Vollständige Aktuelle Ausgabe Nr. 2/2014
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Vollständige Aktuelle Ausgabe Nr. 2/2014
Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. Das Rent-a-Student – Projekt Geophysik-Studierende präsentieren ihr Studienfach in Schulen Seite 16 Wissenschaftliche Beiträge Sind Erdbeben bei Alexander von Humboldt nur Sicherheitsventile von Vulkanen? – Teil 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Erdbebensicheres Bauen im Spanischen Weltreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Das Rent-a-Student-Projekt – Geophysik-Studierende präsentieren ihr Studienfach in Schulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Nachrichten aus der Gesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 Aus dem Archiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Verschiedenes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Mitteilungen Herausgeber: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. ISSN o934 – 6554 2/2o14 Impressum Herausgeber: Redaktion: Deutsche Geophysikalische Gesellschaft E-Mail roteblaetter@dgg-online.de Layout: Druck: Dirk Biermann Grafik Design, Potsdam, biermann@potsdam.de Druckservice Uwe Grube, Hirzenhain-Glashütten, http://druckservice-grube.de Beiträge für die DGG-Mitteilungen sind aus allen Bereichen der Geophysik und der angrenzenden Fachgebiete erwünscht. Im Vordergrund stehen aktuelle Berichterstattung über wissenschaftliche Projekte und Tagungen sowie Beiträge mit einem stärkeren Übersichtscharakter. Berichte und Informationen aus den Institutionen und aus der Gesellschaft mit ihren Arbeitskreisen kommen regelmäßig hinzu, ebenso Buchbesprechungen und Diskussionsbeiträge. Wissenschaftliche Beiträge werden einer Begutachtung seitens der Redaktion, der Vorstands- und Beiratsmitglieder oder der Arbeitskreissprecher unterzogen. Für den Inhalt der Beiträge sind die Autoren verantwortlich. Bitte beachten Sie, dass die namentlich gekennzeichneten Beiträge persönliche Meinungen bzw. Ansichten enthalten können, die nicht mit der Meinung oder Ansicht des Herausgebers und der Redaktion übereinstimmen müssen. Die Autoren erklären gegenüber der Redaktion, dass sie über die Vervielfältigungsrechte aller Fotos und Abbildungen innerhalb ihrer Beiträge verfügen. Die DGG-Mitteilungen sind als Zeitschrift zitierfähig. Bitte senden Sie Ihre Texte möglichst als Word-Datei oder als ASCII-File entweder per E-Mail oder auf CD-Rom an die Redaktion. Zeichnungen und Bilder liefern Sie bitte separat in druckfertigem Format, Vektorgrafiken als PDF-Dateien (mit eingebetteten Schriften), Fotos als Tiff-, JPEGoder PDF-Dateien. Vorstand der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft e.V. Präsidium (Adresse der Geschäftsstelle siehe Geschäftsführer) Beisitzer Prof. Dr. Michael Korn (Präsident) Universität Leipzig Institut für Geophysik und Geologie Talstraße 35, o41o3 Leipzig E-Mail: mikorn@rz.uni-leipzig.de Prof. Dr. Thomas Bohlen Karlsruher Institut für Technologie Geophysikalisches Institut Hertzstraße 16, 76187 Karlsruhe E-Mail: thomas.bohlen@kit.edu Prof. Dr. Eiko Räkers (Vizepräsident) DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 453o7 Essen E-Mail: eiko.raekers@dmt.de Dr. Christian Bücker RWE Dea AG Überseering 4o, 22297 Hamburg E-Mail: christian.buecker@rwe.com Prof. Dr. Michael Weber (Designierter Präsident) Deutsches GeoForschungsZentrum Telegrafenberg, 14473 Potsdam E-Mail: michael.weber@gfz-potsdam.de Prof. Dr. Torsten Dahm Deutsches GeoForschungsZentrum Helmholtzstraße 7, 14467 Potsdam E-Mail: torsten.dahm@gfz-potsdam.de Dr. Alexander Rudloff (Schatzmeister) Deutsches GeoForschungsZentrum Telegrafenberg, 14473 Potsdam E-Mail: rudloff@gfz-potsdam.de Dipl.-Geophys. Michael Grinat Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik Stilleweg 2, 3o655 Hannover E-Mail: Michael.Grinat@liag-hannover.de Dipl.-Geophys. Dipl.-Ing. Birger-Gottfried Lühr (Geschäftsführer) Deutsches GeoForschungsZentrum Helmholtzstraße 7, 14467 Potsdam E-Mail: ase@gfz-potsdam.de Dr. Thomas Günther Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik Stilleweg 2, 3o655 Hannover E-Mail: Thomas.Guenther@liag-hannover.de Prof. Dr. Manfred Joswig Universität Stuttgart, Institut für Geophysik Azenbergstraße 16, 7o174 Stuttgart E-Mail: joswig@geophys.uni-stuttgart.de Prof. Dr. Heidrun Kopp GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Wischhofstraße 1-3, 24148 Kiel E-Mail: hkopp@geomar.de Prof. Dr. Charlotte Krawczyk Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik Stilleweg 2, 3o655 Hannover E-Mail: Charlotte.Krawczyk@liag-hannover.de Dr. Bodo Lehmann DMT GmbH & Co. KG Am Technologiepark 1, 453o7 Essen E-Mail: bodo.lehmann@dmt.de Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen – Landesbetrieb – De-Greiff-Str. 195, 478o3 Krefeld E-Mail: klaus.lehmann@gd.nrw.de Nicholas Schliffke Westfälische Wilhelms-Universität Institut für Geophysik Corrensstr. 24, 48149 Münster E-Mail: studentensprecher@geophysikstudenten.de Dr. Joachim Wassermann Geophysikalisches Observatorium der Universität München Ludwigshöhe 8, 82256 Fürstenfeldbruck E-Mail: j.wassermann@lmu.de Dr. Ulrike Werban Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ Permoserstraße 15, o4318 Leipzig E-Mail: ulrike.werban@ufz.de Alle Mitglieder des Vorstandes stehen Ihnen bei Fragen und Vorschlägen gerne zur Verfügung. DGG-Homepage: http://www.dgg-online.de DGG-Archiv: Universität Leipzig, Institut für Geophysik und Geologie, Talstr. 35, o41o3 Leipzig, Dr. M. Boerngen, E-Mail: geoarchiv@uni-leipzig.de. Inhaltsverzeichnis Vorwort der Redaktion ................................................................................................................... 4 Wissenschaftliche Beiträge Sind Erdbeben bei Alexander von Humboldt nur Sicherheitsventile von Vulkanen? – Teil 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Erdbebensicheres Bauen im Spanischen Weltreich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Erratum zum Artikel von Peter Knoll (Mitt. DGG 1/2o14: 13-2o) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Das Rent-a-Student-Projekt – Geophysik-Studierende präsentieren ihr Studienfach in Schulen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Nachrichten aus der Gesellschaft DGG-Jahrestagung 2014 - Teil 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17 Eröffnungsansprache der 74. Jahrestagung der DGG in Karlsruhe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17 Laudatio zur Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft an Professor Dr. Helmut Wilhelm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19 Offener Austausch für Geophysikerinnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21 9. C.F. Gauß Lecture auf der EGU 2o14 mit Boris Kaus (Mainz) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22 Das GAP 2o14 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23 Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen für die Preise und Ehrungen der DGG im Jahr 2o15 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24 Nachrichten des Schatzmeisters . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25 Aus dem Archiv Franz Kossmat (1871–1938) – Mitbegründer der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft (DGG) . . . . . . . . . . . . . . . . . .26 Verschiedenes Nachruf zu Dr. Oskar Kappelmeyer (1927–2o13) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28 Neues Merkblatt zur seismischen Baugrunderkundung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29 Der neue einheitliche Erdbeben-Fragebogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29 Ein historischer Erdbebenkatalog für Baden-Württemberg – Projektstand 2o14 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34 Bericht über das Kolloquium „Historical earthquakes and macroseismology – historical sources, methods and case studies“ am 19. und 2o.5.2o14 in Freiburg i. Brsg. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36 1. Geo-CT / -Imaging Workshop am Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38 2. Internationaler Workshop „Geoelektrisches Monitoring“ (GELMON 2o13), 4.-6.12.2o13, Wien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39 Rückblick auf die 4. International Geosciences Student Conference 2o13 in Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4o Ankündigung: 16. Seminar „Hochauflösende Geoelektrik“ und Workshop des AK Induzierte Polarisation der DGG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41 22nd International EM Induction Workshop am 1. und 2. Oktober 2o14 in Leipzig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42 New translation of a famous paper by Gauss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42 Geophysikalische Lehrveranstaltungen an den deutschsprachigen Universitäten und Hochschulen im Sommer-Semester 2o14 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43 Ergänzungen zu Bakkalaureats-, Bachelor-, Diplom- und Masterarbeiten, Dissertationen und Habilitationsschriften an deutschsprachigen Universitäten und Hochschulen im Bereich der Geophysik im Jahr 2o13 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .58 Termine geowissenschaftlicher Veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 Titelbild: Röntgenman (Das Rent-a-Student – Projekt – Geophysik-Studierende präsentieren ihr Studienfach in Schulen– Seite 16) DGG-Mitteilungen 2/2o14 3 Vorwort der Redaktion Liebe Leserin, lieber Leser, die Mitteilungen Ihrer Gesellschaft zeichnen sich auch in der zweiten Ausgabe dieses Jahres durch eine große Themenvielfalt aus. Die Diskussion historischer Erdbeben und ihrer Wirkungen auf Wissenschaft und Gesellschaft nimmt jedoch einen bestimmenden Teil dieses Heftes ein. Im wissenschaftlichen Block befasst sich der erste Beitrag mit dem Zusammenhang von Erdbeben und Vulkanismus in der Sichtweise von Alexander von Humboldt. Hier wird der erste Teil der wissenschaftshistorischen Diskussion abgedruckt (Fortsetzung folgt!). Der Aufsatz zum Erdbebensicheren Bauen im Spanischen Weltreich zeigt, dass bereits nach starken Erdbeben in Chile am Übergang vom 17. zum 18. Jahrhundert konkrete Baubestimmungen erlassen wurden, die aus heutiger Sicht in Teilen erstaunlich modern wirken. Dazu passend wird in der Rubrik „Verschiedenes“ der neue makroseismische Fragebogen vorgestellt, der in seiner deutschsprachigen Version die konsequente Berücksichtung der makroseismischen Skala EMS-98 verfolgt. Und wie Sie den weiteren Beiträgen entnehmen können, ist die Makroseismik trotz der instrumentellen seismologischen Aufzeichnungen durchaus lebendig, auch im Zusammenhang mit historischen Erdbeben. Unsere diesjährige DGG-Jahrestagung fand in Karlsruhe vom 1o. bis zum 13. März statt. Mit dem Artikel über das „Rent-a-Student-Projekt – Geophysik-Studierende prä- sentieren ihr Studienfach in Schulen“ starten wir die wissenschaftlichen Beiträge zu den ausgezeichneten Postern und Vorträgen der Tagung. Wir würden uns freuen, wenn wir diese Reihe in der nächsten Ausgabe fortsetzen könnten. Die Berichte zur diesjährigen Tagung, die Sie den „Nachrichten aus der Gesellschaft“ entnehmen können, werden auch im Heft 3/2o14 ein Thema sein. Auch in diesem Jahr enthält die zweite Ausgabe der „Roten Blätter“ Artikel zur Gauss Lecture und zum GAPTreffen. Weitere Berichte über vergangene Workshops sowie Ankündigungen zu kommenden finden Sie wie gehabt am Ende des Heftes. Allen Autorinnen und Autoren danken wir herzlich für ihre engagierten Beiträge. Damit die „Roten Blätter“ weiterhin ein aktuelles und repräsentatives Spektrum der Aktivitäten der DGG-Mitglieder abbilden können, sind wir als Redaktion auf Ihre Beiträge und Rückmeldungen angewiesen. Wir wünschen Ihnen nun viele interessante Aufschlüsse und Entdeckungen in diesem Heft – und eine sowohl erfolgreiche als auch erholsame Sommerzeit! Ihr Redaktionsteam Silke Hock, Klaus Lehmann & Michael Grinat Redaktion Ihr Kontakt zu uns: E-Mail: roteblaetter@dgg-online.de Dipl.-Geophys. Michael Grinat Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik Stilleweg 2 3o655 Hannover Heft-Nr. DGG-Mitteilungen 1 2 3 4 Erscheinungsmonat Januar / Februar Juni / Juli Oktober / November Dr. Silke Hock Regierungspräsidium Freiburg Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau Albertstraße 5 791o4 Freiburg i. B. Heft-Nr. GMIT 1 2 3 4 Dr. Klaus Lehmann Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen – Landesbetrieb – De-Greiff-Str. 195 478o3 Krefeld Erscheinungsmonat mit DGG-Beteiligung Juni Dezember DGG-Mitteilungen 2/2o14 Wissenschaftliche Beiträge Sind Erdbeben bei Alexander von Humboldt nur Sicherheitsventile von Vulkanen? – Teil 1 Jürgen Fertig, Burgwedel / Institut für Geophysik der TU Clausthal Die „Principia“ (1727) von Isaac NEWTON (1643-1727) und der „Kosmos“ (1845/1858) von Alexander von HUMBOLDT (1769-1859) gehören sicher zu den am meisten genannten aber am wenigsten vollständig gelesenen (und verstandenen) Büchern der Literatur. Das erstere wohl wegen seines Schwierigkeitsgrades, seiner Abstraktheit und Kompaktheit, das zweite wohl wegen seines Umfangs und der Vielschichtigkeit. Beide Werke sind aber von außerordentlicher Bedeutung: Die „Principia“ sind das grundlegende Werk der Mechanik, ebenso wie der „Kosmos“ für die Naturwissenschaften, weil er „alles enthält, was man damals über die Physik der Erde wusste“ (KERTZ 1999: 2o4). Beide Werke sind speziell von großer Bedeutung für die Geophysik im Allgemeinen: NEWTON legt die Grundlagen der Gravitationstheorie dar, und HUMBOLDT befasst sich äußerst intensiv (mehr als die Hälfte seines 9o-jährigen Lebens) mit der Erdbebenkunde im Sinne eines allgemeinen Vulkanismus. Beide Bücher sind im Vorgehen zur Ableitung von den Schlussfolgerungen rein induktiv: von der Beobachtung zur Theorie! NEWTON hatte allerdings den Vorteil, dass er z.B. seine Bewegungslehre der Planetenbewegungen nach den Beobachtungen von Tycho BRAHE (1546-16o1) und Johannes KEPLER (1571-163o) als Gesetze deduktiv, z.B. an den Monden von Jupiter und Saturn, prüfen konnte; diesen Nachweis konnte HUMBOLDT für seine angenommenen „Reaktionen des Inneren der Erde gegen das Äußere“ in Form von Erdbeben nicht erbringen. Die wahren wirksamen Kräfte zu seiner Theorie über „Die Entstehung der Kontinente und Ozeane“ konnte Alfred WEGENER (188o- DGG-Mitteilungen 2/2o14 193o) zu seinen Lebzeiten in letzter Konsequenz auch nicht ableiten; er verfolgte aber das gleiche induktive Vorgehen wie NEWTON und HUMBOLDT: vom Detail zum Allgemeinen! Letztlich war dennoch für HUMBOLDT und WEGENER „der Newton noch nicht gekommen“ (WEGENER 1929: 172), der aus den Beobachtungen ein Kraftgesetz ableiten und verifizieren konnte. Für NEWTON ist die eigentliche Ursache der Gravitation aus den „Erscheinungen“ auch nicht ableitbar gewesen: „Ich [Newton] habe noch nicht dahin gelangen können, aus den Erscheinungen den Grund dieser Eigenschaften der Schwere abzuleiten, und Hypothesen erdenke ich nicht. […] Es genügt, dass die Schwere existiere, dass sie nach den von uns dargelegten Gesetzen wirke, und dass sie alle Bewegungen der Himmelskörper und des Meeres zu erklären im Stande sei.“ (WOLFERS 1872: 5o9). Motivation und Einleitung Bei Vorträgen oder Anfragen zum Thema „Erdbeben“ wird man oft nach dem engen Zusammenhang von vulkanischen Ereignissen und Erdbeben angesprochen. Wobei oft die Vorstellung geäußert wurde, dass ein Erdbeben doch nur ein verdeckter Vulkanausbruch sei. Dieser Auffassung wollte ich in einer historischen Untersuchung zum Thema „Theorien der Erdbeben“ nachgehen. Bei der Suche nach Material war mir die Arbeit von OESER (2oo3) die wertvollste Hilfe. Die Suche nach Quellen zum Thema des Beitrags habe ich bewusst auf relativ leicht zugängliche Literatur beschränkt; es sind populärwissenschaftliche Artikel/Bücher, Lehrbücher, Handbücher und wissenschaft- 5 Wissenschaftliche Beiträge Klammern ausgewiesen). Darstellung von Aussagen zu Humboldts Theorie über Erdbeben in der „modernen“ Literatur nach 1858. Bei SCHICK (1997: 21) findet sich im Abschnitt über die frühen Vorstellungen und Entwicklungen zu den Erdbeben die Aussage: „HUMBOLDT sah in Vulkanen Sicherheitsventile zur Entlastung der über den Erdball verteilten vulkanischen Kräfte […]“ und weist auf ein Zitat bei HUMBOLDT hin, die genaue Stelle wird aber leider nicht angegeben. Wahrscheinlich bezieht sich der Autor auf den „Kosmos“, Band I, von HUMBOLDT (1845: 222): „Die tätigen Vulkane sind als Schutz- und Sicherheitsventile für die nächste Umgegend zu betrachten […]“. Diese Unterlassung wird sich später bei der Diskussion als wesentlich erweisen; denn bei HUMBOLDT ist eine bedeutsame Entwicklung der Ideen zur Theorie der Erdbeben bis 1858 sehr gut zu erkennen und für eine gerechte Beurteilung seiner Aussagen notwendig. Im „Lehrbuch der Geophysik“ von GUTENBERG (1929, Hrsg.: 195) liest man bei SIEBERG (Kap.23) „Entstehung und Arten der Erdbeben“ den einleitenden Satz: „Die Grundlage für Abb 1: Alexander von Humboldt, Portrait aus dem Jahr 1843 von Josef Karl Stieler eine wissenschaftliche Behandlung der (Quelle: http://commons.wikimedia.org/ wiki/File:Stieler,_Joseph_Karl_-_Alexander_ Frage nach den Entstehungsursachen von _Humboldt_-_1843.jpg?uselang=de) der Erdbeben brachte erst zu Beginn des verflossenen Jahrhunderts die Erliche Zeitschriften. Schon beim Lesen der jüngsten Litekenntnis, dass die Erdbeben geologische Vorgänge sind. ratur fällt auf, dass in der Literatur der Name Alexander Anfangs hielt man unter dem Einfluss von A.v. HUMBOLDT von HUMBOLDT eng mit der Thematik „Erdbeben = Vulnoch sämtliche Beben für Äußerungen des Vulkanismus, kanismus“ in Verbindung gebracht wird. Diesem Umstand eine Anschauung, die auch heute noch in weiten Kreisen wollte ich nachgehen und den Ursprung dieser groben Verunausrottbar ist.“ einfachung und Fehlinterpretation auch bei HUMBOLDT Diese Aussage, allerdings ohne den unmittelbaren selbst suchen. Die vorgestellten Hinweise aus der Literatur Halbsatz, „[…] eine Anschauung, die […] unausrottbar ist präsentiere ich im Original, und ihre Entwicklung wird […]“, findet sich auch in „Geologische Einführung in die von jetzt bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts zurückverfolgt. Geophysik […]“ von SIEBERG (1927: 333) neben der noch Bei HUMBOLDT selbst erfolgt die zeitliche Darstellung heute gültigen Dreiteilung der Erdbebenursachen als „Beumgekehrt: Von seinen Reiseberichten (ca. ab 18o5) bis zu gleiterscheinung von unterirdischen Höhleneinstürzen, seinem Tod 1858. Da die Erdbebentätigkeit eng mit der von Vulkanausbrüchen und von Gebirgsbildung im weineuen Geodynamik zusammenhängt und wertvolle Untertesten Sinne“. Zur Anzahl und zum Gebiet der Fühlbarkeit stützung liefert, wurden nur die ersten Jahre des 2o. Jahrder einzelnen Erdbebenarten meint SIEBERG an gleicher hunderts bis 193o benutzt, welche große Erfolge der SeisStelle: „Die überwiegende Mehrzahl […] sind tektonischen mologie zum Aufbau der Erde zu verzeichnen hat und mit Ursprungs, also Dislokationsbeben. Neben diesen treten den Arbeiten von WEGENER einen Hinweis auf ihre späEinsturzbeben und vulkanische Ausbruchsbeben ganz erteren geodynamischen Auswirkungen gibt. (Wörtliche Ziheblich zurück, sowohl der Zahl nach als auch hinsichtlich tate sind meist orthographisch angepasst und kursiv darder Größe des Schüttergebietes […]“. Interessant erscheint gestellt; persönliche Anmerkungen darin sind in eckigen hier die Aufgabenverteilung von SIEBERG an die Teildis- 6 DGG-Mitteilungen 1/2o14 Wissenschaftliche Beiträge ziplinen Geologie und Geophysik: „Die weitergehende Frage nach den Ursachen der bebenerregenden eruptiven oder tektonischen Vorgänge gehört nicht in das Gebiet der Erdbebenforschung, sondern in dasjenige der allgemeinen Geologie oder der Geophysik im weitesten Sinne. Wohl aber müssen wir uns hier mit denjenigen exogenen geologischen, atmosphärischen und kosmischen Vorgängen beschäftigen, die von der Erdoberfläche her Zusatzspannungen in der Erdhaut erzeugen und damit die Auslösung von Erdbeben beschleunigen.“ Damit löst sich m.E. die Geophysik von der Diskussion um Erdbebenherdprozesse ab, die später so wichtig im Zusammenhang mit der Plattentektonik werden; ob deshalb die Unterstützung der WEGENERschen Idee von der Kontinentaldrift durch die Seismologie so lange dauerte? Im folgenden nur wenige Zeilen umfassenden Teil zu „Geschichtliches“ im Rahmen der geologischen Ursachen der Erdbeben schreibt SIEBERG (1927) auf der gleichen Seite: „Die einseitige HUMBOLDTsche Lehre von der vulkanischen Bebenentstehung scheint in Laienkreisen unausrottbar zu sein […]“. Diese Aussage gilt es daraufhin zu prüfen, ob hier vielleicht eine Fehlinterpretation der Einschätzung der Arbeiten von HUMBOLDT vorlag, und wird deshalb später untersucht. Da auch keine Zitatstellen bei SIEBERG angegeben sind, bleibt nur die rückwärtige Suche nach dem Ursprung dieser Annahmen sowohl in der Literatur als auch bei HUMBOLDT selbst. Einen ersten/letzten belegbaren Hinweis liefert dennoch SIEBERG selbst. In seiner sehr lesenswerten Monographie „Erdbebenkunde“ (SIEBERG 1923), worin er sich als Erdbebengeologen bezeichnet, findet sich unter dem Titel „Entstehung und Arten der Erdbeben“ bei der geologischen Erdbebentheorie: „So viel steht jedenfalls fest, dass schon A.v. HUMBOLDT die Lehre vom Plutonismus, die ihn in scharfem Gegensatz zu seinem Lehrer [A.G. WERNER] brachte, auf die Erdbeben anwendete. Er […] betrachtete sämtliche Erdbeben als charakteristische Begleiterscheinungen des Vulkanismus, und dem entsprechend die Vulkanschlote als Sicherheitsventile gegen Erdbeben. Diejenigen Erdbeben, die sich weit ab von einem Vulkan ereigneten, erklärte er dadurch, dass sich die Kräfte des Vulkanismus nicht oberflächlich, auf der äußeren Erdrinde, sondern tief im Inneren unseres Planeten durch Klüfte und unausgefüllte Gänge nach den entferntesten Punkten der Erdoberfläche hinwirkten (12). Gerade mit Hilfe der Erdbeben wollte er beweisen, dass die unterirdischen Kräfte des Vulkanismus entweder dynamisch, spannend und erschütternd im Erdbeben oder produzierend und chemisch verändernd in den Vulkanausbrüchen sich äußern. […]“ (SIEBERG 1923: 182). Der Hinweis „(12)“ führt in SIEBERGs Literatur zu: „12) HUMBOLDT, A. v.: „Über den Bau und die Wirkung von Vulkanen“. Auch in manchen seiner übrigen Schriften, namentlich im „Kosmos“ und in seiner „Reise in die Äquinoktialgegenden“ spinnt er diesen Gedanken mehrfach aus.“ DGG-Mitteilungen 1/2o14 Leider fehlen auch hier Jahresangaben, die eine Einschätzung der Aussagen so definitiv erscheinen lassen. (Hierzu später mehr, wenn die drei Phasen der Erdbebentheorie von HUMBOLDT angesprochen werden; der Bezug auf den „Bau der Vulkane“ lautet korrekt: „Über den Bau und die Wirkungsart der Vulkane in den verschiedenen Erdstrichen (Diese Abhandlung wurde gelesen in der öffentlichen Versammlung der Akademie zu Berlin, den 24. Jan. 1823)“, damit 35 Jahre bevor sich HUMBOLDT mit dem Thema Erdbeben und Vulkane abschließend befasste!). Ein weiterer Hinweis für die missverstandene, simplifizierte und radikalisierte Erdbebentheorie durch den allgemeinen Vulkanismus im Rahmen einer „Physik der Erde“ bei HUMBOLDT (OESER 2oo3: 81) findet sich bei HOBBS & RUSKA (191o: 1of). Die hierin enthaltenen Aussagen, Wortwahl und Bewertung wurden von vielen Autoren später ganz oder teilweise übernommen und werden deshalb hier fast vollständig wiedergegeben: „Während der letzten Hälfte des 18. und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatte die Kenntnis der Vulkane durch die Reisen und wissenschaftlichen Arbeiten zweier deutscher Geologen, Alexander von Humboldt und Leopold von Buch, außerordentliche Fortschritte gemacht. Beide Forscher hatten wiederholt Gelegenheit, zu beobachten, dass großen Vulkanausbrüchen leichte Erdbeben vorangingen, und sie befanden sich vollständig im Recht, wenn sie daraus den Schluss zogen, dass solche Erscheinungen gewöhnlich die Anfangsstadien von Ausbrüchen vulkanischer Herde begleiten. Von Humboldt beobachtete weiter, dass Erdbeben, die weit entfernt von tätigen Vulkanen stattfinden, bei weitem die schwersten sind; von dieser Beobachtung ausgehend wurde er dazu geführt, die Vulkane als eine Art von Sicherheitsventilen für die Auslösung vulkanischer Kräfte anzusehen, indem er so die vergessene Vorstellung Strabs wieder ins Leben rief. Dieser Schluss hinsichtlich des Zusammenhangs von Erdbeben mit tätigen Vulkanen […] ist in hohem Maße für die heillose Vermengung von Erdbeben und Vulkanen in der älteren Erdbebenliteratur verantwortlich zu machen. […] Ein infolge mangelhafter Analyse der Ursachen der Erscheinungen entstandener, unbewusster Missgriff fügte so zu dem Ansehen, das die Theorie von Aristoteles, Strabo und Plinius her besaß, noch die Autorität der beiden Forscher von Humboldt und von Buch.“ Die dem Buch zugehörige Literatur verweist auf das Handbuch der Erdbebenkunde von SIEBERG (19o4), wo u.a. zu finden ist: „Die Anhänger der ersten Richtung [der vulkanisch-plutonischen Erdbebenlehre], vor allem L.v. Buch, A.v. Humboldt und C.F. Naumann führten die Erdbeben fast ausnahmslos, selbst diejenigen, welche sich weit vom Schauplatze eines Vulkans mit eruptiver Tätigkeit ereignen, auf vulkanische Vorgänge zurück, so dass diese nichts weiter wären als versuchte Eruptionen.“ (SIEBERG 19o4: 42). Unter dem Namen HUMBOLDT findet sich bei SIEBERG nur ein Verweis auf DÜCK (19o4/o5), dem SIEBERG 7 Wissenschaftliche Beiträge dort nicht weiter nachgeht. DÜCK greift den Begriff des „Vulkanismus“ bei HUMBOLDT auf und zitiert ihn so: „Die zweite Abteilung dieses Bandes ist dem Komplex derjenigen tellurischen Erscheinungen gewidmet, welche der noch fortwährend wirksamen Reaktion des Inneren der Erde gegen ihre Oberfläche zuzuschreiben sind. Ich bezeichne diesen Komplex allgemein mit dem Namen des Vulkanismus oder Vulkanizität und halte es für einen Gewinn, nicht zu trennen, was einen ursächlichen Zusammenhang hat, nur der Stärke der Kraftäußerung und der Komplikation der physischen Vorgänge nach verschieden ist. Humboldt nimmt also – das ist […] besonders festzuhalten – für alle Vorgänge, die er mit dem Namen Vulkanismus belegt, einen gemeinsamen Grund an, eine gemeinsame Ursache; eine Verschiedenheit kennt er nur in quantitativer oder gradueller Beziehung.“ (DÜCK 19o4/o5: 61). Im Original findet sich bei HUMBOLDT (1858: 211) aber das Folgende: „Die zweite Abtheilung dieses Bandes ist dem Komplex derjenigen tellurischen Erscheinungen gewidmet, welche der noch fortwährend wirksamen Reaktion des Inneren der Erde gegen ihre Oberfläche zuzuschreiben sind. Ich bezeichne diesen Komplex mit dem allgemeinen Namen des Vulkanismus oder der Vulkanizität; und halte es für einen Gewinn, nicht zu trennen, was einen ursächlichen Zusammenhang hat, nur der Stärke der Kraftäußerung und der Komplikation der physischen Vorgänge nach verschieden ist. [...]“. Meines Erachtens liegt in der unterschiedlichen Nutzung des Wortes „allgemein“ die Ursache für die falsche Schlussfolgerung von DÜCK (19o4/o5: 62) und späterer Autoren: „Vom Standpunkte Humboldts aus aber war es nur eine logische Folgerung, die Vulkanschlote, die Krater, durch welche die Lava austritt, als Sicherheitsventil gegen Erdbeben zu betrachten.“ Es ist aber gerade der IV. Band des „Kosmos“, in dem HUMBOLDT eine klare Trennung von Erdbeben und Vulkanen vornimmt (s. Teil 2 des Artikels). Schon die Aufteilung des II. Abschnitts in diesem Band macht das deutlich: „II. Reaktion des Innern gegen die Oberfläche; sich offenbarend: a) bloß dynamisch, durch Erschütterungswellen (Erdbeben); […] d) durch die großartigen und mächtigen Wirkungen eigentlicher Vulkane, […]“. Übrigens sieht HUMBOLDT als die wahre gemeinsame Ursache der Erscheinungen von Erdbeben und Vulkane die „Innere Wärme der Erde“ und deren Verteilung an (s. Teil 2). Der Ursprung der falschen Einschätzung der Analyse der „Erscheinungen“ bei Erdbeben und Vulkanen bei HUMBOLDT in ihrer vermeintlichen gemeinsamen Ursache liegt vermutlich bereits im Jahr 1858 durch eine Arbeit von VOLGER (1858), der in voller Breite die vermeintliche Verknüpfung von Erdbeben und Vulkanen im Sinne des bloßen „Vulkanismus“ in überzogener und teilweise polemischer Weise diskutiert: „Ich muss diese Lehren bekämpfen [...].“ Seine Einschätzung der Überlegungen von HUMBOLDT und BUCH fasst er zusammen: „Kaum glauben 8 werden es diejenigen, welche auf diese Gemeinsamkeit der Ursache von Erdbeben und Vulkanen mehr als auf alle übrigen gebaut hatten, dass nichts Ernstlicheres als solches Geschwätz, der zuversichtlichsten Angabe zu Grunde lag.“ VOLGER befasst sich intensiv mit den Erdbeben in der Schweiz insbesondere mit den Ereignissen im Wallis und Visptal; speziell das Erdbeben vom 25. Juli 1855, „dessen Einzelheiten wir mit so „mikrologischer“ Sorgfalt festzustellen gesucht haben“, liefert ein „verneinendes Ergebnis gegen die plutonistische Erdbeben-Theorie“ von NAUMANN (1858: 262-274), die bei einem Stoß von unten gegen die „Erstarrungskruste“ die „Schwankungen der in den höheren Teilen der „Erdrinde“ stärker ausfallen müssten, als in den tieferen, und dass – wie bei einem Turm –, unter dessen Fuße eine Wellenbewegung des Bodens hindurch läuft, mit seiner Spitze in weitem Bogen schwankend hin und her fährt, während die Abweichung seines unteren Teiles vom Lote nicht einmal deutlich wahrnehmbar ist – ebenso die hohen Berggipfel furchtbar hin und her geworfen werden müssten, während die tiefen Talgründe nur schwach bewegt würden. Ein derartiger Gegensatz ist aber nie beobachtet worden, – wohl aber dagegen gerade der umgekehrte: eine verheerende Erschütterung der Talgründe bei geringer Bewegung der höheren Gebirgsteile, ja bei allem Anschein nach völlig ungestörte Ruhe derselben. […] Diese wichtigen Verhältnisse hat man nie gebührend in Erwägung gezogen….“ (VOLGER 1858: 367). [Man erkennt hier, dass VOLGER die Erdkruste als starres Medium ansieht und die verstärkende und oft verheerende Wirkung von Talfüllungen auf Wellenbewegungen ihm zur damaligen Zeit noch unbekannt war; es ist gerade diese Zeit in der sich erst die Theorie elastischer Wellen als Zusammenwirkung von HOOKEschem Gesetz und der NEWTONschen Bewegungsgleichung gebildet hat]. Damit ist es für VOLGER (1858: 368) „gerechtfertigt […], wenn wir die plutonistische Erdbeben-Theorie verlassen und nach anderen Erklärungen des in Rede stehenden Phänomens umsehen.“ [Die Definition von plutonischen Erdbeben geht wohl auf NAUMANN (1858: 184) zurück: „[…] die Erdbeben [zeigen] die innigste Verwandtschaft, ja, man kann sagen, in qualitativer und ursachlicher Hinsicht eine völlige Identität mit denjenigen Erschütterungen und Bewegungen der äußeren Erdkruste, welche die vulkanischen Eruptionen zu begleiten pflegen. Weil sich jedoch dies gewöhnlich in nur in der nächsten Umgebungen der Vulkane selbst beschränken, während die von den vulkanischen Eruptionen unabhängigen Erderschütterungen oft über sehr große Räume Statt finden, und dadurch, sowie durch ihre Unabhängigkeit von dem Dasein und der Tätigkeit wirklicher Vulkane einen ganz eigentümlichen Charakter offenbaren, so wäre es vielleicht nicht unzweckmäßig, die Erdbeben überhaupt als vulkanische und als plutonische Erdbeben zu unterscheiden, [… in einer Fußnote:] So wie man die eruptiven Gesteine als vulkanische und als plutonische Gesteine unterscheidet, je nachdem sie unter Mitwirkung eines Vulcans gebildet worden sind, oder nicht.“]. DGG-Mitteilungen 2/2o14 Wissenschaftliche Beiträge Diese Einteilung lehnt HUMBOLDT (1858: 212) ab und begründet dies mit: „Diese hat man neuerdings plutonische Erdbeben im Gegensatz der eigentlichen vulkanischen genannt, die meist auf kleinere Lokalitäten eingeschränkt sind. In Hinsicht auf allgemeinere Ansichten über Vulkanicität ist diese Nomenklatur nicht zu billigen. Die bei weitem größere Zahl der Erdbeben auf unserem Planeten müssten plutonische heißen.“ VOLGER bezieht sich in seinem Artikel fast ausschließlich auf das damals neue Lehrbuch der Geognosie von NAUMANN; dieses wiederum benutzt bei Referenzen zu Humboldts Erdbebentheorien ausschließlich aus den „Kosmos“, Band I (1845), mit der Definition des „Allgemeinen Vulkanismus“ und nicht den Band IV (1858), wo HUMBOLDT eine Theorie der Wellenausbreitung für Erdbebenwellen benutzt und klar die Ursache und Wirkung von Erdbeben trennt (s.u.). Die Unkenntnis und deshalb fehlerhafte Würdigung bei VOLGER ist m.E. der Hauptgrund für die Fehleinschätzung der Erdbebentheorie nach HUMBOLDT! VOLGER (1858: 387) unternimmt nun deshalb den „[…] Versuch, die Ursachen des Phänomens der Erdbeben einer erneuten Erörterung zu unterwerfen, die wahren Ursachen desselben auszumitteln, […] zugleich aber auch die Vorurteile der plutonistischen Anschauung, welche Jedem von uns schon in der Knabenschule beigebracht worden sind und deren Ausrottung daher kein leichtes Werk sein kann, bei urteilfähigen Lesern genügend erschüttert zu haben.“ Es ist seine generelle „Einsturztheorie“ durch Auswaschung des untertägigen Raums in Hohlräume, die er zunächst aus der regionalen Sicht der Schweizer Erdbeben sieht: „Von den Absonderungsklüften führt eine Unendlichkeit der Abänderungen in der Form und Entstehung unterirdischer Hohlräume ununterbrochen bis zu denjenigen, welche als Höhlen – bald Absonderungs- oder Zerklüftungs-, bald Auswaschungshöhlen – bezeichnet werden. Dass in diesen zu unterirdischen Einstürzungen häufig die Bedingungen eintreten müssen, ergibt sich von selbst.“ (VOLGER 1858: 372). Neben der Höhlenbildung i.e.S. natürlicher oder künstlicher Art wie durch Salzabbau, sieht VOLGER auch die Bildung von „Hohlschichten“ durch das Fließen von Wasser längs Schichtflächen. Die Energie der herabstürzenden Massen sieht VOLGER in Mächtigkeit dieser Schichten und nicht in der relativ geringen Fallhöhe und Geschwindigkeit. „[Da] die Zerreißung der einsinkenden Schichten nicht selten mit heftigem Knallen oder anderen Getöse [erfolgt …]“, sind auch die oberirdischen Geräuschentwicklungen bei Erdbeben erklärt. VOLGER dehnt allerdings seine Theorien der Einsturzbeben auf nahezu alle Erdbeben aus. Er findet auch (in NECKER) einen Gesinnungsgenossen, der das Einstürzen von Decken u.a. auch auf die die Erdbeben von Jamaika 1692, Kalabrien 1783, Mississippi 1812, Cumaná und Caracas anwendet. Für VOLGER (1858: 411) „[…] erscheint […] auch die Hitze des Erdinnern durchaus nicht als der eigentliche Erzeuger der vulkanischen Triebkraft. Die vulkanischen Auswurfmassen, Wasser, Schlamm, Moya oder Lava, werden DGG-Mitteilungen 2/2o14 ausgepresst in Folge des lastenden Druckes, welchen die überlagernden Gebirgsmassen auf dieselben ausüben.“ Das Erdbeben vom 1. November 1755 mit dem nachfolgenden Tsunami ist für VOLGER (1858: 394) auch ein typischer Vertreter für Einsturzbeben. Damit ist VOLGER wieder ein ausgesprochener Neptunist! Diese überzogene und auch verallgemeinernde Ansicht, ließen VOLGER (leider) fast in mit all seinen außergewöhnlich guten Beschreibungen von Erdbeben später in Vergessenheit geraten. [VOLGERs Artikel erschien im gleichen Jahr wie der „Kosmos“, Band IV. Deshalb war ihm die Weiterentwicklung der Theorie der Erdbeben nach HUMBOLDT wohl nicht bekannt!]. Auch an KANT (1724-18o4) lässt VOLGER kein gutes Haar. KANT hatte sich 1755/56 mit dem Erdbeben von Lissabon ausführlich befasst (s.u.). VOLGER (1858: 386) bewertet die Aussagen von KANT so: „Kant, welcher überhaupt durch seine Auffassung und Zusammenstellung der eigentliche Urheber des ganzen Bildes ist, […] damals ein junger Mann, der nie seine Vaterstadt am Ostseestrande verlassen hatte, dem geologische Anschauungen völlig mangelten, nahm bei seiner Arbeit alle Zeitungsenten unbedenklich auf.“ Es sei daran erinnert, dass KANT unmittelbar vor dem Ereignis in Lissabon 1755 seine „Allgemeine Naturgeschichte“ als Habilitationsschrift vorgelegt hat und seine umfassenden Kenntnisse in den Naturwissenschaften / in der Physik beweist. Das Erdbeben vom 1. November 1755 bei Lissabon war der Auslöser für eine verstärkte Befassung mit dem Thema Erdbeben aus physikalischer Sicht. Immanuel KANT schrieb unmittelbar nach diesem Ereignis drei lesenswerte Abhandlungen (KANT 1756a, 1756b, 1756c), die sich mit den Ursachen und Auswirkungen dieses Erdbeben befassen. Allerdings beruht sein Erdbebenmechanismus auf der – heute irrigen Annahme – Ausbreitung von unterirdisch gebildeten explosiven Dämpfen und deren Ausbreitung in Kanälen: „Man hat vorlängst wahrgenommen, dass ein Land von seinen heftigen Erschütterungen befreit worden [ist], wenn in seiner Nachbarschaft ein feuerspeiender Berg ausgebrochen, durch welchen die verschlossenen Dämpfe einen Ausgang gewinnen können, und man weiß, dass um Neapel die Erdbeben weit häufiger und fürchterlicher sind, wenn der Vesuv eine lange Zeit ruhig gewesen.“ (KANT 1756a: 423). Mit der Existenz von Kanälen war für Kant und andere die Möglichkeit gegeben, dass ein Energietransport (mit Massentransport) über große Distanzen erfolgen konnte. Diese Vorstellung entsprach dem damaligen Wissen über die Physik und der Unkenntnis über den Aufbau des Inneren der Erde. Ursachen von außen wie von der Sonne, dem Mond, den Planeten etc. schließt KANT auf Grund seiner physikalischen Kenntnisse aus: „Die Planeten sind vor dem Richterstuhle der Vernunft von der Anklage freigesprochen, einigen Anteil an der Verwüstung gehabt zu haben, die uns in den Erdbeben widerfährt. Forthin soll sie niemand deswegen weiter in Verdacht haben […]. Lasset uns also nur auf unserem Wohnplatze selber nach der Ursache fragen, wir haben die 9 Wissenschaftliche Beiträge Abb. 2: Ansicht des Vesuv nach KIRCHER (1665) Ursache unter unseren Füßen.“ (KANT 1756c: 469). Die Vor-Urteile gegenüber den Ansichten der Erdbebentheorien von HUMBOLDT als Ausdruck eines Vulkanismus in allgemeinem Sinn wird ganz deutlich, wenn VOLGER (1858: 397f) die Beobachtungen von BOUSSINGAULT als Bestätigung seiner Einsturztheorien bewertet: „Diese Ansichten BOUSSINGAULTs [dass die Anden fortwährend und allmählich niedriger werden] sind umso bemerkenswerter, als sie auf die reichsten Erfahrungen gerade in jenem Weltteile sich gründen, an welchem Al. v. HUMBOLDT die Grundlage seiner plutonistischen Auffassung der Erdbeben schöpfte und dessen Verhältnisse, wie sie von letzterem, vielleicht mehr, als der Wissenschaft frommen kann, kanonisierten, Forscher geschildert worden sind, einem armselig auf die nüchterne Europäische Natur beschränkten Denker von dem großen Haufen der Rechtgläubigen als ein Noli-me-tangere entgegengehalten zu werden pflegen. Dadurch werden freilich BOUSSINGAULT‘s Ketzereien selbst in sehr umfangreichen Büchern höchstens mit geringschätziger Beiläufigkeit erwähnt! Auch die Wissenschaft hat ihre Heiligen und Abgötter – aber auch nur einen wahren Gott, die Wahrheit!“ Für VOLGER 10 (er diskutiert noch weitere Vorstellungen zur Erdbebenentstehung) bleibt das Einstürzen von Hohlräumen die einzige Möglichkeit der Erzeugung von Erdbeben, die er vehement gegen alle anderen Ansichten verteidigt! Es sind nun einige Quellen von jüngst bis ins Jahr 1858 aufgezeigt worden, mit denen die gängige Ablehnung von HUMBOLDTs Theorie über die Entstehung von Erdbeben begründet wurden. Das Jahr 1858 ist das Erscheinungsjahr vom „Kosmos“, Band IV, worin die letzten Erkenntnisse der Erdbebentheorien von HUMBOLDT selbst dargestellt werden. Oben wurden einige Hinweise darauf gegeben, dass die Einschätzung der Arbeiten HUMBOLDTs möglicher Weise auf Irrtümern, grober Vereinfachung, Fehlinterpretationen, ungenügendem Quellenstudium usw. beruhen könnte. Diese Einschätzung möchte ich nun aus der Kenntnis der bekannten Literatur von HUMBOLDT korrigieren und in einer anderen Sichtweise darstellen. Zur Entwicklung der Erdbebentheorien bei Alexander von Humboldt Auslöser für die Diskussion in Europa um die Ursache/Entstehung der Erdbeben waren die Erdbeben von Lissabon DGG-Mitteilungen 2/2o14 Wissenschaftliche Beiträge (1. November 1755) und das große Erdbeben von Kalabrien 1783. Charakteristisch bei den Diskussionen war, dass man von diesen lokalen Ereignissen ausging und diese dann verallgemeinerte. Die Reisen von HUMBOLDT und DARWIN und die dabei erfolgten Beobachtungen von Erdbeben waren entscheidend für die Entwicklung eines verallgemeinerten Bildes der Erdbebenentstehung. In die Erklärungsversuche der Erdbebenursache fließt immer auch der gegenwärtige Wissenstand der Chemie und Physik aus der damaligen Zeit ein. Astronomische Einflüsse als Ursache oder Auslöser der Erdbeben wurden parallel stets weiter diskutiert. Mit KANT war man sich (meistens) im Klaren, dass die Ursache unter unseren Füssen liegt (s.o.). Das Innere der Erde nach Aufbau und Stoffbestand war aber weitestgehend unbekannt, so dass sich die gegensätzlichen Theorien vom Vulkanismus/Plutonismus und Neptunismus nebeneinander frei entwickeln konnten. War es noch bei der Theorie der Erdbeben bis zum Ende des 18. Jahrhunderts die Suche nach der Ursache bzw. der wirksamen Kraft in den Erdbeben, so änderte sich dies mit Beginn des 19. Jahrhunderts; hier war es dann vorzugsweise die Diskussion der Wirkung der Erschütterungswellen (Erdbebenwellen = elastische Wellen), diese Untersuchung hatte auch einen höheren praktische Bedeutung. Letztlich war es dann auch dieser Gesichtspunkt, der wesentlich zum Verständnis der Entstehung von Erdbeben beigetragen hat. HUMBOLDT erlebte beide Entwicklungen und verarbeitete sie in seinen Reiseberichten und in seinem Lebenswerk dem „Kosmos“. Eine sehr gute und ausführliche Beschreibung der historischen Entwicklung der Theorien der Erdbeben aus wissenschaftstheoretischer und wissenschaftshistorischer Sicht findet sich bei OESER (2oo3). Für das Verständnis des folgenden und die allgemeine Einordnung in die Geschichte der Theorie der Erdbeben erscheint eine kurze Darstellung des Lebens- und Bildungswegs von Alexander von HUMBOLDT und eine stichpunktartige Zusammenfassung des Wissensstandes über das Innere der Erde um das Ende des 18. Jahrhunderts angebracht. Ausbildung und beruflicher Werdegang von Alexander von Humboldt • Geboren am 14.o9.1769 in Berlin; gestorben am o6.o5.1859 ebenda. 1788 Studium an der Viadrina in Frankfurt/Oder: Kameralistik (Finanz-,Wirtschafts- und Verwaltungskunde). • 1789: Studium in Göttingen: Naturwissenschaften, Mathematik und Sprachen. • 179o-1791: Studium in Hamburg an der Handelsakademie. • 1791: Bewerbung beim Oberberghauptmann Heinitz. HUMBOLDT bekommt als Auflage: Studium an der Bergakademie Freiberg. • Juni 1791 – Februar 1792: Studium in Freiberg/Sachsen in Rekordzeit von 8 Monaten! (normal sind 3 Jahre): Markscheidewesen, Probieren, Mineralogie, Botanik, Geognosie und alle bergmännischen Tätigkeiten. DGG-Mitteilungen 2/2o14 • Einstellung als „Assessor cum voto“ und Arbeitsaufnahme in Lauenstein/Bayreuth (damals preußisch). Erfolgreiche Restrukturierung der Bergwerke, Gründung einer Berufsschule zunächst mit eigenen Mitteln, Erfindung einer Sicherheitslampe und eines „Selbstretters“. • 1793: Ernennung zum Oberbergmeister. • Von Hardenberg erreichte beim König (sozusagen als „Bleibezusage“) eine Ernennung zum Oberbergrat am 21.4.1795, um HUMBOLDT zu halten und ihm mehr Freiräume zu verschaffen; hierzu schreibt HUMBOLDT an J.W. von GOETHE schon am 21. Mai 1795: „Der König hat mich zum Oberbergrat gemacht, mit der Erlaubnis, ihm in seinen Provinzen zu dienen oder durch wissenschaftliche Reisen nützlich zu werden. Dadurch ist mir freilich eine unabhängige Existenz gesichert, aber sie fängt, wie oft Freiheit aus Zwang entsteht, mit Zwang an.“ (aus: HOLL & SCHULTZ-LÜPERTZ 2o12). • 1797: Ausscheiden aus dem Bergdienst in Franken und Antritt des mütterlichen Erbes. • Es folgte eine mehrjährige selbstfinanzierte, aber durch den König von Spanien protegierte Reise in die „Äquatorialgebiete der Neuen Welt“: nach Venezuela (Neu-Andalusien), Kuba, Kolumbien, Ecuador, Peru, Mexiko und in die USA. Die Reise dauerte von 1798 bis 18o4. Das Besondere bei HUMBOLDT war, dass er sich nicht nur an den Küsten aufhielt, sondern das Landesinnere erforschte: geodätisch, physikalisch, biologisch, ethnologisch, … Die Ergebnisse dieser Reise ergaben eine neue Sicht auf unsere Erde und Material für viele seiner Schriften u.a. für sein Lebenswerk den „Kosmos – Entwurf einer physischen Weltbeschreibung“ (keine „Welterklärung“), dessen Grundidee schon vor seiner Reise angedacht war. • 18o5: Promotion zum Dr. phil. an der Universität Frankfurt/Oder in Abwesenheit (HUMBOLDT weilte mit GAYLUSSAC in Italien am Vesuv). Alexander von HUMBOLDT war demnach eine Persönlichkeit, die mit geowissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Fragestellungen nach damaligem Kenntnisstand sowohl, theoretisch, praktisch und praktizierend sehr gut vertraut war! Das Wissen um die Erde zu Beginn des 19. Jahrhunderts (Auswahl) • Die Form der Erde ist durch Breitengradmessungen einigermaßen gut bekannt. • 1791: Die Temperatur des Erdinneren messen A.v. HUMBOLDT und J.C. FREIESLEBEN in Freiberger Gruben. • 1798: Die mittlere Dichte der Erde (nicht die Gravitationskonstante!) bestimmt Lord CAVENDISH zu 5,48 g/cm3. • 1822: Bestimmung der Ausbreitungsgeschwindigkeit von Schall in Luft und Wasser und in metallischen Röhren. • 1833: erste Temperaturmessung in einem Bohrloch (3oo m Teufe) in Rüdersdorf bei Berlin durch J.C.L. GERHARD. 11 Wissenschaftliche Beiträge • 1834: F. REICH bestimmt in Freiberger Gruben die Gesteinstemperatur und die die geothermische Tiefenstufe dort zu 41,84 m/°C. • 1836: Geothermische Tiefenstufe bei Paris und Neusalzwerk (Bad Oeynhausen) zu 32 m und 29,6 m/°C. • 1851: FOUCAULT gelingt der experimentelle Nachweis der Erddrehung um ihre eigene Achse. • Der innere Erdaufbau ist weitestgehend unbekannt; nur ein phantasievolles und ideelles Bild etwa nach KIRCHER aus dem 17. Jahrhundert liegt vor – oder das Hohlkugelmodell nach HALLEY zur Klärung der Magnetfeldschwankungen. (A.v. H. erhält eine öffentliche Einladung für eine Expedition in die Hohlkugel, s. HUMBOLDT 1845: 178). • Erdbeben haben in ihrer Ursache immer noch einen stark mythischen, religiösen und moralisierenden Charakter. Der Auslöser wird oft im außerirdischen Bereich gesehen: hier sind es meteorologische Ereignisse wie z.B. lange Trockenheit oder lange Regenzeiten, starke Winter usw. Die Wirkungen von Sonne und Mond, besondere Konstellationen der Planeten, das Auftreten von Kometen usw. spielen eine große Rolle. Die Suche nach einer Verbindung zwischen dem Auftreten und besonderen Konstellationen der Planeten und den Erdbeben ist grundsätzlich mit dem Wunsch einer Vorhersage von Erdbeben verknüpft; die Astronomie lieferte gute Beweise, dass sich z.B. Sonnen- und Mondfinsternisse exakt bestimmen und der Bahnverlauf von Kometen berechnen lassen. Aus der Bewegungslehre nach NEWTON lassen sich die KEPLERschen Aussagen mathematisch begründen und zu Gesetzen formuliert. Planetenbewegungen werden exakt bestimmt, und später werden neue Planeten „mathematisch“ auch gefunden. Das Gravitationsgesetz zur Erklärung von Ebbe und Flut wird intensiv (auch heute noch!) als Erdbebenursache/Auslöser diskutiert. So eine rationale Möglichkeit wie die Bahnbestimmung der Planeten wurde auch für (die Vorhersage von) Erdbeben gesucht! Diese führte zunächst dazu, dass man möglichst viele historische Beben-Ereignisse analysierte, wobei die Angaben oft nicht zu überprüfen waren, und „statistisch“ mit Himmelserscheinungen zu korrelieren versuchte. Als ein Beispiel der Verallgemeinerung der Kenntnisse vom bekannten eigentlichen Vulkanismus führt HUMBOLDT 1823 aus: „Was man Ende des vergangenen Jahrhunderts [des 18. Jhdts.] von der Gestalt der Vulkane und dem Wirken ihrer unterirdischen Kräfte zu wissen glaubte, war von den zwei Bergen des südlichen Italiens, dem Vesuv und dem Ätna, hergenommen.“ (HUMBOLDT 1858a: 6). [Diese beiden Berge dienten nämlich als Gleichnis für alle Vulkane in Mexiko, Südamerika und den asiatischen Inseln.] „Ein solches Verfahren musste mit Recht an Virgils Hirten erinnern, welcher in seiner engen Hütte das Vorbild der ewigen Stadt, des königlichen Roms, zu sehen wähnte [...]“, führt HUMBOLDT weiter aus. Seine Reisen, die Beobachtung und der Vergleich ähnlicher Phänomene in anderen Ländern sollten Hinweise liefern, um 12 für Vorgänge auf der Erde im Idealfall allgemeine Gesetzmäßigkeiten abzuleiten. Das Vorbild für dieses induktive Vorgehen war die Astronomie mit der Entwicklung unseres Weltbild ab KOPERNIKUS (1643), den genauen Beobachtungen von Tycho BRAHE mit unbewaffnetem Auge, die mit dem Fernrohr gemachten Beobachtungen von GALILEI (z.B. der Jupitermonde), den Berechnungen von KEPLER mit seinen Lehrsätzen von 16o9 und 1616 und der anschließenden mathematischen Analyse von NEWTON (1727), die im allgemeinen Gravitationsgesetz mündete. [Also: die Herleitung eines Gesetzes aus den Beobachtungen, nicht durch Vorgabe/Annahme/Hypothese eines Gesetzes, die Bewegungen der Gestirne ableiten. Dies erklärt den Ausspruch auch von Newton gegenüber HALLEY im Prioritätenstreit mit HOOKE über die 1/r 2 – Abhängigkeit im Gravitationsgesetz; NEWTON: „[...] aber ich hab es bewiesen!“]. Newtons „Principia“ schufen die Grundlage der analytischen Mechanik und waren dann das Denkmodell in der Zeit der Aufklärung und danach für viele „physikalische“ Vorgänge. Dieses induktive Vorgehen war der Leitgedanke der Arbeiten von A.v. HUMBOLDT, um aus vielen einzelnen Beobachtungen auf seinen Reisen, die er in einem „Naturgemälde“ sammelte, auf das dahinter liegende Gesetz zu schließen. In der Einleitung zu seinen Reiseberichten schreibt HUMBOLDT: „Ich hatte mir bei der Reise [...] einen doppelten Zweck vorgesetzt. Ich wollte die Länder, die ich besuchte, kennen lernen; und ich wollte Tatsachen zur Erweiterung einer Wissenschaft sammeln, die noch kaum skizziert ist, und ziemlich unbestimmt bald Physik der Welt, bald Theorie der Erde, bald physische Geographie [Physik der Erde] genannt wird […]“ (HUMBOLDT & BONPLANDT 1815: 3). Diesem Grundsatz seiner Arbeitsweise ist HUMBOLDT stets treu geblieben. Dreißig Jahre später zitiert er (Orig. in Griechisch) auf dem Deckblatt zum „Kosmos“ PLINIUS d. Älteren: „Das Wesen und die Hoheit der Natur offenbaren sich, wenn all ihre Teile auch als Ganzes begrifflich werden.“ (HUMBOLDT 1845: Kosmos – Entwurf einer physischen Weltbeschreibung). Die Fortsetzung des Artikels erscheint als „Teil 2“ in der folgenden Ausgabe der „Roten Blätter“. Ausblick auf Teil 2: Entwicklung der Erdbebentheorien bei A. v. Humboldt. • Humboldts „Allgemeiner Vulkanismus“ oder die „Vulkanizität“. • Die drei Entwicklungsstufen der Erdbebentheorien bei A.v. Humboldt • Erdbeben sind bei A.v. Humboldt keine Schutzventile von Vulkanen. • Schlussbetrachtung und Fazit. DGG-Mitteilungen 2/2o14 Wissenschaftliche Beiträge Literatur : • DÜCK, J. (19o4/05): Die Stellung A. v. Humboldts zur Lehre von den Erdbeben. – Die Erdbebenwarte 3-4: 59-68; Laibach. • GUTENBERG, B. (1929, Hrsg.): Lehrbuch der Geophysik. – Berlin. • HOBBS, W.H., RUSKA, J. (1910): Erdbeben – eine Einführung in die Erdbebenkunde. – Leipzig. • HOLL, F., SCHULTZ-LÜPERTZ, E. (2012): Alexander von Humboldt in Franken. – Gunzenhausen (Schrenk-Verlag). • von HUMBOLDT, A., BONPLANDT, A. (1815): Reise in die Aequinoctial-Gegenden in den Jahren 1799, 1800, 1801, 1803 und 1804. Erster Teil. – Stuttgart und Tübingen. • von HUMBOLDT, A. (1823): Über den Bau und die Wirkungsart der Vulkane in den verschiedenen Erdstrichen. – In: ENZENSBERGER, H.M. (1986, Hrsg.): Ansichten der Natur, mit wissenschaftlichen Erläuterungen und sechs Farbtafeln, nach Skizzen des Autors. Nördlingen (Die Andere Bibliothek). • von HUMBOLDT, A. (1845): Kosmos – Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Band I. – In: ENZENSBERGER, H.M. (2004, Hrsg.): Alexander von Humboldt, Kosmos, Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Frankfurt am Main (Die Andere Bibliothek, Eichborn-Verlag). • von HUMBOLDT, A. (1858): Kosmos – Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Band IV. – In: ENZENSBERGER, H.M. (2004, Hrsg.): Alexander von Humboldt, Kosmos, Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Frankfurt am Main (Die Andere Bibliothek, Eichborn-Verlag). • von HUMBOLDT, A. (1859): Reise in die Aequinoctial-Gegenden des neuen Continents – in deutscher Bearbeitung von Hermann Hauff. Nach der Anordnung und unter Mitwirkung des Verfassers; Suttgart [Einzige von A.v. HUMBOLDT anerkannte Ausgabe in deutscher Sprache]. • KANT, I. (1755): Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels oder Versuch von der Verfassung und dem mechanischen Ursprunge des ganzen Weltgebäudes nach Newtonschen Grundsätzen abgehandelt. – In: Kants Werke, Akademie Textausgabe I, Vorkritische Schriften I (1747-1756): 214-368; Berlin 1968. • KANT, I. (1756a): Von den Ursachen der Erderschütterungen bei der Gelegenheit des Unglücks, welches die westlichen Länder von Europa gegen Ende des vorigen Jahres getroffen hat. – In: Kants Werke, Akademie Textausgabe I, Vorkritische Schriften I (17471756): 417-428; Berlin 1968. • KANT, I. (1756b): Geschichte und Naturbeschreibung der merkwürdigsten Vorfälle, welches an dem Ende des 1755ten Jahres einen großen Theil der Erde erschüttert hat. – In: Kants Werke, Akademie Textausgabe I, Vorkritische Schriften I (1747-1756): 429-461; Berlin 1968. • KANT, I. (1756c): M. Immanuel Kants fortgesetzte Betrachtung der seit einiger Zeit wahrgenommenen Erderschütterungen. – In: Kants Werke, Akademie Textausgabe I, Vorkritische Schriften I (1747-1756): 462-472; Berlin 1968. • KERTZ, W. (1999): Geschichte der Geophysik. – In: KERTZ, R., GLASSMEIER, K.-H. (Hrsg.): Zur Geschichte der Wissenschaften. Eine Reihe der TU Braunschweig. Hildesheim, Zürich, New York. • KIRCHER, A. SJ (1665): Mundus Subterraneus. – Amsterdam. • NAUMANN, C.F. (1858): Lehrbuch der Geognosie. 1. Band. – Leipzig. DGG-Mitteilungen 2/2o14 • NEWTON, I. (1727): Philosophiae Naturalis Principia Mathematica. – 3rd ed.; London. Nachdruck 2010. • OESER, E. (2003): Historische Erdbebentheorien von der Antike bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. – Abh. Geol. B.-A. 5B: 1-204; Wien. • SCHICK, R. (1997): Erdbeben und Vulkane. – München. • SIEBERG, A. (1904): Handbuch der Erdbebenkunde. – Braunschweig. Nachdruck 2011. • SIEBERG, A. (1923): Geologische, physikalische und angewandte Erdbebenkunde, mit Beiträgen von Dr. Beno Gutenberg in Darmstadt. – 572 S.; Jena. • SIEBERG, A. (1927): Geologische Einführung in die Geophysik für Studierende der Naturwissenschaften, des Ingenieurwesens und des Bergbaus, sowie zu Selbststudium. – Jena. • VOLGER, O. (1858): Untersuchungen über das Phänomen der Erdbeben in der Schweiz, seine Geschichte, seine Äusserungsweise, seinen Zusammenhang mit […] geotektonischen Verhältnissen des Bodens und seine Bedeutung für die Physiologie des Erdorganismus, 3. Teil: Die Erdbeben im Wallis. – Gotha. • WEGENER, A. (1929): Die Entstehung der Kontinente und Ozeane. –Nachdruck 2005 der 4. Auflage 1929 mit neu erstelltem Index; Berlin, Stuttgart. • WOLFERS, J. Ph. (1872): Sir Isaac Newtons Mathematische Principien der Naturlehre mit Bemerkungen und Erläuterungen. – Berlin [Übersetzung „Principia“]. Ergänzende und weiterführende Literatur zu und von Alexander von Humboldt: • Alle online verfügbaren Faksimile der selbständig erschienen Schriften Alexander von HUMBOLDTs an einem Ort zur Verfügung zu stellen, hat sich „Humboldt Digital – Die Digitalisate Bibliographie“ unter <www.avhumboldt.de/?page_id=469> vorgenommen. Die Publikationen A.v. HUMBOLDTs liegen hier digital nach Erscheinungsjahr geordnet vor, und man kann (fast) alles kostenlos herunterladen. 13 Wissenschaftliche Beiträge Erdbebensicheres Bauen im Spanischen Weltreich G. Krause, Potsdam 1. Einleitung Die Erdbebensicherheit von Bauwerken ist nicht nur von Interesse in unserer heutigen Zeit, sondern war schon in früheren Jahrhunderten Gegenstand von Beobachtungen. Erdbeben verursachen das Einstürzen von Gebäuden, Brücken, Mauern, Dächern usw. Ab dem Mittelalter wurden Erdbeben – wie heute auch – als Naturkatastrophen angesehen und nicht mehr als Gottesurteil. Die Ursachen blieben zunächst unklar. Es gab kein theoretisches Fundament. Aber es gab Bestrebungen, die Auswirkungen von Erdbeben zu beschränken wie die Vorgehensweise im ehemaligen Spanischen Weltreich beweist. Seit dem Jahr 1542 war das heutige Land Chile ein Teil des spanischen Vizekönigreiches Peru. Chile liegt am Rand einer Erdbebenzone. Dort sind immer Erdbebenaktivitäten zu erwarten. Das Werk von Friedrich GOLL (19o4) enthält ein Verzeichnis der Erdbeben und Vulkanausbrüche in Chile von 157o bis 1879. Offensichtlich stützt sich dieses Verzeichnis auf historische spanische Quellen, die zitiert werden. Bislang geht man davon aus, dass das historische Erdbeben von Lissabon im Jahre 1755 den Beginn des modernen Erdbebenverständnisses markiert (SCHNEIDER 1975). Dieses Datum muss zumindest auf das Jahr 157o vorverlegt werden. Seit diesem Jahr wurden Erdbeben entlang der südamerikanischen Westküste von der spanischen Verwaltung mit Datumsangabe registriert. Die Erdbebenstärke wurde klassifiziert. Ein starkes Erdbeben wird als „terremoto“, ein schwaches Beben als „temblor“ bezeichnet. Die Zerstörungen, die die Erdbeben verursachten, wurden dokumentiert. Die Anzahl der Toten wurde angegeben. Weniger bekannt dürfte sein, dass die spanische Verwaltung in Südamerika aus den Erdbebenschäden Schlussfolgerungen zog und Verwaltungserlasse herausgab. 2. Erdbebenauslegung von Gebäuden Im Spanischen Weltreich war das Thema Erdbeben ein Thema, das höchste Regierungsstellen beschäftigte. Dies zeigt deutlich ein historischer Verwaltungserlass, der im Mitteilungsblatt des Stadtrates der Stadt Lima (Chile) – Buch 33, Seite 171 vom 2o. Juli 1699 – vor einiger Zeit gefunden wurde. Das Auftreten eines Erdbebens lässt Gebäude einstürzen oder so stark beschädigen, dass diese abgerissen werden müssen. Der wirtschaftliche Schaden kann immens sein. Aus diesem Grunde veranlasste der III. Graf 14 von Monclova, Melchor Portocarrero Laso (1636-17o5), der von 1688 bis 17o5 Vizekönig von Peru war, folgenden königlichen Erlass über den Bau von Wohnhäusern. Zitat (Übersetzung aus dem Spanischen ins Deutsche): „Melchor Portocarrero Laso, Graf von Monclova, Ratgeber der Zarsa, Mitglied des Kriegsrates und des Kriegsstabes, Ritter des Ordens von Alcantara, Vizekönig und Statthalter des Königreiches und der Provinzen von Peru, Panama und Chile, erlässt folgende Verordnung: In Anbetracht der häufigen starken Erdbeben1, die in dieser Stadt viele Schäden an Bauwerken verursachten, sei es in Zukunft nicht gestattet, massive Hochhäuser2 zu errichten. In Anbetracht der Unordnung und der Verstöße gegen die gemäß Bauordnung zugelassenen Bauabmessungen – wodurch viele Todesfälle verursacht wurden – sind die Straßenzüge sorgfältig zu prüfen und alle Häuser abzureißen, die diesbezüglich Schäden verursachen könnten. Um den erwähnten Missständen ein Ende zu setzen, befehle ich, dass von heute ab keine Hochhäuser aus Adobe3 oder Ziegel gebaut werden und dass bei den zu errichtenden Hochhäusern die oberen Stockwerke nur in Fachwerkbauweise hergestellt werden dürfen. Das Holztragwerk ist dermaßen zu verbinden4, dass es den Beben standhalten kann. Die Ausfachung ist mit Brettern oder verputzten Faschinen auszuführen. Bauherren, die verordnungswidrige Bauten veranlassen, ist angemessene Strafe zu erteilen. Verordnungswidrig handelnde Baumeister werden vier Jahre nach Chile verbannt. Arbeiter, Farbige oder Neger, die an solchen verordnungswidrigen Bauten mitwirken, haben vier Jahre Strafarbeit in den Steinbrüchen der Insel vor Callao zu leisten. Damit all dies pünktlich und korrekt befolgt werde, befehle ich, dass diese Verordnung in der Stadt Lima und im Hafen Callao5 veröffentlicht wird.“ Aus diesem Erlass ist zu schließen, dass eine Art von Bauordnung verordnet wurde, die Bauabmessungen und Anzahl der Geschosse vorschrieb und Vorgaben über Baumaterialien enthielt. Verstöße gegen die Bauordnung wurden geahndet. Das Thema „Pfusch am Bau“ war damals schon so aktuell wie heute. Der Unterschied von damals und heute liegt im Strafmaß. 3. Bestätigung durch den spanischen König Philipp V. Der Befehl des Vizekönigs Melchor Portocarrero Laso wurde nach Madrid weitergeleitet und stieß dort auf Wohl- DGG-Mitteilungen 2/2o14 Wissenschaftliche Beiträge wollen, wie die Antwort des spanischen Königs Philipp V.6 offenbart. Zitat (Übersetzung aus dem Spanischen ins Deutsche): „Mein Vizekönig, Statthalter und Oberbefehlshaber der Provinzen von Peru: Unter den verschiedenen Schreiben, die Sie mir über den Postweg von Panamá zukommen ließen, befand sich jenes vom 02. September 1700, mit welchem Sie mir über das Erdbeben berichten, das am 13. (oder 14.) Juli des vergangenen Jahres 1699 um 4 Uhr morgens7 die Stadt der Könige8 und Umgebung überkam. Wäre nicht die Dauer der Krafteinwirkung kürzer als die der voran gegangenen Erdbeben gewesen, hätte das Trümmerfeld ein noch größeres Ausmaß gehabt. Auch Dr. Juan Gonzalez de Santiago berichtete mir über das Beben, insbesondere über die im Innenausbau der Kathedrale9 verursachten Schäden. Ihre Verordnung über den Abriss der (aus Stein oder Ziegel) gebauten Obergeschosse und die zukünftige Zulassungsbeschränkung auf Obergeschosse mit Holztragwerken haben mein Consejo de las Indias10 und ich geprüft, für gut gehalten und genehmigt. Ebenso genehmigen wir die weiteren Maßnahmen zur Schadensverhütung und Schadensbehebung bei zukünftigen Erdbeben sowie die für Zuwiderhandlung festgelegten Strafen. Aufgegeben zu Barcelona am 26. Oktober 1701.“ Der hier geschilderte Vorgang zeigt, dass die spanische Verwaltung in Südamerika offenbar gut organisiert war. Sonst hätte ein amtliches Schriftstück aus Chile nicht in relativ kurzer Zeit das spanische Festland erreichen können. Der Vizekönig traute der Verwaltung außerdem zu, den Erlass zu überwachen und mögliche Strafen durchzusetzen. 4. Zusammenfassung Der Verwaltungserlass des spanischen Vizekönigs im Jahre 1699 zeigt, dass die Kolonialverwaltung ein Interesse am Erhalt der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Kolonie hatte. Die Bauvorschriften beweisen, dass durch konstruktive Maßnahmen, die aus der praktischen Erfahrung resultierten, möglichen Schäden vorgebeugt werden sollte. Um 17oo war man von statischer oder dynamischer Erdbebenauslegung im heutigen Sinne natürlich weit entfernt. Die heutige Technische Mechanik war damals unbekannt. Trotzdem hatte man ein Gespür für Schwingungen und Dämpfung. Die oberen Geschosse sollten leichter sein als die unteren. Man hatte erkannt, dass die Schwingungsdämpfung eines Holztragwerkes offenbar größer ist als die Dämpfung eines Mauerwerks. Der Gedanke, Personen und Gebäude vor Erdbeben zu schützen, ist modern und bemerkenswert. Sowohl der Erlass des Vizekönigs als auch die Antwort des spanischen Königs sind ein Beispiel für moderne Sicherheitstechnik im heutigen Sinne, die prophylaktisch wirken soll. 5. Anmerkungen (1) Erdbeben an der südamerikanischen Westküste wurden seit 1568 von der spanischen Kolonialverwaltung registriert. Aus den Angaben lässt sich die vermutliche Intensität ermitteln. (2) Hochhäuser: Wohnhäuser mit einem oder mehr Obergeschossen. (3) Adobe: Ungebrannter Lehmziegel. (4) Die Holzbalken und Stützen wurden mit Lederriemen verbunden, was eine gewisse Beweglichkeit gestattete. (5) Callao: Der ca. 15 km entfernte Hafen Limas. (6) Philipp V. (1683-1746), von 1700 bis 1746 König von Spanien. (7) Das Erdbeben vom 13. Juli 1699 war nicht stark, vermutlich hatte es eine MM-Intensität von V oder weniger. (8) Stadt der (Heiligen Drei) Könige: Lima. (9) Hauptschiff mit ca. 20 m hohem Gewölbe und zwei ca. 40 m hohen Türmen, massiv aus Stein, fertiggestellt ca. 1626, 7-mal durch Erdbeben schwer beschädigt, einmal zerstört. (10)Consejo de las Indias: Verwaltungsamt für die überseeischen Provinzen. 6. Literatur • GOLL, F. (1904): Die Erdbeben Chiles. – Münchner Geographische Studien; München (Theodor Ackermann). • SCHNEIDER, G. (1975): Erdbeben. – Stuttgart (Ferdinand Enke Verlag). 7. Danksagung Die Übersetzung des Mitteilungsblattes der Stadt Lima aus dem Spanischen ins Deutsche ist Herrn Dr.-Ing. Lindner, einem ehemaligen Arbeitskollegen des Autors bei der Firma Brown Boveri & Cie. in Mannheim zu verdanken. Kontakt: Dr.-Ing. G. Krause, Tel.: +49 331 74o o1 o5, E-Mail: dr.krause.software@isafem.de Erratum Zum Artikel von Peter KNOLL (2o14): Bergbaubedingte Erschütterungen im Saarland bis 2oo8 – Beitrag zur Untersuchung des Mechanismus induzierter seismischer Ereignisse (Mitt. DGG 1/2o14: 13-2o). Der Fehlerteufel hat beim Abdruck dieses Artikels zugeschlagen: Im Text auf den S. 13 und 2o muss es statt ‚FKPEArbeitsgruppe „Induzierte Polarisation“‘ heißen: ‚FKPEArbeitsgruppe „Induzierte Seismizität“‘. Wir bitten den Autor und die Leser um Entschuldigung. Die Redaktion DGG-Mitteilungen 2/2o14 15 Wissenschaftliche Beiträge Das Rent-a-Student-Projekt – Geophysik-Studierende präsentieren ihr Studienfach in Schulen Niklas Thiel, KIT Karlsruhe Zur Geschichte Es fällt immer wieder auf, dass die meisten Geophysiker erst über Umwege den Begriff Geophysik und die Möglichkeit, dieses Fach studieren zu können, kennen gelernt haben. Aufgrund der Unbekanntheit der Geophysik bei Schülern und den daraus folgenden geringen Studierendenzahlen ist Ende der 199oer-Jahre bei einem GAP-Treffen (Geophysikalisches Aktionsprogramm) im Rahmen eines Workshops die Idee des „Rent-a-Student“-Projektes entstanden. Geophysik-Studierende sollten motiviert werden, zurück an ihre Schulen zu gehen, um dort ihr Studienfach vorzustellen. So soll der Begriff Geophysik und das dazugehörige Studium bei Schülern und Lehrern bekannter gemacht werden. Unterlagen In den auf die erste Idee folgenden Jahren wurden verschiedene Materialien zur Unterstützung der vortragenden Studierenden entwickelt, wie beispielsweise ein Poster und ein Foliensatz mit zugehörigem Skript. Die Unterlagen sollen die Vortragenden unterstützen und den nötigen zeitlichen Aufwand so gering wie möglich halten. Inhaltlich geben die Materialien einen Überblick über den Begriff und das Studium der Geophysik. Sowohl im Vortrag als auch auf dem Poster werden verschiedene Methoden und Ziele der Geophysik kurz vorgestellt und es wird auf die Studienorte und deren Unterschiede eingegangen. Auch der für Schüler besonders interessante Punkt des späteren Berufsbildes eines Geophysikers wird behandelt. Verwaltet werden die Materialien von der studentischen Initiative <geophysikstudenten.de>. Auf deren Internetseite werden alle Materialien zum freien Download zur Verfügung gestellt. Natürlich können die Unterlagen beliebig angepasst oder ergänzt werden. So hat sich beispielsweise gezeigt, dass eine Bilderfolge von eigenen Messfahrten, Praktika oder Exkursionen am Ende des Vortrages sehr gut bei den Schülern ankommt. Die Unterlagen wurden in den letzten drei Jahren grundlegend überarbeitet. Alle Materialien wurden inhaltlich auf den neuen Bachelor- und Masterstudiengang angepasst und äußerlich in ein modernes Design gesetzt. Förderung Die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft (DGG) unterstützt das Projekt finanziell. Bei einer Teilnahme wird auf Antrag dem Vortragenden nach Einreichung eines kurzen 16 Erfahrungsberichtes eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 1o € überwiesen. Auch die Fahrtkosten werden bei Bedarf bis zu einer Höhe von 15 € erstattet. Teilnahme und mehr Informationen Um an dem Projekt teilzunehmen, fragen die Studierenden an ihrer Schule nach, ob sie im Rahmen eines Berufsinformationstages oder einfach in einem Oberstufenkurs das Studienfach Geophysik vorstellen dürfen. Dafür eignen sich beispielsweise die Kurse Physik oder Geographie bzw. Erdkunde. Auf der anderen Seite können aber auch interessierte Schulen und Lehrer auf die Studenten zukommen. Hierfür sollte man am besten die studentische Initiative <geophysikstudenten.de> kontaktieren (studentensprecher@geophysikstudenten.de) oder direkt die Studienberatung der Universität ansprechen. So kann die Anfrage an interessierte Studierende weitergeleitet werden. Die Erfahrung zeigt, dass die Schüler den Vortrag zumeist sehr interessiert aufnehmen und viele Fragen stellen, was das Projekt positiv bestätigt. Begriffe wie Vulkanismus und Erdbeben sind zwar meistens bekannt, werden aber nicht mit dem Begriff Geophysik in Verbindung gebracht. Der Vortrag kann auch für andere Zwecke verwendet werden. So wird er beispielsweise am Geophysikalischen Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) im Rahmen des Geophysik-Schülerlabors als Einführung von Geophysik-Studierenden vorgetragen. Anmerkung der Redaktion: Das Poster zu diesem Beitrag ist auf der Abschlussveranstaltung der DGG-Jahrestagung in Karlsruhe am 13. März 2014 ausgezeichnet worden. DGG-Mitteilungen 2/2o14 Nachrichten aus der Gesellschaft Nachrichten aus der Gesellschaft DGG-Jahrestagung 2o14 – Teil 1 Eröffnungsansprache der 74. Jahrestagung der DGG in Karlsruhe Michael Korn, Präsident Sehr geehrte Damen und Herren, Sehr geehrter Herr Bürgermeister Obert, sehr geehrter Herr Professor Saile, sehr geehrter Herr Dekan Professor Nienhaus, sehr geehrter Tagungsleiter Professor Bohlen, lieber Thomas, sehr verehrte Tagungsteilnehmerinnen und Teilnehmer, im Namen des Vorstandes und des Präsidiums der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft begrüße ich Sie ganz herzlich zu unserer 74. Jahrestagung in Karlsruhe. Es ist für mich heute ein echtes Déjà-vu-Ereignis, durfte ich doch schon vor nahezu 4o Jahren in genau diesem Hörsaal sitzen – natürlich nicht hier vorne am Rednerpult – und habe als hoffnungsvoller Geophysik-Erstsemester die höheren Weihen der Experimentalphysik empfangen. Mit Erstaunen sehe ich, dass sogar die Overhead-Projektoren mit ihren Folien, die man an einer Kurbel bewegen kann, noch unverändert in Betrieb sind und offenbar noch nicht von Powerpoint verdrängt wurden. Soviel Konstanz hat mich echt überrascht. Ein Grund dafür, die Tagung dieses Jahr in Karlsruhe auszurichten, war nicht nur, dass Karlsruhe wieder einmal „dran“ war, sondern auch, dass das Geophysikalische Institut sein 5o-jähriges Bestehen feiert. Damals vor 5o Jahren war man der Meinung, dass das Fach Geophysik genug Potenzial besitzt, um ein eigenes Institut innerhalb der Physik zu rechtfertigen, und dass es genügend Arbeitsmöglichkeiten für Geophysik-Absolventen gebe. Trotz einiger Auf und Abs im Lauf der Jahrzehnte hat die Entwicklung dieser Hoff- DGG-Mitteilungen 2/2o14 nung Recht gegeben. Das Geophysikalische Institut in Karlsruhe mit seiner klassischen Geophysik-Ausbildung ist bis heute eines der stärksten Institute an deutschen Universitäten geblieben, und ich bin stolz darauf, hier meine Ausbildung zum Diplom-Geophysiker erhalten zu haben. Ich möchte an dieser Stelle dem Institut und seinen engagierten Mitarbeitern zum 5osten gratulieren und Ihnen 17 Nachrichten aus der Gesellschaft den gleichen Erfolg für die nächsten 5o Jahre wünschen. Als Vertreter des Leipziger Instituts, das letztes Jahr seinen 1oo. Geburtstag gefeiert hat, weiß ich, wovon ich rede. Und es gibt hier noch einen weiteren 5o. Geburtstag zu feiern: den des Forschungskollegiums Physik des Erdkörpers, besser unter dem Kürzel FKPE bekannt. Das FKPE ist ein Zusammenschluss der Leiter von Einrichtungen, die geophysikalische Forschung betreiben. Neben Universitäten und Großforschungseinrichtungen sind auch Vertreter der Industrie im FKPE. Die Geophysik war immer eine Wissenschaft an der Nahtstelle zwischen Grundlagenforschung und Anwendung, und zwischen Physik und Geowissenschaften. Tagungen von wissenschaftlichen Gesellschaften mögen manchmal mit der Vorstellung verbunden sein, es ginge auf ihnen vor allem um die akademische Forschung. Das stimmt hier nur teilweise. Von Anfang an war Geophysik eine Wissenschaft, die neben Grundlagenforschung eine zentrale Rolle bei der Exploration von Rohstoffen und Energie spielte. Die Suche nach Georessourcen wie Erdöl, Erdgas, Mineralien oder auch Grundwasser oder Erdwärme ist ohne ausgefeilte geophysikalische Verfahren undenkbar, die auch auf die umweltschonende und sozial gerechte Ausbeutung von Lagerstätten Rücksicht nehmen müssen. Moderne Gesellschaften brauchen diese Ressourcen und sind zunehmend abhängig von ihrer globalen Verfügbarkeit. Das aktuelle Beispiel Ukraine und unsere Abhängigkeit vom Erdgas führt uns das gerade wieder plastisch vor Augen. Auch die Georisiken Erdbeben, Tsunamis, Vulkanausbrüche haben in unserer heutigen dicht besiedelten und vernetzten Welt sehr schnell globale Auswirkungen von Flutwellen bis zu Flugverboten, und es gilt, Risikominimierung und Risikovorsorge zu intensivieren und zu verbessern. Die Schwerpunkte der Karlsruher Tagung zeigen exemplarisch die Spannweite geophysikalischer Themen. Rifting, das Zerbrechen von Kontinenten, gibt Aufschluss über die innere Dynamik unseres Planeten. Schwerefeldmessungen erschließen die Massenverteilung und den Massentransport im Erdinneren und an der Oberfläche auf Skalenlängen, die von Baugrunduntersuchungen und Lagerstätten bis zum tiefen Erdmantel und Erdkern reichen. Die Erkundung, Erschließung und effektive Ausbeutung von Lagerstätten bedingt immer wieder neue und verbesserte Methoden bei der Datengewinnung, der Datenauswertung und der Modellierung von Strukturen und Prozessen. Der Schwerpunkt Geothermie schließlich zielt auf die effektive und gleichzeitig sichere und gefahrlose Nutzung der vorhandenen unterirdischen Energieressourcen. Die Geowissenschaften und mit ihnen die Geophysik sind also Zukunftswissenschaften, an die zunehmend neue Anforderungen gestellt werden, und an deren gedeihlicher Entwicklung offenkundiger Bedarf besteht. Sie können sich aber nur dann weiter positiv fortentwickeln, wenn genügend viele junge Menschen fachlich kompetent und umfassend ausgebildet werden. 18 Moderne geowissenschaftliche Forschung und Lehre sind in hohem Maß interdisziplinär. Kleine Fächer wie die Geophysik haben es daher oft schwer, sich Gehör zu verschaffen. Als Geophysiker verstehen wir uns von der Herkunft unseres Faches immer auch als Physiker, das unterscheidet uns von den anderen geowissenschaftlichen Disziplinen. Daher ist es wichtig, in der DGG eine Fachgesellschaft zu haben und zu erhalten, mit der wir uns identifizieren können. Auf der anderen Seite gehören Themen, die sich mit der Bildung, der Veränderung und der Nutzung der Erde, ihrer Materialien und Ressourcen befassen, zu den wichtigsten und umfassendsten Aufgaben, und sie können natürlich nicht von einzelnen, an klassischen Fächergrenzen orientierten Fachgesellschaften adäquat vertreten werden. Gemeinsam mit anderen geowissenschaftlichen Gesellschaften der Geologie, Mineralogie und Paläontologie streben wir daher die Gründung eines Dachverbandes an, der die großen fachübergreifenden geowissenschaftlichen Themen in Politik, Gesellschaft und gegenüber Förderorganisationen koordinieren und artikulieren kann. Ich hatte vorher schon die Ausbildung kurz angesprochen. Teilweise mit Sorge betrachte ich die Entwicklung der universitären Geophysik in Deutschland. In der Lehre und Ausbildung geht die Geophysik zunehmend in allgemeingeowissenschaftlichen Bachelor- und Masterstudiengängen auf, mit reduzierten mathematischen und physikalischen Anforderungen. Karlsruhe stellt hier übrigens eine positive Ausnahme dar. Generell stehen die Universitäten seit Jahren unter massivem Sparzwang bei steigenden Studierendenzahlen, und sie fallen im Wettbewerb gegenüber Großforschungseinrichtungen und internationaler Konkurrenz zurück. Kleine Fächer wie die Geophysik haben es in diesem Umfeld besonders schwer und verschwinden im besseren Fall zugunsten von geowissenschaftlichen Gemeinschaftseinrichtungen und im schlechteren Fall auf Nimmerwiedersehen. Ein Umsteuern in der Hochschulpolitik ist dringend erforderlich. Dazu gehören auch Abstimmungen über die Ländergrenzen hinweg. Die DGG hat vor einigen Jahren ein Papier zur geophysikalischen Ausbildung in Deutschland erarbeitet, das sehr klare Anforderungen an Curricula definiert, meines Wissens aber bisher keinen großen Impakt hatte. Ich möchte zum Schluss dem Tagungsteam um Thomas Bohlen meinen Dank und meine Anerkennung aussprechen für die umsichtige und sorgfältige und reibungslose Vorbereitung dieser Jahrestagung. Wir freuen uns auf spannende Forschungsergebnisse, interessante und lebhafte Diskussionen und natürlich auch auf ein gutes Miteinander. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. DGG-Mitteilungen 1/2o14 Nachrichten aus der Gesellschaft Laudatio zur Verleihung der Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft an Professor Dr. Helmut Wilhelm Michael Korn, Präsident Die Deutsche Geophysikalische Geselltern. Besonders Manfred Siebert hat schaft ernennt zu ihren Ehrenmitglieihn wesentlich geprägt. Bei ihm in Götdern hervorragende Persönlichkeiten, tingen schrieb er 1965 seine Diplomardie wesentliche Beiträge zur Geophysik beit zum Phänomen der elektromaggeleistet und sich in besonderem Maße netischen Wellen in der unteren AtmoVerdienste um unsere Gesellschaft ersphäre, promovierte 1968 und worben haben. Wir haben die besonhabilitierte sich 1975 mit einer Schrift dere Freude und Ehre, im Auftrage des zum Thema „Bestimmung elastischer Präsidiums der DGG, für das EhrenmitParameter des Erdinnern durch Erdglied Herrn Professor Dr. Helmut Wilgezeiten“. Darin hat er numerisch unhelm eine Laudatio verfassen zu dürfen. tersucht, welchen Einfluss seismologiHelmut Wilhelm wurde am sche Erdmodelle auf die Love- und 2. Juni 1939 in Berlin geboren. Nach Shida-Zahlen haben, die die Reaktion den Kriegswirren wuchs er im nord- Helmut Wilhelm auf der DGG-Tagung 1992 der elastischen Erde auf die Gezeitendeutschen Uelzen südlich von Ham- (Foto: Franz Jacobs) kräfte beschreiben. burg auf. Schon früh während seiner Helmut Wilhelm begann seine beSchulzeit zeigte er lebhaftes Interesse für die Vorgänge in rufliche Laufbahn 1968 als Assistent in Göttingen und erder ihn umgebenden Natur. Seine Neugier war verbunden hielt 1978 eine Berufung nach Kiel auf eine Professur für mit dem Wunsche nach mehr Kenntnis über die ZusamTheoretische Ozeanografie. Seit 198o bis zu seiner Emerimenhänge und Gesetzmäßigkeiten der Phänomene, die tierung bekleidete er die Professur für Geophysik am Geovon den Erdwissenschaften beschrieben werden. Dabei physikalischen Institut der Universität Karlsruhe. kam ihm eine Eigenschaft zugute, die ihn von Kindheit an Die Schlüsselwörter der Forschungsfelder, denen begleitet hat und später seinen beruflichen Weg ganz wesich Helmut Wilhelm während seines Wirkens gewidmet sentlich geprägt hat: Seine Begabung, streng analytisch hat, lauten in aller Kürze: Langperiodische Seismologie, arbeiten zu können und dazu sein Verständnis für die maErdgezeiten, Geothermie und Elektromagnetik (Georathematisch-physikalischen Grundlagen der Naturwissendar). Unternimmt man jedoch den Versuch einer möglichst schaften. Freilich gehörte bei Helmut Wilhelm zu dieser prägnanten – und gleichzeitig dem Ehrenmitglied halbnüchternen Betrachtungsweise auch eine gute Portion Bewegs gerecht werdenden – Darstellung der Forschungsgeisterung und Freude beim Begreifen dessen, was die Naleistungen, so beeindruckt die Vielfalt und Breite der Thetur bewegt. men, die der Laureat angepackt und zu einem bleibenden Und so entschied sich Helmut Wilhelm nach dem AbiResultat geführt hat. tur 1958 und zwei Semestern Theologie in Kiel und GöttinDa sind in frühen Jahren seine Untersuchungen zur gen für das Studium der Fächer Physik und Geophysik an Erde als Planet, zur Erdrotation, zum Einfluss des Erdmagder Universität Göttingen. Seine akademischen Lehrer in netfeldes und besonders zu den Erdgezeiten, die ihn dann Göttingen, vor allem Manfred Siebert, Julius Bartels und während seines gesamten wissenschaftlichen Schaffens Friedrich Hund gaben ihm das Rüstzeug, um später auf besonders beschäftigt haben. In Karlsruhe hat er als Erster dem Gebiet der Geophysik ebenfalls wesentliche Beiträge weltweit den Einfluss der Erdabplattung auf das Gezeitenin der Forschung zu leisten und als Hochschullehrer junge potential erkannt. Zur gleichen Zeit gelang ihm die AbMenschen für unseren Beruf zu befähigen und zu begeisschätzung der Effekte der durch Dämpfung bedingten Dis- DGG-Mitteilungen 1/2o14 19 Nachrichten aus der Gesellschaft persion seismischer Wellen auf die Erdgezeiten. Schließlich gehört auch seine theoretische Berechnung sphäroidaler und torsionaler Stresskoeffizienten zu den Pionierleistungen in der Gezeitenforschung. Helmut Wilhelm hat sich seit Beginn seiner Tätigkeit in Karlsruhe mit großem Engagement in Projekte der Deutschen Forschungsgemeinschaft erfolgreich eingebracht. Er war in verschiedenen Sonderforschungsbereichen Teilprojektleiter zu den Themen „Inversion of geophysical data – model computations“ und „Geothermal field, fluid regime, and tectonics along a NW-SE profile through the Carpathians“. Sprichwörtlich und für andere vorbildlich wurde damals der „Geist von Karlsruhe“: Die gegenseitige Aufgeschlossenheit und Kooperation der Geofächer Geophysik, Geologie, Geodäsie, Mineralogie, Petrologie, Geochemie bis hin zur Boden- und Felsmechanik. Und untrennbar damit verbunden ist das Geowissenschaftliche Gemeinschaftsobservatorium Karlsruhe/Stuttgart BFO in Schiltach, mit dem sich Helmut Wilhelm bis heute in besonderer Weise verbunden fühlt. Er hat alle am Observatorium angesiedelten Diplom- und Doktorarbeiten mit betreut. Beim Ausscheiden von Walter Zürn hat er sich maßgeblich dafür eingesetzt, dass die frei werdende Stelle dort verbleiben konnte und das BFO damit den Charakter einer kleinen Forschungseinrichtung behielt. Seit den achtziger Jahren bestimmte ein geowissenschaftliches Großprojekt auch für Helmut Wilhelm die Gedankengänge und die Forschungsaktivitäten: Die Kontinentale Tiefbohrung KTB. Zu vielen der damals noch weitgehend ungelösten Fragen hat er wegweisende Antworten gefunden. Das thermische Regime der kontinentalen Kruste, Temperaturmessungen in Bohrungen, Temperaturrelaxation, Wärmestrom und Wärmeleitfähigkeit mit deutlicher Anisotropie, konvektiver Wärmezustrom, die Suche nach Porositäten der Gesteine über Zonen niedriger seismischer Geschwindigkeiten; immer war sein Rat gefragt. Aus dem Fachgebiet der Mechanik kommend wurden nun Theorie und Praxis der Thermodynamik seine Stärken, verbunden mit Kenntnissen der Messtechnik und effektivem Ingenieursdenken. Bei der Findung der geeigneten Lokation für die KTB hat Helmut Wilhelm dann aber wohl mit Bedenken und schweren Herzens den Standort Oberpfalz akzeptiert. Eine angemessene Würdigung der Forschungsleistungen des Geehrten muss in dieser Laudatio Stückwerk bleiben. Selbstverständlich haben seine Leistungen auch international hohe Anerkennung gefunden. Seine wissenschaftliche Handschrift findet sich in vielen länderübergreifenden Gemeinschaftsprojekten zur Erforschung der Lithosphäre und bei geophysikalischen Messungen in kontinentale Tiefbohrungen, wie in den Karpathen und in der Kaspi-Region beziehungsweise auf Yucatan in Mexico und in Nordamerika an der Chesapeake-Bay-Bohrung. An der Beschreibung und an der Analyse des Temperaturprofils dieser Bohrung wirkt er auch heute noch engagiert mit. 20 In den letzten Jahren vor dem Ruhestand hat sich Helmut Wilhelm mit besonderer Intensität den Phänomenen der Ausbreitung elektromagnetischer Wellen im Nahbereich zugewandt und dies in mehreren Publikationen dokumentiert. Aus seiner Arbeitsgruppe im Institut haben einige der Diplom-GeophysikerInnen später als GeoradarExperten erfolgreich an deutschen und norwegischen Expeditionen in die Antarktis teilgenommen. Die besonderen Verdienste von Helmut Wilhelm für die DGG verlangen eine besondere Erwähnung und Würdigung. Die Mitglieder unserer Gesellschaft haben ihn im Februar 1989 in Stuttgart zu ihrem Vorsitzenden gewählt. Damals ahnte wohl kaum jemand. dass dieses Jahr ein schicksalhaftes und beglückendes Jahr auf dem Wege zur Wiedervereinigung Deutschlands und auch für die deutschen Geophysiker werden sollte.Helmut Wilhelm hatte als DGG-Vorsitzender sofort die wunderbare, von vielen noch ungläubig betrachtete Idee seines Vorgängers Herrn Edelmann aufgegriffen und gemeinsam mit seinem designierten Nachfolger Herrn Fertig in die Tat umgesetzt, die Jahrestagung der DGG 1992 an Leipzig zu vergeben. Unmittelbar nach dem Fall der Berliner Mauer erhielten noch vor Weihnachten alle mit Adressen aus ehemaliger Mitgliedschaft bekannten Geophysiker im Osten unseres Landes, aber auch viele inzwischen den Kontakt zur DGG Suchenden einen mit dem Namen Helmut Wilhelm unterschrieben Brief, der von den Empfängern als Geschenk empfunden wurde: Das Angebot zur Mitgliedschaft in der DGG, der Vereinigung der deutschen Geophysiker, und die herzliche Einladung zur 5o. Jahrestagung der DGG 199o in Leoben. Bei der Wortwahl des Briefes des DGG-Vorsitzenden Helmut Wilhelm war das Verständnis für die Fachkollegen im Osten zwischen jahrelanger Abkapselung und gewonnener Freiheit zu spüren, und auch die Feinfühligkeit des Absenders beim Andeuten von finanzieller Unterstützung angesichts der Tatsache noch unterschiedlicher Währungen. Die 5o. Jahrestagung einer Gesellschaft kann wohl mit Recht als eine Goldene bezeichnet werden. Die Tagung in Leoben bei unseren österreichischen Kollegen war es im mehrfachen Sinne. Die deutschen Geophysiker fanden nach Jahren der Trennung wieder zur Gemeinsamkeit. Auch wenn der damalige Vorsitzende es vielleicht aus Bescheidenheit nicht so gerne hört, Helmut Wilhelm war unser „Kanzler/Vorsitzender der Einheit“. Nicht zu vergessen ist das sachkundige und von Herzen kommende Engagement von Herrn Wilhelm in dieser Zeit bei den nachfolgenden umfangreichen Bemühungen um die Realisierung der sich damals bietenden Chancen für die Geophysik in Deutschland. Dazu gehört seine maßgebliche Mitwirkung an dem unter der Leitung von Herrn Berckhemer verfassten FKPE-Memorandum, das seine politische Wirkung nicht verfehlt hat. Besonders hervorzuheben sind die unter der Federführung von Herrn Wilhelm formulierten und vom Vorstand der DGG am 25. Januar 1991 beschlossenen „Empfehlungen für Maßnahmen DGG-Mitteilungen 2/2o14 Nachrichten aus der Gesellschaft zur Förderung von Lehre und Forschung im Fach Geophysik in den neuen Bundesländern“. Vieles von den dort mit Nachdruck geforderten Schritten ist recht bald in die Wirklichkeit umgesetzt worden, so die Institutsgründungen in Jena und Leipzig und die Umbildung des Zentralinstitutes für Physik der Erde Potsdam in eine „zentrale geowissenschaftliche Forschungseinrichtung, die u.a. Aufgaben … übernimmt, die bisher nur unzureichend oder gar nicht in den alten Bundesländern wahrgenommen werden konnten“. Die Bemühungen von damals sind Vergangenheit und gehören zur Geschichte der Geophysik in Deutschland. Heute aktueller denn je und nicht minder in der Zukunft sind die damaligen Anstrengungen von Helmut Wilhelm, die er an der Spitze der DGG in der Frage der Ausbildung der Geophysik-Studierenden unternommen hat. In begründeter Sorge um die Konkurrenzfähigkeit der Geophysikerinnen und Geophysiker auf dem Arbeitsmarkt warnte er stets vor der Vereinheitlichung des Grundstudiums in den geowissenschaftlichen Fächern. Als Vorsitzender der DGG hat er bereits 1991 mit Nachdruckfestgestellt: „Die mathematische und physikalische Grundausbildung ist für die Ausbildung in Geophysik unverzichtbar.“ Die Worte des Hochschullehrers Helmut Wilhelm sollten in unserem Gedächtnis bleiben und unser Handeln bestimmen. Eine Würdigung des Wirkens von Helmut Wilhelm kann nicht ohne seine Beiträge zur Selbstorganisation der Wissenschaft in Deutschland bleiben. Als gewählter Gutachter bei der DFG und in gleicher Weise bei der Alexander-von-Humboldt-Stiftung hat er mit Akribie und Hingabe eine Vielzahl von Anträgen unter seinen Fittichen gehabt und mit hohem Verantwortungsbewusstsein um eine richtige Entscheidung gerungen. Helmut Wilhelm hat sich immer wieder auch in Karlsruhe in seiner Fakultät und in seinem Institut als Hochschullehrer der Verantwortung bei der akademischen Selbstverwaltung gestellt und Leitungsfunktionen übernommen. Dass er dies mit Umsicht und Sorgfalt getan hat, war für ihn eine Selbstverständlichkeit. Besonders wichtig war ihm sein Bemühen um die Schaffung eines angenehmen Umganges miteinander, um ein kollegiales und damit auch effektives Arbeitsklima. Und bei vielen seiner ehemaligen Mitarbeiter und Studenten wird sein unbedingtes Streben nach Wahrheit und Gerechtigkeit gegenüber jedem Einzelnen in Erinnerung bleiben. Wir wünschen unserem Ehrenmitglied Helmut Wilhelm ein gutes Maß an Gesundheit und Kraft mit zahlreichen Gelegenheiten zur anregenden Teilnahme am Leben unserer Gesellschaft. Mögen ihm und seiner verehrten Frau Gemahlin noch viele freudvolle gemeinsame Jahre beschieden sein. Franz Jacobs, Leipzig, und Walter Zürn, Schiltach März 2014 Offener Austausch für Geophysikerinnen Katrin Plenkers, GMuG Bad Nauheim & Ellen Gottschämmer, KIT Karlsruhe Im Rahmen der DGG-Tagung in Karlsruhe 2o14 wurde am 11. März mit finanzieller Unterstützung der DGG zum ersten Mal ein „Meet & Greet“-Frühstück für Geophysikerinnen angeboten. Ziel des „Meet & Greet“-Frühstücks war es, eine Kommunikations-Plattform zu schaffen und den Austausch zwischen Geophysikerinnen jeden Alters zu fördern. 4o Geophysikerinnen trafen sich am frühen Morgen zu einem gemütlichen Frühstück, bei dem das gegenseitige Kennenlernen und der individuelle Austausch im Vordergrund standen. Sowohl Studentinnen und Doktorandinnen als auch Geophysikerinnen aus Industrie, Landesämtern und Universitäten beteiligten sich rege. In entspannter Atmosphäre im Forstlichen Bildungszentrum Karlsruhe entstanden so eine Vielzahl von persönlichen Gesprächen, wie uns von den begeisterten Teilnehmerinnen berichtet wurde. DGG-Mitteilungen 2/2o14 Leider waren die Plätze für das Frühstück schon frühzeitig ausgebucht, so dass nicht alle Interessierten an der Veranstaltung teilnehmen konnten. Eine Wiederholung – dann mit mehr Kapazität – ist jedoch für die DGG 2o15 in Hannover geplant. Foto: Andre Kurzmann 21 Nachrichten aus der Gesellschaft 9. C.F. Gauß Lecture auf der EGU 2o14 mit Boris Kaus (Mainz) Alexander Rudloff, Potsdam, und Michael Korn, Leipzig Eindrücke von der Veranstaltung. Fotos: A. Rudloff Am 3o. April 2o14 fand im Rahmen der EGU General Assembly in Wien die bisher 9. Carl-Friedrich-Gauß-Lecture der DGG statt. Prof. Dr. Boris Kaus von der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz war der diesjährige Referent; der Titel seines Vortrags lautete: „Digital deformation of the lithosphere: how simulation helps to unravel the dynamics of the solid Earth“. Ein Hauptanliegen des Vortrags war die Zusammenführung prozessorientierter aber oft qualitativer geologischer Modellvorstellungen mit geophysikalischen Strukturmodellen, die auf den zugrunde liegenden physikalischen Zusammenhängen beruhen. Den Schlüssel dazu sieht Kaus in numerischen geodynamischen Simulationen mit thermo-mechanischen Modellen, in denen vielfältige und realistische Rheologien berücksichtigt werden. Er präsentierte mit eindrucksvollen Grafiken und Animationen, auf welch hohem Stand die Simulationstechniken heutzutage sind, wie beispielsweise Schmelzen durch Erdmantel und -kruste migrieren, wie man aus Oberflächenbeobach- 22 tungen Rückschlüsse auf die Lithosphäre im Untergrund zieht, und wie die Fließvorgänge im Mantel die Lithosphärendeformation beeinflussen und Subduktion initiiert wird. Wie seit vielen Jahren bereits um 18:oo Uhr trafen sich Mitglieder und Freunde der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft zu einem kleinen Empfang mit Imbiss und Getränken. Gut 1oo Gäste nahmen die Gelegenheit zum Austausch war. Zum Vortrag begrüßte DGG-Präsident Korn etwa eine gleichgroße Teilnehmerzahl. Die Präsentation des aktuellen C.-F.-Gauß-Vortrages von Boris Kaus können Sie auf den Internetseiten der DGG unter „C.-F.-Gauß-Lecture“ finden. Hier finden Sie auch alle anderen Vorträge seit 2oo6. Im kommenden Jahr feiern wir die 1o. Auflage der „C.F. Gauß Lecture and DGG Reception“, wieder auf der EGU und immer noch in Wien. Für viele DGG-Mitglieder und Freunde ist dieser Abend fester Bestandteil der EGUTagung. DGG-Mitteilungen 2/2o14 Nachrichten aus der Gesellschaft Das GAP 2o14 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Niklas Thiel & Teresa Steinke, KIT Karlsruhe Das Geophysikalische Aktionsprogramm (GAP) war 2o14 wieder einmal ein voller Erfolg! Dieses Jahr empfing die Landeshauptstadt des nördlichsten Bundeslandes die rund 17o Geophysik-Studierenden zum traditionellen Termin über Christi Himmelfahrt vom 29.o5.–o1.o6.2o14. Das bereits zum vierten Mal in Kiel ausgetragene Treffen bot die Möglichkeit, Kontakte zu anderen Studenten zu knüpfen sowie mögliche Arbeitgeber und die Fülle an verschiedenen Fachbereichen der Geophysik kennenzulernen. Nachdem am Donnerstagnachmittag die aus insge- ein Überblick über die Möglichkeiten im Geophysik-Studium gegeben. Nach dem Frühstück am Samstag ging es ab 9:45 Uhr zu den Vorträgen, in denen sich neben den verschiedenen geophysikalischen Arbeitsgruppen der CAU Kiel die Sponsoren präsentierten. Im Vorraum des Hörsaales konnte man sich an Ständen bei den verschiedenen Firmen über mögliche Berufseinstiege und Praktika informieren. Auch die studentische Initiative stellte sich vor. Als Nachfolge für den aktuellen Studierendensprecher Niklas Thiel (KIT samt zwölf deutschen Universitäten und der AGH-Universität Krakau angereisten Teilnehmer ihre Unterkunft in der Gutenbergschule bezogen hatten, startete das 29. GAP mit der traditionellen Icebreaker-Party. Bei Barbecue und lockerer Atmosphäre nutzten die Studierenden die Gelegenheit, sich mit Studenten anderer Universitäten auszutauschen und alte Kontakte zu pflegen. Am Freitag wurden sieben verschiedene Exkursionen angeboten. Bei bestem Wetter konnten die Teilnehmer sich sportlich im Kletterpark betätigen, Kiel und Umgebung erkunden oder mit dem Schiff das Wattenmeer der Nordsee entdecken. Auch eine Fahrt mit der Littorina auf der Ostsee sowie ein Besuch des Wikinger-Museums Haithabu standen auf der Liste. Viele nutzten anschließend am Abend die Möglichkeit, sich dem Workshop „Where have you been?“ anzuschließen, in dem die rund 3o Teilnehmer in mehreren kurzen Vorträgen sich gegenseitig über interessante Feldmessungen oder Auslandsaufenthalte im Studium informierten. So wurde vor allem jüngeren Studenten Karlsruhe) wurde Nicholas Schliffke (WWU Münster) von den Studenten gewählt. Der neue Studierendensprecher wird nun die Geophysik-Studierenden für zwei Jahre im Vorstand der DGG vertreten und die studentische Initiative leiten und koordinieren. Alle weiteren Mitglieder der studentischen Initiative werden auf der Seite der Initiative „geophysikstudenten.de“ vorgestellt. In einer weiteren Wahl wurde der nächste Austragungsort ermittelt. Die Wahl fiel auf die TU Bergakademie Freiberg als nächsten Veranstalter. Außerdem laufen bereits Gespräche mit der AGH Universität Krakau als Austragungsort 2o16. Den Abschluss des GAPs bildete am Samstag die Farewellparty, bevor am Sonntagmorgen nach einem Frühstück alle Teilnehmer wieder Richtung Heimat aufbrachen. Die studentische Initiative möchte sich noch einmal im Namen aller Teilnehmer bei den Organisatoren und allen Helfern für das wirklich ausgezeichnet gelungene GAP bedanken und freut sich schon auf das 3o. GAP 2o15 in Freiberg! DGG-Mitteilungen 2/2o14 23 Nachrichten aus der Gesellschaft Aufruf zur Einreichung von Vorschlägen für die Preise und Ehrungen der DGG im Jahr 2o15 Die DGG bittet alle Mitglieder um Vorschläge für Kandidatinnen und Kandidaten für die folgenden Preise und Ehrungen: Günter-Bock-Preis für eine hervorragende wissenschaftliche Publikation einer jungen Geophysikerin oder eines jungen Geophysikers, Walter-Kertz-Medaille für hervorragende interdisziplinäre Leistungen im Interesse und zur Förderung der Geophysik, Ehrenmitgliedschaft. Einzelheiten über das Vorschlagsverfahren und die zu beachtenden Kriterien finden sich in den Heften 1/2oo5 und 3/2oo5 der DGG-Mitteilungen sowie auf der Webseite der DGG (www.dgg-online.de). Emil-Wiechert-Medaille für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Geophysik, Ernst-von-Rebeur-Paschwitz-Medaille für herausragende wissenschaftliche Leistungen, Karl-Zoeppritz-Preis für hervorragende Leistungen von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern, Vorschläge werden bis zum 1. Dezember 2o14 erbeten – entweder direkt an das Präsidium oder an den Leiter des Komitees Ehrungen, Prof. Harro Schmeling (E-Mail: schmeling@geophysik.uni-frankfurt.de). Michael Korn Präsident der DGG Harro Schmeling Komitee Ehrungen Die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. (DGG) trauert um ihr langjähriges Ehrenmitglied Prof. em. Dr. Rudolf Meißner * 15. 6. 1925 † 4. 6. 2014 Rudolf Meißner war seit 1963 Mitglied der DGG. Er hat die DGG und ihre Ziele über viele Jahre maßgeblich unterstützt. Als Direktor des Instituts für Geophysik der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel war er 25 Jahre lang Mentor mehrerer Generationen von Geophysikerinnen und Geophysikern und hat die Entwicklung der Geophysik in Deutschland nachhaltig geprägt. Rudolf Meißner war als Autor an über 200 Fachpublikationen beteiligt und empfing zahlreiche Ehrungen. Seinen Angehörigen gilt unsere aufrichtige Anteilnahme. Die DGG wird Rudolf Meißner ein ehrendes Andenken bewahren. Der Vorstand und die Mitglieder der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft e.V. Kieler Nachrichten, 7. Juni 2014 24 DGG-Mitteilungen 1/2o14 Nachrichten aus der Gesellschaft Nachrichten des Schatzmeisters Alexander Rudloff, Potsdam Sehr geehrte Mitglieder der DGG, die Mitgliedszahlen der DGG wieder im Anstieg! Im Zusammenhang mit der DGG-Tagung 2o14 in Karlsruhe konnten wir in den vergangenen Wochen und Monaten eine Vielzahl von Neueintritten verzeichnen. Aktuell zählt die DGG 1.2o2 Mitglieder (Stand: 18.o6.2o14). Neue Mitglieder Bitte begrüßen Sie an dieser Stelle unsere neuen Mitglieder recht herzlich (Stand: 18.o6.2o14): [Aus Datenschutz-Gründen erscheinen in der Internet- Version keine Namen und Adressen von DGG-Mitgliedern]. Mitgliederbetreuung jetzt bei witago! Wie bereits im Mitteilungsheft 1/2o14 berichtet, trat zum 1. Januar 2o14 eine wesentliche Neuerung in Kraft. Die Betreuung der Mitgliederdatenbank, und somit aller relevanten Änderungen bei Adress- und Bankdaten, erfolgt zukünftig durch: Rechnungsversand per E-Mail Wie bereits bei Rechnungsversand 2o14 umgesetzt, wird die DGG zukünftig den Versand von Zahlungsaufforderungen für den Jahresbeitrag per E-Mail vornehmen. Dieses Verfahren hat sich inzwischen in vielen Bereichen etabliert und trägt zur Kostenoptimierung bei. Bitte um Anregungen und Rückmeldungen! Dem Vorstand der DGG liegt viel am Austausch mit den Mitgliedern. Nutzen Sie die Gelegenheit einer aktiven Mitwirkung in unserem Verein. So können Sie mich am besten erreichen: Telefonisch: o331 / 288 1o 69 Mobil: o162 / 1o7 11 57 Per Fax: o331 / 288 1o o2 Elektronisch: rudloff@gfz-potsdam.de Mit freundlichen Grüßen Alexander Rudloff witago – Kerstin Biegemann Quintschlag 37 282o7 Bremen E-Mail: dggmember@witago.com Die meisten von Ihnen kennen Frau Biegemann durch ihre zuverlässige Unterstützung vergangener DGG-Jahrestagungen (2oo6, 2o11-2o14). DGG-Mitteilungen 1/2o14 25 Aus dem Archiv Das Archiv der DGG sammelt und bewahrt das Schriftgut der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft sowie weitere ausgewählte schriftliche und gegenständliche Sachzeugnisse der historischen Entwicklung der Geophysik in Deutschland. Es bietet gleichzeitig die Möglichkeit zur Aufbewahrung von historisch wertvollen geophysikalischen Geräten und Karten sowie von Ergebnisberichten, Patentschriften und persönlichen Nachlässen. Das Archiv hat seinen Sitz in o41o3 Leipzig, Talstraße 35. Es befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Gründungsbau der DGG von 1922, dem im Kriege 1943 zerstörten ehemaligen Gebäude des Geophysikalischen Instituts der Universität Leipzig, Talstraße 38. Es ist telefonisch erreichbar unter o341/97329oo (E-Mail: geoarchiv@uni-leipzig.de). Franz Kossmat (1871–1938) Mitbegründer der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft (DGG) Franz Jacobs, Leipzig Den 75. Todestag des Geologen Franz Kossmat begingen die Geowissenschaftler im Dezember des vorigen Jahres. Kossmat gehörte im September 1922 zu den 24 Persönlichkeiten, die die DGG im Geophysikalischen Institut der Universität Leipzig gründeten. Der Geologe Kossmat war das einzige Gründungsmitglied aus Leipzig – sieht man einmal davon ab, dass die beschließende Versammlung geleitet wurde von dem Leipziger Physiker Otto Wiener und dem Leipziger Astronomen Julius Bauschinger. Die Leipziger Meteorologin Luise Lammert hat das Protokoll erstellt. Der Leipziger Lehrstuhl für Geophysik war zu dieser Zeit vakant. Der bisherige Amtsinhaber Robert Wenger (1886–1922) war kurz zuvor an einer europaweit grassierenden Grippe gestorben, sein Nachfolger Ludwig Weickmann (1882–1961) kam erst 1923 nach Leipzig. Franz Kossmat wurde 1913 als Nachfolger von Hermann Credner (1841–1913) – nach einer kurzen Amtsperiode von Hans Stille – Direktor des Geologisch-Paläontologischen Instituts der Universität Leipzig und gleichzeitig Direktor des Königlich-sächsischen geologischen Landesamtes. Kossmat war am 22. August 1871 in Wien als Sohn eines Tischlermeisters geboren worden. Nach dem Studium der Geologie und Paläontologie in Wien und einer Assistenz am dortigen Institut erhielt er zunächst den Ruf auf eine Professur an die Technische Hochschule Graz und dann an die Universität Leipzig. Nach 2o Jahren erfolgreichen Wirkens in Leipzig musste Kossmat im Jahre 1934 um vorzeitige Emeritierung nachsuchen. Er litt an einer Schüttellähmung, die er sich wahrscheinlich auf einer Exkursion nach Mittelasien durch einen Zeckenstich zugezogen hatte. 26 Abb. 1: Franz Kossmat (1871-1938) DGG-Mitteilungen 2/2o14 Aus dem Archiv Abb. 4: links: Zeitschrift für Geophysik 1924/25 (Deckblatt), rechts: Zeitschrift für Geophysik 1941/42 (Deckblatt) Abb. 2: Isanomalenkarte von Mitteleuropa 1920 Franz Kossmat starb am 1. Dezember 1938 im 68. Lebensjahr in Leipzig. Er wurde in den Professorengräbern der Universität Leipzig beigesetzt. Dort ist das Grab bis heute erhalten. Kossmat war einer der führenden Geologen seiner Zeit. Er lieferte richtungsweisende Beiträge in der Diskussion von Strukturgeologen und Geophysikern zu den mittel- und westeuropäischen Varisziden (Stichwort „Überschiebungen“). Der kürzlich verstorbene Eugen Seibold (1918– 2o13) schrieb über ihn im Jahre 1991: Seine „Gliederung des variskischen Gebirgsbaues“ von 1927 hat bis heute, bis in das kontinentale Tiefbohrprojekt (KTB) hinein … ihre Bedeutung erhalten (SEIBOLD, I. & SEIBOLD, E. (1991): Neues aus dem Geologen-Archiv (199o). Mit Erinnerungen an Franz Kossmat. – Geol. Rdsch. 8o: 8o1-8o4; Stuttgart). Abb. 3: Protokoll des Ausschusses für die magnetische Karte Deutschlands (Auszug) 1930 DGG-Mitteilungen 2/2o14 Auch auf dem Gebiet der Geophysik hat der Geologe Kossmat – wie sein Vorgänger Credner – bemerkenswerte Leistungen vollbracht: • 192o: Isanomalenkarte von Mitteleuropa (Ausschnitt). Erste Schwerekarte Europas mit geologischen Großstrukturen. • 1921: KOSSMAT, F. (1921): Die mediterranen Kettengebirge in ihrer Beziehung zum Gleichgewichtszustand der Erdrinde. – Abh. Sächs. Akad. Wiss., math.-phys. Kl. 38 (2): 1-62; Leipzig). • 1922: Gründungsmitglied der DGG. • 1922: Mitbegründer der Ständigen Makroseismischen Kommission der DGG. Vorarbeiten eines makroseismischen Dienstes für Deutschland gemeinsam mit K. Andree, Königsberg, C.W. Lutz, München, E. Tams, Hamburg, und A. Sieberg, Jena. • 193o: Vorsitzender des Ausschusses für die magnetische Karte Deutschlands bei der Preußischen Geologischen Landesanstalt mit Schuh, Nippoldt, Errulat, Kühn, Barsch, Reich, Kaemmerer. Vorläufer der Geophysikalischen Reichsaufnahme in den 193oer Jahren. • 1941/42: Mitherausgeber der „Zeitschrift für Geophysik“ der DGG, seit dem 1. Jahrgang 1924/25 bis nach seinem Tode posthum 1941/42. Betrieb des Leipziger Wiechert-Seismografen nach Credners Tod 1913 und bis zum Kommen Ludwig Weickmanns 1923. Franz Kossmat war Ehrenmitglied der Deutschen Geologischen Gesellschaft 1932, erstes Ehrenmitglied der Geologischen Vereinigung 1933, Ehrendoktor der Technischen Hochschule Wien 1931, Mitglied der Akademien der Wissenschaften in Österreich, Preußen, Bayern und Sachsen. Seit 1935 trägt der Kossmatplatz in Wien-Favoriten seinen Namen. Die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft darf das Andenken an sein Gründungsmitglied Franz Kossmat in Ehren bewahren. Quellen: sämtlich Archiv der DGG 27 Verschiedenes Nachruf zu Dr. Oskar Kappelmeyer (1927–2o13) F. Rummel, Bayreuth Dr. Oskar Kappelmeyer ist am 7. Dezember 2o13 in Passau im Alter von 86 Jahren gestorben. Oskar Kappelmeyer wurde am 12.o5.1927 in Regensburg geboren und besuchte dort das Gymnasium. Als 17-Jähriger wurde er 1944 noch als Luftwaffenhelfer in die Umgebung von Berlin eingezogen. Nach dem Krieg studierte er bei Professor H. Reich am Institut für Geophysik der Universität München Geophysik und wurde 1955 mit einer Dissertation über „Temperaturmessungen in oberflächennahen Bodenschichten zum NachDr. Oskar Kappelmeyer weis tiefenbedingter Anomalien“ promoviert. Für diese Arbeit (veröffentlicht in Geophys. Prosp. V: 239-258, 1957) erhielt er 1957 den Conrad Schlumberger Award. 1953/54 fand er eine erste Anstellung am Amt für Bodenforschung (AfB) in Hannover und wurde in der Folgezeit Leiter des Referats Explorationsgeophysik des inzwischen neu benannten Bundesamts für Bodenforschung (BfB) bzw. der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) Hannover. Mehrere Auslandseinsätze zur geophysikalischen Exploration führten ihn nach Thailand und Bangladesch und zur Entwicklung der Geothermie nach El Salvador und Nicaragua. Wichtige Erkenntnisse sammelte er bei Forschungsarbeiten in den Campi Flegrei und auf Ischia (1954) in Italien. Das bis heute richtungsweisende Buch zu den Grundlagen der Geothermie „Geothermics with Special Reference to Application“ (mit Ralph Haenel) erschien 1974 im Verlag Gebrüder Bornträger/Berlin-Stuttgart. Nach einem Besuch am Los Alamos Scientific Laboratory (LASL) in New Mexico/USA begeisterte er sich für die Hot-Dry-Rock (HDR)-Forschung zur Nutzung der Tiefengeothermie und initiierte die deutsche Beteiligung am LASL-Projekt. In der Folgezeit begründete er mit Fritz Rummel das HDR-Forschungsprojekt Falkenberg in der Oberpfalz, das er in den Jahren 1977-1986 als BGR-Mitarbeiter leitete. Die Ergebnisse des Projekts sind 1987 in der Publi- 28 kation „Terrestrial Heat from Impervious Rocks – Investigations in the Falkenberg Massif“ (Geol. Jb. E: 39) zusammengefasst. Aufbauend auf diesen Forschungen war er 1987 zusammen mit französischen, englischen und deutschen Forschern aus vielen Universitäts- und Forschungsinstituten Mitbegründer des Europäischen HDR-Projekts Soultzsous-Forêts im Elsass und war langjähriger Vorsitzender dessen Leitungsgremiums, der European HDR Association (EHDRA) zur Koordinierung der wissenschaftlichen Forschungsarbeiten. Im Jahr 2oo7 konnte er noch der Inbetriebnahme des ersten HDR-Kraftwerks zur Stromerzeugung aus 3 Bohrungen von 5 km Tiefe beiwohnen. Im Alter von 6o Jahren schied er 1987 auf eigenen Wunsch bei der BGR Hannover aus und gründete die Firma Geothermik Consult Kappelmeyer (GTC Kappelmeyer GmbH) in Passau, mit der er sich an der HDR-Forschung in Soultz vor allen Dingen mit Wirtschaftlichkeitsabschätzungen beteiligte und mit jungen Geophysikern geothermische Untersuchungen in Bohrungen in vielen Industrieprojekten weltweit durchführte. Seit 1963 war er Mitglied der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft (DGG) und leitete viele Jahre bei den Jahrestagungen souverän die Fachsitzungen zum Thema Geothermie. 1991 war er in Bonn einer der 1o Gründungsmitglieder der deutschen Geothermischen Vereinigung e.V. (heute GtV, Bundesverband Geothermie) und wurde 1994 für seine umfassenden Verdienste auf dem Gebiet der Geothermie mit der ersten Patricius-Plakette geehrt. Dr. Kappelmeyer war mit Sigrid Kappelmeyer aus München glücklich verheiratet und lebte seit 1987 in Forsthart/Niederbayern. Sigrid Kappelmeyer verstarb kurz vor ihm im Juli 2o13. Seine Kinder Thomas (Hannover), Oskar (Passau) und Angela (Saarbrücken) Kappelmeyer gedachten seiner bei der Beerdigung am 14.12.2o13 in Forsthart, zusammen mit vielen Verwandten und Freunden, darunter sein Firmennachfolger Jürgen Dornstädter und sein ehemaliger BGR-Mitarbeiter Reinhard Jung. Viele von uns verloren mit Oskar Kappelmeyer einen dynamischen Kollegen und Mitstreiter und einen liebenswerten Freund, die Geophysik ein Urgestein der Geothermie. DGG-Mitteilungen 2/2o14 Verschiedenes Neues Merkblatt zur seismischen Baugrunderkundung Ernst Niederleithinger, BAM Berlin Seismische Methoden, die mit Hilfe elastischer Wellen Informationen über den Untergrund liefern, spielen in der Baugrunderkundung eine immer größere Rolle. Die einschlägigen Regelwerke, z.B. die DIN 4o2o, weisen zwar auf diese Methoden hin, geben aber keine näheren Hinweise zu Methodenauswahl oder Einsatzbereichen. Das neue Merkblatt Bo8 „Seismische Baugrunderkundung“, das seit kurzem bei der Deutschen Gesellschaft für Zerstörungsfreie Prüfung (DGZfP, <www.dgzfp.de>) erhältlich ist, will diese Lücke schließen: Die Grundlagen der Seismik werden kurz und knapp beschrieben, ebenso wie die zahlreichen Einzelmethoden mit ihren Anwendungsmöglichkeiten und Grenzen. Dabei wird sowohl auf Anwendungen von der Erdoberfläche aus als auch auf Bohrlochmethoden und Offshore-Techniken eingegangen. Eine Applikationsmatrix hilft bei der Methodenauswahl. Hinweise zu Ausschreibungen fehlen ebenso wenig wie Maßnahmen zur Qualitätssicherung. Das Merkblatt richtet sich an alle, die seismische Messungen zur Baugrunderkundung ausschreiben oder anbieten bzw. mit den Ergebnissen arbeiten. Ein vom DGZfP-Fachausschuss „Zerstörungsfreie Prüfung im Bauwesen“, Unterausschuss „Baugrunduntersuchungen“ betreutes und von Ernst Niederleithinger (BAM) und Frank Wuttke (Bauhaus-Universität Weimar, inzwischen Christian-Albrechts-Universität Kiel) koordiniertes Autorenteam aus Wirtschaft, Universität und Behörden hat das Merkblatt erarbeitet. Darunter waren auch etliche DGG-Mitglieder, neben Ernst Niederleithinger Thomas Fechner (Geotomographie GmbH), Dirk Orlowsky (DMT) und Karl-Josef Sandmeier (Sandmeier Scientific Software). Eine englische Übersetzung des Merkblattes liegt vor. Eine kontinuierliche Aktualisierung und ein weiteres Merkblatt zu anderen geophysikalischen Methoden der Baugrunderkundung sind in Planung. Der neue einheitliche Erdbeben-Fragebogen Diethelm Kaiser, BGR Hannover Die „Makroseismik“ hat als seismologische Untersuchungsmethode in den letzten 1oo Jahren eine wechselvolle Anerkennung erfahren. Der Begriff geht auf SIEBERG (1912) zurück, einem der Väter der makroseismischen Intensitätsskala. Man versteht unter Makroseismik die Untersuchung der Auswirkungen von Erdbeben auf Menschen, Gegenstände, Gebäude und die natürliche Umgebung, ohne auf die Verwendung von Messinstrumenten zurückzugreifen. Nachdem in Deutschland die Stationsdichte besonders in den 197oer Jahren stark zunahm und die digitale DGG-Mitteilungen 2/2o14 Datenerfassung von wesentlich verfeinerten Seismometern die Möglichkeiten der Auswertung von Seismogrammen verbesserte, führte die Makroseismik zeitweilig ein Dasein am Rande und wurde von vielen Geophysikern als „veraltet“ abgetan. Da eine gute Kenntnis der Erdbebentätigkeit über möglichst lange Zeiträume notwendige Voraussetzung für eine verlässliche seismische Gefährdungsanalyse ist, war man allerdings auf diesem Gebiet schon immer wesentlich auf makroseismische Daten angewiesen. So existieren für den weitaus größten Teil der Schadenbeben in Deutschland 29 Verschiedenes keine Seismogramme. Die makroseismische Untersuchung heutiger Erdbeben ist aus mehreren Gründen von Bedeutung: 1. Zur Kalibration bei der Analyse historischer Erdbeben, insbesondere bei der Abschätzung von Magnitude und Hypozentrum (z.B. BAKUN & WENTWORTH 1997, GASPERINI et al. 2o1o). 2. Zur Untersuchung von Verstärkungseffekten durch den lokalen Untergrund; Beispiele hierfür finden sich in BOSSU et al. (2ooo), NGUYEN et al. (2oo4), FRITSCHE et al. (2oo9) und SBARRA et al. (2o12). 3. Bei Untersuchungen zum seismischen Risiko und zur Vulnerabilität, da die Intensität einen direkten Bezug zum Schaden hat und implizit bereits Vulnerabilitätsfunktionen enthält (MUSSON 2ooo, MUSSON & CECI 2oo2, TYAGUNOV et al. 2oo6). In den letzten Jahren ist das Interesse an makroseismischen Untersuchungen deutlich angestiegen, seitdem das Internet eine schnelle und automatisierte Auswertung einer großen Anzahl von Fragebögen mit einer hohen Beobachtungsdichte ermöglicht (ATKINSON & WALD 2oo7, DE RUBELS et al. 2oo9, HOUGH 2o14, SBARRA et al. 2o1o). Die Intensität quantifiziert die Beobachtungen der Menschen bei einem Erdbeben mit nur einer Zahl und ist deshalb aufgrund ihrer Anschaulichkeit ideal für die Öffentlichkeitsarbeit geeignet. bilden (als Erweiterung des QuakeML-Formats, <www.quakeml. org>). In der ESC-Arbeitsgruppe waren Seismologen der meisten Staaten Europas sowie aus den USA vertreten. Eine kurze Erläuterung zur Erarbeitung des Fragebogens findet sich unter <http://seismologist.co.uk/ESC_internet_ macroseismology.html>. Dort ist auch die Endfassung mit Stand vom 29. Juli 2o11 verfügbar, veröffentlicht in MUSSON & CECI (2o12). Ausführlich sind die Arbeiten in den Berichten der ESC Working Group „Internet Macroseismology“ (2oo9, 2o1o) dokumentiert. Aufgrund dieser Initiative der ESC wurde auf der Sitzung des AK „Seismologische Auswertung“ in Freudenstadt 2oo9 beschlossen, die Fertigstellung des ESC-Fragebogens abzuwarten und diesen dann als Grundlage für eine deutsche Fassung des Fragebogens zu verwenden (PLENEFISCH 2oo9). Ein erster Entwurf wurde 2o11 auf der Sitzung des AK in Sankelmark vorgestellt; viele Kolleginnen und Kollegen brachten anschließend Verbesserungsvorschläge ein (siehe Danksagung). Es ging um begriffliche Klarheit, allgemeine Verständlichkeit, Eindeutigkeit und Konsistenz der Fragen und der Antwortmöglichkeiten sowie um eine klare Gliederung und Gestaltung. Auch die Anforderungen des Datenschutzes und die Akzeptanz wurden berücksichtigt. Nach mehreren Iterationen wurde der Fragebogen im November 2o13 fertiggestellt. Warum ein neuer Erdbeben-Fragebogen? Bereits im Jahr 2oo7 wurde auf der Sitzung des Arbeitskreises (AK) „Seismologische Auswertung“ der Arbeitsgruppe Seismologie des Forschungskollegiums Physik des Erdkörpers (FKPE) in Berggießhübel festgestellt, dass in Deutschland etwa 1o unterschiedliche Fragebögen in Gebrauch waren, von denen noch keiner auf die Intensitätsbestimmung nach der aktuellen Europäischen Makroseismischen Skala EMS-98 (GRÜNTHAL et al. 1998) ausgelegt war. Der Arbeitskreis fasste deshalb den Beschluss, unter meiner (D. Kaiser) Leitung einen einheitlichen deutschen Erdbeben-Fragebogen zu schaffen. Grundlage sollte eine Übersetzung des Fragebogens des British Geological Survey (BGS) sein. Kurz darauf, im Jahr 2oo8, wurde eine Arbeitsgruppe der European Seismological Commission (ESC) eingerichtet, die Working Group „Internet Macroseismology“, die unter der Leitung von Roger Musson einen einheitlichen Internet-Fragebogen erarbeiten sollte. Dieser Fragebogen soll für alle Staaten geeignet sein, um damit erfasste makroseismische Daten mit verschiedenen Algorithmen zur Intensitätsbestimmung bearbeiten zu können, ohne das Probleme aufgrund fehlender Information entstehen; explizit berücksichtigt wurden „Intassign“ von MUSSON (2oo6), das vom BGS und vom European-Mediterranean Seismological Centre (EMSC) benutzt wird, sowie „DYFI“ von WALD et al. (2o11), das der United States Geological Survey (USGS) verwendet. Der Fragebogen soll außerdem die Basis für den Austausch von makroseismischen Daten in einem einheitlichen Format Eigenschaften des neuen Erdbebenfragebogens Der Fragebogen hat folgende Eigenschaften: • Er ist geeignet für die Intensitätsbestimmung nach der EMS-98. • Er ist als Kern-Fragebogen anzusehen, der die Anforderungen der meisten makroseismischen Umfragen erfüllt. Weitere Fragen können für bestimmte Zwecke hinzugefügt werden, aber keine der Fragen sollte entfernt werden. • Er enthält möglichst wenige und dennoch die notwendigen Fragen, um nicht abzuschrecken und gleichzeitig eine möglichst hohe Genauigkeit der Intensitätsbestimmung zu erreichen. • Er ist klar gegliedert (z.B. müssen Personen, die das Erdbeben nicht gespürt haben, nur Abschnitt A ausfüllen). • Er ist geeignet zur Intensitätsbestimmung bis I = VII. 30 Ausblick Der Fragebogen wird jetzt im Internet bereitgestellt (<www.bgr.de/erdbeben>). Die Daten werden für makroseismische Auswertungen benutzt und werden für diesen Zweck auch auf Anfrage zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig werden zurzeit verschiedene Algorithmen zur automatischen Intensitätsbestimmung getestet und kalibriert sowie ein international abgestimmtes Format für den Austausch makroseismischer Daten entwickelt. Danksagung Ich danke ganz herzlich den vielen Kolleginnen und Kol- DGG-Mitteilungen 2/2o14 Verschiedenes legen, die an der Erstellung des neuen deutschen Fragebogens mitgewirkt haben: Klaus Lehmann, Matthias Kracht, Wolfgang Brüstle, Bernd Schmidt, Wolfgang Lenhardt, Rita Meurers, Christiane Freudenthaler, Sigward Funke, Dieter Kurrle, Stefan Stange, Klaus-G. Hinzen, Timo Schmitt und Christoph Butenweg. Katrin Zaton hat wesentlich zur Gestaltung beigetragen.Maßgeblich beigetragen zur Entwicklung des „ESC Standard Macroseismic Questionaire“ haben die Mitglieder der ESC Working Group „Internet Macroseismology“ Jim Dewey, Sébastien Gilles, Diethelm Kaiser, Wolfgang Lenhardt, Päivi Mäntyniemi, Roger Musson, Vince Quittoriano und David Wald. Literatur • ATKINSON, G.M., WALD, D.J. (2007): “Did You Feel It?” intensity data: a surprisingly good measure of earthquake ground motion. – Seismological Research Letters 78: 362-368. doi:10.1785/gssrl.78.3.362. • BAKUN, W.H., WENTWORTH, C.M. (1997): Estimating earthquake location and magnitude from seismic intensity data. – Bulletin of the Seismological Society of America 87: 1502-1521. • BOSSU, R., SCOTTI, O., COTTON, F., CUSHING, M., LEVRET, A. (2000): Determination of geomechanical site effects in France from macroseismic intensities and reliability of macroseismic magnitude of historical events. – Tectonophysics 324: 81-110. doi:10.1016/s0040-1951(00)00112-8. • DE RUBELS, V., SBARRA, P., SORRENTINO, D., TOSI, P. (2009): Web-based macroseismic survey: fast information exchange and elaboration of seismic intensity effects in Italy. – International Journal of Emergency Management 6: 280-294. doi:10.1504/IJEM.2009.031566. • ESC Working Group „Internet Macroseismology“ (2009): Towards a standard internet macroseismic questionnaire. – European Seismological Commission: 35 S., 4. 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(2012): Macroseismic effects highlight site response in Rome and its geological signature. – Natural Hazards 62: 425-443. doi:10.1007/s11069-012-0085-9. • SIEBERG, A. (1912): Über die makroseismische Bestimmung der Erdbebenstärke. – Gerlands Beiträge zur Geophysik 11: 227-239. • TYAGUNOV, S., GRÜNTHAL, G., WAHLSTRÖM, R., STEMPNIEWSKI, L., ZSCHAU, J. (2006): Seismic risk mapping for Germany. – Natural Hazards and Earth System Sciences 6 (4): 573-586. doi:10.5194/nhess-6-573-2006. • WALD, D.J., QUITORIANO, V., WORDEN, B., HOPPER, M., DEWEY, J.W. (2011): USGS “Did You Feel It?” internet-based macroseismic intensity maps. – Annals of Geophysics 54: 688-707. doi:10.4401/ag-535. 31 Verschiedenes 32 DGG-Mitteilungen 2/2o14 Verschiedenes DGG-Mitteilungen 2/2o14 33 Verschiedenes Ein historischer Erdbebenkatalog für Baden-Württemberg – Projektstand 2o14 Wolfgang Brüstle, Silke Hock und Uwe Braumann Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau im Regierungspräsidium Freiburg Der Landeserdbebendienst von Baden-Württemberg (LED) im Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB, Abteilung 9 im Regierungspräsidium Freiburg) erstellt im Rahmen eines von 2o13 bis 2o17 laufenden Innovationsprogramms einen historischen Erdbebenkatalog. Das Bearbeitungsgebiet umfasst Baden-Württemberg und Umgebung und beinhaltet insbesondere die seismogeographischen Regionen des Oberrheingrabens und der Zollernalb. Die „Seismologische und geschichtswissenschaftliche Bearbeitung des Erdbebenkatalogs Baden-Württemberg von 1ooo n. Chr. bis heute und datenbankkompatible Erfassung der Erdbebendaten“ hatte eine Vorläuferphase, die die Entwicklung der Erdbeben-Datenbank, die Dateneingabe eigener und fremder Katalogdaten sowie die Bearbeitung von Erdbeben des 2o. Jahrhunderts beinhaltete. Die wichtigsten Arbeitsfelder des Katalogprojekts sind Seismologie und Geschichtswissenschaften. Zurzeit ist je eine Projektstelle für diese Arbeitsfelder besetzt. Die Datenbankentwicklung ist weitgehend abgeschlossen. Die instrumentelle Registrierung von Erdbeben umfasst in Baden-Württemberg etwa die letzten einhundert Jahre. Dieser Zeitraum ist zu kurz für langfristige Aussagen zur seismischen Gefährdung, insbesondere was seltene und starke Erdbeben betrifft. Für die Projektlaufzeit von 2o13 bis 2o17 liegt der Schwerpunkt nun auf dem historischen Zeitraum. Bislang basieren die Kenntnisse über historische Erdbeben im Bearbeitungsgebiet überwiegend auf Kompilationen des 19. und 2o. Jahrhunderts und damit nur zu einem geringen Teil auf Originalquellen. Die historische Überlieferung reicht viele Jahrhunderte zurück, ist aber im Hinblick auf Erdbeben in Baden-Württemberg bisher weder hinreichend erfasst noch historisch-kritisch bewertet worden. Die Historische Seismologie ist ein sehr kleines Spezialgebiet, daher ist fachlicher Austausch besonders wichtig. Neben den großen Tagungen sind es besonders die Workshops wie z.B. der 2o13 in Paris (KAISER et al. 2o13) und 2o14 in Freiburg i. Br. (HOCK 2o14), die den fachlichen Diskurs ermöglichen. Am Beginn der Projektarbeit 2o13 stand eine Bestandsaufnahme. Bilateraler Austausch und Abstimmung fachlicher Fragen erfolgte bei Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen des Schweizerischen Erdbebendienstes in Zürich (SED), des Bureau Central Sismologique Français (BCSF), Réseau National de Surveillance Sismique (RéNaSS) und L'École et Observatoire des Sciences de la Terre (EOST) in 34 Strasbourg, des Geophysikalischen Instituts der Universität in Stuttgart, der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover sowie des Helmholtz-Zentrums Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ) in Potsdam. Fachlicher Kontakt besteht mit den Institutionen, deren Erdbebenkatalogdaten in den Baden-Württembergischen Katalog mit einfließen sollen. Dies sind die Kataloge des SED (Katalog ECOS-o9), der BGR (LEYDECKER 2o11, Version 2o14-o3-13), des Geophysikalischen Instituts des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT, Autor: Dr. BONJER), des Instituts für Geophysik der Universität Stuttgart, des Erdbebenzentrums der Universität Weimar (Katalog EKDAG) und des Bureau de Recherches Géologiques et Minières (BRGM) / Institut de Radioprotection et de Sûreté Nucléaire (IRSN) / Électricité de France (EDF) (Katalog SISFRANCE). Seismologisches Archivmaterial stellten das Institut für Geophysik der Universität Stuttgart (dort LED vor 1993), das Geodätische Institut des KIT, das BCSF in Strasbourg und das GFZ in Potsdam freundlicherweise zur Verfügung. Auf historischer Seite ist eine Kooperation mit dem Landesarchiv Baden-Württemberg sowie mit dessen Archivabteilungen – Staatsarchiv Freiburg, Generallandesarchiv Karlsruhe, Staatsarchiv Ludwigsburg mit Außenstelle, Hohenlohe Zentralarchiv Neuenstein, Staatsarchiv Sigmaringen, Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Staatsarchiv Wertheim – vorgesehen. Erste Recherchen haben am Stadtarchiv Freiburg und am BCSF in Strasbourg stattgefunden. Die Suche nach historischem Quellenmaterial wird den Hauptteil des Projekts ausfüllen. Entsprechend den Projektzielen soll in erster Linie nach Primärquellen (z.B. Augenzeugenberichte, Dokumente im direkten zeitlichen Zusammenhang mit den jeweiligen Erdbeben) gesucht werden. Besonders wichtig sind dabei Chroniken, Tagebücher, Briefe, Ratsprotokolle und Rechnungsbücher. Der Projekterfolg wird unmittelbar vom Ausgang dieser Primärquellenrecherche abhängen. Aber auch Sekundärquellen sind von Interesse. Diese können zum Auffinden und zur Stützung der Primärquellen dienen. Besonderes Augenmerk wird auf die Vollständigkeit des Erdbebenkatalogs („Ab wann sind Erdbeben einer bestimmten Stärke vollständig im Katalog enthalten?“) gelegt werden. Um dies zu beantworten, benötigt man auch eine Aussage über die Vollständigkeit der historischen Quellen. DGG-Mitteilungen 2/2o14 Verschiedenes Unter Schlüsselerdbeben sind Erdbeben zu verstehen, die von großer Bedeutung für die Nutzung des Erdbebenkatalogs sind. Dies können Beben sein, die besondere Auswirkungen auf die Gefährdungsabschätzung haben, da sie von ihrer Lage oder Stärke her eine singuläre Stellung einnehmen. Wichtig sind auch Erdbeben, nach deren Auftreten ein besonderer öffentlicher Diskurs oder wissenschaftliche Untersuchungen stattgefunden haben, die die Berichterstattung oder das Verständnis von Erdbeben auf eine neue Stufe gehoben haben. Als Schlüsselerdbeben wird z.B. das Oberrheingrabenbeben vom 3.8.1728 mit einer Epizentralintensität von VII-VIII (nach LEYDECKER 2o11) untersucht. Als Erdbeben mit Informationsmangel werden Beben mit hoher Intensität (z.B. ab VII) identifiziert, bei denen jedoch bislang nur sehr wenig Informationen bzw. nur wenige Intensitätsdatenpunkte vorliegen. Fragliche Ereignisse sind solche, bei denen der Verdacht auf eine grundlegende Fehleinschätzung besteht. Dies kann zur Streichung als Erdbeben (wegen Falschmeldung, Datumsfehler oder anderen Irrtümern wie beispielsweise Verwechslung mit Sturm oder Bergsturz) oder zu einer gravierenden Revision von Epizentrum und/oder Stärke des Bebens führen. Neu bekannt werdende Erdbeben erfordern erhöhten Rechercheaufwand, um deren Existenz und Kenngrößen zweifelsfrei zu belegen. Wenn man von den in LEYDECKER 2o11 (Version 2o14-o3-13) verzeichneten Erdbeben und von einer vermuteten Vollständigkeit der historischen Überlieferung ausgeht, kann ein „Defizit“ von Schadenerdbeben für die Zeit vor dem 19. Jahrhundert im Gebiet des heutigen Baden-Württemberg vermutet werden. Eine nahe liegende Erklärung ist, dass eine entsprechende Anzahl historischer Schadenbeben in Baden-Württemberg bisher noch nicht bekannt geworden ist. Für das Vorgehen bei der allgemeinen Recherche wird eine „hybride“ Vorgehensweise bevorzugt, bei der der Katalogzeitraum (ca. 1ooo n. Chr. bis heute) nach den Aspekten Bebenstärke, Zeitepoche und geographische Region durchgearbeitet wird. Die Bebenstärke spielt dabei die wesentliche Rolle. Die historischen Auswertungen basieren im Wesentlichen auf den recherchierten Quellen. Diese werden hinsichtlich ihrer Aussagekraft für das jeweilige Erdbeben überprüft. Wichtige Komponenten der Quellenkritik sind zum Beispiel der räumliche und zeitliche Abstand der Quelle zum Ereignis sowie der Hintergrund, die Bildung und die Intention des Autors. Es wird zu klären sein, ob ein Bericht im Original oder als spätere, möglicherweise „verunechtete“ Abschrift vorliegt. Unabdingbar für die korrekte Einschätzung historischer Dokumente sind die möglichst genaue Übertragung (Transkription) der Originaldokumente und die wortgetreue Übersetzung, etwa aus dem Lateinischen oder Mittelhochdeutschen in das heutige Deutsch. Die für den Erdbebenkatalog Baden-Württemberg verwendeten Primärquellen werden dokumentiert. Es sollen eine Kopie des Originals, die Transkription und gegebenen- DGG-Mitteilungen 2/2o14 falls die Übersetzung des Originals in den wesentlichen Teilen sowie die historische Interpretation / Auswertung archiviert werden. Die Referenz der Quelle mit Name des Autors, Erscheinungsdatum und -ort, Archivstandort, vollständigem Titel sowie Kommentaren werden in Bezug zum Erdbeben und zu den Intensitätsdatenpunkten in der Datenbank erfasst. Die im LED-Archiv vorliegenden makroseismischen Karten für das Gebiet des heutigen Baden-Württemberg werden in einem „Makroseismischen Atlas“ originalgetreu wiedergegeben. Der Atlas wird voraussichtlich Anfang 2o15 publiziert werden. Die seismologischen Auswertungen erfolgen auf der Grundlage der historischen Auswertungen. Zentrales Element ist die Bewertung der historischen Befunde nach der makroseismischen Intensitätsskala (vorzugsweise EMS-98). Die makroseismische Intensität in einer Ortschaft wird in der Datenbank als Intensitätsdatenpunkt (IDP) geführt. Die IDPs sind Schlüsselinformationen des Projekts. Sie beinhalten die Intensität am Beobachtungsort mit einem unteren und oberen Schätzwert sowie einem wahrscheinlichsten Wert, die verwendete Intensitätsskala, Name und Koordinaten des Beobachtungsortes, Qualitätseinstufungen und Datengrundlagen sowie die seismologische Institution, die den IDP bearbeitet hat. Die IDPs können in Form von Listen und graphischen Darstellungen aufbereitet werden. Ersatzweise oder zusätzlich kommen auch allgemeine makroseismische Informationen und Beschreibungen dazu (alternativ: Makroseismischer Datenpunkt, Abkürzung: MDP). Die Zuordnung zum betreffenden Erdbeben und den historischen Quellen erfolgt in der Datenbank. Aus den IDPs können gegebenenfalls auch andere makroseismische Kataloggrößen wie beispielsweise die Koordinaten des Epizentrums, die Herdtiefe, die Epizentral- und die Maximalintensität sowie der Schütterradius abgeleitet werden. Der Erdbebenkatalog für Baden-Württemberg wird neben dem Kernteil eine Liste der Falschmeldungen („Fake“-Liste) und eine Beschreibung des Inhalts und der Katalogerstellung enthalten. Die inhaltlichen Arbeiten sollen bis Mitte 2o17 fertig gestellt sein. Die abschließende Publikation ist in der zweiten Jahreshälfte 2o17 vorgesehen. Literatur • HOCK, S. (2014): Bericht über das Kolloquium „Historical earthquakes and macroseismology – historical sources, methods and case studies“ am 19. und 20.5.2014 in Freiburg i. Brsg. – Mitteilungen der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft, 2/2014: 36-37. • KAISER, D., LEHMANN, K., BÜRK, D., BRÜSTLE, W. (2013): Historische Erdbebenforschung – Bericht über den Workshop „Makroseismicity: sharing and use of historical data“ am 3. April 2013 in Paris. – Mitteilungen der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft, 2/2013: 40. • LEYDECKER, G., 2011: Erdbebenkatalog für Deutschland mit Randgebieten für die Jahre 800 bis 2008. – Geologisches Jahrbuch, E 59: 1-198. 35 Verschiedenes Bericht über das Kolloquium „Historical earthquakes and macroseismology – historical sources, methods and case studies“ am 19. und 2o.5.2o14 in Freiburg i. Brsg. Silke Hock, Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau im Regierungspräsidium Freiburg Angeregt durch den „Workshop Macroseismicity: Sharing and use of historical data” 2o13 in Paris (KAISER et al., Mitt. Dt. Geophys. Ges., 2/2o13) veranstaltete der Landeserdbebendienst von Baden-Württemberg (LED) im Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB, Abteilung 9 im Regierungspräsidium Freiburg) am 19. und 2o. Mai 2o14 in Freiburg ein Kolloquium. Ziel war es, eine Plattform zum Erfahrungs- und Gedankenaustausch für die historische Seismologie zu bieten und die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Erforschung historischer Erdbeben, d.h. in der vorinstrumentellen Zeit, zu stärken. 3o Expert(inn)en der Seismologie und Geschichtswissenschaft aus 8 europäischen Ländern – Deutschland (15), Frankreich (5), Schweiz (3), Österreich (2), Italien (2), Belgien (1), Finnland (1) und Ungarn (1) – folgten dem Aufruf zu diesem Treffen. Und wie der Zufall es wollte, fanden direkt am Wochenende davor zwei kleinere Erdbeben bei Darmstadt (Mühltal, Landkreis Darmstadt-Dieburg, Hessen, 17.5.2o14, 16:46 UTC, ML = 4,o) und in Albstadt (Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, 18.5.2o14, o6:41 UTC, ML= 3,o; LED-Lokalisierungen) statt. Nach dem eingeladenen Übersichtsvortrag zum Hauptthema der Veranstaltung – Suche von historischen Quellen und deren Interpretation in Form von makroseismischen Parametern – lag der Fokus auf Fallstudien zu diesem Thema. Behandelt wurden die verschiedensten Regionen Europas mit sehr unterschiedlicher Seismizität und Siedlungsdichte, was sich besonders bei der Suche nach historischen Dokumenten bemerkbar macht. Solche Dokumente, wie beispielsweise Chroniken, Tagebücher, Briefe, Ratsprotokolle und Rechnungsbücher, werden in den verschiedensten Archiven und Bibliotheken der entsprechenden Regionen aufbewahrt. Es zeigten sich auch 36 deutlich die Schwierigkeiten bei der Interpretation von Schadensberichten und deren Einordnung zur Bestimmung der Intensität von Erdbeben. Ein gutes Beispiel hierfür war der Vortrag über Erdbebenbeobachtungen im dünn besiedelten Nordeuropa. Es wurde lebhaft über die strategische Herangehensweise bei der Quellenrecherche diskutiert. Weiterhin wurde die Bedeutung der Vollständigkeit von Erdbebenkatalogen bei deren Nutzung für spezielle Aufgabenstellungen hervorgehoben sowie die Wichtigkeit der Abschätzung von Magnituden für den vorinstrumentellen Teil der Erdbebenkataloge. Außerdem wurde am Beispiel der AHEAD-Plattform auf die Bedeutung von Datenbanken zur Sammlung von Intensitätsdatenpunkten, die die Grundlage für die makroseismischen Parameter in den Katalogen bilden, hingewiesen. Aufgrund des regen Interesses an dem fachlichen Austausch in solch einem Rahmen wurde von den Teilnehmer(inne)n eine Nachfolgeveranstaltung im nächsten Jahr begrüßt. Möglicher Veranstaltungsort dafür könnte Straßburg oder Hannover sein. Präsentationen Vorträge: • Paola ALBINI, INGV, Milano, Italy: Searching for and interpreting historical records on earthquakes: an overview (invited talk). • Christa HAMMERL, ZAMG, Wien, Austria: The 1670 earthquake in Tyrol/Austria – from archival sources to macroseismic intensities. DGG-Mitteilungen 2/2o14 Verschiedenes • Miklós KÁZMÉR, Eötvös University, Budapest, Hungary: The 1810 Mór earthquake in Hungary – bicentennial of 'Dissertatio de terrae motu mórensi' by Kitaibel & Tomtsányi (1814). • Elisabeth KNUTS, Royal Observatory, Brussels, Belgium: XIXth century earthquakes in Belgium, the Netherlands and western Germany with a special focus on the 3 December 1828 earthquake. • Uwe BRAUMANN, LGRB, RP Freiburg, Germany: Historical sources for the Swabian Jura/Germany region. • Mustapha MEGHRAOUI, EOST, Strasbourg, France: Historical versus pre-historical seismic activity in the Upper Rhine Graben. • Andreas BARTH, KIT, Germany: The historical earthquakes in Kandel 1880 and 1903 and the magnitude-frequency relation in the Upper Rhinegraben. • Matthias KRACHT, HLUG, Wiesbaden, Benjamin HOMUTH, Goethe University, Frankfurt/Main, and Klaus LEHMANN, GD NRW, Krefeld, Germany: Recent studies on the Northern Upper Rhinegraben earthquake series in the late 19th century. • Klaus LEHMANN, GD NRW, Krefeld, and Günter LEYDECKER, Isernhagen, Germany: The supposed damaging earthquake of Cologne on 24 October 1841 – a case history of a hoax. • Päivi MÄNTYNIEMI, University of Helsinki, Finland: Felt observations in sparsely populated regions: the earthquakes of 15 and 23 June 1882 in northern Europe. • Mario LOCATI, INGV, Milano, Italy: The AHEAD portal: the European network of institutions working on historical seismology. • Jochen WÖSSNER, SED, Zürich, Switzerland: Sensitivity of earthquake activity rates on completeness assessment. • Remo GROLIMUND, SED, Zürich, Switzerland: Annual Reports of the SED 1880-1963. Chances & pitfalls. • Gottfried GRÜNTHAL, GFZ, Potsdam, Germany: Earthquake cataloguing in Potsdam – interpreting historical events, new sources and fakes. • Silke BEINERSDORF, BUW, Weimar, Germany: An earthquake catalogue for Germany and adjacent areas considering macroseismic observations for engineering demands (EKDAG). • Wolfgang BRÜSTLE, LGRB, RP Freiburg, Germany: Earthquake catalogue for Baden-Württemberg/Germany. • Silke HOCK, LGRB, RP Freiburg, Germany: Lacking seismicity in Baden-Württemberg in historic times inferred from present German earthquake catalogues. Poster: • Thibault FRADET, Université Versailles-Saint-Quentinen-Yvelines, France: Cross reflexion between methodological tools, analysis and contextualisation of historical documents. • Kevin MANCHUEL, EDF, Aix en Provence, France: Spatial and temporal analysis of the SisFrance macroseismic data. • Dietmar BÜRK and Diethelm KAISER, BGR, Hannover, Germany: A database for historical and instrumental earthquakes in Germany – concepts, uses, and products. • Matthias KRACHT, HLUG, Wiesbaden, Germany: Earthquake catalogue for the State of Hesse, Germany. • Silke HOCK, Freiburg, and Diethelm KAISER, BGR, Hannover, Germany: Attenuation of macroseismic intensity with distance and its relation to local magnitude in Germany. Anmerkung: Bei Interesse an einzelnen Beiträgen sind die Autor(inn)en direkt zu kontaktieren. Kolloquiumsteilnehmer(innen), Foto: Uwe Braumann DGG-Mitteilungen 2/2o14 37 Verschiedenes 1. Geo-CT / -Imaging Workshop am Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) Matthias Halisch, LIAG Hannover Am 19.o2.2o14 fand der erste Workshop zum Thema „Geo-CT / -Imaging“ auf Einladung der Sektion 5, Gesteinsphysik und Bohrlochgeophysik, am LIAG in Hannover statt. Vornehmliches Ziel des Workshops war es, möglichst viele Arbeitsgruppen aus dem akademischen Umfeld in Deutschland zusammenzubringen, die sich – im weitesten Sinne – mit 3D-Tomografie und Imaging-Methoden für geowissenschaftliche Zwecke beschäftigen. Auf diese Weise sollte das Fundament für einen lebhaften Austausch und für ein nachhaltiges Networking gelegt werden. Mit fast 3o Teilnehmerinnen und Teilnehmern war dieser erste Workshop außerordentlich gut besucht und offenbarte durch die hohe Akzeptanz auch den Bedarf an einem fachlichen Austausch zu diesem Themenfeld. Neun abwechslungsreiche und spannende Vorträge zeigten eindrucksvoll die große Applikationsspannbreite, die hohe fachliche Kompetenz der eingeladenen Arbeitsgruppen sowie das Potenzial der einzelnen Methoden. Abgerundet wurde diese ganztägige Veranstaltung durch ein gemeinsames Mittagessen und eine Führung durch das µ-CT-Labor des LIAG. In der abschließenden Diskussion wurden Herausforderungen und mögliche fachliche Kooperationen erörtert sowie die mittelfristige Erstellung eines gemeinsamen Sonderbandes zum Thema „3D-Imaging: Techniken und Applikationen“ (Arbeitstitel) beschlossen. Darüber hinaus wurde einmütig der Wunsch einer themenorientierten Fortsetzung dieses Workshops geäußert, welcher dann für die zweite Septemberhälfte 2o14 avisiert ist. Anfragen, Anregungen und Kommentare zu diesem breiten Themenfeld können gerne an Matthias Halisch (matthias.halisch@liag-hannover.de) gestellt werden. Ein Teil der Vorträge wird in Kürze auf der Homepage des LIAG als pdf-Datei zu finden sein. Liste der Beiträge (ohne Koautoren und Institutionen) • Matthias HALISCH (Hannover): High-Res µ-CT & Digital Rock Physics am LIAG. • Stefan KAUFHOLD (Hannover): Technische Mineralogie in der BGR. • Kai-Uwe HESS (München): X-ray and Neutron Computed Tomography of Magmatic Rocks. • Johanna LIPPMANN-PIPKE (Leipzig): Anwendungsbeispiele der hochauflösenden Positronen-Emissions-Tomographie für quantitative, raumzeitliche Prozessvisualisierung in geologischem Material (GeoPET). • Stefan DULTZ (Hannover): Untersuchung der Gesteinsalteration mit Hilfe der CT. • Britta SCHÖßER (Bochum): Infiltration of Bentonite Suspension into Porous Media. • Wolf-Achim KAHL (Bremen): µ-CT of Rocks and Artifacts: Interpreting Microstructures with Respect to Underlying Processes. • Frieder ENZMANN (Mainz): From Synchrotron to Medical CT Applications. • Holger STEEB (Bochum): From µ-CT Imaging to Physical Modelling of Rocks. 38 DGG-Mitteilungen 2/2o14 Verschiedenes 2. Internationaler Workshop „Geoelektrisches Monitoring“ (GELMON 2o13), 4.-6.12.2o13, Wien Stefanie Gruber, Geologische Bundesanstalt Wien Vom 4. bis 6. Dezember 2o13 fand in Wien der 2. Internationale GELMON-Workshop statt, der von der österreichischen Geologischen Bundesanstalt organisiert wurde. 8o Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 17 verschiedenen Ländern nahmen an diesem Workshop teil. Auf Grund des großen Erfolges des 2o11 in Wien abgehaltenen 1. Workshops über „Geoelektrisches Monitoring“ war von vielen Seiten der Wunsch nach einem weiteren wissenschaftlichen Treffen geäußert worden. Dies beweist, dass sich der Bereich des geoelektrischen Monitorings in den letzten Jahren als eine neue und sehr innovative Methode auf dem Gebiet der angewandten Geophysik etabliert hat. Geoelektrisches Monitoring kommt heutzutage in verschiedensten öffentlichen und politischen Schlüsselbereichen wie Naturgefahren, Grundwasser sowie Energie- und Klimafragen etc. zum Einsatz. Im Rahmen der 2. GELMON-Konferenz wurde am 3. Dezember auch ein Spezial-Kurs über Geoelektrisches Monitoring (4D-Dateninversion und Monitoring-Instrumentierung; J.-H. Kim, R. Supper) an der Geologischen Bundesanstalt (17 Kursteilnehmer) abgehalten. An den anschließenden drei Konferenztagen präsentierten mehr als 5o Referenten Beiträge über State-of-the-Art-Ergebnisse auf dem Gebiet des geoelektrischen Monitorings. Die Themengebiete umspannten u.a. Anwendungen bei Hangrutschungen und in der Landwirtschaft, Fragen der CO2-Speicherung, der Geothermie und der Permafrostforschung, Inversionsalgorithmen und angewandte Fragestellungen im hydro(geo)logischen Bereich. Eine Zusammenstellung der Abstracts der Vorträge und Poster findet sich in dem Band 1o4 der Berichte der Geologischen Bundesanstalt (ISSN 1o17-888o). DGG-Mitteilungen 2/2o14 Ein wichtiger Aspekt war auch die fachliche Diskussion der Präsentationen, der Meinungsaustausch zu speziellen Themen und der Ausbau internationaler wissenschaftlicher Beziehungen. Zwei Diskussionsgruppen widmeten sich den Themen „Temperaturkorrektur geoelektrischer Monitoringdaten“ bzw. „Qualitätsbeurteilung von Monitoringdaten“. Vor allem bei dem Thema „Datenqualität“ entwickelte sich eine sehr intensive Diskussion, die kaum zu stoppen war. Eine Podiumsdiskussion über die Zukunftsperspektiven von geoelektrischem Monitoring und vor allem über mögliche Anwendungen bei der Kohlenwasserstoffexploration schloss den Workshop ab. Diesmal konnten für die Konferenz die großzügigen Veranstaltungsräumlichkeiten des österreichischen Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung genutzt werden. Die zentrale Lage im 1. Wiener Gemeindebezirk, sowie die vorweihnachtliche Stimmung in der österreichischen Hauptstadt verliehen der Konferenz ein ganz besonderes Flair. Gesellschaftlicher Höhepunkt war das Konferenz-Dinner im Wiener Rathauskeller, wo in prunkvollem Ambiente gespeist und gefeiert wurde. GELMON 2o13 konnte somit an den Erfolg des ersten Workshops anknüpfen und brachte bezüglich der Qualität der Tagung eine deutliche Steigerung. Der GELMON-Workshop soll in dieser Form in einem 2-Jahres-Rhythmus weitergeführt werden und das nächste Mal im Dezember 2o15 stattfinden. Als Produkt des 1. Workshops entstand im Journal „Near Surface Geophysics“ ein Special Issue zum Thema „Geoelectrical Monitoring“. Ein ähnlicher Beitrag, möglicherweise in einem anderen fachspezifischen Journal, ist auch für den 2. Workshop geplant. 39 Verschiedenes Rückblick auf die 4. International Geosciences Student Conference 2o13 in Berlin Ramona Niemann, Student Geoscientific Society e.V., Berlin Die International Geosciences Student Conference (IGSC) ist eine Wissenschaftskonferenz, Jobmesse und Networking-Veranstaltung für Studenten und junge Wissenschaftler aller geowissenschaftlichen Disziplinen. Nach der erfolgreichen Erstausgabe der IGSC in Bukarest, Rumänien, mit 243 Teilnehmern und weiteren Konferenzen 2o11 in Krakau und 2o12 in Belgrad fand vom 25. bis 29. April 2o13 in Berlin die 4. International Geosciences Student Conference statt. Unter der Schirmherrschaft der Student Geoscientific Society (SGS) und ihrer Student Chapter bei der SEG und der EAGE organisierten 2o Studenten und Doktoranden die IGSC 2o13 ehrenamtlich und komplett eigenständig über einen Zeitraum von insgesamt 21 Monaten. 23 Partner aus Wirtschaft, Forschung und den Medien, darunter auch die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft, unterstützten das Projekt finanziell und strukturell. Unter dem Motto Inspiring Change diskutierten 328 zukünftige geowissenschaftliche Führungskräfte aus 22 Ländern im Rahmen des wissenschaftlichen Programms über aktuelle Fragestellungen und zukünftige Herausforderungen in den Geowissenschaften. 43 % der Teilnehmer kamen aus Deutschland, gefolgt von den früheren IGSCGastgebern Polen (18 %), Rumänien (1o %) und Serbien (4 %). Aus insgesamt 61 Vorträgen und 44 Postern wurden Frederike Wittkopp (Utrecht University, Niederlande) für den besten Vortrag und Aurélia Privat (Institut Polytechnique LaSalle Beauvais, Frankreich) für die beste Poster-Präsentation geehrt. Bei Vorlesungen, Kompaktkursen, Workshops, Exkursionen und Wettbewerben wie dem ersten SGS Geosciences Slam vermittelten Experten aus Industrie und Forschung Einblicke in spannende Themen aus allen Bereichen der Geowissenschaften. Auf einer Jobmesse informierten elf Firmen, Vereinigungen und Forschungsinstitute über Arbeits- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Region Berlin-Brandenburg bot den Konferenzteilnehmern zudem ein umfangreiches gesellschaftliches Abendprogramm. So konnten die Konferenzteilnehmer unter anderem auf dem Praehistorica Conference Evening im Museum für Naturkunde Berlin bei Speis und Trank nicht nur Exponate wie den Archaeopteryx bestaunen, sondern auch Netzwerke aufbauen. Die 5. International Geosciences Student Conference findet vom 29. Juli bis 1. August 2o14 in Nischni Nowgorod, Russland, statt. Sämtliche Informationen zu aktiven und passiven Teilnahmemöglichkeiten finden sich auf <www.igsc5.com>. Eröffnungsveranstaltung der 4. International Geosciences Student Conference Ausstellungsfläche der 4. IGSC, auf der sich die Studenten über Arbeits- und Weiterbildungsmöglichkeiten informieren konnten 40 DGG-Mitteilungen 2/2o14 Verschiedenes Ankündigung: 16. Seminar „Hochauflösende Geoelektrik“ und Workshop des AK Induzierte Polarisation der DGG am 1. und 2. Oktober 2o14 in Leipzig Schwerpunkte der Veranstaltung: • • • • Geoelektrik/SIP im Umwelt- und Ingenieurbereich Geoelektrische Methoden zur Prozessbeobachtung Aktuelle Entwicklungen in Modellierung und Inversion Geräteentwicklungen Vortrags-und Posteranmeldungen: Vorträge und Poster zu allen Gebieten der Geoelektrik (Datenerfassung, petro-physikalische Beziehungen, Labormessungen, methodische Entwicklungen, Imaging, Modellierung, Feldmessungen) sind herzlich willkommen. Anmeldung zur Teilnahme, Vortrags- und Posteranmeldung mit Titel, Autor(en) und Einrichtung bitte bis zum o1.o9.2o14 an: <geoelektrik-workshop@uni-leipzig.de>. DGG-Mitteilungen 2/2o14 Tagungsort: Der Workshop wird im Leipziger KUBUS (Permoser Str. 15, o4138 Leipzig) stattfinden. Tagungsgebühr: Die Tagungsgebühr (inkl. Mittagsimbiss am ersten Tag und 2 Kaffeepausen/Tag) beträgt 6o Euro. Die Teilnahme ist für Studenten kostenlos. Veranstalter: • Universität Leipzig, Institut für Geophysik und Geologie – Dr. Christina Flechsig • UFZ Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, Department Monitoring und Erkundungstechnologien – Dr. Claudia Schütze • AK Induzierte Polarisation der DGG – Prof. Dr. Andreas Kemna Weitere Informationen und Kontakt: Internet: <www.ufz.de/met> E-Mail: geoelektrik-workshop@uni-leipzig.de 41 Verschiedenes 22nd International EM Induction Workshop Weimar, Germany, 24-3o August 2o14 Die seit 1972 im zweijährigen Rhythmus veranstalteten internationalen Workshops der IAGA Working Group I.2 sind die wichtigsten und größten Fachtagungen auf dem Gebiet der Elektromagnetik-Forschung in der Geophysik. Ausrichter der Veranstaltung, die in diesem Jahr in Weimar stattfinden wird, sind 1o wissenschaftliche Einrichtungen und Organisationen aus Deutschland (siehe unten). Die Veranstaltung dient vorrangig dem internationalen Austausch von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen und ist besonders für junge oder angehende Forschende interessant. Die Veranstaltung ermöglicht darüber hinaus den Kontakt zwischen Vertretern der Industrie und anderer nationaler und internationaler Einrichtungen, die elektromagnetische Verfahren zur Erforschung der Erde, Auffindung und Überwachung von Lagerstätten, der Grundwassersuche oder in der Umweltforschung verwenden. Die Vorbereitungen für den 22. Internationalen EM Induction Workshop laufen, und es zeichnet sich eine sehr rege Beteiligung ab. Derzeit haben sich fast 4oo Teilnehmer aus über 4o Ländern angemeldet. Die Anmeldefrist für wissenschaftliche Beiträge ist mittlerweile abgelaufen; es wurden fast 4oo Beiträge eingereicht. Ebenfalls stark nachgefragt waren die von den Ausrichtern angebotenen Tutorials zu verschiedenen Methoden und Anwendungen von elektromagnetischen Verfahren. Wie in den Jahren zuvor ist es auch uns in Zusammenarbeit mit der IAGA Working Group gelungen, einer beachtlichen Anzahl von Studierenden, Promovierenden und NachwuchswissenschaftlerInnen aus aller Welt finanziell unter die Arme zu greifen, um ihnen die Teilnahme an der Veranstaltung zu ermöglichen. Auch von der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft haben wir hierfür eine substantielle Unterstützung erhalten, wofür wir uns ganz herzlich bedanken. Die Anmeldung zur Veranstaltung ist weiterhin möglich; weitere Informationen sind jederzeit über unsere Webseite erhältlich: <www.emiw2o14.de>. LOC 22nd International EM Induction Workshop Weimar Oliver Ritter1 , Heinrich Brasse2 , Michael Becken 3, RalphUwe Börner4, Bernhard Friedrichs5, Tilman Hanstein6, Sebastian Hölz7, Andreas Hördt8, Marion Jegen7 , Andreas Junge9 , Gerard Muñoz1, Klaus Spitzer4, Bülent Tezkan 10, Ute Weckmann1 1 Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum – GFZ, 2 Institut für Geologische Wissenschaften, Freie Universität Berlin, 3 Institut für Geophysik, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, 4 Institut für Geophysik und Geoinformatik, TU Bergakademie Freiberg, 5 Metronix GmbH, Braunschweig, 6 KMS Technologies, Köln, 7 GEOMAR – Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, 8 Institut für Geophysik und extraterrestrische Physik, TU Braunschweig, 9 Institut für Geowissenschaften, JohannWolfgang-Goethe-Universität Frankfurt, 10 Institut für Geophysik und Meteorologie, Universität zu Köln New translation of a famous paper by Gauss Kristian Schlegel, Executive Editor of HGSS In 1839 Carl Friedrich Gauss published his famous article “Allgemeine Theorie des Erdmagnetismus” (General theory of terrestrial magnetism), wherein he developed the expansion of the geomagnetic field in terms of spherical harmonics and derived coefficients of this series from worldwide geomagnetic observations. In 1841 this paper was translated into English by Elisabeth Juliana Sabine, wife of the well-known British scientist Edward Sabine. The Sabines and Gauss knew each other personally; they had met several times. Karl-Heinz Glaßmeier (Institut für Geophysik, Technical University of Braunschweig, Germany) and Bruce Tsu- 42 rutani (Jet Propulsion Laboratory, California Institute of Technology, USA) now present a new translation, eliminating errors and deficiencies of Sabine's first translation. In addition they have included numerous remarks on the work of Gauss, additional observational material, and bibliographical details on contemporary scientists, cited by Gauss. The paper was published in February 2o14 in the science-history journal History of Geo- and Space Science (HGSS). It is an open access journal of Copernicus Publications. The manuscript can be read and downloaded free of charge from the Online Library on the HGSS homepage: <www.hist-geo-space-sci.net/5/11/2o14/>. DGG-Mitteilungen 2/2o14 Verschiedenes Geophysikalische Lehrveranstaltungen an den deutschsprachigen Universitäten und Hochschulen im Sommer-Semester 2o14 A: selbständiges Arbeiten B: Blockkurs DQ: Doktoratskolloquium E: Exkursion FW: Freie Wahl GK: Grundkurs T: Tutorium V: Vorlesung WA: Wissenschaftliches Arbeiten Ü: Übung GÜ/GP: Geländeübung/-praktikum IV: Integrierte Veranstaltung K: Kolloquium P: Praktikum PV: Privatissimum S: Seminar (Zahlen vor diesen Abkürzungen geben die Anzahl der Semesterwochenstunden an.) RWTH AACHEN – Lehrstuhl für Applied Geophysics and Geothermal Energy Studiengänge: BSc Angewandte Geowissenschaften (1) MSc Angewandte Geowissenschaften (3) BSc Georessourcenmanagement (2) MSc Georessourcenmanagement (4) • Angewandte Geothermik (2) • Grundlagen der Angewandten Geophysik II (Magnetik, Geoelektrik, Elektromagnetik) (1) • Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten (1,2) • Erkundungsmethoden der Geophysik, Hydrogeologie und Ingenieurgeologie (9 Tage) (1,2) • Angewandte Geothermik in der Türkei (2,3,4) • Offenes Geophysik-Seminar für Doktoranden • Anleitung zum selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten • Grundlagen der Angewandten Geophysik II 2V/2Ü/P 4V/2Ü 1V/Ü GÜ 2S 2S 2WA 2T Clauser/Mottaghy Klitzsch/von Bülow/ van der Kruk Clauser Klitzsch/von Bülow/ weitere Marquart Willbrand Clauser von Bülow U BAYREUTH/BAYERISCHES GEOINSTITUT Studiengang MSc Experimentelle Geowissenschaften • Einführung in die Geophysik • Basic Physics for Experimental Geosciences II • Seminarreihe Experimentelle Geochemie und Geophysik 2V 1V/1Ü 2S Steinle-Neumann Katsura Katsura FU BERLIN – Fachrichtung Geophysik Bachelorstudiengang Geologische Wissenschaften • Die Erde Teil II • Die Erde Teil II • Angewandte Geophysik I • Angewandte Geophysik I • Angewandte Geophysik II • Geophysikalisches Geländepraktikum • Geophysikalisches Geländepraktikum (8 Tage) DGG-Mitteilungen 2/2o14 2GK 2Ü 2V 2Ü 2V/2S 2S 6GP(B) Airo/Fritz/Scheuber Fritz/Kummerow/Scheuber Brasse/Kaufmann/Shapiro Gutjahr/Folesky Brasse/Kaufmann Brasse/Kaufmann Brasse/Kaufmann 43 Verschiedenes Masterstudiengang Geologische Wissenschaften • Geophysikalisches Seminar 2S • • • • • • • • 2S 2S 2S 2S 2V/2S 2V/2Ü 2V/2Ü 2K Methoden der angewandten Seismik Seismische Wellenfelder Dynamik der Erde Elektromagnetische Tiefenforschung Eiszeiten als geodynamisches Werkzeug Angewandte Seismologie Angewandte Elektromagnetik Institutskolloquium Brasse/Kaufmann/ Kummerow/Shapiro Shapiro Shapiro Kaufmann Brasse/Ritter Kaufmann Bohnhoff Ritter Heiß (Koordinator) TU BERLIN – Fachgebiet Angewandte Geophysik Studiengang Geotechnologie B.Sc. • Physikpraktikum – Geotechnologie • Spezielle Geotechnologien/Angewandte Geophysik • Surface wave based seismic techniques • Gesteinsphysik, Bodenphysik, geohydraulische Kennwerte • Angewandte Geothermie • Aerogeophysik I P 4IV 1V(FW) 2IV(FW) 1IV(FW) 1IV(FW) Börner/Yaramanci/Ballhause Börner/Yaramanci/Braun Parolai Börner Kirsch Eberle Studiengang Geotechnologie M.Sc. • Mathematische Methoden der Geophysik • Theorie der Seismik • Theorie der Geoelektrik und Elektromagnetik • Theorie der Gravimetrie, Magnetik und Geothermie • Gesteinsphysik, Bodenphysik, geohydraulische Kennwerte • Angewandte Geothermie • Geothermische Technologieentwicklung 2IV(B) 2IV(B) 2IV(B) 2IV(B) 2IV(FW) 1IV(FW) 2V(FW) Yaramanci/Rücker Krawczyk/Ballhause Yaramanci/Rücker Börner/Rücker Börner Kirsch Zimmermann Beide Studiengänge • Anleitung zum selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten in der Angewandten Geophysik (Betreuung von BSc- und MSc-Arbeiten) WA Yaramanci/Börner/Krawczyk • Kombinierte Geländeübungen Tektonik, Sedimentologie, Geophysik, Kristallographie, Petrologie; Alpen GÜ • • • • GÜ 1Ü 4V 1S Faak/Fockenberg/Friederich/ Gies/Immenhauser/Pascal/ Renner/Richter/Schreuer/ Stöckhert Fischer/Friederich/Renner Renner Renner Alber/Chakraborty/Englert/ Fechtelkord/Fockenberg/ Friederich/Gies/ Immenhauser/Kwiecien/ Müller/Mutterlose/Pascal/ Renner/Richter/Schreuer/ Stöckhert/Wisotzky/Wohnlich Buhl/Fockenberg/Graetsch/ Marler/Niedermayr/Renner U BOCHUM – Institut für Geologie, Mineralogie und Geophysik Geländeübungen Geophysik Übungen zur Physik II für Studierende der Geowissenschaften Explorationsgeophysik Geowissenschaftliches Seminar II • Praktikum Geowissenschaften 44 2P DGG-Mitteilungen 2/2o14 Verschiedenes • • • • • Mathematische Grundlagen der Geophysik Geophysikalische Auswerteverfahren Gesteinsphysik/Rock Physics Numerische Methoden in den Geowissenschaften Seminar in Geosciences/Geowissenschaftliches Hauptseminar • Dynamik der Erde II/Dynamics of the Earth II • Exploration Geophysics II (Explorationsgeophysik II) • Theoretical Geophysics I (Seismic Waves)/ Theoretische Geophysik I (Seismische Wellen) • Processing and Interpretation I (Auswertung und Interpretation I; Signalverarbeitung) • Geothermische Energie • Fortgeschrittenenpraktikum • Bohrlochgeophysik • Seismologisches Seminar: Struktur, Seismizität und Dynamik der Hellenischen Subduktionszone (Seminar für Examenskandidaten) 2V 2Ü 3V 2Ü 2S 3V 3V 3V Fischer Fischer/Friederich/Renner Renner Fischer Alber/Chakraborty/Englert/ Fockenberg/Friederich/ Gies/Immenhauser/ Kwiecien/Müller/ Mutterlose/Pascal/Renner/ Schreuer/Stöckhert/Willner/ Wisotzky/Wohnlich Friederich Renner Ma 3V Jost 2V P 2V S N.N. Fischer/Friederich/Renner Roth Fischer/Friederich U BONN – Steinmann-Institut für Geologie, Mineralogie und Paläontologie, Bereich Geophysik/Geodynamik • • • • Angewandte Hydrogeophysik Geodynamik/Tectonophysics Forschungsseminar Angewandte Geophysik Seminar Research Topics in Geodynamics 4S/GP 4V/Ü/S 2S 2S Kemna Heinze Kemna Miller TU BRAUNSCHWEIG – Institut für Geophysik und extraterrestrische Physik • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Planetologie Physik II: Elektromagnetismus und Optik Astrophysikalisches Praktikum Literaturseminar Astrophysik und Planetologie Geophysical Processes in the Solar System (MPS Katlenburg-Lindau) Geo- und Astrophysik Physik planetarer Magnetosphären I Physik für Studierende der Geisteswissenschaften Geophysikalisches Praktikum für Geoökologen Weltraumphysik und Weltraumtechnik Einführung in die Geophysik Angewandte Geophysik Physik II für Pharmazeuten, Lebensmittelchemiker und Erziehungswissenschaftler Numerische Verfahren in der angewandten Geophysik Geophysikalisches Geländepraktikum Geländepraktikum Geophysik – Einführung Aufbau der Galaxien und Galaxiehaufen (1o.–13.o6.2o14) Einführung in die Teilchen- und Kernphysik Raumfahrtmissionen im Sonnensystem DGG-Mitteilungen 2/2o14 V/Ü 2V/2Ü P S 3S 2S 2V/Ü 2V P P 2V 2V/Ü 2V/1Ü V P P B 1V 2V Blum Blum Blum Blum Blum/Glaßmeier Blum/Glaßmeier/Hördt Glaßmeier Glaßmeier Glaßmeier Glaßmeier Hördt Hördt Hördt Hördt Hördt Hördt Narita Wissmann Block 45 Verschiedenes U BREMEN – Fachbereich Geowissenschaften Studiengang Bachelor of Science Geowissenschaften • Einführung in die Geophysik II • Einführung in die Programmierung und geowissenschaftliche Modellierung • Geomagnetismus • Geothermik • Seismologie • Marine Geophysik • • • • • • Geophysikalische Grundwasserexploration Gesteinsphysik und Bohrlochmessungen Seismisches Datenprocessing Mathematische Beschreibung von Geosystemen II (Geodynamik) Signalprozessing und Zeitreihenanalyse Fächerübergreifendes Projekt Sedimentkern • Sedimentologische Interpretation geophysikalischer Bohrlochmessungen Studiengang Master of Science Geowissenschaften • Angewandte Geophysik – Projekte Studiengang Master of Science Marine Geosciences • Advanced Methods in Marine Geophysical Exploration • Modelling of Sedimentation Processes and Tectonics • Sedimentary Structures and Processes of Active Continental Margins • Geophysics of Active and Passive Continental Margins • Marine Environmental Archives Project 2V 2Ü 2V/Ü 2V 2V 5V/Ü/S 2V/Ü 2V/Ü 1Ü 3V/Ü 2V/Ü 5Ü 2V 5Ü 2,5V/Ü 2V/Ü 3V 2V 4P • Stratigraphic Methods 1V/Ü • Advanced Marine Geophysical Survey Project • Mass and Energy Transfers coupled to Plate Tectonics 6Ü 1S Huhn Feseker/Villinger von Dobeneck Villinger Schlindwein Frederichs/Kaul/Spieß/ Villinger/von Dobeneck Villinger Villinger Schwenk/Spieß Huhn Spieß Bickert/Frederichs/Hepp/ Kasten/Keil/Kucera/ Mollenhauer/Müller/ Mulitza/Pälike/Paul/ Rendle-Bühring/Vogt/ von Dobeneck Lantzsch/Villinger Feseker/Jokat/Müller/ Schwenk/Spieß/Villinger/ von Dobeneck Spieß/Wenau Huhn Kopf/Spieß Spieß/Villinger Bickert/Frederichs/ Mollenhauer/Röhl Bickert/Mollenhauer/ von Dobeneck Schwenk/Spieß Bach/Klügel/Spieß/Villinger TU CLAUSTHAL – Institut für Geophysik • • • • Potenzialtheorie in der Geophysik Petrophysik II Well logging II Geophysikalisches Praktikum für Nicht-Geophysiker: Geothermie • Praktikum mit Studienarbeit für Fortgeschrittene 2V/Ü 2V/Ü 3V/Ü 1P • Petrophysikalisches Praktikum • Geophysikalisches Seminar 2P 2S 46 3P Weller Weller Debschütz/Weller Buntebarth/Pawellek Dozenten und Mitarbeiter des Instituts Weller/Debschütz Dozenten und Mitarbeiter des Instituts DGG-Mitteilungen 2/2o14 Verschiedenes • Diplomanden/Doktoranden-Seminar 2S • Kolloquium des Instituts für Geophysik 2K Dozenten und Mitarbeiter des Instituts Dozenten und Mitarbeiter des Instituts BTU COTTBUS – Institut für Boden, Wasser, Luft B.Sc.-Studiengänge Umweltingenieurwesen, Landnutzung und Wasserbewirtschaftung • Geländepraktikum „Geophysikalische Untersuchungs2GP methoden“ (einschl. Auswertung) M.Sc.-Studiengang Environmental and Resource Management • Field Training: Prospection and Exploration of Natural Resources GP Petzold Herd/Schafrik/Bohn U FRANKFURT – Institut für Geowissenschaften, Fachrichtung Geophysik • Einführung in die Geophysik I • Geophysikalisches Seminar V/Ü S • Geophysikalische Geländeübung Ü • Mathematisch-physikalische Ergänzungen für die Geowissenschaften • Modellierung aktueller geophysikalischer Probleme mit COMSOL • Figur und Schwerefeld der Erde • Spezielle Probleme aus der Geodynamik • Einführung in die geophysikalische Projektarbeit • Computational Modelling for Geosciences • Spezielle Probleme aus der Seismologie • Einführung in die Seismologie • Angewandte Seismik • Impakt-Phänomene auf der Erde und den Planeten (IMPAKT) • Geophysikalisches Laborpraktikum & Hauspraktikum Geophysik • Einführung in die geowissenschaftliche Projektarbeit: Spezielles Laborpraktikum T Rümpker/Schmeling Bagdassarov/Junge/ Rümpker/Schmeling Bagdassarov/Junge/ Rümpker/Schmeling Rümpker/Schmeling V/P Junge/Schmeling V/Ü S Ü V/Ü S V/Ü V/Ü V/Ü Schmeling Schmeling Junge/Rümpker/Schmeling Shahraki Rümpker Rümpker Junge Bagdassarov P Bagdassarov P Bagdassarov TU BERGAKADEMIE FREIBERG – Institut für Geophysik und Geoinformatik Studiengänge Bachelor Geoinformatik und Geophysik, Master Geophysik, Master Geoinformatik • Theorie elektromagnetischer Verfahren V Börner • Bohrlochgeophysik V/Ü Käppler • Seismik I V/Ü Buske/Hellwig • Einführung in die Geoinformatik V Schaeben • Ausgewählte Probleme der Geomathematik V/Ü Schaeben • Inverse Probleme in der Geophysik V/Ü Spitzer/Wilhelm • Einführung in die Geophysik V/Ü/P Spitzer/Mittag/Käppler/ Börner • Grundlagen der Fernerkundung Ü Schendel/Gloaguen • Geologische Prozesse Ü/P/E Görz/Gaitzsch • Physik des Erdinnern V Spitzer/Mittag/Alexandrakis DGG-Mitteilungen 2/2o14 47 Verschiedenes • Advanced Seismic Data Processing • Einführung in die Berufspraxis bzw. Wissenschaftliche Kommunikation I bzw. Oberseminar • Geokolloquium V/Ü(fak.) S K Buske/Linke Spitzer/Buske/Schaeben institutsübergreifend U FREIBURG – Institut für Geo- und Umweltnaturwissenschaften Bachelorstudiengang Geowissenschaften • Hydrogeologisches Geländepraktikum 2GP Hergarten Masterstudiengang Geoscience • Geophysical Field Methods 4V Hergarten U FRIBOURG/SCHWEIZ – Departement für Geowissenschaften Bachelorstudiengänge „Erdwissenschaften“ und „Geographie“ • Einführung in die Geophysik (Feldpraktikum) P Masterstudiengänge „Dynamics in Glaciology & Geomorphology“ und „Earth Sciences“ • Applied Geophysical Methods (Field Course) P • Interpretation of Seismic Profiles V/Ü Hilbich Hauck Sommaruga U GÖTTINGEN – Geowissenschaftliches Zentrum • Masterstudiengang Hydrogeology and Environmental Geoscience • Applied Geophysics with Application in Hydrology • Geophysical Field Seminar 2V 2S Weller Weller U GÖTTINGEN – Institut für Geophysik • • • • • • • • • • • • Einführung in die Astro- und Geophysik Forschungshauptpraktikum Astro- und Geophysik Forschungshauptpraktikum Astro- und Geophysik Geophysikalisches Seminar Hauptpraktikum Hauptpraktikum Mitarbeiterseminar Elektromagnetische Tiefenforschung Mitarbeiterseminar Geophysikalische Strömungsmechanik Physik II Physikalisches Praktikum für Fortgeschrittene Anleitung zu selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten Anleitung zu selbständigen wissenschaftlichen Arbeiten 4V/2Ü 12P 12P 2S 2oP 2oP 2S 2S 6V/2Ü 8P 2oWA 2oWA Bahr/Dreizler/Jeffers Bahr Tilgner Tilgner Bahr Tilgner Bahr Tilgner Tilgner/Hofsäss Bahr Tilgner Bahr U GRAZ – Institut für Physik, Bereich Geophysik, Astrophysik und Meteorologie • • • • • • 48 Privatissimum aus Geophysik für DiplomandInnen Einführung Geophysik Privatissimum aus Geophysik für DiplomandInnen Privatissimum aus Geophysik für DiplomandInnen Praktikum aus Weltraumphysik und Aeronomie Magnetismus und Magnetfeld der Erde 2PV 2V 2PV 2PV 3P 2V Biernat Foelsche Rucker Kömle Nakamura/Rucker Biernat DGG-Mitteilungen 2/2o14 Verschiedenes • • • • • Ausgewählte Kapitel der Geophysik (Kosmische Strahlung) DissertantInnenseminar Geophysik, Astrophysik und Meteorologie Statistische Methoden Privatissimum aus Geophysik für DiplomandInnen Übungen Geophysik 2V 2S 2V/Ü 2PV 1Ü Rucker Hanslmeier Lackner Foelsche Foelsche/Scherllin-Pirscher U GRAZ – Wegener Center für Klima und Globalen Wandel • • • • • Privatissimum aus Geophysik für DiplomandInnen Privatissimum aus Geophysik für DiplomandInnen Praktikum aus Atmosphären- und Klimaphysik Klima- und Umweltwandel: Aktuelle Forschungsbeiträge Ausgewählte Kapitel der Atmosphären- und Klimaphysik (Klimawandel und Ergebnisse des IPCC: Climate Change 2o13) • Climate Modeling and its Application in Climate Change Impact Research • Klimawandel und extreme Ereignisse: Wissensstand und Forschungsfronten 2PV 2PV 3P 2S 2S Kirchengast Steiner Rieder Kirchengast Steiner 2V Gobiet 2DQ Rieder U GREIFSWALD – Institut für Geographie und Geologie • Angewandte Geophysik • Bohrlochmessungen 6V/Ü 2V/2Ü Büttner Büttner 4V 2V/1Ü 2V/2Ü 2WA P Backhaus Backhaus/Behrens/Gajewski Pohlmann/Quadfasel Kaleschke Dehghani/Hübscher 2S 3V/1Ü 2V/2Ü 2V/2Ü Dehghani/Hübscher Hort/Hübscher Hort Becker Masterstudiengang Geophysik • Potentialtheorie • Seismische Anisotropie • Beckenanalyse 2V/1Ü 1V/1Ü 1V/2S Hort Vanelle Hübscher Seminare und Kolloquia • Geophysikalisches Seminar • Seminar Angewandte Seismik • Seminar Seismologie • Seminar Vulkanologie 2S 2S 2S 2S Wahlbereich und Diplom • Sedimentbeckenanalyse • Bohrlochgeophysik 1 • Strahlverfahren 2V 2V 1V/3Ü U HAMBURG – Institut für Geophysik Studiengang Bachelor of Science Geophysik/Ozeanographie • Einführung 2: Ozeanographie • Numerische Methoden in den Geowissenschaften • Zeitreihenanalyse • Wissenschaftliches Arbeiten • Berufs- und Seepraktikum Geophysik: Messfahrt mit FS ALKOR (15.o5.–o1.o8.2o14) • Seminar zum Berufs- und Seepraktikum Geophysik • Angewandte Geophysik 1 • Geodynamik und Geothermie • Seismologie DGG-Mitteilungen 2/2o14 Lehrende der Geophysik Gajewski Becker Hort Brink Bücker Gajewski 49 Verschiedenes U HANNOVER – Geowissenschaften Masterstudiengang Geowissenschaften • Geowissenschaftliche Charakterisierung von Gesteinen – In-situ-Untersuchungen/MG-6 Mont-Terri-Testlabor 2V Alheid U HEIDELBERG – Institut für Geowissenschaften Masterstudiengang Geowissenschaften • Geophysikalische Geländeübung (16.–2o.o6.2o14) B Lehrimport vom Geophysikalischen Institut Karlsruhe U JENA – Institut für Geowissenschaften • Einführung in die numerische Simulation und ihre geowissenschaftlichen Anwendungen • Satelliten- und Aerogeophysik • Zeitreihenanalyse • Geophysikalische Exkursion (22.–23.o5.2o14) • Geophysikalische Geländeübung (Fortgeschrittene) (29.o9.–o8.1o.2o14) • Geophysikalische Felder und Verfahren, Teil I (Potentialverfahren) • Allgemeine und Angewandte Geothermie • Seminar für Bachelor- und Master-Studierende, Diplomanden und Doktoranden der Geophysik • Seminar für Master-Studierende und Doktoranden der Angewandten Geophysik • Seismische Tomographie • Literaturseminar Geophysik • Energie- und Stofftransport • Angewandte Elektromagnetische Methoden der Geophysik • Angewandte Informatik für Geophysiker (fakultativ) • Große Exkursion Geowissenschaften (14.–3o.o8.2o14) • Geophysikalische Methoden der Archäologie: Geländepraktikum Gleisberg (24.–27.1o.2o14) • Forschungsseminar Geowissenschaften 3V/Ü Kukowski 2V/Ü 2V/1Ü E GÜ Jahr Bleibinhaus Jahr/Kukowski/Bleibinhaus Bleibinhaus/Paschke/ Jahr/Goepel Jahr/Schiffler 2V/1Ü 3V/Ü 2S Kukowski Kukowski/Bleibinhaus 2S 2V/1Ü 2S 3V/Ü 2V 2V/Ü 2S/E GP Bleibinhaus Bleibinhaus Kukowski/Goepel Kukowski Stolz Paschke Bleibinhaus/Ustaszewski/Pleuger Jahr/Kukowski 1S Jahr KARLSRUHER INSTITUT FÜR TECHNOLOGIE (KIT) – Geophysikalisches Institut • • • • • • • • • • • Einführung in die Geophysik II Ingenieurgeophysik Theorie seismischer Wellen Inversion und Tomographie Einführung in die Vulkanologie Messverfahren in der physikalischen Vulkanologie Induzierte Seismizität Seminar über aktuelle Fragen der Seismik Seminar über aktuelle Fragen der Risikoforschung Seminar über aktuelle Fragen der Seismologie Geophysikalische Geländeübungen 50 2V/1Ü 1V/1Ü 2V/1Ü 2V/2Ü 2V/1Ü 1V 3V/2Ü 2S 2S 2S 4Ü Wenzel/Gottschämmer Wenzel/Barth Wenzel/Barth Bohlen/Ritter Gottschämmer Gottschämmer Ritter/Gottschämmer Bohlen Wenzel/Gottschämmer Ritter Forbriger/Kurzmann/ Thiel/Westerhaus DGG-Mitteilungen 2/2o14 Verschiedenes • Geophysikalische Geländeübungen für Geowissenschaftler 2Ü • Institutsseminar • Geophysikalische Exkursion zum Geowissenschaftlichen Gemeinschaftsobservatorium Schiltach 2S 2E Barth/Bohlen/ Gottschämmer/Kurzmann Bohlen/Wenzel Forbriger/Gottschämmer U KASSEL – Institut für Geotechnologie und Ingenieurhydrologie • Einführung in die Ingenieurgeophysik • Geothermie V/Ü V/Ü Koch Koch U ZU KIEL – Institut für Geowissenschaften Bachelorstudiengänge „Physik des Erdsystems“ und „Geowissenschaften“ • Einführung in die Geophysik II 2V/1GP • • • • • • Gravimetrie und Magnetik Übungen zu: Gravimetrie und Magnetik Marine Geophysik Messgeräte der Geophysik Feldpraktikum zu: Messgeräte der Geophysik Einführung in Matlab 2V 2Ü 4V/Ü 2V 3GP 2V/Ü Schmidt/Rabbel/Ebbing/ Thorwart/Kirsch/Krastel/ Wilken/Holzrichter Ebbing Schmidt/Holzrichter Berndt/Grevemeyer Dozenten der Geophysik Dozenten der Geophysik Schmidt/Weidle Masterstudiengänge „Geophysik“, „Geowissenschaften“ und „Marine Geosciences“ • Aufbau und Evolution der Erde 4V Rabbel • Geodynamik – Tectonophysics 2V Ebbing • Übungen zu: Geodynamik – Tectonophysics 2Ü Ebbing/Holzrichter • Erdbeben und Seismologie 4V/Ü Meier/Grevemeyer • Geophysikalische Signalanalyse 4V/Ü Meier • Seismik II 4V/Ü Wilken • Regionale Geophysik 4V/Ü Weidle/Rabbel/Behrmann/ Meier/Ebbing/Thorwart • Finite Elemente mit Matlab 4V/Ü Rüpke • Digitale Bearbeitung geophysikalischer Daten 4Ü Krastel-Gudegast/Thorwart (aktive Seismik) • Digitale Bearbeitung geophysikalischer Daten 4Ü Greinert/Feldens (Multibeam) • Submarine Mapping Techniques/Exercises 4V/Ü Krastel-Gudegast • Geohydromodellierung 4V/Ü Bauer/Beyer • Geophysikalische Feld- oder Seemessungen 6P alle Dozenten • Geophysikalisches Seminar 2S Weidle/Krastel-Gudegast • Schwerpunktseminar aktuelle Forschungsthemen 1S Weidle/alle Dozenten • Aktuelle Forschungsthemen in der Marinen Geodynamik 1S Berndt/Kopp • Geophysikalisches Kolloquium 2K Meier/Rabbel • Aktives Tutorium 1T Rabbel U ZU KÖLN – Institut für Geophysik und Meteorologie Bachelorstudiengang „Geophysik und Meteorologie“ • Einführung in die Geophysik und Meteorologie • Geophysik der oberen Schichten, Umwelt- und Ingenieurgeophysik DGG-Mitteilungen 2/2o14 2V 3V/2Ü/4P Saur/Tezkan Tezkan 51 Verschiedenes • Numerische Simulation der Atmosphäre • Mathematische Methoden der Geophysik und Meteorologie I • Bachelor, Literaturseminar • Bachelorseminar 4V/2Ü/5P 3V/3Ü • Bachelorarbeit WA • Bachelor-, Master-, Diplomanden- und Doktorandenseminar S • Geophysikalisches Praktikum • Meteorologisches Praktikum • EDV-Tutorium P P T Masterstudiengang „Physik der Erde und Atmosphäre“ • Inverse Modelling 2V/2Ü • • • • Space Physics Physical Climatology Atmospheric Boundary Layer 2 Atmospheric Chemistry 2 3V/2Ü 2V/2Ü 2V 2V • • • • Dynamics of the Atmosphere Advanced Geophysical Field Course Advanced Meteorological Lab Seminar for Bachelor, Master, Diploma and Ph.D. Candidates 3V/2Ü 4S S(B) S 2S S Shao Elbern/Kasradze Saur/Neggers/Simon Crewell/Saur/Shao/Neggers/ Tezkan Crewell/Saur/Shao/Neggers/ Tezkan Crewell/Saur/Shao/Neggers/ Tezkan/Emeis/Löhnert/ Pinto/Simon Tezkan/Bergers Löhnert/Wirth Rauterkus Crewell/Tezkan/Löhnert/ Wittke Saur Shao Neggers Wahner/Mentel/ Kiendler-Scharr Neggers/Steffany Tezkan/Bergers Crewell/Maahn Crewell/Saur/Shao/Neggers/ Tezkan/Emeis/Löhnert/ Pinto/Simon Crewell/Saur/Shao/Neggers/ Tezkan/Emeis/Löhnert/ Pinto/Simon Crewell/Saur/Shao/Neggers/ Tezkan/Emeis/Löhnert/ Pinto/Simon Crewell/Saur/Shao/Neggers/ Tezkan/Emeis/Löhnert/ Pinto/Simon • Literature Seminar and Current Research Questions S • Project Work S • Master’s Thesis WA International Master of Environmental Sciences (IMES) • Introduction to Synoptic Meteorology and Climatology • Atmospheric Chemistry 2 3V 2V Speth/Pinto/Steffany Wahner/Mentel/ Kiendler-Scharr Diplom-Studiengang/Promotionsstudium • Oberseminar Fernerkundung (privatissime) • Planetenforschung • Bachelor-, Master-, Diplomanden- und Doktorandenseminar 2S 2S S Crewell/Löhnert Pätzold Crewell/Saur/Shao/Neggers/ Tezkan/Emeis/Löhnert/ Pinto/Simon Wennmacher • Fortgeschrittene Datenverarbeitungsmethoden der Geophysik • Oberseminar Angewandte Geophysik (privatissime) • Oberseminar Extraterrestrische Physik (privatissime) • Kolloquium der Geophysik und Meteorologie (publice) 52 2S 2S 2S 2K Tezkan Saur/Neubauer/Wennmacher Crewell/Saur/Shao/Neggers/ Tezkan/Wahner DGG-Mitteilungen 2/2o14 Verschiedenes • Anleitung zu wissenschaftlichen Arbeiten WA Crewell/Ebel/Elbern/Emeis/ Neggers/Neubauer/Pinto/ Saur/Shao/Simon/Speth/ Tezkan/Wahner U LEIPZIG – Institut für Geophysik und Geologie Nebenfachausbildung für Geographen, Meteorologen und Physiker • Einführung in die Angewandte und Ingenieurgeophysik 2V • Geophysikalische Übungen 2Ü • Geodatenanalyse 1V • Petrophysik 1V Masterstudiengang Geowissenschaften • Angewandte Seismik • Processing-Praktikum (3 Tage) • Geoelektrische und elektromagnetische Verfahren • Geophysikalisches Feldpraktikum (5 Tage) • Seismische Wellen und globale Seismologie • Digitale Datenverarbeitung und Inversionsverfahren • Geophysikalische Datenanalyse • Inverse Probleme in der Geophysik • Geophysikalisches Seminar 2V P 2V P 2V 2V 2Ü 2V 2S Schmidt Flechsig Korn Flechsig Schuck Schmidt/Flores Flechsig Flechsig/Schütze Korn Korn Schmidt/Flores Günther Korn U LEOBEN – Lehrstuhl für Angewandte Geophysik Pflichtfächer • Geophysikalisches Projekt • Methoden der Angewandten Geophysik • Petrophysik der Reservoirgesteine • Petrophysik I 3GÜ 3IV 2IV 2V/1Ü Wahlfächer • Exkursion: Geophysik & Erdölgeologie • Formationsevaluation • Geophysical Reservoir Characterization • Geophysikalische Grundverfahren/Montangeophysik • Grundzüge der Umweltgeophysik • Ingenieurgeophysik • Reflexionsseismik • Reflexionsseismik • Spezielle Loginterpretation 2E 2IV 3IV 1V 1V 2IV 3IV 6IV 2IV Scholger Gegenhuber/Scholger Gegenhuber Gegenhuber Gegenhuber Schön Gruber Scholger Scholger Lehmann Litwinska-Kemperink Jones/Litwinska-Kemperink Schreilechner U MAINZ − Institut für Geowissenschaften Bachelorstudiengang Geowissenschaften • Einführung in die Geophysik 2V/2Ü Kaus Masterstudiengang Geowissenschaften • Geodynamik • Geophysikalisches Seminar 2V/1Ü 2S Kaus Kaus DGG-Mitteilungen 2/2o14 53 Verschiedenes Bachelorstudiengang Physik und Masterstudiengang Meteorologie • Introduction to Quantitative Geosciences 1V/3Ü Kaus U MÜNCHEN – Department für Geo- und Umweltwissenschaften, FR Geophysik Bachelorstudiengang Geowissenschaften • Angewandte Geophysik II • Bachelorseminar Geophysik • Datenverarbeitung in der Geophysik II • Ergänzungen zur Angewandten Geophysik II • Geophysikalisches Feldpraktikum I und II • Globale Geophysik II 2V/1Ü 2S 2Ü 2V/2Ü GP 2V/2Ü Gilder Bachtadse Oeser Gilder/Lhuillier/Wack Bachtadse/Wassermann Schuberth Internationaler Masterstudiengang Geophysics • Computational Geophysics • Geophysical Data Acquisition and Analysis • Geodynamics • Modern Geodynamics • Modern Paleo- und Geomagnetism • Modern Seismology • Paläo- und Geomagnetismus • Scientific Programming • Seismology • Special Topics in Geodynamics • Special Topics in Paleo- and Geomagnetism • Special Topics in Seismology 2V/2Ü B 2V 2S B 2V 2V 2V/2Ü 2V 2S 2S 2S Mohr Donner/Wassermann Bunge Bunge/Friedrich/Stein/Stein Lhullier Igel Wack Mohr Gabriel Bunge Gilder Igel Weitere Veranstaltungen • Das Magnetfeld der Erde und anderer Körper unseres Planetensystems • Frontiers in Earth Sciences • • • • Geocomputing Lunch Time Seminar Meteorites I: Introduction and Planetary System Meteorites and Extraterrestrial Materials – New Trends 2V Soffel 2S 2S 2S 2V 2S Dozenten des Münchner GeoZentrums Mohr/Oeser Bunge/Gilder/Schuberth Hoffmann Hoffmann 2V 1Ü Schmalzl/Thomas Schmalzl/Thomas/Petschel 2V 1Ü Thomas Thomas/Nittinger/Saki 2V 1Ü Hansen Hansen/Ernst-Hullermann 2V 1Ü 2V 1Ü Hansen/Stellmach Hansen/Lischper/Stellmach Thomas Thomas/Lindau U MÜNSTER – Institut für Geophysik Bachelorstudiengang Geophysik • Einführung in die geophysikalische Datenverarbeitung • Übungen zur Vorlesung „Einführung in die geophysikalische Datenverarbeitung“ • Geophysikalische Grundlagen I • Übungen zur Vorlesung „Geophysikalische Grundlagen I“ • Einführung in die mathematischen Methoden der Geophysik • Übungen zur Vorlesung „Einführung in die mathematischen Methoden der Geophysik“ • Numerische Methoden der Geophysik • Übungen zur Vorlesung „Numerische Methoden der Geophysik“ • Geophysik für Fortgeschrittene I – Seismik und Signalanalyse • Übungen zur Vorlesung „Geophysik für Fortgeschrittene I – Seismik und Signalanalyse“ 54 DGG-Mitteilungen 2/2o14 Verschiedenes • Experimentelle Übung (internationaler Feldkurs) GÜ • Spezialvorlesung Geophysik II • Geophysikalisches Seminar 2V 2S • Geophysikalisches Kolloquium II 2K Masterstudiengang Geophysik • Seminar für Master-Studierende, Diplomanden und Doktoranden zu aktuellen Themen der Geophysik • Numerische Simulation geophysikalischer Prozesse • Geophysikalisches Kolloquium • Analyse und Interpretation geophysikalischer Daten • Praktische Übung zur Vorlesung „Analyse und Interpretation geophysikalischer Daten“ • Experimentelle Übung (Feldkurs) Forschungsseminare • Forschungsseminar Seismologie • Forschungsseminar Geophysikalische Strömungsmechanik • Forschungsseminar Angewandte Geophysik Veranstaltungen für Studierende anderer Fächer • Geophysik für Geowissenschaftler (B.Sc.-Studiengang, Wahlpflicht Geowissenschaften) Becken/Schmalzl/Schmidt/ Thomas Becken/Hansen/Thomas Hansen/Thomas/De Siena/ Stein Hansen/Thomas/De Siena 1S GÜ Hansen/Thomas/alle Lehrenden des Seminars Hansen/Stein Hansen/Thomas/De Siena De Siena/Schmidt/Thomas De Siena/Schmidt/Thomas/ Vormann Becken/Schmalzl 2S 2S 2S Thomas Hansen/Stellmach Becken 2V Hansen/Schmidt 2V/2Ü 2K 2V 2Ü U POTSDAM – Institut für Erd- und Umweltwissenschaften, Arbeitsgruppe Geophysik • Grundlagen der angewandten Geophysik • Grundlagen der angewandten Geophysik (3 Tage im Zeitraum 21.–31.o7.2o14) • Grundlagen der Inversionstheorie • Anwendungen und nichtlineare Fallbeispiele • Digitalseismologie (31.o3. – o4.o4.2o14) • Digitalseismologie • Elektrische und elektromagnetische Methoden • Theorie elastischer Wellen II: Oberflächenwellen • Erdbebenquellen und Bruchprozesse in Seismologie und Vulkanologie • Spezielle Themen der Angewandten Geophysik • Magnetotellurik und ihre Anwendung auf geodynamische Fragestellungen • Array-Seismologie • Spezielle Verfahren in der beobachtenden Seismologie • Geländeübung Angewandte Geophysik (15.–26.o9.2o14) • Seminar zu den beiden Vorlesungen zur Magmengenese 2V/2Ü P(B) Tronicke Lück 2V/2Ü 2V/Ü V(B) 2Ü 2V/2Ü 2V/2Ü 2V/2Ü Ohrnberger Paasche Scherbaum Scherbaum Guillemoteau Krüger/Weber Dahm • Vorlesung Vulkanologie: Geologie + Geophysik • Mitarbeiterseminar: Angewandte Geophysik • Mitarbeiterseminar: Allgemeine Geophysik, Arrayseismologie 2V 2S 2S DGG-Mitteilungen 2/2o14 2V/Ü 3V/Ü 2V/2Ü/E 2V/2Ü B 1S Guillemoteau/Lück Weckmann Ohrnberger Krüger Lück/Tronicke Altenberger/Lühr/Sudo/ Trumbull/Walter/Wilke Lühr/Walter Guillemoteau/Lück/Tronicke Krüger/Ohrnberger/ Scherbaum/Vogel 55 Verschiedenes U STUTTGART – Institut für Geophysik • Allgemeine Geophysik II • Übungen zu: Allgemeine Geophysik II • Geophysikalisches Feldpraktikum 2V 1Ü 2B • • • • • • 2V 2K 2V/Ü ?? 2V/Ü ?? 2S 2S Hydrogeophysics (WAREM) Kompaktkurs Nanoseismic Monitoring Angewandte Signalverarbeitung Fortgeschrittene Seismogrammanalyse Seminar Seismologie Geophysikalisches Oberseminar Joswig Joswig/Eisermann Widmer-Schnidrig/Blascheck/ Rothmund/Schwaderer Huisman Joswig Widmer-Schnidrig Joswig Joswig/Widmer-Schnidrig Joswig U TÜBINGEN – Arbeitsgruppe Geophysik • Ergänzung zur Experimentalphysik 2 (Bachelor) • Geophysics 2 (Bachelor) • Advanced Geophysics (Master) 1V 3V/Ü 6V/Ü Appel Appel Appel/Dietrich U WIEN – Department of Meteorology and Geophysics • Grundzüge der Geophysik • Meteorologisch-Geophysikalisches Kolloquium 3V/2Ü 1S • Advanced Topics in Seismology: Research Seminar 1 • Topics in Geophysics: Literature Seminar 1 1S 1S Meurers Haimberger/Bokelmann/ Meurers/Seibert/Steinacker Bokelmann Bokelmann U WÜRZBURG – Physikalisch-Vulkanologisches Labor • Methoden der Angewandten Geophysik: Gerätepraktikum (2 Parallelblockkurse) • Regionale Geographie Europa 2: Geophysik und Vulkanologie Süditalien • Regionale Geographie II – Exkursion Europa: Geophysikalisch-Vulkanologische Exkursion „Ätna und Liparische Inseln“ (22.9.-3.1o.2o14) 3P(B) 2V E Zimanowski/Büttner Zimanowski Zimanowski/Büttner ETH ZÜRICH – Institut für Geophysik Bachelorstudiengang • Geophysikalisches Feldpraktikum • Gravimetry • Analyse von Zeitreihen in der Umweltphysik und Geophysik • Dynamics of the Mantle and Lithosphere • Seismology of the Spherical Earth • Crustal Seismology • Case Studies in Exploration and Environmental Geophysics • Geomagnetism • Geologie der Alpen 56 2P 2V/Ü 2V 2V/Ü 2V/Ü 2V/Ü 3V/Ü 2V/Ü 2V/2P Kradolfer Tackley Hétenyi/Haslinger/ Behr/Wiemer May Peter Kissling/Diehl Maurer/Robertsson/Hertrich Jackson Mancktelow/Winkler/ Kissling/Reusser DGG-Mitteilungen 2/2o14 Verschiedenes Masterstudiengang Erdwissenschaften • Planetary Physics and Chemistry • Seismology of the Spherical Earth • Dynamics of the Mantle and Lithosphere • Case Studies in Exploration and Environmental Geophysics • Deep Electromagnetic Studies of Earth • Earth's Core and the Geodynamo • Crustal Seismology • Potential Field Theory • Borehole Geophysics • Paleomagnetism • Inverse Theory for Geophysics I: Basics • Inverse Theory for Geophysics II: Applications • Geomagnetism • Geophysical Field Work and Processing: Methods 2V/Ü 2V/Ü 2V/Ü 3V/Ü 2V/Ü 2V/Ü 2V/Ü 2V/Ü 2.5V/Ü 2V/Ü 2V 2V/Ü 2V/Ü 2.5V Golabek Peter May Maurer/Robertsson/Hertrich Kuvshinov Canet Kissling/Diehl Jackson/Khan Evans/Maurer Hirt Maurer/Fichtner Maurer/Fichtner Jackson Rabenstein/Blum/ Horstmeyer/Maurer Horstmeyer • Reflection Seismology Processing 6V/Ü Masterstudiengang Applied Geophysics • Geophysical Field Work and Processing: Methods 2.5V • Geophysical Field Work and Processing: Preparation 2.5V • Geophysical Field Work and Processing: Fieldwork 9P • Inverse Theory for Geophysics I: Basics • Case Studies in Exploration and Environmental Geophysics • Modelling for Applied Geophysics • Reflection Seismology Processing • Geophysikalisches Kolloquium 2V 3V/Ü Rabenstein/Blum/ Horstmeyer/Maurer Rabenstein/Blum/Bürki/ Nagy Rabenstein/Blum/ Horstmeyer/Manukyan/ Maurer/Nagy/Schmelzbach Maurer/Fichtner Maurer/Robertsson/Hertrich 2V/Ü 6V/Ü 1K Robertsson Horstmeyer Houlié Special Lectures • Waveform Tomography: An Introduction to Theory and Practice • Introduction to Computational Magma Dynamics DGG-Mitteilungen 2/2o14 V Pratt V Spiegelman 57 Verschiedenes Ergänzungen zu Bakkalaureats-, Bachelor-, Diplom- und Masterarbeiten, Dissertationen und Habilitationsschriften an deutschsprachigen Universitäten und Hochschulen im Bereich der Geophysik im Jahr 2o13 Im Folgenden finden Sie Ergänzungen zu der in den DGG-Mitteilungen 1/2o14: 47-63 abgedruckten Liste der geophysikalischen Abschlussarbeiten 2o13. RWTH AACHEN Bachelorarbeit • Christoph KLEIN: Optimierte Auswahl von Bohransatzpunkten durch Permeabilitätsschätzung mit dem Ensemble Kalman Filter. – Betreuung: Dr. G. Marquart / Prof. Dr. C. Clauser. Masterarbeiten • Sebastian SCHMIDT: Geophysikalische Untersuchungsmethoden an Erdfallstrukturen. – Betreuung: Prof. Dr. G. Kaufmann / Prof. Dr. M. Bohnhoff. • Abdulrahman Saleh Afef YAHYA: Landschaftsentwicklung und Vereisung des Ruwenzori-Gebirges in Ostafrika: Numerische Simulation der Erosions-, Abrasions-, Diffusions- und Hebungsprozesse. – Betreuung: Prof. Dr. G. Kaufmann / Prof. Dr. S. Shapiro. FU BERLIN U BOCHUM Institut für Geologische Wissenschaften, Fachrichtung Geophysik Institut für Geologie, Mineralogie und Geophysik, Bereich Geophysik Bachelorarbeiten Bachelorarbeit • Hannah MUES: Weiterführende magnetische Kartierung zur Ortung des Phonolith-Diatrems bei Rockeskyll, Westeifel. – Betreuung: Prof. Dr. W. Friederich / Prof. Dr. J. Schreuer. Lehrstuhl für Applied Geophysics and Geothermal Energy • Lennart BRÜNING: Gravimetrische Messungen im Gipsund Dolomitkarst am südwestlichen Harzrand. – Betreuung: Prof. Dr. G. Kaufmann / Dr. H. Brasse. • Diana FRIESE: Vergleich zweier Inversionsprogramme zur Analyse array-geoelektrischer Daten aus der Oberpfalz. – Betreuung: Dr. H. Brasse / Prof. Dr. G. Kaufmann. • Jan HANDEL: Geoelektrische Messungen im Gipskarst am südwestlichen Harzrand. – Betreuung: Prof. Dr. G. Kaufmann / Dr. H. Brasse. • Robert ROSKODEN: Analysis of magnetotelluric data in the Mediterranean Sea near Cyprus. – Betreuung: Dr. H. Brasse / Prof. Dr. G. Kaufmann. • Alexander RUTHSATZ: 2-D inversion modeling of offshore magnetotelluric data from the Cyprus Arc. – Betreuung: Dr. H. Brasse / Prof. Dr. G. Kaufmann. • Pia STECKENREUTER: Geophysikalische Untersuchung des Karstes am Windmühlenweg bei Goslar/Nordharz. – Betreuung: Prof. Dr. G. Kaufmann / Dr. H. Brasse. • Anthony UENO: Geophysikalische Untersuchungen und Modellierungen bei Großensees (Oberpfalz). – Betreuung: Prof. Dr. G. Kaufmann / Dr. H. Brasse. 58 U FRANKFURT Institut für Geowissenschaften, Facheinheit Geophysik Staatsexamen Lehramt Physik • Miriam Christina REISS: Grundlagen seismologischer Arrayverfahren mit Anwendung auf den Entwurf eines Detektionsarrays für Nahbeben. – Betreuung: Prof. Dr. G. Rümpker. Bachelorarbeiten • Felix LANDSGESELL: Bestimmung des seismischen Moments aus Herdspektren von Erdbeben Zentralafrikas. – Betreuung: Prof. Dr. G. Rümpker. • Frederik LINK: Simulation der Streuung des P-Wellenanteils teleseismischer Wellen an einem Mantelplume (La Reunion) mit dem Verfahren der finiten Differenzen. – Betreuung: Prof. Dr. G. Rümpker. DGG-Mitteilungen 2/2o14 Verschiedenes Dissertation • Marcus WALTHER: Automatische Bestimmung von Doppelbrechungsparametern in regionalseismischen Netzwerken (ADORE) für Aufzeichnungen des Deutschen Seismologischen Regionalnetzes. – Betreuung: Prof. Dr. G. Rümpker. TU BERGAKADEMIE FREIBERG Institut für Geophysik und Geoinformatik Masterarbeiten • Martin BUBNER: Abbildung der Krustenstruktur im Bereich Freiberg/Erzgebirge durch Re-Prozessierung der tiefenseismischen Profile FB01 und EV05. – Betreuung: Prof. Dr. S. Buske / F. Hlousek. • Felix KRAUß: Seismic attenuation tomography in the education and research mine „Reiche Zeche” and at the GFZ Underground Lab. – Betreuung: Prof. Dr. S. Buske / Dr. R. Giese [GFZ]. • Michael NAGEL: Finite-Differenzen-Modellierung der elektromagnetischen Wellenausbreitung in Zufallsmedien. – Betreuung: Prof. Dr. S. Buske / O. Hellwig. • Marko ROTHE: Modellierung und Abbildung von VSP/MSP-Daten. – Betreuung: Prof. Dr. S. Buske / O. Hellwig. • Helge SIMON: Seismische Abbildung der Krustenstruktur im Bereich der ICDP-COSC-Bohrung. – Betreuung: Prof. Dr. S. Buske. U FRIBOURG/SCHWEIZ Department of Geosciences, Bereich Angewandte Geophysik Masterarbeiten Earth Sciences • Michael DIEM: La-Lance-Querstörung: Geophysikalische, geomorphologische und geologische Untersuchung einer aktiven Bruchzone. – Betreuung: Prof. C. Hauck. • Marc RIEDO: Die Rutschung le Creux d‘Enfer: Analyse von Massenbewegungen im Gurnigelflysch. – Betreuung: Prof. C. Hauck. Dissertationen • Martin SCHERLER: Sensitivity of mountain permafrost to climate change scenarios – a modelling approach. – Betreuung: Prof. C. Hauck. • Sina SCHNEIDER: The heterogeneity of mountain permafrost – A field-based analysis of different periglacial materials. – Betreuung: Prof. C. Hauck. DGG-Mitteilungen 2/2o14 U GÖTTINGEN Institut für Geophysik Masterarbeit • Susanne BENZ: Konstruktion und Feldtest von SilberSilberchlorid-Elektroden für langperiodische Magnetotellurik – Betreuung: Prof. Dr. K. Bahr. • Tim BÖSCH: Abschätzung lateraler Leitfähfigkeitskontraste mittels Analyse des internen Anteils tagesperiodischer Sq-Variationen – Betreuung: Prof. Dr. K. Bahr. • Grzegorz FORYS: Die Aufbereitung und Modellierung aller Göttinger Daten für Erdmagnetische Tiefenforschung innerhalb Deutschlands – Betreuung: Prof. Dr. K. Bahr. • Thomas MÜLLER: Numerische Untersuchung von Fingerstrukturen in doppelt-diffusiver Konvektion – Betreuung: Prof. Dr. A. Tilgner. • Michael RICHTER: Skalenverhalten von Widerstandsnetzwerken mit Potenzgesetz-Verbindungslängenverteilung: Die elektrische Leitfähigkeit der mittleren und unteren Kruste – Betreuung: Prof. Dr. K. Bahr. Diplomarbeiten • Felix HIPPMANN: Die Göttinger D-Anomalie als Teil einer größeren, regionalen Leitfähigkeitsanomalie im Kontext eines ausgedehnten Netzwerkes von GDS-Messungen – Betreuung: Prof. Dr. K. Bahr. • Peer JANSEN: Untersuchung von Inertialwellen in rotierender Rayleigh-Benard-Konvektion – Betreuung: Prof. Dr. A. Tilgner. • Thilo MARTENS: Über die Entstehung von zonalen Winden durch nichtlineare Wechselwirkung – Betreuung: Prof. Dr. A. Tilgner. U GRAZ Institut für Physik, Bereich Geophysik, Astrophysik und Meteorologie Bakkalaureatsarbeiten • Phillip Walter ALLMER: Ökosystem „Riff“ – Aufbau, Wachstum und Schutz von Korallenriffen. – Betreuung: Prof. Dr. U. Foelsche. • Iris BAYER: Observation and formation of polar mesospheric clouds. – Betreuung: Prof. Dr. U. Foelsche. • Martina EDL: Magnetotail plasma region crossings observed by Cluster four spacecraft measurements. – Betreuung: Prof. Dr. U. Foelsche. • Roland FLOIS: Underwater acoustics. – Betreuung: Prof. Dr. U. Foelsche. • Carina HARRINGER: Mögliche Klimaeinflüsse im Zuge explosiver Vulkanausbrüche. – Betreuung: Prof. Dr. U. Foelsche. 59 Verschiedenes • Bernhard HÖLZL: Space Weather – Wechselwirkungen von Erd- und Sonnenmagnetfeld. – Betreuung: Prof. Dr. U. Foelsche. • Maria KORTSCHAK: Blitze. – Betreuung: Prof. Dr. U. Foelsche. • Robert LINDNER: Das Erdmagnetfeld und seine Bedeutung für die Biosphäre. – Betreuung: Prof. Dr. U. Foelsche. • Armin MARIACHER: Hagelabwehr in der Steiermark. – Betreuung: Prof. Dr. U. Foelsche. • Lucas Stephan OPPENEIGER: Die San-Andreas-Verwerfung und Auswirkungen auf Kalifornien. – Betreuung: Prof. Dr. U. Foelsche. • Andreas Wolfgang SCHAFFERNAK: Stadtklima. – Betreuung: Prof. Dr. U. Foelsche. • Sebastian Raimund SCHER: A latitudinally resolved energy balance model. – Betreuung: Prof. Dr. U. Foelsche. • Joerg SCHIEMEL: Vulkanmonitoring. – Betreuung: Prof. Dr. U. Foelsche. • Stefan TERNJAK: Satellitenmeteorologie in Europa. – Betreuung: Prof. Dr. U. Foelsche. • Andreas TISCHLER: The Red Bull Stratos Project. – Betreuung: Prof. Dr. U. Foelsche. Masterarbeit • Marianne HOFER: Data analyzing of CLOUDCAM (automatic sky imaging system) and the ARAD (Austrian Radiation) project. – Betreuung: Prof. Dr. U. Foelsche / D. Baumgartner. Diplomarbeiten • Barbara Lisbeth KREBL: Numerical model of the gas flow and temperature development in an ice filled crevasse on the surface of a comet's nucleus. – Betreuung: Prof. Dr. N. Kömle. • Therese RIECK: Analysis of radio occultation tropopause data. – Betreuung: Prof. Dr. U. Foelsche / Dr. B. ScherllinPirscher. • Matthias TRATTLER: The impact of COSMIC radio occultation data on the prediction of typhoon Morakot. – Betreuung: Prof. Dr. U. Foelsche / Ying-Hwa / Braun. EINZUGSERMÄCHTIGUNG (gilt nur für Konten in Deutschland): Hiermit erteile ich der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft (DGG) die Erlaubnis, den DGG Mitgliedsbeitrag sowie falls zutreffend die K osten für das GJI von meinem Girokonto per Lastschrift abzubuchen. Die Erlaubnis gilt bis auf Widerruf. Name: ____________________________________________________________________________ Anschrift: ____________________________________________________________________________ IBAN (Konto-Nr.): __|__|__|__|__|__|__|__|__|__|__|__|__|__|__|__|__|__|__|__|__|__| (22-Stellig) BIC (Bankleitzahl): __|__|__|__|__|__|__|__|__|__|__| (8- oder 11-Stellig) Name, ggf. Ort der Bank: ____________________________________________________________________ _________________________ (Ort, Datum) 60 ____________________________________________ (Unterschrift des/r Kontoinhabers/in) DGG-Mitteilungen 2/2o14 Verschiedenes D EU TS CH E G E OPH YS I K A LI S C HE G E SELL SC HAFT e. V . Aufnahmeantrag Änderungsmeldung (bitte nur die zu ändernden Daten eintragen) Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. - Der Schatzmeister – Bearbeitungsvermerke: c/o DGG Mitgliederservice witago – Kerstin Biegemann Quintschlag 37 28207 Bremen DEUTSCHLAND Hiermit beantrage ich die Aufnahme in die Deutsche Geophysikalische Gesellschaft (DGG) e.V.: Art der Mitgliedschaft: Status persönlich Junior (< 30 Jahre) Mitglied Senior (> 65 Jahre) Doppelmitglied (nur DPG, DMetG) BeitragsF Frei (nur durch Vorstandsbeschluss) korporativ (z.B. Universitätsinstitute, Firmen) Korporatives Mitglied [50,- €] BeitragsF Frei (nur durch Vorstandsbeschluss) [0,- €] Adresse [15,- €] [40,- €] [25,- €] [25,- €] [0,- €] Name, Vorname, Titel: ____________________________________________ Geburtsdatum: _ _ / _ _ / 19 _ _ Anschrift privat: ______________________________________________________________________ Anschrift dienstlich: ______________________________________________________________________ ______________________________________________________________________ Tel.: ____________________________________________ Fax: ________________________ E-Mail: ______________________________________________________________________ Einer Veröffentlichung meiner Adressdaten in Publikationen* der DGG stimme ich zu *z.B. Mitgliederverzeichnis, DGG-Mitteilungen ich nicht zu Geophysical Journal International (GJI) – Preise 2014 STANDARD - Papierversion (12 Hefte/Jahr) Junior (< 30 Jahre) [65,00 €] Mitglied (auch S, D, F) [199,- €] PREMIUM - Papierversion (12 Hefte/Jahr) + ONLINE (1 Jahr) Korporatives Mitglied [2.497,- €] Korporatives Mitglied [2.217,- €] ONLINE ZUGANG (1 Jahr) Korporatives Mitglied [2.372,- €] ONLINE ZUGANG (1 Jahr) für Natürliche DGG-Mitglieder kostenfrei (für J, M, S, D, F, nicht für K) ohne GJI ohne GJI Online Zugang Korrespondenzanschrift: Dienstanschrift oder Privatanschrift Aufnahme gewünscht ab: sofort oder Jahr _________ Zahlung der Beiträge: Einzugsermächtigung (umseitig) oder gegen Rechnung Folgende Mitglieder der DGG kann ich als Referenz(en) angeben (§ 4.4 der Satzung): Referenz Nr. 1 - Name, Ort: Referenz Nr. 2 – Name, Ort: ________________________________________ ________________________________________ _________________________ (Ort, Datum) ____________________________________________ (Unterschrift des/r Antragstellers/in) [DGDGG-Mitteilungen G_Aufnahme_202/2o14 14 Stand: 14.01.2014, A61 R] Termine geowissenschaftlicher Veranstaltungen Bitte schicken Sie die Termine geowissenschaftlicher Konferenzen, Seminare, Workshops, Kolloquien, Veranstaltungen etc., die für die Mitglieder der DGG von Interesse sein könnten, an Dr. Thomas Günther (E-Mail: thomas.guenther@liag-hannover.de) oder an die Redaktion (E-Mail: roteblaetter@dgg-online.de). 2o14 21.o9.-24.o9.2o14 · Frankfurt a.M. GeoFrankfurt 2o14 – Dynamik des Systems Erde www.geofrankfurt2014.com/ 15.o7.-24.o7.2o14 · Alpbach/Tirol, Österreich 28.o9.-o1.1o.2o14 · Lissabon, Portugal Summer School Alpbach 2o14 Space Missions for Geophysics of the Terrestrial Planets www.summerschoolalpbach.at/ Fifth EAGE Passive Seismic Workshop „From Wish List to To-Do List“ www.eage.org/ 29.-3o.o9.2o14 · Groß Dölln (bei Berlin) 24.o8.-29.o8.2o14 · Istanbul, Türkei Second European Conference on Earthquake Engineering and Seismology (2ECEES) www.2eceesistanbul.org/ FKPE-AK Seismische Auswertung 3o.o9.-o2.1o.2o14 · Groß Dölln (bei Berlin) AG Seismologie o1.1o.-o2.1o.2o14 · Leipzig 24.o8.-3o.o8.2o14 · Weimar 22nd International EM Induction Workshop www.emiw2014.de 16. Seminar „Hochauflösende Geoelektrik“ und Workshop des AK Induzierte Polarisation der DGG www.ufz.de/met 14.o9.-18.o9.2o14 · Athen, Griechenland EAGE Near Surface Geoscience 2o14 www.eage.org/ o4.11.-o7.11.2o14 · Schloss Oppurg b. Pößneck Herbsttagung des AK Geodäsie/Geophysik www.ak-gg.de/ 14.o9.-18.o9.2o14 · Athen, Griechenland First Applied Shallow Marine Geophysics Conference www.eage.org/ 2o15 15.o9.-19.o9.2o14 · Turin, Italien 23.o3.-26.o3.2o15 · Hannover 75. Jahrestagung der DGG International Association for Engineering Geology and the Environment (IAEG) XII Congress www.iaeg2014.com/ 62 http://dgg-2015.de/ DGG-Mitteilungen 1/2o14 Deutsche Geophysikalische Gesellschaft e.V. (DGG) Geschäftsstelle: Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ · 14473 Potsdam