3. DGIV Jahreskongress Forum Telemedizin

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3. DGIV Jahreskongress Forum Telemedizin
3. DGIV Jahreskongress
Forum Telemedizin
Telemedizin und Integrierte Versorgung
26.10.2006
Gerhard W. Meyer
Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Telemedizin e.V.
Agenda
Lösungen und Perspektiven der Telemedizin
Telemedizin und Integrierte Versorgung
Gute Gründe für die Telemedizin
Hauptnutzen
bei Patienten (speziell Notfallpatienten)
durch Nutzung des zeitkritischen Vorteil
in den medizinischen Einrichtungen
Förderung von Spezialisierung und Zentrenbildung bei gleichzeitiger
Verbesserung der Qualität von Diagnosen und Therapien bei allen
Beteiligten
Hauptanwendungen Akut – und Regelversorgung (gegenwärtig)
auch bei Prophylaxe und Nachsorge (Prognose)
Technik
bedienerfreundlich, praxistauglich und entwicklungsfähig
Lösungen und Perspektiven der Telemedizin - gute Grü
Gründe fü
für Telemedizin
Digitalisierung und Transport von medizinischen Daten
Der heutige Stand der Informationstechnik bietet umfassende Möglichkeiten der
Digitalisierung aller medizinischen Daten.
Notwendig ist die Schaffung von einheitlichen Standards und Normen (HL7, DICOM 3.0 etc.).
Medizinische Daten werden immer umfangreicher und komplexer. Bei Bilddaten nimmt die
Datenmenge ständig weiter zu, da die Auflösung mit den steigenden technischen
Möglichkeiten größer wird.
Die Anforderungen an die Übertragung medizinischer Daten steigen ständig.
Der Transport erfolgt entweder über Festverbindungen (ISDN, DSL, Standleitung) oder über
Funk (Richtfunk, Wireless-LAN, UMTS, Satellit). Als Datenprotokoll wird inzwischen fast
ausschließlich IP verwendet mit der Absicherung von Bandbreite, Priorität und
Verfügbarkeit.
Digitalisierte medizinische Bilder und Daten lassen sich per Filetransfer, webbasiert oder
per E-Mail versenden.
Voraussetzung für die Telemedizin
Lösungen und Perspektiven der Telemedizin – Digitalisierung und Transport von medizinischen Daten
Sicherheit von medizinischen Daten
Grundsätzlich müssen hochwertige Sicherheitsmechanismen
implementiert werden.
Das betrifft vor allem folgende Themen:
• Zugriff auf Daten (Firewall, Authentifizierung, Verschlüsselung)
• Übertragung von Daten (Verschlüsselung, Redundanz, Verfügbarkeit)
• Bearbeitung von Daten, Speicherung von Daten
Es sollten hochwertige elektronische und biometrische Verfahren eingesetzt
werden.
Die Verschlüsselungsverfahren sollten den neuesten internationalen Standards
entsprechen.
Voraussetzung für die Telemedizin
Lösungen und Perspektiven der Telemedizin – Sicherheit von medizinischen Daten
Bildung von medizinische Kompetenzzentren
Medizinische Kompetenzzentren sind
medizinisch und wirtschaftlich sinnvoll.
Das erfordert
telemedizinische Vernetzung der Zentren,
Kooperationskrankenhäuser, Arztpraxen
(auch unterschiedlicher Eigentumsformen)
Das ermöglicht
Kompetenzen flächendeckend vorzuhalten;
Interdisziplinäre Zusammenarbeit;
Erwirtschaftung zusätzlicher Erträge;
Lösungen und Perspektiven der Telemedizin – Medizinische Kompetenzzentren
Telemedizin führt zum Zeitgewinn in der Akutmedizin
Faktor Zeitgewinn
lebensrettend bzw.
künftige Lebensqualität erheblich verbessernd
Medizinische Maßnahmen müssen deshalb
so schnell wie möglich begonnen werden.
Hohe Effizienz der Telemedizin bei Akutversorgung :
von Herzinfarkten
von Schlaganfällen
in der Unfallchirurgie
Erreicht durch Technik:
High-Speed-Übertragungsverfahren ermöglichen
schnellstmögliche Übertragung aller benötigten Daten.
Lösungen und Perspektiven der Telemedizin – Zeitgewinn in der Akutmedizin
Second Opinion und Flying Doctors
Zweitmeinungen sind gefragt
(für einige Bereiche sogar vorgeschrieben)
Ermöglicht
sichere Diagnosen
Unterstützt
Bereitschaftsärzte (z.B. Nacht- / Wochenenddienst)
Ärzte mit weniger Spezialwissen und Erfahrung
telemedizinische Lösung
Flying Doctor
(Spezialist, der per Telemedizin einen
Notfall virtuell begleitet.)
Lösungen und Perspektiven der Telemedizin – Second Opinion und Flying Doctors
Mehrpunkt-Konferenzen – ein Highlight der Telemedizin
Bei einer telemedizinischen Vernetzung
gewinnt die Nutzung von professioneller
Videokommunikation immer stärker an
Bedeutung.
Eine Videokommunikation ist zwischen
zwei oder mehreren Teilnehmern möglich.
Kompetenz und Unterstützung per Video- und
Audioverbindung sind ein Hauptvorteil der Telemedizin!
Lösungen und Perspektiven der Telemedizin – MehrpunktMehrpunkt-Konferenzen
Fallkonferenz – eine spezielle Nutzung der Mehrpunkt-Konferenzen
Medizinische Konferenzräume werden
mit hochwertiger Telemedizintechnik
ausgestattet, z.B.:
• Modernste Videokonferenztechnik
• Großflächige Visualisierung von
Röntgenbilder oder Gewebeschnitte
Effiziente Fallkonferenzen sind so möglich:
• Röntgenkonferenzen
• Tumorkonferenzen
• andere interdisziplinäre Konferenzen
Lösungen und Perspektiven der Telemedizin – Fallkonferenzen
Telemedizinische Applikationen
Die Telemedizin kann heute in allen medizinischen Bereichen erfolgreich eingesetzt
werden.
Vorsorge
Akutversorgung
Regelversorgung
Nachsorge und Rehabilitation
Telemedizinische Systeme und Lösungen haben sich bewährt in der:
Kardiologie
Neurologie
Chirurgie
Onkologie
Pathologie
Dermatologie
Die Möglichkeiten des Einsatzes der Telemedizin wachsen ständig!
TeleHomeCare
Lösungen und Perspektiven der Telemedizin – Telemedizinische Applikationen
Perspektiven der Telemedizin
Es wird an verschiedenen Telemedizinlösungen
gearbeitet, die zukünftig ermöglichen, in Akutfällen eine
medizinische Videokommunikation life mit dem
Betroffenen im Rettungswagen, Schiff oder Flugzeug
durchzuführen und gleichzeitig wichtige Vitaldaten des
Patienten zu übertragen.
Die Einführung der elektronischen Gesundheitsakte
wird es ermöglichen, weitere telemedizinische
Anwendungen zu implementieren.
Damit kann ein Arzt weltweit bei einem Notfall auf
wichtige personen-bezogene medizinische Daten
zurückgreifen – beispielsweise auf die Krankengeschichte oder auf Medikamentenverträglichkeit.
Lösungen und Perspektiven der Telemedizin – Perspektiven
Chancen
Hemmnisse
wirtschaftliche
und politische
Aspekte
Akzeptanz
IV-Unternehmen und Telemedizin
Ziel
Effiziente Verbindung von Telemedizin und integrierter Versorgung.
Das kann unterstützt werden durch
Bildung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe von Mitgliedern der DGIV und
der DGTelemed zur Erarbeitung von Telemedizin- Standards als
Empfehlung.
Gemeinsame Erarbeitung von Telemedizin-Standards für eine
Basisausstattung der IV-Unternehmen.
Gemeinsame Erarbeitung von Telemedizin-Ausstattungen für spezielle IVKonzepte.
Erarbeitung von Telemedizinkonzepten für IV-Projekte bei Bedarf.
Einbeziehung von Sachverständigen für Telemedizin in Problemfällen.
Telemedizin und Integrierte Versorgung – IVIV-Unternehmen und Telemedizin
Tele-Portalkliniken in der Integrierten Versorgung
Tele-Portalkliniken
ein Modell für die Zusammenarbeit von
niedergelassenen Ärzten mit Klinikärzten in der
Integrierten Versorgung
telemedizinische Vernetzung aller Ärzte in übergreifenden IV-Unternehmen auf Basis
von gesicherten DSL-Technologien mit hoher Verfügbarkeit (Bereitstellung von
Redundanz);
Schaffung einer gemeinsamen Doc-to-Doc-Plattform unabhängig von bestehenden
Primärsystemen (hauseigene Integration bzw. Auslagerung durch Nutzung als
Dienstleistung);
Nutzung einer anerkannten elektronischen Gesundheitsakte
telemedizinische Einbindung von Radiologien für einen effektiven Transport
radiologischer Bilder;
Integration von DICOM-basierten Viewern in das Gesamtsystem für alle Ärzte;
Möglichkeit der Nutzung einer Bildübertragung in Echtzeit, z.B. durch einfache
Videokommunikation, im Zusammenwirken mit Tele-Portalkliniken;
Telemedizin und Integrierte Versorgung – Teleportalkliniken in der Integrierten Versorgung
Telegesundheitsschwestern
Problem
Eine ausreichende medizinische Betreuung in strukturschwachen
Regionen (z.B. neue Bundesländer) ist gefährdet ( Abwanderung,
Nichtbesetzung von Hausarztpraxen etc.).
Lösungsansatz
Unterstützung der Hausärzte durch Telegesundheitsschwestern in
strukturschwachen Regionen im Rahmen der Integrierten Versorgung
(erste Beispiele in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg).
Pilotprojekt AGnES - Arzt-entlastende, Gemeinde-nahe, E-Healthgestützte, Systemische Intervention
Diese Initiative der Universität Greifswald zielt darauf ab, Gemeindeschwestern als Telegesundheitsschwestern auszubilden und als „verlängerten Arm“ der Ärzte beim Patienten einzusetzen.
Telegesundheitsschwestern übernehmen vor allem Routineaufgaben, die beim Patienten vor Ort und in
der Nachbetreuung anfallen. Bei Bedarf kann ein Arzt virtuell konsultiert werden.
eine Weiterführung der Aufgaben der Telegesundheitsschwester im TeleHomecare-Bereich ist
vorgesehen.
Telemedizin und Integrierte Versorgung – Telegesundheitsschwestern
Telemedizin in Projekten der Integrierten Versorgung
In vielen Projekten der Integrierten Versorgung hat die Telemedizin
zunehmende Bedeutung.
Die Deutsche Gesellschaft für Telemedizin e.V. ist bereit, mit der DGIV bei der
Auswahl, Einführung, Nutzung und Entwicklung neuer Anwendungen in der
Telemedizin zusammenzuarbeiten und konkrete Projekte zu vereinbaren.
Unser Angebot:
Zusammenarbeit zum Nutzen beider Seiten mit dem Ziel
Verbesserung der Qualität von IV-Projekten durch Telemedizin
Schnelleres Reagieren bei zeitkritischen medizinischen Themen
Unser Vorschlag:
Definition von gemeinsamen konkreten telemedizinischen Projekten –
auch als Pilotprojekte
Perspektive:
Begleitung und Unterstützung von IV-Projekten der DGIV durch die DGTelemed
Telemedizin und Integrierte Versorgung – Projekte
Danke für Ihre Aufmerksamkeit !
Ihre Fragen und Hinweise ?
Ihr Ansprechpartner :
Gerhard W. Meyer
e-mail: g.w.meyer@dgtelemed.de
Tel.: (030) 930 299 40