Völser Zeitung Juli/August 2006 (Teil1_1,1Mb)

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Völser Zeitung Juli/August 2006 (Teil1_1,1Mb)
Gratis an jeden Haushalt
Schutzgebühr 0,80
XVIII. Jahrgang/Nr. 4
Juli/August 2006
Sped. in a.p. 70%
Filiale di Bolzano
25 Jahre Kuratorium Schloss Prösels
1. Juli, Burgfest auf Schloss Prösels. Wie
in den vielen vergangenen Jahren fand
auch heuer wieder am ersten Samstag im
Juli das Tiroler Burgfest statt, wiederum
ausgerichtet vom Südtiroler Bildungszentrum und dem gastgebenden Kuratorium
Schloss Prösels. Die heurige Auflage des
Festes stand im Zeichen des Jubiläums „25
Jahre Kuratorium Schloss Prösels“. Aus
diesem Anlass wurden neben Mitgliedern,
Freunden und Gönnern des Südtiroler Bildungszentrums und den Mitgliedern des
„Freundeskreises Schloss Prösels“ auch alle eingeladen, die dem Kuratorium in den
Jahren seit der Gründung tatkräftig bei der
Verwirklichung dieses bedeutenden Projektes zur Seite gestanden sind. So konnte
Kuratoriumsobmann Manfred Kompatscher zahlreiche Gäste begrüßen und ihnen für ihr Erscheinen danken. In mehreren
Reden wurde zurückgeblickt und Bilanz
gezogen und alle Festredner waren sich
bei der Feststellung einig, dass sich Schloss
Prösels seit der Eröffnung 1981 zu einem
weit über die Grenzen des Landes hinaus
bekannten und beliebten Besichtigungsobjekt und zu einem ebenso bekannten und
international geschätzten und renommierten Kulturzentrum entwickelt hat. Im Rahmen des Festaktes wurde die vom Kuratorium in Auftrag gegebene und von Markus
Silbernagl komponierte „Festliche Schlossmusik“ mit großem Erfolg uraufgeführt.
Mitwirkende waren die Schlossmusig,
außerdem ein aus den verschiedenen Musikkapellen des Hochplateaus zusammengesetztes Bläserensemble und der Völser
Männerchor. Ein weiterer Höhepunkt des
Jubiläumsfestes war die Eröffnung der
Austellung „Neue Skulptur aus Südtirol“,
an der sich 17 Südtiroler Bildhauer beteiligten und die vom Südtiroler Künstlerbund
anlässlich seines 60. Gründungsjubiläums
ausgerichtet worden war.
Obmann Manfred Kompatscher hält die Festansprache.
Schlossmusig, Bläserensemble und Männerchor führen unter der Leitung des Komponisten
Markus Silbernagl die Jubiläumskomposition „Festliche Schlossmusik“ auf.
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Anlässlich des Jubiläums „25 Jahre Kuratorium Schloss Prösels“ hat das Kuratorium eine Broschüre in Auftrag gegeben, die einen
Rückblick auf die Tätigkeit im abgelaufenen Vierteljahrhundert geben und über Zusammensetzung der Verwaltungsorgane und den
Mitgliederstand informieren soll. Die VZ veröffentlicht aus dieser Broschüre, die im Schloss Prösels und im Büro des Tourismusvereins
in Völs aufliegt, das Grußwort des Ehrenpräsidenten Walter Kompatscher, den Rückblick des Landeskonservators Dr.Helmut Stampfer auf die denkmalpflegerischen Maßnahmen und einen Überblick auf die bisher durchgeführten kulturellen Aktivitäten.
Aller Anfang war schwer
Es war kein leichtes Unterfangen, mit
den acht Erben des letzten Schlosseigentümers Alois Mathà eine Einigung
über den Erwerbspreis zu erzielen und
die nötigen finanziellen Mittel aufzubringen. Auch befand sich die Burganlage in
einem denkbar schlechten Zustand, so
dass man zunächst gar nicht wusste, wo
man mit den Entrümpelungs- und Renovierungsarbeiten beginnen sollte.
Eine gehörige Portion Optimismus, die
Begeisterung und Hilfsbereitschaft der
gesamten Bevölkerung und nicht zuletzt
die großzügige Unterstützung durch das
Land, vor allem durch den damaligen
Landeshauptmann Dr. Silvius Magnago,
durch die Gemeinden und andere öffentliche Körperschaften ermöglichten
es aber, diese anfänglichen Schwierigkeiten zu überwinden und Schloss Prösels
relativ rasch seiner neuen Bestimmung zuzuführen.
Angesichts des nach wie vor großen Besucherandrangs und mit Blick auf die unzähligen kulturellen Veranstaltungen, die in all
den Jahren auf Schloss Prösels stattgefunden haben, darf ich nun mit Freude und Genugtuung feststellen, dass unsere Mühen
wohl nicht umsonst waren.
An dieser Stelle danke ich allen, die mir
während meiner 21-jährigen Amtszeit als
Obmann mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben. Hervorheben möchte ich dabei meine leider allzu früh verstorbenen
Stellvertreter Ossi Pircher und Ossi Schgaguler, meinen Stellvertreter und Nachfol-
ger im Amt des Obmanns, Geom. Walter
Prackwieser und den Präsidenten des
Aufsichtsrates Univ.-Prof. Dr. Christoph
Pan. Großer Dank gilt auch Oswald Baumgartner, dessen einzigartige Weise
durchs Schloss zu führen wir alle sehr
vermissen, dem Verantwortlichen für unser Kulturprogramm Dr. Reinhold Janek,
der Baumannin und vor allen anderen
Michl und Steffi Rabensteiner für ihren
unermüdlichen Einsatz.
Der heutigen Führung von Schloss Prösels gratuliere ich zum bisher Geleisteten
und wünsche ihr weiterhin eine glückliche Hand und viel Erfolg!
Walter Kompatscher,
Ehrenobmann Kuratorium Schloss Prösels
25 Jahre Denkmalpflege
Versetzen wir uns ein Vierteljahrhundert
zurück: Schloss Prösels, unbewohnt, verwahrlost, mehrmals von Dieben heimgesucht, geht einer ungewissen Zukunft
entgegen. Dabei sah die Situation nur drei
Jahre vorher ganz anders aus.
Alois Mathà, seit 1952 Eigentümer der
Burg, konnte 1978 überzeugt werden, mit
finanzieller Unterstützung des Landes fünf
besonders schadhafte Dächer neu decken
zu lassen. Sein Tod gegen Ende jenes Jahres setzte dem bescheidenen, aber hoffnungsvollen Beginn ein plötzliches Ende.
Im Winter 1979/80 brach das Dach oberhalb der Loggia im Hof ein, der Schaden
wurde vom Landesdenkmalamt Bozen behoben. Nachdem Mathàs Erben die Burg
zum Verkauf ausgeschrieben hatten, begleitete ich mehrmals Interessenten durch
die Räume. Die außerordentliche Weitläufigkeit der Anlage, die Schäden am Mauerwerk, vor allem aber der katastrophale
Zustand der Dächer schreckten alle ab.
Als sich auch nach zwei Jahren noch kein
Käufer gefunden hatte und die Zukunft
immer düsterer wurde, reifte in anfänglich
kleinem Kreis der Gedanke, eine nicht ge-
winnorientierte Genossenschaft zu gründen, die den Erwerb und die Restaurierung
der Burg betreiben sollte. Angesprochen
wurden interessierte Privatpersonen und
verschiedene öffentliche Körperschaften
und Vereine aus dem Raum Völs und Bozen.
Am 9. April 1981 war es soweit, das Kuratorium Schloss Prösels begann seine
Tätigkeit. Die Gründung stellte in Südtirol
aus kulturell-denkmalpflegerischer Sicht
insofern eine Neuheit dar, als die Wahl zwischen öffentlichem oder privatem Eigentümer um eine dritte Möglichkeit erweitert
wurde. Das Südtiroler Burgeninstitut hatte
zwar schon vorher unter besonderen Bedingungen die Trostburg übernommen, im
Falle von Prösels gelang es aber, einen viel
weiteren Kreis von Personen und Vereinen
zum Mitmachen zu motivieren. Erstmals
wurde ein denkmalpflegerisches Anliegen
nicht nur von einigen wenigen als solches
gesehen, sondern erhielt breite Unterstützung.
Mit dem Ankauf der Burg Anfang Oktober 1981 war das erste Teilziel erreicht,
der Weg für die Restaurierung freige-
macht. Das Interesse und die Beteiligung
der Bevölkerung bei der ersten Aufräumaktion wenig später werden mir unvergessen bleiben. Die Miteinbeziehung vieler
Personen und deren freiwillige Arbeitsleistung tragen bis heute zum Erfolg des
Kuratoriums wesentlich bei.
Für die Erhaltung der Burg kam der Neudeckung der Dächer absoluter Vorrang
zu. Die Wahl fiel wieder auf Lärchenschindeln, die aufwändigen Arbeiten wurden
zur Gänze vom Landesdenkmalamt Bozen
bezahlt, von Hermann Mölgg und seinen
Mitarbeitern im Frühjahr 1982 ausgeführt.
Eine wichtige Voraussetzung für weitere
Maßnahmen war als Nächstes die Schaffung einer Wohnung für den zukünftigen
Schlosswart.
Gleichzeitig mit den Dachdeckerarbeiten
ließ das Kuratorium zu diesem Zweck
den zweiten Stock des Westtraktes sanieren, das entsprechende Projekt hatte
das Gründungsmitglied Arch. Dr. Oswald
Schgaguler kostenlos verfasst. Bei Verlegung der Kanalisierung im Burghof kam
auch die Bodendenkmalpflege zum Zug:
Erstmals wurde die bronzezeitliche Besie-
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delung des Burghügels (ca. 1800
bis 1400 v. Chr.) anhand von Keramikfragmenten nachgewiesen.
Außerdem kamen Spielwürfel und
Silbermünzen aus dem Spätmittelalter ans Licht.
Vor der Eröffnung der Burg im
August 1982 konnten noch zwei
wichtige denkmalpflegerische Anliegen verwirklicht werden. In der
Wagner-Kammer wurden die Malereien aus der zweiten Hälfte des
16. Jahrhunderts, ein interessantes
Zeugnis der Tiroler Spätrenaissance, gereinigt und gefestigt. Dabei
kamen zwei Frauenfiguren, die
Personifikationen von Glaube und
Hoffnung, sowie ein Trompeter mit
dem Wappen der Völs-Colonna
zum Vorschein. Die Kosten trug die
Versicherungsanstalt ITAS. Schließlich ermöglichte eine Finanzierung
durch die Landessparkasse den
Abbruch der später eingezogenen
Trennwände und die anschließende
Innenrestaurierung des spätgo- Die „Herren von Prösels“ mit Gefolge
tischen Pfeilersaales, der seinen
Namen den vier achteckigen Sandsteinstüt- Altarflügel von Hans Schäuffelein als Leihzen des Gewölbes verdankt. Im prächtigen gabe der gräflichen Familie Toggenburg
Raum, der ursprünglich als Waffenkammer und eine Kopie des ehemaligen Altardiente, ist heute die Waffensammlung aus bildes als Geschenk des Landesverbandes
dem Portenhaus in Völs als Leihgabe des Nordbayern des Kulturwerks für Südtirol
in die Kapelle zurück. Die Übernahme der
Landes aufgestellt.
Von 1982 bis heute wurden immer wieder Kosten der Kapellenrestaurierung durch
denkmalpflegerische Maßnahmen getrof- die renommierte Messerschmitt-Stiftung
fen, auf die hier nicht im Einzelnen einge- München zeigt das Interesse an Prösels
gangen werden kann. Hervorzuheben ist auch außerhalb des Landes. Große Bedeudie Restaurierung der Burgkapelle im Jah- tung kommt auch der Konsolidierung des
re 1983, in deren Verlauf die Fassung der sogenannten Pulverturmes, eines WehrGewölberippen und Reste von Wandmale- baues aus dem frühen 13. Jahrhundert zu,
reien aus der letzten Spätgotik freigelegt die 1987 aus Mitteln des Landesdenkmalwurden. Außerdem kehrten zwei wertvolle amtes erfolgt ist. Die Holztreppen zur Aus-
sichtsplattform hat das Kuratorium
errichten lassen. 1989 bis 1991
erfolgte die Konsolidierung und
Restaurierung der Malereien an
der Loggia im Burghof durch die
Landessparkasse. Der interessante
Bestand aus der Spätgotik und
dem Ende des 19. Jahrhunderts,
zwei Turnierbilder, Reiterfiguren
und Wappen zählen zu den wichtigsten Kunstwerken der Burg.
Im Laufe der Jahre wurden mehrere funktionelle Verbesserungen
an den Fenstern, der Heizung, im
Küchenbereich usw. vorgenommen, aber auch rein denkmalpflegerische Maßnahmen, wie die in
mehreren Abschnitten erfolgte
Sicherung der äußeren Ringmauer
vom Südostrondell bis zum zweiten Torturm, kamen nie zu kurz.
Die Restaurierung der Wasserzisterne im Burghof und die Wiederherstellung der alten Wasserabflüsse ermöglichten interessante
Einblicke in die Wassertechnik des
frühen 16. Jahrhunderts.
Der vor 25 Jahren gefährdete Fortbestand
der Burg ist auf Jahre hinaus gesichert.
Trotzdem sind auch in Zukunft ständige
Instandhaltung und Pflege gefordert, um
den kostbaren Bau zu erhalten. Unverzichtbar bleiben dabei nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch das Gespür und
das Wissen um die kulturelle Einzigartigkeit des Ortes. Der Druck von immer anspruchsvolleren Nutzungsanforderungen
sollte auch morgen weder die Architektur
noch die weitgehend intakte Kultur- und
Naturlandschaft ringsum beeinträchtigen.
Dr. Helmut Stampfer,
Landeskonservator von Südtirol
Das Kulturzentrum Schloss Prösels
Am 9. April 1981 wurde das Kuratorium
Schloss Prösels mit dem Vereinszweck gegründet
• das Schloss zu erwerben,
• es zu erhalten,
• das Schloss für Besichtigungen
zu öffnen
• und für kulturelle Veranstaltungen
zu nutzen.
Bereits im Jahr 1983, also knapp zwei Jahre
nach dem Erwerb, konnten 20.000 Besu-
cher gezählt werden; diese Anzahl wurde
zwar in den folgenden Jahren nicht mehr
erreicht, aber seit ungefähr zehn Jahren
hat sich die Besucherzahl auf ca. 15.000
eingependelt, im vergangenen Jahr haben
15.209 Besucher an den Schlossführungen
teilgenommen. Sie hatten im Rahmen des
Besichtigungsrundgangs durch die verschiedenen Räumlichkeiten des Schlosses auch
die Möglichkeit, die Waffensammlung im
Pfeilersaal, die Batzenhäusl-Sammlung (98
Bilder und eine Skulptur) im oberen Trakt
des Palas und die schlosseigene Kunstgalerie mit Bildern und Skulpturen aller Künstler
zu besichtigen, die im Laufe der 25 Jahre
ihre Werke im Schloss ausgestellt haben.
Weitere Sehenswürdigkeiten stellen die
neun Skulpturen des verstorbenen Künstlers Guido A. Muss in den Außenbereichen
des Schlosses und die zwei Altarflügel von
Hans Schäufelein in der Schlosskapelle dar.
Großen Anklang haben im abgelaufenen
Vierteljahrhundert die vielfältigen kulturellen Veranstaltungen gefunden. Das
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Angebot umfasste Konzerte, Theateraufführungen, die Initiative „Prösler Schlossnächte” und Ausstellungen.
Zwischen 1981 und 2005 hat das Kuratorium über 250 Konzerte in den Sparten
Kammermusik aus den verschiedenen
Epochen, klassische Musik für größere Ensembles, Chormusik, Jazz und Volksmusik
angeboten.
Bei den Prösler Schlossnächten, einer
Initiative, die sich seit mehreren Jahren
großer Beliebtheit erfreut, ist das Schloss
von 20.30 Uhr bis 24 Uhr für Besichtigungen geöffnet und es werden Einführungen in die Geschichte des Bauwerkes
gegeben. Verschiedene Gruppen sorgen
an mehreren Orten für die musikalische
Unterhaltung und im Schlosshof werden
gastronomische Spezialitäten angeboten.
Im „Tischlerhaus” zeigen Künstler ihre
Werke.
Seit 1993 wurde im Schloss in regelmäßigen Abständen Freilichttheater gespielt.
Ausstellung für
Hobbyarbeiten in Seis
Alle Senioren des Schlerngebietes (Tiers,
Völs, Seis, Kastelruth) sind herzlich eingeladen, bei einer gemeinsamen Ausstellung von Hobbyarbeiten mitzumachen, welche im November 2006 in
Seis stattfindet. Liebe Senioren, lasst all
die Exponate, die ihr mit viel Können,
Ausdauer und Fleiß geschaffen habt,
bewundern und seid weiterhin kreativ
und aktiv. Informationen erhaltet ihr
bei der Seniorenvereinigung der Bauern und beim Altenklub Völs.
Therese Senoner
Spielort ist die Schlosswiese im unteren
Schlossbereich, die eine unvergleichliche
und einmalige Atmosphäre bietet.
1991 stand „Viel Lärm um ...” auf dem
Programm, eine Bearbeitung von Goldonis „Baruffe chiozzotte” in der Inszenierung von Andreas Robatscher.
1993 wurde das von Kurt Horak verfasste
Drama „Hexenprozess” als Freilichttheater
aufgeführt. Die Regie lag wiederum in den
Händen von Andreas Robatscher.
1995 wurde „Aulularia”, eine Goldtopfkomödie nach T. M. Plautus, gespielt,
Regie führte wiederum Andreas Robatscher.
1997 bot das Freilichttheater Schloss Prösels das Stück „Der Franzos in Tirol” des
Schweizer Autors Thomas Hürlimann an.
Für die Regie war Edi Braunhofer verantwortlich, für die Musik Willi Seebacher.
„Der Franzos in Tirol” wurde vom Sender
Bozen der RAI aufgezeichnet.
1999 inszenierte Edi Braunhofer Felix Mitterers Märchendrama „Drachendurst”.
Jungbürgerfeier
Alle Völser Jugendlichen,
die im Laufe dieses Jahres ihre
Volljährigkeit feiern, sind von der
Gemeinde zur Jungbürgerfeier
am Samstag, 16. September 2006
eingeladen.
Der Jahrgang 1988 wird
noch persönlich benachrichtigt
und ist gebeten, sich den Termin
freizuhalten.
Weitere Theaterproduktionen und Kabarettabende wurden im Rittersaal angeboten.
Einen wichtigen Zweig der kulturellen Tätigkeit stellt seit der Gründung des Kuratoriums die Ausstellungstätigkeit dar. In
den ersten zwei Jahren stellten Künstler
im Pfeilersaal aus, nach der Adaptierung
des Tischlerhauses, manchmal auch als
Zeughaus bezeichnet, stand den Künstlern eine optimale Ausstellungsgalerie
zur Verfügung. Vom Angebot, im Schloss
Prösels auszustellen, haben in den vergangenen 25 Jahren 134 Künstler oder Künstlergruppen Gebrauch gemacht.
So ist Schloss Prösels seit der Eröffnung
1981 seiner statutarisch festgelegten Zielsetzung in hohem Maße gerecht geworden und das Schloss hat sich zu einem
weit über die Grenzen des Landes hinaus
bekannten Besichtigungsobjekt und zu
einem ebenso bekannten und international geschätzten Kulturzentrum entwickelt.
Dr. Reinhold Janek
Kriegsopfer- und
Frontkämpfer-Verband
Völs am Schlern:
Zum heurigen gemeinsamen Jahresausflug, welcher wir am Donnerstag,
den 14. September 2006 veranstalten,
laden wir alle Mitglieder sowie Freunde
unseres Vereines (auch Nichtmitglieder)
recht herzlich ein.
Die Fahrt geht nach Ritten, Mittagessen im Gasthaus Pemmern.
Anmeldung bei: Johann Prackwieser
Gump, Tel. 0471/601190, Hermann
Psaier, Aicha, Tel. 0471/601124 oder Leopold Kompatscher, Tel. 0471/725269
Gemeinde Völs am Schlern verlängert Amtszeiten
Büros am „Langen Völser Donnerstag” von 17 bis 19.30 Uhr geöffnet
Mit neuen Öffnungszeiten ihrer Ämter möchte die Gemeindeverwaltung Völs am Schlern vor allem Berufstätigen,
Pendlern und Schülern entgegenkommen. Seit Ende Juni 2006 sind die Gemeindeämter nun jeden Donnerstag von 17
bis 19.30 Uhr für den Parteienverkehr geöffnet.
Die Gemeinde bietet den bürgerfreundlichen Service im Rahmen des Völser Projektes „Langer Donnerstag” an, das von der örtlichen Kaufleutevereinigung ins Leben gerufen wurde und mit 22. Juni 2006 startete. „Die ersten Reaktionen sind sehr positiv”,
sagt Bürgermeister Arno Kompatscher, der ebenso wie Finanzreferent Gregor Kompatscher nun während der verlängerten Öffnungszeiten Sprechstunden hält. „Bürger, die viel auswärts sind, müssen sich nun nicht mehr eigens beurlauben lassen, wenn sie
auf der Gemeinde zu tun haben”, freut sich der Bürgermeister.
Die zusätzliche Öffnungszeit der Gemeinde jeden Donnerstag von 17 bis 19.30 Uhr gilt das ganze Jahr über.
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AUS DEM STANDESAMT
Geburten
in den Monaten Juni
und Juli 2006:
Jakob Reider, Kreiter, Obervöls, Kühbachweg 16, geboren in Brixen am 7. Juni 2006
Julia Planer, Prackfoler, Unteraicha 10,
geboren in Bozen am 25. Juni 2006
Florian Tschager, Ziener, Oberaicha 12/A,
geboren in Bozen am 26. Juni 2006
Emma Rungger, St. Konstantin 67/A, geboren in Brixen am 8. Juli 2006
Melanie Voppichler, St. Konstantin 20/A,
geboren in Brixen am 19. Juli 2006
Eva Schieder, Obervöls, Schlernstraße 18,
geboren in Sterzing am 23. Juli 2006
Max Kleinrubatscher, St. Anton, Handwerkerzone 78, geboren in Bozen am 24.
Juli 2006
Trauungen
in den Monaten Juni
und Juli 2006:
Barbara Schmid mit Christian Perathoner in Völs am Schlern am 29. Mai 2006
Barbara Goller mit Erwin Martin Brugger in Völs am Schlern am 4. Juni 2006
Irina Stricker mit Stefan Federer in Völs
am Schlern am 15. Juli 2006
Todesfälle
in den Monaten Juni
und Juli 2006:
Elisabeth Jessacher, Untervöls, Kartatscher Weg 2, gestorben in Völs am Schlern
am 6. Juni 2006 im Alter von 95 Jahren.
Maria Immaculata Jank Wwe. Mumelter, St. Konstantin 41, gestorben in Bozen
am 9. Juni 2006 im Alter von 94 Jahren.
Karl Kofler, Peterbühel, Weingartnerweg
4/b, gestorben in Bozen am 25. Juni 2006
im Alter von 58 Jahren.
Karl Kröss, Prösels 9, gestorben in Bozen
am 7. Juli 2006 im Alter von 73 Jahren.
Eduard Baumgartner, Untervöls, Bodenweg 1, gestorben in Völs am Schlern am
11. Juli 2006 im Alter von 83 Jahren.
Maria Untermarzoner Mairhofer, Pröslerhof, Prösels 9, gestorben in Bozen am
12. Juli 2006 im Alter von 74 Jahren.
ALLES GUTE!
Geburtstage der
über 80-Jährigen
in der Zeit vom 16. August bis
zum 15. Oktober 2006
Dr. Karl Kompatscher, Obervöls, Schlernstraße 11, geboren am 17. August 1917
Hermann Gasser, Oberbergler, Völser
Ried 12, geboren am 28. August 1926
Anna Psenner Wwe. Hell, Unterpsenner,
Unteraich 8, geboren am 31. August 1917
Aloisia Schroffenegger Wwe. Maoner,
Peterbühel, Friedbergweg 8, geboren am
31. August 1920
Katharina Federer Wwe. Pallhuber,
Treibl, St. Kathrein 19, geboren am 1. September 1920
Frieda Monsorno Wwe. Verant, Untervöls, Kartatscher Weg 2, geboren am 1.
September 1922
Anna Maier Wwe. Fulterer, Flunger, Prösler Ried 2, geboren am 3. September 1926
Michael Kritzinger, Dosser, St. Konstantin 23, geboren am 4. September 1914
Maria Gamper Wwe. Pattis, Oberweingartner, Ochsenbühel, Weingartnerweg
12, geboren am 8. September 1925
Maria Schrott Wwe. Kritzinger, Obervöls, Am Obervölser Platz 3, geboren am
12. September 1917
Aloisia Pitscheider Wwe. Rabensteiner, Hall, Obervöls, Obervölser Platz 1,
geboren am 12. September 1925
Johanna Masoner Wwe. Gostner, Mesner, Prösels 12, geboren am 12. September 1926
Josef Mulser, Staudner, Untervöls, Kartatscher Weg 2, geboren am 16. September 1913
Maria Rabensteiner Wwe. Mahlknecht, St. Konstantin 69, geboren am
16. September 1918
Anna Kritzinger, Untervöls, Kartatscher
Weg 2, geboren am 20. September 1914
Sr. Hildegard Mayr, Untervöls, Kartatscher Weg 11, geboren am 20. September 1919
Katharina Kompatscher Wwe. Tirler,
Riefer, Untervöls, Kartatscher Weg 2, geboren am 21. September 1921
Wolfdietrich Hans Müller, Unteraicha
11, geboren am 22. September 1922
Martha Petermayr Wwe. Kompatscher, Untervöls, Kartatscher Weg 2, geboren am 24. September 1908
Anna Federer Wwe. Verant, Treibl, St. Kathrein 19, geboren am 24. September 1922
Rosa Gamper Wwe. Pattis, Unterweingartner, Peterbühel, Weingartnerweg 14,
geboren am 24. September 1926
Josef Verant, Anawandter, Oberaicha 29,
geboren am 25. September 1913
Johann Gasser, Trasoar, Völser Ried 11,
geboren am 25. September 1922
Anna Wenter Wwe. Ramoser, Untervöls, Kartatscher Weg 2, geboren am 26.
September 1914
Eva Thaler Knoll, Obervöls, Christophbildweg 1, geboren am 27. September 1921
Anna Pramstaller Nössing, Untervöls,
Bodenweg 5, geboren am 27. September
1924
Domenica Macolunga Campello, Blumau 21, geboren am 30. September 1924
Franz Sagmeister, Kritzinger, Obervöls,
Schlernstraße 24, geboren am 3. Oktober
1925
Maria Weiß Vikoler, Hochrainer, Prösels
3, geboren am 4. Oktober 1921
Anton Federer, Maurer, Prösels 15, geboren am 8. Oktober 1916
Redaktionsschluss:
15. September 2006
IMPRESSUM
Zweimonatliches Informationsblatt
zum Völser Gemeindegeschehen
Herausgeber und Eigentümer:
Gemeinde Völs am Schlern
Verantwortlicher im Sinne
des Pressegesetzes:
Dr. Rainer Seberich
Druck: Athesiadruck, Bozen
Eingetragen beim Landesgericht
Bozen am 25. Jänner 1989
mit Dekret Nr. 3/89 R.St.
Gemeinde Völs am Schlern
Dorfstraße 14
Tel.: 0471/72 50 10
Fax: 0471/72 50 31
E-Mail: voels@gvcc.net
Internet: www.gemeinde.voels.bz.it
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VERSCHIEDENE MITTEILUNGEN
Fundbüro
Musikschule
Tel. 0471-706819 • E-Mail: ime.msklausen@schule.suedtirol.it
Sehr geehrte/r Schüler/in, sehr geehrte Eltern,
wir bitten Sie, am 18. September 2006 zur Stundenvergabe Schuljahr 2006/2007
zu erscheinen. Ort: Musikschule SEIS, Wolkensteinplatz 2
15:00 Uhr
16:00 Uhr
17:00 Uhr
Telef. Benachrichtigung
Blockflöte
Klarinette
Schlagzeug
Ausbildung z. Chorgesang
Oboe
Saxophon
Querflöte
Violine
Hackbrett
Blechbläser
Gitarre
Klavier
Keyboard
Steir. Harmonika
Singen/Kinder-u.Jugendchor
Musik. Früherziehung
Seis, im März 2006
Baukonzessionen
Juni und Juli 2006
Juni 2006
Kompatscher Klaus und Walter,
Schlossweg 14: Umbau und Erweiterung
des Wohnhauses auf der Bp. 618 und
Gp. 54/4;
Stauder Stefan, Völser Ried 14, Frasshof: Errichtung einer Ladefläche und Erneuerung der Gartenmauer auf den Gp.
3543, 3545/1, 3545/2;
Gemeinde Völs am Schlern, Dorfstraße 14: Erweiterung des Kindergartens
auf der Bp. 642;
Federer Vinzenz, Schlossweg 12: Sanierung und Erweiterung des Wohnhauses
auf der Bp. 456.
Juli 2006
Oberrauch Ute, Bozen: I. Variante zum
genehmigten Projekt für die Verlegung
des Wohnhauses von der Bp. 591 auf
die Gp. 3997/3, St. Konstantin;
Papperitz Christopher, Zann 13: I. Variante zum genehmigten Projekt für den
Ausbau des Dachgeschosses und Errichtung einer Holzlege auf der Bp. 767;
Lantschner K.G. des Lantschner G., Bozen: I. Variante zum genehmigten Projekt
für den Wiederaufbau des Stadels mit Stall
beim Strickerhäusl auf der Gp. 2563/1;
Gasser Ulrich, Völser Ried Nr. 12, Oberperglerhof: Errichtung einer Stützmauer
und Lagerraum für Treibstoff der landw.
Geräte auf der Gp. 3513;
Gemeinde Völs am Schlern: Errichtung
einer Stützmauer auf der Gp. 1560/3 in
Völser Aicha;
Planer Patrick, Unteraicha 10, Prackfolerhof: Errichtung einer Beregnungsanlage auf den Gp. 997 und 998;
Rabensteiner Johann, Ums Nr. 5, Trafisölerhof: Abbruch und Wiederaufbau
des Wirtschaftsgebäudes auf der Bp.
221 und Gp., 2499, 2498/1;
IMMO Bau GmbH, St. Konstantin 11/
A: Neubau einer Wohnanlage auf der
Gp. 1543 in der Erweiterungszone C2
Oberaicha;
Gemeinde Völs am Schlern, Dorfstraße 14: I. Variante zum genehmigten
Projekt für die unterirdische Erweiterung
des Mehrzweckgebäudes in Völser Aicha
auf der Bp. 1019;
Innerhofer Franz, Fiedbergweg 19: II.
Variante zum genehmigten Projekt für
die Sanierung und Erweiterung des Gebäudes auf der Bp. 26/1.
Es wird darauf aufmerksam gemacht,
dass das Fundbüro von der Gemeindeverwaltung – Sekretariat verwaltet wird.
Bisher war es ja üblich, dass Gegenstände auch beim Pfarrer oder auch im Tourismusbüro abgegeben wurden. In ganz
Europa ist es üblich, dass die Gemeinde
das Fundamt betreut. Aus diesem Grunde sollte man sich in Zukunft nur mehr
an die Gemeinde wenden.
Wenn ein gefundener Gegenstand abgegeben wird, so stellen die BeamtInnen
eine Empfangsbestätigung aus und veröffentlichen eine entsprechende Kundmachung an der Amtstafel. Vergeht ein
Jahr, ohne dass der rechtmäßige Besitzer
gefunden wird, so geht der Besitz des
Fundstückes an den Finder über.
Auch Verluste können im Sekretariat der
Gemeinde gemeldet werden, bei einem
eventuellen Fund des Gegenstandes
wird der Betroffene dann sofort verständigt.
Weitere Informationen erteilt das Sekretariat der Gemeinde, Tel. 0471/725010,
E-Mail voels@gvcc.net
Wenn jemand in Völs,
Nähe Gasthaus Tschafon ein
schwarzes „Tatzl” (Tracht)
gefunden hat, so möge er
bitte 347/4655063 anrufen!
Zugehfrau für Völser Ferienhaus gesucht (ca. 10 Tage
jeweils 3 Stunden/Jahr)
Peter Seitz,
Kühbachweg 7 Völs
In Völs 2 Einzimmerwohnungen zu vermieten,
eine davon möbliert!
(nur an Einheimische)
Tel. 339/8958073
Vierzimmerwohnung oder
Haus ab Oktober 2006 für
4 Jahre zu mieten gesucht.
(als Erstwohnung)
Tel. 340/973509
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Monsagrati geht,
Di Vendra kommt
Mit 1. September
2006 löst Dr. Giuseppe Di Vendra
den bisherigen
Amtsarzt von Völs,
Dr. Monsagrati
ab. Dr. Monsagrati, der 32 Jahre
Amtsarzt in Völs
war, bleibt uns
aber als Privatarzt
und als Fachmann für Arbeitsmedizin erhalten.
„Ich möchte einerseits mehr Zeit für mich
und meine Familie haben, andererseits liebe ich meinen Beruf und könnte mir nicht
vorstellen, den Arztberuf ganz an den Nagel zu hängen“, sagte Dr. Monsagrati in
einem Gespräch mit der VZ.
„Ich möchte auch die Gelegenheit wahrnehmen, um danke zu sagen. Danke der
gesamten Bevölkerung für die Geduld,
mit der sie meinen oft nicht ganz leichten Charakter ertragen hat. Namentlich
möchte ich Herrn Walter Kompatscher
danken, der mir vor allem in der ersten
Zeit in Völs eine große Hilfe war.“
Sprechstunden von
Dr. Monsagrati im Abulatorium
von Dr. Di Vendra:
Montag
Freitag
15.00 – 17.00 Uhr
15.00 – 17.00 Uhr
oder auf Vormerkung
Dr. Giuseppe Di Vendra
Dr. Di Vendra
wurde am 29.
Juni 1959 in Riesi
(Provinz Caltanisetta) geboren
und erwarb seinen Studientitel
1994 in Medizin
und Chirurgie
an der Universität von Bari. Vier
Jahr später erwarb er die Spezialisierung
in Dermatologie an derselben Universität.
Seit 2001 arbeitet er in St. Martin in Thurn
und ab 01. September in Völs. Wir wünschen dem neuen Arzt alles Gute für seine
Arbeit.
Sprechstunden von
Dr. Di Vendra:
Montag
8.30 – 10.30
Dienstag
Mittwoch 8.30 – 10.30
Donnerstag 8.30 – 10.30
Aicha
Freitag
8.30 – 11.30
19.30 – 20.30
16.30 – 19.30
19.30 – 20.30
19.30 – 20.30
Neuwahl des Basisarztes
Alle Bürger, welche bisher Dr. Monsagrati
als Basisarzt hatten, werden mittels Brief
KONDITOREI
von der Sanitätseinheit zur Wahl ihres
neuen Basisarztes aufgerufen. Zur Auswahl stehen Dr. Levis, Dr. Koralus und Dr.
Di Vendra. Gewählt wird am 01. und 04.
September von 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr
im Ratssaal der Gemeinde Völs. Eltern
wählen für ihre minderjährigen Kinder,
alle volljährigen Bürger müssen selbst zur
Wahl kommen. Sollte jemand an diesen
Tagen verhindert sein, kann die Wahl auch
in einer Amtstunde der Sanitätseinheit,
Mittwoch von 14.30 – 17.00 Uhr und am
Freitag von 9.00 – 12.00 Uhr, erfolgen.
Mitzubringen ist auf jeden Fall das
Krankenkassa-Büchlein!
Um Unklarheiten auszuräumen, sei hier
nochmals der Unterschied zwischen einem
Amtsarzt und einem Basisarzt festgestellt:
Ein Basisarzt (Dr. Di Vendra, Dr. Levis und
Dr. Koralus) ist für die „normale“ medizinische Betreuung seiner Patienten zuständig.
Ein Amtsarzt, dessen korrekte Bezeichnung „Sprengel-Hygiene-Arzt“ lautet,
ist für alle Bürger der Gemeinde Völs zuständig, und zwar für rechtsmedizinische
Bereiche (Invalidenbescheinigungen, Bescheinigungen für Versicherungen usw.),
Totenscheine, Führerscheine, Impfungen
u.a.m.
In Völs ist Dr. Giuseppe Di Vendra Sprengel-Hygiene-Arzt (Amtsarzt).
Wir gratulieren
herzlich
Magdalena Vötter
VÖLS · Boznerstraße 3 · Tel. 0471/725411
Ob’s kolt ist oder heiß, bei Konditorei Seeber
immer in was Gutes beiß
zum Magister
der Philosophie,
Diplomstudium Soziologie,
geistes- und kulturwissenschaftliche
Studienrichtung,
erworben an der
Universität Salzburg.
Einfacher & sicherer
geht’s mit Volksbank direct b@nking.
Der Konkurrenz voraus!
direct b@nking
der Volksbank
Seite 9
Kammermusikfest auf Schloss Prösels 2006
Klassische Musik
in authentischem Klang
Als vor etwa vier Jahren die Bozner Flötistin Chiara Tonelli zusammen mit Ihrem
Mann, dem Hamburger Cellisten Philipp
von Steinaecker, an das Kuratorium von
Schloss Prösels mit dem Vorschlag herantrat, im Schloss ein Kammermusikfest mit
internationalen jungen Künstlern zu veranstalten, mag es im Kuratorium Zweifler
gegeben haben: Verträgt Völs neben dem
gerade ins Leben gerufenen Schlernfestival noch eine weitere Konzertreihe mit
klassischer Musik? Doch der Verantwortliche für die kulturellen Veranstaltungen
auf Schloss Prösels, Reinhold Janek, war
von der Idee überzeugt. Der Erfolg hat
ihm und den unternehmenden jungen
Künstlern Recht gegeben. Die Prösler
Schlosskonzerte haben mit dem Kammermusikfest einen Qualitätssprung erlebt.
Bei der heurigen vierten Ausgabe der
Veranstaltung, die wegen der unsicheren
Witterung zum großen Teil im Rittersaal
stattfinden mussten, waren jedes Mal zwischen 180 und 250 Zuhörer zugegen. Und
diese waren erstaunt über die Qualität der
Konzerte, die internationalen Vergleich
nicht zu scheuen brauchen und durch den
schönen Rahmen und die familiäre Atmosphäre ausgesprochen anziehend wirken.
Die Stiftung Sparkasse stieg ein und sicherte die materielle Grundlage.
Die Initiatorin des Kammermusikfestes,
Chiara Tonelli
Foto: VZ
Das Prösler Kammermusikfest nimmt
dank der ausgeklügelten Programme, die
Bekanntes mit weniger Bekanntem verbinden, immer mehr den Charakter eines
musikgeschichtlichen Projekts an. Nachdem im ersten Jahr die beiden Wiener
Schulen im Mittelpunkt standen, im zweiten französische Barockmusik und Impressionismus einander gegenübergestellt
wurden und das Festival des vergangenen
Jahres ganz im Zeichen der russischen
Musik stand, standen heuer die deutsche
Klassik und Romantik auf dem Programm.
Dabei galt es, deren Klangwelt durch die
Verwendung von Originalinstrumenten jener Epoche neu zu entdecken.
Warum dies zu neuen Klangerlebnissen
und zu einem tieferen Verständnis der
Werke führen kann, hat Philipp von Steinaecker im Programmheft in gut verständlicher Weise erläutert. Die mit weniger technischen Hilfsmitteln ausgestatteten alten
Instrumente stellen aber für die heutigen
Musiker eine erhebliche Herausforderung
dar. Dementsprechend wurden die Mitwirkenden ausgewählt. Den Grundstock bildete das Londoner Eroica-Quartett (Peter
und Julia Hanson Violine, Vicki Wardman
– Viola und David Watkin – Violoncello),
das durch seine neuartigen Interpretationen der Musik des 19. Jh. in aller Welt
bekannt geworden ist. Seine Einspielungen
bei Harmonia mundi wurden mit begehrten
Schallplattenpreisen ausgezeichnet. Ebenfalls zahlreiche wichtige Schallplattenpreise
hat der aus Frankreich stammende Cellist Christophe Coin aufzuweisen, der am
Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris und an der Scola Cantorum
in Basel unterrichtet. Die Hornistin Anneke
Scott hat sich nach ihrem Studium an der
Royal Academy of Music in London auf die
Technik des Naturhorns spezialisiert. Chiara
Tonelli wechselte zwischen verschiedenen
Querflöten aus Holz mit wenigen Klappen ,
die nicht geringe Anforderungen an Spieltechnik und Intonation stellen. Die Streicher spielten durchaus mit Darmsaiten.
Und aus einem österreichischen Museum
wurde eigens ein Flügel entliehen, der aus
derselben Werkstatt und demselben Baujahr stammt wie jener, der in der Wohnung
von Johannes Brahms stand.
Der Auftritt des berühmten französischen
Cellisten Christophe Coin, am Klavier
begleitet von Paul Rivinius, bildete einen
der Höhepunkte des Kammermusikfestes.
Foto: Markus Kompatscher
Das Experiment ist gelungen. Das heurige
Kammermusikfest vom 28. bis 31. Juli hatte mehrere Höhepunkte: die Wiedergabe
aller vier Flötenquartette von Mozart, das
Klavierquartett von Schumann mit dem
ausgezeichneten Fortepiano-Spieler Howard Moody, die Aufführung der eher selten gehörten Brahms-Sextette. Unerhörtes
bot die junge Hornistin Anneke Scott mit
der vom Komponisten gewünschten Wiedergabe des Horn-Trios von Brahms auf
Naturhorn, bei dem die Halbtöne durch
Einführen der Hand in den Trichter gewissermaßen erfühlt werden müssen. Die
bereits von den Vorjahren bekannte schwedische Opernsängerin Camilla Tilling interpretierte mit großer Intensität Schubertlieder und bedankte sich für den Applaus
mit einem rührend-schönen unbegleiteten
schwedischen Volkslied. Ein Beispiel perfekten Zusammenspiels und intensiver, fast
meditativer Einfühlung in die Welt Beethovens boten Christophe Coin und Paul Rivinius mit dessen Cellosonate op. 102.
Qualität und Erfolg des Prösler Kammermusikfestes lassen sich auch an der
Tatsache ablesen, dass nicht wenige Musikfreunde an allen vier aufeinander folgenden Abenden ins Schloss kamen.
Seite 10
4. Internationales Schlern-Festival
Gute Beteiligung und hohes Niveau
Das „Schlern International Music Festival“
erlebte unter der Leitung von Vagram Saradjan und Larisa Jackson heuer bereits
sein vierte Auflage. Vom 29. Juni bis zum
17. Juli, also fast drei Wochen lang hörte
man in Völs viel Englisch reden, üben und
musizieren. 85 Musikstudenten hatten
sich zur Sommerakademie der Universität
Houston eingefunden. Die meisten kamen
aus den Vereinigten Staaten, doch waren
insgesamt zwölf Staaten vertreten, darunter auch Island, Kanada, Japan und Neuseeland. 25 hervorragende Musiker und
Hochschullehrer und drei Gastdozenten
betreuten ihre Weiterbildung und hielten
Meisterkurse ab, die wie die insgesamt 30
Konzerte öffentlich zugänglich waren.
Die Programme umfassten den gesamten
Bereich der klassischen Musik bis zur Gegenwart und hatten dieses Jahr zwei Ge-
denktage besonders berücksichtigt: den
250. Geburtstag von Wolfgang Amadeus
Mozart und den 100. Geburtstag von Dimitri Shostakovich.
Im Rahmen des Internationalen SchlernFestivals 2006 wurden in einem Wettbewerb neben einer Reihe von Anerkennungsdiplomen vier erste Preise – jeweils
einer für Violine, Cello, Klavier und Gesang – und zwei Anerkennungs-Sonderpreise für zwei weitere Geigerinnen vergeben.
Die Preisträger sind:
Klavier: Leann Osterkamp (Colorado
– USA),
Violine: Brendan Conway (Montreal University – CAN),
Violoncello: Indira Rahmatulla (University
of Houston – Texas – USA),
Gesang: Thomas Shivone (Texas Christian
Die Preisträger von l. nach r.: Sijie Chen, Brendan Conway, Leann
Osterkamp, Caitlin Kelley, Indira Rahmatulla, Thomas Shivone
University – Fort Worth -Texas – USA)
Anerkennungsdiplome wurden vergeben
an die Violinistinnen Sijie Chen (Violine
– Royal College of music – London – GB)
und Caitlin Kelley (Violine – Colbren College – California – USA).
Die jungen Künstler hörte man am 16.
Juli im vollbesetzten Innenhof von Schloss
Prösels nach der Preisverteilung durch den
künstlerischen Leiter, Vagram Saradjan
und Bürgermeister Arno Kompatscher,
der in seiner Ansprache der Raika Völs,
der Autonomen Provinz Bozen und den
übrigen Sponsoren sowie den zahlreichen
Mitarbeitern dankte, die zum Gelingen des
Festivals beigetragen haben. Das Preisträgerkonzert bewies einmal mehr das überaus hohe Niveau der Veranstaltung.
(rs)
Preisverleihung in Schloss Prösels mit M.o Vagram Saradjian und
Bürgermeister Arno Kompatscher
Erfolgreiche Südtiroler gesucht
„Stiftung für junge SüdtirolerInnen im Ausland” –
Einsendeschluss ist der 31. August
Bozen – Die „Stiftung für junge SüdtirolerInnen im Ausland” schreibt heuer
wieder drei Förderpreise für erfolgreiche
Südtirolerinnen und Südtiroler im Ausland aus. Der Einsendeschluss für die
Bewerbungen ist der 31. August dieses
Jahres.
„Seit Bestehen unserer Stiftung haben
wir bereits knapp 50 junge Südtirolerinnen und Südtiroler fördern können.
Neben der finanziellen Hilfe wollen wir
mit unseren Förderpreisen auch einen
ideelle Unterstützung gewähren”, be-
richtet Inga Hosp, seit Stiftungsbeginn
Vorsitzende der achtköpfigen Jury.
Für die Vergabe des Förderungs- und Anerkennungspreises kommen Personen in
Frage, welche sich im Ausland bzw. außerhalb der Region beruflich profilieren,
weiterbilden und spezialisieren.
Die Bewerber der Förderpreise dürfen bis
zum Einreichetermin nicht älter als 40 Jahre sein. Sie müssen sich mindestens seit
drei Jahren im Ausland bzw. außerhalb der
Region aufhalten und sich während der
Ausbildung bzw. im Berufsleben durch be-
sondere Leistungen ausgezeichnet haben.
Weiters müssen Bewerber für die Stiftung
ihr Studium mit dem höchsten akademischen Grad abgeschlossen haben.
Den Bewerbungsunterlagen sind Lebenslauf, ein Passbild, Zeugnisabschriften,
Publikationen, die Beschreibung eines
aktuellen Projektes und die Ziele für die
berufliche Zukunft beizulegen.
Die Bewerbungen sind zu richten an den
HGV, Christoph Ladurner, Delaistraße
16/I, Bozen oder via E-Mail an Christoph.
Ladurner@HGV.it.
Seite 11
Zum Tod von Eduard Baumgartner
Vom Dorffrächter zum
europäischen Transportunternehmer
Wie ein Lauffeuer
verbreitete sich am
Samstag, dem 8.
Juli 2006, im Dorf
die Nachricht vom
unerwarteten Tod
von Eduard Baumgartner. Der Seniorchef der Firma
Fercam war vormittags wie so oft zu seinem geliebten Gflierer Weiher gegangen, um dort die Pfähle
seiner Badehütte von Algen zu befreien.
Dabei war er vom Tod überrascht worden
und einem plötzlichen Herzanfall erlegen.
Völs hatte eine seiner markantesten Gestalten verloren und Südtirol einen seiner
erfolgreichsten Unternehmer.
Eduard Baumgartner, geboren am 29. Mai
1923, war von seinem Vater eigentlich für
den Beruf eines Metzgers bestimmt gewesen, den er in einer Lehre erlernte. Für ein
solides Gasthaus wie die „Rose-Wenzer“
wäre eine im Familienbesitz betriebene
Metzgerei eine willkommene Ergänzung
gewesen. Der Krieg verschlug ihn in amerikanische Gefangenschaft, wo er das amerikanische System kennen und schätzen
lernte und am liebsten drüben geblieben
wäre. Nach seiner Rückkehr in die Heimat
heiratete er die Lehrerin Hedwig Damian die Übernahme des unter kommissarischer
und begann seine Arbeit als Dorffrächter, Verwaltung stehenden Traditionsunterzuerst mit einem Pferdewagen, dann mit nehmens Gondrand im Jahre 1986.
einem kleinen gebrauchten Lastwagen, Im Dorf blieb der Top-Unternehmer der
mit dem er Milch, Vieh und Baumaterialien Wenzer Edl, der sich gerne unter die Leubeförderte und der sonntags, mit Bänken te mischte, für das Dorfleben einsetzte,
versehen, auch für Ausflugsfahrten zur an Feiertagen das „Lodene“ anlegte und
überhaupt Traditionen pflegte. Mit Siebzig
Verfügung stand.
1963 erfuhr er, dass in Bozen ein kleines teilte er sein Firmenimperium unter seine
Transportunternehmen namens FERCAM Söhne. Vor drei Jahren feierte der Seniorzum Verkauf stand, das Transporte mit chef im Kreise seiner Familie und seiner
Eisenbahn und Camions für die Bozner engsten Mitarbeiter seinen 80. GeburtsIndustriezone durchführte. Mit enormem tag. Sein Begräbnis am Dienstag, dem 11.
Wagemut griff er zu und baute die Firma Juli, fand unter größter Beteiligung einer
in konsequenter Arbeit und zielsicherer unabsehbaren Trauergemeinde aus nah
(rs)
Ausnützung der von der wachsenden und fern statt.
europäischen Wirtschaftsgemeinschaft gebotenen
Möglichkeiten zu einem
der bedeutendsten Transportunternehmen Italiens
und Europas aus. Weitere
wichtige unternehmerische Schritte waren die
Übernahme der Werksvertretung der MercedesNutzfahrzeuge durch die
von Baumgartner gegründete Firma AUTOINDUSTRIALE im Jahre 1976 und Aus den Anfängen: Ausflugsfahrt auf Baumgartner-Lastwagen
Die Senner Lies!
Die Senner Lies war eine der bekanntesten und wegen ihrer großen Hilfsbereitschaft, ihrem Sinn für das Gute und ihrer
Nächstenliebe auch geachtetsten Frauen von Völs. Sie wurde am 10.10.1910
geboren und verstarb am 06.06.2006.
So wie diese Daten interessante Zufälle
sind, so waren auch die Umstände, wie
die Liesl nach Völs kam, glückliche oder
tragische Zustände. Zuerst kam sie nach
Völs um ihrer kranken Schwester mit ihren drei kleinen Kindern zu helfen, später
half sie der gesamten Bevölkerung. Nach
Abschluss der Krankenpflegerschulen
in Rom und in Genua betreute sie die
Kranken in unserer Gemeinde. Viele km
legte sie zu Fuß zurück. Oft war sie auch
auf dem „Merlgigg“, einem Pferd (siehe
Foto), auf dem Fahrrad und später auf
einem Leichtmotorrad unterwegs. Letzte-
res wurde ihr fürs Gutsein von undankbaren
Zeitgenossen auch noch gestohlen. Bis ins
hohe Alter assistierte sie sämtlichen Völser
Gemeindeärzten. Die letzten Lebensjahre
verbrachte die Liesl bestens gepflegt im Al-
Die Senner Liesl auf dem „Merlgigg”
tersheim Völs, liebevoll betreut auch von
ihrer Verwandtschaft, die ihr zum 95sten
eine schöne Geburtstagsfeier organisierten. Für ihre zahlreichen Dienste erhielt
sie oft nicht mehr als ein „Vergelt’s Gott“
oder Erdäpfel, Eier und Speck, denn sie
verlangte selten etwas und sagte nur:
„Wersch mir woll eppas gebm.“
Ihr Einsatz für die Allgemeinheit wurde
in gebührender Weise von Seiten der
Gemeinde durch die Verleihung der goldenen Verdienstnadel 1988 gewürdigt.
Ebenso erhielt sie einige Jahre später die
Verdienstmedaille des Landes Tirol.
Alle, die die Liesl kannten, wissen, was
wir an ihr hatten, und wissen es zu
schätzen, ein Stück Lebensweg mit ihr
gegangen zu sein.
Sie ruhe in ewigem Frieden!
Sepp und Emma
Seite 12
Die Hexen-Lücke
Schlernhexen
sind
schrullige Gestalten,
die als Souvenirs auf
Besen reiten. Dass vor
500 Jahren auf Schloss
Prösels bei Völs rund 30
Frauen als Hexen verurteilt und verbrannt
wurden, wissen aber
die wenigsten. Mehrere Initiativen zum
Gedenken an die Hexenprozesse sollen das
ändern.
von Thomas Vikoler
Ein Jubiläum zum Aufwachen. Am 7. Juli 1506, also vor genau 500 Jahren,
fand auf Schloss Prösels
der erste Hexenprozess
Tirols statt. Vor Gericht
stand zunächst eine Magd
aus dem Ort, die die ihr
zugewiesene Rolle erfüllte.
Sie legte nach mehrmaliger
Folter ein Geständnis ab.
Sie berichtet von Treffen
mit anderen Frauen, von
nächtlichen„Ausfahrten“
auf die Villanderer Alm
und auf die Seiser Alm. Sie
erzählt vom Milchzauber,
dem magischen Abmelken
von Kühen. So steht es jedenfalls in den
Urgichten (Prozessakten). Ein Protokoll
über die Exekution der Strafe ist nicht erhalten, es ist aber davon auszugehen, dass
sie entsprechend der geltenden MalefizOrdnung am Scheiterhaufen verbrannt
wurde. So wie mindestens 27 weitere
Frauen, aber auch zwei Männer, denen
man Ketzerei vorgeworfen hatte.
Am Schlern-Hochplateau beginnt man,
die Geschichte der beiden Hexenprozesse
auf Schloss Prösels in den Jahren 1506
und 1510 aufzuarbeiten. Auch gegen das
Die Gedenkschrift
„500 Jahre Hexenprozess“,
die jedem Haushalt kostenlos
zugeschickt wird, wurde in
großzügiger Weise von der
Stiftung Südtiroler Sparkasse
gefördert.
Bild der so genannten „Schlernhexen“,
den schrulligen Gestalten auf Besen, die
tausendfach als Souvenirs verkauft werden. Elmar Perkmann, Verfasser einer Gedenkschrift zu den Hexenprozessen, sieht
die populäre Hexendarstellung sogar als
Ausdruck eines „Verdrängungsprozesses“.
Die Geständnisse von den magischen Flügen haben in der kollektiven Erinnerung
offenbar die Oberhand bekommen.
Gestern wurde, genau 500 Jahre nach
dem ersten Prozess, vor dem Schloss ein
Mahnmal enthüllt. Ein Bündel von Eisenstäben, die den grausamen Feuertod
der vermeintlichen Hexen symbolisieren.
Auf dem Denkmal steht in vier Sprachen
die von Elmar Perkmann formulierte geschichtsbewusste Inschrift:„Die Gemeinde
Völs gedenkt ihrer vor 500 Jahren als Hexen und Zauberer verurteilten und gerichteten Mitbürgerinnen und Mitbürger. Ihr
Feuertod auf dem Scheiterhaufen der Unwissenheit und Verblendung sei uns Nachgeborenen eine Mahnung und mache uns
wachsam gegen Intoleranz und jede Form
der Ausgrenzung. Gesetzt
von der Dorfgemeinschaft
Völs am 7. Juli 2006.“
Zum Gedenkjahr haben
die Gemeinden von Völs
und Kastelruth mehrere
Initiativen gestartet. „Wir
sehen Kulturpolitik nicht
allein darin, Vereine finanziell zu fördern. Besonders
wenn es Lücken gibt, sollte eine Gemeinde selbst
die Initiative ergreifen“,
betonte der Völser Bürgermeister Arno Kompatscher
auf einer Pressekonferenz
vor der Enthüllung des
Mahnmals.
Zum Programm gehört etwa eine wissenschaftliche
Tagung, die am 14. und
15. Oktober in Seis und
auf Schloss Prösels stattfindet. Wissenschaftler aus
Deutschland, Österreich
und Italien befassen sich
mit Themen wie Justiz und
Hexenwesen, Kultplätzen
und die Rolle der Frau im
ausgehenden Mittelalter.
Kultur-Landesrätin Sabina
Kasslatter Mur verwies dazu auf der gestrigen Pressekonferenz auf die historische (männliche) Praxis, spezifisches Frauenwissen zu
unterdrücken bzw. als Magie zu qualifizieren.
Für Gedenkschrift-Autor Elmar Perkmann
mussten Anna Jobstin und die übrigen
Verurteilten als Schuldige für Missernten
und Teuerungen herhalten. Ausgelöst
auch durch einen Schock, den die Entdeckung Amerikas bei den regierenden Adeligen ausgelöst habe. Leonhard von Völs,
der spätere Landeshauptmann von Tirol,
gilt als Initiator der Hexenprozesse auf seinem Schloss Prösels.
Mit dem ersten Prozess vor 500 Jahren befasst sich das von den Gemeinden in Auftrag gegebene Theaterstück des Meraner
Autors Peter Oberdörfer. Auf der Grundlage der Prozessakten hat Oberdörfer das
Psychodrama der ersten „Hexe“ entwickelt. „Anna Jobstin“, so der Titel des
Stücks, wird im Sommer 2007 auf Schloss
Prösels aufgeführt.
Aus „Tageszeitung“ vom 8.7.2006
Seite 13
Große Partnerstadtwanderung
„ZU FUSS“
von Völs am Schlern nach Friedberg in Bayern
Mando Kramer, Kunst- und Wanderreiseleiter und außerdem Landesinnungsmeister des Bayerischen Steinmetz- und
Steinbildhauerhandwerks, organisiert für
den Zeitraum 25. September bis 1. Oktober eine Wanderung zur Völser Partnergemeinde Friedberg. Im Folgenden
das detaillierte Reiseprogramm. Nähere
Auskünfte erteilt Gemeindereferentin Marianne Mair, die auch die Anmeldungen
entgegennimmt.
Reiseprogramm:
(Änderungen vorbehalten)
Sonntag, 24.09.2006
18.00 Uhr Zusammentreffen aller Wanderer in einem Völser Gasthof. Bei einem
Glasl Wein besprechen wir die Route der
kommenden Woche sowie das Treffen mit
den Friedberger Freunden.
1. Tag, Montag 25.09.2006
08.00 Uhr Treffpunkt auf dem Kirchplatz
in Völs. Wir wandern über Obervöls, Zimmerlehen und Völser Weiher nach Seis.
Aufstieg zum St.-Valentins-Kircherl (1160
m) und weiter auf Weg Nr. 7, am Peststöckl vorbei nach Kastelruth (1060 m,
ca. 3 Std.). Nach einer Mittagsrast gehen
wir über das Kreuzmoos (1154 m) nach
Tagusens (950 m, ca. 1 Std.) und weiter
bergab, vorbei an der Trostburg nach
Waidbruck (467 m, ca. 1 ½ Std.). Mit der
Regionalbahn nun zum Brenner und weiter nach Matrei. Abendessen und Übernachtung.
Gesamtgehzeit an diesem Tag: ca. 5 ½
Stunden, bergauf ca. 390 m, bergab ca.
790 m.
2. Tag, Dienstag 26.09.2006
Frühstück in unserem Hotel, anschließend
Bus-Taxi-Transfer nach Maria Waldrast,
einer herrlich gelegenen Wallfahrtskirche
(1638 m) inmitten der Wipptaler Berge.
Nach der Besichtigung gehen wir bergauf zur Passhöhe (1689 m) und wandern
dann auf einem Kreuzweg bergab nach
Mieders im Stubaital. Danach weiter nach
Fulpmes mit seiner weithin sichtbaren barocken Kirche (ca. 2 ½ Std.). Wir steigen
in die Stubaital-Schmalspurbahn und er-
reichen nach etwa einstündiger Fahrt mit
sehr schönen Ausblicken auf Patscherkofel, Serles und Habicht die Landeshauptstadt Innsbruck. Wir besichtigen eine der
schönsten Rokokokirchen Mitteleuropas,
die Wiltener Basilika. Nun benutzen wir
die Regionalbahn auf der wunderschönen
Strecke bis Seefeld. Eine letzte Wanderung
führt uns aussichtsreich über die Wildmoosalm (1314 m) und Katzenkopf-Hütte
(1363 m) nach Weidach im romatischen
Leutaschtal. Abendessen und Übernachtung.
Gesamtgehzeit an diesem Tag: ca. 4 Stunden, bergauf ca. 280 m, bergab ca. 750 m.
3. Tag, Mittwoch 27.09.2006
Nach dem Frühstück durchwandern wir
auf dem Achweg das gesamte nördliche
Leutaschtal (ca. 2 ½ Std.) Wir haben Gelegenheit zum Mittagessen im Gasthof
zur Brücke oder im Gasthof zur Mühle.
Auf unserem Weiterweg genießen wir die
Blicke auf Wetterstein und Dreitorspitze.
Durch die Leutaschklamm und entlang
der Isar erreichen wir Mittenwald, herrlich gelegen unterhalb der westlichen
Karwendelspitze. Abendessen und Übernachtung.
Gesamtgehzeit an diesem Tag: ca. 4 Stunden, bergauf ca. 80 m, bergab ca. 350 m.
4. Tag, Donnerstag 28.09.2006
Frühstück in unserem Gasthof, anschließend romantische Kutschenfahrt zum
Lauter- und zum Ferchensee. Entlang der
jungen Ferchenbacher wandern wir nun
auf malerischem Weg zum Schloss und
Gut Elmau (ca. 1 ½ Std.) und weiter über
die Partnachklamm zur Lenz’nhütte (ca.
1 ½ Std., hier Einkehr), vorbei am Olympiastadion erreichen wir schließlich den
Bahnhof von Garmisch-Partenkirchen (ca.
¾ Std.). Die Regionalbahn bringt uns nun
in einer knappen halben Stunde nach Ohlstadt. Vom Bahnhof laufen wir noch ca.
20 Minuten zum Hotel Alpenblick. Abendessen und Übernachtung.
Gesamtgehzeit an diesem Tag: ca. 4 ½
Stunden, bergauf ca. 100 m, bergab ca.
350 m.
5. Tag, Freitag 29.09.2006
Wir stärken uns beim Frühstücksbuffet
und gehen zurück zum Bahnhof Ohlstadt.
Mit der Regionalbahn geht es nun über
Weilheim nach Raisting. Aussichtsreich
wandern wir durch Wiesen nach Dießen
am Ammersee (ca. 1 ½ Std.). Wir nehmen
das Schiff um 12.20 Uhr und erreichen
Stegen und schließlich Schondorf um
14.27 Uhr. Ein kurzer Weg zum Bahnhof
(ca. ¼ Std.) und wir besteigen den Regionalzug nach Kissing. Eine letzte, knapp
zweistündige, wunderschöne Wanderung über dem Paartaldurchbruch bei
Ottmaring und wir erreichen Friedberg,
wo uns schon eine Abordnung der Stadt
und des Komitees erwartet. Abendessen
zusammen mit den Friedberger Freunden
– Übernachtung.
Gesamtgehzeit an diesem Tag: ca. 4 1/4
Stunden.
6. Tag, Samstag 30.09.2006
Programmtag in Friedberg – Besichtigungen – Ausflüge. Gespräche mit den
Friedberger Freunden – Abschiedsabend
und Übernachtung.
7. Tag, Sonntag 01.10.2006
Nach dem Frühstück Transfer zum Friedberger Bahnhof. Um 09.59 Uhr Abfahrt
mit dem Regionalzug über AugsburgHochzoll und München Hbf, dort weiter
mit dem Eurocity um 11.30 Uhr nach Bozen. Dort Ankunft um 15.29 Uhr
Hinweise zum Reiseprogramm
•
•
•
Die Wandertouren sind meist leicht
und können mit normaler körperlicher
Konstitution bewältigt werden. Es handelt sich nicht um Klettertouren, sondern um Wanderungen in herrlicher
Natur für „Normalbürger“. Alpine
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich,
jedoch ist auf passendes Schuhwerk
und angemessene Kleidung zu achten.
(Checkliste wird gestellt).
Sie wandern lediglich mit leichtem Tagesgepäck, das übrige Gepäck wird
von Hotel zu Hotel transportiert.
Änderungen bleiben vorbehalten, insbesondere wetterbedingte, oder falls
z.B. einzelne Lifte den Betrieb vorzeitig einstellen. Für solche Fälle hat der
Reiseleiter die nötigen Alternativplanungen durchgeführt.
Seite 14
„Freizeit in Völs“
Das 1. Völser Kinder- und Jugendforum
Vorausgeschickt: Die Völser Kinder
und Jugendlichen fühlen sich wohl in
ihrem Dorf. Was ihnen besonders gefällt, was ihnen nicht passt und was
sie sich wünschen würden, brachten
sie beim 1. Völser Kinder- und Jugendforum am 27. Mai dieses Jahres
auf ihre Weise klar zum Ausdruck.
An der Veranstaltung, die vom Jugendreferat und dem neuen Jugendbeirat der
Gemeinde Völs am Schlern in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Jugendring,
dem Jugendtreff Insel, dem Kindergarten
und der Grundschule Völs sowie der Mittelschule Kastelruth organisiert wurde,
beteiligten sich rund 100 Völser Kinder
und Jugendliche. Diese machten sich in
Begleitung der engagierten Mitarbeiter/
innen des Jugendrings in Arbeitsgruppen
in Völs auf den Weg, um das Dorf, dessen Spiel- und Sportplätze, Freizeitanlagen
und Schulhof sowie Kindergarten und Jugendraum zu erkunden und mit besonders
wachen Augen kritisch zu begutachten.
Die Ergebnisse
1. Auf der Punkteskala von 1 bis 10 zur
Frage „Wie gefällt dir Völs“ vergaben
die meisten Kinder und Jugendlichen zehn
Punkte. Nur fünf Kinder vergaben eine
eins. Für gut befanden die Befragten den
Schlern und den Völser Weiher, die Sporteinrichtungen und Ruheplätze, die Wander- und Radwege sowie die Shuttlebusse,
verschiedene Vereine und die Big Band,
den Jugendraum und die Probelokale für
Bands, die Feste und Dorfzauber sowie den
Die Forumsteilnehmer werden von Bürgermeister Arno Kompatscher und der Jugendreferentin Elisabeth Augustin begrüßt und von den Verantwortlichen des Jugendringes in die
Arbeit eingeführt.
Tauschmarkt. Auch die Volksschule und der
Pausenhof konnten punkten. Die Kinder
gaben an, gerne in Völs unterwegs zu sein
und zu schauen, was los ist. Dabei benutzen viele das Fahrrad oder gehen zu Fuß.
2. Ihre Freizeit verbringen die meisten Kinder und Jugendlichen bei Sport und Spiel
oder Unternehmungen mit ihren Familien.
Viele Punkte gab es auch für das Treffen
mit Freund oder Freundin, für den Umgang
mit Tieren, das Lesen, das Musikhören
und sonstige Hobbys. Handy, Internet und
elektronische Spiele, Fernsehen und Video,
Shoppen, Basteln und Handarbeiten, Faulenzen und Vereine scheinen eine untergeordnete Rolle zu spielen. Die Freizeit wird
am häufigsten in Völs, und zwar zu Hause,
bei Freunden, im Garten, im Schwimmbad
oder auf dem Spielplatz verbracht.
In Kleingruppen, hier im Bild die Jugendlichen, wurde zu den verschiedenen Themen diskutiert, Stellung genommen und Wünsche wurden formuliert.
3. Die Kinder und Jugendlichen machten
auch verständlich, was in Völs fehlt: ein
Schwimmbad, ein Skaterpark, Reitplätze,
ein Kino, eine richtige Eisdiele, ein Radweg. Sie bemängelten, dass es zu wenig
attraktive Lokale gäbe, der Taxidienst zu
schwach, die Sportstätten nicht für alle offen, die Bibliothek veraltet, die Schule zu
streng und die Gottesdienste zu langweilig seien. Zudem seien die Leute zu wenig
aufgeschlossen und unternehmungslustig
und hätten gegenüber den Jugendlichen
und dem Jugendtreff Vorurteile.
4. Die Wünsche an die Gemeindeverwaltung wurden im Workshop zum Thema
„Jung sein in Völs“ klar definiert: So wünschen sich die Jugendlichen vor allem mehr
Mitsprache in der Gemeinde, etwa in Form
eines Jugendgemeinderates. Auch sollte es
attraktivere Bademöglichkeiten geben, zum
Beispiel ein Schwimmbad im Dorf, bessere
Verbindungen nach Telfen und zum Völser
Weiher oder einen Bademeister am Völser
Weiher. Für Jugendliche würden Filmangebote fehlen, ein Videoverleih und ein Kino.
Als Probleme würden auch die Krötenplage
im Frühjahr, das Güllen sowie der viele Hundekot auf Wegen und Wiesen gesehen.
Auf der Wunschliste stehen die Errichtung
eines Skaterparks, die Modernisierung der
Bibliothek, mehr Angebote für Mädchen,
Computerkurse für Kinder, ein Nachtbusdienst nach Kastelruth, mehr Sauberkeit im
Dorf und bei den Sportstätten, ein eigener
Pflegedienst für die Sportplätze sowie ein
Zigarettenautomat. Die Kinder und Jugend-
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Auch die Kleinsten waren mit Ernst bei der Sache und trugen ihren
Teil zum guten Gelingen der Veranstaltung bei.
lichen bemängelten zudem, dass es keine
Disco und kaum Ausgehmöglichkeiten sowie zu wenig Geschäfte gebe, und dass die
Wiesenfeste für Jugendliche zwischen 16
und 25 nichts Besonderes bieten würden.
5. Bei der Begehung des Dorfzentrums
freuten sich die begeisterten Detektive
über das Trinkwasser am Brunnen des
Dorfplatzes, über den kleinen Weiher sowie über den Spielplatz am Pfarranger,
der sich sowohl für Jugendliche als auch
für Kinder bestens zum Aufhalten und
Spielen eigne. Auch sei der Pfaffenbühel
ein toller Platz zum Spielen. Kritik erntete das Telecom-Gebäude, weil es wie ein
aufgelassenes Gefängnis wirke. An dessen
Stelle könnten sich die Kinder einen Hindernisparcours vorstellen. Wenig Lust auf
„Gluschtn“ haben die Kids, wenn sie an
Hotelschwimmbädern vorbeikommen und
wünschen deshalb für sich und die Gäste mehr Sichtschutz. Als großes Problem
sehen die Jungen die Hauptstraße, die zu
überqueren meist gefährlich ist, weil die
Autos selbst an den Fußgängerübergängen nicht anhalten würden.
6. Die Gruppe, welche die Spielplätze
unter die Lupe nahm, bemängelte, dass
Kinder ab zehn Jahren kaum anzutreffen
seien. Sie lobten Schatten und Wasser, wo
vorhanden, sowie die Bänke zum Sitzen.
Allerdings würden sie sich altersgerechte
Spielgeräte wünschen. In der Sportzone
seien die Tribünen und eine abgesunkene
Stiege zu reparieren. Lob gab es für die gute Erreichbarkeit mit dem Fahrrad, den Musikpavillon, den Fußballplatz, den Spielplatz
im Allgemeinen und die Tennisplätze.
7. Die Schulhof-Detektive gaben an, dass
der Schulhof zwar toll zum Spielen sei,
doch dass er weniger Staub und mehr
Verstecke gut vertragen würde. Sie stört
es, dass sie nicht ins Lehrerzimmer seh-
Zum Abschluss wurden die Arbeiten der verschiedenen Gruppen im
Plenum vorgestellt.
en können und dass es bei der Pause zu
viele Verbote gibt. Eine Fantasiereise um
die Welt unternahmen die Kinder, die sich
im Kindergarten trafen, um schließlich in
ihre kleine Welt zurückzukehren, in der sie
besonders das Karussell, den „Bus“, die
Schaukeln, die Rutschbahn und den Sand
genießen. Toll finden würden sie einen
Brunnen und Blumen im Garten, ein Fußballtor, einen Reitplatz, ein Klettergerüst
und mehr Platz zum Laufen.
Die Umfrage
und einem Internetcafé. Interessiert wären
die Schüler zudem an Erste-Hilfe-Kursen
sowie an getrennten Clubräumen für
Mädchen und Buben. 35 der 56 Befragten
gaben an, sich einen Jugendgemeinderat
zu wünschen, durch welchen den 10- bis
17-Jährigen ein Mitspracherecht in der Gemeinde eingeräumt werden könnte.
Die Konsequenz
Die Gemeindeverwaltung von Völs am
Schlern wird die aufschlussreichen Ergebnisse des 1. Kinder- und Jugendforums
in zukünftige Entscheidungen einfließen
lassen und versuchen, den Wünschen der
Kinder und Jugendlichen bei der Planung
öffentlicher Einrichtungen und Infrastrukturen – so gut wie möglich – Rechnung zu
tragen. Dabei wird sie sich die Forderung
der Kinder und Jugendlichen, Geldmittel
sinnvoll einzusetzen, zu Herzen nehmen.
Elisabeth Augustin Kompatscher,
Referentin für Kindergarten,
Schule, Jugend und Familie
Eine im Rahmen des Kinder- und Jugendforums von Schülern durchgeführte Umfrage in der Mittelschule Kastelruth erbrachte
ähnliche Ergebnisse: Die Völser Mittelschülerinnen und -schüler wünschen sich vor
allem ein Kino für Kinder und Jugendliche,
spezielle Kinder- und Jugendveranstaltungen sowie ein Freischwimmbad. Von der
Mehrheit begrüßt würden auch ein Erlebnisspielplatz, ein Hallenschwimmbad,
ein Musik- und Theaterraum, eine Kletterwand sowie ein
Mountainbikeweg.
Im sportlichen Bereich wären zudem Anlagen für
Leichtathletik, Badminton, Skating,
Minigolf und Tischtennis gefragt.
Dass den Jungen
Kommunikation
besonders wichtig ist, zeigten sie
mit ihrem Wunsch
nach Sprach- und
Computerkursen,
einer Kinder- und Aufmerksamer Zuhörer Bürgermeister Arno Kompatscher – und das,
Jugendzeitschrift obwohl diese Bürger noch kein Stimmrecht haben.
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Ausstellung des Kindergartens
von Völser Aicha
Eine Ausstellung der besonderen
Art hat am vergangenen Wochenende im Vereinshaus von Völser Aicha
stattgefunden. Geladen hatten die
Kinder des Kindergartens mit ihren
Erzieherinnen, ausgestellt wurden
Werke der Kinder, die über das Jahr
hinweg entstanden waren.
„Kleine Menschen sind große Künstler“
steht mit geschwungenen Buchstaben unter einem Bild von Farben und Formen auf
der Einladung zur Ausstellung, die, wie
könnte es anders sein, unter dem Motto
„Farben und Formen“ steht.
Bereits im September 2005 erhielten
die Eltern der Kindergartenkinder die
Information, im heurigen Kindergartenjahr würde das Jahresthema des
vergangenen Jahres weitergeführt,
ausgebaut und vertieft werden. Und
so setzten sich die Erzieherinnen
und die 22 Kinder mit verschiedensten Farben – Naturfarben, Farben
mit Duft, Pinselfarben, Stiftfarben,
Kreiden, … –, verschiedensten Techniken – Druck, Kugelbilder, Collagen,
Spritztechnik … – und den Formen
auseinander. Letztere versuchten
sie im Kindergarten, auf der Straße, beim Essen, in den Spielen und
nicht zuletzt bei ihren Waldtagen in
der Natur wieder zu finden und zu
entdecken.
Die Kinder setzten sich mit Kunst auseinander, lernten den Künstler Jean
Mirò kennen und versuchten, ihn
nachzuahmen. Sie malten zu Musik,
werkten mit Naturmaterial, stellten
Schmuck her.
Auch kam es zur Begegnung mit
zwei „echten, lebenden“ Künstlern:
Die Malerin Berti Skuber besuchte
die Kinder und malte mit ihnen. Der
Holzschnitzer Robert Winkler ließ
aus einer Baumwurzel mit Hilfe von
Motorsäge und anderen Holzwerkzeugen das Schnappi-Krokodil entstehen.
Und so war der Kindergarten von
Völser Aicha das ganze Jahr über mit
verschiedensten Bildern und Kunstwerken bestückt, und immer wieder
konnte man Kinder in Malschürzen
mit farbigen Fingern die Kindergartenräume durchqueren sehen.
Am 9. Juni 2006 luden die Kindergartenkinder und ihre Erzieherinnen Mathilde Vikoler und Marion Schgaguler zur Ausstellung ein. Um 14 Uhr begrüßten 24 Kinder
ihre Eltern, Verwandte, Freunde, den Bürgermeister von Völs, Arno Kompatscher
und die Gemeindereferentin Elisabeth
Augustin. Die Aufregung war groß, und
Erwartung und Freude sprühten aus 22
Augenpaaren. Dass das Lied vom „SchniSchna-Schnappi“ die Kinder begeistert,
war nicht zu überhören und bildete einen
gelungenen Gegenpol zum Farbentanz
mit Chiffontüchern der Vorschulkinder zur
Musik W.A.Mozarts „Eine kleine Nachtmusik“. Als dann die 3- und 4-Jährigen
bunte, luftig-leichte Seifenblasen über die
Köpfe der Vorschulkinder schweben ließen, erklärte die Leiterin des Kindergartens
die Ausstellung für eröffnet.
Bereits der Eingang, der als Ritterburg
gestaltet war, lud zum Verweilen ein:
Ritterhelme, Masken, Porträts der Burgfräuleins, Kronen und ein Thron ließen
die Besucher staunen. Durch eine kleine
Tür, über eine Hängebrücke führte der
Weg direkt am Schlossungeheuer
vorbei zur Ausstellung. Und was die
Besucherin/den Besucher hier erwartete, ist kaum zu beschreiben. Die
Werke von 22 Kindern, über ein Jahr
hinweg entstanden, ließen so manchen innehalten. Bunte Fußabdrücke
auf Papierstreifen zeigten den Weg
durch die Ausstellung, vorbei an den
verschiedenen Jahreszeiten, den Festen im Jahreskreis, vorbei an einem
wunderschönen, auf den Boden gelegten Mandala, vorbei an Holzkreationen, unter einem Planetenhimmel
durch bis hin zum, von Köchin Rosa
Silbernagl kreierten, Farben- undFormen-Buffett.
Ein Fest der Sinne!
Zum Glück war die Ausstellung auch
noch am Samstag Vormittag und am
Sonntag nach dem Gottesdienst geöffnet, denn so manches Kind nahm
die Gelegenheit wahr und führte
auch noch die Oma, die Tante, den
Tata durch das Meer von Farben und
Formen.
Eine gelungene Austellung, ein gelungenes Projekt, von dem vor allem
die Kinder profitiert haben, hinter
dem viel Vorbereitung und Arbeit
steckt. Ein großer Dank gilt der Kindergärtnerin Mathilde Vikoler und
den Kolleginnen Marion Schgaguler
und Heidi Karbon, die die Kinder das
Jahr über begleitet haben.
Ein großes Kompliment geht an die
22 Kinder, die als kleine Menschen
große Künstler sind!
Sabine Bordonetti Thalmann