social-media- monitoring-tools

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social-media- monitoring-tools
SOCIAL-MEDIAMONITORING-TOOLS
Eine Marktübersicht
September 2011
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
SOCIAL-MEDIAMONITORING-TOOLS
Eine Marktübersicht
September 2011
Die vorliegende Marktübersicht entstand im
Rahmen eines Projektseminars an der Hochschule Würzburg im Sommersemester 2011
(Zeitraum: April–September 2011). Für die
Auswahl und die Testläufe relevanter Tools
wurde folgende Vorgehensweise gewählt:
Level #1: Sammeln ALLER Anbieter von Social-Media-Monitoring-Tools anhand einer
ersten Zusammenstellung (http://wiki.kenburbary.com), wobei vorerst die Features
und die nationale Ausrichtung nicht berücksichtigt wurden.
Level #2: Gleichmäßige Verteilung der Tools
über verschiedene Analyseteams und nach
entsprechender Recherche deren Kennzeichnung nach Relevanz. Resultat: 55 potenzielle
Kandidaten für einen Test.
Level #3: Kontaktaufnahme mit allen 55 Herstellern, wobei die überwiegende Mehrheit
(aus teilweise kuriosen Gründen) nicht teilnehmen konnte. Resultat: 13 Tools im Test.
Level #4: Beta-Testlauf, welcher der Einarbeitung in die Tools und einer ersten Einschätzung diente. Aktuelle Themen wie „Nowitzki“ (und sein Besuch in Würzburg) und
„EHEC“ (und dessen Besuch auf deutschen
Tellern) bildeten dabei die Grundlage.
Level #5: Finaler Testlauf über einen definierten Zeitraum von zwei Wochen mit den
beiden Marken „Adidas“ und „Puma“. Adidas
wurde ohne Einschränkungen an das jeweilige Tool übergeben, während bei Puma die
einzelnen Lösungen ihre Stärken ausspielen
2
durften und so eine individuelle Anpassung
erfolgte. Dieser zweite, testrelevante Durchgang erfolgte vom 23.07. bis zum 05.08. (jeweils einschließlich). Dieser finale Testlauf
wurde in zwei Richtungen durchgeführt: Einerseits sollte die Mächtigkeit jedes einzelnen Tools beim Crawling herausgestellt, auf
der anderen Seite aber auch die Individualisierbarkeit beim jeweiligen Hersteller berücksichtigt werden. Dabei fand folgender
Testablauf Verwendung: Das Keyword und
damit die Marke „Adidas“ wurde dem jeweiligen Kandidaten ohne Einschränkungen
übergeben. Die Resultate finden sich am
Ende der Marktübersichtstabelle. Mit dieser
Vorgehensweise soll gezeigt werden, wie gut
das Crawling nach einem Begriff funktioniert.
Das Keyword und damit die Marke „Puma“
wurde dem jeweiligen Kandidaten übergeben – jedoch mit negativen Keywords behaftet. Im Klartext waren das: „ford, tier, auto,
katze, panzer, joe, hubschrauber, helikopter,
zoo, messer, amd, apple, mac, fahrzeug, cpu,
prozessor, aerospatiale, jazz, roboter, aluminium, projektumfeldanalyse“. Die Groß- und
Kleinschreibung konnte vernachlässigt werden. Weiterhin wurden dann individuell pro
Tool alle Möglichkeiten genutzt, um ein
möglichst präzises Resultat zu erhalten: ein
Ergebnis, dass sich hauptsächlich um die
Marke „Puma“ dreht und beispielsweise
nicht mit dem Panzer oder dem Tier in Verbindung gebracht wurde. Wie gut oder
schlecht dies funktionierte, ist in der jeweiligen Analyse nachzulesen.
Bei der Auswahl aus Kenburarys Liste mit
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
über 200 Einträgen ist Folgendes zu beachten: Zum einen besteht keine Vollständigkeit, zum anderen sind ein paar Äpfel und
Kirschen in der Birnenschale gelandet, denn
üblicherweise stößt man bei diesen Recherchen auf drei sehr unterschiedliche Angebote:
1. Unternehmen, die das SM-Monitoring
ausschließlich als Dienstleistung anbieten und dem Kunden somit nur einen eingeschränkten Freiraum ermöglichen, so
beispielsweise die Landau AG (www.landaumedia.de), die m-Brain GmbH
(www.m-brain.com) oder Agenturen wie
New Communication (www.reputationcontrol.de). Für Unternehmen, die sich
selbst nicht mit dem Social-Media-Monitoring beschäftigen wollen, wäre hier
aber eine denkbare Alternative zu finden.
Schließlich müssen dann im eigenen Haus
keine Kompetenzen für diesen Bereich geschaffen werden.
2. Crawler, die zwar Daten aus den einschlägigen Netzwerken extrahieren und bereitstellen, aber keinerlei Analyse- und Monitoringfunktion haben. In der Studie wird
in diesem Zusammenhang näher auf die
Lösungen von Trendiction (Social Stream,
http://www.trendiction.com/de/
products/socialstream und net-clipping (netclipping Monitor, www.net-clipping.de),
die Tools zur Erstellung elektronischer
Pressespiegel anbieten, eingegangen.
3. „Echte“ Social-Media-Monitoring-Tools,
die sowohl Daten sammeln und auswerten als auch entsprechende Reports,
Dashboards etc. auf dieser Basis zur Verfügung stellen. (Daniel Masaladzic)
#INHALT
02 » Einleitung
04 » Tabellarische Übersicht
07 » BrandsEye
09 » Brandwatch
12 » CustomScoop
14 » Engagor
17 » Management Monitor Webscanner
19 » MeltwaterBUZZ
22 » Radian6
25 » SM2
28 » UberVU
32 » Viralheat
34 » Whitevector
38 » net-clipping Monitor
41 » Trendiction Social Stream
44 » Glossar
45 » Impressum
3
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
BrandsEye
Standard
Brandwatch Pro
CustomScoop
Professional
200
unbegrenzt
unbegrenzt
5
Kosten
975 $ / M
130 - 1.700 € / M
499 $ / M
Anzahl Benutzerkonten
unbegrenzt
unbegrenzt
3
TOOLPROFIL
(AUF GETESTETES TOOL BEZOGEN)
Anzahl maximaler Keywords
Einrichtungsgebühr
FUNKTIONALITÄT
ANALYSE
5
250 € / M
individuell
individuell
2
unbegrenzt
1
nein
nein
nein
nein
nein
1 min - 2 Tage
in Echtzeit
in Echtzeit
täglich
1-4h
reiner Datencrawler
nein
nein
nein
nein
nein
nein
deutsche Oberfläche
nein
nein
nein
nein
ja
nein
generierbare Printreports
nein
ja
ja
ja
ja
ja
Datenspeicherung
persistent
persistent
90 Tage
persistent
persistent
180 Tage
Mindestvertragslaufzeit
nein
nein
nein
nein
3 Monate
12 oder 24 Monate
Erreichbarkeit des Supports (M/T/F/S/C)1
M/T
M/T/S
M/T/F
M/T/S/C
M/T/S/C
M/T
SM-Accounts notwendig
nein
nein
nein
nein
nein
nein
Benutzerkontenverwaltung
nein
ja
ja
ja
ja
nein
Anbieterschulung
ja
ja
ja
ja
ja
ja
14 Tage
ja
14 Tage
10 Tage
nach Absprache
individuell
nein
nein
nein
300.000/M
nein
nein
Retweets ignorierbar
ja
nein
ja
ja
ja
nein
Suchergebnisse nach Sprache
ja
ja
ja
ja
ja
ja
Suchergebnisse nach Land
ja
ja
ja
ja
ja
nein
Testaccount
zusätzliche Filter
ja
ja
ja
ja
ja
ja
24h/7d/1m
individuell
24h
24h/7d
individuell
24h
Vergangenheitsanalyse
ja
ja
ja
ja
ja
ja
SM-Accounts integrierbar
ja
ja
nein
ja
ja
ja
Alarmfunktionen
ja
ja
ja
ja
ja
ja
Demographieanalyse
ja
ja
nein
nein
nein
Ja (nur stat.Werte)
automatisches Mail-Reporting
ja
ja
ja
ja
ja
ja
nein
ja
ja
ja
nein
ja
Ergebniseinsicht
ja
ja
ja
ja
ja
ja
Trendanalyse
ja
ja
nein
nein
ja
ja
deutsche Sentiment Analyse
ja
ja
nein
nein
ja
ja
Häufigkeitsanalyse
Identifizieren von Meinungsführern
ja
ja
ja
ja
ja
ja
nein
ja
ja
ja
ja
nein
ja
ja
ja
ja
ja
ja
nein
ja
nein
nein
ja
ja
Hilfefunktion
ja
ja
ja
ja
ja
nein
Online-Dashboard
ja
ja
ja
ja
ja
ja
anpassbares Dashboard
ja
ja
ja
nein
ja
nein
grafische Auswertung
ja
ja
ja
ja
ja
ja
Quelldaten-Export
ja
ja
ja
ja
ja
ja
bestehende API
nein
ja
ja
ja
nein
nein
Benutzerhandbuch
nein
ja
nein
ja
ja
nein
Suchradius international
ja
ja
ja
ja
ja
ja
Suchradius deutschsprachig
ja
ja
ja
ja
ja
ja
Suchradius Deutschland
ja
ja
ja
ja
ja
ja
Identifizieren von Hot-Topics
direkter KW-Vergleich
deutscher Support
USABILITY
unbegrenzt
nein
geographische Analyse
(ADIDAS)
Meltwater Buzz
in Echtzeit
Datenupdate-Intervall der Inhalte
Anzahl max Suchergebnisse
ABDECKUNG
Engagor Insights Management MoBasic
nitor Webscanner
Anzahl der Treffer - insgesamt
158.647
131.595
154.477
208.800
17.814
137.985
Anzahl der Treffer - Twitter
151.325
44.986
105.409
179.058
15.106
84.970
1.227
2.656
7.128
9.212
N/A
11.590
50
68.014
4.980
14.745
1.507
35.880
0
1.208
421
3.300
N/A
4.860
Anzahl der Treffer - Facebook
Anzahl der Treffer - Blogs/Foren
Anzahl der Treffer - YouTube
1
= (Mail/Telefon/Formular/Skype/Chat)
SM2 C
UberVU "Advanced"
Viralheat Basic
Whitevector Insight
net-clipping Monitor
Premium
Trendiction
unbegrenzt
unbegrenzt
35
5
40
30
unbegrenzt
700 € / M
2.250 € / M
199 $ / M
9,99 $ / M
480 $ / M
149 € / M
indiv., ab 1.500 € / M
1
6
3
1
2 Admin, unbgr. User
10
1
nein
nein
nein
nein
1 Monatsbeitrag
nein
nein
in Echtzeit
3-6 Std
in Echtzeit
mehrmals täglich
täglich
3h
in Echtzeit
nein
nein
nein
nein
nein
ja
ja
nein
nein
nein
nein
nein
ja
ja
ja
ja
ja
nein
ja
nein
nein
persistent
persistent
persistent
7 Tage
8 Monate
12 Monate
7 Tage
3 Monate
12 Monate
nein
nein
6 Monate
nein
3 Monate
M/T
M/T
M/T/F/S/C
F
M/T
M/T
M/T/F
nein
nein
nein
nein
nein
nein
nein
ja
ja
ja
nein
ja
nein
nein
ja
ja
nein
ja
nein
ja
individuell
14 Tage
7 Tage
14 tage
14 Tage
nach Absprache
nein
120.000
50.000/Tag
nein
nein
nein
nein, nur 200 exportierbar
nein
ja
ja
ja
ja
nein
nein
ja
ja
ja
nein
ja
nein
ja
ja
ja
nein
ja
ja
nein
nein
ja
ja
ja
24h
24h/7d/1m
24h
nein
ja
ja
ja
nein
ja
nein
nein
ja
nein
ja
ja
nein
nein
nein
ja
ja
nein
nein
ja
nein
nein
ja
ja
ja
nein
nein
nein
nein
ja
ja
ja
nein
nein
nein
nein
ja
nein
ja
ja
nein
nein
nein
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
nein
nein
ja
nein
nein
nein
ja
nein
nein
ja
nein
nein
ja
ja
ja
ja
ja
nein
ja
ja
ja
nein
nein
ja
nein
nein
ja
ja
ja
nein
ja
nein
nein
ja
ja
nein
nein
nein
ja
ja
ja
ja
ja
nein
ja
ja
nein
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
nein
ja
nein
nein
ja
ja
ja
ja
ja
nein
nein
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
nein
ja
ja
ja
nein
nein
nein
nein
nein
ja
ja
ja
ja
ja
nein
ja
ja
ja
ja
nein
ja
ja
ja
ja
ja
nein
ja
ja
ja
nein
ANALYSE
nein
USABILITY
ja
15min/1h/1d
285.624
105.326
230.120
87.876
5.444
7.901
109.368
195.109
57.008
188.164
84.904
664
1.817
77.900
12.819
9.491
30.602
834
109
1.613
1.951
35.085
21.404
6.807
N/A
4.264
2.041
12.775
2.245
592
1.149
756
N/A
1.115
1.689
(ADIDAS)
ja
24h/7d/1m
ABDECKUNG
ja
24h
FUNKTIONALITÄT
ja
10 Tage
TOOLPROFIL
Radian6 Vollversion
(AUF GETESTETES TOOL BEZOGEN)
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
6
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
BrandsEye
Ansprechpartner: Kira Akermann
E-Mail: kira.akermann@brandseye.com
Firmenniederlassung:
BrandsEye
Cape Town, South Africa
www.brandseye.com
Version: BrandsEye (Standard)
BrandsEye ist ein vergleichsweise umfangreiches Social-Media-Monitoring-Tool, welches die Möglichkeit bietet, diverse soziale
Netzwerke, Blogs, News-Portale und Twitter nach zuvor definierten Suchbegriffen zu
durchsuchen und die gefundenen Daten
mithilfe einiger nützlicher Funktionen zu
analysieren. Für die Studie wurde von
BrandsEye die Version „BrandsEye“ ($
975/Monat) zur Verfügung gestellt, welche
die Standardversion im Portfolio der Firma
darstellt. Weitere Varianten sind eine „LiteVersion“ ($ 150/Monat), die allerdings nur
sehr begrenzte Möglichkeiten zur Suche
und Analyse der Daten bietet, und eine „Platinum-Version“ (ab $ 2.000/Monat), die gegenüber der Standardversion jegliche Limitierungen aufhebt und noch einige Funktionen mehr bietet. Für die Versionen „Stan-
dard“ und „Lite“ gibt es jeweils die Möglichkeit eines 14-tägigen kostenlosen Testzugangs. Die Oberfläche des Tools ist komplett in englischer Sprache, es lässt sich jedoch neben Deutsch auch in allen anderen
gängigen Sprachen nach Begriffen suchen.
Ein Account bei den zu crawlenden Plattformen ist bei BrandsEye nicht vonnöten.
Während des Testzeitraumes stellte BrandsEye eine neue Version 2 seines Tools (BetaVersion) zur Verfügung, welche sich allerdings im Wesentlichen nur optisch von der
Version 1 unterscheidet und keine signifikant neuen Funktionen enthält. Die Einrichtung einer Suche gestaltet sich bei beiden Versionen ähnlich. Zunächst legt man
unter dem Punkt „Brands“ ein Profil an, welchem man dann unter dem Punkt „Phrases“
beliebige Suchbegriffe zuordnen kann. Hier
Abbildung 1: Dashboard Overview BrandsEye
7
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
kann man dann unter dem Verweis „Advanced Search“ Feineinstellungen vornehmen,
wie zum Beispiel Suchergebnisse mit Keywords, die nicht enthalten sein sollen, von
der Suche ausschließen. Die weiteren Filtermöglichkeiten werden dann mit sogenannten Regeln („Rules“) festgelegt. Hier hat
man eine große Auswahl an Filtern zur Verfügung wie zum Beispiel nach Sprache,
nach Land oder nach dem Datum der Veröffentlichung. Auf alle gefundenen Daten
kann zeitlich unbegrenzt jederzeit wieder
zugriffen werden.
Die Startseite des Tools zeigt direkt nach
der Anmeldung das Dashboard. Hier kann
man durch Klick auf das jeweilige Profil eine
sofortige Übersicht der Daten der letzten
7/14/31/180 oder 365 Tage erhalten. Auf der
rechten Seite sieht man außerdem die aktuellsten Suchergebnisse inklusive Autor,
dazu kann man per Mausklick weitere Informationen erhalten oder direkt auf die
Quelle zugreifen.
Mit einem Klick auf „Reports“ kommt man
dann in den eigentlichen Auswerte-Bereich
und kann sich hier zu vielen vordefinierten
Filtern wie Geschlecht, Medienquelle,
Autor usw. die jeweils zugehörigen Grafiken
(Säulendiagramme) sowie Zahlen anzeigen
lassen.
Abbildung 2: Language Trends BrandsEye
Außerdem findet man in diesem Bereich
auch die Sentimentanalyse. Einige dieser
Filter sind allerdings mit Vorsicht zu genießen wie z. B. die Geschlechtsanalyse, die lediglich auf statistischen Daten beruht und
sicher keine 100-prozentige Genauigkeit
bieten kann. Auch ist es möglich, sich selbst
definierte Filter zu erstellen. Dies kann
dann zum Beispiel die Kombination aus
8
mehreren Einzelfiltern sein wie z. B. Land =
Italien + Quelle = Twitter.
Die Updates der Daten geschehen in Echtzeit und jegliche erstelle Reports können
als XLS-Datei exportiert werden. Alarmfunktionen können sowohl per E-Mail als
auch per RSS-Feed eingerichtet werden.
Die Bedienung von BrandsEye fällt nach
kurzer Einarbeitungszeit sehr leicht. Nahezu alle Menüpunkte und Unterpunkte
haben eine extra Hilfefunktion, in der kurz
beschrieben wird, um welche Funktion es
sich genau handelt und welche Eingabemöglichkeiten sich bieten. Auf der Startseite wird ein Einführungsvideo angeboten,
welches jedoch in Deutschland nicht verfügbar ist. Es gibt ebenfalls die Möglichkeit
einer kurzen Schulung durch einen der Mitarbeiter (auf Englisch). Der Support ist per
Telefon (tagsüber) bzw. via E-Mail möglich.
Die Antworten des E-Mail-Supports kamen
zu den üblichen Geschäftszeiten immer
sehr zügig.
Im Testfall mit dem Keyword „Puma“ ließen
sich beliebig viele Keywords ausschließen
und auch die lokale Suche innerhalb
Deutschlands ließ sich ohne Probleme einstellen. Die Ergebnisse des Testlaufes
waren durchwegs positiv. So hat das Tool
bei einer Übersicht der Ergebnisse nahezu
alle Resultate korrekt nach den Vorgaben
gefiltert.
Fazit: BrandsEye ist durch seine große Anzahl an Filtermöglichkeiten, Realtime-Ergebnissen und die intuitive Benutzeroberfläche ein durchaus empfehlenswertes
Tool. Während des Testzeitlaufes liefen alle
Funktionen, Auswertungen und die Echtzeitsuche sehr zuverlässig. Bei jeglicher Art
von Fragen wurde sehr kompetent und
schnell via E-Mail-Support geholfen. Aufgrund des im Vergleich zur Konkurrenz relativ hohen Preises lohnt es sich für kleinere
Unternehmen wohl nur, die „Lite“-Version
zu abonnieren, wobei man hier mit gewissen Einschränkungen rechnen muss. Für
größere Unternehmen ist es jedoch durchaus interessant, die Standard- oder Platinum-Dienste von BrandsEye in Betracht zu
ziehen. (Daniel Rakus)
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
Brandwatch
Ansprechpartner: Frau Alena Ruprecht
Tel.: +49 711 912 442 04
E-Mail: contact@brandwatch.com
Firmenniederlassung:
Brandwatch (Germany)
Heilbronner Straße 7
70174 Stuttgart, Germany
www.brandwatch.com
Version: Brandwatch Pro
Abbildung 3: Query-Übersicht innerhalb des Projekts – Brandwatch
Brandwatch entstand im Jahr 2004 und ist
mit der aktuellen Version 4 zu einem relevanten Tool für das Monitoring und die Erfassung von Social Media geworden. Zum
Kundenkreis zählen sowohl FTSE-100-Unternehmen als auch kleinere und mittelständische Unternehmen aus der ganzen
Welt.
Der Einstieg wird mittels eines Webinars,
welches sehr tief in die Programmeigenschaften eintaucht, einfach gemacht. Via
Skype erhält man eine Schulung in deutscher Sprache. Einen „Guide to use Brandwatch“ kann man jederzeit als PDF
downloaden. Dieser ist mit über 100 Seiten
sehr ausführlich. Dennoch ist die Bedienung sehr intuitiv gehalten. Nach der Deklarierung eines Projekts gelangt man zur
Query-Eingabe, bei welcher man zuerst
zwischen einer „Web-Query“ oder einer „Facebook-Page-Query“ wählt. Beim Generieren der Suchanfrage wird die Vielzahl der
Möglichkeiten schnell klar. So stellt Brand-
watch insgesamt 11 verschiedene Operatoren zur Verfügung, um exakt den Content
zu crawlen, welchen man haben möchte.
Des Weiteren legt man sich auf eine oder
mehrere Sprachen fest, in welchen gesucht
werden soll. Hier wird momentan zwischen 19 Sprachen unterschieden. Die klaren hierarchischen Strukturen erlauben
einen guten Überblick. Wie in Abbildung 3
zu sehen ist, untergliedern sich unterhalb
des aktuellen Projekts alle Search Queries.
Diese kann man entweder im Snapshot anschauen, editieren, in ein anderes Projekt
portieren oder weiter im Dashboard bearbeiten bzw. anzeigen.
Das Dashboard (Abb. 4) erscheint trotz seiner Vielzahl an Funktionen sehr übersichtlich und wird im Webinar ausführlich behandelt. Es konzentriert sich auf das eigentliche Monitoring, bietet aber auch
Workflows. Die durch Keywords gesammelten Posts und Mentions können in der Ja-
9
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
Abbildung 4: Ansicht des Dashboardes/Rubrik Zusammenfassung – Brandwatch
Abbildung 5: Ansicht einer Topic-Cloud – Brandwatch
vaScript-basierten Applikation mittels
Widgets auf einer Arbeitsfläche zusammengestellt werden. Dadurch ist ein individuell angepasstes Dashboard in verschiedenen Registern einfach zu realisieren. An
dieser Stelle ist es nun auch möglich, diverse Filter zu setzen. Aktuell stehen 8 verschiedene Optionen zur Verfügung, um
seine Daten entsprechend zu verfeinern.
Backtracking ist eine große Stärke von
Brandwatch. Auch wenn ein Projekt gerade
10
erst angelegt wurde, kann man den QueryBestand der letzten beiden Monate abfragen. Zudem ist es möglich, zeitlich speziell
definierte Zeiträume zu betrachten. Auch
besteht die Option auf ein weiteres Backtracking. Das Tool greift hier auf einen
enormen historischen Datenbestand zu.
Die maximale Backtrackingdauer beträgt
momentan bis zu zwei Jahre vor Trackingbeginn. Das Datenupdateintervall dauert
nach Angaben des Herstellers zwischen
einer Minute und zwei Tagen. Die Priorisie-
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
rung des Intervalls ergibt sich aus der
Wichtigkeit der Quelle.
Schön wurde der Export der Daten gelöst.
Es ist im Dashboard jederzeit möglich, die
Daten entweder als Excel-Tabelle oder als
CSV zu exportieren, um diese persistent zu
speichern. Die Charts und Diagramme sind
als PNG oder JPG downloadbar.
Das Einbinden des Facebook- oder Twitteraccounts ist möglich und ratsam, da Mentions direkt gesharet bzw. getweetet werden können. Eine Demografieanalyse nach
Geschlecht ist möglich.
Die Alert-Funktion ist auch wieder sehr flexibel kalibrierbar. Innerhalb der Suchanfrage legt man fest, weshalb eine E-Mail
als Alarm geschickt werden soll und/oder
in welchem Zeitintervall dies zu erfolgen
hat. Auch hier ist wieder eine Filterfunktion möglich, um die Daten, welche man
mittels eines Links innerhalb der Mail bekommt, einzuschränken. Zusätzlich sind
mehrere Empfänger registrierbar.
Um eine exakte Sentimentanalyse zu erhalten, trägt man schon bei der Eingabe
der Query die Branche ein, in welcher man
sucht, da einige Wörter in verschiedenen
Bereichen wiederum unterschiedlich zu
bewerten sind. Zur Präsentation der Analyse sind verschiedene Darstellungen möglich. So können Sentiments z. B. pro Tag,
pro Seitentyp als Kreis- oder Säulendiagramm erstellt werden. Meinungsführer
sind kristallisierbar, indem man innerhalb
der Mentionrubrik die Anzahl der Follower
betrachtet. Nach Durchsicht einiger Posts
konnte festgestellt werden, dass die Sentimentanalyse zwar gelungen ist, aber natürlich noch Verbesserungen in der Einstufung benötigt.
Man hat die Möglichkeit, Query Groups zu
bilden und verschiedene Queries miteinander zu vergleichen. Unter der Rubrik Topics
kann man, wie auf Abbildung 5 zu sehen
ist, eine Cloud ausgeben, welche die Worte
anzeigt, die sich nahe an dem Wort der
Query befinden. Nach dem Klick auf eines
der Wörter gelangt man direkt zu den Artikeln, in welchen das Keyword mit der
Phrase vorkommt. Um die Wichtigkeit des
Posts zu bewerten, erscheinen der
mozRank sowie die Anzahl der Backlinks.
Wie in der Einleitung erläutert, wurde das
Tool mit dem Keyword „Puma“ auf seine
Vielzahl an Operatoren hin getestet. Dabei
verhielt sich das Programm ausgezeichnet
und konnte alle angegebenen Funktionen
unter Beweis stellen.
Bei Brandwatch erwartet den Nutzer ein
sehr reifes Produkt. Die Bedienung geht
von Beginn an leicht von der Hand, obwohl
die Oberfläche nur in englischer Sprache
zur Verfügung steht. Preislich liegt das
Tool zwischen 500 Euro und 2.300 Euro monatlich. Dafür erhält man unbegrenzte Logins, einen Kundenbetreuer und eine
mehrsprachige Abdeckung sowie eine Einführung. Die Mindestlaufzeit beträgt
einen Monat. Ein Testaccount ist für 7 Tage
erhältlich. Zudem gibt es einen Pitchaccount, der speziell für eine kurze Nutzungsdauer ausgelegt ist. (Manuel Kirchner)
11
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
CustomScoop
Ansprechpartner: Kate Timmons
Tel.: 800 538 6420
E-Mail: ktimmons@cutomscoop.com
Firmenniederlassung:
CustomScoop
130 Pembroke Road, STE 150
Concord, NH 03301, USA
www.customscoop.com
Version: CustomScoop Professional Edition
CustomScoop ist ein klassisches SocialMedia-Monitoring-Tool, das dem Benutzer
eine Vielzahl an Funktionen zur Verfügung
stellt, seine Marke oder themenrelevante
Keywords auf deren Präsenz im Internet
hin zu überwachen. Für diese Studie wurde
die Professional Edition zur Verfügung gestellt, welche von Interessenten auch als
14-tägige Testversion genutzt werden
kann. CustomScoop bietet das Tool auch in
den Editionen „Standard“ und „Team Edition“ an. Das Tool ist ausschließlich in englischer Sprache verfügbar, obwohl auch
nach anderen Sprachen gefiltert werden
kann. Ein eigener Account auf einer der gecrawlten Social-Media-Plattformen ist bei
CustomScoop nicht notwendig.
Die Erstellung einer Kampagne verläuft
übersichtlich über mehrere Schritte verteilt. Bevor das gewünschte Keyword eingeben werden kann, muss der Nutzer wählen, ob er die traditionellen Bereiche
(„Standard Keyword“) des Internets wie z.
B. Online-News oder Blogs durchsuchen
möchte oder ob CustomScoop im Social-
Abbildung 6: Dashboard Overview – CustomScoop
12
Media-Bereich („Feed Keywords“) wie z. B.
Facebook oder Twitter suchen soll. Nachdem das Keyword benannt wurde, legt der
Benutzer fest, welche Suchbegriffe zwingend sind, von welchen mindestens eins
nötig ist und welche gar nicht vorkommen
dürfen. Weitere Filterfunktionen zur richtigen Wortfindung jedes einzelnen Suchbegriffs stehen dem Nutzer auch noch zur
Verfügung wie z. B. „Case sensitivity“. In
den „Advanced Options“ können weitere
Einschränkungen wie z. B. Sprache, Land
oder Quellentyp vorgenommen werden.
Nach der Anmeldung gelangt der Benutzer
sofort auf das Dashboard, welches alle relevanten Informationen numerisch und
grafisch, in Form eines Kreisdiagramms,
darstellt und grobe Filterfunktionen zur
Verfügung stellt.
Die Einzelanalyse bietet dem Benutzer
eine Vielzahl an Möglichkeiten, mit den Suchergebnissen zu arbeiten. So kann das Ergebnis vielfach gefiltert werden z. B. nach
Quellentyp, Land oder Sprache. Zudem
lässt sich das angezeigte Ergebnis individuell grafisch gestalten. Einzelergebnisse
können gelöscht, bewertet, mit Tags versehen und kommentiert werden. In der Übersicht werden „Alexa-Rank“ bzw. Anzahl der
Follower und Retweets mit angezeigt. Die
Ergebnisse können einfach per Mausklick
als RSS-Feed, Spreadsheet oder PDF-Datei
heruntergeladen werden.
Aus der Einzelanalyse gelangt man in die
Demografieanalyse, mit der die Anzahl der
Treffer nach Ländern oder amerikanischen
Bundesstaaten sortiert werden kann. Angezeigt werden die Ergebnisse in Form
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
Abbildung 7: Manuell erstellter Report – CustomScoop
einer Karte mit Zahlenbeschriftung. Daran
erkennt man, dass das Tool vorrangig für
die USA entwickelt wurde.
Der Nutzer hat die Möglichkeit, sich individuell angepasste und wiederverwendbare
Reports erstellen zu lassen. Hierfür stehen
Filterfunktionen zur Verfügung, mit denen
z. B. die Suchergebnisse nach Tagen oder
Stunden sortiert, Keywords miteinander
verglichen oder zahlreiche weitere Einschränkungen vorgenommen werden können. Ist der Bericht definiert, kann er jederzeit abgerufen oder zeitlich festgelegt zugesandt werden. Sämtliche Ergebnisse lassen sich auch hier per RSS-Feed, PDF-Datei
oder Spreadsheet abspeichern.
Weitere Analysefunktionen sind die Identifizierung von Heavy-Usern bei Twitter
und von Themen mit besonderer Relevanz.
Eine weitere Funktion von CustomScoop
ist die Möglichkeit, Newsletter mit ausgewählten Ergebnissen zu versenden. Einmal
erstellt, kann dieser Newsletter jederzeit
wiederverwendet werden.
CustomScoop sendet dem Nutzer täglich
eine E-Mail mit den Suchergebnissen der
letzten 24 Stunden nach Keyword sortiert
zu.
Die Benutzung von CustomScoop ist
selbsterklärend. Falls doch Fragen auftauchen, sind zahlreiche Hilfevideos auf der
Homepage von CustomScoop verfügbar.
Des Weiteren ist ein Live-Chat nutzbar, in
dem Fragen gestellt werden können. EMails mit Fragen werden innerhalb kürzester Zeit beantwortet. Eine Telefonhotline
steht ebenfalls zur Verfügung. CustomScoop bietet jedem Kunden eine kostenlose
Schulung an.
Im Testfall „Puma“ ließen sich alle gewünschten Einstellungen vornehmen, der
Suchraum auf Deutschland beschränken,
alle negativen Keywords ausschließen und
die Sprache auf Deutsch einstellen. Jedoch
scheiterte das Tool an der 100-ZeichenGrenze bei der Suche in Twitter, sodass
nachträglich gefiltert werden musste.
Zudem ist die Spracherkennung zumindest der deutschen Sprache nicht vollends
ausgereift. Nichtsdestotrotz lieferte CustomScoop nach entsprechender Anpassung durchaus brauchbare Ergebnisse.
Insgesamt bietet CustomScoop neben hervorragendem Support ein rundum ausgereiftes Tool an, das nur wenige Funktionen
vermissen lässt, was bei einem Preis von
499 Dollar pro Monat aber auch geboten
sein sollte. Die Filterung nach Sprache ist
noch nicht ganz ausgereift, was einen der
wenigen Kritikpunkte darstellt. Aufgrund
dessen gehen einige Ergebnisse verloren
und stattdessen werden einige wenige, die
nicht in deutscher Sprache sind, angezeigt.
Daher eignet sich das Tool in erster Linie
für Unternehmen, die weltweit agieren
und insbesondere den US-amerikanischen
Markt sondieren wollen. (Alexander Egli)
13
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
Engagor Insights
Ansprechpartner: Folke Lemaitre
Tel.: 0032 486 291702
E-Mail: folke@engagor.com
Firmenniederlassung:
Engagor BVBA
Grauwpoort 1
9000 Gent, Belgium
www.engagor.com
Version: Engagor Insights Basic
Engagor ist ein klassisches Social-MediaMonitoring-Tool, das mit seinem Firmensitz in Belgien auf den europäischen Markt
ausgerichtet ist. Es ermöglicht dem Benutzer viele Funktionen, seine Keywords in
Echtzeit im Word Wide Web zu beobachten. Dem Test lag die „Engagor Insights
Basic“-Version zugrunde. Die Benutzeroberfläche ist in englischer Sprache, aber dennoch verfügt das Tool über ausgesprochen
gute Fähigkeiten der Spracherkennung. Ein
eigener Account auf den gecrawlten SocialMedia-Plattformen wird nicht benötigt,
aber es besteht die Möglichkeit, das Tool
über eine Applikation direkt mit Twitter zu
verbinden, sodass aus dem Tool heraus direkt geantwortet werden kann, ohne sich
auf der Twitter-Site einzuloggen.
Die Erstellung einer Kampagne ist bei Engagor sehr einfach. Dabei werden Projekte,
eine Art Sammelmappe für ähnliche Suchbegriffe, und die Keywords durch Engagor
selbst oder deren Reseller eingerichtet, um
möglichst gute Suchergebnisse zu erzielen.
Sollte der Benutzer dennoch seine Keywords selbst einrichten wollen, ist dies
auch möglich.
Abbildung 8: Manuelle Einrichtung eines Keywords – Engagor
14
Dazu muss der Anwender eine Suchanfrage
unter Zuhilfenahme der booleschen Operatoren erstellen, die zusätzlich durch eine
Grafik veranschaulicht wird. So können Anfragen beliebig auf Länder oder Sprachen
eingegrenzt werden. Nähere Erläuterungen dazu finden sich im Handbuch, auf das
direkt vom Tool zugegriffen werden kann.
Anschließend kann die Suchanfrage durch
eine Testsuche überprüft werden.
Das Online-Dashboard zeigt Liniendiagramme aller Keywords der letzten 30 Tage
sortiert nach Projekten und ermöglicht direkten Zugriff auf Settings, Projekte oder
auch einzelne Keywords sowie die Einrichtung neuer Projekte. Wählt man ein Projekt aus, erhält man einen sehr übersichtlichen Vergleich der in dem Projekt befindlichen Keywords.
Die linke Grafik stellt die durchschnittlichen Mentions pro Tag unterteilt nach
Quelle dar (blau z. B. steht für Twitter),
wobei für jedes Keyword eine eigene Säule
eingerichtet ist, während das rechte Liniendiagramm die exakten täglichen Mentions
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
der letzten 30 Tage wiedergibt, wobei jede
Linie ein Keyword darstellt.
Wählt man ein Keyword aus, wird eine Vielzahl an weiteren Analysefunktionen zur
Verfügung gestellt. Allen Funktionen ist gemein, dass man die Suche jederzeit im
Nachhinein weiter eingrenzen kann. Ein
kleines Fenster mit Anzahl der Mentions erscheint, sobald man mit dem Mauszeiger
über ein Ergebnis wie z. B. einen Graphen
oder ein Einzelergebnis geht, und per Klick
auf das Ergebnis werden alle relevanten
Mentions in einem Pop-up gelistet. Ist ein
Ergebnis nicht in englischer Sprache, so
lässt sich dieses übersetzen. Zudem kann
von hier aus die Quellseite aufgerufen und
Seitendetails wie Unique Visitors oder
Alexa-Rank können abgerufen werden.
Unter dem Reiter „Buzz“ findet der Anwender zum einen die „Trending Topics“, d. h.
die meistverwendeten Tags, und zum anderen die häufigsten Mentions des letzten
Tages, der letzten Woche und des letzten
Monats jeweils als Wort-Wolke, wobei relevantere größer als weniger relevante erscheinen.
Unter „Demographics“ findet sich eine besondere Stärke des Tools. Auf einer den
Google-Maps sehr ähnlichen und wie diese
zoombaren Weltkarte werden die Suchergebnisse in farbigen Kreisen nach ihrem Ursprungsort angezeigt. In einigen Fällen ist
die Herkunft nur bis auf Landesebene herzuleiten oder, wie z. B. bei überregionalen
Medien, ist eine weitere regionale Unterteilung nicht sinnvoll und endet deshalb dort.
Diese Ergebnisse werden dann in der jeweiligen Mitte des Staats angezeigt.
Unter dem Header „Influencers“ werden
ausschließlich die Suchergebnisse von
Twitter analysiert. Die erste Funktion sortiert die Tweets nach der Anzahl der Retweets im Analysezeitraum, die zweite,
„most mentioned“, die Twitteruser, wie oft
sie in themenrelevanten Tweets von anderen Usern erwähnt werden, und die dritte
diese nach der Anzahl ihrer Tweets zum
Keyword.
Die Quellenanalyse sortiert die einzelnen
Quellen zum einen nach ihrem Volumen an
Suchergebnissen und zum anderen nach
Abbildung 9: Keywordvergleich innerhalb eines Projektes
ihrer Erwähnung in anderen Quellen der Suchergebnisse. Über einen weiteren Klick
lassen sich allgemeine Informationen wie
z. B. Alexa-Rank oder Traffic-Aufkommen
abrufen. Die „Top-Content“-Analyse listet
die 1.000 relevantesten Ergebnisse, die
nicht Twitter entstammen, nach ihren
Mentions. Zusätzlich wird dann noch unterschieden, wie oft diese in Social Media,
Blogs oder News erwähnt werden. Zudem
verfügt das Tool noch über weitere separate Analysefunktionen für Videos und Bilder und analysiert automatisch Schwankungen nach Quelle, Sprache, Land und Unterschied zum durchschnittlichen Aufkommen. Eine weitere Funktion, die sich jederzeit abstellen lässt, sind die am unteren
Bildschirm aufpoppenden frischen Suchergebnisse.
Berichte über die Ergebnisse der letzten 24
h bzw. 7 Tage werden täglich bzw. wöchentlich per E-Mail versendet. Diese Funktion
lässt sich deaktivieren.
Die Bedienung von Engagor Insights lässt
sich am besten als sehr intuitiv beschreiben. So gibt es häufig sogar mehrere Möglichkeiten, die gewünschte Aktion aufzurufen. Sollten dennoch Unklarheiten vorkommen, so stehen ein Benutzerhandbuch im
PDF-Format und eine Live-Hilfe zur Verfügung. Zudem ist der Hersteller per Telefon,
E-Mail oder Skype bestens zu erreichen.
Weiterhin ist positiv zu erwähnen, dass Engagor ein Community-Forum in sein Tool
implementiert hat, in dem Kunden Anregungen und Wünsche äußern können, die
dann durch Stimmabgabe von anderen be-
15
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
kräftigt werden können. Eine Schulung
wird durch Engagor bzw. deren Reseller
immer durchgeführt, sobald das Tool erworben wird.
Seine Stärke bewies das Tool im Testfall
„Puma“. Hier ließen sich beliebig viele Keywords ausschließen, die Sprache auf
„Deutsch“ einschränken und der Suchraum
auf Deutschland beschränken, wobei die
Fehlerquote trotz sehr vieler Suchergebnisse gegen Null ging. Zudem ist das Tool
als eines von wenigen der getesteten in der
Lage, auch aus .com- und „unbekannten“
Websites mit Endungen wie .tv, .ly etc.
Suchrelevantes herauszufiltern.
Abbildung 10: Geografische Analysefunktion – Engagor
16
Fazit: Engagor Insight ist mit seinen vielfältigen Analysemöglichkeiten ein mächtiges
Social-Media-Monitoring-Tool. Besonders
hervorzuheben sind die Geoanalyse, die
sehr breite Palette an Filterfunktionen und
die Fähigkeit des Tools, das Wesentliche
hervorzuheben, gepaart mit einer leichten
Bedienbarkeit, sodass die fehlende Sentimentanalyse verschmerzbar ist, deren
Richtigkeit sich zumeist zumindest als
zweifelhaft darstellt. Das Tool kommt mit
den europäischen Marktgegebenheiten
bestens zurecht und kann die Arbeit eines
jeden Community-Managers nur erleichtern. (Christoph Wamser)
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
Webscanner
Ansprechpartner: Anja Späte
Tel.: 07231 42446-13
E-Mail: spaete@szue.de
Firmenniederlassung:
Steinbeis-Innovationszentrum
für Unternehmensentwicklung
an der Hochschule Pforzheim
Blücherstraße 32
75177 Pforzheim
Version: Webscanner Demo-Version
Webscanner ist ein Produkt des Steinbeis-Innovationszentrums für Unternehmensentwicklung (SZUE) an der Hochschule Pforzheim. Das Tool bietet eine Kombination von
qualitativer Analyse und quantitativer Auswertung. Analysieren lassen sich standardmäßig (Micro-)Blogs, Diskussionsforen, Communities, Newsarchive und Bewertungsportale. Sollte dies nicht genügen, gibt es die
Möglichkeit, in Absprache mit dem Anbieter
weitere Quellen kundenindividuell anzubinden. In Kombination mit einer quantitativen
Auswertung lassen sich die am häufigsten
diskutierten Themen und die wichtigsten
Quellen identifizieren. Mithilfe einer Sentiment- oder auch Tonalitätsanalyse lässt sich
die Stimmung der Beiträge bewerten.
Der Webscanner stand zum Test in der Demoversion zur Verfügung. Das Preismodell
ist laut Herstellerangabe sehr individuell
und hängt letztendlich stark von den individuellen Kundenwünschen ab.
Das Tool präsentiert sich komplett in deutscher Sprache und wirkt übersichtlich und
aufgeräumt. Der Webscanner ist ein mächtiges, aber auf den ersten Blick auch ein recht
komplexes Tool. Von einer Bedienung à la
„Trial & Error“ wird von Herstellerseite klar
abgeraten. Das Team von Webscanner bietet
allen Kunden und Interessierten eine intensive Schulung und unterstützt auf Wunsch
auch beim Anlegen der ersten Kampagnen.
Zu Beginn eines jeden Projektes werden die
relevanten Suchausdrücke festgelegt, nach
denen das Tool schließlich in den bereits genannten Quellen sucht. Für jedes Projekt lassen sich ganz individuell die jeweils gewünschten Quellen auswählen. Der Betrachtungszeitraum ist zeitlich abgrenzbar.
Geladene Inhalte und Quellen müssen zu-
nächst bezüglich ihrer Themenrelevanz und
Aussagekraft bewertet werden. Im Falle von
Themenrelevanz kann dies neben der manuellen Selektion durch den Anwender auch
mithilfe einer Negativwortliste geschehen,
die irrelevante Beiträge ausselektiert.
Alle so gewonnenen relevanten Einträge
werden nun im nächsten Schritt einer semantischen Analyse unterzogen. Während
der Analyse lassen sich einzelne Phrasen hinsichtlich ihrer Stimmung als positiv, negativ
oder neutral bewerten. Eine wichtige und
hilfreiche Funktion ist die Möglichkeit der
parallelen Entwicklung eines individuellen
Kategoriensystems aus User-Meinungen.
Auf diese Weise lassen sich im Anschluss kategorisierte Aussagen treffen wie z. B. über
Qualität, Preis, Handhabung oder Service.
Die Ergebnisse der Analyse werden grafisch
aufbereitet und verschaffen einen anschaulichen Gesamtüberblick des Meinungsbildes.
Alle Ergebnisse können als Excel, PDF und
CSV exportiert werden. Eine automatische
Filterfunktion ermöglicht beispielsweise das
Ausfiltern nach URL, Kategorie, Sprache,
Datum und Dubletten.
Das Tool ist in der Lage, Häufigkeiten sowohl
in deutscher als auch in englischer Sprache
zu erkennen. Inhalte sowie Tonalitäten können laut Hersteller in den Sprachen Deutsch,
Englisch, Türkisch, Französisch, Spanisch,
Italienisch, Portugiesisch, Polnisch, Finnisch,
Norwegisch, Ungarisch, Holländisch, Dänisch, Tschechisch und Katalanisch erkannt
werden. Zu bedenken ist jedoch, dass gerade
bei der Tonalitätsanalyse viel vom Anwender
bzw. seinen zuvor getätigten Einstellungen
und Festlegungen abhängt. Die Tonalitätsanalyse hat im Test zumindest in der Spra-
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SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
Abbildung 11: Ansicht der Analyse-Ergebnisse – Webscanner
che Deutsch gut funktioniert und lässt sich
durch fortlaufende Optimierung der Einstellungen stetig verbessern. Weiterhin ist es
mit dem Webscanner möglich, den Abstand,
d. h. die maximale Anzahl an Wörtern, welche zwischen dem Schlagwort und dem/den
zugehörigen beschreibenden Wörtern liegen
darf, festzulegen. Der Wortindex bietet die
Möglichkeit, nach Wortarten, zum Beispiel
Substantiv, Adjektiv, Verb, Adverb, Abkürzung, Präposition, Konjunktion, Interjektion, Artikel und Pronomen, zu sortieren. Der
Wortindex ist weiterhin alphabetisch oder
nach Häufigkeiten sortierbar.
Als praktisch erwies sich bei der manuellen
Textanalyse die Möglichkeit, direkt auf die
Originalquelle zugreifen zu können. Generell
lässt sich feststellen, dass die Einstellmöglichkeiten bezüglich Textanalyse sehr präzise sind. Der Webscanner zielt auf die Vercodung der gefundenen Beiträge mit einem
Codeplan und Kategorien ab, um im Anschluss Sentiments umfangreich auswerten
zu können.
Unter dem Punkt Warnmeldungen lassen
sich, wie der Name schon sagt, Begriffe definieren, die einen Alarm auslösen. Sollte in
der automatischen Analyse ein Treffer gefunden werden, wird man sofort informiert.
Insgesamt kann man feststellen, dass der
Webscanner seine Arbeit als Social-MediaMonitoring-Tool sehr gut erledigt. Aufgrund
der Komplexität des Tools sollte man eine
Schulung durch den Anbieter unbedingt
wahrnehmen. Diese ist zum Zeitpunkt des
18
Tests kostenfrei und wird vom Hersteller
entweder in Form eines Webinar oder vor
Ort persönlich durchgeführt. Hervorzuheben ist der sehr gute Kontakt zum Support,
welcher bei Fragen oder Problemen kurzfristig und zeitnah reagiert. Die Unterstützung
des Kunden in der Einarbeitungsphase ist
dem Hersteller besonders wichtig. Man erhält ausführliche Erläuterungen zu den speziellen Funktionsweisen des Tools sowie
Hilfe bei der Erstellung erster MonitoringKampagnen. Als einziger Makel bleibt die
grafische Gestaltung des User Interface. Es
wirkt etwas kühl und wenig modern, hier
sind die Wettbewerber hinsichtlich des Designs teilweise schon deutlich weiter. Trotzdem zeigt sich das Tool übersichtlich und geordnet. Der Nutzer wird beim Anlegen von
Projekten sauber und zielstrebig durch das
Programm geführt.
Wer professionelles Social-Media-Monitoring betreiben möchte, ist mit diesem Tool
aufgrund der hervorragenden Fähigkeiten
gut beraten. Das Tool wird ständig weiterentwickelt und der Hersteller baut hier vor
allem auf die Wünsche und Anregungen seiner Kunden.
Aufgrund der sehr guten Leistungen des
Tools, des sehr persönlichen Supports sowie
der kontinuierlichen Weiterentwicklung ist
der Webscanner als Social-Media-Monitoring-Lösung klar zu empfehlen. (Sebastian
Langguth)
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
Meltwater Buzz
Ansprechpartner: Anna Pieh-Jankowska
Tel.: 0041 43 366 6249
E-Mail: anna.pieh.jankowska@meltwater.com
Firmenniederlassung:
Meltwater Berlin
Rotherstraße 22
10245 Berlin, Germany
www.meltwater.com
Version: Meltwater Buzz
Abbildung 12: Trefferanalyse nach Social-Media-Portalen gegliedert – Meltwater Buzz
Meltwater Buzz ist ein klassisches SocialMedia-Monitoring-Tool, welches dem Benutzer allerhand Funktionen an die Hand
gibt, seine Marke oder themenrelevante
Keywords auf deren Anklang im Word
Wide Web zu überwachen. Das Tool präsentiert sich komplett in englischer Sprache, obgleich es nach deutscher Sprache zu
filtern vermag. Ein eigener Account auf
einer der gecrawlten Social-Media-Plattformen ist bei Meltwater Buzz nicht vonnöten, wenngleich die Option geboten wird,
das neue „Engage Modul“ bei der Accounteinrichtung in das Dashboard zu implementieren. Dabei wird der eigene SocialMedia-Account mit dem Tool verknüpft
und ermöglicht neben Profilanalysen seiner Follower, auch direkt in die Diskussion
einzugreifen und Kommentare abzusetzen.
Die Erstellung einer Kampagne verläuft
übersichtlich über mehrere Schritte verteilt. Dabei lässt das Tool dem Nutzer zu-
nächst die Wahl, in welchen Sprachen gesucht werden soll. Ganze 27 Stück stehen
dabei zur Auswahl. Die Festlegung der
Suchkriterien findet mit der Angabe der
Schlüsselbegriffe und auszuschließenden
Keywords innerhalb der „Simple Search“
ihren Platz. Einen Schritt weiter geht
dabei die „Advanced Search“. Darin können
die Suchparameter mittels boolescher
Operatoren erweitert werden, um bestmögliche Suchergebnisse zu erzielen. Eine
Auswahlmöglichkeit der zu durchsuchenden Länder ist indessen nicht gegeben.
Der Funktionsumfang deckt das Gros der
branchenüblichen Analysemöglichkeiten
ab. Trendanalysen lassen sich sowohl für
die allgemeine Anzahl an Suchtreffern als
auch für das Meinungsbild (Sentiment/Tonalität) erstellen. Selbstverständlich lassen sich die Ergebnisse auch nach ihrer Ursprungsplattform gegliedert anzeigen.
Eine nebenstehende Zeitlinie veranschaulicht die Gesamtzahl an gefundenen Such-
19
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
Abbildung 13: Auszug aus der Sentimentanalyse – Meltwater Buzz
treffern pro Tag. Der Zeitraum, für den die
Analysen jeweils tätig werden, kann dabei
bequem und individuell festgelegt werden.
Als ebenfalls nützlich stellt sich die Analyse nach den Top Influencern heraus, also
jenen Personen, die sich für die meisten
Nennungen des untersuchten Schlüsselbegriffs in ihren Beiträgen verantwortlich
zeigen. Dabei beschränkt Meltwater Buzz
die Anzeige lediglich auf Blogs sowie Microblogs wie zum Beispiel Twitter. Ein Klick
auf den Profilnamen liefert erweiterte Details über den Verfasser einer Nachricht.
Mit Vorsicht zu genießen sind die Demografieanalysen der schreibenden und lesenden Personen. Die ausgegebenen
Werte beruhen dabei lediglich auf statistischen Erkenntnissen und spiegeln keine
Ergebnisse der Kampagne wider. Kampagnenbezogene Resultate wären hier
selbstverständlich wünschenswert, jedoch
dienen die hinterlegten Daten in erster
Linie dazu, einen allgemeinen Überblick in
diesem Bereich zu erlangen.
Als eines der wenigen Tools im Test beherrscht Meltwater Buzz eine Analyse anhand geografischer Gesichtspunkte. In der
Praxis erwies sich die Funktion allerdings
als weniger hilfreich. Die Darstellung wird
speziell bei vielen Treffern sehr unüber-
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sichtlich und lässt die Performance des
Tools einbrechen.
Meltwater Buzz bietet außerdem die Möglichkeit, zwei Kampagnen anhand der
wichtigsten Analysen miteinander zu vergleichen.
Die sogenannte Sentimentanalyse oder
auch häufig Tonalitätsanalyse genannt
versucht, die Stimmung der einzelnen Beiträge zu veranschaulichen. Das Tool unterscheidet dabei zwischen positiv, negativ
und neutral und verbildlicht somit einen
groben Stimmungsausschnitt. Die Werte
der Sentimentanalyse sind allerdings mit
Vorsicht zu betrachten. Im Test waren
nicht alle Zuordnungen schlüssig, weshalb
die Ergebnisse lediglich einen Überblick
über das Stimmungsbild hinsichtlich der
Keywords wiedergeben. Dieser Umstand
ist nicht zuletzt der Art der Auswertung
geschuldet, ist es doch eine Maschine, die
anhand hinterlegter Schlüsselbegriffe die
Ausrichtung eines Beitrags festlegt.
Als überaus nützlich hat sich in diesem Zusammenhang die Alarmfunktion erwiesen.
Meltwater Buzz gibt hierbei die Möglichkeit, ab einer frei definierbaren Anzahl an
Gesamtposts bzw. einer Anzahl an positiven oder negativen Beiträgen per E-Mail
über diesen Zustand informiert zu werden.
Dies gibt Unternehmen die Möglichkeit,
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
schnell auf Stimmungsschwankungen zu
reagieren oder Trends rechtzeitig zu erkennen.
Selbstverständlich lassen sich für jede
Kampagne auch gewöhnliche E-Mail-Berichte anfertigen, die einmal täglich zugestellt werden. Darüber hinaus können im
Berichtscenter auch individuelle Berichte
zusammengestellt werden. Die gewünschten Diagramme lassen sich dabei einfach
mittels Checkbox anwählen.
Die Bedienung von Meltwater Buzz geht
von der ersten Minute an leicht von der
Hand und die Beschreibungen sind weitgehend selbsterklärend. Eine integrierte Hilfefunktion bietet das Tool leider nicht und
auch ein Benutzerhandbuch stand zum
Testzeitpunkt noch nicht zum Download
bereit. Laut Angaben des Herstellers soll
dieses aber in naher Zukunft verfügbar
sein. Hilfestellung bieten der persönliche
deutschsprachige Berater sowie eine Schulung, die jedem Kunden kostenlos angeboten wird.
Einen Test, bezogen auf das Keyword
„Puma“, bei dem nur Ergebnisse aus
Deutschland bzw. dem deutschen Sprachraum zu dem bekannten Sportartikelhersteller gefunden werden sollten, meisterte
Meltwater Buzz durchaus zufriedenstellend mit nur wenigen anderssprachigen
Quellen.
Meltwater Buzz bietet mit seinen vielfältigen Analysemöglichkeiten alles, was man
für ein ernsthaftes Social-Media-Monitoring braucht. Neben Trendanalysen und
der nützlichen Alarmfunktion vermag das
Tool außerdem Top Influencer in Bezug
zum untersuchten Keyword darzustellen.
Mit Vorsicht sind die Ergebnisse der Sentimentanalyse zu betrachten, welche nicht
100-prozentig überzeugen konnten. Gleiches gilt für die Demografieanalysen, welche lediglich statistische Werte liefern. Positiv fielen vor allem die benutzerdefinierten Berichte und die kostenlose Schulung
auf. Wer das Tool zunächst testen möchte,
kann dies anhand einer individuell gestalteten Demo nach Absprache mit dem Berater tun. (Niko Eder & Florian Muth)
21
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
Radian6
Ansprechpartner: Rainer Schröppel
Sales-Manager Social Media
Tel.: +49 711 36550 130
E-Mail: Rainer.K.Schroeppel@mindlab.de
Firmenniederlassung:
Mindlab Solutions GmbH
Marktplatz 19
D-73728 Esslingen am Neckar/Germany
www.mindlab.de
Version: Radian6 Vollversion
Abbildung 14: Analysis Dashboard – Radian6
Radian6 ist eines der bekanntesten SocialMedia-Monitoring-Tools. Für diese Studie
wurde von Radian6 eine aktuelle Vollversion zur Verfügung gestellt. In den frei konfigurierbaren, auf Flash basierenden Analysis Dashboards können die aus den unterschiedlichsten Quellen gesammelten
Posts mittels Widgets dargestellt werden.
Der Nutzer hat die Möglichkeit, für jedes
einzelne Widget nochmals verschiedene
Schlüsselwörter einzugeben, was wiederum große Flexibilität mit sich bringt.
Der Nachteil dabei ist, dass dies einen
hohen manuellen Aufwand erfordert. Die
Arbeit mit dem Radian6 Dashboard ist
sehr explorativ. Klickt der Nutzer zum Beispiel auf einen Balken, Post oder auf ein
Datum, so kann er mit diesen Einschränkungen ein weiteres Widget öffnen. Das
Dashboard wird durch dieses Vorgehen
sehr schnell gefüllt und könnte dadurch
leicht unübersichtlich wirken. Zudem sind
22
die Dashboards sowie das gesamte Tool
nur in englischer Sprache verfügbar. Um
Radian6 nutzen zu können, ist es nicht
notwendig, eigene Social-Media-Accounts
einzubinden. Jedoch ist das Tool in Verbindung mit der Engagement Console eine
praktische Möglichkeit für den Kundendienst, direkt in Echtzeit auf gezielte Anfragen oder Mentions der User im Social
Web zu antworten.
Die Erstellung einer Kampagne bzw. eines
Topic-Profils gestaltet sich bei Radian6
sehr übersichtlich und strukturiert. Es ist
möglich, nach 17 Sprachen, 12 Media-Typen
und einer sehr großen Anzahl an Ländern
zu filtern, die man in die Recherche einbeziehen möchte. Anschließend kann der
Nutzer in sogenannten „Keywords Groups“
eines oder mehrere Keywords eingeben
sowie unpassende Keywords ausschließen.
Für diese Keyword-Gruppen kann man
zudem verschiedene Typen festlegen:
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
Brands, Competitors und Industry. Im
nächsten Schritt ist es möglich, Keywords
für die Sentimentanalyse einzugeben und
einzustellen, wie stark einzelne Bereiche
gewichtet werden sollen. Radian6 ermöglicht es dem Benutzer, bei Beginn der Überwachung auch auf historische Daten zuzugreifen, die standardmäßig bis zu 30 Tage
zurückreichen.
Wie eingangs schon erwähnt, kann der
Nutzer das Dashboard frei konfigurieren
und hat direkten Zugriff auf die gecrawlten Daten aus Foren, Blogs, Twitter,
Facebook und einigen mehr (Abb. 14).
Mithilfe der Widgets kann man die Datenmenge für einen bestimmten Zeitraum,
den man selbst wählen kann, filtern, vergleichen und in grafisch aufbereiteter
Form ansehen. Beispielsweise kann man
mit Tortendiagrammen vergleichen, von
welchen Media-Typen die meisten Mentions stammen oder in welcher Sprache am
meisten in sozialen Netzwerken über die
Marke gesprochen wird. Mit einem Klick
auf diese grafische Darstellung gelangt
man direkt zu einer Auflistung der aktuellen Posts, dem sogenannten „River of
News“ (Abb. 15).
Auch hat Radian6 eine Sentimentanalyse
integriert, die allerdings nur die englische
Sprache erkennt. Die Posts werden in positiv, neutral und negativ eingeteilt. Falls
dem Nutzer auffällt, dass fälschlicherweise ein Beitrag nicht richtig zugeordnet
wurde, kann man das nachträglich manuell
korrigieren.
Die Daten werden von Radian6 dauerhaft
gespeichert und auf Kundenwunsch ist es
auch möglich, Daten rückwirkend für einige Jahre zu erhalten. Ein weiteres interessantes Feature ist die Möglichkeit, die
eigene Marke mit der des Mitbewerbers zu
vergleichen. Dazu legt man eine Keyword
Group vom Typ „Brands“ an und eine vom
Typ „Competitors“, jeweils mit entsprechenden Keywords. Nun ist es möglich,
mithilfe der Widgets beide Marken miteinander zu vergleichen.
Die Radian6-Vollversion besteht nicht nur
aus den frei gestaltbaren Analysis Dashboards, sondern auch aus einem „Summary
Dashboard“ und einer „Engagement Console“. Das Summary Dashboard bietet
einen umfassenden Überblick über den
Status einer Marke im Social Web. Man erhält Informationen über das Gesamtvolumen, demografische Daten, Sentimentanalyse und Influencer. Das Summary
Dashboard wird vorkonfiguriert zur Verfügung gestellt und ist nicht erweiterbar,
was hier aber auch nicht vermisst wird, da
man bereits ein anpassbares Dashboard
Abbildung 15: River of News – Radian6
23
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
Abbildung 16: Analysis Dashboard Widget – Radian6
vorliegen hat.
Die Engagement Console hingegen ist ein
vollständiger
Realtime-Social-MediaClient, mit dem es Firmen ermöglicht wird,
systematischer im Social Web aufzutreten. In die auf Adobe AIR basierende Anwendung kann man eigene Social-MediaAccounts einbinden. Mithilfe dieser Desktop-Anwendung können gleich mehrere
Mitarbeiter eines Unternehmens in Echtzeit Monitoring betreiben oder direkt mit
Kunden kommunizieren.
Auch der Export der Daten wird bei Radian6 angeboten, entweder manuell oder
mittels täglicher Reports. Die Informationen kann man in den verschiedensten Formaten exportieren, dazu zählen, je nach
Art des Reports, zum Beispiel PNG, XML,
PDF, HTML und CSV. Außerdem ist es möglich, E-Mail-Alerts für besondere Ereignisse
einzustellen. Besonders gut hat gefallen,
dass man die grafisch aufbereiteten Widgets im Analysis Dashboard als Bild-Datei
herunterladen kann (Abb. 16).
Radian6 lässt sich sehr intuitiv bedienen.
Auch das Design und die grafische Darstellung des Tools können durch ihre schlichte
Übersichtlichkeit überzeugen. Allerdings
ist das Analysis Dashboard, falls zu viele
Widgets erstellt wurden, nicht leicht zu
überblicken.
Der Support von Radian6 erfolgt per E-Mail
oder Telefon in deutscher Sprache. Für die
englischsprachige Klientel stehen zusätzlich noch unzählige Videos und ein Benut-
24
zerhandbuch zur Verfügung.
Auch bietet das Unternehmen viele verschiedene kostenlose Schulungen für
deutsche Kunden an. Für einen leichteren
Einstieg ist es Neukunden auf jeden Fall zu
empfehlen, an einer solchen Schulung teilzunehmen.
Bei einem Test mit dem Sportartikelhersteller PUMA (Keyword „Puma“), bei dem
nur Ergebnisse aus Deutschland und zusätzlich noch in deutscher Sprache berücksichtigt werden sollten, schnitt das Tool
mit im Vergleich sehr vielen gefundenen
Beiträgen gut ab. Lediglich vereinzelte
englische Beiträge rutschten in die Auflistung der Mentions. Auch die Eingrenzung
durch ausschließende Keywords, zum Beispiel „Tier“, „Fahrzeug“ und „Katze“, funktionierte sehr gut.
Insgesamt ist Radian6 mit seinen vielfältigen Funktionen und Möglichkeiten ein
hervorragendes Tool, um Aktivitäten rund
um die eigene Marke und Mitbewerber im
Social Web zu beobachten und zu messen.
Besonders das flexible Dashboard konnte
im Test überzeugen. Einzige leicht negative Aspekte waren hier die Unübersichtlichkeit und das Fehlen einer deutschen
Oberfläche. Die Sentimentanalyse ist leider auch nur für die englische Sprache verfügbar. Sehr positiv fiel allerdings die Meinung über das aussagekräftige Summary
Dashboard und die nützliche Engagement
Console aus. Bei den Kunden von Radian6
handelt es sich sowohl um größere Unternehmen und Organisationen als auch um
kleinere Agenturen, die für ihre Kunden
Monitoring durchführen. Wer sich für Radian6 interessiert, hat die Möglichkeit,
einen 10-tägigen Test-Account zu bekommen. (Lisa Dluczek)
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
SM2
Ansprechpartner: Christoph Cuquemel
Tel.: +49 17 034 20 285
E-Mail: Christoph.Cuquemel@alterian.com
Firmenniederlassung:
Alterian Deutschland
Nymphenburgerstr. 4
80335 München, Deutschland
www.alterian.com
Version: SM2 C
Abbildung 17: Konfiguriertes Dashboard mit dem geöffneten Profil Puma – SM2
SM2 ist ein umfangreiches Social-MediaMonitoring-Tool, welches zum Test in der
Version SM2 C vorlag. Alterian stellt in dem
Programm viele Funktionen zur Verfügung,
um die gewählten Keywords umfassend zu
überwachen. Der Preis richtet sich bei SM2
vor allem nach den Resultaten, die das System maximal verwalten kann, wobei man
die Resultate löschen kann, um den Platz
wieder mit neuen Ergebnissen zu füllen.
Eine Besonderheit des Programms ist, dass
man beim Start des Tools nicht nur ab
einem beliebigen zukünftigen Datum mit
dem Datensammeln beginnen kann, sondern auch einen Monat rückwirkend. Des
Weiteren bietet SM2 Funktionen, mit deren
Hilfe man irrelevante Daten schnell entfernen kann. Leider stand die Benutzeroberfläche zum Zeitpunkt des Tests nicht in deutscher Sprache zur Verfügung, was dem Verständnis aber keinen Abbruch tat. Zudem
soll es demnächst eine deutsche Oberfläche
geben. Bei SM2 ist ein eigener Account auf
einer der gecrawlten Social-Media-Plattformen nicht notwendig. Bei Interesse ist es
auf Anfrage möglich, SM2 zu testen, außerdem gibt es die Freeware „Freemium“, allerdings mit eingeschränktem Funktionsumfang.
Es ist sehr einfach, das Tool zu konfigurieren, so kann man mehrere Profile anlegen,
um mehrere Marken bzw. mehrere Produkte einer Marke zu überwachen. Nachdem man ein Profil angelegt hat, stellt man
das Land ein und sucht unter 60 Sprachen
aus, welche gecrawlt werden sollen.
Außerdem gibt es die Möglichkeit, negative
Keywords hinzuzufügen, um Mentions auszuschließen, oder aber Categories zu ergänzen, um Ergebnisse entsprechend zu ordnen. In den Set-up-Einstellungen kann man
von Anfang an oder erst im Nachhinein bestimmte Autoren oder auch Quellen löschen und/oder dauerhaft sperren. Ebenfalls ist es möglich, sich tägliche oder wöchentliche Benachrichtigungen schicken zu
25
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
Abbildung 18: Map Overlay auf der World Map – SM2
lassen.
Das Dashboard (Abb. 17) lässt sich für alle
Wünsche konfigurieren, so gibt es eine
Funktion, mit der man sowohl verschiedene
Profile als auch Categories vergleichen
kann. Leider ist es bei diesen vielen Einstellungsmöglichkeiten auch etwas kompliziert, genau die Grafik zu erstellen, die man
sich auch vorstellt. Ist es jedoch geschafft,
sind die Grafiken sind sehr übersichtlich gestaltet.
SM2 bietet auch Funktionen, die es ermöglichen, die Resultate zu analysieren. So
kann man sich mit „Daily Volume“ die Ergebnisse pro Tag anzeigen oder mit „Share of
Voice“ nach Quelle ordnen lassen. Ferner ist
es möglich, die Daten mit „Compare Dates“
auf jede erdenkliche Art und Weise zu vergleichen. So kann man beispielsweise die
Resultate von Blogs denen von Facebook
gegenüberstellen. Durch „Themes“ ist es
möglich, eine „Theme Cloud“ zu erstellen,
also eine Schlagwortwolke. Dabei wird der
Inhalt der Ergebnisse grafisch dargestellt
und nach der Häufigkeit des Erscheinens
geordnet. Obendrein kann man mithilfe der
Funktion „Demographics“ demografische
Daten wie Alter, Geschlecht und Beliebtheit
(der überwachten Marke) ermitteln. Auf
diese Daten kann man sich aber nicht 100prozentig verlassen. Es ist möglich, die Bei-
26
träge nach Sprache aufzuspalten und sich
die beliebtesten Sprachen mit „Top Languages“ grafisch anzeigen zu lassen. Zudem
kann man die Ergebnisse in einer bestimmten Sprache anzeigen lassen. Durch „Top
Countries“, „Top Domains“ und „Top Authors“ wird diese Analyse auch bei den Ländern, Domains bzw. Autoren ermöglicht.
Dadurch kann man diese Daten besonders
genau analysieren. Das Tool bietet mit „Categories“ die Möglichkeit, die (eigenen oder
automatisch erstellten) Kategorien in einer
Cloud anzeigen zu lassen oder die Ergebnisse in diese Kategorien eingeordnet anzuzeigen. Dies ist mit „Autor Tags“ auch mit
den Autoren der Resultate realisierbar. Mit
„Map Overlay“ (Abb. 18) werden die Resultate mithilfe von Pinnnadeln auf einer
Weltkarte veranschaulicht.
Mit „Bad References“ ist es möglich, die Ergebnisse nach positiver oder negativer Meinung ordnen zu lassen. Hierbei kann man
die Resultate mit der Zuordnung einsehen
und wenn nötig die Bewertung ändern. Die
Einordnung geschieht mithilfe eines vorgefertigten Wörterbuches, welches man jedoch manuell in den Set-up-Einstellungen
anpassen kann. Durch „Content Tone“ kann
man die Aussagen der Nutzer etwas genauer einordnen, da es nicht nur Positiv
und Negativ gibt, sondern auch „Somewhat
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
Positive/Negative“, „Very Positive/Negative“
und „Neutral“. Auch hier ist es möglich, die
vorgefertigte Einteilung mithilfe eines
Schiebereglers zu ändern. Zusätzlich werden die Ergebnisse durch „Content Emotions“ Kategorien wie Freizeit, Geld, Angst
etc. zugeordnet. Ebenfalls kann man sich
mit „View Results“ die Ergebnisse ungeordnet anzeigen lassen und diese anschließend
bearbeiten. Zuletzt kann man eine Reihe
von Printreports (Abb. 19) erstellen und sich
diese per E-Mail zusenden zu lassen.
Abbildung 19: Einstellungsmöglichkeiten
der Printreports – SM2
Dabei ist es möglich, eine gewisse Zeitspanne der zu nutzenden Resultate zu wählen sowie die Häufigkeit der Erstellung des
Reports. SM2 kann die Ergebnisse von Retweets bereinigen, was im Test leider nicht
besonders gut geklappt hat. Allerdings ist
die Datenspeicherung laut Hersteller persistent, da die Daten im SM2-System nur
eine Kopie der im Datawarehouse gespeicherten Daten sind.
In Hinsicht auf Usability hat SM2 einiges zu
bieten. So ist es möglich, jegliche Daten zu
exportieren und/oder diese grafisch darzustellen. Die Kontaktaufnahme mit dem Hersteller gestaltete sich allerdings als etwas
schwierig. Ein Versucht über das Kontaktformular der Webseite klappte leider nicht.
Erst als die Kontaktaufnahme über eine EMail versucht wurde, war dies erfolgreich.
Von da an stand ein deutscher Ansprechpartner zur Verfügung, der immer zu erreichen war und jede Frage beantwortete. Zusätzlich gibt es für SM2 Handbücher, in
denen das Tool ausführlich beschrieben
wird. Um den Service perfekt zu machen,
bietet der Hersteller auch eine Schulung an.
Die Hilfefunktion, die in das Tool integriert
wurde, ist sehr hilfreich, jedoch nicht unbedingt notwendig.
Um die Performance des Tools zu testen,
wurde die Marke „Puma“ gewählt, welche
nur im deutschen Sprachraum überwacht
werden sollte. Zusätzlich wurden einige negative Keywords wie „Panzer, Katze, etc.“
festgelegt, um weniger relevante Ergebnisse herauszufiltern. Wie sich heraus-
Abbildung 19: Einstellungsmöglichkeiten der Printreports – SM2
stellte, wurde aber die Flut von Twitternutzern mit „Puma“ im Namen unterschätzt.
Dies war jedoch nicht weiter schlimm, da
sich in SM2 nachträglich nicht nur sehr
schnell Autoren, sondern auch Quellen sperren lassen. Insgesamt lief der Test mit
„Puma“ sehr gut, da während des Tests
keine erwähnenswerten Schwierigkeiten
auftauchten.
Letztendlich lässt sich über das Tool das
Fazit ziehen, dass es sich intuitiv bedienen
lässt. Es ist ein sehr gutes Tool, welches weiterzuempfehlen ist. Allerdings sollte man
sagen, dass das Tool des Umfangs wegen
eher für sehr genaue und komplexe Analysen von Social Media geeignet ist, es kann
allerdings auch für weniger genaue Analysen genutzt werden. Die Software ist aufgrund des Preismodells sowohl für große als
auch für mittelständische Unternehmen
geeignet. (Stefanie Niggemann)
27
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
UberVU
Ansprechpartner: Mr. Razvan Roman
Tel.: +44 (0) 7532 150 986
E-Mail: hello@ubervu.com
Firmenniederlassung:
UberVU Limited
8 Clifford Street
W1S 2LQ
London, United Kingdom
www.UberVU.com
Version: UberVU Advanced
UberVU holt den Monitoring-Interessenten
mit einer übersichtlich gestalteten Webseite ab. Diese präsentiert sich zwar ausschließlich englischsprachig, was aber keine
Hürde darstellt. Betritt man die Seite, erwartet den Suchenden eine Live-Hilfe, die
einen direkten Chat mit einem Mitarbeiter
anbietet – vorbildlich und schnell. Ein Button offeriert direkt auf den ersten Blick eine
14-tägige Testversion. Hier stellt der Entwickler dem Interessenten keine unnötige
Bürokratie entgegen. Durchaus nicht üblich
und deshalb erwähnenswert ist, dass dafür
nicht zwingend eine Kreditkarte notwendig
ist.
UberVU ist eine Social-Media-MonitoringSuite, hinter der ein erfahrenes, kontaktfreudiges und sympathisches Entwicklerteam steckt, welches den Sieg beim Seedcamp 2008 für sich verbuchen konnte. Die
Installation einer gesonderten Software ist
nicht notwendig, da das Tool in jedem handelsüblichen Browser funktioniert.
Dem Kunden stehen vier Nutzungsmodelle
zur Wahl, die unterschiedliche Datenaufkommen berücksichtigen: Basic, Advanced,
Premium und Pro. Nähere Informationen
finden sich auf der Webseite des Herstellers
in einem Vergleichsdiagramm aufbereitet.
Nach dem Login erwartet das freundliche
und aufgeräumte Dashboard erste Eingaben und Einstellungen. Die Oberfläche
nutzt die englische Sprache. Aber auf Nachfrage beim Hersteller ließ man durchscheinen, dass an einer passenden Lokalisierung
gearbeitet wird. Die Konfiguration und
somit auch das Aussehen des Dashboards
kann vom Nutzer weitgehend selbst gestaltet werden. So können beispielsweise
28
Charts zu beobachteten Keywords eingeblendet und verglichen werden. Letzteres
könnte zum Beispiel beim Produktlaunch
eines Artikels genutzt werden, der mit dem
Erzeugnis eines anderen Herstellers konkurriert. Auch eigene Social-Media-Accounts (z. B. Twitter oder Facebook) können
eingebunden werden. Dies ermöglicht
unter anderem eine zeitnahe Korrespondenz mit den „Meinungsmachern“ im Internet. Die Integration eines Accounts der jeweilig überwachten Social Media ist nicht
zwingend notwendig, aber grundsätzlich
anzuraten.
Sehr einfach gestaltet sich die eigentliche
Überwachung eines neuen Keywords:
Genau fünf Mausklicks und ein neuer
Stream ist bereit zum Datenempfang.
UberVU bezeichnet eine Sammlung eines
oder mehrerer Keywords als Stream. Nach
dem Klick auf „Add Stream“ hat man die
Entscheidung zwischen drei unterschiedlichen Varianten: „Search Stream“, „Twitter
Stream“ und „Facebook Page“. Search
Stream überwacht alle von UberVU unterstützten Plattformen, während die anderen beiden spezifisch auf ein Medium ausgerichtet sind. Nähere Erläuterungen gibt
es bei Mouse-Over. Im Anschluss wird das
relevante Keyword (bei mehreren durch
Komma separiert) eingetragen. Die späteren Resultate lassen sich noch durch weitere Keywords ergänzen, die in den Mentions enthalten sein müssen, oder aber durch
negative Keywords, die zum Ausschluss der
Mention führen. Wenn man möchte, lassen
sich zu diesem Zeitpunkt auch RSS-Streams
in die Suche einhängen. Sinnvollerweise
wird noch eine sprechende Bezeichnung für
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
Abbildung 20: Auswertung der Resultate – UberVU
den Stream vergeben und schon beginnt
das Monitoring auf allen Kanälen.
Schon nach wenigen Sekunden liefert
UberVU erste Ergebnisse. Eine vorherige
Einschränkung über Filter ist nicht möglich
und an dieser Stelle auch nicht von Nutzen.
Hat man den (auf einzelne Tage einschränkbaren) Datenpool aus allen Ergebnissen vor
sich, geht eine Sondierung einfach von der
Hand. Wählbar sind dann die Quelle, die
Stimmung und die Sprache der Mentions.
Weiterhin kann eine Auswahl nach Geschlecht und Reichweite von Followern erfolgen.
Solange man bei UberVU für die Nutzung
zahlt, hält der Hersteller die Ergebnisdaten
persistent vor. Abhängig vom Nutzungsmodell verursachen Streams ab einer gewissen
Anzahl weitere Kosten. Sollte man also hin
und wieder einen Stream löschen, werden
dessen Daten weitere drei Monate aufbewahrt und wieder verfügbar, wenn das Keyword erneut aktiviert wird. Beim Test kam
Verwunderung auf, als das Tool auch Daten
vor dem eigentlichen Monitoring-Start anzeigte. Die Antwort des Herstellers: UberVU
sammelt grundsätzlich und in Echtzeit alle
Daten, doch durch einen konkreten Bezug
auf ein Keyword wird diese Sammlung verfeinert und genauer.
Im Test wurde über 2 Wochen hinweg die
Nennung unterschiedlicher Keywords verfolgt und zu jedem Zeitpunkt lässt sich eine
genauere Betrachtung der Daten durchführen. Diese ist unterteilt in die Punkte
„Stream“ und „Analytics“. Stream stellt die
Gesamtzahl der Nennungen und deren Ursprung (Twitter, Facebook, Youtube, …) dar.
Ein Chart, der die Anzahl der Mentions pro
Tag zeigt, fehlt ebenso wenig wie die bereits genannte Filtermöglichkeit nach unterschiedlichen Attributen. Der Bereich
Analytics gibt unter anderem Aufschluss
über Zahlen wie Retweets (die herausgefiltert werden können), die Länder mit der
meisten Kommunikation und die meistgenutzten Sprachen. Leider nur für den englischsprachigen Raum verfügbar ist die Sentimentanalyse. Auch hier ergab die Nachfrage beim Entwicklerteam, dass eine deutsche Stimmungsuntersuchung in Planung
ist. Aufgrund der enormen Komplexität bei
der Umsetzung wird die Implementierung
noch einige Zeit benötigen. In der getesteten Version ist es im Nachhinein möglich,
die Ergebnisse nach Sprache zu filtern. Jedoch gibt es hier keine Möglichkeit, den
Suchradius explizit auf Deutschland auszurichten. Gemäß dem Hersteller unterstützt
ein höherwertigeres Nutzungsmodell dieses Feature. Die aggregierte Hauptdarstel-
29
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
Abbildung 21: Exportmöglichkeiten „Share of Voice“ – UberVU
lung von Meinungen kann bis auf einzelne
(Meinungsführer) heruntergebrochen werden und lässt so eine detaillierte Analyse
zu. Im Vergleich zu anderen Tools stellt man
fest, dass UberVU keine Trendanalyse, also
den Blick in die Zukunft, anbietet. Die Firma
tut auch dies mit Bedacht, da man dort dem
Blick in die Kristallkugel nicht vertrauen
möchte und lieber mit harten Fakten arbeitet. Der User kann aber über eine Chartdarstellung den Verlauf eines Keywords verfolgen und so eigenständige Prognosen
wagen. An allen wichtigen Punkten ermöglicht UberVU das Erstellen von Printreports
und den Export aussagekräftiger Grafiken.
Dank der in Echtzeit durchgeführten Updates und der dauerhaften Speicherung der
Resultate ist das exportierte Material
immer sehr aktuell.
In einem personalisierbaren Intervall von 15
Minuten bis zu einem Tag können auch per
E-Mail Änderungen verschickt werden, um
den vollen Überblick zu behalten. Diese
sind ähnlich einem Newsletter aufgebaut
und grafisch aufbereitet. Ebenso können
diese Alerts auch per Mausklick, aus der
Mail heraus, abbestellt werden.
Nicht nur die Webseite macht einen aufgeräumten Eindruck. Auch das Tool an sich
bietet, getreu dem Motto „Weniger ist
30
mehr“, eine gut überschaubare Oberfläche.
Überhaupt gestaltet sich die Nutzung von
UberVU meist intuitiv und damit auch einfach. Hin und wieder sucht man eine Einstellung, aber bei frequentierter Nutzung
der Suite verinnerlicht man auch solche Abläufe zügig. In diesem Zusammenhang ist
der frisch erschienene (und noch im Betastatus befindliche) Menüpunkt „Reports“ zu
erwähnen. Hier ist es über einige Klicks
möglich, individualisierte Berichte erstellen
zu lassen und diese online abzurufen oder
wiederum als PDF herunterzuladen. Der
eine oder andere möchte unter Umständen
die Rohdaten, also das Quellmaterial, genauer begutachten und nach eigenen Vorlieben sortieren und/oder auswerten. Durch
den Export der Quelldaten als CSV-Datei
wird auch diesem Wunsch entsprochen.
„uberVU RESTful API“ ist die Programmierschnittstelle, die UberVU seinen Kunden
zur Verfügung stellt. Auch dieser Bereich
glänzt mit vielen Features, die dabei helfen
können, wenn es beispielsweise um die Integration aufbereiteter Daten aus den Social Media in das eigene CRM-System geht.
Weiterführende Informationen können im
direkten Kontakt oder auf der Herstellerseite (http://www.ubervu.com/api/) abgefragt werden.
Dass die Programmierer wirklich engagiert
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
sind, erkennt man immer wieder an den
neuen Features, die angekündigt und auf
der Oberfläche sichtbar mit einem „Beta“Flag gekennzeichnet werden. Durch die
ständig wachsenden Möglichkeiten entsteht früher oder später der Bedarf nach
Support. Auch daran wurde gedacht und so
stellt UberVU eine breite Front an Hilfestellungen zur Verfügung: E-Mail, Chat, Skype,
ein Kontaktformular und in dringenden Fällen auch per Telefon. Durch die Konzentration auf die englische Sprache gibt es keinen deutschen Telefonkontakt. Auch der
Support an sich, ob nun auf der Webseite
oder persönlich, erfolgt stets nur auf Englisch. Positiv zu vermerken sind die äußerst
geringen Latenzzeiten zwischen Anfrage
und Reaktion eines Mitarbeiters. Die qualitative Leistung der Hilfe war im Testzeitraum von bester Güte und ließ keinen
Grund zur Beanstandung. Etwas irritierend
war die mehrfache Neuzuweisung an einen
Mitarbeiter bzgl. einer Fragestellung. Dies
war aber der Beantwortung der Anfrage
durch die spezielle Kompetenz der Fachkraft geschuldet. Ein Handbuch in gedruckter Form oder als PDF bietet UberVU nicht
an. Kurz nach der Einrichtung des Accounts
führte ein Teammitglied eine Einführungsschulung zum Tool durch. Man nahm sich
Zeit, um relevante Optionen und zielführende Einstellungen zu erläutern. Auch unzählige Fragen, die sich aus der Schulung ergaben, wurden in einem Zug beantwortet.
Beim Testlauf wurde das Keyword „Puma“
untersucht. Weiterhin wurden dieser Suche
negative Keywords mitgegeben, die qualitativ hochwertigere Resultate ermöglichen
sollten. Da die Tools grundsätzlich für den
deutschen Markt getestet wurden, werden
im Folgenden die deutschsprachigen Ergebnisse betrachtet: Erwartungsgemäß liefert
die Sentimentanalyse keinerlei Wertungen.
Insgesamt gab es rund 1.500 Mentions auf
verschiedenen Plattformen. Die Geschlechterverteilung zeigt, dass männliche Meinungen im Testzeitraum eine Beteiligung
von ca. zwei Drittel ausmachten. Bei einer
stichprobenartigen Kontrolle der Resultate
gibt es nur wenige Ausreißer, die mit einer
weiteren Einschränkung der negativen Keywords abgedeckt werden könnten. Gerade
jetzt wäre eine weitere Eingrenzung nach
Stimmungen äußerst zuträglich. Hier noch
einmal der Hinweis, dass der Hersteller an
einer deutschen Implementierung arbeitet.
Die Ergebnisse für „Puma“ sind zufriedenstellend und überschaubar. Im zweiwöchigen Testzeitraum schien sich auch niemand
auf Facebook über diese Marke unterhalten
zu haben – zumindest nicht laut UberVU.
Der Hersteller unterstützte, wo immer es
möglich war. Die Entwickler scheuen auch
keinen Vergleich, was auch der Grund für
die problemlos verfügbare Testversion sein
könnte. Mit dieser kann sich wirklich jeder
ein eigenes Bild über einen angemessenen
Zeitraum machen. Darüber kann jedes Unternehmen das für sich passende Nutzungsmodell ermitteln.
Sehr schön, dass UberVU wortwörtlich am
Social-Media-Puls lauscht und diesen auch
zu interpretieren weiß! So finden sich viele
nützliche Funktionen, die ansprechend verpackt und leicht zugänglich gemacht wurden. Auch große Konzerne (s. Referenzliste)
sind bereits auf den Zug aufgesprungen
und nutzen das durch UberVU ermittelte
Wissen für den weiteren Erfolg. Sobald eine
vollständige deutsche Lokalisierung (und
Sentimentanalyse) verfügbar ist, könnte
das Tool mit dem bereits vorhandenen Portfolio den deutschen Markt ordentlich in Bewegung versetzen. (Daniel Masaladzic)
31
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
Viralheat
Ansprechpartner: Vishal Sankhla
E-Mail: vishal@viralheat.com
Firmenniederlassung:
Viralheat
San Francisco, CA, USA
www.viralheat.com
Version: Viralheat Basic
Abbildung 22: Auszug aus dem Dashboard „Wöchentliche Übersicht“ – Viralheat
Viralheat ist ein Social-Media-MonitoringTool, das dem Benutzer die Möglichkeit bietet, soziale Netzwerke und Blogs nach
zuvor festgelegten Keywords zu durchsuchen und zu überwachen. Des Weiteren bietet das Tool von Viralheat vorgegebene Suchergebnisse zu aktuellen Themen wie z. B.
„Worlds Major Brands“ oder „Top-TV-Shows“
an. Die der Studie zugrunde liegende Version ist „Viralheat Basic“. Weitere vom Hersteller angebotene Versionen sind „Viralheat Professional“ und „Viralheat Business“.
Für alle Versionen ist ein Sieben-Tage-Testaccount verfügbar. Das Tool ist nur in englischer Sprache verfügbar, ist aber ebenfalls
in der Lage, nach deutschen Suchergebnissen zu filtern. Ein eigener Account auf einer
der gecrawlten Social-Media-Plattformen
ist bei Viralheat nicht notwendig.
Die Einrichtung einer Suche, von Viralheat
32
„Profiles“ genannt ,ist sehr einfach. Zuerst
wird ein Profil benannt. Danach lassen sich
innerhalb dieses Profils ein oder mehrere zu
suchende Begriffe festlegen und nicht gewünschte Begriffe von der Suche ausschließen. Jedoch stehen dem Benutzer insgesamt für gewünschte wie auch für auszuschließende Begriffe lediglich 100 Zeichen
zur Verfügung. Eine Filterung nach Sprache
ist nicht möglich, jedoch kann der Suchraum für einen Ort mit bis zu 1.000 km Radius eingegrenzt werden.
Auf die gefundenen Daten kann leider lediglich sieben Tage zurückgegriffen werden.
Die Startseite des Tools zeigt direkt nach
der Anmeldung das Dashboard. Hier bekommt der Nutzer eine Wochenübersicht
aller erstellten „Profiles“ in konglomerierter
Form als Säulendiagramm präsentiert. Jede
Säule repräsentiert einen Tag der Woche
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
Abbildung 23: Auszug aus der Einzelanalyse nach Quelle mit „Top Influencers“ – Viralheat
und alle Spitzen der Säulen sind über die sogenannte „Trendanalyse“ miteinander verbunden. Das „Average/Profile“ teilt jede
Säule durch die Anzahl der „Profiles“.
Viralheat Basic ist in seinem Funktionsumfang sehr limitiert, was allerdings bei einem
Preis von nur 9,99 Dollar pro Monat nicht
verwunderlich ist.
Dem Benutzer wird ermöglicht, die Ergebnisse nach den einzelnen „Profiles“ gegliedert einzusehen. Auch diese Ergebnisse
werden als Säulendiagramm dargestellt.
Hierbei gibt es die Möglichkeit einer Wochenübersicht wie im Dashboard oder einer
sogenannten Tagesansicht, die die letzten
drei Tage anzeigt. Im Unterschied zum
Dashboard sind die Säulen verschiedenfarbig dargestellt, wobei jede Farbe eine
durchsuchte Quelle repräsentiert.
Die wöchentlichen Ergebnisse lassen sich
als Excel-Mappe lokal auf dem Rechner abspeichern. Dabei wird allerdings lediglich
die Anzahl der Treffer nach Tagen angegeben.
Ein Abspeichern der Einzelergebnisse ist
nicht möglich. Um Ergebnisse von mehr als
einer Woche zu erhalten, müssen die einzelnen Berichte aufsummiert werden.
Viralheat bereinigt zudem die Ergebnisse
von Retweets, was eine manuelle Analyse
der Ergebnisse erleichtert. Allerdings erkennt das Tool nicht, wenn ein Tweet mit
mehreren Tags gekennzeichnet ist, sodass
das Ergebnis mehrfach angezeigt wird.
Die sieben „Top Influencers“ werden in der
„Einzelübersicht nach Quelle“ sowohl nach
Anzahl der Beiträge („by Volume“ – gefun-
dene Suchtreffer pro Tag) als auch nach der
Bedeutung („by Impact“ – die Anzahl der
Follower bei Twitter) angezeigt.
Das Tool versendet täglich eine E-Mail, die
eine kurze Zusammenfassung über die Aktivitäten der einzelnen Keywords innerhalb
der letzten 24 Stunden gibt. Hierbei erhält
der Benutzer auch eine Sentimentanalyse,
welche Ergebnisse in Prozentzahlen anzeigt, obwohl dies in der Basic-Version eigentlich nicht zugänglich ist. Folglich kann
der Nutzer die Sentimentanalyse im Einzelnen auch nicht überprüfen.
Die Bedienung von Viralheat erweist sich
als nicht besonders schwierig und fällt nach
kurzer Einarbeitungsphase leicht. Zudem
wird ein Hilfevideo angeboten, das die Einrichtung eines „Profile“ erläutert.
Aufgrund der Beschränkung von Suchabfragen auf 100 Zeichen und der Unmöglichkeit,
Sprachen zu filtern, konnte das Tool im
Testfall „Puma“ leider keine brauchbaren Ergebnisse liefern.
Viralheat ist aufgrund seiner geringen Kosten und eingeschränkten Analysemöglichkeiten vor allem für kleine Unternehmen
oder Personen, die die Ergebnisse manuell
auswerten möchten, zu empfehlen. Aufgrund der non-persistenten Daten ist rückwirkendes Auswerten von Daten nicht möglich. (Alexander Egli & Christoph Wamser)
33
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
Whitevector
Ansprechpartner: Kati Blomqvist
Tel.: +358 9 693 3355
E-Mail: support@whitevector.com
Firmenniederlassung:
Whitevector
Pursimiehenkatu 26 B, 5th floor
00150 Helsinki, Finland
www.whitevector.com
Version: Insight
Whitevector ist ein Monitoring-Tool zum
Messen und Aufbereiten von Social-MediaAktivitäten im Internet. Es zeichnet sich
vor allem durch die zahlreichen Reports
aus, die sich anhand der gesammelten Beiträge erstellen lassen. Bei der getesteten
Version handelt es sich um die umfangreichste Monitoring-Tool-Version von Whi-
Abbildung 24: Teilausschnitt aus Basic Metrics – Whitevector
34
tevector, welche für 480 $ im Monat erhältlich ist. Die Oberfläche ist in leicht verständlichem Englisch verfasst. Die Einbindung eines eigenen Social-Media-Accounts
ist nicht vorhanden, jedoch werden zahlreiche soziale Medien wie Twitter, Facebook, Myspace, Youtube, Bebo und Flickr
überwacht.
Kampagnen sind einfach über das OnlineInterface „Chatreports“ einzurichten. Als
Erstes legt man dazu ein zu trackendes
Thema fest, das unter dem Begriff „Topic“
gespeichert wird. Dabei hat der Benutzer
die Möglichkeit, das Thema weiter zu spezifizieren. Neben der Festlegung von Keywords und der Verkettung dieser mit booleschen Operatoren lässt sich die Suche
durch die Eingrenzung von Trafficquellen
weiter verfeinern. Ebenso kann nach Ländern und Sprachen gefiltert werden, wobei
man unter den skandinavischen Ländern,
Großbritannien, Deutschland, Russland,
USA, Spanien, Italien, Polen, Niederlande
und Belgien wählen kann.
Nach dem Einrichten des Themas ist es
möglich, eine Vielzahl von Reports über
einen bestimmten Zeitverlauf zu generieren. Diese teilen sich in die folgenden Reporttypen auf:
» Basic Metrics
» Sentiments and Associations
» Influence
» Facebook
Die Basic Metrics befassen sich damit,
sämtliche Topics über einen definierten
Zeitraum grafisch auszuwerten. Dies umfasst sowohl Trendanalysen des gewählten Topics als auch das Vergleichen verschiedener definierter Themen unterei-
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
Abbildung 25: Individualisierbares Dashboard – Whitevector
nander. Ebenfalls lässt sich die Herkunft
der Beiträge anteilig nach Quellen anzeigen.
Sentiment and Associations beinhalten
sechs Reports zur Stimmungsanalyse und
einen Report zu BuzzWords. Diese dienen
zum Auffinden der häufigsten Worte, die
mit dem gesuchten Thema in Verbindung
stehen.
Influence Reports haben die Aufgabe,
Quellen und Autoren zu identifizieren,
welche viel über die entsprechenden Keywords posten. Durch das Aufspüren derselben ist es anschließend möglich, sich an
der Diskussion aktiv zu beteiligen, um
diese gegebenenfalls anzuregen oder gar
positiv zu beeinflussen.
Ebenso sind Facebook-Reports als eigenständige Lösung erhältlich, jedoch ebenfalls in die Insight-Version als letzter Reporttyp integriert. Diese haben die Aufgabe, das Fanwachstum der eigenen Website über einen zeitlichen Verlauf zu messen oder dieses mit Mitbewerbern zu
vergleichen.
Für die Erstellung der Reports wird auf
eine Datenbank zurückgegriffen, welche
laut Whitevector eine weltweite Abdeckung von 100 Millionen bis 1 Milliarde
Quellen umfasst. Whitevector verzichtet
komplett auf ein Live-Crawling von Daten,
was bedeutet, dass sämtliche Quellen in
einer Datenbank abgespeichert und danach im Interface grafisch ausgewertet
werden. Dies macht sich auch an der
Menge gesammelter Daten stark bemerkbar, welche im Vergleich zu den anderen
getesteten Tools sehr gering ausfällt. Nach
Angaben des Herstellers erscheinen bei
den gesammelten Daten durch eine detaillierte Quellenüberprüfung nur sehr relevante Beiträge zu den Themen. Dies
konnte im Test nicht bestätigt werden, da
die Quellenüberprüfung durch den Hersteller nicht implementiert wurde. Durch die
Auswahl voreingestellter Kategorien, der
Tags, können die Topics nach ihrer Ausrichtung wie beispielsweise Marke oder Firma
gegliedert werden. Diese Funktion dient
jedoch nur zur Themensortierung und
nicht zur Steigerung der Relevanz von Beiträgen.
Bei der Insight-Lösung stehen zwei Administratorenkonten und eine unbegrenzte
Anzahl an Benutzerkonten zur Verfügung.
Administratoren haben Zugriff auf den Backend-Bereich und können Themen sowie
Reports erstellen und verändern. Benutzer
haben lediglich Zugriff auf das Frontend
von Chatreports, was dem Dashboard ent-
35
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
Abbildung 26: Spezifikation des Topics „Puma“ – Whitevector
spricht.
Dashboards lassen sich mit selbst erstellten Reports individualisiert darstellen.
Ebenso ist ein Wechsel zwischen verschieden konfigurierbaren Dashboard-Seiten
möglich, was sich speziell bei mehreren zu
analysierenden Themen anbieten kann.
Sämtliche erstellten Reports lassen sich
im Excel- oder PDF-Format exportieren. Ein
Vorteil hierbei ist, dass die Reports direkt
von dem Dashboard exportierbar sind und
somit diese Funktion jedem Benutzer zur
Verfügung steht.
Nachteilig ist, dass die Reports feste Anzeigewerte haben und diese nicht nach
Wunsch erweitert oder geändert werden
können. So kann man sich beispielsweise
bei der Auswertung verteilter Datenquellen nur die Prozentsätze und nicht das
exakte Anzeigenvolumen angeben lassen.
Geradezu mager ist der Export der Quelldaten in Excel. Hier erhält man lediglich in
einer Spalte die Quelle und in der anderen
werden die Prozentangaben angezeigt.
Eine weitere Funktion ist die automatische Reporterstellung per E-Mail. Diese
werden täglich, wöchentlich oder punktu-
36
ell bei stark ansteigendem Traffic, sprich
als Alarmfunktion, zugesendet. Das Herausfiltern von Duplicate Content beherrschte die Insight-Lösung im Test gut,
nur bei den täglich versendeten Reports
tauchten manchmal Duplikate auf.
Um sich einen Überblick über die täglichen
Posts zu verschaffen und die Quelldaten
extern weiterverarbeiten zu können, steht
ein RSS-Feed für jedes Thema zur Verfügung.
Mit dem Support hat sich Whitevector
einen großen Pluspunkt verdient. Gleich
von Anfang an herrschte ein guter Kontakt
mit freundlichen Mitarbeitern. Auf Nachfrage wurde eine Telefonschulung angeboten, welche die nötigen Grundlagen
schaffte, um mit dem Tool problemlos zu
arbeiten. Diese war sehr ausführlich und
verständlich. Mit Fragen wurde man ebenfalls nicht allein gelassen und hatte neben
dem telefonischen Kontakt die Möglichkeit, per E-Mail zu kommunizieren. Nach
etwa einem Werktag bekam man hilfreiche
und ausführliche Antworten.
Bei dem speziell aufgesetzten „Puma“Test, konnte das Tool leider in keinerlei
Hinsicht überzeugen. Für den Testzeit-
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
raum von zwei Wochen wurden nur 94 Treffer gefunden, wobei sich mit der Marke
und der Firma Puma, trotz des Hinzufügens von mehr als 20 ausschließenden Keywords, nur eine geringe Anzahl an Treffern
überschnitt. Die weitere Spezifikation des
Begriffs „Puma“, durch das Setzen des
„Company Brand“- und des „Product
Brand“-Tags, brachte nicht die gewünschte
Qualitätssteigerung der Suche und lieferte
dieselben Ergebnisse wie ohne das entsprechende Markieren dieser Tags. Die gefundenen relevanten Beiträge lassen sich
folglich für den gewählten Zeitraum auf
knapp 40 eingrenzen.
Der Umgang mit Whitevector Chatreports
bereitete kaum Schwierigkeiten und die
Einarbeitung in das Programm ging denkbar einfach. Das Tool war sowohl einfach
zu bedienen als auch durch die ausführliche Schulung des Anbieters und die integrierte Hilfefunktion gut verständlich.
Dem Benutzer stehen zahlreiche Reports
zur Verfügung, welche sich einfach generieren und im PDF-Format abspeichern lassen.
Die grafische Aufbereitung gängiger Monitoring-Lösungen wie Top-Influencer-, Sentiment-, Trendanalysen und vieler mehr
stellen für Chatreports keine Herausforderung dar. Lediglich eine Weiterverarbeitung kann durch den Export von Reports
nicht geschehen. Dies ist nur über den umständlichen Weg der RSS-Feeds möglich.
Bei der Quantität der gefundenen Beiträge
besteht starker Verbesserungsbedarf. Speziell in dem sozialen Netzwerk Twitter werden sehr wenige Treffer zu verschiedenen
Keywords gefunden. Gerade einmal 12 %
der gesamten Treffer wurden für das Keyword „adidas“ bei Twitter gefunden. Bei
den anderen getesteten Tools liegt dieses
Verhältnis bei durchschnittlich 75 %.
Ebenso sollte die Qualität der Daten für
Keywords mit höheren Definitionsanforderungen, wie beispielsweise das Topic
„Puma“, erhöht werden. Gerade hier ist es
nicht einfach, sämtliche Benutzernamen
mit dem enthaltenen Wort „Puma“ auszuschließen bzw. an jedes ausschließende
Keyword zu denken. So sollte die integrierte „Tag"-Funktion bei der Themendefi-
nition relevante Ergebnisse besser herausfiltern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass
Chatreports durch eine Vielzahl verschiedener Reports und Funktionen überzeugt
und die intuitive Benutzerführung den
Umgang mit Chatreports stark erleichtert.
Für einen Einsatz in kleinen bis mittleren
Unternehmen dürfte das Tool nützlich
sein, vor allem wenn man bestimmte Themen für einen rückwirkenden Zeitraum
auswerten will. Dagegen ist Chatreports
nicht für Unternehmen geeignet, welche
die Daten weiterverarbeiten und auf einen
möglichst großen Datenbestand zurückgreifen wollen. (Steffen Schulz)
37
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
net-clipping Monitor
Ansprechpartner: Herr Stephan Grunwald
Tel.: +49 351 501415-60
E-Mail: sg@net-clipping.de
Firmenniederlassung:
net-clipping UG
Buchenstraße 12
01097 Dresden, Germany
www.net-clipping.de
Version: net-clipping Monitor Premium
Abbildung 27: Auszug aus dem täglichen E-Mail-Bericht – net-clipping Monitor
Net-clipping Monitor, welcher zum Test in
der Premium-Version vorlag, ist in seinem
Funktionsumfang ein reiner Crawler. Wie
das Wort „clipping“ schon impliziert, werden die Ergebnisse nur „ausgeschnitten“,
also gesammelt, jedoch nicht bearbeitet.
Die Daten werden ab dem Zeitpunkt des
Teststarts dem entsprechenden Suchmuster hinzugefügt und kontinuierlich erweitert. Die Benutzeroberfläche des Tools präsentiert sich dabei komplett in deutscher
Sprache und lässt den User zu keiner Zeit
mit englischen Fachbegriffen allein.
Der Einstieg in das Programm gestaltet
sich denkbar einfach. So ist die Installation eines Clients ebenso wenig notwendig
wie die Einbindung eines eigenen Accounts auf einer der unterstützten SocialMedia-Plattformen, um in den Genuss des
vollen Funktionsumfangs zu gelangen.
Stattdessen läuft das Tool im favorisierten
Browser. Suchmuster, in anderen Tools
38
häufig Projekte oder Kampagnen genannt,
legt man effizienterweise für das jeweilige
Hauptkeyword an. Ganze 30 Stück davon
kann man in der Premium-Version erstellen. Selbstverständlich lassen sich in
einem Suchmuster auch mehrere Schlüsselbegriffe unterbringen, nach denen gesucht werden soll. Das Programm bietet
dabei die Option, nur Ergebnisse anzuzeigen, in denen alle Suchbegriffe enthalten
sein müssen, oder es muss lediglich einer
davon vorkommen. Unerlässlich für qualitativ hochwertige Ergebnisse ist die Möglichkeit, Begriffe aus der Suche auszuschließen. Dabei lassen sich bis zu acht
Wörter oder Wortgruppen in ein Suchmuster einfügen. Lediglich eine erweiterte Filtermöglichkeit mittels boolescher Operatoren wurde im Test vermisst.
Zu den gecrawlten Plattformen zählen
neben Twitter, Facebook, Youtube, Blogs
und Foren auch deutsche Medienportale.
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
Abbildung 28: Ansicht der Quellseiten im Tool – net-clipping Monitor
Weitere Einstellungsmöglichkeiten nach
Sprache oder Ländern sucht man indessen
vergeblich. Net-clipping Monitor wertet
ausschließlich deutsche Portale bzw.
deutschsprachige Beiträge aus. Möchte
man täglich über die Suchtreffer informiert sein, ist abschließend noch der entsprechende Haken zu setzen. Ein Bericht
wird künftig einmal täglich zugestellt und
beinhaltet die Suchergebnisse nach Quellen gegliedert.
Ein Klick auf „Speichern“ vollendet schließlich den Einstellungsprozess und es werden fortan Daten gecrawlt, welche laut
Hersteller für ein halbes Jahr persistent gespeichert werden. Ein Zugriff auf Suchergebnisse aus der Vergangenheit ist im
Zuge der Suchmustererstellung jedoch
nicht möglich.
Nachdem die ersten Suchergebnisse gefunden wurden, lassen sich diese zur Verbesserung der Übersicht anhand ihrer
Quellen filtern. Ein Auszug aus der gefundenen Quelle ist lediglich dafür geeignet,
herauszufinden, in welchem Kontext der
Schlüsselbegriff steht. Möchte man den
gesamten Text lesen, genügt ein Klick auf
das entsprechende Topic. Die Quellseite
wird dabei direkt im Tool dargestellt.
Alle Funde lassen sich zudem in sogenannten Ablagen speichern. Der Sinn und Zweck
einer solchen Ablage ergibt sich aus der
Möglichkeit, die darin gespeicherten Datensätze in eine Excel-Datei zu exportieren, um
die Werte daraufhin mittels Excel-Diagrammen zu veranschaulichen. Besitzer der Premium-Version finden in dem Excel-Blatt außerdem die von der IVW gemessenen Visits
und Page Impressions der Quelle. Leider lassen sich nur Suchmuster bis zu einer Größe
von 2.000 Treffern exportieren.
Eine grafische Auswertung der Suchergebnisse bietet net-clipping leider nicht an,
was den Export in Excel umso wichtiger erscheinen lässt. Weil das Tool ein reiner
Crawler ist, fehlen einige wichtige Analysefunktionen. Jedoch ist es positiv, dass ein
Crawler überhaupt Auswertungsmöglichkeiten anbietet. Zusätzlich erscheint das
Anlegen von bis zu 10 weiteren Benutzern
in der Premium-Version als äußert nützlich.
Das schmale Angebot an Funktionen macht
der net-clipping Monitor allerdings durch
seine schlanke und übersichtliche Oberfläche wett. Die Bedienung geht von der ersten Minute an intuitiv von der Hand und die
Beschreibungen sind selbsterklärend. Dies
lässt verschmerzen, dass sich die integrierte Hilfefunktion lediglich als Pop-up
mit fünf Hinweisen entpuppt und auch kein
Benutzerhandbuch zum Download bereit-
39
SOCIAL-MEDIAMONITORINGTOOLS
steht. Sollten dennoch Fragen oder Probleme auftauchen, so steht neben dem
standardmäßigen E-Mail-Support ab der
Standard-Version auch ein Telefon-Support
in deutscher Sprache zur Verfügung, der
auch bei der Einrichtung der Suchmuster
behilflich ist.
In den durchgeführten Tests nach den Keywords eines großen Sportartikelherstellers
präsentierten sich die Ergebnisse stets
schlüssig und zufriedenstellend. Die Angabe der ausschließenden Keywords griff
dabei gut. Allerdings sollte man darauf achten, den auszuschließenden Begriff exakt
zu hinterlegen, da Wortstammvariationen
nicht berücksichtigt werden.
Die Stärke des net-clipping Monitors liegt
eindeutig in der eingängigen Benutzerführung und der übersichtlichen Darstellung
der Suchtreffer und deren Quellseiten und
weniger in der grafischen Aufbereitung und
Analyse der Suchergebnisse. Zwar lassen
sich in Excel exportierte Datensätze nachträglich in Form von Diagrammen aufhübschen, jedoch erfordert dieser Schritt zusätzliche Zeit und je nach Detailgrad der
Grafik auch entsprechende Kenntnisse im
bekannten Tabellenprogramm von Microsoft. Die Auslegung auf den deutschen
Markt macht das Tool außerdem nur für hiesige Unternehmen interessant, deren
Hauptklientel deutsch spricht. Als nützlich
erweist sich die Möglichkeit, weitere Benutzerkonten anzulegen. Die 149 € teure Premium-Version ermöglicht hierbei die Anlage
von bis zu zehn weiteren Benutzern. Unentschlossenen bietet net-clipping die Möglichkeit, den Crawler 14 Tage unverbindlich
zu testen. Nach Ablauf der Frist läuft der
Account automatisch aus.
Nach dem Ende unseres Tests kontaktierte
uns der Hersteller und verkündete die Einführung einiger interessanter Neuerungen.
Neben der Möglichkeit einer grafischen
Trendanalyse hat auch die Spezifikation der
Suchmuster ein Update erfahren. So findet
sich seit Kurzem die Möglichkeit, Ergebnisse angezeigt zu bekommen, sollte lediglich eines der maximal acht einzugebenden
Keywords in einem Beitrag gefunden werden, was indirekt einer OR-Verknüpfung
gleichkommt. Weiterhin ist es dem Besitzer
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jedoch nicht möglich, AND- und OR-Operationen selbst miteinander zu verketten.
Diese Einstellung kann nur der Hersteller
durchführen und bietet diese Möglichkeit
im Zuge des Supports gerne an. Eine weitere Änderung zeigt sich im umgestalteten
Tarifmodell. Die im Test zur Verfügung stehende Version ist dabei am ehesten mit der
aktuellen „net-clipping 30“-Lösung gleichzusetzen. (Niko Eder)
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Trendiction
Ansprechpartner: Christophe Folschette
Tel.: +352 20 33 35 32
E-Mail: Christophe.folschette@trendiction.com
Firmenniederlassung:
Trendiction S. A.
66, rue de Luxembourg
L-4221 Esch-sur-Alzette, Luxembourg
www.trendiction.com
Version: Trendiction Social Stream
Abbildung 29: Ansicht der Hauptseite mit 2 aktiven und 4 inaktiven Feeds – Trendiction
Trendiction Social Stream ist in erster Linie
eine Schnittstelle zwischen den SocialMedia-Inhalten im Internet und der in Unternehmen verwendeten Software, welche
diese Inhalte auswertet. Trendiction Social
Stream arbeitet somit als reiner Crawler,
der die Daten zur weiteren Aufbereitung
über einen downloadbaren API-Client, also
eine technische Integration, welche an die
Unternehmenssoftware angepasst werden
muss, weiterreicht. Das Web-Interface ist
komplett in deutscher Sprache verfügbar
und besonders schlank, was eine intuitive
Bedienung ermöglicht. Ein eigener Account
bei Social-Media-Plattformen ist nicht vonnöten, da Trendiction Social Stream nicht
dafür gedacht ist, aktiv in das Geschehen
von Social-Media-Plattformen einzugreifen,
sondern die gecrawlten Daten dem System
des Unternehmens zuspielt. Das Tool ist
somit für Agenturen, Medienbeobachter
sowie Marktforscher gedacht und nicht für
Endkunden selbst.
Das Web-Interface bietet die Möglichkeit,
beliebig viele Feeds hinzuzufügen.
Die Keywords, die überwacht werden sollen, lassen sich durch die boolesche Suchanfrage beliebig erweitern und auch ein Ausschluss von Keywords ist möglich. Auch
lässt sich die Überwachung von Medieninhalten auf bestimmte Hosts und auch auf
URLs beschränken, es können aber auch
Hosts und URLs ausgeschlossen werden.
Des Weiteren lässt sich einstellen, inwiefern pornografische Inhalte berücksichtigt
werden sollen. Per Schieberegler lässt sich
hier bestimmen, ab welcher Wahrschein-
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Abbildung 30: Ansicht der Quellen im Tool – Trendiction
lichkeit, dass es sich um pornografische Inhalte handelt, Daten nicht mehr gecrawlt
werden sollen, im Umkehrschluss ließen
sich hier aber auch nur Daten crawlen, bei
denen diese Wahrscheinlichkeit sehr hoch
ist.
Trendiction bietet zudem eine Vielzahl an
Medientypen, Sprachen und Datentypen,
welche gecrawlt oder auch vom Crawlen
ausgeschlossen werden können. Als Medientypen werden Blogs, Facebook, Foren,
Twitter, Youtube und Nachrichten unterstützt. Medieninhalte der Kategorie Nachrichten lassen sich zudem in weitere Unterkategorien wie beispielsweise Agenturnews, Fernsehen und Radio, Pressemitteilungen und weitere unterscheiden. Der
User kann somit explizit auswählen, welche
Medientypen gecrawlt werden sollen und
welche nicht. Zudem lassen sich auch Artikelkommentare, Antworten in Foren und
weitere Datentypen dieser Art vom Crawlen
einfach ein- und ausschließen.
Auch Stichworte zum Suchen in sozialen
Netzwerken können explizit angegeben
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werden wie auch URLs der sozialen Netzwerke, welche überwacht werden sollen.
Mit dem Klick auf „Fertigstellen“ werden
fortan die gewünschten Medientypen überwacht, welche 7 Tage lang auf dem Server
gespeichert werden. Hier ist es für eine längere Überwachung natürlich notwendig, regelmäßig die Resultate über die Schnittstelle in das System des Unternehmens zu
laden oder zu exportieren. Als Exportformate sind RSS, Excel, Text, XML, BINARY
und JSON verfügbar.
Bei einer im Web-Interface manuellen Einsicht der gecrawlten Seiten ist eine Begrenzung auf 10, 50 oder maximal 100 Datensätze pro Seite einstellbar. Leider gilt diese
Einschränkung auch für die exportierbaren
Formate, weswegen für mehr als 100 Datensätze in beispielsweise einer Excel-Datei
mehrere Excel-Dateien heruntergeladen
und zusammengefügt werden müssten.
Hier wird deutlich, dass die Nutzung der
Schnittstelle unabdingbar ist und das WebInterface vorrangig zum Einstellen der
Feeds gedacht ist.
Eine grafische Auswertung der Suchergeb-
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nisse mittels Diagrammen bietet Trendiction nicht an. Auch weitere Analyseformen wie beispielsweise eine Sentimentanalyse sind nicht Teil des Trendiction-Paketes.
Trendiction überlasst die Sentimentanalyse den Kunden, welche die Bedürfnisse
ihrer eigenen Kunden besser kennen und
somit auch modellieren können. Dies ist
aber vor allem dem Crawler-Dasein geschuldet. Durch die API sind hier allerdings alle
Möglichkeiten offen, die gecrawlten Daten
auch in Echtzeit entsprechend aufzuwerten.
Punkten kann Trendiction Social Stream
mit dem eigens entwickelten Influrank. Dieser unterstützt Unternehmen, um die Quellen herauszufinden, die für eine Meinungsbildung wahrscheinlich verantwortlich
sind. Dies funktioniert über die Metriken
„Sichtbarkeit“ und „Engagement“. Je sichtbarer also eine Quelle im Internet ist, basierend auf Likes, Shares, Tweets und weiteren
Faktoren im Zeitraum der letzten 30 Tage,
desto mehr Einfluss auf die Meinungsbildung übt diese Quelle laut dem Influrank
von Trendiction aus. Die Engagement-Metrik sagt aus, wie aktiv beziehungsweise engagiert die Autoren und die Leser der Quelle
sind. Hier fließen neben der Frequenz von
neuen Artikeln auf einem Blog, der durchschnittlichen Anzahl an Kommentaren
sowie der Anzahl der Kommentare der letzten 30 Tage noch einige weitere Faktoren
mit in das Ranking des Influranks ein. Detaillierte Informationen über die Berechnung des Influranks sind selbstverständlich
nicht öffentlich.
Punkten konnte Trendiction Social Stream
insbesondere bei einem Test zum Keyword
„Puma“, wobei nur die Ergebnisse bezüglich
des Sportartikelherstellers im deutschen
Sprachraum interessant waren und somit
einige Worte und Sprachen ausgeschlossen
wurden. Diese Aufgabe erledigte Trendiction Social Stream durchaus zuverlässig.
Die Kosten für das Tool sind individuell und
stark vom jeweiligen Anwendungsfall abhängig. Laut Hersteller belaufen sich diese
ab 1.500 € pro Monat bei einer Mindestvertragslaufzeit von 3 Monaten. Eine Einrichtungsgebühr gibt es bei Standardprodukten nicht. Schulungen sind zwar möglich,
aber da die Oberfläche im Web-Interface
sehr intuitiv bedienbar ist, in der Regel
nicht notwendig. (Florian Muth)
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GLOSSAR
API
Backlink
Case sensitivity
Mention
mozRank
Query
Sentimentanalyse
SMM
Stream / Feed
Topic
Vergangenheitsanalyse
Widget
Workflow
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Als API wird eine Schnittstelle für die Anwendungsprogrammierung bezeichnet. Die API eines Tools wird somit anderen Programmen und Systemen zur Verfügung gestellt, sodass diese eine direkte Anbindung an den Datenbestand des Tools aufbauen können.
Ein Backlink ist ein Verweis von einer anderen Website auf die eigene Website. Diese Verweise werden auch Inbound-Links genannt. Eine große Zahl von Links von qualitativ hochwertigen Websites ist ein Qualitätsmerkmal für die eigene Website. Die Zahl und
die Qualität der Backlinks bestimmen den sogenannten PageRank.
Case sensitivity als Option bei einer Suche stellt bei Aktivierung sicher, dass die Groß- bzw. Kleinschreibung genau beachtet wird. Für
gewöhnlich wird Case sensitivity nicht genutzt und somit spielt es
für die Tools dann auch keine Rolle, ob ein Keyword groß- oder kleingeschrieben wurde.
Als Mention wird eine Nennung beziehungsweise ein einzelnes Ergebnis, welches das gesuchte Keyword beinhaltet, bezeichnet.
Der mozRank ist eine Messgröße, welche die Popularität einer Website misst. Einflussfaktoren dieser vom Unternehmen SEOmoz ermittelten Größe sind die Anzahl und die Popularität der auf dieser
Website eingehenden Links. Damit ist der mozRank vergleichbar
mit dem PageRank von Google.
Als Query wird eine einzelne Suchanfrage bezeichnet.
Die Sentimentanalyse versucht ein Stimmungsbild anhand der einzelnen Quellen und der darin verwendeten sprachlichen Mittel zu
interpretieren. So wird bei einer Sentimentanalyse jede Quelle auf
bestimmte Wörter und Zeichenfolgen analysiert, um abzuleiten,
ob dies ein neutraler, positiver oder negativer Beitrag im Zusammenhang mit dem beobachteten Keyword ist.
SMM ist eine Abkürzung für Social-Media-Monitoring, aber auch
für Social-Media-Marketing. Im Zusammenhang mit diesem SocialMedia-Monitoring-Tool-Test wird die Bezeichnung SMM ausschließlich als Abkürzung für Social-Media-Monitoring verwendet.
Als Stream oder auch als Feed wird der Datenstrom, welcher sich
aus den zu beobachtenden Keywords zusammensetzt, bezeichnet.
Das Topic bezeichnet das durch Keywords spezifizierte Thema.
Eine Vergangenheitsanalyse ist dann möglich, wenn ein großer Datenbestand über längere Zeit hinweg persistent gespeichert
wurde. Dadurch können zu einem Keyword, welches erst jetzt beobachtet werden soll, direkt Daten aus der Vergangenheit abgerufen werden.
Ein Widget ist ein kleines, eigenständiges Programm mit Fenster.
Anwender können mit den Widgets die Arbeitsumgebung nach
ihren Vorstellungen gestalten. Widgets können in HTML-Seiten
eingebettet werden und verändern sich dynamisch.
Ein Workflow bezeichnet einen fest vorgegebenen Arbeitsablauf,
also einen Prozess bestehend aus verschiedenen Aktivitäten.
(Florian Muth)
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IMPRESSUM
Hochschule für angewandte Wissenschaften
Würzburg-Schweinfurt
Autoren
» Dluzcek, Lisa
» Eder, Niko
» Egli, Alexander
» Kirchner, Manuel
» Langguth, Sebastian
» Masaladzic, Daniel
» Muth, Florian
» Niggemann, Stefanie
» Rakus, Daniel
» Schulz, Steffen
» Wamser, Christoph
Herausgeber:
Prof. Dr. Michael Müßig
Fakultät Informatik und Wirtschaftsinformatik
Postanschrift: Münzstraße 12, D-97070 Würzburg
Hausanschrift: Sanderheinrichsleitenweg 20, D-97074 Würzburg
Tel.: 0931 3511-8840
E-Mail-Adresse: michael.muessig@fhws.de
Web-Adresse: http://www.fhws.de/
Copyright
Hochschule für angewandte Wissenschaften
Würzburg-Schweinfurt, 2011
Alle Rechte vorbehalten.
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Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen und Handelsnamen in dieser Marktübersicht berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Bezeichnungen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und deshalb von jedermann benutzt werden dürften.
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