Literatur als philosophisches Erkenntnismodell

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Literatur als philosophisches Erkenntnismodell
Donnerstag,
26. März 2015
9.00 bis 9.15 Uhr
Isabelle Chol (Pau): Begrüßung
9.15 bis 9.30 Uhr
Sebastian Hüsch (Pau/Basel): Einführung
9.30 bis 10.00 Uhr
Asmus Trautsch (Berlin): Das Problem der Individualität und
die epistemische Funktion der Tragödie seit der Aufklärung
10.00 bis 10.30 Uhr
Michiel Rys (Leuven): »Lerne begreifen menschliches
­Ge­schick aus meinem Loos«. Das Drama der Französischen
Revolution als erkenntniskritische Instanz
10.30 bis 11.00 Uhr
Kaffeepause
11.00 bis 11.30 Uhr
Fabian Schmitz (Konstanz): Das Ende von Philosophie und
Literatur im hybriden Genre des Briefs. Charles de Villers’
»Lettres Westphaliennes« (1797)
11.30 bis 12.00 Uhr
Falk Bornmüller (Magdeburg): Erkenntnis in der Kritik.
Über die Verbindung von Literatur und Philosophie in der
Frühromantik
12.00 bis 12.30 Uhr
Julian Ernst (Bonn): Performativität des Textes.
Der Wandel der Darstellungsmethode beim späten Fichte
12.30 bis 14.30 Uhr
Mittagspause
14.30 bis 15.00 Uhr
Christian Sinn (St. Gallen): Beiträge zur Aufklärung der
­Zeitgenossen. Zur problematischen Vorgeschichte gegen­
wärtiger Kulturwissenschaften
15.00 bis 15.30 Uhr
Sebastian Lübcke (Gießen): Hölderlins Erfüllungspoetiken
oder Wie das ›unendlichere Leben‹ sinnliche Erkenntnis wird
15.30 bis 16.00 Uhr
Anja Schwennsen (Hamburg): Schein und Objektivität der
Dinge in Kleists Erzählung »Der Zweikampf« (1811)
16.00 bis 16.30 Uhr
Kaffeepause
16.30 bis 17.00 Uhr
Sikander Singh (Saarbrücken): Denkfiguren. Zum Ver­­­­­hält­nis von literarischer Form und philosophischem Gehalt
im lyrischen Spätwerk Johann Wolfgang von Goethes
17.00 bis 17.30 Uhr
Martin Mees (Brüssel): »Sublime« savoir de la littérature
romantique?
17.30 bis 18.00 Uhr
Ralph Häfner (Freiburg im Breisgau): Ekphrasis als ästhe­
tisches Erkenntnismodell: Heine und Balzac
18.00 bis 18.30 Uhr
Kurt Röttgers (Hagen): Ornithologie der Engel. Zur Fiktion
einer wissenschaftlichen Beschreibung des Aussehens der
Engel durch Dr. Mises
F reitag, 27. März 2015
9.00 bis 9.30 Uhr
Mathis Lessau (Freiburg im Breisgau): »Dichter als Seher
der Menschheit«. Überlegungen zur dichterischen Er­kennt­nis(vermittlung) im Ausgang von Wilhelm Dilthey
9.30 bis 10.00 Uhr
Erik Schilling (München): Literatur und Philosophie in
­Nietzsches »Dionysos-Dithyramben«
10.00 bis 10.30 Uhr
Erik Pesenti-Rossi (Mulhouse): Hærès de Léon Daudet (1893):
une »trahison des clercs«?
10.30 bis 11.00 Uhr
Kaffeepause
11.00 bis 11.30 Uhr
Giulia Agostini (Heidelberg/Paris): »quelque chose d’autre
que les calices sus …«. Le savoir poétique du non-savoir
chez Mallarmé
11.30 bis 12.00 Uhr
Stephan Kammer (Tübingen): Schöner denken. Poetische
Epistemologien um 1900
12.00 bis 12.30 Uhr
Sylvester Alexander Bubel (Köln): »Welt der Bezüge, Welt
der Zusammenhänge«. Poetiken der Epiphanie in der literarischen Moderne als Formen einer genuin neuen Epistemologie
­Bemerkungen zu Hofmannsthal und Proust
12.30 bis 14.30 Uhr
Mittagspause
14.30 bis 15.00 Uhr
Tom Poljanšek (Stuttgart): Genauigkeit und Seele. Kritik des
philosophischen Erkenntnisanspruchs nach Robert Musil und
Paul Valéry
15.00 bis 15.30 Uhr
Emmanuela Ferragano (Turin): À la guerre comme à la guerre.
Der »Fritzmauthner-Tag« Christian Morgensterns: eine re­
signierte Zeremonie des Schweigens
15.30 bis 16.00 Uhr
Constanze Fanger (Dresden): Der prismatische Text als Er­
fahrungsform von Perspektivität
16.00 bis 16.30 Uhr
Sebastian Hüsch (Pau/Basel): Literatur als Philosophie der
Möglichkeit
16.30 bis 17.00 Uhr
Schlussdiskussion
Interdisziplinäres und internationales Forschungskolloquium
26. bis 27. März 2015 in Pau, Frankreich
Literatur als philosophisches Erkenntnismodell
Tagungsleitung: Privatdozent Dr. Sebastian Hüsch
und Privatdozent Dr. Sikander Singh
Seit den Dialogen Platons ist das Verhältnis von Literatur
und Philosophie im Spannungsfeld von Abhängigkeit
und Kontrast in jeder Epoche des Denkens je eigenständig
vermessen und bestimmt worden. Herausragende Be­
deutung erhält die Literatur – nicht nur als Darstellungs­
weise sondern auch als Erkenntnismodell – für das ­Projekt
der Aufklärung: Hier wird sie als Medium der Erziehung
und Perfektibilität des Menschen im Kontext der moralund popularphilosophischen Diskurse re­levant, vor allem
aber im Zusammenhang einer mit der Französischen
­Revolution des Jahres 1789 programmatisch werdenden
Korrelation von Gedanke und Tat. ­Zugleich führte jedoch der neue Wissenschaftsbegriff, den der Rational­is­
mus und seine Verlaufsformen hervorgebracht haben,
ab dem späten 18. Jahrhundert zu einer zunehmenden
­Trennung des ästhetischen und des erkenntnistheoretischen ­Diskurses.
Vor diesem Hintergrund wird das Forschungskolloquium
die Konstellation von Literatur und Philosophie in
Deutschland und Frankreich im langen 19. Jahrhundert
eingehender untersuchen. Das Problem der Erkenntnisund Sprachskepsis und die Konkurrenz eines spezifischen
Wissens der Dichtung und eines spezifischen ­Wissens
der Philosophie sowie die daraus sich ergebenden Wahrnehmungsmöglichkeiten und Grenzen von ­Erkenntnis
werden ebenso thematisiert, wie Fragen der Konzeptuali­
sierung von Wissen und Erkenntnisleistung, des ­Wahrheitsund Erkenntnisanspruches der Dichtung oder Analysen
zur Medialität der Literatur im Sinne der Darstellung bzw.
­Darstellbarkeit metaphysischer Problemkonstellationen.
Eine Veranstaltung des Centre de Recherche en Poétique, Histoire littéraire et linguistique
­der ­Université de Pau et des Pays de l’Adour und des Literaturarchivs Saar-Lor-Lux-Elsass
der ­Universität des Saarlandes.
Mit freundlicher Unterstützung der Universitätsgesellschaft des Saarlandes.