Bericht zum Seminar - ITE - Technische Universität Braunschweig
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Bericht zum Seminar - ITE - Technische Universität Braunschweig
DESIGN UND BAU EINES MÖBELS AUS HOCHLEISTUNGSBETON Technische Universität Braunschweig BEISPIEL DESI GN UND BAU EI NES M Ö B ELS AUS HOC H LEI STUNGSB ETON Institut für Tragwerksentwurf | Univ.- Prof. Dr.-Ing. Harald Kloft | Dipl.-Ing. Jeldrik Mainka | Dipl.-Ing. Lukas Ledderose M.A. | Dipl.-Des. Alexa Lixfeld TU Braunschweig Sommersemester 2012 1 INHALT INHALT EINLEITUNG 4 3 DOKUMENTATION 1 GRUPPENENTWÜRFE - Simple Thin(G) - Move - Hyperton - Fischkiste - Möbius Band - Wave - Experiment - Twisted Bench 10 26 32 44 54 60 66 74 2 EINZELENTWÜRFE - Lena Asselmeyer_ - Alexander Bouchner - Baptiste Boyard - Philipp Dreyer - Rafael Espinoza - Marco Rodriguez - Katja Frank - Franziska Frisch - Benedikt Heese - Christian Jensen - Katharina Keese - Ulrike Knauer - Jessica Kroll - Tobias Leunig - Isabelle Lorenz - Philipp Lüpke - Rane Makdasi - Janek Meyer - Henrik Plumeyer - Ira Schellmann - Sina Schliestedt - Anne Schneider - Jean-Marin Senff - Alexander Sommer - Jonas Starke - Robert Uhl 2 84 86 88 90 92 92 94 96 98 100 102 104 106 108 110 112 114 116 118 120 122 124 126 128 130 132 - Einführung& Probekörper betonieren - Probekörper ausschalen - Korrekturen - Rhino Workshop - CNC-Fräsen - Zwischenpräsentationen - Betonworkshop_No.1 - Gruppenkorrekturen - Dresden - Betonworkshop_No.2 - Gruppenarbeiten 136 138 140 142 144 146 148 152 154 156 158 4 VERÖFFENTLICHUNGEN - Lernen von Textilbeton-Profis: _ 160 Braunschweiger Studierende zu Gast an der TU Dresden 5 SEMINARLEITUNG_ 166 6 TEILNEHMER 174 7 SPONSOREN 178 8 REDAKTION 180 9 IMPRESSUM 181 3 EINLEITUNG EINLEITUNG Design und Bau eines Möbels aus Hochleistungs-Beton „Akademische Lehre ohne Forschung ist blind, Forschung ohne Lehre ist stumm“, sagte schon Rudolf Haas in „Die Zukunft der Universität.“ Sicher gibt es noch viele Arten, der Forschung Gehör zu verschaffen, aber durch das Einbringen der wissenschaftlichen Erkenntnisse in die universitäre Lehre wird der Forschung ein elementarer Dienst erwiesen: die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, der später einmal die Forschung anhand der erlernten wissenschaftlichen Methoden weiterführen soll. Inspiriert durch die aktuelle Forschungsarbeit der Mitarbeiter des Instituts für Tragwerksentwurf im DFG-Schwerpunktprogramm 1542 „Leicht Bauen mit Beton“ entstand die Überlegung, wie bei den Studierenden das Interesse für die neu entwickelten ultrahochfesten Betone mit ihren vielzähligen Anwendungsmöglichkeiten geweckt werden kann. In Kooperation mit dem iBMB der TU Braunschweig und der Designerin Alexa L ixfeld aus Hamburg entstand schlussendlich die Idee, das Seminar „Design und Bau eines Möbels aus Hochleistungs-Beton“ anzubieten. Möbel wie auch Gebäude, welche die Studierenden normalerweise entwerfen, haben einen ähnlich hohen Anspruch an Design, Material und funktionaler Konstruktion. Möbel bieten aber im Vergleich zu ganzen Gebäuden den Vorteil, dass sie sich in Originalgröße einfacher realisieren lassen. Neben der Vermittlung von Wissen aus der Forschung war es von Anfang an auch das Ziel, Studierende der Architektur und des Bauingenieurwesens zusammenzubringen, die vorherrschende Distanz dieser beiden Disziplinen zu überwinden und das unterschiedliche Fachwissen in einem Projekt, “Dem Entwerfen und Bauen eines Möbels aus Hochleistungs-Beton“ , zusammenzuführen. Als das Seminar im Sommersemester 2012 an der TU Braunschweig startete war die Resonanz der Studierenden überraschend: Die Veranstaltung wurde über die Erwartungen aller Initiatoren hinaus angenommen. Die 16 vorhandenen Plätze im Bache- 4 „Academic teaching without research is blind, research without teaching is mute.“ said Rudolf Haas in „Die Zukunft der Universität“ („The Future of the University“). It is quite clear that there are different ways for research to gain attention, but one of the most elementary ways is to bring scientific knowledge into academic education: the advancement of the junior scientific staff which will continue research work based on scientific methods. Inspired by the current research work of the Institute of Structural Design within the DFG-priority program 1542, „Leicht Bauen mit Beton“ („Light concrete construction“) aroused the consideration of who to awake the students interest in to the topic of UHPCs (Ultra-high-performance-concrete) with their various number of possible application. The seminar project called „Design und Bau eines Möbels aus Hochleistungsbeton“(„Furniture Design and Construction consisting of high-performance concrete“) was implemented in collaboration with the iBmB (Institute for Building Materials, Concrete Construction and Fire Protection) of the University of Braunschweig and in cooperation with designer Alexa Lixfeld from Hamburg. The students participating in this seminar are normally used to designing buildings, but designing furniture has similar aspirations to design, functional construction and suitability of materials. One of the obvious advantages of designing furniture, instead of buildings is the possibility of realizing them in original size. The project had two major aims. On the one hand, it ought be used to facilitate knowledge, on the other hand, it should work as an interdisciplinary melting pot between the dissociated disciplines of architects and civil engineers by working together and contributing the different kinds of knowhow. Hence, the cooperative designing process similar to the one in „Design und Bau eines Möbels aus Hochleistungsbeton“ was expected to really bring these two groups together. When the seminar was first introduced at the TU Braunschweig in the summer semester of 2012, the lor- und Masterstudiengang mussten aufgrund des enormen Interesses auf 35 Plätze verdoppelt werden. Obwohl sich durch die Mischung von Architekturund Bauingenieurstudierenden bereits viele Synergien von Wissen und Erfahrung ergaben, erforderte die Entwicklung eines Möbels, und das auch noch aus Hochleistungs-Betonen, natürlich ein hohes Maß an Vorkenntnissen, die erst erlernt werden mussten. Um den Anreiz des Neuen noch weiter zu erhöhen, wurden neben der analogen auch die digitale Prozesskette (digital Workflow) mit den Aspekten Entwurf, Konstruktion und materialgerechte Fertigung gelehrt. Unterstützt durch Gastdozenten erfolgte die Vertiefung der einzelnen Themen in Form von mehreren Workshops. Themen waren: Design, Anwendung des Planungstools R hinoceros 3 D, Materialtechnologie (Hochleistungsbeton), digitaler und analoger Schalungsbau und Betonieren (Beton & BBQ). Zusätzlich erfolgte eine Exkursion zum Institut für Massivbau der TU Dresden, bei welcher der Umgang mit Carbonfaser-Textilbewehrung erklärt wurde und die Experten der Firma „Paulsberg“ ihre Erfahrungen im Betonmöbelbau erklärten. Parallel zu den Workshops entwickelte zu Beginn jeder Studierende aus den gewonnenen Erkenntnissen und Methoden sein individuelles Möbeldesign. In einer Vielzahl von Korrekturen wurden diese Designs präsentiert und kommentiert, um sie weiter zu entwickeln. Die fertigen Einzelentwürfe wurden in der anschließenden Gruppenentwurfsphase als Grundlagen für das gemeinsam zu entwickelnde Möbeldesign verwendet. Wie schon bei den Einzelentwürfen umfasste die Arbeit an den Gruppenentwürfen die Anfertigung von digitalen und analogen Entwurfsund Ausführungszeichnungen, einschließlich aller wichtigen Details, eines Schalungs- und Bewehrungskonzeptes sowie die Fertigung einer 1:1-Materialprobe. Alle Beteiligten haben in diesem Seminar eine intensive Phase des gemeinsamen engagierten Arbeitens hinter sich gebracht und sind zu sehenswerten Resultaten gekommen, die in der folgenden Dokumentation enthalten sind. Wie geplant wurden einige der Möbel gebaut. Das Seminar bleibt auf jeden Fall eine außergewöhnlich gute und interessante Erfahrung für alle Studierenden, wie auch für die beteiligten Betreuer und Gastdozenten. Für die überaus gute Zusammenarbeit und Unterstützung möchten wir uns daher bei allen Beteiligten herzlich bedanken. Dipl.-Ing. Jeldrik Mainka students‘ enthusiastic response was quite surprising and exceeded all expectations of its initiators. Hence, the planned course size of 16 participants had to be more than doubled to a number of 35. Despite the already existing synergies of knowhow and experience between architecture and civil engineering students, the development of furniture made of high-performance concrete required a high level of previous knowledge which had to be acquired beforehand. Apart from analogous work methods, digital workflow with a focus on design, construction and suitability to material production was also part of the course. Numerous topics were covered in workshops which were supported by guest lecturers. The different topics included design, practice of the planning tool Rhinoceros 3D, material technology of high-performance concrete, digital and analogous formwork construction, and concrete casting. Furthermore, the whole course went on a field trip to the Institute of Concrete Construction of the Technical University of Dresden to get an introduction on the subject of carbon fiber reinforcement. In Dresden the students also had the chance to talk to some experts of a concrete design company named „Paulsberg“, who were willing to share their experiences with furniture construction. Simultaneous to the workshops, the participating students were to develop an individual furniture design implementing the newly learned elements. The designs were presented to the tutors during individual „feedback appointments“ to improve their quality. In a subsequent phase of group work, the finished single designs were used as a basis to develop new design in cooperation. In the group phase as well as in the individual phase, analogous and digital design and execution drawings had to be made. These included details, formwork concepts and reinforcement concepts. Part of the final work also was the production of a real-size sample. All those attending the seminar went through a phase of intense, committed work whose results were representative, and will be presented in the following documentation. Some of the furniture has already been built and some of it is still in construction. The seminar still remains a remarkable and interesting experience for all participating students, tutors, and guest lecturers. We would like to thank all persons involved for their good cooperation and support. Dipl.-Ing. Jeldrik Mainka 5 Die Teilnehmer des Seminars auf Exkursion in Dresden. Foto: TU Dresden 6 7 GRUPPENENTWÜRFE GRUPPENENTWÜRFE GRUPPEN ENTWÜRFE Der Sessel aus einem Guss S I M P 10 L __ E M O V E 26 __ 25 31 T H I N [G] Der hyperbolisch parabolide Tisch 8 59 65 B A N D Die Surfer-Bar E X P E 66 R __ I M 73 E N T F I S C 44 H __ K I 53 S T E Das modulare Regalsystem W A V E 60 __ Die Bank aus einem Band Das Veranstaltungsmöbel H Y P E 32 R __ T O 43 N M Ö B I 54 U __ S Die große Versuchsreihe T W I S 74 T __ E D 79 Die verdrehte Bank B E N C H 9 INFO SIMPLE THIN(G) SIMPLE THIN(G) Der Sessel aus einem Guss „SIMPLE THIN[G]“ basiert auf dem Gedanken, dass ein Möbel aus Beton mit heutigen Fertigungsund Fügetechniken vor allem eins sein muss: so dünn wie möglich. Ein solches Möbel muss zudem ohne Hilfskonstruktionen auskommen und möglichst schlicht aussehen. Eine der klassischen Herausforderungen für einen Architekten, der sich in den Bereich des Möbeldesigns begibt, ist das Design eines Sitzmöbels. Also warum nicht ein Sitzmöbel aus einem so dünnen Beton bauen, dass niemand glaubt, eine Person könne von diesem Möbel getragen werden? Die Form entsprang dabei einer einfachen Idee: Wenn die Geometrie tragwerkstechnisch günstig gewählt ist, dann erlaubt sie einen geringen Querschnitt. Hierfür bietet sich vor allem eine gekrümmte Geometrie an, die eine hohe Eigensteifigkeit besitzt. Wenn die Form, die Kontur des Möbels dann noch einfach zu erfassen ist, dann ist das Möbel ein „SIMPLE THIN[G]“. Lüpke, Philipp Makdasi, Rane Plumeyer, Henrik Senff, Jean-Marin Sommer, Alexander 10 Ausgehend von der Schale als sinnvoller Tragwerksgeometrie entstand eine Vielzahl von Skizzen, die erste räumliche Ideen hervorbrachten. Eine mehrfach gekrümmte Schale, die aus einer dieser Skizzen hervorging, schien vielversprechend zu sein um den Ansprüchen der simplen Struktur, der statisch sinnvollen Form und der Ausformulierung einer Sitzflä- che mit Rücken- und Armlehnen zu entsprechen. Ein erstes handgefertigtes Modell aus Modelliermasse legte den Grundstein für Gruppendiskussionen über die genauere räumliche Ausformung. Grundsätzliche Parameter wie Sitzhöhe, ergonomisch geformte Rückenlehne und ungefähre Proportionen der Gesamtform wurden abgestimmt und das Sitzmöbel anschließend von allen Gruppenmitgliedern parallel digital modelliert. Die einzelnen Ergebnisse wurden im Anschluss verglichen, Vorund Nachteile herausgearbeitet. Das beste Ergebnis wurde daraufhin optimiert und die Form in einem Gipsplott vom digitalen zum analogen Modell zurückgeführt. Das Ergebnis brachte die Notwendigkeit der Verlagerung des Schwerpunkts an den Tag. Ein 1:1 Modell der Sitzschale aus Styropor wurde zudem angefertigt und erlaubte, über das direkte Testen der Sitzergonomie, dessen Optimierung. Die statischen Eigenschaften wurden digital in einem Statik-Programm simuliert und analysiert und die Ergebnisse auf das Design übertragen. Schlussendlich entstand nach einem ausgiebigen Optimierungsprozess ein Sitzmöbeldesign, das geschwungen und leicht wirkt. Die ergonomisch geformte Sitzschale ist in der Seitenansicht exakt ablesbar und fügt sich nahtlos in die geschwungene Silhouette des Möbels ein. Trotzdem ist die Geometrie für das Auge nicht komplex, sie ist elegant, sie ist simpel, sie ist ein „SIMPLE THIN[G]“. 11 RENDERINGS/ZEICHNUNGEN 12 SIMPLE THIN(G) 13 SCHALUNGSBAU 14 SIMPLE THIN(G) 15 REALISIERUNG 16 SIMPLE THIN(G) 17 REALISIERUNG 18 SIMPLE THIN(G) 19 REALISIERUNG 20 SIMPLE THIN(G) 21 REALISIERUNG 22 SIMPLE THIN(G) 23 AUSSTELLUNG M:AI SIMPLE THIN(G) SIMPLE THIN[G] in der Architekturausstellung „Anything goes !?! – Die neue Lust am Material in der Architektur„ im M:AI Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW. © claudia dreysse fotografie & design Neben verschiedenen Exponaten des ITE’s aus der Forschung im DFG Schwerpunktprogramm 1542 „Leicht bauen mit Beton“ wurde in der Ausstellung der frei geformte Stuhl aus Textilbeton der SIMPLE THIN[G] ausgestellt. Diese ausgestellten Exponate des ITE wurden vom anwesenden Publikum gelobt und passten hervorragend in das Konzept der Ausstellung: „Gestalt und Konstruktion eines Bauwerks werden bestimmt durch das Material. Noch nie in der Geschichte der Baukunst hat es eine solche Fülle von Werkstoffen gegeben: ultraleichte Baustoffe, Betone, die lichtdurchlässig sind, textilbewehrte Materialien, Membrane als schützende Außenwände, Stoffe, die selbsttätig auf Umwelteinflüsse reagieren […] Zudem eröffnen computergestützte Planungs- und Produktionsverfahren auch bei altbewährten Materialien wie Glas, Holz, Metall ungeahnte Perspektiven. All das bietet neue Möglichkeiten der Konstruktion, der Formfindung und der ästhetischen Qualität von Gebäuden: Ein neuer konstruktiver Horizont, verbunden mit einer neuen Lust am Material tut sich auf!“ MA:I 2013 www.simple-thing.de © claudia dreysse fotografie & design © claudia dreysse fotografie & design 24 www.mai-nrw.de © claudia dreysse fotografie & design © claudia dreysse fotografie & design 25 INFO MOVE MOVE Das Veranstaltungsmöbel Jensen, Christian Keese, Katharina Knauer, Ulrike Uhl, Robert 26 Das Seminar des Instituts für Tragwerksentwurf im Sommersemester 2012 behandelt das Designen und den Bau eines Möbels aus Hochleistungsbeton. Nachdem die Teilnehmer des Seminars zunächst an Einzelentwürfen arbeiteten, wurden in der zweiten Phase kleine Gruppen von drei bis fünf Studierenden gebildet, welche einen neuen Entwurf ausarbeiteten. Die Analyse der Arbeiten zeigte, dass sich die vier Einzelentwürfe auf zwei thematische Schwerpunkte zusammenfassen ließen, die Bewegung des starren Materials und die Verschiedenheit von altem und neuem Beton. Das Design des Möbels soll diese beiden Aspekte verbinden und eine Art Veranstaltungsmobiliar schaffen. Während die äußere Kubatur des Möbels das typische Bild des Baustoffes zeigt, wird der Beton im Innern in Bewegung versetzt. Beton weist oftmals eine raue Oberfläche auf, die trist und kalt wirkt, sodass der Beton meist einen skulpturalen Charakter erhält. Die häufig kubisch ausgebildeten Raumsituationen führen zu einer Eigenart dieses negativ besetzen Baustoffes. Obwohl jede Betonoberfläche ihren eigenen Charakter besitzt, ihre eigene Optik, ihre eigene Haptik, wird der Beton gemeinhin als eine farblose und raue Oberfläche, deren Struktur maßgeblich von der grob gearbeiteten Schalung beeinflusst wird, gesehen. Das Design des Möbels basiert auf der Verbindung zweier thematischer Schwerpunkte, die Bewegung des starren Materials und die Verschiedenheit von altem und neuem Beton.Während die äußere Kubatur des Veranstaltungsmobiliars das typische Bild des Baustoffes zeigt, wird der Beton im Innern in Bewegung versetzt. Das kubische Erscheinungsbild des Möbels ist geprägt von der rauen Oberfläche, deren Struktur maßgeblich von der grob gearbeiteten hölzernen Schalung beeinflusst wird. Während die grobe Körnung und die Zusatzstoffe des Betons eine triste und dunkle Außenseite erzeugen, weist der Beton im Innern des Möbels eine glatte Oberfläche vor, die über keinerlei reliefartige Strukturierungen verfügen. Die filigran geform- ten Stege im Innern des Möbels stehen im Gegensatz zu den massiven Hüllelementen, die eine klare Formsprache besitzen. Im Kontrast zu dieser kantigen Kubatur steht das organisch ausgeformte Innere des Möbels. Die Ungleichheit des schweren Betons und des leichten neuen Betons wird durch bewegliche Elemente des Möbelstücks ausgedrückt. Das monolithisch anmutende Möbelstück kann mit Hilfe von nicht sichtbar montierten Rollen im Raum bewegt werden. Diese Rollen ermöglichen ebenfalls das Ausfahren einer der Möbelhälften, erst im ausgefahrenen Zustand erhält das Möbelstück den Charakter eines Veranstaltungsmobiliars. Die Bewegung wird mittels Schiebe- und Ziehmechanismen übersetzt, welche bei allen beweglichen Elementen verwendet werden. Diese werden von geschmierten Schienen unterstützt, sodass die Art der Bewegung nach wie vor dem Baustoff angepasst ist. Die Bewegung wird außerdem auf die im Innern des Möbels befindlichen Schubladen übersetzt. Das geschlossene Erscheinungsbild des Möbels lässt eine Nutzung als Veranstaltungsmobiliar erst im ausgefahrenen Zustand erahnen, sodass das Öffnen des Möbels eine Art Überraschungseffekt erzielt. Die zwei in einem Guss hergestellten Möbelelemente unterscheiden sich in ihrem Erscheinungsbild. Die Herstellung der beiden großen Halbelemente des Möbels wird mittels eines Gusses vorgenommen, sodass die innen liegenden Stege nicht nachträglich additiv angebracht werden, sondern als fester Bestandteil des Möbels funktionieren. Sie bilden Fächer aus, welche einen Plattenspieler, zwei Lautsprecher und verschiedene Platten, aber auch Weinflaschen und Gläser aufnehmen. Außerdem werden Ablagemöglichkeiten und zusätzlicher Stauraum durch Schubladen ausgebildet. Das Veranstaltungsmobiliar entwickelt sich zum Begleiter durch den Abend, wobei es mit dem passenden Song und dem richtigen Getränk aufwartet und als Treffpunkt für die nächste interessante Unterhaltung dient. 27 RENDERINGS/PERSPEKTIVEN 28 MOVE 29 2.00 cm 125.00 cm 2.00 cm 18.00 cm 2.00 cm 28.20 cm 2.00 cm 61.30 cm 9.50 cm 32.20 cm 1.20 cm 1.20 cm 1.20 cm 1.20 cm 1.20 cm 11.90 cm 11.90 cm 17.70 cm 12.20 cm 19.60 cm 11.50 cm 1.20 cm 1.20 cm 2.00 cm 1.20 cm 2.00 cm 32.20 cm 25.00 cm 16.90 cm 12.20 cm 19.60 cm 12.00 cm 11.50 cm 1.50 cm 38.50 cm 38.50 cm 40.00 cm 2.00 cm 2.00 cm 1.20 cm 2.00 cm 2.00 cm 8.50 cm 2.00 cm 40.00 cm 8.50 cm 2.00 cm 1.50 cm 2.00 cm 80.30 cm 12.00 cm 38.50 cm 38.50 cm 40.00 cm 12.00 cm 80.00 cm 68.00 cm 1.50 cm 1.50 cm 40.00 cm 12.00 cm 80.30 cm 22.50 cm 24.25 cm 80.00 cm 68.00 cm 6.00 cm 2.00 cm 2.00 cm 2.00 cm 150.00 cm 2.00 cm 32.20 cm 2.00 cm 11.10 cm 2.00 cm 11.10 cm 2.00 cm 16.90 cm 2.00 cm 11.40 cm 2.00 cm 18.80 cm 9.50 cm 2.00 cm 2.00 cm 70.00 cm 70.00 cm 2.00 cm 2.00 cm 76.00 cm 2.00 cm 36.50 cm 40.00 cm 80.30 cm 2.00 cm 1.50 cm 2.00 cm 37.00 cm 40.00 cm a a b b c 2.00 cm c 2.00 cm 76.00 cm 30 6.00 cm 80.00 cm 150.00 cm ZEICHNUNGEN MOVE 2.00 cm 1.50 cm 31 1.50 cm 1.50 cm 80.00 cm 125.00 cm 125.00 cm INFO HYPERTON HYPERTON Der hyperbolisch parabolide Tisch Asselmeyer, Lena Frisch, Frankziska Kroll, Jessica Schellmann, Ira Schliestedt, Sina 32 Um aus den Einzelentwürfen einen Gesamtentwurf zu generieren, haben wir eine Kombination der Entwürfe gebildet. Da sich die Einzelentwürfe untereinander sehr unterschieden, sowohl in Form als auch in ihrer Funktion haben wir uns für eine Grundform entschieden, die in jeder Art des Möbeldesigns funktioniert. Das Design des hyperbolen Paraboloiden hat uns inspiriert. In Verbindung mit Dreiecken haben wir somit die Möglichkeit ein Sitzmöbel, Regalsystem oder einen Tisch zu designen. Durch die HP Schale bekommen die Möbelstücke eine skulpturale Form, wobei die Funktionalität ebenfalls gewährleistet wird, da die veränderte Dreiecke und der Hyperbole Paraboloid eine stabile Form bilden. Ziel des Seminars ist es, ein innovatives Möbelstück aus dem Baustoff Beton herzustellen. Doch was bedeutet eigentlich innovativ? Das Wort (lat. innovare= erneuern) wird im allgemeinen Sprachgebrauch im Sinne von neuen Ideen und Erfindungen verwendet. Aber was ist in einer Welt, in der es vermeintlich schon alles gibt, überhaupt noch innovativ? In unseren Augen bedeutet innovativ, ganz besonders im Bezug auf Kunst, den Betrachter zum Nachdenken zu bewegen. Das Konzept hinter dem Objekt soll in den Vordergrund rücken, unabhängig davon, ob es dem Betrachtenden zusagt oder nicht. Beton ist ein Baustoff, der bei Betrachtern oft eine Assoziation mit den Worten billig, massiv und praktisch hervorruft. Man denke an die „Plattenbauten“ der siebziger Jahre, die noch heute, in Form von großen Wohnkomplexen (Studentenwohnheim “Affenfelsen” in Braunschweig) und Einkaufspassagen (Galeria Kaufhof, Braunschweig), unser Bild des langweiligen Betons stützen. Diese Verbindung g ilt es zu lösen. Mit unserem Möbelstück beweisen wir genau das Gegenteil. Ein schlankes, filigranes und elegantes Auftreten des Materials soll das Interesse des Betrachters wecken. Unser Design ist eine Anlehnung an die Mathematik: Es stellt eine Kombination aus Paraboloid und Dreiecksflächen dar. Die Besonderheit in einem Paraboloiden besteht darin, dass eine gekrümmte Fläche aus geradlinigen Elementen besteht. In der senkrechten Ebene ist die Fläche in Form einer Parabel, in der Waagerechten in einer Form einer Hyperbel gekrümmt. Daher wird diese Form auch gerne in der modernen Architektur eingesetzt, da sie leicht aus Stahl oder Seilträgern hergestellt werden kann. Zum anderen ist das Möbelstück durch seine Form sehr stabil. Die hyperparaboloide Form kann durch die Ergänzung von Dreiecken zu jeder Art Möbelstück gewandelt werden. Je nach Krümmung der HP-Schale und der Positionierung der Dreiecke kann ein Tisch, ein Regal oder ein Sitzmöbel generiert werden Edel oder Ekel? Hier steht massiv, hässlich, billig und praktisch im Gegensatz zu filigran, ästhetisch, hochwertig und sinnlich. Mit einer glänzenden, glatten Oberfläche des Tisches und seiner Filigranität, wollen wir den Beton als edlen Baustoff präsentieren und die klassische Einstellung zum Beton überwinden. So ist es möglich, einen derart massiven Baustoff durch geschicktes Verarbeiten und einem einzigartigen Design anderweitig einzusetzen und dem Betrachter ein ganz neues Gefühl für den Baustoff Beton zu vermitteln. Mit dem textilbewehrten Beton wurde ein Tisch kreiert, der vor allem durch seine enorme Schlankheit mit nur 2cm Dicke besticht. Beim Laminieren wird der Beton nicht wie sonst üblich gegossen, sondern stattdessen per Hand schichtweise aufgebracht. Durch die knetartige Konsistenz des Materials kann die komplexe Geometrie des Paraboloids inklusive der anschließenden Dreiecke in einem Stück hergestellt werden. Die Herstellung aus einem Stück stellt hier eine Besonderheit dar, da diese mit anderen Materialien wie Holz, Glas und Stahl kaum, bzw. gar nicht möglich ist. Das Krümmen eines Materials in zwei verschiedene Richtungen kann nur mit Materialien erfolgen, die ihre “innere Struktur” komplett lösen können. (Lösen der Kohlenstoffbindungen in der Gitterstruktur von Polyethylen oder die vor dem erhärten noch gelösten Bestandteile in der Betonmischung). Die Schalung für die HP-Schale (Fläche III) besteht aus acht 15cm dicken EPS-Hartschaumplatten (‚Obomodulan‘), welche nach dem Fräsen der einzelnen Lagen längs aneinander geklebt werden. Somit entsteht eine ebene Fläche die, nach dem Bestreichen mit Epoxidharz und anschließendem Fräsen, laminiert werden kann. Die Dreiecksflächen (Fläche I, II und IV) werden auf 2cm dicke MDF-Platten laminiert, welche mit Schraubverbindungen bündig an die HP-Schalung verschraubt werden. Eine dünne Schicht Schalöl soll das Lösen des erhärteten Betons von der Schalung erleichtern. Die Textilbewehrung wird in die frisch laminierte Oberfläche des Betons leicht eingedrückt. In der hyperbolen Fläche wird die Bewehrung in Streifen verlegt, da die genaue Anpassung der Bewehrung auf einer h yperbolen Fläche sonst nicht gewährleistet werden kann. Um eine hohe Belastungsfähigkeit zu erhalten, werden die Streifen mit einer Überlappung von 5cm verlegt. In die Dreiecksflächen wird die Bewehrung in einem Stück eingebracht. Die Bewehrungen der hyperbolen und der Dreiecksflächen enden vor den Kanten, über die Kanten hinaus gibt es eine zusätzliche Bewehrung, die die flächigen Bewehrungen überlappt. Das Ergebnis ist ein Tisch, der, je nachdem von welcher Seite er betrachtet wird, eine andere Gestalt annimmt und so ein räumliches Erlebnis schafft. 33 HYPERTON DARSTELLUNGEN/MODELLFOTO ‚‚ ‚‚ Masse, Monomentalität, Homogenität und Härte I II IV III I 34 II III IV 35 HYPERTON ZEICHNUNGEN/DETAIL Bewehrung über Eck Flächen in Dreicken als ein Stück Aufsicht M 1:10 A Bewehrung in Biegung in Streifen um Krümmung zu generieren 1 Detail 1 Ecke oben M 1:1 0 5 05 1 05 2 A Frontansicht M 1:10 1 2 Pagelmörtel Carbonbewehrung 2 05 05 Detail 1 36 37 REALISIERUNG 38 HYPERTON 39 REALISIERUNG 40 HYPERTON 41 REALISIERUNG 42 HYPERTON 43 INFO FISCHKISTE FISCHKISTE Das modulare Regalsystem Wir bringen Bewegung in den Beton! Die Idee unseres Designs ist es, zu verbinden, was bisher nicht richtig zusammenpasste. Der starre und schwere Werkstoff Beton soll in Bewegung kommen. Er soll nicht mehr an Ort und Stelle verharren, sondern im eingebauten Zustand verschieblich sein und dabei dynamisch und filigran wirken. Unser Möbeldesign ist bewusst einfach und puristisch, aber trotzdem pfiffig. Die fertige Kommode, um die es im Folgenden gehen soll, ist in Modulbauweise zusammengesetzt. Ein einzelnes Modul ist rechteckig und verfügt über Außenmaße von etwa 78 cm x 44 cm x 22 cm. Die Wandstärke soll ca. 2 cm betragen. In die Aussparung des Moduls soll eine Schublade in Form einer Fischkiste eingesetzt werden. Diese Plastikkisten sind sehr stabil und sind in vielen verschiedenen Farben verfügbar. Die bunten Kisten bilden einen frischen Kontrast zu dem grauen Beton. Gerade diese Farbvarianten, sowie die Materialkombination Beton-Kunststoff, lassen das Möbel interessant und modern erscheinen. Die einzelnen Module können in beliebiger Anzahl übereinander oder nebeneinandergesetzt werden. Dabei müssen sie nicht geordnet aufeinander gestellt werden, sondern können gegeneinander horizontal verdreht oder versetzt werden. Die Kombinationsanzahl der einzelnen Elemente ist groß. Der Beton kommt in Bewegung und wird lebendig. Florian Henkel Christopher Schulz Jannes Jacobs 44 Innovativ ist nicht nur der Werkstoff Beton, sondern auch die Idee ein Möbelstück zu entwerfen, dem jeder Nutzer ein neue Form geben kann, ohne dass es seine Funktionsweise verliert. Da die Kommodenelemente zu beiden Seiten aufgezogen werden können, kann das Möbelstück auch frei im Raum stehen und zum Beispiel als Raumteiler oder Tresen verwendet werden. Die Einsatzmöglichkeiten im Wohnbereich sowie im Freien sind vielfältig. Durch eine schmale Nut auf der Oberseite und der Unterseite der Elemente können die Module, nachdem sie wie gewünscht angeordnet wurden, untereinander verschraubt werden. So sind sie gegen unerwünschtes Verschieben gesichert und stehen stabil aufeinander. Bau und Schalung Eine wichtige Aufgabe übernimmt die Bewehrung des Möbelstücks. Von Vorteil ist hier eine Textilbewehrung. Zum einen ist so auch bei geringer Betondeckung Witterungsfestigkeit gegeben, zum Anderen ist sie leichter als herkömmliche Stahlbewehrung. Die Festigkeiten sind für den Einsatz in einem Möbel absolut ausreichend. Die Schalung soll vorzugsweise aus Kunststoff erstellt werden, damit eine glatte, fehlerfreie Oberfläche erstellt werden kann. Die Schalung ist so konstruiert, dass sie immer wieder verwendet werden kann. Sie wird so aufgestellt und befüllt, dass ein einzelnes Modul auf der Frontseite steht. Die Bewehrung wird im Voraus aus Textilgittern, die untereinander mit Hilfe von Kunstharz verbunden werden können, als Korb erstellt. Dieser Bewehrungskorb wird in die Schalung eingelassen, bevor diese mit Beton gefüllt wird. Maße und Gewicht Die äußeren Abmessungen betragen etwa 78 cm x 48 cm x 22 cm, die Wandstärke liegt bei ca. 2 cm. Die Fischkisten, welche als Schublade verwendet werden sollen, messen 74 cm x 44 cm x 18 cm. Bei einer Betondichte von ca. 2,5 kg/dm³ beträgt das Gewicht eines Moduls ca.43 kg. (Rechnung: ( 78 x 44 x 2) x 2 + (18 x 44 x 2) x 2 cm x cm x cm = 16896 cm³ = 16,896 dm³ 16,896 dm³ x 2,5 kg/dm³ = 42,240 kg) Ziel ist es, dieses Gewicht durch weitere konstruktive Maßnahmen zu reduzieren. 45 RENDERINGS/PERSPEKTIVEN 46 FISCHKISTE 47 SKIZZEN/ZEICHNUNGEN 48 FISCHKISTE 49 REALISIERUNG 50 FISCHKISTE 51 REALISIERUNG 52 MOVE 53 INFO MÖBIUSBAND MÖBIUSBAND Die Bank aus einem Band Wir, das Architonteam, designen zusammen einen Sessel. Unsere Gruppe hat sich während des Arbeitsprozesses, im Seminar Beton, gefunden. Wir alle hatten zu Beginn die Idee, einen Sessel zu entwerfen, der sowohl ästhetisch als auch funktional sein sollte. In allen Entwürfen war eine Art „Betonband“ abzulesen. Nach der Gruppenzusammensetzung haben wir uns dazu entschieden, eine unserer Ideen weiter zu entwickeln. Bouchner, Alexander Frank, Katja Lorenz, Isabella Schneider, Anne 54 Katjas Idee hat überzeugt. Sie hat sinnbildlich für ihren Entwurf ein Möbiusband gewählt. Ein Möbiusband ist eine zweidimensionale Struktur, die nur eine Fläche und eine Kante hat. Man kann nicht zwischen unten und oben oder zwischen innen und außen unterscheiden. Das Prinzip fanden wir sehr reizvoll und spannend für unseren gemeinsamen Entwurf. Ursprünglich war Katjas Idee aus einem Möbiusband ein Möbelstück mit mehr als 3 Funktionen zu entwerfen. Diese Idee haben wir vereinfacht. Wir haben uns dafür entschieden, aus einem einfachen Möbiusband einen Sessel zu designen. Vorstudien folgten. Wir haben das Möbiusband analysiert und sein Verhalten getestet. Schneidet man ein Möbiusband in der Hälfte durch, entsteht eine doppelte Verdrehung im Band. Das schafft zwar eine sehr ästhetische Form, jedoch war das Prinzip des Möbiusbands nicht mehr ablesbar, da es wieder ein Innen und Außen gab. Diese Art des Umgangs mit dem Möbiusband haben wir aus Folge dessen schnell verworfen. Das Design ist demnach nach unseren Vorstudien, aus einem einfachen Möbiusband entstanden. Den Sessel, den wir zunächst mit einem Papier-Möbiusband entworfen hatten, haben wir nachfolgend in eine Rhinozeichnung übersetzt und in seiner Proportion verfeinert. Heute besteht das Möbiusband aus 7 Modulen, welche zusammen einen Sessel ergeben. Es gibt 2 Module, welche als Sitzfläche fungieren, außerdem gibt es ein Modul, welches sich auf die Sitzfläche legt und als Rückenlehne dient und 2 Armlehnen, die sich jeweils aus 2 Modulen zusammensetzen. Der Sessel ist von der einen Seite mit Filz überzogen, um das Prinzip des Möbiusbands zu unterstreichen. Der Filz wird später über Klett mit dem Betonsessel verbunden. Dieser hat nicht nur die Aufgabe das Möbiusband leichter ablesbar zu machen, sondern erhöht auch den Sitzkomfort für die Nutzer. Diese müssen nicht auf dem kalten bzw. heißen Beton sitzen, sondern können weich im Filz sitzen und sich entspannen. Die Rückenlehne ist durch eine 3D Glasfasermatte und durch Stahlstäbe bewehrt, die auf die U-Profile verschweißt und in die Glasfasermatten eingelassen sind. In den Krümmungen der Sitzfläche befinden sich je Modul vier Bewehrungsstäbe. Die vorderen Bewehrungsstäbe werden einfach gekrümmt, die Stäbe in der hinteren Ebenen müssen zweifach gekrümmt werden. Zusätzlich wird das Möbel durch eine flächige Carbonmatte bewehrt, die sich durch das ganze Band zieht. 55 MÖBIUSBAND 40 cm RENDERINGS/ZEICHNUNG 50 cm Detail 1 Detail 2 100 cm 50 cm Schnitt vertikal M 1:10 56 57 AUSFÜHRUNG/FORMSTUDIEN MÖBIUSBAND Rahmen Gummimatte Styroblöcke PE- Kunststoffbahn Bodenplatte Holzrahmen PE- Kunststoffbahn 3D Glasfasermatte 6mm mit Bewehrungsstäben zwei je Profil Carbonmatte 24K, 8mm x 8mm gewebt Halfenschiene mit Anschweißanker Gummiabstandshalter Gummimatte U-Profil Edelstahl 2,5mm mit Ankerplatten I-Profil Schalungsaufbau T-Profil verschweißt Steg: Edelstahl 5mm, h: 110mm Flansch: Edelstahl-Lochblech 5mm, b: 100mm; mit Dübeln versehen vorne: Bewehrungsstäbe 5mm, zwei je Sitzelement hinten: doppelt gekrümmte Bewehrungsstäbe 5mm, zwei je Sitzelement Carbonmatte 24K, 8mm x 8mm gewebt Details M 1:1 58 59 INFO WAVE WAVE Die Surfer-Bar Wie der Name schon sagt, behandelt das Möbelstück W AVE das Thema der Welle. Dabei steht vor allem ein Surfer als Person und die damit verbundene Sportart im Vordergrund. Demnach ist die Bar oder der Tresen für Surfer am Strand angedacht und soll dort ihren ursprünglichen Platz haben. Die Bar wird aus Beton gefertigt und stellt die Form einer Welle dar. Dabei zeigt die WAVE das brechen einer Welle am Strand. Zugleich wird erkennbar, dass die Welle sich aufbäumt und dann in sich zusammenfällt. Gleichzeitig bildet die Bar so einen Standfuß aus und der Schwerpunkt verlagert sich nach unten. Auch wenn Beton nicht das übliche Material einer Bar ist, so ist er doch in diesem Bereich sehr gut einsetzbar. Vor allem an Stränden mit Salzwasser kann der hochfeste Beton der Witterung widerstehen und eine kleine Ewigkeit erhalten bleiben. Die Form gestaltet sich so aus, dass möglichst viele Menschen an der Surfbar Platz finden. So wurde eine hohe Möglichkeit gegeben sich zu unterhalten und die Kommunikation der Personen an der WAVE kann sehr gut stattfinden. Die Schauseite der Surfbar bildet quasi die Vorderseite einer brechenden Welle, die Rückseite ist der Wasserberg, der die Welle zum Auftürmen bringt und auch brechen lässt. Die Bar wird mithilfe der Gießtechnik in Form gebracht. Die Schalung wird aus Styrodur gefertigt, dieses sollte möglichst mit einer CNC-Fräse, die gleichzeitig wie ein Styrodurcutter funktioniert, geschehen. Die Seiten der einzelnen Segmente sollten möglichst glatt sein, damit das Zusammenfügen besser vollzogen werden kann. Ebenso ist ein Nachbehandeln der Flächen nicht ausgeschlossen. Heesen, Benedikt Leunig, Tobias Mützel, Kristof 60 Bei der Surfbar WAVE ist die Möglichkeit gegeben, die Bar selbstständig zu verändern. Zum Beispiel kann die Bar verkürzt werden und damit G ewicht einsparen oder auch Platz sparen beim Platzieren von WAVE in seinem eigenen Zuhause. WAVE ist in Segmente aufgeteilt, die eine Breite von 10 cm- 5 cm haben können. Die Verbindung der einzelnen Ele- mente untereinander erfolgt durch Gewindestangen. So werden bei der Fertigung der Segmente Löcher mit eingearbeitet, die die Führung für die Gewindestangen bilden. Ein Verändern der Bar in Länge oder Form wird damit gewährleistet. Weiterhin ist es möglich, defekte oder vollständig geschädigte Elemente auszutauschen, ohne einen großen Aufwand zu betreiben. Dies wird vor allem durch ein relativ leichtes Gewicht der Elemente ermöglicht. Vorgesehen ist eine Stahlbewehrung mit einem Durchmesser von 10 mm aller einzelnen Elemente. Im Fuß soll ein dreieckiger Bewehrungskorb geformt werden, in dem zwei Streben von der Wellenspitzen bis zum Boden gebogen werden und die Form der brechenden Welle bilden. Anschließend werden parallel zum Boden, jeweils am Ende der gebogenen Stangen weitere angeschweißt, um den Boden des Dreiecks zu bilden. Von dort aus werden die beiden letzten Bewehrungsstähle fixiert und komplettieren das Dreieck. Dieses Bewehrungsgerüst bildet eine bestmögliche Abtragung der entstehenden Zugspannungen im Bogen der brechenden Welle. Im Wesentlichen soll WAVE auch für eingetragene Marken als Werbefläche und Nutzungsfläche dienen. Hier als Beispiel die Marke R ipCurl. Schlussendlich ist die Surfbar eine Skulptur die an den Strand gehört. Die Länge der Bar ist variable und somit ermöglichen wir jedem, seine individuelle Bar zu gestalten. Die Fertigung aus einzelnen Elementen lässt dies zu. So können auch mehrere kleine Wellen entstehen oder eine einzelne große Monsterwelle, wie sie vor Hawaii von Surfern geliebt wird. Die Elemente haben eine Breite von 5 cm und eine Höhe zwischen 90 - 115 cm. Die “Tischplatte” schwankt zwischen 8 und 10 cm in der Stärke. Wir könnten dies bis auf 5 cm reduzieren, um beim Gesamtgewicht weitere Einsparungen zu erreichen. Das Gewicht des geplanten Möbels WAVE liegt bei einer solchen Bemessung bei ca. 300-350 Kg. 61 RENDERINGS/MODELLFOTO 62 WAVE 63 Ausführung 64 WAVE 65 INFO EXPERIMENT EXPERIMENT Die große Versuchsreihe Boyard, Baptiste Dreyer, Philipp Meyer, Janek Starke, Jonas 66 Die Begriffe Möbel und Mobiliar (von lat. Mobilis = beweglich) bezeichnen Einrichtungsgegenstände vorwiegend in Innenräumen wie Wohnungen, Geschäften, Büroräumen Nutzungseinheiten, manchmal auch im Außenbereich. Im Gegensatz zu Kunstobjekten besteht der vorrangige Wert von Möbeln in ihrem Gebrauchswert und nicht nur dem ästhetischen Wert. Im Gegensatz zu Maschinen und Werkzeugen dienen sie nicht der Produktion, sondern der Aufnahme von Mensch, Tier oder Gegenständen. Im Vergleich zu architektonischen Objekten und anderen baulichen Anlagen haben Möbel eine Dimension, die es ermöglicht sie mit Muskelkraft zu bewegen. Die Aufgabe eines Möbelentwurfes erfordert demnach ein hohes Maß an Funktionalität. Materialwahl und Kraftschluss stehen im Vordergrund, um ein Mobiliar zu erschaffen, das dem Nutzer in Komfort und Nutzen in fast jeder Lebenssituation entgegen kommt. Ist das Mobiliar sperrig, leicht zerbrechlich oder zu schwer, so bietet es dem Nutzer keinen Mehrwert, sondern erschwert das tägliche Leben. Neben funktionalen Kriterien spielt allerdings auch das Design eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Doch was bedeutet gutes Design? Ein Defnitionsansatz: Wird ein Mobiliar seiner Funktion in hohem Maße gerecht, darf man ohne weiteres den Designwert des selbigen sehr hoch ansetzen. Doch was bedeutet es ein sperriges, zu zerbrechliches, zu schweres, jedoch formschönes Mobiliar vor sich zu haben? Funktioniert gutes Design ohne Funktionalität? Ohne einen allzu langen Exkurs in die Designwelt darf man behaupten, dass Möbel in erster Linie dazu entworfen werden, um zu funktionieren – man muss zweckorientiert planen, um ein Design zu entwi- ckeln. Das Konzept sollte die Mittel zum Zweck, also die Funktionalität des Mobiliars an die erste Stelle setzten. Es ist ein schmaler Grad auf dem man sich bewegt, wenn man behauptet: DESIGN KANN NICHT ZUM MÖBEL WERDEN – MÖBEL JEDOCH ZU DESIGN. Wir haben den Entschluss gefasst, dass die Behauptung wahr ist. Wie schwer ist eine Kababox mit Beton gefüllt? 3.15 kg. Und wenn wir nun anstatt massiven Zuschlag Luft hinzufügen? Zum Beispiel die Box mit Luftballons füllen und anschließend mit Beton auffüllen. Dann erreichen wir ein Gesamtgewicht von ca. 0.85 kg/B ox Kaba. Ohne den tatsächlichen labortechnischen Nachweis erreichen wir subjektiv trotzdem eine sehr hohe Festigkeit. Zwischen den Luftballons entstehen kleine, Kreuzgratgewölbe ähnliche Konstruktionen, die die Kräfte in ihrem Zusammenspiel optimal ableiten können. Dieses Prinzip scheint eine gute Möglichkeit für die Gewichtsreduktion zu sein. Leider widerspricht es jedoch unserer Herangehensweise, ein Möbel zu entwerfen, das sich einzig durch seine geometrische Form entwickelt und somit trägt. Hier wird der Beton in eine Schalung gepresst. Die zweite spannende Beobachtung dieses Experimentes ist die scheinbar willkürliche Anordnung der Hohlräume im Kontrast zu der kontrollierten und glatten Oberfläche der Außenhaut. Die Gestalt der sich ergebenen Öffnungen hängt entscheidend vom Druck und der Anzahl der eingelegten Luftkörper ab. Die leicht gebrochenen Flächen stehen ebenfalls in einem schönen Kontrast zur Außenhaut. 67 FORMSTUDIEN 68 EXPERIMENT 69 OBJEKTSTUDIEN 70 EXPERIMENT 71 VERSUCHSREIHE 72 EXPERIMENT 73 INFO TWISTED BENCH TWISTED BENCH Die verdrehte Bank Chavez, Rafael Rodriguez Bautista, Marco Rodriguez Riaz, Ana Uludag, Selçuk 74 75 TWISTED BENCH RENDERINGS/DARSTELLUNG ‚‚ 76 ‚‚ Beton ist toll, aber es gibt auch Zeiten, da kann ich ihn für eine Weile nicht mehr sehen. 77 ZECIHNUNGEN/MODELLFOTO 78 TWISTED BENCH 79 EINZELENTWÜRFE E I N Z E L ENTWÜRFE ‚‚ 80 ‚‚ Der Beton ist glänzend, dünn, klobig und faltig wenn er fest ist. Beim modellieren ist er wandelbar und kann Geschichten erzählen wie Großeltern. B o y a r d B a p t i s t e F r a n k K a t j a 88 89 94 95 A s s e l m e y e r L e n a D r e y e r P h i l i p p F r i s c h F r a n z i s k a 84 85 B o u c h n e r A l e x a n d e r 90 91 E s p i n o z a R a f a e l H e e s e n B e n e d i k t 96 97 86 87 92 93 98 99 81 EINZELENTWÜRFE 82 EINZELENTWÜRFE J e n s e n C h r i s t i a n K r o l l J e s s i c a L ü p k e P h i l i p p 101 101 106 107 112 113 K e e s e K a t h a r i n a L e u n i g T o b i a s M R a a k n d e a s i 102 103 108 109 114 115 K U n l a r u i e k r e L o r e n z I s a b e l l a M J e a y n e e r k 104 105 110 111 116 117 P H l e u n m r e i y k e r S c h l i e s t e d t S i n a S A o l m e m x e a r n d e r 118 119 R M o a d r r c i o g u e z 122 123 S c h n e i d e r A n n e S t a r k e J o n a s 128 129 92 93 124 125 130 131 S c h e l l m a n n I r a S e n f f J e a n M a r i n U h l R o b e r t 120 121 126 127 132 133 83 EINZELENTWÜRFE 46 90 50 45 46 Maße des Stuhls Höhe: 90 cm Breite: 65 cm Tiefe: 40 cm Volumen: 0,035 m3 Gewicht: 87,5 kg 45 50 bewehrung ist flexibel genug die Radien des Stuhls zu kompensieren. Durch die Fließfähigkeit des Materials kann die Schalung komplett ausgefüllt und so die komplexe Oberfläche des Möbels erzeugt werden. Durch die Verbindung dieser Hochleistungsmaterialien entsteht ein Möbel, dessen Form nicht unbekannt ist, jedoch in dieser Form und vor allem Funktion aus dem Material Beton, im herkömmlichen Sinne, undenkbar wäre. So gehen die Form und das Material eine Symbiose ein, die für Modernität und Innovation steht. 90 Im Zuge unserer Studien mit dem Material Beton wurde mir bewusst, dass dieser hoch entwickelte Baustoff zu sehr viel mehr in der Lage ist, als es im alltäglichen Gebrauch scheint. Jeder kennt schwere, stabile, formfeste Objekte, die allesamt kalt und nicht einladend wirken. Doch was wir dabei verkennen ist, dass dieses Material nur ein Spiegel unsere eigenen Bearbeitungsfähigkeiten ist. Beton kann sehr viel möglich machen, jedoch verzeiht er nicht die geringste Ausführungsschwäche. Diese Herausforderung wird bei dem Betonschwinger angenommen und ausgenutzt, denn es handelt sich um ein Objekt, das an die Grenzen des Materials geht und dennoch grazil und einladend wirkt. Die Verwendung von UHPC sorgt dafür, dass die Mikrorisse, die durch die Beanspruchung beim Schwingen entstehen, nicht zum Zerfallen der Konstruktion führen und die an den meist beanspruchten Stellen eingelegte Textil- LENA ASSELMEYER 40 65 40 65 Lena Asselmeyer Architektur Jahrgang 09/10 84 85 ALEXANDER BOUCHNER EINZELENTWÜRFE Was macht ein Betonmöbel aus? Eine Frage, die vielseitig beantwortet werden kann. Dieses Möbel beantwortet sie, indem seine Form sich gegen das klobige und kalte Image des Betons stellt. Es zeigt: Beton kann doch Dynamik haben und Leichtigkeit vermitteln. Die Ursprungsformen, aus denen sich das Möbel entwickelt hat, sind Kugel und Fläche. Die Kugel formt von allen Seiten die Fläche, sodass am Ende ein Stuhl entsteht, der nur noch von seinem überflüssigen Beinkleid befreit werden muss. Zielsetzung für dieses Möbel ist ein bequemer Sessel für erholsame Stunden zu sein, und seinem Besitzer ein Gefühl von Geborgenheit zu vermitteln. Daher hat das Sitzmöbel eine breite, lang gezogene Sitzfläche, an deren Ende noch ein kleiner Vorsprung ist, auf dem man bei Bedarf seine Füße abstützen kann. Die ebenfalls bis zum vorde- ren Abschluss lang gezogenen Armlehnen sollen mit ihrer offenen Geste zum langen Sitzen einladen. Und warum auch nicht? Durch seine breite schalenförmige Sitzfläche und der Fußbank bietet diese Sitzmöbel viel Spielraum für kreative Sitzpositionen. Für den Bau des Möbels ist zunächst eine Positivform zu erstellen. Diese kann aus einem Gestell aus MDF bestehen, das aus mindestens zwei Schnitten zusammengesteckt ist. Die geschwungenen Kanten des Möbels werden aus Draht gebogen und die Flächen werden aus dünnem Blech zugeschnitten. Diese Konstruktion ist flexibel, sodass der ausgehärtete Beton nachher gut ablösbar ist und so eine Wiederverwendung der Schalung zulässt. Alexander Bouchner Architektur Jahrgang 09/10 86 87 BAPTISTE BOYARD EINZELENTWÜRFE I was interested in this seminar because of this strange principle that we use this heavy material, the concrete, to create furniture. I first thought what can we do with this brutal material, it’s something rough, and it’s not made for furniture. That’s why I’ve been in this seminar in the first place. I write it here because it’s important for my project. I got the surprise to see how the concrete can be soft and sensitive. I was interested in the texture, the surface that the concrete can create. So, I wanted to use it as a material it doesn’t looks like. My first idea was “FatBoy”, for the difference between the concrete’s hardness and the Fatboy’s softness (It have been done before). So I thought about another kind of soft and weak surface that concrete could try to copy: Tissues, paper, card board. The carton, everybody already uses it to sit, or put something on, for a short time. It’s not resistant, not really nice. But I like the adhesive, the papers on it, all of these tattoos show different surfaces. Also, the carton never stays solid, it gets compressed, shocked etc… So those two characteristics give to the carton a special form, unique. We always throw the carton after we use them, I want create a concrete carton, something used every day as we normally use carton for few minutes. I want to turn the carton as a coffee table. Small dimensions: around 40-50 cm height, 100*60 cm for the surface. I want to keep the history of the carton, what happened before; that we can read that in the concrete form. It should be white, like a sculpture. I want talk about the surface, the deformation of this carton. I don’t want a shining surface, soft all clean. Each piece gets the same treatment but will be unique. To produce it, the carton has to be sprayed with a Hydrophobic; this is the only way to keep it safe from the process. I used butter to produce the model in Gips. Then, the inside will be the outside. First the dimensions: A coffee table is comfortable when the height is around 40-50cm. The Coffee Table I want to design can go with sofa or low chair. The carton with this size is called Galia A05 = 100*60*50cm. The inside will print the form; it has to be like the outside. Because the concrete will destroy the material if we just fill like that, the carton must be spray with a hydrophobic solution. To give the form the carton has when it is use, we must block it between heavy object. The pressures on the sides will keep the form while the concrete get hard. Then, we need to have 5 cm thickness; we put a formwork in the carton and fill it with concrete. Baptiste Boyard Architektur Jahrgang 08/09 Erasmus Student 88 89 EINZELENTWÜRFE PHILIPP DREYER Philipp Dreyer Architektur Jahrgang 09/10 90 91 EINZELENTWÜRFE Unser Vorschlag für die Aufgabe „ein Möbel aus Beton zu entwerfen“ ist es ein Möbelstück zu entwickeln, das für den Außenraum gedacht ist. Warum Außenraum? Somit werden die wichtigsten Merkmale von Hochleistungsbeton optimal genutzt. Durch eine bestimmt ausgewählte Schalung mit rauer Oberfläche wirkt die Oberfläche vom Möbel nicht glatt oder „perfekt“, deswegen passt sich die Optik vom Gegenstand an die offene, natürliche Umgebung an. Zu diesem Gedanken kommt noch die mehr plastische Gestaltung mit Kurven, die fast willkürlich wirkt. Das Möbelstück soll sich nicht nur an der Umgebung anpassen, sondern auch an die Anforderungen der Nutzer. In diesem Fall der Anforderungen eines Parks. Die Bank können Sportler benutzen, Büroarbeiter in der Mittagspause, Kinder beim Spielen oder alte Freunde, die sich lange nicht mehr gesehen haben. Die Bank kann genauso gut auf einen Universitätscampus gestellt werden, damit Studenten mit ihren Laptops einen gemütlichen schönen Ort haben, um draußen zu arbeiten. Eine Sitzbank, die auch als Tisch, Liegefläche oder einfach als kleiner Ort für Pausen benutzt werden kann, war die passende Antwort auf die Bedürfnisse, die wir festgelegt haben. Die Formen und Kurven bieten gleichzeitig eine Sitzbank mit Tisch um die Mittagspause zu genießen, eine Liegefläche, um an war- Marco Rodriguez Architektur Jahrgang 09/10 92 RAFAEL CHAVEZ men Tagen die Sonne zu genießen oder vielleicht das Bein auf dem Tisch zu strecken und vor dem Joggen ausdehnen. Wie aus einem einzelnen Band wachsen die zwei Hauptteile und bilden jeweils die Sitz- und die Tischfläche. Die Sitzbank wird natürlich aus Hochleistungsbeton gebaut, um die durchgehend dünne Breite sicherzustellen. Bewehrungsmatten werden eingebaut, besonders an Stellen, wo die Zugspannungen am größten sind. Das gesamte Gewicht von etwa 240 kg ermöglicht, dass der Möbel nicht im Ort befestigt werden muss. Die Bank zu bewegen ist schwer für normale Nutzer, deswegen bleibt die Bank sicher an der Stelle. Es war uns wichtig, dass der Aufbau und Pflege vom Möbel einfach zu handhaben ist. Dadurch, dass die Sitzbank aus einem durchgehenden Streifen mit deiner Breite von 60cm und Dicke von 4cm entworfen ist, lässt sie sich in drei Stücke betonieren, zusammen montieren und positionieren. Wenn das Möbel einmal aufgestellt ist, braucht man sich keine Gedanken mehr drüber zu machen. Die Schalung wird möglichst so gebaut, dass daraus die Sitzbank mehrmals betoniert werden kann. Eine Struktur und Oberfläche aus Holz ist in diesem Fall optimal. Bei den Teilen vom Möbel wird an einer Seite von der Verbundstelle Bewehrung auskragen und an der anderen Seite befinden sich passende Löcher für die Stahlstäbe. Rafael Espinoza Architektur Jahrgang 09/10 93 EINZELENTWÜRFE In meinem Betonmöbel möchte ich, durch klare Linien und gleichmäßige Oberflächen geprägt, drei Nutzungsanforderungen kombinieren. Das Möbelstück soll die Fähigkeit besitzen, Stuhl, Tisch und Ablagefläche gleichzeitig zu sein. Dafür entwickelt sich aus einem Strang heraus ein Möbel mit unterschiedlichen Zonierungen. Das Möbelstück ist ein nicht endendes Band, ein sogenanntes Möbiusband, welches nur eine Kante und eine Fläche besitzt. Ein Abschnitt dieses Bandes formt sich als Sitzgelegenheit aus. Die Breite des Bandes ist durchgängig 50 cm, in der Sitzzonierung befindet es sich ca. 50 cm über dem Boden. Nachdem es abfällt und den Fußraum ausbildet, wölbt es sich wieder hoch und bildet einen kleinen Beistelltisch aus. Dieser senkt sich ab und formt so die Ablagefläche. Auf diese Weise kann das Betonmöbel als kleine Leseinsel fungieren, als B rainstorming-Zone genutzt w erden, Platz für Entfaltung bieten etc. inspiriert wurde ich von einem Möbelsystem namens „Workflow“, welches ein Büromöbel darstellt, in welchem ebenfalls mit verschiedenen Zonen gearbeitet wird. Die Herausforderung bei meiner Ausformung dieser Möbelidee ist der Werkstoff an sich: Beton. Aufgrund seiner guten Druckfestigkeit ist der Einsatz als Tisch bzw. Sitzmöbel vorstellbar, die benötigte Zugfestigkeit muss durch Textilbewehrung hergestellt werden. Mein Möbelstück hat sich aus den mir gesetzten Parametern ergeben, ein Möbelstück zu entwerfen, das sich aus einem Strang entwickelt und drei Funktionen bietet. Nach einigen Vorstudien hat es seine jetzige KATJA FRANK Form gefunden. Unter den genannten Parametern besteht zusätzlich die Möglichkeit zur weiteren Variantenbildung. Ich bewege mich bei meinem Möbel im Kontext der Möbelsysteme, die verschiedene Funktionen in einem Objekt kombinieren. Es ist innovativ, da ein solches Möbelsystem bisher nicht in Beton ausgeführt wurde. Zudem arbeite ich bei meinem Möbel mit relativ neuen Materialien, wie Flowstone Hochleistungsbeton und Textilbewehrung. Um mein Möbelstück umzusetzen, wäre eine Unterteilung der Schalung notwendig um es gut gießen zu können. Diese Unterteilung würde ich an den Funktionsabschnitten orientieren, da diese als eigenständige Teile in einer Schalung zu gießen wären. Mein Möbel würde sich somit aus drei Teilen zusammensetzen, die Verbindungsstellen würden nach dem Prinzip des Blattstoßes im Holzbau ausgebildet werden, es würden keine festen Verbindungsstellen entstehen. Die Schalung wäre aus einem fräsbaren Material herzustellen, z.B. PE-Hartschaummodule. Mein Möbelstück hat eine durchgehende gleichbleibende, glatte Oberfläche um d em Material seine Grobheit zu nehmen. Viele Menschen assoziieren mit Beton eine kalte, raue Außenwirkung, hier soll genau das Gegenteil entstehen, die Oberfläche soll geradezu weich und samtig erscheinen. Mein Möbel bildet sich von oben betrachtet als ein Dreieck mit äußeren Kantenlängen von ca. 175cm, 140cm und 80cm aus. In der Höhe liegt es zwischen 50cm und 54cm. Das Band ist durchgängig 50cm breit und 4cm dick. Katja Frank Architektur Jahrgang 07/08 94 95 EINZELENTWÜRFE Mein Esstisch wurde aus einer Schraube entwickelt. Die gewickelte Form findet sich in der tragenden Konstruktion wieder, welche sich um die Tischplatte entwickelt. Diese ist zwischen der Stahlkonstruktion unverschieblich gelagert und wird so in der Schwebe gehalten. Konzipiert ist der Tisch für 4 Leute. Angedacht sind 60-70 cm pro Person in der Breite und 50-60 cm pro Person in der Tiefe, sodass jeder genug Platz hat und nicht beengt am Tisch sitzen muss. Ich habe außerdem eine angenehme Tischhöhe von 75 cm gewählt. Die Konzeptentwicklung ist über mehrere ähnliche Entwürfe entstanden. Beispiele hierfür sind auf der linken Seite zu erkennen. Das Element der Drehung, beziehungsweise Wicklung der Schraube ist bei allen deutlich nachzuvollziehen. Wo bei dem Zwischenstand links unten noch eine sehr große Geste durch das zusammenhängende Möbel dargestellt ist, kann man bei dem finalen Stand eine heterogene StahlBetonkonstruktion erkennen. Die Tischplatte ist bei dieser Konstruktion auf eine Art Konsole aufgelegt, sodass sie nicht verschieblich ist. Bei dem Beton, den ich verwenden möchte, handelt es sich um Leichtbeton der Firma LUCCON. Durch diesen Faserbeton lassen sich Licht, Schattenwürfe und sogar Farben erkennen. Man erhält eine annä- FRANZISKA FRISCH hernd verlustfreie Lichtleitung durch optische Fasern. Die innovative Mischung aus Feinbeton und transluzentem Gewebe verleiht dem Faserbeton diese durchsichtige Wirkung. Dieser Beton ist aufgrund seines relativ geringen Gewebeanteil eine Festigkeit und Beständigkeit von hochfesten Betonen. Druckfestigkeit > 90N/mm2 Biegezugfestigkeit >12N/mm2 Rohdichte 2100 - 2300 kg/m3 Auch bei diesem Beton kann man die gängigen Betonverarbeitungsmethoden anwenden: Sägen, Schleifen, Bohren, Polieren. Da die Herstellung sehr aufwendig ist, gibt es den Lichtbeton nur als Fertigteil, kann aber in beliebigen Maßen angefordert werden. Durch mehrere LED-Lampen wird der Beton beleuchtet und so entsteht die Wirkung des durchsichtigen Betons. Die Lampen sind in d ie unteren Seite der über den Tisch laufenden Stahlkonstruktion eingelassen und sind dadurch auf den ersten Blick nicht sichtbar. Man kann durch die im Stahl eingelassenen LED Lampen e ine spannendes Spiel von Licht und Schatten auf der Tischplatte sichtbar machen. Die Tischplatte hat eine Dicke von 5 cm. Die tragende Stützenkonstruktion ist kraftschlüssig mit dieser verbunden. Franziska Frisch Architektur Jahrgang 09/10 96 97 EINZELENTWÜRFE Bei meinem Möbelstück handelt es sich um einen Esstisch für sechs bis acht Personen. Bei den Maßen habe ich mich an die Standardmaße für Esstische gehalten, um eine einwandfreie Funktion des Möbels zu gewährleisten. Die Formsprache ist organisch. Dieses beruht darauf, dass der Tisch für den Einsatz im Grünen gedacht ist. Beton als Material bietet sich durch seine hohe Witterungsbeständigkeit hierzu sehr gut an und soll bei sich mit einem organischen Design in die natürliche Umgebung einpassen. Genau wie die Natur einen Stein rund wäscht macht auch mein Möbel den Eindruck, als ob es von der Natur ausgewaschen wurde. Der Beton soll trotz seiner Massivität durch die abgerundeten Ecken ein Gefühl von Weichheit vermitteln. Die Tischbeine gehen nicht im-90-Grad Winkel nach unten, sondern sind leicht nach innen gebogen, dies unterstreicht die fließende Form und lockert das Gesamtbild auf. Die organische Form bietet auch noch einen anderen Vorteil. So ist der Tisch zwar aus einem Guss, jedoch gibt es dickere und dünnere Stellen, je nach Belastung. Die Tischbeine teilen sich an der Tischplatte und spannen einen weichen Rahmen, welcher rechteckig einmal die Tischfläche umrahmt. Dieser ist auch gesondert durch Eisenstäbe bewehrt um eine optimale Stabilität zu garantieren. Um Material und Gewicht einzusparen verjüngt sich an der Unterseite die Stärke der Tischplatte auf 3 Zentimeter. Eine Textilbewäh- BENEDIKT HEESEN rung nimmt dort die entstehenden Zugkräfte auf. Mit einer Abmessung von 225x87x75H cm ist es nicht verwunderlich, dass das Gesamtobjekt rund 274 Kilogramm auf die Waage bringt. Durch das hohe Gewicht ist die Mobilität dieses Möbels stark eingeschränkt. Es versteht sich viel mehr als eine nutzbare Skulptur im Garten oder auf der Terrasse. Um die Form des Esstisches zu produzieren, müssen mehrere Schalungen gefräst werden. Diese müssen dann aneinandergefügt und fixiert werden. Der Tisch liegt dabei mit seiner Tischfläche in der Schalung nach unten. Diese wird dann über die Unterseiten der Tischbeine gefüllt. Aus dem Betonworkshop am ITE hat sich für mich die Herstellung der Schalungsteile aus Styrodur ergeben, welche ich vor der Befüllung mit Vaseline bearbeite. Dadurch wird die Oberfläche glatter und ich bekomme die Schalungsteile einfacher wieder entfernt. Außerdem kann man sie dann ohne Probleme ein weiteres Mal verwenden. Styrodur ist ein sehr günstiger Rohstoff und einfach in jedem Baumarkt zu bekommen. Alle Schalungsteile können an der Fräse der TU Braunschweig hergestellt werden. Darum ist mein Design auch gut umsetzbar. Sollte es dennoch Probleme mit der Schalung geben, so könnte man auch in einem nächsten Schritt die Tischbeine von der Tischplatte getrennt herstellen und somit den Schalungsaufwand und auch das Transportproblem verringern. Jedoch wäre es schöner das Möbel aus einem Guss herzustellen, um den monolithischen Charakter nicht zu zerstören Benedikt Heesen Architektur Jahrgang 07/09 98 99 EINZELENTWÜRFE Beton weist oftmals eine raue Oberfläche vor, die trist und kalt wirkt, sodass der Beton meist einen skulpturalen Charakter erhält. Die häufig kubisch ausgebildeten Raumsituationen führen zu einer Eigenart dieses, negativ besetzen, Baustoffes. Jede Betonoberfläche hat ihren eigenen Charakter, ihre eigene Optik, ihre eigene Haptik. Und doch zeigt mein „altes“ Bild von Beton eine farblose und raue Oberfläche, deren Struktur maßgeblich von der grob gearbeiteten hölzernen Schalung beeinflusst wird. Die stählerne Bewehrung führt ein Mindestmaß an möglicher Tiefe des Betonteils mit sich, sodass trotz abgeplatzter Kanten der massiven Betonwand der kubische Charakter bestehen bleibt. Mein „neues“ Bild des Betons ist bestimmt von filigranen Betonplatten, deren glatte Oberflächen ohne reliefartige Strukturierungen auskommen und beinahe den Eindruck einer anderen Materialität erwecken. Durch helle Zusatzstoffe erhalten die meist polierten Oberflächen eine marmorierte Struktur. Neue Möglichkeiten der Bewehrung führen trotz sehr schmaler Bauteile zu hoher Festigkeit und großer Belastbarkeit. Die Symbiose von massivem und filigranem Beton soll die Verschiedenheit meines „alten“ Bildes über Beton und meines „Neuen“ darstellen. Das Sitzmöbel besteht zu gleichen Teilen aus dem alten Beton, der ein tragendes massives Wandteil ausbildet und dem neuen Beton, welcher eine filigrane Sitzschale formt. Das schlicht gehaltene Design des Sitzmöbels setzt sich aus zwei Komponenten zusammen. Eine aus Betonrückbau gewonnene Sichtbetonplatte wird fest mit dem Untergrund verbunden. Sie bildet als tragendes Element eine Armlehne aus. Die portable Sitzschale aus Hochleistungsbeton ergänzt das Bild zweier unterschiedlicher Betone. Während die Sichtbetonplatte eine raue, von einer CHRISTIAN JENSEN Holzschalung geprägte Struktur aufweist, bildet die Sitzfläche eine glatt polierte Oberfläche aus. Die graue Färbung des Sichtbetons differenziert sich von der hellen marmorierten Oberfläche des Hochleistungsbetons. Eine gewichtsarme Textilbewehrung verleiht der schmalen Sitzschale eine hohe Festigkeit bei geringem Gewicht. Die stählerne Bewehrung des Sichtbetons ist an den Schnittkanten des Sichtbetons zu sehen und charakterisiert somit ebenfalls den alten Beton. Die Sichtbetonplatten werden nicht gegossen, sondern durch Betonrückbauarbeiten gewonnen. Eine Diamantsäge durchtrennt hierbei Betonwände in den Stärken von 10cm bis 20cm. Durch den schonenden Rückbau an Betonbauten kann das Material für eine weitere Verwendung genutzt werden. Die Maße dieser Sichtbetonplatten können sowohl in der Höhe als auch in der Breite variieren. Während die Höhe zwischen 80cm bis 110cm variiert, kann die Breite 80cm und mehr betragen. Das Gewicht einer solchen Sichtbetonplatte entspricht ungefähr 200 Kilogramm, während die Sitzschale ein Gewicht von ungefähr 10 Kilogramm auf weißt. Abhängig von der Tiefe der Sichtbetonplatte werden die Schalungen des Hochleistungsbetons angepasst. Die Größe der Aussparung der Sitzschale wird durch einen Plexiglasblock, welcher in die Schalung, die ebenfalls aus Plexiglas besteht, eingefügt wird, bestimmt. So entsteht eine auf die Tiefe der Sichtbetonplatte angepasste Aussparung, die das Einhängen der Sitzschale ermöglicht. Mechanisches Auftragen von Trennmitteln durch Hochleistungssprühgeräte gewährleistet ein leichteres Ausschalen des Hochleistungsbetons und dient zum Schutz des Betons vor Beschädigung und Witterung. Der Beton wird an der oberen Kante der Rückenlehne in die leicht schräg fixierte Schalung gegossen, sodass durch das Polieren der kurzen Kante der Sitzschale eine glatte Oberfläche entsteht. Christian Jensen Architektur Jahrgang 09/10 100 101 EINZELENTWÜRFE KATHARINA KEESE Bei dem entworfenem Möbelstück handelt es sich um ein multifunktionales Möbel, es ist nutzbar als Hocker, lässt sich zusammenstellen zu einer Bank, stapeln zu einem Regalsystem und einem Tresen oder Schreibtisch. Die Strukturen an den Seiten des Körpers sind so gestaltet, dass man sie wie Puzzleteile aneinander fügen und dadurch miteinander verbinden kann, das Gewicht des Möbels bewirkt zusätzlich, dass die Körper sicher als Kombination funktionieren. Der Entwurf beinhaltet zusätzliche Holzsysteme, womit man das Möbelstück erweitern kann. Es entsteht ein Spiel zwischen der Leichte und der Schwere, was auch bezeichnend für den Werkstoff Beton ist. Die unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheit unterstützt dieses Spiel zusätzlich. Das beide Module das gleiche Gewicht besitzen lässt sich dadurch realisieren, dass zu dem Beton des Möbels mit der größeren Wandstärke Hohlkörper aus Kunststoff zugefügt werden. Eine Holzplatte, die ebenfalls die Verbindungsstruktur aufweist, erweitert das Möbel zu einem bequemen Sitzhocker und verbindet die einzelnen Module noch einmal miteinander. Es gibt zwei verschiedene Module des Möbelstückes. Das erste Modul weist eine Wandstärke von 2 cm auf und zeichnet sich durch eine glatte, polierte Oberfläche aus. Das zweite Modul hat eine Wandstärke von 4 cm und besitzt eine eher gröbere Oberflächenbeschaffenheit. Die beiden Module haben allerdings beide das gleiche Gewicht. Multifunktionales Design _umwandelbar _passt sich veränderten Situationen an _eine Formgebung, viele Gestaltungsmöglichkeiten Retro Design in der Formsprache _Stapelbare Boxen _Strukturgebung an den Seiten des Würfels Stapelbar _ein Element lässt sich beliebig zusammen fügen _verschiedene Elemente sind kompatibel (Modul 1+2) Katharina Keese Architektur Jahrgang 07/08 102 103 ULRIKE KNAUER EINZELENTWÜRFE Das Seminar begann mit der Idee ein Möbelstück aus Beton zu entwerfen. Die Frage war nur, was für ein Möbelstück soll und kann ich entwerfen? Meine Wahl fiel auf einen Tisch, ich wollte einen Tisch haben, der mehr kann als nur Ablagefläche zu sein. Er sollte mehr können und etwas Besonderes sein. Im Laufe der Zeit entwickelte ich meinen ganz eigenen Schreibtisch. Ein Schreibtisch für Architekten und Designer. Die Idee dabei war es, denn Tisch so zu gestalten, dass er optimal genutzt werden kann. Dabei ist nicht die Form unbedingt das Besondere, sondern die Funktion des Tisches. Ich war überzeugt, dass Beton mehr sein kann, als nur eine Wand, eine Stütze oder Deckenplatte zu sein. Ich wollte mich und Andere überzeugen, dass Beton nicht nur der starre Werkstoff ist, für den wir ihn immer halten. Deshalb ergab sich daraus die Idee den Tisch mit beweglichen Elementen zu versehen. Durch das Seminar habe ich gelernt, dass Beton ein unglaubliches Hochleitungsmaterial ist und das fand ich faszinierend. Deshalb fand ich die Fragestellung spannend, was kann Beton alles und was mach ich mir davon zu eigen? Der Tisch ist von seiner Grundgeometrie ein Rechteck mit den Ausmaßen von 120 x 80cm, ein wie ich finde angemessen großer Arbeitsplatz. Das besondere sind die beweglichen Teile. Ich habe den Tisch zerlegt in eine Grundplatte, in Seitenteile und eine Deckplatte. Die Deckplatte ist das Besondere, sie enthält die wichtigen Teile. Das sind in erster Linie die Materialboxen. Mit Materialboxen meine ich Volumen, die durch die Platte hindurch gesteckt sind und Platz für die wichtigen Dinge im Leben eines kreativ arbeiten Menschen bilden. Die Deckplatte wird zudem durch ein eingelassenes Holzbrett durchbrochen. Dieses Holzbrett dient im eingefahrenen Zustand als Modellbautisch, auf dem geklebt, gebastelt und geschnitten werden kann. Außerdem befinden sich an der Unterseite zwei Schubladen, wovon die eine als Planschrank genutzt wird und die andere als Sammelschublade für sonstige Dinge. Die eingelassenen Volumenkörper sind von der Höhe und Breite so ausgelegt, dass sie entweder Platz für Stifte, Cutter und Scheren bieten oder den nötigen Stauraum für Kleber und Sprühdosen. Wenn man das Brett wegschiebt, dann befindet sich darunter ein weiteres Element, was den nötigen Komfort bietet am Laptop zu arbeiten. Die Laptoparbeitsfläche wird um einige Zentimeter angehoben, das Ganze funktioniert durch ein in den Beton eingelassenes Schiebeelement. Der gesamte Tisch hat ein überschlagenes Gewicht von etwa 150 kg. Getragen wird er durch Holzbeine, die ich mit 3x3 cm großen Kanthölzern dimensioniert habe. Für die Schalung des Betons habe ich mir überlegt, die einfachen rechteckigen Teile aus Styrodur zu bauen. Die abgerundeten Ecken könnten mithilfe einer Fräsform hergestellt werden. Als Bewehrung habe ich 2-lagige Kunstfasergitter vorgesehen, die ich beim Betonieren mit einlegen werde. Die Oberfläche der Arbeitsplatte stelle ich mir glatt vor. Das würde ich gerne durch Ausgießen auf Plexiglas oder Folie erreichen. Als Verbindungselemente habe ich Muttern, Schrauben, Gewindestangen oder Klebeverbindungen vorgesehen, die ich durch kleine Modellversuche ausprobiert habe. Vorbild dafür war die herkömmliche Bauweise im Möbel - und Holzbau. Mit diesem Entwurf möchte ich gerne zeigen, zu was Beton in der Lage ist, und ich bin gespannt, ob sich meine Vorstellungen sich mit der Realität decken werden. Ulrike Knauer Architektur Jahrgang 07/08 104 105 JESSICA KROLL EINZELENTWÜRFE Zunächst war meine Entwurfsidee ein Möbelstück für den Außenraum zu entwerfen. Mein Möbelstück sollte funktional sowie skulptural sein. Da ich ein Möbelstück für den Außenraum bauen wollte, habe ich mich mit einigen Strukturen aus der Natur beschäftigt. Dadurch bin ich schließlich auf das Element Wasser gestoßen, dessen Eigenschaften und Formgebung mein Möbelstück maßgebend beeinflussen. Die sich brechende Welle diente meinem Entwurf als Grundlage. Um eine einfache Bauweise bewerkstelligen zu können, habe ich mich für die Umsetzung durch einen hyperbolen Paraboloiden entschieden. Durch diese Konstruktion können gerade Stahlstäbe genutzt werden, um eine gebogene Form zu erzeugen. Die HP-Schale wird durch feuerverzinkte Bewehrungsstäbe konstruiert, die meinem Möbelstück als Unterkonstruktion dienen. Auf diese Konstruktion werden dann Betonmatten der Marke Concrete Cavas aufgelegt. Diese Matten passen sich meiner Form der HP-Schale perfekt an und lassen trotzdem die Konstruktion der Gitterstruktur an der Unterseite sichtbar. Die Matten sind feuerbeständig und unempfindlich gegenüber Wasser, daher lassen sie sich im Außenraum gut nutzen. Mein Möbelstück hat die Abmessungen 2,00m x 1,40m x 1,05m. Die Stahlkonstruktion besteht aus 6 mm Stäben, die jeweils im Abstand von 20 cm befestigt werden. Das Gewicht der Stahlkonstruktion beträgt nur rund 5 kg. Für die Betonmatten brauche ich 2,80 qm. Die Matten haben eine Stärke von 1,5 cm und wiegen 7kg/m2. Somit beträgt das Gewicht der Matten, die ich benötige, 19,60 kg. Das Gesamtgewicht meines Möbels liegt also bei ca. 25 kg. Das Vorteilhafte meines Möbels ist, dass es ohne Schalung gebaut werden kann. Fazit: Mein Möbelstück soll an eine Welle erinnern und sich in der Natur einfügen. Unter dem Möbelstück könnte ein kleiner Bach verlaufen. Der Bau ist einfach und das Möbelstück ist nicht allzu schwer. Jessica Kroll Architektur Jahrgang 09/10 106 107 TOBIAS LEUNIG EINZELENTWÜRFE Der Entwurf meines Möbelstücks aus Beton zeigt eine geschwungene Linienführung, die die Ergonomie des menschlichen Körpers abbildet und im Sitzen unterstützen soll. Auch wenn Beton nicht das übliche Material für eine angenehme Liege darstellt, kann es sich doch im Freien unter Sonne aufwärmen und diese Wärme speichern. So wird auch der Rücken des Benutzers warmgehalten, wenn es am Tag kühler wird. Des Weiteren soll das Design eine Anlehnung an Strandkörbe sein, dabei bildet sich die geschwungene Liegefläche zu einer Art Sonnenschutz am Ende der Rückenlehne aus. Der gleiche Schwung wird in der Ausbildung eines Tisches aufgenommen, der sich auf der linken Seite der Liege befindet. Als Zusatz ist der Tisch mit einer Holzplatte versehen, die sich verstellen lässt. Sie wird mit einem Bolzen gehalten und lässt sich somit drehen. Meine Liege sollte im Garten Platz finden und dort stehen und nicht bewegt werden. Allein das Material lässt es nicht zu bewegt zu werden, da es einfach sehr schwer ist. Daher soll die Liege auch eine Skulptur darstellen, die den Garten verschönert und moderner macht. Oft sind Steinskulpturen klobig und Betonbauten sehr massiv, beides soll das Design nicht zeigen, sondern eine eher filigranere Form darstellen. Als Benutzer soll man spüren, wo man sich befindet, aber dennoch soll die Liege auf eine andere Art und Weise abschotten und schützen. Allerdings ist ein seitlicher Schutz nicht vorgesehen, da er die Linie einer ergonomischen Liege zerstört. Die Umsetzung meiner Liege findet mit Hilfe von Betongießen statt, dabei möchte ich die Schalung für den Guss aus Styrodur bauen. Styrodur ist ein Material, das verhältnismäßig leicht zu verarbeiten ist. Auch die geschwungene Form der Liege ist mit einer CNCFräse zu gestalten, dabei denke ich vor allem an die Fräse des Städtebau Instituts. Die Größe dieser Fräse ist ausreichend und auch die Höhe der Schalung kann variieren, da Styrodur sehr gut zu verkleben ist. Dabei ist das Material auch dicht und ein Ausfließen des Betons kann verhindert werden. Die Materialien habe ich gewählt, weil sie einfach zu verarbeiten und auch zuverlässig in der Verarbeitung sind. Des Weiteren kann bei der Schalungsherstellung auch Holz benutzt werden, um einen Rahmen herzustellen, der das Styrodur zusammen hält und somit ein Auseinanderbrechen verhindert. Mein Möbelstück soll eine glatte Oberfläche besitzen, das heißt, dass das Styrodur vor dem Gießen noch behandelt werden muss, zum Beispiel Schleifen. Dabei ist dennoch darauf zu achten, dass nur die Liegefläche behandelt werden soll. Die Unterseite und auch der Bereich der Fußablage, sollte möglichst unbehandelt bleiben und kann eine rauere Oberfläche aufzeigen als die Liegefläche. Es soll trotz des gleichen Materials erkennbar werden, wo und wie die Liege benutzt werden kann. Die Liege ist ca. 1,80m lang, 1,40m hoch und die Liegefläche ist 0,75m breit. Dabei ist die Liegefläche an den Körper angepasst, sodass erkennbar wird, wo genau man sitzt und wie die Beine liegen sollten, um möglichst bequem zu sitzen. Des Weiteren ist die Liege überall ca. 10cm stark und läuft an den Enden jeweils auf 3cm aus. Das Gewicht des Möbelstücks beträgt ungefähr 190 Kg. Die Bewehrung der Liege sollte sich an den gebogenen Stellen beenden, weil an dieser Stelle oft Zugkräfte auftreten, die von der Zugbewehrung aufgenommen werden. Vor allem im Bereich des Rückens tritt eine große Last auf, da sich die benutzende Person an dieser Stelle anlehnt. Es wirkt fast das komplette Körpergewicht als Last in diesem Bereich. Des weiteren wird die Armlehne/Tisch sehr beansprucht und muss mit Bewehrung verstärkt werden. Ebenfalls ist der Teil des Sonnenschirms vom eigenen Gewicht betroffen. Auch dort sollte eine Bewehrung zur Verstärkung eingesetzt werden, um gegebenenfalls ein Abbrechen des Sonnenschutzes zu vermeiden. Tobias Leunig Architektur Jahrgang 09/10 108 109 EINZELENTWÜRFE Mit Beton verbinden die meisten schwere Objekte mit einer rauen Oberfläche. Einen Baustoff, der starr, kalt und ungemütlich ist. Diesen Vorbehalten möchte ich mit meinem Design entgegenwirken. So habe ich mich entschieden einen Sessel zu designen, der diese Vorurteile widerlegt. Schon die Wahl des Möbels scheint ein Widerspruch zu sein, da man mit einem Sessel eine gemütliche, warme Sitzgelegenheit verbindet. Durch die geschwungene Geometrie, die der Körperform angepasst ist, kann auch mit Textilbeton eine bequeme Sitzmöglichkeit geschaffen werden. Mein Sessel wird aus mehreren Einzelteilen gefertigt, in denen jeweils eine Textilbewehrung eingelassen ist. Durch die Fertigung einzelner Teile ist es m öglich den Sessel beliebig zu erweitern oder zu kürzen. Verbunden werden diese Elemente über Gewindestangen. Jedes Element ist 5 cm breit und zwischen 3-4c m dick (an weniger belasteten Stellen 3cm, und an höher belasteten Stellen 4 cm). In diesem Fall habe ich 15 Teile gewählt, wodurch der Sessel 75 cm breit ist. Alle Einzelteile sind gleich groß, außer den beiden Außenteilen, die den Sessel einrahmen und eine Armlehne ausbilden. Durch das Vor- und Rückspringen der verschiedenen ISABELLA LORENZ Elemente wirkt der Sessel dynamisch statt steif und unbeweglich. So könnte man zum Beispiel aus dem Sessel mit mehreren Teilen eine Bank formen, die eine elegante Kurve bildet. Trotz der Materialdicke von nur 3-4 cm strahlt der Sessel Stärke, Sicherheit und Leichtigkeit zugleich aus. Er vermittelt somit dem Betrachter zum einen die Eigenschaften des Baustoffs Beton sowie die Illusion eines leichten Möbelstücks. Die Oberfläche des Sessels soll glatt, jedoch nicht poliert sein. Dieser Effekt kann durch eine biegsame Kunststoffschalung hervor gerufen werden. Diese hat zudem den Vorteil, dass sie mehrmals verwendet werden kann und somit beliebig viele Einzelteile gegossen werden können. Aufgrund der verwendeten Textilbewehrung kann der Sessel für drinnen sowie draußen verwendet werden, da diese nicht korrosionsgefährdet ist. Aufgrund dieser Gegebenheit kann sie oberflächennah zum Einsatz kommen und gewährleistet somit die schlanke Bauweise. Maße: Insgesamt - 1,0 m x 1,0 m x 0,75 m Sitzfläche - 0,5 m x 0,65 m 1 Element - 0,005 m3 Elemente insg. - 0,075 m3 0.50 0,03 0.50 0,04 1.00 0.50 1.00 Schnitt M 1:10 Isabella Lorenz Architektur Jahrgang 08/09 110 111 EINZELENTWÜRFE Beim Entwurf meines Möbels war mir zunächst wichtig, dass es mehrere Funktionen vereint. In meinem WG-Zimmer stehen zwei Cocktail-Sessel, die, solange kein Besuch da ist, vorrangig im Weg stehen und als Ablage missbraucht werden. So entstand die Idee, Tisch und Sessel zu vereinen und daraus ein einziges Möbel zu formen. Die Grundzüge des Sessels ergeben sich aus einer angenehmen Sitzhöhe und -tiefe und einer leicht geneigten Rückenlehne. Für einen gebrauchstauglichen Tisch ist in erster Linie wichtig, dass seine Oberfläche plan und parallel zum Untergrund ist. Um diese Kriterien zu vereinen, wurde ein Würfel gewählt, in den der Sessel eingear- PHILIPP LÜPKE beitet wurde. Da der Werkstoff Beton vornehmlich für große Bauwerke verwendet und daher vom Betrachter oft als massig und wuchtig empfunden wird, wurde auf eine dünne Wandung und viel Hohlraum Wert gelegt. Um mit dem üblichen Erscheinungsbild weiter entgegenzuwirken, bietet sich eine möglichst glatte Oberfläche an. Auf der Innenseite wäre eine gewöhnliche Schalungsoberfläche denkbar. Das Außenmaß beträgt auf allen Seiten je 60 cm, die Wandung überall 4 cm. Die Höhe der Sitzfläche liegt bei 35 cm bei einer Tiefe von ebenfalls 35 cm. Die Neigung beträgt 20 Grad gegen die Vertikale und das Gewicht ca. 150 kg. Für die Schalung könnte man einen biegsamen und glatten Kunststoff auf einem Trägermaterial verwenden. Philipp Lüpke Wirtschaftsingenieurwesen Jahrgang 08/09 112 113 RANE MAKDASI EINZELENTWÜRFE Das Leitbild ist die Wirbelsäule, als tragendes und stabilisierendes Element im Körper. Als tragendes und unterstützendes Element tritt die Wirbelsäule, in abstrahierter Form, im Entwurf auf. Mit Hilfe des digitalen Entwurfsprozesses, in dem die Form generisch verändert werden kann, ist eine Möglichkeit gefunden worden, um den Stuhl bei Bedarf flexibel anzupassen und dadurch funktionale und gestalterische Defizite auszubessern. Der Stuhl ist, bis auf neun Ausgangspunkte, komplett parametrisch entstanden. Mit dem Plugin Grasshopper für Rhino ist eine Skript erstellt worden, welches im Stande ist, die Form anhand von numerischen Werten zu verändern. Mit Hilfe des digitalen Entwurfsprozesses, in dem die Form generisch verändert werden kann, ist eine Möglichkeit gefunden worden, um den Stuhl bei Bedarf flexibel anzupassen und dadurch funktionale und gestalterische Defizite auszubessern. Der Stuhl ist, bis auf neun Ausgangspunkte, komplett parametrisch entstanden. Mit dem Plugin Grasshopper für Rhino ist eine Skript erstellt worden, welches im Stande ist, die Form anhand von numerischen Werten zu verändern. Durch den Versuch Material an geeigneter Stelle zu reduzieren, wirkt der Stuhl leicht und widerspricht den Vorurteilen des schweren Betons. Die Leitidee ist von Anfang an die Wirbelsäule, als tragendes und stabilisierendes Element im Körper. Die Idee der Wirbelsäule bleibt erhalten, in dem sich der Stuhl nach zu den Seiten verjüngt und mittig auf der Rückseite die stärkste und somit statisch wichtigste Materialstärke besitzt. Die Wirbelsäule ist abstrahiert als Kante zu erkennen und dadurch gestalterisch hervorgehoben. Der Zusammenhang zwischen Design und Material im Prozess der Formfindung ist die größte Herausforderung. Wie schafft man es ein Möbelstück gestalterisch anspruchsvoll, materialsparend und innovativ zu entwerfen. Das Material Hochleistungs-Beton soll im Entwurf an die Grenzen gebracht werden. Das Material Hochleistungs-Beton mit textiler Bewehrung wird beim Entwurf an die Grenzen gebracht, ohne dabei den Designanspruch zu verlieren. Die Möglichkeit einen Freischwinger umzusetzen, welcher möglichst wenig Material besitzt und dadurch leicht wirkt, stellt eine große Herausforderung dar, jedoch auch gleichzeitig einen Anreiz, hochwertige Möbelstücke aus Hochleistungs-Beton zu entwickeln. Der flüssige Hochleistungs-Beton wird in eine angefertigte Schalung mit der Negativform des Stuhls gegossen. Vorher wird eine textile Bewehrung eingelegt. Als Beton wird Flowstone verwendet. Die Idee einen Freischwinger aus Beton zu entwerfen ist eine Herausforderung an sich, wenn F iligranität und somit Materialeinsparung eine Rolle spielen. Ein Sitzmöbel, was leicht wirkt, kann mit Hochleistungs-Beton und textiler Bewehrung umgesetzt werden. Die leichte Wirkung des Designs und gleichzeitig das schwere Gewicht des Materials, machen das Möbelstück interessant. Für die Schalung werden Obomodulan-Platten verwendet, aus welchen die Negativform des Stuhls heraus gefräst wird. Man erhält mehrere Module, die sich einmal für die Vorderseite und die Rückseite justieren lassen. Die Innenseite dieser Formen sollte nun mit Silikon beschichtet werden, um eine möglichst glatte Betonoberfläche zu erhalten. Die Vorderseite muss nun mit dem flüssigen Beton beschichtet und mit textiler Bewehrung aus Carbon bedeckt werden. Nun sollte schnellstmöglich die Rückseite auf die Vorderseite justiert werden, um dann vom Kopf- und Fußende den Beton einzugießen. Die Schalung sollte auf mit der Vorderseite des Stuhls nach unten liegen, damit dort die qualitativ hochwertigste Fläche ist. Aufgrund des Anspruches den Stuhl so dünn wie möglich zu entwickeln, ist die Wahl zu einer textilen Bewehrung die geeignetste. Zugkräfte können somit aufgenommen werden und in Verbindung mit dem Hochleistungs-Beton eine hohe Beanspruchung erreicht werden. Im Gegensatz zu einer Stahlbewehrung muss bei der textilen Bewehrung keine Rücksicht auf Feuchtigkeit von außen genommen werden. Die Bewehrungsmatten können somit bis auf das Minimalste an die Betonoberfläche angesetzt werden. Es ist jedoch darauf zu achten die Bewehrungsmatte zu fixieren, um eine möglichst optimale Position zu erreichen. Als festgelegtes Ziel ist eine möglichst hohe Einsparung des Materials, was durch gezieltes Einsetzen von Materialstärke erreicht werden kann. Die größte Materialstärke befindet sich am Rückgrat des Stuhls, da dort die statisch wichtigste Stelle ist. Ein höherer Materialeinsatz lässt sich an „Knickstellen“ finden, da hier das Bruchrisiko am größten ist. In der oberen Schnittdarstellung ist der Unterschied der Materialstärke gut zu erkennen. Die Betrachtung erfolgt von der Mittelachse des Stuhles nach außen hin. Rane Makdasi Architektur Jahrgang 07/08 114 115 JANEK MEYER EINZELENTWÜRFE Meine Idee war es ein Sitzmöbel für den öffentlichen Raum zu entwerfen. Dieses sollte nach der Funktion als Sitz- und Liegemöbel den Raum, in dem es später steht, verschönern und Gestalten, damit dessen Qualität erhöhen. Bei der Ausführung der Aufgabe war es mir besonders wichtig, den Beton als einen besonderen Baustoff zu begreifen, der sich klar von anderen unterscheidet und ihn dahin gehend auch zu nutzen. Dank ihm sind wir heute in der Lage komplexe Formen und Figuren aus einem soliden Stück zu formen - ohne ihn kleben oder ihn nachbearbeiten zu müssen. Bei seiner For- mung sind uns dabei kaum Grenzen gesetzt, lediglich sein Gewicht zeigt uns die Grenzen des Möglichen auf. Ähnlich wie Holz setzt er bestimmte Verarbeitungsmethoden vor raus, diese wollte ich berücksichtigen. Aus diesem Vorsatz resultiert eine Art ‘ Form - Follows - Function ’ – Prinzip. Aus diesen Parametern entstand eine 1,40m lange Bank, welche aus einem Stück gegossen ist, und dabei ohne Fugen oder sonstige Anzeichen für stückweises Zusammenfügen auskommt. Es besticht durch seine Schlichtheit. Janek Meyer Architektur Jahrgang 10/11 116 117 EINZELENTWÜRFE Der C[N]ouch-Sessel ist ein Möbel, das aus einem relativ simplen Sesseldesign entwickelt wurde. Dieses Vorlagedesign bestand aus 3 Teilen. Ein breiter Mittelteil mit Sitzfläche und Rückenlehne, eine breite Armlehne mit Zeitungshalterung und einer sehr schmalen Armlehne bilden diesen Sessel. Durch seine Geradlinigkeit wirkt der Sessel allerdings sehr starr und wenig einladend. Die Weiterentwicklung dieses Sessels hebt die negativen Aspekte auf. Die Inspiration dazu brachte ein eingedrücktes Kissen und die Feststellung, dass ein solches Kissen immer irgendwie einladend wirkt. Vielleicht ist es der Gedanke daran, dass der Kopf der den Abdruck hinterlassen hat, zu jenem Zeitpunkt Ruhe genossen haben muss, vielleicht vermittelt ein solcher Abdruck den Gedanken an Wärme, Ruhe und Geborgenheit. Warum also nicht einen Sessel herstellen, der diese Qualitäten innehat, obwohl er aus Beton gefertigt ist. Das Vorlagedesign wird als Ausgangsform genutzt und dann verformt. Die schmale Armlehne wird entfernt, was den asymmetrischen Charakter des Sessels verstärkt und schon in der Frontansicht eine Spannung erzeugt. Die Verformung der Sitzfläche und der Rückenlehne wird der Ergonomie eines Menschen HENRIK PLUMEYER nachempfunden, das Möbelvolumen steigt von der Sitzfläche zur Armlehne und von dort zum Kamm der Rückenlehne leicht gestuft an. Die Außenseiten und die Unterseiten werden mittig leicht eingedrückt, so entstehen 4 Auflagerpunkte, die Dynamik des Volumens wird verstärkt. Bei einer Stärke von 2 cm würde das Möbel nun etwa 150 kg wiegen. Um es transportabler und verarbeitbarer zu machen, wird das Möbel in Einzelteile zerschnitten, die dann mit Fügesystemen zusammengesetzt werden können. Um eine Fügbarkeit gewährleisten zu können, wird die Materialstärke auf 4 cm heraufgesetzt. Das Gewicht beträgt nun etwa 270 kg. Die Einzelteile können mit einer Schalung aus Styrodur hergestellt werden. Dafür muss die Schalung wiederum selbst in Einzelteile unterteilt werden, so kann die Schalung mit einer 3-Punkt CNC-Fräse hergestellt werden. Maße: 870 mm x 870 mm x 920 mm Gewicht: 270 kg (Gewichtsreduzierung über Leichtbeton möglich) Betonart: Flowstone oder Leichtbeton Betonfarbe: weiß oder grau Bewehrung: Faserbewehrung Oberfläche: Spiegelglatt oder textile Haptik Henrik Plumeyer Architektur Jahrgang 08/09 118 119 IRA SCHELLMANN EINZELENTWÜRFE Mein Möbelstück ist ein Ablagesystem aus Beton und Plexiglas. Die eher einfache und schlichte Struktur, die ich beibehalten wollte, habe ich mit einem weiteren Baustoff kombiniert: Plexiglas. Das Plexiglas soll den Kontrast zum Beton darstellen und ihn gleichzeitig leichter erscheinen lassen. Durch die Durchsichtigkeit des Plexiglases gibt es dem massigen und undurchsichtigen Beton ein Stück Leichtigkeit und lässt ihn weniger schwer wirken. Des Weiteren sollen die abgerundeten Ecken eine weichere Optik des Möbels schaffen. Zu dem sind diese eher untypisch für den Beton, da er in seiner Rolle als Baustoff im Bauwesen eher eckig verbaut wird. Die Form des Regals weicht von einer ganz schlichten Regalform ab, ist aber immer noch als Regal erkennbar. Um dem Beton eine Art Leichtigkeit zu verleihen, wurden verschiedene Konstruktionselemente gewählt. Zum einen sind alle drei Dimensionen, die zur Verfügung stehen, ausgenutzt. Das Regal besteht aus drei Elementen, die alle unterschiedlich breit und hoch sind. Durch die geschickte Anordnung der Elemente, die alle die gleiche Tiefe haben, wirkt es, als wären die Elemente alle unterschiedlich tief. Das Element in der Mitte soll von den beiden äußeren Teilen gehalten werden, sodass es wirkt, als würde der Beton in der Mitte schweben. Um den Effekt des Schwebens des mittleren Kastens hervorzuheben, wird das Regal aus 3 Teilen gebaut. Diese drei Teile werden mit einer Art Stecksystem, via Schlüssel-Schloss-Prinzip, miteinander verbunden. In die beiden äußeren Teile werden Stahlstäbe 2 cm tief in die Außenteile mit einbetoniert. Aussparungen im mittleren Teil sind Gegenstück der auskragenden Stahlstützen. Bei „Zusammenstecken“ der Kästen wird zusätzlich ein Betonkleber verwendet, welcher in der Lage ist die Stahlstifte und den Beton fest miteinander zu verbinden. Die Plexiglasscheiben werden mittels eines Stecksystems in den Beton gesteckt. Dieses System wird benötigt, da an den Frontseiten, keine Fugen für die Plexiglasscheiben zu sehen sind. Die Fugen, die für die Scheiben benötigt werden, werden in der Schalung mit berücksichtigt. Die Plexiglas Regalböden sind ebenso dreidimensional angeordnet, sodass auch hier der 3D-Effekt ausgenutzt wird. Die Stifte haben eine Tiefe von 4cm und einen Durchmesser von 1cm. Pro Außenteil kommen je 12 Stifte zum Einsatz. Sie sind in einem gleichmäßigen Netz angeordnet. Das Regal wird aus einem hochfesten Beton gebaut, der mit einer maximalen Dicke von 3cm gegossen wird. Als Bewehrung wird zum großen Teil eine Faserbewehrung benutzt, die besonders an zugbeanspruchten Stellen verwendet wird. Um eine glatte Oberfläche zu erhalten, wird auch die Schalung aus Plexiglas gebaut. Durch das Schalen mit Plexiglas entsteht eine glatte und glänzende, fast gläserne Oberfläche, die mit den Plexiglasregalböden harmoniert. Das Möbel ist insgesamt 120 cm breit, 97,50 cm hoch und 45 cm Tief. Das Volumen ergibt sich aus den drei verschiedenen Teilen. Der linke Teil hat die Abmessungen BxHxT 37.50x60x30, der mittlere 52.50x60x30 und der rechte 30x77.20x30 cm. Das Volumen des Betons beträgt in etwa 53,82 dm³, das Plexiglas 1,26dm³ und der Stahl hat ein Volumen von 0,056dm³. Daraus ergibt sich ein Gesamtgewicht von ca. 131 kg. Dies setzt sich zusammen aus 129 kg Beton (Rohdichte Flowstone= 2,4 kg/m³), 1,487 kg Plexiglas (Rohdichte 1,18/cm³) und 0,444kg Stahl (Rohdichte 7,85 g/cm ³). Ira Schellmann Wirtschaftsingenieurwesen Jahrgang 10/11 120 121 EINZELENTWÜRFE Ziel des Seminars ist es, ein innovatives Möbelstück aus dem Baustoff Beton herzustellen. Aber was bedeutet eigentlich innovativ? Das Wort (lat. innovare (erneuern) wird im allgemeinen Sprachgebrauch im Sinne von neuen Ideen und Erfindungen verwendet. Aber was ist in einer Welt heutzutage noch innovativ in der es vermeintlich schon alles gibt? Für mich bedeutet innovativ, ganz besonders im Bezug auf Kunst, den Betrachter zum Nachdenken zu bewegen und ihm ein Konzept hinter dem Kunstobjekt aufzuzeigen, unabhängig davon, ob es dem Betrachtenden zusagt oder nicht. Beton ist ein Baustoff, der bei einigen Betrachtern eine Assoziation mit den Worten billig, massiv und praktisch hervorruft. Man denke an die „Plattenbauten“ im östlichen Deutschland. Genau diese Verbindung mit dem Material Beton möchte ich mit meinem Möbelstück widerlegen. Meine Idee ist es, ein Bauteil aus eben diesem Material herzustellen, das edel und filigran wirkt und Interesse beim Betrachten erweckt. Während der Arbeit in der Materialprüfanstalt hatte ich die Idee zu der von mir ausgewählten Form. Das Cutter-Messer in seiner Form inspirierte mich. Zudem schwebte mir von Beginn an eine Art Couchtisch vor. Außerdem überlegte ich mir, eine Art ‚optische Täuschung‘ oder auch Pop Art zu kreieren (auch wenn dieser Begriff in diesem Kontext nicht ganz korrekt ist). Ein Möbelstück nur aus Beton zu formen erschien mir eintönig und auch für den Betrachter als uninteressant, sodass ich gerne mehrere Baustoffe vereinen will. Die erste Idee hier für war oxidierten (‚gerosteten‘) Stahl zu verwenden. Gerade gerosteter Stahl in Kombination mit Beton ist im Bauwesen ungewöhnlich oder gar unmöglich. Leider kann ich diese Idee nicht aufrechterhalten, da die Konstruktionsweise gar unmöglich erscheint. Stattdessen entschied ich mich auf andere Art und Weise den Beton in Szene zu setzen und Gegensätze der zwei Baustoffe zu vereinen. Beton ist ein totes Material - Holz ist lebendig. Der reine Beton weist so gut wie keine Struktur auf und wird durch die Holzmaserung zum Leben erweckt. Durch die Verwendung von dunklem, edlen Walnussholz in Kombination mit dem Beton in seiner natürlichen Farbe möchte SINA SCHLIESTEDT ich das Image des Betons aufwerten. Nicht zuletzt durch seine glatte Sichtbetonoberfläche soll er in Kontext mit einer eleganten und modernen Bauweise gebracht werden und dem Betrachter ein neues Gefühl für den massiven Baustoff vermitteln. Mein Möbelstück soll als TV-Tisch benutzt werden und hat daher eine Länge von etwa 100cm und kann mit 50cm Höhe optimal als Unterstand für einen Fernseher benutzt werden. Durch die Tiefe von ebenfalls 50 cm könnte man hier auch einen Röhrenfernseher platzieren. Das Möbelstück soll eine Dicke von 4 cm aufweisen um den Beton als filigranes und nicht massives Baustück darzustellen. Eine Gitterbewehrung aus Glasfasern (Dicke ca. 0,5 cm) soll das Betonteil zusätzlich stabilisieren und entstehende Zugkräfte aufnehmen. Diese soll mittig über das gesamte Stück platziert werden. Zusätzlich soll ein Stahlstab im Fuß der Konstruktion den Schwerpunkt nach unten verlagern und einer Last auf dem Kragarm entgegenwirken. Der Fuß der Konstruktion wird aus edlem und glänzendem Walnussholz gefertigt sein. Es wird aus zwei Teilen bestehen, die mit einer Säge auf die Masse geschnitten werden. Anschließend erhält ein Holzstücke an der Innenseite (an welcher sie später zusammengeklebt werden) Zacken, das Gegenstück enthält gegenüberliegend Aussparungen. Dadurch kann ein späteres Auseinanderscheren oder -fallen verhindert werden. Die Verbindung zwischen dem Holzfuß und dem Beton soll mit Hilfe eines 2 Komponenten Mörtel-Klebers geschaffen werden (z.B. Firma Sikadur). Dieser Industriekleber ist kochfest und speziell für die Verbindung der zwei Baustoffe geeignet. Alternativ ist eine Verbindung mit HVB-Schubverbindern möglich. Hierauf möchte ich aber nicht weiter eingehen. Insgesamt wird dann der TV-Tisch ein Gewicht von 100kg (88 kg Beton und 15 kg Walnussholz) haben und ist somit noch das „Outfit“. Um eine möglichst gleichmäßige und glatte Oberfläche zu erzeugen, werde ich Schalholz verwenden. Betoniert werden soll das Betonstück auf der Seite liegend. Ein ‚Deckel‘ an der oberen Seite der Schalung soll für eine saubere und gleichmäßige Oberfläche sorgen. Für eine höhere Beständigkeit gegen Schmutz, Salze und Feuchtigkeit werde ich den ausgehärteten Beton mit einem Epoxidharz beschichten. Als Fazit möchte ich gerne festhalten, dass ich gerne ein individuelles Möbelstück aus zwei, in seiner Art völlig verschiedenen, Baustoffen herstellen will. Einerseits aus Beton, dessen Eigenschaften in Verbindung mit kalt, hart und schwer gebracht wird und auf der anderen Seite im Gegensatz ein Material, welches als warm und lebendig gilt. Diese Gegensätze zu vereinen hat mich inspiriert ein Möbel genau aus diesen Materialien zu bauen. Als Material soll der Beton an sich zu erkennen sein. Kleine Lunker und unebene Flächen sind gewollt darzustellen. Der Beton soll auch seine typische Farbe, das Grau, beibehalten um ihn auch wirklich als solchen später zu erkennen. Als zweites Material möchte ich Walnussholz verwenden. Es soll als lebendiger, edler Baustoff in Kontrast mit dem toten, billig wirkenden Beton stehen. Das Holz wird aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein und eine lackierte Oberfläche haben. Sina Schliestedt Wirtschaftsingenieurwesen Jahrgang 10/11 122 123 EINZELENTWÜRFE Die Idee war es einen Sessel zu entwerfen, welcher trotz seines besonderen Materials, dem eigentlich harten Hochleistungsbeton, als gemütlich erachtet wird. Durch die geringe Dicke des Materials und die Kombination mit dem Bewehrungsstahl soll der Sessel für den Betrachter sehr leicht erscheinen. Die Kombination der beiden Baustoffe ist nicht nur Design, sondern hat auch einen funktionalen, konstruktiven Zweck. Der Bewehrungsstahl, welcher als Fußbein des Sessels benutzt wird, bewehrt den Sessel im Zusammenspiel mit Glasfasermatten, die in die Schalung mit eingebaut bzw. hineingelegt werden. Hochleistungsbeton und Bewehrungsstahl zu kombinieren hat etwas Robustes und Reales. Im Häuserbau werden diese beiden Stoffe miteinander verbunden, um voneinander zu profitieren. Der Beton nimmt dabei die Druckkräfte und der Stahl die Zugkräfte auf. Der Beton alleine besitzt keine große Zugfestigkeit. Eine Verbindung der beiden Element ist außerdem sinnvoll, da die Haftung zwischen den beiden Elementen sehr gut ist, das hat zur Folge, dass große Kräfte übertragen werden können. Außerdem ist die Wärmedehnung von Beton und Stahl gleich groß, ANNE SCHNEIDER sodass Temperaturveränderungen das Tragverhalten nicht stören. Das Design so dünn wie möglich zu gestalten und Bewehrungsstahl als Fußbein zu benutzen hat ebenfalls einen positiven Effekt auf das Budget. Weniger Material kommt zum Einsatz, was das Möbelstück preisgünstiger werden lässt. Um das Möbelstück, den Sessel zu realisieren, braucht es eine gute Schalung. Als Schalung kommt flexibler Kunststoff in Frage. Er ist einfach biegsam und vielfach wiederverwendbar. Dadurch fallen nur geringe Kosten an. Der Sessel hat ein Volumen von (0,7 m x 0,7 m x 0,03 m ). Mit einer Dichte von 2,4 t/m³ wird der Sessel etwa 70,6 kg exklusive des Bewehrungsstahls wiegen. Der Bewehrungsstahl wiegt bei einem Durchmesser von 10mm 0,617 pro kg/m. 2 x 3,10m = 6,20 m 6,20 x 0,617 = 3,83 kg 3,83 + 70,6 = ca. 74,4 kg Eine raue Oberfläche bzw. keine glatt glänzende Oberfläche soll der Sessel erhalten. Anne Schneider Architektur Jahrgang 08/09 124 125 JEAN-MARIN SENFF EINZELENTWÜRFE Der Grundgedanke von SIT. ist ein Sitzmöbel zu erschaffen, das trotz des harten Werkstoffs Beton eine bequeme Form aufweist und den Benutzer zum Ausruhen und Verweilen animiert. Zunächst war eine Mischform aus Sitz- und Liegemöbel geplant, welche ich zu einer reinen Liege entwickelte. Nicht zuletzt aus produktionstechnischen Gründen wurde dann allerdings eine Sitzmöbelform gewählt. Alle drei Phasen haben jedoch gemein, dass sie eine fließende Formensprache haben, und bei allen Möbeln eine geschwungene Linie zu erkennen ist. Um eine möglichst ergonomische Sitzschale zu gewährleisten, wurde dieser Bereich unter Zuhilfenahme von virtuellen Körpermodellen entworfen und dem menschlichen Gesäß nachempfunden. Der Sessel ist 1,35 m lang, 82 cm hoch und misst an seiner breitesten Stelle 90 cm. Durch den Umstand, dass es sich im Prinzip um eine mehrfach gekrümmte Scheibe handelt, ist das Möbelstück an jeder Stelle 3cm dick. Hieraus resultiert ein Gesamtvolumen von 0,06 m³ und ein dementsprechendes Gewicht von ca. 150 kg. Die Produktion würde in einem Guss erfolgen. Zunächst würde ein negativ-Abdruck des Luftraums unterhalb der Sitzfläche gefräst werden. Dieser dient später als Passform. Als nächstes müsste eine Betonplatte von 3cm Dicke gegossen werden. In diese Platte würde flächig eine Kunstfaser-Bewehrungsmatte eingelegt. Diese Platte müsste nun soweit aushärten, bis der Beton nicht mehr fließt, aber immer noch plastisch verformbar ist. Dann könnte sie auf den ausgefrästen Unterbau aufgelegt und der Form angepasst werden. Jean-Marin Senff Architektur Jahrgang 08/09 126 127 EINZELENTWÜRFE Dieser Esstisch stellt eine moderne Interpretation einer klassischen Tischform dar. Trotz einer klaren optischen Trennung der beiden Tischhälften bildet der Tisch, aufgrund der ähnlichen Formsprache, eine Einheit. Durch die Verwendung unterschiedlich pigmentierter Betone und Schalungs-Oberflächen soll der klassische Teil dabei in einem dunklen Grauton und rauer Oberfläche ausgeführt werden. Der moderne Teil hingegen soll aus weißem, glattem Beton geformt werden. Die Maße werden bei etwa 210x95x76 (L x B x H) liegen und das Gewicht bis jetzt bei etwa 250 kg. Tischplatte und Zargen haben ein Stärke von 3cm. JONAS STARKE Die Tischbeine sind an den dünnsten Stellen 3,5cm stark. Die Bestandteile des Tisches sollen einzeln betoniert und dann zusammengeklebt werden. Dies soll jedoch nicht bei den Tischhälften geschehen. Die einzelnen Elemente sollen bei durchlaufender Bewehrung in einzelnen Schalungsschritten betoniert werden. Das Material für die Schalung soll, entsprechend der Oberflächenanforderungen, behandeltes Styrodur sein. In weiteren Arbeitsschritten können Details wie z.B. das Zurücksetzen, Verzieren und eine geschwungenere Form der Zargen sowie der Tischplatte durchgeführt werden. Diese Anpassungen können die beabsichtigte Gegenüberstellung/Zweiteiligkeit unterstreichen. Alexander Sommer Architektur Jahrgang 08/09 128 Modellfoto 129 ALEXANDER SOMMER EINZELENTWÜRFE Meinem Entwurfsansatz liegt eine bestimmte wohnliche Situation zugrunde. Geschaffen werden soll ein Couchtisch, der sich in Formgebung, Funktionalität und Größe auf den Ort bezieht. So wird als Nutzung nicht nur die Tischoberfläche gesehen, die eine möglichst planare Fläche darstellt, um das sichere Abstellen von Gegenständen zu gewährleisten, sondern auch ein Einschnitt in das objekthafte Volumen für die Lagerung des Brennmaterials für den gegenüberliegenden Kaminofen. Um das Objekt nutzbar zu machen, d.h. unter anderem, dass ein Nutzer, der auf einem der Sofas sitzt, ausreichend Beinfreiheit hat, ist die Bodenplatte eingerückt. Aus einer Nutzeranalyse ergibt sich als Grundform ein deformiertes Trapez. Dieses Trapez transformiert sich in einer Höhe von ca. 500 mm zu einer rechteckigen Tischplatte. So entsteht ein Erscheinungsbild von verdrehten Flächen. Tatsächlich sind diese Flächen an vier Punkten „eingespannt“, die nicht alle auf einer Ebene liegen und verkrümmen somit die Flächen. Es entsteht der Eindruck eines „kippelig“ stehenden Betonklotzes. Aufgrund der Zulaufenden, bzw. aus anderer Blickrichtung betrachteter Verbreiterung der Sockelfläche entsteht eine Dynamik, die entscheidend das Raumgefühl prägt. So wird der Blick gelenkt und der Raum weitet sich für den Betrachter in Richtung der Fensterfront. All diese Dinge erschließen sich jedoch erst dem sitzenden Betrachter, denn stehend zeigt sich in erster Linie die rechteckige Tischplatte, die an einen Standardcouchtisch erinnert. Gedanklich stellt der Tisch ein geschlossenes Volumen dar, dass die auf Grund seines scheinbaren tonnenschweren Gewichtes als fester Mittelpunkt der Sitzgruppe sieht. Herzustellen ist dieses massive Volumen im Rahmen dieser Seminararbeit jedoch nicht. Die konzeptionellen Schwächen, die sich durch den Wechsel des Erscheinungsbildes und der tatsächlichen Produktionsweise ergeben sind mir bewusst. Den einzelnen Schnittpiktogrammen ist der gedachte Verlauf des geschlossenen Volumens und der subtraktiven Arbeitsweise zu entnehmen. Um das Gewicht und somit die Transportfähigkeit des Tisches zu optimieren, werden die Wände und die Tisch- platte aus möglichst dünnen, filigranen Scheiben hergestellt. Diese werden abschnittsweise betoniert. Eine zunächst angedachte Reihenfolge des Betonierens des umgekehrten Tisches, d.h. von der Tischplatte bis zur Bodenplatte ist technisch nicht möglich, da die innere Schalung eine grobe Oberflächenbeschaffenheit aufweist und somit der Beton nicht in alle Einschübe fliessen würde. Deswegen ist ein Betonieren auf der Seite vorzusehen. Zunächst wird eine Seitenwand liegend betoniert und ein Teil der Bewehrung wird umgekantet, um in das jeweils anliegende Bauteil integriert zu werden. In den folgenden Schritten werden die andern Wände, sowie die Decken- und Bodenplatte anbetoniert. Die Mindestmaterialstärke von ca. 20 mm ist dabei einzuhalten. So kann die Bodenplatte auf dieses Maß minimiert werden, die Wände sowie die Tischplatte sind an manchen Stellen aufgrund der unregelmässigen Innenschalung dicker. fekten Oberfläche“ und dem massiven Material. Die Seitenwände des Tisches sind, wie oben beschrieben gekrümmte Flächen. Um den objekthaften Charakter des Möbels beizubehalten, soll eine ebenfalls „glatte“ Oberfläche erzeugt werden. Im Gegensatz zur Tischplatte jedoch mit einer feuerverzinkten Stahlplatte. Diese kann an den Eckpunkten der Hilfskonstruktion verschweißt werden und so in die gewünschte Position gebracht bzw. die gewünschte Krümmung hergestellt werden. Diese Positionierung der Schalung wäre alternativ auch aus Plexiglas herstellbar. Das Herzstück des Tisches ist das Holzlager. Hierfür wer- den Holzscheite in verschiedenen Längen – im unteren Bereich min. 350 mm – verschraubt und als Abdruck für das Innere der Schalung verwendet. Die innen liegende „höhlenartige“ Lagerfläche zeigt so einen natürlicheren, eher als traditionell zu bezeichnenden, Umgang mit der Schalung. Somit ergibt sich in dem Möbelobjekt der Wandel vom traditionellen Inneren zum modernen Äußeren. Und durch den Gebrauch der Holzschalung wird das Objekt zu einem individuellen Unikat! Das Volumen beträgt 0.08 m³. Daraus ergibt sich ein Gewicht von aufgerundet 200 kg. Um dem Tisch die gewünschte Objekthaftigkeit zu verleihen, soll dieser ausschließlich aus Beton bestehen. Die Probebetonierversuche haben gezeigt, dass der Dyckerhoff Flowstone Weiss sehr schnell verschmutzt. Aus diesem Grunde bevorzuge ich, dem Objekt ein durch das Zumischen von schwarzen Pigmenten entstehenden Graustich zu verleihen. Da das Objekt lediglich als Couchtisch benutzt werden wird, auf dem sich evtl. jemand setzt, sind weiterhin keine starken mechanischen Belastungen vorhanden. Der Abstand zum Kaminofen beträgt ca. 500 mm. Deswegen ist die thermische Belastung auch als gering anzusehen. Als Sitzfläche wird ein Brettzuschnitt aus heimischem Kirschholz vorgesehen. Auf Grundlage der verschiedenen Betonierversuche soll die Tischplatte eine möglichst glatte Oberfläche erhalten. Da der Beton eins zu eins die Oberfläche des Schalmaterial abbildet, soll dieses aus einer Kunststoff bzw. Plexiglasplatte geschalt werden. Zum einen wird die Oberfläche haptisch sehr glatt und wirkt so geschmeidig und zum anderen werden „Marmorierungen“ im Beton an der Oberfläche sichtbar – eine gewünschte Symbiose aus der „per- Jonas Starke Architektur Jahrgang 07/08 130 Modellfoto 131 EINZELENTWÜRFE Das vom Institut für Tragwerksentwurf herausgegebene Seminar im Sommersemester 2012 behandelt den Bau eines Möbels aus Beton. Nach intensiver Recherche stelle ich fest, dass Beton oft zu unrecht als kalt, starr, stumpf und bewegungslos beschrieben wird, und machte mir zu Aufgabe, dieses zu widerlegen. Doch wie löst man einen Körper aus seiner Starrheit? Sicherlich durch Bewegung, die ich versucht habe auf dieses Material zu übertragen. Ausgehend von einen einfachen rechteckigen Körper machte ich mich auf, diesen zu zerschneiden. Durch Einfügen von Scharnieren & Gewinden, durch Klappen und Schwenken fängt der massive Körper an sich zu bewegen, seine Massivität zu verlieren. In seinen Inneren befinden sich Dinge, die man gerne schützen will, wie seine Lieblingsplatten und der Schallplattenspieler, aber auch das zur Musik passende Getränk. So entwickelt ROBERT UHL sich das feste Volumen zu einen Begleiter für den Abend oder als Sammelpunkt der nächsten Veranstaltung. Der Beton verschlingt die beweglichen Teile und macht sie sich zu eigen, als ob er sich aus sich selbst heraus bewegen könnte. Und so beweist mein Möbelstück, das Beton mehr sein kann als eine Starre kalte Wand. Jedes der Bauteile ist für seine eigene spezifische Beanspruchung durchdacht. Die Bewehrung aus Kunststofffasern wird je nach Beanspruchung gelegt und unterstützt den Beton. Die Fügung der einzelnen Teile funktioniert über die Verbindung durch verlängerte Muttern und Schrauben, sowie durch Kleben der Teile. So versuche ich, bestehende, uns aus dem Holzbau bekannte Konstruktionen auf den Beton zu übertragen. Mit dem Vorteil, dass dieses Material die von mir implantierten Verbindungsstücke während seiner flüssigen Form in sich aufnimmt und sie zu verschwinden scheinen. 10 Robert Uhl Architektur Jahrgang 07/08 132 Modellfoto 133 DOKUMENTATION DOKUMENTATION D oku mentation 138 139 136 137 EINFÜHRUNG & PROBEKÖRPER BETONIEREN PROBEKÖRPER AUSSCHALEN 140 141 KORREKTUREN 144 145 CNC-FRÄSEN 134 BETONWORKSHOP_No.1 142 143 RHINO WORKSHOP GRUPPENKORREKTUREN 154 155 DRESDEN 146 147 ZWISCHENPRÄSENTATIONEN 152 153 148 151 156 157 BETONWORKSHOP_No.2 158 159 GRUPPENARBEITEN 135 EINFÜHRUNG & PROBEKÖRPER BETONIEREN DOKUMENTATION Die Aufgabe des Seminars „Design und Bau eines Möbels aus Hochleistungsbeton“ ist es, ein Möbelstück aus Ultra High Performance Concrete (UHPC) bzw. Hochleistungs-Beton zu entwickeln. Im Fokus der Betrachtung steht dabei zunächst die technische und digitale Formfindung, die Materialtechnologie und schlussendlich die 1:1 Herstellung. Um den Seminarteilnehmern die Möglichkeiten des Baustoffes Beton näher zu bringen, werden in den ersten Seminarblöcken verschiedene Vorträge und Workshops abgehalten. Einen ersten Überblick bietet die Präsentation von Herr Bechthold, einem Vertreter des Betonherstellers Dykerhoff. Herr Bechthold zeigt in seinem Vortrag anhand verschiedener Beispiele diverse Einsatzmöglichkeiten seines firmeneigenen, selbstverdichtenden Betons (Bindemittel) mit dem Namen Flowstone. Im zweiten Teil seiner Präsentation vermittelt er den Studierenden die fachgerechte Mischung und Betonierung des selbstverdichtenden Beton, anhand von verschiedenen Probemischungen. In diesem Zusammenhang danken wir der Firma Dyckerhoff, dass sie den Seminarteilnehmern, Flowstone kostenfrei zur Herstellung ihrer Entwürfe zur Verfügung stellt, und natürlich auch allen anderen Sponsoren für Ihre Unterstützung. Im zweiten Seminarblock werden den Seminarteilnehmern durch die Mitarbeiter des ITE weitere Möglichkeiten zur Anwendung von Beton eröffnet, wie z. B. das Laminieren von Beton auf einseitige Schalungen oder das Einfärben des Betons mit Pigmenten. Im anschließenden dritten Seminarblock gibt die Designerin Alexa Lixfeld den Studierenden durch Ihren Vortrag Einblicke in die generelle Arbeitsweise von Designern und präsentiert ihre eigenen Arbeiten aus Beton. Nach den theoretischen Annäherungen aus verschiedenen Perspektiven an die Thematik der Betonanwendungsfelder findet das erste eigene Betonieren von kleinen Probekörpern statt. Unter der Anleitung der Seminarleiter des ITEs wird Beton angemischt und in kleine, vorher von den Studierenden angefertigte Schalungen gegossen. Unterschiedliche Schalungsmaterialien, Oberflächenstrukturen und Trennmittel können hierbei von den Studierenden getestet werden. Aus den so gewonnenen Erkenntnissen der Anwendungsmöglichkeiten von Beton, werden jetzt erste abstrakte Möbelideen in Einzelarbeiten generiert. Ziel ist es, dass jeder Kursteilnehmer einen eigenen Entwurf bzw. ein eigenes Konzept für ein Möbelstück aus Hochleistungs-Beton entwickelt. 136 137 PROBEKÖRPER AUSSCHALEN DOKUMENTATION Nach dem Betonieren der Probekörper, beschäftigen sich die Studierenden unter Anleitung der Seminarleiter mit der Nachbehandlung des Betons. Die hergestellten Probekörper müssen gewässert werden, um ein Austrocknen zu verhindern. Nach einer Hydratationszeit von einer Woche können diese ausgeschalt werden. Die Studierenden des Seminars verwenden unterschiedliche Materialien für ihre Schalungen; somit kann die Abhängigkeiten zwischen den verwendeten Schalungsmaterialen und den sich ergebenden Oberflächen des Betons untersucht werden. Zum Einsatz kommen unter anderem strukturierte Oberflächen wie dünne Drahtstrukturen oder Gardinenstoffe und Plexiglas, welches eine sehr glatte und reflektierende Betonoberfläche generiert. In vielen Fällen werden Materialien, die in der Baupraxis nicht als Schalungsmaterial eingesetzt werden, von den Studierenden auf die Sub-Schalungen aus Holz oder Styrodur aufgebracht. Auf diese Weise werden spezielle ästhetische Eigenschaften und Strukturen auf der Betonoberflächen implementiert. Einige der vielfältigen Ergebnisse sind hier abgebildet. Sie zeigen, wie vielseitig Beton durch die Verwendung unterschiedlicher Schalhäute sein kann. 138 139 KORREKTUREN DOKUMENTATION Aus den gewonnenen Erkenntnissen und Methoden werden erste Möbeldesigns in Einzelarbeit entworfen. Diese werden mithilfe der Unterstützung der Dozenten sukzessive zu realisierbaren Möbelentwürfen weiterentwickelt und in einer Endpräsentation vorgestellt. Ziel dieser ersten Entwurfsphase ist es, dass alle Seminarteilnehmer jeweils einen eigenen Entwurf für ein Möbelstück aus Hochleistungs-Beton entwickeln. In den Zwischenpräsentationen(„Korrektur“) diskutieren die Studierenden sowohl mit den Seminarleitern als auch untereinander, welche Eigenschaften und Aspekte die einzelnen Möbeldesigns besitzen sollen. Die Betreuer beteiligen sich hierbei vor allem mit Anregungen, konstruktiver Kritik und Verbesserungsvorschlägen. Weitere Teile dieser Diskussionen sind die individuellen Formfindungsprozesse, die materialgerechte Weiterentwicklung und konstruktive Umsetzung des Designs. Die Realisierbarkeit der Entwürfe spielt eine zentrale Rolle, da diese bei der Arbeit mit dem Werkstoff Beton vielen Besonderheiten hinsichtlich der Herstellung und der Belastbarkeit des Materials unterworfen ist. Aufgrund von Gemeinsamkeiten in einigen Entwurfsthemen, bilden sich zu diesem Zeitpunkt bereits kleine Gruppen, in denen konkrete Fragestellungen zu einzelnen Themen gemeinsam gelöst werden. 140 141 RHINO WORKSHOP DOKUMENTATION Begleitend zum bereits laufenden Entwurfsprozess werden die Seminarteilnehmer im Rahmen von Workshops an spezifische Entwurfs- und Fertigungsprozesse herangeführt. Nachdem der Umgang mit dem Baustoff bereits thematisiert wurde, geht es in diesem Workshop um das Arbeiten mit der 3D-Software Rhinoceros®, kurz „Rhino“. Es handelt sich dabei um ein ModellingProgramm, welches häufig von Designern und Architekten verwendet wird. Dieses Programm findet unter anderem Anwendung im Bereich des parametrischen Entwerfens und bildet die Grundlage für das digitale, CNC (Computerized Numerical Control) gesteuerte Fertigen. Unter der Anleitung von Bastian Wibranek, einem Gastdozenten und Absolventen der Städel Schule in Frankfurt, arbeiten die Teilnehmer an Mustern und Formen, welche zweidimensionalen Vorlagen entstammen. Diese werden mit dem Programm zu dreidimensionalen fliesenförmigen Körpern weiterentwickelt, woraus im Anschluss, mithilfe einer CNC gesteuerten Fräse, Schalungen zur Herstellung von realen Fliesen aus Beton erstellt werden. Durch die einfache Geometrie der Fliese werden den Studierenden so die Grundlagen des digitalen Produktionsprozesses (Digital Workflow) von der Planung bis zur Fertigung näher gebracht . 142 143 CNC-FRÄSEN DOKUMENTATION Die überzeugenden Resultate aus dem Rhinoworkshop werden als Betonfliesen in zwei weiteren Arbeitsschritten realisiert. Unterstützung bekommen die Seminarteilnehmer dabei vom Institut für Industriebau und konstruktives Entwerfen, welches die CNC-Fräse zur Verfügung stellt. Unter Anleitung von Jeldrik Mainka setzen sich einige freiwillige Seminarteilnehmer mit der Programmierung der CNC-Fräse auseinander, sodass diese von allen Teilnehmern selbstständig bedient werden kann. Bei der Bearbeitung durch CNC-Fräsen wird eine 3-dimensionale, digital erzeugte Form als Negativ aus einem Materialblock (hier: Polystyrol) heraus gefräst. Die CNC-Technik ermöglicht eine genaue Umsetzung von digital erzeugten Modellen in reale Formen. Auf diesem Weg werden aus allen entworfenen Fliesen Negativformen produziert, welche dann als Schalung für den Beton dienen. Die Anfertigung von Schalungen bekommt durch den hier angewendeten Prozess eine neue Qualität. Zu dem herkömmlichen Schalungsbau in Handarbeit ist die Frästechnologie eine hervorragende Alternative, da sie die Möglichkeit der Fertigung komplexer frei geformter Schalungsteile bietet. 144 145 ZWISCHENPRÄSENTATIONEN DOKUMENTATION Am Ende der Einzelentwurfsphase nehmen die jeweiligen Möbeldesigns konkrete Formen an. In den großen Zwischenpräsentationen vor Professor Dr. Harald Kloft, Alexa Lixfeld, Lukas Ledderose und Jeldrik Mainka stellen die Studierenden ihre Designs in Zeichnungen, Modellen und Details vor. Die „Profis“ geben dabei wertvolle Tipps zu konstruktiven und gestalterischen Aspekten. Der Schwerpunkt der sich daraus ergebenden Diskussionen liegt nun vermehrt auf der Umsetzbarkeit der Ideen und Konzeption in Hochleistungsbeton. Auch der nutzungsspezifische Rahmen in dem die einzelnen Möbel stehen, bietet Platz für kritische Diskussionen. So müssen die Studierenden die Wahl treffen, in welchem Kontext das entworfene Möbelstück zukünftig stehen soll. Hierbei sind die Eigenschaften wie Form, Größe, Oberflächenbeschaffenheit und Gewicht von zentraler Bedeutung, da diese zeigen, ob sich das Möbelstück am besten in einen Wohnraum, eine Hotellobby oder im Freien auf einen öffentlichen Platz stellen lässt. Die Realisierbarkeit der jeweiligen Möbeldesigns hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. So müssen bereits in diesem Entwurfsstadium Entscheidungen bezüglich der Art der Bewehrung, der Wahl des Betons und der Fügetechnik getroffen werden. Bei der weiteren Ausarbeitung wird nun zusehends ersichtlich, was sich die Studierenden in den entwurfsbegleitenden Workshops an Know-How angeeignet haben. Das erlernte Wissen kommt in vielen Entwürfen zur Anwendung und steigert die Qualität der Ausarbeitungen deutlich. 146 147 BETONWORKSHOP_No.1 148 DOKUMENTATION 149 BETONWORKSHOP_No.1 DOKUMENTATION Nach den theorielastigen Workshops dürfen die Studierenden beim ersten Betonworkshop erstmalig mit den verschiedenen Betonen experimentieren. Auf Basis der erlernten praktischen Grundlagen zur Herstellung von computergenerierten Schalungen, setzen sich die Kursteilnehmer in diesem Betonworkshop mit sämtlichen Belangen rund um das Betonieren der Schalungen für ihre erstellten 3D-Fliesen auseinander. Zu diesem Zweck wurden die selbst entworfenen 3DFliesen der Teilnehmer als Negativformen gefräst und stehen nun für erste Betonierversuche zur Verfügung. In der Werkstatt des ITEs werden Tische und Materialien zum Experimentieren aufgebaut und die Studierenden in die unterschiedlichen Arbeitsschritte eingewiesen. Unter der Anleitung der Seminarleiter erproben die Kursteilnehmer zunächst die Anwendung unterschiedlicher Trennmittel, wie Schalöl und Silikonspray. Neben den herkömmlichen Trennmitteln kommen auch andere Stoffe wie Lebensmittelfett oder Vaseline zum Einsatz und wecken den Erfindergeist der Studierenden. Voraussetzung für das Betonieren ist eine gut vorbereitete, saubere Schalung mit Trennmittelschicht. Da die Wahl des Trennmittels einen direkten Effekt auf die Oberflächenbeschaffenheit hat, soll die Trennwirkung erforscht werden. Anschließend widmen sich die Betreuer und die Studierenden dem Mischen des Betons. Das Prinzip des „Learning by Doing“ ist bei diesem Arbeitsschritt ein besonders wichtiger Bestandteil. Beim Mischen von Beton gibt es viele Dinge zu beachten, das gilt umso mehr bei der Arbeit mit Hochleistungsbetonen. Um den Studierenden die Feinheiten dieser Disziplin näher zu bringen, werden die ersten Mischungsversuche unter Betreuung in kleinen Gruppen vorgenommen. Zu Beginn werden die Bestandteile und Zusatzstoffe des zu mischenden Betons so genau wie möglich abgewogen. Eine geringe Fehlerquote ist hier essentiell, da schon geringe Abweichungen vom vorgesehenen Mischungsverhältnis die Eigenschaften des Betons stark verändern. Der bei diesem Workshop verwendete selbstverdichtende Hochleistungsbeton „Flowstone“ der Firma Dyckerhoff erfordert neben den herkömmlichen Bestandteilen wie Sand die Zugabe von Zusatzstoffen wie Fließmittel, Entlüfter und Schwind150 reduzierer. Da es sich bei den zu betonierenden Schalungen um Formen mit geringem Querschnitt handelt, wird bei diesem Workshop auf die Zugabe von Sand als Zuschlag verzichtet. Nachdem sämtliche Inhaltsstoffe abgewogen und vorbereitet sind, werden zunächst die trockenen Bestandteile des Flowstone Betons (Zement, Feinstzuschläge und gegebenenfalls Pigmente) in ein Betonmischgerät gefüllt und etwa drei Minuten miteinander gemischt. Danach werden der Entlüfter, der Schwindreduzierer und etwa 90% des benötigten Wassers hinzugegeben und die Masse weitere fünf bis zehn Minuten durchmischt. Das Fließmittel wird währenddessen mit dem restlichen Wasser vermengt und ebenfalls hinzugegeben. Die zu Beginn noch bröselige Masse wird während des Mischvorgangs klumpig und nach einer Mischzeit von etwa zehn Minuten leicht nass glänzend und in ihrer Konsistenz honigartig. Das ist ein Zeichen für die homogene Vermischung, welche ausschlaggebend für eine gute Verarbeitbarkeit des Betons, ist. Schaltet man den Betonmischer ab, wird dieser Zustand durch das Zerfließen der Masse deutlich. Die auf diese Weise hergestellten Mischungen werden direkt in die vorbereiteten Schalungen gefüllt und dann mit einer Folie bedeckt, die dem Austrocknen des Betons entgegen wirken soll. Ein weiterer Teil des Betonworkshops ist ein Belastungstest von Probestücken aus Beton mit Textilbewehrung. Hierzu stellt das ITE eigens gefertigte Probestücke in Form von 2 cm starken, länglichen Platten zur Verfügung. Die Belastungstests sind relativ zu betrachten und dienen vor allem dazu, den Studierenden ein Gefühl für die Belastbarkeit des Materials zu geben. Für die Tests werden die Platten an zwei Seiten aufgelagert und zuerst mit einer, danach mit zwei Personen so lange dynamisch belastet, bis das Material versagt und bricht. Der Test zeigt die enorme Belastbarkeit des Betons mit Textilbewehrung auch bei sehr dünnen Querschnitten. Im weiteren Verlauf nutzen die Studierenden den Workshop für kreative Tests mit Beton. Hierbei wird viel mit mitgebrachten Gegenständen, Schalungen und diversen Betonmischungen experimentiert. Die gesammelten Erfahrungen zum Umgang mit den speziellen Betonen werden von den Studierenden auf ihren Designprozess übertragen. 151 GRUPPENKORREKTUREN DOKUMENTATION Nach der ersten arbeitsintensiven Phase sind die Einzelentwürfe nach einer Präsentation abgeschlossen. Die Seminarteilnehmer teilen sich jetzt in Gruppen auf. Entscheidend bei der Zusammensetzung der Gruppen sind die Inhalte der vorherigen Einzelentwürfe, um Erkenntnisse über spezielle Entwurfsinhalte zu bündeln und daraus jeweils ein neues, noch besseres Design zu entwickeln. Ein weiterer Aspekt der Gruppenphase ist der des interdisziplinären Arbeitens zwischen Architektur- und BauingenieurStudierenden. Die Entwurfsarbeit der Gruppen wird in dieser Phase, wie zuvor in der Einzelentwurfsphase 152 über Korrekturtermine von den Seminarleitern betreut. Mehr noch als zuvor geht es darum, aus den Entwürfen zugleich das Außergewöhnliche und das Besondere herauszuarbeiten sowie gleichzeitig innovative Lösungen für die Umsetzung aufzuzeigen. Auch hier werden die Inhalte über Zeichnungen und Modelle ausgetauscht und zwischen Gruppen und Betreuern diskutiert. Die Gruppen entwickeln dabei unterschiedliche Herangehensweisen, woraus wiederum sehr (vielfältige) unterschiedliche Möbeldesigns entstehen. 153 DRESDEN Exkursion am 29.06.2012 DOKUMENTATION Ausführliche Informationen zur Dresden Exkursion siehe: „Veröffentlichungen“ Seite 152ff 154 155 BETONWORKSHOP_No.2 DOKUMENTATION Im zweiten praktischen Betonworkshop geht es darum, die Erkenntnisse aus dem ersten Betonworkshop auf das Möbeldesign der einzelnen Gruppen zu übertragen. Konstruktive Problemstellungen werden durch die Herstellung von 1:1 Detailmodellen aus Beton gelöst. Dabei werden diverse Materialien für Schalungen in Kombination mit unterschiedlichen Trennmitteln ausprobiert. Die Handhabung und die Verarbeitbarkeit der unterschiedlich zusammengesetzten Hochleistungsbetone werden überprüft. Hierbei steht zudem die Stabilität der zur Verfügung gestellten Textilbewehrungen (Glas- und Carbonfasern) im Vordergrund. Aufgrund der großen Unterschiede in den Entwürfen wird bei diesen Tests die Vielseitigkeit des Baustoffs in all seinen Facetten unter Beweis gestellt und seine Leistungsgrenzen ausgelotet. 156 157 GRUPPENARBEITEN DOKUMENTATION Während des Seminars testen und optimieren die Studierenden allein und in Gruppen ihre Entwürfe. Dies geschah insbesondere hinsichtlich der spezifischen Eigenschaften wie Tragverhalten, Ergonomie und Fügbarkeit. Einige der sich ergebenden Fragen können dabei nur im Originalmaßstab (1:1) geklärt werden. Das klare Ziel der Gruppen ist eine abschließende Umsetzung ihres Designs, was in der letzten Phase des Projekts dazu führt, dass Möglichkeiten für die Realisierung geprüft werden. Hierfür werden Sponsoren für Materialien angesprochen und technische Lösungen gefunden. Da die tatsächliche Umsetzung der Entwürfe in vielen Fällen sehr kostenund zeitintensiv ist, ist sie nicht Teil des offiziellen Seminars. Den Teilnehmern ist die weitere Arbeit über das Seminar hinaus freigestellt und richtet sich somit nach den individuellen Gegebenheiten. Am Ende zeigt sich, dass sich die Arbeit gelohnt hat: Es sind innovative Möbeldesigns entstanden, die ungeahnte Qualitäten des Baustoffs Beton aufzeigen. So bleiben am offiziellen Ende des Projekts vorerst Bilder und Ideen von neuartigen Möbelstücken aus einem vielseitigen Baustoff. 158 159 Veröffentlichungen Exkursion Dresden Exkursion nach Dresden am 29.06.2012 vom Seminars „Design und Bau eines Möbels aus Hochleistungs-Beton“ des ITE – Institut für Tragwerksentwurf der TU Braunschweig V eröffent lichungen Lernen von den Textilbeton-Profis Braunschweiger Studierende zu Gast an der TU Dresden Das Exkursionsteam vor dem Institut für Massivbau der TU Dresden ‚‚ 160 ‚‚ Ich versuche es immer wieder, er ist erst immer weich und warm, dann wird er spröde und am Ende ist er grau und kalt... Angelehnt an die aktuelle Forschungsarbeit im DFG Schwerpunktprogramm 1542 „Leicht B auen mit Beton“ des Instituts für Tragwerksentwurf in Kooperation mit dem iBMB der TU Braunschweig, entstand zusammen mit der Designerin Alexa Lixfeld aus Hamburg das Seminar „Design und Bau eines Möbels aus Hochleistungs Beton“ . Ziel der interdisziplinären Lehrveranstaltung war von Anfang an, Studierende der Architektur und des Bauingenieurwesens zusammenzubringen und gemeinsam Möbel aus Hochleistungs-Beton zu entwerfen und zu bauen, um die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten dieses modernen Baustoffes begreifbar zu machen. Der Bau eines Möbelstücks aus Hochleistungs-Betonen erfordert natürlich ein hohes Maß an Vorkenntnissen, über welche Studierende, die aus Beton normalerweise Gebäude entwerfen, nicht unbedingt verfügen. Zwar wurden im Seminar bereits einige Hochleistungs-Betone und Ihre Anwendungsmöglichkeiten vorgestellt, aber jedes Möbeldesign ist verschieden und benötigt nicht nur eine unterschiedliche Art der Bewehrung, sondern auch eine andere Betonzusammensetzung einschließlich entsprechender Herstellungsverfahren. Um unseren Horizont zu erweitern und den spannenden Werkstoff Textilbeton besser kennenzulernen, scheuten die engagierten Mitarbeiter des Instituts für Tragwerksentwurf wieder einmal keine Mühe und organisierten die Exkursion am 29.06.2012 nach Dresden. Die TU Dresden ist bei der Herstellung von Textilbewehrung und textilbewehrtem Beton absoluter Vorreiter. Wenn einige von 161 Veröffentlichungen Exkursion Dresden uns Studierenden bis dato die Vorstellung hatten, dass Möbelstücke eine Dicke von mindestens 2 Zentimeter haben müssten, wurden wir vor Ort eines Besseren belehrt. Was uns ein wenig die Illusion raubte, war die Tatsache, dass wir nicht die Ersten sind, die vorhaben ein Möbelstück aus Beton zu bauen. Lamminierverfahren in den Versuchshallen der TU Dresden Beton - Bank und Uboot in der TU Dresden Die gezeigten Dimensionen sind schwindend gering und trieben uns ein Leuchten in die Augen. Vor Ort an der TU Dresden eröffneten uns die Mitarbeiter des Institutes für Massivbau (Dr. Silke Scheerer, Katrin Schwiteilo, Enrico Lorenz und Michael Frenzel) neue Möglichkeiten bezüglich des Umgangs mit Beton. Das erste Wow – Erlebnis bekamen wir bei der Besichtigung der Versuchshallen. Gezeigt wurde uns wie man Beton laminiert und dieser Vorgang unterschied sich deutlich von unseren Erfahrungen des Betonlaminierens und natürlich absolut von dem Beton Gießvorgang, den wir bisher an der Uni selbst erprobt hatten. Laminieren bedeutet, dass der Beton im ersten Schritt auf eine Stahlplatte „aufgespachtelt“ wird und anschließend folgt das Einlegen einer Textilbewehrung aus Glas- oder Karbonfasern. Im weiteren Fertigungsprozess wird eine weitere 3 mm starke Betonschicht aufgetragen bzw. gespachtelt. Abhängig von der zu erwartenden Belastung, der die Betonplatte später ausgesetzt wird, variiert die Bauteildicke, die Bewehrungsvarianten und die Anzahl der Bewehrungslagen. Die Betonfachleute der TU Dresden forschen akribisch auf dem Gebiet der Textilbewehrung und in welchem Kontext textile Bewehrung zum Einsatz kommen kann. Das Hauptanwendungsgebiet für diese Art der Bewehrung findet man im Sanierungsprozess wieder, indem auf ein bestehendes Betonteil eine neue Schicht Textilbeton aufgebracht wird. Die notwendigen Versuche werden in den Hallen der TU Dresden durchgeführt. Mit einem lauten Knall endete einer der Tests während unserer Anwesenheit, als ein mit etwa 6,5 Tonnen (65 kN) belasteter Träger in zwei Teile brach. Die Mitarbeiter der TU Dresden haben bereits einen reichen Schatz an Erfahrungen. Überrascht wurden wir mit einem Beton U-Boot und etlichen Sitzgelegenheiten. Nachdem wir einen so aussichtsreichen Einblick in die Technologie erhalten haben, bekamen wir die Chance unsere eigenen Designs mit den Dresdener Profis des Institutes für Massivbau zu besprechen, um uns noch einmal eine außenstehende Meinung einzuholen. Es ging um die Vor- und Nachteile als auch die Herstellung und Anfertigung der Möbel. Wir bekamen dort viele wertvolle Tipps und Anregungen, die uns in Design und Ausführung unserer Möbel sicher ein ganzes Stück weiter gebracht haben. Durchsprache einiger Beton-Möbeldesigns Wie wir bereits erwähnt haben, ist die TU Dresden Vorreiter auf dem Gebiet des Laminierens, der Produktion und Herstellung von Textilbeton. Um die Produktion voranzutreiben, wurde eigens dafür eine Webmaschine entwickelt, inspiriert durch die traditionelle Webmaschine. Die Maschine vernäht Glas- und Karbonfasern zu einem stabilen, festen Gewirke und lagert es auf Rollen. Da es bisher kaum vergleichbare Maschinen auf dem Markt gibt, produziert das Forschungsteam der Uni zweimal im Jahr eine größere Menge für den freien Markt. Das aktuelle Projekt der Uni ist die Erforschung und die anschließende Patentierung von Abstandshaltern für Textilbewehrung um die Textilbewehrung beim Laminieren und beim Gießen von Beton an Ort und Stelle zu halten. Bruchtest eines textilverstärkten Betonträger in den Versuchshallen der TU Dresden 162 163 Exkursion Dresden ‚‚ ‚‚ Veröffentlichungen Der Beton, den ich kennen gelernt habe, kann eine ganze Menge. Mehr als ich gedacht habe. Das fasziniert mich! Nicht nur die Möbel von Paulsberg lässig, sondern auch ihre Erbauer Ihr Ruf eilt ihnen voraus, das junge engagierte Dresdner Designbüro „Paulsberg“ arbeitete von Anfang an eng mit der TU Dresden zusammen und bekam die nötige Unterstützung. So war es den Machern von Paulsberg möglich, ihre Vision, ein ganz filigranes und hauchdünnes Betonmöbel, zu realisieren. Der engagierte Einsatz, die Kreativität und der Tüftlergeist der 3 Köpfe von Paulsberg, zusammen mit dem Fachwissen der Betonspezialisten der TU Dresden, ermöglicht die Herstellung des Clubsessels Spurt, des Couchtisches Fruits oder dem Schreibtisch Flunder. Durch die freundliche Einladung von Mark Offermann, einem der Gründer von Paulsberg, war es uns möglich, diese faszinierenden Betonmöbel einmal persönlich anzuschauen und Fragen zu Details der Herstellung beantwortet zu bekommen. Begleitend zum Seminar „Design und Bau eines Möbels aus Hochleistungs-Beton“ wurden über das Cascade Magazin Artikel zum Betonseminar veröffentlicht. Cascade ist das Magazin der erfreulichen Dinge. Weitere Informationen zu den Veröffentlichungen finden Sie unter dem Link: http://www.cascademagazin.de/magazin. Unterstützt wird das ganze Projekt von dem Herausgeber des Magazins dem: InformationsZentrum Beton GmbH Dresdener Elbufer mit Blick auf die Altstadt Nachdem wir einen so aufregenden Tag hatten, zog es uns alle zusammen noch in die Innenstadt von Dresden. Mit einem großen Eis und schönstem Sonnenschein machten sich einige von uns auf, um Dresden in der kurzen noch verbleibenden Zeit zu erkunden. Es ging im Eilschritt vorbei an der Semperoper, zum Dresdner Zwinger, bis hin zur Frauenkirche. Gegen 18.00 Uhr machten wir uns alle zusammen auf den Rückweg nach Braunschweig. Um 22.00Uhr ging ein aufregender, spannender und informativer Tag in Dresden zu Ende und am folgenden Wochenende wurden die neuen Erkenntnisse bereits in die Möbelentwürfe eingearbeitet. http://www.cascademagazin.de/magazin Wir Studierende danken allen die diese Exkursion ermöglicht haben. 164 165 Prof. Dr.-Ing. Harald Kloft Seminarleitung Prof. Dr.-Ing. Harald Kloft Bauingenieur 1990 1991-1993 1993-1998 1998 1998-2001 2000-2008 2002 2002 - 2011 2007-2009 seit 2011 Diplom Bauingenieurwesen, TU Darmstadt Strabag Bau AG, Köln Wissenschaftlicher Mitarbeiter, TU Darmstadt Promotion TU Darmstadt Bollinger + Grohmann, Frankfurt Gastprofessur Structural Design, Städelschule Frankfurt Gründung osd - office for structural design Professur für Tragwerksentwurf und Konstruktionen, TU Kaiserslautern Professur für Tragwerksentwurf, TU Graz Professur für Tragwerksentwurf, TU Braunschweig Welche Erfahrungen konnten Sie mit dem Baustoff Beton sammeln? In der ganzen Bandbreite: Schon als Jugendlicher habe ich am Beton gearbeitet und Beton selbst angemischt. Später habe ich den Werkstoff dann, in meinen verschiedenen Tätigkeiten als Bauleiter, rechnender und entwerfender Ingenieur kennengelernt. Warum arbeiten Sie, als Bauingenieur, eigentlich im Fachbereich Architektur? Als Bauingenieur ist mein Anliegen, zur Umsetzung guter Architektur beizutragen. Dazu gehört, das Tragwerk als integralen Bestandteil des Entwurfs zu betrachten, weshalb die Professoren für Tragwerksentwurf bei den Architekten angesiedelt sind. Was war der schlimmste Faux-pas den Sie mit Beton erlebt haben? Durch einen Programmierfehler wurden bei der Fertigdecke eines unserer Projekte nur die Hälfte der erforderlichen Bewährungsstäbe eingelegt. Zum Glück wurde das vor dem Entfernen der Spriese entdeckt und die Decke konnte nachträglich durch Aufkleben von CFK- Lamellen verstärkt werden. Was stört Sie an Beton? Dass man ihm seine Leistungsfähigkeit von Außen meist nicht ansieht, weil die konstruktive Intelligenz sich im Inneren im Zusammenspiel mit der Bewehrung abspielt. Wo stört Sie Beton? Bei Pflastersteinen, Blumenkübeln und Fertiggaragen. Was erhoffen Sie sich von der Verwendung von Beton für ein Möbelstück? Die Kommunikation der Leistungsfähigkeit des Materials über ansprechende Formen, Qualität der Oberflächen und filigrane Konstruktionen. Wäre es nicht in einigen Fällen einfacher, leichter und sinnvoller andere Materialien wie beispielsweise Holz zu verwenden? Nein, dann wäre es kein guter Entwurf. Materialgerechtes Entwerfen heißt Form, Material und Konstruktion in Einklang zu bringen. Was mögen Sie am meisten an Beton? Wärme und Geruch nach dem Ausschalen und natürlich seine Formbarkeit. 166 167 Dipl.-Des. Alexa Lixfeld Seminarleitung Dipl.-Des. Alexa Lixfeld Designerin 1984-1990 1990-2001 2003 2004 2005 2001 - 2006 2006 2008 2012 168 Senior High School Käthe-Kollwitz-Gymnasium, Hannover International modelling career University of applied Arts, Pforzheim Rosefish/TBWA Hamburg, Design Strategy Internship Design Academy Eindhoven, The Netherlands Köln International School of Design, Diploma owner at AlexaLixfeld Design (since 2008: AlexaLixfeld Design GmbH) Associate Professor at University of Fine Arts, Hamburg Associate Professor at Technical University, Braunschweig Wie kam es zu der Zusammenarbeit zwischen Dir und dem Institut für Tragwerksentwurf von Prof. Kloft bzw. den Studenten der TU Braunschweig? Meine Arbeit als Designerin ist seit 2006 durch die Auseinandersetzung mit Beton geprägt. Persönlich finde ich es wahnsinnig spannend interdisziplinär am Institut für Tragwerksentwurf mit Studierenden der Architektur und des Bauingenieurwesen zu arbeiten. Ich bin überzeugt davon, dass wir am Ende des Seminars sehr schöne kleine Tragwerke z.B. Tische und Stühle ausstellen können. Du erhälst bei der Arbeit mit den Studenten teilweise Einblicke in das Studentenleben an einer Technischen Universität. Du hast selber unter anderem an der Design Academy Eindhoven studiert. Sind dir schon grundsätzliche Unterschiede zwischen dem Leben und Arbeiten der TU – Studenten und dir selbst als Studentin aufgefallen? Mein Studium war zur Zeit der Diplomstudiengänge. Die meisten Unterschiede sehe ich in der Änderung die durch die Bachelor– und Masterstrukturen entstanden sind. Ich denke, dass das System heute wesentlich verschulter ist und dementsprechend nicht nur Vorteile mit sich bringt. Wer geht liebevoller mit Projekten und Kommilitonen um? Was ich jetzt schon sagen kann: Beton ist meiner Meinung nach sehr liebebedürftig, besonders in der Herstellung möchte er genau gewogen werden und in der Verarbeitung möchte er volle Aufmerksamkeit bekommen. Warten wir für alles andere das Ende des Seminars ab, ob aus einer Verliebtheit Liebe wird, oder gar aus Liebe Hass... Was macht für dich persönlich den Reiz eines Möbelstückes aus Beton aus? Ein Möbelstück aus Beton kann unterschiedliche Reize haben. Das Spiel mit der Wahrnehmung. So zum Beispiel ad absurdum führen von konditionierter Wahrnehmung, was vor allem durch neue Betonrezepturen ermöglicht wird, welche sehr dünn und mit glatten bis glänzenden Oberflächen ganz neue Möglichkeiten bieten. Ist es nicht in einigen Fällen einfacher, leichter und sinnvoller andere Materialien wie beispielsweise Holz zu verwenden? Sicherlich ist es kontextabhängig, welches Material und welcher Entwurf jeweils einfacher, leichter und sinnvoller sind. Wir begeben uns im Seminar auf die Suche nach Kontexten und Lösungen in denen Beton seine herausragenden Eigenschaften voll zur Wirkung bringen kann. Wenn du eine Betonstatue entwerfen und platzieren dürftest, was würde das sein und wo würde sie stehen? Meine Arbeit ist sehr durch den jeweiligen Kontext geprägt und generell sehr prozesshaft. Daher kann ich auf die Frage keine konkrete Antwort geben. 169 Dipl.-Ing. Jeldrik Mainka Seminarleitung Dipl.-Ing. Jeldrik Mainka Bauingenieur 2000 - 2007 2003 – 2007 2006 - 2007 2007 2008 - 2011 seit 2011 Hochschulstudium Bauingenieurwesen Technische Universität Berlin FG Wasserbau, Tutor mit Lehraufgaben für Strömungsmechanik Diplomarbeit und Mitarbeiter BAM Bundesanstalt für Materialprüfung, TU Berlin Leitung des Studienprojektes: United Buddy Bear Berlin / TU Berlin BIC Ingenieur – Consulting GmbH: Planung und Bau des „Zoofenster Berlin“ Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institut für Tragwerksentwurf der TU Braunschweig bei Professor Dr. Ing. H. Kloft Lehraufgaben und Forschungstätigkeit im DFG-Schwerpunktprogramm 1542 Leicht bauen mit Beton Welche Erfahrungen konntest Du mit dem Baustoff Beton sammeln? Mit Beton konnte ich bisher viele unterschiedliche Erfahrungen sammeln. Es reicht von meinem Vertiefungsfach Betontechnologie als Student bei Prof. Dr. Hillemeier in Berlin bis hin zu meiner Arbeit am Zoofenster Berlin, bei dem ich die Ausschreibung für 46.500 Kubikmeter Beton umfassenden Rohbauarbeiten erstellt habe. Die interessanteste war wohl die Erstellung des Ersten Berliner „Buddy Bear“ aus Beton. Google es doch mal... Warum arbeitest Du, als Bauingenieur, eigentlich im Fachbereich Architektur? Wenn man genau hinschaut, sind sich die beiden Fächer doch im Grunde ähnlich. Ein gutes Bauwerk kann doch nur entstehen, wenn man über seinen Tellerrand schaut. Was war der schlimmste Faux-pas den Du mit Beton erlebt hast? Schlecht verdichteter Beton sieht aus wie Cellulitis, besonders wenn man damit „Buddy Bärenbeine“ herstellt. Ganz schön viel Arbeit so einen Fehler wieder per Hand heraus zu stemmen. Was stört dich an Beton? Dass er äußerst zickig sein kann. Zu flüssig, zu fest, usw. Wo stört dich Beton? Überall da, wo ausschließlich nur Beton ist. Was erhoffst Du dir von der Verwendung von Beton für ein Möbelstück? Dass die Möbel den Beton einmal von einer anderen Seite zeigen, als man Sie sonst wahr nimmt. Wäre es nicht in einigen Fällen einfacher, leichter und sinnvoller andere Materialien wie beispielsweise Holz zu verwenden? Sicher aber dann ist das Design des Möbels nicht das Richtige für die Verwendung von Beton. Ihr würdet doch auch nicht ein Baumhaus aus Beton bauen oder einen Wolkenkratzer mit 100 Etagen aus Holz, oder? Was magst Du am meisten an Beton? Seine Zustände. Erst ist er weich und gehorcht der Hand des Bearbeiters. Anschließend wird er fest und verharrt in seiner Form für die Ewigkeit. 170 171 Dipl.-Ing. Lukas Ledderose, M. A. Seminarleitung Dipl.-Ing. Lukas Ledderose, M. A. Architekt 1998 2006 2007 2008 - 2010 2010 since 2011 High school Diploma in Heidelberg, Germany final degree diploma of architecture, University Fridericana (TU) in Karlsruhe, Germany Working on different projects at Studio Zhu Pei, Beijing, China employed at Architect Kluth in Neuss, Germany Successful completion of the accredited post-graduate study in Advanced Architectural Design (AAD) and Master of Arts Arts (M.A.) at the Städelschule, Architecture Class, Staatliche Hochschule für Bildende Künste, Frankfurt /Main employed at Institute for Structural Design, TU Braunschweig Welche Erfahrungen konntest Du mit dem Baustoff Beton sammeln? Meine erste Erfahrung reichen vom Anmischen auf dem Bau bis zu Untersuchungen an modernem Hochleistungsbeton. Was stört dich an Beton? Seine im Gegensatz zu Stahl oder Holz begrenzte Wiederverwendbarkeit, sowie der für die Herstellung recht hohe Bedarf an Primärenergie. Da gibt es noch einigen Forschungsbedarf. Warum arbeitest Du, als Architekt gerne mit Bauingenieuren (Prof. Kloft & Jeldrik) zusammen? Weil ich hier noch viel lernen kann, beispielsweise ein Gebäude rein nach seiner strukturellen Effizienz zu beurteilen, aber eben auch andere Objekte, wie Möbel, nach Aspekten der Statik zu entwickeln. Wo stört dich Beton? Als Platten auf der Autobahn, da man beim Fahren jede Stoßfuge spürt. Was war der schlimmste Faux-pas den Du mit Beton erlebt hast? Als Kind habe ich damit einen Bach in unserer Nachbarschaft zubetonieren wollen und auch fast geschafft. Was magst Du am meisten an Beton? Sein grandioses Abformverhalten, besonders das von UHPC. 172 Was erhoffst Du dir von der Verwendung von Beton für ein Möbelstück? Inspiration für das Bauen von Gebäuden. Wäre es nicht in einigen Fällen einfacher, leichter und sinnvoller andere Materialien wie beispielsweise Holz zu verwenden? Um einen Werkstoff besser kennen zu lernen ist es sicher nötig, seine Grenzen in Bezug auf materielle Eigenschaften und mögliche Einsatzgebiete auszuloten. 173 TEILNEHMER TEILNEHMER Teilnehmer Lena Asselmeyer l.asselmeyer@tu-bs.de Philipp Dreyer philipp-dreyer@gmx.de Frankziska Frisch Fra-Fri@web.de 174 Alexander Bouchner alexander@bouchner.com Rafael Espinoza Baptiste Boyard baptiste.boyard@gmail.com Katja Frank rafaandresespinoza@hotmail.com kapustel@web.de Florian Henkel Benedikt Heesen florian.henkel@tu-braunschweig.de mail@bene-h.de Jannes Jacobs jannesjacobs@gmx.de Ulrike Knauer u.knauer@tu-bs.de Isabella Lorenz isabella.lorenz@tu-bs.de Christian Jensen Katharina Keese criss.jensen@gmail.com katharinakeese@gmail.com Jessica Kroll Tobias Leunig jessica-kroll@gmx.de Philipp Lüpke p.luepke@tu-bs.de t.leunig@web.de Rane Makdasi r.makdasi@tu-bs.de 175 TEILNEHMER Janek Meyer TEILNEHMER Kristof Mützel janekmeyer@gmx.de k.muetzel@tu-braunschweig.de Marco Rodriguez Bautista Ana Rodriguez Ruiz marcoseb.rodriguez@googlemail.com Sina Schliestedt sinagoestohollywood@yahoo.de 176 anarr88@hotmail.com Anne Schneider AnnKathSchn@web.de Henrik Plumeyer h.plumeyer@gmx.de Ira Schellmann ira.schellmann@googlemail.com Jean-Marin Senff JeanMarin.Senff@googlemail.com Robert Uhl uhlrobert@gmx.de Alexander Sommer a.sommer@tu-bs.de Jonas Starke jonas@starke-teichhuette.de Selcuk Uludag s.uludag@tu-bs.de Christopher Schulz schulzchristopher@gmx.net 177 SPONSOREN SPONSOREN Sponsoren Wir danken unseren Sponsoren für die Unterstützung mit Material und KnowHow, ohne welches die Realisierung der im Seminar entworfenen Möbel nicht möglich gewesen wäre. Grace Construction Products Doka GmbH www.doka.com Dyckerhoff AG www.dyckerhoff-weiss.de V. Fraas Solutions in Textile GmbH www.solutions-in-textile.com Schlingmeier Quarzsand GmbH & Co. KG www.schlingmeierquarzsand.de TU Braunschweig Modellbauwerkstatt www.de.graceconstruction.com www.arch.tu-braunschweig.de/blog/modellbauwerkstatt SGL CARBON SE TU Dresden Institut für Massivbau Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz TU BS TU Braunschweig Institut für Tragwerksentwurf www.sglgroup.com www.tu-dresden.de IGB TUBS Sika Services AG www.sika.com 178 PAGEL Spezial-Beton GmbH & Co. KG www.pagel.de LANXESS Deutschland GmbH www.lanxess.com Institut für Grundbau und Bodenmechanik www.igb.tu-bs.de www.mpa.tu-bs.de www.ite.tu-bs.de 179 REDAKTION R edaktion IMPRESSUM Henrik Plumeyer Katharina Keese Ulrike Knauer Janek Franz Ferdinand Meyer Ein Teil des Seminars war die begleitende Arbeit des Redaktionsteams. Ihre Aufgabe war es, das gesamte Seminar zu dokumentieren und den Verlauf des Seminars zu redaktionell zu begleiten. Die Arbeit bestand darin, die Einzelentwürfe und Gruppenentwürfe zu fotografieren und während der einzelnen Termine vor Ort zu sein und die neusten Fortschritte zu dokumentieren. Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit, war die Zusammenarbeit mit der PR Agentur Stijlroyal, die das Cascade Magazin heraus geben. Vermittelt wurde dieser Kontakt durch die Designerin Alexa Lixfeld. Diese Dokumentation ist die Abschlussarbeit dieses Seminars und zeigt wie erfolgreich es verlaufen ist, und welche nennenswerten Ergebnisse dabei Zustande bekommen sind. 180 Herausgeber Institut für Tragwerksentwurf Technische Universität Braunschweig Pockelsstraße 4, 38106 Braunschweig www.ite.tu-bs.de Philipp Dreyer Konzept und Gestaltung Katharina Keese, Ulrike Knauer, Janek Franz Ferdinand Meyer, Henrik Plumeyer, Christian Jensen Fotografie Katharina Keese, Ulrike Knauer, Janek Franz Ferdinand Meyer, Henrik Plumeyer, Philipp Dreyer Christian Jensen Bildrechte © ITE TU Braunschweig 181 182