Programmheft als pdf - Musik zu Heilig Kreuz

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Programmheft als pdf - Musik zu Heilig Kreuz
Arbeitskreis Kirchenmusik
Margarethenstrasse 32
4102 Binningen
www.musik-zu-heilig-kreuz.ch
Binninger
Orgelsommer
2015
MUSIKALISCHE REISEN
IN DIE ORGELWELT
PROGRAMM
Binninger
Orgelsommer
2015
Unter dem Motto «Musikalische Reisen in die Orgelwelt»
präsentiert der zum dritten Mal veranstaltete Binninger Orgelsommer während der Ferienzeit vier nicht alltägliche Konzerte
in der Heilig Kreuz Kirche. Bekannte Orgelsolisten laden ein zu
virtuellen Reisen durch verschiedene Orgellandschaften Europas.
Mit einem ansprechenden Rahmenprogramm, dem Einbezug
des jeweiligen Interpreten als Moderator und der kurzweiligen
Vermittlung von Grundkenntnissen bieten die einzelnen Konzerte
eine ungewöhnliche Einführung in die faszinierende Hochkultur
der Orgelkunst.
Der Binninger Orgelsommer streift mit seinem besonderen
«Reiseangebot» zur Sommerferienzeit ganz verschiedene Interessengebiete: So wird es Ausflüge in unterschiedliche Formen
kulturellen Lebens in Europa geben. Gleichzeitig durchschreiten
die Hörer musikalische Landschaften und lernen die Topographie
berühmter Orgelstücke kennen. Und auch das Instrument an
sich, d. h. die Verdeutlichung der regional unterschiedlichen
Orgelbautypen, wird ein lohnendes Reiseziel sein.
Ein nach dem Konzert stattfindender Apéro, der mit kleinen
Leckerbissen und passenden Weinen aus den entsprechenden
Ländern zum sinnlichen Vergnügen beiträgt, ist wesentlicher
Bestandteil jedes Konzerts und zugleich Begegnungsort für den
Interpreten und das Publikum.
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Mittwoch, 8. Juli 2015, 19.30 Uhr
Anders rauschen die Brunnen,
anders rinnt hier die Zeit
Orgelmusik aus Siebenbürgen
Solistin: Nicoleta Paraschivescu (Basel)
Codex Caioni (17. Jh.)
Präambulum VIII. Toni
Canzona VIII. Toni
Fuga VIII. Toni
Drei Tänze:
Nyiri Tancz – Apor Lazar Tancza – Paikos Tancz
Hans-Peter Türk (*1940)
In honorem Honteri (1988) – Variationen
über den Iambicum trimetrum
aus Johannes Honterus «Odae cum harmoniis» (1548)
Paul Richter (1875–1950)
Sonate für Orgel d-Moll op. 36:
(ohne Bezeichnung) – Andante molto moderato –
Tempo di Minuetto – Finale (Allegro)
2
Nicoleta Paraschivescu
unterrichtet Orgel an der Musik Akademie Basel (Allgemeine
Musikschule) und ist Organistin von St. Theodor in Basel. Sie
absolvierte ihr Orgelstudium an der Musikhochschule Gheorghe
Dima in Cluj-Napoca (Klausenburg) bei Ursula Philippi. Danach
erweiterte sie ihre Ausbildung mit einem Studium und Diplom
in Alter Musik an der Schola Cantorum Basiliensis in den Fächern
Orgel (Jean-Claude Zehnder) und Cembalo (Andrea Marcon).
An der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst
in Stuttgart schloss sie ein künstlerisches Aufbaustudium bei
Prof. Jon Laukvik erfolgreich ab. Weitere wichtige musikalische
Impulse erhielt sie von Enrico Baiano in Neapel.
Sie ist Preisträgerin des internationalen Wettbewerbes Prix Joseph
Bossard 2010 (Bellelay), bei dem sie auch mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Konzerte führten sie in verschiedene
Länder Europas und an renommierte Festivals. Sie ist Leiterin des
Ensembles La Floridiana, mit dem sie für das Label SONY zwei CDs
mit Ersteinspielungen der Haydn-Schülerin Marianna Martines
(1744 –1812) publiziert hat. Am Orpheus-Institut in Gent (Belgien)
absolviert sie zurzeit ein Doktoratsstudium in Performing and
Creative Arts.
3
Mittwoch, 15. Juli 2015, 19.30 Uhr
Pan et Syrinx
Orgelkomponisten aus dem Elsass
Solist: Francis Jacob (Strassburg, Saessolsheim)
Anonym (15. Jh.)
Intrada
Hans Kotter (1480/85–1541)
Kochersperger Spanieler
Ottmar Luscinius – Otmar Nachtigall (1487–1537)
Fortuna in fa
Georg Muffat (1653–1704)
Toccata prima
aus: Apparatus musico-organisticus
Franz Xaver Murschhauser (1663–1738)
Arpeggiata octavi toni
Fuga prima septimi toni
Dom George Franck (18. Jh.)
Fantaisie en do majeur (Allegro)
Triolet tendrement
Ouvertura (Grave)
Louis Feltz (1816–1891)
Offertoire (Andante non troppo)
Francis Jacob
konzertiert als Organist und Cembalist sowohl solistisch als
auch in verschiedenen Ensembles. Er ist Organist in Saessolsheim (Elsass) und Professor am Conservatoire in Strassburg.
Daneben betätigt er sich als Orgelbauer in der Werkstätte von
Bernard Aubertin (Jura / Frankreich).
Francis Jacob studierte Orgel und Cembalo bei Sylvain Ciaravolo,
André Stricker, Aline Zilberajch, Martin Gester (Strassburg),
Jean Boyer (Lyon), Jan-Willem Jansen (Toulouse) und Jesper
Christensen (Basel) und hat mehrere Orgelwettbewerbe
gewonnen, u. a. 1997 den renommierten Internationalen Orgelwettbewerb in Brügge (Belgien). Als Solist wie auch mit verschiedenen Ensembles (Ricercar, Gli Angeli, Le Concert Royal etc.)
konzertierte er in mehreren Ländern Europas wie auch in Japan
und Brasilien.
Francis Jacob unterrichtete Orgel und Cembalo an verschiedenen
Konservatorien in Frankreich (Perpignan, Toulouse, Montauban),
bevor er 2001 seine Stelle als Orgelprofessor am Strassburger
Conservatoire antrat. Daneben ist er Organist an der von Bernard
Aubertin erbauten Orgel in Saessolsheim (Elsass). Mit dem von
ihm gegründeten lokalen Orgelverein konnte er in dem kleinen
Dorf ein bedeutendes musikalisches Leben aufbauen, das mit
Orgel-, Instrumental- und Vokalkonzerten, Internationalen Orgelakademien und CD-Aufnahmen weit in die Region ausstrahlt.
Pierre Vidal (1927–2010)
Pan et Syrinx
aus: Première suite
Léon Boëllmann (1862–1897)
Suite Gothique opus 25 (1895): Introduction (Choral) –
Menuet Gothique – Prière à Notre-Dame – Toccata
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Mittwoch, 22. Juli 2015, 19.30 Uhr
Aus dem fernen Lande kommend …
Alte Orgelkunst in Polen
Solist: Andrzej Szadejko (Danzig)
Cajus Schmiedtlein (ca. 1555–1611)
Phantasia sexti toni
Mikołaj z Krakowa (1. Hälfte 16. Jh.)
Vier Tänze aus der Tabulatura Lublinensis (1541): Jeszcze
Marcinie – Veschol – Hayduczky – Schephczyk ydzye po ulyczy
Jakub Sowa († 1593)
Salve Regina
Piotr Drusin´ski († 1611)
Preambulum secundum sopra «Meine Seele erhebt den Herren»
Tarquinio Merula (1590 –1665)
La Piva
Adam z Wa˛growca († 1629)
Ave Maris Stella
Jan Podbielski (2. Hälfte 17. Jh.)
Preambulum in d
Theophil Andreas Volckmar (1686 –1768)
Sonata III Pieno Organo (1717):
Andante. Fantasie – Adagio. Piano – Fuga. Piena
Daniel Magnus Gronau (um 1700 –1747)
«O Herr, dein Ohren neig zu mir» oder
«Ein matter Hirsch schreit für und für»
(Chorale in doppio Contrapunto, ca. 1740)
Friedrich Christian Mohrheim (1719?–1780)
«Wie schön leuchtet der Morgenstern»
«Wer nur den lieben Gott lässt walten»
Andrzej Szadejko
wirkt als Komponist, Dirigent und Organist. Er studierte Orgel an
den Hochschulen in Gdansk (Danzig) und Warszawa (Warschau)
und an der Schola Cantorum Basiliensis in Basel. Zu seinen
massgeblichen Lehrern zählten Leon Bator, Joachim Grubich und
Jean-Claude Zehnder, darüber hinaus Andrea Marcon (Cembalo)
und Gottfried Bach (Generalbass). Er absolvierte zudem während
seiner Zeit in Basel ein Gesangsstudium bei Richard Lewitt und
einen Kompositionskurs bei Rudolf Lutz und bildete sich an verschiedenen Meisterklassen in Polen, in den Niederlanden, in
Deutschland und in der Schweiz weiter.
Andrzej Szadejko war Finalist und Preisträger mehrerer nationaler
und internationaler Orgelwettbewerbe in Danzig, Rumia, Warschau,
Odense und Brügge. Er konzertiert als Solist regelmässig in Polen
und in der Schweiz, in Italien, Deutschland, Finnland, Norwegen,
Schweden und Dänemark. Seit 1993 arbeitete er als Organist,
Chorleiter und Kirchenmusiker in mehreren Kirchgemeinden in
Polen und in der Schweiz, bevor er 2005 zum Professor für Orgel
und Generalbass an der Musikhochschule Gdansk berufen wurde.
2006 hatte er eine Gastprofessur in Oulu (Finnland) inne. Neben
seiner Lehrtätigkeit leitet er das Wiederaufbauprojekt der historischen Merten-Friese-Orgel in der Danziger Trinitatis-Kirche, das
Aufnahmeprojekt «Musikalisches Erbe der Stadt Danzig» sowie
das Goldberg Baroque Ensemble.
Andrzej Szadejko (1974*)
Passacaglia 1705
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Mittwoch, 29. Juli 2015, 19.30 Uhr
Harmonia organica
Orgelkunst in Oberschwaben
Solist: Markus Schwenkreis (Arlesheim, Binningen)
Sebastian Anton Scherer (1631–1712)
Intonationes quinti toni
aus: Tabulatura in cymbalo et organo (Ulm 1664)
Franz Xaver Schnizer (1740 –1785)
Sonate IV D-Dur:
Allegro non molto – Andante – Presto
aus: Sei Sonate per il Cembalo ed Organo op. 1
Robert Praelisauer? (1708 –1771)
Bombard
Flauta-Dus
Unda Maris
Nacht-Horn
Fagotto
Postilion
aus dem Ochsenhausener Orgelbuch (1735)
Markus Schwenkreis
studierte Kirchenmusik am Leopold-Mozart-Konservatorium der
Stadt Augsburg (Orgel bei Karl Maureen). Sein Interesse für die
Alte Musik zog ihn 1994 nach Basel, wo er 1998 an der Schola
Cantorum Basiliensis (Orgel bei Jean-Claude Zehnder) die
Diplomprüfung ablegte und im Anschluss daran Theorie der
Alten Musik studierte. Er ist Preisträger des Internationalen Orgelwettbewerbs NDR-Musikpreis 2000 und des 13. Paul-HofhaimerWettbewerbs der Stadt Innsbruck 2001.
Seit Beginn seines Studiums in Basel ist Markus Schwenkreis
Organist an der Heilig Kreuz Kirche in Binningen und daneben
seit 2012 Organist an der historischen Silbermann-Orgel des Doms
zu Arlesheim. An der Schola Cantorum Basiliensis unterrichtet
er Theorie der Alten Musik und Improvisation auf historischen
Tasteninstrumenten. Als Mitglied der «Forschungsgruppe Basel
für Improvisation» betreut er am selben Institut die jährlich stattfindenden «Studientage Improvisation».
Isfrid Kayser (1712–1771)
Adagio
aus der Parthia I (Augsburg 1746)
Justin Heinrich Knecht (1752–1817)
Rondo aus G-Dur (Vivace)
aus dem 2. Teil der Vollständigen Orgelschule (Leipzig 1796)
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Die Instrumente
der Heilig Kreuz Kirche Binningen
Die Grosse Orgel
Die Orgel wurde 1966 von der Firma Kuhn, Männedorf, erbaut.
Sie war als norddeutsches, barockes Instrument konzipiert, sowohl
in der Aufstellung als auch in der Disposition. Klanglich würde
man sie heute als «neobarock» einstufen. Ab 1991 wurde die
Orgel durch die Firma Armin Hauser, Kleindöttingen, umgebaut.
Sie erhielt eine neue Windanlage, einen rein mechanischen
Spieltisch und norddeutsch-barocke Zungenregister. Das vorhandene labiale Pfeifenwerk wurde neu intoniert oder ersetzt. 2009
wurden die Pedaltürme höhergesetzt und die Schleierbretter der
Kirchenraum-Ausstattung angepasst.
Das Äussere der Orgel entspricht dem barocken Typus des
«Hamburger Prospekts». Dieser vereint im mittleren Gehäuse
Hauptwerk und Brustwerk, flankiert durch zwei freistehende
Pedaltürme. Vorgelagert in der Emporenbrüstung befindet sich
das Rückpositiv. Auch im inneren Aufbau ist die Orgel dem
norddeutsch-barocken Stil nachempfunden: Dispositionen wie
die der Binninger Orgel finden sich in vielen historischen
Instrumenten Norddeutschlands.
Oberwerk
Quintade ...................................... 16’
Praestant ........................................ 8’
Copel .............................................. 8’
Octava ............................................ 4’
Quinta ............................................ 3’
Sesquialter ...................................... II
Super Octava ................................. 2’
Mixtur ........................................ IV-VI
Trommet ........................................ 8’
Rückwerk
Grob Gedact .................................. 8’
Klein Praestant ............................... 4’
Rohr Flöte ...................................... 4’
Nasat .............................................. 3’
Schwegel ........................................ 2’
Tertia ........................................... 1½’
Scharff ....................................... III-IV
Dulcian ........................................... 8’
Brustwerk
Gedact von Holz ............................ 8’
Block Flöte ..................................... 4’
Principal ......................................... 2’
Quinta ......................................... 1½’
Sedetz ............................................. 1’
Cimbel ............................................ III
Regal ............................................... 8’
Pedalwerk
Gross Praestant ............................ 16’
Sub Bass ....................................... 16’
Quint Bass .................................... 12’
Octav Bass ..................................... 8’
Gedact Bass ................................... 8’
Octava ............................................ 4’
Mixtur ............................................. IV
Posaunen Bass ............................. 16’
Trommet Bass ................................ 8’
Cimbelstern
Tremulant auf alle Manualwerke
Koppeln: II–P, I–P, III–II, III 16’–II, I–II
Rein mechanische Registratur und Traktur
Windversorgung durch Keilbalg-Anlage
Stimmung: ungleichstufige Temperatur nach Kirnberger III (1/5 Komma)
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Die Chororgel
Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Kirche 1996 wurde
die Chororgel durch Armin Hauser, Kleindöttingen, erbaut.
Sie wird vor allem in den Werktagsgottesdiensten gespielt und
dient in Festgottesdiensten zum doppelchörigen Musizieren mit
der Grossen Orgel sowie zum Begleiten der Kantoren und der
Kindergesänge.
Im Gegensatz zur Grossen Orgel «in norddeutscher Manier»
weist die Chororgel in der Mensurierung der Pfeifen und der
Intonation süddeutsche Merkmale auf. Sie besticht durch ihren
ausserordentlich klaren und warmen Klang.
Gedact 8’
Flöte 4’
Principal 2’
Quint 1 1/3’ (Diskant)
Regal 8’
Manualumfang: C–d 3
Geteilte Schleifen, Transponiervorrichtung
Stimmung nach Kirnberger III analog der Grossen Orgel
Der Binninger Orgelsommer wird unterstützt durch:
Eintrittspreise
jeweils 20 Fr., ermässigt für Studierende 10 Fr.,
Abonnement für alle vier Konzerte 50 Fr.
Kartenvorverkauf
Birsig Buchhandlung, Hauptstrasse 104, Binningen
Tel. 061 421 48 00
Röm. Kath. Kirchgemeinde
Binningen / Bottmingen
Kulturhaus Bider & Tanner
Aeschenvorstadt 2, Basel
Tel. 061 206 99 96
Impressum
Organisation Orgelsommer:
Markus Schwenkreis, Theo Ettlin, Rolf Grolimund, Isabel Ertl,
Hermann Killenberger, Agnieszka Budzin´ska-Bennett, Markus Wentink
Gemeinde Binningen
Gestaltung:
Peter Scholz, Lausitzer Druckhaus GmbH
Druck:
Lausitzer Druckhaus GmbH
Fotos:
Guido Flueck und Interpreten privat
Redaktion:
Berit Drechsel
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