Schifffahrt 2013-1 - Fachbereich Verkehr

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Schifffahrt 2013-1 - Fachbereich Verkehr
Fachbereich Verkehr
01
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Schifffahrt
d e r v e r.d i - R e p o r t
01
Interview
Bessere Perspektiven
für Beschäftigte
… fordert der neue ver.di-Bundesfachgruppenleiter Schifffahrt, Torben Seebold. Der Gewerkschafter
antwortet auf Fragen zu Schwerpunkten seiner aktuellen Arbeit
und bezieht Stellung zu Mantelund Heuertarifverhandlungen in der
Hochseeschifffahrt, zur Arbeitszeitproblematik bei den Binnenschiffern, zur Zusammenarbeit in der
ITF und richtet den Blick auf die
­Jugend.
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Keine Einbahnstraße
8. Nationale Maritime Konferenz tat zu wenig für Ausbildung und Beschäftigung
Als Branchentreffen der besonderen Art sollte die Achte Nationale
Maritime Konferenz, zu der sich am
8. und 9. April 2013 Akteure aus
Politik, Wirtschaft und Gewerk­
schaften in Kiel trafen, zukunftsweisende Entscheidungen vorbereiten. Leistete sie das wirklich?
Die „Partner“ im Maritimen Bündnis für
Ausbildung und Beschäftigung, also Vertreter der Bundesregierung, der Küstenländer, von ver.di und dem Verband Deutscher Reeder (VDR), kamen traditionell
im Schifffahrtsworkshop zusammen. Am
Ende musste man jedoch konstatieren,
dass zwar die Interessen der deutschen
Reeder Raum griffen, wesentliche Fragen
für die deutschen Seeleute aber unbeantwortet blieben.
Warum soll etwa das Monitoring,
das Zählen von Schiffen unter deutscher Flagge, nur noch von untergeordneter Wich­
tigkeit sein? Das ge-
meinsame Ziel, 600 Schiffe unter
deutscher Flagge zurückzuflaggen,
scheint von den VDR-Mitgliedsunternehmen nicht gewollt. Kritisiert die
Bunderegierung diesen unhaltbaren Zustand offiziell nicht, um die eigene Arbeit
nicht infrage stellen zu müssen? Die
aktuellen Zahlen sprechen leider dafür.
­
Derzeit gibt es offiziell lediglich noch 320
Schiffe, die die Flagge der Bundes­republik
führen und damit einen echten Beitrag
zum Erhalt des maritimen Know-hows in
Deutschland leisten. Wir haben in den
deutschen Küstenländern hervorragende
Schifffahrts- und Seefahrtsschulen, die
hoch qualifizierte Schiffsmechaniker/-innen,
nautische und technische Wach­
offiziere
ausbilden. Doch genau dieser qualifizierte
Nachwuchs, motivierte Männer und Frauen, sitzen an der Zentralen Heuerstelle
Hamburg nach erfolgreicher Ausbildung
fest. Das hat ver.di im Workshop wiederholt kritisiert. Bislang folgenlos.
Der Verband Deutscher Reeder und
einzelne Mitgliedsbetriebe wollen die
­
schon aufgelockerte Schiffsbesetzungsverordnung sogar noch weiter „flexibilisie-
ren“ oder die Vorgaben der Besetzung mit
deutschen oder EU-Seeleuten ganz aufheben. Dieses Ansinnen wird von der Bundesregierung nicht zurückgewiesen. Man
vertraut offensichtlich darauf, dass selbst
bei Umflaggung unter eine EU-Flagge Beschäftigung und Ausbildung deutscher
und EU-Seeleute ein Selbstläufer bleiben.
Die Praxis zeigt anderes: Warum sollte ein
Schiff unter „billiger“ Flagge weiter mit
qualifizierten Seeleuten besetzt werden,
wenn das nicht vorgeschrieben wird? Es
fehlen neue Regelungen im Bündnis, die
künftig nicht nur Flaggen-Kahlschlag verhindern, sondern ein Mindestmaß an
­Ausbildung und deutsche Beschäftigung
auch unter EU-Flagge festschreiben.
Deutsche Reeder profitieren von
der deutschen Tonnagesteuer, fahren
aber unter billiger Flagge und bilden
weder aus noch beschäftigen sie qualifizierte Seeleute. Die Überprüfung der
deutschen Förderinstrumente ist für die
ver.di-Bundesfachgruppe Schifffahrt ein
dringendes Thema. Wir unterstützen es,
die Zahlung von 60 Millionen Euro jährlicher Bundesmittel zugunsten der deut-
Major players from politics, industry and
trade unions attended the 8th National
Maritime Conference on 8 and 9 April
2013 in Kiel, Germany and discussed the
outlook for the maritime sector in Germany. The ver.di trade union feels that the interests of the shipping companies were
definitely taken into consideration, whereas those of German seafarers were given
short shrift. Under an agreement to promote training and employment, at least 600
vessels are obliged to operate under the
German flag, but this requirement has
been ignored for years. There are currently
only 320 such vessels. Well-trained young
graduates from German maritime academies have virtually no employment prospects because the qualification standards
for crew members are to be further wate-
red down by the German Shipowners' Association and its member companies with
vessels sailing under EU flags. Politicians
are doing nothing to stop this development. ver.di is also urging that Germany's
tonnage tax, which annually generates millions of euros for the shipping companies,
not be allowed to degenerate into a oneway street that benefits only employers.
The EU regulation, which stipulates that 60
percent of the tonnage be transported under German or EU flags in order to qualify
for such subsidies, is being violated with
the current tonnage rate of just 24 percent.
The trade union calls upon the shipping
companies to respect the joint objectives of
the maritime alliance for jobs and is working to secure greater opportunities for
German seafarers.
schen Seeschifffahrt und einer beruflichen
Perspektive für deutsche Seeleuten zu
­verstetigen. Wir sind aber dagegen, dass
sich diese Zahlungen zu einer selbstverständlich verstandenen Einbahnstraße
entwickeln, ohne dass die Reeder dafür
etwas zurückgeben. Das hat außer ver.di
mittlerweile auch die EU entdeckt. Die
überprüft derzeit das deutsche Bei­
hilfeinstrument im Rahmen der „State Aid
Guidelines“. Eine Bedingung zur EU-konformen Anwendung der deutschen Tonnagesteuer ist, dass mindestens 60 Prozent
der Tonnage auf Schiffen unter deutscher
bzw. euro­
päischer Flagge transportiert
werden müssen. Derzeit sind das nur
rund 24 Prozent.
ver.di forderte zum wiederholten
Mal von den Reedern, den gemeinsam
vereinbarten Zielen endlich gerecht zu
werden. ver.di will beitragen, das Maritime
Bündnis wieder in ein zukunftsorientiertes
Fahrwasser zu leiten, um den hoch qualifizierten deutschen Seeleuten eine sichere
Perspektive mit guter Arbeit zu ermöglichen
und den maritimen Standort in Deutschland
TS/MS
fit für die Zukunft zu machen!
Schwerpunkt
Bange Frage:
Halten Reeder Wort?
Der Bundestag hat ein neues See­
arbeitsgesetz beschlossen und die
Ratifizierung der Maritime Labour
Convention (MLC) eingeleitet. Der
Beitrag erklärt die Neuregelungen,
beleuchtet Hintergründe und macht
auf Fallstricke aufmerksam. Es fragt
sich vor allem, ob die Reeder Wort
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halten.
Binnenschifffahrt
Ausbildung wird
schrittweise abgewickelt
Die Berufsausbildung der Binnenschiffer in Schönebeck hat eine
100-jährige Tradition und anerkannte Qualität, aber kaum eine
Perspektive. Bereits seit 2004 geht
es um Schließung. Nun bewegt
sich der Schulträger in Sachsen-­
Anhalt auf eine Minimallösung zu.
Arbeitgeberverband und Politik sind
gefordert, den Berufsschulstandort
dauerhaft zu erhalten. Seite 5
Jugend
Wanted!-Kampagne
zum Mitmachen
Der Fachbereich Verkehr nimmt
die Jugend – Auszubildende,
Schüler von Schifffahrtsschulen
­
und junge Beschäftigte – verstärkt
in den Blick. Mit der Kampagne
„Wanted – Future Award“ wird
auf die jungen Leute zugegangen,
sie werden zunächst selbst befragt,
was ihnen für die Zukunft wichtig
ist. Daraus sollen Ideen entstehen,
wie die Vorstellungen zusammen
mit ver.di umzusetzen sind. Junges
Team sucht junge Aktive, heißt
es deshalb.
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Panorama
Im Fokus: Übermüdung
auf See
Dass Übermüdung für Seeleute ein
ernsthaftes gesundheitliches Risiko
darstellt und oft als Ursache an Unfällen oder Katastrophen beteiligt
ist, ist seit Längerem bekannt.
­Einschlägige Studien belegen das.
Ein EU-gefördertes Joint-VentureProjekt „Horizon“ geht das Problem von 98-Stunden-Wochen jetzt
ernsthaft an und fordert mehr
­Beachtung bei Dienstplanung und
Schlafqualität.
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Fotos (2): schmitt/ver.di
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SCHIFFFAHRT
FACHBEREICH VERKEHR 01 | 2013
EDITORIAL
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!
An erster Stelle steht in diesem Editorial
der Dank an Karl-Heinz Biesold, der in
seine verdiente Altersteilzeit-Freistellung
eingetreten ist. Sein großes Engagement
und sein Tatendrang galten immer den
Interessen der Seeleute und wir alle wissen, dass sein Herz weiter an ihrem
Wohle hängen wird. Danke, Karl-Heinz!
Verbunden mit diesem Dank ist meine
große Freude, dass der Generationenwechsel in der Fachgruppenleitung so reibungslos verlaufen ist. Mit Torben Seebold haben
die Seeleute einen ebenso engagierten
wie durchsetzungsstarken hauptamtlichen
Gewerkschaftssekretär an ihrer Seite, wie
die Herausforderungen der Zukunft es erfordern. Es geht doch letztendlich immer
darum, Verantwortung zu übernehmen.
Zaudern und Zögern, das kann nicht unsere Sache sein – immer unter der Voraussetzung, dass unser Handeln auch überlegt
sein muss.
Wir haben in der Stiftung Schifffahrtsstandort Deutschland Verantwortung übernommen. Die praktische Zusammenarbeit
läuft jedoch noch nicht so reibungslos, wie
wir es als Partner auf Augenhöhe erwarten
dürfen. Torben hat unsere politischen
Interessen verbindlich im Ton, aber knallhart in der Sache vertreten. Der Ball für die
Zukunft der Stiftung liegt nun im Feld
des VDR. Die Reeder wissen: Mit der Fachgruppe Schifffahrt sind „fiese Matenten“
nicht zu machen. Wir Gewerkschafter sind
keine Steigbügelhalter für Ausflaggung
und Qualitätsverlust in der Ausbildung,
sondern fordern das exakte Gegenteil. Ein
Kurswechsel des VDR hin zu einer Stiftungspolitik auf Basis der gemeinsamen
Ziele des Bündnisses für Beschäftigung
und Ausbildung muss nun erfolgen.
Auch wenn sich für deutsche Seeleute
nicht viel ändert: Der 20. August ist ein
schöner Tag für die Seeleute weltweit. Die
„Grundrechtescharta der Seeleute“ tritt
weltweit in Kraft. Das Übereinkommen der
Internationalen Arbeitsorganisation ILO
stärkt die Rechte der weltweit etwa 1,2
Millionen Seeleute, die auf rund 65.000
Handelsschiffen unterwegs sind. Die Maritime Labour Convention (MLC) bestimmt
Rechte etwa zu Arbeits- und Ruhezeiten
oder zur medizinischen und sozialen Betreuung. Jeweils in den Häfen kann überprüft werden, ob die Regelungen eingehalten werden. Wir hätten uns eine
Gemeinsam
Fahrt aufnehmen
Vorreiterrolle Deutschlands bei der Ratifizierung gewünscht. Diese Kraft hatte
Schwarz-Gelb politisch nicht; wenigstens
wird dieser Akt nun vor der Sommerpause
vollzogen.
Auch wenn einzelne Wegpunkte bereits
erreicht sind – vieles liegt noch vor uns.
Ich bitte Euch um Eure Unterstützung für
unsere gemeinsame Arbeit, deren Themen
Ihr bestimmt. Eure Zeitung „Schifffahrt“
wird sie weiter aufgreifen – von nun an in
neuem Format und mit modernem Layout.
Lasst uns also gemeinsam Fahrt aufnehmen. Im Interesse unserer Seeleute.
CHRISTINE BEHLE
CHRISTINE BEHLE, MITGLIED DES VER.DI-BUNDESVORSTANDES | FOTO: DIE HOFFOTOGRAFEN
INTERVIEW
Bessere Perspektiven für Standort und Beschäftigte
Torben Seebold, neuer ver.di-Bundesfachgruppenleiter
Schifffahrt, fordert Kooperation auch von Politik und Reedern ein
Wenn Du ein übergreifendes Ziel
Deiner aktuellen Arbeit benennen
solltest, wie hieße das?
Torben Seebold | Die Rahmenbedingungen für die Arbeit der deutschen Seeleute
und Binnenschiffer sind unbedingt zu verbessern. Für die Seeschifffahrt muss das
„Martime Bündnis für Ausbildung und Beschäftigung” dringend neue Impulse geben und Ziele setzen, die von allen angesteuert werden. Es muss weniger geredet
und mehr gehandelt werden. Das gilt auch
für gesetzliche Regelungen und Verordnungen. Sie müssen so gestaltet werden, dass
auf den Schiffen wieder mehr deutsche
oder europäische Seeleute, auch in den
Mannschaftsgraden, vorgeschrieben werden. Die Berufsperspektiven für an den
Schifffahrts- oder Fachhochschulen ausgebildeten Schiffsmechaniker, Nautiker und
Techniker sind unbedingt zu verbessern.
Auf dem liberalisierten Arbeitsmarkt besteht großer Regelungsbedarf, um die
Chancen für den Nachwuchs zu erhöhen.
IMPRESSUM
Der ver.di-Report
Schifffahrt
Nr. 1, Mai 2013
Herausgeber:
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di)
Bundesvorstand:
V.i.S.d.P.: Frank Bsirske, Christine Behle
Koordination:
Torben Seebold
Redaktionelle Bearbeitung:
Ute Christina Bauer, Helma Nehrlich
(transit berlin.pro media)
www.pressebuero-transit.de
Redaktionsanschrift:
ver.di-Bundesverwaltung
Fachbereich Verkehr
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin
Layout, Satzerstellung:
VH-7 Medienküche GmbH
Kreuznacher Straße 62
70372 Stuttgart
www.vh7-m.de
Druck:
apm AG Darmstadt,
Kleyerstraße 3, 65295 Darmstadt
www.alpha-print-medien.de
Foto Seite 1:
www.istockphoto.com
Der ver.di-Fachbereich Verkehr
ist auch im Internet zu finden:
www.verdi.de/verkehr
Im Interesse der Beschäftigten müssen der
permanenten Kostenoptimierung einfach
Grenzen gesetzt werden.
Mit welchen praktischen Schritten?
Torben Seebold | Die Verordnungen, die
jetzt vom Bundesministerium zum Seearbeitsgesetz erlassen werden, müssen politisch genau in diese Richtung wirken. Das
bedeutet noch ein gutes Stück Arbeit im
Disput mit den Sozialpartnern. Das neue
Seearbeitsgesetz ist am 24. April verkündet
worden und tritt 2013 in Kraft. Das MLC,
das Regelwerk der Maritime Labour Convention, wird bereits ab 20. August 2013
gelten und ist dann auch für deutsche
Schiffe bindend. Die aktuelle SchiffsbesetzungsVO muss mindestens erhalten, möglichst noch verbessert werden, statt – wie
von Reederseite versucht – sie weiter aufzuweichen. Und – auch sehr wichtig – es
braucht klare Arbeitszeitregelungen für
den Off-Shore-Bereich. ver.di sagt da ganz
eindeutig: Im Off-Shore-Bereich können
keine anderen Arbeitszeitregelungen als im
SeeArbG gelten. Doch gibt es massiven
Druck der Arbeitgeberverbände, wöchentliche Arbeitszeiten bis auf 84 Stunden auszuweiten. Das wollen wir mit allen Mitteln
abwehren. Einfach ist das nicht, denn die
Lobbyarbeit von Reedern und Verbänden
ist unter der schwarz-gelben Regierung
recht effektiv.
Einen ähnlich harten Brocken bilden
Gespräche zum Manteltarifvertrag
und die anstehenden HeuertarifVerhandlungen ...
Torben Seebold | Genau. Beim Manteltarifvertrag (MTV) – er ist nicht gekündigt
– geht es für uns ausschließlich darum, ihn
MLC/Seearbeitsgesetz-konform zu gestalten. Das ist wichtig bis hin zu den individuellen Arbeitsverträgen, kann aber quasi redaktionell geschehen. ver.di hat dazu einen
Entwurf vorgelegt. Der VDR nutzt die laufenden Gespräche jedoch, mehr als die Hälfte
der MTV-Regelungen inhaltlich und materiell zur Disposition zu stellen. Die Maritime
Labour Convention enthält aber ein Verschlechterungsverbot und auch wir verteidigen natürlich den Tarifvertrag. Wir sehen
uns, seit das MLC keinen Unterschied zwischen Besatzungen und Kapitänen oder
Schiffsoffizieren mehr kennt, verstärkt in der
Verantwortung für gesamte Schiffs-Crews.
Und der VDR steht zeitlich unter Druck…
Es gibt inzwischen auch Termine zu
Heuertarifvertragsverhandlungen?
Torben Seebold | Sie starten Ende Mai
parallel und wir haben ganz klar gemacht,
dass es mit ver.di kein Kompensationsgeschäft zwischen MTV- und HTV-Regelungen geben wird. Die Beschäftigten haben
nach einer Quasi-Nullrunde ein Recht
auf Ausgleich von Inflation und steigenden
Lebenshaltungskosten. Wir wissen auch,
dass etliche – vor allem kleinere Reedereien – nach der Krise keine großen Sprünge
machen können. Wir wollen niemanden
überfordern, aber eine angemessene Heuererhöhung vereinbaren.
Ihr agiert natürlich auch auf internationalem Terrain im Rahmen der ITF?
Torben Seebold | ver.di und ITF sollen
künftig noch enger vernetzt werden. Wir
beteiligen uns weiter sehr aktiv an der
Billigflaggenkampagne der ITF und schätzen und intensivieren auch die traditionelle
Um Tarifverhandlungen geht es sogar
im ganz globalen Rahmen?
Torben Seebold | Die ITF verhandelt
demnächst im Internationalen Bargaining
Forum (IBF) um neue Mantelregelungen
und Entgelte bei den ITF-Tarifverträgen.
Davor werden sich die Mitgliedsgewerkschaften in der Seafarers-Sektion im Juli in
Chicago treffen und Forderungen debattieren, die im Herbst dann in St. Petersburg
zur Verhandlung stehen.
Bei all diesen Zukunftsthemen geht
Euer Blick erklärtermaßen sehr in
Richtung Jugend?
Torben Seebold | Unbedingt. Ohne die
jungen Leute geht künftig gar nichts. Und
sie brauchen andererseits gewerkschaftlichen Rückhalt, wenn es um ihre berufliche
Perspektive und künftige Arbeitsbedingungen geht. Wir starten deshalb gezielt Aktionen an den Seefahrts- und Fachhochschulen, um ver.di als Interessenvertretung
Torben Seebold
ist seit
April 2013 im ver.di-Fachbereich
Verkehr für die Schifffahrt zuständig.
Der 31-Jährige übernimmt eine
traditionsreiche Fachgruppe, die
nicht nur mit der Globalisierung und
seit der Krise 2008 in schwieriges
Fahrwasser geraten ist. Die Probleme
anzugehen und den maritimen
Standort Deutschland in seinen internationalen Vernetzungen zukunftsfähig zu machen, hat sich der Gewerkschafter vorgenommen. Er ist
dafür bestens qualifiziert. Nach Abitur und Zivildienst hat Torben in Regensburg, Lüttich und Köln studiert
Torben Seebold | ver.di bekennt sich im
Grundsatz zur Stiftung und bringt sich in
die Erarbeitung des Förderkonzeptes ein.
Allerdings ist unsere Mitarbeit in der Stiftung nicht bedingungslos. So wollen wir
zum Beispiel, dass die geplante personelle
Förderung nicht nur für nautische und
technische Wachoffiziere gilt. Es wird
sich zeigen, ob in den aktuellen Spitzengesprächen mit dem VDR eine sachliche
Einigung möglich ist. Erpressen lassen wir
uns nicht.
Auch in der Binnenschifffahrt gibt es
Handlungsbedarf?
Torben Seebold | Zunächst in Sachen Arbeitszeitrichtlinie. Die im Europäischen Sozialen Dialog ausgehandelte Vorlage hängt
momentan im EU-Ministerrat fest und
muss noch das gesamte europäische Gesetzgebungsverfahren durchlaufen. ver.di
kämpft für eine schnellstmögliche Umsetzung. Wir wollen auch eine zügige Ratifizierung in Deutschland, weil die Richtlinie
Verbesserungen und einheitliche Standards
bringen würde.
Natürlich positionieren wir uns auch im
momentanen Konflikt mit der Odra-TransGruppe und erwarten von der Geschäftsund das juristische Staatsexamen
abgelegt. 2010 folgte er dem Ruf
des ver.di-Bezirks Köln, wurde als
Gewerkschaftssekretär zuständig für
Binnenschifffahrt und Häfen sowie
für die Koordinierung der Jugendarbeit im Fachbereich Verkehr. Im
Rahmen von Tarifverhandlungen bekam er Kontakt zur ver.di-Bundesfachgruppe Schifffahrt und Einblicke
in die internationale Arbeit von ETF
und ITF. Jetzt arbeitet er weltweit
und hat einen Schreibtisch in der
ver.di-Bundeszentrale. Die Redaktion
fragte ihn, welche Themen ganz
oben auf seinem Arbeitsplan stehen.
TORBEN SEEBOLD | FOTO: DIE HOFFOTOGRAFEN
Zusammenarbeit mit den Hafenarbeitern,
auch in den Nachbarländern. Wichtiges
aktuelles Ziel ist die Schaffung einheitlicher
Tarifstandards im baltischen Raum. Dazu
gibt es enge Kontakte mit den Gewerkschaften der Ostsee-Anrainerstaaten. Für
den Herbst wird eine große Konferenz
vorbereitet, wo es zunächst um den Fährverkehr geht und Grundlagen für weitere
Vereinheitlichungen geschaffen werden
sollen. Ganz akut beschäftigt uns auch
ein Konflikt um die TT-Line. Dabei müssen
wir ganz eng mit den polnischen und
schwedischen Gewerkschaftern zusammenarbeiten.
bekannt zu machen. Das betrifft mehrere
Hundert Azubis und Studenten jährlich.
Unsere Jugendsekretärin im Bundesfachbereich Verkehr, Vera Visser hat den maritimen Bereich als einen Arbeitsschwerpunkt
und wird bereits im August etliche Schulen
besuchen. Auch unsere „Wanted“-Kampagne richtet sich speziell an Azubis und
Studenten, denen wir uns künftig verstärkt
zuwenden werden. Auf Seite 7 gibt es mehr
Infos dazu.
führung der Deutschen Binnenreederei ein
klares Zukunftskonzept.
Im Bereich Flussschifffahrt schließlich
haben wir mit Werner Kiepe ja einen neuen
ETF/ITF-Inspektor, der aus Deutschland
kommt. Wir bauen darauf, dass er sich mit
den Binnenschiffern gemeinsam energisch
dafür einsetzen wird, auch in diesem Bereich endlich tarifliche Regelungen durchzusetzen. Ein Tarifvertrag für die europäische Flusskreuzfahrt ist überfällig.
Ausbildungsfragen stehen auch im
Zentrum der Stiftung Schifffahrtsstandort?
Wir wünschen viel Kraft und Erfolg
für all diese Aufgaben und danken für
das Gespräch!
PROTOKOLL: NEHRLICH
FACHBEREICH VERKEHR 01 | 2013
SCHWERPUNKT
3
Bange Frage:
Halten die
Reeder Wort?
Bundestag beschließt neues
Seearbeitsgesetz und leitet
Ratifizierung des MLC ein
Am 1. August 2013 tritt das neue
Seearbeitsgesetz (SeeArbG) in
Kraft; gut drei Monate zuvor, am
24. April, wurde dies im Bundesgesetzblatt verkündet. Damit
wird das Seemannsgesetz von
1957 ersetzt. In dem neuen SeeArbG enthalten sind auch die
2006 von der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) im Seearbeitsübereinkommen (MLC) festgelegten Mindestbedingungen
für die Schifffahrt. Somit sind
jetzt die Voraussetzungen dafür
erfüllt, dass der Bundestag auch
das sogenannte „Ratifizierungsgesetz“ beschließen kann. Es
soll Mitte Juni 2013 in 2. und 3.
Lesung im Bundestag verabschiedet werden. Erst dann kann die
Bundesregierung dem Generalrat
der IAO die förmliche Ratifizierung des MLC mitteilen; ab dann
läuft auch die einjährige Umsetzungsfrist. Im Klartext: Erst ab
dem 15. Juni 2014 sind andere
Staaten völkerrechtlich verpflichtet, die von Deutschland ausgestellten MLC-Zertifikate anzuerkennen.
FOTO: ISTOCKPHOTO.COM
Die verspätete Ratifizierung in Deutschland widerspricht dem Interesse der deutschen Schifffahrt, weil das MLC bereits am
20. August 2013 auf internationaler Ebene
in Kraft tritt. Schon ab diesem Zeitpunkt
muss in ausländischen Häfen mit entsprechenden Kontrollen gerechnet werden. Dass
die Bundesregierung die deutsche Flotte in
solch eine Position manövriert hat, ist unverzeihlich. An diesem Beispiel kommt auch die
Gleichgültigkeit zum Ausdruck, die die Bundesregierung gegenwärtig der Schifffahrt
unter deutscher Flagge entgegenbringt.
Unbefriedigend ist aber auch, dass nicht
alle Bestimmungen des MLC im SeeArbG
enthalten sind. Eine ganze Reihe von
Bestimmungen soll in Verordnungen geregelt werden. Die Bundesregierung hat es
bisher versäumt, die vorgeschriebene Anhörung der Sozialpartner rechtzeitig anzuberaumen.
Gründe für Verzögerung
vielschichtig
Warum die Bundesregierung sieben Jahre
gebraucht hat, um das MLC zu ratifizieren,
lässt sich mit drei Gründen beschreiben:
Zum Ersten fehlt der Bundesregierung ganz
offensichtlich der politische Wille. Zum
Zweiten mangelt es an einer Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen am
Prozess beteiligten Ministerien. Und
schließlich ist darin ein permanenter Versuch des Verbandes Deutscher Reeder
(VDR) zu sehen, die gemeinsam bei der IAO
in Genf beschlossenen Vorgaben zugunsten der Reeder zu verändern. Die Lobbyarbeit des VDR hat auch dazu geführt,
dass das MLC nicht eins zu eins in deutsches Recht umgesetzt worden ist. In einigen Punkten verstößt das SeeArbG sogar
gegen das MLC. Vor allem folgende
Aspekte sind davon betroffen:
FOTO: HHLA
Der Reederbegriff
(§ 4 des SeeArbG).
Das MLC sieht vor, dass der Reeder die Aufgaben und Pflichten des Übereinkommens
zu erfüllen hat, auch wenn er einzelne
Aufgaben an Subunternehmer vergeben
hat. Dieses Grundprinzip hat auch das SeeArbG übernommen, allerdings mit einer
Ausnahme: Wenn der Subunternehmer ein
Bemannungsagent ist und es um finanzielle Forderungen von Seeleuten geht, soll der
Reeder gegenüber dem Seemann nicht als
Reeder haften, sondern nur als Bürge, der
auf die Einrede der Vorausklage verzichtet
hat. Warum der Gesetzgeber in diesem
Punkt ohne Not von den Vorgaben des
MLC abweicht, ist unverständlich. Denn
auch unter Reedern ist unstrittig, dass Seeleute, die ein Schiff von A nach B gebracht
haben, Heuern erhalten. Der Reeder kann
das auch in einem Vertrag mit Vorleistung
bei Einschaltung eines Subunternehmers
sicherstellen. Sollte aber ein Subunternehmer oder ein Subunternehmer eines Subunternehmers (usw.) trotzdem einmal nicht
zahlen und verweigert in diesem Fall auch
der Reeder die Heuerzahlung, so handelt
es sich mit aller Wahrscheinlichkeit um ein
echtes „Schwarzes Schaf“. Aber ausgerechnet ein solches „Schwarzes Schaf“ soll
sich jetzt hinter dem komplizierten Rechtsbegriff des Bürgen, mit dem kein Seemann
FOTO: MATHIAS THURM
Verlängerung der Höchstarbeitszeit (§ 48 Abs. 2 SeeArbG)
Besatzungsmitglieder
(§ 3 SeeArbG)
Die Tarifvertragsparteien VDR und ver.di
haben im Manteltarifvertrag für die deutsche Seeschifffahrt (MTV-See) zugelassen,
dass in einem „Fahrtgebiet mit häufiger
Hafenfolge“ die Höchstarbeitszeit verlängert werden kann, wenn die zusätzlichen
Arbeitsstunden später wieder ausgeglichen werden. Der Gesetzgeber hat anlässlich der Ratifizierung des MLC diese Regelung jetzt in das Gesetz geschrieben. Dies
ist aber keineswegs zulässig und verstößt
gegen Regel A 2.3 Ziffer 13 des MLC.
Das MLC geht davon aus, dass alle Personen, die an Bord arbeiten – in welcher
Funktion auch immer – Besatzungsmitglieder sind. Das gilt sowohl für den Kapitän
als auch für Personen, deren Arbeitgeber
nicht der Reeder ist. Übereinstimmung besteht dahingehend, dass beispielsweise
Lotsen oder Kanalsteurer und ähnliche Personen keine Besatzungsmitglieder sind.
Der Gesetzgeber will darüber hinaus aber
auch Praxissemesterstudenten, Sicherheitsleute und Bauarbeiter, die von Bord
aus Offshore-Anlagen errichten, nicht zu
den Besatzungsmitgliedern zählen. ver.di
sieht darin einen Verstoß gegen den Grundgedanken des MLC.
Ausweitung der Tariföffnungsklausel (§ 49 Abs. 1 Nr. 3
SeeArbG)
FOTO: MATHIAS THURM
etwas anzufangen weiß, verstecken können. Der Reeder als Bürge kann die Heuerzahlung an den Seemann verweigern, solange der Bemannungsagentur das Recht
zusteht, das der Verbindlichkeit zugrunde
liegende Rechtsgeschäft anzuzweifeln
(§ 770 Abs. 1 BGB). Er kann außerdem die
Heuerzahlung verweigern, wenn die
Heuerforderung angeblich durch früher zu
viel gezahltes Geld befriedigt werden kann
(§ 770 Abs. 2 BGB). Außerdem kann er
alle der Bemannungsagentur zustehenden
Einreden geltend machen (§ 768 BGB).
Die spezielle Arbeitszeitregelung des
Manteltarifvertrags See (MTV See) für
Bergungsfahrzeuge, See- und Bergungsschlepper erlaubt in dringenden Fällen –
beispielsweise der Beseitigung eines
Wracks aus einer Fahrrinne – eine Höchstarbeitszeit von 14 Stunden täglich. Der
Gesetzgeber sieht jetzt vor, dass diese spezielle Regelung ausgedehnt wird und die
Tarifvertragsparteien für alle Schiffe tarifliche Regelungen vereinbaren können, die
eine Verlängerung der Höchstarbeitszeit
mit entsprechendem Ausgleich beinhalten.
Dies verstößt ebenfalls gegen die Bestimmungen der IAO, denn Art. 19 Abs. 8 der
IAO-Verfassung besagt, dass die Ratifizierung eines Übereinkommens nicht dazu
dienen darf, die bestehenden Bedingungen
der Beschäftigten zu verschlechtern.
Ein Erfolg: Höchstarbeitszeit wird
nicht verlängert
Abgewehrt werden konnte allerdings das
Reederbegehren, die wöchentliche Höchstarbeitszeit der Seeleute von 72 Stunden
auf 91 Stunden anzuheben. Der VDR hätte
damit das bestehende Arbeitszeit- und
Urlaubsregime des MTV See in seinem
Sinne ausgehebelt. Obwohl die FDP zu
dieser Verlängerung schon Zustimmung
signalisiert hatte, war der CDU eine Verlängerung der Höchstarbeitszeit um fast
30 Prozent – noch dazu im Wahljahr –
schließlich doch zu heikel. So blieb es in
diesem Punkt bei der bestehenden Regelung. Alles andere wäre auch ein zu
grober Verstoß gegen die IAO-Grundsätze
gewesen.
DB
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SCHIFFFAHRT
FACHBEREICH VERKEHR 01 | 2013
Aus der Traum
dpa
Kapitän Jungblut darf nicht wieder
auf die Brücke der „Deutschland“ zurück
Die Hoffnung, wieder eingestellt zu
werden und auf die Kommandobrücke
zurückkehren zu können, muss Traumschiff-Kapitän Andreas Jungblut endgültig begraben. Am 21. Mai einigte er
sich mit seinem früheren Arbeitgeber
vor dem Lübecker Arbeitsgericht auf
einen Vergleich. Das Arbeitsverhältnis
zwischen Jungblut und dem Münchner
Finanzinvestor Aurelius, der die
Reederei Peter Deilmann 2010 übernommen hatte, endete am 31. Mai.
FOTO: DPA
Zuvor hatte Jungblut mehrere Monate
lang darum gekämpft, wieder an Bord des
deutschlandweit bekanntesten Kreuzfahrtschiffes gehen zu können. Er war von der
Reederei im Herbst vergangenen Jahres
wegen angeblich illoyalen Verhaltens und
Verrats von Geschäftsgeheimnissen fristlos
entlassen worden. Gemeinsam mit Besatzungsmitgliedern hatte er, während das
Schiff anlässlich der Olympischen Spiele in
London lag, öffentlich die Pläne der Reederei kritisiert, die „Deutschland“ künftig aus
Kostengründen unter der Flagge Maltas
fahren zu lassen. Die Reederei warf dem
FOTO: ISTOCKPHOTO.COM
Waffen an Bord
sind keine Lösung
Maritime Safety-Gruppe der ITF
beriet über Sicherheit auf hoher See
Die jüngsten Schiffsunglücke belegen die große Dringlichkeit: Die
Sicherheit für Seeleute im internationalen Seeverkehr muss gestärkt werden. Wie dies am besten geschehen
kann, berieten die internationalen
Seeleutegewerkschaften, darunter
ver.di, Anfang Februar in Bombay.
Im Mittelpunkt der Beratung, einer
sogenannten MLC-Session, standen
die Bekämpfung der Piraterie, die
Vorbereitung der 44. IMO-Sitzung
und die Vereinbarkeit von Umweltschutz und Schifffahrt. Außerdem
ging es um bessere Rettungsmittel,
effektive Sicherheitstrainings, mehr
Gesundheitsschutz und die Stabilität
von Schiffen.
Die letzten Havarien zeigen, wie wichtig
gerade die bauartbedingte Stabilität von
Seeschiffen für die Sicherheit der Seeleute
an Bord ist. In Verbindung mit den Untersuchungen der Universität Southampton
zu Fragen der Übermüdung und der weiteren Minimierung der Mindestbesatzungen
ist das Thema hochaktuell.
Klar herausgearbeitet werden konnte,
dass zu Erhöhung der Sicherheit an Bord
unbedingt die Besatzung verstärkt werden
muss. Zudem müssen Fragen der Schiffsstabilität in der IMO neu und fundiert
beraten werden. Die ITF wird dazu
in den SubCommittees der IMO entsprechende Anträge einbringen. Um die Sicherheit der Seeleute zu erhöhen, muss die
Blockadehaltung der Reeder in Fragen des
„Humanen Elements“ durchbrochen werden. Vorschläge von den ITF-Gewerkschaf-
Kapitän daraufhin erheblichen Vertrauensbruch vor und begründete damit die fristlose Entlassung. Jungblut argumentierte
dagegen, dass er lediglich Informationen
bestätigt habe, die dem nachfragenden
Journalisten schon vorlagen. ver.di kritisierte die Entlassung des Kapitäns scharf, unterstützte ihn bei der Klage und machte mit
der Gründung eines Seebetriebsrates an
Bord weiter gegen die Ausflaggung Druck.
Unter dem erheblichen öffentlichen Druck
hatte das Unternehmen die Ausflaggungspläne schließlich zurückgenommen. Ebenfalls im Herbst aufgekommene Gerüchte,
wonach Aurelius einen Verkauf der
„Deutschland“ nach Asien plane, wurden
dementiert.
Für Jungblut heißt es nun also Abschied
nehmen – nach 28 Jahren, in denen er mit
der „Deutschland“ über die Weltmeere
schipperte und faktisch „das Gesicht“ des
Kreuzfahrtschiffes geworden war. Versüßt
wird der Verlust des Arbeitsplatzes allerdings durch eine saftige Abfindung in
Höhe von 170.000 Euro. Gefordert hatte
Jungblut 14 Monatsgehälter, das wären
178.000 Euro gewesen. Er trenne sich mit
einem lachenden und einem weinenden
Auge von der „Deutschland“, so Jungblut
nach der Verhandlung. Er hänge natürlich
an dem Schiff, sei aber froh, dass der
Rechtsstreit vorbei ist.
Die „Deutschland“ war das Vorzeigeschiff der vor 40 Jahren gegründeten Traditionsreederei Peter Deilmann. Als schwimmendes Luxushotel setzt das Schiff auch
unter der Ägide von Aurelius Maßstäbe im
Bereich der exklusiven Kreuzfahrt. Das
Schiff nimmt maximal 500 Passagiere auf
und ist damit im heutigen Vergleich eher
klein. Dagegen punktet es mit luxuriöser
Fünf-Sterne-Ausstattung und exquisitem
Service. Bekannt geworden ist die Deutschland vor allem als Drehort der ZDF-Serie
„Traumschiff“, die seit 30 Jahren über die
Bildschirme flimmert.
Im Laufe des Verhandlung hatten die
streitenden Parteien sich gegenseitig mit
Vorwürfen überzogen. Davon war am Ende
keine Rede mehr: „Die wechselseitig erhobenen Vorwürfe werden nicht aufrechterhalten.“ Demonstrativ schüttelten sich
Reedereigeschäftsführer Konstantin Bissias
und Kapitän Jungblut die Hände.
RED.
Reeder sollen
über Heuern
verhandeln
und Mantel
anpassen
FOTO: MATHIAS THURM
FOTO: WWW.EUNAVFOR.EU
ten liegen auf dem Tisch und sind in das
tägliche Geschäft einzubringen.
Sehr berührend war der Besuch einer
Gruppe indischer Seeleute, die von SomaliPiraten gekapert und 33 Monate festgehalten worden waren. Während dieser Zeit
starben fünf Besatzungsmitglieder, gleichzeitig stellte der Reeder die Heuerzahlung
ein. Begründung: Die Seeleute arbeiten ja
nicht! Die ITF-Gewerkschaften überreichten einen Scheck an die Familien der
Seeleute, sie finanzieren gleichzeitig die
Trauma-Behandlungen der Betroffenen.
Das Beispiel macht deutlich, dass es auf
keinen Fall darum geht, mehr Securitypersonal an Bord zu nehmen. Stattdessen
ist ein abgestimmtes Handeln aller beteiligten UN-Staaten und deren Flotten vonnöten – und zwar sowohl in den betroffe-
nen Seegebieten als auch an Land. Waffen
an Bord lösen das Problem nicht, sondern
führen zur Eskalation der Gewalt. Zudem
kann sich die Schiffsführung gemäß internationaler Gesetze nicht aus der Verantwortung ziehen, wenn Menschen getötet
oder verletzt werden.
Die Bundesregierung hat mit der Öffnung der Gewerbeordnung in Richtung
privater Sicherheitsdienste an Bord keinerlei Schutz geschaffen, sondern nur eine
Gelddruckmaschine für deutsche Black
Waters. Entgegen den Regelungen des
Grundgesetzes wird die eigene staatliche
Verantwortung schleichend unterlaufen.
Die ITF-Gewerkschaften fordern von der
IMO und den UN-Staaten klare Regelungen zum Schutz des Seeverkehrs und der
betroffenen Seeleute.
VER.DI/RED.
Bei ihrer Sitzung am 7. Mai
hat die Bundestarifkommission
Schifffahrt zwei wichtige Beschlüsse gefasst: Der Heuertarifvertrag (HTV-See) 2011/2012
wird zum 30. Juni 2013 gekündigt, der Verband Deutscher Reeder (VDR) zu Verhandlungen über
eine Heuererhöhung aufgefordert. Die Bundestarifkommission
hat als gewerkschaftliche Forderung beschlossen, die Heuern des
HTV-See um 6,5 Prozent anzuheben, die Vereinbarung soll ab
dem 1. Juli 2013 zwölf Monate
laufen. Nach der letzten Nullrunde soll es angemessene Heuererhöhungen zum Ausgleich von
Inflation und steigenden Lebenshaltungskosten geben. Tarifverhandlungen mit dem Verband
Deutscher Reeder (VDR) starten
dazu am 24. Mai und werden im
Juni fortgesetzt.
Weiter hat die Bundestarifkommission beschlossen, den Manteltarifvertrag für die Deutsche
Seeschifffahrt (MTV-See) an das
Seearbeitsgesetz und an das Seearbeitsübereinkommen 2006 der
Internationalen Arbeitsorganisation nur redaktionell anzupassen.
ver.di hat dazu einen Entwurf
vorgelegt.
Die abweichenden günstigeren
Regelungen im MTV-See gegenüber den Regelungen des alten
Seemannsgesetzes sollen ohne
Verschlechterungen des MTV-See
erhalten bleiben. Auch zu diesem
Punkt ist der VDR bereits zu Gesprächen aufgefordert worden.
Der erste Gesprächstermin blieb
allerdings ohne Ergebnis.
BL
FACHBEREICH VERKEHR 01 | 2013
BINNENSCHIFFFAHRT
Sterben auf Raten
5
FOTO: SIEGFRIED BELLACH/PIXELIO.DE
Binnenschifferausbildung in Schönebeck soll schrittweise abgewickelt werden
„Die Berufsausbildung der Binnenschiffer in Schönebeck soll platt gemacht werden“. Schlagzeilen solcher
Art erschütterten 2004 und 2005 die
Binnenschifferszene. Wegen möglicher Einsparungen von jährlich gerade einmal 2.500 Euro sollte sich damals die Berufsbildende Schule (BBS)
in Schönebeck unter anderem von
der Berufsausbildung der Binnenschiffer verabschieden. Dabei konnte
die Ausbildungsmöglichkeit für Binnenschiffer am Ort auf eine über
100-jährige Tradition zurückblicken,
sie war zudem die einzige in den
neuen Bundesländern.
Mit der 1994 in Betrieb genommenen
BBS Schönebeck verfügt der Landkreis
über eine hochmoderne Bildungseinrichtung der Berufsausbildung. Die Schifferschule Schönebeck wurde in den Schulkomplex integriert – ein deutliches Zeichen
für alle Gewerbetreibenden, dass die Binnenschifffahrt in der Region weiter eine
wichtige Rolle spielen sollte. Die Ausbildung von Binnenschiffern, für die schon
1895 in Schönebeck die Grundlagen geschaffen worden waren, schien gesichert.
2006 gründete sich ein Verein zur Förderung der Binnenschifferberufsausbildung,
seinen Sitz erhielt er – nicht zuletzt, um den
Standort zu stärken – in der Berufsbildenden
Schule des Landkreises Schönebeck. Man
wollte erreichen, dass der Ausbildungsort
Schönebeck erhalten bleibt, die gute Ausbildungsqualität der vergangenen Jahre
sollte bewahrt und ausgebaut werden.
Aktive Binnenschiffer, Lehrer und Vertreter
von Unternehmen bemühten sich darum,
die schulischen Rahmenbedingungen für die
Aus- und Fortbildung von Binnenschiffern
kontinuierlich zu verbessern. Sie förderten
die Zusammenarbeit von Schule und Ausbildungsbetrieben, setzten sich dafür ein, Partnerschaften mit anderen europäischen Einrichtungen der Binnenschifferausbildung zu
erhalten und auszubauen. Hervorzuheben
sind beispielsweise die freundschaftlichen
Geänderte Donauausbaupläne in Bayern
ver.di-Bundesfachgruppe Schifffahrt mit kritischer Haltung
FOTO: DPA
Beziehungen zur Schule in Decin/Tschechien. In Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbetrieben aus den neuen Bundesländern, der Berufsbildenden Schule des
Landkreises Schönebeck, der IHK Magdeburg und der Gewerkschaft ver.di wurde
eine Ausbildungsqualität erreicht, die im
Gewerbe einen ausgezeichneten Ruf hat.
Land Sachsen-Anhalt ohne Engagement für Schifffahrtsschule
ver.di-Schifffahrt hat die Binnenschifferschule und das Ansinnen des Vereins von
Anfang an unterstützt. Nachdem heftige
Die Entscheidung fiel im Februar: Der
bayerische Ministerpräsident Horst
Seehofer kündigte an, dass es in seiner Amtszeit zwischen Straubing und
Vilshofen keinen Donauausbau mit
Staustufe und Stichkanal geben werde. Die Begründung für den Beschluss
läuft der Binnenschifffahrt zuwider
und trägt den vorangegangenen intensiven, langwierigen und fachlich
fundierten Untersuchungen in keiner
Weise Rechnung. So empfinden es zumindest deren Vertreter.
In ihrer Pressemitteilung teilte die bayerische Staatskanzlei mit, dass „der flussbauliche Ausbau nach der sanften Variante A in
Angriff genommen“ wird. Für den Abschnitt
zwischen Isarmündung und der Mühlhamer
Schleife werde keine Staustufe und kein
Stichkanal gebaut. Der sanfte Donauausbau
werde Schifffahrt und Naturschutz gleichermaßen gerecht. Richtig ist jedoch, dass die
sogenannte Variante A im Vergleich zur Variante C280 keineswegs einen sanfteren Ausbau darstellt: Sie geht ebenfalls mit erheblichen Eingriffen in Natur und Umwelt einher,
ist kostenintensiv und bringt einen vergleichsweise geringen verkehrlichen Nutzen
mit sich. Dies belegt eine im Dezember 2012
abgeschlossene EU-Studie.
Proteste die Schließung zunächst verhindern konnten, ist nach fast zehn Jahren
die Luft leider immer dünner geworden.
Statt gemeinsam mit der „Schifferschule“
in Duisburg einen europäischen Weg zu
gehen, bewegt sich der Schulträger in
Sachsen-Anhalt auf eine Minimallösung
zu. Gemeinsam mit der Industrie fordert
ver.di die Verantwortlichen im Land auf,
den Berufsschulstandort Schönebeck zu
erhalten und die Ausbildung von Fachleuten für die Binnenschifffahrt weiter zu
gewährleisten. Gefragt sind der Bundesverband der Binnenschifffahrt und das
Verkehrsministerium. Für sie gilt es, unverzüglich zu handeln!
VER.DI/RED.
Wären die Ergebnisse der Studie angemessen gewürdigt worden, hätten die
Politiker anerkennen müssen, dass die
dringend erforderlichen Hochwasserschutzmaßnahmen auch in der Variante
C280 – also im Ausbau mittels Schlauchwehr und Stichkanal – erzielt werden
können. Zugleich würden hierbei die
Schifffahrtsverhältnisse deutlich verbessert, das Havarierisiko könnte reduziert
und die Mühlhamer Schleife renaturiert
werden. Gerade das völlige Ignorieren dieser Erkenntnisse macht deutlich, dass hier
keine Sachentscheidung getroffen wurde.
Mit der nun angeführten Begründung
hätte Bayern schon vor drei Jahren eine
Entscheidung treffen können. Dem Bund,
dem Land und der EU-Kommission wäre
dann die 33 Millionen Euro teure Untersuchung – wieder einmal nicht zuletzt aus
dem Portemonnaie des Steuerzahlers
finanziert – erspart geblieben.
Erneut wird deutlich, dass der in Bayern
ansässige Bundesverkehrsminister beim
Rahmen des Bundesverkehrswegeplans
(BVWP 2015) nur den Ausbau des
Straßennetzes kennt. Die ökologischen Aspekte des Wirtschaftsverkehrs werden
wissentlich ignoriert, Tausende von Arbeitsplätzen, die die Binnenschifffahrt bietet,
hingegen gefährdet.
VER.DI/RED.
Beschäftigte der Deutschen Binnenreederei AG bangen um Existenz
Geschäftsleitung drängt Mitarbeiter in Scheinselbstständigkeit
Die polnische Odra-Trans-Gruppe,
seit 2007 Eigentümerin der Deutschen Binnenreederei AG (DBR), will
den deutschen Unternehmensteil
ganz offensichtlich ausbluten lassen.
Zu diesem Eindruck mussten die
Beschäftigten nach der letzten Be-
legschaftsversammlung kommen, die
der Betriebsrat im März dieses
Jahres in Berlin einberufen hatte.
Noch immer offerierte die Geschäftsführung kein tragfähiges Zukunftskonzept für
das Unternehmen. Statt unverzüglich mit
ver.di die Tarifverhandlungen fortzuführen,
die vor zwei Jahren begonnen und nach
wenigen Monaten unterbrochen worden
waren, unterbreitete die Geschäftsleitung
den staunenden Mitarbeitern ein wahrhaft
„unmoralisches Angebot”: Sie könnten
sich doch mit „entsprechenden Mietverträ-
gen privatisieren“, dann werde alles gut.
Gleichzeitig wird jedoch in Polen der
Börsengang der Odra-Gruppe vorbereitet.
ver.di und der Betriebsrat hatten der Geschäftsführung ein Ultimatum gesetzt und
das Unternehmen im März aufgefordert,
ein tragfähiges Zukunftskonzept zu entwi-
ckeln und die fälligen Tarifverhandlungen
spätestens Mitte Mai fortzusetzen. Auch
diesen Termin ließ die Geschäftsleitung
platzen und verschob die Verhandlungen.
Auf einer Betriebsversammlung am 27. Mai
(nach Redaktionsschluss) sollen Aktionen
beraten werden. „Wir lassen uns nicht
länger an der Nase herumführen”, so ein
Gewerkschaftsvertreter.
VER.DI/RED.
6
SCHIFFFAHRT
FACHBEREICH VERKEHR 01 | 2013
Schifffahrtsstiftung
ins Leben
gerufen
Black Sea action
for more safety at work
FOTO: ISTOCKPHOTO.COM
Thousands of seafarers have been reached
ITF and affiliated maritime union
inspection teams in Bulgaria, Georgia, Romania, Russia, Turkey and
Ukraine inspected around 120 vessels in some 30 ports, spoke to several thousand seafarers and recovered
unpaid wages during a four-day action to expose substandard working
conditions and fight for improved
safety in the Black Sea.
The teams focused on changes ahead
with the coming into force on 20. August of
the Maritime Labour Convention, 2006.
They handed out advice and information
on their rights to seafarers and spoke to
shipowners about what the convention
will mean for them.
In Russia, the teams managed to claim
US$ 73,800 in unpaid back pay owed
to seafarers. In most countries the
inspection teams held constructive meetings with harbor masters and port
state control officers, relationships they
will build on in future. In Turkey, a documentary film is being made about conditions in the Black Sea, and in many
countries, extensive media coverage was
achieved.
The „Black Sea of Shame” action, from
13 –16 May, was the latest move in an
intensive ITF campaign to increase safety
and drive up standards in the Black Sea,
which is one of the most dangerous
places on earth to be a seafarer.
ITF acting general secretary Steve
Cotton commented: „This action successfully shone a light on malpractice and
made seafarers aware of their rights
and how to exercise them under the
Maritime Labour Convention, 2006. Some
of the worst ships in the world are to
be found plying the Black Sea. Work
conditions are often shameful and safety
non-existent. The human cost is enormous.”
Some 2,400 vessels work in the Black
Sea. Many are over 20 years old and around
800 are over 30. The shipping market is
characterised by ancient vessels moving low
value goods, where sinkings are not uncommon. Seafarers experience rock bottom
and unpaid wages and the risk of death and
injury is deemed to be part of the job.
A special edition of the Seafarers'
Bulletin – the Black Sea Bulletin – was
produced in Russian, Turkish, Arabic and
English and distributed during the campaign week.
As part of its Black Sea campaign, launched in 2012, the ITF released a report
„Black Sea of Shame”, which exposed
some of the appalling conditions seafarer
face.
ITF
Anfang dieses Jahres gründete
der Verband der Reeder (VDR) die
gemeinnützige „Stiftung Schifffahrtstandort Deutschland“ mit
Sitz in Hamburg. Sie soll maritimes
Know-how am heimatlichen
Standort sichern und dafür sorgen,
dass in Deutschland ausgebildete
Besatzungsmitglieder an Bord
deutscher Schiffe mit Stiftungsmitteln gefördert werden.
Die Reeder bringen einen Beitrag von 30 Millionen Euro pro
Jahr in die Stiftung ein, um die
Ausbildung des maritimen Nachwuchses (Offiziersassistenten und
Schiffsmechaniker) auf deutschen
Schiffen sowie die berufliche
Weiterbildung zu fördern. Die
Gelder sollen vor allem über eine
erhöhte Ausflaggungsgebühr zusammenkommen. Der Hintergrund:
Ein Reeder darf sein Schiff nur
dann ausflaggen, wenn er die
entstehenden Nachteile für den
Schifffahrtsstandort Deutschland
ausgleicht – entweder durch die
Ausbildung von Seeleuten auf dem
jeweiligen ausgeflaggten Schiff
oder durch die Zahlung eines
Ablösebeitrages an die Stiftung.
ver.di ist sowohl im Vorstand als
auch im Kuratorium vertreten und
in die Entwicklung des Förderkonzepts involviert.
RED.
Seafarers
„bill of rights“
The convention comes
into force in August
The International Labour Organization (ILO) Maritime Labour Convention
(MLC) 2006 is due to come into force
in August 2013, and monitoring by
the ITF suggests that „satisfactory
progress is being made by the majority of organisations and companies
to prepare for August,“ said Dave
Heindel, chair of the ITF seafarers’
section.
Although the minimum number of ILO
member states required signed up to the
MLC to allow it to come into international
law, even more states have since ratified
the convention – including Finland, Greece
and Malta – taking the total to 34 states
to date.
Dave Heindel said that the ITF would
continue to push for further ratifications.
„Whether they are major port states or flag
states, it is vital that everyone involved in
shipping has ratified.”
The MLC sets out the minimum rights
that seafarers should expect, and incorporates and builds on 68 existing maritime
labour conventions and recommendations,
as well as other fundamental principles,
to ensure decent working and living conditions. For more information on how the
MLC will positively affect seafarers see:
www.itfseafarers.org/ILOMLC.cfm
Jahrestreffen des
Baltic Committee
Am 29. und 30. April 2013 kamen
Vertreter der nationalen Verkehrsgewerkschaften aus den
Ostsee-Anrainerstaaten in Kopenhagen zusammen. Unter dem
Dach der European Transportworker Federation (ETF) trafen sie
sich dort zum jährlichen Baltic
Committee. Auf der Agenda stand
der Startschuss für die Entwick-
lung eines einheitlichen Tarifvertrages – Entgelt und Mantel –
für die ausschließlichen Verkehre
(Fährverkehre) im Ostseeraum.
Außerdem ging es um die Vorbereitung der „Baltic Week of
Action“ Anfang September dieses
Jahres sowie um Informationen
zum Stand der Billigflaggenkampagne in der Ostsee.
FROM LEFT: ANNICA BARNING (SWEDEN), LILA SMITH (USA), ANGELICA GJESTRUM (NORWAY), NATALIYA YEFRIMENKO (UKRAINE), LUZ BAZ (SPAIN),
LAURE TALLONNEAU (FRANCE), SUSAN LINDERKAMP (GERMANY), DEBBIE KLEIN (NETHERLANDS) HYE KYUNG KIM(KOREA), KARIN FRIEDRICH (GERMANY),
BETTY MAKENA MUTUGI (KENYA), ELAINE BERNARD (HARVARD UNIVERSITY) ALISON MCGARRY (ITF LONDON) | FOTO: VER.DI
Learning leadership
and strategic change
Women have recently completed a
week-long training programme
Women ITF inspectors have recently
completed a week-long training programme on women in leadership and
strategic change.
Twelve of the ITF's 136 inspectors are
women who come from a wide range of
different countries, including Germany,
Kenya, Korea, Spain, Sweden, Ukraine and
the USA.
The programme in Vigo, Spain focused
on leadership and strategic organisational
skills, helping participants identify ways
to work better together and options for
improving the presence of women in the
sector. It was led by Dr Elaine Bernard
from Harvard University and Alison McGarry, coordinator of the ITF's women transport workers’ department.
Susan Linderkamp, the first woman to
be an ITF inspector in Germany, commented: „The shipping industry is still a maledominated field and the work of the ITF
inspectors often involves representing workers in complicated situations. We work in
an international network in which everyone has to do their best to solve the problems at hand. This is a very important
course and it was a pleasure to meet everyone in Spain. This course was an opportunity for us as inspectors to benefit from the
union leadership and organisational training and to focus on how we can use these
new skills to enhance our role as ITF inspectors and within our unions. The opportunities to use practical examples from our
own work and to compare and contrast the
approaches of the other nationalities
represented meant that we were also able
to forge stronger ties to help us in the
flags of convenience campaign.”
Alison McGarry concluded: „The inspectors are on the front lines of the ITF
working with seafarers and dockers to
get a better deal and build stronger unions.
We are very keen to see more women
inspectors leading in the ITF, and dedicated
programmes like this are an important
step towards achieving that objective.”
Training participants gave plenty of
positive feedback and said they were very
grateful for the opportunity because it gave
them a clearer picture of their future role as
ITF inspectors and coordinators in dealing
with case handling, ship inspection, POC
campaigning, organizing and building relationships with other local inspectors. SL
FACHBEREICH
REICH VERKEHR 01 | 2013
1. Mai –
Dein
Feiertag!
FOTO: VER.DI
Auch in diesem Jahr
sind wieder viele Menschen am 1. Mai auf die
Straße gegangen, um
für bessere Arbeits- und
Lebensbedingungen
zu demonstrieren. Und
neben der Sonne konnten die Teilnehmenden
auch ungewöhnliche
Aktionen und Events
erleben. Auf dem Foto
könnt ihr einen Eindruck vom „Truck der
Gewerkschaftsjugend“
gewinnen, der in Berlin
mit Musik und Moderation für gute Stimmung
und die ein oder andere Tanzeinlage zum
Feiertag gesorgt hat.
BUNT PRÄSENTIE
GG
RTE SICH DER FLA
WANTED!
Die Jugendkampagne im
ver.di-Fachbereich Verkehr
Seit Kurzem läuft die Kampagne „Wanted! Future Reward!“ der ver.di Jugend
im Fachbereich Verkehr. Diese Kampagne
umfasst im Wesentlichen zwei Phasen. In
der Ersten werden alle Jugendlichen und
jungen Beschäftigten mit Plakaten nach
ihren Anforderungen für die berufliche
Zukunft befragt. Wir möchten wissen:
Was ist für Euch „wanted!“? Was braucht
Ihr und wünscht Ihr Euch? Das können
kleine, scheinbar nebensächliche Dinge
sein oder gar für Euch utopisch wirkende
Vorstellungen … Bei dieser Kampagne
sagt jedenfalls Ihr, sagst Du, was für
Deine Zukunft wichtig ist.
Und beim Sammeln soll es nicht bleiben! Nach der Befragung überlegt Ihr –
zusammen mit Euren zuständigen ver.diAnsprechpartnern – in Phase zwei, ob
und wie diese Wünsche Realität werden
können. Nicht nur Reden, sondern auch
effektiv und sinnvoll handeln, das ist hier
unbedingt wanted!
7
Junges Team sucht
junge Aktive
In den letzten Monaten hat sich bei
ver.di auch für die junge Generation im
Bereich Schifffahrt einiges getan: Neben
dem Kollegen Torben Seebold, Bundesfachgruppenleiter Schifffahrt, ist Vera
Visser als Bundesfachbereichsjugendsekretärin für die Vertretung der Interessen der Jugend zuständig.
Jugend – das sind bei ver.di übrigens
alle Mitglieder bis 28 Jahre. Derzeit sind
über 100.000 junge Menschen Teil der
ver.di Jugend. Egal, ob Auszubildende,
Studierende, Schüler/-innen, Berufstätige
oder Erwerbslose; sie alle sind bei der
ver.di Jugend herzlich willkommen.
Als Mitglied der ver.di Jugend kannst
Du aber nicht nur von den üblichen
Vorteilen profitieren, wie etwa der Anwendung von Tarifverträgen, von Arbeitsund Sozialrechtsschutz sowie dem Lohnsteuerservice. Mit Deinem Engagement
kannst Du Dich selbst für die wichtigen
Themen engagieren und aktiv für eine
Verbesserung der Situation der Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen eintreten. Und selbst wenn es manchmal inhaltlich „heiß hergeht“, kommt auch der
Spaß nicht zu kurz.
Auf dieser Seite findest Du heute und
in den künftigen Ausgaben Beispiele
unserer Aktionen und Themen. Und nicht
vergessen: Meld Dich mal … wir freuen
uns auf Dich!
Internationale Solidarität:
Mehr als nur große Worte!
NATIONAL DIE
ENTEPPICH, MULTI
Schlechte Arbeitsbedingungen, befristete Arbeitsverhältnisse, unsichere Zukunft, Ausbeutung… Junge
Beschäftigte der Verkehrswirtschaft
in allen Teilen der Welt machen
dieselben Erfahrungen und sind
mit denselben Problemen konfrontiert. Wenn sie sich zusammenschließen, können sie voneinander
lernen, gemeinsam nach Lösungen
suchen und Aktionen organisieren.
Nur so sind wir gemeinsam stark!
Gemeinsam mit Dir möchten wir die
Kampagne mit Leben füllen. Wir geben
Dir die Materialien, helfen bei der Ideenfindung und bündeln die Ergebnisse. So
kannst Du die Kampagne bei Dir vor Ort
so einsetzen, wie es am besten passt.
Deine Ideen und Themen sind also wichtig, um die Lobby für unsere Generation
zu vergrößern und die Interessen der
Jugend durchzusetzen.
Also: Mach mit!
Ansprechpartnerin für die Kampagne ist
Vera Visser (vera.visser@verdi.de).
JUGEND
GESAMTE ITF-JU
GENDKONFEREN
Z 2012 IN MONT
Für alle, die im Verkehrs- und Transportbereich tätig sind, gibt es europa- und
weltweit Zusammenschlüsse der nationalen Gewerkschaften. So sind ver.di-Mitglieder auch Teil der Europäischen Transportarbeiterföderation (ETF), in der über
drei Millionen Menschen organisiert sind.
Hier werden Themen erörtert, die beispielsweise viele europäische Reedereien
und somit zahlreiche Beschäftigte im
europäischen Schifffahrtsbereich betreffen. Hier werden die Interessen der Be-
REAL | FOTOS : ITF
schäftigten politisch vertreten und –
wenn notwendig – Maßnahmen,
Aktionen und Kampagnen geplant.
Gerade im maritimen Bereich sind viele Themen von weltweiter Relevanz. Nur
gut, dass es die Internationale Transportarbeiterföderation gibt, die mehr als 4,5
Millionen Beschäftigte aus 154 Ländern
und über 700 Gewerkschaften im Bereich
Verkehr und Fischerei repräsentiert. So
können aufgrund ausgehandelter internationaler Verträge zum Beispiel deut-
sche
sch Seeleute auch
unter
unt fremder Flagge
weltweit
sicher unwe
terwegs
sein. Denn
ter
wenn Hilfe oder
we
Rat notwendig sind,
Ra
steht die ITF an
ste
ihrer Seite.
ih
Dass die Jugend
einen hohen Stelei
lenwert hat, zeigte
le
ssich zuletzt etwa
bbei der ITF-Jugendkkonferenz 2012
in Montreal ganz
ddeutlich. Hier wurdden nicht nur
wichtige allgemeiw
ne Themen wie
Klimawandel und prez. B. Klima
käre Arbeit der jungen Generation erörtert, sondern auch PProjekte zur Aktitert
vierung junger Gewerkschaftsmitglieder
diskutiert. Auch Solidaritätsaktionen für
DHL-Kolleginnen und Kollegen in der Türkei und die Besichtigung des Hafens in
Montreal waren für alle Teilnehmenden
ein wichtiger Bestandteil der Konferenz.
Die fünfköpfige ver.di-Delegation hat bei
dieser Konferenz natürlich aktiv mitgemischt.
Aber wer setzt sich in ver.di, ITF und
ETF für die Jugend ein? Richtig, junge
Menschen wie Du! Denn regelmäßig
treffen sich junge Gewerkschafter/-innen
bundes-, europa- und weltweit, um Stellung zu politischen Themen zu beziehen
und aktuelle Ereignisse zu beraten. Und
wenn gerade mal kein Treffen stattfindet,
sind trotzdem alle miteinander vernetzt.
Du möchtest mehr über die ITF
und ETF erfahren?
Neuigkeiten aus der ganzen Welt erfährst
Du im ITF Young Workers Blog
(www.itfglobal.org/youngworkersblog).
Alles von der ETF erfährst Du hier:
www.etf.europa.eu/web.nsf/pages/home
Darüber hinaus kannst Du Dich auch über
Facebook und Twitter mit uns vernetzen.
Du suchst Deinen zuständigen ITF-Inspektor oder hast bald einen Einsatz auf
See? Schau mal im App Store nach den
ITF-Apps mit allen wichtigen Tipps und
Hinweisen … natürlich kostenlos!
Wenn auch Du aktiv werden möchtest,
wende Dich bitte an Torben Seebold oder
Vera Visser. Gemeinsam schaut ihr dann,
welche Möglichkeiten für Dich gerade am
besten passen.
Und selbstverständlich werfen wir
Dich nicht einfach ins kalte Wasser!
Wir bieten neben Qualifizierungsangeboten auch Betreuung und Vernetzung
der Delegierten und Aktiven. Wenn Du
Interesse hast, melde Dich einfach! VV
8
PA N O R A M A
FACHBEREICH VERKEHR 01 | 2013
Project Horizon
Fatigue – long working hours
jeopardize health and safety
The Exxon Valdez tanker disaster in
1989. The US National Transportation
Safety Board found that in the 24 hours
prior to the grounding of the ship, the
watchkeeper had only had 5 or 6 hours
of sleep
The death of a Filipino AB in a fall onboard the Danish-flagged general cargo
ship Thor Gitta in May 2009. Investigations showed that he had only two
and a half hours sleep in the 38.5 hours
prior to the casualty.
98-hour working week in
exceptional circumstances
The role of fatigue in collisions
and groundings
The increasingly intensive nature of shipping operations means that seafarers frequently work long and irregular hours.
Under the International Labour Organisation regulations (social provisions) it is permissible for seafarers to work up to 91
hours a week – and, under the International Maritime Organisation’s STCW 2010
amendments (safety provisions), a 98-hour
working week is allowed for up to two
weeks in „exceptional” circumstances.
Noise, vibration, sailing patterns, port calls,
cargo handling and other activities can all
reduce the ability of the seafarer to gain
quality sleep during rest periods.
Fatigue is generally understood to be a
state of acute mental and/or physical
tiredness, in which there is a progressive
decline in performance and alertness.
Seafarers are already usually covered by
company, sector-specific, flag state or IMO
rules banning or severely restricting alcohol use at sea. Studies have shown that
around 22 hours of wakefulness will have
a similar effect upon the impairment of
an individual’s performance as a bloodalcohol concentration of 0.10 percent –
double the legal driving limit in most EU
member states.
Fatigue is also an important health issue
and there is significant evidence that
long-term sleep loss can be a risk factor in
such conditions as obesity, cardiovascular
disease and diabetes.
Project Horizon was established in response to growing concern about such
issues and the growing evidence of the
role of fatigue in maritime accidents. This
EU sponsored research project is a joint
venture between the Warsash Maritime
Academy (Southampton), the Chalmers
Tekniska Hoegskola AB (Sweden) and the
Stress Research Institute of Stockholm
University, together with eight other participating companies and authorities.
A 2006 report on one of the most extensive research projects, carried out by the
Centre for Occupational and Health Psychology at Cardiff University, found evidence that as many as one in four watchkeepers reported having fallen asleep on
watch. As many as 53 percent of respondents reported having no opportunity to
have six hours of uninterrupted sleep. A
Swedish survey carried out in 2008 and
2010 showed that about 70 percent of officers had nodded off on watch one or
more times during their career. The UK Marine Accident Investigation Branch (MAIB)
in 2004 analysed the role of fatigue in 66
collisions, near-collisions and groundings
investigated between 1989 and 1999.
The study showed that fatigue was a
contributory factor to 82 percent of the
groundings that occurred between the
hours of 00:00 and 06:00. Other seafarer
fatigue studies have also highlighted such
factors as:
The long working hours experienced by
many crew members
Problems in gaining quality sleep
The impact of watchkeeping patterns:
notably six hours-on/six hours-off
Stress and workloads
Frequent port calls and associated cargo work
Tour lengths
The importance of the
human factor
Over the past 20 years, the shipping industry has become increasingly aware of the
importance of the „human factor” in safe
shipping operations. Marine insurance statistics have shown human error to be the
key contributory factor in around 60 percent of accidents – with other research
suggesting that the figure is as high as 80
to 90 percent in the case of collisions and
groundings.
As awareness of the importance of the
human factor in shipping has grown, recognition of the role of fatigue in maritime
safety has also increased. There have been
a number of high-profile and often costly
and damaging casualties in which seafarer
fatigue has been shown as a key causal
factor. These include:
Sleeping on duty
Sleeping on duty poses an immediate and
significant threat to safety in any mode of
transportation, and shipping is no exception. The results showed more participants
sleeping on watch in the 6-on/6-off system
than in the 4-on/8-off system, although a
level of statistical significance was not
reached. At least 50 percent of participants
in both watch teams in the 6-on/6-off system were found to have slept on the bridge.
The percentage of participants sleeping on
watch was found to be relatively similar for
both watch teams in the bridge and the
engine room.
Conclusions of the study
An unexpectedly high percentage of
individuals fall asleep while working
on the bridge
More individuals fell asleep during the
night/morning watches than day-early
evening watches
More sleeping on duty occurred during
watches under the 6-on/6-off system
than under the 4-on/8-off system
No significant differences were observed between shifts on the bridge and in
the engine room
(DETAILS AVAILABLE AT WWW.PROJECT-HORIZON.EU)
VER.DI-RED.
KARIKATUR: RAINER HOFMANN-BATTISTON
Shipping is the ultimate 24/7 industry.
Inherently globalised in its nature,
the industry is complex, capital-intensive, increasingly technologically
sophisticated and of immense economic and environmental significance.
More than 80 percent of world trade
moves by sea, almost 90 percent of
EU external freight trade is seaborne,
and some 40 percent of intra-EU
freight is carried by short sea shipping.
Kreuzworträtsel
Hier folgt ein weiteres maritimes Kreuzworträtsel. Wer sich zum neuen Lösungswort vorarbeitet, kann es an die Redaktion
schicken: ver.di, Fachgruppe Schifffahrt,
Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin.
Segel
Abk. Bund.
Amt f.
Schifffahrt
u. Hydrographie
engl.
Abk. für
Ost-SüdOst
dt. Stadt an
der Ruhr
Oder per E-Mail an: Schifffahrt.buv@verdi.de
Unter den richtigen Einsendungen werden
wieder Gewinner ausgelost.
Sie erhalten ein kleines Geschenk.
Einsendeschluss ist der 21. Juni 2013.
engl. Abk.
Schiffsfür Nordost führer
RehaMaßnahme
2
Abkürzung
für
SchleswigHolstein
engl. Abk.
für Südost
engl. Abk.
für Nordost
engl. Bezeichnung
für Schnee
Maritim
Lösungswort
1
2
Buchstabenflagge,
Taucher unter Wasser
engl. Abk.
für Süd
begrenzter
Landbereich im
Hafen
engl. Abk.
für OstNord-Ost
Teil der
fließt in die
AnkerNordsee
einrichtung
Ladungsgut
5
6
durch Wind
hervorgerufene
Wasserbeweg.
engl. Abk.
für NordNord-Ost
Abk. für
Niederlande
Positionen
geografische
Richtung
4
engl. Abk.
geschützte
Wasserfläche für SüdSüd-Ost
Nordwesteuropäer
1
Sternbild
3
3
Getränk
dt. Hafenund Werftstadt an
der Ostsee
Abk. für
„alle
achtern”
Abk. für
Technische
Universität
4
Material im
Schiffbau
Wasserstraße
dt. Bezeichnung für
„to
service”
Aufbewahrungsbehältnis
für die
Brille
Abk. für
Backbord
Gegenteil
von „Luv”
ausgespannte
Tuchfläche
Abk. f. InAbk. für
tern. Org. f. Steigdauer
StandardiTiefensierung
messgerät
FOTO: ISTOCKPHOTO.COM
Fischfanggerät
andere Bez.
für Tauwerk
Fallen des
Meeresspiegels
großer
Stern
5
Abk. für
Berufsgenossenschaft
Abk. für
Bezeichnung
altes
Längenmaß
Abk. f. oberer Totpunkt
dt. Bez. für
„owner”
Abk. f.
polnische
Währung
Abk. für
Azimut
engl. Abk.
für Ost
gehört
zur Brandschutzausrüstung
schmale
Vertiefung
a. dem
Meeresboden
Brandbekämpfungsmittel
Abk. für
Kreisel – A
Abk. fuer
Kartennull
Halbinsel
im schwarzen Meer
Abk. für
Kimmabstand
zweitgrößter
Ozean
dt. Abk. für
Zonenzeit
engl. Bezeichnung
für
Seemann
6