Bericht zum Seminar - ITE - Technische Universität Braunschweig

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Bericht zum Seminar - ITE - Technische Universität Braunschweig
DESIGN UND BAU
EINES MÖBELS AUS
HOCHLEISTUNGSBETON
Technische Universität Braunschweig
BEISPIEL
DESI GN UND BAU
EI NES M Ö B ELS AUS
HOC H LEI STUNGSB ETON
Institut
für Tragwerksentwurf
| Univ.- Prof. Dr.-Ing. Harald Kloft
| Dipl.-Ing. Jeldrik Mainka
| Dipl.-Ing. Lukas Ledderose M.A.
| Dipl.-Des. Alexa Lixfeld
TU Braunschweig
Sommersemester 2012
1
INHALT
INHALT
EINLEITUNG 4
3 DOKUMENTATION
1 GRUPPENENTWÜRFE
- Simple Thin(G)
- Move - Hyperton - Fischkiste
- Möbius Band
- Wave
- Experiment
- Twisted Bench
10
26
32
44
54
60
66
74
2 EINZELENTWÜRFE
- Lena Asselmeyer_
- Alexander Bouchner
- Baptiste Boyard
- Philipp Dreyer
- Rafael Espinoza
- Marco Rodriguez
- Katja Frank
- Franziska Frisch
- Benedikt Heese
- Christian Jensen
- Katharina Keese
- Ulrike Knauer
- Jessica Kroll
- Tobias Leunig
- Isabelle Lorenz
- Philipp Lüpke
- Rane Makdasi
- Janek Meyer
- Henrik Plumeyer
- Ira Schellmann
- Sina Schliestedt
- Anne Schneider
- Jean-Marin Senff
- Alexander Sommer
- Jonas Starke
- Robert Uhl
2
84
86
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92
92
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96
98
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116
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- Einführung& Probekörper betonieren
- Probekörper ausschalen
- Korrekturen
- Rhino Workshop
- CNC-Fräsen
- Zwischenpräsentationen
- Betonworkshop_No.1
- Gruppenkorrekturen
- Dresden
- Betonworkshop_No.2
- Gruppenarbeiten
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4 VERÖFFENTLICHUNGEN
- Lernen von Textilbeton-Profis: _
160
Braunschweiger Studierende zu Gast an der TU Dresden
5 SEMINARLEITUNG_
166
6 TEILNEHMER
174
7 SPONSOREN
178
8 REDAKTION
180
9 IMPRESSUM
181
3
EINLEITUNG
EINLEITUNG
Design und Bau eines Möbels
aus Hochleistungs-Beton
„Akademische Lehre ohne Forschung ist blind,
Forschung ohne Lehre ist stumm“, sagte schon Rudolf Haas in „Die Zukunft der Universität.“ Sicher
gibt es noch viele Arten, der Forschung Gehör zu
verschaffen, aber durch das Einbringen der wissenschaftlichen Erkenntnisse in die universitäre
Lehre wird der Forschung ein elementarer Dienst
erwiesen: die Förderung des wissenschaftlichen
Nachwuchses, der später einmal die Forschung anhand der erlernten wissenschaftlichen Methoden
weiterführen soll.
Inspiriert durch die aktuelle Forschungsarbeit der
Mitarbeiter des Instituts für Tragwerksentwurf im
DFG-Schwerpunktprogramm 1542 „Leicht Bauen
mit Beton“ entstand die Überlegung, wie bei den
Studierenden das Interesse für die neu entwickelten
ultrahochfesten ­Betone mit ihren vielzähligen Anwendungsmöglichkeiten geweckt werden kann. In
Kooperation mit dem i­BMB der TU Braunschweig
und der Designerin Alexa L
­ ixfeld aus Hamburg entstand schlussendlich die Idee, das Seminar „Design
und Bau eines Möbels aus Hochleistungs-Beton“ anzubieten.
Möbel wie auch Gebäude, welche die Studierenden
normalerweise entwerfen, haben einen ähnlich hohen Anspruch an Design, Material und funktionaler Konstruktion. Möbel bieten aber im Vergleich zu
ganzen Gebäuden den Vorteil, dass sie sich in Originalgröße einfacher realisieren lassen. Neben der
Vermittlung von Wissen aus der Forschung war es
von Anfang an auch das Ziel, Studierende der Architektur und des Bauingenieurwesens zusammenzubringen, die vorherrschende Distanz dieser beiden
Disziplinen zu überwinden und das unterschiedliche Fachwissen in einem Projekt, “Dem Entwerfen
und Bauen eines Möbels aus Hochleistungs-Beton“ ,
zusammenzuführen.
Als das Seminar im Sommersemester 2012 an der
TU Braunschweig startete war die Resonanz der Studierenden überraschend: Die Veranstaltung wurde
über die Erwartungen aller Initiatoren hinaus angenommen. Die 16 vorhandenen Plätze im Bache-
4
„Academic teaching without research is blind, research without teaching is mute.“ said Rudolf Haas
in „Die Zukunft der Universität“ („The Future of the
University“). It is quite clear that there are different
ways for research to gain attention, but one of the
most elementary ways is to bring scientific knowledge into academic education: the advancement
of the junior scientific staff which will continue research work based on scientific methods.
Inspired by the current research work of the Institute of Structural Design within the DFG-priority
program 1542, „Leicht Bauen mit Beton“ („Light
concrete construction“) aroused the consideration
of who to awake the students interest in to the topic
of UHPCs (Ultra-high-performance-concrete) with
their various number of possible application. The
seminar project called „Design und Bau eines Möbels aus Hochleistungsbeton“(„Furniture Design
and Construction consisting of high-performance
concrete“) was implemented in collaboration with
the iBmB (Institute for Building Materials, Concrete Construction and Fire Protection) of the University of Braunschweig and in cooperation with designer Alexa Lixfeld from Hamburg.
The students participating in this seminar are normally used to designing buildings, but designing furniture has similar aspirations to design, functional
construction and suitability of materials. One of the
obvious advantages of designing furniture, instead of
buildings is the possibility of realizing them in original size. The project had two major aims. On the
one hand, it ought be used to facilitate knowledge,
on the other hand, it should work as an interdisciplinary melting pot between the dissociated disciplines
of architects and civil engineers by working together
and contributing the different kinds of knowhow.
Hence, the cooperative designing process similar to
the one in „Design und Bau eines Möbels aus Hochleistungsbeton“ was expected to really bring these
two groups together.
When the seminar was first introduced at the TU
Braunschweig in the summer semester of 2012, the
lor- und Masterstudiengang mussten aufgrund des
enormen Interesses auf 35 Plätze verdoppelt werden.
Obwohl sich durch die Mischung von Architekturund Bauingenieurstudierenden bereits viele Synergien von Wissen und Erfahrung ergaben, erforderte
die Entwicklung eines Möbels, und das auch noch
aus Hochleistungs-Betonen, natürlich ein hohes Maß
an Vorkenntnissen, die erst erlernt werden mussten.
Um den Anreiz des Neuen noch weiter zu erhöhen,
wurden neben der analogen auch die digitale Prozesskette (digital Workflow) mit den Aspekten Entwurf, Konstruktion und materialgerechte Fertigung
gelehrt. Unterstützt durch Gastdozenten erfolgte
die Vertiefung der einzelnen Themen in Form von
mehreren Workshops. Themen waren: Design, Anwendung des Planungstools R
­ hinoceros 3­ D, Materialtechnologie (Hochleistungsbeton), digitaler und
analoger Schalungsbau und Betonieren (Beton &
­BBQ). Zusätzlich erfolgte eine Exkursion zum Institut für Massivbau der TU Dresden, bei welcher der
Umgang mit Carbonfaser-Textilbewehrung erklärt
wurde und die Experten der Firma „Paulsberg“ ihre
Erfahrungen im Betonmöbelbau erklärten.
Parallel zu den Workshops entwickelte zu Beginn jeder Studierende aus den gewonnenen Erkenntnissen
und Methoden sein individuelles Möbeldesign. In einer Vielzahl von Korrekturen wurden diese Designs
präsentiert und kommentiert, um sie weiter zu entwickeln. Die fertigen Einzelentwürfe wurden in der
anschließenden Gruppenentwurfsphase als Grundlagen für das gemeinsam zu entwickelnde Möbeldesign verwendet. Wie schon bei den Einzelentwürfen
umfasste die Arbeit an den Gruppenentwürfen die
Anfertigung von digitalen und analogen Entwurfsund Ausführungszeichnungen, einschließlich aller
wichtigen Details, eines Schalungs- und Bewehrungskonzeptes sowie die Fertigung einer 1:1-Materialprobe.
Alle Beteiligten haben in diesem Seminar eine intensive Phase des gemeinsamen engagierten Arbeitens
hinter sich gebracht und sind zu sehenswerten Resultaten gekommen, die in der folgenden Dokumentation enthalten sind. Wie geplant wurden einige der
Möbel gebaut. Das Seminar bleibt auf jeden Fall eine
außergewöhnlich gute und interessante Erfahrung
für alle Studierenden, wie auch für die beteiligten
Betreuer und Gastdozenten. Für die überaus gute
Zusammenarbeit und Unterstützung möchten wir
uns daher bei allen Beteiligten herzlich bedanken.
Dipl.-Ing. Jeldrik Mainka
students‘ enthusiastic response was quite surprising
and exceeded all expectations of its initiators. Hence,
the planned course size of 16 participants had to be
more than doubled to a number of 35.
Despite the already existing synergies of knowhow
and experience between architecture and civil engineering students, the development of furniture made
of high-performance concrete required a high level
of previous knowledge which had to be acquired
beforehand. Apart from analogous work methods,
digital workflow with a focus on design, construction and suitability to material production was also
part of the course. Numerous topics were covered in
workshops which were supported by guest lecturers.
The different topics included design, practice of the
planning tool Rhinoceros 3D, material technology
of high-performance concrete, digital and analogous
formwork construction, and concrete casting. Furthermore, the whole course went on a field trip to
the Institute of Concrete Construction of the Technical University of Dresden to get an introduction
on the subject of carbon fiber reinforcement. In
Dresden the students also had the chance to talk to
some experts of a concrete design company named
„Paulsberg“, who were willing to share their experiences with furniture construction.
Simultaneous to the workshops, the participating
students were to develop an individual furniture
design implementing the newly learned elements.
The designs were presented to the tutors during individual „feedback appointments“ to improve their
quality. In a subsequent phase of group work, the
finished single designs were used as a basis to develop new design in cooperation. In the group phase as
well as in the individual phase, analogous and digital design and execution drawings had to be made.
These included details, formwork concepts and reinforcement concepts. Part of the final work also was
the production of a real-size sample.
All those attending the seminar went through a phase of intense, committed work whose results were representative, and will be presented in the following
documentation. Some of the furniture has already
been built and some of it is still in construction.
The seminar still remains a remarkable and interesting experience for all participating students, tutors,
and guest lecturers.
We would like to thank all persons involved for their
good cooperation and support.
Dipl.-Ing. Jeldrik Mainka
5
Die Teilnehmer des Seminars auf Exkursion in Dresden.
Foto: TU Dresden
6
7
GRUPPENENTWÜRFE
GRUPPENENTWÜRFE
GRUPPEN
ENTWÜRFE
Der Sessel aus einem Guss
S
I
M
P 10
L __
E
M
O
V
E 26
__
25
31
T
H
I
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[G]
Der hyperbolisch parabolide Tisch
8
59
65
B
A
N
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Die Surfer-Bar
E
X
P
E 66
R __
I
M 73
E
N
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F
I
S
C 44
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K
I 53
S
T
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Das modulare Regalsystem
W
A
V
E 60
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Die Bank aus einem Band
Das Veranstaltungsmöbel
H
Y
P
E 32
R __
T
O 43
N
M
Ö
B
I 54
U __
S
Die große Versuchsreihe
T
W
I
S 74
T __
E
D 79
Die verdrehte Bank
B
E
N
C
H
9
INFO
SIMPLE THIN(G)
SIMPLE THIN(G)
Der Sessel aus einem Guss
„SIMPLE THIN[G]“ basiert auf dem Gedanken,
dass ein Möbel aus Beton mit heutigen Fertigungsund Fügetechniken vor allem eins sein muss:
so dünn wie möglich.
Ein solches Möbel muss zudem ohne Hilfskonstruktionen auskommen und möglichst schlicht aussehen. Eine der klassischen Herausforderungen für
einen Architekten, der sich in den Bereich des Möbeldesigns begibt, ist das Design eines Sitzmöbels.
Also warum nicht ein Sitzmöbel aus einem so dünnen Beton bauen, dass niemand glaubt, eine Person
könne von diesem Möbel getragen werden?
Die Form entsprang dabei einer einfachen Idee:
Wenn die Geometrie tragwerkstechnisch günstig
gewählt ist, dann erlaubt sie einen geringen Querschnitt. Hierfür bietet sich vor allem eine gekrümmte Geometrie an, die eine hohe Eigensteifigkeit besitzt. Wenn die Form, die Kontur des Möbels dann
noch einfach zu erfassen ist, dann ist das Möbel ein
„SIMPLE THIN[G]“.
Lüpke, Philipp
Makdasi, Rane
Plumeyer, Henrik
Senff, Jean-Marin
Sommer, Alexander
10
Ausgehend von der Schale als sinnvoller Tragwerksgeometrie entstand eine Vielzahl von Skizzen, die
erste räumliche Ideen hervorbrachten. Eine mehrfach gekrümmte Schale, die aus einer dieser Skizzen
hervorging, schien vielversprechend zu sein um den
Ansprüchen der simplen Struktur, der statisch sinnvollen Form und der Ausformulierung einer Sitzflä-
che mit Rücken- und Armlehnen zu entsprechen.
Ein erstes handgefertigtes Modell aus Modelliermasse legte den Grundstein für Gruppendiskussionen
über die genauere räumliche Ausformung.
Grundsätzliche Parameter wie Sitzhöhe, ergonomisch geformte Rückenlehne und ungefähre Proportionen der Gesamtform wurden abgestimmt und
das Sitzmöbel anschließend von allen Gruppenmitgliedern parallel digital modelliert. Die einzelnen
Ergebnisse wurden im Anschluss verglichen, Vorund Nachteile herausgearbeitet. Das beste Ergebnis
wurde daraufhin optimiert und die Form in einem
­Gipsplott vom digitalen zum analogen Modell zurückgeführt. Das Ergebnis brachte die Notwendigkeit der Verlagerung des Schwerpunkts an den Tag.
Ein 1:1 Modell der Sitzschale aus Styropor wurde
zudem angefertigt und erlaubte, über das direkte Testen der Sitzergonomie, dessen Optimierung.
Die statischen Eigenschaften wurden digital in einem Statik-Programm simuliert und analysiert und
die Ergebnisse auf das Design übertragen. Schlussendlich entstand nach einem ausgiebigen Optimierungsprozess ein Sitzmöbeldesign, das geschwungen
und leicht wirkt. Die ergonomisch geformte Sitzschale ist in der Seitenansicht exakt ablesbar und
fügt sich nahtlos in die geschwungene Silhouette des
Möbels ein. Trotzdem ist die Geometrie für das Auge
nicht komplex, sie ist elegant, sie ist simpel, sie ist ein
„SIMPLE THIN[G]“.
11
RENDERINGS/ZEICHNUNGEN
12
SIMPLE THIN(G)
13
SCHALUNGSBAU
14
SIMPLE THIN(G)
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REALISIERUNG
16
SIMPLE THIN(G)
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REALISIERUNG
18
SIMPLE THIN(G)
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REALISIERUNG
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SIMPLE THIN(G)
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REALISIERUNG
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SIMPLE THIN(G)
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AUSSTELLUNG M:AI
SIMPLE THIN(G)
SIMPLE THIN[G] in der Architekturausstellung
„Anything goes !?! – Die neue Lust am Material in
der Architektur„ im M:AI Museum für Architektur
und Ingenieurkunst NRW.
© claudia dreysse fotografie & design
Neben verschiedenen Exponaten des ITE’s aus der
Forschung im DFG Schwerpunktprogramm 1542
„Leicht bauen mit Beton“ wurde in der Ausstellung
der frei geformte Stuhl aus Textilbeton der SIMPLE
THIN[G] ausgestellt. Diese ausgestellten Exponate
des ITE wurden vom anwesenden Publikum gelobt
und passten hervorragend in das Konzept der Ausstellung: „Gestalt und Konstruktion eines Bauwerks
werden bestimmt durch das Material. Noch nie in der
Geschichte der Baukunst hat es eine solche Fülle von
Werkstoffen gegeben: ultraleichte Baustoffe, Betone,
die lichtdurchlässig sind, textilbewehrte Materialien,
Membrane als schützende Außenwände, Stoffe, die
selbsttätig auf Umwelteinflüsse reagieren […]
Zudem eröffnen computergestützte Planungs- und
Produktionsverfahren auch bei altbewährten Materialien wie Glas, Holz, Metall ungeahnte Perspektiven.
All das bietet neue Möglichkeiten der Konstruktion,
der Formfindung und der ästhetischen Qualität von
Gebäuden: Ein neuer konstruktiver Horizont, verbunden mit einer neuen Lust am Material tut sich
auf!“ MA:I 2013
www.simple-thing.de
© claudia dreysse fotografie & design
© claudia dreysse fotografie & design
24
www.mai-nrw.de
© claudia dreysse fotografie & design
© claudia dreysse fotografie & design
25
INFO
MOVE
MOVE
Das Veranstaltungsmöbel
Jensen, Christian
Keese, Katharina
Knauer, Ulrike
Uhl, Robert
26
Das Seminar des Instituts für Tragwerksentwurf
im Sommersemester 2012 behandelt das Designen
und den Bau eines Möbels aus Hochleistungsbeton.
Nachdem die Teilnehmer des Seminars zunächst an
Einzelentwürfen arbeiteten, wurden in der zweiten
Phase kleine Gruppen von drei bis fünf Studierenden gebildet, welche einen neuen Entwurf ausarbeiteten.
Die Analyse der Arbeiten zeigte, dass sich die vier
Einzelentwürfe auf zwei thematische Schwerpunkte
zusammenfassen ließen, die Bewegung des starren
Materials und die Verschiedenheit von altem und
neuem Beton. Das Design des Möbels soll diese
beiden Aspekte verbinden und eine Art Veranstaltungsmobiliar schaffen. Während die äußere Kubatur des Möbels das typische Bild des Baustoffes
zeigt, wird der Beton im Innern in Bewegung versetzt.
Beton weist oftmals eine raue Oberfläche auf, die trist
und kalt wirkt, sodass der Beton meist einen skulpturalen Charakter erhält. Die häufig kubisch ausgebildeten Raumsituationen führen zu einer Eigenart dieses
negativ besetzen Baustoffes. Obwohl jede Betonoberfläche ihren eigenen Charakter besitzt, ihre eigene
Optik, ihre eigene Haptik, wird der Beton gemeinhin
als eine farblose und raue Oberfläche, deren Struktur
maßgeblich von der grob gearbeiteten Schalung beeinflusst wird, gesehen.
Das Design des Möbels basiert auf der Verbindung
zweier thematischer Schwerpunkte, die Bewegung
des starren Materials und die Verschiedenheit von
altem und neuem Beton.Während die äußere Kubatur des Veranstaltungsmobiliars das typische Bild des
Baustoffes zeigt, wird der Beton im Innern in Bewegung versetzt.
Das kubische Erscheinungsbild des Möbels ist geprägt
von der rauen Oberfläche, deren Struktur maßgeblich
von der grob gearbeiteten hölzernen Schalung beeinflusst wird. Während die grobe Körnung und die
Zusatzstoffe des Betons eine triste und dunkle Außenseite erzeugen, weist der Beton im Innern des Möbels
eine glatte Oberfläche vor, die über keinerlei reliefartige Strukturierungen verfügen. Die filigran geform-
ten Stege im Innern des Möbels stehen im Gegensatz
zu den massiven Hüllelementen, die eine klare Formsprache besitzen. Im Kontrast zu dieser kantigen
Kubatur steht das organisch ausgeformte Innere des
Möbels. Die Ungleichheit des schweren Betons und
des leichten neuen Betons wird durch bewegliche Elemente des Möbelstücks ausgedrückt.
Das monolithisch anmutende Möbelstück kann mit
Hilfe von nicht sichtbar montierten Rollen im Raum
bewegt werden. Diese Rollen ermöglichen ebenfalls das Ausfahren einer der Möbelhälften, erst im
ausgefahrenen Zustand erhält das Möbelstück den
Charakter eines Veranstaltungsmobiliars. Die Bewegung wird mittels Schiebe- und Ziehmechanismen
übersetzt, welche bei allen beweglichen Elementen
verwendet werden. Diese werden von geschmierten
Schienen unterstützt, sodass die Art der Bewegung
nach wie vor dem Baustoff angepasst ist. Die Bewegung wird außerdem auf die im Innern des Möbels
befindlichen Schubladen übersetzt.
Das geschlossene Erscheinungsbild des Möbels lässt
eine Nutzung als Veranstaltungsmobiliar erst im ausgefahrenen Zustand erahnen, sodass das Öffnen des
Möbels eine Art Überraschungseffekt erzielt. Die zwei
in einem Guss hergestellten Möbelelemente unterscheiden sich in ihrem Erscheinungsbild.
Die Herstellung der beiden großen Halbelemente des
Möbels wird mittels eines Gusses vorgenommen, sodass die innen liegenden Stege nicht nachträglich
additiv angebracht werden, sondern als fester Bestandteil des Möbels funktionieren. Sie bilden Fächer
aus, welche einen Plattenspieler, zwei Lautsprecher
und verschiedene Platten, aber auch Weinflaschen
und Gläser aufnehmen. Außerdem werden Ablagemöglichkeiten und zusätzlicher Stauraum durch
Schubladen ausgebildet.
Das Veranstaltungsmobiliar entwickelt sich zum Begleiter durch den Abend, wobei es mit dem passenden
Song und dem richtigen Getränk aufwartet und
als Treffpunkt für die nächste interessante Unterhaltung dient.
27
RENDERINGS/PERSPEKTIVEN
28
MOVE
29
2.00 cm
125.00 cm
2.00 cm
18.00 cm
2.00 cm
28.20 cm
2.00 cm
61.30 cm
9.50 cm
32.20 cm
1.20 cm
1.20 cm
1.20 cm
1.20 cm
1.20 cm
11.90 cm
11.90 cm
17.70 cm
12.20 cm
19.60 cm
11.50 cm
1.20 cm
1.20 cm
2.00 cm
1.20 cm
2.00 cm
32.20 cm
25.00 cm
16.90 cm
12.20 cm
19.60 cm
12.00 cm
11.50 cm
1.50 cm
38.50 cm
38.50 cm
40.00 cm
2.00 cm
2.00 cm
1.20 cm
2.00 cm
2.00 cm
8.50 cm
2.00 cm
40.00 cm
8.50 cm
2.00 cm
1.50 cm
2.00 cm
80.30 cm
12.00 cm
38.50 cm
38.50 cm
40.00 cm
12.00 cm
80.00 cm
68.00 cm
1.50 cm
1.50 cm
40.00 cm
12.00 cm
80.30 cm
22.50 cm
24.25 cm
80.00 cm
68.00 cm
6.00 cm
2.00 cm
2.00 cm
2.00 cm
150.00 cm
2.00 cm
32.20 cm
2.00 cm
11.10 cm
2.00 cm
11.10 cm
2.00 cm
16.90 cm
2.00 cm
11.40 cm
2.00 cm
18.80 cm
9.50 cm
2.00 cm
2.00 cm
70.00 cm
70.00 cm
2.00 cm
2.00 cm
76.00 cm
2.00 cm
36.50 cm
40.00 cm
80.30 cm
2.00 cm
1.50 cm
2.00 cm
37.00 cm
40.00 cm
a
a
b
b
c
2.00 cm
c
2.00 cm
76.00 cm
30
6.00 cm
80.00 cm
150.00 cm
ZEICHNUNGEN
MOVE
2.00 cm
1.50 cm
31
1.50 cm
1.50 cm
80.00 cm
125.00 cm
125.00 cm
INFO
HYPERTON
HYPERTON
Der hyperbolisch parabolide Tisch
Asselmeyer, Lena
Frisch, Frankziska
Kroll, Jessica
Schellmann, Ira
Schliestedt, Sina
32
Um aus den Einzelentwürfen einen Gesamtentwurf zu
generieren, haben wir eine Kombination der Entwürfe
gebildet. Da sich die Einzelentwürfe untereinander
sehr unterschieden, sowohl in Form als auch in ihrer
Funktion haben wir uns für eine Grundform entschieden, die in jeder Art des Möbeldesigns funktioniert.
Das Design des hyperbolen Paraboloiden hat uns inspiriert. In Verbindung mit Dreiecken haben wir somit
die Möglichkeit ein Sitzmöbel, Regalsystem oder einen
Tisch zu designen. Durch die HP Schale bekommen die
Möbelstücke eine skulpturale Form, wobei die Funktionalität ebenfalls gewährleistet wird, da die veränderte Dreiecke und der Hyperbole Paraboloid eine stabile
Form bilden.
Ziel des Seminars ist es, ein innovatives Möbelstück aus
dem Baustoff Beton herzustellen. Doch was bedeutet eigentlich innovativ? Das Wort (lat. ­innovare= erneuern)
wird im allgemeinen Sprachgebrauch im Sinne von neuen
Ideen und Erfindungen verwendet. Aber was ist in einer
Welt, in der es vermeintlich schon alles gibt, überhaupt
noch innovativ?
In unseren Augen bedeutet innovativ, ganz besonders im
Bezug auf Kunst, den Betrachter zum Nachdenken zu bewegen. Das Konzept hinter dem Objekt soll in den Vordergrund rücken, unabhängig davon, ob es dem Betrachtenden zusagt oder nicht. Beton ist ein Baustoff, der bei
Betrachtern oft eine Assoziation mit den Worten billig,
massiv und praktisch hervorruft. Man denke an die „Plattenbauten“ der siebziger Jahre, die noch heute, in Form
von großen Wohnkomplexen (Studentenwohnheim “Affenfelsen” in Braunschweig) und Einkaufspassagen (Galeria Kaufhof, Braunschweig), unser Bild des langweiligen
Betons stützen. Diese Verbindung g­ ilt es zu lösen. Mit unserem Möbelstück beweisen wir genau das Gegenteil. Ein
schlankes, filigranes und elegantes Auftreten des Materials soll das Interesse des Betrachters wecken.
Unser Design ist eine Anlehnung an die Mathematik: Es
stellt eine Kombination aus Paraboloid und Dreiecksflächen dar. Die Besonderheit in einem Paraboloiden besteht darin, dass eine gekrümmte Fläche aus geradlinigen
Elementen besteht. In der senkrechten Ebene ist die Fläche in Form einer Parabel, in der Waagerechten in einer
Form einer Hyperbel gekrümmt. Daher wird diese Form
auch gerne in der modernen Architektur eingesetzt, da sie
leicht aus Stahl oder Seilträgern hergestellt werden kann.
Zum anderen ist das Möbelstück durch seine Form sehr
stabil. Die hyperparaboloide Form kann durch die Ergänzung von Dreiecken zu jeder Art Möbelstück gewandelt
werden. Je nach Krümmung der HP-Schale und der Positionierung der Dreiecke kann ein Tisch, ein Regal oder
ein Sitzmöbel generiert werden
Edel oder Ekel? Hier steht massiv, hässlich, billig und
praktisch im Gegensatz zu filigran, ästhetisch, hochwertig
und sinnlich. Mit einer glänzenden, glatten Oberfläche
des Tisches und seiner ­Filigranität, wollen wir den Beton
als edlen Baustoff präsentieren und die klassische Einstellung zum Beton überwinden. So ist es möglich, einen derart massiven Baustoff durch geschicktes Verarbeiten und
einem einzigartigen Design anderweitig einzusetzen und
dem Betrachter ein ganz neues Gefühl für den Baustoff
Beton zu vermitteln.
Mit dem textilbewehrten Beton wurde ein Tisch kreiert, der vor allem durch seine enorme Schlankheit mit
nur 2cm Dicke besticht. Beim Laminieren wird der Beton nicht wie sonst üblich gegossen, sondern stattdessen
per Hand schichtweise aufgebracht. Durch die knetartige
Konsistenz des Materials kann die komplexe Geometrie
des Paraboloids inklusive der anschließenden Dreiecke
in einem Stück hergestellt werden. Die Herstellung aus
einem Stück stellt hier eine Besonderheit dar, da diese
mit anderen Materialien wie Holz, Glas und Stahl kaum,
bzw. gar nicht möglich ist. Das Krümmen eines Materials
in zwei verschiedene Richtungen kann nur mit Materialien erfolgen, die ihre “innere Struktur” komplett lösen
können. (Lösen der Kohlenstoffbindungen in der Gitterstruktur von Polyethylen oder die vor dem erhärten noch
­gelösten Bestandteile in der Betonmischung). Die Schalung für die HP-Schale (Fläche III) besteht aus acht 15cm
dicken EPS-Hartschaumplatten (‚­Obomodulan‘), welche
nach dem Fräsen der einzelnen Lagen längs aneinander
geklebt werden. Somit entsteht eine ebene Fläche die,
nach dem Bestreichen mit Epoxidharz und anschließendem Fräsen, laminiert werden kann. Die Dreiecksflächen
(Fläche I, II und IV) werden auf 2cm dicke MDF-Platten
laminiert, welche mit Schraubverbindungen bündig an
die HP-Schalung verschraubt werden. Eine dünne Schicht
Schalöl soll das Lösen des erhärteten Betons von der
Schalung erleichtern.
Die Textilbewehrung wird in die frisch laminierte Oberfläche des Betons leicht eingedrückt. In der ­hyperbolen
Fläche wird die Bewehrung in Streifen verlegt, da die
genaue Anpassung der Bewehrung auf einer h
­ yperbolen
Fläche sonst nicht gewährleistet werden kann. Um eine
hohe Belastungsfähigkeit zu erhalten, werden die Streifen
mit einer Überlappung von 5cm verlegt. In die Dreiecksflächen wird die Bewehrung in einem Stück eingebracht.
Die Bewehrungen der hyperbolen und der Dreiecksflächen enden vor den Kanten, über die Kanten hinaus gibt
es eine zusätzliche Bewehrung, die die flächigen Bewehrungen überlappt.
Das Ergebnis ist ein Tisch, der, je nachdem von welcher
Seite er betrachtet wird, eine andere Gestalt annimmt und
so ein räumliches Erlebnis schafft.
33
HYPERTON
DARSTELLUNGEN/MODELLFOTO
‚‚
‚‚
Masse, Monomentalität,
Homogenität und Härte
I
II
IV
III
I
34
II
III
IV
35
HYPERTON
ZEICHNUNGEN/DETAIL
Bewehrung über Eck
Flächen in Dreicken als ein Stück
Aufsicht M 1:10
A
Bewehrung in Biegung in Streifen um Krümmung zu generieren
1
Detail 1
Ecke oben
M 1:1
0 5 05
1
05
2
A
Frontansicht M 1:10
1
2
Pagelmörtel
Carbonbewehrung
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Detail 1
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REALISIERUNG
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HYPERTON
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REALISIERUNG
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HYPERTON
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REALISIERUNG
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HYPERTON
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INFO
FISCHKISTE
FISCHKISTE
Das modulare Regalsystem
Wir bringen Bewegung in den Beton!
Die Idee unseres Designs ist es, zu verbinden, was
bisher nicht richtig zusammenpasste. Der starre
und schwere Werkstoff Beton soll in Bewegung
kommen. Er soll nicht mehr an Ort und Stelle
verharren, sondern im eingebauten Zustand verschieblich sein und dabei dynamisch und filigran
wirken.
Unser Möbeldesign ist bewusst einfach und puristisch, aber trotzdem pfiffig. Die fertige Kommode,
um die es im Folgenden gehen soll, ist in Modulbauweise zusammengesetzt.
Ein einzelnes Modul ist rechteckig und verfügt über
Außenmaße von etwa 78 cm x 44 cm x 22 cm. Die
Wandstärke soll ca. 2 cm betragen. In die Aussparung des Moduls soll eine Schublade in Form einer
Fischkiste eingesetzt werden. Diese Plastikkisten
sind sehr stabil und sind in vielen verschiedenen
Farben verfügbar. Die bunten Kisten bilden einen
frischen Kontrast zu dem grauen Beton. Gerade diese Farbvarianten, sowie die Materialkombination
Beton-Kunststoff, lassen das Möbel interessant und
modern erscheinen.
Die einzelnen Module können in beliebiger Anzahl
übereinander oder nebeneinandergesetzt werden.
Dabei müssen sie nicht geordnet aufeinander gestellt
werden, sondern können gegeneinander horizontal
verdreht oder versetzt werden. Die Kombinationsanzahl der einzelnen Elemente ist groß. Der Beton
kommt in Bewegung und wird lebendig.
Florian Henkel
Christopher Schulz
Jannes Jacobs
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Innovativ ist nicht nur der Werkstoff Beton, sondern
auch die Idee ein Möbelstück zu entwerfen, dem jeder Nutzer ein neue Form geben kann, ohne dass es
seine Funktionsweise verliert. Da die Kommodenelemente zu beiden Seiten aufgezogen werden können,
kann das Möbelstück auch frei im Raum stehen und
zum Beispiel als Raumteiler oder Tresen verwendet
werden. Die Einsatzmöglichkeiten im Wohnbereich
sowie im Freien sind vielfältig.
Durch eine schmale Nut auf der Oberseite und der
Unterseite der Elemente können die Module, nachdem sie wie gewünscht angeordnet wurden, untereinander verschraubt werden. So sind sie gegen unerwünschtes Verschieben gesichert und stehen stabil
aufeinander.
Bau und Schalung
Eine wichtige Aufgabe übernimmt die Bewehrung
des Möbelstücks. Von Vorteil ist hier eine Textilbewehrung. Zum einen ist so auch bei geringer
Betondeckung Witterungsfestigkeit gegeben, zum
Anderen ist sie leichter als herkömmliche Stahlbewehrung. Die Festigkeiten sind für den Einsatz in
einem Möbel absolut ausreichend.
Die Schalung soll vorzugsweise aus Kunststoff erstellt
werden, damit eine glatte, fehlerfreie Oberfläche erstellt werden kann. Die Schalung ist so konstruiert,
dass sie immer wieder verwendet werden kann. Sie
wird so aufgestellt und befüllt, dass ein einzelnes
Modul auf der Frontseite steht. Die Bewehrung wird
im Voraus aus Textilgittern, die untereinander mit
Hilfe von Kunstharz verbunden werden können, als
Korb erstellt. Dieser Bewehrungskorb wird in die
Schalung eingelassen, bevor diese mit Beton gefüllt
wird.
Maße und Gewicht
Die äußeren Abmessungen betragen etwa 78 cm x 48
cm x 22 cm, die Wandstärke liegt bei ca. 2 cm. Die
Fischkisten, welche als Schublade verwendet werden
sollen, messen 74 cm x 44 cm x 18 cm.
Bei einer Betondichte von ca. 2,5 kg/dm³ beträgt das
Gewicht eines Moduls ca.43 kg.
(Rechnung: ( 78 x 44 x 2) x 2 + (18 x 44 x 2) x 2 cm x
cm x cm = 16896 cm³ = 16,896 dm³
16,896 dm³ x 2,5 kg/dm³ = 42,240 kg)
Ziel ist es, dieses Gewicht durch weitere konstruktive Maßnahmen zu reduzieren.
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RENDERINGS/PERSPEKTIVEN
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FISCHKISTE
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SKIZZEN/ZEICHNUNGEN
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FISCHKISTE
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REALISIERUNG
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FISCHKISTE
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REALISIERUNG
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MOVE
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INFO
MÖBIUSBAND
MÖBIUSBAND
Die Bank aus einem Band
Wir, das Architonteam, designen zusammen einen
Sessel. Unsere Gruppe hat sich während des Arbeitsprozesses, im Seminar Beton, gefunden. Wir
alle hatten zu Beginn die Idee, einen Sessel zu entwerfen, der sowohl ästhetisch als auch funktional
sein sollte. In allen Entwürfen war eine Art „Betonband“ abzulesen. Nach der Gruppenzusammensetzung haben wir uns dazu entschieden, eine
unserer Ideen weiter zu entwickeln.
Bouchner, Alexander
Frank, Katja
Lorenz, Isabella
Schneider, Anne
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Katjas Idee hat überzeugt. Sie hat sinnbildlich für
ihren Entwurf ein Möbiusband gewählt. Ein Möbiusband ist eine zweidimensionale Struktur, die nur
eine Fläche und eine Kante hat. Man kann nicht
zwischen unten und oben oder zwischen innen und
außen unterscheiden. Das Prinzip fanden wir sehr
reizvoll und spannend für unseren gemeinsamen
Entwurf. Ursprünglich war Katjas Idee aus einem
Möbiusband ein Möbelstück mit mehr als 3 Funktionen zu entwerfen. Diese Idee haben wir vereinfacht.
Wir haben uns dafür entschieden, aus einem einfachen Möbiusband einen Sessel zu designen.
Vorstudien folgten. Wir haben das Möbiusband analysiert und sein Verhalten getestet. Schneidet man
ein Möbiusband in der Hälfte durch, entsteht eine
doppelte Verdrehung im Band. Das schafft zwar eine
sehr ästhetische Form, jedoch war das Prinzip des
Möbiusbands nicht mehr ablesbar, da es wieder ein
­Innen und Außen gab. Diese Art des Umgangs mit
dem Möbiusband haben wir aus Folge dessen schnell
verworfen. Das Design ist demnach nach unseren
Vorstudien, aus einem einfachen Möbiusband entstanden. Den Sessel, den wir zunächst mit einem
Papier-Möbiusband entworfen hatten, haben wir
nachfolgend in eine Rhinozeichnung übersetzt und
in seiner Proportion verfeinert.
Heute besteht das Möbiusband aus 7 Modulen, welche zusammen einen Sessel ergeben. Es gibt 2 Module, welche als Sitzfläche fungieren, außerdem gibt
es ein Modul, welches sich auf die Sitzfläche legt und
als Rückenlehne dient und 2 Armlehnen, die sich jeweils aus 2 Modulen zusammensetzen.
Der Sessel ist von der einen Seite mit Filz überzogen,
um das Prinzip des Möbiusbands zu unterstreichen.
Der Filz wird später über Klett mit dem Betonsessel verbunden. Dieser hat nicht nur die Aufgabe das
Möbiusband leichter ablesbar zu machen, sondern
erhöht auch den Sitzkomfort für die Nutzer. Diese
müssen nicht auf dem kalten bzw. heißen Beton sitzen, sondern können weich im Filz sitzen und sich
entspannen.
Die Rückenlehne ist durch eine 3D Glasfasermatte
und durch Stahlstäbe bewehrt, die auf die U-Profile
verschweißt und in die Glasfasermatten eingelassen
sind. In den Krümmungen der Sitzfläche befinden
sich je Modul vier Bewehrungsstäbe. Die vorderen
Bewehrungsstäbe werden einfach gekrümmt, die
Stäbe in der hinteren Ebenen müssen zweifach gekrümmt werden. Zusätzlich wird das Möbel durch
eine flächige Carbonmatte bewehrt, die sich durch
das ganze Band zieht.
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MÖBIUSBAND
40 cm
RENDERINGS/ZEICHNUNG
50 cm
Detail 1
Detail 2
100 cm
50 cm
Schnitt vertikal M 1:10
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AUSFÜHRUNG/FORMSTUDIEN
MÖBIUSBAND
Rahmen
Gummimatte
Styroblöcke
PE- Kunststoffbahn
Bodenplatte
Holzrahmen
PE- Kunststoffbahn
3D Glasfasermatte 6mm
mit Bewehrungsstäben zwei je Profil
Carbonmatte 24K, 8mm x 8mm gewebt
Halfenschiene mit Anschweißanker
Gummiabstandshalter
Gummimatte
U-Profil Edelstahl 2,5mm
mit Ankerplatten
I-Profil
Schalungsaufbau
T-Profil verschweißt
Steg: Edelstahl 5mm, h: 110mm
Flansch: Edelstahl-Lochblech 5mm, b: 100mm; mit Dübeln versehen
vorne: Bewehrungsstäbe 5mm, zwei je Sitzelement
hinten: doppelt gekrümmte Bewehrungsstäbe 5mm, zwei je Sitzelement
Carbonmatte 24K, 8mm x 8mm gewebt
Details M 1:1
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INFO
WAVE
WAVE
Die Surfer-Bar
Wie der Name schon sagt, behandelt das Möbelstück W
­ AVE das Thema der Welle. Dabei ­steht
vor allem ­ein Surfer als Person und die damit verbundene Sportart im Vordergrund. Demnach ist
die Bar oder der Tresen für Surfer am Strand angedacht und soll dort ihren ursprünglichen Platz
haben. Die Bar wird aus Beton gefertigt und stellt
die Form einer Welle dar. Dabei zeigt die ­WAVE
das brechen einer Welle am Strand. Zugleich wird
erkennbar, dass die Welle sich aufbäumt und dann
in sich zusammenfällt. Gleichzeitig bildet die Bar
so einen Standfuß aus und der Schwerpunkt verlagert sich nach unten.
Auch wenn Beton nicht das übliche Material einer
Bar ist, so ist er doch in diesem Bereich sehr gut einsetzbar. Vor allem an Stränden mit Salzwasser kann
der hochfeste Beton der Witterung widerstehen und
eine kleine Ewigkeit erhalten bleiben. Die Form gestaltet sich so aus, dass möglichst viele Menschen an
der Surfbar Platz finden. So wurde eine hohe Möglichkeit gegeben sich zu unterhalten und die Kommunikation der Personen an ­der WAVE kann sehr
gut stattfinden. Die Schauseite der Surfbar bildet
quasi die Vorderseite einer brechenden Welle, die
Rückseite ist der Wasserberg, der die Welle zum Auftürmen bringt und auch brechen lässt.
Die Bar wird mithilfe der Gießtechnik in Form gebracht. Die Schalung wird aus ­Styrodur gefertigt,
dieses sollte möglichst mit einer CNC-Fräse, die
gleichzeitig wie ein ­Styrodurcutter funktioniert, geschehen.
Die Seiten der einzelnen Segmente sollten möglichst
glatt sein, damit das Zusammenfügen besser vollzogen werden kann. Ebenso ist ein Nachbehandeln der
Flächen nicht ausgeschlossen.
Heesen, Benedikt
Leunig, Tobias
Mützel, Kristof
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Bei der Surfbar WAVE ist die Möglichkeit gegeben,
die Bar selbstständig zu verändern. Zum Beispiel
kann die Bar verkürzt werden und damit G
­ ewicht
einsparen oder auch Platz s­paren beim Platzieren
von WAVE in seinem eigenen Zuhause. WAVE ist in
Segmente aufgeteilt, die eine Breite von ­10 cm- 5 cm
haben können. Die Verbindung der einzelnen Ele-
mente untereinander erfolgt durch Gewindestangen.
So werden bei der Fertigung der Segmente Löcher
mit eingearbeitet, die die Führung für die Gewindestangen bilden. Ein Verändern der Bar in Länge
oder Form wird damit gewährleistet. Weiterhin ist
es möglich, defekte oder vollständig geschädigte Elemente auszutauschen, ohne einen großen Aufwand
zu betreiben. Dies wird vor allem durch ein relativ
leichtes Gewicht der Elemente ermöglicht.
Vorgesehen ist eine Stahlbewehrung mit einem
Durchmesser von 10 mm aller einzelnen Elemente.
Im Fuß soll ein dreieckiger Bewehrungskorb geformt
werden, in dem zwei Streben von der Wellenspitzen
bis zum Boden gebogen werden und die Form der
brechenden Welle bilden. Anschließend werden parallel zum Boden, jeweils am Ende der gebogenen
Stangen weitere angeschweißt, um den Boden des
Dreiecks zu bilden. Von dort aus werden die beiden
letzten Bewehrungsstähle fixiert und komplettieren
das Dreieck.
Dieses Bewehrungsgerüst bildet eine bestmögliche
Abtragung der entstehenden Zugspannungen im
Bogen der brechenden Welle.
Im Wesentlichen soll WAVE auch für eingetragene
Marken als Werbefläche und Nutzungsfläche dienen. Hier als Beispiel die Marke R
­ ipCurl.
Schlussendlich ist die Surfbar eine Skulptur die an
den Strand gehört.
Die Länge der Bar ist variable und somit ermöglichen wir jedem, seine individuelle Bar zu gestalten.
Die Fertigung aus einzelnen Elementen lässt dies zu.
So können auch mehrere kleine Wellen entstehen
oder eine einzelne große Monsterwelle, wie sie vor
Hawaii von Surfern geliebt wird. Die Elemente haben eine Breite von 5 cm und eine Höhe zwischen
90 - 115 cm. Die “Tischplatte” schwankt zwischen
8 und 10 cm in der Stärke. Wir könnten dies bis auf
5 cm reduzieren, um beim Gesamtgewicht weitere
Einsparungen zu erreichen. Das Gewicht des geplanten Möbels WAVE liegt bei einer solchen Bemessung
bei ca. 300-350 Kg.
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RENDERINGS/MODELLFOTO
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WAVE
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Ausführung
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WAVE
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INFO
EXPERIMENT
EXPERIMENT
Die große Versuchsreihe
Boyard, Baptiste
Dreyer, Philipp
Meyer, Janek
Starke, Jonas
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Die Begriffe Möbel und Mobiliar (von lat. Mobilis
= beweglich) bezeichnen Einrichtungsgegenstände vorwiegend in Innenräumen wie Wohnungen,
Geschäften, Büroräumen Nutzungseinheiten,
manchmal auch im Außenbereich.
Im Gegensatz zu Kunstobjekten besteht der vorrangige Wert von Möbeln in ihrem Gebrauchswert
und nicht nur dem ästhetischen Wert. Im Gegensatz zu Maschinen und Werkzeugen dienen sie
nicht der Produktion, sondern der Aufnahme von
Mensch, Tier oder Gegenständen.
Im Vergleich zu architektonischen Objekten und anderen baulichen Anlagen haben Möbel eine Dimension, die es ermöglicht sie mit Muskelkraft zu bewegen. Die Aufgabe eines Möbelentwurfes erfordert
demnach ein hohes Maß an Funktionalität. Materialwahl und Kraftschluss stehen im Vordergrund, um
ein Mobiliar zu erschaffen, das dem Nutzer in Komfort und Nutzen in fast jeder Lebenssituation entgegen kommt. Ist das Mobiliar sperrig, leicht zerbrechlich oder zu schwer, so bietet es dem Nutzer keinen
Mehrwert, sondern erschwert das tägliche Leben.
Neben funktionalen Kriterien spielt allerdings auch
das Design eine nicht zu vernachlässigende Rolle.
Doch was bedeutet gutes Design?
Ein Defnitionsansatz: Wird ein Mobiliar seiner
Funktion in hohem Maße gerecht, darf man ohne
weiteres den Designwert des selbigen sehr hoch ansetzen. Doch was bedeutet es ein sperriges, zu zerbrechliches, zu schweres, jedoch formschönes Mobiliar vor sich zu haben?
Funktioniert gutes Design ohne Funktionalität?
Ohne einen allzu langen Exkurs in die Designwelt
darf man behaupten, dass Möbel in erster Linie dazu
entworfen werden, um zu funktionieren – man muss
zweckorientiert planen, um ein Design zu entwi-
ckeln. Das Konzept sollte die Mittel zum Zweck, also
die Funktionalität des Mobiliars an die erste Stelle
setzten. Es ist ein schmaler Grad auf dem man sich
bewegt, wenn man behauptet:
DESIGN KANN NICHT ZUM MÖBEL WERDEN –
MÖBEL JEDOCH ZU DESIGN.
Wir haben den Entschluss gefasst, dass die Behauptung wahr ist.
Wie schwer ist eine Kababox mit Beton gefüllt? 3.15
kg. Und wenn wir nun anstatt massiven Zuschlag
Luft hinzufügen? Zum Beispiel die Box mit Luftballons füllen und anschließend mit Beton auffüllen.
Dann erreichen wir ein Gesamtgewicht von ca. 0.85
kg/­B ox Kaba. Ohne den tatsächlichen labortechnischen Nachweis erreichen wir subjektiv trotzdem
eine sehr hohe Festigkeit. Zwischen den Luftballons
entstehen kleine, Kreuzgratgewölbe ähnliche Konstruktionen, die die Kräfte in ihrem Zusammenspiel
optimal ableiten können. Dieses Prinzip scheint eine
gute Möglichkeit für die Gewichtsreduktion zu sein.
Leider widerspricht es jedoch unserer Herangehensweise, ein Möbel zu entwerfen, das sich einzig durch
seine geometrische Form entwickelt und somit trägt.
Hier wird der Beton in eine Schalung gepresst.
Die zweite spannende Beobachtung dieses Experimentes ist die scheinbar willkürliche Anordnung der
Hohlräume im Kontrast zu der kontrollierten und
glatten Oberfläche der Außenhaut. Die Gestalt der
sich ergebenen Öffnungen hängt entscheidend vom
Druck und der Anzahl der eingelegten Luftkörper
ab. Die leicht gebrochenen Flächen stehen ebenfalls
in einem schönen Kontrast zur Außenhaut.
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FORMSTUDIEN
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EXPERIMENT
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OBJEKTSTUDIEN
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EXPERIMENT
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VERSUCHSREIHE
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EXPERIMENT
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INFO
TWISTED BENCH
TWISTED BENCH
Die verdrehte Bank
Chavez, Rafael
Rodriguez Bautista, Marco
Rodriguez Riaz, Ana
Uludag, Selçuk
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TWISTED BENCH
RENDERINGS/DARSTELLUNG
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Beton ist toll, aber es gibt auch
Zeiten, da kann ich ihn für eine
Weile nicht mehr sehen.
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ZECIHNUNGEN/MODELLFOTO
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TWISTED BENCH
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EINZELENTWÜRFE
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ENTWÜRFE
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Der Beton ist glänzend, dünn,
klobig und faltig wenn er fest ist.
Beim modellieren ist er wandelbar und kann Geschichten erzählen wie Großeltern.
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EINZELENTWÜRFE
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EINZELENTWÜRFE
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Maße des Stuhls
Höhe: 90 cm
Breite: 65 cm
Tiefe: 40 cm
Volumen: 0,035 m3
Gewicht: 87,5 kg
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bewehrung ist flexibel genug die Radien des Stuhls zu
kompensieren.
Durch die Fließfähigkeit des Materials kann die Schalung komplett ausgefüllt und so die komplexe Oberfläche des Möbels erzeugt werden. Durch die Verbindung dieser Hochleistungsmaterialien entsteht ein
Möbel, dessen Form nicht unbekannt ist, jedoch in
dieser Form und vor allem Funktion aus dem Material Beton, im herkömmlichen Sinne, undenkbar wäre.
So gehen die Form und das Material eine Symbiose
ein, die für Modernität und Innovation steht.
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Im Zuge unserer Studien mit dem Material Beton
wurde mir bewusst, dass dieser hoch entwickelte
Baustoff zu sehr viel mehr in der Lage ist, als es im
alltäglichen Gebrauch scheint. Jeder kennt schwere, stabile, formfeste Objekte, die allesamt kalt
und nicht einladend wirken. Doch was wir dabei
verkennen ist, dass dieses Material nur ein Spiegel
unsere eigenen Bearbeitungsfähigkeiten ist. Beton
kann sehr viel möglich machen, jedoch verzeiht er
nicht die geringste Ausführungsschwäche.
Diese Herausforderung wird bei dem Betonschwinger
angenommen und ausgenutzt, denn es handelt sich
um ein Objekt, das an die Grenzen des Materials geht
und dennoch grazil und einladend wirkt. Die Verwendung von UHPC sorgt dafür, dass die Mikrorisse, die
durch die Beanspruchung beim Schwingen entstehen,
nicht zum Zerfallen der Konstruktion führen und die
an den meist beanspruchten Stellen eingelegte Textil-
LENA ASSELMEYER
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Lena Asselmeyer
Architektur
Jahrgang 09/10
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ALEXANDER BOUCHNER
EINZELENTWÜRFE
Was macht ein Betonmöbel aus? Eine Frage, die
vielseitig beantwortet werden kann. Dieses Möbel
beantwortet sie, indem seine Form sich gegen das
klobige und kalte Image des Betons stellt. Es zeigt:
Beton kann doch Dynamik haben und Leichtigkeit
vermitteln.
Die Ursprungsformen, aus denen sich das Möbel entwickelt hat, sind Kugel und Fläche. Die Kugel formt
von allen Seiten die Fläche, sodass am Ende ein Stuhl
entsteht, der nur noch von seinem überflüssigen
Beinkleid befreit werden muss. Zielsetzung für dieses
Möbel ist ein bequemer Sessel für erholsame Stunden
zu sein, und seinem Besitzer ein Gefühl von Geborgenheit zu vermitteln. Daher hat das Sitzmöbel eine
breite, lang gezogene Sitzfläche, an deren Ende noch
ein kleiner Vorsprung ist, auf dem man bei Bedarf seine Füße abstützen kann. Die ebenfalls bis zum vorde-
ren Abschluss lang gezogenen Armlehnen sollen mit
ihrer offenen Geste zum langen Sitzen einladen.
Und warum auch nicht?
Durch seine breite schalenförmige Sitzfläche und der
Fußbank bietet diese Sitzmöbel viel Spielraum für
kreative Sitzpositionen.
Für den Bau des Möbels ist zunächst eine Positivform
zu erstellen. Diese kann aus einem Gestell aus MDF
bestehen, das aus mindestens zwei Schnitten zusammengesteckt ist. Die geschwungenen Kanten des
Möbels werden aus Draht gebogen und die Flächen
werden aus dünnem Blech zugeschnitten. Diese Konstruktion ist flexibel, sodass der ausgehärtete Beton
nachher gut ablösbar ist und so eine Wiederverwendung der Schalung zulässt.
Alexander Bouchner
Architektur
Jahrgang 09/10
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BAPTISTE BOYARD
EINZELENTWÜRFE
I was interested in this seminar because of this
strange principle that we use this heavy material,
the concrete, to create furniture. I first thought what
can we do with this brutal material, it’s something
rough, and it’s not made for furniture. That’s why
I’ve been in this seminar in the first place. I write
it here because it’s important for my project. I got
the surprise to see how the concrete can be soft and
sensitive. I was interested in the texture, the surface
that the concrete can create. So, I wanted to use it
as a material it doesn’t looks like. My first idea was
“FatBoy”, for the difference between the concrete’s
hardness and the Fatboy’s softness (It have been
done before).
So I thought about another kind of soft and weak surface that concrete could try to copy: Tissues, paper,
card board. The carton, everybody already uses it to
sit, or put something on, for a short time. It’s not resistant, not really nice. But I like the adhesive, the papers on it, all of these tattoos show different surfaces.
Also, the carton never stays solid, it gets compressed,
shocked etc… So those two characteristics give to the
carton a special form, unique.
We always throw the carton after we use them, I want
create a concrete carton, something used every day as
we normally use carton for few minutes.
I want to turn the carton as a coffee table. Small dimensions: around 40-50 cm height, 100*60 cm for the
surface. I want to keep the history of the carton, what
happened before; that we can read that in the concrete
form. It should be white, like a sculpture. I want talk
about the surface, the deformation of this carton. I
don’t want a shining surface, soft all clean. Each piece
gets the same treatment but will be unique.
To produce it, the carton has to be sprayed with a Hydrophobic; this is the only way to keep it safe from the
process. I used butter to produce the model in Gips.
Then, the inside will be the outside.
First the dimensions: A coffee table is comfortable
when the height is around 40-50cm. The Coffee Table
I want to design can go with sofa or low chair. The carton with this size is called Galia A05 = 100*60*50cm.
The inside will print the form; it has to be like the outside. Because the concrete will destroy the material
if we just fill like that, the carton must be spray with
a hydrophobic solution. To give the form the carton
has when it is use, we must block it between heavy
object. The pressures on the sides will keep the form
while the concrete get hard. Then, we need to have 5
cm thickness; we put a formwork in the carton and fill
it with concrete.
Baptiste Boyard
Architektur
Jahrgang 08/09
Erasmus Student
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EINZELENTWÜRFE
PHILIPP DREYER
Philipp Dreyer
Architektur
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EINZELENTWÜRFE
Unser Vorschlag für die Aufgabe „ein Möbel aus
Beton zu entwerfen“ ist es ein Möbelstück zu entwickeln, das für den Außenraum gedacht ist. Warum
Außenraum?
Somit werden die wichtigsten Merkmale von Hochleistungsbeton optimal genutzt. Durch eine bestimmt
ausgewählte Schalung mit rauer Oberfläche wirkt die
Oberfläche vom Möbel nicht glatt oder „perfekt“, deswegen passt sich die Optik vom Gegenstand an die offene, natürliche Umgebung an. Zu diesem Gedanken
kommt noch die mehr plastische Gestaltung mit Kurven, die fast willkürlich wirkt. Das Möbelstück soll
sich nicht nur an der Umgebung anpassen, sondern
auch an die Anforderungen der Nutzer. In diesem Fall
der Anforderungen eines Parks. Die Bank können
Sportler benutzen, Büroarbeiter in der Mittagspause,
Kinder beim Spielen oder alte Freunde, die sich lange
nicht mehr gesehen haben. Die Bank kann genauso
gut auf einen Universitätscampus gestellt werden, damit Studenten mit ihren Laptops einen gemütlichen
schönen Ort haben, um draußen zu arbeiten.
Eine Sitzbank, die auch als Tisch, Liegefläche oder
einfach als kleiner Ort für Pausen benutzt werden
kann, war die passende Antwort auf die Bedürfnisse,
die wir festgelegt haben. Die Formen und Kurven bieten gleichzeitig eine Sitzbank mit Tisch um die Mittagspause zu genießen, eine Liegefläche, um an war-
Marco Rodriguez
Architektur
Jahrgang 09/10
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RAFAEL CHAVEZ
men Tagen die Sonne zu genießen oder vielleicht das
Bein auf dem Tisch zu strecken und vor dem Joggen
ausdehnen. Wie aus einem einzelnen Band wachsen
die zwei Hauptteile und bilden jeweils die Sitz- und
die Tischfläche.
Die Sitzbank wird natürlich aus Hochleistungsbeton
gebaut, um die durchgehend dünne Breite sicherzustellen. Bewehrungsmatten werden eingebaut, besonders an Stellen, wo die Zugspannungen am größten
sind. Das gesamte Gewicht von etwa 240 kg ermöglicht, dass der Möbel nicht im Ort befestigt werden
muss. Die Bank zu bewegen ist schwer für normale
Nutzer, deswegen bleibt die Bank sicher an der Stelle.
Es war uns wichtig, dass der Aufbau und Pflege vom
Möbel einfach zu handhaben ist. Dadurch, dass die
Sitzbank aus einem durchgehenden Streifen mit deiner Breite von 60cm und Dicke von 4cm entworfen
ist, lässt sie sich in drei Stücke betonieren, zusammen
montieren und positionieren. Wenn das Möbel einmal aufgestellt ist, braucht man sich keine Gedanken
mehr drüber zu machen.
Die Schalung wird möglichst so gebaut, dass daraus
die Sitzbank mehrmals
betoniert werden kann. Eine Struktur und Oberfläche aus Holz ist in diesem Fall optimal. Bei den Teilen
vom Möbel wird an einer Seite von der Verbundstelle
Bewehrung auskragen und an der anderen Seite befinden sich passende Löcher für die Stahlstäbe.
Rafael Espinoza
Architektur
Jahrgang 09/10
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EINZELENTWÜRFE
In meinem Betonmöbel möchte ich, durch klare Linien und gleichmäßige Oberflächen geprägt, drei
Nutzungsanforderungen kombinieren. Das Möbelstück soll die Fähigkeit besitzen, Stuhl, Tisch und
Ablagefläche gleichzeitig zu sein. Dafür entwickelt
sich aus einem Strang heraus ein Möbel mit unterschiedlichen Zonierungen.
Das Möbelstück ist ein nicht endendes Band, ein sogenanntes Möbiusband, welches nur eine Kante und
eine Fläche besitzt. Ein Abschnitt dieses Bandes formt
sich als Sitzgelegenheit aus. Die Breite des Bandes ist
durchgängig 50 cm, in der Sitzzonierung befindet es
sich ca. 50 cm über dem Boden. Nachdem es abfällt
und den Fußraum ausbildet, wölbt es sich wieder
hoch und bildet einen kleinen Beistelltisch aus. Dieser senkt sich ab und formt so die Ablagefläche. Auf
diese Weise kann das Betonmöbel als kleine Leseinsel
fungieren, als B
­ rainstorming-Zone genutzt w
­ erden,
Platz für Entfaltung bieten etc. inspiriert wurde ich
von einem Möbelsystem namens „Workflow“, welches
ein Büromöbel darstellt, in welchem ebenfalls mit
verschiedenen Zonen gearbeitet wird.
Die Herausforderung bei meiner Ausformung dieser
Möbelidee ist der Werkstoff an sich: Beton. Aufgrund
seiner guten Druckfestigkeit ist der Einsatz als Tisch
bzw. Sitzmöbel vorstellbar, die benötigte Zugfestigkeit
muss durch Textilbewehrung hergestellt werden.
Mein Möbelstück hat sich aus den mir gesetzten Parametern ergeben, ein Möbelstück zu entwerfen, das
sich aus einem Strang entwickelt und drei Funktionen
bietet. Nach einigen Vorstudien hat es seine jetzige
KATJA FRANK
Form gefunden. Unter den genannten Parametern
besteht zusätzlich die Möglichkeit zur weiteren Variantenbildung. Ich bewege mich bei meinem Möbel im
Kontext der Möbelsysteme, die verschiedene Funktionen in einem Objekt kombinieren.
Es ist innovativ, da ein solches Möbelsystem bisher
nicht in Beton ausgeführt wurde. Zudem arbeite ich
bei meinem Möbel mit relativ neuen Materialien, wie
­Flowstone Hochleistungsbeton und Textilbewehrung.
Um mein Möbelstück umzusetzen, wäre eine Unterteilung der Schalung notwendig um es gut gießen zu
können. Diese Unterteilung würde ich an den Funktionsabschnitten orientieren, da diese als eigenständige
Teile in einer Schalung zu gießen wären. Mein Möbel
würde sich somit aus drei Teilen zusammensetzen,
die Verbindungsstellen würden nach dem Prinzip des
Blattstoßes im Holzbau ausgebildet werden, es würden keine festen Verbindungsstellen entstehen. Die
Schalung wäre aus einem fräsbaren Material herzustellen, z.B. PE-Hartschaummodule.
Mein Möbelstück hat eine durchgehende gleichbleibende, glatte Oberfläche um d
­ em Material seine
Grobheit zu nehmen. Viele Menschen assoziieren mit
Beton eine kalte, raue Außenwirkung, hier soll genau
das Gegenteil entstehen, die Oberfläche soll geradezu
weich und samtig erscheinen.
Mein Möbel bildet sich von oben betrachtet als ein
Dreieck mit äußeren Kantenlängen von ca. 175cm,
140cm und 80cm aus. In der Höhe liegt es zwischen
50cm und 54cm. Das Band ist durchgängig 50cm
breit und 4cm dick.
Katja Frank
Architektur
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EINZELENTWÜRFE
Mein Esstisch wurde aus einer Schraube entwickelt.
Die gewickelte Form findet sich in der tragenden
Konstruktion wieder, welche sich um die Tischplatte entwickelt. Diese ist zwischen der Stahlkonstruktion unverschieblich gelagert und wird so in
der Schwebe gehalten. Konzipiert ist der Tisch für 4
Leute. Angedacht sind 60-70 cm pro Person in der
Breite und 50-60 cm pro Person in der Tiefe, sodass
jeder genug Platz hat und nicht beengt am Tisch
sitzen muss. Ich habe außerdem eine angenehme
Tischhöhe von 75 cm gewählt.
Die Konzeptentwicklung ist über mehrere ähnliche
Entwürfe entstanden. Beispiele hierfür sind auf der
linken Seite zu erkennen. Das Element der Drehung,
beziehungsweise Wicklung der Schraube ist bei allen
deutlich nachzuvollziehen. Wo bei dem Zwischenstand links unten noch eine sehr große Geste durch
das zusammenhängende Möbel dargestellt ist, kann
man bei dem finalen Stand eine heterogene StahlBetonkonstruktion erkennen. Die Tischplatte ist bei
dieser Konstruktion auf eine Art Konsole aufgelegt,
sodass sie nicht verschieblich ist.
Bei dem Beton, den ich verwenden möchte, handelt
es sich um Leichtbeton der Firma ­LUCCON. Durch
diesen Faserbeton lassen sich Licht, Schattenwürfe
und sogar Farben erkennen. Man erhält eine annä-
FRANZISKA FRISCH
hernd verlustfreie Lichtleitung durch optische Fasern.
Die innovative Mischung aus Feinbeton und transluzentem Gewebe verleiht dem Faserbeton diese durchsichtige Wirkung. Dieser Beton ist aufgrund seines
relativ geringen Gewebeanteil eine Festigkeit und Beständigkeit von ­hochfesten Betonen.
Druckfestigkeit > 90N/mm2
Biegezugfestigkeit >12N/mm2
Rohdichte 2100 - 2300 kg/m3
Auch bei diesem Beton kann man die
gängigen Betonverarbeitungsmethoden anwenden:
Sägen, Schleifen, Bohren, Polieren. Da die Herstellung sehr aufwendig ist, gibt es den Lichtbeton nur als
Fertigteil, kann aber in beliebigen Maßen angefordert
werden.
Durch mehrere LED-Lampen wird der Beton beleuchtet und so entsteht die Wirkung des durchsichtigen Betons. Die Lampen sind in d
­ ie unteren Seite
der über den Tisch laufenden Stahlkonstruktion eingelassen und sind dadurch auf den ersten Blick nicht
sichtbar. Man kann durch ­die im Stahl eingelassenen
LED Lampen e­ ine spannendes Spiel von Licht und
Schatten auf der Tischplatte sichtbar machen. Die
Tischplatte hat eine Dicke von 5 cm. Die tragende
Stützenkonstruktion ist kraftschlüssig mit dieser verbunden.
Franziska Frisch
Architektur
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EINZELENTWÜRFE
Bei meinem Möbelstück handelt es sich um einen
Esstisch für sechs bis acht Personen. Bei den Maßen
habe ich mich an die Standardmaße für Esstische
gehalten, um eine einwandfreie Funktion des Möbels zu gewährleisten. Die Formsprache ist organisch. Dieses beruht darauf, dass der Tisch für den
Einsatz im Grünen gedacht ist. Beton als Material
bietet sich durch seine hohe Witterungsbeständigkeit hierzu sehr gut an und soll bei sich mit einem
organischen Design in die natürliche Umgebung
einpassen. Genau wie die Natur einen Stein rund
wäscht macht auch mein Möbel den Eindruck, als
ob es von der Natur ausgewaschen wurde. Der Beton soll trotz seiner Massivität durch die abgerundeten Ecken ein Gefühl von Weichheit vermitteln.
Die Tischbeine gehen nicht im-90-Grad Winkel
nach unten, sondern sind leicht nach innen gebogen, dies unterstreicht die fließende Form und lockert das Gesamtbild auf.
Die organische Form bietet auch noch einen anderen
Vorteil. So ist der Tisch zwar aus einem Guss, jedoch
gibt es dickere und dünnere Stellen, je nach Belastung. Die Tischbeine teilen sich an der Tischplatte
und spannen einen weichen Rahmen, welcher rechteckig einmal die Tischfläche umrahmt. Dieser ist auch
gesondert durch Eisenstäbe bewehrt um eine optimale Stabilität zu garantieren. Um Material und Gewicht
einzusparen verjüngt sich an der Unterseite die Stärke
der Tischplatte auf 3 Zentimeter. Eine Textilbewäh-
BENEDIKT HEESEN
rung nimmt dort die entstehenden Zugkräfte auf.
Mit einer Abmessung von 225x87x75H cm ist es nicht
verwunderlich, dass das Gesamtobjekt rund 274 Kilogramm auf die Waage bringt. Durch das hohe Gewicht
ist die Mobilität dieses Möbels stark eingeschränkt. Es
versteht sich viel mehr als eine nutzbare Skulptur im
Garten oder auf der Terrasse.
Um die Form des Esstisches zu produzieren, müssen
mehrere Schalungen gefräst werden. Diese müssen
dann aneinandergefügt und fixiert werden. Der Tisch
liegt dabei mit seiner Tischfläche in der Schalung
nach unten. Diese wird dann über die Unterseiten der
Tischbeine gefüllt. Aus dem Betonworkshop am ITE
hat sich für mich die Herstellung der Schalungsteile
aus ­Styrodur ergeben, welche ich vor der Befüllung
mit Vaseline bearbeite. Dadurch wird die Oberfläche
glatter und ich bekomme die Schalungsteile einfacher
wieder entfernt. Außerdem kann man sie dann ohne
Probleme ein weiteres Mal verwenden. Styrodur ist
ein sehr günstiger Rohstoff und einfach in jedem Baumarkt zu bekommen. Alle Schalungsteile können an
der Fräse der TU Braunschweig hergestellt werden.
Darum ist mein Design auch gut umsetzbar.
Sollte es dennoch Probleme mit der Schalung geben, so könnte man auch in einem nächsten Schritt
die Tischbeine von der Tischplatte getrennt herstellen und somit den Schalungsaufwand und auch das
Transportproblem verringern. Jedoch wäre es schöner das Möbel aus einem Guss herzustellen, um den
monolithischen Charakter nicht zu zerstören
Benedikt Heesen
Architektur
Jahrgang 07/09
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EINZELENTWÜRFE
Beton weist oftmals eine raue Oberfläche vor, die
trist und kalt wirkt, sodass der Beton meist einen
skulpturalen Charakter erhält. Die häufig kubisch
ausgebildeten Raumsituationen führen zu einer Eigenart dieses, negativ besetzen, Baustoffes.
Jede Betonoberfläche hat ihren eigenen Charakter,
ihre eigene Optik, ihre eigene Haptik. Und doch
zeigt mein „altes“ Bild von Beton eine farblose
und raue Oberfläche, deren Struktur maßgeblich
von der grob gearbeiteten hölzernen Schalung beeinflusst wird. Die stählerne Bewehrung führt ein
Mindestmaß an möglicher Tiefe des Betonteils mit
sich, sodass trotz abgeplatzter Kanten der massiven
Betonwand der kubische Charakter bestehen bleibt.
Mein „neues“ Bild des Betons ist bestimmt von filigranen Betonplatten, deren glatte Oberflächen ohne
reliefartige Strukturierungen auskommen und beinahe den Eindruck einer anderen Materialität erwecken.
Durch helle Zusatzstoffe erhalten die meist polierten
Oberflächen eine marmorierte Struktur. Neue Möglichkeiten der Bewehrung führen trotz sehr schmaler
Bauteile zu hoher Festigkeit und großer Belastbarkeit.
Die Symbiose von massivem und filigranem Beton
soll die Verschiedenheit meines „alten“ Bildes über
Beton und meines „Neuen“ darstellen. Das Sitzmöbel
besteht zu gleichen Teilen aus dem alten Beton, der
ein tragendes massives Wandteil ausbildet und dem
neuen Beton, welcher eine filigrane Sitzschale formt.
Das schlicht gehaltene Design des Sitzmöbels setzt
sich aus zwei Komponenten zusammen. Eine aus Betonrückbau gewonnene Sichtbetonplatte wird fest mit
dem Untergrund verbunden. Sie bildet als tragendes
Element eine Armlehne aus. Die portable Sitzschale
aus Hochleistungsbeton ergänzt das Bild zweier unterschiedlicher Betone.
Während die Sichtbetonplatte eine raue, von einer
CHRISTIAN JENSEN
Holzschalung geprägte Struktur aufweist, bildet die
Sitzfläche eine glatt polierte Oberfläche aus. Die graue
Färbung des Sichtbetons differenziert sich von der
hellen marmorierten Oberfläche des Hochleistungsbetons. Eine gewichtsarme Textilbewehrung verleiht
der schmalen Sitzschale eine hohe Festigkeit bei geringem Gewicht. Die stählerne Bewehrung des Sichtbetons ist an den Schnittkanten des Sichtbetons zu
sehen und charakterisiert somit ebenfalls den alten
Beton. Die Sichtbetonplatten werden nicht gegossen,
sondern durch Betonrückbauarbeiten gewonnen.
Eine Diamantsäge durchtrennt hierbei Betonwände
in den Stärken von 10cm bis 20cm. Durch den schonenden Rückbau an Betonbauten kann das Material
für eine weitere Verwendung genutzt werden. Die
Maße dieser Sichtbetonplatten können sowohl in der
Höhe als auch in der Breite variieren. Während die
Höhe zwischen 80cm bis 110cm variiert, kann die
Breite 80cm und mehr betragen. Das Gewicht einer
solchen Sichtbetonplatte entspricht ungefähr 200 Kilogramm, während die Sitzschale ein Gewicht von
ungefähr 10 Kilogramm auf weißt. Abhängig von der
Tiefe der Sichtbetonplatte werden die Schalungen
des Hochleistungsbetons angepasst. Die Größe der
Aussparung der Sitzschale wird durch einen Plexiglasblock, welcher in die Schalung, die ebenfalls aus
Plexiglas besteht, eingefügt wird, bestimmt. So entsteht eine auf die Tiefe der Sichtbetonplatte angepasste Aussparung, die das Einhängen der Sitzschale
ermöglicht. Mechanisches Auftragen von Trennmitteln durch Hochleistungssprühgeräte gewährleistet
ein leichteres Ausschalen des Hochleistungsbetons
und dient zum Schutz des Betons vor Beschädigung
und Witterung. Der Beton wird an der oberen Kante
der Rückenlehne in die leicht schräg fixierte Schalung
gegossen, sodass durch das Polieren der kurzen Kante
der Sitzschale eine glatte Oberfläche entsteht.
Christian Jensen
Architektur
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EINZELENTWÜRFE
KATHARINA KEESE
Bei dem entworfenem Möbelstück handelt es sich
um ein multifunktionales Möbel, es ist nutzbar als
Hocker, lässt sich zusammenstellen zu einer Bank,
stapeln zu einem Regalsystem und einem Tresen
oder Schreibtisch. Die Strukturen an den Seiten des
Körpers sind so gestaltet, dass man sie wie Puzzleteile aneinander fügen und dadurch miteinander
verbinden kann, das Gewicht des Möbels bewirkt
zusätzlich, dass die Körper sicher als Kombination
funktionieren. Der Entwurf beinhaltet zusätzliche
Holzsysteme, womit man das Möbelstück erweitern
kann.
Es entsteht ein Spiel zwischen der Leichte und der
Schwere, was auch bezeichnend für den Werkstoff
Beton ist. Die unterschiedliche Oberflächenbeschaffenheit unterstützt dieses Spiel zusätzlich. Das beide
Module das gleiche Gewicht besitzen lässt sich dadurch realisieren, dass zu dem Beton des Möbels mit
der größeren Wandstärke Hohlkörper aus Kunststoff
zugefügt werden.
Eine Holzplatte, die ebenfalls die Verbindungsstruktur aufweist, erweitert das Möbel zu einem bequemen
Sitzhocker und verbindet die einzelnen Module noch
einmal miteinander. Es gibt zwei verschiedene Module des Möbelstückes. Das erste Modul weist eine
Wandstärke von 2 cm auf und zeichnet sich durch
eine glatte, polierte Oberfläche aus. Das zweite Modul hat eine Wandstärke von 4 cm und besitzt eine
eher gröbere Oberflächenbeschaffenheit. Die beiden
Module haben allerdings beide das gleiche Gewicht.
Multifunktionales Design
_umwandelbar
_passt sich veränderten Situationen an
_eine Formgebung, viele Gestaltungsmöglichkeiten
Retro Design in der Formsprache
_Stapelbare Boxen
_Strukturgebung an den Seiten des Würfels
Stapelbar
_ein Element lässt sich beliebig zusammen fügen
_verschiedene Elemente sind kompatibel
(Modul 1+2)
Katharina Keese
Architektur
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ULRIKE KNAUER
EINZELENTWÜRFE
Das Seminar begann mit der Idee ein Möbelstück
aus Beton zu entwerfen. Die Frage war nur, was für
ein Möbelstück soll und kann ich entwerfen? Meine Wahl fiel auf einen Tisch, ich wollte einen Tisch
haben, der mehr kann als nur Ablagefläche zu sein.
Er sollte mehr können und etwas Besonderes sein. Im
Laufe der Zeit entwickelte ich ­meinen ganz eigenen
Schreibtisch. Ein Schreibtisch für Architekten und
Designer. Die Idee dabei war es, denn Tisch so zu gestalten, dass er optimal genutzt werden kann. Dabei ist
nicht die Form unbedingt das Besondere, sondern die
Funktion des Tisches. Ich war überzeugt, dass Beton
mehr sein kann, als nur eine Wand, eine Stütze oder
Deckenplatte zu sein. Ich wollte mich und Andere
überzeugen, dass Beton nicht nur der starre Werkstoff
ist, für den wir ihn immer halten. Deshalb ergab sich
­daraus die Idee den Tisch mit beweglichen Elementen
zu versehen. Durch das Seminar habe ich gelernt, dass
Beton ein unglaubliches Hochleitungsmaterial ist und
das fand ich faszinierend. Deshalb fand ich die Fragestellung spannend, was kann Beton alles und was
mach ich mir davon zu eigen? Der Tisch ist von seiner Grundgeometrie ein Rechteck mit den Ausmaßen
von 120 x 80cm, ein wie ich finde angemessen großer Arbeitsplatz. Das besondere sind die beweglichen
Teile. Ich habe den Tisch zerlegt in eine Grundplatte,
in Seitenteile und eine Deckplatte. Die Deckplatte ist
das Besondere, sie enthält die wichtigen Teile. Das
sind in erster Linie die Materialboxen. Mit Materialboxen meine ich Volumen, die durch die Platte hindurch gesteckt sind und Platz für die wichtigen Dinge im Leben eines kreativ arbeiten Menschen bilden.
Die Deckplatte wird zudem durch ein eingelassenes
Holzbrett durchbrochen. Dieses Holzbrett dient im
eingefahrenen Zustand als Modellbautisch, auf dem
geklebt, gebastelt und geschnitten werden kann. Außerdem befinden sich an der Unterseite zwei Schubladen, wovon die eine als Planschrank genutzt wird und
die andere als Sammelschublade für sonstige Dinge.
Die eingelassenen Volumenkörper sind von der Höhe
und Breite so ausgelegt, dass sie entweder Platz für
Stifte, Cutter und Scheren bieten oder den nötigen
Stauraum für Kleber und Sprühdosen. Wenn man
das Brett wegschiebt, dann befindet sich darunter ein
weiteres Element, was den nötigen Komfort bietet am
Laptop zu arbeiten. Die Laptoparbeitsfläche wird um
einige Zentimeter angehoben, das Ganze funktioniert
durch ein in den Beton eingelassenes Schiebeelement.
Der gesamte Tisch hat ein überschlagenes Gewicht
von etwa 150 kg. Getragen wird er durch Holzbeine,
die ich mit 3x3 cm großen Kanthölzern dimensioniert
habe.
Für die Schalung des Betons habe ich mir überlegt,
die einfachen rechteckigen Teile aus Styrodur zu bauen. Die abgerundeten Ecken könnten mithilfe einer
Fräsform hergestellt werden. Als Bewehrung habe ich
2-lagige Kunstfasergitter vorgesehen, die ich beim Betonieren mit einlegen werde. Die Oberfläche der Arbeitsplatte stelle ich mir glatt vor. Das würde ich gerne
durch Ausgießen auf Plexiglas oder Folie erreichen.
Als Verbindungselemente habe ich Muttern, Schrauben, Gewindestangen oder Klebeverbindungen vorgesehen, die ich durch kleine Modellversuche ausprobiert habe. Vorbild dafür war die herkömmliche
Bauweise im Möbel - und Holzbau. Mit diesem Entwurf möchte ich gerne zeigen, zu was Beton in der
Lage ist, und ich bin gespannt, ob sich meine Vorstellungen sich mit der Realität decken werden.
Ulrike Knauer
Architektur
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JESSICA KROLL
EINZELENTWÜRFE
Zunächst war meine Entwurfsidee ein Möbelstück
für den Außenraum zu entwerfen. Mein Möbelstück
sollte funktional sowie skulptural sein. Da ich ein
Möbelstück für den Außenraum bauen wollte, habe
ich mich mit einigen Strukturen aus der Natur beschäftigt. Dadurch bin ich schließlich auf das Element Wasser gestoßen, dessen Eigenschaften und
Formgebung mein Möbelstück maßgebend beeinflussen.
Die sich brechende Welle diente meinem Entwurf als
Grundlage. Um eine einfache Bauweise bewerkstelligen zu können, habe ich mich für die Umsetzung
durch einen hyperbolen Paraboloiden entschieden.
Durch diese Konstruktion können gerade Stahlstäbe
genutzt werden, um eine gebogene Form zu erzeugen. Die HP-Schale wird durch feuerverzinkte Bewehrungsstäbe konstruiert, die meinem Möbelstück
als Unterkonstruktion dienen. Auf diese Konstruktion werden dann Betonmatten der Marke Concrete
Cavas aufgelegt. Diese Matten passen sich meiner
Form der HP-Schale perfekt an und lassen trotzdem
die Konstruktion der Gitterstruktur an der Unterseite sichtbar. Die Matten sind feuerbeständig und unempfindlich gegenüber Wasser, daher lassen sie sich
im Außenraum gut nutzen. Mein Möbelstück hat die
Abmessungen 2,00m x 1,40m x 1,05m. Die Stahlkonstruktion besteht aus 6 mm Stäben, die jeweils im
Abstand von 20 cm befestigt werden. Das Gewicht
der Stahlkonstruktion beträgt nur rund 5 kg. Für die
Betonmatten brauche ich 2,80 qm. Die Matten haben
eine Stärke von 1,5 cm und wiegen 7kg/m2. Somit beträgt das Gewicht der Matten, die ich benötige, 19,60
kg. Das Gesamtgewicht meines Möbels liegt also bei
ca. 25 kg. Das Vorteilhafte meines Möbels ist, dass es
ohne Schalung gebaut werden kann.
Fazit: Mein Möbelstück soll an eine Welle erinnern
und sich in der Natur einfügen. Unter dem Möbelstück
könnte ein kleiner Bach verlaufen. Der Bau ist einfach
und das Möbelstück ist nicht allzu schwer.
Jessica Kroll
Architektur
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TOBIAS LEUNIG
EINZELENTWÜRFE
Der Entwurf meines Möbelstücks aus Beton zeigt
eine geschwungene Linienführung, die die Ergonomie des menschlichen Körpers abbildet und im
Sitzen unterstützen soll. Auch wenn Beton nicht
das übliche Material für eine angenehme Liege darstellt, kann es sich doch im Freien unter Sonne aufwärmen und diese Wärme speichern. So wird auch
der Rücken des Benutzers warmgehalten, wenn es
am Tag kühler wird.
Des Weiteren soll das Design eine Anlehnung an
Strandkörbe sein, dabei bildet sich die geschwungene
Liegefläche zu einer Art Sonnenschutz am Ende der
Rückenlehne aus. Der gleiche Schwung wird in der
Ausbildung eines Tisches aufgenommen, der sich auf
der linken Seite der Liege befindet. Als Zusatz ist der
Tisch mit einer Holzplatte versehen, die sich verstellen lässt. Sie wird mit einem Bolzen gehalten und lässt
sich somit drehen. Meine Liege sollte im Garten Platz
finden und dort stehen und nicht bewegt werden. Allein das Material lässt es nicht zu bewegt zu werden,
da es einfach sehr schwer ist. Daher soll die Liege auch
eine Skulptur darstellen, die den Garten verschönert
und moderner macht. Oft sind Steinskulpturen klobig
und Betonbauten sehr massiv, beides soll das Design
nicht zeigen, sondern eine eher filigranere Form darstellen. Als Benutzer soll man spüren, wo man sich
befindet, aber dennoch soll die Liege auf eine andere
Art und Weise abschotten und schützen. Allerdings
ist ein seitlicher Schutz nicht vorgesehen, da er die Linie einer ergonomischen Liege zerstört.
Die Umsetzung meiner Liege findet mit Hilfe von
Betongießen statt, dabei möchte ich die Schalung für
den Guss aus Styrodur bauen. Styrodur ist ein Material, das verhältnismäßig leicht zu verarbeiten ist. Auch
die geschwungene Form der Liege ist mit einer CNCFräse zu gestalten, dabei denke ich vor allem an die
Fräse des Städtebau Instituts. Die Größe dieser Fräse
ist ausreichend und auch die Höhe der Schalung kann
variieren, da Styrodur sehr gut zu verkleben ist. Dabei ist das Material auch dicht und ein Ausfließen des
Betons kann verhindert werden. Die Materialien habe
ich gewählt, weil sie einfach zu verarbeiten und auch
zuverlässig in der Verarbeitung sind. Des Weiteren
kann bei der Schalungsherstellung auch Holz benutzt
werden, um einen Rahmen herzustellen, der das Styrodur zusammen hält und somit ein Auseinanderbrechen verhindert.
Mein Möbelstück soll eine glatte Oberfläche besitzen,
das heißt, dass das Styrodur vor dem Gießen noch behandelt werden muss, zum Beispiel Schleifen. Dabei
ist dennoch darauf zu achten, dass nur die Liegefläche
behandelt werden soll. Die Unterseite und auch der
Bereich der Fußablage, sollte möglichst unbehandelt
bleiben und kann eine rauere Oberfläche aufzeigen
als die Liegefläche. Es soll trotz des gleichen Materials
erkennbar werden, wo und wie die Liege benutzt werden kann. Die Liege ist ca. 1,80m lang, 1,40m hoch
und die Liegefläche ist 0,75m breit. Dabei ist die Liegefläche an den Körper angepasst, sodass erkennbar
wird, wo genau man sitzt und wie die Beine liegen
sollten, um möglichst bequem zu sitzen. Des Weiteren ist die Liege überall ca. 10cm stark und läuft an
den Enden jeweils auf 3cm aus. Das Gewicht des Möbelstücks beträgt ungefähr 190 Kg.
Die Bewehrung der Liege sollte sich an den gebogenen
Stellen beenden, weil an dieser Stelle oft Zugkräfte
auftreten, die von der Zugbewehrung aufgenommen
werden. Vor allem im Bereich des Rückens tritt eine
große Last auf, da sich die benutzende Person an dieser Stelle anlehnt. Es wirkt fast das komplette Körpergewicht als Last in diesem Bereich. Des weiteren wird
die Armlehne/Tisch sehr beansprucht und muss mit
Bewehrung verstärkt werden. Ebenfalls ist der Teil
des Sonnenschirms vom eigenen Gewicht betroffen.
Auch dort sollte eine Bewehrung zur Verstärkung
eingesetzt werden, um gegebenenfalls ein Abbrechen
des Sonnenschutzes zu vermeiden.
Tobias Leunig
Architektur
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EINZELENTWÜRFE
Mit Beton verbinden die meisten schwere Objekte
mit einer rauen Oberfläche. Einen Baustoff, der
starr, kalt und ungemütlich ist. Diesen Vorbehalten
möchte ich mit meinem Design entgegenwirken. So
habe ich mich entschieden einen Sessel zu designen, der diese Vorurteile widerlegt. Schon die Wahl
des Möbels scheint ein Widerspruch zu sein, da
man mit einem Sessel eine gemütliche, warme Sitzgelegenheit verbindet. Durch die geschwungene
Geometrie, die der Körperform angepasst ist, kann
auch mit Textilbeton eine bequeme Sitzmöglichkeit
geschaffen werden.
Mein Sessel wird aus mehreren Einzelteilen gefertigt,
in denen jeweils eine Textilbewehrung eingelassen ist.
Durch die Fertigung einzelner Teile ist es m
­ öglich den
Sessel beliebig zu erweitern oder zu kürzen. Verbunden werden diese Elemente über Gewindestangen. Jedes Element ist 5 cm breit und zwischen 3-4c m dick
(an weniger belasteten Stellen 3cm, und an höher
belasteten Stellen 4 cm). In diesem Fall habe ich 15
Teile gewählt, wodurch der Sessel 75 cm breit ist. Alle
Einzelteile sind gleich groß, außer den beiden Außenteilen, die den Sessel einrahmen und eine Armlehne
ausbilden.
Durch das Vor- und Rückspringen der verschiedenen
ISABELLA LORENZ
Elemente wirkt der Sessel dynamisch statt steif und
unbeweglich. So könnte man zum Beispiel aus dem
Sessel mit mehreren Teilen eine Bank formen, die
eine elegante Kurve bildet. Trotz der Materialdicke
von nur 3-4 cm strahlt der Sessel Stärke, Sicherheit
und Leichtigkeit zugleich aus. Er vermittelt somit dem
Betrachter zum einen die Eigenschaften des Baustoffs
Beton sowie die Illusion eines leichten Möbelstücks.
Die Oberfläche des Sessels soll glatt, jedoch nicht
poliert sein. Dieser Effekt kann durch eine biegsame
Kunststoffschalung hervor gerufen werden. Diese hat
zudem den Vorteil, dass sie mehrmals verwendet werden kann und somit beliebig viele Einzelteile gegossen werden können.
Aufgrund der verwendeten Textilbewehrung kann
der Sessel für drinnen sowie draußen verwendet werden, da diese nicht korrosionsgefährdet ist. Aufgrund
dieser Gegebenheit kann sie oberflächennah zum
Einsatz kommen und gewährleistet somit die schlanke Bauweise.
Maße: Insgesamt - 1,0 m x 1,0 m x 0,75 m
Sitzfläche
- 0,5 m x 0,65 m
1
Element - 0,005 m3
Elemente insg. - 0,075 m3
0.50
0,03
0.50
0,04
1.00
0.50
1.00
Schnitt
M 1:10
Isabella Lorenz
Architektur
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EINZELENTWÜRFE
Beim Entwurf meines Möbels war mir zunächst
wichtig, dass es mehrere Funktionen vereint. In
meinem WG-Zimmer stehen zwei Cocktail-Sessel,
die, solange kein Besuch da ist, vorrangig im Weg
stehen und als Ablage missbraucht werden. So entstand die Idee, Tisch und Sessel zu vereinen und
daraus ein einziges Möbel zu formen. Die Grundzüge des Sessels ergeben sich aus einer angenehmen
Sitzhöhe und -tiefe und einer leicht geneigten Rückenlehne.
Für einen gebrauchstauglichen Tisch ist in erster Linie wichtig, dass seine Oberfläche plan und parallel
zum Untergrund ist. Um diese Kriterien zu vereinen,
wurde ein Würfel gewählt, in den der Sessel eingear-
PHILIPP LÜPKE
beitet wurde. Da der Werkstoff Beton vornehmlich
für große Bauwerke verwendet und daher vom Betrachter oft als massig und wuchtig empfunden wird,
wurde auf eine dünne Wandung und viel Hohlraum
Wert gelegt. Um mit dem üblichen Erscheinungsbild
weiter entgegenzuwirken, bietet sich eine möglichst
glatte Oberfläche an. Auf der Innenseite wäre eine gewöhnliche Schalungsoberfläche denkbar.
Das Außenmaß beträgt auf allen Seiten je 60 cm, die
Wandung überall 4 cm. Die Höhe der Sitzfläche liegt
bei 35 cm bei einer Tiefe von ebenfalls 35 cm. Die
Neigung beträgt 20 Grad gegen die Vertikale und das
Gewicht ca. 150 kg. Für die Schalung könnte man einen biegsamen und glatten Kunststoff auf einem Trägermaterial verwenden.
Philipp Lüpke
Wirtschaftsingenieurwesen
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113
RANE MAKDASI
EINZELENTWÜRFE
Das Leitbild ist die Wirbelsäule, als tragendes und stabilisierendes Element im Körper. Als tragendes und unterstützendes Element tritt die Wirbelsäule, in abstrahierter Form, im Entwurf auf.
Mit Hilfe des digitalen Entwurfsprozesses, in dem die Form
generisch verändert werden kann, ist eine Möglichkeit gefunden worden, um den Stuhl bei Bedarf flexibel anzupassen und dadurch funktionale und gestalterische Defizite
auszubessern. Der Stuhl ist, bis auf neun Ausgangspunkte,
komplett parametrisch entstanden. Mit dem Plugin Grasshopper für Rhino ist eine Skript erstellt worden, welches
im Stande ist, die Form anhand von numerischen Werten
zu verändern. Mit Hilfe des digitalen Entwurfsprozesses, in
dem die Form generisch verändert werden kann, ist eine
Möglichkeit gefunden worden, um den Stuhl bei Bedarf
flexibel anzupassen und dadurch funktionale und gestalterische Defizite auszubessern. Der Stuhl ist, bis auf neun
Ausgangspunkte, komplett parametrisch entstanden. Mit
dem Plugin Grasshopper für Rhino ist eine Skript erstellt
worden, welches im Stande ist, die Form anhand von numerischen Werten zu verändern. Durch den Versuch Material an geeigneter Stelle zu reduzieren, wirkt der Stuhl leicht
und widerspricht den Vorurteilen des schweren Betons.
Die Leitidee ist von Anfang an die Wirbelsäule, als tragendes und stabilisierendes Element im Körper. Die Idee
der Wirbelsäule bleibt erhalten, in dem sich der Stuhl nach
zu den Seiten verjüngt und mittig auf der Rückseite die
stärkste und somit statisch wichtigste Materialstärke besitzt. Die Wirbelsäule ist abstrahiert als Kante zu erkennen
und dadurch gestalterisch hervorgehoben. Der Zusammenhang zwischen Design und Material im Prozess der
Formfindung ist die größte Herausforderung. Wie schafft
man es ein Möbelstück gestalterisch anspruchsvoll, materialsparend und innovativ zu entwerfen. Das Material Hochleistungs-Beton soll im Entwurf an die Grenzen gebracht
werden. Das Material Hochleistungs-Beton mit textiler
Bewehrung wird beim Entwurf an die Grenzen gebracht,
ohne dabei den Designanspruch zu verlieren. Die Möglichkeit einen Freischwinger umzusetzen, welcher möglichst
wenig Material besitzt und dadurch leicht wirkt, stellt eine
große Herausforderung dar, jedoch auch gleichzeitig einen
Anreiz, hochwertige Möbelstücke aus Hochleistungs-Beton zu entwickeln.
Der flüssige Hochleistungs-Beton wird in eine angefertigte
Schalung mit der Negativform des Stuhls gegossen. Vorher wird eine textile Bewehrung eingelegt. Als Beton wird
­Flowstone verwendet.
Die Idee einen Freischwinger aus Beton zu entwerfen ist
eine Herausforderung an sich, wenn F
­ iligranität und somit
Materialeinsparung eine Rolle spielen. Ein Sitzmöbel, was
leicht wirkt, kann mit Hochleistungs-Beton und textiler
Bewehrung umgesetzt werden. Die leichte Wirkung des
Designs und gleichzeitig das schwere Gewicht des Materials, machen das Möbelstück interessant. Für die Schalung
werden ­Obomodulan-Platten verwendet, aus welchen die
Negativform des Stuhls heraus gefräst wird. Man erhält
mehrere Module, die sich einmal für die Vorderseite und
die Rückseite justieren lassen. Die Innenseite dieser Formen sollte nun mit Silikon beschichtet werden, um eine
möglichst glatte Betonoberfläche zu erhalten. Die Vorderseite muss nun mit dem flüssigen Beton beschichtet und
mit textiler Bewehrung aus Carbon bedeckt werden. Nun
sollte schnellstmöglich die Rückseite auf die Vorderseite
justiert werden, um dann vom Kopf- und Fußende den Beton einzugießen. Die Schalung sollte auf mit der Vorderseite des Stuhls nach unten liegen, damit dort die qualitativ
hochwertigste Fläche ist.
Aufgrund des Anspruches den Stuhl so dünn wie möglich
zu entwickeln, ist die Wahl zu einer textilen Bewehrung
die geeignetste. Zugkräfte können somit aufgenommen
werden und in Verbindung mit dem Hochleistungs-Beton
eine hohe Beanspruchung erreicht werden. Im Gegensatz
zu einer Stahlbewehrung muss bei der textilen Bewehrung
keine Rücksicht auf Feuchtigkeit von außen genommen
werden. Die Bewehrungsmatten können somit bis auf das
Minimalste an die Betonoberfläche angesetzt werden. Es ist
jedoch darauf zu achten die Bewehrungsmatte zu fixieren,
um eine möglichst optimale Position zu erreichen.
Als festgelegtes Ziel ist eine möglichst hohe Einsparung des
Materials, was durch gezieltes Einsetzen von Materialstärke
erreicht werden kann. Die größte Materialstärke befindet
sich am Rückgrat des Stuhls, da dort die statisch wichtigste
Stelle ist. Ein höherer Materialeinsatz lässt sich an „Knickstellen“ finden, da hier das Bruchrisiko am größten ist. In
der oberen Schnittdarstellung ist der Unterschied der Materialstärke gut zu erkennen. Die Betrachtung erfolgt von
der Mittelachse des Stuhles nach außen hin.
Rane Makdasi
Architektur
Jahrgang 07/08
114
115
JANEK MEYER
EINZELENTWÜRFE
Meine Idee war es ein Sitzmöbel für den öffentlichen Raum zu entwerfen. Dieses sollte nach der
Funktion als Sitz- und Liegemöbel den Raum, in
dem es später steht, verschönern und Gestalten, damit dessen Qualität erhöhen.
Bei der Ausführung der Aufgabe war es mir besonders wichtig, den Beton als einen besonderen Baustoff
zu begreifen, der sich klar von anderen unterscheidet
und ihn dahin gehend auch zu nutzen. Dank ihm sind
wir heute in der Lage komplexe Formen und Figuren
aus einem soliden Stück zu formen - ohne ihn kleben
oder ihn nachbearbeiten zu müssen. Bei seiner For-
mung sind uns dabei kaum Grenzen gesetzt, lediglich
sein Gewicht zeigt uns die Grenzen des Möglichen
auf. Ähnlich wie Holz setzt er bestimmte Verarbeitungsmethoden vor raus, diese wollte ich berücksichtigen.
Aus diesem Vorsatz resultiert eine Art ‘ Form - Follows - Function ’ – Prinzip.
Aus diesen Parametern entstand eine 1,40m lange
Bank, welche aus einem Stück gegossen ist, und dabei
ohne Fugen oder sonstige Anzeichen für stückweises
Zusammenfügen auskommt. Es besticht durch seine
Schlichtheit.
Janek Meyer
Architektur
Jahrgang 10/11
116
117
EINZELENTWÜRFE
Der C[N]ouch-Sessel ist ein Möbel, das aus einem
relativ simplen Sesseldesign entwickelt wurde. Dieses Vorlagedesign bestand aus 3 Teilen. Ein breiter
Mittelteil mit Sitzfläche und Rückenlehne, eine
breite Armlehne mit Zeitungshalterung und einer sehr schmalen Armlehne bilden diesen Sessel.
Durch seine Geradlinigkeit wirkt der Sessel allerdings sehr starr und wenig einladend.
Die Weiterentwicklung dieses Sessels hebt die negativen Aspekte auf. Die Inspiration dazu brachte ein
eingedrücktes Kissen und die Feststellung, dass ein
solches Kissen immer irgendwie einladend wirkt.
Vielleicht ist es der Gedanke daran, dass der Kopf der
den Abdruck hinterlassen hat, zu jenem Zeitpunkt
Ruhe genossen haben muss, vielleicht vermittelt ein
solcher Abdruck den Gedanken an Wärme, Ruhe und
Geborgenheit. Warum also nicht einen Sessel herstellen, der diese Qualitäten innehat, obwohl er aus Beton
gefertigt ist.
Das Vorlagedesign wird als Ausgangsform genutzt
und dann verformt. Die schmale Armlehne wird entfernt, was den asymmetrischen Charakter des Sessels
verstärkt und schon in der Frontansicht eine Spannung erzeugt. Die Verformung der Sitzfläche und der
Rückenlehne wird der Ergonomie eines Menschen
HENRIK PLUMEYER
nachempfunden, das Möbelvolumen steigt von der
Sitzfläche zur Armlehne und von dort zum Kamm
der Rückenlehne leicht gestuft an. Die Außenseiten
und die Unterseiten werden mittig leicht eingedrückt,
so entstehen 4 Auflagerpunkte, die Dynamik des Volumens wird verstärkt.
Bei einer Stärke von 2 cm würde das Möbel nun
etwa 150 kg wiegen. Um es transportabler und verarbeitbarer zu machen, wird das Möbel in Einzelteile
zerschnitten, die dann mit Fügesystemen zusammengesetzt werden können. Um eine Fügbarkeit gewährleisten zu können, wird die Materialstärke auf 4
cm heraufgesetzt. Das Gewicht beträgt nun etwa 270
kg. Die Einzelteile können mit einer Schalung aus
Styrodur hergestellt werden. Dafür muss die Schalung wiederum selbst in Einzelteile unterteilt werden,
so kann die Schalung mit einer 3-Punkt CNC-Fräse
hergestellt werden.
Maße: 870 mm x 870 mm x 920 mm
Gewicht: 270 kg (Gewichtsreduzierung über Leichtbeton möglich)
Betonart: Flowstone oder Leichtbeton
Betonfarbe: weiß oder grau
Bewehrung: Faserbewehrung
Oberfläche: Spiegelglatt oder textile Haptik
Henrik Plumeyer
Architektur
Jahrgang 08/09
118
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IRA SCHELLMANN
EINZELENTWÜRFE
Mein Möbelstück ist ein Ablagesystem aus Beton und Plexiglas. Die eher einfache und schlichte
Struktur, die ich beibehalten wollte, habe ich mit
einem weiteren Baustoff kombiniert: Plexiglas.
Das Plexiglas soll den Kontrast zum Beton darstellen und ihn gleichzeitig leichter erscheinen lassen.
Durch die Durchsichtigkeit des Plexiglases gibt
es dem massigen und undurchsichtigen Beton ein
Stück Leichtigkeit und lässt ihn weniger schwer
wirken. Des Weiteren sollen die abgerundeten
Ecken eine weichere Optik des Möbels schaffen. Zu
dem sind diese eher untypisch für den Beton, da er
in seiner Rolle als Baustoff im Bauwesen eher eckig
verbaut wird.
Die Form des Regals weicht von einer ganz schlichten
Regalform ab, ist aber immer noch als Regal erkennbar. Um dem Beton eine Art Leichtigkeit zu verleihen, wurden verschiedene Konstruktionselemente
gewählt. Zum einen sind alle drei Dimensionen, die
zur Verfügung stehen, ausgenutzt. Das Regal besteht
aus drei Elementen, die alle unterschiedlich breit und
hoch sind. Durch die geschickte Anordnung der Elemente, die alle die gleiche Tiefe haben, wirkt es, als
wären die Elemente alle unterschiedlich tief. Das Element in der Mitte soll von den beiden äußeren Teilen
gehalten werden, sodass es wirkt, als würde der Beton
in der Mitte schweben.
Um den Effekt des Schwebens des mittleren Kastens
hervorzuheben, wird das Regal aus 3 Teilen gebaut.
Diese drei Teile werden mit einer Art Stecksystem, via
Schlüssel-Schloss-Prinzip, miteinander verbunden.
In die beiden äußeren Teile werden Stahlstäbe 2 cm
tief in die Außenteile mit einbetoniert. Aussparungen
im mittleren Teil sind Gegenstück der auskragenden
Stahlstützen. Bei „Zusammenstecken“ der Kästen
wird zusätzlich ein Betonkleber verwendet, welcher
in der Lage ist die Stahlstifte und den Beton fest miteinander zu verbinden.
Die Plexiglasscheiben werden mittels eines Stecksystems in den Beton gesteckt. Dieses System wird benötigt, da an den Frontseiten, keine Fugen für die Plexiglasscheiben zu sehen sind. Die Fugen, die für die
Scheiben benötigt werden, werden in der Schalung
mit berücksichtigt. Die Plexiglas Regalböden sind
ebenso dreidimensional angeordnet, sodass auch hier
der 3D-Effekt ausgenutzt wird. Die Stifte haben eine
Tiefe von 4cm und einen Durchmesser von 1cm. Pro
Außenteil kommen je 12 Stifte zum Einsatz. Sie sind
in einem gleichmäßigen Netz angeordnet.
Das Regal wird aus einem hochfesten Beton gebaut,
der mit einer maximalen Dicke von 3cm gegossen
wird. Als Bewehrung wird zum großen Teil eine
Faserbewehrung benutzt, die besonders an zugbeanspruchten Stellen verwendet wird. Um eine glatte
Oberfläche zu erhalten, wird auch die Schalung aus
Plexiglas gebaut. Durch das Schalen mit Plexiglas entsteht eine glatte und glänzende, fast gläserne Oberfläche, die mit den Plexiglasregalböden harmoniert.
Das Möbel ist insgesamt 120 cm breit, 97,50 cm hoch
und 45 cm Tief. Das Volumen ergibt sich aus den drei
verschiedenen Teilen. Der linke Teil hat die Abmessungen BxHxT 37.50x60x30, der mittlere 52.50x60x30
und der rechte 30x77.20x30 cm. Das Volumen des Betons beträgt in etwa 53,82 dm³, das Plexiglas 1,26dm³
und der Stahl hat ein Volumen von 0,056dm³. Daraus
ergibt sich ein Gesamtgewicht von ca. 131 kg. Dies
setzt sich zusammen aus 129 kg Beton (Rohdichte
Flowstone= 2,4 kg/m³), 1,487 kg Plexiglas (Rohdichte
1,18/cm³) und 0,444kg Stahl (Rohdichte 7,85 g/cm ³).
Ira Schellmann
Wirtschaftsingenieurwesen
Jahrgang 10/11
120
121
EINZELENTWÜRFE
Ziel des Seminars ist es, ein innovatives Möbelstück aus
dem Baustoff Beton herzustellen. Aber was bedeutet eigentlich innovativ? Das Wort (lat. innovare (erneuern)
wird im allgemeinen Sprachgebrauch im Sinne von neuen Ideen und Erfindungen verwendet. Aber was ist in
einer Welt heutzutage noch innovativ in der es vermeintlich schon alles gibt?
Für mich bedeutet innovativ, ganz besonders im Bezug
auf Kunst, den Betrachter zum Nachdenken zu bewegen
und ihm ein Konzept hinter dem Kunstobjekt aufzuzeigen,
unabhängig davon, ob es dem Betrachtenden zusagt oder
nicht. Beton ist ein Baustoff, der bei einigen Betrachtern
eine Assoziation mit den Worten billig, massiv und praktisch hervorruft. Man denke an die „Plattenbauten“ im
östlichen Deutschland. Genau diese Verbindung mit dem
Material Beton möchte ich mit meinem Möbelstück
widerlegen. Meine Idee ist es, ein Bauteil aus eben diesem
Material herzustellen, das edel und filigran wirkt und Interesse beim Betrachten erweckt. Während der Arbeit in
der Materialprüfanstalt hatte ich die Idee zu der von mir
ausgewählten Form. Das Cutter-Messer in seiner Form inspirierte mich. Zudem schwebte mir von Beginn an eine
Art Couchtisch vor. Außerdem überlegte ich mir, eine Art
‚optische Täuschung‘ oder auch Pop Art zu kreieren (auch
wenn dieser Begriff in diesem Kontext nicht ganz korrekt
ist). Ein Möbelstück nur aus Beton zu formen erschien mir
eintönig und auch für den Betrachter als uninteressant, sodass ich gerne mehrere Baustoffe vereinen will. Die erste
Idee hier für war oxidierten (‚gerosteten‘) Stahl zu verwenden. Gerade gerosteter Stahl in Kombination mit Beton ist
im Bauwesen ungewöhnlich oder gar unmöglich.
Leider kann ich diese Idee nicht aufrechterhalten, da die
Konstruktionsweise gar unmöglich erscheint. Stattdessen
entschied ich mich auf andere Art und Weise den Beton in
Szene zu setzen und Gegensätze der zwei Baustoffe zu vereinen. Beton ist ein totes Material - Holz ist lebendig. Der
reine Beton weist so gut wie keine Struktur auf und wird
durch die Holzmaserung zum Leben erweckt. Durch die
Verwendung von dunklem, edlen Walnussholz in Kombination mit dem Beton in seiner natürlichen Farbe möchte
SINA SCHLIESTEDT
ich das Image des Betons aufwerten. Nicht zuletzt durch
seine glatte Sichtbetonoberfläche soll er in Kontext mit einer eleganten und modernen Bauweise gebracht werden
und dem Betrachter ein neues Gefühl für den massiven
Baustoff vermitteln. Mein Möbelstück soll als TV-Tisch benutzt werden und hat daher eine Länge von etwa 100cm
und kann mit 50cm Höhe optimal als Unterstand für einen
Fernseher benutzt werden.
Durch die Tiefe von ebenfalls 50 cm könnte man hier auch
einen Röhrenfernseher platzieren. Das Möbelstück soll
eine Dicke von 4 cm aufweisen um den Beton als filigranes
und nicht massives Baustück darzustellen.
Eine Gitterbewehrung aus Glasfasern (Dicke ca. 0,5 cm)
soll das Betonteil zusätzlich stabilisieren und entstehende
Zugkräfte aufnehmen. Diese soll mittig über das gesamte
Stück platziert werden. Zusätzlich soll ein Stahlstab im
Fuß der Konstruktion den Schwerpunkt nach unten verlagern und einer Last auf dem Kragarm entgegenwirken.
Der Fuß der Konstruktion wird aus edlem und glänzendem
Walnussholz gefertigt sein. Es wird aus zwei Teilen bestehen, die mit einer Säge auf die Masse geschnitten werden.
Anschließend erhält ein Holzstücke an der Innenseite (an
welcher sie später zusammengeklebt werden) Zacken, das
Gegenstück enthält gegenüberliegend Aussparungen. Dadurch kann ein späteres Auseinanderscheren oder -fallen
verhindert werden. Die Verbindung zwischen dem Holzfuß und dem Beton soll mit Hilfe eines 2 Komponenten
Mörtel-Klebers geschaffen werden (z.B. Firma Sikadur).
Dieser Industriekleber ist kochfest und speziell für die
Verbindung der zwei Baustoffe geeignet. Alternativ ist
eine Verbindung mit HVB-Schubverbindern möglich.
Hierauf möchte ich aber nicht weiter eingehen. Insgesamt
wird dann der TV-Tisch ein Gewicht von 100kg (88 kg
Beton und 15 kg Walnussholz) haben und ist somit noch
das „Outfit“. Um eine möglichst gleichmäßige und glatte
Oberfläche zu erzeugen, werde ich Schalholz verwenden.
Betoniert werden soll das Betonstück auf der Seite liegend.
Ein ‚Deckel‘ an der oberen Seite der Schalung soll für eine
saubere und gleichmäßige Oberfläche sorgen. Für eine höhere Beständigkeit gegen Schmutz, Salze und Feuchtigkeit
werde ich den ausgehärteten Beton mit einem Epoxidharz
beschichten. Als Fazit möchte ich gerne festhalten, dass ich
gerne ein individuelles Möbelstück aus zwei, in seiner Art
völlig verschiedenen, Baustoffen herstellen will. Einerseits
aus Beton, dessen Eigenschaften in Verbindung mit kalt,
hart und schwer gebracht wird und auf der anderen Seite
im Gegensatz ein Material, welches als warm und lebendig
gilt. Diese Gegensätze zu vereinen hat mich inspiriert ein
Möbel genau aus diesen Materialien zu bauen.
Als Material soll der Beton an sich zu erkennen sein. Kleine Lunker und unebene Flächen sind gewollt darzustellen.
Der Beton soll auch seine typische Farbe, das Grau, beibehalten um ihn auch wirklich als solchen später zu erkennen. Als zweites Material möchte ich Walnussholz verwenden. Es soll als lebendiger, edler Baustoff in Kontrast mit
dem toten, billig wirkenden Beton stehen. Das Holz wird
aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein und eine lackierte Oberfläche haben.
Sina Schliestedt
Wirtschaftsingenieurwesen
Jahrgang 10/11
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EINZELENTWÜRFE
Die Idee war es einen Sessel zu entwerfen, welcher
trotz seines besonderen Materials, dem eigentlich
harten Hochleistungsbeton, als gemütlich erachtet
wird. Durch die geringe Dicke des Materials und
die Kombination mit dem Bewehrungsstahl soll
der Sessel für den Betrachter sehr leicht erscheinen.
Die Kombination der beiden Baustoffe ist nicht nur
Design, sondern hat auch einen funktionalen, konstruktiven Zweck. Der Bewehrungsstahl, welcher als
Fußbein des Sessels benutzt wird, bewehrt den Sessel
im Zusammenspiel mit Glasfasermatten, die in die
Schalung mit eingebaut bzw. hineingelegt werden.
Hochleistungsbeton und Bewehrungsstahl zu kombinieren hat etwas Robustes und Reales. Im Häuserbau
werden diese beiden Stoffe miteinander verbunden,
um voneinander zu profitieren. Der Beton nimmt
dabei die Druckkräfte und der Stahl die Zugkräfte
auf. Der Beton alleine besitzt keine große Zugfestigkeit. Eine Verbindung der beiden Element ist außerdem sinnvoll, da die Haftung zwischen den beiden
Elementen sehr gut ist, das hat zur Folge, dass große
Kräfte übertragen werden können. Außerdem ist die
Wärmedehnung von Beton und Stahl gleich groß,
ANNE SCHNEIDER
sodass Temperaturveränderungen das Tragverhalten
nicht stören.
Das Design so dünn wie möglich zu gestalten und Bewehrungsstahl als Fußbein zu benutzen hat ebenfalls
einen positiven Effekt auf das Budget. Weniger Material kommt zum Einsatz, was das Möbelstück preisgünstiger werden lässt.
Um das Möbelstück, den Sessel zu realisieren, braucht
es eine gute Schalung. Als Schalung kommt flexibler
Kunststoff in Frage. Er ist einfach biegsam und vielfach wiederverwendbar. Dadurch fallen nur geringe
Kosten an.
Der Sessel hat ein Volumen von (0,7 m x 0,7 m x 0,03
m ).
Mit einer Dichte von 2,4 t/m³ wird der Sessel etwa
70,6 kg exklusive des Bewehrungsstahls wiegen. Der
Bewehrungsstahl wiegt bei einem Durchmesser von
10mm 0,617 pro kg/m.
2 x 3,10m = 6,20 m
6,20 x 0,617 = 3,83 kg
3,83 + 70,6 = ca. 74,4 kg
Eine raue Oberfläche bzw. keine glatt glänzende
Oberfläche soll der Sessel erhalten.
Anne Schneider
Architektur
Jahrgang 08/09
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JEAN-MARIN SENFF
EINZELENTWÜRFE
Der Grundgedanke von SIT. ist ein Sitzmöbel zu erschaffen, das trotz des harten Werkstoffs Beton eine
bequeme Form aufweist und den Benutzer zum
Ausruhen und Verweilen animiert.
Zunächst war eine Mischform aus Sitz- und Liegemöbel geplant, welche ich zu einer reinen Liege entwickelte. Nicht zuletzt aus produktionstechnischen
Gründen wurde dann allerdings eine Sitzmöbelform
gewählt. Alle drei Phasen haben jedoch gemein, dass
sie eine fließende Formensprache haben, und bei allen Möbeln eine geschwungene Linie zu erkennen ist.
Um eine möglichst ergonomische Sitzschale zu gewährleisten, wurde dieser Bereich unter Zuhilfenahme von virtuellen Körpermodellen entworfen und
dem menschlichen Gesäß nachempfunden.
Der Sessel ist 1,35 m lang, 82 cm hoch und misst an
seiner breitesten Stelle 90 cm. Durch den Umstand,
dass es sich im Prinzip um eine mehrfach gekrümmte
Scheibe handelt, ist das Möbelstück an jeder Stelle
3cm dick. Hieraus resultiert ein Gesamtvolumen von
0,06 m³ und ein dementsprechendes Gewicht von ca.
150 kg.
Die Produktion würde in einem Guss erfolgen. Zunächst würde ein negativ-Abdruck des Luftraums
unterhalb der Sitzfläche gefräst werden. Dieser dient
später als Passform. Als nächstes müsste eine Betonplatte von 3cm Dicke gegossen werden. In diese Platte
würde flächig eine Kunstfaser-Bewehrungsmatte eingelegt.
Diese Platte müsste nun soweit aushärten, bis der
Beton nicht mehr fließt, aber immer noch plastisch
verformbar ist. Dann könnte sie auf den ausgefrästen
Unterbau aufgelegt und der Form angepasst werden.
Jean-Marin Senff
Architektur
Jahrgang 08/09
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127
EINZELENTWÜRFE
Dieser Esstisch stellt eine moderne Interpretation
einer klassischen Tischform dar. Trotz einer klaren
optischen Trennung der beiden Tischhälften bildet
der Tisch, aufgrund der ähnlichen Formsprache,
eine Einheit.
Durch die Verwendung unterschiedlich pigmentierter
Betone und Schalungs-Oberflächen soll der klassische
Teil dabei in einem dunklen Grauton und rauer Oberfläche ausgeführt werden. Der moderne Teil hingegen
soll aus weißem, glattem Beton geformt werden. Die
Maße werden bei etwa 210x95x76 (L x B x H) liegen
und das Gewicht bis jetzt bei etwa 250 kg. Tischplatte
und Zargen haben ein Stärke von 3cm.
JONAS STARKE
Die Tischbeine sind an den dünnsten Stellen 3,5cm
stark. Die Bestandteile des Tisches sollen einzeln
betoniert und dann zusammengeklebt werden. Dies
soll jedoch nicht bei den Tischhälften geschehen. Die
einzelnen Elemente sollen bei durchlaufender Bewehrung in einzelnen Schalungsschritten betoniert werden. Das Material für die Schalung soll, entsprechend
der Oberflächenanforderungen, behandeltes Styrodur sein.
In weiteren Arbeitsschritten können Details wie z.B.
das Zurücksetzen, Verzieren und eine geschwungenere Form der Zargen sowie der Tischplatte
durchgeführt werden. Diese Anpassungen können
die beabsichtigte Gegenüberstellung/Zweiteiligkeit
unterstreichen.
Alexander Sommer
Architektur
Jahrgang 08/09
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Modellfoto
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ALEXANDER SOMMER
EINZELENTWÜRFE
Meinem Entwurfsansatz liegt eine bestimmte wohnliche
Situation zugrunde. Geschaffen werden soll ein Couchtisch, der sich in Formgebung, Funktionalität und Größe
auf den Ort bezieht. So wird als Nutzung nicht nur die
Tischoberfläche gesehen, die eine möglichst planare Fläche darstellt, um das sichere Abstellen von Gegenständen zu gewährleisten, sondern auch ein Einschnitt in das
objekthafte Volumen für die Lagerung des Brennmaterials für den gegenüberliegenden Kaminofen.
Um das Objekt nutzbar zu machen, d.h. unter anderem,
dass ein Nutzer, der auf einem der Sofas sitzt, ausreichend
Beinfreiheit hat, ist die Bodenplatte eingerückt. Aus einer
Nutzeranalyse ergibt sich als Grundform ein deformiertes
Trapez. Dieses Trapez transformiert sich in einer Höhe von
ca. 500 mm zu einer rechteckigen Tischplatte. So entsteht
ein Erscheinungsbild von verdrehten Flächen. Tatsächlich
sind diese Flächen an vier Punkten „eingespannt“, die nicht
alle auf einer Ebene liegen und verkrümmen somit die Flächen. Es entsteht der Eindruck eines „kippelig“ stehenden
Betonklotzes. Aufgrund der Zulaufenden, bzw. aus anderer
Blickrichtung betrachteter Verbreiterung der Sockelfläche
entsteht eine Dynamik, die entscheidend das Raumgefühl
prägt. So wird der Blick gelenkt und der Raum weitet sich
für den Betrachter in Richtung der Fensterfront. All diese
Dinge erschließen sich jedoch erst dem sitzenden Betrachter, denn stehend zeigt sich in erster Linie die rechteckige
Tischplatte, die an einen Standardcouchtisch erinnert.
Gedanklich stellt der Tisch ein geschlossenes Volumen dar,
dass die auf Grund seines scheinbaren tonnenschweren
Gewichtes als fester Mittelpunkt der Sitzgruppe sieht.
Herzustellen ist dieses massive Volumen im Rahmen dieser
Seminararbeit jedoch nicht. Die konzeptionellen Schwächen, die sich durch den Wechsel des Erscheinungsbildes
und der tatsächlichen Produktionsweise ergeben sind mir
bewusst. Den einzelnen Schnittpiktogrammen ist der gedachte Verlauf des geschlossenen Volumens und der subtraktiven Arbeitsweise zu entnehmen.
Um das Gewicht und somit die Transportfähigkeit des
Tisches zu optimieren, werden die Wände und die Tisch-
platte aus möglichst dünnen, filigranen Scheiben hergestellt. Diese werden abschnittsweise betoniert. Eine
zunächst angedachte Reihenfolge des Betonierens des umgekehrten Tisches, d.h. von der Tischplatte bis zur Bodenplatte ist technisch nicht möglich, da die innere Schalung
eine grobe Oberflächenbeschaffenheit aufweist und somit
der Beton nicht in alle Einschübe fliessen würde. Deswegen
ist ein Betonieren auf der Seite vorzusehen. Zunächst wird
eine Seitenwand liegend betoniert und ein Teil der Bewehrung wird umgekantet, um in das jeweils anliegende Bauteil integriert zu werden. In den folgenden Schritten werden die andern Wände, sowie die Decken- und Bodenplatte
anbetoniert. Die Mindestmaterialstärke von ca. 20 mm ist
dabei einzuhalten. So kann die Bodenplatte auf dieses Maß
minimiert werden, die Wände sowie die Tischplatte sind
an manchen Stellen aufgrund der unregelmässigen Innenschalung dicker.
fekten Oberfläche“ und dem massiven Material.
Die Seitenwände des Tisches sind, wie oben beschrieben
gekrümmte Flächen. Um den objekthaften Charakter des
Möbels beizubehalten, soll eine ebenfalls „glatte“ Oberfläche erzeugt werden. Im Gegensatz zur Tischplatte jedoch
mit einer feuerverzinkten Stahlplatte. Diese kann an den
Eckpunkten der Hilfskonstruktion verschweißt werden
und so in die gewünschte Position gebracht bzw. die gewünschte Krümmung hergestellt werden. Diese Positionierung der Schalung wäre alternativ auch aus Plexiglas
herstellbar.
Das Herzstück des Tisches ist das Holzlager. Hierfür wer-
den Holzscheite in verschiedenen Längen – im unteren Bereich min. 350 mm – verschraubt und als Abdruck für das
Innere der Schalung verwendet. Die innen liegende „höhlenartige“ Lagerfläche zeigt so einen natürlicheren, eher als
traditionell zu bezeichnenden, Umgang mit der Schalung.
Somit ergibt sich in dem Möbelobjekt der Wandel vom traditionellen Inneren zum modernen Äußeren. Und durch
den Gebrauch der Holzschalung wird das Objekt zu einem
individuellen Unikat!
Das Volumen beträgt 0.08 m³. Daraus ergibt sich ein Gewicht von aufgerundet 200 kg.
Um dem Tisch die gewünschte Objekthaftigkeit zu verleihen, soll dieser ausschließlich aus Beton bestehen. Die
Probebetonierversuche haben gezeigt, dass der Dyckerhoff
­Flowstone Weiss sehr schnell verschmutzt. Aus diesem
Grunde ­bevorzuge ich, dem Objekt ein durch das Zumischen von schwarzen Pigmenten entstehenden Graustich zu verleihen.
Da das Objekt lediglich als Couchtisch benutzt werden
wird, auf dem sich evtl. jemand setzt, sind weiterhin keine
starken mechanischen Belastungen vorhanden. Der Abstand zum Kaminofen beträgt ca. 500 mm. Deswegen ist
die thermische Belastung auch als gering anzusehen.
Als Sitzfläche wird ein Brettzuschnitt aus heimischem
Kirschholz vorgesehen.
Auf Grundlage der verschiedenen Betonierversuche soll
die Tischplatte eine möglichst glatte Oberfläche erhalten.
Da der Beton eins zu eins die Oberfläche des Schalmaterial abbildet, soll dieses aus einer Kunststoff bzw. Plexiglasplatte geschalt werden. Zum einen wird die Oberfläche
haptisch sehr glatt und wirkt so geschmeidig und zum anderen werden „Marmorierungen“ im Beton an der Oberfläche sichtbar – eine gewünschte Symbiose aus der „per-
Jonas Starke
Architektur
Jahrgang 07/08
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Modellfoto
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EINZELENTWÜRFE
Das vom Institut für Tragwerksentwurf herausgegebene Seminar im Sommersemester 2012 behandelt den Bau eines Möbels aus Beton. Nach intensiver Recherche stelle ich fest, dass Beton oft zu
unrecht als kalt, starr, stumpf und bewegungslos
beschrieben wird, und machte mir zu Aufgabe, dieses zu widerlegen. Doch wie löst man einen Körper
aus seiner Starrheit?
Sicherlich durch Bewegung, die ich versucht habe auf
dieses Material zu übertragen. Ausgehend von ­einen
einfachen rechteckigen Körper machte ich mich auf,
diesen zu zerschneiden. Durch Einfügen von Scharnieren & Gewinden, durch Klappen und Schwenken
fängt der massive Körper an sich zu bewegen, seine
Massivität zu verlieren. In seinen Inneren befinden
sich Dinge, die man gerne schützen will, wie ­seine
Lieblingsplatten und der Schallplattenspieler, aber
auch das zur Musik passende Getränk. So entwickelt
ROBERT UHL
sich das feste Volumen zu ­einen Begleiter für den
Abend oder als Sammelpunkt der nächsten Veranstaltung. Der Beton verschlingt die beweglichen Teile
und macht sie sich zu eigen, als ob er sich aus sich
selbst heraus bewegen könnte. Und so beweist mein
Möbelstück, das Beton mehr sein kann als eine Starre
kalte Wand.
Jedes der Bauteile ist für seine eigene spezifische Beanspruchung durchdacht. Die Bewehrung aus Kunststofffasern wird je nach Beanspruchung gelegt und
unterstützt den Beton. Die Fügung der einzelnen
Teile funktioniert über die Verbindung durch verlängerte Muttern und Schrauben, sowie durch Kleben
der Teile. So versuche ich, bestehende, uns aus dem
Holzbau bekannte Konstruktionen auf den Beton zu
übertragen. Mit dem Vorteil, dass dieses Material die
von mir implantierten Verbindungsstücke während
seiner flüssigen Form in sich aufnimmt und sie zu
verschwinden scheinen.
10
Robert Uhl
Architektur
Jahrgang 07/08
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Modellfoto
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DOKUMENTATION
DOKUMENTATION
D oku
mentation
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EINFÜHRUNG & PROBEKÖRPER
BETONIEREN
PROBEKÖRPER AUSSCHALEN
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KORREKTUREN
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CNC-FRÄSEN
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BETONWORKSHOP_No.1
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RHINO WORKSHOP
GRUPPENKORREKTUREN
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DRESDEN
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ZWISCHENPRÄSENTATIONEN
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BETONWORKSHOP_No.2
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GRUPPENARBEITEN
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EINFÜHRUNG & PROBEKÖRPER BETONIEREN
DOKUMENTATION
Die Aufgabe des Seminars „Design und Bau eines
Möbels aus Hochleistungsbeton“ ist es, ein Möbelstück aus Ultra High Performance Concrete (UHPC)
bzw. Hochleistungs-Beton zu entwickeln. Im Fokus
der Betrachtung steht dabei zunächst die technische
und digitale Formfindung, die Materialtechnologie
und schlussendlich die 1:1 Herstellung.
Um den Seminarteilnehmern die Möglichkeiten des
Baustoffes Beton näher zu bringen, werden in den
ersten Seminarblöcken verschiedene Vorträge und
Workshops abgehalten. Einen ersten Überblick bietet
die Präsentation von Herr Bechthold, einem Vertreter
des Betonherstellers Dykerhoff. Herr Bechthold zeigt
in seinem Vortrag anhand verschiedener Beispiele
diverse Einsatzmöglichkeiten seines firmeneigenen,
selbstverdichtenden Betons (Bindemittel) mit dem
Namen Flowstone. Im zweiten Teil seiner Präsentation vermittelt er den Studierenden die fachgerechte
Mischung und Betonierung des selbstverdichtenden
Beton, anhand von verschiedenen Probemischungen.
In diesem Zusammenhang danken wir der Firma Dyckerhoff, dass sie den Seminarteilnehmern, Flowstone
kostenfrei zur Herstellung ihrer Entwürfe zur Verfügung stellt, und natürlich auch allen anderen Sponsoren für Ihre Unterstützung.
Im zweiten Seminarblock werden den Seminarteilnehmern durch die Mitarbeiter des ITE weitere Möglichkeiten zur Anwendung von Beton eröffnet, wie
z. B. das Laminieren von Beton auf einseitige Schalungen oder das Einfärben des Betons mit Pigmenten.
Im anschließenden dritten Seminarblock gibt die Designerin Alexa Lixfeld den Studierenden durch Ihren
Vortrag Einblicke in die generelle Arbeitsweise von
Designern und präsentiert ihre eigenen Arbeiten aus
Beton.
Nach den theoretischen Annäherungen aus verschiedenen Perspektiven an die Thematik der Betonanwendungsfelder findet das erste eigene Betonieren
von kleinen Probekörpern statt. Unter der Anleitung
der Seminarleiter des ITEs wird Beton angemischt
und in kleine, vorher von den Studierenden angefertigte Schalungen gegossen. Unterschiedliche Schalungsmaterialien, Oberflächenstrukturen und Trennmittel können hierbei von den Studierenden getestet
werden.
Aus den so gewonnenen Erkenntnissen der Anwendungsmöglichkeiten von Beton, werden jetzt erste abstrakte Möbelideen in Einzelarbeiten generiert. Ziel
ist es, dass jeder Kursteilnehmer einen eigenen Entwurf bzw. ein eigenes Konzept für ein Möbelstück aus
Hochleistungs-Beton entwickelt.
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PROBEKÖRPER AUSSCHALEN
DOKUMENTATION
Nach dem Betonieren der Probekörper, beschäftigen
sich die Studierenden unter Anleitung der Seminarleiter mit der Nachbehandlung des Betons. Die hergestellten Probekörper müssen gewässert werden, um
ein Austrocknen zu verhindern. Nach einer Hydratationszeit von einer Woche können diese ausgeschalt
werden. Die Studierenden des Seminars verwenden
unterschiedliche Materialien für ihre Schalungen;
somit kann die Abhängigkeiten zwischen den verwendeten Schalungsmaterialen und den sich ergebenden Oberflächen des Betons untersucht werden.
Zum Einsatz kommen unter anderem strukturierte
Oberflächen wie dünne Drahtstrukturen oder Gardinenstoffe und Plexiglas, welches eine sehr glatte und
reflektierende Betonoberfläche generiert. In vielen
Fällen werden Materialien, die in der Baupraxis nicht
als Schalungsmaterial eingesetzt werden, von den
Studierenden auf die Sub-Schalungen aus Holz oder
Styrodur aufgebracht. Auf diese Weise werden spezielle ästhetische Eigenschaften und Strukturen auf der
Betonoberflächen implementiert.
Einige der vielfältigen Ergebnisse sind hier abgebildet.
Sie zeigen, wie vielseitig Beton durch die Verwendung
unterschiedlicher Schalhäute sein kann.
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KORREKTUREN
DOKUMENTATION
Aus den gewonnenen Erkenntnissen und Methoden
werden erste Möbeldesigns in Einzelarbeit entworfen.
Diese werden mithilfe der Unterstützung der Dozenten sukzessive zu realisierbaren Möbelentwürfen
weiterentwickelt und in einer Endpräsentation vorgestellt. Ziel dieser ersten Entwurfsphase ist es, dass alle
Seminarteilnehmer jeweils einen eigenen Entwurf
für ein Möbelstück aus Hochleistungs-Beton entwickeln. In den Zwischenpräsentationen(„Korrektur“)
diskutieren die Studierenden sowohl mit den Seminarleitern als auch untereinander, welche Eigenschaften und Aspekte die einzelnen Möbeldesigns besitzen
sollen. Die Betreuer beteiligen sich hierbei vor allem
mit Anregungen, konstruktiver Kritik und Verbesserungsvorschlägen. Weitere Teile dieser Diskussionen
sind die individuellen Formfindungsprozesse, die materialgerechte Weiterentwicklung und konstruktive
Umsetzung des Designs. Die Realisierbarkeit der Entwürfe spielt eine zentrale Rolle, da diese bei der Arbeit mit dem Werkstoff Beton vielen Besonderheiten
hinsichtlich der Herstellung und der Belastbarkeit des
Materials unterworfen ist.
Aufgrund von Gemeinsamkeiten in einigen Entwurfsthemen, bilden sich zu diesem Zeitpunkt bereits
kleine Gruppen, in denen konkrete Fragestellungen
zu einzelnen Themen gemeinsam gelöst werden.
140
141
RHINO WORKSHOP
DOKUMENTATION
Begleitend zum bereits laufenden Entwurfsprozess
werden die Seminarteilnehmer im Rahmen von
Workshops an spezifische Entwurfs- und Fertigungsprozesse herangeführt.
Nachdem der Umgang mit dem Baustoff bereits thematisiert wurde, geht es in diesem Workshop um
das Arbeiten mit der 3D-Software Rhinoceros®, kurz
„Rhino“. Es handelt sich dabei um ein ModellingProgramm, welches häufig von Designern und Architekten verwendet wird.
Dieses Programm findet unter anderem Anwendung
im Bereich des parametrischen Entwerfens und bildet
die Grundlage für das digitale, CNC (Computerized
Numerical Control) gesteuerte Fertigen.
Unter der Anleitung von Bastian Wibranek, einem
Gastdozenten und Absolventen der Städel Schule
in Frankfurt, arbeiten die Teilnehmer an Mustern
und Formen, welche zweidimensionalen Vorlagen
entstammen. Diese werden mit dem Programm zu
dreidimensionalen fliesenförmigen Körpern weiterentwickelt, woraus im Anschluss, mithilfe einer CNC
gesteuerten Fräse, Schalungen zur Herstellung von
realen Fliesen aus Beton erstellt werden.
Durch die einfache Geometrie der Fliese werden den
Studierenden so die Grundlagen des digitalen Produktionsprozesses (Digital Workflow) von der Planung bis zur Fertigung näher gebracht .
142
143
CNC-FRÄSEN
DOKUMENTATION
Die überzeugenden Resultate aus dem Rhinoworkshop werden als Betonfliesen in zwei weiteren Arbeitsschritten realisiert.
Unterstützung bekommen die Seminarteilnehmer
dabei vom Institut für Industriebau und konstruktives Entwerfen, welches die CNC-Fräse zur Verfügung stellt. Unter Anleitung von Jeldrik Mainka setzen sich einige freiwillige Seminarteilnehmer mit der
Programmierung der CNC-Fräse auseinander, sodass
diese von allen Teilnehmern selbstständig bedient
werden kann. Bei der Bearbeitung durch CNC-Fräsen wird eine 3-dimensionale, digital erzeugte Form
als Negativ aus einem Materialblock (hier: Polystyrol)
heraus gefräst. Die CNC-Technik ermöglicht eine genaue Umsetzung von digital erzeugten Modellen in
reale Formen.
Auf diesem Weg werden aus allen entworfenen Fliesen Negativformen produziert, welche dann als Schalung für den Beton dienen.
Die Anfertigung von Schalungen bekommt durch den
hier angewendeten Prozess eine neue Qualität.
Zu dem herkömmlichen Schalungsbau in Handarbeit
ist die Frästechnologie eine hervorragende Alternative, da sie die Möglichkeit der Fertigung komplexer
frei geformter Schalungsteile bietet.
144
145
ZWISCHENPRÄSENTATIONEN
DOKUMENTATION
Am Ende der Einzelentwurfsphase nehmen die jeweiligen Möbeldesigns konkrete Formen an.
In den großen Zwischenpräsentationen vor Professor
Dr. Harald Kloft, Alexa Lixfeld, Lukas Ledderose und
Jeldrik Mainka stellen die Studierenden ihre Designs
in Zeichnungen, Modellen und Details vor. Die „Profis“ geben dabei wertvolle Tipps zu konstruktiven und
gestalterischen Aspekten.
Der Schwerpunkt der sich daraus ergebenden Diskussionen liegt nun vermehrt auf der Umsetzbarkeit der
Ideen und Konzeption in Hochleistungsbeton.
Auch der nutzungsspezifische Rahmen in dem die
einzelnen Möbel stehen, bietet Platz für kritische Diskussionen. So müssen die Studierenden die Wahl treffen, in welchem Kontext das entworfene Möbelstück
zukünftig stehen soll. Hierbei sind die Eigenschaften
wie Form, Größe, Oberflächenbeschaffenheit und
Gewicht von zentraler Bedeutung, da diese zeigen, ob
sich das Möbelstück am besten in einen Wohnraum,
eine Hotellobby oder im Freien auf einen öffentlichen
Platz stellen lässt.
Die Realisierbarkeit der jeweiligen Möbeldesigns
hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. So
müssen bereits in diesem Entwurfsstadium Entscheidungen bezüglich der Art der Bewehrung, der Wahl
des Betons und der Fügetechnik getroffen werden.
Bei der weiteren Ausarbeitung wird nun zusehends
ersichtlich, was sich die Studierenden in den entwurfsbegleitenden Workshops an Know-How angeeignet haben. Das erlernte Wissen kommt in vielen
Entwürfen zur Anwendung und steigert die Qualität
der Ausarbeitungen deutlich.
146
147
BETONWORKSHOP_No.1
148
DOKUMENTATION
149
BETONWORKSHOP_No.1
DOKUMENTATION
Nach den theorielastigen Workshops dürfen die Studierenden beim ersten Betonworkshop erstmalig mit
den verschiedenen Betonen experimentieren.
Auf Basis der erlernten praktischen Grundlagen zur
Herstellung von computergenerierten Schalungen,
setzen sich die Kursteilnehmer in diesem Betonworkshop mit sämtlichen Belangen rund um das Betonieren der Schalungen für ihre erstellten 3D-Fliesen auseinander.
Zu diesem Zweck wurden die selbst entworfenen 3DFliesen der Teilnehmer als Negativformen gefräst und
stehen nun für erste Betonierversuche zur Verfügung.
In der Werkstatt des ITEs werden Tische und Materialien zum Experimentieren aufgebaut und die Studierenden in die unterschiedlichen Arbeitsschritte
eingewiesen. Unter der Anleitung der Seminarleiter
erproben die Kursteilnehmer zunächst die Anwendung unterschiedlicher Trennmittel, wie Schalöl und
Silikonspray. Neben den herkömmlichen Trennmitteln kommen auch andere Stoffe wie Lebensmittelfett
oder Vaseline zum Einsatz und wecken den Erfindergeist der Studierenden.
Voraussetzung für das Betonieren ist eine gut vorbereitete, saubere Schalung mit Trennmittelschicht.
Da die Wahl des Trennmittels einen direkten Effekt
auf die Oberflächenbeschaffenheit hat, soll die Trennwirkung erforscht werden.
Anschließend widmen sich die Betreuer und die Studierenden dem Mischen des Betons. Das Prinzip des
„Learning by Doing“ ist bei diesem Arbeitsschritt ein
besonders wichtiger Bestandteil. Beim Mischen von
Beton gibt es viele Dinge zu beachten, das gilt umso
mehr bei der Arbeit mit Hochleistungsbetonen. Um
den Studierenden die Feinheiten dieser Disziplin näher zu bringen, werden die ersten Mischungsversuche
unter Betreuung in kleinen Gruppen vorgenommen.
Zu Beginn werden die Bestandteile und Zusatzstoffe
des zu mischenden Betons so genau wie möglich abgewogen. Eine geringe Fehlerquote ist hier essentiell,
da schon geringe Abweichungen vom vorgesehenen
Mischungsverhältnis die Eigenschaften des Betons
stark verändern. Der bei diesem Workshop verwendete selbstverdichtende Hochleistungsbeton „Flowstone“ der Firma Dyckerhoff erfordert neben den herkömmlichen Bestandteilen wie Sand die Zugabe von
Zusatzstoffen wie Fließmittel, Entlüfter und Schwind150
reduzierer. Da es sich bei den zu betonierenden Schalungen um Formen mit geringem Querschnitt handelt, wird bei diesem Workshop auf die Zugabe von
Sand als Zuschlag verzichtet.
Nachdem sämtliche Inhaltsstoffe abgewogen und vorbereitet sind, werden zunächst die trockenen Bestandteile des Flowstone Betons (Zement, Feinstzuschläge
und gegebenenfalls Pigmente) in ein Betonmischgerät
gefüllt und etwa drei Minuten miteinander gemischt.
Danach werden der Entlüfter, der Schwindreduzierer und etwa 90% des benötigten Wassers hinzugegeben und die Masse weitere fünf bis zehn Minuten
durchmischt. Das Fließmittel wird währenddessen
mit dem restlichen Wasser vermengt und ebenfalls
hinzugegeben. Die zu Beginn noch bröselige Masse
wird während des Mischvorgangs klumpig und nach
einer Mischzeit von etwa zehn Minuten leicht nass
glänzend und in ihrer Konsistenz honigartig. Das ist
ein Zeichen für die homogene Vermischung, welche
ausschlaggebend für eine gute Verarbeitbarkeit des
Betons, ist. Schaltet man den Betonmischer ab, wird
dieser Zustand durch das Zerfließen der Masse deutlich.
Die auf diese Weise hergestellten Mischungen werden
direkt in die vorbereiteten Schalungen gefüllt und
dann mit einer Folie bedeckt, die dem Austrocknen
des Betons entgegen wirken soll.
Ein weiterer Teil des Betonworkshops ist ein Belastungstest von Probestücken aus Beton mit Textilbewehrung. Hierzu stellt das ITE eigens gefertigte Probestücke in Form von 2 cm starken, länglichen Platten
zur Verfügung. Die Belastungstests sind relativ zu betrachten und dienen vor allem dazu, den Studierenden ein Gefühl für die Belastbarkeit des Materials zu
geben. Für die Tests werden die Platten an zwei Seiten
aufgelagert und zuerst mit einer, danach mit zwei Personen so lange dynamisch belastet, bis das Material
versagt und bricht. Der Test zeigt die enorme Belastbarkeit des Betons mit Textilbewehrung auch bei sehr
dünnen Querschnitten.
Im weiteren Verlauf nutzen die Studierenden den
Workshop für kreative Tests mit Beton. Hierbei wird
viel mit mitgebrachten Gegenständen, Schalungen
und diversen Betonmischungen experimentiert. Die
gesammelten Erfahrungen zum Umgang mit den speziellen Betonen werden von den Studierenden auf ihren Designprozess übertragen.
151
GRUPPENKORREKTUREN
DOKUMENTATION
Nach der ersten arbeitsintensiven Phase sind die
Einzelentwürfe nach einer Präsentation abgeschlossen. Die Seminarteilnehmer teilen sich jetzt in Gruppen auf. Entscheidend bei der Zusammensetzung der
Gruppen sind die Inhalte der vorherigen Einzelentwürfe, um Erkenntnisse über spezielle Entwurfsinhalte zu bündeln und daraus jeweils ein neues, noch
besseres Design zu entwickeln. Ein weiterer Aspekt
der Gruppenphase ist der des interdisziplinären
Arbeitens zwischen Architektur- und BauingenieurStudierenden. Die Entwurfsarbeit der Gruppen wird
in dieser Phase, wie zuvor in der Einzelentwurfsphase
152
über Korrekturtermine von den Seminarleitern betreut. Mehr noch als zuvor geht es darum, aus den
Entwürfen zugleich das Außergewöhnliche und das
Besondere herauszuarbeiten sowie gleichzeitig innovative Lösungen für die Umsetzung aufzuzeigen.
Auch hier werden die Inhalte über Zeichnungen und
Modelle ausgetauscht und zwischen Gruppen und
Betreuern diskutiert. Die Gruppen entwickeln dabei
unterschiedliche Herangehensweisen, woraus wiederum sehr (vielfältige) unterschiedliche Möbeldesigns
entstehen.
153
DRESDEN Exkursion am 29.06.2012
DOKUMENTATION
Ausführliche Informationen zur Dresden Exkursion siehe:
„Veröffentlichungen“ Seite 152ff
154
155
BETONWORKSHOP_No.2
DOKUMENTATION
Im zweiten praktischen Betonworkshop geht es darum, die Erkenntnisse aus dem ersten Betonworkshop auf das Möbeldesign der einzelnen Gruppen zu
übertragen. Konstruktive Problemstellungen werden
durch die Herstellung von 1:1 Detailmodellen aus Beton gelöst.
Dabei werden diverse Materialien für Schalungen in
Kombination mit unterschiedlichen Trennmitteln
ausprobiert. Die Handhabung und die Verarbeitbarkeit der unterschiedlich zusammengesetzten Hochleistungsbetone werden überprüft. Hierbei steht
zudem die Stabilität der zur Verfügung gestellten Textilbewehrungen (Glas- und Carbonfasern) im Vordergrund. Aufgrund der großen Unterschiede in den
Entwürfen wird bei diesen Tests die Vielseitigkeit des
Baustoffs in all seinen Facetten unter Beweis gestellt
und seine Leistungsgrenzen ausgelotet.
156
157
GRUPPENARBEITEN
DOKUMENTATION
Während des Seminars testen und optimieren die
Studierenden allein und in Gruppen ihre Entwürfe.
Dies geschah insbesondere hinsichtlich der spezifischen Eigenschaften wie Tragverhalten, Ergonomie
und Fügbarkeit. Einige der sich ergebenden Fragen
können dabei nur im Originalmaßstab (1:1) geklärt
werden. Das klare Ziel der Gruppen ist eine abschließende Umsetzung ihres Designs, was in der letzten
Phase des Projekts dazu führt, dass Möglichkeiten
für die Realisierung geprüft werden. Hierfür werden
Sponsoren für Materialien angesprochen und technische Lösungen gefunden. Da die tatsächliche Umsetzung der Entwürfe in vielen Fällen sehr kostenund zeitintensiv ist, ist sie nicht Teil des offiziellen
Seminars. Den Teilnehmern ist die weitere Arbeit
über das Seminar hinaus freigestellt und richtet sich
somit nach den individuellen Gegebenheiten.
Am Ende zeigt sich, dass sich die Arbeit gelohnt hat:
Es sind innovative Möbeldesigns entstanden, die ungeahnte Qualitäten des Baustoffs Beton aufzeigen. So
bleiben am offiziellen Ende des Projekts vorerst Bilder
und Ideen von neuartigen Möbelstücken aus einem
vielseitigen Baustoff.
158
159
Veröffentlichungen
Exkursion Dresden
Exkursion nach Dresden am 29.06.2012 vom Seminars „Design und Bau eines Möbels aus
Hochleistungs-Beton“ des ITE – Institut für Tragwerksentwurf der TU Braunschweig
V eröffent lichungen
Lernen von den Textilbeton-Profis
Braunschweiger Studierende zu Gast an der TU Dresden
Das Exkursionsteam vor dem Institut für Massivbau der TU Dresden
‚‚
160
‚‚
Ich versuche es immer wieder, er
ist erst immer weich und warm,
dann wird er spröde und am
Ende ist er grau und kalt...
Angelehnt an die aktuelle Forschungsarbeit im DFG Schwerpunktprogramm 1542
„Leicht B auen mit Beton“ des Instituts für Tragwerksentwurf in Kooperation mit dem
iBMB der TU Braunschweig, entstand zusammen mit der Designerin Alexa Lixfeld
aus Hamburg das Seminar „Design und Bau eines Möbels aus Hochleistungs
Beton“ . Ziel der interdisziplinären Lehrveranstaltung war von Anfang an,
Studierende der Architektur und des Bauingenieurwesens zusammenzubringen und
gemeinsam Möbel aus Hochleistungs-Beton zu entwerfen und zu bauen, um die
vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten dieses modernen Baustoffes begreifbar zu
machen. Der Bau eines Möbelstücks aus Hochleistungs-Betonen erfordert natürlich
ein hohes Maß an Vorkenntnissen, über welche Studierende, die aus Beton
normalerweise Gebäude entwerfen, nicht unbedingt verfügen. Zwar wurden im
Seminar bereits einige Hochleistungs-Betone und Ihre Anwendungsmöglichkeiten
vorgestellt, aber jedes Möbeldesign ist verschieden und benötigt nicht nur eine
unterschiedliche
Art
der
Bewehrung,
sondern
auch
eine
andere
Betonzusammensetzung einschließlich entsprechender Herstellungsverfahren.
Um unseren Horizont zu erweitern und den spannenden Werkstoff Textilbeton
besser kennenzulernen, scheuten die engagierten Mitarbeiter des Instituts für
Tragwerksentwurf wieder einmal keine Mühe und organisierten die Exkursion am
29.06.2012 nach Dresden. Die TU Dresden ist bei der Herstellung von
Textilbewehrung und textilbewehrtem Beton absoluter Vorreiter. Wenn einige von
161
Veröffentlichungen
Exkursion Dresden
uns Studierenden bis dato die Vorstellung hatten, dass Möbelstücke eine Dicke von
mindestens 2 Zentimeter haben müssten, wurden wir vor Ort eines Besseren belehrt.
Was uns ein wenig die Illusion raubte, war die Tatsache, dass wir nicht die Ersten
sind, die vorhaben ein Möbelstück aus Beton zu bauen.
Lamminierverfahren in den Versuchshallen der TU Dresden
Beton - Bank und Uboot in der TU Dresden
Die gezeigten Dimensionen sind schwindend gering und trieben uns ein Leuchten in
die Augen. Vor Ort an der TU Dresden eröffneten uns die Mitarbeiter des Institutes
für Massivbau (Dr. Silke Scheerer, Katrin Schwiteilo, Enrico Lorenz und Michael
Frenzel) neue Möglichkeiten bezüglich des Umgangs mit Beton. Das erste Wow –
Erlebnis bekamen wir bei der Besichtigung der Versuchshallen. Gezeigt wurde uns
wie man Beton laminiert und dieser Vorgang unterschied sich deutlich von unseren
Erfahrungen des Betonlaminierens und natürlich absolut von dem Beton
Gießvorgang, den wir bisher an der Uni selbst erprobt hatten. Laminieren bedeutet,
dass der Beton im ersten Schritt auf eine Stahlplatte „aufgespachtelt“ wird und
anschließend folgt das Einlegen einer Textilbewehrung aus Glas- oder Karbonfasern.
Im weiteren Fertigungsprozess wird eine weitere 3 mm starke Betonschicht
aufgetragen bzw. gespachtelt. Abhängig von der zu erwartenden Belastung, der die
Betonplatte
später
ausgesetzt
wird,
variiert
die
Bauteildicke,
die
Bewehrungsvarianten und die Anzahl der Bewehrungslagen. Die Betonfachleute der
TU Dresden forschen akribisch auf dem Gebiet der Textilbewehrung und in welchem
Kontext textile Bewehrung zum Einsatz kommen kann. Das Hauptanwendungsgebiet
für diese Art der Bewehrung findet man im Sanierungsprozess wieder, indem auf ein
bestehendes Betonteil eine neue Schicht Textilbeton aufgebracht wird. Die
notwendigen Versuche werden in den Hallen der TU Dresden durchgeführt. Mit
einem lauten Knall endete einer der Tests während unserer Anwesenheit, als ein mit
etwa 6,5 Tonnen (65 kN) belasteter Träger in zwei Teile brach.
Die Mitarbeiter der TU Dresden haben bereits einen reichen Schatz an Erfahrungen.
Überrascht wurden wir mit einem Beton U-Boot und etlichen Sitzgelegenheiten.
Nachdem wir einen so aussichtsreichen Einblick in die Technologie erhalten haben,
bekamen wir die Chance unsere eigenen Designs mit den Dresdener Profis des
Institutes für Massivbau zu besprechen, um uns noch einmal eine außenstehende
Meinung einzuholen. Es ging um die Vor- und Nachteile als auch die Herstellung und
Anfertigung der Möbel. Wir bekamen dort viele wertvolle Tipps und Anregungen, die
uns in Design und Ausführung unserer Möbel sicher ein ganzes Stück weiter
gebracht haben.
Durchsprache einiger Beton-Möbeldesigns
Wie wir bereits erwähnt haben, ist die TU Dresden Vorreiter auf dem Gebiet des
Laminierens, der Produktion und Herstellung von Textilbeton. Um die Produktion
voranzutreiben, wurde eigens dafür eine Webmaschine entwickelt, inspiriert durch
die traditionelle Webmaschine. Die Maschine vernäht Glas- und Karbonfasern zu
einem stabilen, festen Gewirke und lagert es auf Rollen. Da es bisher kaum
vergleichbare Maschinen auf dem Markt gibt, produziert das Forschungsteam der
Uni zweimal im Jahr eine größere Menge für den freien Markt. Das aktuelle Projekt
der Uni ist die Erforschung und die anschließende Patentierung von Abstandshaltern
für Textilbewehrung um die Textilbewehrung beim Laminieren und beim Gießen von
Beton an Ort und Stelle zu halten.
Bruchtest eines textilverstärkten Betonträger in den Versuchshallen der TU Dresden
162
163
Exkursion Dresden
‚‚
‚‚
Veröffentlichungen
Der Beton, den ich kennen gelernt habe, kann eine ganze
Menge. Mehr als ich gedacht
habe. Das fasziniert mich!
Nicht nur die Möbel von Paulsberg lässig, sondern auch ihre Erbauer
Ihr Ruf eilt ihnen voraus, das junge engagierte Dresdner Designbüro „Paulsberg“
arbeitete von Anfang an eng mit der TU Dresden zusammen und bekam die nötige
Unterstützung. So war es den Machern von Paulsberg möglich, ihre Vision, ein ganz
filigranes und hauchdünnes Betonmöbel, zu realisieren. Der engagierte Einsatz, die
Kreativität und der Tüftlergeist der 3 Köpfe von Paulsberg, zusammen mit dem
Fachwissen der Betonspezialisten der TU Dresden, ermöglicht die Herstellung des
Clubsessels Spurt, des Couchtisches Fruits oder dem Schreibtisch Flunder. Durch
die freundliche Einladung von Mark Offermann, einem der Gründer von Paulsberg,
war es uns möglich, diese faszinierenden Betonmöbel einmal persönlich
anzuschauen und Fragen zu Details der Herstellung beantwortet zu bekommen.
Begleitend zum Seminar „Design und Bau
eines Möbels aus Hochleistungs-Beton“
wurden über das Cascade Magazin Artikel
zum Betonseminar veröffentlicht. Cascade ist das Magazin der erfreulichen Dinge. Weitere Informationen zu den Veröffentlichungen finden Sie unter dem Link:
http://www.cascademagazin.de/magazin.
Unterstützt wird das ganze Projekt von
dem Herausgeber des Magazins dem: InformationsZentrum Beton GmbH
Dresdener Elbufer mit Blick auf die Altstadt
Nachdem wir einen so aufregenden Tag hatten, zog es uns alle zusammen noch in
die Innenstadt von Dresden. Mit einem großen Eis und schönstem Sonnenschein
machten sich einige von uns auf, um Dresden in der kurzen noch verbleibenden Zeit
zu erkunden. Es ging im Eilschritt vorbei an der Semperoper, zum Dresdner Zwinger,
bis hin zur Frauenkirche. Gegen 18.00 Uhr machten wir uns alle zusammen auf den
Rückweg nach Braunschweig. Um 22.00Uhr ging ein aufregender, spannender und
informativer Tag in Dresden zu Ende und am folgenden Wochenende wurden die
neuen Erkenntnisse bereits in die Möbelentwürfe eingearbeitet.
http://www.cascademagazin.de/magazin
Wir Studierende danken allen die diese Exkursion ermöglicht haben.
164
165
Prof. Dr.-Ing. Harald Kloft
Seminarleitung
Prof. Dr.-Ing. Harald Kloft
Bauingenieur
1990
1991-1993
1993-1998
1998
1998-2001
2000-2008
2002
2002 - 2011
2007-2009
seit 2011
Diplom Bauingenieurwesen,
TU Darmstadt
Strabag Bau AG, Köln
Wissenschaftlicher Mitarbeiter,
TU Darmstadt
Promotion TU Darmstadt
Bollinger + Grohmann, Frankfurt
Gastprofessur Structural Design,
Städelschule Frankfurt
Gründung osd - office for structural design
Professur für Tragwerksentwurf und
Konstruktionen, TU Kaiserslautern
Professur für Tragwerksentwurf,
TU Graz
Professur für Tragwerksentwurf,
TU Braunschweig
Welche Erfahrungen konnten Sie mit dem Baustoff
Beton sammeln?
In der ganzen Bandbreite: Schon als Jugendlicher
habe ich am Beton gearbeitet und Beton selbst angemischt. Später habe ich den Werkstoff dann, in
meinen verschiedenen Tätigkeiten als Bauleiter, rechnender und entwerfender Ingenieur kennengelernt.
Warum arbeiten Sie, als Bauingenieur, eigentlich im
Fachbereich Architektur?
Als Bauingenieur ist mein Anliegen, zur Umsetzung guter Architektur beizutragen. Dazu gehört,
das Tragwerk als integralen Bestandteil des Entwurfs
zu betrachten, weshalb die Professoren für Tragwerksentwurf bei den Architekten angesiedelt sind.
Was war der schlimmste Faux-pas den Sie mit Beton
erlebt haben?
Durch einen Programmierfehler wurden bei der
Fertigdecke eines unserer Projekte nur die Hälfte
der erforderlichen Bewährungsstäbe eingelegt. Zum
Glück wurde das vor dem Entfernen der Spriese
entdeckt und die Decke konnte nachträglich durch
Aufkleben von CFK- Lamellen verstärkt werden.
Was stört Sie an Beton?
Dass man ihm seine Leistungsfähigkeit von Außen
meist nicht ansieht, weil die konstruktive Intelligenz
sich im Inneren im Zusammenspiel mit der Bewehrung abspielt.
Wo stört Sie Beton?
Bei Pflastersteinen, Blumenkübeln und Fertiggaragen.
Was erhoffen Sie sich von der Verwendung von Beton für ein Möbelstück?
Die Kommunikation der Leistungsfähigkeit des
Materials über ansprechende Formen, Qualität
der Oberflächen und filigrane Konstruktionen.
Wäre es nicht in einigen Fällen einfacher, leichter
und sinnvoller andere Materialien wie beispielsweise Holz zu verwenden?
Nein, dann wäre es kein guter Entwurf. Materialgerechtes Entwerfen heißt Form, Material und Konstruktion in Einklang zu bringen.
Was mögen Sie am meisten an Beton?
Wärme und Geruch nach dem Ausschalen und natürlich seine Formbarkeit.
166
167
Dipl.-Des. Alexa Lixfeld
Seminarleitung
Dipl.-Des. Alexa Lixfeld
Designerin
1984-1990
1990-2001
2003
2004
2005
2001 - 2006
2006
2008
2012
168
Senior High School Käthe-Kollwitz-Gymnasium,
Hannover
International modelling career
University of applied Arts,
Pforzheim
Rosefish/TBWA Hamburg,
Design Strategy Internship
Design Academy Eindhoven,
The Netherlands
Köln International School of Design,
Diploma
owner at AlexaLixfeld Design
(since 2008: AlexaLixfeld Design GmbH)
Associate Professor at University of Fine Arts,
Hamburg
Associate Professor at Technical University,
Braunschweig
Wie kam es zu der Zusammenarbeit zwischen Dir
und dem Institut für Tragwerksentwurf von Prof.
Kloft bzw. den Studenten der TU Braunschweig?
Meine Arbeit als Designerin ist seit 2006 durch
die Auseinandersetzung mit Beton geprägt. Persönlich finde ich es wahnsinnig spannend interdisziplinär am Institut für Tragwerksentwurf mit
Studierenden der Architektur und des Bauingenieurwesen zu arbeiten. Ich bin überzeugt davon, dass
wir am Ende des Seminars sehr schöne kleine Tragwerke z.B. Tische und Stühle ausstellen können.
Du erhälst bei der Arbeit mit den Studenten teilweise Einblicke in das Studentenleben an einer Technischen Universität. Du hast selber unter anderem
an der Design Academy Eindhoven studiert. Sind
dir schon grundsätzliche Unterschiede zwischen
dem Leben und Arbeiten der TU – Studenten und
dir selbst als Studentin aufgefallen?
Mein Studium war zur Zeit der Diplomstudiengänge. Die meisten Unterschiede sehe ich in der
Änderung die durch die Bachelor– und Masterstrukturen entstanden sind. Ich denke, dass das
System heute wesentlich verschulter ist und dementsprechend nicht nur Vorteile mit sich bringt.
Wer geht liebevoller mit Projekten und Kommilitonen um?
Was ich jetzt schon sagen kann: Beton ist meiner Meinung nach sehr liebebedürftig, besonders in der Herstellung möchte er genau gewogen
werden und in der Verarbeitung möchte er volle
Aufmerksamkeit bekommen. Warten wir für alles andere das Ende des Seminars ab, ob aus einer
Verliebtheit Liebe wird, oder gar aus Liebe Hass...
Was macht für dich persönlich den Reiz eines Möbelstückes aus Beton aus?
Ein Möbelstück aus Beton kann unterschiedliche Reize haben. Das Spiel mit der Wahrnehmung. So zum Beispiel ad absurdum führen von
konditionierter Wahrnehmung, was vor allem
durch neue Betonrezepturen ermöglicht wird, welche sehr dünn und mit glatten bis glänzenden
Oberflächen ganz neue Möglichkeiten bieten.
Ist es nicht in einigen Fällen einfacher, leichter und
sinnvoller andere Materialien wie beispielsweise
Holz zu verwenden?
Sicherlich ist es kontextabhängig, welches Material und welcher Entwurf jeweils einfacher, leichter und sinnvoller sind. Wir begeben uns im
Seminar auf die Suche nach Kontexten und Lösungen in denen Beton seine herausragenden Eigenschaften voll zur Wirkung bringen kann.
Wenn du eine Betonstatue entwerfen und platzieren
dürftest, was würde das sein und wo würde sie stehen?
Meine Arbeit ist sehr durch den jeweiligen Kontext
geprägt und generell sehr prozesshaft. Daher kann
ich auf die Frage keine konkrete Antwort geben.
169
Dipl.-Ing. Jeldrik Mainka
Seminarleitung
Dipl.-Ing. Jeldrik Mainka
Bauingenieur
2000 - 2007
2003 – 2007
2006 - 2007
2007
2008 - 2011
seit 2011
Hochschulstudium Bauingenieurwesen
Technische Universität Berlin FG Wasserbau,
Tutor mit Lehraufgaben für Strömungsmechanik
Diplomarbeit und Mitarbeiter
BAM Bundesanstalt für Materialprüfung,
TU Berlin
Leitung des Studienprojektes:
United Buddy Bear Berlin / TU Berlin
BIC Ingenieur – Consulting GmbH:
Planung und Bau des „Zoofenster Berlin“
Wissenschaftlicher Mitarbeiter,
Institut für Tragwerksentwurf der TU Braunschweig
bei Professor Dr. Ing. H. Kloft
Lehraufgaben und Forschungstätigkeit im
DFG-Schwerpunktprogramm 1542
Leicht bauen mit Beton
Welche Erfahrungen konntest Du mit dem Baustoff
Beton sammeln?
Mit Beton konnte ich bisher viele unterschiedliche Erfahrungen sammeln. Es reicht von meinem
Vertiefungsfach Betontechnologie als Student
bei Prof. Dr. Hillemeier in Berlin bis hin zu meiner Arbeit am Zoofenster Berlin, bei dem ich die
Ausschreibung für 46.500 Kubikmeter Beton umfassenden Rohbauarbeiten erstellt habe. Die interessanteste war wohl die Erstellung des Ersten Berliner „Buddy Bear“ aus Beton. Google es doch mal...
Warum arbeitest Du, als Bauingenieur, eigentlich im
Fachbereich Architektur?
Wenn man genau hinschaut, sind sich die beiden
Fächer doch im Grunde ähnlich. Ein gutes Bauwerk
kann doch nur entstehen, wenn man über seinen Tellerrand schaut.
Was war der schlimmste Faux-pas den Du mit Beton
erlebt hast?
Schlecht verdichteter Beton sieht aus wie Cellulitis, besonders wenn man damit „Buddy Bärenbeine“ herstellt. Ganz schön viel Arbeit so einen Fehler wieder per Hand heraus zu stemmen.
Was stört dich an Beton?
Dass er äußerst zickig sein kann. Zu flüssig, zu fest,
usw.
Wo stört dich Beton?
Überall da, wo ausschließlich nur Beton ist.
Was erhoffst Du dir von der Verwendung von Beton
für ein Möbelstück?
Dass die Möbel den Beton einmal von einer anderen Seite zeigen, als man Sie sonst wahr nimmt.
Wäre es nicht in einigen Fällen einfacher, leichter
und sinnvoller andere Materialien wie beispielsweise Holz zu verwenden?
Sicher aber dann ist das Design des Möbels nicht das
Richtige für die Verwendung von Beton. Ihr würdet
doch auch nicht ein Baumhaus aus Beton bauen oder
einen Wolkenkratzer mit 100 Etagen aus Holz, oder?
Was magst Du am meisten an Beton?
Seine Zustände. Erst ist er weich und gehorcht
der Hand des Bearbeiters. Anschließend wird er
fest und verharrt in seiner Form für die Ewigkeit.
170
171
Dipl.-Ing. Lukas Ledderose, M. A.
Seminarleitung
Dipl.-Ing. Lukas Ledderose, M. A.
Architekt
1998
2006
2007
2008 - 2010
2010
since 2011
High school Diploma in Heidelberg, Germany
final degree diploma of architecture,
University Fridericana (TU) in Karlsruhe, Germany
Working on different projects at Studio Zhu Pei,
Beijing, China
employed at Architect Kluth in Neuss, Germany
Successful completion of the accredited post-graduate
study in Advanced Architectural Design (AAD) and Master of Arts Arts (M.A.) at the Städelschule, Architecture
Class, Staatliche Hochschule für Bildende Künste, Frankfurt /Main
employed at Institute for Structural Design, TU Braunschweig
Welche Erfahrungen konntest Du mit dem Baustoff
Beton sammeln?
Meine erste Erfahrung reichen vom Anmischen
auf dem Bau bis zu Untersuchungen an modernem
Hochleistungsbeton.
Was stört dich an Beton?
Seine im Gegensatz zu Stahl oder Holz begrenzte
Wiederverwendbarkeit, sowie der für die Herstellung
recht hohe Bedarf an Primärenergie. Da gibt es noch
einigen Forschungsbedarf.
Warum arbeitest Du, als Architekt gerne mit Bauingenieuren (Prof. Kloft & Jeldrik) zusammen?
Weil ich hier noch viel lernen kann, beispielsweise ein
Gebäude rein nach seiner strukturellen Effizienz zu
beurteilen, aber eben auch andere Objekte, wie Möbel, nach Aspekten der Statik zu entwickeln.
Wo stört dich Beton?
Als Platten auf der Autobahn, da man beim Fahren
jede Stoßfuge spürt.
Was war der schlimmste Faux-pas den Du mit Beton
erlebt hast?
Als Kind habe ich damit einen Bach in unserer Nachbarschaft zubetonieren wollen und auch fast geschafft.
Was magst Du am meisten an Beton?
Sein grandioses Abformverhalten, besonders das von
UHPC.
172
Was erhoffst Du dir von der Verwendung von Beton
für ein Möbelstück?
Inspiration für das Bauen von Gebäuden.
Wäre es nicht in einigen Fällen einfacher, leichter
und sinnvoller andere Materialien wie beispielsweise Holz zu verwenden?
Um einen Werkstoff besser kennen zu lernen ist es sicher nötig, seine Grenzen in Bezug auf materielle Eigenschaften und mögliche Einsatzgebiete auszuloten.
173
TEILNEHMER
TEILNEHMER
Teilnehmer
Lena Asselmeyer
l.asselmeyer@tu-bs.de
Philipp Dreyer
philipp-dreyer@gmx.de
Frankziska Frisch
Fra-Fri@web.de
174
Alexander Bouchner
alexander@bouchner.com
Rafael Espinoza
Baptiste Boyard
baptiste.boyard@gmail.com
Katja Frank
rafaandresespinoza@hotmail.com
kapustel@web.de
Florian Henkel
Benedikt Heesen
florian.henkel@tu-braunschweig.de
mail@bene-h.de
Jannes Jacobs
jannesjacobs@gmx.de
Ulrike Knauer
u.knauer@tu-bs.de
Isabella Lorenz
isabella.lorenz@tu-bs.de
Christian Jensen
Katharina Keese
criss.jensen@gmail.com
katharinakeese@gmail.com
Jessica Kroll
Tobias Leunig
jessica-kroll@gmx.de
Philipp Lüpke
p.luepke@tu-bs.de
t.leunig@web.de
Rane Makdasi
r.makdasi@tu-bs.de
175
TEILNEHMER
Janek Meyer
TEILNEHMER
Kristof Mützel
janekmeyer@gmx.de
k.muetzel@tu-braunschweig.de
Marco Rodriguez Bautista
Ana Rodriguez Ruiz
marcoseb.rodriguez@googlemail.com
Sina Schliestedt
sinagoestohollywood@yahoo.de
176
anarr88@hotmail.com
Anne Schneider
AnnKathSchn@web.de
Henrik Plumeyer
h.plumeyer@gmx.de
Ira Schellmann
ira.schellmann@googlemail.com
Jean-Marin Senff
JeanMarin.Senff@googlemail.com
Robert Uhl
uhlrobert@gmx.de
Alexander Sommer
a.sommer@tu-bs.de
Jonas Starke
jonas@starke-teichhuette.de
Selcuk Uludag
s.uludag@tu-bs.de
Christopher Schulz
schulzchristopher@gmx.net
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SPONSOREN
SPONSOREN
Sponsoren
Wir danken unseren Sponsoren
für die Unterstützung mit Material und KnowHow, ohne welches die Realisierung der im Seminar entworfenen Möbel nicht
möglich gewesen wäre.
Grace Construction Products
Doka GmbH
www.doka.com
Dyckerhoff AG
www.dyckerhoff-weiss.de
V. Fraas Solutions in Textile
GmbH
www.solutions-in-textile.com
Schlingmeier Quarzsand
GmbH & Co. KG
www.schlingmeierquarzsand.de
TU Braunschweig
Modellbauwerkstatt
www.de.graceconstruction.com
www.arch.tu-braunschweig.de/blog/modellbauwerkstatt
SGL CARBON SE
TU Dresden
Institut für Massivbau
Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz TU BS
TU Braunschweig
Institut für Tragwerksentwurf
www.sglgroup.com
www.tu-dresden.de
IGB TUBS
Sika Services AG
www.sika.com
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PAGEL Spezial-Beton
GmbH & Co. KG
www.pagel.de
LANXESS Deutschland
GmbH
www.lanxess.com
Institut für Grundbau und
Bodenmechanik
www.igb.tu-bs.de
www.mpa.tu-bs.de
www.ite.tu-bs.de
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REDAKTION
R edaktion
IMPRESSUM
Henrik Plumeyer
Katharina Keese
Ulrike Knauer
Janek Franz Ferdinand Meyer
Ein Teil des Seminars war die begleitende Arbeit des
Redaktionsteams. Ihre Aufgabe war es, das gesamte
Seminar zu dokumentieren und den Verlauf des
Seminars zu redaktionell zu begleiten. Die Arbeit
bestand darin, die Einzelentwürfe und Gruppenentwürfe zu fotografieren und während der einzelnen
Termine vor Ort zu sein und die neusten Fortschritte zu dokumentieren. Ein wichtiger Bestandteil der
Arbeit, war die Zusammenarbeit mit der PR Agentur Stijlroyal, die das Cascade Magazin heraus geben. Vermittelt wurde dieser Kontakt durch die
Designerin Alexa Lixfeld. Diese Dokumentation ist
die Abschlussarbeit dieses Seminars und zeigt wie
erfolgreich es verlaufen ist, und welche nennenswerten Ergebnisse dabei Zustande bekommen sind.
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Herausgeber
Institut für Tragwerksentwurf
Technische Universität Braunschweig
Pockelsstraße 4, 38106 Braunschweig
www.ite.tu-bs.de
Philipp Dreyer
Konzept und Gestaltung
Katharina Keese, Ulrike Knauer, Janek Franz Ferdinand Meyer, Henrik Plumeyer, Christian Jensen
Fotografie
Katharina Keese, Ulrike Knauer, Janek Franz Ferdinand Meyer, Henrik Plumeyer, Philipp Dreyer
Christian Jensen
Bildrechte
© ITE TU Braunschweig
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