährige. Die Meisterprüfungsverordnung orientiert sich nach Angaben des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks an dem breiten und Wenn Kosmetikerinnen und Kosmetiker einen Meistertitel vorweisen können, sei das auch ein Qualitätsgewinn für die Kunden, heißt es bei der Friseur- und Kosmetik-Innung Chemnitz. FOTO: STARUSH/ FOTOLIA kundenorientierten Dienstleistungsspektrum der Kosmetikbetriebe, das von der Entwicklung individueller Behandlungs- und Pflegekonzepte über die kosmetische Hand- und Fußpflege bis hin zu apparativen kosmetischen Behandlungen reicht. Neben der vertiefenden Vermittlung fachlicher Kompetenzen liefert die Meisterausbildung aber auch das notwendige kaufmännisch-betriebswirtschaftliche Rüstzeug für die erfolgreiche Gründung und Leitung von Kosmetikbetrieben. Zudem kann die Ausbildereignunsgprüfung abgelegt werden. Jörn Lüdecke erwartet deshalb auch einen Schub für die ganze Branche. Denn seit 2003 gibt es für Kosmetiker zwar eine duale Ausbildungsordnung, die Vermittlung der Fachkenntnisse bei den Kosmetikern direkt in den Instituten vor Ort gestaltet sich allerdings schwierig. „Die meisten Kosmetikerinnen und Kosmetiker arbeiten in Kabinen an den Kun- dinnen und Kunden. Da ist es natürlich nicht ganz einfach, noch einen Azubi mit reinzunehmen, weshalb die Ausbildung meist nur von den großen Instituten gestemmt wird“, sagt Jörn Lüdecke. Darüber hinaus gibt es die entsprechenden Angebote privater Bildungsträger. Weil es sich beim Kosmetiker um ein handwerksähnliches Gewerbe handelt, ist für die Eröffnung eines eigenen Geschäftes kein Meisterbrief notwendig. „Für den Kunden macht es aber schon einen Unterschied, ob derjenige, der an seinem Gesicht arbeitet, nur einen Crashkurs von ein paar Wochen besucht hat oder ob er drei Jahre lang die Schulbank gedrückt hat“, sagt Jörn Lüdecke. Die Meisterprüfung sei deshalb auch ein Qualitätssiegel, für das es unter den Kosmetikerinnen und Kosmetikern der Region ein großes Interesse gebe. Sollten Kunden zwischen Rügen und dem Fichtelberg beim Kosmetikbetrieb ihres Vertrauens schon heute einen Meistertitel an der Wand hängen sehen, so ist das keine Fälschung. In der ehemaligen DDR gab es diesen Meistertitel, nach der Wende verschwand die Weiterbildung. „Dass gerade in Zeiten, in denen in der Europäischen Union der Meistertitel in Frage gestellt wird, diese Qualifizierung wieder möglich ist, ist ein großer Erfolg“, freut sich Jörn Lüdecke. WEITERE INFORMATIONEN zum Meisterkurs gibt es bei der Friseur- und Kosmetik-Innung Chemnitz unter der Rufnummer 0371/671398 und per Mail unter der Adresse info@fi-chemnitz.de. %40%'7)!1)!*4 014 6;+ $ ,0/ %041#41#8%04-%). ,0/ )7140%#8%04-%). ,0/ %'):7##'40-%). ,0/ )'1#8%04-%). ,0/ 40%18%04-%). )/ / % ) *0)'% 7)0'%# ;52 + 6+ $5 ++ %HJLQQ (QGH *HPHLQQW]LJHV 6FKXOXQJV]HQWUXP IU 6R]LDOZHVHQ J*PE+ $XHUEDFK 6WDXIIHQEHUJVWUDH $XHUEDFK9RJWO 7HO ) ) 6WDDWOLFK DQHUNDQQWHU +HLOHU]LHKXQJVSIOHJHULQ 71%'7)! 0 71%'0 -071!'%4). ,0/ )7140%(%140-%). 94%' ,0/ )7140%(%140-%). 4'' ZZZVR]LDOZHVHQZLWWGH 3637485-10-1 ) 0) 7): ;52 + 6+ $5 ;; 0' / (' / / ,2 (/ 1' !%*)'&((0 '7) 0%)1140/ 56 ;65 '7) !%*)'&((0 '7) 0%)140" 56 ;65 '7) 1 &47'' %40%'7)!1,0*!0(( 888/8%40%'7)!$%#&$,'7)/ 3638635-10-1 3600906-10-1 3641010-10-1 " '## %)! " '#$''(# %)! " % )# " '### %)! 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Der Kurs richtet sich an unterschiedliche Zielgruppen. „Für Personen ohne Hochschulzugangsberechtigung dient er der Vorbereitung auf die Hochschulzugangsprüfung, die jährlich im Juni stattfindet“, sagt der Prorektor. Hauptzielgruppe sind seit einigen Jahren aber vor allem Meister, Techniker und andere Studieninteressenten, die nach einer längeren „Qualifizierungspause“ ihr Wissen wieder auffrischen möchten, um das anschließende Studium gut zu meistern. An Berufstätige richtet sich auch das Fernstudium Industrial Engineering, das Facharbeitern, Meistern oder Technikern mit den wählbaren Fachprofilen Energie, Automation oder Mechatronik ein praxisnahes Ingenieurstudium verspricht. „In den Vertiefungsprofilen Automation und Mechatronik wird der Student mit den aktuellen Steuerungssystemen des Industrie-4.0-Zeitalters vertraut gemacht. Das Profil Energie stellt neben den modernen Energietechnologien vor allem modernes Energiemanagement in Verbindung mit energiewirtschaftlichen Aspekten in den Mittelpunkt“, sagt Gerhard Thiem. Die Präsenzveranstaltungen finden an den Wochenenden, die Prüfungen und Praktika in Blockwochen am Semesterende statt. Für berufstätige Studierende sei das in der Tat eine Herausforderung, aber die Erfolgsquote bestätigt die Studierbarkeit. „Die ersten Absolventen haben 2014 das Studium erfolgreich beendet, einige belegten sogar den gleichnamigen weiterführenden Diplomaufbaustudiengang. Man spürt sehr deutlich den Willen der schon etwas lebenserfahreneren Studierenden, neben dem Beruf noch einen akademischen Abschluss zu erwerben, da viele der Studierenden bereits im Berufsleben auf Stellen mit Hochschulqualifizierung tätig sind oder ihnen ihr Arbeitgeber eine solche in Aussicht stellt“, sagt Gerhard Thiem. Die Hochschule unterstütze die Teilnehmer auf mehreren Ebenen, bei der didaktischen Gestaltung der Vorlesungen und Übungen, durch E-Learning-aufbereitete Lehrmaterialen sowie eine inten- Gerhard Thiem Prorektor in Mittweida FOTO: PRIVAT sive Studienbegleitung. Großes Interesse spürt die Hochschule auch am Weiterbildungsmaster „Nachhaltigkeit in gesamtwirtschaftlichen Kreisläufen“. „Bei uns stehen derzeit zahlreiche Interessenten vor der Tür, die sich meist aus der konkreten beruflichen Situation heraus mit Aspekten der Nachhaltigkeit im Beruf zukünftig verstärkt ausein- Mit einem speziellen Weiterbildungsangebot werden Berufstätige an der Hochschule Mittweida in Sachen Nachhaltigkeit fit gemacht. FOTO: DOC RABE MEDIA/FOTOLIA andersetzen müssen. Unser Angebot wird diesen Wünschen der Interessenten auf mehrere Arten gerecht“, sagt Gerhard Thiem. Jedes Semester des Studiums habe spezifische Schwerpunktsetzungen. Im ersten Semester werden die theoretischen Grundlagen der Nachhaltigkeit vermittelt, im zweiten beschäftigen sich die Teilnehmer mit Methoden und Verfahren zum nachhaltigen Arbeiten. Das dritte Semester bietet individuelle Vertiefungsangebote und neueste Entwicklungstendenzen. Im Abschlusssemester setzt der Studierende an einer Aufgabenstellung aus seiner beruflichen Praxis das erworbene Gesamtwissen zur Nachhaltigkeit in seiner Masterthesis um. » www.hs-mittweida.de $ELWXU DOV 9RUEHUHLWXQJ ## $ # ! !! %" %" # DXI GLH 6WXGLHQULFKWXQJHQ 0HGL]LQ %LRORJLH 3KDUPD]LH 6SUDFKHQ HWF DP %HUXIOLFKHQ *\PQDVLXP Å.|QLJ$OEHUW6WLIW´ LQ 3ODXHQ 'X KDVW HLQHQ JXWHQ 5HDOVFKXODEVFKOXVV RGHU P|FKWHVW GDV *\PQDVLXP ZHFKVHOQ" %HZLUE GLFK MHW]W IU GLH .ODVVHQ VWXIH EHL %HUXIOLFKHV *\PQDVLXP Ä.$6WLIW³ 'REHQDXVWUDH 3ODXHQ 7HOHIRQ (PDLO LZESODXHQ#WRQOLQHGH 6FKXOEHJLQQ LVW GHU $XJXVW 'HU %HVXFK XQVHUHV SULYDWHQ *\PQDVLXP LVW IU GLFK VFKXOJHOGIUHL 3637466-10-1 * !*" ' ! *!*' , -(# $ % - -(# $ % - - ! -)# ! *!*' ""! *!*' +++ "! *!*' 3599653-10-1 AUS- & WEITERBILDUNG SEITE 4 FREITAG, 3. JULI 2015 ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG Die Steuern im Blick NACHWUCHSFÖRDERUNG Mit der eigenen Beratungsstelle Sprung in die Selbstständigkeit wagen D as deutsche Steuersystem ist eines der kompliziertesten der Welt. Dieser Umstand wird sich auch in den kommenden Jahren kaum ändern, ganz im Gegenteil: Immer neue Gesetze und Verordnungen sorgen dafür, dass immer weniger Normalbürger die Materie durchschauen. Entsprechend groß ist der Bedarf der Arbeitnehmer an Beratungsstellen wie sie etwa der Lohnsteuerhilfeverein Vereinigte Lohnsteuerhilfe (VLH) anbietet. Die Regionalbevollmächtigten in Chemnitz, Zwickau, Mittelsachsen und dem Erzgebirge machen jungen Leuten deshalb jetzt ein tolles Angebot. „Wir unterstützen Berufsanfänger beim Aufbau einer eigenen Beratungsstelle durch einen Mentor, durch Büround Werbematerial, bei Computerproblemen und Steuerfragen“, sagt Joachim Leisker, Regionalbevollmächtigter der VLH für das Erzgebirge. In der Regel werden drei Jahre Berufserfahrung im steuerlichen Bereich vorausgesetzt, um sich mit einer Beratungsstelle selbstständig machen zu können. „Wir können unseren eigenen Nachwuchs nicht selbst ausbilden. Aber junge Leute mit einer abgeschlossenen kaufmännischen Ausbildung können in einer größeren Beratungsstele fit für die Arbeit als Beratungsstellenleiter gemacht werden“, sagt Joachim Leisker. Eine zuvor absolvierte Ausbildung etwa als Steuerfachgehilfe bei einem Steuerberater sei für die Weiterqualifizierung vorteilhaft, aber nicht zwingend. „Viel Wichtiger ist uns der Wille der jungen Leute, sich nach dem Anlernen mit einer Beratungsstelle selbstständig machen zu wollen“, sagt Joachim Leisker. DER LOHNSTEUERHILEFVEREIN Vereinigte Lohnsteuerhilfe wurde 1972 gegründet. In mehr als 2800 Beratungsstellen werden bundesweit mehr als 850.000 Mitglieder betreut. » www.vlh.de Für die Beratung von Arbeitnehmern zu allen Fragen rund um die Einkommenssteuer qualifiziert die Vereinigte Lohnsteuerhilfe jetzt interessierte zu Beratungsstellenleitern. FOTO: ALEXANDER RATHS/ FOTOLIA „Suchen können wir uns nur Ostern leisten“ NACHGEFRAGT Fachkraft für Lagerlogistik spricht im Interview über seinen Beruf Patrick Lattner (29) arbeitet als gleitpapiere wie Lieferscheine Fachkraft für Lagerlogistik bei oder Zollerklärungen zu meinen der Betec Befestigungstechnik Aufgaben. GmbH in Chemnitz. Im Inter- In der Öffentlichkeit ist der view beantwortet er die wich- Lagerarbeiter nur wenig anerkannt. Können Sie das tigsten Fragen zu seinem Job. nachvollziehen? Was macht eigentlich eine Nein, überhaupt nicht. Als FachFachkraft für Lagerlogis- kraft für Lagerlogistik trage ich tik? doch maßgeblich dazu bei, das Ich prüfe die eingehenden Waren Unternehmen als zuverlässigen auf Menge und Beschaffenheit. Partner für Industrie und HandAußerdem muss ich Güter entla- werk zu präsentieren. Unseden, sortieren und lagern. Darü- re Kunden erwarten eine fristgeber hinaus gehört das Zusam- rechte und fehlerfreie Beliefemenstellen und Verpacken der rung. Zu einem großen Teil liegt Ware sowie die Erstellung der Be- es in meiner Verantwortung, die- ser Erwartung gerecht zu werden. Außerdem ist die Arbeit in einem kleinen Unternehmen äußerst abwechslungsreich und anspruchsvoll. Welche Voraussetzung sollten diejenigen, die sich für die Arbeit als Fachkraft für Lagerlogistik interessieren, unbedingt mitbringen? Nur Ware einlagern und entnehmen war gestern! Heute sind Allrounder gefragt, die immer und in jeder Situation den Durchblick behalten und so maßgeblich den Erfolg des Unternehmens mitbestimmen. 'LH 0RGHOOEDX 6FK|QKHLGH *PE+ LVW HLQ HUIROJUHLFKHV PLWWHOVWlQGLVFKHV 8QWHUQHKPHQ :LU VLQG VSH]LDOLVLHUW DXI GLH +HUVWHOOXQJ YRQ *LHHUHLZHUN]HXJHQ IU GLH LQWHUQDWLRQDOH $XWRPRELOLQGXVWULH $P 6WDQGRUW 6FK|QKHLGH EHVFKlIWLJHQ ZLU GHU]HLW PHKU DOV 0LWDUEHLWHULQQHQ XQG 0LWDUEHLWHU :LU VXFKHQ ]XP QlFKVWP|JOLFKHQ =HLWSXQNW HLQHQ 0LWDUEHLWHU IU 0RQWDJHDUEHLWHQ PZ DXI GHP *HELHW GHV :HUN]HXJ XQG )RUPHQEDXV ,KU 3URILO DEJHVFKORVVHQH $XVELOGXQJ DOV WHFKQLVFKHU 0RGHOOEDXHU PZ :HUN]HXJPDFKHU:HUN]HXJPHFKDQLNHU PZ 0DVFKLQHQEDXHU PZ RGHU YHUJOHLFKEDUH $XVELOGXQJ DXFK 4XHUHLQVWHLJHU PZ VLFKHUHU 8PJDQJ PLW GHQ JlQJLJHQ 0HWKRGHQ XQG 0DVFKLQHQ GHU 0HWDOOEHDUEHLWXQJ VRZLH (UIDKUXQJ PLW GHUHQ (LQULFKWXQJ (UIDKUXQJHQ LP %HUHLFK GHV =XVDPPHQEDXV YRQ )RUPHQ XQG :HUN]HXJHQ ZQVFKHQVZHUW %HUHLWVFKDIW ]XU 6FKLFKWDUEHLW ,KUH YROOVWlQGLJHQ %HZHUEXQJVXQWHUODJHQ VHQGHQ 6LH ELWWH ELV ]XP DQ 0RGHOOEDX 6FK|QKHLGH *PE+ /LQGHQVWUDH 6FK|QKHLGH 7HO )D[ 0DLO LQIR#PEVFKRHQKHLGHGH 3637784-10-1 Es gibt Menschen, die haPatrick ben schon Probleme, in ihLattner rer Akten- oder Handtasche Fachkraft für Ordnung zu halten. Sie beLagerlogistik halten den Überblick über die geschätzt eine Million FOTO: BETEC Teile in Ihrem Lager. Wie lautet ihr Erfolgsgeheimnis? tration. Das Suchen können wir Na ja, eine Million Teile sind es uns nur zu Ostern leisten (lacht). nicht (lacht). Aber ich glaube, dass wir rund 40.000 verschie- DIE BETEC BEFESTIGUNGSTECHNIK dene Artikel am Lager haben. GmbH sucht derzeit Auszubildende für die Und auch das ist ja schon eine be- Lagerlogistik sowie für das Büromanageachtliche Menge. Für uns kann es ment. Weitere Informationen gibt es unter nur einen Grundsatz geben: Ord- der Rufnummer 0371 5204415 und per Mail. nung, Disziplin und volle Konzen» l.pietschmann@betecnet.de % 0 /"0555% '/ /0 $ $ #5% %$$ 1 %805/ 5 -8 #5. <2<2 #0% 5;3'5#% #'% <617(37716 #: <617(376221 $ # !9 00 /0%, /0)%8%0$% "/ *$39+ $!""! " &! !" % !% " % !$ $ !! "% (! % ! 80 #8%0)#5; )% <(,<&,7<( */ 58% /%+ %"!! %%$ !%$" )% '! !%""$)% %)!! %$"%"%"" ! !% %" % ! "!$ (!% !$ 3622600-10-1 AUS- & WEITERBILDUNG FREITAG, 3. JULI 2015 SEITE 5 ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG Auslandsstudium wenig attraktiv STUDIE Bei deutschen Studierenden sind die deutschsprachigen Nachbarländer beliebter als ferne Ziele D eutschland nutzt zu wenig das Arbeitsmarktpotenzial ausländischer Studierender: An den Hochschulen im Land gibt es zwar immer mehr junge Menschen mit ausländischen Wurzeln. Doch 41 Prozent von ihnen brechen das Studium wieder ab, von den erfolgreichen Absolventen bleiben nach Studienabschluss nur rund 44 Prozent in Deutschland. Dies sind die zentralen Ergebnisse des „HochschulBildungs-Reports 2020“ von Stifterverband und Beratungsunternehmen McKinsey & Company. „Diese Zahlen sind alarmierend, denn für jedes zweite Unternehmen in Deutschland sind ausländische Studierende mittlerweile wichtig, um den eigenen Fachkräftebedarf zu decken, Ten- denz steigend“, erläuterte McKinsey-Direktor Jürgen Schröder die Ergebnisse einer für den Report erstellten repräsentativen Umfrage unter 230 Unternehmen in Deutschland. Die Studie zeigt auch: Während die Zahl der ausländischen Studierenden an deutschen Hochschulen kontinuierlich steigt, stagniert die Zahl der deutschen Studierenden, die für ihr Studium auch ins Ausland gehen, seit Jahren bei rund sechs Prozent. Der Anteil der Studierenden mit Auslandspraktikum ging sogar von 17 auf 13 Prozent zurück. Hinzu kommt: Bei den deutschen Studierenden sind die Nachbarländer beliebter als ferne Ziele. Der Anteil von Österreich, Schweiz und Benelux stieg seit 2001 von 28 auf zuletzt 54 Prozent. „Nichts gegen ein Studium in diesen teilweise deutschsprachigen Ländern“, sagte McKinsey-Direktor Jürgen Schröder. „Aber Fakt ist, dass deutsche Studierende dort wahrscheinlich nicht in dem Maße die Fähigkeiten erlernen, die global aufgestellte Unternehmen auf außereuropäischen Märkten benötigen.“ Zu oft scheitere das Auslandsstudium immer noch an finanziellen Hürden. „Junge Menschen aus bildungsfernen Schichten studieren nicht nur generell seltener, sie gehen auch deutlich seltener für ein Studium ins Ausland“, sagt Jürgen Schröder. Nur jeder zehnte Studierende mit bildungsfernem Hintergrund habe Ferne Ziele sind für deutschen Studenten in Sachen Auslandsstudisich für ein Auslandsstudium ent- um offensichtlich wenig attraktiv. Seit Jahren stagniert die Zahl schieden. der Auslandsaufenthalte. FOTO: CONTRASTWERKSTATT/FOTOLIA Medizinische Fachberufe unter einem Dach MediCampus bündelt in der Chemnitzer Innenstadt fünf Berufsfachschulen – Vietnamesen bereichern Schulalltag ,Q IR UP LH UH Q 6L H VL FK schied zwischen den Kulturen groß, aber unsere Schüler unterstützen die jungen Vietnamesen bei der Integration, wo sie nur können, und für unseren mediCampus ist dies eine wirkliche Bereicherung“, sagt Schulleiterin Simone Pitsch. DER MEDICAMPUS der F+U Sachsen gGmbH befindet sich an der Rochlitzer Straße 29 in Chemnitz. Telefonisch sind die Mitarbeiter unter der Rufnummer 0371 6660157 erreichbar. » www.fuu-medicampus.de 0HLQH $XVELOGXQJ EHL GHU 6SDUNDVVH 9RJWODQG : $XVELOGXQJHQ8PVFKXOXQJHQ MH W ] W tung Altenpflege am mediCampus. Im August werden weitere 22 Schülerinnen und Schüler die weite Reise aus Asien nach Deutschland antreten. Damit ist der mediCampus nach eigenen Angaben sachsenweit die einzige Schule, die mit dieser Maßnahme auf den Fachkräftemangel reagiert. „Bevor die Azubis zu uns kommen, werden sie in ihrem Heimatland ein Jahr lang auf ihr neues Leben in Deutschland vorbereitet. Natürlich ist der Unter- '( %LOGXQJVDQJHERWH Auch in den fünf Fachkabinetten vor Ort wird das gelernte regelmäßig in praktischen Einheiten umgesetzt. Darüber hinaus bedeutet das Wort mediCampus viel mehr, der Campus spiegelt das Leben wider. Die Schüler bringen sich auch außerhalb des Unterrichts ein, organisieren Schulfeste und jubeln gemeinsam beim Schulsportfest. Seit September 2014 befinden sich auch zwölf vietnamesische Auszubildende in der Fachrich- ' – darunter Altenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger, Rettungsassistenten, Rettungssanitäter und Krankenpflegehelfer. „Die Vermittlung beginnt im Prinzip schon während der Ausbildung, wenn sich Schule und Praxis alle sechs Wochen abwechseln“, erklärt Schulleiterin Simone Pitsch. „Wir legen von vornherein großen Wert auf den praktischen Bezug. Dafür arbeiten wir mit fast 140 Kooperationspartnern zusammen.“ 6WDDWOLFK DQHUNDQQWHU +HLOHU]LHKXQJVSIOHJHULQ : : 6WDDWOLFK DQHUNDQQWHU (U]LHKHULQ $1 M ediCampus – der Name sagt eigentlich schon alles. Fünf Berufsfachschulen unter einem Dach bilden in der Chemnitzer Innenstadt das berufliche Fundament für rund 400 Schüler, die in Gesundheitsfachberufen Fuß fassen wollen und garantiert auch werden. Denn die Vermittlungsquote liegt nach Angaben des Schulträgers, der F+U Sachsen gGmbH, bei 100 Prozent. Alle Absolventen des vergangenen Jahres sind in Arbeit 6 3$ 5 . $ 6 6 ( 9 2 *7 / 6WDDWOLFK JHSUIWHU 6R]LDODVVLVWHQWLQ $OWHQSIOHJHULQ :HLWHUELOGXQJHQ 0RGXODUH 4XDOLIL]LHUXQJ LP %HUHLFK GHU PRELOHQ XQG VWDWLRQlUHQ 3IOHJH $OOWDJVEHJOHLWHULQ $XVIKUOLFKH ,QIRUPDWLRQHQ ]X DOOHQ $XV XQG :HLWHUELOGXQJHQ DXFK ]X EHUXIVEHJOHLWHQGHQ $QJHERWHQ VRZLH DNWXHOOH 7HUPLQH ILQGHQ 6LH LP ,QWHUQHW RGHU WHOHIRQLVFK XQWHU ZLU EHUDWHQ 6LH JHUQ %HZLUE 'LFK MHW]W %DQNNDXIPDQQIUDX %DFKHORU RI $UWV ,1)250$7,21 %(5$781* $10(/'81* ZZZVSDUNDVVHYRJWODQGGHNDUULHUH )DFKVFKXOH )DFKEHUHLFK 6R]LDOZHVHQ %HUXIVIDFKVFKXOH IU $OWHQSIOHJH %HUXIVIDFKVFKXOH IU 6R]LDOZHVHQ :HQQ·V XP *HOG JHKW 6SDUNDVVH 9RJWODQG 6WDDWOLFK DQHUNDQQWH (UVDW]VFKXOHQ 6WDXIIHQEHUJVWUDH $XHUEDFK9 ZZZVR]LDOZHVHQZLWWGH 3637484-10-1 3634860-10-1 AUS- & WEITERBILDUNG SEITE 6 FREITAG, 3. JULI 2015 ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG So meistert ein Meister das Studium QUALIFIZIERUNG Mit Fleiß und Ehrgeiz zum Hochschulabschluss – Bereicherung für alle Studierenden S eit drei Jahren kann auch an den sächsischen Hochschulen mit dem Meisterbrief ein Studium begonnen werden. In den Augen von Franziska Lorz ist der Typ Student, der nicht von der Schulbank, sondern aus dem Arbeitsleben in den Hörsaal wechselt, ein deutlicher Gewinn für die Hochschule. „Die vielfältigen beruflichen Kompetenzen und Praxiskontakte bereichern die Lehrveranstaltungen für alle Studierenden“, sagt die 30-Jährige. Sie ist an der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) für die Bereiche Studienzugang, Anerkennung und flexible Studienmodelle zuständig. Der Weg zum Studium Beruflich Qualifizierte mit einer Aufstiegsfortbildung (zum Beispiel Meister, Techniker, Fachkrankenpfleger) haben an der Westsächsischen Hochschule Zwickau freien Zugang zu allen Bachelor- und Diplomstudiengängen. Mit einer Ausbildung und dreijähriger, einschlägiger Berufserfahrung kann nach einer erfolgreichen Zugangsprüfung fachbezogen studiert werden. Die Zugangsprüfung besteht aus vier Prüfungen in Deutsch, Englisch, Mathematik und einem studiengangsbezogenen Fach. Daniel Goldstein Student mit Meisterbrief FOTO: PRIVAT Ausbildung, Gesellenprüfung, Meisterschule, Studium – Daniel Goldstein ist diesen Weg an der WHZ gegangen. Im Moment schreibt der 35-Jährige an seiner Diplomarbeit. „Wer die Hochschulreife durch das Abitur erworben hat, sollte aus meiner Sicht das Studium zeitnah nach der Schule beginnen. Mit zunehmenden Alter wird das Studieren definitiv nicht leichter. Zum einen vergisst man doch viel Grundwissen aus der Schulzeit, und zum anderen kommen bei fest eingespieltem Lebensstandard, der sich im Laufe der Zeit entwickelt, Mit dem Meisterbrief studieren, an der Westsächsischen Hochschule ist das möglich. auch noch finanzielle Probleme dazu“, erzählt er. Allerdings sagt er auch ganz deutlich: „Besitzt man aber kein Abitur, ist der Weg, den ich eingeschlagen habe, meist die letzte Chance, den Abschluss als Diplomingenieur zu erlangen.“ Die WHZ jedenfalls ist auf die besonderen Anforderungen der Studenten ohne Abitur vorbereitet. So gibt es zur Studienvorbereitung in diesem Jahr zum zweiten Mal ein spezielles Mathe-Vorbereitungsangebot. Zur Vorbereitung auf die Zugangsprüfung für Gesellen stehen Online-Lernma- terialien zur Verfügung. Daniel Goldstein gibt ohne Umschweife zu, dass er im Grundstudium vor allem mit den Anforderungen in Mathematik zu kämpfen hatte. Grundsätzlich gelte aber: Mit Fleiß und Ehrgeiz ist das Studium zu schaffen. „Die Motivation und der Ehrgeiz, das Studium zu bestehen und vor allem in der Regelzeit zu absolvieren, ist größer, wenn eine Familie und Kinder finanziell versorgt werden müssen“, sagt er. Besonders im Hauptstudium habe er von seiner Ausbildung profitiert. „Ich hatte schon gewis- FOTO: ANDY_DI/ FOTOLIA ses Grundverständnis der meist komplexen Zusammenhänge an einem Fahrzeug. So fiel es mir leichter, den vermittelten Stoff zu verstehen und umzusetzen“, sagt er. Zudem habe er durch seine Tätigkeit als KfZ-Meister in den Vorlesungen schon grob abschätzen können, welches Wissen „nice to know“ und welches Prüfungsrelevant sein könnte. Einen Plan für die Zukunft hat Daniel Goldstein auch schon. Mit dem Diplom in der Tasche will er gern als Ingenieur und Sachverständiger für eine große deutsche Prüforganisation arbeiten. Bewerbungsschluss an der Westsächsischen Hochschule ist der 31. August. Weitere Informationen gibt es per Telefon unter 0375 5361184 und per Mail Studienberatung@fh-zwickau.de. Vorbereitungskurse Mit Vorbereitungskursen in Physik, Elektrotechnik und Englisch sowie Mathematik für Ingenieure beziehungsweise Wirtschaftswissenschaftler erleichtert die Westsächsische Hochschule Zwickau auch in diesem Jahr allen Studienanfängern den Einstieg ins Studium. Die Kurse beginnen am 7. September und dauern jeweils vier Tage. Anmeldung per Mail an: mentor-kurse@fh-zwickau.de "2 5&. 95% -($ ( )( %( ( %( (% % ( ( ( ( & ( ( % % %% %( %% "- "2& 5, , (2$"& 6-"&."& (27- 25-.%"&- !2.2&&#& -%"22$ 52 .5!2 (%+ -.)&$"! 2-55& , $2-.6(-.(- ,,, 'LH (U]JHELUJVEDKQ ² 0RELOLWlW YRQ $QQDEHUJ ELV =ZLFNDX %LWWH HLQVWHLJHQ ]XU (QWGHFNHUWRXU 'DV (U]JHELUJH LVW UHLFK DQ 6HKHQVZUGLJNHLWHQ XQG WRXULVWLVFKHQ =LHOHQ 'LH (U]JHELUJVEDKQ EULQJW 6LH KLQ 1DFK &KHPQLW] =ZLFNDX 6FKZDU]HQEHUJ -RKDQQJHRUJHQVWDGW 2OEHUQKDX $QQDEHUJ%XFKKRO] XQG RKQH 8PVWHLJHQ DQ :RFKHQHQGHQ EHU GLH WVFKHFKLVFKH *UHQ]H QDFK .DUORY\ 9DU\ $OVR (LQVWHLJHQ XQG GDV (U]JHELUJH HQWGHFNHQ 6FKQHOO EHTXHP XQG JQVWLJ ZHLWHUH ,QIRV XQWHU ZZZEDKQGHHU]JHELUJVEDKQ !- 7-5& -"!2& " "22 & "& - ($&& "(&$6-7$25&& ($& !&- 5 .2- *3 :'**/ !%&"29 *&!# *' '" * "& $8 +(-2+$297 :'3: "!2&.2"& "&-"!.(-2 *&!'*#" '& -$ -5&.! -"($.2- 0* :'**4 !%&"29 *&!#& *& " -". "29 -.&- 2- *: :'// "-7". *&!'"#! * !" (!"% ".#- )$"29- "$5& 3 :''0 -"&- *&!&"&# " 'LH %DKQ PDFKW PRELO 3632679-10-1 3637272-10-1 AUS- & WEITERBILDUNG FREITAG, 3. JULI 2015 SEITE 7 ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG Neue Initiative gestartet Immer am Zug Partner bündeln Berufsorientierung W Mit der „Initiative Berufsorientierung (IBO) Chemnitz“ gehen Arbeitsagentur, Stadtverwaltung, Handwerkskammer, Industrieund Handelskammer, Bildungsagentur, Wirtschaftsförderung und beteiligte Unterstützer jetzt neue Wege. „Berufsorientierung ist ein wesentlicher Baustein zur Fachkräftesicherung in der Region. Daher ist es umso wichtiger, dass alle daran beteiligten Partner an einem Strang ziehen. Jeder bringt so sein Know-how ein und die Ressourcen werden dabei effektiv genutzt. Mit Blick in die Zukunft und koordiniert gehen wir gemeinsam diesen neuen Weg“, sagt Angelika Hugel, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Chemnitz. Ziel von IBO Chemnitz ist es, eine neutrale, branchenübergreifende und praxisnahe Berufsorientierung in der Stadt Chemnitz für alle Schüler zu gewährleisten. Wichtige Partner sind dabei die Unternehmen der Region. Das Konzept der Initiative umfasst unter anderem die Integrierung der Eltern bei der Berufsorientierung, Werkstatttage zum Schnuppern in den einzelnen Berufsfeldern, Unternehmensbesuche sowie Potentialanalysen zur Stärkenfindung. AUSBILDUNGSBETRIEBE, die Infos zum Projekt wünschen, können sich per Mail an die Koordinatorin des Projektes wenden. » anna.rammelt@stadt-chemnitz.de Für Sabine Lamm ist der Job als Triebfahrzeugführerin eine schöne Herausforderung er auf der Suche nach einem Nine-to-Five-Job, also einer Arbeitszeit von 9 bis 17 Uhr ist, für den ist der Job als Lokführer ganz gewiss nichts. „Wer als Triebfahrzeugführer arbeiten möchte, der muss sich darüber bewusst sein, dass der Schichtbeginn unregelmäßig ist und auch an Wochenenden und Feiertagen gearbeitet werden muss“, sagt Wolfgang Leibiger, Leiter Verkehrsbetrieb bei der Erzgebirgsbahn. Unregelmäßiger Schichtbeginn heißt, dass sich die Arbeitszeit nach dem Fahrplan der Bahn richtet. Wenn also an einem Montag der erste Zug der Erzgebirgsbahn um 4.36 Uhr den Chemnitzer Bahnhof in Richtung Annaberg-Buchholz verlassen soll, dann muss der Lokführer pünktlich zum Vorbereitungsdienst erscheinen. Trotz dieser unregelmäßigen Arbeitszeiten kann sich Sabine Lamm keinen besseren Job vorstellen. „Ich habe mich zu DDRZeiten zum Facharbeiter für Eisenbahnbetrieb ausbilden lassen, dann viele Jahre als Schaffner gearbeitet und schließlich eine neue Herausforderung gesucht“, sagt die 43-Jährige. Also ließ sie sich 2007 zur Triebfahrzeugführerin umschulen. „Am Anfang hatte ich ein bisschen Bammel vor der technischen Komponente des Jobs, heute weiß ich, dass sich das alles handeln lässt“, sagt sie. Wolfgang Leibiger kann dieser Aussage nur zustimmen. Er sagt aber auch: „Wer glaubt, dass das Fahren einer Lok einfacher als Autofahren ist, weil der Zug auf Sabine Lamm hat als Triebfahrzeugführerin ihren Traumjob gefunden. einer Schiene geführt wird, der irrt sich gewaltig.“ So gebe es im Eisenbahnverkehr ganz andere Regeln und Zeichen als im Straßenverkehr. Die müssten natürlich gelernt und beherrscht werden. Auch die Technik eines Schienenfahrzeuges müsse man erst einmal durchschauen. Deshalb sei es auch schwer zu sagen, wie lange eine Umschulung im Einzelfall dauert. „Das hängt ganz davon ab, welche Grundkenntnisse der Bewerber mitbringt. Mit einer Dauer von zwölf Monaten sollte man aber schon rechnen“, so der Leiter Verkehrsbetrieb. Wer sich für die Umschulung interessiert, der sollte neben technischem Verständnis auch den Umgang mit Menschen mögen. „Früher war es ja so, dass der Lokführer auf seiner Lok saß und für die Fahrgäste nicht erreichbar war. Heute ist er auf den Bahnhöfen auch Ansprechpartner für unsere Kunden“, sagt Wolfgang Leibiger. Wenn Sabine Lamm mit den Fahrgästen ins Gespräch kommt, dann hört sie immer wieder: „Eigentlich müssten Sie für diesen Job Urlaub nehmen, so schön ist die Fahrt durch das Erzgebirge.“ Ihre Lieblings- FOTO: ANDREAS SEIDEL tour ist die von Chemnitz nach Annaberg-Buchholz und Cranzahl. Aussuchen kann sich die Chemnitzerin ihre Strecken freilich nicht. Wer wann auf welcher Strecke unterwegs ist, wird mit dem Dienstplan festgelegt. „Das heißt mitunter auch, dass man nicht bei jeder Familienfeier mit dabei sein kann. Dafür bekommt man auch unter der Woche einmal einen Tag frei, was auch nicht zu verachten ist“, sagt sie. MEHR INFOS zur Umschulung zum Triebfahrzeugführer bei der Erzgebirgsbahn gibt es unter der Rufnummer 0371/493-3041. 7ESTS¼CHSISCHE (OCHSCHULE :WICKAU 5NIVERSITY OF !PPLIED 3CIENCES 6OM "ERUF ZUM 3TUDIUM 9 3TUDIUM AUCH OHNE !BITUR UND &ACHHOCHSCHULREIFE 9 $IREKTER %INSTIEG FÔR -EISTER 4ECHNIKER UND &ACHWIRTE 9 :UGANGSPRÔFUNG FÔR "EWERBER MIT ABGESCHLOSSENER !USBILDUNG )NFORMATION UND "ERATUNG 3TUDIENBERATUNG 3TUDIENBERATUNG FHZWICKAUDE WWWFHZWICKAUDE 3637650-10-1 3627841-10-1 AUS- & WEITERBILDUNG SEITE 8 FREITAG, 3. JULI 2015 ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG Kleine Fachschule mit motivierten Schülern $XVELOGXQJ QXW]HQ 6LH GLH &KDQFH .RPPHQ 6LH ]XU 'HXWVFKHQ 5HQWHQYHUVLFKHUXQJ 0LWWHO GHXWVFKODQG HLQHP PRGHUQHQ XQG NXQGHQRULHQWLHUWHQ 'LHQVWOHLVWXQJVXQWHUQHKPHQ XQG 7U§JHU GHU JHVHW] OLFKHQ 5HQWHQYHUVLFKHUXQJ :LU ELHWHQ $XVELOGXQJV XQG 6WXGLHQSO§W]H LQ 'UHVGHQ /HLS]LJ +DOOH XQG (UIXUW :HLWHUH ,QIRV XQWHU ZZZGHXWVFKHUHQWHQYHUVLFKHUXQJPLWWHOGHXWVFKODQGGH 3637859-10-1 )OHLVFKIDFKYHUNlXIHULQ )OHLVFKHULQ .RFK.|FKLQ ,QGXVWULHNDXIIUDX PDQQ .DXIIUDXPDQQ IU %UR PDQDJHPHQW NHV (LQ VWUDQUHKPHQ 8QWH VLFK IUHXW DXI 6LH +DQGHO9HUWULHEV XQG .RRSHUDWLRQVPDQDJHPHQW :LU IUHXHQ XQ %L WWH VHQGHQ V DXI ,KUH %HZHUEXQJ 6LH ,KUH 8QW HUODJHQ DQ )OHLVFKH L 5LFKWH 3HUVRQDUH ODEWHLOXQJU 5LQJVWUD H 2H GHUDQ EHZHUEXQJ #ULFKWHUI OHLVFKZDU HQGH 3632647-10-1 KARRIERE Chemnitzer Fachschule für Technik fördert individuell A xel Inkermann, Leiter der Chemnitzer Fachschule für Technik des Bildungswerkes der Sächsischen Wirtschaft, macht kein Geheimnis daraus: „Wer den Abschluss als Staatlich geprüfter Techniker für Mechatronik in einem vierjährigen Teilzeitmodell erwerben möchte, der braucht den unbedingten Willen dazu und den Rückhalt von Arbeitgeber und Familie.“ Die Weiterbildung, die als berufsbegleitende Maßnahme sachsenweit nur in Chemnitz angeboten werde, sei sehr anspruchsvoll. „Doch wir haben das Ziel, dass alle unsere Teilnehmer den Abschluss erfolgreich erreichen“, sagt Axel Inkermann. Der große Vorteil der Fachschule: Sie ist relativ klein. Das Fachschulstudium zum Staatlich geprüften Techniker für Mechatronik wird seit 2004 natürlich auch in Vollzeit angeboten. „Mittlerweile haben weit mehr als 200 Fachschüler diesen Ausbildungsgang erfolgreich absolviert und eine neue Herausforderung im mittleren Management in verschiedenen Unternehmen der Region gefunden“, freut sich Axel Inkermann. Er sei stolz darauf, dass der größte Teil der Absolventen zumeist in der Region Chemnitz, aber auch darüber hinaus hochwertige Anstellungen gefunden habe. Die ehemaligen Schüler arbeiten zum Beispiel als Qualitätsmanager im Werkzeugund Fahrzeugbau, als Konstrukteure im Automobilbau, als Programmierer in der Automatisierungstechnik oder haben sich An der Fachschule für Technik wird in kleinen Klassen zum Staatlich geprüfter Techniker für Mechatronik weiterqualifiziert. FOTO: PRIVAT selbstständig gemacht. „Da die Schüler in ihrer zweijährigen Vollzeitausbildung parallel auch die Fachhochschulreife erwerben können, haben sich einige von ihnen auch für ein weiterführendes Studium zum Diplomingenieur Mechatronik entschieden“, sagt Axel Inkermann. Bemerkenswert: Bereits zweimal stellte die Schule Die Qualifizierung einen sächsischen Einser-AbituriDas Fachschulstudium zum enten. Zudem wurde das Ergebnis einer Technikerarbeit zum PaStaatlich geprüften Techniker tent angemeldet, zwei andere Ardauert zwei Jahre in Vollzeit. beiten wurden in den vergangeZugangsvoraussetzungen sind nen beiden Jahren mit dem sächsischen Technikerpreis ausgeein einschlägiger Berufsabschluss und mindestens ein Jahr zeichnet. Ausschlaggebend für die Erfolge der Fachschüler seien Berufserfahrung. deren hohe Motivation und die An der bsw-Fachschule für sehr individuelle Arbeit an der Schule. „Die Klassenstärke in der Technik beginnt das nächste Fachschulstudium am 24. August. Fachschule liegt bei maximal 20 Schülern, wodurch die individuelWeitere Informationen gibt es len Stärken eines jeden Einzelnen unter der Rufnummer 0371 werden können“, 56362323 und per Mail unter fs- gefördert macht Axel Inkermann deutlich. chemnitz@bsw-mail.de. <ZhjcY]Z^i ^c WZhiZc =~cYZc " ! 'X VXFKVW GLH SDVVHQGH /HKUVWHOOH" :LU KDEHQ UXQG LP $QJHERW ZZZKZNFKHPQLW]GHOHKUVWHOOHQERHUVH ! " ! ! :::+:.&+(01,7='( 3638955-10-1 3638832-10-1 AUS- & WEITERBILDUNG FREITAG, 3. JULI 2015 SEITE 9 ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG Für Pioniere der Elektromobilität NACHHALTIG Handwerkskammer Chemnitz bietet besonderes Weiterbildungsangebot an N ein, auf der Überholspur sind die Elektrofahrzeuge in Deutschland wahrlich noch nicht angekommen. Doch die Zahl der Optimisten, die meinen, dass alles nur noch eine Frage der Zeit sei, steigt ständig. Stefan Krug, stellvertretender Leiter der Bildungs- und Technologiezentren bei der Handwerkskammer Chemnitz, gehört ohne Zweifel dazu. „Die Marktdurchdringung beginnt im Kopf der Menschen. Wer einmal ein E-Auto gefahren ist, wird diesen Fahrspaß nicht mehr missen wollen. Eines Tages wird uns das elektrische Fahren ganz selbstverständlich erscheinen, ähnlich wie es heute das Telefonieren mit dem Smartphone ist“, sagt der 35-Jährige. Die Handwerkskammer Chemnitz will ihren Beitrag dazu leisten, dass dieser Wunsch Wirklichkeit wird und hat im Frühjahr als Pilotkurs eine Weiterbildung zum Berater für Elektromobilität gestartet. Im kommenden Jahr wird der Kurs dann regulär angeboten. Die Fortbildung zum Berater für Elektromobilität vermittelt technologieübergreifendes Wissen und behandelt beispielsweise die Integration von Elektro- und Hybridfahrzeugen in Fuhrparks. Besondere Beachtung wird dabei der Wirtschaftlichkeit und Ökobilanz sowie der Integration von Elektromobilität in dezentrale Energieversorgungsstrukturen geschenkt. Verteilt wird das Ganze auf die drei Handlungsfelder Beratung zur E-Mobilität in Querschnittsbereichen, Beratung zur E-Mobilität im Kfz-Bereich und Beratung zur E-Mobilität im Elektro- und IT-Bereich. Jedes Handlungsfeld besteht dabei aus drei bis vier Modulen. Das Modul „Fahrzeuge mit alternativen Antrieben“ hat Stefan Krugs Kfz-Ausbilder Uwe Stürzbecher mitentwickelt. Im Vordergrund steht dabei insbesondere das Hybridfahrzeug mit seinen unterschiedlichen Antrieben. „Hybridfahrzeuge werden bei der Marktdurchdringung des elektrischen Fahrens sicher eine Schlüsselrolle spielen. Sie nehmen dem Fahrer zum einen die Angst, plötzlich mit leerem Akku irgendwo stehen zu bleiben. Zum anderen vermitteln sie gleichermaßen diesen besonderen Fahrspaß, nachdem man per Tastendruck auf das rein elektrische Fahren umgeschaltet hat. Bei der Entwicklung des Moduls war es uns wichtig, genau diesen Nutzen herauszustellen“, sagt Stefan Krug. Am Pilotkurs nehmen nicht nur Mitarbeiter von Firmen des Kfz- und Elektrohandwerks, sondern insbesondere auch Dienstleister teil. „So nutzt beispielsweise ein Car-Sharing Unternehmen die Weiterbildung zum gezielten Aufbau von Beratungskompeten- Die Elektromobilität steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen. Die Handwerkskammer Chemnitz will mit einer Weiterbildung dazu beitragen, dass sich das bald ändert. FOTO: PETAIR/FOTOLIA zen. Allen Teilnehmern ist jedoch tern oder ein zusätzliches ergemeinsam, dass sie Pioniere der schließen wollen“, so Stefan Elektromobilität sind und ihr be- Krug. » www.hwk-chemnitz.de stehendes Geschäftsfeld erwei- " """ $$!$ s !LTENPmEGERIN 6OLLZEIT UND 4EILZEIT \ &ÚRDERUNG àBER !F!*OBCENTER "!FÚ' s 'ESUNDHEITS UND +RANKENPmEGERIN \ &ÚRDERUNG àBER !F!*OBCENTER "!FÚ' s +RANKENPmEGEHELFER \ &ÚRDERUNG àBER !F!*OBCENTER "!FÚ' s 2ETTUNGSSANITËTER 6OLLZEIT UND 4EILZEIT \ &ÚRDERUNG !!*OBCENTER s .OTFALLSANITËTER \ &ÚRDERUNG àBER !F!*OBCENTER "!FÚ' " s ,EITUNGSAUFGABEN IN 0mEGEEINRICHTUNGEN \ 3ËCHS'F"6/&ÚRDERUNG àBER !F!*OBCENTER s "ETREUUNGSKRËFTE e B 3'" 8) 6OLLZEIT \ &ÚRDERUNG àBER !F!*OBCENTER s 0RAXISANLEITUNG \ 3ËCHS'F"6/&ÚRDERUNG àBER !F!*OBCENTER s (YGIENEBEAUFTRAGTERIN IN 0mEGEEINRICHTUNGEN \ 3ËCHS'F"6/&ÚRDERUNG àBER !F!*OBCENTER s *AHRESFORTBILDUNGEN FàR "ETREUUNGSKRËFTE IN 0mEGEEINRICHTUNGEN e B 3'" 8) " " # " " " " &*! &! 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JULI 2015 ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG Nachhaltig verknüpft In Mittweida lernen Studenten, die Welt von morgen zu gestalten I 3631708-10-1 i >Vi vØÀ LiÀÕvV i <ÕÕvÌt 1ÃiÀi ÕÃL`Õ}i ÉÜ® >L -V Õ> À Óä£xÉÓä£Èt U -Ì>>ÌV }i«ÀØvÌiÀ i`âÃV iÀ ÕiÌ>ÌÃ>ÃÃÃÌiÌ U >V >}iÃÌiÌiÀ vØÀ i`i Õ` vÀ>ÌÃ`iÃÌi q i`âÃV i ÕiÌ>Ì 1ÃV ÕÕ}® U -Ì>>ÌV >iÀ>ÌiÀ *`}i i`° Õ~«vi}i® U -Ì>>ÌV >iÀ>ÌiÀ ÃiÌiÀ 7] >ÕV >à 1ÃV ÕÕ}® U -Ì>>ÌV }i«ÀØvÌiÀ -â>>ÃÃÃÌiÌ LÌÕÀ É ,i>ÃV Õ>LÃV ÕÃî U -Ì>>ÌV >iÀ>ÌiÀ Àâi iÀ U Ìi«vi}iÀ *ÀØvÕ} }iB~ Ìi«vi}i}iÃiÌâ] >ÕV >à 1ÃV ÕÕ}® ÕÃØvÌi Õ` iÜiÀLÕ}i\ "*/ q -V Õi Ì <ÕÕvÌ }ii° -V ÕÌÀB}iÀ}iÃiÃV >vÌ L ÀLiÃÌÀ>~i £Ç] änäxÈ <ÜV>Õ] /iiv\ äÎÇxÉÓÇ££{ä] ÜÜÜ°LvÃâ°`i 3602290-10-1 6FKRQ JHK|UW" :LU VXFKHQ GLFK +|UJHUlWHDNXVWLNHU ² (LQ %HUXI PLW =XNXQIW )U XQVHUH )DFKJHVFKlIWH LQ =ZLFNDX 5HLFKHQ EDFK 5RGHZLVFK XQG $XHUEDFK VXFKHQ ZLU ² GLH +|UH[SHUWHQ GHU WHU]R=HQWUHQ ² DXIJHVFKORVVHQH HQJDJLHUWH XQG WHDPIlKLJH $XV]XELOGHQGH P Z ]XP +|UJHUlWHDNXVWLNHU m Studiengang Energie- und Umweltmanagement, der erst seit 2012 an der Hochschule in Mittweida angeboten wird, werden jetzt die ersten Absolventen in die Wirtschaft entlassen und stoßen dort auf große Nachfrage. „Der Bedarf an Energie- und Umweltmanagern ist groß – auch regional. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen schauen sich nach akademisch ausgebildeten Fachleuten aus diesem Bereich um. Es geht für sie weniger um Imagepflege, sondern vielmehr um echte Einsparpotenziale, die unsere Absolventen in den Unternehmen aufdecken und umsetzen“, sagt Ralf Hartig von der Fakultät Elektround Informationstechnik. Der Professor ist gleichzeitig auch Leiter des Instituts für Energiemanagement an der Hochschule Mittweida (ifem). Energie- und Umweltmanager beherrschen Verfahren, um die natürliche Umwelt vor- oder nachsorgend zu schützen. Sie kümmern sich um die ressourcenschonende Erzeugung, zuverlässige Verteilung und schließlich den effizienten Einsatz von Energie. Spätestens dort begegnen sie Immobilien- und Facilities-Managern. Auch dieser Studiengang wird in Mittweida angeboten. „Unser Angebot zeichnet sich – auch im deutschlandweiten Vergleich – dadurch aus, dass inhalt- Wie lassen sich Gebäude nachhaltig managen – diese Frage steht im Mittelpunkt eines Studienangebotes an der Hochschule Mittweida. FOTO: MOJOLO/FOTOLIA lich dem Thema Gebäudetechnik ein Schwerpunkt gewidmet und in der Vermittlung auf integrierte Projekte besonderen Wert gelegt wird“, erläutert Jan Schaaf von der Fakultät Maschinenbau. Er hat die Professur Immobilienund Gebäudemanagement inne. Die Gebäudetechnik werde künf- (= $70%=7 /,2=-F (-=++($-= 08@-$- A7 ( @=/,=(/- 7@ @= 7 7 /+$ 7 7/88 @=/,=(//+@=(/-8 , @ (-, 7 A&7-' - &78=++7@-&-$($- -(=7 B/- /,2+==+08@-$- (- 7 7/F88' @- 7=($@-$8@=/,=(/-5 " s ($-B7-=C/7=+(& 78=++@-$ B/- /-F2=- A7 */,2+D +@ s @7& A&7@-$ 7 (,@+=(/- F@7 8(&7@-$ ++7 7/F88 8/C( 7 *=F(= s 78=++- B/- #(-'7/$7,,- @- /*@,-==(/-s ,8=F@-$8=7@@-$ - 7 -+$ s $8&+/88- =&-(8& @8(+@-$;=@(@, 3&7(&=@-$ 8&(--@ +*=7/=&-(* /7 B7$+(&74 s /,2=-F (- 7 (,@+=(/- B/- //=78E8=,3F55 7/88 (,@+= /4 s 7 &7@-$ (, -+$-@';8/-7,8&(--@ B/- /7=(+ s 7&-+@-$88(&7 @=8&' @- (+7C(8 -$+(8&*--=-(88 %HZHUEXQJHQ DQ WHU]R=HQWUXP $XHUEDFK )UDX 'RUHHQ 0LQQHURS %UHLWVFKHLG6WU $XHUEDFK 7HO DIE DREI BACHELORSTUDIENGÄNGE laufen jeweils über sechs Semester. » www.hs-mittweida.de :DV VROOWHVW GX PLWEULQJHQ" ǹ $ELWXU RGHU PLWWOHUH 5HLIH ǹ KDQGZHUNOLFKHV *HVFKLFN ǹ .RPPXQLNDWLRQVIlKLJNHLW ǹ 6SD LP 8PJDQJ PLW 0HQVFKHQ ǹ JXWH .HQQWQLVVH LQ 0DWKHPDWLN XQG 3K\VLN tig im Umgang mit Immobilien – insbesondere mit Bestandsimmobilien – noch mehr an Bedeutung gewinnen, vor allem wenn es um Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit von Immobilien geht. „Dies wird uns auch so aus der Wirtschaft und von potenziellen Arbeitgebern zurückgespiegelt“, macht der Professor deutlich. Im Bereich Energie gibt es zudem erstmals ab kommendem Wintersemester ein gemeinsames Studienangebot mit der Technischen Universität Chemnitz: „Energy Efficiency and Englishes“. Der Studiengang antwortet nach Angaben der Mittweidaer Hochschule auf die Nachfrage nach besonderen Fachleuten: Sie beherrschen die technischen und wirtschaftlichen Aspekte der Energieversorgung – und das vor globalem Horizont. Denn die Energiewirtschaft ist international vernetzt und die Auswirkungen des Ressourcenverbrauchs sind weltweit. Dazu vermittelt der neue Studiengang sowohl die ingenieur- und wirtschaftswissenschaftlichen Kompetenzen im Energiemanagement als auch die sprachlichen und kulturellen Kenntnisse für das internationale Handeln. "!! "! - /,2-E -827&27=-7(- ,BUSJO (FSCFT , 778& =8C(&7 ?" :9G91 @C($8& G:?>9;.>?'?:1 )/82'=85/, ###! (=7 =(+8 !-( A7 - '/5 - C(7 &7 -=788 $C*=6 -- 7@- C(7 @-8 @ &7 C7@-$ @-=7 -$ &77 &+=8B/78=++@-$ @-=7 7 $ +-5 3635431-10-1 3639539-10-1 FREITAG, 3. JULI 2015 AUS- & WEITERBILDUNG SEITE 11 ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG Hörgeräteakustiker bringen die Lebensfreude wieder zurück PORTRÄT Handwerksberuf verlangt technisches Verständnis und Einfühlungsvermögen W ie heißt es so schön: Kein Mensch gleicht dem anderen. Mit Menschen hat Dorothee Voigtberger jeden Tag zu tun. In einem terzoZentrum lässt sich die Pegauerin zur Hörgeräteakustikerin ausbilden. Entsprechend viel Einfühlungsvermögen ist von ihr gefragt. „Mir macht der Umgang mit Menschen sehr viel Spaß, man muss aber auch zwischen den Zeilen lesen können, um die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden zu erkennen“, sagt die 29-Jährige. Wenn man den Kunden die physiologischen Aspekte des Hörens und die technischen Komponenten eines Hörgerätes umfassend und verständlich erkläre, werde das Gespräch für beide Seiten zum Erfolg. Dorothee Voigtberger hat als Hörgeräteakustikerin ihren Traumjob gefunden. „Das Schöne an dem Beruf ist der hohe handwerkliche Anteil. Wir müssen zum Beispiel Ohrpass-Stücke schleifen, um diese an das Ohr des Kunden anpassen zu können“, sagt sie. Deshalb ist für die Ausbildung nicht nur das Abitur oder die mittlere Reife, sondern auch ein gewisses handwerkliches Geschick nötig. „Die Ausbildungszeit beträgt in der Regel drei Jahre und findet ganz nach den Bestimmungen des Handwerks im dualen System statt, welches das Besuchen eines Block-Berufsschulunterrichts bedeutet. Die Berufsschule befindet sich in der schönen Hansestadt Lübeck“, sagt Doreen Minnerop, Hörgeräteakustik-Meisterin im terzo-Zentrum im vogtländischen Auerbach. „Hörgeräteakustiker haben täglich die Möglichkeit, Menschen mit Hörbeeinträchtigung wieder mehr Lebensqualität und Freude zu schenken“, sagt Dorothee Voigtberger. Dass sei nur einer der Gründe, warum sie den Beruf liebe und schätze. Dass sie zur Berufsschule bis an die schleswigholsteinische Ostseeküste fahren muss, sei kein Nachteil meint Dorothee Voigtberger. „Durch den Blockunterricht wird einem das Wissen in geballter Form vermittelt. Wieder zurück im Ausbildungsbetrieb, kann ich das sofort anwenden.“ Zudem verfüge die Berufsschule über ein Internat. „Dort wird man komplett versorgt, das ist sehr gut.“ Hörgeräteakustiker helfen aber nicht nur Menschen, deren Hörvermögen beeinträchtigt ist, sondern fertigen auch Lärm- denen ist, sondern auch jedes Dorothee Ohr. Das ist eine interessante HeVoigtberger rausforderung, über die ich mich angehende Hör- jeden Tag freue“, so die 29-Jährigeräteakustikerin ge. FOTO: PRIVAT schützer für den Arbeitsalltag, Freizeit und Sport an. Das Besondere dabei: „Für uns gilt, dass nicht nur jeder Mensch verschie- FÜR WEITERE FRAGEN rund um den Beruf des Hörgeräteakustikers steht Doreen Minnerop vom terzo-Zentrum Auerbach, Breitscheid-Straße 12, per Telefon 03744 212103 oder Mail zur Verfügung. doreen.minnerop@hoergeraete-isma.de % .$ (/( ,$ +%+ /+ .%+%$ + %!$+%- .$% $+ ( ++( $ # 0** (/ (( % 0)& 0&0 # ((+(/" 3638080-10-1 Die Durchführung eines Hörtests ist nur eine der zahlreichen Aufgaben eines Hörgeräteakustikers. Wer sich für den Beruf interessiert, sollte neben guten Noten auch ein gewisses technisches Verständnis mitbringen. FOTO: TERZO Das Berufsbild Hörgeräteakustiker passen Hörsysteme an die individuellen Bedürfnisse ihrer Kunden an. Sie führen Hörtests durch, stellen Otoplastiken her und reparieren Hörhilfen. Die Ausbildung zum Hörgeräteakustiker dauert drei Jahre. In der Ausbildung werden unter anderem Kenntnisse zum Aufbau von Außen-, Mittel- und Innenohr, zur Herstellung von Ohrabformungen, zu Hörsystemen und Messverfahren vermittelt. Zudem wird erklärt, wie Kundendaten mithilfe moderner Informationstechnik dokumentiert werden. 3635328-10-1 AUS- & WEITERBILDUNG SEITE 12 FREITAG, 3. JULI 2015 ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG Umschulung zum Friseur :LU ELOGHQ 'DFKGHFNHU DXV %HZHUEXQJHQ VFKULIWOLFK DQ /LSSHUW 'DFKGHFNXQJHQ *PE+ (UOEDFKHU 6WUDH 0DUNQHXNLUFKHQ Eine Umschulung zum Friseur bietet die Friseur- & KosmetikInnung Chemnitz ab 1. September an. Für den 24 Monate dauernden Kurs gibt es noch freie Plätze. „Die Umschulung richtet sich an alle Interessierten, die schon immer gern als Friseur arbeiten wollten, früher aber nicht die Möglichkeit dazu hatten, weil es keine Lehrstellen gab“, so Innungsobermeister Jörn Lüdecke. Interessenten sollten eine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen können, Lust haben, mit Menschen zu arbeiten, kreativ und körperlich belastbar sein. Unter bestimmten Voraussetzungen ist die Umschulung förderfähig. Mehr Infos gibt es bei der Innung unter der Rufnummer 0371/671398. 3639641-10-1 6LPSO\ 5HWDLO =XU 8QWHUVW¾W]XQJ XQVHUHU .¾FKHQ&UHZ VXFKHQ ZLU ]XP $XVELOGXQJVEHJLQQ HLQHQ $XV]XELOGHQGHQ ]XP .RFK PZ ZZZJNVRIWZDUHFRP :LU NRFKHQ W¦JOLFK IULVFK PLW =XWDWHQ DXV GHU 5HJLRQ 'X KDVW /XVW )UHXGH XQG SUDNWLVFKH *HVFKLFNOLFKNHLW LP 8PJDQJ PLW /HEHQVPLWWHOQ" 'X EHVLW]W HLQ IUHXQGOLFKHV :HVHQ ELVW ȵH[LEHO EHODVWEDU ]XYHUO¦VVLJ XQG DUEHLWHVW JHUQH LP 7HDP" :LU ELHWHQ 'LU HLQH DQVSUXFKVYROOH XQG DEZHFKVOXQJVUHLFKH $XVELOGXQJ EHL XQVHUHP .¾FKHQPHLVWHU ]X JHUHJHOWHQ $UEHLWV ]HLWHQ LQ GHU 'X IXQGLHUWH (LQEOLFNH LQ DOOH $EO¦XIH LQQHUKDOE GHU JHKREHQHQ *DVWURQRPLH HUK¦OWVW :LU IUHXHQ XQV DXI 'HLQH %HZHUEXQJ 5HIHUHQ]QXPPHU *. 62)7:$5( $* :DOGVWUD¡H 6FK¸QHFN FDUHHU#JNVRIWZDUHFRP Sondermaschinenbau fordert Azubis heraus Glauchauer Familienunternehmen auf der Suche nach Nachwuchs 3639443-10-1 $- $&( 3. " $- -0$!( $( 3(.-( -%( $( -3( '$0 ")"')-(( #"&$'."$(( )&&# "-0'0&&6-%83! 3( 6$(6-%83! 4- $ 30)')$&# 3( 30"-0-(" .)6$ ( ."$((3, $- 6".( .0($! 3( .3"( 4- $ -)3%0$)( $.- -8$.$)(.6-%83! ')0$5$-0 3.83$&(, 4- $ 3.$&3(! $0( 6$- "-5)--!( -.+%0$5( "($% $ .00. 3 ' (3.0( 0( $.0 3( 3.$&- $ 78&&(0. $..( 5-'$00&( 3( $( +-.*(&$" (06$%&3(! !&$0(, (( 3 $(( 3.$&3(!.+&08 $( $(' 6$-0."0&$" !.3(( (0-("'( .3".0 ."$% 3(. $( ."-$0&$" 6-3(! '$0 (."-$( 0&&-$."' (.&3 3( 3!($..( ( 6-3(!(#0-3(-#!3"-$(!,, $ -!( --$".0 3 3(. 0&)($." # !# " -, 4"-$(! -3(- *" FOTO: CONTRASTWERKSTATT/FOTOLIA 9211 -3( 666,-!3"-$(!, 3636406-10-1 W as die Ausbildung bei der Rucks Maschinenbau GmbH in Glauchau von der in anderen Unternehmen unterscheidet? Geschäftsführer Rainer Rucks muss nicht lange über diese Frage nachdenken: „Wir stellen überwiegend kundenspezifische Sondermaschinen her, das ist für unsere Mitarbeiter und damit auch für die Auszubildenden eine genauso herausfordernde wie abwechslungsreiche Tätigkeit.“ Das Unternehmen sucht derzeit Auszubildende für die Berufe Mechatroniker, Industriemechaniker und CNC-Zerspannungsmechaniker. Mechatroniker sind bei Rucks vor allem für die mechanische, hydraulische und elektrische Montage und Inbetriebnahme von Press- und Sonderanlagen sowie den Service bei den Kunden vor Ort verantwortlich. Industriemechaniker übernehmen die mechanische Montage von Press- und Sonderanlagen sowie das Programmieren und Bedienen von CNC-Maschinen in der Fertigung. CNC-Zerspanungsmechaniker sind schließlich für das Einrichten, Programmieren und Bedienen von CNC-Fräs- beziehungsweise Drehmaschinen und Bohrwerken zuständig. „Von den Bewerbern erwarten wir mindestens einen Realschulabschluss, gute Leistungen in Mathematik und Physik, Teamgeist, technisches Interesse, Ehrgeiz, Zerspanungsmechaniker werden bei Rucks in Glauchau auch an diesem Bohrwerk eingesetzt. FOTO: RUCKS MASCHINENBAU GMBH Einsatzbereitschaft und Zuverlässigkeit“, macht der Firmenchef deutlich. Geboten werde den jungen Leuten dafür ein familiäres Betriebsklima in einem Team von etwa 35 Mitarbeitern. Die entsprechenden Leistungen vorausgesetzt, sei die Wahrscheinlichkeit hoch, nach der Ausbildung auch direkt ins Unternehmen übernommen zu werden. Die Firma Rucks wurde 1843 in Glauchau als Eisengießerei gegründet. 20 Jahre später entstanden die ersten hydraulischen Pressen, die schon damals europaweit exportiert wurden. „Heute sind wir auf die Einzelfertigung kundenspezifischer Pressensysteme und Sonderanlagen für die unterschiedlichsten Anwendungen spezialisiert“, so Rainer Rucks. Das Produktionsspektrum erstrecke sich von kleinen Labor- pressen bis hin zu komplexen Produktionsanlagen. Dabei werde von der Firma die gesamte Wertschöpfungskette abgedeckt: Von der Konstruktion auf neuesten CAD-Systemen über mechanische Fertigung auf modernen Werkzeugmaschinen und den Schaltschrankbau bis hin zur Montage und Inbetriebnahme in der neuen Montagehalle mit 50-TonnenKran. „Ein europaweiter Service rundet das vorhandene Leistungsspektrum ab“, so Rainer Rucks. Bei entsprechender Eignung, Interesse und Sprachkenntnissen werden übrigens auch die volljährigen Auszubildenden auf diese europaweiten Servicetouren gern mitgenommen. DIE RUCKS MASCHINENBAU GMBH, Telefon 03763/6003-0 befindet sich an der Auestraße 2 in Glauchau. FREITAG, 3. JULI 2015 AUS- & WEITERBILDUNG SEITE 13 ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG IHK macht fit für Aufstieg Mit dem Ziel eines beruflichen Aufstieges plant die Regionalkammer Plauen der Industrieund Handelskammer im Herbst unter anderem Industriemeisterlehrgänge in der Fachrichtung Textiltechnik und Metall sowie die bundesweit anerkannten Aufstiegsfortbildungen zum „Geprüften Bilanzbuchhalter“ und zum „Geprüften Wirtschaftsfachwirt“. Zudem sind Lehrgänge mit IHK-Zertifikat zum Beispiel für die Buchhaltung, das Arbeitsrecht/Personalwesen, die Grundlagen der Betriebswirtschaft, den Einkauf sowie die Logistik im Angebot. Im Spektrum der kaufmännischen Weiterbildung finden Seminare für Beratung – Verhandlung – Verkauf, Büro und Sekretariat, Mitarbeiterführung, Recht und Marketing, Unternehmensführung, Personalwesen sowie Betriebliches Rechnungswesen statt. Weitere Infos gibt es unter der Rufnummer 03741/214-3411. 8PVFKXOXQJVEHJLQQH 6RPPHU+HUEVW 0HFKDWURQLNHULQ ,+. *HVWDOWHULQ IU YLVXHOOHV 0DUNHWLQJ ,+. 0HGLHQJHVWDOWHULQ 'LJLWDO XQG 3ULQW ,+. )DFKLQIRUPDWLNHULQ ,+. ,76\VWHPNDXIPDQQIUDX ,+. ,76\VWHPHOHNWURQLNHULQ ,+. ,QGXVWULHNDXIPDQQIUDX ,+. .DXIPDQQIUDX IU %URPDQDJHPHQW ,+. .DXIPDQQIUDX IU 6SHGLWLRQ X /RJLVWLNGLHQVWOHLVWXQJ ,+. )DFKNUDIW IU /DJHUORJLVWLN ,+. )DFKODJHULVW ,+. .DXIPDQQIUDX LP *HVXQGKHLWVZHVHQ ,+. ,PPRELOLHQNDXIPDQQIUDX ,+. =DKQWHFKQLNHULQ +:. )DFKNUDIW IU 0HWDOOWHFKQLN ,+. :LU ELHWHQ ,KQHQ GXUFKJlQJLJ KRFKZHUWLJHQ 3UlVHQ]XQWHUULFKW XQG IDFKSUDN WLVFKH $XVELOGXQJ VWDWW (/HDUQLQJ RGHU YLUWXHOOH 'R]HQWHQ XQG .ODVVHQUlXPH %HDFKWHQ 6LH DXFK XQVHU YLHOVHLWLJHV :HLWHUELOGXQJVDQJHERW VRZLH /HKUJlQJH ]XU 9RUEHUHLWXQJ DXI HLQH 8PVFKXOXQJ 0HKU ,QIRUPDWLRQHQ HUKDOWHQ 6LH JHUQ WHOHIRQLVFK RGHU XQWHU ZZZZLWWGH ,1)250$7,21 %(5$781* $10(/'81* :,77 6&+8/81*6=(17580 *0%+ FOTO: PICTURE-FACTORY/FOTOLIA $XHUEDFK 6WDXIIHQEHUJVWUDH 7HO „Image der Zeitarbeit wandelt sich“ ZZZZLWWGH 3637481-10-1 ǁŝƌ ďŝůĚĞŶ ĂƵƐ͗ ŵŝƚ ƐƚĂĂƚůŝĐŚĞƌ &ƂƌĚĞƌƵŶŐ ^ƚĞƵĞƌďĞƌĂƚĞƌ ^ƚĞƵĞƌĨĂĐŚǁŝƌƚ ŝůĂŶnjďƵĐŚŚĂůƚĞƌ Unternehmen aus Chemnitz bietet auch Auszubildenden eine Chance Mit rund 90 Niederlassungen im gesamten Bundesgebiet ist Tempton einer der führenden Personaldienstleister für den deutschen Mittelstand. Uwe Wolffersdorff, kommissarischer Leiter der Chemnitzer Niederlassung, beantwortet im Interview die wichtigsten Fragen zum Thema Zeitarbeit. Warum sollten sich Arbeitnehmer für die Zeitarbeit entscheiden? Personaldienstleistung ist attraktiv um ein Unternehmen, die dort herrschende Firmenkultur und die Mitarbeiter erst einmal kennenzulernen. Das hat man in einem klassischen Anstellungsverhältnis ja meist so nicht – einmal angefangen, ist der Wechsel in eine andere Firma oder andere Abteilung schwierig. In der Region Chemnitz haben wir rund 500 Unternehmen auf unserer Kundenliste stehen. Da finden wir auch eine Alternative, wenn es beim ersten Unternehmen nicht so passt. Darüber hinaus bietet die Personaldienstleistung gute Aufstiegsmöglichkeiten und ist deshalb gerade auch für junge Leute attraktiv, die nach dem Abschluss einer Ausbildung nicht sofort Fuß fassen können. Ein Mitarbeiter kann sich in einem Unternehmen beweisen. Für die Firma ist das mitunter ein AhaErlebnis, den Mitarbeiter am Ende fest einzustellen. In welchen Bereichen suchen Sie Zeitarbeiter? Wir suchen hauptsächlich im technisch-gewerblichen und im handwerklichen Bereich. Ganz oben auf unserer Bedarfsliste stehen Mechatroniker, Maschinenbauer und Handwerker in den Bereichen Elektrotechnik, Sondermaschinenbau und Sanitär. Die Firmen, für die wir suchen, kommen alle aus der Region Chemnitz. 90 Prozent der Stellen sind im Tagespendel. Sie haben die Vorteile der Zeitarbeit genannt. Sind die schon bei allen angekommen? Wir merken, dass sich das Image der Personaldienstleistung gerade wandelt. Die große Krux war ja früher, dass unsere Mitarbeiter weniger verdienten als die fest angestellten Mitarbeiter. Mittlerweile ist es so, dass durch Tarif- verträge und Entsendegesetze unsere Mitarbeiter einen vergleichbaren Lohn zum Überlassungsbetrieb erhalten. Dabei kommt unseren Mitarbeitern natürlich zu Gute, dass viele unserer Kunden ihre Mitarbeiter nach Tarif bezahlen. Zudem müssen wir uns als Personaldienstleistung auch mit unseren Sozialleistungen nicht verstecken: Bei uns gibt es übertarifliche Zulagen, Urlaubsgeld und regelmäßige Schulungen für die Mitarbeiter. Darüber hinaus geben Sie auch Schülern eine Chance? Richtig. Wir sind ja nicht nur in der klassischen Arbeitnehmerüberlassung tätig, sondern auch in der Arbeitnehmervermittlung. Unsere Kunden suchen natürlich auch in den technisch-gewerblichen und in handwerklichen Bereichen Auszubildende. Deshalb können sich gern auch Schüler bei uns melden. Wir sehen unser Engagement als Beitrag, etwas gegen den Fachkräftemangel zu tun. TEMPTON PERSONALDIENSTLEISTUNGEN, Am Rathaus 10, Chemnitz, Telefon: 0371 66613-16, uwe.wolffersdorff@tempton.de 3ODXHQ 0RUJHQEHUJVWUDH 7HO ^ƚĞƵĞƌĨĂĐŚƐĐŚƵůĞ WůĂƵĞŶ͕ ,ĞƵďŶĞƌƐƚƌ͘ϭ Yh>/dd /^d hE^Z Z&K>'͊ ǁǁǁ͘ĂďĐͲƐƚĞƵĞƌ͘ĚĞ Zd/&/<dͲZ'/^dZ/ZͲEZ͗͘ s d ϭϯϬ 3632223-10-1 #! $R6IRCHOW3TR n s 'ERA # %! ! #! ! %! %! ! s EXAMINIERTE +RANKENSCHWESTERN +RANKENPFLEGER $ s EXAMINIERTE !LTENPFLEGERINNEN " ! ! 0ATIENTEN IM 2AUM +LINGENTHAL 6OGTLAND % MIT DER 0FLEGEDIENSTLEITERIN &RAU +RISTINE 3CHMIDT ODER IN 6ERBINDUNG $$$ 3636369-10-1 AUS- & WEITERBILDUNG SEITE 14 FREITAG, 3. JULI 2015 ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG "VTCJMEVOH H T SC V O # FXF T T TD IMV 4QSJOH BVG VOE CFHJOOF 'HLQH .DUULHUH ENGAGIERT Freies Berufsschulzentrum „Fritz CFJ EFS 7PMLTCBOL 7PHUMBOE F( #FXJSC %JDI VN FJOF "VTCJMEVOH [VN Schule lässt junge Leute nicht hängen %DQNNDXIPDQQIUDX Müller“ in Mittweida macht Schüler fit +FEFS .FOTDI IBU FUXBT EBT JIO BOUSFJCU 8JS NBDIFO EFO 8FH GSFJ "OTQSFDIQBSUOFS 'SBV #JSHJU 7FUUFS -FJUFSJO 1FSTPOBM 5FM ] &.BJM CJSHJUWFUUFS!WPMLTCBOLWPHUMBOEEF XXXWPMLTCBOLWPHUMBOEEF 7PMLTCBOL 7PHUMBOE F( 3639445-10-1 Mit Besuchen in der Kletterhalle sollen die Teilnehmer des Berufsvorbereitungsjahres am Freien Berufsschulzentrum „Fritz Müller“ in Mittweida unter anderem Selbstvertrauen und Teamfähigkeit erlernen. FOTO: PRIVAT N ( +! -!(! ! !)+ ! ! (+)/+ ."! + )+ -! +!!( ."! !/( -! + $(+ )+' )+0! /( - !(+ )+-!)(+ +(+( -!) + ! -! -( ! ) (-)! )+(+! /"!' ( )-! 1#' $+ ( ,1# +!"(+ ( %++( +-( +-(& +!"(+ -! -! ( %++( +-( +-(& ++ (+! ( -))(+! /(-!)-!+(! ! %( ( % & *'& ( *!#" %( ))) %( ))) 3638615-10-1 "" % $ %$" &# & # $ ach Angaben des aktuellen Chancen-Spiegels der Bertelsmann-Stiftung liegt der Anteil der Schüler ohne Hauptschulabschluss in Sachsen bei 9,1 Prozent und damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt von sechs Prozent. Das Problem an der Sache: Junge Leute ohne Schulabschluss haben es auf dem Arbeitsmarkt richtig schwer. „Für diese Schüler kann ein Berufsvorbereitungsjahr ein Sprungbrett zur Ausbildung sein“, sagt Mirko Wende, Schulleiter des Freien Berufsschulzentrums „Fritz Müller“ in Mittweida. Der Name der Schule, die sich in Trägerschaft des Vereins zur Förderung der beruflichen Bildung (VfB) befindet, geht zurück auf den Chemnitzer Sozial- und Reformpädagogen Fritz Müller (1887 bis 1968). „Im Berufsvorbereitungsjahr sehen wir unsere Aufgabe darin, die Jugendlichen bei ihrer Berufswahl zu unterstützen, auf die Aufnahme einer Berufsausbildung vorzubereiten und ihnen die Möglichkeit zum Erwerb des Hauptschulabschlusses und der Vertiefung ihres Wissens zu geben“, sagt Schulleiter Mirko Wende. Im BVJ werden theoretische und praktische sowie berufsübergreifende und berufsbezogene Inhalte vermittelt. Im berufsübergreifenden Bereich festigen die Schü- ler ihre Kenntnisse und Fertigkeiten in den Fächern Deutsch, Mathematik, Wirtschafts- und Sozialkunde, Englisch und Sport. Der berufsbezogene Bereich umfasst neben den 14-tägigen Praktika und der Fachkunde die sogenannte Fachpraxis. „Bei uns findet die Fachpraxis der zwei Berufsfelder, die jeder BVJler im Laufe des Schuljahres absolviert, an zwei wöchentlichen Fachpraxistagen statt. Dabei lernen die Jugendlichen zum Teil neue Fertigkeiten beispielsweise in der Holz-, Metall- oder Elektrowerkstatt, im schuleigenen Garten oder innerhalb des Berufsfeldes Ernährung/Hauswirtschaft in unserer Lehrküche“, sagt Mirko Wende. Großer Wert werde auf Lebenspraxis und berufliche Orientierung gelegt. Verschiedene Exkursionen in Ausbildungsbetriebe und sozialpädagogische Projekte wie etwa der Besuch einer Kletterhalle oder einer Theatervorstellung runden das Angebot ab. „Während des BVJs werden die Jugendlichen durch schuleigene Sozialpädagogen und Berufsberater der Agentur für Arbeit begleitet“, so Mirko Wende. WEITERE INFORMATIONEN zu den Angeboten des Freien Berufsschulzentrums „Fritz Müller“ in Mittweida gibt es online unter www.vfb-schule.de. AUS- & WEITERBILDUNG ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG Zwei Problemlöser $ $16 $) 0*' 0$"1 ($66'16)$1"1 )60)"# (). $0 1$) 1->$'$1$06 9 $ 016''9) ;*) $!0$<0&>9 ) :0 $ $)60# )6$*)' 96*(*$'$)9160$. :0 1 91$'9) 1%"0 8?,48?,3 ") <$0 )*" 0$ 91$'9) 1-'6> :0 $ 91$'9) $( 0$" "0$"69) ! $0 $') $ 91 / ) $ "#)##0$61-'6>) >90 0* 0(($09) / ) (*0)0 01# 9) 0"6")$& / ) (*0)0 116")$& / $) 0 0&>9 (*)6 "0 ;*''16)$ ) <09) 19)60' ) 1)) $ $66 $1 >9( 7,.?2.8?, ) $))160! 73 ?7? "+)"$ '. ?72243,#,, = ?72243,#8? $' $)*(1"*)"$. Zwei für alle Probleme rund um die Lehrstellensuche und –beset- zung: Yvonne Richter und André Pollrich sind Projektkoordinatoren für die passgenaue Besetzung in der Handwerkskammer Chemnitz. Sie kümmern sich um Schüler, die ein Praktikum oder eine Lehrstelle suchen, machen Bewerbungstrainings und Berufsorientierung an Schulen und halten den Kontakt zu Handwerksbetrieben, die Azubis suchen. Im besten Falle finden dann mit ihrer Hilfe Schüler und Ausbildungsbetrieb passgenau zueinander. Das Projekt wird aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) der Europäischen Union kofinanziert und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Yvonne Richter ist unter der Rufnummer 0371 5364-264 und der Mailadresse y.richter@hwk-chemnitz.de zu erreichen. André Pollrich kann unter der Rufnummer 0371 5364-269 beziehungsweise der Mailadresse a.pollrich@hwkFOTO: SVEN GLEISBERG/HWK chemnitz.de kontaktiert werden. Fachkräfteengpass in Elektroberufen Bis 2030 fehlen 300.000 Arbeitskräfte I n den Elektro- und Versorgungsberufen droht ein dramatischer Fachkräfteengpass. Nach einer Sonderauswertung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) werden alleine in diesen beiden Berufsfeldern bis zum Jahr 2030 in Elektroberufen rund 300.000 und in den Versorgungsberufen sogar 460.000 Erwerbspersonen fehlen, sofern sich die derzeit auf dem Arbeitsund Ausbildungsstellenmarkt abzeichnenden Entwicklungen der Zu- und Abgänge dieser spezifisch qualifizierten Fachkräfte unverändert fortsetzen werden. Die Sonderauswertung basiert auf den gemeinsamen Qualifikationsund Berufsfeldprojektionen des BIBB mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Gründe für diese Entwicklung sind neben dem demografischen Wandel vor allem der anhaltende „Drang“ der Jugendlichen an die Gymnasien und Hochschulen sowie die Tatsache, dass gerade technik-affine Abiturienten eher ein Hochschulstudium, zum Bei- spiel im Ingenieurwesen, bevorzugen, als dass sie eine Berufsausbildung plus Aufstiegsfortbildung in diesen Berufsfeldern anstreben. Gerade bei den Handwerksberufen wird es nach den Worten von BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser „zu massiven Engpässen und Verwerfungen“ kommen. „Im langfristigen Vergleich können die Erwerbschancen im Handwerk in der sich verschärfenden Konkurrenz zu industriellen und akademischen Berufen nicht mithalten“, warnt der BIBB-Präsident. „Was wir brauchen, ist eine deutliche Steigerung der Wertschätzung der dualen Berufsausbildung in der Gesellschaft und nicht ein zu starkes und einseitiges Setzen auf eine Erhöhung der Quote der Hochschulabsolventen.“ Dazu müsse Erwerbsarbeit in Kleinbetrieben auch für Abiturienten eine attraktive Alternative zur Beschäftigung in Großunternehmen oder Einrichtungen des öffentlichen Dienstes sein. 3637779-10-1 'LH 0RGHOOEDX 6FK|QKHLGH *PE+ LVW HLQ HUIROJUHLFKHV PLWWHOVWlQGLVFKHV 8QWHUQHKPHQ :LU VLQG VSH]LDOLVLHUW DXI GLH +HUVWHOOXQJ YRQ *LHHUHLZHUN]HXJHQ IU GLH LQWHUQDWLRQDOH $XWRPRELOLQGXVWULH $P 6WDQGRUW 6FK|QKHLGH EHVFKlIWLJHQ ZLU GHU]HLW PHKU DOV 0LWDUEHLWHULQQHQ XQG 0LWDUEHLWHU :LU VXFKHQ ]XP QlFKVWP|JOLFKHQ =HLWSXQNW HLQHQ &1&)UlVHU PZ =HUVSDQXQJVPHFKDQLNHU PZ )DFKULFKWXQJ )UlVHQ ,KU 3URILO DEJHVFKORVVHQH $XV RGHU :HLWHUELOGXQJ DOV &1&)UlVHU PZ E]Z =HUVSDQXQJVPHFKDQLNHU )DFKULFKWXQJ )UlVWHFKQLN PZ .HQQWQLVVH LQ GHU 3URJUDPPLHUXQJ VRZLH %HGLHQXQJ YRQ &1&0DVFKLQHQ DXFK PLWWHOV &$03URJUDPPLHUV\VWHPHQ (UIDKUXQJHQ PLW +HLGHQKDLQ6WHXHUXQJHQ ZQVFKHQVZHUW %HUHLWVFKDIW ]XU 6FKLFKWDUEHLW ,KUH YROOVWlQGLJHQ %HZHUEXQJVXQWHUODJHQ VHQGHQ 6LH ELWWH ELV ]XP DQ 0RGHOOEDX 6FK|QKHLGH *PE+ /LQGHQVWUDH 6FK|QKHLGH 7HO )D[ 0DLO LQIR#PEVFKRHQKHLGHGH 3637787-10-1 'LH 0RGHOOEDX 6FK|QKHLGH *PE+ LVW HLQ HUIROJUHLFKHV PLWWHOVWlQGLVFKHV 8QWHUQHKPHQ :LU VLQG VSH]LDOLVLHUW DXI GLH +HUVWHOOXQJ YRQ *LHHUHLZHUN]HXJHQ IU GLH LQWHUQDWLRQDOH $XWRPRELOLQGXVWULH $P 6WDQGRUW 6FK|QKHLGH EHVFKlIWLJHQ ZLU GHU]HLW PHKU DOV 0LWDUEHLWHULQQHQ XQG 0LWDUEHLWHU :LU VXFKHQ ]XP QlFKVWP|JOLFKHQ =HLWSXQNW HLQHQ 6FKZHLHU 0$*0,*:,*( PZ DXI GHP *HELHW GHV :HUN]HXJ XQG )RUPHQEDXV ,KU 3URILO %HUXIVHUIDKUXQJ LQ HLQHP 6FKZHLYHUIDKUHQ 0$*0,*:,*( JOWLJH 3UIXQJ LQ HLQHP 6FKZHLYHUIDKUHQ VHOEVWlQGLJH XQG SUl]LVH $UEHLWVZHLVH 7HDPIlKLJNHLW ,KUH YROOVWlQGLJHQ %HZHUEXQJVXQWHUODJHQ VHQGHQ 6LH ELWWH ELV ]XP DQ 0RGHOOEDX 6FK|QKHLGH *PE+ /LQGHQVWUDH 6FK|QKHLGH 7HO )D[ 0DLO LQIR#PEVFKRHQKHLGHGH » www.bibb.de 3637796-10-1 EEE7D1-,9E&/)9(9/7 $ ( ( + .% -$ + # ($+ / % + $ - )#0#*0! ! ! 0 #* 0!#0& -$ % + +%+%"(/ $ ,$ +% (++ $ %- % ( $( -+ (/ + $%# *8 *>/ E*-*(/ B/ .//-*(/ 8B#9*/9>*&8/ *// 14>*) .-/ 88*8*/9>*& B/ 89>,-99*& />E*,-B/&9.2&-*(,*>/7 -9 */8 8 &82'>/ B>1.1*-(89>--8 8 -> 9>G/ E*8 B# *//1D>*D / B/ /((->*& (/1-1&*/7 / />C8-*( B# B/98/ E*(>*&9>/ />8* *7 9>->/ * .*> B/9 * B>1.1*- B,B/#> B/ />9(*/ * 9*( #C8 */ 8B#9B9*-B/& 18 */ B-9 >B*B.7 * B9*-B/& * 1-,9E&/ */ */. &E8-*()>(/*9(/ 18 ,B#.//*9(/ 8B# *9> 8 48#,> >8> #C8 (8 88*8 B/ 8.2&-*(> (// 14>*.- (// #C8 * B,B/#>7 -,>81/*,8<)*/ #C8 B>1.>*9*8B/&9>(/*, (>81/*,8<)*/ /B9>8*.(/*,8<)*/ 8#>#(8GB&.(>81/*,8<)*/ .*> . 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