- Putzmeister Gruppe
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Das Magazin für unsere Kunden und Freunde 66 PM 3770 Inhalt Aktuelles 2 Aktuelles 3 4 BAUMA China 2006 PM-Vertretungen mit eigenen Sachkundigen Titelstor y 4 3 23 Jordaniens größter Betonpumpenbetreiber stellt sich den Herausforderungen 6 Technik 9 10 22 „Geht nicht!“ – gibt’s nicht Viele PM-Vertretungen inzwischen mit eigenen Sachkundigen Toller Typ International 14 4 Wüstenschiff mit 63-Meter-Mast Ein zunehmendes Interesse der PMVertretungen und -Tochtergesellschaften an eigenen, gut ausgebildeten Sachkundigen verzeichnet die Putzmeister AG seit Ende 2005 vor allem aus den skandinavischen Ländern sowie aus Polen, Italien und Spanien. Als Grund vermuten Kenner der Branche ein zunehmendes Sicherheitsdenken und Verantwortungsbewusstsein der Betonpumpenbetreiber. Fast 300 Sachkundige hat Putzmeister inzwischen weltweit ausgebildet. 5 14 10 Tu n n e lb a u 17 Auf Raupenfahrwerk im Notstollen Hintergrund 18 8 Vor 20 Jahren erste Großmastpumpe für Tschernobyl ausgeliefert 20 Hochbau 20 Hohe Anforderungen bei der Betonförderung am Burj Dubai 7 17 Bei der Sachkundigenprüfung von Autobetonpumpen werden u.a. alle tragenden, sicherheitsrelevanten Bauteile wie Aufbaurahmen, Abstützungen, Mastbock, Drehsäule, Mastgelenk, Mastarme und Hydrauliksystem (Leitungen, Steuerungen, Ventile, Pumpen) sowie die Funktions- und Bedienelemente (Funkfernsteuerung, Steuerschrank, Kabelbäume) kontrolliert. Die „regelmäßige Überprüfung auf Betriebssicherheit durch einen Sachkundigen“ ist sowohl in der Bedienungsanleitung der Hersteller als auch in der EU-Richtlinie An w e n d u n g 22 BAUMA China auf größerer Ausstellungsfläche Einen deutlichen Anstieg einheimischer und internationaler Aussteller verzeichnet die „BAUMA China“, die inzwischen größte Baumaschinenmesse Südostasiens. Stattfinden wird die Messe auch dieses Jahr (21.– 24.11.2006) wieder im Shanghai New International Expo Centre, allerdings auf einer um 40 % größeren Ausstellungsfläche. Auch Putzmeister, vertreten durch die Tochtergesellschaft PM Shanghai, wird auf dieser wichtigen Baumaschinenmesse vertreten sein und ein breites Spektrum seiner Beton- und Mörtelpumpen, Verteilermaste, Estrichförderer und Hochdruckreiniger präsentieren. Betonnassspritzmaschine für kleine Tunnel- und Stollenquerschnitte „EN 12001“ (Europäische Norm für Förder-, Spritz- und Verteilmaschinen für Beton und Mörtel) vorgeschrieben. Die Überprüfungen dienen vor allem dazu, die Betriebssicherheit sowie die Einsatz- und Lebensdauer der Maschinen zu erhöhen. Aus gutem Grund sollte die Prüfung der Autobetonpumpen von geschulten PMMitarbeitern durchgeführt werden (Herstellerinspektion). Es sind u.a. die maschinenspezifischen Kenntnisse, über die nur der Hersteller verfügt, und die langjährige Erfahrung der Mitarbeiter, die mögliche Mängel in kürzester Zeit aufzeigen können. Und diese Überprüfung geht weit über die normale Unfallverhütungs-Vorschrift hinaus, was sich später vor allem im höheren Wiederverkaufswert der gebrauchten Betonpumpen bemerkbar macht. Hinzu kommt, dass PM-Spezialisten in aller Regel die Möglichkeit haben, anfallende Mängel vor Ort kompetent zu beseitigen und durch den direkten Kontakt zu den Fachleuten im Werk zeit- und kostspielige Umwege vermeiden. 11 Praxis-Tipp 23 Verschleiß am Fallbogen lässt sich minimieren Akademie 24 2 PM 3770 18 9 10 9 Am Bildschirm wird’s verständlicher 3 PM 3770 12 Titelstor y Titelstor y 14 Anspruchsvoll und erfolgreich – Jordaniens größter Betonpumpenbetreiber stellt sich den Herausforderungen Gerade einmal fünf Jahre im Markt und schon Vorbild für die ganze Branche! Die Rede ist von der Jordan Modern Ready Mix Concrete Company (Al Manaseer), die von der Familie Manaseer geleitet wird. Innerhalb kürzester Zeit hat sich das Unternehmen m Nahen Osten über die Grenzen Jordaniens hinaus einen ausgezeichneten Ruf als qualitätsbewusster Betonhersteller mit angeschlossener, hochmoderner Pumpenflotte erworben. „Mit Beton verkaufen wir ein sehr anspruchsvolles Produkt und verlassen uns dabei auf eine Technik, die beim Kunden zu 100 % funktionieren muss,“ bringt Abdul Hakim Al Manaseer, Geschäftsführender Gesellschafter von Al Manaseer, die hoch gestellten Anforderungen auf den Punkt. Beeinflussen kann er die hohe Verfügbarkeit seiner Maschinen und Anlagen im wesentlichen durch drei Faktoren: Durch die grundsätzliche Entscheidung, bei welchen Lieferanten er seine Fahrzeuge und Anlagen bestellt, durch bestens ausgebildetes Personal sowie durch eine vorausschauende Wartung des stark beanspruchten Maschinenparks. Bei den Maschinenherstellern hat sich Al Manaseer für solide Anbieter entschieden. Wichtig ist ihm nicht nur der Preis, sondern auch Service und Verschleißteileversorgung müssen stimmen. Darüber hinaus erwartet er umfassende Trainingsangebote für sein Werkstattpersonal. Die Entscheidung der Familie Manaseer fiel deshalb auf Firmen wie Liebherr (u.a. Mischanlagen und Fahrmischer), Daimler Benz (LKW-Chassis) sowie Putzmeister (Betonpumpen und Verteilermaste). Rund 100 Mio. US $ wurden so in den vergangenen fünf Jahren in Betonmischwerke und ca. 300 Nutzfahrzeuge (Fahrmischer, Silozüge, Kipper, etc.) Der Geschäftsführende Gesellschafter Abdul Hakim Al Manaseer in seinem Büro, im Hintergrund ein Portrait des jordanischen Königs Abdullah Ibn Hussain II Die Abdoun-Brücke gilt zurzeit als eine der spektakulärsten Baustellen Ammans 16 langfristig angelegt. Hinzu kommen mehrere Brecheranlagen, die in den firmeneigenen Steinbrüchen die Betonzuschläge und Sande in jeder gewünschten Korngröße herstellen. Verarbeitet wird ausschließlich gebrochenes Material, in der Regel Granit und Basalt. Hakim Al Manaseer lacht, als er von der Bestellung der Brecher erzählt: „Damit die neuen Anlagen auch wirklich unser extrem hartes Material verarbeiten können und nicht zu schnell verschleißen, haben wir Gesteinsproben zum Hersteller nach Österreich geschickt!“ Der Bauboom in Jordaniens Hauptstadt Amman ist schon lange nicht mehr zu übersehen. Viele der Baustellen beziehen ihren Beton von Al Manaseer, entsprechend oft trifft man auch die Autobetonpumpen des Unternehmens dort an. Neben einheimischen Investoren sind es vor allem Kapitalgeber aus den Golfstaaten und Emigranten aus dem Irak, die im politisch stabilen Haschemitischen Königreich den Bau von Büro- und Appartmentgebäuden finanzieren. Hinzu kommen staatliche Infrastrukturprojekte. Ein Teil der Betonpumpenflotte von Al Manaseer. Im Vordergrund ein älterer M 46-Überkopfrollfalter 13 4 PM 3770 Anspruchsvolles Brückenprojekt Dazu zählt beispielsweise der Bau der vierspurigen Abdoun-Straßenbrücke, die in Amman zwei durch ein Tal getrennte Stadtteile miteinander verbindet. Die neue Schrägseilbrücke ist für Al Manaseer mit einem Betonvolumen von ca. 22.000 m3 zurzeit eines der größten und gleichzeitig anspruchsvollsten Bauvorhaben. Die 425 m lange Abdoun Bridge ist Teil einer Ringstraße. Sie wird auf drei 35 bis 71 m hohen, Y-förmigen Pfeilern vom indischen Generalunternehmen Larson & Toubro Ltd. zusammen mit seinem lokalen Partner Arab Technical Construction Co. errichtet. Baubeginn war Dezember 2002, mit dem Ende der Arbeiten wird im November 2006 gerechnet. Für die einzelnen Bauabschnitte sind sehr unterschiedliche Betonmischungen vorgeschrieben. Die erforderlichen Rezepturen werden von Al Manaseer im eigenen Labor zusammengestellt und entsprechen den Druckfestigkeitsklassen C40/50 bis C55/67. Für einzelne Bauteile wird auf der Baustelle die Betondruckfestigkeit durch Zugabe von Flugasche und Mikrosilica auf Werte bis 100 N/mm2 noch weiter erhöht. Ein Mitarbeiter der städtischen Baubehörde kontrolliert bei jeder Mischercharge das Slumpmaß sowie die Betontemperatur. Erlaubt sind maximal 30 °C. Die Kosten des Projekts belaufen sich auf etwa 16 Mio. US $. 15 Beton der Druckfestigkeitsklasse C100/115 wird hier gepumpt … … und jede Mischercharge kontrolliert 5 PM 3770 Titelstor y Titelstor y 18 Hoher Pumpanteil M 46 als Allrounder Die jordanische Betonproduktion erreichte im Jahr 2005 ein Volumen von etwa 6 Mio. m3, etwa ein Drittel davon wurde mit Betonpumpen eingebaut. Bei Al Manaseer liegt der Anteil des gepumpten Betons mit rund 90 % deutlich höher. Im Normalfall sind die Kosten für das Pumpen im Betonpreis einkalkuliert, extra berechnet wird diese Dienstleistung nur bei Kleinmengen und bei langen Wartezeiten auf den Baustellen. In den Sommermonaten erreicht die Betonproduktion des Unternehmens im Durchschnitt 5.000 m3 pro Tag, in den Wintermonaten sind es etwa 2.500 m3 täglich. Bis auf einen M 28 bestand die Betonpumpenflotte des Unternehmens bis März 2006 ausschließlich aus Maschinen der 30- und 40-Meter-Klasse. Neben einigen M 36 stützt sich der Pumpendienst auf die Baureihe M 46. Dabei ist bei den Großen auf 4-Achs-Chassis gerade ein Generationswechsel zu beobachten: Die M 46-Überkopfrollfalter werden zunehmend ergänzt durch die kompakten Putzmeister 46-MeterMaste mit fünf Armsegmenten in Roll-ZFaltung. Da in Amman die Bebauung mit Auffallend am Betriebsgelände von Al Manaseer, aber auch an den Fahrmischern und Betonpumpen ist die verblüffende Sauberkeit. Nun ist Jordanien nicht gerade wegen hoher Niederschläge und unbegrenzter Wasserreserven bekannt – ganz im Gegenteil. Das Land leidet unter Wassermangel, der aufgrund des steigenden Lebensstandards und des Bevölkerungswachstums in Zukunft vermutlich noch steigen wird. Da der Firmensitz von Al Manaseer jedoch über eine eigene Quelle verfügt und ein verschmutzter Maschinenpark nicht zum Selbstverständnis des Unternehmens passen würde, hat man eine äußerst sparsame mehrspurige LKWWaschanlage installiert. In dieser Anlage werden täglich 50 bis 60 Autobetonpumpen, Fahrmischer und Silozüge gründlich gewaschen. Der Wasserverbrauch ist mit nur 5 bis 8 m3 pro Tag äußerst gering. Denn das Schmutzwasser wird von einer sehr effektiven Wasserrecyclinganlage – eine Eigenentwicklung von Abdul Hakim Al Manaseer – aufbereitet. Im staubigen Amman sind daher die sauberen Al Manaseer-Fahrzeuge schon von weitem zu erkennen. 6 Denn inzwischen hat Jordaniens größter Betonpumpenbetreiber weitere vierzehn Maschinen bei der Putzmeister AG in Auftrag gegeben. Dabei handelt es sich um acht Autobetonpumpen sowie um je drei stationäre Betonpumpen und Verteilermaste. Neben den Typen M 28, M 36 und M 46-5 werden erstmals auch GroßmastBetonpumpen wie der M 52-5 und sogar ein M 63-5 in die Flotte von Al Manaseer aufgenommen. Hakim Al Manaseer: „Auf die Großen freuen wir uns jetzt schon, vor allem auf das neue Flaggschiff M 63!“ 19 Wieder ein Neubau im Zentrum Ammans, auf dem ein M 36 von Al Manaseer anzutreffen ist Vorbeugende Wartung gewährleistet hohe Verfügbarkeit Um in den besonders betriebsamen Sommermonaten Ausfälle von Maschinen zu vermeiden, wird bei Al Manaseer die vorbeugende Wartung ganz groß geschrieben. In regelmäßigen Abständen lassen die beiden Servicetechniker Mohammad Taber und Ali Al-Ayasa nicht nur die typischen Verschleißteile wechseln. Die beiden sowie ihr Kollege Abd Rahim Asfour haben übrigens an den kompakten Fortbildungskursen 17 PM 3770 Ausnahme des eigentlichen Zentrums noch nicht zu dicht ist, übernehmen die kompakten und sehr vielseitig einsetzbaren M 46-5 die Rolle von Universalpumpen. Die Pumpaggregate in seiner Flotte hat Al Manaseer während der vergangenen fünf Jahre weitestgehend standardisiert, es sind fast ausschließlich Betonpumpen mit 2.100 mm Hub, 230 mm Förderzylinder-Durchmesser und einer Förderleistung bis 140 m3/h bzw. 70 bar Betondruck (bei stangenseitigem Betrieb). Erst ab Baujahr 2006 werden einige Maschinen mit dem größeren „16H“-Aggregat ausgestattet. der PM-Akademie teilgenommen, die sie gern verlängert hätten. Sie veranlassen auch, dass in bestimmten Intervallen bei den Fahrmischern und Betonpumpen von Al Manaseer ganze Baugruppen bis auf die letzte Schraube zerlegt werden und – mit neuen Dichtungen und Lagern bestückt – einer neuen Saison unbekümmert entgegensehen. Beispielsweise werden die Hydraulikpumpen in der firmeneigenen Werkstatt mit Reparatur-Kits wieder komplett aufgearbeitet. Nach 1.500 Betriebsstunden erfolgt grundsätzlich eine RundumErneuerung der Maschinen. Verwendet werden ausschließlich original Verschleißund Ersatzteile vom jeweiligen Hersteller sowie hochwertige Hydrauliköle. Die gängigsten Verschleißteile hält Al Manaseer am eigenen Lager vorrätig. Auf die Putzmeister-Teileversorgung lässt Mohammad Taber nichts kommen: „Wenn es sein muss, ist die Bestellung aus Deutschland innerhalb von zwei, drei Tagen hier, einschließlich Verzollung!“ Da den LKW im Straßenverkehr und auf den Baustellen nichts geschenkt wird, kommt es auch mal vor, dass komplette Fahrerhäuser ausgewechselt werden oder einer vier Jahre alten Autobetonpumpe ein neues Trägerchassis verordnet wird. Die Räumlichkeiten, die Werkzeuge und ein hervorragend ausgebildetes Werkstattpersonal stehen bei Al Manaseer für diese Arbeiten jederzeit zur Verfügung. Nach 1.500 Betriebsstunden werden die Autobetonpumpen in der eigenen Werkstatt weitestgehend zerlegt und rundum erneuert 20 Die neuen M 46 „Fünflinge“ lösen bei Al Manaseer inzwischen die älteren „Vierlinge“ ab 7 PM 3770 Titelstor y Technik 23 Hochbauprojekte kommen Traditionell erreichen die Gebäude in Amman selten mehr als eine Höhe von fünf oder sechs Stockwerken. Dies ist einer der Gründe, weshalb die Stadt bei Besuchern einen relativ weitläufigen Eindruck hinterlässt. Erst vor kurzem wurden die entsprechenden baurechtlichen Bestimmungen gelockert und höhere Geschosszahlen erlaubt. Inzwischen liegen der Stadtverwaltung über zwanzig Anträge zur Genehmigung von Hochhausprojekten vor, ein Teil ist bereits bewilligt. Auch Al Manaseer wird sich bei mehreren dieser Projekte an der Betonhochförderung beteiligen. Vor diesem Hintergrund setzt das Unternehmen zum ersten Mal seit seiner Gründung stationäre Betonpumpen und Verteilermaste ein. Unterstützt wird es dabei vom Putzmeister After Sales & Parts Service (APS), der zur Einweisung der BSA 2110 HP-D, zum Aufstellen der Stationärmaste MX 28 T sowie zum sachgerechten Installieren der Förderleitung einen Kundendiensttechniker vor Ort schicken wird. Nachwuchs-Maschinisten werden systematisch geschult Zurzeit beschäftigt Al Manaseer etwa 550 Mitarbeiter. Die Bezahlung setzt sich zusammen aus einem fixen Monatsgehalt plus Bonus. Bei den Fahrern der Mischer und Betonpumpen honoriert Al Manaseer zusätzlich die schnelle und saubere Abwicklung der Aufträge sowie die Pflege der Fahrzeuge. Der ständig steigende Bedarf an qualifizierten Maschinisten wird überwiegend durch Absolventen von Berufsschulen gedeckt, die noch vor ihrem Abschluss angeworben werden und dann bei Daimler Benz ein Training durchlaufen (denn alle Nutzfahrzeuge sind auf Chassis dieses Herstellers aufgebaut). Ihr Gehalt wird während dieser Zeit von der Firma Al Manaseer übernommen. Bevor ein neuer Maschinist „seine“ Betonpumpe übernimmt, muss er grundsätzlich zwei Jahre bei einem erfahren Kollegen mitfahren und als Assistent praktische Erfahrungen im Aufstellen, Bedienen, Reinigen und Pflegen einer Betonpumpe sammeln. Jordanien – Land und Leute Das Haschemitische Königreich Jordanien besteht mit einer Fläche von ca. 92.000 km2 zum größten Teil aus Steppen- und Wüstenlandschaften. Die Kernregion bildet ein von tiefen Tälern (Wadi) zerschnittenes Hochplateau. Im Westen fällt das Tafelland am Toten Meer bis zu 395 m unter den Meeresspiegel steil ab. Tiefe Schluchten und bis zu 1.500 m hohe Berge sind typisch für den Süden des Landes. Etwa 70 % der rund 5,6 Millionen Einwohner (2004) lebt in Städten, bei ca. 5 % der Bevölkerung handelt es sich um nomadisierende Beduinen. Der israelisch-palästinensische Konflikt, die Krise im Irak und die permanente Wasserknappheit behindern in Jordanien die wirtschaftliche Entwicklung. Dennoch verzeichnete das Land im Jahr 2005 einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts von über 7 %. Dem relativ hohen Haushaltsdefizit begegnet die Regierung inzwischen mit drastischen Subventionskürzungen und Anhebung der Verbrauchssteuern. Jordanien versteht sich zunehmend als wirtschaftliche Drehscheibe für den Irak. Finanzdienstleistungen, Handel und Transporte spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Neben dem Tourismus ist der Export von Phosphat und Pottasche sowie landwirtschaftlichen Produkten, Textilien und Pharmazeutika von Bedeutung. 1923 übernahm Amman als Hauptstadt des Haschemitischen Emirats Transjordanien die Rolle der alten osmanischen Gouverneursstadt Salt. Die Stadt erstreckt sich über mehr als 20 Hügel und dazwischen liegende Täler. Die Gebäude sind meist neueren Baujahrs. Auffallend sind die fast weißen, sehr freundlich wirkenden Fassaden der Häuser aus vorgehängten hellen Kalksteinplatten, die übrigens gesetzlich vorgeschrieben sind. Zu einem starken Anstieg der Bevölkerungszahl kam es zunächst 1948 nach der Staatsgründung Israels. Einen weiteren Zuwachs verzeichnete man 1967 nach dem SechsTage-Krieg und 1991, als nach dem ersten Irak-Krieg eine neue Welle von Jordaniern und Palästinensern aus den Golfstaaten zurückkehrte. Heute zählt Amman etwa 1,2 Millionen Einwohner. 21 22 „Geht nicht!“ – gibt’s nicht! Simulation der Mastführung 24 25 Schwer zugängliche Schalungen können für jeden Pumpenfahrer ein Problem sein, und ungünstig gelegene Abschnitte lassen sich oft nur mit Schläuchen betonieren. Doch wer eine Autobetonpumpe mit hoch beweglichem Verteilermast fährt, der kann mitunter sogar zaubern! Diesen Eindruck konnte man gewinnen, als der M 31-5 des tschechischen Pumpendienstes Zapa Beton unter dem neuen Freizeitzentrum „Novo Plaza“ an der Prager Novodvorská-Straße den Boden eines Tiefgaragengeschosses betonierte. Möglich war der Einsatz nur aufgrund der besonderen Mastkinematik des auch als „Hallenmeister“ bekannten M 31 „Fünflings“. Ohne Reichweite zu verschenken stellten Pumpenfahrer Martin Zderardička mit seinem Kollegen seine Maschine unmittelbar neben dem Gebäude auf, hob das Armpaket an und fädelte den Verteilermast durch eine Öffnung unter dem Hochpaterre in die Tiefgarage ein. Einfädeln des großen „Hallenmeisters“ 26 Wie kommt der Mast in Position? Während Arm A und B leicht angewinkelt in Position gebracht wurden, blieben die letzten drei Mastarme horizontal gestreckt. Die Mastspitze hatte Pumpenfahrer Zderardička auf dem Boden aufgelegt und den Endschlauch mit Hilfe einer Reduzierung gegen eine Schlauchverlängerung ausgewechselt. Die mitgeführten 25 Schläuche à 4 m Länge (DN 100) an Bord des M 31-5 hätten auf dieser Baustelle vermutlich noch zur Betonförderung auf eine zweite und dritte Parkebene ausgereicht! Am Tag unseres Besuches wurden ca. 200 m3 Beton abschnittsweise in 18 m breiten Feldern eingebaut. Neben dem Hauptsitz in Amman verfügt das Unternehmen noch über weitere Betonmischanlagen mit angeschlossenem Pumpendienst im Nordosten und Westen der jordanischen Hauptstadt. Hinzu kommt ein neues Werk in Aqaba am Roten Meer, das sich inzwischen zu einem weiteren wichtigen Handels- und Touristikzentrum entwickelt hat. Die Inbetriebnahme ist für den Sommer 2006 geplant. 8 PM 3770 Das kann nicht jeder – der gestreckte Betonverteilermast M 31-5 in dem nur etwa 2,8 m hohen Parkgeschoss 9 PM 3770 Technik Toller Typ Der neue M 42-5 findet zunehmend Freunde im In- und Ausland. Erstmals vorgestellt im Herbst 2005, hat der kleine „Fünfling“ in der 40-Meter-Klasse bereits zwei Messeauftritte mit Bravour bestanden – die SAIE in Bologna und die INTERMAT in Paris. In Nordrhein- Technik beengt zu, in Höhe der Schalung steht ein Kran im Weg. Die geringe Abstützbreite von nur 7,9 m (vorn und hinten) kommt mit der knappen Stellfläche jedoch aus, und der Kran wird einfach links und rechts mit dem 5-armigen Verteilermast umfahren. Der Bauleiter freut sich aber fast noch mehr über den pneumatischen Endschlauchverschluss („Shut-Off“-Ventil) mit dem die Häbel-Pumpe ausgestattet ist: „Wenn der Mast verfahren wird, kleckert nichts mehr über die Bewehrung oder die frisch betonierten Schalungsabschnitte!“ 29 30 EOC spart Kraftstoff Mit der „Ergonic® Output Control” (EOC) hat Putzmeister eine Steuerung zum optimierten kraftstoffsparenden Betrieb von Betonpumpen entwickelt. Sobald der Maschinist an seiner Funkfernsteuerung eine gewünschte Fördermenge eingestellt hat, regelt das EOC-Kraftstoffmanagement automa- 31 27 Westfalen haben fast zeitgleich zwei benachbarte Betonpumpendienste ihren Motordrehzahl (U/min) 2000 Kein Kleckern mehr! kompakten M 42-5 in Dienst genommen. Das pneumatisch gesteuerte EndschlauchVerschlussventil verhindert Verschmutzungen von Baustellen und ihrer Umgebung durch nachtropfenden Beton, z.B. beim Schwenken des Mastes über Schalungen, Gebäudedächer, parkende Fahrzeuge oder Gehwege hinweg. Es erspart zeitraubende Reinigungsarbeiten und vermeidet kostspielige Regressforderungen. Das Absperrventil besteht aus einer doppelwandigen VollgummiManschette, die über den Endschlauch geschoben und von einem Fangseil an der Mastspitze gehalten wird. Beim Beaufschlagen mit Druckluft drückt die Auf einigen der ersten Baustellen haben wir die Maschinen begleitet. Hochbau: In Neunkirchen wird an diesem Morgen der neue M 42-5 vom Betonpumpendienst Häbel (Siegen) benötigt, um 150 m3 Beton auf die dritte Geschossdecke eines geplanten Seniorenwohnheims zu fördern. Die Baustelle der Dickopf-Bau GmbH & Co. KG befindet sich im Zentrum der Kleinstadt. Am Boden geht es äußerst tisch die dazu erforderliche MindestMotordrehzahl ein. Bei Bedarf lässt sich dieser Wert jederzeit von Hand „überfahren“ und höhere bzw. niedrigere Drehzahlen einstellen. Mit EOC verringert sich nicht nur der Dieselverbrauch bei Betonpumpen, sondern auch der Geräuschpegel und Verschleiß der Maschinen. Manschette den Endschlauch fest zusammen. Einmal installiert wird die „ShutOff“-Vorrichtung über die Funkfernsteuerung automatisch betätigt: Sobald der Maschinist den Befehl „Pumpe EIN“ gibt, öffnet sich das Ventil und nach einer kurzen Verzögerungsphase beginnt die Betonförderung. Das eingebaute Zeitverzögerungsrelais verhindert, dass die Betonförderung gegen das noch geschlossene Absperrventil erfolgen kann. Beim Befehl „Pumpe AUS“ hingegen wird nicht nur die Betonpumpe abgeschaltet, sondern es erfolgt auch gleichzeitig das sofortige Schließen des Quetschventils. Ungünstiger Drehzahlbereich wird von der EOC nicht angesteuert. 1500 Bsp.: Soll-Drehzahl 1300 U/min 1000 850 500 0 Stellung Knopf „Fördermenge“ 0 entspricht Fördermenge m3/h 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 16 32 48 64 80 96 112 128 144 160 Bsp.: 16 H (160 m3/h max. Fördermenge) Motordrehzahl, von EOC gesteuert Fördermenge Die Perspektive täuscht – beim M 42-5 beträgt die Abstützbreite vorn und hinten nur 7,9 m Mit Roll-Z-Faltung passt sich der M 42-5-Verteilermast flexibel an die Gebäudehöhen und Geschossflächen an 28 32 Wohnungsbau: Am Nachmittag hat der M 42-5 eine weitere Baustellen im rund 40 km entfernten Hilchenbach. Die Straßen im Siegerland sind kurvenreich und teilweise steil, die durchfahrenen Ortschaften eng bebaut. Maschinist Heinrich Gräb liegt der kompakte „Fünfling“ (Radstand nur 5,5 m, Gesamtlänge unter 12 m und kein Überhang!) sicher in der Hand. Nach seiner Einschätzung ist der DB Actros 3241 trotz etwas stärkerer Motorisierung im Kraftstoffverbrauch günstiger als der bisherige Actros 3240, das Trägerfahrzeug seines alten M 42-4. Am günstigeren Dieselverbrauch während des Pumpbetriebs hat aber vor allem das Putzmeister Ergonic®Modul EOC einen erheblichen Anteil. Wie am Vormittag muss der M 42 „Fünfling“ hoch und weit reichen, um die weitläufige Deckenschalung eines Mehrfamilienhauses zu betonieren. 10 PM 3770 Kurvenreiche Anfahrten, enge Dorfstraßen und wenig Fläche zum Aufstellen – der kleine „Fünfling“ in der 40-Meter-Klasse macht seinem Maschinisten auch dann noch Freude 11 PM 3770 35 Technik 33 Hallenbau: Tiefbau: Am nächsten Tag ist die Maschine bestellt, um 270 m3 Industrieboden in einem riesigen Hallenkomplex einzubauen. Um Zeit und Kosten zu sparen, verzichtet die Bauleitung auf eine aufwändige Bewehrung. Stattdessen liefert das Mischwerk Beton mit 25 kg/m3 Stahlfaseranteil, der jetzt gepumpt wird. Insgesamt werden von den Häbel-Betonpumpen in dem zukünftigen Auslieferungslager einer großen Lebensmittelkette rund 8.000 m3 Stahlfaserbeton gefördert. Weder die Stahlnadeln im Beton, noch die geringe Höhe unter dem Hallendach (weniger als 9 m) stellen ein Problem dar. Denn bei nur 8,6 m Ausfalthöhe lässt sich der M 42 „Fünfling“ bequem in Position bringen. Lediglich beim Anstellen des A-Arms unter den mächtigen Deckenträgern ist vom Maschinisten erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich. Faszinierend ist der große Arbeitsbereich des 42-MeterMastes in Roll-Z-Faltung, der ohne Umsetzen und völlig unbeeindruckt von den Platzverhältnissen in der Halle riesige Schalungsabschnitte abfahren und betonieren kann. Rund 70 km Luftlinie entfernt hat die Hochtief Construction AG in Bonn den Auftrag zum Bau von vier U-förmigen Bürogebäuden. Rund 33.000 m3 Beton werden hier verbaut. Den Auftrag zum Pumpen hat der Mock & Thörmer Betonpumpendienst (MTB) mit Sitz in Elsdorf (Köln). Zur MTB-Flotte zählen vier PutzmeisterBetonpumpen: ein M 28-4, zwei M 36-4 sowie ein ganz neuer M 42-5. Mit dem MTB-Flaggschiff pumpt Maschinist Rico Lemm seit 7 Uhr am Morgen eine Fahrmischerladung nach der andern in einen Abschnitt der Bodenplatte. Vom Verteilermast wird auf dieser Baustelle vor allem maximale horizontale Reichweite erwartet. Aber noch ein weiterer Aspekt kommt hinzu: Um die Transporte der Baustellenkräne nicht zu behindern, sollte der Mast beim Betonieren zum Rande der Baugrube hin möglichst so flach geführt und gefaltet werden, dass der Bereich über der Maschine frei bleibt und der Mast keinen hohen Bogen beschreibt. Dank Roll-ZFaltung gelingt dies Pumpenfahrer Rico Lemm bei seinem M 42-5 mühelos. Maschinist Heinrich Gräb freut sich über diesen Hallenauftritt … Hallenbetonage mit dem M 42-5 bei 9 m Deckenhöhe – ohne Umsetzen verfügt der flexible Betonverteilermast über einen unglaublichen Arbeitsbereich 36 Betonage einer großen Bodenplatten mit dem M 42-5 von MTB 34 37 Auch enge Baustraßen, wie hier in einem neuen Kraftwerk bei Köln, bieten dem M 42-5 noch ausreichend Abstützfläche Industriebau: 12 PM 3770 Wir treffen Mann und Maschine am nächsten Tag wieder auf dem Gelände des Industrieparks Hürth-Knapsack bei Köln. Hier errichtet der norwegische Energiekonzern Statkraft ein modernes Gas- und Dampfkraftwerk der 800 MW-Klasse. Das neue Kraftwerk gilt mit einem Wirkungsgrad von über 57 % als hocheffizient und besonders umweltverträglich. Heute beto- niert hier der neue M 42-5 vom Pumpendienst MTB die Decke eines Nebengebäudes. Kein spektakulärer Job, sondern eben Alltag. Wie man ihn übrigens oft antrifft, wenn eine universell einsetzbare Autobetonpumpe mit vernünftigem Arbeitsbereich und flexibler Mastkinematik auf schmaler Baustraße aufgestellt wird, z.B. wie hier zwischen bebauten Grundstücken und Containern. 13 PM 3770 International 39 40 Wüstenschiff mit 63-Meter-Mast Die größte Autobetonpumpe, die jemals in ein arabisches Land ausgeliefert wurde, ist seit Februar 2006 in Riyadh im Einsatz. Eigentümer des neuen M 63-5 ist der langjährige PM-Kunde Al Bustan, der im Einzugsgebiet der saudi-arabischen Hauptstadt zahlreiche Baustellen mit Frischbeton beliefert und einen eigenen Pumpendienst anbietet. Mit der neuen, hochmodernen Großmastpumpe hat Al Bustan inzwischen seine Marktstellung deutlich verstärkt. Auf der Arabischen Halbinsel gilt Al Bustan in der Betonbranche als ungewöhnlich schnell wachsendes Unternehmen. Vor allem in den vergangenen fünf Jahren hat Geschäftsführer Abdul Aziz Bin Saed, Sohn des Firmengründers Mohamad Bin Saed, den nach ISO 9001 zertifizierten Familienbetrieb kontinuierlich erweitert. Gegründet wurde das Unternehmen 1982. Neben drei Betonmischanlagen und einer Flotte von 60 Fahrmischern betreibt Al Bustan heute 16 Autobetonpumpen. Al Bustan-Geschäftsführer Abdul Aziz Bin Saed und sein Vater Mohamad Bin Saed, der die Firma in den 70er Jahren gründete Mastlänge ist den Gebäudegrößen angepasst Bis Anfang 2006 führten drei Putzmeister M 52-5 die Betonpumpenflotte an, dann erhielt Al Bustan ein noch größeres Flaggschiff: In kräftigem Rot lackiert macht die neue Großmastpumpe M 63-5 selbst bei zusammengelegtem Verteilermast schon von weitem Eindruck. Noch imposanter gestalten sich die Auftritte auf den Baustellen. Bei der in Saudi Arabien häufig anzutreffenden Gebäudehöhe von sieben bis acht Etagen reichen in der Regel die ersten beiden Mastarme aus, um die Bauwerkshöhe zu erreichen. Die restliche Mastlänge – es sind fast 40 m – können zum Betonverteilen auf der Fläche genutzt werden. Weniger häufig anzutreffen – aber es werden zunehmend mehr – sind die 20-stöckigen Wohn- und Bürohäuser in der saudischen Hauptstadt. Selbst bei deren Bauhöhen von rund 60 m reicht die Mastspitze des M 63 von Al Bustan über die oberste Geschossdecke hinaus. Hohe jährliche Pumpleistung Um wenigstens während einiger Stunden der sengenden Hitze zu entgehen, ist auf vielen Baustellen von Riyadh bereits morgens um 5 Uhr Pumpbeginn. Auch die etwas kühleren Nachtstunden werden oft für den Betoneinbau genutzt, mitunter bis in die frühen Morgenstunden des neuen Tages hinein. Aufgrund der vielen Betriebsstunden liegen auch die Pumpleistungen der Maschinen entsprechend hoch: Jeder der Al Bustan M 52-Großmastpumpen fördert und verteilt durchschnittlich 50.000 m3 Beton pro Jahr. Ein starkes Stück: Das „20H“-Aggregat 38 Dass Al Bustan seinen neuen M 63-5 nicht nur als Aushängeschild des Unternehmens sieht, sondern auch intensiv einsetzen wird, macht ein Blick auf das „20H“-Pumpaggregat deutlich. Mit einer Förderleistung von 200 m3/h (max./theor.) ist die Maschine geradezu prädestiniert für den Einbau großer Betonmengen. Mit der Entscheidung für Förderzylinder mit 280 mm Durchmesser bietet die Betonpumpe beste Vorraussetzungen, um bei möglichst geringer Kolbengeschwindigkeit mit wenigen Kolbenhüben und RohrweichenUmschaltungen das zu pumpende Betonvolumen zu fördern. Honoriert wird diese Investitionsentscheidung mit einem verbesserten Ansaugverhalten auf Grund der großen Zylinderquerschnitte, mit niedrigerem Verschleiß am Pumpaggregat und einer insgesamt größeren Laufruhe der gesamten Maschine. Neben der EBC-Maststeuerung und dem verbrauchsmindernden EOC-Kraftsstoffmanagement ist der M 63 von Al Bustan noch mit zwei weiteren interessanten Ergonic®-Modulen ausgestattet. 14 PM 3770 M 63-Großmastpumpe auf Großbaustelle Dabei handelt es sich um das „Ergonic® Pump System“ (EPS), mit dem der Maschinist die dem jeweiligen Einsatz angepassten maximale Pumpdrücke und Fördermengen vorgeben kann, sowie den „Ergonic® Tele Service“ (ETS). PM-Teleservice ermöglicht Ferndiagnose Der Putzmeister „Ergonic® Tele Service“ übernimmt beim M 65-5 im fernen Riyadh die Ferndiagnose von Betriebsdaten und die Parametrierung von Steuerungen. Dazu registrieren Sensoren an zahlreichen Mess41 stellen die wesentlichen Maschinendaten und Betriebszustände. Erfasst werden z.B. Angaben über Ölmengen, Öltemperatur, Ölqualität, Motordrehzahl, Ein/Aus der Pumpe, Winkel- und Wegmesser für die EBC-Steuerung, Um- und Rücksteuersignale, Hydraulikdrücke, Verschleißmesswerte etc. Die Übermittlung dieser Parameter erfolgt per GSM-Datenfernübertragung (GSM: Global System for Mobile Communications). Empfangen können diese Informationen die Serviceabteilung der saudi-arabischen PutzmeisterVertretung Medco im 15 Autostunden westlich gelegenen Jeddah sowie der PMKundendienst im über 5.000 km entfernten Aichtal. Im Falle einer Störung kann dem Pumpenfahrer in der Regel schon an Hand dieser Bildschirminformationen sofort geholfen werden, ohne dass Servicepersonal persönlich vor Ort sein muss. Mit dem ETS-Modul sind übrigens alle PutzmeisterGroßmastpumpen der 60-Meter-Klasse serienmäßig ausgestattet. Per Teleservice kann die Serviceabteilung der jeweiligen PM-Vertretung im Land bzw. der PM-Kundendienst in Aichtal wichtige Maschinendaten und Betriebsdaten der Betonpumpen am Monitor ablesen 15 PM 3770 International Tu n ne lb a u Fitte Maschinisten Arabische Besonderheiten Noch bevor die neue Großmastpumpe M 63-5 von Medco an Al Bustan übergeben wurde, beherrschten die in Zukunft verantwortlichen Maschinisten Sayed Abdul Rasheed und Jovan Charez Munoz sowie ihre Helfer Pothieddy Nagendra Rao und Usman Khan bereits die Bedienung des neuen Flaggschiffs. Denn schon Wochen vor Übergabe hatte Werkstattleiter James Hariega Ali el Rafiq regelrechte „Trockenübungen“ mit Meterstab und Zeichenblock abgehalten. Dabei wurde das Aufstellen sowie das Aus- und Einfalten des großen „Fünflings“ so intensiv trainiert, dass die Maschinisten den Großmast fast schon mit geschlossenen Augen steuern konnten. PM-Servicetechniker, die die Einweisung eigentlich übernehmen wollten, waren jedenfalls über das Können und die Geschicklichkeit der Pumpenfahrer des ersten arabischen M 63 angenehm überrascht. Während die Al Bustan-Betonpumpen normalerweise nachts und an den Wochenenden unter freiem Himmel auf dem Firmengelände abgestellt werden, erfährt die neue Großmastpumpe eine Vorzugsbehandlung. So ließ es sich Geschäftsführer Abdul Aziz Bin Saed nicht nehmen, für sein bestes Pferd im Stall eine eigene Garage bauen zu lassen. Und damit nicht genug der Fürsorge, denn – so ist zu erfahren – eine Klimaanlage wird noch nachgerüstet … Neben den extremen Belastungen aufgrund der hohen sommerlichen Temperaturen und des sich überall festsetzenden Feinstaubs, haben die Betonpumpen in Saudi-Arabien wie auch in den Nachbarstaaten noch mit einer weiteren Herausforderung zu kämpfen – dem Mangel an Reinigungswasser in Trinkwasserqualität. Oft steht auf dem Betriebsgelände der Pumpendienste nur salzhaltiges Brackwasser zur Verfügung, an den Küsten schlimmstenfalls auch nur Meerwasser. Aufgrund der Kunststofftanks bei den modernen PM-Autobetonpumpen ist Korrosion zwar kein Thema. Aber das Nachfüllen der Wassertanks ist auf den Baustellen oft nicht möglich, d.h. die Fahrer müssen spätestens nach dem dritten Einsatz wieder zurück ins Depot – und das kostet Zeit. 42 43 Wie in vielen arabischen Ländern üblich, ist auch die neue Al BustanGroßmastpumpe grundsätzlich mit zwei Maschinisten besetzt. Offiziell ist der eine als Fahrer, der andere als Helfer eingestellt. In der Praxis gibt es diese Trennung jedoch meist nicht – beide fühlen sich in hohem Maße verantwortlich für die anvertraute Maschine, sind mit ihrer Bedienung vertraut und achten auf regelmäßige Wartung. Oft sind es Fahrer aus Ägypten, Indien, Pakistan oder von den Philippinen, die auf den Autobetonpumpen arbeiten und von der jeweiligen Putzmeister-Vertretung geschult werden – immer wieder auch unterstützt von der PM-Akademie. Auf Raupenfahrwerk im Notstollen 45 Um die Sicherheit im 2,3 km langen Heslacher Tunnel zu erhöhen, wird seit Januar 2005 parallel zur zweispurigen BSA auf ein 6 m langes Förderband übergibt. Dieses Band übernimmt auf den letzten Metern den Betontransport und die Übergabe in den Pumpentrichter. Röhre ein Fußgänger-Fluchtstollen gebaut. Aufgrund des kleinen Querschnitts ist für den Betoneinbau eine unkonventionelle Lösung erforderlich. Innerhalb der Schalung weist der Fluchtstollen einen Querschnitt von nur ca. 10 m3 auf. Für das ausführende Bauunternehmen Baresel GmbH kommen deshalb für den Betoneinbau nur kompakte und relativ schmal bauende Maschinen in Betracht. Eine Putzmeister-Betonpumpe BSA 1005-D GRF, aufgebaut auf einem nur ca. 1,7 m breiten Raupenfahrwerk, erfüllte bei einer Höhe von unter 2,4 m diese Anforderungen. Dank des Raupenfahrgestells ist die Maschine selbst fahrend und kann jederzeit ihre Position den Baufortschritten anpassen. Der Betontransport von außerhalb des Notstollens zur BSA-Betonpumpe erfolgt mit einem 2,5 m3 fassenden Dumper, der das Material unmittelbar vor der Raupen- Blocklängen von 8 m Blick auf die Schalung und die am Boden verlegten Betonschläuche Bei der Herstellung der Sohle werden durchschnittlich zwei Sohlblöcke à 18 m3 pro Tag betoniert, bei der Gewölbebetonage wird täglich ein Block (ca. 30 m3) fertig gestellt. Die Blocklänge beträgt etwa 8 m. Die Betonförderung zur Einbaustelle erfolgt zunächst durch eine ca. 6 m lange Rohrleitung, die unterhalb der Betonpumpe und oberhalb des Raupenfahrwerks geführt wird, und die man mit einem 3-MeterRohrstück verlängert hat. Daran angeschlossen haben die Baresel-Mitarbeiter eine 6-Meter-Schlauchleitung, die sich am anderen Ende Y-förmig in zwei Leitungsstränge gabelt. Die beiden Leitungen führen zu Schalungsstutzen und werden abwechselnd mit Beton beschickt. Ein Schlagschieber unterbindet dabei den Betonfluss in die gerade nicht benötigte Zuleitung. Zur Reinigung bewegt sich die Raupen-BSA mit etwa Schrittgeschwindigkeit auf eigenem Fahrwerk vor das Tunnelportal. Der Heslacher Tunnel verbindet im Zuge der Bundesstrasse B14 die Stuttgarter City mit der Autobahn A8 im Südwesten der Stadt. Mit ca. 48.000 Fahrzeugen pro Tag gilt dieser unterirdische Zubringer als außerordentlich stark befahrene Tunnelstrecke. Um im Falle eines Unfalls den Fahrzeugpassagieren eine Fluchtmöglichkeit zu bieten, war die Nachrüstung des Stollens notwendig geworden. Er besteht aus dem im Zuge des Heslach-Tunnels bereits vor Jahren gebauten 415 m langen Fluchtstollen I West und dem neu erstellten 410 m langen Fluchtstollen I Ost. Beide Abschnitte sind durch mehrere Querschläge mit dem Haupttunnel verbunden. 44 46 In einer Zeitungsannonce stellt Al Bustan sein neues Flaggschiff vor. Oben im Bild Sayed Abdul Rasheed, einer der M 63 Maschinisten 16 PM 3770 Nur 1,7 m in der Breite misst die PM-Betonpumpe auf Raupenfahrwerk, die nach der Betonage mit eigenem Antrieb wieder aus dem Tunnel fährt Ein Förderband übergibt den Beton in den Trichter der Raupen-BSA 17 PM 3770 Hintergrund 50 Vor 20 Jahren erste Großmastpumpe für Tschernobyl ausgeliefert Hinzu kamen drei stationäre HochdruckBetonpumpen. Sie hatten – so war später zu erfahren – die Aufgabe, einige der Autobetonpumpen über Rohrleitungen aus der Ferne zu beschicken und Beton für eine 2,5 m mächtige Schutzplatte unter den Reaktorblock zu fördern. Im April 2006 wurde weltweit an die Maschinist Baschir bedankt sich Katastrophe von Tschernobyl erinnert, wo 48 vor zwanzig Jahren der vierte Reaktorblock des Atomkraftwerks außer Kontrolle geriet: Brennstäbe überhitzten und schmolzen zusammen und große Mengen radioaktiver Spaltprodukte gelangten in die Atmosphäre. Die Verantwortlichen hatten damals nicht viel Zeit zum Ausarbeiten komplexer, nachträglicher Schutzvorrichtungen. Stattdessen musste schnell gehandelt werden, um eine der Folgen der Katastrophe – die Verseuchung riesiger Erstmals wurden Autobetonpumpen mit Bleischutzhaube und Videosteuerung ausgestattet Landflächen – einzudämmen. Auch Putzmeister-Betonpumpen hatten daran ihren Anteil, ihre Auslieferung begann Ende Juni 1986, ziemlich genau vor zwanzig Jahren. Durch den Abwurf von ca. 5.000 t Sand, Ton und Blei aus Hubschraubern gelang es in den ersten Wochen nach dem Unglück, die aus dem Reaktorblock austretende Hitze einzudämmen und die gefährliche Strahlung zu absorbieren. Durch Einleiten von Stickstoff wurde der Graphitbrand schließlich gelöscht und das Austreten des radioaktiven Materials gebremst. Im Frühsommer 1986 unterzeichneten die zuständige Abteilung im sowjetischen Außenhandelsministerium und Putzmeister einen Vertrag über die Lieferung von zehn Großmast-Autobetonpumpen des Typs M 50-4 und M 52-5, die größten damals verfügbaren Autobetonpumpen, mit „Spezialausstattung“. Zu den Extras zählten pro Maschine zwei schwenkbare Videokameras, die am hinteren linken Stützbein und an der Mastspitze angebracht waren. Damit wollte man das Befüllen des Trichters sowie den eigentlichen Betoneinbau aus der Ferne beobachten. Außerdem musste gewährleistet werden, dass sich die Autobetonpumpen noch aus 600 bis 800 m Entfernung per Funk- und per Kabelfernsteuerung bedienen ließen. Darüber hinaus sollte auch vom Fahrerhaus aus die Bedienung und Beobachtung der Maschinen möglich sein – anstelle des Beifahrersitzes wurde ein Monitor installiert. 47 Sonderausstattung gegen die Strahlung Die Sonderausstattung umfasste bei vier Maschinen zusätzlich noch eine Bleihaube (Gewicht ca. 4 t) zum Schutze des Führerhauses vor Strahlung. Bei aufgesetztem Bleimantel konnte der Fahrer die Kabine nur über eine extra ins Dach geschnittene Luke betreten. Vier kleine, schießschachtartige Fenster ermöglichten die Sicht nach vorne und zur Seite. Auch hier wurde dem Strahlenschutz mit einer Bleiverglasung Rechnung getragen, die empfindliche Optik der Videokameras wurde ähnlich geschützt. Bereits Ende Juni verließen die ersten beiden Maschinen das PM-Werk. Möglich wurde die prompte Auslieferung u.a. durch die Bereitschaft mehrerer Kunden, die eigentlich für sie bestimmten Maschinen bzw. die von ihnen bestellten 5-AchsChassis zur Verfügung zu stellen. Aber auch viele PM-Mitarbeiter arbeiteten bis tief in die Nacht, standen an Wochenenden parat und verschoben ihren geplanten Jahresurlaub. Die letzten GroßmastBetonpumpen dieser Bestellung wurden schließlich im September 1986 übergeben. 49 18 PM 3770 Die PM-Großmastpumpen wurden entweder aus mehreren hundert Meter Entfernung von stationären Betonpumpen beschickt oder – wie hier – direkt von Fahrmischern Maschinist Haertdinov Baschir vor seinem M 52-5 (Foto: Baschir) Zwanzig Jahre später erreichte die PM AG eine E-mail von Haertdinov Baschir, einem der Fahrer der Großmast-Betonpumpen in Tschernobyl. Hier die fast wörtliche Übersetzung: „Seid gegrüßt!!! Es schreibt Euch Haertdinov Baschir, der an der Beseitigung der Havarie im Atomkraftwerk Tschernobyl teilgenommen hat. Ich habe mich entschieden, den Brief aus Dank anlässlich des 20. Jahrestags des Unglücks von Tschernobyl zu schreiben. Ich habe als Fahrer Eurer Autobetonpumpe gearbeitet und Beton in den Bereich des 4. Blocks des Atomkraftwerks gefördert, in dem sich das Unglück ereignete. Dank Eurer „Putzmeister“ Technik haben wir diesen gefährlichen Unfall beseitigt. Eure Betonpumpen haben non-stop gearbeitet, rund um die Uhr. Sie wurden nur ausgeschaltet, um den Ölstand im Motor zu überprüfen. Zur Bestätigung meiner Worte schicke ich Ihnen die Fotos. Noch einmal Euch ein großes Dankeschön für Eure Technik!!!“ Wie inzwischen zu erfahren war, kamen mit den PM-Betonpumpen etwa zwanzig erfahrene Maschinisten mit nach Tschernobyl. Sie schulten 80 weitere Fahrer in der Bedienung der Maschinen. In unmittelbarer Nähe des verunglückten Reaktorgebäudes war ein Aufenthalt von max. zwei Stunden erlaubt. Dann mussten die Liquidatoren zurück in ein etwa 160 km entferntes Erholungsheim. Inzwischen ist der Betonmantel brüchig geworden, Stahlträger rosten, Wände drohen einzustürzen und durch Risse dringt Regenwasser ins Innere. Tagtäglich sind auch heute noch 120 Arbeiter (eine andere Quelle spricht von „Hunderten“) dabei, das Gebäude so gut es geht zu stabilisieren. Die Pläne für den Bau einer „Sicheren Hülle“ liegen vor. Sie sehen eine riesige, 100 m hohe Bogenkonstruktion vor, die sich über 250 m weit erstreckt. Wegen der hohen Strahlung unmittelbar am Sarkophag wird das Gewölbe in einiger Entfernung errichtet und in Teilen auf Teflonschienen über den Unglücksreaktor geschoben. Als Beginn der Bauarbeiten ist der Herbst 2006 im Gespräch, fertig gestellt werden könnte der „neue, sichere Einschluss“ schon 2009. Großmast-Autobetonpumpen befüllen die pyramidisch angeordneten Stahlformen der Schutzmauer 19 PM 3770 Hochbau 55 53 Hohe Anforderungen bei der Betonförderung am Burj Dubai Nach über 14-monatiger Bauzeit sind die Fortschritte am Burj Dubai offensichtlich. Das nach seiner Fertigstellung mit weit über 700 m höchste Gebäude der Welt hat Ende Juni 2006 eine Höhe von etwa 170 m erreicht, d.h. 48 Stockwerke über Level „0“ (Erdgeschoss) sind fertig gestellt. Die Auslieferung und Installation der diversen Putzmeister Betonpumpen, Betonverteilermaste, Förderleitungen und Sperrschieber ist inzwischen abgeschlossen. Nachstehend ein kurzer Rückblick über die bisherige Betonförderung. Das Betonieren der Bodenplatte, der Untergeschosse und der drei Turmflügel bis Level „04“ erfolgte zunächst mit mehreren Um die Abmessungen der Gebäudestruktur möglichst gering zu halten und um die mit wachsender Höhe zunehmenden Lasten abtragen zu können, werden auf Dubais spektakulärster Hochhaus-Baustelle ausschließlich Betone hoher Druckfestigkeit eingebaut. Den ursprünglichen Planungen zufolge sah die Verteilung der einzelnen Rezepturen wie folgt aus: ■ Bodenplatte: C80A (Größtkorn 20 mm) ■ Bis Level 26 (Höhe 95 m): Für die Wände C80A (Größtkorn 20 mm) ■ Bis Level 126 (Höhe 452 m): Für die Wände C80 (Größtkorn 14 mm) ■ Bis Level 154 (Höhe 570 m): Für die Wände C60. ■ Zum Betonieren der Decken aller Geschosse sind Betone der Druckfestigkeit C50 vorgeschrieben. Autobetonpumpen. Und zwar sowohl über die Rohrleitung an den Masten der Maschinen, als auch über fest verlegte Förderleitungen, die am Trichterabgang der Autobetonpumpen angeschlossen waren und die Stationärmaste beschickten. Für den Betoneinbau in den zentralen Kern, der grundsätzlich um 8 bis 12 Etagen vorauseilt, setzte Unimix bis in etwa 80 m Höhe (Level „22“) eine stationäre Putzmeister Standard-Betonpumpe mit serienmäßiger ZX-Förderleitung (DN 125) ein. Unimix ist am Burj Dubai das für die Betonherstellung, Betonlieferung und das Pumpen des Betons zuständige lokale Subunternehmen. Aufgrund des schwer zu pumpenden Hochleistungsbetons wurde bereits bei dieser Bauhöhe ein Betonförderdruck von 130 bar erreicht. 51 Die Betonagen finden meist nachts statt. Im Bild zwei der drei PM-Hochdruckpumpen Hochfeste Betone verlangen Druckreserven Obwohl die Betonklasse C80A mit 20 mm Größtkorn zunächst nur für den Einbau bis in 95 m Höhe vorgesehen war, wird dieser Beton mit geringfügig modifizierter Rezeptur weiterhin verwendet. Grund dafür ist offensichtlich der Kostenvorteil gegenüber einem C80 mit 14 mm Größtkorn und die inzwischen gute Pumpbarkeit des Materials. Modell des über 700 m hohen Burj Dubai (Abb. EMAAR) 52 Für die mit wachsender Gebäudehöhe zunehmenden pumptechnischen Herausforderungen am Burj Dubai hat Putzmeister deshalb spezielle Superhochdruck-Pumpen des Typs BSA 14000 SHP-D entwickelt. Die Maschinen sind für die zu erwartenden extremen Förderdrücke ausgelegt. Zwei Superhochdruck-Pumpen sowie eine „normale“ Hochdruckpumpe (sie dient zur Reinigung der Förderleitungen und ist gleichzeitig als Stand-by-Maschine vorgesehen) befinden sich ca. 70 m vom Zentrum des Gebäudeturms entfernt in einem zentralen Pumpbereich. Von hier aus führen zwei Betonförderleitungen zum Flügel „A“ des Burj Dubai. Im Gebäude teilen sich die zwei Hauptleitungen in vier Stränge auf, die jeweils zu einem stationären Beton- Auch die PM-Stationärmaste sind als Z-Falter ausgelegt verteilermast führen. Eine weitere, fünfte Rohrleitung ist für den Stand-by-Betrieb vorgesehen. Drei der Leitungen sind an Stationärmaste des Typs MX 28 angeschlossen, die auf den selbstkletternden Wandschalungen der Flügel installiert sind. Freistehende Verteilermaste ohne Gegengewichte klettern mit der Schalung Die Maste MX 28 stehen frei auf 16 m hohen Rohrsäulen. Sie sind mit Trägern auf der Arbeitsbühne der jeweiligen Wandschalung verankert. Putzmeister Betonverteilermaste werden so zusammen mit den Schalungen von einem hydraulischen Doka-Klettersystem von einem Betonierabschnitt in den nächsten gehoben. Den Betoneinbau in den zentralen Gebäudekern übernimmt ein vierter, mit 32 m Reichweite noch größerer MX-Stationärmast. Dieser MX 32 ist auf einer 20 m hohen Rohrsäule aufgesetzt und im Schacht mit Doppel-T-Trägern auf einer DokaWandschalung befestigt. Der Klettervorgang erfolgt ebenfalls hydraulisch, Die am Burj Dubai eingesetzten stationären Putzmeister-Betonverteilermaste verfügen über jeweils vier Armsegmente und sind als flexible Z-Falter ausgelegt. Die MX-Maste benötigen übrigens keine Gegengewichte, 54 20 PM 3770 so dass ihr Schwenkbereich weder durch benachbarte Baukrane, noch durch Bauwerksvorsprünge oder Schalungen behindert wird. Die kontinuierlich ansteigenden Förderdrücke – erwartet werden über 200 bar – müssen nicht nur von den PM-Betonpumpen aufgebaut, sondern auch von den Rohrleitungen, Kupplungen und angeschlossenen Sperrschiebern sicher beherrscht werden. Erstmals setzt Putzmeister deshalb verstärkte Hochdruckleitungen (ZX 150 Zentrifix) mit speziell geschweißten Bunden ein. Spezielle Lagerung für besonders belastete Förderleitungen Wegen der extremen Drücke und Temperaturschwankungen wird damit gerechnet, dass in den Betonförderleitungen große Dehnungen auftreten. Darüber hinaus wird aufgrund der enormen Masse mit Setzungen im Gebäude in der Größenordnung von mehreren Dezimetern gerechnet. Um diese besondere Beanspruchung der Pumpleitungen auszugleichen, hat Putzmeister ein spezielles System zur Lagerung und Befestigung des Steigrohrs entwickelt. Es ist inzwischen zum Patent angemeldet. Trotz der hohen Außentemperaturen (bis 50 °C), der teilweise schwierig zu pumpenden hochfesten Betone und der anspruchsvollen Architektur des Bauwerks, kommen die Arbeiten am Burj Dubai zügig voran. Betreut wird die Betonförderung von erfahrenen Putzmeister-Serviceingenieuren, die bereits bei der Spezifikation der Superhochdruck-Pumpen und der Ausarbeitung des Betonierkonzepts beteiligt waren. Auch bei der späteren Installation der Rohrleitungen und Betonverteilermaste standen die PM-Spezialisten dem Kunden Unimix und der Bauleitung beratend zur Seite. Blick auf eine der Superhochdruck-Pumpen BSA 14000 SHP-D mit angeschlossener, extrem belastbarer Förderleitung. Links im Bild einer der massiven Sperrschieber 21 PM 3770 An w e n d u n g Praxis-Tipp 57 Betonnassspritzmaschine für kleine Tunnel- und Stollenquerschnitte Im Thüringer Wald wird zurzeit nahe der Ortschaft Gehren ein seit 1991 stillgelegtes Bergwerk wieder in Betrieb genommen. Dazu wird die Fluss- und SchwerspatLagerstätte durch eine Wendel und weitere Aus- und Vorrichtungsgrubenbaue neu aufgeschlossen. Grund für die Wiederinbetriebnahme ist die gestiegene Nachfrage an Fluorit und Baryt auf dem Weltmarkt, die aus diesen Mineralien gewonnen werden. Zur Sicherung der Grubenbaue wurden von Februar bis April 2006 Nassspritzversuche mit dem kompakten Betonspritzsystem SIKA-PM 407 P durchgeführt. Im Auftrag der Phönix Fluss- und Schwerspat Bergwerk GmbH arbeitet die Arbeitsgemeinschaft „FSB Gehren“ unter Leitung der Schachtbau Nordhausen GmbH seit März 2005 daran, die Lagerstätte wieder zu erschließen. Als Zugang wird eine spiralförmige Wendel mit einem Querschnitt von ca. 30 m2 aufgefahren. Von ihr führen zahlreiche Querschläge (Querschnitt ca. 16 m2) zu den einzelnen Abbausohlen. Alternativer Einsatz von faserbewehrtem Nassspritzbeton Anfänglich erfolgte die Ausbruchsicherung mit Hilfe des Trockenspritzverfahrens. Anfang 2006 entschloss sich die Grubenleitung, auf das Nassspritzverfahren umzustellen. Die Gründe sind die größeren Durchsatzmengen, die deutlich reduzierte Staubentwicklung sowie der geringere Materialrückprall, was neben dem gesundheitlichen Aspekt letztlich auch zu Kosteneinsparungen führt. Ein weiter Grund für die Attraktivität des Verfahrens gegenüber Betonnassspritzen mit einer Sika-PM 407 P bei nur 16 m2 Stollen-Querschnitt Verschleiß am Fallbogen lässt sich minimieren 58 Förderleitungs-Komponenten an einer Autobetonpumpe unterliegen unterschiedlich starkem Verschleiß, insbesondere Reduzierungen und Rohrbögen. Sauberes Spritzbild Besonders beanspruchte Teile können an dem Trockenspritzverfahren ist der mögliche Einsatz von faserbewehrtem Spritzbeton. „Durch die Verwendung von Faserspritzbeton entfällt der aufwändige Einbau von Bewehrungsmatten“, so der PhönixGrubenbetriebsleiter Gunter Hartmann. Bei der versuchsweise eingesetzten Nassspritzmaschine handelte es sich um das kompakte Modell Sika-PM 407 P, das speziell für kleine Querschnitte in Tunneln und Bergwerken, aber auch zur Hangsicherung von Baugruben entwickelt wurde. Bei Abschlagslängen von 2 m wurden pro Einsatz ca. 5 – 7 m3 Nassspritzbeton aufgetragen. Die Stärke der gespritzten Schale variierte zwischen 10 und 30 cm. Die Maschine wird von der spanischen Putzmeister-Tochtergesellschaft auf einem knickgelenkten Allrad-Chassis aufgebaut und weltweit über den Sika-Vertrieb verkauft. Die Maschine verfügt über einen dreifach teleskopierbaren Spritzarm und über einen Arbeitsbereich von max. 9 m Höhe und ca. 8 m in der Horizontalen. Gefördert wird der Spritzbeton von einer 2-Zylinder-Kolbenpumpe, die mit der kleinen Putzmeister-Universalpumpe BSA 702 identisch ist. Die Förderleistung beträgt bis zu 20 m3/h. Serienmäßig ist die Nassspritzmaschine Sika-PM 407 P mit einem Flüssigdosiergerät, einem Tank für BEMittel, einer Kabelrolle (50 m) und einer elektrischen Fernbedienung ausgestattet. Ein Kompressor ist optional lieferbar. 56 Bergwerk wieder rentabel In der Region um Gehren wird seit 1849 Fluorit [CaF2] (auch als Flussspat bekannt) sowie Baryt [BaSO4] (auch als Schwerspat bezeichnet) aus einer gangartigen Lagerstätte gewonnen. Der Abbau dieser Lagerstätte erfolgte zunächst oberflächennah und später im Tiefbau. Verwendet wird Fluorit u.a. als Fließmittel in der Stahlindustrie, bei der Teflonherstellung sowie in der Optischen Industrie. Baryt wird auf Grund seiner hohen Dichte vor allem als Zusatz von Bohrflüssigkeit benötigt, beispielsweise in der Erdölindustrie. 22 PM 3770 Vor etwa 15 Jahren führte ein Überangebot an chinesischen Lagerstätten dazu, dass die Grube in Thüringen aus Rentabilitätsgründen geschlossen wurde. Inzwischen hat der weltweite Stahlboom dazu geführt, dass die Nachfrage nach Flussspat stetig steigt. Mit der Fluorchemie Gruppe (Frankfurt), vertreten durch ihre Tochter Phönix Fluss- und Schwerspat Bergwerk GmbH, hat ein Unternehmen aus der Chemischen Industrie die Abbaurechte an der Grube in Gehren erworben. Damit soll die eigene Versorgung mit dem Rohstoff Fluorit auf Jahre gesichert werden. den kritischen Stellen jedoch verbessert werden. Bei der Abnutzung der Förderleitung in Betonpumpen wird unterschieden zwischen dem strömungsbedingten Reibverschleiß, der durch Reibung des Betons an der Rohrleitung entsteht, und dem so genannten Prallverschleiß. Dieser Prallverschleiß ist vor allem dort zu beobachten, wo der Beton im freien Fall auf die Innenwand eines Rohrbogens trifft und dort praktisch „aufprallt“. Davon betroffen ist besonders der vorletzte Rohrbogen einer am Verteilermast befestigten Förderleitung, der sogenannte Fallbogen. Im Extremfall hält hier ein normaler Bogen nur 2.000 m3. Deutlich verringern lässt sich der Prallverschleiß, wenn der Maschinist darauf achtet, den letzten Mastarm nicht senkrecht oder im spitzen Winkel zu stellen, sondern möglichst waagerecht zu führen. In der Praxis hat sich die so genannte LELAMaststellung bewährt (LELA = levelled last arm). In dieser Position wird ein möglichst kontinuierlicher Betonfluss gewährleistet und der Prallverschleiß deutlich reduziert. Auch der Einsatz eines Reduzierendschlauches oder einer Schlauch59 fallbremse („Pin Pour“) bringt oft eine Verbesserung, da der Beton sich hinter den Reduzierungen oft etwas aufstaut und damit der Aufprall auf den davor liegenden Bogen verhindert wird. Prallverschleiß kann einen Rohrbogen regelrecht durchschlagen Muss der letzte Mastarm jedoch häufig in senkrecht stehender Position betrieben werden, ist auf Dauer eine erhebliche Beschädigung des Fallbogens die Folge. Und zwar sowohl bei Stahl- oder Gussbögen, als auch bei normalen 2-lagigen Rohrbögen. Im Extremfall wird die Bogenwandung regelrecht durchschlagen, obwohl sie an den Ein- und Ausläufen nur geringe Verschleißerscheinungen aufweist. Putzmeister empfiehlt für diese extrem beanspruchte Stelle den so genannten PROCAST-Fallbogen mit ca. 6-facher Standzeit im Vergleich zu herkömmlichen Bögen. Der PROCAST-Fallbogen verfügt über eine Gusseinlage, die dem Prallverschleiß besonders gut widersteht. Der PROCAST-Fallbogen kann in Verbindung mit allen 2-Lagen-Förderleitungen verwendet werden. Da diese abriebfesten Bögen am Einlauf mit einem speziellen Verschleißring ausgestattet sind, lassen sie sich auch in Verbindung mit ST 52-Leitungen verwenden. Vorausschauende Pumpenbetreiber statten ihre 5-armigen PMVerteilermaste sogar mit zwei dieser langlebigen Fallbögen aus, nämlich außer am letzten Mastsegment auch noch am Ende von Arm D. 60 23 PM 3770 Akademie Am Bildschirm wird’s verständlicher! Mit der Animation „FFH-EL“ präsentiert die PM-Akademie einen weiteren virtuellen Baustein zur Qualifizierung von Impressum: Herausgeber Putzmeister AG Putzmeister AG, Max-Eyth-Str. 10, D-72631 Aichtal PSdg, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, E 60458 Max-Eyth-Str. 10 D-72631 Aichtal Tel. (0 71 27) 599-0 Fax 599-520 ■ Redaktion: Jürgen Kronenberg ■ Grafik: Friedrich Pippich Betonpumpen-Maschinisten. Das Modul zeigt die Funktionsweise der elektronisch angesteuerten FreiflussHydrauliksteuerung, die Putzmeister in vielen seiner Betonpumpen heute verwendet. Mit dem Programm können am Monitor verschiedene Betriebszustände einer Betonpumpe aufgerufen und beeinflusst werden, bis hin zur Notsteuerung per Hand. Die Animation ist sehr anschaulich aufgebaut und richtet sich sowohl an Anfänger wie auch an Fortgeschrittene. 61 Ein typischer Hydraulikschaltplan und das dazugehörige Messblatt mit den eingestellten Druckwerten, Mast-Ausfaltzeiten und der Parametrierung der elektronischen Steuerung geben dem Lernenden einen wirklichkeitsnahen Bezug zur Maschine. Beim Anklicken der Lupen im animierten Schaltplan erscheinen 3D-Grafiken. Die Grafiken sind dreh- und zoombar und zeigen Speisepumpe, Hauptpumpe, Magnetschalter, Kernpumpeneinheit, Steuerblock und Druckspeicher. Eine Powerpoint-Präsentation und eine Filmsequenz vom Prüflauf 62 erleichtern es dann dem Betrachter, Theorie und Praxis miteinander zu kombinieren. Neben der Vollversion der Animation hat die PM-Akademie eine Demoversion vorbereitet, die zu einem späteren Zeitpunkt allen Kunden frei zur Verfügung stehen wird. Ihr Fax für mehr Informationen Name ......................................................................................................... ■ Sie möchten zu bestimmten Themen dieser Putzmeister Post mehr Informationen? Firma ......................................................................................................... Dann kopieren Sie bitte diese Seite. Kreuzen Sie die Themen an, die Sie interessieren und faxen Sie uns Ihre Nachricht zu. Sie erhalten sofort detaillierte Unterlagen. ❏ Autobetonpumpe M 63-5 „RZ“ ............................................................BP 3621 ❏ Autobetonpumpe M 52-5 „Multi-Z“ ....................................................MT 3231 ❏ Autobetonpumpe M 46-5 „RZ“ ............................................................BP 3552 Position ..................................................................................................... Straße ........................................................................................................ PLZ/Ort ..................................................................................................... ❏ Autobetonpumpe M 42-5 „RZ“ ............................................................BP 3756 ❏ Autobetonpumpe M 36-4 „Z“ ..............................................................BP 3180 ❏ Autobetonpumpe M 31-5 „Hallenmeister“ ..........................................MT 2128 ❏ Autobetonpumpe M 28-4 „Z“..............................................................MT 3662 Telefon ....................................................................................................... E-Mail ....................................................................................................... ❏ Stationäre MX-Betonverteilermaste ....................................................MT 2059 ❏ Stationäre BSA-Betonpumpen ............................................................BP 2632 ❏ Betonpumpe auf Raupenfahrwerk BSA 1005-D GRF............................BP 3547 ❏ Ergonic® Output Control (EOC) ..........................................................BP 3478 PM 3770 Putzmeister AG Max-Eyth-Str. 10 · D-72631 Aichtal Postfach 21 52 · D-72629 Aichtal Tel. +49 (71 27) 599-0 ❏ Pneumatisches Endschlauchventil ......................................................BP 3551 Fax +49 (71 27) 599-520 ❏ PROCAST-Fallbogen............................................................................BP 2597 E-mail: pmw@pmw.de Internet: http://www.putzmeister.de Alle Rechte und technische Änderungen vorbehalten · Die Abbildungen zeigen teilweise Sonderausführungen der Maschinen und Momentaufnahmen der Baustellenpraxis, die nicht immer den Vorschriften der Berufsgenossenschaft entsprechen · © 2006 by Putzmeister AG · Printed in Germany (30606 RR)
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