Motion statt Emotion - Mot-Bau
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Motion statt Emotion - Mot-Bau
Transporter-TEST Transporter-Test VW Caddy 4Motion Motion statt Emotion Der Caddy 4Motion mit Allradantrieb ist ein Fall für Bau, Handwerk und Forstwirtschaft. Mehr Sein als Schein: Der VW Caddy 4Motion mit Allradantrieb erfüllt diesen Anspruch allemal. Weder Showcar noch Geländewagen, erledigt der Caddy seinen Job ohne Emotion, aber unauffällig und effektiv. A utos mit Allradantrieb rollen entweder mit martialischer Aufmachung durch die City wie ein überfressener Zierhund und verheizen ab und zu mit machtvollem Antritt viel Geld als Macho auf der Autobahn. Oder sie stürmen irgendwo zwischen Irak und Rallye Dakar durch Sand und Schlamm. Sind dann ein Fall für die Profis in Tarnfarbe. Dazwischen gibt es noch eine weitere, eher rare Spezies Allradfahrzeuge. We38 der Spielzeug noch Militärmaschine, sondern sinnvolles Arbeitsgerät. Passend für Leute, die als Handwerker auf Baustellen unterwegs sind, als Jäger auf Feldwegen, als Briefzusteller in den Bergen. Oder als Energieversorger vor dem Deich und entlang der Pipeline. VW hält für die Einen den mächtigen Touareg und für die Anderen den Tiguan bereit, inzwischen sogar ohne Allradantrieb. Für die Fraktion der ernsthaften Arbeiter mit Ansprüchen an die Traktion gibt es den Caddy 4Motion, den einzigen Werks-Allradler seiner Klasse. Ein Geländewagen will der 4Motion nicht sein. Aber ein Könner, wenn’s drauf ankommt. Das zeigt der Caddy mit Allradantrieb bereits auf der Straße. Konservativ ist die Motorisierung, den 4Motion gibt es ausschließlich in Verbindung mit dem 1,9-lTDI und Pumpedüse-Einspritzung. Der bekannt raue Kerl neigt zu deutlichen Worten, hier ist er indes mit einer neuen Kraftübertragung viel besser erzogen als gewohnt. Gönnt ihm VW doch das Sechsganggetriebe aus dem Golf 4Motion, denn das herkömmliche Fünfgang-Aggregat stößt im Allrad-Caddy an Belastungsgrenzen. Dazu spendiert VW andere Achsübersetzungen, Tendenz unten kurz und oben lang. Prompt schnellt der Caddy temperamentvoll aus den Startlöchern, um dann bei flottem Tempo mit dezenten Drehzahlen entspannt dahin zu rollen Der Trick funktioniert prächtig: In den unteren Gängen wirkt der Caddy eine Klasse stärker. Und oben brüllt die Maschine nicht mehr angestrengt, zischt der VW mit 170 Sachen und entspannten 3.500 Touren über die Autobahn. Das Anzeige wünschte man sich auch in der zweiradgetriebenen Ausführung. Stimmt, auf Land- und Bundesstraßen muss man ab und zu zum Schalthebel greifen, wenn im langen sechsten Gang die Kraft auszugehen droht. Und beim Wiederbeschleunigen auf der Autobahn darf der Fahrer etwas Geduld mitbringen. Doch das lohnt sich. Und der Gangwechsel entpuppt sich dank kurzer Schaltwege und präziser Hebelführung als Vergnügen. Die neu kalkulierte Abstimmung nimmt auch dem Dieselverbrauch die Schärfe. Wer will, kann auf Rolletappen in der Stadt mit 50 Sachen im fünften Gang und 1.200 Touren dahinschnüren. Der Motor quittiert dies mit etwas ungnädigem Knurren, nimmt’s aber nicht wirklich übel. Bei Langstreckenfahrten kann der Fahrer jetzt tatsächlich Radio hören, wird auch nur selten zur Tankstelle kommandiert. 7,6 l schluckte der Testwagen voll ausgeladen auf der kräftig gewürzten Redaktions-Hausstrecke. 8,8 l auf einer heißen Autobahnetappe. Angesichts von 2,3 t Gesamtgewicht, guten Fahrleistungen und den höheren Fahrwiderständen des Allradantriebs ein beachtliches Ergebnis. Wie seine frontgetriebenen Kollegen setzt auch der Caddy 4Motion fünf Jahre nach seinem Start in vielen Kriterien unverändert Maßstäbe. Auf den bequemen Sitzen kommen auch Riesen gut unter, die Bedienung erfordert markentypisch keinerlei Gewöhnung. Die robusten Materialien sind solide verarbeitet; vom Kleinkram bis zur riesigen Getränkeflasche kommt in kleinen und großen Fächern alles unter. Die glattflächige Karosserie ist gut gearbeitet, vorn wie hinten sinnvoll geschützt durch robuste, unlackierte Stoßfänger. Auch die Zurrösen im Laderaum haben vertrauenerweckendes Format; die Trennwand aus Kunststoff ziert auf Wunsch ein echtes Panorama-Fenster. Fensterln klappt ebenfalls bestens bei der optionalen Dachklappe über dem Heck. Ein paar Wünsche bleiben: Die Bremsen dürften besser bei Kräften sein, dem Typisch Caddy ist der Frachtraum mit Trennwand und großem Fenster. rechten Spiegel fehlt das Weitwinkelfeld. Die Hecktüren lassen sich nur per Griff in fiese Fingerklemmer-Feststeller auf 180 Grad erweitern, Kisten und Kästen müssen im Heck über eine kleine, aber lästige Stufe gewuchtet werden. Und wer palettierte Ware befördert, bemerkt die nicht gerade schmächtigen Radkästen. Das sind typische Ansprüche für Alltagsfahrten, bei denen der Allradantrieb nur andeutungsweise zu spüren ist. Ausschließlich sensible Gemüter bemerken im Alltag dazu bei vollem Lenkeinschlag dezente Verspannungen, dann rollt der ClickenSiemalrein! click-a-truck.com click-a-bus.com click-bau.com W ol le n Si e au ch m it vo n de r Pa rt ie se in ? cli ck @s tu en ing s. de lste“ t! „coo is Das ferbar e i l s wa Vertriebsbüro Deutschland Tel.: 05 11/866 796 85 Fax: 05 11/866 797 10 E-Mail: amoeck@dirna.com amithofer@dirna.com 39 Transporter-Test LKW-Test Technische Daten Eine Multifunktionsanzeige gehört zum Serienumfang des 4Motion. Antriebsstrang Motor: wassergekühlter Vierzylinder-Reihenmotor, quer eingebaut, Aufladung per Abgasturbolader; elektronische Steuerung; oben liegende Nockenwellen mit Antrieb über Zahnriemen, zwei Ventile pro Zylinder; Bohrung/Hub 79,5/95,5 mm, Hubraum 1.896 cm³, Leistung 77 kW (105 PS) bei 4.000/min, maximales Drehmoment 250 Nm bei 1.900/min Antrieb: mechanisches Sechsgang-Schaltgetriebe mit Joystickschaltung, Übersetzungen 3,77/2,09/1,32/0,91/0,90/0,76, Übersetzung Antriebsachse 4,24 (Gang I-IV), 3,27 (Gang V/VI), R.Gang 3,60, Antrieb auf die Vorderräder Fahrwerk Vorne Einzelradaufhängung an McPherson-Federbeinen und unteren Dreieckslenkern, Stabilisator; hinten Starrachse, Einblatt-Parabelfedern, Stabilisator; Reifen 195/65 R 15 auf 6 J x 15; Zahnstangenlenkung mit hydraulischer Servounterstützung Bremsen: hydraulische Zweikreisbremse, vorn und hinten Scheibenbremsen, Durchmesser vorn/hinten 288/260 mm, vorn innenbelüftet; ABS, ASR, ESP, elektronisch geregelte Bremskraftverteilung, Brems assistent, Berganfahrhilfe; mechanisch auf die Hinterräder wirkende Feststellbremse Maße und Gewichte Länge gesamt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.405 mm Breite gesamt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.794 mm Höhe gesamt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.866 mm Radstand. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.682 mm Wendekreis re/li. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11,3/11,3 m Höhe/Breite Schiebetür. . . . . . . . . . . 1.198/700 mm Höhe/Breite Hecktür. . . . . . . . . . . 1.116/1.181 mm Laderaum über Fahrbahn. . . . . . . . . . . . . . 610 mm Laderaum (L/B/H) . . . . . . . . 1.781/1.588/1.257 mm Breite zw. den Radkästen. . . . . . . . . . . . 1.170 mm Ladevolumen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,2 m³ Spurweite vorn/hinten. . . . . . . . . . 1.537/1.512 mm Leergewicht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.560 kg Nutzlast. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 720 kg Zulässiges Gesamtgewicht. . . . . . . . . . . . 2.280 kg Zul. Achslast vorn/hinten. . . . . . . . . 1.140/1.230 kg Anhängelast bei 12 % Steigung. . . . . . . . 1.500 kg Zul. Zuggesamtgewicht. . . . . . . . . . . . . . . 3.780 kg Füllmengen Tankinhalt: 60 l Motoröl mit Filter: 4,3 l Elektrik Batterie 12 Volt 61 Ah Wartung/Garantie Wartung: Ölwechsel-Intervall max. 30.000 km/2 Jahre Garantie: zwei Jahre Garantie inklusive Mobilitätsgarantie ohne Kilometerbegrenzung Preis VW Caddy 4Motion Kastenwagen 18.415 Euro* *ohne Mehrwertsteuer 40 Caddy nicht so leicht wie gewohnt dahin. Der notwendige leichte Gasstoß kostet ebenso ein wenig Sprit wie das AllradMehrgewicht auf den Rippen. Halb so schlimm, denn wer den 4Motion kauft, der achtet mehr auf Funktion als auf Form. Dieser Caddy muss seine Aufgabe erfüllen, alles andere ist nachrangig. Deshalb trägt er auch nicht dick auf, ein Profi benötigt keinen unnötigen Schmuck. Einzig die unauffällige Beschriftung am Heck deutet darauf hin, dass hier einer keine Angst vor Baugruben und Feldwegen zeigt. Eingeweihte bemerken, dass die Karosserie einige Zentimeter höher steht, die Räder wirken beim unbeladenen Caddy 4Motion etwas verloren in ihren Radhäusern. Aber sonst guckt keiner hin. Dabei lohnt sich der Blick auf die Allrad technik, denn VW hat nach Art des Hauses nicht die einfachste und daher auch nicht die billigste Lösung gewählt. Aber eine ausgezeichnete. Eine Haldex-Kupplung verteilt die Kraft zwischen den Achsen. Und das macht sie ausgesprochen unauffällig und souverän, wie es sich für wahre Könner gehört. Welche Achse gerade den Löwenanteil der Antriebskraft übernimmt, der Fahrer merkt es nicht. Er spürt nur eines: Es geht vorwärts. Einem rustikalen Offroader soll der Caddy 4Motion nicht Paroli bieten. Dazu bräuchte er mechanische Sperren und viel Bodenfreiheit. Aber auf heiklem Geläuf durchkommen, wenn andere hilflos steckenbleiben, das ist sein Metier. Der 4Motion zeigt dabei einen anderen Charakter als der gewöhnliche Caddy. VW kompensiert das Mehrgewicht des Das Sechsganggetriebe verbessert unten die Spritzigkeit, oben Verbrauch und Geräuschniveau. Allradantriebs mit der aufgelasteten Variante des Lieferwagens. Hinzu kommt an der Hinterachse die Einblatt-Parabelfeder der Schlechtwege-Ausführung, das erklärt die Höhe der unveränderten Karosserie. Darüber hinaus erhalten die Stoßdämpfer eine spezielle Abstimmung. Ergebnis ist eine gewisse Unnachgiebigkeit gegenüber rustikaler Umgebung, aber auch gegenüber den Insassen. Vor allem leer unterstreicht der Caddy 4Motion auf kurzen Unebenheiten, dass seine Entwickler weit über Asphaltstraßen hinaus gedacht haben, statt Hannover auch an Hammerfest. Der 4Motion entpuppt sich als harter Knochen, vor allem seine Hinterachse teilt kräftig aus. Beladen gibt sich dies ein wenig, ohne dass der VW in Richtung Sänfte tendieren würde. Andererseits sackt er unter Ballast nicht mehr so tief wie gewohnt in die Federn, wiegt sich beim Fahren nicht in den Hüften. Kennt nicht die Giftigkeit bei schnellen Spurwechseln des voll ausgeladenen Fronttrieblers. Allradantrieb mit Hinterachsedifferenzial und zusätzlicher Kardanwelle drückt mit rund 100 kg auf die Waage. Da ist’s gut, dass VW gleich die aufgelastete Variante mit knapp 2,3 t Gesamtgewicht spendiert. Selbst mit Komfortausstattung trägt der VW dann rund 700 kg, abzüglich Fahrer, versteht sich. Vielleicht ist’s also gar nicht schlecht, dass es ein Reserverad hier nicht gibt, nicht geben kann. Es passt nicht unter das Heck, das Achsdifferenzial nimmt Platz weg. Auch die Aufnahmen für übliche Wagenheber sind verschwunden, das Heck will zum Radwechsel per Rangierheber geliftet werden. Wer den Allradler tatsächlich weit abseits der Straßen bewegen will, vernimmt’s mit Stirnrunzeln. Andererseits gibt VW dem Caddy 4Motion eine umfangreiche Mitgift mit auf den Feldweg: ESP serienmäßig ist an Bord (und sinnvollerweise für den Betrieb abseits der Straße abschaltbar). Ebenso die damit verbundene Antriebs- Testergebnis Beschleunigung 0–50 km/h . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,5 s 0–80 km/h . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9,9 s 0–100 km/h . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15,6 s Elastizität 60–80 km/h (IV/V) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,2/5,8 s 60–100 km/h (IV/V) . . . . . . . . . . . . . . . . 9,5/12,1 s 80–120 km/h (VI) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18,3 s Höchstgeschwindigkeit 172 km/h Innengeräusche Stand/50/100 km/h . . . . . . . . . 52/61/68 db(A) Kraftstoffverbrauch Teststrecke beladen . . . . . . . . . . . 7,6 l/100 km Testverbrauch min./max. . . . . 6,5/8,8 l/100 km Komfort kennt der Caddy an anderer Stelle. Klimaautomatik und Standheizung, allerhand elektrische Helfer und das feinste Navigationsgerät für die Suche nach dem richtigen Weg, all das gibt es auch für den 4Motion, es erhöht den Nutzen und füllt die Kasse von VW. Und erhöht die Zahl der Pfunde, auch der schlupfregelung. Ein Partikelfilter fährt ebenso mit ins Gelände wie der informative Bordcomputer. Das alles lässt den Aufpreis von netto exakt 2.705 Euro in einem milderen Licht erscheinen. Abzüglich der Dreingaben rutscht der Mehrpreis unter 2.000 Euro, das heilt die Wunden angesichts eines Grundpreises von mehr als 18.000 Euro ein wenig. Zumal der Caddy der einzige Lieferwagen mit Allradantrieb ab Werk ist – ein Gütesiegel für Abstimmung, für Gewährleistung und Service, sicher auch für den späteren Wiederverkauf. Aspekte, die bei den martialisch aufgemachten Allradangebern in der Stadt ebenso wenig eine Rolle spielen wie bei den Geländewagen in Uniform. Aber bei den Arbeitsgeräten für den Alltag umso wichtiger sind. Randolf Unruh Alle Tests und Fahrberichte auch unter www.kfz-anzeiger.com AnzNfS90x60_CARGO_Dez07.fh11 17.12.2007 12:30 Uhr Seite 1 C M Y CM MY CY CMY K auch für Kühl- und Tiefkühltransporte • ermöglicht schnelles Be- und Entladen • anspruchsvoller Dauereinsatz • einfach nachzurüsten bei vielen Fabrikaten • besonders montage- u. wartungsfreundlich • elektrischer Antrieb: platzsparend und frostsicher bis -25° C Novoferm Siebau GmbH 57223 Kreuztal · Tel. 02732 202-257 www.siebau-tore.de Schwarz www.strahltechnik-klein.de 41