Gereizte Stimmung im Kleingartenverband - KGV

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Gereizte Stimmung im Kleingartenverband - KGV
14 |
LEIPZIG
Heiße Phase
Am LeserteLefon
Von
AngelikA RAulien
er Bericht zum „Frust über Straßenbahnlärm“ fand offene Ohren. „Ich
war jüngst in Erfurt erstaunt über ganz
leise Bahnen dort. Unser Oberbürgermeister reist so oft in andere Städte, kann
er nicht mal gute Lösungen mitbringen?“, so Timm Stagneth. „Laut LVB sollen neue Gleisanlagen leiser sein! Bei
uns an der Pittler- Ecke Georg-Schumann-Straße wurde ein Ausweichgleis
gelegt – doch wenn die Bahnen über die
Weiche donnern, steht man im Bett!“, so
Anwohnerin Renate Gloe. „Sie haben im
Artikel die Eisenbahnstraße vergessen.
Egal ob da alte oder neue Bahnen fahren: Man denkt, ein Flugzeug startet
durch. Eine absolute Fehlkonstruktion
sind vor allem die lauten Leoliner!“, sagt
Rolf Müller. „Wer in einer Großstadt lebt,
muss auch mit ihrem Lärm leben“, denkt
indes Detlef Krüger.
Gabriele Müller aus Wahren ärgern
rücksichtlose Fahrradfahrer in für sie verbotenen City-Zonen, die kaum kontrolliert würden. Und eine Gruppe stets bettelnder Jugendlicher am Hauptbahnhof.
Nach langem Genesungsprozess „endlich bedanken“ will sich Gerd Finsterbusch (80) bei einer jungen Mutti mit
Kind: „Ich stürzte am 29. Januar in der
Schletterstraße schwer, sie rief den Rettungsdienst, blieb, bis er kam. Ein Schuljunge lieh mir sein Handy, damit ich meine behinderte Tochter anrufen konnte.“
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Subventions-Sozialismus
greift um sich
Dass sich jeder Fahrgast ein billiges
hochsubventioniertes Ticket kaufen
kann, halte ich noch für akzeptabel – der
ewigen Jammerei wegen angeblich zu
teurer Fahrpreise zum Trotz. Schließlich
werden in unserem Subventions-Sozialismus ja auch europäische Großbauern
bis 2020 mit 270 Milliarden Euro reichlich beschenkt. Einen weiteren Ausbau
des Subventions-Wahnsinns auf Kosten
der Allgemeinheit halte ich für kriminell
und rechtlich nicht durchsetzbar. Wer
verdient eigentlich an den überflüssigen
„vertiefenden Untersuchungen zu einem
neuen Finanzierungsmodell“?
Steffen Riedel 04159 Leipzig
Bürgerticket wäre
eine Einwohnersteuer
Weil wir in Leipzig wohnen, werden wir
mit einem „Bürgerticket“ bestraft! Es
könnte auch Einwohnersteuer genannt
werden.
Rainer Haak, 04249 Leipzig
Beim ersten Rundgang in der Kiwara-Kopje sieht sich auch Michael Weichert (Mitte) um, Chef des Zoo-Fördervereins. Scannen Sie dieses Bild und sehen Sie weitere Motive.
I
m Zoo wird gewerkelt. Der Bau der
Kiwara-Kopje geht in die heiße Phase. Eine 6000 Quadratmeter große afrikanische Felsen- und Steppenlandschaft entsteht und erweitert die Kiwara-Savanne. „Wir sind weit, aber wir
haben noch was vor in den nächsten
drei Wochen“, sagt Zoodirektor Jörg
Junhold. Nach einjähriger Bauzeit ist
die Eröffnung für den 29. April geplant.
In der Kiwara-Kopje werden vier
Tierarten beheimatet sein. Vorerst sol-
len drei Husarenaffen aus Berlin, zwei
Geparden aus England, sechs Klippschliefer aus Frankfurt am Main, Dresden und den Niederlanden sowie die
drei hauseigenen Spitzmaulnashörner
Sarafine, Nandi und Ndudu leben.
Schrittweise werden sie aneinander
gewöhnt. „Ziel ist es, dass sie ihr natürliches Habitat nachempfinden“, so
der Zoodirektor. Das Gelände besteht
aus drei Abschnitten. Der nördliche
Teil wird für die Huftiere der KiwaraSavanne geöffnet, die über eine
Schleuse zu den Nashörnern gelangen
können. Im mittleren Bereich ist es
möglich, einzelne Tierarten separat zu
halten. Auf der südlichen Freianlage
leben Nashörner, Affen und Geparden.
Die Gestaltungsidee gehört zum
Konzept „Zoo der Zukunft“, das bis
2020 im gesamten Zoo umgesetzt wird.
Es soll durch artgemäße Anlagen außergewöhnliche Tierbegegnungen ermöglichen. So erhalten die Besucher
der Kiwara-Kopje über einen Steg
freie Sicht auf afrikanische Vegetation
Foto: W. Zeyen
und Tiere. Wege führen über Abenteuerpfade bis zu einer begehbaren
Klippschliefer-Anlage. Dauerhaft will
der Leipziger Zoo die Nachzucht fördern – die Geparden ausgeschlossen.
Von den vom Aussterben bedrohten
Spitzmaulnashörnern solle es „so viele
wie möglich“ geben, so Jörg Junhold.
Die Kosten für die Kiwara-Kopje belaufen sich auf 7,3 Millionen Euro. Die
Eintrittspreise sollen innerhalb dieses
Jahres aber nicht angehoben werden,
so der Zoodirektor.
Victoria Graul
Gereizte Stimmung im
Kleingartenverband Westsachsen
Vorstand und kritische Vereine beharken sich – jetzt soll eine Mitgliederversammlung für Ruhe sorgen
Den rund 140 Mitgliedsvereinen des
Kreisverbandes Leipzig der Kleingärtner
Westsachsen steht neue Aufregung ins
Haus: Die Verbandsspitze lehnt es ab, im
Mai eine außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen, wie es 15 Vereine beantragt hatten. Diese wollten in der
Sitzung die Abberufung des Verbandvorsitzenden zur Abstimmung stellen (die
LVZ berichtete).
Im Ablehnungsschreiben des Vorstandes heißt es, dass nicht genug Mitgliedsvereine das Begehren „wirksam unterzeichnet“ haben. Nach LVZ-Informationen ist dies in der Tat der Fall: Drei Vereine
haben
nicht
gemäß
ihrer
Vertretungsregel unterschrieben. Damit
ist die für ein Minderheitsbegehren vorgeschriebene Zahl knapp unterschritten
und der Antrag formell unwirksam.
Gleichzeitig teilt die Verbandsspitze ihren
Kritikern mit, die geforderte Abberufung
des Vorsitzenden Ralf-Dirk Eckardt sowie
dessen rechter Hand Dieter Haberkorn
auf der nächsten planmäßigen Jahreshauptversammlung am 3. Juli auf die Tagesordnung zu setzen.
Die Antragsteller widersprechen: In
Anbetracht der schwerwiegenden Probleme im Verband müsse schnell gehandelt
werden, heißt es. Deshalb sei die für den
3. Juli in Aussicht gestellte Jahreshauptversammlung nicht akzeptabel. Mit diesem Termin versuche der Vorstand lediglich zu verhindern, dass die unzufriedenen Vereine zum Jahresende aus dem
Kreisverband austreten. Denn laut Satzung muss eine Kündigung der Mitgliedschaft bis zum 30. Juni erfolgen, wenn sie
zum Jahresende vollzogen werden soll.
Der Vorstand versuche, die Vereine auf
Biegen und Brechen im Verband zu hal-
ten, heißt es jetzt in einigen Vereinen.
Die Unzufriedenen hatten auch beantragt, die wegen Unregelmäßigkeiten des
früheren Kreisvorsitzenden M. veranlassten Untersuchungen auf alle Mitglieder
des damaligen Kreisverbandes auszudehnen und dafür konkrete Schritte zu beschließen. Der Antrag zielt ebenfalls gegen Eckard und Haberkorn, weil beide
unter M. im Vorstand gearbeitet haben –
wenn der Beschluss gefasst werden sollte,
müssen sie sich rechtfertigen. In ihrer ablehnenden Antwort schreiben beide, dieser Antrag sei „in der derzeitigen Form
nicht beschlussfähig“. Ihre Kritiker sehen
auch dies anders: Wenn die Mitgliederversammlung die Prüfung beschließe,
dann müsse auch geprüft werden – unabhängig davon, was die beiden betroffenen
Personen davon halten, heißt es.
Der Vorstand des Kreisverbandes lehnt
auch die Forderung ab, die Mitglieder
über die Berufung des Verbandsvorsitzenden Eckardt zum Geschäftsführer des
Verbandes abstimmen zu lassen. Dies verstoße gegen die Satzung des rund 11 000
Mitglieder starken Kreisverbandes, nach
der die Anstellung und Entlastung des
Geschäftsführers ausschließlich dem Vorstand vorbehalten sei, lautet die Begründung.
Die Kritiker lassen auch das nicht gelten. Aus ihrer Sicht ist die Anstellung des
Geschäftsführers nicht rechtmäßig erfolgt.
Diese sei deshalb nicht wirksam. Eckardt
müsse sein Gehalt an den Kreisverband
zurückzahlen, wird gefordert.
Die 15 unzufriedenen Vereine wollen
die fehlenden Unterschriften kurzfristig
nachreichen, damit die geforderte außerordentliche Mitgliederversammlung spätestens im Juni stattfinden kann. Notfalls
werde die Einberufung dieser Versammlung im Amtsgericht beantragt, heißt es.
Kind aus verqualmter
Wohnung gerettet
Mann in Toreinfahrt
überrollt
Junge durch
Skateboard verletzt
60 000-Euro-Cabrio
aus Garage gestohlen
Mit einer Rauchgasvergiftung musste ein
fünf Jahre alter Junge am Dienstag gegen
22.30 Uhr in die Uni-Kinderklinik gebracht werden. Seine Mutter (31) hatte
sich noch Eier gekocht, war aber eingeschlafen. Sie hörte auch die Brandmelder
nicht. Die Wohnung in der Breiten Straße
war völlig verqualmt, als Rettungskräfte
eintrafen. Den Verdacht der Polizisten,
dass die Frau unter Drogen stand, bestätigte ein Test noch vor Ort. Er schlug positiv auf Amphetamine an. Zudem wurden Betäubungsmittel-Tütchen entdeckt.
Aufgrund des Zustandes in der Wohnung
schalteten die Beamten sowohl den Kinder- und Jugendnotdienst als auch den
Allgemeinen Sozialdienst ein, teilte die
Polizei gestern mit.
S. K.
Sein ungewöhnlicher Schlafplatz in Gohlis ist einem Mann aus Sachsen-Anhalt
zum Verhängnis geworden. Laut Polizei
hatte sich der 52-Jährige mit seinem
Schlafsack vor dem Einfahrtstor einer
Tiefgarage in der Sasstraße platziert. Als
ein 26-jähriger Fahrer mit seinem BMW
gestern gegen 1 Uhr in die Garage rollte,
bemerkte er den dort Liegenden nicht.
„Er fuhr ihm über den Fuß“, so Polizeisprecherin Birgit Höhn. Durch den Unfall
sei der 52-Jährige schwer verletzt und in
die Notaufnahme eines Krankenhauses
gebracht worden. Warum er sich ausgerechnet diesen Platz ausgesucht hatte, sei
bislang nicht bekannt, so Höhn. Der Fahrer müsse sich nun wegen fahrlässiger
Körperverletzung verantworten.
S. K.
Bei einem Unfall in Gohlis ist ein Junge
(11) am Dienstag gegen 18.45 Uhr verletzt
worden. Er und sein Bruder (15) waren
zuvor mit Skateboards auf der AdolphMenzel-Straße unterwegs. Als ein Ford
Mondeo nahte, schaffte es der 15-Jährige
noch auf den Fußweg – der Jüngere aber
nicht. Er war gestrigen Angaben der Polizei zufolge gerade im Begriff, sein Sportgerät aufzuheben, als das Auto darüber
rollte. Es zerbrach – von den Einzelteilen
wurde das Kind im Gesicht getroffen. Wie
die Polizei weiter mitteilte, stoppte der
Fahrer nicht. Als er aber in der Nähe
parkte, sprachen ihn die Geschwister an.
Ihr Vater erstattete Anzeige. Gegen den
Autofahrer wird nun wegen Unfallflucht
ermittelt.
S. K.
Böse Überraschung für den Halter eines
Mercedes-Cabriolets SLK 200: Damit der
60 000 Euro wertvolle Wagen während
seines halbjährigen Auslandsaufenthaltes
nicht gestohlen wird, hatte ihn der 67-Jährige in einer Firma in Engelsdorf untergestellt. Ausgerechnet auf dem Gelände in
der Riesaer Straße brachen Ostern Diebe
ein, teilte Polizeisprecherin Birgit Höhn
gestern mit. Die Täter knackten die Vorhängeschlösser von drei Garagen und einem Lagerraum. Offenbar wurde gezielt
nach dem Cabrio gesucht, denn sonst
fehlte nichts. Der Firmeninhaber (45) stellte den Diebstahl des seit 14. Oktober 2014
stillgelegten Pkw fest und erstattete Anzeige. Die Soko Kfz des Landeskriminalamtes hat den Fall übernommen.
S. K.
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Zur Debatte um die mögliche Einführung
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im Zoo
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Leserbriefe
für neue Felsenlandschaft
Lärm-Frust und
Hilfsbereitschaft
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DONNERSTAG, 9. APRIL 2015 | NR. 82
Freispruch für Notarzt nach Tod eines Patienten
Richterin unzufrieden mit Beweisaufnahme / Witwe enttäuscht / Staatsanwältin von Schuld überzeugt
Von SAbine kReuz
Der Prozess gegen einen Notarzt aus
Leipzig endete gestern mit Freispruch
vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung eines Patienten. Das Amtsgericht folgte damit der Ansicht der Verteidigung; die Anklagebehörde indes hatte auf schuldig
plädiert. Amtsrichterin Claudia Webers
wie auch Staatsanwältin Tanja Lötschert
waren zunächst einhelliger Meinung,
dass ein Fehler bei der Beatmung eines
Unfallpatienten am 12. Juni 2013 in der
Südvorstadt zu seinem Tod geführt hatte.
Bei dem verunglückten Motorradfahrer
(48), einem Bauunternehmer aus Leipzig,
war der Tubus in die Speise- statt Luft-
röhre eingeführt worden. Aufgrund des
Sauerstoffmangels erlitt der Patient einen
irreparablen Hirnschaden. „Diese FehlIntubation war todesursächlich“, sagte
die Staatsanwältin. An der Kausalität hatte auch das Gericht keinen Zweifel. Dass
der Beatmungsschlauch beim Transport
verrutscht sein könnte, wie Verteidigerin
Constanze Dahmen argumentiert hatte,
schloss Richterin Webers „selbst bei diesen Schlaglöchern in der Stadt aus“.
Unterschiedlich waren dann jedoch die
Auffassungen darüber, ob der Notarzt –
von Hause aus Facharzt für Chirurgie –
den Fehler hätte erkennen und beheben
können. Staatsanwältin Lötschert sagte
„ja“, weil der 52-Jährige die Kohlendi-
oxidmessung mit einem EKG-Gerät, dem
Lifepak 15, unterlassen habe. Der Rettungswagen der Johanniter sei damit laut
Ralph Schröder, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Leipzig, ausgestattet worden. „Dem Angeklagten war
gar nicht bewusst, dass diese Methode
zum medizinischen Standard gehört“, so
Lötschert. Richterin Webers war (wie auch
die Verteidigerin) aber nicht davon überzeugt, dass dieses Gerät an dem Unfalltag
auch tatsächlich an Bord war. „Dieser
Nachweis kann nicht geführt werden“,
sagte sie. Rettungssanitäter sowie weitere
Zeugen waren unschlüssig oder konnten
keine Angaben dazu machen. Webers
zeigte sich daher „mit dem Ergebnis der
Beweisaufnahme unzufrieden“. Einige
Dinge würden im Dunkel liegen. Auch
der Notarztwagen vom Krankentransport
Ost/West habe seinerzeit nicht über ein
Kohlendioxidmessgerät verfügt, was die
Richterin als „in höchstem Maße irritierend“ bezeichnete, weil es vorgeschrieben war. Einem Sachverständigen zufolge
gab es bereits seit 2005 Leitlinien und Vorschriften, doch in der Stadt Leipzig habe
sich bei der Fahrzeugausstattung über
Jahre nichts getan. Die Witwe war „sehr
enttäuscht“ über den Ausgang des Prozesses. „Ärzte stehen offenbar unter einem besonderen Schutz. Es hätte mir sehr
geholfen, wenn der Angeklagte gesagt
hätte, es tue ihm leid“, so die Frau.
Kategorisches Nein
zur nächsten Gebühr
Schon die Rundfunkgebühr ist eine Zumutung, wenn man weder TV noch Radio
benutzt, sondern seine Infos aus der Zeitung holt. Und nun soll ich für andere den
ÖPNV mitbezahlen, auch wenn ich gar
keine öffentlichen Verkehrsmittel benutze? Dazu mein kategorisches Nein. Es gibt
sicher andere Lösungen, um den ÖPNV
zu erhöhen und den Individualverkehr
einzuschränken. Die LVB sollten sich um
Pünktlichkeit und weniger gleichzeitige
Baustellen bemühen. Dann kann man
weiterreden. Lothar Teufel, 04103 Leipzig
Bürgerentscheid
wäre angebracht
Die Zwangsabgabe kann nicht durch den
Stadtrat allein entschieden werden. Dafür
sind die Einschnitte für die Bevölkerung
zu groß. Für mich wäre das Ticket nutzlos
und eine zusätzliche Belastung pro Monat. Ich bin schwerbehindert, bekomme
deshalb für mein Auto Steuervergünstigung. Da ich den Nahverkehr nicht nutzen kann, habe ich die Parkerleichterung
für Schwerbehinderte. Und nun soll ich
den Nahverkehr für andere bezahlen, die
sicher ein besseres Einkommen haben als
ich mit meiner Rente wegen Erwerbsunfähigkeit? Es müssten Ausnahmeregelungen getroffen werden. Ein Bürgerentscheid wäre angebracht.
Rolf Eichler, 04179 Leipzig
Kein Zoobesuch mehr
nach dem Bürgerticket?
Über ein „Bürgerticket“ sollten die Bürger entscheiden dürfen. Sonst wird es zum
Zwangsticket. Wir sind eine vierköpfige
Familie; mein Mann und ich arbeiten im
Außendienst; wir sind auf unsere Autos
angewiesen. Der Weg zum Kindergarten
unserer Töchter ist lang und umständlich.
Wir nutzen also nie LVB bzw. MDV. Warum sollten/müssten wir 80 Euro im Monat dafür ausgeben? Dann könnten wir
uns keinen Zoo-, Schwimmbad- und Spielelandbesuch mehr leisten. Oder werden
diese Institutionen demnächst auch von
allen Bürgern finanziert?
Ines Skarabis
Fahrgäste bleiben
im Regen stehen
Zum Artikel „Leipzig will 465 Litfaßsäulen aufkaufen“ vom 17. März:
Spritzschutz an Haltestellen und Papierkörbe sollen künftig nicht mehr Bestandteil der Konzession sein; nur bei ausreichenden Erlösen aus dem „maximalen
Wettbewerb“ werden sie finanziert. Sonst
stehen die Fahrgäste im Regen. Die Stadt
sollte bei solchen Planungen nicht vergessen, dass auch die Fahrgäste der Verkehrsmittel Bürger und Wähler sind!
Rolf-Roland Scholze, 04207 Leipzig
Mitarbeiter der
Sozialstation sind bestürzt
Zum Artikel „Pfleger attackiert Blinden
mit Wasserbombe“ vom 24. März:
Noch heute sind alle Mitarbeiter über das
damalige inakzeptable und zugleich beschämende Verhalten der zwei verurteilten ehemaligen Mitarbeiter unseres Vereins zutiefst bestürzt. Es war nicht vorstellbar, dass so etwas jemals in unserer
Einrichtung passieren kann. Der unfassbare Vorfall konnte aufgedeckt werden,
weil verantwortungsvolle Mitarbeiter der
Kurzzeitpflege genau hingehört und den
Fall zur Sprache gebracht haben. Verhindern konnten wir das Verhalten leider
nicht, aber wenigstens durch die Anzeige
ein deutliches Zeichen setzen. Mein Mitgefühl und Respekt gilt dem Geschädigten und dessen Ehefrau, die mir trotzdem
die Möglichkeit für ein Gespräch gegeben haben.
Gerald Waßermann,
Geschäftsführer der Ökumenischen
Sozialstation, 04229 Leipzig
Leserbriefe zum Lokalteil an:
leipzig@lvz.de