Land der Mobilität
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Land der Mobilität
LOGISTIK AUS EINER HAND Das traditionsreiche Unternehmen Rhenus zählt mit einem Jahresumsatz von 3 Mrd. Euro zu den weltweit führenden Anbietern ganzheitlicher logistischer Dienstleistungen. Mit 14.000 Beschäftigten sowie einem Netzwerk von 230 Standorten realisiert die Rhenus-Gruppe umfassende und innovative Kon- WISSENSWERTES zepte für ihre Kunden. Rhenus bietet neben den Bereichen Contract Umsatz: 3 Mrd. Euro Logistics, Freight Logistics, Port Logistics und Public Transport kun- Beschäftigte: 14.000 denspezifische Lösungen für spezielle Branchen und optimiert damit Standorte: 230 Deutschland – Land der Mobilität praxisnah – facettenreich – innovativ den gesamten Logistikprozess auf Basis individueller Wünsche. Rhenus AG & Co. KG · Rhenus-Platz 1 · 59439 Holzwickede · Deutschland · Tel.: +49 (0)2301 29-0 · Fax: +49 (0)2301 29-1357 · info@de.rhenus.com · www.rhenus.com Deutschland – Land der Mobilität praxisnah – facettenreich – innovativ Der Bundesverband der Deutschen Industrie und seine Mitgliedsverbände stellen branchenübergreifend die Potenziale des Wirtschaftsfaktors Mobilität vor. BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Vorwort 1 Vorwort Mobilität und Infrastruktur haben eine erhebliche gesamtwirtschaftliche Bedeutung. Deutschland wird dank seiner zentralen Lage als Logistikund Transportdrehscheibe weiterhin vom weltweiten Wachstum profitieren. Grundvoraussetzung dafür ist allerdings neben wettbewerbsfähigen Rahmenbedingungen eine optimale Infrastrukturqualität. Dafür setzt sich der BDI im Interesse der Wirtschaft in seiner täglichen Arbeit ein. Welches aber sind die Anforderungen der Wirtschaft an ein modernes Verkehrssystem? Wir versuchen, diese Frage nicht allein zu beantworten. Die Wirtschaft hat viele Gesichter und einige von ihnen – Unternehmen und Mitgliedsverbände des BDI – kommen in der vorliegenden Publikation zu Wort. Gefragt nach deren Anknüpfungspunkten zu Mobilität und Logistik ist ein bemerkenswertes und vielfältiges Themenspektrum entstanden, das die volkswirtschaftliche Dimension von Mobilität greifbar macht. Bei Branchen wie der Automobilindustrie, der Tourismuswirtschaft oder der Bauindustrie liegen Mobilitätsbezüge auf der Hand. Doch auch Industriezweige wie die Chemische Industrie erfüllen ihre speziellen Anforderungen mittels individueller Logistiklösungen. Ein Ergebnis: der Aufbau einer Wettbewerbsbahn durch die BASF AG als Bestandteil eines langfristigen, modularen Logistikkonzeptes. Jürgen R. Thumann Präsident des BDI Die vorliegende Broschüre zeigt eindrucksvoll, welche Bedeutung die einzelnen Verkehrsträger für die unterschiedlichen Branchen besitzen – der Modal Split ist demnach kein Konstrukt, das sich in seinen Bestandteilen beliebig zusammensetzen lässt, sondern Ergebnis einer marktwirtschaftlichen Arbeitsteilung. Jeder Verkehrsträger wird entsprechend seiner Stärken genau dort eingesetzt, wo er den größten Nutzen erbringt und damit auch den bestmöglichen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Das ist die Grundanforderung industrieller und industrienaher Verlader an ein funktionierendes Verkehrssystem. Die Publikation vermittelt darüber hinaus anschaulich, welche Bedeutung der Wirtschaftsfaktor Verkehr für die Produzenten von Verkehrsmitteln, für Planer und Erbauer von Verkehrswegen sowie für Anbieter von Diensten zur optimalen Infrastrukturnutzung besitzt. Deutsche Hersteller sind nicht nur in der Automobilbranche weltweit führend. Genauso entwickeln unsere Unternehmen einzigartige innovative Lösungen für Zugbeeinflussungssysteme (z. B. das ETCS unter Beteiligung der Siemens AG), für Gefahrguttransporte auf der Schiene (z. B. den CPR-Wagen der VTG AG) oder für satellitengestützte Mautsysteme (das Lkw-Mautsystem der Toll Collect GmbH). Diese Beispiele dokumentieren eines ganz deutlich: Mobilität ist ein Wirtschaftsfaktor, der unmittelbare Auswirkungen auf Standortentscheidungen der Unternehmen und damit auch auf Wirtschaftswachstum und Beschäftigung hat. Mit einem Wort: Deutschland ist ein Land der Mobilität. Wir laden Sie herzlich ein, die vielfältigen und spannenden Aspekte von Mobilität in Deutschland in dieser Broschüre zu entdecken. Jürgen R . Thumann Präsident des BDI Dr. Carsten Kreklau Mitglied der Hauptgeschäftsführung des BDI Dr. Carsten Kreklau Mitglied der Hauptgeschäftsführung des BDI BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis BDI-Standpunkte Mobilität und Weltwirtschaft Mobilität und Prognosen Mobilität und Logistikwirtschaft Mobilität und Infrastruktur Mobilität und Wettbewerbsfähigkeit Mobilität und Umwelt 05 06 07 08 09 10 Branchen A – Z Automobilindustrie Bauindustrie Baustoffindustrie Chemische Industrie Elektrotechnik- und Elektronikindustrie Entsorgungswirtschaft Erdöl- und Erdgasgewinnung Ernährungsindustrie Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien Ingenieure und Consultants Kali- und Salzindustrie Luft- und Raumfahrtindustrie Maschinen- und Anlagenbau Metallindustrie Papierfabriken Schiffbau und Meerestechnik Stahlbau und Energietechnik Stahlindustrie Tourismuswirtschaft Verkehrsflughäfen Zuckerindustrie 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 Impressum 56 BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität BDI -Standpunkte Mobilität und Weltwirtschaft BDI-Standpunkte Mobilität und Weltwirtschaft Die Globalisierung ist einer der folgenreichsten Megatrends in der Weltwirtschaft. Die Öffnung politischer Grenzen, der Abbau von Handelshemmnissen, liberalisierte Güter- und Dienstleistungssektoren machen die Welt zu einem faszinierenden globalen Marktplatz. Im Wettbewerb der Standorte und Regionen um knappes Investitions- und Humankapital setzen sich die Volkswirtschaften durch, die den strukturellen Wandel aktiv annehmen. Für Deutschland ergeben sich aus dieser Entwicklung große Chancen – insbesondere dank seiner zentralen Lage und der Teilhabe am weltweit wachsenden Warenverkehr. Wertschöpfungsketten setzen sich in Deutschland und der Welt immer wieder neu zusammen. Eine reibungslose Logistik und eine hohe Infrastrukturqualität rücken daher in das Zentrum von Unternehmensstrategien. Eine Umfrage unter Europas führenden Managern zeigt, dass die fortschreitende Marktliberalisierung und der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur die entscheidenden Weichenstellungen dafür sind, langfristig Wachstum im globalen Wettbewerb zu garantieren.* Symbol der Globalisierung und der weltweit beliebteste Transportbehälter ist dabei der Container. Bananen aus Costa Rica, Medizintechnik aus Deutschland, Walnüsse aus Südafrika und Computer aus Indien. Kaum eine Ware im internationalen Güterumschlag, die ihre »Transport-Heimat« nicht auch im Container findet. Es war eine auf den ersten Blick simple Idee des amerikanischen Spediteurs Malcolm McLean, der vor gut 50 Jahren begann, seine Güter samt Transportbehälter zu verladen. Seitdem steht die Stahl-Box für einen ungebrochenen Siegeszug. 100 Mio. Standardcontainer wurden 2006 in den Seehäfen der Welt verschifft. Für Deutschlands exportorientierte Wirtschaft ist dieser Trend eine einmalige Chance: Im Durchschnitt der letzten 20 Jahre wuchs der Containerumschlag um über 10 % pro Jahr! Damit wächst der Containertransport über See etwa dreimal so schnell wie die Weltwirtschaft. Umso wichtiger sind nicht nur die Ertüchtigung deutscher Seehäfen, sondern zugleich auch beste Hinterlandanbindungen für den Zu- und Ablauf der Waren. Indexreihen von Welt-Bruttosozialprodukt, Welthandel und Containerumschlag Index 1985 = 100 900 700 500 300 100 0 1985 87 Welt-BSP 89 91 93 Welthandel *2005 vorläufig, 2006 / 07 Erwartungen Quellen: IMF, OECD, ISL 2007 95 97 99 2001 Containerumschlag 03 05* 07* © HapagLloyd Anteil des globalen Handels am weltweiten BIP in Prozent: 1990 = 18 † 2015 = 30 »Globalisierung ist für unsere Volkswirtschaften das, was für die Physik die Schwerkraft ist. Man kann nicht für oder gegen das Gesetz der Schwerkraft sein – man muss damit leben.« Alain Minc, franz. Ökonom * Roland Berger Strategy Consultants: BEB – Best of European Business, Turning vision into reality – what CEO‘s demand from the EU, CEO Survey 2007, Brussels, March 2007 BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität BDI -Standpunkte Mobilität und Prognosen Mobilität und Prognosen Gesellschaft und Wirtschaft sehen sich einer Entwicklung gegenüber, die es erfordert, stetig mobiler zu leben und reibungslos und flexibel zu wirtschaften. Immer mehr Komponenten, Vor- und Endprodukte müssen noch schneller bei Produktionsstätten oder Endabnehmern eintreffen. Dieser von der Marktwirtschaft und letztlich durch anspruchsvolle Kunden beschleunigte Trend lässt Transportintensität und Verkehrsleistungen kräftig wachsen. In den 27 EU-Ländern sollen der Straßengüter-, Schienen- und Seeverkehr um mindestens 60 %, sowie der Luftverkehr bis 2020 um über 100 % steigen. Mit dieser Entwicklung wird ein großer Wohlstandszuwachs verbunden sein. Er bietet die Chance, dass wir nicht nur unsere Transportsysteme entsprechend optimieren, sondern auch und vor allem Mobilität und Umweltschutz in eine angemessene Balance bringen. Spiegelbildlich zur gesamteuropäischen Perspektive verhält sich der Ausblick für Deutschland. Der Güterverkehr in Deutschland in den Wachstumsregionen um Großstädte, auf den bewährten Nord-Süd-Achsen und Ost-West-Korridoren wird sich in den nächsten zwanzig Jahren mindestens verdoppeln. Neben überproportionalen Zuwächsen auf der Schiene wird weiterhin die Straße die Hauptlast der inländischen Verkehrszuwächse tragen. Ein großer Teil des deutschen Außenhandelsvolumens – der entscheidende Wachstumsfaktor der deutschen Konjunktur – wird auch künftig über die Seehäfen von und nach Deutschland verschifft. Die Ertüchtigung der Seehäfen ist deshalb ein ganz wesentliches, aber nicht das einzige Element einer tragfähigen Infrastruktur- und Logistikpolitik. So wie die Regenrinne eines Hauses an allen Stellen richtig dimensioniert und in gutem Zustand sein muss, verhält es sich auch mit dem Transportsystem einer modernen Volkswirtschaft. Neben den Seehäfen gilt es daher, die Hinterlandverkehrswege (Straße, Schiene, Wasserstraße) genauso zukunftstauglich zu machen wie die Flughafenanbindungen und die regionalen und kommunalen Infrastrukturen. Ungebrochenes Wachstum im Güterverkehr Entwicklung der Verkehrsleistungen im Güterverkehr Mrd. tkm 500 400 300 200 100 0 1997 LKW 1999 Eisenbahn 2001 2003 Binnenschiff Quellen: DIW 2006 (Werte bis 2005), BVU/ DLR/ ISL 2007 (Werte ab 2005) 2005 2007 © Deutsche Lufthansa AG Die gesamte Leistung im Güterverkehr wird sich bis 2050 mehr als verdoppeln, von heute knapp 600 Mrd. tkm auf mehr als 1.200 Mrd tkm. »In einem Europa, in dem zwischen 27 Staaten die Grenzen gefallen sind und Menschen und Waren frei verkehren, ist die Qualität des Verkehrs ein wesentlicher und ganz konkreter Faktor der europäischen Einigung« Jacques Barrot, Vizepräsident der Europäischen Kommission, zuständig für Verkehr BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität BDI -Standpunkte Mobilität und Logistikwirtschaft Mobilität und Logistikwirtschaft Gewinner der globalisierten Welt sind nicht zuletzt Containerdienste, Luftfrachtunternehmen und internationale Speditionen. Vier Makrotrends in der Produktionsstruktur der verladenden Wirtschaft treiben ihre Geschäfte an: schnelle Lieferzyklen für die zeitkritische Just-in-Time-Produktion, die Verzahnung zum Supply Chain Management, E -Commerce mit globalen Lieferketten und die weltweite Integration der Produktion. Auch im Inland profitiert die Logistikbranche ungebremst von den dynamischen Handelsund Wirtschaftsströmen. Schon jetzt werden für jeden Bundesbürger im Jahr rund 45 t Fracht bewegt. Mehr als zwei Mio. Fahrzeuge – vom Kleintransporter bis zum Güterzug und Binnenschiff – sind in Deutschland jeden Tag unterwegs, um Regale zu füllen, Baustoffe und Ersatzteile zu liefern und Vormaterialien in die Fabriken und Handwerksbetriebe zu bringen. Rund 2,5 Mio. Menschen sorgen dafür, dass die richtige Ware zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ist. Sie werden 2007 180 Mrd. Euro umsetzen – 5 % mehr als im vorangegangenem Jahr. Die Logistikbranche wächst damit überproportional zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und ist eine der ökonomisch bedeutsamsten für Deutschland und Europa. 30 % des gesamten europäischen Logistikumsatzes entfallen allein auf Deutschland. Weltweit, so schätzt die WTO, werden die Umsätze bis 2010 jährlich um 10 % ansteigen. Diese Dynamik bringt die WTO auf eine Faustregel: Die Logistik eines Landes soll langfristig zweieinhalbmal so stark wie sein Bruttoinlandsprodukt wachsen. Damit gilt sie als zuverlässiger Indikator für die Gesamtentwicklung einzelner Volkswirtschaften oder gar der gesamten Weltwirtschaft. Die größten Logistikmärkte* in Europa © Baur Pressebild Jobmotor Logistik: Die Zahl der Arbeitsplätze steigt bis 2010 um 20 %. (WTO-Prognose) »Mobilität von Menschen und Gütern ist nicht die Folge, sondern Grundlage unseres Wohlstands.« Eberhard von Kuenheim, ehem. Vorstandsvorsitzender und Aufsichtsratsvorsitzender der BMW AG Durchschnittliche Entwicklung von Bruttoinlandsprodukt und Logistikumsätzen* Mrd. Euro** in Prozent; 1999 – 2004 (nominal) 100 8 80 6 60 4 40 2 20 0 Deutschland Frankreich Großbritannien 0 Deutschland Frankreich Großbritannien *einschl. Infrastrukturbetreiber; **Angaben für 2004 Quellen: Eurostat; FERI; IKB-Schätzungen Italien Spanien Bruttoinlandsprodukt *einschl. Infrastrukturbetreiber Quelle: Eurostat; FERI; IKB-Schätzungen Logistikumsätze Italien Spanien BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität BDI -Standpunkte Mobilität und Infrastruktur Mobilität und Infrastruktur Deutschland ist eine der zehn wettbewerbsstärksten Volkswirtschaften der Welt. Maßgeblich dafür ist das gut ausgebaute und leistungsfähige Verkehrsnetz – mit 34 Autobahnkilometern und 116 Kilometern Eisenbahnstrecke je 1.000 Quadratkilometern Fläche der Erfolgsfaktor im internationalen Standortwettbewerb der Wirtschaftsstandorte schlechthin. Damit das so bleibt und die Staus auf den Straßen, die Warteschleifen über Flughäfen und Verspätungen auf der Schiene künftig aus dem Alltagsgeschehen verbannt werden, ist eine echte Investitionsoffensive für alle Verkehrsträger notwendig. Doch nicht nur höhere Investitionen insgesamt sind geboten, sondern auch ihre gezielte Verwendung. Prioritäten sollten auf wichtige Achsen und Korridore und auf Engpässe und Knoten auf der Straße, der Schiene und bei Hinterlandanbindungen gesetzt werden. Der Etat für die Bundesverkehrswege stagniert leider seit Jahren unterhalb der Grenze, die allein für die Bestandspflege notwendig wäre. Deutschlands Verkehrssystem lebt von der Substanz und verliert ständig an Wert. Besonders nachteilig trifft es den Fernstraßenbau, der die Hauptlast des künftigen Güterverkehrs zu schultern hat. Die Mittel reichen hier noch nicht einmal für den »vordringlichen Bedarf«, d. h. für die wichtigsten Projekte des Bundesverkehrswegeplans – trotz steigender Einnahmen aus der Lkw-Maut. © Norman Enke - Fotolia Jede in die Infrastruktur investierte Milliarde schafft mehr als 18.000 Arbeitsplätze. »Stau ist eine der größten Bedrohungen unserer ökonomischen Prosperität und Lebensqualität.« Ehem. US-Verkehrsminister Mineta (2005) Um im internationalen Standortwettbewerb künftig bestehen zu können, muss die Infrastrukturpolitik einen ganz neuen Stellenwert erhalten. Die Mittel, die über verkehrsspezifische Steuern und Abgaben erwirtschaftet werden, reichen allemal aus, um die nötigen Investitionsimpulse auszulösen. Verkehrsentwicklung und Investitionen – Die Lücke wächst Lkw-Maut ohne Impuls – Investitionen in die Fernstraßen stagnieren Investitionen 6,00 600 12 500 10 400 8 300 6 200 4 2,00 100 2 1,00 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 Mrd. Euro 5,00 Mrd. Euro Mrd. tkm Verkehrsleistung (Güterverkehr) 4,00 3,00 2010 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Verkehrsleistung: Straßengüterverkehr Investitionen: Bundesfernstraßen und Eisenbahnen des Bundes Quellen: DIW 2006, BVU / DLR / ISL 2007, BMVBS 2007 Schienengüterverkehr aus Haushaltsmittteln Quellen: BMVBS 2007, ProMobilität 2007 aus Einnahmen Lkw-Maut BDI -Standpunkte Mobilität und Wettbewerbsfähigkeit BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Mobilität und Wettbewerbsfähigkeit Europa bietet vielfältige Chancen für Wachstum im globalen Wettbewerb. Wer Wachstum will, braucht deshalb auch wettbewerbsfähige und sozialverträgliche Mobilitätskosten. Dabei haben die bestehenden Unterschiede in der Dieselbesteuerung in Europa nicht nur erhebliche Wettbewerbsverzerrungen zur Folge. Mit mehr als 50 % tragen Steuern und Abgaben in Deutschland auch zum hohen Kostenniveau im Straßengüterverkehr bei. Allein die LkwMauteinnahmen des Staates belaufen sich auf mehr als 3 Mrd. Euro jährlich, ohne dass sie bisher eine zusätzliche Investitionsoffensive für die Infrastruktur ausgelöst hätten. Auch die Anstrengungen im Klimaschutz müssen in den Kontext globaler Wettbewerbsfähigkeit gestellt werden. Maßstab muss es deshalb sein, jeden Euro so einzusetzen, dass er möglichst viel an Klimaschutz bringt. So weist die Orientierung der Kfz-Steuer an den CO2-Emissionen in die richtige Richtung, sofern sie tatsächlich aufkommensneutral und europaweit abgestimmt erfolgt. Fehlanreize, die einer zügigen Erneuerung des Fahrzeugbestandes entgegenstehen, müssen vermieden werden. Hingegen eignet sich die LkwMaut als ein Instrument der gerechten »Wegekostenanlastung« nicht zum Einsatz für primär umweltpolitische Zielsetzungen. Schon die erheblichen methodischen Schwierigkeiten bei der Ermittlung von so genannten externen Kosten sprechen gegen eine wettbewerbsneutrale Einbeziehung dieser Effekte in die Lkw-Maut – ganz abgesehen von dem vielfach überschätzten Potenzial zur Verlagerung zwischen einzelnen Verkehrsträgern. Durchschnittspreise für Kraftstoffe in Deutschland »Deutschland ist das zentrale Transitland im Herzen Europas. Deshalb brauchen wir auch das modernste und leistungsfähigste Verkehrsnetz in Europa.« Bundeskanzlerin Angela Merkel, Regierungserklärung am 30. November 2005 Zum Tanken ins Ausland – Hohe deutsche Mineralölsteuern fördern den Tanktourismus in Cent Differenzen in der Kraftstoffbesteuerung zwischen Deutschland und seinen Nachbar staaten in Cent pro Liter. 140,00 Niederlande +10,4 -9,0 120,00 Belgien -13,2 -16,6 100,00 80,00 Dänemark -10,8 -10,1 Deutschland 65,5 Super bleifrei 47,0 Diesel 40,00 Frankreich -6,5 -5,4 20,00 1950 55 Super 60 65 Normal Quellen: MWV, eigene Darstellung 70 75 80 85 90 95 2000 Schweiz -18,8 +13,7 05 Diesel Quelle: MWV Polen -42,0 -28,7 Tschechische Republik -32,6 -22,3 Luxemburg -21,2 -21,8 60,00 0,00 Steueranteil am Dieselpreis: 56,66 % (August 2007) Österreich -23,0 -16,0 10 BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität BDI -Standpunkte Mobilität und Umwelt Mobilität und Umwelt Eine ausgewogene Balance zwischen Mobilität und Umweltschutz ist die zentrale Herausforderung moderner Wirtschafts- und Umweltpolitik sowie nachhaltiger Unternehmensstrategien. Das gilt besonders mit Blick auf wachsende Ansprüche an die Mobilität der Bürger und die steigende Transportintensität im Güterverkehr. Die deutsche Mobilitätswirtschaft hat bereits frühzeitig in klimaschonende Technologien investiert. Aus deutscher Produktion stammen die sparsamsten Automodelle, sie verbrauchen nur 3,3 l je 100 km und stoßen nur 88 g CO2 pro Kilometer aus. Und es gibt heute 334 weitere Modelle deutscher Marken, die weniger als 6,5 l auf 100 km verbrauchen. Nicht weniger beachtlich ist die Umweltbilanz der Deutschen Bahn AG: Seit Beginn der 90er Jahre hat sie gemeinsam mit der Bahnindustrie den CO2-Ausstoß um knapp 26 % bis 2002 und bis 2006 abermals um gut 11 % gesenkt. Luftfahrtindustrie wie Luftverkehrsunternehmen verzeichnen in ihrem Segment dank Forschung und Entwicklung große Erfolge: Innovative Flugzeughüllen, Aerodynamik, Triebwerke und Elektronik haben den spezifischen Kerosinverbrauch seit 1970 um 70 % gesenkt. Und auf den Weltmeeren transportieren neue Schiffe deutlich mehr Container bei gleichem Treibstoffeinsatz. Aber das ist »nur« eine Momentaufnahme: Die deutsche Mobilitätswirtschaft wird Umweltschutz auch weiterhin ganz oben auf ihre Agenda setzen. Verbesserungen auf der Produktseite sind nur eine Seite der Medaille. Das alles reicht nicht aus, wenn Fahrzeuge im Stau stehen, Jets über vollen Airports kreisen oder die Seehäfen wegen defizitärer Schieneninfrastruktur nicht optimal über das Hinterland bedient werden können. Infrastruktur engpässe zu vermeiden oder rasch zu beheben, dient deshalb Wirtschaft und Klimaschutz gleichermaßen. In der Luftfahrt geht es neben dem bedarfsgerechten Kapazitätsausbau der wichtigen Drehkreuze genauso um die Überwindung des kleinteiligen Flickenteppichs nationaler Flugsicherungen. Hier liegen unterschätzte Potenziale, um erhebliche ökologische und ökonomische Effizienzgewinne zu heben. Verkehrsleistung Personen / Güterverkehr MAN Pressebild Für dieselbe Transportleistung im Güterund Personenverkehr werden heute 40 % CO2 weniger erzeugt als noch 1990. »In Staus und stockendem Verkehr wird bis zu dreimal so viel Kraftstoff benötigt wie im fließenden Verkehr. Reibungslose und klimaschonende Transportabläufe kann es nur geben, wenn endlich die Infrastruktur von Engpässen befreit wird.« BDI-Vizepräsident Matthias Wissmann Vergleich Flugsicherung USA und Europa 1999 / 1990 240 © 2005 / 1999 220 +15% +101% 200 180 160 +3% +44% 140 +15% 120 -12% 100 1990 91 92 93 94 Tonnenkm (Mrd.) 95 96 97 98 99 2000 01 Personenkm (Mrd.) CO2-Emissionen 1990 = 100 Quellen: Eurostat, FERI, IKB-Schätzungen 02 03 04 05 Luftraum (Mio km) Hubs ATC-Organisation (zivil & mil.) En-route-Center Betriebssystem Programmiersprache Flüge / Lotzen US $ ATC-Kosten / Flug CO2 -Emissionen Quelle: Deutsche Flugsicherung (DFS) USA 9,8 31 1 21 1 1 900 380 Europa 10,5 27 47 58 22 30 480 667 12 BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Automobilindustrie Branchen A – Z Automobilindustrie Der Verband der Automobilindustrie (VDA) vertritt knapp 600 Unternehmen: Fahrzeughersteller, Zulieferer sowie Anhänger- und Aufbautenhersteller. Um sicherzustellen, dass der Verkehrsträger Straße auf umweltfreundliche, qualitativ hochwertige, sichere und effiziente Fahrzeuge zurückgreifen kann, investiert die deutsche Automobilindustrie jährlich rund 16 Mrd. Euro in Forschung & Entwicklung – mehr als ein Drittel der gesamten volkswirtschaftlichen F&E-Aufwendungen. Dies findet seinen Niederschlag auch im Straßengüterverkehr. So wurden z. B. die Abgas emissionen von Nutzfahrzeugen seit Anfang der 90er Jahre um bis zu 95 % reduziert. Mit Hilfe moderner Sicherheitssysteme konnte zudem die Unfallhäufigkeit von Lkw in Deutschland seit 1970 – bezogen auf die Fahrzeugkilometer – um über 70 % gesenkt werden. SmartPhone und BLUETEC – optimierte Werkslogistik und innovative Produkte der Daimler AG Die Daimler AG ist ein führender Anbieter von Dr. Ulrich Zeile Projektleiter Smartphone, Daimler AG Premium-Pkw sowie der weltweit größte Hersteller von Lkw und Bussen und verfügt über Fertigungskapazitäten in insgesamt 17 Ländern. Der Konzernumsatz im 1. Halbjahr 2007 betrug 47, 2 Mrd. Euro. Für das Unternehmen sind 271.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Die Optimierung der Lieferlogistik des eigenen Produktionswerkes in Sindelfingen beginnt bereits beim Lieferanten. Durch ein neuartiges Transportmanagementsystem lässt sich der gesamte Prozess – von der Avisierung der Ware über deren Beladung an der Lieferantenrampe bis zur Anlieferung an der Entladezone – mit Smartphones steuern und überwachen. Schon vor Übernahme der Ware meldet sich der Fahrer mit dem Smartphone beim Lieferanten an. Er erhält die Beladeliste, erfasst mit einem Scanner die Packstücke, die online mit der elektronischen Beladeliste verglichen werden. So erfolgen schon vor Abfahrt Hinweise auf mögliche Abweichungen. Die Disponenten bei Daimler sind informiert und können gegensteuern. Den Fahrtbeginn meldet der Fahrer per Tastendruck; die Ankunftszeit wird automatisch ermittelt und mit dem geplanten Zeitfenster verglichen. Ab sofort kann der Lkw über die gesamte Transportstrecke mittels LBS (Location Ba- sed Services) präzise geortet werden. Durch den Einsatz von Smartphones entfallen Anmeldung im Wareneingangsbüro im Werk Sindelfingen sowie Wartezeiten für die Fahrer - die Lkw fahren direkt ins Werk und werden automatisch zu den Entladezonen gesteuert. Hierdurch wird der gesamte regionale Verkehr um das Daimler-Werk deutlich entlastet. BLUETEC ist die neue Generation modernster Dieselantriebe, die durch ein modulares Technologiepaket die Schadstoffanteile, Stickoxide, um bis zu 80 % reduziert. Hierbei gibt es zwei Verfahren. Die erste, additivfreie Methode, verwendet einen Stickoxid-Speicherkatalysator. In ihm werden die Stickoxide chemisch gebunden und mit Hilfe anderer Abgaskomponenten in Phasen zu Stickstoff regeneriert. Das zweite, aufwendigere aber auch wirkungsvollere, Verfahren ist die Technologie der Selective Catalytic Reduction (SCR). Dies ist auf die Zugabe des Reduktionsmittels AdBlue angewiesen, das in einem Zusatztank mitgeführt wird und nur zu den regelmäßigen Service-Intervallen nachgetankt werden muss. Beim Einspritzen von AdBlue ins Abgas wird Ammoniak (NH3) freigesetzt, das dann in einem nachgeschalteten SCR-Katalysator die Stickoxide zu molekularem Stickstoff reduziert. Die erste Generation von BLUETEC-Nutzfahrzeugen ist bereits seit 2005 in Serie und erfüllt heute schon die erst ab 2009 geltenden EURO 5-Abgasnorm. Seit 2006 wurde die BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Automobilindustrie Technologie auf PKW-Anwendungen übertragen. Hierfür wurden Betriebsstrategien für den Dieselmotor sowie Regelstrategien für die Harnstoffeinspritzung entwickelt, die eine größtmögliche Stickstoff-Reduktion bei möglichst geringem AdBlue-Verbrauch erreichen. In den USA wird seit Oktober 2006 mit dem E 320 BLUETEC das erste Fahrzeug mit dieser Technologie in den USA angeboten. Mit einem Verbrauch von 6,7 l/km gehört er zu den sparsamsten Fahrzeugen seiner Klasse. Auf der International Auto Show Anfang April dieses Jahres in New York wurde der E 320 BLUETEC zum »2007 World Green Car« gewählt. Noch in diesem Jahr wird Daimler auch in Europa ein Fahrzeug mit dieser Technologie anbieten. scheidungen durch BMW ConnectedDrive unterstützt: Die neuen Systeme an Bord des Fahrzeugs verstärken die Wahrnehmung relevanter Informationen, machen das Fahrzeug intelligenter und individueller. Mensch und Technik übernehmen jeweils diejenigen Aufgaben, die sie am besten bewältigen können: komplexe Entscheidungen auf der einen, schnelle Informationsverarbeitung auf der anderen Seite. Diese intelligente und effektive Kommunikation zwischen Fahrer, Fahrzeug und Umwelt bedeutet ein deutliches Plus an Sicherheit und Komfort für den Fahrer, der immer im Mittelpunkt des Handelns steht und stets die volle Verantwortung behält. Mit BMW Assist stehen dem Fahrer ein automatischer und ein manueller Notruf zur Verfügung. Entscheidend dabei ist: Es werden die aktuelle Fahrzeugposition sowie weitere Fahrzeuginformationen übermittelt und die nächstgelegene Rettungsleitstelle informiert. Das spart im Notfall wertvolle Minuten. Darüber hinaus bietet BMW Assist topaktuelle Verkehrsinformationen und einen telefonischen Auskunftsdienst. Die abgefragten Informationen, wie zum Beispiel Hotel- oder Restaurantadressen, können per Knopfdruck direkt in das Navigationssystem übernommen werden. BMW Online ermöglicht den Zugriff auf internetbasierte Dienste im Fahrzeug. Die Basis sind dynamische Daten wie Nachrichten, Wetterbericht oder Börsenkurse, die ständig aktualisiert werden und standortbezogen abgerufen werden können. Mit BMW TeleServices findet bereits im Vorfeld eines Servicetermins eine Übertragung relevanter Daten für Wartung oder Reparatur aus dem Fahrzeug an den BMW Service Partner statt. So kann der anstehende Termin schneller und effizienter abgewickelt werden. Die Mobilität der Zukunft – Mit BMW ConnectedDrive betritt der BMW Fahrer die nächste Stufe – für mehr Freude am Fahren. Weitere Informationen unter: www.bmwconnected-drive.com BMW ConnectedDrive – Innovationen der BMW Group für maximalen Komfort und größtmögliche Sicherheit Die BMW Group verfügt mit den Marken BMW, MINI und Rolls-Royce über drei der stärksten Pre- miummarken in der Automobilbranche. Mit einem Umsatz von 48,99 Mrd. EUR im Geschäftsjahr 2006 einem Absatz von 1,37 Millionen Automobilen bzw. 100.000 BMW Motorrädern sowie über 106.000 Mitarbeitern gehört das Unternehmen zu den zehn größten Automobilherstellern weltweit. Die Fahrzeuge der BMW Group bieten höchste Produktsubstanz hinsichtlich Ästhetik, Dynamik, Technik und Qualität und unterstreichen die Technologie- und Innovationsführerschaft des Unternehmens. So hat die BMW Group bereits frühzeitig damit begonnen, Informations-, Kommunikations- und Assistenzsysteme innerhalb und außerhalb des Automobils miteinander zu vernetzen. Dafür steht BMW ConnectedDrive mit den Services BMW Assist, BMW Online und BMW TeleServices. Während in der Vergangenheit alle Entscheidungen des Fahrers ausschließlich auf selbst wahrgenommenen Informationen basierten, wird der Fahrer heute bei seinen Ent- © Daimler AG © BMW Group 13 Hildegard Wortmann Leiterin Marketing – Vorentwicklung, Innovations projekte, BMW Group 14 BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Bauindustrie Bauindustrie Als Wirtschaftsverband vertritt der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) die Interessen der deutschen Bauindustrie gegenüber Gesetzgeber, Regierung und Verwaltung. Zentrale Forderungen hierbei sind eine bedarfsgerechte Investitionspolitik von Bund, Ländern und Gemeinden sowie eine sachgerechte Vergabe öffentlicher Bauaufträge. Auch die Entwicklung neuer Formen der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Auftraggebern und der Privatwirtschaft zählt zum Aufgabenspektrum. Als Arbeitgeberspitzenverband werden die sozial- und tarifpolitischen Interessen gegenüber Gewerkschaften, Öffentlichkeit und Staat wahrgenommen. Der Verband gestaltet hierbei die Tarifpolitik für die deutsche Bauindustrie und zeichnet sich verantwortlich für mehr als 40 überregionale Tarifverträge. Der Bau von Verkehrswegen – die Kirchhoff AG Das Unternehmen Kirchhoff wurde 1925 in Jörg Eschenbach Vorsitzender des Vorstandes der F. Kirchhoff AG Stuttgart gegründet und hat sich im Laufe der über 80 -jährigen Firmengeschichte zu einer der bekanntesten und führenden Marken im Verkehrswegebau entwickelt. Zum Leistungsspektrum der Unternehmensgruppe gehören darüber hinaus die Bereiche Hoch- und Ingenieurbau sowie die Rohstoffgewinnung und -veredelung. Die Realisierung komplexer und anspruchsvoller Infrastrukturmaßnahmen im Verkehrswegebau zählt zu den Kernkompetenzen des Unternehmens. Neben dem Bau von Autobahnen, Fernverkehrs- und Stadtstraßen liegt der Schwerpunkt insbesondere in der Ausführung von Flugbetriebsflächen. Start- und Landebahnen sind die Lebensadern eines jeden Flughafens, sie müssen höchsten Beanspruchungen Stand halten und jederzeit voll funktionstüchtig sein. Kirchhoff hat sich hier als Spezialist etabliert und war in den letzten Jahren unter anderem an Neubau-, Sanierungs- und Ausbaumaßnahmen auf den Flughäfen Frankfurt/Main, Rostock, Leipzig-Halle, Ramstein und Stuttgart beteiligt. Eine Methode, die derzeit am Flughafen Frankfurt bereits zum zweiten Mal Anwendung findet (nach der Start- und Landebahn Nord wird inzwischen die Startbahn Süd saniert), ist die Erneuerung von Start- und Landebahnen bei laufendem Betrieb. Der Flugverkehr wird hierbei nicht beeinträchtigt, da die erforderlichen Sanierungs- bzw. Erneuerungsmaßnahmen in den flugfreien Nachtstunden erfolgen. Dieses Verfahren kam im Jahr 2007 auch am Flughafen Rostock zum Einsatz. Dort musste die Start- und Landebahn unter anderem wegen des G8 -Gipfels in Heiligendamm erneuert und zugleich verlängert werden. Auch hier war das Unternehmen Kirchhoff aktiv. Kirchhoff unterstützt aktiv Forschungsprojekte und ist Mitglied in zahlreichen Gremien und Organisationen der Bauwirtschaft. Das Unternehmen beschäftigt heute über 1.400 Mitarbeiter und erwirtschaftet an seinen zahlreichen Standorten im Inund Ausland einen Umsatz von ca. 400 Mio. Euro. BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Bauindustrie Der Autobahnbau – die Säule des Bauunternehmens KIRCHNER Das Bauunternehmen KIRCHNER mit Stammsitz Die steigenden Verkehrsdichten und die Zunahme der Achslasten stellen immer höhere Anforderungen an die Qualität der Fahrbahnen. KIRCHNER hat verschiedene verfahrenstechnische Innovationen wie den Kompaktasphalt entwickelt, der im Wettbewerb der Bauweisen einen volkswirtschaftlich wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit und Langlebigkeit von Verkehrsflächen leistet. in Bad Hersfeld/Hessen ist seit seiner Gründung im Jahr 1926 in allen wesentlichen Bereichen des Bauens aktiv und hat sich vom reinen Tief- und Straßenbaubetrieb zu einer national und international operierenden Unternehmensgruppe mit 1.600 Mitarbeitern und einer Jahresbauleistung von rund 400 Mio. Euro entwickelt. Die Kernkompetenzen des mittelständischen und inhabergeführten Unternehmens liegen vor allem im Bau von Verkehrswegen für Straße und Schiene, im Hoch- und Ingenieurbau, in der Projektentwicklung und Umwelttechnik sowie in der Baustoffgewinnung und -verarbeitung. Neben der langfristigen Weiterentwicklung des Unternehmens ist die umfassende Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter das wichtigste Kapital und ein weiterer zentraler Schwerpunkt der Unternehmensphilosophie. Der Bau von Autobahnen ist dabei traditionell eine der tragenden Säulen des Unternehmens. Er trägt zur Schaffung einer bedarfsgerechten und leistungsfähigen Infrastruktur bei, ist Motor und Voraussetzung für wirtschaftliche Entwicklung in einem wachsenden Europa. Nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze konnten viele bedeutende Bauvorhaben im Rahmen der »Verkehrsprojekte Deutsche Einheit« erfolgreich ausgeführt werden. Mit insgesamt über 700 gebauten Autobahnkilometern gehört KIRCHNER zu den führenden Straßenbauunternehmen Deutschlands. Beispiele hierfür sind die Fernverkehrsverbindungen A4 Eisenach – Görlitz, die A 9 Nürnberg – Berlin, die A 38 Leipzig – Göttingen, die A 14 Halle – Magdeburg, die A 71 / A 73 Erfurt – Schweinfurt / Coburg. Beim Bau der A 20 Lübeck-Stettin war KIRCHNER bisher an 10 Bauabschnitten mit einer Gesamtlänge von 100 km maßgeblich beteiligt. © F. Kirchhoff AG © KIRCHNER Bauunternehmung GmbH 15 Dipl.-Ing. Jürgen Henschel HERMANN KIRCHNER Bauunternehmung GmbH 16 BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Baustoffindustrie Baustoffindustrie Der Bundesverband Baustoffe - Steine und Erden (BBS) vertritt die Interessen der gesamten Baustoffindustrie in Deutschland. Die Branche erwirtschaftet in 6.200 Betrieben mit rund 138.000 Beschäftigten einen jährlichen Umsatz von etwa 26 Mrd. Euro. Rund 600 Mio. t mineralische Rohstoffe werden pro Jahr zur Herstellung von Zement, Kalk, Gips, Betonprodukten, Dämmstoffen, Keramik und feuerfesten mineralischen Werkstoffen gewonnen. Zum überwiegenden Teil handelt es sich um frachtkostenempfindliche Massengüter, bei denen die Transportkosten schon bei relativ kurzen Entfernungen den Warenwert übersteigen können. Der Transportanteil der Branche an der tonnenkilometrischen Gesamtverkehrsleistung aller Güter ist aufgrund der geringen Transport entfernungen – im Durchschnitt 50 km – mit 16 % wesentlich geringer als am Gesamtaufkommen der Gütertransporte (40 %). Stärken des Binnenschiffs – die Hülskens GmbH & Co. KG Dr. Peter Langenbach Geschäftsführer Hülskens GmbH & Co. KG Hülskens ist ein traditionsreiches, mittelständisches Unternehmen mit Sitz in Wesel am Niederrhein. Schwerpunkt der Aktivitäten sind die Kies- und Sandgewinnung sowie der Wasserbau. Daneben ist Hülskens über verbundene Gesellschaften u. a. auch als Transportbetonproduzent sowie Spediteur und Umschlagbetrieb tätig. Im Rahmen der Haupttätigkeit, der Kies- und Sandgewinnung, hat sich das Unternehmen durch Rekultivierungsmaßnahmen frühzeitig einen besonderen Namen gemacht. So sind u. a. durch die gezielte Tieferlegung von Rheinvorländern große Retentionsräume entstanden, die heute einen wesentlichen Beitrag zum Hochwasserschutz leisten. Die meisten landschaftgestaltenden Rekultivierungen sind, soweit sie nicht für Freizeit und Erholung genutzt werden, inzwischen unter Naturschutz gestellt. Kiese und Sande sind als relativ preisgünstige Massengüter im besonderen Maße transportkostenempfindlich. Die Höhe der Transportkosten ist damit neben der Materialqualität und der Zuverlässigkeit vielfach die entscheidende Determinante, wenn es darum geht, einen Auftrag zu erhalten. Im Gegensatz zur gesamten deutschen Kies- und Sandindustrie, bei der die Binnenschifffahrt nur einen Anteil von rd. 11 % am Modal Split einnimmt, setzt Hülskens, begünstigt durch Produktionsstandorte an Wasserstraßen, mit einem Versandanteil von rd. 75 % verstärkt auf diesen umweltfreundlichen Verkehrsträger. Gerade für Lieferungen zu niederländischen und belgischen Bestimmungsplätzen besitzt die Binnenschifffahrt ideale Voraussetzungen, hier können große, leistungsfähige Schiffseinheiten eingesetzt werden. Die Verbraucher sind überwiegend direkt am Wasser angesiedelt, so dass kostenintensiver LkwNachlauf nicht notwendig ist. Leider sind diese Voraussetzungen in Deutschland bei Weitem seltener erfüllt. Hier fehlt vielfach eine gezielte Ansiedlungspolitik an Wasserstraßen. Wie die Eisenbahn, so hat auch die Binnenschifffahrt ihre Stärken in großströmigen Punkt-PunktVerkehren über lange Distanzen. Da die meisten Kies- und Sandverkehre diese Voraussetzungen gerade nicht erfüllen, wird auch in der Zukunft der Lkw immer eine dominierende Rolle spielen. © Hülskens GmbH & Co. KG 18 BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Chemische Industrie Chemische Industrie Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von rund 1.600 Chemieunternehmen. Die Branche setzte im Jahr 2006 mehr als 162 Mrd. Euro um, beschäftigte etwa 436.000 Mitarbeiter und exportierte Chemieprodukte im Wert von ins gesamt 119,6 Mrd. Euro. 15 % der Produkte kann der Verbraucher direkt kaufen: Arznei, Körperpflege- und Waschmittel, Lacke, Farben, Kleb- und Dämmstoffe, Blumendünger, Kunststoffprodukte u. v. m. Die chemische Industrie hat einen erheblichen Anteil am Güteraufkommen in Deutschland und der Anteil der Logistikkosten mit rund 10 % des Umsatzes, d. h. 16,2 Mrd. Euro pro Jahr, ist enorm. Der Erfolg der Branche hängt daher in hohem Maße von einem Handelsverkehr ab, der auf einer wettbewerbsfähigen, kosteneffizienten und nachhaltigen Logistik basiert. Leitbild Nachhaltigkeit– die Logistik bei der BASF AG Mit Kunden in mehr als 200 Ländern, rund 150 Produktionsstandorten weltweit und 95.000 Mitarbeitern ist die BASF das führende Chemie Dr. Georg Wellinghoff Senior Vice President Procurement Logistics Solutions BASF AG unternehmen der Welt. Sie erwirtschaftete im Jahr 2006 einen Umsatz von 52,6 Mrd. Euro. Die Nachhaltigkeit ist im Unternehmensbild verankert und wird auf allen Ebenen gelebt. Dies bedeutet, wirtschaftlichen Erfolg mit dem Schutz der Umwelt und gesellschaftlicher Verantwortung zu verbinden. Das am Rhein gelegene Werk in Ludwigshafen ist mit einer Größe von 10 km 2 der weltweit größte Produktionsstandort der BASF. Die einzelnen Produktionsbetriebe sind über 2.000 km Rohrleitung und 211 km Bahngleise miteinander verbunden. Jährlich werden insgesamt rund 14,7 Mio. t Einsatzstoffe und Produkte von und nach Ludwigshafen transportiert. Insgesamt werden jährlich 6,8 Mio. t Rohstoffe nach Ludwigshafen befördert, größtenteils auf Binnenschiffen. Von Ludwigshafen wurden 2006 insgesamt 7,9 Mio. t Produkte versandt, davon 2,3 Mio. t mit dem Binnenschiff, 1,3 Mio. t auf der Schiene, 3,2 Mio. t auf der Straße und 1,1 Mio. t im Kombinierten Verkehr Straße/Schiene (KV). Die Nachhaltigkeit nimmt auch in der Logistik der BASF eine zentrale Rolle ein. Konsequent richtet sich folglich die Logistik des Unternehmens auf stringente Kosteneffizienz, die Einhaltung höchster Qualitätsstandards und ihre ökologische und gesellschaftliche Gesamtverantwortung aus. Um die Kosten über alle Bereiche der Logistik und der Transportkette zu senken, die Qualität dauerhaft zu verbessern und den Anteil der Schiene am Transportvolumen dauerhaft zu erhöhen, ist im Jahr 1995/96 ein langfristig angelegtes, modulares Gesamtkonzept aufgesetzt worden: 1) A lternative Abwicklung des exterritorialen Schienengüterverkehrs, Aufbau einer Wettbewerbsbahn, 2) Bau eines öffentlichen Terminals für den Kombinierten Verkehr auf dem Werksgelände in Verbindung mit einem für Gefahrstoffe zugelassenen Containerlager, 3) Integration der Werkslogistik in den Transportprozess: Optimierte Abwicklung des Vorlaufes zum Kombinierten Verkehr unter Berücksichtigung der Ladestellensteuerung in Produktions-, Abfüll- und Lagerbetrieben, 4) Konsolidierung der Lagerlogistik und Ansiedlung des Zentrallagers in unmittelbarer Nähe zu den schienengebundenen Transportaktivitäten. In knapp zehn Jahren wurden die Einzelmodule stets integrativ mit dem Blick auf den Gesamterfolg entwickelt und realisiert. Mit Kosteneinsparungen entlang der gesamten Supply Chain ist der BASF ein höchst erfolgreiches Projekt gelungen, das allen Kriterien der Nachhaltigkeit entspricht: deutlich gestiegene Qualität in allen Bereichen BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Chemische Industrie des physischen Materialflusses und Transportes, mehr Transparenz bei der Prozesssteuerung durch den sukzessiven Aufbau von modularen aber integrativ wirkenden Softwarelösungen und letztlich einer Steigerung des KV um 100 Prozent bei gleichzeitiger Reduzierung des Straßenverkehrs. Damit wurde im Jahr 2006 die Umwelt um 25 Mio. LkwKilometer entlastet. Der Trend kontinuierlich steigender Straßenverkehre der 1970er- und 80er-Jahre wurde somit nicht nur gestoppt, sondern sogar umgekehrt. Die Schiene gewinnt Marktanteile zurück. Nur mit konsequenter Rückwärtsintegration von der Makro- zur Mikrologistik und durchgängiger Prozesssteuerung wurde das Ziel der Nachhaltigkeit erreicht. Die Logistikleistungen werden wirtschaftlich zu vereinbarten Terminen und Kosten erbracht. Die Distribution ist für die komplette Supply Chain vom Eingang der Ware bis zur Auslieferung verantwortlich. Jährlich werden etwa 1,6 Mio. Lieferscheinpositionen bearbeitet und zum Versand gebracht. Für die Versorgung der Kunden werden zuverlässige Services erbracht, die dauerhaft frei von Ausfallrisiken gestaltet werden. Merck liefert nach Bedarf und garantiert innerhalb Zentraleuropas auf Wunsch einen 24-Stunden-Service. Die immer stärker erkennbaren Engpässe auf Strassen, in Häfen und auf Flughäfen werden durch das Internationale Transport Management bei der Etablierung der Supply Chains berücksichtigt. Leistungsfähige Dienstleister werden auf Basis von klar definierten Qualitätskriterien ausgewählt und permanent im Einsatz bewertet. Die Logistik bei Merck Merck ist ein weltweit tätiges Pharma- und Chemieunternehmen mit einem Umsatz von 6,3 Mrd. Euro im Jahr 2006, einer Geschichte, die 1668 begann, und einer Zukunft, die 30.962 Mitarbeiter in 61 Ländern gestalten. Innovationen unternehmerisch denkender und handelnder Mitarbeiter charakterisieren den Erfolg. Merck bündelt die operativen Tätigkeiten unter dem Dach der Merck KGaA, an der die Familie Merck mittelbar zu rund 70 % und freie Aktionäre zu rund 30 % beteiligt sind. In Darmstadt befindet sich eine Logistikorganisation, die über eine Lagerkapazität von 60.000 Paletten verfügt. Die Lager sind für die Unterbringung von allen benötigten Gefahrstoffen ausgestattet und zugelassen. Die Distribution ist eine Zentraleinheit, auf deren logistischen Dienstleistungen sich die Sparten und Betriebe in Darmstadt und auch alle Gesellschaften der Merck-Gruppe stützen, die Lieferungen aus den deutschen Werken erhalten. © BASF AG © Merck KGaA Leistungsfähige Verkehrswege insgesamt sind nicht nur für Merck, sondern für die gesamte deutsche Wirtschaft von zentraler Bedeutung. Das Deutsche Seeverladerkomitee im BDI (DSVK) richtet das Augenmerk dabei auf den Seeverkehr. Das DSVK ist ein Gremium des BDI-Verkehrsausschusses. Es vereint Unternehmen, die ihre Güter auf dem Seeweg transportieren. Damit vertritt das DSVK weder die Hafenwirtschaft noch Reedereien, sondern die Interessen der auftraggebenden Industrie. Kernanliegen ist es, die Meinungsbildung der deutschen Wirtschaft in Fragen der maritimen Wirtschafts- und Transportpolitik zu organisieren. Diese industriespezifischen Positionen werden in die politische Willensbildung eingebracht und unterstützen so nachhaltige Entscheidungen in Deutschland und der EU. Damit ist das DSVK Ansprechpartner für Politik und Regierung, für maritime Wirtschaft und Transporteure. Vorsitzender des DSVK ist Rüdiger S. Grigoleit. 19 Rüdiger S. Grigoleit Vice President Distribution Merck KGaA 20 BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Elektrotechnik- und Elektronikindustrie Elektrotechnik- und Elektronikindustrie Der ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. repräsentiert rund 1.500 Unternehmen der Elektrotechnik- und Elektronikindustrie. Der Bereich Mobilität im ZVEI umfasst Verkehrstechnik und Logistik. Zur Verkehrstechnik gehören elektrische Bahnindustrie, Automobilelektronik sowie High-Tech-Infrastrukturen für Straße und Schiene (Tele matik). Logistische Herausforderungen bestehen für ein breites Produktspektrum von elektronischen Bauelementen über Konsumgüter bis hin zu großvolumigen Gütern wie Transformatoren oder komplette Zugsysteme. Complete Mobility von Siemens Transportation Systems – Auf der Schiene grenzenlos durch Europa Der Bereich Transportation Systems ( TS) der Siemens AG ist einer der international führen- Hans M. Schabert Vorsitzender des Bereichsvorstandes Siemens Transportation Systems den Hersteller in der Bahnindustrie und erzielte im Geschäftsjahr 2007 mit insgesamt 18.700 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 4,4 Milliarden Euro. Als Gesamtanbieter und System-Integrator entwickelt TS in den Segmenten Automation & Power, Rolling Stock, Turnkey Systems und Integrated Services effiziente Lösungen für Mobilitätsfragen von heute und morgen. Als einziges Unternehmen weltweit hat Siemens darüber hinaus die Kompetenz, die verschiedenen Verkehrsträger Flugzeug, Schiff, Auto und Bahn intelligent miteinander zu vernetzen. Diesen Ansatz nennen wir »Complete Mobility«. So gestalten wir den Verkehr attraktiver, sicherer und umweltschonender. Bahnbetreiber profitieren von wirtschaftlichen Systemen, die Gesellschaft von einer sauberen Umwelt und Siemens von seiner wachsenden Innovationsführerschaft auf attraktiven Märkten. Denn der Bedarf an Mobilität steigt – nicht nur innerhalb der Metropolen, sondern auch zwischen Ballungsräumen und über Ländergrenzen hinweg. Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur gewinnt als Standortfaktor zunehmend an Bedeutung in Europa. Für den Schienenverkehr stellen Ländergrenzen jedoch hohe Barrieren dar, vor allem durch die national unterschiedlichen Zugbeeinflussungssysteme, die die Bewegung von Zügen überwachen und steuern. Das bedeutet zeit- und kostenintensive Lokwechsel an jeder Grenze – ein Schwachpunkt, der verhindert, dass die Bahn ihren Umweltvorteil voll ausspielen kann. Eine Lösung des Problems ist das standardisierte Euro- pean Train Control System (ETCS). Der Erfolg der »Trainguard«-Produktfamilie, wie das ETCS von Siemens heißt, zeigt sich in einer Vielzahl europäischer Referenzen. Seit 2005 ist es auf der Strecke Wien – Budapest in Betrieb. Zwischen Jüterbog und Halle/Leipzig wird das System europaweit erstmals im Passagierverkehr eingesetzt. Derzeit arbeitet Siemens TS – Weltmarktführer in der Bahnautomatisierung – an weiteren ETCS-Projekten in China, Saudi-Arabien und Belgien. Eine andere Barriere im grenzüberschreitenden Verkehr sind die vier unterschiedlichen Stromspannungen. Abhilfe schaffen hier so genannte Mehrsystemlokomotiven, die in mehreren Spannungssystemen fahren können. Siemens ist führend bei der Entwicklung solcher Mehrsystemfahrzeuge. Bekanntestes Beispiel ist der ICE 3, der nicht nur in Deutschland, sondern auch in Belgien, in den Niederlanden und seit Juni 2007 ebenfalls in Frankreich fährt. Mit der Viersystemlokomotive ES64F4 hat Siemens zudem die erfolgreichste interoperable Lokomotive Europas im Portfolio. Ihr Einsatzspektrum deckt gleich 24 europäische Länder ab. Speziell im alpenquerenden Verkehr wird keine andere Lok so oft eingesetzt wie diese Europalok. Für die Deutsche Bahn etwa fährt sie nahtlos die europäische Nord-Süd-Achse entlang: von Hamburg über Österreich und Slowenien bis nach Kroatien. Das Resultat: reduzierter logistischer Aufwand, niedrigere Kosten und kürzere Fahrtzeiten – ein Quantensprung für den grenzüberschreitenden Personen- und Güterverkehr und ein wichtiger Schritt in Richtung umweltfreundlicher Mobilität in Europa. BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Elektrotechnik- und Elektronikindustrie Kundenbindung durch exzellente Logistik – das Unternehmen Miele & Cie. Die Anforderungen an die Transportlogistik im Kundendienstbereich sind hoch, da Ersatzteile in der Regel innerhalb von 24 Stunden oder schneller zugestellt werden müssen. Oft wird hierbei die »overnight«-Kofferraumbelieferung eingesetzt, die sicherstellt, dass Ersatzteile morgens zwischen 6 Uhr und 8 Uhr im Fahrzeug des Kundendiensttechnikers eintreffen. Somit kann der Kundendiensttechniker dann am frühen Morgen, ausgestattet mit den richtigen Ersatzteilen, den Kundenservice sicherstellen. Der Hersteller hochwertiger Haus- und Gewerbegeräte in Gütersloh/Westfalen ist 1899 von Carl Miele gemeinsam mit seinem Partner Reinhard Zinkann gegründet worden. Ein Familienunternehmen, das auch heute in der vierten Generation geführt wird. Die Produktpalette umfasst Wäschepflege- und Spülgeräte für den privaten und gewerblichen Einsatz, Einbaugeräte für die Küche, Staubsauger und Zubehörteile. Der Umsatz der Miele-Gruppe betrug im Geschäftsjahr 06/07 2 ,74 Mrd. Euro, davon sind 30 % im Inland und 70 % im Ausland erwirtschaftet worden. Weltweit beschäftigt Miele ca. 16.000 Personen. Als stark exportorientiertes Unternehmen ist Miele auf eine exzellente Logistik für den Transport und die Verteilung angewiesen. Dementsprechend haben logistische Abläufe einen hohen Stellenwert im Unternehmen. Miele-Kunden werden in über 150 Ländern dieser Welt, von Gütersloh bis nach Wladiwostok, über 38 unternehmenseigene Vertriebsgesellschaften im In- und Ausland täglich mit den aktuell bestellten Geräten und Ersatzteilen beliefert. Bei den Transporten kommt es insbesondere auf Qualität hinsichtlich Durchlaufzeit und Schadensrate an. Da es sich bei Hausgeräten um ein besonders volumenintensives Produkt handelt, kommt dem Transport in Großraum-Lkws (z. B. Megatrailern) und auch dem Bahntransport eine besondere Bedeutung zu. Für den schnellen Ausbau des Überseegeschäftes ist Miele auch auf eine reibungslose Hafeninfrastruktur angewiesen. Eine hohe Zuverlässigkeit in der Transport- und Lieferkette ist besonders wichtig, da in den letzten Jahren die Bestände weiter optimiert und zentralisiert worden sind und damit Verspätungen auch die Lieferfähigkeit beeinflussen könnten. © Siemens AG © Miele & Cie. KG 21 Dr.-Ing. Stefan Schwinning Geschäftsbereichs leiter Logistik Miele & Cie. KG 22 BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Entsorgungswirtschaft Entsorgungswirtschaft Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft (BDE) mit Sitz in Berlin und einem Büro in Brüssel ist mit rund 750 Unternehmen die mitgliederstärkste Vereinigung der deutschen Entsorgungs- und Recyclingbranche. Alle großen privaten Entsorgungsunternehmen, aber auch zahlreiche Unternehmen der Wasserver- und -entsorgung sowie der Städtereinigung, sind Mitglieder im BDE. Er setzt sich insbesondere für einen hohen ökologischen Standard bei der Abfallentsorgung und -verwertung, die Förderung von exportfähiger Zukunftstechnologie, die Liberalisierung des Entsorgungsmarktes, offene und faire Märkte, die Privatisierung und Wettbewerbsgleichheit in der Wasserwirtschaft, für europaweit einheitliche Anforderungen sowie die Förderung von Sekundärroh- und -brennstoffen ein. Entsorgungswirtschaft im Wandel Dr. Johannes F. Kirchhoff geschäftsführender Gesellschafter, FAUN Umwelttechnik GmbH & Co. KG Nur wenige Wirtschaftszweige haben sich in den letzten Jahrzehnten so gewandelt wie die Entsorgungs- und die Wasserwirtschaft. Noch Mitte des vergangenen Jahrhunderts bedeutete Abfall entsorgung vor allem den Transport von Müll aus den Städten und Gemeinden auf Deponien. Heute ist die Entsorgungswirtschaft eine der deutschen Zukunftsbranchen, deren Bedeutung mit steigenden Preisen für Primärrohstoffe und Energie weiter zunimmt. »Urban Mining«, also die Gewinnung von Sekundärrohstoffen, ist in vielen Teilmärkten heute hoch interessant. Nachdem früher Deutschland oft belächelt worden ist wegen der vielen Mülltonnen, unserer »typisch deutschen« disziplinierten Mülltrennung, überlegt man heute überall auf der Welt, wie man mehr aus dem Abfall machen kann als ihn nur zu deponieren. Dabei blickt man besonders nach Deutschland. Hier wurden strenge Umweltstandards in der Vergangenheit oft genannt, wenn es um Standortnachteile unseres Landes ging. Tatsächlich haben diese hohen Standards dazu geführt, dass die deutschen Entsorger und Recycler heute weltweit führend sind, was ihre Kompetenz und ihre Wirtschaftlichkeit anbelangt. 65 % des deutschen Abfallaufkommens werden recycelt oder als Ersatz für primäre Energieträger genutzt. Diese Spitzenstellung ist besonders dem Engagement privater Unternehmen zu verdanken. Erst durch das unternehmerische Risiko der Privaten und ihren Glauben an die Zukunft des Recyclings ist die Voraussetzung für eine gut funktionierende Kreislaufwirtschaft entstanden. Robuste Entsorgungsfahrzeuge und Kehrmaschinen – die FAUN Umwelttechnik GmbH & Co KG FAUN steht für robuste und qualitiativ hochwertige Entsorgungsfahrzeuge und Kehrmaschinen. Als Marke sind die vier Buchstaben (Fahrzeugfabriken Ansbach Und Nürnberg) seit mehr als 160 Jahren Garant für Zuverlässigkeit, Sparsamkeit und Wertstabilität. Die Produkte von FAUN sind Aufbauten mit den niedrigsten Total Cost of Ownership (Lebensdauerkosten). Wurde in der Vergangenheit mehr auf den Kaufpreis geachtet, berücksichtigen Entscheider heute beim Kauf eines Kommunalfahrzeuges die gesamten Lebensdauerkosten. Hier spielt die Qualität und damit niedrige Wartungs- und Instandhaltungsaufwendungen bei hoher Verfügbarkeit und hohem Wiederverkaufspreis sowie bestmöglicher Energie effizienz eines Fahrzeuges eine bedeutende Rolle. Die Innovationen am Traditionsprodukt sind es, die FAUN seit langem die Marktführerschaft in Europa sichern. 2007 wird der niedersächsische Aufbauhersteller 210 Mio. Euro Umsatz mit ca. 1.000 Mitarbeitern erwirtschaften. Mit dem Stammwerk in Osterholz-Scharmbeck (Deutschland) hat FAUN auf einer Fläche von 30.000 Qua- BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Entsorgungswirtschaft dratmetern die weltweit modernste Produktion für Entsorgungsfahrzeuge geschaffen. Diese bewusste Investitionsentscheidung sichert langfristig die Verfügbarkeit und Werterhaltung der Produkte aus deutscher Fertigung für Kunden und Mitarbeiter. Aber auch die Werke in Grimma (Deutschland), in Frankreich, Großbritannien und in der Schweiz gewährleisten eine hohe Marktpräsenz. Die vielfältigen Entsorgungsdienstleistungen wie •umweltfreundliche und wirtschaftliche Kreislaufwirtschafts- und Entsorgungskonzepte •komplette Abfallwirtschaftsplanung und -logistik •Verwertung aller Abfälle von Privatkunden, Kommunen, Gewerbe, Handel und Industrie •eigene Entsorgungsanlagen im Stoffstrommanagement sowie •Bereitstellen von Sekundärrohstoffen für stofflichen oder energetischen Einsatz bilden die Grundlage der Geschäftstätigkeit. Innovative Kreislauf- und Abfallwirtschaftskonzepte – die Meinhardt Städtereinigung GmbH Vor mehr als 40 Jahren als Kübeldienst begonnen hat sich die Meinhardt Städtereinigung GmbH zu einem der größten privaten Entsorger vom RheinMain- bis – Neckar – Gebietes entwickelt. Die erfolgreiche Weiterentwicklung vom Müllkutscher mit Containerservice zum kreativen Anbieter von innovativen Kreislauf- und Abfallwirtschaft-Gesamtkonzepten kennzeichnet den Werdegang des immer noch familiär geführten mittelständischen Unternehmens mit mittlerweile etwa 500 (in der Unternehmensgruppe konsolidierten 1.100) Mitarbeitern. Inzwischen ein moderner Entsorgungsfachbetrieb mit einem Umsatz von 66 Mio. Euro im Jahr 2006 prägt Meinhardt durch flexible und intelligente Lösungen ökologisches und innovatives Abfallmanagement der Region. © FAUN Umwelttechnik GmbH & CO. KG © Dabei reicht es jedoch nicht, auf Entwicklungen nur zu reagieren, sondern nur mit aktiver Mitgestaltung können Akzente gesetzt und die Zukunft weiter gestaltet werden. Dabei ist jede Entsorgungsanfrage ein neues, bisweilen kniffliges, logistisches Projekt, das oft nur durch das notwendige Know-how fachkompetenter Experten gelöst werden kann. Bundesverband der Deutschen Entsorgungswirtschaft 23 Frank-Steffen Meinhardt Geschäftsführer, Meinhardt Städtereinigung GmbH, gemeinsam mit Gründer Alfred Meinhardt 24 BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Erdöl- und Erdgasgewinnung Erdöl- und Erdgasgewinnung Erdöl und Erdgas sind die Energieträger, die für die Mobilität in Deutschland eine besondere Rolle spielen. Die Mitglieder des Wirtschaftsverbandes Erdöl- und Erdgasgewinnung (WEG) produzieren diese oder stellen hierfür das notwendige Know-how und die Technologie zur Verfügung. Insgesamt fördern die deutschen Erdöl- und Erdgasgewinnungsunternehmen rund 15 Mio. t Erdöl und 25 Mrd. m3 Erdgas. Aus heimischen Erdölquellen werden jährlich rund 4 Mio. t gefördert. Die Produktion aus inländischen Erdgasquellen in Höhe von rund 20 Mrd. m3 deckt etwa ein Fünftel des deutschen Erdgasbedarfs. Mit ihrem in- und ausländischen Engagement leistet die Branche einen wesentlichen Beitrag zur sicheren Energieversorgung. Crash Protected Rail Tank Car – die VTG Aktiengesellschaft Spezialgebiet der VTG AG, mit der Konzernzen Dr. Heiko Fischer Vorsitzender des Vorstands der VTG Aktiengesellschaft trale in Hamburg, ist die Schienen- und Tankcontainerlogistik. Die Wurzeln der VTG -Gruppe reichen bis in die Anfänge des Gütertransports auf der Schiene Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Die VTG -Gruppe ist heute im Schienengüterverkehr in nahezu allen Ländern Europas mit eigenen Standorten vertreten. So wird den global agierenden Kunden europaweit eine gleich hohe Servicequalität garantiert. Dabei reicht das Leistungsangebot von der Waggonvermietung mit rund 48.200 Eisenbahngüterwagen über Eisenbahn- und Tankcontainerspedition bis hin zur Traktion als Eisenbahnverkehrsunternehmen. Drei Waggonreparaturwerke in Deutschland und Frankreich runden das Leistungsspektrum ab. Mit rund 800 Mitarbeitern erwirtschaftete die VTG -Gruppe im Geschäftsjahr 2006 weltweit rund 518,6 Mio. Euro Umsatz. Mobilitäts- und Logistikkonzepte. Als Partner der Bahnen, der EU und weiteren staatlichen Stellen sowie der Normungsgremien zählt die VTG zu den Impulsgebern der Branche wenn es um effizienzund sicherheitsoptimierte Transportmittel geht. Ein jüngstes Beispiel hierfür ist der so genannte CPR-Wagen (Crash Protected Rail Tank Car) für den Transport von Chlor. Für diesen Wagen hat VTG besondere Schutzeinrichtungen, wie CrashPuffer und Überpufferungsschutz, entwickelt. Dieser Wagentyp zählt zu den modernsten in der VTG-Flotte und spiegelt den neuesten Stand der Technik für Chlortransporte auf der Schiene wider. Bei einem Unfall in Schweden haben sich die CPR-Wagen bereits erfolgreich bewährt und einen Produktaustritt verhindert. VTG leistet hiermit einen wesentlichen Beitrag, die Sicherheit von Gefahrguttransporten auf der Schiene zu steigern und Mensch und Umwelt größtmöglich zu schützen. Als Folge des Wirtschaftsaufschwungs boomt der Schienengüterverkehr wie schon seit Jahren nicht mehr. Auch die Bemühungen zur Liberalisierung und Harmonisierung im europäischen Schienengüterverkehr tragen erste Früchte und kurbeln den Wettbewerb an. Folglich steigt die Attraktivität der Schiene als Verkehrsträger entsprechend. Innovationsmotor auf der Schiene sind dabei sehr häufig die privaten Waggonvermieter mit ihrer Fach- und Logistikkompetenz. So entwickelt VTG in enger Zusammenarbeit mit den Verladern neue © VTG Aktiengesellschaft 26 BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Ernährungsindustrie Ernährungsindustrie Wichtige Fachverbände und Unternehmen haben sich in der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) zu einer glaubwürdigen Interessenvertretung gegenüber Politik, Verwaltung, Marktpartnern und Öffentlichkeit zusammengeschlossen. Sie vertritt damit die Interessen eines der bedeutendsten Industriezweige in Deutschland in der Wirtschafts- und Außenpolitik, Umwelt- und Verbraucherpolitik, Verkehrspolitik und Wettbewerbspolitik. Sie ist aktives Mitglied im Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und in ihrem europäischen Dachverband Confederation of Food and Drink Industries (CIAA). Innovatives Warehouse-Management – das Logistikkonzept der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG Die Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG ist das Dipl.-Ing. Techn. Betrw. Ulrich Rust Mitglied der Geschäftsführung der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG führende Unternehmen der deutschen Mineralwasser-Branche. Die Klassiker Sprudel und Stille Quelle Medium mit wenig Kohlensäure sind dabei seit Jahren führend in ihren Segmenten. Mit neuen Mineralwasser-Plus-Getränken setzt Gerolsteiner die Entwicklung zum führenden Anbieter natürlicher alkoholfreier Getränke fort. Gerolsteiner erwirtschaftet mit 800 Mitarbeitern jährlich einen Umsatz von über 200 Mio. Euro und ist damit Deutschlands größter Mineralwasser-Exporteur. Die Produkte werden mittlerweile in 35 Länder der Welt exportiert, darunter in die Benelux-Staaten, nach Nordamerika, in die Mittelmeeranrainerstaaten und nach Japan. Bei Gerolsteiner beträgt das Frachtvolumen täglich ca. 8.000 Paletten Fertiggetränke. 30 % werden zugestellt, 70 % werden abgeholt. Die Warentransporte erfolgen zu 100 % per Lkw. Der Transport über die Schiene scheiterte stets aus wirtschaftlichen und zeitlichen Gründen der Marktanforderungen. Für die interne Logistik und Warenverfolgung wurden Standard-Software und Identifikationstechniken zu einem individuellen System kombiniert. Im Modul Warehouse Management werden alle Auftrags-, Bestands- und Inventurbuchungen abgebildet. Über Scanner am Stapler und RFID Transponder wird die Lagerverwaltung und Chargenverfolgung logistisch organisiert. Hiermit ist es jederzeit möglich, eine exakte Lagerplatzverwal- tung abzubilden, den Lagerbestand pro Artikel zu ermitteln und eine lückenlose Chargenverfolgung von der Produktion bis zum Kunden darzustellen. Aufgrund der übersichtlichen Lagerstruktur und einem hohen Anteil an direkter Verladung unmittelbar von der Produktionsabgabe wurde auf eine Steuerung der Staplerfahrer mittels Fahr-Aufträgen verzichtet. Ihnen werden auf einem Bildschirm alle relevanten Informationen wie Kundenaufträge, Artikel- oder Lagerdaten angezeigt. Dies ermöglicht auch eine Abbildung künftiger Anforderungen wie etwa steigende Artikelvielfalt durch den höheren Anteil an Einwegprodukten. © Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie 28 BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien Der Bundesverband BITKOM vertritt mehr als 1.000 Unternehmen, davon 850 Direktmitglieder mit etwa 135 Mrd. Euro Umsatz und 700.000 Beschäftigten. Hierzu zählen Gerätehersteller, Anbieter von Software, IT-Services, Telekommunikationsdiensten und Content. BITKOM hat es sich zur Aufgabe gemacht, maßgeblich zum Aufbau neuer, branchenübergreifender Wertschöpfungsketten in den Bereichen der fortschrittlichen Fahrzeugtechnik, innovativen Verkehrsleitsysteme und der digitalen Vernetzung der einzelnen Verkehrsträger beizutragen. Darüber hinaus setzt sich BITKOM insbesondere für bessere ordnungsrechtliche Rahmenbedingungen, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine innovations orientierte Wirtschaftspolitik ein. GPS – Herzstück der Ortungsplattform der PTV-Gruppe Die PTV-Gruppe steht für zukunftsgerichtete Softwaretechnologien und Consulting zur Sicherung der Mobilität. Die konzernunabhängige Unternehmensgruppe gilt seit 1979 als führender Produkt- und Lösungsanbieter für die Reise-, Transport- und Verkehrsplanung. Dr.-Ing. Hans Hubschneider Sprecher des Vorstands der PTV AG Die weltweite Nachfrage hat für dynamisches Wachstum gesorgt: Heute arbeiten rund um den Globus über 700 Mitarbeiter an innovativen Lösungen. Der Hauptsitz in Karlsruhe mit enger Verbindung zu Forschung und Ausbildung ist Entwicklungs- und Innovationszentrum. Gleichzeitig ist PTV mit Niederlassungen und Beteiligungsfirmen an vielen Standorten in Deutschland, Europa und auf allen Kontinenten zuhause. Der Geschäftsbereich PTV Mobility liefert innovative Softwarelösungen und Kartentechnologien für Telematik- und Navigationsanwendungen sowie für geographische Desktop- und Internetapplikationen. Rund vier Mio. Autofahrer, Biker und Fußgänger tätigen jährlich einen Notruf via Handy. Das Problem: Jeder zweite Anrufer kann keine genauen Angaben darüber machen, wo er sich befindet. Dadurch geht wertvolle Zeit beim Rettungseinsatz verloren. Die Björn Steiger Stiftung bietet deshalb einen neuen Service: Mit einem neu entwickelten Ortungssystem ist es möglich, Unfallopfer über ihr Handy zu orten und dadurch Leben zu retten. Technisches Kernstück des Systems ist die Ortungsplattform von PTV, die in den Rettungsleitstellen zum Einsatz kommt. Bei einem eingehenden Handy-Notruf fragt sie die GPS Koordinaten des Handys ab, wandelt diese in eine Straßenadresse um und sucht den zuständigen Rettungsdienst aus einer Datenbank heraus. Alle Informationen werden dem Leitstellendisponenten auf dem Bildschirm angezeigt und auf einer Karte visualisiert. Der gesamte Vorgang dauert nur wenige Sekunden. Zusätzlich führt die Ortungsplattform eine GSMOrtung durch, bei der die Funkzelle ermittelt wird, in der sich das Handy befindet. Das Ergebnis dieser (ungenaueren) Funkzellen-Ortung wird verwendet, um die GPS -Ortung zu überprüfen – oder um sie zu ersetzen, wenn das Handy nicht mit GPS -Modul ausgestattet ist. Das Geschäftsfeld PTV Mobility profitierte bei der Entwicklung der Ortungsplattform von seiner langjährigen Erfahrung nicht nur in den Bereichen Online-Navigation und Telematik, sondern auch in der Automotive-Branche: Dort ist die GPS -basierte Bearbeitung von Notrufen als so genannte eCall-Funktion (Emergency Call) seit längerem etabliert und soll nach dem Willen der EU-Kommission bis 2010 für alle Neuwagen zur Pflicht werden. BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien Schlüsseltechnologie für die Transport- und Verkehrswelt – das Mautsystem von Toll Collect Am 1. Januar 2005 hat Toll Collect das weltweit Ein weiteres Ziel ist der Aufbau eines europäischen elektronischen Mautdienstes. Toll Collect engagiert sich für eine nutzerfreundliche Interoperabilität der Mautsysteme innerhalb der EU. Nicht zuletzt das große Interesse im Ausland beweist: Das satellitengestützte Mautsystem von Toll Collect ist eine wegweisende Schlüsseltechnologie für die Transport- und Verkehrswelt von morgen. erste satellitengestützte Mautsystem in Betrieb genommen. Seitdem arbeitet das System stabil und zuverlässig. Seit dem Start sind bereits rund 67,9 Mrd. (Stand: 31.08.07) Fahrkilometer abgerechnet worden – mehr als mit einem anderen elektronischen Mautsystem zuvor. Qualitativ arbeitet das System mit hoher Präzision. Dafür spricht die hohe Erfassungsquote beim mautpflichtigen Verkehr. Die Gesamterfassungsquote liegt dabei stabil bei 99,75 %. Die Übertragung zusätzlicher und geänderter Streckendaten per Mobilfunk ist ein wichtiger Vorteil des Systems. Ein Beispiel für diese Flexibilität ist die Ausdehnung der Mautpflicht auf ausgewählte Bundesstraßen ab 2007. Dafür sind auf den Straßen keinerlei Baumaßnahmen notwendig. Auf Basis des bisher Erreichten will Toll Collect Technologieführer in Sachen elektronischer Mauterhebung bleiben. Das satellitengestützte Mautsystem kann zur Sicherung der Mobilität einen wichtigen Beitrag leisten. Schon heute ist es möglich, die Maut gestaffelt nach Ort und Zeit zu erheben und damit optimiertes Verkehrsmanagement zu betreiben. Darüber hinaus bietet das Herzstück des Systems – die On Board Unit (OBU) – das technische Potenzial, um Drittanbietern als Plattform für Mehrwertdienste und Telematik zur Verfügung zu stehen. © PTV © Toll Collect 29 Hanns-Karsten Kirchmann Vorsitzender der Geschäftsführung, Toll Collect GmbH 30 BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Ingenieure und Consultants Ingenieure und Consultants Im Verband Unabhängig Beratender Ingenieure und Consultants (VUBIC) sind die führenden Ingenieurbüros und Consultants der Fachrichtungen Wasserversorgung, Abfallmanagement, Verkehrsplanung, Engineering, Geowissenschaften, Kommunikation, Stadtplanung, Landwirtschaft, Logistik und Energie organisiert. Die Consultingunternehmen leisten wichtige Arbeit für die Vorbereitung von Infrastruktur- und Industrie projekten und stellen einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor in Deutschland dar. In der Verkehrspolitik engagiert sich VUBIC für innovative Lösungen und Entwicklungen im Verkehrssektor. Darüber hinaus sind neue Strukturen bei der Realisierung großer Verkehrsprojekte sowie die Mobilität im Einklang mit dem Klimaschutz wichtige Themen, denen sich VUBIC intensiv widmet. Verkehrsinfrastruktur im Spannungsfeld zwischen Mobilität und Umwelt – die OBERMEYER PLANEN + BERATEN GmbH OBERMEYER PLANEN + BERATEN mit Dipl. -Ing. Rudolf Wadenspanner Geschäftsführer Verkehrsinfra struktur, OBERMEYER PLANEN + BERATEN GmbH Hauptsitz München ist ein international tätiges Consulting-Unternehmen in den Bereichen Verkehrsinfrastruktur, Ingenieurbau, Umwelt, Hochbau und Technische Ausrüstung. Im Laufe von 50 Jahren hat sich ein Unternehmen mit etwa 570 Mitarbeitern im Stammhaus und insgesamt mehr als 1.000 Mitarbeitern in der Unternehmensgruppe entwickelt, das ein umfassendes Leistungsangebot in fast allen Bereichen des Bauwesens im In- und Ausland präsentiert. Der Bereich Verkehrsinfrastruktur gehört seit Bestehen des Unternehmens zu den wichtigsten Tätigkeitsfeldern. Die Planungsmethodik wurde dabei laufend entsprechend den technischen, gesellschaftlichen und umweltbezogenen Anforderungen weiterentwickelt. Mehr als die Hälfte des Umsatzes des Stammhauses von jährlich ca. 50 Mio. Euro entfallen auf Verkehrsinfrastrukturprojekte. Der Verkehrsweg als Voraussetzung für jegliche Mobilität bildet den Schwerpunkt aller Planungs- und Beratungsaktivitäten von OBERMEYER . Das Finden zukunftsweisender Lösungen im Spannungsfeld von Natur und Technik gilt bei OBERMEYER als Herausforderung für den planenden Ingenieur. Bis in die 70 er Jahre reichen die Erfahrungen mit den Anforderungen und Belangen des Umweltschutzes zurück, namentlich bei der Konzeption von Verkehrsanlagen mit hohen Nutzerfrequenzen und/oder hohen Betriebsgeschwindigkeiten. Der bei OBERMEYER frühzeitig verfolgte Gesamtplanungsansatz sowie die eigene Entwicklung von verkehrsplanungsspezifischer Software erleichtern es die bestmögliche Lösung in dem Spannungsfeld zwischen Natur und Technik zu finden. Eine bemerkenswerte Innovation wurde von OBERMEYER auf dem Gebiet der Verkehrswegebündelung geleistet. Zur Vermeidung nachteiliger Auswirkungen auf die Umwelt infolge Neuzerschneidung durch zusätzliche Verkehrstrassen wurden im Rahmen einer Grundsatzstudie die Chancen und Risiken gebündelter Verkehrswege abgewogen und die theoretischen Grundlagen für die Planungspraxis entwickelt. Im Anschluss daran konnte OBERMEYER bei bedeutenden Großprojekten des Hochgeschwindigkeitsverkehrs der Deutschen Bahn und des Autobahnneubaues die Grundsätze der Verkehrswegebündelung mit Erfolg in konkrete Planung umsetzen. BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Ingenieure und Consultants Am Anfang steht Beratung und Planung – die Grontmij BGS Ingenieurgesellschaft mbH Die Grontmij BGS Ingenieurgesellschaft mbH ist Teil der europäischen Grontmij Gruppe. BGS ist Flüsse, Täler und Berge verleihen jeder Landschaft ihren typischen Charakter, erschweren aber die direkte Verbindung zwischen Menschen und Regionen. Integraler Bestandteil jedes Verkehrswegs sind Ingenieurbauwerke wie Brücken und Tunnel, deren Planung eine besondere Herausforderung für die Ingenieure ist. Der besondere Reiz liegt darin, mit Tunneln und Brücken Verbindungen eine neue Dimension zu geben. Ingenieure von BGS betreuen den gesamten Prozess des Entstehens der Verkehrsinfrastruktur, von der Planung über die Bauüberwachung bis zur Inbetriebnahme. ein unabhängiges Planungs- und Beratungsunternehmen, das seit mehr als 50 Jahren im In- und Ausland erfolgreich tätig ist. 260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Fachrichtungen arbeiten in den Büros in Frankfurt am Main, Berlin, Bonn, Hannover, Karlsruhe und Neu-Ulm sowie an verschiedenen Projektstandorten im In- und Ausland. Die Schwerpunkte der Tätigkeit bilden die Sektoren Hoch- und Ingenieurbau, Infrastruktur- und Verkehrsanlagen sowie Projekt- und Baumanagement. Dichte Besiedlung und steigender Bedarf an Mobilität erfordern im Straßenverkehr Konzepte, die Flexibilität ermöglichen und gleichzeitig die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer maximieren. Im dynamischen Umfeld der Straßenverkehrsanlagen erbringt die BGS Planungs- und Beratungsleistungen für alle Arbeiten von Straßen und Wegen, von der Autobahn bis zum Fuß- und Radweg. Dabei berücksichtigt die BGS sämtliche Anforderungen in ökologischer und ökonomischer Hinsicht gleichermaßen. Darüber hinaus erarbeitet sie Konzeptionen für die zeitgemäße Finanzierung von Straßen, zum Beispiel bei PPP-Projekten. Der BGS -Unternehmensbereich Schienenverkehr bietet Unternehmen beziehungsweise Behörden neben der klassischen Planung und Betreuung ihrer Bauvorhaben auch Antworten auf konzeptionelle Fragen, die sich in der heutigen Zeit stellen. Sie untersucht für öffentliche und private Auftraggeber die Machbarkeit und Durchsetzbarkeit neuer Projekte und erstellt fundierte Kostenschätzungen auch in Bezug auf den Lebenszyklus des Vorhabens. In diesem Zusammenhang zeigt die BGS Lösungen für die optimalen Betriebsformen und Finanzierungsmodelle auf. © OBERMEYER PLANEN + BERATEN GmbH © Grontmij BGS Ingenieurgesellschaft mbH 31 Dr.-Ing. Friedrich Steiger Geschäftsführender Gesellschafter der Grontmij BGS Ingenieurgesellschaft mbH 32 BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Kali- und Salzindustrie Kali- und Salzindustrie Im Januar 2006 schlossen sich der Kaliverein e. V. und der Verein Deutsche Salzindustrie e. V. zum Verband der Kali- und Salzindustrie (VKS) zusammen. Der VKS vertritt die gemeinsamen Interessen auf Bundesund EU-Ebene mit Standorten in Berlin und Brüssel. Kernaufgaben sind der Erhalt angemessener Arbeitsbedingungen für die 9.000 Beschäftigten und der nationalen und internationalen Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Der VKS setzt sich für ausgewogene Rahmenbedingungen in der Produktion mit der verbundenen Entsorgungswirtschaft sowie für den Vertrieb der Kali- und Salzprodukte ein. Arbeitsgebiete sind insbesondere Rohstoffpolitik, Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz, Produktqualität und Abfallwirtschaft. Vendor Managed Inventory (VMI) – Umfassende Supply-Chain-Info aus dem Netz bei der Südsalz GmbH Die Südsalz GmbH mit rund 500 Beschäftigten und einem Umsatz von rund 250 Mio. Euro (2006) Dr. Ulrich Kowalski Geschäftsführer, Südsalz GmbH und Reederei Schwaben GmbH gehört zu den größten deutschen Salzanbietern. Standorte sind das Salzbergwerk in Berchtesgaden, die Salinen in Bad Reichenhall und Bad Friedrichshall sowie das Verkaufsbüro in Heilbronn. Neben der Produktion und dem Verkauf der eigenen Produkte vermarktet Südsalz auch die Steinsalz-Produktion der Südwestdeutschen Salzwerke AG. Das Lieferprogramm umfasst neben Spezialprodukten und Produkten für den Gesundheitsbereich rund 375 hochwertige SalzArtikel; vom Speise- über das Pharma-, Gewerbeund Industriesalz bis hin zum Auftausalz. Partner im vernetzten Logistik-Konzept sind die Reederei Schwaben GmbH und die GSW-Logistik GmbH, ein Zusammenschluss traditionsreicher Abfertigungsspeditionen. Mit den von der Reederei Schwaben disponierten Schiffen gelangen seit über 70 Jahren mehr als die Hälfte der zu vermarktenden Salze ökonomisch und ökologisch optimiert zu den Kunden. Im Wettbewerb der Verkehrsträger schneidet das Binnenschiff ausgezeichnet ab. Verglichen mit Bahn und Lkw hat das Binnenschiff nicht nur die größte »Zugkraft«, sondern arbeitet aus Umweltsicht am saubersten. Angesichts dieser Ökobilanz unternimmt Südsalz große Anstrengungen, den Anteil der Schiffstransporte zu erhöhen. Denn gerade auch bei der Just-in-time-Abwicklung für die Chemische Industrie spielt der Transport auf den Wasserstraßen eine wichtige Rolle. Vorrangiges Ziel ist es, den Neckar, das Rheinstromgebiet, die westdeutschen Kanäle, die Donau und die Elbe sowie die westeuropäischen Seehäfen umfassend zu bedienen. Die erfolgreiche Implementierung einer Vendor Managed Inventory-Lösung ( VMI) für die Industriesalz-Kunden im Jahr 2000 war für Südsalz im Rahmen des ganzheitlich orientierten »SupplyChain-Managements« ein wichtiger Meilenstein. Unter VMI versteht man das Management eines Kundenlagers durch den Lieferanten. Die Belieferung erfolgt »just in time« und selbstständig durch den Lieferanten. Dem Kunden steht jederzeit ausreichend Ware zur Verfügung und der Lieferant kann Laderaum- und Produktionskapazitäten optimiert nutzen. Alle an der Lieferkette Beteiligten können sich umfassend auf der Internet-basierten VMI-Plattform über alle relevanten Liefer- und Bestandsdaten informieren. Der Interessierte benötigt nur einen Internetanschluss und erhält – passwortgeschützt – jederzeit alle relevanten Informationen: aktueller Lagerbestand, welche Liefermengen sind vom Lieferanten eingeplant, wie viele Schiffe, Waggons, Lkw sind mit welcher Tonnage bereits unterwegs, Analyseergebnisse zu allen Lieferungen, Wasserstände etc. Voraussetzung für einen verlässlichen Ablauf ist, dass die VMI-relevanten Daten wie Plan- und Verbrauchszahlen, Laderaum-, Liefer- und Qualitätsdaten von allen Beteiligten sorgfältig und zeitnah in das BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Kali- und Salzindustrie System eingepflegt werden. Bei einigen Kunden wird die Lieferabwicklung zusätzlich durch eine optische Lager-Fernüberwachung per WebCam unterstützt. Durch intelligente Nutzung der Verkehrsträger Bahn, LKW, Binnen- und Seeschiff kann K+S nicht nur die Transportkosten optimieren, sondern wird auch den Erwartungen der Kunden in Europa und Übersee auf zeitgerechte und zuverlässige Belieferung gerecht. Ob es um die Lieferung von Düngemittelspezialitäten nach Südost-Asien, den Export von Auftausalz nach Skandinavien oder die Versorgung eines deutschen Medizintechnik-Herstellers mit hochreinen Pharma-Salzen geht: eine schlagkräftige Logistik ist ein entscheidender Faktor im weltweiten Wettbewerb. Effiziente Logistik – der Schlüssel zum Erfolg bei der K+S Gruppe Die K+S Gruppe gehört weltweit zur Spitzen gruppe der Anbieter von Spezial- und Standard düngemitteln, Pflanzenpflege- und Salzprodukten. Zur Unternehmensgruppe, deren Wurzeln bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts zurückreichen, gehören mehrere moderne Salz- und Kalibergwerke in Deutschland, Siedesalzbetriebe in West- und Südeuropa sowie in Übersee mit der chilenischen Sociedad Punta de Lobos der größte südamerikanische Salzproduzent. Mit maßgeschneiderten Produkten und Marken bietet K+S der Agrarwirtschaft, der Industrie und den privaten Verbrauchern ein bedarfsgerechtes Leistungsangebot, das in nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens Grundlagen für Wachstum schafft. Über ein weltweites Vertriebsnetz bedient K+S Kunden auf allen Kontinenten. Besondere Bedeutung haben dabei die wachsenden Märkte in Asien und Südamerika. Für die K+S Gruppe arbeiten weltweit rund 12.000 Menschen. Sie erwirtschafteten 2006 einen Umsatz von rund 3 Mrd. Euro. Schwerpunkte der K+S -Logistik sind die Optimierung von Logistikketten von der Produktion bis zum Kunden sowie die bestmögliche Nutzung von Synergiepotenzialen innerhalb der Unternehmensgruppe. K+S verfügt mit einem zentralen Logistikbereich, dezentralen Funktionen in den Geschäftsbereichen, der Kali-Transport GmbH in Hamburg sowie deren Tochtergesellschaften über leistungsfähige Strukturen, um den hohen Anforderungen an eine effiziente Supply-Chain mit einem jährlichen Aufkommen von über 40 Mio. t gerecht zu werden. © Südsalz GmbH © K+S trifft logistische Entscheidungen stets unter den Aspekten Effizienz, Flexibilität und Umweltfreundlichkeit. Konsequenterweise räumt K+S deshalb den Massengut-Verkehrsträgern Bahn und Schiff einen besonders hohen Stellenwert ein. Aber auch der Anteil der LKW-Verkehre ist beachtlich, insbesondere bei Zwischentransporten und bestimmten Produkten. Unabhängig von der Wahl des jeweils günstigsten Verkehrsträgers ist es in den optimierten Logistikketten entscheidend, dass eine leistungsfähige und zuverlässige Verkehrsinfrastruktur – der maßgebliche Standortfaktor – zur Verfügung steht. Gerade mit Blick auf das in den nächsten Jahren stark wachsende Transportaufkommen gilt es, rechtzeitig die Weichen für zukünftiges Wachstum zu stellen. Hier liegt für die Verkehrspolitik, aber auch für die Betreiber von Verkehrssystemen und Logistikeinrichtungen, eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben. Verband der Kali- und Salzindustrie 33 Norbert Steiner Vorstandsvorsitzender K+S AG 34 BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Luft- und Raumfahrtindustrie Luft- und Raumfahrtindustrie Mit 160 Unternehmen sind über 90 % der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie im gleichnamigen Bundesverband (BDLI) zusammengeschlossen. Die Branche erzielte 2006 mit rund 85.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 19,5 Mrd. Euro bei einem Exportanteil von ca. 70 %. Zentrale Aufgabe ist die Kommunikation mit politischen Institutionen und Verbänden sowie diplomatischen Vertretungen. Der BDLI ist offiziell beim Bundestag akkreditiert und erfüllt dort eine Reihe gesetzlich verankerter Aufgaben, wozu auch die Mitarbeit in Fachräten und Fachausschüssen der Ministerien gehört. Der BDLI ist Mitglied des europäischen Dachverbandes Aerospace and Defence Industries Association of Europe (ASD) und veranstaltet die Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung. Europäisches Satellitennavigationssystem Galileo – mitentwickelt von EADS Astrium EADS Astrium, eine 100 -prozentige Tochtergesellschaft der EADS, ist spezialisiert auf zivile und Dr. Reinhold Lutz Geschäftsführer, EADS Astrium GmbH militärische Raumfahrtsysteme sowie weltraumgestützte Dienstleistungen. Im Jahr 2006 erzielte EADS Astrium einen Umsatz von 3,2 Mrd. Euro und beschäftigte europaweit rund 11.000 Mitarbeiter, davon etwa 3.200 in Deutschland. Astrium mobilisiert mit Hilfe seiner verschiedenen Unternehmensbereiche alle relevanten Kompetenzen, um die Implementierung des Galileo-Systems zu unterstützen. Galileo ist das Satellitennavigationsprogramm der Europäischen Union und der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Ziel ist der Aufbau eines neuen, globalen Satellitennavigationssystems unter ziviler Kontrolle. Das System wird aus insgesamt 30 Satelliten und der dazugehörigen Bodeninfrastruktur bestehen und wird weltweit die Positionsbestimmung und Navigation mit bisher unerreichter Verfügbarkeit und Genauigkeit ermöglichen. Im Gegensatz zum US-amerikanischen GPS und zum russischen Glonass wird es speziell auf die Bedürfnisse ziviler Nutzer ausgerichtet sein. Große Marktpotenziale liegen dabei vor allem in der Kombination von Navigation, mobiler Telekommunikation und Informationsdiensten. Die Kosten für den Aufbau werden mit rund 3,5 Mrd. Euro veranschlagt. Der Betrieb soll inklusive Ersatzsatelliten pro Jahr rund 220 Mio. Euro kosten. Den Ausgaben für Aufbau und Betrieb steht ein volkswirtschaftlicher Nutzen gegenüber, der diese Kosten bei weitem übersteigen wird. Die Überwachung und Steuerung von Verkehrsströmen, Kommunikationsnetzen und anderen Infrastrukturen wird in Zukunft stark von der Satellitennavigation profitieren. Galileo wird für alle Bereiche des Transportwesens von hohem Nutzen sein. Dies gilt für den Luftverkehr ebenso wie für die Schifffahrt, für den Straßenverkehr und für die Bahn. Die Anwendungen reichen von der Routenplanung, über das Verkehrs- und Flottenmanagement, die Navigation im Auto bis hin zu Kollisionswarnsystemen im Luft-, Straßen- und Schiffsverkehr. Mit Galileo lassen sich Verkehrsströme steuern, Staus vermeiden und Reisezeiten verringern. Damit wird das System auch einen Beitrag dazu leisten, Rohstoffe zu sparen und die Umwelt zu schützen. Zudem wird Galileo das Tor für neue Navigationsanwendungen aufstoßen. Diese ergeben sich vor allem aus der Kombination von Positionsbestimmung und mobiler Telekommunikation, typischerweise in tragbaren Endgeräten. Ein Nutzer mit so einem Gerät kann nicht nur seine Position bestimmen, sondern sofort auch Zusatzinformationen erhalten, beispielsweise über Restaurants oder Tankstellen in der Umgebung. Auch für Rettungseinsätze ist die Verbindung von Positionsbestimmung und mobiler Telekommunikation ein immenser Vorteil. Menschen, die in eine Notsituation geraten, können mit ihrem Notruf auch gleich ihre genaue Position übermitteln. BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Luft- und Raumfahrtindustrie Frachttransport der Gigantenklasse Airbus ist ein führender Flugzeughersteller mit der modernsten und umfassendsten Produktpalette auf dem Markt. Das weltweit operierende Unternehmen mit Hauptsitz in Toulouse verfügt über Konstruktions- und Fertigungsstandorte in Frankreich, Deutschland, Groß britannien und Spanien und ist mit eigenen Tochtergesellschaften in den USA , China und Japan vertreten. Airbus hat ein innovatives Logistiksystem für den Transport von Flugzeugsektionen zwischen den Standorten entwickelt. Damit wird eine hohe Effizienz im Luft- und Bodenverkehr erreicht und die damit verbundenen Umweltfolgen begrenzt. Eine beispiellose Lösung für den Transport überdimensionaler Luftfracht ist die »Beluga«. Die A300 - 600ST fliegt seit 1996 zuverlässig Cockpits, Rumpfhecks, Flügel sowie Seiten- und Höhenleitwerke von Airbus-Flugzeugen nach der Fertigung an den verschiedenen europäischen Standorten zur Endmontage nach Hamburg oder Toulouse. Einmalig auf der Welt ist die Ladeluke der Beluga. In aufgeklapptem Zustand misst das rund 100 Quadratmeter große Tor – vom Erdboden bis zur Spitze – 17, 3 Meter, das ist ungefähr so hoch wie ein fünfstöckiges Haus. Der 1.400 Kubikmeter große Frachtraum wird von keinem anderen Flugzeug auf der Welt erreicht. In ihm kann die Beluga (bei einer Reichweite von 1.700 km und einer Geschwindigkeit von 750 km/h) eine Nutzlast von 47 t transportieren – doppelt so viel wie die Super Guppy. Das reicht beispielsweise für ein komplettes Flügelpaar einer A340 oder zwei Flügelpaare der A320. Ein halbautomatisches Frachtladesystem und das im Unterflurbereich angebrachte Cockpit reduzieren die Abflugzeiten der Beluga erheblich. Das riesige hochgeklappte Frachttor ermöglicht eine problemlose Be- und Entladung. Während eine Super Guppy 54 Stunden mit allen Großteilen für den Zusammenbau eines einzigen Airbus-Flugzeugs unterwegs war, sind es mit der Beluga nur noch 19 Stunden. Insgesamt werden durch den sehr wirtschaftlichen Betrieb mit der Beluga die Transportkosten um zwei Drittel gesenkt. © EADS Astrium © Airbus Airbus ist ein EADS -Unternehmen. 35 36 BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Maschinen- und Anlagenbau Maschinen- und Anlagenbau Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) ist in der Investitionsgüterindustrie mit seinen 3.000 vorrangig mittelständischen Unternehmen einer der mitgliederstärksten Verbände. Der Maschinenund Anlagenbau ist eine Schlüsseltechnologie für die Wirtschaft und mit einem Umsatz von rund 167 Mrd. Euro und 873.000 Beschäftigten zudem einer der wichtigsten Arbeitgeber in Deutschland. Rund zwei Drittel der deutschen Produktion gehen dabei in den Export. Der VDMA bildet die vielfältigen Kunden-Lieferanten-Beziehungen entlang der Wertschöpfungskette ab und ermöglicht so eine branchenspezifische wie übergreifende Zusammenarbeit. Das »Great Beijing Wheel« mit Automatisierung von Rexroth Franz Wilhelm Weis Leiter Purchasing Logistics Bosch Rexroth AG Auf tausendstel Millimeter exakt positionieren, Tonnen schwere Lasten feinfühlig bewegen oder Hunderte von Druckwalzen auf Sekundenbruchteile genau synchronisieren: Die Produkte und Lösungen der Bosch Rexroth AG bewegen Maschinen und Anlagen weltweit. Sie erwirtschaftete 2006 mit über 29.000 Mitarbeitern mehr als 4,9 Mrd. Euro. Das Produktspektrum umfasst elektrische Antriebe und Steuerungen, Hydraulik, Pneumatik sowie Linear- und Montagetechnologien. Als führender Anbieter aller Antriebs- und Steuerungstechnologien verfügt Rexroth zudem über die Kompetenz, verschiedene Technologien zu Drive & Control-Lösungen zu kombinieren. Als Weltmarktführer für die Mobilhydraulik rüstet Rexroth mobile Arbeitsmaschinen wie Baufahrzeuge oder Entsorgungsfahrzeuge mit Arbeitshydraulik sowie hydrostatischen Fahrantrieben aus. Darüber hinaus übernimmt das Unternehmen die Automatisierung großer Einzelprojekte. Aktuellstes Beispiel ist das weltweit größte Aussichtsrad in China, das Great Beijing Wheel. Es soll pünktlich zur Olympiade 2008 in China den Betrieb aufnehmen. Das Aussichtsrad hat einen Durchmesser von 198 m und eine Gesamthöhe von 208 m. Insgesamt können in den 48 verglasten Kabinen bis zu 1.920 Menschen gleichzeitig fahren. Hydraulikmotoren treiben 32 Spezialreifen an, die gegen das Riesenrad drücken und es gleichmäßig dreimal pro Stunde drehen. Eine weitere technische Premiere realisiert Rexroth mit den vollautomatischen Boarding-/Unboardingstationen. Das Ein- und Aussteigen erfolgt während der Fahrt. Dadurch können bis zu 5.760 Passagiere pro Stunde eine einmalige Aussicht über Beijing genießen. Mit der Automatisierung des Great Beijing Wheel hat Rexroth die Blaupause für bis zu 20 Riesenräder entwickelt, die weltweit neue Touristenattraktionen schaffen sollen. Die pünktliche Inbetriebnahme des Musterprojekts in China hängt dabei wesentlich von der rechtzeitigen Lieferung der Komponenten und Module ab. Das gilt für komplexe Großprojekte ebenso wie für Justin-Time-Verträge im Seriengeschäft und eilige Ersatzteillieferungen, wenn jede Stunde zählt, weil Produktionslinien stillstehen. Eine sichere Transportkette mit verlässlichen Abfertigungszeiten an See- und Flughäfen ist für Rexroth eine wesentliche Voraussetzung, um im globalen Wettbewerb zu bestehen und die Produktionsstandorte in Deutschland zu sichern. © Bosch Rexroth AG 38 BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Metallindustrie Metallindustrie Die Wirtschaftsvereinigung Metalle (WVM) vertritt die Interessen der Erzeuger und Verarbeiter von Nichteisen (NE)-Metallen gegenüber Politik und Öffentlichkeit. Zu den Schlüsselthemen gehören die Energie- und Klimapolitik, die Umwelt-, Außenwirtschafts-, Steuer-, Verkehrs- und Mittelstandspolitik. Mit rund 110.000 Beschäftigten in 632 Unternehmen erwirtschaftete die Branche 2006 einen Gesamtumsatz von rund 44 Mrd. Euro. Wichtige Abnehmer sind neben dem Fahrzeugbau die Bauwirtschaft, die Elektrotechnik, die Telekommunikation, die Energieversorgung und -verteilung, die optische und feinmechanische Industrie, der Maschinenbau sowie die Verpackungs industrie. Innovatives Umschlags- und Lagersystem für Kupferkonzentrate – die Norddeutsche Affinerie AG Der NA-Konzern ist der größte Kupferproduzent Tim Kurth Leiter Konzernlogistik Norddeutsche Affinerie AG Europas und zudem der weltgrößte Kupferrecycler. Er produziert jährlich ca. 800.000 t Kupfer und Kupferprodukte und zählt mit seinen rund 3.200 Mitarbeitern auch international zu den führenden Kupfererzeugern. Das Kerngeschäft ist die Gewinnung von Kupferkathoden aus Kupferkonzentraten, Altkupfer und Recyclingstoffen. Daran schließt sich die Weiterverarbeitung zu Gießwalzdraht, Stranggussformaten, Walzprodukten und Kupferlegierungen an. Kupferkonzentrate aus aller Welt sind daher die wichtigsten Rohstoffe der NA . Der sichere, umweltfreundliche und kostengünstige Transport dieser Rohstoffe ist der Lebensnerv des Unternehmens. Die jährlich ca. 1,3 Mio. t Rohstoffe gelangten bisher mit Seeschiffen in Ladungseinheiten von 15.000 t in den Hamburger Hafen. Von dort wurden sie in Schuten umgeschlagen, mittels Schlepper an das am Kanal gelegene Werksgelände transportiert und mit einem landseitigen Kran gelöscht und eingelagert. Das NA-Logistikkonzept ist Anfang 2007 umgestellt worden. Die Kupferkonzentrate werden jetzt per Seeschiff in den Hafen Brunsbüttel transportiert. Vom neuen Löschkran gelangen die Konzentrate über eine Bandanlage zur Wiege- und Probeeinrichtung, um anschließend in 23 Boxen sortenrein eingelagert zu werden. Das Löschen der Seeschiffe, die Bandanlagen, das Verwiegen und Beproben, sowie alle Einlagerungs- und Auslagerungsvorgänge werden jetzt rechnergesteuert ausgeführt und überwacht. Der weitere Transport findet mit zwei Binnenschiffen des neuen Typs »Futura Carrier« statt, die sich durch eine hohe Ladekapazität bei geringem Tiefgang und einer effizienten Motorenleistung auszeichnen. Dies ist besonders wichtig bei einer Kanallage mit geringer Wassertiefe und niedrigen Brücken. Ein den Tiden angepasster Fahrplan sowie entsprechende Löschzeiten entlasten die Umwelt und sparen Energie ein. Vorher waren Zwischenlagerkapazitäten im Hamburger Hafen notwendig, da hier am Seeschiff die Löschkapazitäten ungleich höher waren als bei der NA . Die neue Logistikkette macht eine hohe Transparenz der Abläufe unabdingbar. Dazu zählt auch das permanente Überwachen der Futura Carrier mittels AIS -Funksignal, um bei Störungen im Ablauf sofort eingreifen zu können. Bereits heute wird deutlich, dass die NA mit dem neuen Konzept Verbesserungen bei Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und Umweltschutz erreichen wird. © Norddeutsche Affinerie AG 40 BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Papierfabriken Papierfabriken In 190 Betrieben erzeugten die im Verband Deutscher Papierfabriken (VDP) organisierten Unternehmen rund 22,5 Mio. t Papier, Karton und Pappe. Die Branche ist damit in der Welt der viertgrößte Erzeuger und mit Abstand Nummer Eins in Europa. Fast 60 % der Produktion gehen in den Export, überwiegend in europäische Länder. Mit 85 % Anteil ist der LKW das wichtigste Verkehrsmittel der Branche, die insbesondere auf Flexibilität, Pünktlichkeit und Service Wert legt. Nimmt man Importe und Transits hinzu, so werden pro Jahr über 42 Mio. t Karton und Pappe über Deutschlands Infrastrukturen befördert, wovon die Transits fast 11 Mio. t ausmachen. Die Mobilität und freie Wahl der Verkehrsträger ist ein ebenso wesentlicher Wettbewerbsfaktor für die Papierfabriken in Deutschland wie die Entwicklung der Transportkosten. Weltweite Transportnetzwerke – die M-real Corporation Die M-real Corporation, Teil der finnischen Met- Dipl.-Ing. Stephan Sirrenberg Vice President Central & East Europe, M-real Transport & Distribution säliitto-Gruppe, ist einer der führenden europäischen Hersteller von Feinpapier und Karton. Das Unternehmen konzentriert sich auf die vier Kerngeschäftsbereiche – Consumer Packaging, Publishing, Commercial Printing und Office Papers. M-real fertigt an 20 Produktionsstätten in Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Österreich, Schweden und der Schweiz. Die jährliche Gesamtproduktion beläuft sich auf rund 4 Mio. t Papier und ca. 1 Mio. t Karton. Die M-real Corporation erwirtschaftete im Jahr 2006 einen Umsatz von 5,6 Mrd. Euro und beschäftigt über 14.000 Mitarbeiter. Mit rund 1,7 Mio. t Papier, das jährlich von den deutschen Produktionsstandorten und Seehäfen europa- und weltweit distribuiert wird, ist es für das Unternehmen von höchster Priorität, dass die genutzten Transportnetzwerke kontinuierlich optimiert werden. M-real sieht die Verkehrsträger Wasser, Schiene und Straße als gleichwertig und gleichberechtigt an. Gütertransporte per Flugzeug sind eine Ausnahme. Die nach Deutschland importierten Papierwaren werden ausschließlich per Schiff angeliefert. Für die durch Deutschland nach Eu ropa transportierten Fertigwaren wird zu mehr als 25 % der Schienengüterverkehr genutzt. Nur sehr wenige der Kunden haben einen direkten Bahnanschluss oder einen eigenen Schiffsanle- ger. Der LKW bleibt daher auf absehbare Zeit das wichtigste Transportmittel. Um den Transport über längere innereuropäische Strecken effizienter zu gestalten, ist es notwendig, grenzüberschreitende Eisenbahntransporte verlässlicher, kosteneffizienter und attraktiver zu machen. Das gilt auch für die Binnenschifffahrt oder Containertransporte. Nur so wird es für M-real möglich, die für den Bestand und das Wachstum des Unternehmens notwendige Mobilität ökonomisch sinnvoll und ökologisch verträglich zu nutzen. Die wirtschaftliche und nachhaltige Verfügbarkeit der Transportinfrastruktur, eine partnerschaftliche und transportmodusübergreifende Zusammenarbeit mit Anbietern von Transportdienstleistungen sowie der Einsatz von Informationstechnologien sind die Voraussetzung, dass M-real auch zukünftig in Deutschland wettbewerbsfähig Papier herstellen und vertreiben kann. © M-real Corporation 42 BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Schiffbau und Meerestechnik Schiffbau und Meerestechnik Der Verband für Schiffbau und Meerestechnik e. V. (VSM) wurde 1884 zunächst als Verein Deutscher Schiffswerften gegründet. Heute reichen die Aufgaben des VSM, mit derzeit 111, stark exportorientierten, Mitgliedsunternehmen, von der verbandspolitischen Interessenvertretung sämtlicher Seeschiffs- und Kombiwerften, über alle Marineschiffbau- und Binnenschiffswerften, bis hin zur maritimen Zulieferbranche. Dank innovativer High-Tech-Lösungen haben Schiffbau und Meerestechnik in Deutschland eine internationale Spitzenstellung erreicht. Deutsche Werften erzielen mit 23.500 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 6 Mrd. € p.a. Zusätzlich werden von der maritimen Zulieferindustrie, mit rund 70.000 Mitarbeitern, 10,5 Mrd. € p.a. erwirtschaftet. Trends in der See- und Binnenschifffahrt – die Hitzler Werft GmbH Franz C. Hitzler Geschäftsführer Hitzler Werft GmbH Die Hitzler Werft GmbH hat ihren Standort an der Elbe in Lauenburg, Schleswig-Holstein. Ihr Kerngeschäft konzentriert sich auf den Neubau von spezialisierten Schiffen zum Einsatz auf hoher See und auf Binnengewässern, wie z. B. Tanker, Schlepper und Offshore-Versorger, mit einer Größe bis zu 4.000 tdw, einer Länge bis zu 110 m und einer Breite von bis zu 16 m. Weitere wesentliche Kompetenzfelder sind die Reparatur und der Umbau von Schiffen sowie Dienstleistungen im Bereich von Konstruktion und Schiffsdesign, unter Nutzung moderner CAD/CAM-Systeme. Insgesamt sind 70 Mitarbeiter auf der Werft beschäftigt. Trotz aktuell guter Auftragslage im internationalen Seeschiffbau hat sich das Geschäft im Binnenschiffneubau unterproportional zu der verkehrspolitischen Bedeutung dieses Verkehrsträgers im Gütertransport entwickelt. Während internationaler Handel und Transport von kontinuierlichem Wachstum geprägt sind, nahm der Anteil des Verkehrsträgers Binnenschiff an den Transportleistungen in Deutschland kontinuierlich ab. Engpässe in der Infrastruktur des Wasserstraßennetzes in Deutschland, z. B. in West-Ost-Relation, verhinderten, dass die erwünschten verkehrs- und umweltpolitischen Stärken des Verkehrsträgers Binnenschiff mit Blick auf Sicherheit und Energieeffizienz zum Tragen kamen. Wettbewerbsnachteile, insbesondere auf ordnungspolitischer und fiskalischer Ebene, ließen die Binnenschifffahrt in Deutschland, gegen- über den Wettbewerbern in Frankreich und den Benelux-Ländern, seit den 80er Jahren das Nachsehen haben. Mit Erweiterung der EU verschärfte sich der Wettbewerb für die Binnenschifffahrt zusätzlich. Inzwischen zeichnet sich ein vorsichtiges Umlenken, hin zu wettbewerbsfähigen Rahmenbedingungen für die Binnenschifffahrt ab. Demgegenüber prägen die Zuwachszahlen im internationalen Handel die Seeschifffahrt. Über 90 % des gesamten interkontinentalen Warenaustauschs erfolgen über Seeschiffe. Der flexible und kostengünstige Transport per Schiff bildete damit die Grundlage für die Globalisierung. Deutsche Häfen partizipierten überproportional an diesem Wachstumstrend. Heute gefährden Engpässe in der Infrastruktur den Vor- und Nachlaufverkehr zu den Häfen und damit die Verlässlichkeit des internationalen Warenflusses. Erhebliche Ressourcen bietet die Binnenschifffahrt, deren Potenzial als Partner im multimodalen Transportsplit bei weitem noch nicht ausgeschöpft ist. © Verband für Schiffbau und Meerestechnik 44 BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Stahlbau und Energietechnik Stahlbau und Energietechnik Der Wirtschaftsverband Stahlbau und Energietechnik (SET) ist ein Zusammenschluss von Verbänden, deren Mitgliedsunternehmen in den Bereichen Stahlbau, Stahlblechverarbeitung, spurgeführte Verkehrseinrichtungen, Energie und Umwelt sowie Verfahrenstechnik tätig sind. Der Verband mit Sitz in Düsseldorf fördert und vertritt die wirtschaftlichen und allgemeinen fachlichen Interessen der durch seine Mitglieder repräsentierten Industriezweige gegenüber der nationalen und internationalen Politik. Gemeinsam mit der Fachkompetenz und dem Erfahrungsschatz seiner Mitglieder im Bereich der technischen Entwicklung leistet SET e. V. einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung und Stärkung des Technologie- und Industriestandortes Deutschland. Innovative Fahrzeugkonzepte im Schienenverkehr – ALSTOM LHB ALSTOM in Salzgitter ist Teil des weltweit agierenden ALSTOM-Konzerns mit Sitz in Pa- Dr. Dieter Klumpp Geschäftsführer der ALSTOM GmbH und Leiter der ALSTOM Konzernrepräsentanz Berlin ris. Das traditionsreiche Unternehmen aus dem niedersächsischen Salzgitter blickt auf fast 170 Jahre Firmengeschichte zurück, in denen es das Wesen der Eisenbahn maßgeblich mitgeprägt hat. Inzwischen hat sich die Firma vom ehemaligen Waggonbauer zum Systemhersteller entwickelt. Die Produktpalette umfasst Intercity-Wagen, Regionaltriebzüge, Regionalstadtbahnen, S - und U-Bahnen, Straßenbahnen, Doppelstocktriebwagen sowie maßgeschneiderte Güterwagen. Gemeinsam mit der ALSTOM Lokomotiven Service GmbH in Stendal erwirtschaftet das Unternehmen rund 600 Mio. Euro pro Jahr (Geschäftsjahr 2006/2007, Ende: 31. März). Schlüssel zum Erfolg sind die rund 2.200 hochqualifizierten Mitarbeiter. Als Schienenfahrzeughersteller fördert ALSTOM die Mobilität der Menschen. So ermöglichen beispielsweise die Fahrzeuge der Regionalstadtbahn familie Regio CITADIS eine schnelle und direkte Verbindung zwischen Stadt und Region ohne Umsteigen. Dank des innovativen Fahrzeugkonzeptes können sie sowohl über das städtische Straßenbahn- als auch über das regionale Eisenbahnnetz fahren und so kostensparend vorhandene Infrastrukturen nutzen. Auch die Hybrid-Triebwagen für den Betreiber AKN haben etwas bewegt: Die Fahrzeuge wurden von ALSTOM derart modifiziert, dass sowohl ein Dieselbetrieb als auch ein Betrieb an der 1.200 Volt-Gleichstromenergieversorgung der Hamburger S-Bahn möglich ist. Umsteigen ist nun nicht mehr nötig. Seitdem die Fahrzeuge im Einsatz sind, hat sich die Zahl der Fahrgäste um 40 % gesteigert. Mit den maßgeschneiderten Güterwagen produziert ALSTOM Fahrzeuge, die große Mobilität ermöglichen. ALSTOM nutzt auch selbst vorhandene Infrastrukturen, um seine Produkte zu transportieren. So wurden im aktuellen sowie im vergangenen Geschäftsjahr 128 Fahrzeuge per Schiene sowie 48 Fahrzeuge per LKW zu den Kunden, den Verkehrsbetreibern, transportiert. Einige Züge, z. B. CORADIA Lirex für Stockholm (X60) oder CORADIA LINT für Lokalbanen/Dänemark, werden auch per Schiff zu ihrem Zielort weitertransportiert. Der CORADIA Lirex für Bayern ist inzwischen im größten Bundesland ein Verkaufsschlager im Regionalverkehr geworden. Mobil sind auch die Mitarbeiter des Unternehmens: Rund 1/10 stammen nicht aus der Region und legen jeden Tag zahlreiche Kilometer auf ihrem Weg zur Arbeit zurück. Ca. 900 Mitarbeiter verreisen pro Jahr im Auftrag des Unternehmens. Dabei nutzen sie vom PKW, Bus, Zug bis hin zum Flugzeug sämtliche Verkehrsmittel. BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Stahlbau und Energietechnik Nachhaltige Mobilität für Städte und Regionen – Bombardier Transportation Viele Städte und Regionen sind im Nah- und Regionalverkehr durch S - und U-Bahnen, Regionaltriebzüge oder Nahverkehrszüge von Bombardier geprägt. Mit der konsequenten Orientierung auf die Kunden, und das sind Betreiber und Passagiere gleichermaßen, hat sich Bombardier mit seinen Lösungen für eine nachhaltige Mobilität in den Ballungszentren einen Namen gemacht. So haben u. a. die Doppelstockfahrzeuge weltweit eine Spitzenstellung erreicht. An historischer Stätte, in der ehemaligen Königlich-Preußischen Eisenbahn-Generaldirektion, wird heute von Berlin aus das globale Geschäft des in der Branche führenden Unternehmens Bombardier Transportation getätigt. Die deutsche Hauptstadt verfügt über eine stetig wachsende Wirtschaft, in der die Verkehrstechnik eine der besonderen Kernkompetenzen ist. Die Internationalität der Metropole und das Netzwerk von Wissenschaft, Forschung, Produktion, Verbänden und Politik geben immer wieder neue Impulse für die Innovationen in Deutschland, in der EU und weltweit. Interoperabilität auf den Schienenwegen Europas, wirtschaftlicher Betrieb, Modularität, hohe Standardisierung des rollenden Materials, kontinuierlich verbesserte Kosteneffizienz – das sind die Kernziele der technischen Entwicklungen. Klimaschutz durch modernstes Design, Leichtbau oder Energierückgewinnung haben dabei Priorität, um die Stellung des Schienenverkehrs als Rückgrat einer nachhaltigen Mobilität auszubauen. Dabei ist Bombardier auch der Vorreiter bei der Entwicklung und Umsetzung des europäischen Zugsteuerungssystems. Visionen für die Eisenbahnen des 21. Jahrhunderts werden schon heute in den Produkten des Weltmarktführers Wirklichkeit. Die Hochgeschwindigkeitszüge für Spanien, die in Partnerschaft mit Talgo gebaut werden, sind mit Zweisystemantrieb, Spurwechsel-Drehgestellen für den Einsatz auf Hochgeschwindigkeits- und Breitspurgleisen und mit einer Signaltechnik ausgestattet, die den Betrieb auf vier europäischen Zugsicherungssystemen ermöglicht. Für die Lokomotiven der Baureihe TRAXX gibt es den Einsatz sowohl auf dem Wechselstromnetz wie auch den Gleichstromnetz oder als Diesellokomotiven. Der Hochgeschwindigkeitszug Zefiro vereint in sich das Beste, was Bombardier an betriebserprobter Hochgeschwindigkeitstechnologie zu bieten hat. © Alstrom LHB © In Deutschland wird bald die neueste Generation elektrischer Triebzüge der Baureihe Talent 2 in unterschiedlichen Ausführungen zum Einsatz kommen. Praktisch ist jetzt jede Variante entsprechend den jeweiligen regionalen Mobilitätserfordernissen möglich. Dabei sind die große Flexibilität, der hohe Standardisierungsgrad und die einfach zu erreichenden Modifikationen für den langfristigen Einsatz von besonderem betriebs wirtschaftlichen Vorteil. Bombardier bietet auch Hybridtechnik für eine nachhaltige Mobilität. Variabel gestaltete Straßenbahnen mit energieoptimierten Antrieben und regenerativer Energieversorgung sind weitere überzeugende Antworten, den öffentlichen Personennahverkehr voranzubringen und so dem schienengebundenen öffentlichen Personennahverkehr im Wettbewerb zur Straße einen klaren Vorsprung zu geben. Und selbstverständlich ist der grenzüberschreitende wirtschaftliche Güterverkehr zwischen den Regionen auch über größte Entfernungen dank der universell einsetzbaren Triebfahrzeuge jetzt technisch problemlos zu gestalten. Mit großem Engagement bringen die 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter alleine in Deutschland die Zukunft auf die Schiene, weltweit sind es mehr als 28.500 Beschäftigte. Bombardier Transportation GmbH 45 Dr. Klaus Baur Vorsitzender der Geschäftsführung Bombardier Transportation GmbH 46 BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Stahlindustrie Stahlindustrie Die Wirtschaftsvereinigung Stahl ( WV Stahl), gegründet 1874, ist der wirtschaftspolitische Verband der Stahlindustrie in Deutschland. Sie vertritt die branchenpolitischen Interessen fast aller in Deutschland produzierenden Stahlunternehmen und assoziierter ausländischer Mitgliedsunternehmen. Mit einem Transportvolumen von insgesamt 150 Mio. t (2006), davon 53 % per Bahn, 26 % per Binnenschiff und 21 % per Lkw, zählen die Mitgliedsunternehmen zu den größten industriellen Verladern. Die Transportkosten und -qualität sind von besonderer Bedeutung. Zur Erzeugung einer Tonne Rohstahl müssen extern durchschnittlich 3,6 t Material bewegt werden. Die Stahllogistik ist daher ein fortlaufender Optimierungsprozess. Reibungslose Versorgung der saarländischen Stahlindustrie – Einkaufsgesellschaft der Dillinger Hütte und Saarstahl mbH Hans-Joachim Welsch Geschäftsführer Einkaufsgesellschaft Dillinger Hütte und Saarstahl mbH Die Einkaufsgesellschaft der Dillinger Hütte und Saarstahl mbH bündelt die Beschaffungsaktivitäten dieser beiden saarländischen Stahlerzeuger. Kernaktivitäten sind die Sicherstellung und Optimierung der »Supply Chain« sowie die Kostensenkung durch Produkt- und Leistungsoptimierung. Die reibungslose Versorgung der saarländischen Stahlindustrie – inbesondere mit Rohstoffen – hat höchste Priorität. Das Beschaffungsvolumen beläuft sich für das Jahr 2007 auf voraussichtlich 1,5 Mrd. Euro. Im Bereich Beschaffungslogistik werden pro Jahr rd. 10 Mio. t an Erzen und Brennstoffen transportiert. Die Erze aus Brasilien überwinden mit 10.000 km und Reisen von 18 Tagen Dauer erhebliche Distanzen. Die eingesetzten Schiffe (sog. VLOO = Very Large Oil and Ore carrier) erreichen Tonnagen von über 300.000 t. Die Brennstoffe werden schwerpunktmäßig aus Australien beschafft. Die Seeschiffsreisedauer der »Capesize«-Schiffe beträgt bei einer Entfernung von 20.000 km rd. 40 Tage. Die Transportkette führt weiter über die sog. ARA-Häfen (Amsterdam-Rotterdam-Antwerpen) direkt per Bahn oder Binnenschiff zu den Hochöfen und den Kokereien im Saarland und Lothringen (Cokes de Carling). Dabei wird auf die ökonomisch und ökologisch prädestinierten Verkehrsträger gesetzt. Die Mengen werden punktgenau in die Produktionsprozesse gesteuert. Voraussetzung hierfür sind effiziente Logistiksysteme. Diese verknüpfen die Verkehrsträger See-/Binnenschiff und Bahn mit den Umschlagsanlagen und Lägern in den Lade- und Löschhäfen. Die Anforderungen an die Beschaffungslogistik und ihr Stellenwert sind entsprechend hoch. Die Roheisengesellschaft und Zentralkokerei Saar (50 % DH / 50 % Saarstahl) und ihre Gesellschafter stützen sich dabei auf die nach Inbetriebnahme des Saarhafens SaarlouisDillingen in Rotterdam und Duisburg gegründeten Verkehrs-Tochtergesellschaften, die auch anderen Verladern interessante Transportperspektiven bieten. Die Ausrichtung auf innovative Logistiklösungen zeigt sich unter anderem bei der Premiere im grenzüberschreitenden Güterverkehr auf dem Schienennetz der RFF (Réseau Ferré de France) bei Kalktransporten von Frankreich nach Deutschland mit einem Wettbewerber der SNCF. © Dillinger Hütte und Saarstahl 48 BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Tourismuswirtschaft Tourismuswirtschaft Seit 1996 setzt sich der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) gemeinsam mit seinen Mitgliedern – der Deutschen Zentrale für Tourismus, regionalen Tourismusverbänden, Flughäfen, Airlines, der Deutschen Bahn AG, Busverbänden, Touristikunternehmen, Hotelgruppen und -verbänden, dem mittelständischen Gastgewerbe, Dienstleistern für Transport und Tourismus – in Berlin und Brüssel dafür ein, den Wirtschaftsfaktor Tourismus (Freizeit- und Geschäftsreisen) zu stärken. Ziel ist es, die Straßen zu modernisieren, die Intermodalität der Verkehrsträger zu optimieren, den Schienenverkehr in Europa zu liberalisieren, ein europäisches Hochgeschwindigkeitsnetz aufzubauen, Kapazitäten an deutschen Flughäfen bedarfsgerecht zu erhöhen und die Mineralölsteuer in der EU zu harmonisieren. Das Luftverkehrsdrehkreuz Frankfurt – die Deutsche Lufthansa AG Thomas Kropp Leiter Konzernpolitik, Bevollmächtigter des Vorstands, Deutsche Lufthansa AG Der Lufthansa Aviation Konzern ist mit über 53 Mio. Passagieren und einem Umsatz von rund 19,8 Mrd. Euro eines der führenden Luftverkehrsunternehmen der Welt. Über den Flughafen Frankfurt verbindet er Deutschland mit 155 Zielen in 75 Ländern. Das Netzsystem der Lufthansa mit den zentralen Drehkreuzen Frankfurt und München und weiteren wichtigen Flughäfen ist für Kunden besonders komfortabel. Mit einem beliebigen Flug nach Frankfurt können über 30 Anschlussflüge innerhalb von weniger als 45 Minuten erreicht werden. So verbindet Lufthansa nicht nur das Banken- und Logistikzentrum Rhein-Main, sondern die gesamte Exportnation Deutschland zuverlässig und schnell mit der ganzen Welt. Aber die Nachfrage nach Starts und Landungen übersteigt seit Jahren das Angebot. Wenn Frankfurt seine Rolle als führender Luftverkehrsstandort erhalten will, ist der zügige Ausbau des Flughafens dringend erforderlich. Während in Deutschland diskutiert wird, ziehen Wettbewerber mit ihren Drehscheiben schon jetzt Nachfrage ab. Und mit dem beantragten Nachtflugverbot droht Frankfurt ein weiterer entscheidender Nachteil im internationalen Standortwettbewerb. Denn internationale Märkte erfordern Mobilität Tag und Nacht. Lufthansa und Fraport investieren in die Modernisierung und Erweiterung der bestehenden Terminals in Frankfurt 1,6 Mio. Euro – am Tag! Zudem investiert Lufthansa weitere 800 Mio. Euro in acht Jahren in Gebäude in Frankfurt und erweitert dort massiv die Flotte. Ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland. Bereits heute arbeiten in Deutschland rund 800.000 Menschen direkt oder indirekt in der Luftfahrtindustrie. Mit 36.000 Mitarbeitern am Standort Frankfurt ist Lufthansa Hessens größter Arbeitgeber. Ob Deutschland die Chancen des Wachstums im Luftverkehr für sich nutzen kann, hängt jetzt vor allem von politischen Entscheidungen ab. BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Tourismuswirtschaft Öffentlicher Nahverkehr, Eventlogistik, Travelmanagement – die Unternehmensgruppe Eberhardt Sicherheit ist ein weiteres Credo bei EberhardtReisen. Strenge Kontrollen bei der Einhaltung von Lenk- und Ruhezeiten und ein hoher sicherheitstechnischer Standard der Busse garantieren ein größtmögliches Maß an aktiver und passiver Sicherheit, sorgen vor allem bei den Passagieren für gefühlte Sicherheit. Modernste und innovative Technik in allen Reisebussen, eigene Werkstätten mit ausgebildeten Werkstattmeistern und -mechanikern, regelmäßige Fahrerschulungen, Sicherheitstrainings für Fahrer und Reiseleiter sind die Basics des Sicherheitskonzepts von EberhardtReisen. Die Unternehmensgruppe Eberhardt bietet als modernes und leistungsstarkes Unternehmen Mobilität in ihrer ganzen Vielfalt. Das Kerngeschäft wird durch die traditionelle Busreise geprägt. Drei Generationen haben Eberhardt zu einem der führenden Mobilitäts-Dienstleister weit über die Grenzen der Stammregion hinaus gemacht. Heute bietet Eberhardt komplexe Lösungen in den Bereichen Öffentlicher Nahverkehr, Eventlogistik und Reiseorganisation an. Ein effizientes Travelmanagement, insbesondere für mittelständisch geprägte Strukturen, rundet das Mobilitätsangebot ab. Mit Eberhardt-Incoming ist die Unternehmensgruppe im Global Passenger Network engagiert und nutzt dabei die Vorteile zunehmender Globalisierung. Im 76. Jahr der Firmengeschichte verfügt Eberhardt über eine solide Marktstellung, die mit Zuverlässigkeit und Kontinuität, einem starken Engagement für Kundenbelange und mit Innovationskraft erreicht wurde. Hervorgegangen aus einem kleinen, schwäbischen Familienunternehmen setzt Eberhardt heute mit 344 Mitarbeitern, 105 Bussen und 10 LKWs Maßstäbe in ganz Deutschland. Die Nr. 1 in Komfort zu sein, war von Anfang an das Ziel. Schon Richard Eberhardt sen., Firmengründer und Pionier der Busbranche, war stets kompromisslos, wenn es um Sicherheit und Zuverlässigkeit ging. Diese Ideale prägten ganz wesentlich die Entwicklung des Unternehmens, bis zum heutigen Tag. So fuhr der erste vollklimatisierte Reisebus der Region mit einem Eberhardt-Logo. Heute bestimmen 4 - und 5-Sterne Busse, wie z. B. die Premium-Liner mit nur 30 Sitzplätzen, 90 cm Sitzabstand sowie Audio- und Videoprogramm über Kopfhörer die moderne Eberhardt-Busreise. © Deutsche Lufthansa AG © Eberhardt Neben der Sicherheit fühlt sich das Unternehmen heute besonders dem Schutz der Umwelt verpflichtet, auch aus der Verantwortung gegenüber künftigen Generationen. Bei Eberhardt-Reisen werden ausschließlich Reisebusse der Schadstoffklassen Euro-3 und besser eingesetzt. Ein geringer Kraftstoffverbrauch und stark reduzierte Stickoxid- und Partikelemissionen schützen die Umwelt unmittelbar. Der Reisebus ist und bleibt nachweislich das umweltfreundlichste Reiseverkehrsmittel. 49 Richard Eberhardt Geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensgruppe Eberhardt 50 BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Verkehrsflughäfen Verkehrsflughäfen Als Flughafenverband vertritt die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) die Interessen von 19 internationalen und 38 regio nalen Verkehrsflughäfen bzw. Landeplätzen in Berlin und Brüssel. Der Flughafenverband setzt sich für einen leistungsstarken und wettbewerbsfähigen Luftverkehrsstandort Deutschland ein. Er fordert Rahmenbedingungen, die den bedarfsgerechten Ausbau ermöglichen, die optimale Nutzung der vorhandenen Kapazitäten gewährleisten, die Intermodalität unterstützen sowie die Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit des Luftverkehrs fördern. Standortvorteil Norddeutschland – Hannover Airport Dr. Raoul Hille, CEO Hannover Airport, Flughafen Hannover-Langenhagen GmbH Der Hannover Airport liegt mitten in Norddeutschland und damit zentral in Europa. Für über 12 Mio. Menschen ist er der Abflughafen der ersten Wahl. Das für Interkontinentalflüge ausgelegte Parallel-Bahn-System erlaubt 60 Flugbewegungen in der Stunde. Damit ist der Airport von den möglichen Kapazitäten her die Nummer Drei in Deutschland. Der Flugplan umfasst über 110 Direktziele in mehr als 30 Ländern bei wöchentlich 1.500 Starts und Landungen. An Spitzentagen werden in drei Terminals bis zu 30.000 Reisende abgefertigt. Im Jahr 2006 hat der Airport mit einem Aufkommen von 5,7 Mio. Fluggästen ein historisches Rekordergebnis erzielt. Eine Spitzenposition nimmt der Hannover Airport im Verkehr in Richtung Osten ein; er ist nach Frankfurt der wichtigste deutsche Abflughafen für Flüge in die ehemaligen GUS -Staaten. Moskau und St. Petersburg als Motoren der russischen Wirtschaft werden ebenso angeflogen wie Ziele in Kasachstan und östlich des Urals. Hier rechnet der Flughafen mit weiteren Zuwächsen, etwa im Frachtverkehr. Logistik-Dienstleister finden im Cargo-Zentrum optimale Rahmenbedingungen. Der Hannover Airport schafft Beweglichkeit - für die Wirtschaft und für viele Menschen. Mit seiner modernen, bedarfsgerecht ausgebauten Infrastruktur unternimmt er alles, um den hohen Mobilitätsanforderungen einer globalisierten Wirtschaft sowie der Freizeitindustrie gerecht zu werden. Dies gilt für den Geschäftsreisenden und den Flugurlau- ber gleichermaßen. In seinem Einzugsgebiet, das sich über die niedersächsischen Landesgrenzen hinaus bis in die benachbarten Bundesländer Bremen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Sachsen-Anhalt erstreckt, sind bedeutende Unternehmen zu Hause. Für die Wirtschaft der Region Hannover und des Landes Niedersachsen ist der Hannover Airport demnach ein unverzichtbarer Standortfaktor. Für weltmarktabhängige Betriebe ist eine internationale Luftverkehrsanbindung unabdingbare Voraussetzung. Eine europaweite Standortstudie zeigt, dass die Wirtschaftskraft von Flughafenregionen deutlich über dem entsprechenden regionalen Durchschnitt liegt. Schon deshalb, weil Flughäfen ihrerseits über ein beträchtliches ökonomisches Potenzial verfügen. Jeder am Airport erwirtschaftete Euro multipliziert sich in der Gesamtwirtschaft als zusätzliche Wertschöpfung. Und: Jeder Flughafen-Arbeitsplatz zieht bundesweit 2, 2 und in Niedersachsen 1,4 Arbeitsverhältnisse nach sich. Dabei legt der Flughafen Hannover Wert darauf, gewinnbringend zu wirtschaften. 2006 erzielte er bei einem Umsatz von 142 Mio. Euro ein Vorsteuerergebnis von 12,9 Mio. Euro und schüttete erstmals eine Dividende aus. In Hannover ergänzen sich damit die positiven volkswirtschaftlichen Wirkungen des Flughafens und die betriebswirtschaftlichen Ergebnisse einer klar auf nachhaltiges profitables Wachstum ausgerichteten Unternehmensführung. BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Verkehrsflughäfen Diese speziellen Standortvorteile sind es zusammengenommen, die am Hannover Airport einen weiteren Wachstumsschub erwarten lassen. Mit seinen heutigen Abfertigungskapazitäten wäre er in der Lage, für die Mobilität von jährlich bis zu zehn Mio. Passagieren zu sorgen. Die Weichen sind gestellt: im Rahmen des Projekts »AirportPlus« sind in unmittelbarer Nähe der Terminals ein Servicecenter für die Autovermieter und eine attraktive Shopping-Mall entstanden. Das BBI-Konzept sieht einen modernen Flughafen mit kurzen Wegen vor, bei dem das Terminal zwischen den beiden parallel angelegten Startund Landebahnen liegt. Für beste Verbindungen sorgen neben dem Flugangebot ein eigener Autobahnanschluss sowie ein Bahnhof direkt unter dem Terminal. Luftverkehrsinfrastruktur für die Hauptstadt region – der Airport Berlin Brandenburg I nternational BBI Die Berliner Flughäfen sichern mit den Airports Schönefeld, Tegel und Tempelhof die Luftverkehrs infrastruktur für die Hauptstadtregion BerlinBrandenburg. Die Berliner Flughäfen verzeichnen ein Rekordwachstum. 2006 sind 18,5 Mio. Passagiere von und nach Berlin geflogen. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum von 7,9 %. Berlin hat damit seine Position unter den deutschen Verkehrsflughäfen als drittgrößter Luftverkehrsstandort mit einem Marktanteil von über 10 % behauptet. Aus Berlin heraus sind 2006 insgesamt 160 Ziele in 49 Ländern, davon 124 in Europa, bedient worden. Der BBI ist voll A-380 -fähig: Runways und Rollwege werden so dimensioniert, dass auch moderne Großraumflugzeuge (New Large Aircraft, NLA) problemlos auf dem BBI starten und landen können. Vorgesehen ist 2011 eine Startkapazität von 22 bis 25 Mio. Passagieren. Je nach Passa gierentwicklung kann der Flughafen für bis zu 40 Mio. Passagiere ausgebaut werden. Die Fahrzeiten nach Downtown Berlin werden mit dem Airport-Shuttle gerade einmal 20 Minuten, auf der Autobahn knapp 30 Minuten betragen. Berlin wird mit dem BBI die europäische Hauptstadt mit dem kürzesten Weg zu ihrem internationalen Flughafen. Ab 2011 wird der gesamte Verkehr auf dem neuen Airport Berlin Brandenburg International BBI konzentriert. Für die Zukunftsfähigkeit der Hauptstadtregion ist der BBI das entscheidende Infrastrukturprojekt. © Flughafen Hannover-Langenhagen GmbH © Berliner Flughäfen / Archimation 51 Dr. Rainer Schwarz Sprecher der Geschäftsführung, Berliner Flughäfen, Flughafen BerlinSchönefeld GmbH 52 BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Branchen A – Z Zuckerindustrie Zuckerindustrie Der Verein der Zuckerindustrie (VdZ) repräsentiert die fünf Zucker herstellenden Unternehmen in Deutschland. Im Jahr 2006 erwirtschaftete die Branche mit 23 Zuckerfabriken und 6.500 Beschäftigten einen jährlichen Umsatz von rund 3 Mrd. Euro. Der verkehrspolitische Fokus des Verbandes liegt zum einen auf der Begleitung rechtsrelevanter Bereiche. Zum anderen werden umwelt- und anwohnerschonende Konzepte ausgearbeitet und Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit, z. B. durch Fahrerschulungen, sowie innovative Nutzfahrzeugkonzepte zur Erhöhung der Effektivität entwickelt. Mitglieder im BDI-Verkehrsausschuss sind Vertreter von Südzucker und Nordzucker. Logistische Herausforderungen in der Zucker industrie Deutschlands Holm Kemmer Manager Rübenlogistik, Nordzucker AG Die Transport- und Logistikabläufe der Zuckerwirtschaft sind geprägt von dem so genannten Kampagnebetrieb. Damit wird die Verarbeitung von rund 26 Mio. t Zuckerrüben von knapp 40.000 Rübenanbauern in den drei Monaten September bis Dezember bezeichnet. Aus den Rüben werden rund 4 Mio. t Zucker und 1 Mio. t Melasse gewonnen sowie 4 Mio. t Rübenschnitzel als Futtermittel und knapp 1 Mio. t Carbokalk als Düngemittel vertrieben. Seit 2006 sind drei Bio-Ethanolanlagen als Annexbetrieb zu Zuckerfabriken in KleinWanzleben, Zeitz und Anklam mit GanzjahresKapazitäten zur Erzeugung von rd. 545.000 m3 Bioethanol z. T. aus Rüben in Betrieb bzw. geplant. Die Anlieferung der Zuckerrüben erfolgt just-intime über Anfuhrgemeinschaften im Umkreis von durchschnittlich 50 km rund um die Fabrik und erfordert als eines der größten einzellogistischen Unterfangen ein effizientes und modernes Logistikkonzept. Landwirte roden die Zuckerrüben, lagern diese am Feldrand, verladen sie nach maschinellen Abreinigungsschritten auf LKW oder Schlepper und liefern sie in die Zuckerfabrik. Laut Marktordnungsvorgaben sind die Landwirte Eigentümer des »Rübenmarks« und nehmen dies zum Teil bereits auf dem Rückweg als Futtermittel mit und transportieren ferner weiter abgereinigte Rübenerde zurück. Kernkompetenz um Bioethanol, um am wachsenden Markt biogener Treibstoffe teilzunehmen. Nordzucker gewinnt in Deutschland aus rund 8 Mio. t Zuckerrüben rund 1, 2 Mio. t Zucker. Große Rübenmengen müssen so effektiv wie möglich und dabei schonend für Umwelt, Verkehr und Bevölkerung transportiert werden. Um weitere Verbesserungspotenziale auszuschöpfen, hat Nordzucker das EDV-Netzwerk »Modulare Integrierte Rübenlogistik« (»MIR-System Nordzucker«) entwickelt, welches GPS -gestützt alle in der Rübenlogistik-Kette beteiligten Unternehmen und Personen vernetzt. Nicht nur Nordzucker und die Transportorganisationen tauschen in der »Modularen Integrierten Rübenlogistik« intensiv Daten aus, sondern auch alle beteiligten Maschinenbetreiber (z. B. Rübenroder und Verladegeräte). Zudem können die Bauern bereits nach wenigen Stunden alle wesentlichen Informationen zu ihren Rübenlieferungen in dem Nordzucker-Landwirteportal abrufen. Liefermengen, Qualitätsparameter der Rüben und weitere Informationen werden – den einzelnen Feldern zugeordnet – genau dargestellt. Das Konzept »Modulare Integrierte Rübenlogistik« der Nordzucker AG Die Nordzucker AG mit Sitz in Braunschweig ist einer der führenden Zuckerproduzenten in Eu ropa. Darüber hinaus erweitert Nordzucker ihre © Nordzucker AG 54 BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität BDI-Selbstdarstellung Der Bundesverband der Deutschen Industrie ist der Spitzenverband der Industrieunternehmen und der industrienahen Dienstleister in Deutschland. Seine Mitglieder sind 38 Branchenverbände und Verbandsgruppen. Die Mitgliedschaft reicht von Großkonzernen bis zu mittelständischen und familiengeführten Unternehmen. Die Mitgliedschaft im BDI ist freiwillig. Der BDI wirbt für eine klare ordnungspolitische Ausrichtung der deutschen und europäischen Wirtschaftspolitik. Gegen die Tendenz zur Ausweitung staatlicher Tätigkeit setzen wir auf Freiheit und Eigenverantwortung. Unser Leitbild ist die soziale Markwirtschaft. Durch Gespräche mit Vertretern von Politik, Medien und Gesellschaft trägt der BDI wesentlich zur Meinungsbildung in Deutschland bei. Angesichts des sich verstärkenden globalen und europäischen Wettbewerbs ist eine Interessenvertretung für die deutsche Wirtschaft wichtiger denn je. Der BDI ist die Stimme der deutschen Industrie gegenüber der Bundesregierung, dem Bundestag, dem Bundesrat, den Parteien und den Ministerien. Er vertritt die deutschen Industrieinteressen gegenüber der EU-Kommission, dem EU-Parlament und gegenüber internationalen Organisationen wie der WTO, OECD, Weltbank, den Vereinten Nationen und dem IWF. Für das europapolitische Gewicht der deutschen Industrie ist ein enger Kontakt zu den europäischen Organisationen unerlässlich. Die Repräsentanz »BDI / BDA – The German Business Representation« vertritt die Interessen der deutschen Wirtschaft in Brüssel. In London, Washington und Tokyo dienen BDI-Vertretungen als Forum für deutsche Unternehmen. Bei seinen Mitgliedern trägt der BDI zur Meinungsbildung und Entscheidungsfindung bei, denn er bietet Informationen für alle Bereiche der Wirtschaftspolitik. Auch so unterstützt er die deutschen Unternehmen im intensiven globalen Wettbewerb. Umfassende Informationen zu aktuellen Positionen und Forderungen der deutschen Wirtschaft finden Sie auf den Internetseiten des BDI unter www.bdi.eu. 56 BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie Deutschland – Land der Mobilität Impressum Impressum BDI-Drucksache Nr. 400 Redaktionsschluss: November 2007 Herausgeber: Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. (BDI) Breite Straße 29 10178 Berlin T: +49.30.20 28-0 www.bdi.eu Redaktion: Johanna Gödel Petra Richter Matthias Plötzke Thomas Fabian Dr. Kay Lindemann Verlag: Industrie-Förderung GmbH, Berlin Fotos: Deckblatt: Transrapid International GmbH & Co. KG, Toll Collect GmbH, Lufthansa AG S. 04: Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie S. 11: Airbus (Airbus) S. 17: Südsalz GmbH, Hülskens GmbH & Co. KG, Mineralölwirtschaftsverband S. 25: VTG Aktiengesellschaft S. 27: F. Kirchhoff AG, MAN Nutzfahrzeuge AG S. 37: Transrapid International GmbH & Co. KG, Meinhardt Städtereinigung GmbH, Verband für Schiffbau und Meerestechnik, Einkaufsgesellschaft Dillinger Hütte und Saarstahl mbH S. 39: Daimler AG S. 41: Verband Deutscher Papierfabriken, Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, HERMANN KIRCHNER Bauunternehmung GmbH, Einkaufsgesellschaft Dillinger Hütte und Saarstahl mbH S. 43: Einkaufsgesellschaft Dillinger Hütte und Saarstahl mbH, Verband für Schiffbau und Meerestechnik S. 47: Einkaufsgesellschaft Dillinger Hütte und Saarstahl mbH S. 53: Transrapid International GmbH & Co. KG S. 55: Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie Graphik und Layout: Factor Design www.factordesign.com Druck: Verlag W. Sachon GmbH & Co. www.sachon.de LOGISTIK AUS EINER HAND Das traditionsreiche Unternehmen Rhenus zählt mit einem Jahresumsatz von 3 Mrd. Euro zu den weltweit führenden Anbietern ganzheitlicher logistischer Dienstleistungen. Mit 14.000 Beschäftigten sowie einem Netzwerk von 230 Standorten realisiert die Rhenus-Gruppe umfassende und innovative Kon- WISSENSWERTES zepte für ihre Kunden. Rhenus bietet neben den Bereichen Contract Umsatz: 3 Mrd. Euro Logistics, Freight Logistics, Port Logistics und Public Transport kun- Beschäftigte: 14.000 denspezifische Lösungen für spezielle Branchen und optimiert damit Standorte: 230 Deutschland – Land der Mobilität praxisnah – facettenreich – innovativ den gesamten Logistikprozess auf Basis individueller Wünsche. Rhenus AG & Co. KG · Rhenus-Platz 1 · 59439 Holzwickede · Deutschland · Tel.: +49 (0)2301 29-0 · Fax: +49 (0)2301 29-1357 · info@de.rhenus.com · www.rhenus.com Deutschland – Land der Mobilität praxisnah – facettenreich – innovativ Der Bundesverband der Deutschen Industrie und seine Mitgliedsverbände stellen branchenübergreifend die Potenziale des Wirtschaftsfaktors Mobilität vor.
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