Abschied

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Abschied
mittendrin
1|2010
Magazin der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg
Abschied
Vier Jahre die gleichen Nasen
StayScout.de: DPSG im Web 2.0
Inhalt
Thema
Online-Pfadfinden.........................................................................................................Seite 3
Abschied nehmen – sieben persönliche Berichte . .......................................... Seite 4
Was tun, wenn jemand stirbt?.................................................................................. Seite 8
Wenn Geschwister sterben . ..................................................................................... Seite 9
Wir können ja Freunde bleiben – Abschied aus Beziehungen..................... Seite 10
Die Erinnerung bleibt – Abschied von Menschen............................................. Seite 12
Das Unfassbare ist passiert – Berichte aus Stämmen....................................... Seite 14
Mehr als Tränen, Wut und Verzweiflung – Trauerarbeit mit Kindern.......... Seite 16
Tipps und Tricks
Tipps zum Thema Abschied...................................................................................... Seite 14
Wetter- und Feuer-Tipps............................................................................................. Seite 20
Stufenhefte
24 Seiten spezial............................................................................................................ Seite 21
Berichte
Erlebnistheologie.......................................................................................................... Seite 18
Internationale Jahr der Artenvielfalt...................................................................... Seite 46
Rapha in Ruanda – Freiwilligendienst der DPSG............................................... Seite 46
Der neue Stiftungseuro............................................................................................... Seite 48
Rückblick Jahresaktion 2009 – Leben ist mehr.................................................. Seite 50
Westernohe: Die Weite im Blick................................................................................ Seite 52
Westernohe: Umbau im Bundeszentrum............................................................. Seite 53
Spezial: Image- und Fundraising-Kampagne
Bald geht`s los................................................................................................................ Seite 52
StayScout kommt.......................................................................................................... Seite 56
Meinung
Vier Jahre die gleichen Nasen – Sinn und Zweck des Stufenwechsels...... Seite 58
Kommentar: Doppelte Enttäuschung in Kopenhagen . ................................. Seite 59
Menschen
Der Tod gehört zum Leben dazu – Arbeiten im Hospiz.................................. Seite 62
Infos und News, Preise und Auszeichnungen..................................................... Seite 63
Impressum
72. Jahrgang | Nr. 1/2010
mittendrin ist das Magazin der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG)
Herausgeber
Redaktion Titelbild Satz/Layout Herstellung Druck Aboservice: 2
Bundesleitung der DPSG, Martinstraße 2, 41472 Neuss
Christopher End, Susanne Ellert, Guido Hügen OSB
Christian Schnaubelt, Sebastian Huber, Johanna Schepp
Astrid Wagner, Steffi Klein
Carina Brehm (cb), Conny Werbick (cwe), Christoph Rechsteiner (cr)
photocase.com / suze
mittendrin: Christopher End/Susanne Ellert, www.dpsg.de
Wölflinge & Jungpfadfinder: Anne Ottomeyer, www.platin-e.de
Pfadfinder: Britta Zuschlag, www.blickpunktx.de
rover: Natalie Blei , www.alex-media.de
Inge Horsch, Georgsverlag
Westermann Druck GmbH, Braunschweig
Gedruckt auf 57g/m2 Charisma Brilliant
(Recycling-Papier, ausgezeichnet mit dem Blauen Umweltengel)
02131/469932 oder georgsverlag@dpsg.de
mittendrin 1|2010
Editorial
Abschied üben
E
inige fanden das Thema Tod sei
viel zu düster für die mittendrin.
Weswegen wir es flugs in Abschied umwandelten. Jetzt handelt die
Ausgabe also von kleinen und großen
Abschieden. Es ist ein Spagat, denn der
größte Abschied ist und bleibt der vom
Leben. Darum finden sich auch Artikel
im Heft, die nahe gehen. Daneben stehen Berichte über Abschiede, die weit
weniger dramatisch sind. Wir hoffen,
dass uns der Spagat gelungen ist.
Schmerzhaftes Thema
Ich finde es wichtig, Abschied – und
auch Tod – zum Thema zu machen.
Auch wenn oder gerade weil es schmerzhaft ist. Klar, stehen in der Gruppenarbeit eher Themen wie Gemeinschaft,
Spaß und Ausprobieren im Mittelpunkt.
Aber schmerzhafte Abschiede sind ganz
schnell Alltag für Kinder und Jugendliche, wenn zum Beispiel eine Scheidung
ansteht.
Üben, üben, üben
Pfadfinden bedeutet für mich, Kinder
und Jugendliche fit zu machen, ihren
eigenen Weg zu gehen. Dazu gehört,
ihnen das Rüstzeug zu geben, dass sie
vor allem die holprigen und steilen Abschnitte bewältigen können. „Abschied
muß man üben, sonst fällt er viel zu
schwer“, dichtete Heinz-Rudolf Kunze
in einem gleichnamigen Lied. Hier leisten wir schon viel: Denn der Abschied
und der Neuanfang (!) sind bei uns Programm: Jedes Jahr praktizieren wir ihn
im Stufenwechsel (S. 58).
Christopher End
Redakteur mittendrin
PS: Das schicke Rechthaber-T-Shirt gibt
es im Rüsthaus – natürlich auch in der
Rechthaberin-Fassung.
Inhalt
Foto: Christopher End
Online pfadfinden
Die DPSG ist in vielen Social-Communitys vertreten
N
achsehen, was bei den Freunden auf Facebook, MeinVZ
oder SchülerVZ los ist und wer
was getwittert hat, gehört mittlerweile
ganz selbstverständlich zu unserem Alltag. Auch die DPSG ist da voll im Trend
und in diversen Social-Communitys zu
finden.
Hier sind wir dabei
Wer uns bei Twitter folgt, bekommt mit,
wenn wir auf unserer Homepage die
News aktualisieren und ist somit immer
auf dem aktuellen Stand, nicht nur was
verbandsinterne Neuigkeiten betrifft.
Bei Facebook hingegen ist Mitmachen
angesagt. Hier suchen wir vielleicht genau nach dir: deiner Meinung, deinem
Wissen, deinen Geschichten oder deinen Fähigkeiten. Vom Statement für die
mittendrin über Anfragen vom Fernsehen bis hin zur Suche nach Fotografen,
ein Blick auf unser Profil lohnt sich im-
Berichte
mer. Hier wird die Gruppenstunde oder
Leiterrunde quasi online fortgeführt.
Natürlich könnt ihr auch Kontakte zu
anderen DPSGlern knüpfen oder wenn
ihr selber eine Frage habt, sie hier stellen,
sicherlich gibt es jemanden, der die Antwort weiß. Das gilt auch für Schüler-,
Studi- und MeinVZ, wo wir seit kurzem
mit Edelprofilen vertreten sind. Und auf
Flickr.com findet ihr unsere Fotos.
Hier könnt ihr uns finden:
www.stayscout.de
www.facebook.de
www.schuelervz.net/dpsg
www.studivz.net/dpsg
www.meinvz.net/dpsg
www.flickr.com/dpsg
Die eigene Community
Aber wir machen nicht nur mit, sondern
gestalten auch selber. StayScout ist die
Community geschaffen für die DPSG.
Hier kann sich jeder Stamm selber präsentieren und ganz einfach den Kontakt
zwischen aktiven und ehemaligen Mitgliedern halten. Einen ausführlichen
Bericht lest ihr auf den Seiten 56 bis 57.
Susanne Ellert
Redakteurin mittendrin
TM
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Mach’s gut!
Abschied nehmen wir so oft und doch fällt es uns nicht immer
leicht. Hier erzählen sieben Menschen von ganz unterschiedlichen
Abschieden und wie es ihnen damit ergangen ist.
Abschied vom Amt
Es heißt Abschied nehmen. Schlüsselübergabe an den
Nachfolger, eine kurze Rede – und plötzlich versagt doch
die Stimme. Es sind nicht allein die Verantwortung und der
Druck, die von mir abfallen und das Bewusstsein, dass ein
prägendes Kapitel in meinem Leben eine Art Abschluss gefunden hat. Fragen steigen auch auf: Was kommt jetzt? Was
mache ich mit meiner Zeit, die ich plötzlich nicht mehr auf
der Autobahn oder in Gremien verbringe? Was ist mit den
Menschen, die ich jetzt nicht mehr wie selbstverständlich
treffe?
Abschied nehmen vom Amt heißt für mich zum einen, den
Mund halten können, solange ich nicht gefragt bin – ich
hatte lange genug Zeit, meine Meinung zu sagen. Es bedeutet zum anderen aber auch (und vor allem) die aktive Sorge
um alte und neue Freunde. Ich muss jetzt mehr Aufwand
für Begegnungen betreiben, die sich früher automatisch
ergeben haben. Freiheit ist schon eine anstrengende Angelegenheit ...
Abschied von Deutschland
365 Tage fern von Familie und Freunden, fern vom
gewohnten Umfeld, fremdes Land, fremde Kulturen,
fremde Menschen. Und dennoch habe ich es gewagt. Vor
über einem halben Jahr bin ich aufgebrochen, um bei den
Pfadfindern in Südafrika Freiwilligendienst zu leisten.
Ich wollte Neues entdecken, mich persönlich weiterentwickeln, unabhängiger werden und dabei vor allem etwas
Nützliches tun. In den letzten Tagen vor meiner Abreise
war mir ziemlich mulmig zumute. Habe ich wirklich die
richtige Entscheidung getroffen? Halte ich es aus, solange
von Familie und Freunden getrennt zu sein? Was wird mir
sonst noch fehlen? Wie werden mich die Leute in Südafrika aufnehmen? Torschlusspanik.
Hendrik Werbick
verabschiedete sich von seinem Amt
als Diözesanvorsitzender in Münster.
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Thema
Abschied vom Bruder
Der schwierigste Abschied, den man
im Leben nehmen muss, ist der Abschied von den Toten. Als mein Bruder
starb, hatte ich ihn schon Monate nicht
mehr gesehen. Wir waren ein bisschen
auf Distanz gegangen, näherten uns
aber so langsam wieder an. Dann, an
einem warmen Sommertag, kam der
Anruf: Arno ist tot. Er und zwei junge
Frauen aus seiner Canyoning-Gruppe
hatten eine Flutwelle nicht überlebt.
Das nächste, was ich von ihm sah, war
sein kalter, verletzter Körper in einem
offenen Sarg. In so einer Situation löst
sich alles auf und es bleibt allein die
Verzweiflung. Sein Gesicht war dick
geschminkt, um die Schrammen und
Blutergüsse zu verstecken und er sah weder friedlich noch erschrocken aus. Er
sah fertig mit dem Leben aus. Er hatte
alles getan, was zu tun war, seine Zeit
war vorüber und die Wildnis hatte ihn
mit Gewalt zurückgeholt.
Auf meiner Abschiedsfeier
genoss ich es, alle meine Freunde noch einmal
um mich zu haben. Am
schlimmsten war der Abschied von meinen Eltern
am Flughafen, die mir vor
der Sicherheitsschranke letzte
persönliche Worte mit auf den Weg gaben. Innerlich hatte
ich allerdings schon in den letzten Wochen Abschied von
Deutschland genommen und die Vorfreude auf Südafrika
wurde größer, sodass ich relativ gelassen ins Flugzeug stieg.
Seitdem ist viel passiert und wenn ich jetzt an die nächsten
sechs Monate denke, zweifle ich nicht daran, das Richtige
getan zu haben. Ich fühle mich in Südafrika pudelwohl,
habe viele Freunde gefunden und Spaß an der Arbeit. So
sehr ich mich wieder auf Zuhause freue, ein unwohles Gefühl bekomme ich jetzt schon, wenn ich daran denke, dass
ich auch hier wieder Abschied nehmen muss. Fest vorgenommen habe ich mir allerdings, dass dies ebenfalls kein
Abschied für immer sein wird ...
Carolin Wolters
verabschiedete sich für ein Jahr von Deutschland und
ging als DPSG-Freiwillige nach Südafrika.
Thema
Wir haben zwei Trauerfeiern für meinen Bruder gehalten. Eine bei meinen
Eltern im Ort für alle aus der Region,
die ihn kannten. Die zweite war dann
in Frankreich, dort wo er den Sommer
über gelebt und gearbeitet hat und wo
er gestorben ist. Dort haben wir seine
Asche beerdigt, hoch über dem Fluss.
Beide Feiern sollten ihm gerecht werden
und fanden unter freiem Himmel statt.
Es wurden alte Lieder gesungen, wir
haben Gedichte gelesen und Geschichten erzählt. Wir haben gebetet und
Räucherwerk angezündet, wir haben
seine erste Gitarre verbrannt. Das, was
mir in dieser Zeit besonders geholfen
hat, war die Gemeinschaft. Wir als
Familie und seine Freunde haben eine
echte Trauergemeinschaft gebildet. Wir
alle sahen uns mit dem Verlust und
dem Schrecken des Todes konfrontiert
und haben uns gegenseitig gestützt. Es
war ein warmes Gefühl von Schutz und
Rückendeckung.
Sowohl die Beerdigung als auch die
Trauerfeier sind Symbole für etwas,
was im Grunde ein langer Prozess ist:
Das Abschiednehmen. Das Wichtigste
daran ist, mit dem Abschied langsam
loszulassen, Dinge nicht mehr ändern
zu wollen, die nicht zu ändern sind,
langsam anzunehmen, was passiert ist.
Ein anderer Aspekt ist der des Vergessens. Die Bilder und Erinnerungen sind
irgendwann einfach nicht mehr ständig
präsent, die Gerüche der Kleidungs­
stücke des Toten verfliegen und irgendwann hört auch das Entsetzen auf.
Das bedeutet aber nicht, dass
man den Toten einfach vergisst
und ihn hinter sich lässt. Einen
Menschen, dem man so nahe
war, kann man nicht vergessen.
Dafür sehe ich ihn zu oft in
meinem eigenen Spiegelbild und
höre ihn in meiner Stimme.
Florian Richarts
nahm Abschied von seinem
Bruder Arno, nachdem dieser bei
einem Unfall gestorben war.
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Abschied von der Schule
„Ach du bist schon in der 13ten, dann
machst du ja bald Abi, weißt du denn
schon was du danach machst?“. Wie oft
habe ich diesen Satz das letzte halbe Jahr
gehört. „Nein, weiß ich noch nicht.“
Ich habe Sport- und Bioleistungskurs,
endlose Vorschläge von Medizin-, Sportund Biologiestudium folgen. Ich finde
es sehr viel einfacher zu sagen, was ich
auf gar keinen Fall machen möchte. Ich
sage, dass ich es auf mich zukommen
lasse und auch noch Zeit habe, nur um
das Gespräch zu beenden. Aber wenn
ich abends im Bett liege, male ich mir
die nächsten Jahre aus. Manchmal
denke ich
ganz sachlich
darüber nach,
ob ich denn
wirklich noch
gar nichts
weiß: Momentan würde ich gerne
in einer
Großstadt
wohnen und nicht überlegen
müssen, ob ich es mir leisten kann bei
Rewe statt bei Aldi einzukaufen, aber
weitergekommen bin ich damit auch
nicht. Manchmal erträume ich die
unrealistischsten Sachen, dass ich ja eigentlich noch genügend Zeit hätte und
manchmal, und in letzter Zeit leider
immer öfter, bekomme ich einfach nur
Panik. Panik, weil der Tag der Freiheit
unaufhaltsam näher rückt. Und Freiheit
kann be­ängstigend sein, wenn man
plötzlich für sich selber verantwortlich
ist. Dafür ob man seine Zeit vertrö-
delt oder nutzt. Studium, Ausbildung,
travel&work, Aupair, Praktika, Weltreise, freiwilliges soziales Jahr, Jobben
und nichts tun… die Möglichkeiten
sind endlos und trotzdem scheint keine
perfekt zu sein. Jede kann ich mir
traumhaft vorstellen. Aber von jeder
gibt es auch einen Alptraum, in dem
nichts so ist, wie ich es mir vorstelle, in
dem ich den Herausforderungen nicht
gewachsen bin und die Entscheidung
zum Horrortrip mutiert.
Ich glaube, was meiner Entscheidungsfindung am meisten im Weg steht,
ist meine Angst eine Entscheidung zu
treffen, die ich später bereue. Und wenn
ich ehrlich bin, schleicht sich ganz langsam der Gedanke in meinen Kopf, ob
es nicht vielleicht doch ganz angenehm
war, dreizehn Jahre lang einfach nur zur
Schule zu gehen.
Julia Gebhardt
nimmt Abschied von ihrer Schule.
Abschied von der Wölflingsstufe
Es war ein komisches Gefühl,denn ich war so
gerne bei den Wölflingen. Meine Leiter hatten
mir sogar noch erlaubt, ein halbes Jahr zu verlängern. Nun war im Januar 2010 mein letzter Tag
als Wölfling. Ich ging etwas traurig zur letzten
Truppstunde. Na ja,andererseits war ich aber auch schon neugierig auf die neue
Gruppe bei den Juffis. Aber dann war es doch nicht so schlimm, wie ich dachte,
denn die letzte Truppstunde war sehr lustig. Wir haben sogar eine Knuddelrunde
gemacht: das bedeutet, dass mich alle umarmt haben! Als dann meine zukünftigen
Leiter kamen, um sich vorzustellen, habe ich mich eigentlich sogar ein bisschen auf
die Juffis gefreut. Bei meiner ersten Juffi-Truppstunde wurde ich von allen supernett begrüßt. Da war ich sehr froh, dass alle so nett sind!!
Tim Vossen
nahm Abschied von der Wölflingsstufe und wechselte in die Jungpfadfinderstufe.
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Thema
Abschied vom Haus
Unser Haus war erst 25 Jahre
alt, als wir es aufgeben mussten.
Das neue Grundstück konnten
wir uns aussuchen. Wir haben
uns verbessert, sowohl vom Kulturellen her als auch vom Haus! Im
alten Pier war schon lange klar, dass der Ort der Braunkohle zum
Opfer fallen würde, deswegen wurde auch nichts mehr investiert. Es
gab nur einen Tante-Emma-Laden, jetzt haben wir gleich mehrere
Supermärkte zur Auswahl und sind an die Bahnlinie angeschlossen.
Vielen der älteren Menschen ist der Abschied schwergefallen. Obwohl ich in Pier geboren wurde, fiel mir der Abschied nicht schwer,
es fühlte sich mehr wie ein ganz normaler Umzug an. Auch im neuen
Pier fühle ich mich zu Hause. Sogar die Straßennamen sind wieder
die gleichen. Und meine alte Heimat habe ich immer im Blick, denn
die ist nur 10 km entfernt.
Frau Reichhardt
aus Pier musste sich von ihrem Haus verabschieden, da der Ort dem
Braunkohle-Abbau weichen musste. Jetzt wohnt sie wieder in Pier,
denn der Ort wurde an anderer Stelle neu aufgebaut.
Abschied vom Auto
Er war immer da. Einfach so. Stand
jeden Tag vor der Tür, immer „dienstbereit“. Er hat unsere Einkäufe geschleppt
und unser Gepäck auf Reisen. Hat uns
und unsere Gäste transportiert, in die
nächste Stadt und in ferne Länder. Er
war halt da, nix besonderes.
Obwohl ... auf den ersten Blick war er
zwar ein Fiesta wie viele andere auch.
Für uns waren sie aber da, die kleinen
Eigenheiten. Das Loch im Kühlergrill,
die Roststelle am Radlauf, der matte
Lack am Kotflügel, weil da mal drüber
lackiert wurde. Und der kleine Bienenaufkleber auf der Motorhaube.
Die Vernunft hat letzten Dezember
gesiegt. Ihn noch mal flott zu machen,
hätte mehr gekostet als er wert war.
Thema
Wirtschaftlich gesehen. Und zu klein
wäre er auch, jetzt da unsere Familie
größer werden wird.
Alles hat seine Zeit, und die seine war
gekommen.
Mach’s gut, mein Freund!
Sebastian Rumohr
verabschiedete sich nach acht Jahren
von seinem Ford Fiesta.
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Was tun, wenn jemand stirbt?
Foto: hannesther / photocase.com
Umgang mit einem Todesfall in der Gruppenarbeit
W
Wie reagiere ich auf den Tod?
Der Tod eines Menschen kann bei uns
neben der eigentlichen Trauerreaktion
auch noch andere Symptome hervorrufen. Vor allem wenn dieser Mensch uns
nahe steht und wenn der Tod sehr unerwartet und plötzlich kommt. Dann ist
es gut zu wissen, dass solche Symptome
ganz normal sind. Sie können, müssen
aber nicht, nach dem Tod eines nahe
stehenden Menschen auftreten.
können und nach außen ganz normal
wirken. Manche Menschen erleben alles wie im Traum, andere können das
Geschehene noch nicht realisieren, wieder andere fühlen sich ausgeliefert und
hilflos. Angst und Panik können beherrschende Gefühle sein. Manchmal
kommt es zum Verlust des Zeitgefühls.
Einige Menschen leiden unter Schlafstörungen und Alpträume. Bei anderen
zwängen sich Erinnerungen auf. Das
können Gerüche, Bilder und Geräusche
sein. Dazu kommt es besonders oft,
wenn man einen plötzlichen Tod wie bei
einem Unfall miterlebt hat. Wenn man
diese Anzeichen ernst nimmt und sich
darüber hinaus an den Bedürfnissen von
Kindern und Jugendlichen orientiert,
hat man eine ganz gute Grundlage für
ein angemessenes, verantwortungsvolles
Bewerkstelligen dieser Aufgabe.
Alles ganz normal?!
Die Reaktionen können ganz unterschiedlich sein. Dazu zählen: Keine
Gefühle zeigen können, nicht weinen
Kinder einbinden
Kinder und Jugendliche wollen dabei
sein und nicht ausgegrenzt werden. Das
heißt, es ist gut und richtig, sie mitein-
as tun, wenn jemand aus
dem Stamm stirbt? Gott sei
dank kommt es nicht jeden
Tag vor, aber wenn, dann ist guter Rat
oft teuer. Wer offen und ehrlich mit
der Situation umgeht, wer die Kinder
einbindet und wer sich im Zweifelsfall
Unterstützung holt, ist schon auf einem
guten Weg.
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zubinden, wenn jemand gestorben ist.
Kinder sollen sobald wie möglich über
den Todesfall informiert werden. Gerade in Zeiten von Handy und Facebook
verbreiten sich Gerüchte noch schneller
als früher und Gerüchte sind oft problematischer als die Fakten.
Vorbild sein – auch in der Trauer
Kinder und Jugendliche möchten sich
an ihren Leiterinnen und Leitern orientieren. Bestärkt sie daher, ihre Gefühle
zuzulassen und lebt es selber vor. Wenn
nötig, erklärt die Todesursache altersgerecht. Das gilt auch bei Selbsttötungen!
Verwendet einfache Worte. Beantwortet
Fragen und beschönigt nichts. Achtet
darauf, den Tod nicht zu verherrlichen,
das könnte Jenseitssehnsucht hervorrufen. Versichert den Kindern, dass ihre
früheren Gedanken und Gefühle für
den Verstorbenen nicht für dessen Tod
verantwortlich sind. Das gilt übrigens
auch für Erwachsene. Seid vorsichtig
mit Erklärungen und Aussagen wie
„Gott hat es so gewollt“.
Thema
Kinder wollen Abschied nehmen
Wir wollen als Pfadfinder Kinder und
Jugendliche befähigen, ihr Leben zu leben. Schließt sie daher nicht vom Miterleben des Todes aus. Denn gerade das
erzeugt Ängste. Gut vorbereitet und
möglicherweise begleitet durch einen
erfahrenen Kuraten oder Notfallseelsorger können sich Kinder und Jugendliche
ohne Weiteres von einem Verstorbenen
verabschieden. Auf alle Fälle können
und sollen Kinder aller Altersstufen mit
zur Beerdigung gehen dürfen, so sie das
wollen. Ermöglicht allen ein bewusstes
Abschied nehmen! Hilfreich ist, wenn
sich die Trauernden einbringen können.
Das kann zum Beispiel durch einen
Trauergottesdienst geschehen, den die
Kinder und Jugendlichen mitgestalten.
(weitere Gesten zum Abschied s. S. 12
und S. 15)
Wie geht es weiter?
Auch wenn der Tod eines Stammesmitglieds ein großer Schlag ist, geht
das Leben natürlich weiter, im Kleinen
wie im Großen. Das heißt, dass man
selbstverständlich in der Gruppenstunde oder am Lager auch nach einem Todesfall wieder Spaß haben darf; und es
darf auch geweint werden! Es geht nicht
um ein Entweder-oder, sondern um ein
Sowohl-als-auch. Auch wenn es für viele
Erwachsene zunächst sehr befremdlich
scheinen mag: Eine Roverrunde, die
nach der Beerdigung eines ihrer Mitglieder am selben Abend noch lautstarken
am Lagerfeuers singt oder in der Disco
abtanzt, tut genau das Richtige.
Wenn Eltern oder
Geschwister sterben
L
eider sind auch immer wieder die
Familien von Pfadfinderinnen
und Pfadfindern vom Tod eines
nahen Verwandten betroffen: sei es der
Tod eines Eltern- oder eines Geschwisterteils oder das Sterben der Großeltern.
Immer stellt sich sowohl Leiterinnen
und Leitern als auch den Mitgliedern
der Gruppe dann die Frage, wie sie mit
ihrer Mitpfadfinderin, ihrem Mitpfadfinder umgehen sollen.
Was ist eigentlich Trauer?
Zuallererst scheint mir wichtig zu betonen, dass Trauer keine Krankheit, sondern eine ganz normale gefühlsmäßige
Reaktion ist, nämlich die Reaktion darauf, dass plötzlich etwas fehlt, was davor
da war. Insofern kennen wir sie alle: Die
Trauer über ein verlorenes Spielzeug, die
Trauer über Freunde, die weggezogen
sind, usw. Die Trauer kann sich ganz
unterschiedlich zeigen: beispielsweise
durch Weinen, Angst, Niedergeschlagenheit, wenig Lebensfreunde, aber
auch durch Rückzug oder so tun, als sei
alles normal.
Was ist also jetzt der richtige Umgang
mit jemanden, der gerade trauert? Ich
denke das alte Prinzip von BiPi: „Look
at the child“ ist auch hier ein guter Ratgeber. Da man ja von außen oft nicht so
genau sieht, was jemand gerade braucht,
ist es gut, einfach zu fragen. Die Bedürfnisse sind nämlich sehr unterschiedlich:
Die einen möchten gerne erzählen, was
passiert ist oder in den Arm genommen
werden, andere hingegen wollen, dass in
der Gruppenstunde alles „ganz normal“
ist und sie auf keinen Fall irgendwie anders behandelt werden. Ein richtig oder
falsch gibt es nicht. Gerade Kinder und
Jugendliche haben aber häufig das Bedürfnis, dass wenigstens bei den Pfadfindern mal wieder etwas Normalität
herrscht.
Wie lange dauert Trauer?
Das kann man nicht so genau sagen.
Auf jeden Fall gibt es keinen Zeitraum,
nach dem sie wieder vorbei sein muss.
Die Verläufe sind häufig sehr kurvig.
Oft ist es ein auf und ab. Daher immer
wieder „Look at the boy / girl“ und ab
und zu – aber bitte nicht ständig – nachfragen.
Alexander Fischhold
Diplom-Theologe
Foto: kallejipp / photocase.com
Alexander Fischhold
ist Diplom-Theologe und
systemischer Familientherapeut, freier Coach,
Supervisior und Trainer.
Von 2002 bis 2008 war er
Diözesankurat in München und Freising
Thema
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Comic: reprodukt / Mawil
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Thema
Wir können ja Freunde bleiben!
I
m Moment der Trennung tut er
unglaublich weh, dieser Satz: „Wir
können ja Freunde bleiben.“ Eigentlich kann man mit dem Satz in dem
Moment gar nichts anfangen. Was soll
das bedeuten und wie soll eine solche
Freundschaft aussehen? Ist der Satz eigentlich ehrlich gemeint oder nur so
dahin gesagt, um die Trennung leichter zu machen? Das ist ja an und für
sich schon eine Unverschämtheit, denn
dieser kleine Satz macht es fast noch
schlimmer. Sind Freundschaften jetzt
weniger wert? Also ein Paar können
wir nicht sein, aber vielleicht reicht es
noch für eine Freundschaft? Fast mag
es so klingen und das stimmt ganz gewiss nicht, denn Freundschaften sind
wertvoll und entstehen auch nicht von
einem auf den anderen Moment. Auch
sie geht man nicht leichtfertig ein. Und
dann steht man diesem Satz auch noch
sprachlos gegenüber! Dabei würde man
gerade jetzt gerne was Schlagfertiges sagen, zum Beispiel:
„Pack deine Sachen ein und raus. Du bist
hier jetzt nicht mehr zu Haus und scheiß
auf Freunde bleiben“
Revolverheld „Freunde bleiben“
Rituale zum Abschied von
der Beziehung
Wenn eine Beziehung zu Ende ist, dann ist nicht einfach alles vorbei. Auch
von der Beziehung muss man sich verabschieden. Manchmal helfen hier
Gesten wie diese:
Der Comic
In „Wir können ja Freunde bleiben“
erzählt der Berliner Comic-Zeichners
Mawil von seinen ersten unbeholfenen
Gehversuchen in Sachen Liebe. Die
scheuen Annäherungsversuche und
hoffnungsvollen Momente des Glücks
enden allzu oft mit dem Satz „Wir können ja Freunde bleiben“. Der Comic ist
allerdings keineswegs ein Trauerspiel,
sondern ein echter Seelentröster. Denn
dieser „Loser“ ist so komisch und sympathisch, dass man ihn einfach lieben
muss. Vielleicht auch weil er uns an
unsere eigenen Fehltritte in der Liebe
erinnert.
• Alle Sachen zusammensuchen, die an den Partner erinnern.
Ihm alles zurückgeben, was ihm gehört. Das andere in eine Kiste packen und in den Keller stellen.
• Plätze, die in der Beziehung wichtig waren aufsuchen und sich
dort verabschieden.
• Liste schreiben, was habe ich gegeben, was habe ich bekommen?
Was hat er/sie gegeben, was hat er /sie bekommen?
• Einen Neuanfang wagen und die Wohnung umgestalten oder sich selber verändern, zum Beispiel neue Kleidung oder Frisur.
• Brief an sich selber schreiben, in dem man aufschreibt, was die
eigenen Stärken sind.
• Sich einen neuen Platz suchen, zum Beispiel einen Baum in einem Park, zu dem man immer wieder hingehen kann.
„Wir können ja
Freunde bleiben“
Mawil
Reprodukt
64 Seiten
Preis: 10,- Euro
Thema
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Die Erinnerung bleibt
W
enn ein Mensch stirbt, müssen wir für immer von ihm
Abschied nehmen. Dann
bleiben uns nur die Erinnerungen an
diesen Menschen. Am Anfang sind diese
Erinnerungen schmerzhaft. Immer wieder fallen einem Dinge ein, die man mit
dem verstorbenen Menschen zusammen
unternommen hat und die man nun nie
wieder gemeinsam erleben wird. Dann
wieder erinnert man sich auch mit Freude an Situationen und lacht darüber.
Oft ist das Erinnern ein Wechselbad der
Gefühle, manches vergessen wir sogar
und stellen auch das schmerzlich fest.
Aber immer wieder werden wir uns an
die schönen Dinge erinnern und die
Person wird so immer bei uns sein.
Gesten zum Abschied von
einem Verstorbenen:
Um seiner Trauer Ausdruck zu geben, gibt es viele Möglichkeiten. Hier
stellen wir euch einige Gesten zum Abschied von einem Verstorbenen vor:
• Pflanzt einen Baum oder Strauch als Zeichen der Erinnerung an den Verstorbenen und in der Hoffnung darauf, dass das menschliche Leben auch über den Tod hinaus wächst.
•
Gestaltet einen Trauerweg, auf dem ihr Symbole legt, die für gemeinsame Erlebnisse mit oder besondere Erinnerungen an den Verstorbenen stehen. Aber auch für eure Trauer, den Schmerz und die Hoffnung.
•
Erzählimpulse helfen, zu erinnern und Vergangenes lebendig werden zu lassen. Auf einzelnen Zetteln aufgeschrieben, werden sie nacheinander gezogen: Die erste Begegnung, das schönste Erlebnis, der letzte Kontakt, das Bekanntwerden des Todes, der Tod bedeutet mir ...
• Gestaltet den Abschied vom Verstorbenen zum Beispiel mit einem feierlichen Essen, dem Zeigen von Bildern oder gestaltet ein Erinnerungsbuch.
• Am Lagerfeuer könnt ihr einen letzten Gruß oder ein paar letzte Worte aufschreiben und dann ins Feuer geben.
• Richtet eine Erinnerungsecke ein, in die ihr selbst bemalte Steine, Bilder oder ähnliches legen könnt.
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3|2009
Der Comic
„Meine Mutter ist in Amerika …“ ist
eine rührende Geschichte über einen
Jungen, der seine Mutter verloren hat.
Er aber glaubt, sie sei auf Reisen. Autor
Jean Regnaud und Zeichner Émile
Bravo fangen das kindliche Glauben
und Hoffen mit einfachen Bildern ein.
Trotz der kindlichen Perspektive richtet
sich der lesenswerte Comic eher an ein
erwachsenes Publikum.
„Meine Mutter ist in Amerika und
hat Buffalo Bill getroffen“
Jean Regnaud und Émile Bravo
Carlsen Comics
128 Seiten
Preis: 17,90 Euro
Thema
Thema
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Comic: Carlsen / Jean Regnaud und Émile Bravo
Das Unfassbare ist passiert
Vier Beispiele, wie Menschen mit Tod und Trauer
umgehen. Vier Beispiele aus Stämmen.
E
llen ist 16 Jahre alt, als sie mit den
Rovern für drei Wochen nach
Italien fährt. Die Eltern hoffen,
dass ihr Kind heile von der Tour zurückkommt. Alles läuft gut. Aber kurz
darauf fährt sie mit ihren Eltern in den
Urlaub und wird auf der Straße überfahren. Die Roverleiter bringen daraufhin
die Fotos von Ellen aus dem Sommerlager nicht mehr den Eltern vorbei. Es
gibt eine Hemmschwelle – aus Trauer,
Angst vor der ungewohnten Situation,
trauernden Eltern zu begegnen. Was
sagt man denen? Und auch die Eltern
meldeten sich nicht bei den Pfadfindern
– ihrerseits vielleicht aus Hilflosigkeit,
Trauer, Sprachlosigkeit und dem Gefühl, vergessen worden zu sein.
Foto: Mechthild Schroeter-Rupieper
Über Jahre begleitet
Phillip ist 11 Jahre alt, als sein Vater
nach dem Joggen einen Herzinfarkt
erleidet und stirbt. In der Juffigruppe
sorgt Phillip für Unruhe. Sobald er sich
angegriffen fühlt, haut er zu. Phillip betont, dass er nicht heulen muss wie seine
Schwester, „die Heulsuse“. Ein Leiter
berichtet daraufhin im persönlichen
Gespräch von seiner eigener Trauererfahrung. Da sagt Phillip: „Ich merke
es schon, wenn die Tränen kommen.
Aber ich will das nicht. Und wenn ich
dann Quatsch mache oder draufhaue,
gehen die Tränen auch wieder weg.“ Gemeinsam mit seinem Leiter überlegt er
später, was ihm in der Traurigkeit und
Wut besser helfen könnte anstelle des
Hauen und Witzelns. Allein das Reden
zeigt eine erstaunliche Wirkung: Seine
Auffälligkeiten gehen um mehr als die
Hälfte zurück.
Als Phillip 14 Jahre alt wird, sind diese
Trauerreaktionen Vergangenheit. Aber
er kränkelt im Lager, fühlt sich nach
Anstrengungen und auch abends un-
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mittendrin 1|2010
wohl. Er habe da so Herzstiche, erklärt
er. Sein Vater sei ja auch am Herzinfarkt
gestorben und er habe schon Angst,
auch nicht alt zu werden. Wie gut, dass
Phillip in einem Pfadfinderstamm ist, in
dem beim Stufenwechsel über die Kinder und Jugendlichen gesprochen wird.
Das neue Leitungsteam weiß um den
Tod des Vaters, weiß auch, wo es sich
Unterstützung für Trauerreaktionen holen kann.
Gut gemeint
Sinas Mutter hatte sich das Leben genommen. Sina war damals 15 Jahre alt,
Pfadfinderin und mit der Gruppe in
Schweden unterwegs. Handys waren
zu der Zeit noch nicht an der Tagesordnung. Der Vater und die Großeltern
hatten beschlossen, Sina nicht zu informieren, um ihr das schöne Lagererlebnis
nicht zu zerstören. So wurden die Leiter
angehalten, Stillschweigen zu bewahren. Die Mutter wurde ohne das Beisein
der Tochter beerdigt. Als Sina aus dem
Lager zurückkehrte, versuchte der Vater
ihr auf dem Friedhof zu erklären, dass
dort im Grab die Mutter lag. Für Sina
war das völlig unverständlich – sie hatte
es ja vorher nicht im wahrsten Sinne des
Wortes mit den Händen begreifen oder
sich mit den Augen davon überzeugen
dürfen.
Offener Umgang
Pierre ist 9 Jahre alt und Wölfling aus
Leidenschaft. Dann erkrankt er an Leukämie. Die Eltern sprechen mit den Leiterinnen und Leitern, klären über die
Krankheit auf. Sie benennen dabei ihre
eigenen Ängste, erklären die Reaktionen
von Pierre. Sie bitten darum, dass die
Krankheit von Pierre zum Thema in der
Gruppenstunde gemacht wird, benennen Ärzte und Freunde, die den Leitern
Unterstützung anbieten.
Thema
Fotos: Mechthild Schroeter-Rupieper
Mehr als Tränen, Wut und Verzweiflung
Wege durch die Trauer für Kinder und Jugendliche
S
chule, Vereine oder Lehrstellen
müssen über einschneidende Krisen informiert werden. Hilfreich
sind auch Kontaktadressen, bei denen
sie sich Hilfe holen können. Bezugspersonen sollten Gesprächsbereitschaft und
Interesse signalisieren. Außenstehenden
Kontaktpersonen gelingt es meist leichter, Kinder und Jugendliche zu einem
Gespräch zu animieren. Aber habt Geduld. Jugendliche benötigen manchmal
Monate und sogar bis zu zwei Jahren,
um über ihre Trauer, Fragen oder Ängste zu sprechen. Das bedeutet, dass Kriseninfos an die nachfolgenden Stufenleitungen weitergegeben werden müssen.
Die Trauer ausdrücken
Bietet den Betroffenen Möglichkeiten
an, sich auszudrücken wie Tagebuch
schreiben. Auch Briefe und E-Mails an
den Verstorbenen sind manchen Trauernden eine Hilfe. Briefe können an
einem bestimmten Termin verbrannt,
die Asche kann verstreut werden; EMails vielleicht gelöscht oder in einen
„Gedenkordner“ verschoben werden.
Weinen, singen, Musik hören oder
machen, sportliche Betätigungen sind
weitere Möglichkeiten, „Dampf abzulassen“ und die Trauer auszudrücken.
Diese „Ausdruckshilfen“ können in der
Gruppenstunde für alle Kinder und
Jugendliche eingesetzt werden. Denn
Thema
Trauerausdruck muss gelernt und miteinander ausgetauscht werden. Daher
kann Trauerarbeit – auch ohne konkreten Anlass – ein spannendes Projekt für
eine Gruppe werden. Und das ist alles
andere als zum Heulen.
Tieftraurig und nun?
Suizidgedanken in der Trauer sind oft
eine normale Reaktion. So fühlt es sich
an, wenn man tieftraurig ist und gleichzeitig mögliche Verlustängste um die
nächsten nahen Menschen empfindet.
Durch einen als sinnlos empfundenen
Tod kann auch das Leben an sich vorübergehend als sinnlos empfunden werden. Bleiben diese Gedanken bestehen
oder ängstigen sie den Jugendlichen, holt
euch professionelle Hilfe dazu und gebt
gefühlte Verantwortung ab. Hilfe zusuchen ist ein Zeichen von Stärke. Sprecht
in diesem Fall mit den Eltern, Kuraten,
dem Diözesanbüro oder bekannten Beratungsstellen. Übrigens: Jugendliche
und Erwachsene sind von Suizid-Gedanken eher betroffen als Kinder!
Folgen in der Schule
Trauer lässt die Konzentration sinken.
Viele Schülerinnen und Schüler werden
vorübergehend oder für eine längere
Zeit schlechtere Ergebnisse in der Schule vorweisen. Vielleicht stecken sie auch
ihre ganze Energie in das Lernen und
erleben erst nach einigen Wochen oder
Monaten einen „Absacker“. Diese Konzentrationsstörungen können auch in
den Pfadfinderrunden deutlich werden.
Das Wahrnehmen und Ansprechen dieser Reaktionen kann manchmal schon
helfen, sie zu verringern.
Männer weinen heimlich ...
Denkt daran, besonders Jungs und
männlichen Jugendlichen einen Mann
zur Seite zu stellen, der deutlich machen
kann, wie er mit seiner Trauer umgeht.
Das kann von Mann zu Mann, Junge zu Junge ganz unterschiedlich sein.
Trauerausdruck braucht Vorbilder, muss
erlernt werden. Viele Jungs und Männer erklären, „sie machen das so wie
ihr Vater, sie machen es mit sich selber
aus“. Tatsächlich aber erleben sie selten
Männer, die ihnen vorleben, wie sie mit
Krisensituationen, mit Trauer umgehen.
Herbert Grönemeyer singt: „Männer
weinen heimlich“, vielleicht hilft es, das
Geheimnis miteinander zu teilen.
Mechthild Schroeter-Rupieper
ist Trauerbegleiterin und
Autorin des Buches „Für
immer anders – Das
Trauer-Buch für Familien
in Zeiten des Abschieds“
(Schwabenverlag, 2009)
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Abschied
Rastanak
Loučení
Adieu
Afscheid
FilmTipp
Kindgerechte Reportage
Mit „Wie ist das mit dem Tod?“
stellt der Reporter Willi Weitzel
eine schwere Frage. Vom Ausheben des Grabes bis zur Beerdigung
geht er der Sache auf den Grund.
Dabei spricht er mit einem Bestatter, mit trauernden Menschen und
einem Seelsorger. Willi unterhält
sich auch mit zwei Kindern, deren
Onkel gestorben ist.
Die Reportage geht unbeschwert
und zugleich respektvoll mit dem
Thema Tod und Abschied nehmen um. Da die kindgerechte
Sendung nur eine knappe halbe Stunde dauert, eignet sie sich
auch für eine Gruppenstunde mit
Vor- und Nachbereitung.
Goodbye
Lähtö
Despedida
Séparation
Χωρισμός
Avskjed
Rozdzielanie
mittendrin 1|2010
Mein Leben danach
Von einem Tag auf den anderen
ist für den 17-jährigen Will nichts
mehr wie es war. Seine Mutter
stirbt bei einem Autounfall und
ausgerechnet auf ihrer Beerdigung verliebt er sich in ein Mädchen. Will ist total überfordert
und sein Kopf voller Fragen. Wie
man stirbt ist klar, aber wie lebt
man eigentlich? Darf er überhaupt noch glücklich sein? Eine
turbulente Zeit zwischen Trauer
und Liebe, Streit mit dem Vater,
Schule schwänzen und Abschlussprüfungen beginnt.
Lia Hills beschreibt realistisch
Wills Gefühlswelt. Besonders
gelungen sind jene Passagen, in
denen sich Will mit philosophischen Fragen beschäftigt. Das
Happy-End ist dem gegenüber ein
wenig zu einfach, dennoch ist es
ein spannender Roman für alle ab
13 Jahren.
Leben ist auch keine Lösung
Trauer-Chat für Jugendliche
Wenn man einen nahestehenden
Menschen verliert, dann ändert das
alles. Oft kann es helfen, wenn man
dann mit jemanden reden kann,
der Ähnliches erlebt hat. Der Chat
„Doch etwas bleibt“ macht diesen
Austausch möglich.
Universal Music
ca. 24 Minuten
7,99 Euro
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Afsked
Farewell
SurfTipp
Willi will’s
wissen
Wie ist das mit
dem Tod
Addio
LeseTipp
Lia Hills
224 Seiten
FSK: ab 13 Jahren
Preis: 12,- Euro
www.doch-etwas-bleibt.de
Adeus
Tipps & Tricks
HörTipp
LeseTipp
Trauer in Afghanistan
Ein alter Mann macht sich in Afghanistan mit seinem Enkel auf
den Weg, seinen Sohn zu sehen.
Doch er bringt eine schreckliche
Nachricht mit. Denn der Krieg
hat Dorf und Familie ausgelöscht.
Großvater und Enkel sind die einzigen Überlebenden. „Erde und
Asche“ ist ein kurzes und zugleich
eindringliches Buch. Neben dem
Grauen des Krieges und der Verzweiflung der Überlebenden blitzt
hier und da die tröstende Gemeinschaft der Opfer auf.
Zehn Dinge, die ich unbedingt
vor meinem Tod tun möchte.
Sam ist elf Jahre alt und schreibt
ein Buch. Ein besonderes Buch,
denn: „Wenn du das hier liest, bin
ich vermutlich schon tot.“ Sam ist
sehr krank. Daher macht er sich
mit seinem Freund Felix daran
die wirklich wichtigen Fragen zu
beantworten: Wieso lässt Gott
Kinder krank werden? Wie wird man
unsterblich? Oder was möchte ich
in meinem Leben noch machen? Zur
letzten Frage fällt den beiden Jungs
eine Menge an: Eine Rolltreppe
verkehrtherum hochlaufen, ein
Mädchen küssen und mit einem
Luftschiff fahren. Sie beginnen ihre
Liste abzuarbeiten. Die Geschichte
ist trotz der Schwere des Themas
Tod sehr leicht erzählt. Dazu wirkt
die Unbefangenheit der Kinder
erfrischend und bewundernswert.
Ein Hörspiel, das zu Herzen geht.
Wie man unsterblich wird.
Jede Minute zählt.
Igel Records
ca. 77 Minuten
FSK: ab 11 Jahre
Preis: ca. 10,00 Euro
Erde und Asche
Atiq Rahimi
List
96 Seiten
6,95 Euro
Ayrılış
Veda o wakare
Sự chia tay
Avsked
Tipps & Tricks
Tipps & Tricks
LeseTipp
Trauerbuch für Kinder
Tim kann nicht glauben, dass er
seinen Großvater nicht wieder sehen wird, Benni und Sofie wissen
nicht, wie sie ohne ihren Vater zu
recht kommen sollen und Maxi
muss lernen, ohne ihren Bruder zu
leben. Der Tod ist der traurigste
Abschied, den wir kennen, dennoch
gehört er zum Leben dazu. Das
Buch von Roland Kachler, das sich
an Kinder ab acht Jahren richtet,
geht einfühlsam mit dem Thema
um. Eingebettet in fünf Geschichten sowie in zahlreichen Infokästen beantworte es viele Fragen, die
Kinder bei einem Todesfall bewegen. Warum tragen wir schwarz?
Was geschieht bei der Beerdigung?
Wo sind die Verstorbenen? Was tut
man am Grab? Das Buch ist sowohl
für Kinder als auch für Erwachsene
eine wertvolle Hilfe beim Umgang
mit dem Thema Tod und Trauer.
Wie ist das mit .... der Trauer
Roland Kachler
Für Kinder ab 8
Gabriel Verlag
Preis: 11,90 Euro
Zai Jian
Proshchannya
mittendrin 1|2010
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Foto: Franz-Georg Wand
Erlebnistheologie
Ein pfadfinderischer Zugang zur Spiritualität
D
ass Spiritualität in der DPSG
mehr ist, als da zu sitzen und
zuzuhören, ist klar. Spiritualität
kann sogar ein echtes Erlebnis werden.
Erlebnistheologie nennt sich das und ist
eine Mischung aus Erlebnispädagogik
und spirituellen Impulsen.
Übung trifft Impuls
Kern der Erlebnistheologie ist es,
erlebnispädagogische Übungen mit
spirituellen Impulsen zu verbinden.
Das bietet einen aktiven Zugang zur
Spiritualität und macht sie nicht nur für
Kinder und Jugendliche erlebbar. Dabei
kann die Reflexion nach der Übung für
einen spirituellen Impuls genutzt werden.
Die Teilnehmer können entweder frei
berichten, was sie empfanden oder es
werden gezielte Fragen gestellt. Die
Übung kann auch konkret in Kontext
mit einer Bibelstelle gestellt werden.
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mittendrin 1|2010
Ein Beispiel
Bei der Übung „Blind in die Zukunft“
muss die Gruppe versuchen, einen
Ball von einer Pylone zur nächsten zu
transportieren. Der Ball liegt dabei auf
einem Metallring, an dem Schnüre
befestigt sind, deren Enden je eine
Person aus der Gruppe festhält. Die
besondere Schwierigkeit besteht darin,
dass allen, bis auf einem Spieler, die
Augen verbunden sind. Der sehende
Spieler versucht nun, die anderen zum
Ziel zu dirigieren.
Die Reflexion
In der Reflexion können zunächst
Fragen gestellt werden. Wie war es, blind
zu sein? War es einfach, Anweisungen
zu geben? Wie war es, jemand anderem
zu vertrauen? Was wissen wir wirklich
über unsere Zukunft? Glaubst du, dass
da jemand ist, der uns hilft? Können wir
Gott blind vertrauen und uns von ihm
leiten lassen? Dann kann passend dazu
eine entsprechende Bibelstelle vorgelesen
werden. Die Fragen können auch auf
das Zitat hin angepasst werden.
Das Fazit
Egal, ob drinnen oder draußen,
Erlebnistheologie ist überall möglich.
Besonders positiv ist, das jede und jeder
aktiv mit dabei sein kann und sich
einbringen kann. Ausprobiert haben
das im vergangenen Jahr Kuraten und
Kuratinnen bei der „Fortbildung zur
Erlebnistheologie“ und waren begeistert.
Auch weil es für jeden, egal ob Kurat
oder Leiter, einfach umzusetzen ist.
Achim Köhler
Stammeskurat Stamm Scheuburg
Mönchengladbach-Rheydt
Tipps & Tricks
So einfach geht‘s
Bauanleitung für einen spirituellen Impuls
Manchmal muss ich nur einen kleinen
Schritt tun.
Manchmal muss ich auch einfach nur
genau nachspüren,
um zu merken, dass da jemand ist,
der mich an der Hand nimmt,
der mich führen will und meinen Weg
begleiten – Gott.
Seine Zusage gilt, dass er bei uns ist,
dass er uns seinen Geist schenkt,
der uns führt und leitet.
Das Gebet regt zum Nachdenken darüber an, welchen Schritt wir als nächstes
wagen, ob wir ihn alleine gehen oder
vielleicht viel einfacher mit der Hilfe
eines Anderen. Zusammen mit einem
Vertrauensspiel, einem Lied und einem
Segen wird aus dem Gedicht schnell
und einfach ein spiritueller Impuls. Zusätzlich kann ein passender Spruch auf
einem kleinen Kärtchen gestaltet werden und an alle ausgeteilt werden. Wer
mag kann zusätzlich auf die Rückseite
das Gebet schreiben. So kann das Gehörte und Erlebte nicht nur in Gedan-
ken mit nach Hause genommen werden.
Den kompletten Impuls zum Nachlesen findet ihr in dem Buch „Gemeinsam unterwegs – ein Handbuch zur
geistlichen Leitung“.
Internationales
Fortbildung:
Leitung von int. Begegnungen
Alle die wissen wollen, wie man eine
internationale Begegnung organisiert, sind zu dieser Forbildung
eingeladen.
Zeit: 7.5. bis 9.5. 2010
Ort: Frankfurt a.M.
Größe:10 bis 15 Teilnehmer
Kosten: 30,- Euro
www.dpsg-international.de
Niederlande:Campstaff für
Jubiläums-Jamboree gesucht
Die niederländischen Pfadfinder
feiern ihr 100-jähriges Bestehen und
suchen für ihr Jubiläums-Jamboree
noch Mitarbeiter.
Zeit: 26.7. bis 4.8.2010
Ort: Roermond
Größe: ca. 10 000 Teilnehmer
http://jubjam100.scouting.nl
Gemeinsam unterwegs – Ein Handbuch
zur geistlichen Leitung
Georgsverlag
166 Seiten
Preis: 9,80 Euro
Litauen: 2. Baltisches Jamboree
Die Pfadfinderverbände von Litauen,
Lettland und Estland laden euch zum
baltischen Jamboree ein, auch Mitarbeiter werden noch gesucht.
Zeit: 7.8. bis 15.8. 2010
Ort: Germanto/Telsiai
Altersstufe: 12 bis 18 Jahre
http://balticjam2010.wordpress.
com/
Russland: 6. Nationales Jamboree
Die russischen Pfadfinder laden euch
ein, am 6. nationalen Jamboree in der
Nähe von Novgorod teilzunehmen.
Zeit: 1.8. bis 10.8. 2010
Ort: Novgorod
Altersstufe: 14 bis 25 Jahre
Infos: International@dpsg.de
Foto: Sibylle Schönert
Österreich: Int. Jubiläumslager
Die österreichischen Pfadfinder
feiern ihr 100-jähriges Bestehen und
laden nach Wien ein. Auch hier werden noch Mitarbeiter gesucht.
Zeit: 2.8. bis 12.8.2010
Ort: Wien
Altersstufe: Alle
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Tipps & Tricks
mittendrin 1|2010
19
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Foto: www.sxc.hu
Foto: www.sxc.hu
Er ist da !
2010/2011
Wetterratgeber
Feuerstellen
D
I
Regen
ie letzten Schneereste sind
abgetaut und bald kann man
die
Winterschuhe
gegen
Gummistiefel tauschen. Wenn es so richtig
schüttet, sollten die Abenteurerinnen
und Abenteurer unter euch ein paar
Dinge beachten.
Regenschutz habt ihr natürlich immer
dabei, für euch und euer Gepäck, denn
trockene Sachen sind Gold wert. Denn
ohne Möglichkeit zum Trocknen, holt
ihr euch schnell eine dicke Erkältung und
in einen nassen Schlafsack will sich auch
keiner legen. Im Notfall könnt ihr euch
mit einfachen Plastiksäcken behelfen, in
die ihr euren Rucksack packt. Kommt ihr
in einem Haus unter, dann wenn möglich
nicht im Keller schlafen. Denn der kann
bei ganz starken Schauern mit Wasser
volllaufen. Lager in der freien Natur
solltet ihr von trockenen Flussbetten
oder Gräben fernhalten. Auch bereits
bestehende Seen, Flüsse und Bäche
nehmen das Nass vom Himmel auf, so
dass ihr Wasserpegel ansteigen kann. Also
lieber ein paar Meter vom Ufer weiter weg
auf einer Anhöhe zelten. Wenn der Regen
richtig stark ist und lange andauert, ist es
ratsam, sich nicht in der Nähe von steilen
Hängen aufzuhalten. Wenn deren Erde
aufweicht, kann der Hang abrutschen. Bei
echtem Hochwasser sollte man Brücken
meiden. Sobald die Sonne dann wieder
scheint, locken die vielen Pfützen zum
Weitsprung in Gummistiefeln.
Feuerschlagen
hr habt trockenes Holz gesammelt,
das Feuerherz fertig und freut euch
darauf, von den Flammen gewärmt
zu werden. Aber so ein Mist! Die
Streichhölzer sind nass. Wie gut, dass
ihr euch als geübte Waldläufer zu helfen
wisst.
Wenn ihr in Norddeutschland am Meer
unterwegs seid, sollte es grade dort ein
Leichtes sein, einen Feuerstein zu finden.
Er kann außen verschieden gefärbt
sein. Innen ist meist eine blau-braune
Färbung zu erkennen. Habt ihr den Stein
gefunden, fehlt euch noch ein Stück
Stahl. Das kann zum Beispiel ein Nagel
oder ein Messerrücken sein. Mit dem und
dem Feuerstahl schlagt ihr dann direkt
über dem Zunder Funken. Wichtig ist,
dass das Feuerherz richtig trocken ist.
Wenn der Zunder glüht, kann man mit
vorsichtigem Pusten versuchen, das Feuer
zu entfachen. Beim Schlagen solltet ihr
auf eure Augen achtgeben, da vom Stein
kleine Stücke absplittern können. Sicherer
sind da der Magnesiumstarter oder der
Feuerstahl, ein künstlicher Feuerstein,
der genauso funktioniert wie der echte.
Beide bekommt ihr in Outdoor-Läden.
Auch dafür braucht ihr zusätzlich Stahl.
Von der Magnesiumseite des Starters
kratzt ihr etwas Späne ab, diese kommen
auf den Zunder und warten dann dort auf
die Funken, die ihr von der anderen Seite
abschlagt. Aber Achtung und Nase weg –
es kann direkt eine Flamme entstehen.
Tipps & Tricks
Artenvielfalt
2010 ist das internationale Jahr
der biologischen Vielfalt
B
iologische Vielfalt beschreibt
sowohl die Vielfalt von Lebensräumen und Arten als auch die
Vielfalt innerhalb einer Art. Wir Menschen sind abhängig von biologischer
Vielfalt. Wir ernähren uns von Pflanzen
und Tieren, wir brauchen sauberes Wasser zum Trinken und saubere Luft zum
Atmen.
Verschiedene Ökosysteme
Es ist wichtig, dass auf der Erde viele
verschiedene Ökosysteme vorkommen
– Wüsten sind genauso wichtig wie Urwälder und Seen. Dort leben unzählige
Tiere, Pflanzen, Pilze und Bakterien,
von denen wir die meisten noch gar
nicht kennen – insgesamt zwischen 10
und 100 Millionen Arten.
Artensterben
Leider sterben seit etwa 100 Jahren Arten immer schneller aus. Auch deren
Lebensräume sind bedroht. Um daran
zu erinnern, was man heute tun kann,
damit die heutigen Kinder und deren
Kinder noch den Regenwald, Koral-
Foto: sxc.hu / SP Veres
lenriffe und Apfelsorten wie den Finkenwerder Herbstprinz erleben, wurde
das internationale Jahr der biologischen
Vielfalt ausgerufen. So soll deutlich
werden: Wir müssen bedrohte Arten
schützen! Politikerinnen und Politiker
werden an ihre Pflicht erinnern, überall auf der Welt Bedingungen zu schaffen, dass die Natur bewahrt wird. Wir
müssen Rücksicht auf Menschen, Tiere
und Pflanzen nehmen, deren Überleben
von einer intakten Natur abhängt. Viele
dieser Aktionen findet ihr im Internet
auf der englischsprachigen Website zum
Jahre der biologischen Vielfalt:
www.cbd.int/2010
Was tun?
Wenn ihr mit eurer Gruppe etwas für
den Schutz der biologischen Vielfalt
zu Hause tun möchtet, findet ihr gute
Ideen in der Broschüre „Heldenzeit“ des
Diözesanverbandes Köln (www.dpsgkoeln.de).
Antje Kathrin Schroeder
Referentin der Bundesleitung
Tipps
Das Magazin Geo veranstaltet dieses
Jahr zum zwölften Mal den Tag der
Artenvielfalt. Am 12. Juni seid ihr eingeladen, in einem selbst festgelegten
Gebiet möglichst viele verschiedene
Tier- und Pflanzenarten zu entdecken.
Gesucht werden kann überall – im
Pfarrgarten, auf der Wiese hinterm Jugendheim, im Feldgehölz, am Flussufer oder in der Kiesgrube.
www.geo.de/artenvielfalt
Grün Schlau Sexy heißt ein kleines
Büchlein, das den sperrigen Begriff
Nachhaltigkeit in
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packt. Kurze Texte
und ein ungewöhnliches Layout
machen Spaß.
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Berichte
mittendrin 1|2010
45
Ruanda – Paradies mit Schattenseiten
Raphael Breyer arbeitet für ein Jahr als DPSG-Freiwilliger in Ruanda
D
Fotos: Daniel Lienert
ie meisten Menschen wissen
über Ruanda nur, dass es ein
Land mitten in Afrika ist und
dort 1994 ein schrecklicher Völkermord
stattfand. Beides ist richtig, greift aber
bei Weitem zu kurz. Es lohnt sich
allemal, Land, Leute und Landschaft
genauer unter die Lupe zu nehmen oder
besser noch, einmal das Land direkt zu
erleben. Ich bin dank der DPSG in der
privilegierten Lage, sogar ein ganzes Jahr
in Ruanda verbringen zu können und so
die Kultur und das Leben zu spüren. Seit
Juni 2009 arbeite ich als erster DPSGFreiwilliger in einer katholischen Schule
im Norden des Landes.
46
mittendrin 1|2010
Licht und Schatten
Nachdem ich am Anfang von den vielen
Eindrücken regelrecht überwältigt und
damit aber auch geblendet war, bin ich
nun nach acht Monaten besser in der
Lage, Zusammenhänge zu erkennen.
Nach wie vor fasziniert mich dieses Land,
aber es tun sich auch Schattenseiten
auf.
Abschied von der Klasse
Das Schuljahr 2009 endete Anfang
Dezember mit den Abschlussprüfungen.
Meine Aufgabe war es, sowohl
mündlich als auch schriftlich, die
Abschlussprüfungen vorzubereiten und
durchzuführen. Es war schön zu sehen,
dass sich das Niveau der Schüler, speziell
im mündlichen Bereich, stark verbessert
hat. Es war augenscheinlich, dass die
Vorträge und Diskussionen, welche wir
über das ganze Jahr in den Unterricht
eingebaut hatten, Früchte getragen
hatten. Vor allem bei der Abschlussklasse
fühlte ich viel Wehmut, die Schüler nun
in ihr Leben nach der Sekundarschule
zu entlassen.
In höchsten Höhen
Die Ferien gaben mir jedoch auch die
Möglichkeit, Ruanda besser kennen zu
lernen. Im Dezember waren insgesamt
vier Pfadfinderfreunde aus Deutschland
bei mir zu Besuch. Gemeinsam
entdeckten wir sowohl meine Region,
den Norden Ruandas, als auch den Rest
des Landes. Einer der Höhepunkte war
für mich die Tour auf den höchsten
Berg Ruandas, den 4507 Meter hohen
Karisimbi. Wir starteten auf 2.000
Metern Meereshöhe, von wo sich der
schmale und sumpfige Weg durch den
Virunga Nationalpark in die Höhe
schlängelte, vorbei an mit Flechten
bewachsenen Bäumen und meterhohen
Wurzelgebilden. Von Beginn an machte
uns aber die Höhe und das schlechte
Wetter zu schaffen. Die Nacht im
BBerichte
Berichte
Camp auf 3.500 Meter Höhe war
außergewöhnlich. Drehte ich mich in
meinem Schlafsack um, begann das
Herz auf Grund der ungewohnten Höhe
wie wild zu schlagen. Am nächsten Tag
auf dem Gipfel erwarteten uns dann
starker Schneefall bei minus zehn Grad.
Kein Ort zum Verweilen, aber eine sehr
eindrückliche Erfahrung.
Offline Wikipedia-Version
Auch in den Ferien ging meine Arbeit
am Petit Seminaire St. Jean Nkumba
weiter. Ich hatte mir vorgenommen
den Schülern einen besseren Zugang
zu Informationen zu ermöglichen. Da
es utopisch ist, den Computerraum
an die moderne Welt des Internets
anzuschließen, musste eben ein Teil
des Internets in den Computerraum.
Die Lösung war, eine Offline Version
von Wikipedia auf den Rechnern zu
installieren. Dank meines Freundes
Daniel, der dies in Deutschland
vorbereitet hatte, sind die Schüler nun
nicht mehr auf die veraltete Bibliothek
angewiesen, sondern kommen in
den Genuss von freier Information.
Wichtig ist dies vor allem auch, da
das Bildungssystem an strukturellen
Unzulänglichkeiten leidet.
Millenniumsziele im Alltag
Die
Regierung
Ruandas
versucht das Land so schnell wie
möglich
zu
entwickeln.
Dazu
wurden im Rahmen der von den
Berichte
Vereinten Nationen ausgegebenen
Millenniumentwicklungszielen
die
Einschulungsquote nach oben gebracht.
Dies geschah jedoch auf Kosten der
Lehrerbildung: Um genügend Lehrer zu
finden, wurde kurzerhand die formale
Qualifikation der Lehrer gesenkt.
Zusätzlich wurde zu Beginn des Jahres
2009 die Schulsprache von Französisch
auf Englisch umgestellt, um bessere
Chancen in der globalisierten Welt
zu haben. Das Problem ist, dass die
Mehrheit der Lehrer einfach schlechtes
Englisch spricht. Das Zusammenspiel
beider Entwicklungen ist fatal: Fachlich
schlecht ausgebildete Lehrer unterrichten
in einer Sprache, die sie selbst nicht gut
beherrschen. Natürlich gilt das nicht
für die teuren Schulen. Die werden
hauptsächlich von den Kindern der
Geld- und Machtelite besucht, die nach
Weltwärts
Das Programm „weltwärts“ ist eine
Initiative des Bundesministeriums für
wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ).
Informationen zum Programm gibt es
unter www.weltwaerts.de. Die DPSG ist
der einzige katholische Jugendverband,
der direkte Entsendeorganisation ist
und hat neben der Stelle in Ruanda noch
zwei weitere Einsatzstellen in White
River, Südafrika. Informationen gibt es
im Bundesamt bei Kathrin Schroeder
unter 02131 4699-89.
dem Genozid aus dem ugandischen Exil
zurückgekehrt sind.
Wo ist die Gerechtigkeit?
Gerade dieser Umstand ist für mich
persönlich eine große Herausforderung.
Es ist nicht einfach, in einem System
zu leben und zu arbeiten, welches die
Bevölkerung eindeutig nach Herkunft
und Geldbeutel diskriminiert. Das
widerstrebt meinem Gefühl von
Gerechtigkeit.
Immerwährender Frühling
Auf den ersten Blick sind solche
Zusammenhänge nicht zu sehen. Die
immer frühlingshafte Landschaft, die
freundlichen und zuvorkommenden
Menschen, die spielenden Kinder
sprechen eine andere Sprache. Es
herrscht Frieden und reges Treiben. Die
Felder sind bestellt und gerade jetzt zur
Erntezeit hängen überall die großen
Bananenstauden. Es ist das Paradies.
Jedoch ein Paradies mit Schattenseiten.
Raphael Breyer
DPSG-Freiwilliger in
Ruanda
Raphas Blog:
www.rapha-in-ruanda.de
www.twitter.com/raphainruanda
mittendrin 1|2010
47
Der neue Stiftungseuro
Wie wir jetzt mit wenig
viel für die Zukunft
des Pfadfindens tun können
Ab sofort könnt ihr ganz einfach wählen: Wollt ihr weiter
euren DPSG-Beitrag zahlen oder wollt ihr genauso viel zahlen wie bisher und gleichzeitig für die Zukunft vorsorgen?
Wie das gehen kann?
Ganz einfach: Ihr zahlt einmal im Jahr den Stiftungseuro –
dafür wird im Gegenzug euer Beitrag um einen Euro günstiger! An der Gesamthöhe des Mitgliedsbeitrags ändert sich
nichts! Er bleibt gleich, egal wie ihr euch oder das Mitglied
sich entscheidet. Der Unterschied liegt darin, wohin 1 E
eures Beitrags geht. Der Stiftungseuro fließt Jahr für Jahr in
die DPSG-Stiftungen. Die sorgen dafür, dass das gesparte
Geld immer mehr wird. Den Gewinn aus Zinsen und Erträgen geben die Stiftungen dann wieder zurück an Aktionen
und Unternehmen in Stämme, Bezirke, Diözesanverbände
oder auf Bundesebene.
Was muss ich tun?
Ihr schneidet die Einwilligungserklärung „Ja zur Zukunft“
(siehe Abschnitt unten) aus und füllt sie aus. Wenn ihr noch
nicht volljährig seid, müssen eure Eltern unterschreiben.
Gebt die Erklärung dann eurem Stammesvorstand oder
euren Leiterinnen und Leitern.
Ach ja: Falls ihr die mittendrin nicht zerschneiden wollt,
dann kopiert doch einfach die Erklärung.
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. Juli 20
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„Ja!“ zur Zukunft – „Ja!“ zur Stiftung
Ja! Ich möchte den Stiftungsverbund der DPSG mit einem Euro unterstützen und mithelfen,
die Arbeit der DPSG auch in Zukunft zu finanzieren. Deshalb soll mein Stiftungseuro an die
Stiftung DPSG bzw. den DPSG-Stiftungsverbund zur dauerhaften Stärkung des Stiftungskapitals
von der DPSG weitergeleitet werden.
Ort, Datum
Name, Vorname
STIFTUNG
Deutsche Pfadfinderschaft
Sankt Georg
48
mittendrin 3|2009
Unterschrift Mitglied/Erziehungsberechtigte
Berichte
Wieso Stiftungen?
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Euro
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Beitra
Das Besondere an Stiftungen ist,
dass sie im besten Fall nie pleite
gehen können. Denn ihr Vermögen
darf nicht angerührt werden.
Nur die Zinsen und Erträge, S T I
die dieses Vermögen abwirft,
dürfen verwendet werden.
Ein Euro von meinem Mitgliedsbeitrag
geht an die Stiftung für die aktuelle
und zukünftige Pfadfinderarbeit
FTUNG
Deutsche Pfadfinderschaft
Sankt Georg
Mit ihren Stiftungen versucht die DPSG
langfristig eine stärkere Unabhängigkeit
und Sicherheit zu erreichen. Mittlerweile
gibt es zwölf Stiftungen, die die DPSG
unterstützen, vor allem in Diözesanverbänden. Die Stiftung DPSG auf Bundesebene bildet eine Art Dach für alle
DPSG-Stiftungen.
Was sind Zinsen?
Die Bank zahlt …
… Zinsen .
Zinsen sind der Preis von Geld. Genau genommen ist es der Preis, den jemand zahlen muss,
der sich Geld leiht. Andersherum geht das
natürlich auch: Jemand verleiht Geld. Legen
wir also unser Geld bei der Bank an, zahlt die
Bank uns dafür Zinsen. Genau das machen
Stiftungen. Sie sammeln Geld und die Bank
packt Jahr für Jahr Zinsen drauf.
Opa und Oma zahlen
zusätzlich in die Stiftung
Pfadfinderarbeit Jetzt und in Zukunft
Pfadfinderarbeit in
Stämmen und Siedlungen
Berichte
Pfadfinderarbeit
in Bezirken
Pfadfinderarbeit in
Diözesanverbänden
Firmen und Ehemalige zahlen zusätzlich
in die Stiftung
Pfadfinderarbeit im
Bundesverband
mittendrin 1|2010
49
Lust?
… auf das Thema
Behindertenarbeit?
…in einem netten Team
zu arbeiten?
…auf spannende Projekte
und Aktionen?
Meld dich unter:
Leben ist m
Rückblick Jahre
Mit den Spenden der
Jahresaktion 2009 werden
wir das Zusammenleben
von seelisch behinderten
und nicht behinderten
Kindern und Jugendlichen
in Zentralafrika schöner
machen. Sie gehen an ein
Projekt der Vereinigung
der Ordensoberinnen in
der Region Kivu in der
Demokratischen Republik
Kongo.
Vi
N
d
Um
„Meine Besuche in
den Diözesen zur
Jahresaktion haben
mir viel Austausch
ermöglicht und sehr
viel Spaß gemacht!“
M
Alexandra Menk,
BAK Behindertenarbeit
behindertenarbeit@dpsg.de
„Toll war, dass
die Jahresaktion durch
den gelben Bus
zu Gruppen vor
Ort gekommen
ist.“
DV Freiburg
Das Jahresaktions
lied kam bei euch
sehr gut an
„Leben, das ist
mehr, wenn wir
einander begegn
en
– komm mit, wir
fangen an . . .“
v
a
zei
ga
li
50
mittendrin 1|2010
mehr
esaktion 2009
ielen Dank
an alle
Nutzer für
den guten
mgang mit
dem
Material!
„Besonders
gefallen hat
uns die Idee,
dass sich der
BAK auf den
Weg zu den
Leuten macht!“
„Jahresaktionsartikel
(Säckchen,
Schwarzer
Peter) hatten
Bezug zum
Thema“
DV Mainz
Wir durften den Bus
als Erste bei unserem
Georgslager ausprobieren. Die
Materialien waren
super, um den Kindern verschiedene
Behinderungen erlebbar zu machen.
Stefanie Beykirch,
DV Erfurt
DV Passau
Der „Method
Schwarze-Petener“
ist sehr g
angekommenut
kann weiterhund
in
im Rüsthaus
erworben wer
den.
„Auf der Bundesversammlung oder
auf der Rom Wallfahrt konnten wir
igen, dass Menschen
mit Behinderung
anz selbstverständich Pfadfinder sein
können.“
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Der Gelbe B n
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Jahr 25 E
wie
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den Diö
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gen .
Veranstaltun
Michi Götz,
DV Freiburg
„Der Schwerpunkt auf
seelische Behinderungen hat den Aspekt der „unsichtbaren“ Behinderungen
ins Blickfeld gesetzt.
Behinderungen sind
vielfältig und individuell und spiegeln
die menschliche
Vielfalt wieder.“
DV Freiburg
westernohe
westernohe
„Besonders
gefallen haben
uns die
Kooperationsspiele im Bus“
DV Aachen
Um pünktlich zum
Ziel zu kommen,
wurde der gelbe
Bus sogar geblitzt
und seine Länge von 6m führte
dazu, dass er so
manches Knöllchen kassierte.
mittendrin 1|2010
51
bei jedem Wetter parat und erledigt alle
notwendigen Bestellungen vom Heizöl über Klopapier bis hin zu den Nahrungsmitteln.
Foto: Susanne Ellert
Kreative Lösungen sind gefragt
Kreative Lösungen finden und ungewöhnliche Probleme lösen, das gefällt
ihr an ihrem Job. Die Bandbreite ist
groß und reicht von der Frage nach einem Fußball über das Streitschlichten
zwischen zwei Kindern bis hin zu kuriosen Meldungen, dass die hauseigenen
Ziegen gerade beim Trinken aus der Toilette gesichtet wurden. Langweilig wird
es in Westernohe nie. Im Winter ist es
eigentlich ruhiger hier, dann sind die
Gebäude oft nur am Wochenende belegt. Doch in diesem Jahr ist es eine echte Herausforderung. Wenn der Getränkelieferant vor lauter Schnee den Berg
nicht raufkommt, muss schnell eine andere Lösung her. Die Zivis müssen für
den Räumdienst eingeplant werden und
nebenbei muss auch noch für 60 Leute
der Speisesaal hergerichtet werden. Das
alles hat Susanne Hermann im Blick.
Die Weite im Blick
Susanne Hermann ist Sachbearbeiterin im
DPSG-Bundeszentrum Westernohe
D
as Telefon klingelt, die Zivis
haben Fragen und die mittendrin will ein Interview. Doch
wenn Susanne Hermann von ihrem
Arbeitsplatz aufblickt, hat sie die Weite
im Blick. Ob Schnee, Nebel oder Sonnenschein, der Blick über Westernohe
ist immer ein Moment der Freude und
Ruhe für sie, den sie sich nicht nehmen
lässt. „Hier kann man den Wind noch
pfeifen hören“, sagt sie zufrieden.
Als Besucherin fing alles an
Susanne Hermann ist Sachbearbeiterin
in Westernohe. Ein viel zu nüchternes
Wort für den Job den sie macht. Egal
welche Frage man hat, sie kennt die
52
mittendrin 1|2010
Antwort. Für jedes Problem findet sie
eine Lösung.
Seit April 2008 arbeitet sie im Bundeszentrum, doch der Ort ist ihr seit Jahren
bekannt. Susanne Hermann ist selber
DPSGlerin und Stammesvorsitzende in
Siegen. Schon viele Male war sie als Besucherin zu Gast, bevor sie anfing hier
zu arbeiten. Ein großer Vorteil, denn
sie kennt die Probleme und Bedürfnisse der Gruppen während eines Aufenthaltes aus eigener Erfahrung. Sie alle
begegnen Susanne Hermann. Sie bearbeitet die Buchungen, beantwortet alle
Fragen zum Aufenthalt, hat viele Tipps
für Unternehmungen in der Umgebung
Pfingsten ist etwas Besonderes
Vor allem den Kontakt zu den Besuchern liebt sie. „Pfingsten ist da etwas
ganz Besonderes. Man muss schnell
umschalten können und wissen, welche
Aufgabe die oberste Priorität hat“, sagt
sie. Gerade dann, wenn der Arbeitstag
kein Ende zu nehmen scheint, ist sie in
ihrem Element. Zwischendurch einen
ruhigen Moment zu finden, um sich
neu zu sortieren und einmal durchzuatmen, ist dann schwer.
Wenn spät am Abend die Arbeit getan ist, ist für Susanne Hermann noch
lange nicht Schluss. Dann mischt sie
sich an Pfingsten unter all die anderen
Pfadfinder am Campfire und ist selber
einer von ihnen. Egal, wie anstrengend
der Tag war. Darauf freut sie sich schon
jetzt. Auch wenn das in Anbetracht der
Schneemassen vor dem Fenster augenblicklich nur schwer vorstellbar ist.
Susanne Ellert
Redakteurin der mittendrin
Westernohe
Campstaff gesucht!
Pfingsten in Westernohe ist für sich
schon großartig. Wenn man dann
aber noch als Campstaff dabei ist,
wird es ein ganz besonderes Erlebnis.
Jetzt bewerben!
Umbau in Westernohe I
Wenn du Spaß am Schwarzzeltbau
und Lagerbauten hast, Organisationstalent besitzt, gerne neue Leute
kennenlernst und darüber hinaus
schon Erfahrung als Leiter hast, dann
bist du als Campstaff in Westernohe richtig. Und wenn dir Pfingsten
nicht reicht: Auch im Sommer kannst
du als Campstaff nach Westernohe
kommen oder im Herbst am Workcamp teilnehmen. Alle Infos sowie
den Bewerberbogen findest du auf
unserer Homepage:
Trupphaus wird im neuen Glanz erstrahlen
Am Trupphaus im Bundeszentrum wird fleißig gearbeitet. Das Gebäude wird von außen neu gedämmt und verputzt. Innen werden in allen Räumen Wände und Betten
frisch gestrichen. Neuen Luxus gibt es in der Küche: Dort gehören Spülhände der
Vergangenheit an, denn ab sofort steht den Besuchern eine Spülmaschine zur Verfügung.
Umbau in Westernohe II
www.dpsg.de/einrichtungen/
westernohe/
Häuser werden behindertengerechter
I
m Bundeszentrum Westernohe sind Gäste mit Behinderung herzlich willkommen. Für sie wurde nun der Sanitärstandard im Haus unterm Kissel sowie im
Hans-Fischer-Haus erweitert.
Neue Sanitäranlagen
In beiden Häusern wurden neue Mischbatterien installiert, so dass Gäste, die motorisch eingeschränkt oder auf einen Rollstuhl angewiesen sind, eigenständiger den
Wasserzulauf am Waschbecken regeln können. Auch in den Duschen wurden Verbesserungen vorgenommen. Diese sind nun mit extra langen Stangen ausgestattet,
an denen der Duschkopf befestigt ist. So können Gäste, die während des Duschens
sitzen müssen, nun selbstständig den Duschkopf handhaben.
Weitere Verbesserungen geplant
Der Bundesarbeitskreis Behindertenarbeit berät das Bundeszentrum derzeit noch
bei weiteren kleinen Umbauten in den Häusern. Hierdurch soll Westernohe als Einrichtung noch attraktiver werden und besonders für Menschen mit Behinderung als
Freizeiteinrichtung geeignet sein.
Westernohe
Foto: Hans-Georg Wand
Foto: Stephanie Albrecht
Bereits im Vorfeld werden beim
Aufbauwochenende viele helfende
Hände gebraucht. Das Gelände, die
Zeltplätze, der Campstaffplatz und
das Café müssen für den großen
Ansturm hergerichtet werden. An
Pfingsten selbst steht neben der
Planung und Koordination einzelner
Programmpunkte vor allem organisatorische Arbeit an, damit alles von
der Ankunft bis zum Abbau reibungslos läuft.
mittendrin 1|2010
53
Foto: Photocase / kallejipp;
Bald geht’s los
Die Image- und Fundraising-Kampagne
steckt in den Startlöchern
D
ie Image- und FundraisingKampagne kommt mit großen
Schritten näher! Damit die
DPSG Mitte 2010 geschlossen durchstarten kann, gibt es in der ersten Jahreshälfte vor allem viele, viele Informationen! Schon Pfingsten 2010 enthüllen
wir die ersten Motive. Dann geht es
Schlag auf Schlag, bis wir im September gemeinsam an die Öffentlichkeit
gehen.
Models & Fotoshooting
Zurzeit entwickelt die Kölner Agentur
Neues Handeln die Motive für die Kampagne. Ein professionelles Fotoshooting
findet schon Anfang April statt. Die Fotomotive, die dabei entstehen, werden
dann später unsere Medien wie Poster,
Karten und ähnliches zieren. Gleichzeitig arbeitet ein Filmteam an der Erstellung eines kurzen Videotrailers. Der
Trailer zur Kampagne soll möglichst
so ansprechend sein, dass er sich über
E-Mail, YouTube und Handy schnell
weiterverbreitet. Mitmachen ist erwünscht: Macht eure eigenen Videos!
54
mittendrin 1|2010
Worum geht es?
Mit der Kampagne suchen wir
Unterstützer für die DPSG. Besonders
leicht wird uns das bei Menschen fallen,
die eh schon von der Pfadfinderei
begeistert sind – wie unsere Ehemaligen.
Diesen wollen wir in einem ersten
Schritt öffentlich suchen. Dazu gibt
es für Stämme, Bezirke und Diözesen
reichlich Materialien wie Plakate und
Trailer (s. Artikel).
Schritt für Schritt
Im zweiten Schritt sprechen wir dann
die Ehemaligen gezielt und persönlich
an. Diese können den Verband
auf verschiedene Art und Weise
unterstützen – Sei es materiell (z. B.
Feuerholz), personell (z. B. Kochdienst
beim Sommerlager) oder finanziell (z. B.
Spende für die Stiftung) . Auch ist es erst
mal egal, ob die Unterstützung beim
Stamm, beim Bezirk, der Diözese oder
dem Bundesverband landet. Wichtig ist
nur, dass die Menschen uns als DPSG
unterstützen.
Print on demand
Im Vorfeld der Kampagne wird es für
die einzelnen Medien wie Plakate und
ähnliches ein Bestellformular geben.
Die Medien werden dann im Print-onDemand-Verfahren nach Eingang der
Bestellungen produziert. So halten wir
zum einen die Kosten gering, produzieren genau, was benötigt wird, und gehen auch noch umweltfreundlich mit
Ressourcen um. Stämme, Bezirke und
Diözesen können so selbst entscheiden,
was sie über das kostenlose Starterpaket
hinaus benötigen.
Pimp your Poster
Die Medien werden so gestaltet, dass
ihr sie einfach mit euren Informationen
füllen könnt. Auf Plakaten und Postern
zum Beispiel wird es Freiflächen geben,
die ihr beschreiben könnt. Das können
Kontaktdaten des Stammes oder Hinweis auf eine Veranstaltung sein. Natürlich könnt ihr die Materialien auch
für andere Zwecke einsetzen wie eine
Leiterwerbeaktion (s. S. 55). Mehr dazu
erfahrt ihr auf dem Bestellformular.
Spezial
29.3.: Start StayScout
(S. 56-57)
ab April: Multiplikatoren
Schulung
Fotoshooting für
Motive
Trailer-Produktion
21.-24.5.: sanfter Auftakt
an Pfingsten
2.-6.6.: Info-Stand auf der
Bundesversammlung
ab September: Pressekonferenz
(Kampagne
& StayScout)
öffentlicher Impuls
bundesweite
Aktionswoche
Alle Details zur Kampagne gibt es ab
Ostern: Die Informationen könnt ihr
dabei auf verschiedenen Wegen erhalten – sei es durch eine Präsentation, bei
einem kurzen Info-Abend oder einem
ausführlichen Seminar.
Der große Start
Nach den Sommerferien geben wir
dann Gas und gehen an die Öffentlichkeit. Alles beginnt mit einer Pressekonferenz. Auf dieser stellen wir die
Kampagne und StayScout vor. Denn die
DPSG-Community (s. S. 56-57) spielt
eine große Rolle in der Kampagne: Eine
Möglichkeit für die Ehemaligen sich
wieder an den Verband anzuschließen,
ist StayScout. Hier treffen sich aktive
Leiterinnen und Leiter mit Ehemaligen.
Wer will, kann sich auch ganz klassisch
per Telefon oder Postkarte zurückmelden. Je nach Interesse wird er dann mit
Informationen wie Newslettern oder der
mittendrin versorgt.
Christopher End
Redakteur mittendrin
Spezial
Fotos: DPSG-Bezirk Stuttgart
Zeitplan
Neue Wege
Der Bezirk Stuttgart warb an Hochschulen erfolgreich
neue Leiterinnen und Leiter
D
er Bezirk Stuttgart hat im Winter eine vierwöchige Leiteraktion gestemmt und am Ende
neue Leiterinnen und Leiter gewonnen.
Dabei stand am Anfang eine durchaus
ernste Situation. Denn aufgrund von
Leitermangel überlegten etliche Stämme, ihre Arbeit einzustellen.
Die Kampagne beruhte auf zwei Elementen. Das erste bildeten Plakate.
Diese hingen zum einen in allen Rathäusern, Stadtteilbibliotheken und
Kirchengemeinden. Darüber hinaus
schaltete der Bezirk in den Stuttgarter Buslinien für zwei Wochen PlakatWerbung, was rund 2.800 Euro kostete.
Das zweite Element waren Info-Cafés
an vier Hochschulen. Dort gab es neben
fair gehandeltem Kaffee Informationen
aus erster Hand. Dazu zählten Werbematerialien über die DPSG, den Bezirk
Stuttgart sowie die Leiterausbildung.
Studierende interessieren sich
Anfänglich waren die Studierenden zurückhaltend. Aber als die Ersten den
kostenlosen fair-gehandelten Kaffee
in ihren Händen hielten, kamen die
Standbetreuerinnen und -betreuer mit
dem Versorgen der Massen kaum hinterher. Viele zeigten großes Interesse an
unserer Arbeit. Neben Studierenden,
die noch keinen Kontakt mit der DPSG
hatten, meldeten sich sehr viele ehemalige Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Interessierte erhielten ein Info-Paket, das
gefüllt war mit Stellenausschreibungen
der Stämme, dem Ausbildungsflyer sowie reichlich DPSG-Merchandise wie
Aufkleber, Kugelschreiber, Luftballons,
Büroclips, Buttons und was Süßes! Der
Lohn der Mühe: Dank der Kampagne
fingen zehn neue Leiterinnen und Leiter
in den Stuttgarter Stämmen an!
Patrick Wagner
Bezirkskurat Stuttgart
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oder
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gart.de
mittendrin 1|2010
55
StayScout kommt!
Die DPSG-Community für Ehemalige und aktive
Leiterinnen und Leiter startet am 29. März
Pfadfinder“, aber
Es heißt „einmal Pfadfinder, immer
aktiven Zeit den
oft verlieren Ehemalige nach ihrer
dfinderfreunde.
Kontakt zu vielen ihrer einstigen Pfa
zesen verlieren
Auch die Stämme, Bezirke und Diö
den Augen: Oder
einen Großteil ihrer Ehemaligen aus
noch Kontakt mit
wie viele eurer Ehemaligen halten
an.
euch? Genau hier setzt StayScout
D
ie Community bringt aktive
Pfadfinderinnen und Pfadfinder mit Ehemaligen zusammen. Die Ehemaligen finden nicht nur
Freunde von „damals“ wieder, sondern
können auch wieder an ihren alten
Stamm anknüpfen. So erfahren sie, was
in ihrer alten Wirkungsstätte gerade los
ist. Fahren die Rover nach Schottland –
wie schon zu meiner Zeit? Was machen
die Wölflinge gerade? Auch Einladungen zu Veranstaltungen wie Stammesjubiläum, Pfarrfest oder Stammestag
können so schnell an die Ehemaligen verteilt werden.
Das Ganze funktioniert nur, wenn
ihr mitmacht. Deswegen haben wir
drei Bitten an euch: Erstens kommt
zu StayScout und legt ein Profil für
euch an. Zweitens ladet großzügig alle Ehemaligen ein, die
ihr kennt. Und drittens: Füllt
StayScout mit Leben.
56
mittendrin 1|2010
Wie kann ich mitmachen? Das geht einfach und auf die verschiedensten Weisen: Ihr könnt ganz klassisch mit der
Namenssuche nach euren alten Freunden suchen. Oder ihr klickt auf euren
Stamm, Bezirk oder Diözese. Wer war
in den 90er Jahren in meinem Wölflings-Bezirksarbeitskreis? Wer hat mit
mir den WBK 2006 besucht oder das
World Jamboree 1975? Fragen, die euch
StayScout beantworten kann, zumindest wenn ihr mithelft, Veranstaltungen
und Lager einzutragen.
StayScout startet am 29. März. Die
junge Community wird daher noch die
eine oder andere Kinderkrankheit haben. Helft uns, indem ihr uns Fehler
meldet. Die Seite wird laufend von der
StayScout-Arbeitsgruppe weiterentwickelt. Neue Funktionen und Angebote
stellen wir euch in den nächsten Ausgaben der mittendrin vor.
Spezial
www.stayscout.de
Wieso brauchen
wir StayScout?
„Noch eine Community?“, fragen
sich sicherlich viele. Schließlich ist die
DPSG schon in vielerlei Communitys
vertreten. Allein die Bundesebene ist
auf Facebook, den VZ-Seiten oder bei
Twitter vertreten (siehe S. 3), von den
vielen Fan-Seiten, Profilen und Blogs
von Diözesen, Bezirken und Stämmen
ganz zu schweigen. Doch so erfolgreich
alle diese Communitys sind, sie bilden
die pfadfinderischen Bedürfnisse nur
unzureichend ab. Bei StayScout könnt
ihr euren kompletten Pfadfinderlebenslauf abbilden. Ihr tragt einfach ein, von
wann bis wann ihr in welcher Stufe
ward und an welchem Lager ihr teilgenommen habt. An jeden dieser Einträge
können sich wieder andere dranhängen.
So verknüpft sich euer Pfadfinderlebenslauf mit denen der anderen – gerade so
wie es in der Wirklichkeit auch war und
ist. Neben der Begegnung bietet Stay­
Scout aber noch mehr. Die Seite soll ein
Ort werden, wo ihr euch Rat und Hilfe
holen könnt. Ihr habt ein Problem oder
eine Frage? Stellt sie über StayScout an
die DPSG-Gemeinschaft! Umgekehrt
könnt ihr auch Hilfe anbieten: Ihr habt
Lust bei einem Lager mitzuhelfen, aber
ansonsten nicht die Zeit für wöchentliche Gruppenstunden. Über StayScout
findet ihr vielleicht einen Stamm, der
gerade eine Lagerköchin oder -koch
als Unterstützung sucht. Übrigens: Die
Community wird auch eine große Rolle
in der Image- und Fundraising-Kampagne (S. 54-55) spielen.
Spezial
takte
„Ich freu e mic h dara uf alte Kon
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Sta mm Sankt
Dio nys , Ne cka rsu lm , 197
2-1979
Sta mm Sankt Veit, Ellw
an gen , 198 0198 4, Diözesan -AK Pfa
dfi nd ers tufe
Rotte nb urg -St uttga rt, 198
4-1989
Die StayScoutGeschichte
Vor etwa zwei Jahren trafen sich zwei
ehemalige Pfadfinder bei einem Kommunikationskongress in Berlin. Sie
plauschten über alte Zeiten und darüber, dass man so gar nichts mehr voneinander hört. War nicht gerade 100 Jahre
Pfadfinder-Jubel angesagt? Aber davon
hatten sie nur in der Presse gehört. „Hat
uns unser Verband vergessen?“, fragten
sich beide. Dann entschieden sie sich
auf pfadfinderische Art und Weise zu
antworten: Sie schrieben ihrerseits einen
Brief mit dem Tenor „Wir haben EUCH
nicht vergessen“ und boten ihre Hilfe
an. Die Idee, ein Netzwerk für ehemalige und aktive Pfadfinder zu initiieren,
war geboren. StayScout ist ein Projekt
der DPSG. Umgesetzt wird es von einer
Arbeitsgruppe des Bundesvorstandes.
Diese besteht aus Stefan Caspari, Pierre
Deraëd, Guido Hügen, Tobias Jordans,
Andreas Knaut, Sebastian Peth und
Christian Pietig.
mittendrin 1|2010
57
Vier Jahre die gleichen Nasen
Vergleich: Stufenwechsel bei der DPSG und gleichbleibende Klassen in der Schule
C
arla Ross ist Lehrerin an einer
Grundschule und DPSGlerin.
Guido Hügen OSB, Bundeskurat der DPSG, sprach mit ihr über die
unterschiedlichen Konzepte von Schule
und DPSG.
und Jugendliche zu selbstbewussten Persönlichkeiten werden. Sie sollen lernen,
wie man Verantwortung in der Gruppe
übernimmt …
Guido: In der Schule stehen also andere
Dinge im Vordergrund?
Guido: Als Grundschullehrerin bist du,
Carla. Ja. Hier steht vor allem das Lernen im Mittelpunkt. Und in einer festen Klassengemeinschaft fühlen sich die
Kinder in der Regel sicher und wohl:
Sie wissen, welches Kind wo seine Stärken und Schwächen hat und können
das Verhalten der anderen einschätzen.
Da geht es automatisch weniger um die
Gruppe und mehr um das Lernen.
Carla, ja jeden Tag mit Kindern zusammen, die im Wölflingsalter sind. Vier
Jahre lang sich regelmäßig mit denselben Leuten zu treffen, ohne dass ein
Stufenwechsel frischen Wind in die
Gruppe bringt - ist das nicht langweilig
und unpfadfinderisch?
Carla: Unpfadfinderisch – mag sein.
Aber wir sind ja auch in der Schule und
nicht in der Gruppenstunde.
Guido: Aber ist das nicht gerade für
Guido: Aber erst mal ist es doch das
Gleiche: Kinder kommen zusammen.
Kinder und Jugendliche wichtig, ihren
eigenen Platz in der Gruppe zu finden
–und auch in neuen Gruppen?
Carla: Genau. Deshalb steht zu Beginn
Carla: Das ist richtig und wichtig – nicht
aber als Daueraufgabe der Schule. Die
Erfahrung lehrt, dass das fürs Lernen
nicht hilfreich ist. Es kommt vor, dass
Klassen zusammengelegt werden. Bei
der Schulzeit wie bei einer Wölfingsmeute erst das Kennenlernen an. Wenn
man jeden Tag zusammen ist, entwickeln sich schnell kleine Einzelgruppen
und bald eine gute Klassengemeinschaft.
Und die bleibt weitgehend bis zum vierten Schuljahr bestehen.
Carla: Das ist auch wichtig in einer
Pfadfindergruppe. Hier sollen ja Kinder
58
mittendrin 1|2010
Guido: Hier müssen also die Pfadfinder
ran!
Carla: Genau. Ich plädiere dafür, dass
Schule nicht alles ist! Es braucht Gruppen wie in der DPSG, damit Kinder
andere Erfahrungen machen können.
Dass sie Fähigkeiten entwickeln, die wir
in der Schule nicht vermitteln können.
Dass sie in ihren Gruppen viel stärker
voneinander lernen, als das in der Schule möglich ist.
Guido: Schule und Verband bieten also
beide einen wichtigen, aber sehr unterschiedlichen Rahmen für die Entwicklung der Kinder. Für mich heißt das:
Wir müssen als DPSG sehen, wo und
wie wir andere Akzente setzen als in der
Schule. Das ist sicher bei den Inhalten
so. Aber eben auch durch so wichtige
pfadfinderische Elemente wie den Stufenwechsel.
Carla: … und das Arbeiten in Kleinund Großgruppen, … - hier hat sogar
die Schule schon gelernt! .
Guido: Es kann Mut machen, immer
wieder mal was Neues zu wagen. Gerade in der eigenen Gruppe. Vertrauen zu
den anderen haben – und Vertrauen zu
sich selbst!
Foto: Michael Scholl
Guido: Das ist ja auch bei den Pfadfindern so. Nur dass es jedes Jahr einen
Stufenwechsel gibt. Da gehen einige aus
der Gruppe raus in die nächste Stufe
und neue kommen dazu. Damit muss
sich auch die Gruppe neu finden. Die
Kleinen kommen so nach einer Weile
selbst in die Rolle der Großen. Kinder
mit neuen Fähigkeiten kommen hinzu.
Viele Chancen, dass sich eine neue Gemeinschaft findet, wo mal andere Kinder zum Zuge kommen als im letzten
Jahr.
diesen neustrukturierten Klassen zeigt
sich häufig, dass die Kinder so sehr mit
sozialen Fragen beschäftigt sind, dass sie
für das Lernen nur wenig Energie haben. Sie vermissen die festen Strukturen
und Freundschaften und konzentrieren
sich darauf, diese in der neuen Gruppe
neu zu entwickeln. Für fachliches Lernen bleibt dann kein Raum.
Carla: Deshalb binden sich in der DPSG
die Gruppen ja auch immer neu im Versprechen aneinander. Und nicht wie in
der Schule durch die Schulpflicht.
meinung
Meinung
Schweden
wartet auf dich!
Foto: sxc.hu / John Nyberg
Komm mit zum
World Scout Jamboree
27. Juli - 7. August 2011
Doppelte Enttäuschung
Parallel zur Weltklimakonferenz tagten
in Kopenhagen die Weltpfadfinderverbände
I
m Dezember 2009 hat in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen die
Klimakonferenz der Vereinten Nationen stattgefunden. Die Weltverbände
der Pfadfinder WOSM und WAGGGS
waren auf der Konferenz als Nichtregierungsorganisationen vertreten und
haben auf diese Weise versucht, die Potenziale der Pfadfinderbewegung in die
Verhandlungen einzubringen.
Gleichzeitig hat in Kopenhagen der
„Scouts for Climate Summit“, also
der Gipfel der Pfadfinder für das Klima stattgefunden. Ich durfte dort die
DPSG vertreten und kam so in den Genuss, internationales Pfadfindertum im
Rahmen einer Klimakonferenz zu erleben. Der Pfadfindergipfel versprach im
Vorfeld zu einer spannenden Ideenbörse
zu werden. Insgesamt haben sich dort
Pfadfinder aus 33 Nationen getroffen,
um sich über ihre jeweiligen nachhaltigen Projekte auszutauschen und Ideen für die eigene Arbeit mitzunehmen.
Leider wurde das Versprechen nur halb
eingelöst. In der Woche fand ein Projektmanagementseminar statt, bei dem
eher die Werkzeuge für Projektarbeit als
die Projekte im Vordergrund standen.
Meinung
Projektmanagement statt Projekte
Projektmanagement hört sich gut an,
ist für die DPSG aber alles andere als
neu. Unter dem Begriff Projektmethode
ist das bei uns schon seit Langem Teil
unserer Gruppenarbeit. Dafür habe
ich den konkreten Austausch vermisst:
Also, was für gelungene Beispiele aus
den Bereichen Ökologie und Nachhaltigkeit haben die anderen Verbände
zu bieten? Mit einer Projektbörse wäre
mir wirklich mehr gedient gewesen. So
bleibt unterm Strich, dass ich die DPSG
als innovativen Verband auf internationaler Ebene dargestellt und vertreten
haben und neue Kontakte im ökologischen Bereich geknüpft habe. Darüber
hinaus konnte ich in Kopenhagen etwas
Weltklimagipfel-Atmosphäre schnuppern. Wie bei der großen Klimakonferenz lautet mein Fazit daher: Schade, da
hätte mehr drin sein können …
Infos und Anmeldung:
www.worldscoutjamboree.de
Dominique Giavarra
Bundesarbeitskreis
Ökologie
mittendrin 1|2010
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„Der Tod gehört zum Leben dazu“
Die Pfadfinderin Miriam Ohl arbeitet in einem Hospiz
M
ob nun von einem Mitarbeiter oder von
einem Bewohner. Oder der Frühlingsanfang oder eben Feste im Kirchenjahr,
wie Ostern und Weihnachten. Heiligabend verbringe ich beispielsweise mit
meinem Mann und meiner 3-jährigen
Tochter hier im Hospiz.
iriam Ohl ist gelernte Krankenschwester und studierte
nach ihrer Ausbildung Soziale Arbeit. Heute arbeitet sie in einem
Hospiz. Tag für Tag ist sie dort mit dem
Tod konfrontiert. Für viele ist es nur
schwer vorstellbar diesen Job auszuüben,
doch Miriam liebt ihren Beruf.
Ich könnte mir vorstellen, dass das oft
auf Unverständnis trifft, wenn du deine
Tochter hier mit hinnimmst und ihr sogar Heiligabend hier verbringt.
In einem Hospiz werden Menschen aufgenommen, die unheilbar krank sind.
Ihre Krankheit ist weit fortgeschritten
und es ist abzusehen, dass sie in den
kommenden Wochen oder Monaten
sterben werden. Bei uns leben nur acht
Patienten, in einem Pflegeheim oft bis
zu 100 Menschen. Das ist ein großer
Unterschied, denn wir haben so viel
mehr Zeit, um uns um jeden einzelnen
Patienten zu kümmern und ihn kennenzulernen. Wir möchten für unsere Bewohner ein Ersatz-Zuhause sein.
Wie lernt ihr einen neuen Bewohner
kennen?
Wenn ein neuer Patient ankommt, dann
wird er von uns bereits an der Türe begrüßt. Viele sind dann sehr angenehm
überrascht, dass unser Haus so normal
aussieht und sind auch uns gegenüber
viel offener. Dann führen wir mit dem
Menschen ein langes Biografie-Gespräch, damit wir wissen, welche Menschen im Leben des Bewohners besonders wichtig waren oder sind. Welche
Ereignisse haben diesen Menschen besonders bewegt? Nur dann können wir
den Menschen auch in der Sterbephase
gut begleiten, wo solche Dinge oft hochkommen. Wir verstehen die Menschen
dann einfach besser.
Wie sieht dein Tagesablauf im Hospiz
Elias aus? Und wie sieht der Tagesablauf
der Bewohner aus?
Wir haben einen festen Dienstplan, mit
60
mittendrin 1|2010
Foto: Hospiz Elias
Was ist der Unterschied zwischen Hospiz
und Pflegeheim?
Miriam Ohl war viele Jahre als Leiterin
und Referentin der Pfadfinderstufe im
Diözesanverband Mainz aktiv.
festen Terminen, wie etwa Dienstbesprechungen und feste Essenszeiten. Unsere
Bewohner hingegen haben keinen festen
Tagesablauf, wenn sie das selber nicht so
wollen. Sie können entscheiden, wann
sie aufstehen, egal ob um fünf Uhr morgens oder erst um elf und ob sie dann
erst frühstücken wollen oder vorher
noch die Körperhygiene ansteht. Die
ist bei uns aber eher ein Wohlfühlprogramm und kann gerne mal eine Stunde
dauern.
Wie schaffst du es tagtäglich mit dem
Tod konfrontiert zu sein?
Der Tod gehört zum Leben dazu. Die
Umstände können schwer sein, aber der
Tod an sich ist Teil des Lebens. Nur
wenn man das akzeptiert hat, dann
kann man diesen Beruf auch ausüben.
Und man sollte nicht so tun, als ob die
Menschen schon tot wären, denn sie leben. Darum wird bei uns auch viel gefeiert. Jeder Geburtstag wird gefeiert,
Ja, der ein oder andere wird sich das sicher fragen. Aber Kinder können damit
sehr gut umgehen. Meine Tochter sagte
neulich zu mir, dass sie gerne mal einen toten Menschen sehen möchte und
sich dann auch von ihm verabschieden
möchte. Wenn es von ihr aus kommt,
dann ist das auch in Ordnung. Das rate
ich auch immer Angehörigen, die mich
fragen, ob es gut ist Kinder mitzubringen. Die Kinder sollen selber darüber
entscheiden, auch wenn es darum geht,
den Verstorbenen noch einmal zu sehen.
Wenn der Todesfall eintritt, wie gehst du
damit um, damit du am nächsten Tag
weitermachen kannst?
Wir, als Mitarbeiter haben auch unsere
eigenen Abschieds-Rituale. Gemeinsam
gehen wir, ganz bewusst ohne die Angehörigen, in das Zimmer des Verstorbenen und erzählen uns gegenseitig, was
wir mit dem Menschen erlebt haben.
Das können sehr lustige Sachen sein oder
aber auch nur ein Satz des Abschiedes,
denn nicht zu jedem Bewohner hat man
ein enges Verhältnis. Seinen Gefühlen
darf und soll man bei uns freien Lauf
lassen. Außerdem treffen wir uns alle
sechs Wochen zur Supervision im interdisziplinären Team und nehmen regelmäßig an inner- und außerbetrieblichen
Fortbildungen teil. Das alles unterstützt
uns, so dass das alltägliche Arbeiten
nicht einfach zum Alltag wird.
Menschen
Foto: Hospiz Elias
Das Hospiz Elias sieht wie ein ganz normales Wohnhaus aus. Auch ein großer Garten gehört zur Anlage dazu. Die acht Bewohner
sollen sich hier wie zu Hause fühlen.
Du warst Leiterin und Referentin der
Pfadfinderstufe im DV Mainz. Was hast
du aus deiner pfadfinderischen Tätigkeit in dein Berufsleben mitnehmen
können?
Das kreative Arbeiten, wie es bei den
Pfadfindern die Regel ist, kommt mir
hier im Hospiz immer wieder zu gute.
Aber einer der Gründe, warum mein
Chef mich eingestellt hat, war auch die
Tatsache, dass ich bereits geübt darin
war, ehrenamtlich Arbeitende anzuleiten. Wir haben hier 25 ehrenamtliche
Mitarbeiter, für die ich mit zuständig
bin und um deren Ausbildung ich mich
kümmere.
Was gefällt dir besonders an deinem Beruf?
Für mich hat sich seit ich im Hospiz arbeite nicht nur meine Berufszufriedenheit gesteigert, sondern auch meine LeMenschen
benszufriedenheit. Hier geht es wirklich
um Wesentliches und wenn ich nach
dem Dienst nach Hause gehe, dann
kann ich sagen: „Das habe ich heute
geschafft.“ Im Krankenhaus war das so
nicht möglich, wenn ich dort nach Hause gegangen bin, dann war ich nie mit
der Arbeit fertig, hatte immer zu wenig
Zeit für die Patienten. Hier kann ich
mich auch mit meinem eigenen Leben
auseinandersetzen und das tut gut.
Das Interview führte Susanne Ellert
Hospiz Elias
Das Hospiz Elias in Ludwigshafen wurde
2005 eröffnet. Insgesamt arbeiten 15
Mitarbeiter, davon 11 Pflegekräfte
dort. Unterstützt wird das Team von 25
ehrenamtlichen Mitarbeitern, die im
pflegerischen,
hauswirtschaftlichen,
aber auch administrativen Bereich
mithelfen. An das Hospiz angegliedert
ist ein Bildungswerk, das sowohl
hauptberufliche als auch ehrenamtliche
Mitarbeiter für die Tätigkeit mit
schwerkranken
und
sterbenden
Menschen sowie deren Angehörige
vorbereitet. Auch Pfadfinder waren
schon im Hospiz zu Besuch. Im
vergangenen Jahr bauten sie im
Rahmen der 72-Stunden-Aktion ein
Hochbeet im Garten des Hospizes.
www.hospiz-elias.de
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Ruhrjamb 2010
Jugendpolitik im Focus
Im Januar lud der BDKJ Abgeordnete
aller Parteien zum parlamentarischen
Frühstück in Berlin ein. Rund 60
Abgeordnete, doppelt so viele wie
im Vorjahr, kamen zu dem Termin
und sprachen mit den Vertretern des
BDKJ und seiner Mitgliedsverbände.
Auch Kerstin Fuchs, DPSG-Bundesvorsitzende, nahm teil und tauschte
sich mit den Politikern über verschiedene Themen der Jugendpolitik aus.
B
ereits zum sechsten Mal findet in
diesem Jahr am 14. August mit
dem Ruhrjamb das größte Treffen aller Pfadfinder des Ruhrgebietes
statt.
Foto: BDKJ
Doch in diesem Jahr begrüßt das Ruhrjamb nicht nur einheimische Pfadfinder, sondern auch internationale Gäste.
Denn das Pfadfindertreffen findet im
Rahmen des europäischen Jamboree
„ruhrjamb.2010 - scouting culture“ (06.22.08.2010) statt. Damit will der Diözesanverband Essen seinen Beitrag zum
Kulturhauptstadt RUHR.2010 leisten
und zeigen, dass Pfadfinderinnen und
Pfadfinder aktiv die Metropole Ruhr
mitgestalten. Die Anmeldung ist noch
bis Mai unter www.pfadfindertreffen.de
möglich.
Ausbildungswochenende
E
Arbeitshilfe
Gemeinnützigkeit
in Ausbildungswochenende bietet der Bundesarbeitskreis Behindertenarbeit vom 25. bis 27.
Juni 2010 an. In unseren Gruppen sind
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit je eigenen und unterschiedlichen Stärken und Schwächen aktiv. Mit
diesen umzugehen lernen, ohne dass das
Kind bevormundet und dadurch ausgeschlossen wird, ist eine Herausforderung. Aber auch die Unterstützung von
www.dpsg.de
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Angesprochen sind alle interessierten
Leiterinnen und Leiter. Vorkenntnise
sind nicht nötig.
Anmeldung bis 28.Mai 2010 bei:
Sigrid Wingarzt
behindertenarbeit@dpsg.de
02131 -4699-87
Foto: dpsg
Den Status der Gemeinnützigkeit zu
beantragen, hat für Stämme viele
finanzielle Vorteile. Viele Zuschüsse
und Fördergelder aus öffentlichen
Töpfen können nur beantragt werden, wenn der Verein gemeinnützig
ist. Auch weil ansonsten schnell Steuern fällig werden, macht der Antrag,
der beim Finanzamt gestellt werden
muss, Sinn. Natürlich sind mit dem
Status der Gemeinnützigkeit nicht
nur Rechten, sondern auch Pflichten
verbunden. Beispielsweise muss alle
drei Jahre eine Steuererklärung eingereicht werden oder eine zeitnahe
Verwendung der erhaltenen Mittel.
Wie die Gemeinnützigkeit beantragt
werden kann, was zu beachten ist
und welche Rechten und Pflichten
damit verbunden sind, wird in der
Arbeitshilfe Gemeinnützigkeit erläutert. Ab sofort steht die Broschüre
auf der Homepage im Infopool zum
Download bereit.
Kindern mit höherem Betreuungsbedarf
gilt es angemessen umzusetzen.
Menschen
Namen und Notizen
Von Dezember bis März wurden
folgende neue Gruppen gegründet:
Die Siedlung Liebfrauen, Darmstadt
(12/03/23, Diözesanverband Mainz)
und die Siedlung Goch (14/01/30,
Diözesanverband Münster).
Foto: Alex Ferstl
Den Georgs-Pin erhielten:
Magdalena Bösel (Berlin), Bernd Haxel (Solingen), Markus Kall (Aachen),
Oliver Kluge (Dülmen), Andreas
Matschoß (Berlin), Katharina Pechiny
(Berlin), Michael Schindler (Esslingen), André Strotmann (Dülmen) und
Lutz Terheyden (Recklinghausen).
rbu08 ausgezeichnet
Heinz Westphal Preis für das Rover-Unternehmen
D
as Bundesunternehmen der
Roverstufe 2008 wurde im
Dezember vergangenen Jahres
mit dem Heinz Westphal Preis ausgezeichnet. Der erste Preis ist mit 7.500
Euro dotiert.
„Mit dem Projekt „rbu08“ ist es der
Roverstufe der DPSG hervorragend
gelungen, viele kleine soziale Aktionen
mit dem Thema der Ausbildungsplätze
für junge Menschen zu verknüpfen“,
begründet die Jury ihre Entscheidung.
Besonders originell war aus Sicht der
Jury die Idee, eine Wette mit Unterneh-
men abzuschließen, die als Wetteinsatz
Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen sollen. Insgesamt 1.300 Roverinnen
und Rover hatten am rbu08 teilgenommen und 120 soziale, ökologische und
kulturelle Projekte realisiert und die
Wette somit gewonnen. Die Jury hob
hervor, dass die Roverinnen und Rover
so ihre Verantwortung für ein wichtiges
gesellschaftliches Thema gezeigt hätten.
Der Heinz Westphal Preis zeichnet ehrenamtliche Jugendarbeit aus, die Maßstäbe setzt.
Mit der Georgs-Medaille wurden
Günter Eisele (Rottenburg-Stuttgart),
Andreas Mähler (Bergach). Anke
Nietsch (Berlin) und Olaf Nietsch
(Berlin) ausgezeichnet.
Die Woodbadge-Ernennungen
findet ihr zukünftig auf unser Homepage. Auch die Ernennung aus dem
Jahr 2009 sind dort aufgelistet.
www.dpsg.de.
www.heinz-westphal-preis.de
Auf nach Frankreich
D
er nationale Arbeitskreis der
französischen Wölflingsstufe veranstaltet von 13. bis 16.
Mai 2010 einen internationalen Wölflingsleiterkongress.
Auch Wölflingsleiterinnen und -leiter
der DPSG sowie der Wölflings-Bundesarbeitskreis werden nach Jambville, dem
Nationalzentrum der französischen
Menschen
Pfadfinder, fahren. Der Kongress bietet einen Austausch über pädagogische
Methoden und praktische Erfahrungen
sowie Workshops über die Ländergrenzen hinweg. Einer der Höhepunkte wird
der Aktionstag in Paris, an dem die Teilnehmer die Pfadfinderei zu den Kindern
bringt. Anmeldungen und Infos zum
Leiterkongress gibt es beim Referat Internationales (international@dpsg.de).
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Come into the world, my child.
Awake into life, my child.
Life is good. You will see.
Francis Bebey
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Foto: photocase.de / Daniel Schoenen
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