Investieren bedeutet ein Risiko

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Investieren bedeutet ein Risiko
Mittwoch, 6. Juli 2016 • WiRTSCHAFTSBlATT.AT
alzburg
Ö ST E R R E I C H S Z E I T U N G F Ü R
W I RTSCHAF T UND FINANZEN - REGIONA L AU S G A B E
◆ Bundesheer Betriebe freuen sich über Aufwertung der Kaserne Tamsweg. 2 ◆ Bauwirtschaft Abek vergrößert
Standort in Anif. 10 ◆ Branchenreport Hoteliers bekommen schlechtes Wetter und EM zu spüren. 22
„Investieren bedeutet ein Risiko“
Neumayr
Herbert Ortner. Gerade hat der Kranhersteller Palfinger die norwegische Harding Gruppe gekauft, schon steht
die nächste Akquisition an: Die Übernahme des Schiffsausrüsters TTS-Group. Die Verschuldung werde damit stei6-8
gen, sagt Palfinger Vorstandsvorsitzender Ortner: „Nichtstun ist aber ein viel höheres Risiko.“
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Mittwoch, 6. Juli 2016
Thema
BUNDESHEER
Kaserne kurbelt
die regionale
Wirtschaft an
Nach einem jahrelangen beinharten Sparkurs bekommt das Bundesheer nun doch
mehr Geld. Die geplante Schließung der Kaserne in Tamsweg ist damit vom Tisch.
Unternehmer, die gute Geschäfte mit dem Heer machen, sind erleichtert.
VON heLmUT mILLINGeR
M
it seiner Entscheidung, die
Struckerkaserne Ende 2016
zuzusperren,
sorgte der frühere Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) für heftige Proteste hochrangiger Salzburger
landespolitiker. unter Klugs
Nachfolger hans Peter Doskozil
(ebenfalls SPÖ) ist nun aber alles
ganz anders: Der Standort tamsweg bleibt erhalten und soll sogar
aufgewertet werden.
Kräftige Finanzspritze
Doskozil verpasst dem an chronischer Geldknappheit leidenden
Bundesheer eine kräftige Finanzspritze. Bis 2020 wird das heeresbudget um insgesamt 1,3 Milliarden € auf knapp zwölf Milliarden
€ aufgestockt. 1,2 Milliarden €
sind für den Kauf von Ausrüstungsgegenständen wie helmen
oder Schutzwesten reserviert, die
restlichen 100 Millionen € fließen
in die Sanierung der Kasernen.
in Salzburg sollen bis 2019 rund
51,3 Millionen € investiert werden.
Neben der Sanierung und Adaptierung von Gebäuden umfasst
der investitionsplan auch die Generalsanierung von unterkünften
für Grundwehrdiener. 2015 wurden in die vier Salzburger Kasernen – die Schwarzenbergkaserne
in wals-Siezenheim, die Krobatinkaserne in St. Johann im Pongau,
die wallnerkaserne in Saalfelden
und die Struckerkaserne – knapp
4,6 Millionen € investiert. Allein
4,1 Millionen € entfielen auf die
Schwarzenbergkaserne.
Das Ende des Sparkurses wird
in Salzburg ausdrücklich begrüßt.
„ich bin Minister Doskozil dankbar, dass er betont hat, der Fortbestand der Struckerkaserne sei
aus Gründen der militärischen
Sicherheit notwendig“, sagt der
tamsweger Bürgermeister Georg
Gappmayer (ÖVP). im strukturschwachen lungau seien auch die
Arbeitsplätze ein thema, das er
aber nicht in den Vordergrund
stellen wolle, so Gappmayer.
„Schließlich ist das Verteidigungsministerium nicht für den
Arbeitsmarkt zuständig.“
Derzeit sind in der Kaserne etwa 70 Soldaten und Zivilpersonen
beschäftigt. Die meisten von ihnen haben ihren hauptwohnsitz
in tamsweg und bescheren der
Gemeinde zusätzliche Einnahmen
in Form von Bundesertragsanteilen. Pro Kopf und Jahr sind das
immerhin knapp 850 €. „Arbeits-
plätze vor ort bedeuten Familien
und damit mehr Menschen. Das
hat große Auswirkungen auf den
Kindergarten, die Schulen und die
gesamte übrige infrastruktur“,
sagt der Bürgermeister. Zudem
bringe die instandhaltung der
Kasernengebäude der regionalen
wirtschaft regelmäßig Aufträge.
Gute Kundschaft
Das kann wilhelm Esl aus eigener
Erfahrung bestätigen. Der tamsweger unternehmer verdankt der
Struckerkaserne bis zu 50 Aufträge pro Jahr. „Großteils sind das
kleinere Erhaltungsarbeiten oder
Reparaturen, die nur ein paar
Stunden dauern“, sagt der chef
der Esl Elektro Gmbh.
Die Kaserne sei zwar nicht sein
wichtigster Kunde, sie trage aber
wesentlich dazu bei, die mehr als
30 Mitarbeiter durchgehend zu
beschäftigen. in guten Jahren
machten die Aufträge des Bundesheeres bis zu 15 Prozent seines
umsatzes aus. „in letzter Zeit
wurden aber nur die notwendigsten Erhaltungsarbeiten gemacht,
weil keiner gewusst hat, wie es
weitergeht. Da waren es maximal
drei Prozent“, erklärt Esl.
tatsächlich halten sich die investitionen in die Kasernenin-
ZAHL
2010
Beschäftigte
n Das Bundesheer beschäftigt im
Bundesland Salzburg 2010 Menschen. Zum militärischen Personal
gehören 250 Offiziere, 900 Unteroffiziere und 130 Chargen. Daneben stehen auch 730 Zivilpersonen im Sold des Verteidigungsministeriums. Mit 1430 Beschäftigten
ist die Schwarzenbergkaserne in
Wals-Siezenheim der nicht nur flächenmäßig größte Bundesheerstandort in Salzburg. Die Zahl der
Grundwehrdiener ist seit dem Jahr
2010 von 3100 auf 2500 gesunken.
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Thema
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Militärkommando Salzburg, Beigestellt
Die Struckerkaserne in Tamsweg bleibt bestehen und soll
durch eine
zweite Jägerkompanie
aufgewertet
werden.
Nachgefragt. „hat die Gemeindeentwicklung beeinflusst“
WirtschaftsBlatt: In Ihrer Gemeinde befindet sich die größte
Kaserne Österreichs. Wie wichtig
ist die Schwarzenbergkaserne für
die örtliche Wirtschaft?
Joachim Maislinger: Sie ist
sicher nicht der große wirtschaftsfaktor, der sie früher einmal war. Für unsere Nahversorger ist sie nur mehr von mäßiger
Bedeutung. Sie hat aber in den
letzten Jahrzehnten die Gemeindeentwicklung wesentlich beeinflusst.
Inwiefern?
unsere beiden hauptorte
wals und Siezenheim sind durch
das 200 hektar große Kasernenareal, das nicht betreten werden
darf, komplett getrennt. Dadurch
sind die Entwicklungsmöglichkeiten natürlich entsprechend
eingeschränkt.
Wer profitiert am meisten von der
Kaserne?
Für die Geschäfte und Schnellimbisse in der Nähe des haupttores spielen die Grundwehrdiener natürlich eine gewisse Rolle.
Nachdem die Verpflegung zentralisiert wurde, ist die Kaserne
für unsere Metzger, Bäcker und
Gemüsebauern aber kein großes
Geschäft mehr.
Joachim Maislinger ist Bürgermeister von Wals-Siezenheim.
Verteidigungsminister Hans Peter
Doskozil hat kürzlich den geplanten Verkauf einer Teilfläche der
Schwarzenbergkaserne abgeblasen. Ist das im Sinne Ihrer Gemeinde?
Auf alle Fälle. wir hätten für
die ausgeschriebenen zwölf
hektar unmöglich eine widmung hergeben können. Sonst
hätten wir irgendwelchen Spekulanten tür und tor geöffnet.
Falls ein teilverkauf wieder aktuell werden sollte, wäre es gut,
wenn es eine Art Vorkaufsrecht
für die Gemeinde gäbe. [mill]
salzburg@wirtschaftsblatt.at
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Thema
ÖVP, www.kaindl-hoenig.com, Beigestellt
Die Instandhaltung der
Kasernengebäude bringt der
regionalen Wirtschaft regelmäßig Aufträge.
Eine Schließung der Kaserne
hätte für unsere ohnehin strukturschwache Region eine mittlere
Katastrophe bedeutet.
Die Kaserne trägt wesentlich zur
Grundauslastung des Betriebs
bei, die für uns teilweise ein
Problem ist.
GEORG GAPPMAYER
FRANZ LÜFTENEGGER
WILHELM ESL
ÖVP-BÜRGERMEISTER VON TAMSWEG
LEITER WIRTSCHAFTSKAMMER-BEZIRKSSTELLE LUNGAU
GESCHÄFTSFÜHRER ELEKTRO ESL GMBH.
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! frastruktur in Grenzen. Das
Militärkommando Salzburg beziffert die aktuellen Aufwendungen
für wartung und Reparatur bzw.
Bau- und instandhaltungsmaßnahmen mit insgesamt 30.000 €
pro Jahr. Den weitaus größten teil
der jährlichen Ausgaben, die rund
180.000 € betragen, machen mit
130.000 € die Betriebskosten aus.
Konsum in der Region
Bei der wirtschaftskammer geht
man von einer jährlichen wertschöpfung der Kaserne in höhe
von 2,1 Millionen € aus. „Der
Großteil dieser Summe kommt
der regionalen wirtschaft zugute.
Schließlich reden wir hier nicht
nur von 70 Mitarbeitern, sondern
auch von 300 bis 400 Grundwehrdienern, die pro Jahr in tamsweg
einrücken und Geld in der Region
ausgeben“, erklärt Franz lüftenegger, der leiter der wK-Bezirksstelle lungau.
Nutznießer sind neben lieferanten und handwerkern vor
allem Gastronomiebetriebe, Nahversorger sowie Friseure und
andere Dienstleister. „Übers Jahr
sind dadurch etwa 25 lungauer
Betriebe beschäftigt“, sagt lüftenegger. Diese Zahl dürfte schon
bald steigen. Minister Doskozil
will nämlich eine zweite Jägerkompanie in der Struckerkaserne
stationieren und die Zahl der fixen
Angestellten auf mehr als 100 aufstocken. Die Kaserne wird dann
zu den zehn mitarbeiterstärksten
Betrieben im lungau gehören.
Doskozil plant außerdem, die
Mahlzeiten für Soldaten und Rekruten, die derzeit aus Klagenfurt
angeliefert werden, vom kommenden Jahr an wieder in der
Kasernenküche in tamsweg zubereiten zu lassen. „Dann werden
natürlich wieder vermehrt lebensmittel in der Region eingekauft“, sagt wK-Bezirksstellenleiter Franz lüftenegger.
Den autor des artikels erreichen Sie
unter helmut.millinger@wirtschaftsblatt.at
INVESTITIONEN IN MILITÄRISCHE EINRICHTUNGEN
4.150.000
Schwarzenberg-Kaserne
Truppenübungsplatz
Hochfilzen
350.000
Krobatin-Kaserne
Wallner-Kaserne
Strucker-Kaserne
Schießplatz Glanegg
in €
290.000
102.000
43.000
13.000
Quelle: Bundesministerium Für Landesverteidigung Und Sport
WirtschaftsBlatt
Grafik/mp
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IntervIew
D
er Kranhersteller Palfinger setzt seine Einkaufstour fort. Nachdem letzte woche die Akquisition von harding abgeschlossen
wurde, soll nun mit der ttSGroup ein weiterer großer Schiffsausrüster aus Norwegen übernommen werden. Danach werde
es allerdings eine Verschnaufpause geben, kündigt Vorstandsvorsitzender herbert ortner an. Der
Ausgang des Eu-Referendums in
Großbritannien bereitet dem Palfinger-chef keine schlaflosen
Nächte.
WirtschaftsBlatt: Die Briten werden in absehbarer Zeit aus der EU
austreten. Wie hart trifft Sie der
Brexit?
Herbert Ortner: Die direkten Auswirkungen sehen wir als relativ
gering an. was natürlich passieren
kann, sind indirekte Auswirkungen, wenn der Brexit für unsicherheit in Europa sorgt und deswegen investitionen verschoben
werden. Die nächsten Monate
werden zeigen, ob das tatsächlich
der Fall ist. Derzeit macht Palfinger rund vier Prozent des Konzernumsatzes in Großbritannien.
wir haben in der Nähe von london ein werk, in dem ladebordwände produziert werden, die
aber nicht in den Export gehen.
Palfinger steht kurz vor der größten
Akquisition der Firmengeschichte.
Haben Sie nicht Angst, sich zu
übernehmen? Schließlich liegt der
Preis für die TTS-Aktien bei rund
60 Millionen €.
Das bezahlen wir natürlich
nicht aus der Portokasse, da
braucht es eine weitere Finanzierungslinie. wir können diese Akquisition finanzieren, weil wir in
den letzten Jahren durch sehr gute Ergebnisse und einen starken
operativen cashflow die Schulden
massiv reduziert haben. Natürlich
wird die Verschuldung durch die
jüngsten Akquisitionen wieder
steigen. ich sage aber immer:
wirtschaften und investieren bedeuten ein Risiko, Stillstand und
Nichtstun sind aber ein viel höheres Risiko.
Bis wann wird die TTS-Übernahme unter Dach und Fach sein?
Bei ttS haben wir ein transaction Agreement angekündigt,
die Diligence-Prüfung hat bereits
begonnen. wenn diese Risikoprüfung positiv verläuft, werden wir
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Neumayr
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Mittwoch, 6. Juli 2016
IntervIew
„In den USA
sind die Margen
zu niedrig“
Herbert Ortner. Der Vorstandsvorsitzende der Palfinger AG plant eine umfang­
reiche Restrukturierung in den USA, dem größten Einzelmarkt des Kranherstellers.
Ohne Werksschließungen und Mitarbeiterabbau wird es voraussichtlich nicht gehen.
vOn HeLMUt MILLInGer
Wir haben bis 2009
pro Jahr 3500 Krane
nach Spanien
verkauft. Seither
waren es nur
mehr 100.
in wenigen wochen ein Übernahmeangebot machen. Da ist ein
mögliches closing aber nicht vor
Ende des Jahres zu erwarten.
Durch die jüngsten Akquisitionen
wird der Marinebereich massiv
ausgebaut. Wird Palfinger schon
bald mehr Krane für Schiffe sowie
Öl- und Gasbohranlagen verkaufen
als für Lkw und Eisenbahnen?
unser Ziel ist es, neben dem
landbereich, wo wir über zehn
Jahre stark gewachsen und die klare Nummer eins am weltmarkt
sind, ein zweites wichtiges Standbein zu haben. wir sehen zwar
noch genügend Potenzial
in diesem Segment, das große
wachstum hat aber schon stattgefunden. Deshalb haben wir uns
vor sechs Jahren entschieden, in
den Marinebereich zu investieren.
wir sagen aber auch: wenn wir in
dieses Segment investieren, wollen wir dort unter den top-3-Playern weltweit sein. Das ist in einem
vernünftigen Zeithorizont nur mit
Akquisitionen realisierbar.
Palfinger Marine musste im ersten
Quartal 2016 einen Umsatzrückgang von knapp 14 Prozent hinnehmen. Setzen Sie da nicht auf das
falsche Pferd?
im Moment wird der Marinebereich speziell durch die turbulenzen am Öl- und Gasmarkt gebeutelt. ob das noch ein Jahr oder
zwei Jahre dauern wird, weiß ich
nicht. Der nächste Zyklus kommt
aber so sicher wie das Amen im
Gebet. Abgesehen davon akquiriere ich lieber in einem umfeld, das
schlecht ist, und bereite mich
dann auf ein wachstum vor. wenn
alles toll läuft, haben Sie selten die
chance, ein unternehmen zu akquirieren. Sollte aber doch jemand am Peak verkaufen, sind die
Preisvorstellungen extrem hoch.
Daher haben wir antizyklisch und
langfristig investiert. Das gibt uns
die Möglichkeit, die Firmen zu integrieren, zu restrukturieren und
uns auf den nächsten Zyklus vorzubereiten.
Palfinger Marine soll laut Zielvorgabe für ein Drittel des Gesamtumsatzes sorgen. Wann wird das
der Fall sein?
wenn die Akquisition von ttS
gelingt, könnte es bereits 2017 so
weit sein. im Vorjahr betrug der
Palfinger-umsatz etwas mehr als
1,2 Milliarden €, der Marinebereich machte davon rund 170 Millionen € aus. Sofern nach der Konsolidierung von harding auch das
closing von ttS funktioniert, reden wir von zusätzlichen 440 Millionen €. Der gesamte Palfingerumsatz würde dann mit einem
kleinen organischen wachstum in
Richtung 1,8 Milliarden € gehen,
jener der Marinesparte läge bei
etwa 600 Millionen €.
In den letzten 15 Jahren gab es bei
Palfinger mehr als 30 Akquisitionen und Joint Ventures. Wer ist der
nächste Übernahmekandidat, den
Sie im Auge haben?
wenn es einen gäbe, könnte ich
ihn nicht nennen. Aber Spaß beiseite: Sollte die aktuelle Akquisi-
Investieren bedeutet immer ein
Risiko, Stillstand und
Nichtstun sind aber
ein viel höheres
Risiko.
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tion von ttS wirklich umgesetzt
werden, haben wir genug zu tun,
das unternehmen zu integrieren
und den gesamten Marinebereich
zu konsolidieren. wir müssen
auch aufgrund der Verschuldung,
die wir dann haben werden, eine
Verschnaufpause einlegen und
uns wieder neu positionieren.
Am 27. Juli werden Sie die Ergebnisse des ersten Halbjahres 2016
bekannt geben. Sind die Zahlen
ähnlich erfreulich wie in den vergangenen Jahren?
Seit 2009 gab es ein Rekordjahr
nach dem anderen, und auch das
erste Quartal 2016 war mit etwa
zehn Prozent wachstum sowie
einer überproportionalen Ergebnissteigerung ein absolutes Rekordquartal für Palfinger. Die Auslastung ist weiterhin gut geblieben. Deshalb gehe ich aus heutiger Sicht davon aus, dass wir über
einen ähnlichen umsatzzuwachs
und eine überproportionale Ergebnissteigerung im Vergleich zu
2015 berichten werden.
In Nordamerika sind heuer Strukturanpassungen geplant. Was läuft
dort falsch?
in Amerika dauert die Ergebnissteigerung zu lange. Die uSA haben 2014 Deutschland als unseren
größten Einzelmarkt abgelöst.
wir sind mit dem wachstum zufrieden und auch damit, wie wir
Marktanteile gewinnen, aber wir
wollen auch in Nordamerika in
Richtung zweistelliger Margen
kommen. unser hauptkonkurrent
zeigt uns vor, dass das auch möglich ist.
Wie wollen Sie konkret gegensteuern?
Es gibt zwei Möglichkeiten:
Entweder bleiben wir auf dem
weg, auf dem wir bereits unterwegs sind, und setzen kleine Verbesserungsmaßnahmen, oder wir
greifen intensiver in die unternehmensstruktur ein. Nachdem
das umfeld und unsere gesamte
Ergebnissituation das zulassen,
haben wir gesagt, wir planen
heuer größere Restrukturierungsmaßnahmen, die auch etwas kosten werden, damit wir zu dann
einem besseren Ergebnis kommen. Das bedeutet Mitarbeiterabbau, teilweise werksschließungen, aber auch Verlagerungen, Abschreibung von Altlasten und so
weiter.
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Mittwoch, 6. Juli 2016
IntervIew
Neumayr (2)
Mit Palfinger-Chef Herbert Ortner sprach WirtschaftsBlatt-Salzburg-Korrespondent Helmut Millinger.
Wie lange dauert die Umstrukturierung und wie viele Mitarbeiter
werden davon betroffen sein?
Über die Zahl der Mitarbeiter
kann ich noch nichts sagen, die
Restrukturierungsmaßnahmen
müssen heuer abgeschlossen werden. Ab 2017 wollen wir dann die
entsprechenden Ergebnisse sehen. Da müssen wir bei der EBitMarge von fünf in Richtung zehn
Prozent kommen. heuer werden
wir durch diese Maßnahmen
wahrscheinlich noch unter fünf
Prozent sein, da wirken sich aber
viele Einmalkosten aus.
Ein weiteres Sorgenkind ist Mittelund Südamerika. Ist da schon eine
Trendwende in Sicht?
Nein, ich bin ich sehr pessimistisch, was eine kurzfristige Erholung betrifft. Der südamerikanische Markt ist 2014 ausgehend
von Brasilien massiv eingebrochen. Das hat sich 2015 und auf
einem niedrigeren Niveau auch
2016 fortgesetzt. hier spielen die
politische lage, Korruption sowie
die Öl- und Gaskrise eine Rolle.
Der Einbruch tut uns aber nicht
mehr so weh, weil die schmerzhaften Einschnitte schon hinter
uns liegen. wir haben stark reduziert und uns an das derzeitige
Niveau angepasst. in Südamerika
machen wir nur mehr 1,5 Prozent
des Gesamtumsatzes, da reden
wir von ein bis zwei Millionen €.
Sie haben aber nicht vor, sich aus
dem südamerikanischen Markt zurückzuziehen?
Nein, überhaupt nicht. wir haben den Vorteil, eine lokale Produktion zu haben, und sind dadurch besser positioniert als
unsere Konkurrenten, die importieren müssen. Die haben das
gesamte Geschäft verloren. wir
bleiben in Südamerika, passen
aber die Struktur an das jetzige
Marktumfeld an. Die Fabrik in
Brasilien und unsere kleine Beteiligung in Argentinien bleiben
bestehen, denn diese Märkte werden sich mit Sicherheit wieder erholen.
Sie haben Ende 2015 ein spanisches
Unternehmen übernommen und
Palfinger Iberica gegründet. Was
macht Sie so sicher, dass die spanische Wirtschaft, speziell die Bauwirtschaft, in absehbarer Zeit wieder anspringen wird?
ich übertreibe jetzt ein bisschen, aber die spanische Bauwirtschaft ist 2009 praktisch auf null
zurückgegangen. wir haben von
2000 bis 2009 jährlich 3500 Krane
nach Spanien verkauft und seit
2009 nur mehr etwa 100 pro Jahr.
Der Markt ist also tatsächlich zusammengebrochen. Seit 2015 merken wir aber, dass schön langsam
wieder Ersatzbedarf da ist. Deswegen glauben wir, dass der Zeitpunkt für die Übernahme richtig
war. Die Bestellungen liegen auch
schon deutlich über dem Vorjahr.
Das Vorkrisenniveau werden wir
sicher nicht mehr erreichen, aber
wir gehen davon aus, dass das
Schlimmste vorbei ist.
Sie haben bereits mehrfach die Bildungspolitik in Österreich kritisiert. Was stört Sie am meisten?
Schauen Sie sich die Forschungsförderung an, oder die
vielen universitäts- und Schulrankings, die zeigen, dass unser
Bildungssystem zum letzten Drittel in Europa gehört. Österreich
ist top, was den wohlstand betrifft, nicht aber, was Zukunftsthemen wie Bildung, Schule oder
universitäten betrifft. ich war
kürzlich bei einer Veranstaltung
zum thema Start-ups. Als es darum ging, in welchen Städten sich
eine Start-up-Szene entwickelt,
wurden Berlin, london, helsinki
und viele andere erwähnt. Österreich ist da nicht einmal vorgekommen. Auf diese themen muss
sich die Politik draufsetzen. wenn
da nicht bald etwas passiert, mache ich mir große Sorgen über die
Zukunft.
Mit Christian Kern ist seit Kurzem
ein Managerkollege von Ihnen
Bundeskanzler. Stimmt Sie das zuversichtlich, dass diese Zukunftsthemen jetzt auch tatsächlich angegangen werden?
ich habe noch nie eine Aussage
zu parteipolitischen themen gemacht und tue das auch jetzt
nicht. Deshalb sage ich: Ja, ich habe hoffnung, aber dass jemand,
der Bundeskanzler wird, sofort
das thema Maschinensteuer in
den Mund nimmt, hat schon wieder viel von meiner hoffnung
weggenommen. wenn wir davon
reden, wieder mehr industrie ins
land bringen zu müssen, muss
uns klar sein, dass Maschinensteuer und Reindustrialisierung
einander ausschließen. Da müssen wir uns entscheiden, was wir
wollen.
Den Autor des Artikels erreichen Sie
unter helmut.millinger@wirtschaftsblatt.at
ZUR PERSON
n Herbert Ortner (47) studierte
Wirtschaftsingenieurwesen und
Technische Chemie. Seine beruf­
liche Laufbahn begann der gebür­
tige Oberösterreicher bei der Sem­
perit­Gruppe. Dort stieg er vom
Produktmanager bis zum weltwei­
ten Geschäftsbereichsleiter für In­
dustrieschläuche auf. Nach einem
kurzen Zwischenspiel bei der Ap­
sys GmbH wechselte Ortner 2001
zu Palfinger und wurde 2003 Vor­
stand für Marketing und Vertrieb,
seit 2008 ist er Vorstandsvorsit­
zender der Palfinger AG.
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Mittwoch, 6. Juli 2016
Unternehmen
INVESTITION
Abek baut sein Lager aus
Beigestellt
Der Bauelemente-Hersteller Abek stößt an seine
Grenzen und vergrößert
den Standort. Mit einer
geplanten FotovoltaikAnlage am Dach will er
auch den Großteil der
Energie selbst erzeugen.
VOn mAtthIAS nAGL
ANiF. Abek, hersteller von Bauelementen, ist dabei, seine lagerkapazitäten am Firmenstandort in
Anif zu erweitern, und plant bereits das nächste Großprojekt.
Man hat sich bei Einbauteilen auf
wände und Decken spezialisiert
und möchte die Nachhaltigkeit erhöhen. „wir wollen eine Fotovoltaik-Anlage auf unseren Dachflächen errichten, um den Großteil
der Energie für die Produktion
selbst herstellen zu können“, sagt
Geschäftsführerin Alexandra
Förster-Ainedter.
Das ist noch ein Plan, der lagerausbau hingegen passiert in
nächster Zukunft. Abek schafft
damit Platz für die Produktion
und schützt die Einbauteile vor
witterung. Die Betonhalbfertigteile kommen bei Einfamilienhäu-
Die Anifer Firma Abek entwickelt hochkomplexe Schalungssysteme und kompensiert so den Mangel an
Facharbeitern, die derartige Schalungen anlegen können.
sern, im mehrgeschoßigen wohnbau sowie im Gewerbe- und industriebau zum Einsatz.
Neue Thermowand
Förster-Ainedter: „Die teile für jedes Projekt entstehen in unserem
werk, auf der Baustelle setzen wir
sie nach Plan zusammen.“ wenn
schnell gebaut werden muss, greift
man auf Einbauteile zurück.
„Durch den Facharbeitermangel
wird diese herstellung von komplexen Schalungen immer wichtiger.“ Das jüngste Kind Abeks ist
eine thermowand. Mit den kerngedämmten Doppelwänden in
unterschiedlichen Dämmstärken
ersparen sich Baufirmen die nachträgliche Dämmung. „Diese wände sind sehr beliebt“, sagt FörsterAinedter. Sie führt das Familien-
unternehmen in dritter Generation. insgesamt produziert Abek
mit 30 Mitarbeitern jährlich rund
240.000 Quadratmeter Decken
und wände und beliefert rund 450
Baustellen. Der Kernmarkt umfasst Salzburg, oberösterreich und
Bayern.
Den Autor des Artikels erreichen Sie
unter salzburg@wirtschaftsblatt.at
LEBENSMITTEL
Eiswerk wandert nach Bergheim aus
BERGhEiM. Nur das wetter
spielt noch nicht so recht mit – die
verregnete erste Jahreshälfte
drückt bei der Salzburger Eismanufaktur Eiswerk aufs Gemüt. „im
Moment ist es extrem. Das merken wir klarerweise auch beim
umsatz“, sagt Geschäftsführer
Daniel Erlinger. Grundsätzlich
befindet sich das unternehmen
jedoch auf Expansionskurs.
Zu Jahresbeginn übersiedelte
die Produktion mit dem Großteil
der Firma vom traditionellen
Standort in Salzburg-taxham nach
Bergheim. Erlinger: „in der Stadt
ist nur mehr das labor.“ Seit 1933
wurde dort von der Familie höfinger Eis gemacht. um die logistischen Abläufe zu erleichtern,
ging man nun nach Bergheim.
im Jahr 2007 entstand aus dem
traditionellen Familienunternehmen die Marke Eiswerk. Damals
war das unternehmen österreichweit der erste zertifizierte hersteller von Bio-Eis.
Einmal Bio, immer Bio
Mittlerweile produziert Eiswerk
ausschließlich Eis aus biologisch
und regional erzeugten lebensmitteln. Der umstieg erfolgte
gleichzeitig mit der Übersiedlung.
Auch die hauptzutat für Eis spielt
dabei eine wichtige Rolle. „Es ist
einfach der fairere Milchpreis“,
sagt Erlinger.
Da nicht jeder Rohstoff in BioQualität oder zu wirtschaftlichen
Preisen immer verfügbar ist, ging
mit der umstellung auch eine Änderung des Sortiments einher.
Statt Pistazieneis gibt es nun
beispielsweise Kürbiskerneis.
Die Eiswerk-Manufaktur verkauft direkt dem Einzelhandel
und der Gastronomie. Beim Direktvertrieb an einzelne läden
und die Gastronomie liegt die
herausforderung in der logistik.
„Da sind die Bestellmengen sehr
gering; wir arbeiten an einer kreativen lösung“, sagt Erlinger.
Der Schwerpunkt liegt derzeit
auf dem Einzelhandel. Doch auch
dem Diskonter hofer liefert das
unternehmen Eis für die BioSchiene „Zurück zum ursprung“.
2015 erwirtschaftete das unternehmen mit vier Mitarbeitern
500.000 €. Für das laufende Jahr
wird eine knappe Million € angepeilt. Erlinger: „wir wachsen
schnell, aber das tempo ist noch
okay und nicht zu schnell.“ [mana]
salzburg@wirtschaftsblatt.at
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Mittwoch, 6. Juli 2016
Unternehmen
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PORTRÄT
Spezialist für heikle Fälle
Karl Ludwig Vavrovsky ist
seit Kurzem Aufsichtsratsvorsitzender der Salzburg
Wohnbau. Einer breiten
Öffentlichkeit wurde der
Jurist durch die Abwicklung spektakulärer Insolvenzverfahren bekannt.
VOn heLmUt mILLInGer
AM RADAR
A
Neumayr
mit großem Einsatz um die
Rechtsanwaltschaft verdient gemacht“, lobt der derzeitige
Kammerpräsident wolfgang
Kleibel. Sein Vorgänger zeichne
sich durch hohe Fachkompetenz
und handschlagqualität aus, so
Kleibel.
K a rl lu dw i g Vav rovs ky
stammt aus einer alteingesessenen Salzburger Familie, sein Vater war von 1964 bis 1967 Vizebürgermeister der Stadt Salzburg. Er selbst habe nur kurz an
eine politische laufbahn gedacht, sagt Vavrovsky.
„Meine Frau hat mir schon am
Anfang unserer Ehe gesagt, dass
ich nicht viel Freude mit Menschen in größerer Anzahl habe.
Darum wurde diese idee rasch
wieder fallengelassen.“ Zudem
seien die Gestaltungsmöglichkeiten in der Politik eher bescheiden. „wenn man als Anwalt
arbeitet, ist der Zug zum tor viel
direkter.“
tomic, hallein Papier
oder die internationale
Schule St. Gilgen: Bei
diesen und anderen
Großpleiten versuchte Karl ludwig Vavrovsky mit unterschiedlichem Erfolg, zu retten, was
noch zu retten war.
Die damit verbundene öffentliche Aufmerksamkeit ist für
den Salzburger Rechtsanwalt
ein notwendiges Übel.
Aus Überzeugung
„ich habe keine beDen Anwaltsberuf
sondere lust, meiübt Vavrovsky bene Arbeit vor den
reits seit mehr
Augen der PresJeans und weiße
als 40 Jahren
se zu machen.
Socken bei Gericht
aus. Nach dem
Auf der andesind nicht meins.
St u d i u m d e r
ren Seite muss
Rechtswissenman sich aber
KARL LUDWIG
schaften eröffnedem informaVAVROVSKY
te er 1974 eine
tionsauftrag der
RECHTSANWALT
eigene Kanzlei in
Medien stellen.“
Salzburg. heute ist er
Ein Fortsetzer
Partner der angesehenen
in seiner Rolle als Masseverwal- wirtschaftskanzlei Vavrovskyter sieht V0avrovsky sich nicht heine-Marth, die rund 40 Mitals liquidierer, der insolvente Be- arbeiter beschäftigt. „Für mich
triebe rasch schließt und verwer- ist der Anwaltsberuf eine letet. „ich bin eher ein Fortsetzer, benseinstellung. wir sollten
der innovativ ist und etwas ris- Menschen helfen und gleichzeikiert, um ein unternehmen zu er- tig eine gewisse Elite darstellen“,
halten.“ Schmerzhafte Einschnit- meint Vavrovsky, der mit Jeans
te oder Änderungen in der Eigen- und weißen Socken bei Gericht
tümerstruktur seien dabei nicht nichts anfangen kann.
immer zu vermeiden. „Mir sind
An den Ruhestand denkt der
vorwiegend die Arbeitsplätze, seit Kurzem 70-Jährige nicht.
der Standort und das Produkt „Der Beruf macht mir immer
wichtig und weniger die Gesell- noch sehr viel Spaß. Solange ich
schafter.“
nicht merke oder mir jemand anVon 1992 bis 2001 war derer sagt, dass ich fehleranfällig
Vavrovsky Präsident der Salz- bin, möchte ich nicht aufhören.“
burger Rechtsanwaltskammer.
in seiner Freizeit geht Vav„Er hat sich über viele Jahre und rovsky gerne sportlichen hobbys
nach. Vor Kurzem hat er auch
seine liebe zur Gartenarbeit entdeckt. „Das artet teilweise in
Arbeit aus“, meint der Familienmensch, der seit 1970 glücklich
verheiratet ist, und lacht.
„Über was ich mich wirklich
freue, ist das gute Verhältnis zu
meinen beiden Söhnen, den
Schwiegertöchtern und den mittlerweile fünf Enkerln“, konstatiert Vavrovsky.
Den Autor des Artikels erreichen Sie
unter helmut.millinger@wirtschaftsblatt.at
Karl Ludwig Vavrovsky
(70) ist seit 1974 Rechtsanwalt in Salzburg. Vor
Kurzem wurde der Experte für Wirtschaftsrecht zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden
der Salzburg Wohnbau
gewählt.
12 |
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 6. Juli 2016
Unternehmen
GARTENBAU
Baumschule stellt sich auf den Klimawandel ein
Baumschule Mayer Pflanzen GmbH
SAlZBuRG. 400 Sorten auf 30
hektar führt die Salzburger
Baumschule Mayer Pflanzen
Gmbh. unter ihnen finden sich
auch Gewächse aus dem Mittel-
Mitarbeiter des Familienbetriebs
mit Mykorrhizapilzen vor, die in
Symbiose mit den Pflanzen leben
und wichtige Nährstoffe für deren
wachstum liefern.
1,5 Hektar Gewächshaus
SCHWERPUNKT
LANDWIRTSCHAFT
meerraum. Geschäftsführer wolfgang Mayer: „Der Klimawandel
zeichnet sich im Sortiment ab.“
Die milden winter ermöglichen
das Ziehen von Pflanzen aus südlichen Regionen, die Mayer bei
italienischen Geschäftspartnern
zukauft. Grundsätzlich setzt er
aufgrund der stark schwankenden
temperaturen auf robustes Gesträuch, das auch den zunehmenden Pilzkrankheiten standhalten
könne. Gegen Pilze gehen die 29
Wolfgang Mayer bemerkt den
Klimawandel an den Pflanzen.
Seit 1969 ist der Familienbetrieb
aktiv, seit 2005 ist er eine Gmbh,
das Gewächshaus wurde auf 1,5
hektar ausgebaut, und außer dem
Standort liefering in Salzburg kamen im innviertel in oberösterreich einige hektar für die Baumschule dazu. Dort zieht Mayer
Jungpflanzen bis zu Stauden. Der
Produktionsschwerpunkt ist das
Frühjahr. im Juni neigt sich die
hauptsaison ihrem Ende zu, und
im herbst beginnt die zweite Saison. 75 Prozent des umsatzes generiert der Betrieb mit dem Großhandel, der Rest teilt sich auf Gar-
ten- und landschaftsbau sowie
Privatkunden auf. Genaue umsatzzahlen wollte Mayer nicht
nennen. Der Pflanzenkauf sei
Vertrauenssache, sagt er. Pflanzen
hätten nie dasselbe Maß, deshalb
suchten die meisten händler persönlich ihre ware aus.
Gärtner und Gartencenter aus
ganz Österreich und dem deutschsprachigen Raum ordern Mayers
Stauden. Dem Verdrängungswettbewerb, vor allem aus dem osten,
hält er mit Qualität, Service und
guten Preisen stand. Das trendphänomen Steingarten, eine Anordnung aus Bäumen auf einer folierten, mit Steinen gefüllten Fläche, beurteilt er negativ – denn
Steingärten trocknen die umgebung aus, sagt Mayer.
[mkh]
salzburg@wirtschaftsblatt.at
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Mittwoch, 6. Juli 2016
Unternehmen
| 13
NEU IM GESCHÄFT
LG SALZBURG
AH GmbH, Kötschachtaler Straße
18, 5640 Badgastein, FN 453021h.
GF: Rastislav Werner. GS: A.F.N.
Cosmetics, s.r.o.
Alpen Sports GmbH, Marktstraße
213, 5741 Neukirchen am Großvenediger, FN 454061m. GF+GS: Carolin Steiger.
AMZ Asset Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Karolingerstraße 1/7, 5020 Salzburg, FN
453132x. GF+GS: Mag. Astrid Zehentmayer, Mag. Martin Zehentmayer.
ANAMARIA GASTRO KG, Bayerhamerstraße 71, 5020 Salzburg, FN
454248m. KOMM: Hannes Ressmann. GS: Anamaria Ressmann.
Andräviertel Immobilieninvestment GmbH, Linzer Gasse 10,
5020 Salzburg, FN 454331i. GF:
Dr. Franz Modrian, Ing. Sebastian
Neumayr. GS: Immobilien Bauträger AG.
Andreas Mayer GmbH & Co KG,
Hofmannsthalstraße 12, 5700 Zell
am See, FN 452295s. KOMM: Andreas Mayer, Anette Mayer, Julius
Patrick Mayer. GS: Andreas Mayer
GmbH.
APIUM GmbH, Bahnhofstraße 4,
5112 Lamprechtshausen, FN
453602m. GF: Günter Kunesch.
GS: Dr. Walter Antosch, Manuela
Kunesch, Mario Kunesch, Sandra
Kunesch.
BestensVersichert.at GmbH, Niederuntersberg 36, 5621 St. Veit
Pongau, FN 452750i. GF+GS: Roland Hafner.
EWA Investment GmbH, Regierungsrat Haas Platz 1, 5580 Tamsweg, FN 454333m. GF+GS: Armin
Esl. GS: Erhard Esl, Wilfried Esl.
Hotel Kronenhirsch OG, Schattau
34, 5442 Rußbach am Paß
Gschütt, FN 453705p. GS: Marco
Windhofer, Philip Regner.
BestensVersichert.at GmbH & Co
KG, Niederuntersberg 36, 5621 St.
Veit im Pongau, FN 454123d.
KOMM: Roland Hafner. GS: BestensVersichert.at GmbH.
Flachgau-Living GmbH & Co KG,
Karl-Adrian-Straße 12/12, 5020
Salzburg, FN 453133y. KOMM: Engelbert Grössinger. GS: P. Grössinger Bauträger GmbH.
BREANOS GMBH, Neutorstraße
13, 5020 Salzburg, FN 454193g.
GF+GS: Gerhard Eder, Ing. Gebhard Stadler.
FTAW GmbH, Ischler Straße 17,
5350 Strobl, FN 453415m. GF: Helmut Robert Metzger. GF: Mag.
Gerhard Prammer. GS: Andreas
Franz Meermann, develop pg
Grundstücks- und Projektentwicklungs GmbH, Weitblick Wohn
GmbH.
HP Colour GmbH, Untersbergstraße 104, 5084 Großgmain, FN
449687f. GF: Johann Gabriel Heubach, Kaspar Leonhard Heubach.
GS: Ravi Kapoor, SP Colour Holdings Limited.
BURGERMAN KG, Linzer Bundesstraße 38, 5020 Salzburg, FN
451877a. KOMM: Passarlay Khan.
GS: Awaz Khan.
crEaTions OG, Alexander Moser
Allee 8a, 5630 Bad Hofgastein, FN
453072h. GS: Elke Uta Wagner,
Thijs van Wijk.
DDI Daschiel Development & Investments GmbH, Otto-von-Lilienthalstraße 102, 5020 Salzburg, FN 453503t. GF+GS: Dr. Günter Franz Daschiel.
Dogan Transport und Lager
GmbH, Innsbrucker Bundesstraße
75b, 5020 Salzburg, FN 453131w.
GF+GS: Muhammed Dogan.
Dr. Ganolife Trade GmbH, Berthold-Pürstinger-Straße 46, 5760
Saalfelden am Stein. Meer, FN
451694g. GF+GS: Antal Takacs,
Jozsef Mraz.
Gaßner GGES GmbH, Gewerbestraße 1, 5723 Uttendorf im Pinzgau, FN 453468s. GF+GS: Gottfried Günter Gaßner.
German Logistic (Austria) GmbH,
Alpenstraße 54, 5020 Salzburg,
FN 453416p. GF: Jerzy Franciszek
Golbik. GS: Helvetia Investment
Holding AG.
GHS
Umwelttechnik-GmbH,
Bergerbräuhofstraße 27, 5020
Salzburg, FN 453502s. GF: Dipl.Ing.(FH) Gebhard Stefan Hinteregger, DI Manfred Bauer, Ing. Roman
Esterbauer. GS: G. Hinteregger &
Söhne Baugesellschaft m.b.H.
Hallwang Fitness GmbH, Wiener
Bundesstraße 61a, 5300 Hallwang, FN 453261k. GF+GS: Angela
Asen, Anna Mitrovic. GS: CT Consulting GmbH.
hu immoconcept gmbh, Siezenheimerstraße 36, 5020 Salzburg,
FN 453466m. GF+GS: Yaoyao Hu.
KLEIN Autoteile Logistik- und
Handelsges.m.b.H., Föhrenweg
14, 5071 Wals-Siezenheim, FN
454000y. GF+GS: Doris Klein,
Günter Klein.
Kocher Bauwerk Bauträger
GmbH, Ringweg 17a, 5400 Hallein, FN 451198b. EP: Georg Johann
Giezinger. GF+GS: Mag. Martin Kocher.
Hubert Renner OG, Siezenheimer
Straße 2a, 5020 Salzburg, FN
453571t. GS: Hubert Renner, Johanna Renner.
Lebensraum Salzburg GmbH,
Oberfeldstraße 41, 5082 Grödig,
FN 451702v. GF: Dipl.-Ing.(FH)
Bernhard Kaiser, Dipl.-Ing.(FH)
Peter Friedl. GS: ALWI Immobilien
GmbH, DIPL. ING. (FH) PETER
FRIEDL - Baumanagement & Projektentwicklungs GmbH.
IANUS Steuerberatungs- und
Wirtschaftstreuhandgesellschaf
t mbH, Hintersee 36, 5324 Hintersee, FN 453022i. GF+GS: Mag.
Christoph Mandlier.
Leukermoser KG, Sighartstein
15/3, 5202 Neumarkt am Wallersee, FN 454001z. KOMM: Wolfgang Stiefmüller. GS: Reinhard
Leukermoser.
iKapa Investments GmbH, Sandweg 8, 5071 Wals bei Salzburg, FN
453258g. GF+GS: Eric Lothaller.
Lupo Immo GmbH, Karolingerstraße 1, 5020 Salzburg, FN
453260i. GF: Gernot Unterweger.
GS: WAP Music GmbH.
Immo 6 GmbH, Sterneckstraße
14, 5020 Salzburg, FN 453786h.
GF+GS: Heinz Kaltenbrunner
Nessling.
Installateur Klausner GmbH,
Böcksteiner Bundesstraße 40b,
5640 Bad Gastein, FN 453785g.
GF+GS: Stefan Klausner.
IQ Power skiArt OG, Taxenbacher
Fusch 31, 5672 Fusch a.d. Großglocknerstr., FN 454194h. GS: Josef Schattbacher, Theresa Schwaiger.
MB Folienperformance OG, Sachsenheimerstraße 21, 5161 Elixhausen, FN 454448g. GS: Marius Boboc, GS: Marius Ioan Boboc.
MESS OG, Obergäu 235, 5440 Golling an der Salzach, FN 453603p.
GS: Erna Jäger, Magdalena Jäger,
Sebastian Jäger.
Mühltaler Brauerei OG, Markt 86,
5570 Mauterndorf im Lungau, FN
453135a. GS: Christian Vitus Mauser, Dieter Vierbach, Dipl.-Ing.(FH)
David Tscholl.
Arthrogen Orthopedics Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Weiler 2, 5081 Anif, FN
453335w. GF+GS: Joe-Henry
Schulte. GS: Dr. Ulrich Schneider.
EL Immobilienverwaltung Gesellschaft mbH, Hans Kappacherstraße 8, 5600 St. Johann im
Pongau, FN 453780z. GF+GS: Elisabeth Lasser. GS: Mag.(FH) Michael Ellmer.
AUTANIA Beteiligungsgesellschaft mbH, Gewerbeparkstraße
9, 5081 Anif, FN 453134z. GF: Dr.
Helmut Rothenberger. GF+GS: Dr.
Sabine Rothenberger, Dr. Sandra
Rothenberger.
Enghofer & Zipperer Wohnbau
GmbH, Schwaighofen-Egg 12,
5301 Eugendorf, FN 453932y
GF+GS: DI Wolfgang Zipperer. GS:
Barbara Zipperer-Richter, Helmut
Enghofer, Stuart Enghofer.
Hans Myslik M1 GmbH, AdolfSchemel-Straße 23, 5020 Salzburg, FN 452511h. GF: DI Gabriela
Myslik, Ing. Johann Myslik. GS:
MYSLIK Holding GmbH.
JH Steuerberatungs GmbH,
Oberkrimml 187, 5743 Krimml, FN
453420w. GF+GS: Mag. Julian Holleis.
Netsepp OG, Bahnhofstraße 2,
5400 Hallein, FN 454169x. GS:
Marcus Brandstätter, GS: Philipp
Wellek.
benreal GmbH, Römerstraße 2a,
5301 Eugendorf, FN 454332k.
GF+GS: Harald Wagner. GS: Anton
Manfred Wagner, Bamberger
GmbH, WoBe GmbH.
ESCAB HOTEL-GASTRONOMIE
SOFTWARE & CONSULTING e.U.,
Steinbruchstraße 8B/3, 5020
Salzburg, FN 454370t. Inh.: Christoph Sailer.
Hochrader Betriebs GmbH, Fanningberg 157, 5573 Weißpriach, FN
453259h. GF: Mag. Johann Schreilechner. GF: Tanja Palffy. GS:
Hochrader Immobilien GmbH.
JL Beteiligungs Gesellschaft
mbH, Bahnhofstraße 5, 5500 Bischofshofen, FN 453337y. GF+GS:
Mag.pharm. Johannes Lämmerhofer.
onefour Capital & Partners OG,
Wallerseegasse 1a, 5202 Neumarkt am Wallersee, FN 453046w.
GS: Michael von Arx, Stephanie
Mitter.
Bauvorsprung GmbH, DechantFranz-Fuchs-Straße 5, 5580 Tamsweg, FN 453781a. GF+GS: Dipl.Ing.(FH) Wolfgang Lackner.
Dr. Hannes Jakob GmbH, Hellbrunnerstraße 27, 5081 Anif, FN
453703k. GF+GS: Dr. Hannes Jakob.
Hotel Alte Post BetriebsgmbH,
Am Lindenplatz 5, 5324 Faistenau,
FN 453787i. GF+GS: Andreas Teufl.
GS: Gabriela Teufl.
Kendlbacher Josef Gastro KG,
Sigmund-Thun-Straße 12, 5710 Kaprun, FN 453624w. KOMM: Erna
Flatscher. GS: Josef Kendlbacher.
Pagitsch Immo GmbH, Neuseß
38, 5570 Mauterndorf im Lungau,
FN 452976t GF+GS: Rupert Pagitsch, Christian Pagitsch.
Jale Kaya Lastfuhrwerksverkehr/Kleintransporte, Goethestraße 33 Top 133, 5020 Salzburg,
Einzelfirma. MV: Dr. Walter Aichinger, 5020 Salzburg.
(K)
(K) = Konkurs, (SV) = Sanie­
rungsverfahren, (SVE) = Sa­
nierungsverfahren mit Eigen­
verwaltung. Forderungen kön­
nen u.a. beim Kreditschutzver­
band, 1120 Wien, Wagenseil­
gasse 7, angemeldet werden.
Tel: 050 1870­1000, Fax: 050
1870­99 1000; www.ksv.at
HAND von HERZ SENIORENBETREUUNG SALZBURG e.U., Uferstraße 15, 5071 Wals bei Salzburg,
FN 453898y. Inh.: Gerhild Brandhuber.
Isakovic - Doda OG, Bundesstraße
6, 5500 Bischofshofen, FN
453835f. GS: Remzija Isakovic,
Vasile-Georgel Doda.
MultiSell e.U., Schopperstraße
2/2, 5020 Salzburg, FN 453392d.
Inh.: Samir Ouled Mohamed.
E R Ö F F N E T E I N S O LV E N Z E N
LG SALZBURG
Georg Kappacher Bauunternehmer, Mühlbach 470, 5505 Mühlbach - Hochkönig, Einzelfirma.
MV: Dr. Andreas Pfeiffer, 5020
Salzburg.
(K)
MWM Fashion G.m.b.H., Franz Josefstraße 21, 5020 Salzburg,
FN207329x. MV: Dr. Clemens Endl,
5020 Salzburg.
(K)
Markus Lainer Land- und Forstwirt, Oberer Sonnbergweg 18,
5661 Rauris, Einzelfirma. MV:
Mag. Friedrich Kühleitner, 5620
Schwarzach im Pongau.
(K)
Mustafa Yaman Eisenbieger,
Hauptstraße 44, 5600 St. Johann
im Pongau, Einzelfirma. MV: Dr.
Cornelia Mazzucco, 5020 Salzburg.
(K)
Peter Treichl Inh.d.n.prot. Fa.
Peter Treichl Partnervermittlung EU, Josef Schwergasse 9,
5020 Salzburg, Einzelfirma. MV:
Dr. Wolfgang Auer, 5020 Salzburg.
(SV)
Muhammad Afzal Akhtar, Gebirgsjägerplatz 7/5, 5020 Salzburg, Einzelfirma. MV: Dr. Irmgard
Mairinger, 5020 Salzburg.
(K)
Kröll Bau Baugesellschaft m.b.H.
(FN 196360s), Landstraße 2a,
5020 Salzburg, FN196360s. MV:
Dr. Bernd Illichmann, 5020 Salzburg.
(K)
14 |
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 6. Juli 2016
UNTERNEHMEN
EXPERTENTIPP
NEUE WEGE
Genial zu sein
reicht manchmal
nicht aus
was haben Flops wie Segway,
Microsoft Vista oder coke 2 gemeinsam? Eine bahnbrechende
idee zu entwickeln ist nicht ausreichend, um am Markt federführend zu sein. innovation braucht
neben Kreativität auch Struktur.
Der Ansatz dazu heißt innovationsmanagement. Neue ideen zu
generieren und erfolgreich auf
den weg zu bringen erfordert
Veränderungen: wer weniger als
ein Viertel seines umsatzes mit
neuen Produkten oder leistungen der letzten zwei Jahre erwirtschaftet, läuft Gefahr, irrelevant
zu werden. Die innovationsfähigkeit eines unternehmens ist der
Maßstab der Zukunft.
wenn unternehmen im innovationsbestreben nicht vorankommen, liegt das selten an fehlenden ideen oder finanziellen
Ressourcen. hauptgründe sind
unzureichendes innovationsmanagement und Mangel an qualifiziertem Personal. Erfolgreiche
unternehmen hingegen wissen
ihre Denkwerkstatt zu managen.
Eine aktuelle KPMG-Studie
zeigt: Die Zukunft gehört jenen,
die heute innovationsmanagement betreiben. Die zunehmende Vernetzung unserer welt
führt zu einem enormen innovationsdruck in allen Branchen.
technologischer Fortschritt, digitale Geschäftsmodelle, steigender Kostendruck, kürzere Produktlebenszyklen und neue
Marktteilnehmer zwingen
unternehmen, sich alle zwei bis
drei Jahre neu zu erfinden.
Markt im Wandel. Auch Kunden
sind nicht mehr das, was sie einmal waren: Der Aufstieg der mobilen technologie hat Alltag und
Bedürfnisse verändert. Skeptiker
hoffen, dass diese Entwicklungen
die eigene Firma nicht betreffen.
wer auf „Business as usual“ setzt,
ist früher oder später zum untergang verurteilt. innovationen
sind kein Zufallsprodukt. Nur wer
das thema strategisch angeht, ersetzt den Zufall durch Vorhersagbarkeit. Aus diesem Grund muss
innovationsmanagement zu einer
zentralen Managementaufgabe
werden. Die KPMG-Studie bringt
Ernüchterung: Nur 16 Prozent der
unternehmen verfolgen umfassendes strategisches innovationsmanagement.
Innovation in
Um ihr Produkt den
Anforderungen der Zeit
anzupassen, hat Traktionssysteme Austria Innovationsmanagement zum
Teil der Unternehmenskultur gemacht. Auch
Scheitern ist erlaubt.
VON TERESA-ANTONIA SPARI
Start-ups im Vorteil. Große Be-
triebe stehen sich in puncto innovation oft selbst im weg. Sie
verfügen zwar über organisationsreife, finanzielle Ressourcen,
Know-how, Risikomanagement
und umfangreichen Erfahrungsschatz. ohne innovationsmanagement sind sie aber kaum prädestiniert dafür, wegweisende Veränderungen auf den Markt zu
bringen. Sie werden von Start-ups
überrundet – deren Vorteile: fluide Strukturen und durchlässige
unternehmensgrenzen.
laut KPMG-Studie arbeiten
nur sieben Prozent der europäischen unternehmen bei Forschungs- und Entwicklungsprojekten kontinuierlich mit externen Partnern zusammen. Eine
falsche Entscheidung, blickt man
auf die Fakten: Jene unternehmen, die mit universitäten, Startups oder anderen Einrichtungen
kooperieren, haben eine deutlich
höhere wachstumsrate. Zusammenarbeit im innovationsbereich
ist also ein zentrales Erfolgselement. Fazit der Studie: Das wissen, wie innovationen erarbeitet
und erfolgreich vermarktet werden, ist vorhanden. Eine große
Anzahl an unternehmen macht
jedoch zu wenig Gebrauch davon.
MichAEl
AhAMMER
Partner
KPMG
D
ie Physik unseres
Produktes ist seit
der Erfindung von
tesla dieselbe“,
sagt Günter Eichhübl, Geschäftsführer der traktionssysteme Austria Gmbh (tSA). Nikola tesla,
Erfinder auf dem Gebiet der
Elektrotechnik, starb 1943. Zwei
Jahrzehnte später begann am heutigen Standort der tSA in wiener
Neudorf die Produktion von traktionssystemen. Seitdem hat sich
die Grundidee des Produktes
nicht verändert: Ein Motor wandelt elektrische Energie in mechanische um.
Gerade wenn das Produkt, wie
bei tSA, aus einer Zeit stammt, in
der die technischen Gegebenheiten und Anforderungen andere
waren als heute, braucht es gezielte innovationen. „heute müssen
Produkte effizienter, leichter und
kostengünstiger sein“, sagt Eichhübl. Deshalb arbeite man bei
tSA ständig an Neuerungen. Fünf
der 40 Mitarbeiter im technikbereich befassen sich mit Forschung
und Entwicklung, zwischen drei
und fünf Prozent des Jahresumsatzes von 80 Millionen € fließen
In den Wiener Straßen- und U-Bahin die Entwicklung. „Ein Bereich
ist etwa die Geräuschentwicklung. Gerade im städtischen Bereich, bei Straßen- und u-Bahnen
ist das ein wichtiges thema.“ Da
sich das Grundkonzept nicht ändere, arbeite man in erster linie
an optimierung: etwa mit neuen
Materialien, die thermisch stärker
belastbar sind oder die Maschinen leichter und kleiner machen.
Kein Zufallsprodukt
Das Entwickeln folgt dabei nicht
dem Zufall. „Man hat eine Aufgabenstellung und scheitert an
einem bestimmten Punkt. Dann
beginnt die Recherche“, erklärt
Günter Eichhübl. Man sucht gezielt nach Alternativen, etwa auf
Messen, in Zeitschriften oder an
universitäten, mit denen tSA kooperiert. Auch auf die Erfahrung
von lieferanten greife man zurück. wichtig sei es, dass man die
Suche nach innovationen von Anfang an in ein Projekt gieße. Mit
klaren Ziel- und Zeitvorgaben,
denn „der free flow of mind“ – das
einfache Vor- sich- hin-Sinnieren
– führe zu keinem Ergebnis.
wobei Ergebnis auch sein könne, sich auf einem Feld nicht wei-
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 6. Juli 2016
UNTERNEHMEN
den Alltag integrieren
| 15
Beigestellt (3)
nen sind die Traktionssysteme von TSA für möglichst effizientes und geräuschloses Fahren und Bremsen verantwortlich.
ter zu betätigen. „Auch Scheitern
gehört dazu“, sagt Eichhübl. Man
müsse nur die Grenzen des Scheiterns kennen. „wenn man das
Budget für ein thema verbraucht
hat, muss man sich eingestehen,
dass man das eben nicht geschafft
hat.“ Auch themen, die nicht im
eigentlichen tätigkeitsfeld seien,
müsse man „links und rechts des
weges liegenlassen“.
Zudem müsse man innovation
in den unternehmensalltag integrieren. „industrie 4.0, internet
der Dinge – das alles findet längst
statt: Das ist der lieferant, der den
Versand transparent macht, oder
die Bearbeitungsmaschine, die
automatisch eine Ferndiagnose
verschickt.“
Neue Wege nutzen
innovation bedeute auch nicht
immer, selbst etwas zu erfinden.
oft gehe es darum, Materialien
oder technologien anders einzusetzen. Eichhübl nennt als Beispiel den 3-D-Druck, der bei tSA
für die Produktion von Prototypen oder Vorserien genutzt wird.
„Früher musste man, wenn man
an einem Produkt eine Kleinigkeit
ändern wollte, lange rechnen.
Früher hat man lange
gerechnet. Heute probiert man es über 3-DDruck einfach aus.
GÜNTER EICHHÜBL
GESCHÄFTSFÜHRER
TSA
Die Technikabteilung bei TSA besteht aus 40 Mitarbeitern, fünf
davon sind für Forschung und Entwicklung zuständig.
heute probiert man es einfach aus
und druckt innerhalb weniger
Stunden einen Prototypen. Die
werkstoffe werden auch immer
fester, es ist nur eine Frage der
Zeit, bis man sie für die Serienproduktion verwenden kann.“
Die Autorin des Artikels erreichen Sie
unter teresa.spari@wirtschaftsblatt.at
Die Serie wird von der WirtschaftsBlatt-Redaktion in Unabhängigkeit inhaltlich gestaltet und
erscheint in Kooperation mit
KPMG.
n
WUSSTEN SIE …
n Seit mehr als 50 Jahren werden
am Standort des ehemaligen
Werks der Brown Boveri in Wiener
Neudorf Traktionsantriebe gefertigt. Eingesetzt werden sie in schienen- und straßengebundenen
elektrischen Fahrzeugen wie Straßen- und U-Bahnen, Lokomotiven
oder O-Bussen.
n Transaktionssysteme Austria
(TSA) übernahm das Werk vor 16
Jahren als Management Buyout.
n Gemeinsam mit der Schwesterfirma Elin Motoren GmbH ist TSA
mehrheitlich im Besitz der Trasys
Beteiligungs- und Management
GmbH.
n TSA verzeichnet einen Umsatz
von 80 Millionen € und beschäftigt
270 Mitarbeiter, etwa die Hälfte davon in der Produktion, die andere
Hälfte im Büro. Fünf Mitarbeiter
arbeiten gezielt an Forschung und
Entwicklung.
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 6. Juli 2016
16 |
FORUM
ONLINE-UMFRAGE
Warum gehen
Männer seltener in
Karenz als Frauen?
9
13
17
%
41
20
n = 669 Stimmen; WirtschaftsBlatt
Grafik/mp
Finanzielle Einbußen 41%
Karrierenachteile
20%
Kein Rückhalt vom Chef 17%
Es gehen ausreichend 13%
Angst vor Imageverlust 9%
41 Prozent von 669 Lesern
glauben, dass Väter aufgrund finanzieller Einbußen
seltener in Karenz gehen.
iMPRESSuM
Medieneigentümer, Herausgeber und
Verleger: WirtschaftsBlatt Medien GmbH,
Anschrift: Hainburger Straße 33,
1030 Wien, Telefon: 01/60 117-0
Redaktion: DW 164, Fax 259
Vorsitzender der Geschäftsführung:
Dr. Rudolf Schwarz
Geschäftsführung: Mag. Herwig Langanger
Chefredakteure: Eva Komarek, Gerhard
Hofer
Redaktionsleitung Regionalausgaben:
Markus Stingl, DW 164,
regional@wirtschaftsblatt.at
Geschäftsleitung Werbemarkt:
Romana Stelzl, DW 281,
anzeigen@wirtschaftsblatt.at
Produktionsleitung: Ing. Matthias Netopilek
Marketingleitung: Franziska Keck
Vertriebsleitung: Regina Giller
Abonnements:
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Regionale Ansprechpartner in Salzburg:
Redaktion: salzburg@wirtschaftsblatt.at
Verkauf: Karl Schmid,
Tel.: 0676/871 970 363,
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www.wirtschaftsblatt.at/impressum
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Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 Urheberrechtsgesetz,
sind vorbehalten. Gerichtsstand ist Wien.
Diskutieren Sie mit:
salzburg@wirtschaftsblatt.at
Salzburgs Wirtschaft muss
sich für den Brexit wappnen
A
uch wenn der Austritt der Briten aus der Eu noch in relativ weiter Ferne liegt, sollte ein nicht unerheblicher teil
der Salzburger wirtschaft schon jetzt auf die drohenden
negativen Begleiterscheinungen reagieren. Das betrifft nicht nur
lebensmittelhersteller und industriebetriebe, die in das Vereinigte
Königreich exportieren, sondern auch den tourismus.
Großbritannien ist immerhin der viertwichtigste herkunftsmarkt für Salzburgs hotel- und Beherbergungsbetriebe. Die nach
der Finanzkrise dramatisch zurückgegangenen Nächtigungen britischer Gäste sind zuletzt wieder gestiegen. Damit dürfte es jetzt
aber vorbei sein. Das Brexit-Referendum hat zu einer anhaltenden
Schwäche des britischen Pfunds geführt, Auslandsurlaube werden
für die Briten dadurch teurer und weniger attraktiv.
D
ie Salzburger land tourismus Gesellschaft (SltG) täte
deshalb gut daran, ihre Fühler nach neuen Märkten auszustrecken. Es gibt auch konkrete Vorschläge, wie dieser
Plan B aussehen könnte: So spricht sich etwa Anton Bucek, Sprecher der luftfahrtunternehmungen in der wirtschaftskammer
Salzburg, für eine konsequente Bearbeitung des französischen
Marktes aus. Die SltG habe das Marketingbudget für die zweitgrößte europäische Volkswirtschaft vor Jahren praktisch auf null
reduziert, kritisiert Bucek.
tatsächlich schöpft Salzburg das in diesem Markt vorhandene
Potenzial von jährlich 25,5 Millionen Auslandsreisen nicht optimal
aus. während Frankreich im Ranking der wichtigsten touristischen
herkunftsländer österreichweit einen top-ten-Platz einnimmt,
liegt es in Salzburg mit einem Marktanteil von rund einem halben
Prozent nicht einmal unter den ersten 15.
Auf die Zeit nach dem Brexit muss sich aber auch die Exportwirtschaft vorbereiten. Rund 130 Salzburger unternehmen haben
im Vorjahr waren und Dienstleistungen im wert von 467 Millionen € nach Großbritannien exportiert. ihr Geschäft wird mit Sicherheit nicht einfacher. Je früher sie sich auf die anstehenden
Änderungen der Rahmenbedingungen, die weit über die
Einfuhrbestimmungen hinausgehen werden, einstellen,
desto besser werden sie den Brexit verkraften.
hElMut MilliNGER
helmut.millinger@wirtschaftsblatt.at
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 6. Juli 2016
Forum
| 17
ZITAT
Die Energiewirtschaft befindet sich im Umbruch. Wir
stehen vor einem Weg, der uns völlig verändern wird.
Beigestellt
lEoNhARD SchittER
Vorstandssprecher Salzburg AG
ANGESPITZT
Illustration: Michael Riedler
WIRTSCHAFTSBLATT REGIONAL IHR TEAM
Markus Stingl [mast]
Leitet das Regionalressort im
WirtschaftsBlatt. Schreibt über
relevante Themen für KMU.
Wolfgang Drucker [drw]
Der WirtschaftsBlatt-Redakteur
berichtet über IT-Themen und
Unternehmen.
Alexander Pfeffer [pepe]
Der Redakteur leitet das Ressort
Business-Talk in allen WirtschaftsBlatt-Publikationen.
markus.stingl@wirtschaftsblatt.at
wolfgang.drucker@wirtschaftsblatt.at
alexander.pfeffer@wirtschaftsblatt.at
Helmut Millinger [mill]
Der Journalist berichtet über
alle wirtschaftlichen Themen
in Salzburg-Stadt und -Land.
Claudia Peintner [clp]
Die Redakteurin berichtet
über Branchenthemen in den
Bundesländern.
Matthias Nagl [mana]
Der Journalist schreibt über
Immobilien sowie Klein- und
Mittelbetriebe aus der Region.
salzburg@wirtschaftsblatt.at
claudia.peintner@wirtschaftsblatt.at
salzburg@wirtschaftsblatt.at
Martina Madner [mad]
Die Arbeitsmarktexpertin
schreibt über Bildung,
Landespolitik und KMU.
Mascha Horngacher [mkh]
Die Journalistin berichtet
über kleine und mittelgroße
Unternehmen in Salzburg.
ANZEIGENKONTAKT:
Karl Schmid ist Ihr Ansprechpartner für Salzburg.
martina.madner@wirtschaftsblatt.at
salzburg@wirtschaftsblatt.at
regionalverkauf.salzburg@wirtschaftsblatt.at, Telefon: 0676/871 970 363
REDAKTION salzburg@wirtschaftsblatt.at Telefon: 01/60 117-0, DW 164, Fax 259
18 |
FOKUS
Ko M M E R Z i E l l E R t h E M E N S c h w E R P u N K t
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 6. Juli 2016
FOKUS VERSICHERUNGEN
Colourbox.de
Versicherungsmakler sind
wieder stärker gefragt
Bei der Risikovorsorge gehen Unternehmer zunehmend auf Nummer sicher. Doch es ist nicht
einfach, sich zurechtzufinden. Immer mehr greifen daher auf Expertenwissen zurück.
VON CHRISTIAN SCHERL
G
efragt ist ein Versicherungsberater vor
allem dann, wenn es
um ein Gesamtversicherungskonzept oder um Versicherungen mit hohem wert
und entsprechend hohen regelmäßigen Beiträgen geht. Daher
verlässt man sich auf das Knowhow der Versicherungsfachleute.
Zwischen den einzelnen Beratertypen gibt es jedoch unterschiede. Klassisch ist der Versicherungsvertreter. Er ist in der Re-
gel bei einem Versicherungsunternehmen angestellt und vermittelt ausschließlich Verträge
dieses unternehmens. Der größte Vorteil dabei ist die tatsache,
dass er Detailwissen über alle
Produkte des unternehmens hat.
Pro Vertragsabschluss erhält der
Vertreter eine Provision. Es gibt
auch Mehrfachvertreter, die für
mehrere Versicherungen arbeiten. Ziele und Motive sind ähnlich wie beim Ein-Firmen-Vertreter.
Völlig anders sieht die Konstellation beim Versicherungsmakler
aus. Er ist Sachverwalter des Kunden und kann beim Angebot aus
dem vollen Marktsortiment
schöpfen. im Auftrag des Kunden
schafft er einen Marktüberblick
über Versicherungsschutz mit
dem besten verfügbaren Preisleistungs-Verhältnis. Da der
Makler nicht an ein unternehmen
gebunden ist, wählt er aus den tarifen und Angeboten des Marktes
den passenden Schutz für seinen
Kunden. im Schadensfall unterstützt der Versicherungsmakler
mit Rat und tat und hilft bei der
außergerichtlichen Erledigung
der Ansprüche.
Image steigt
Gemeinhin machen die Versicherungsmakler in Österreich einen
guten Job. laut „Recommender
Studie 2015“ der wKo würde
weit über die hälfte aller Befragten ihren Versicherungsmakler
weiterempfehlen. Verglichen mit
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 6. Juli 2016
dem Vertrauen zu Bankangestellten und Außendienstmitarbeitern
ist dieser wert relativ hoch. Die
Studienergebnisse stellen den
Versicherungsmaklern gute Noten aus: Positiv erwähnt werden
deren unterstützung, die höhe
des Auszahlbetrags im Schadensfall und die Geschwindigkeit der
Abwicklung. Die Meinung, sich
Ko M M E R Z i E l l E R t h E M E N S c h w E R P u N K t
bei Versicherungsangeboten von
einem ungebundenen Versicherungsmakler besser betreut zu
fühlen, liegt bei 94 Prozent.
2015 wurden dank Maklerunterstützung 77 Prozent der Schäden
vollständig und 15 Prozent teilweise ausbezahlt. Acht Prozent
der Schäden wurden abgelehnt.
Der Fachverband der Versiche-
rungsmakler der wKo setzt sich
seit Jahren für ein positives Bild
der Versicherungsmakler in der
Öffentlichkeit ein. „Je professioneller Versicherungsentscheidungen getroffen werden, desto
höher ist das Vertrauen in uns
Versicherungsmakler“, sagt Fachverbandsobmann Gunther Riedlsperger. „Für das Firmengeschäft
FOKUS
| 19
gilt dabei: Je größer das unternehmen, desto stärker ist unser
Marktanteil. 100 Prozent der industrie vertrauen Versicherungsmaklern sowie rund 70 Prozent
der Mittelbetriebe und etwa
50 Prozent der Kleinbetriebe. Bei
den Konsumenten liegt der
Marktanteil bei geschätzten
35 Prozent.“
Betriebsunterbrechungsversicherung. „Wird eh nix passieren!“
Viele unternehmer nehmen den
Betriebsausfall zu sehr auf die
leichte Schulter. Aus Kostengründen verzichtet man darauf, sich
auf die meist teuren tarife einer
Betriebsunterbrechungsversicherung (Bu-Versicherung) einzulassen. Ein widerspruch zur „Risk
Barometer 2016“-Studie, die in 44
ländern über 800 Risikomanager
und Experten aus der unternehmensversicherung befragte. Demnach werde eine Betriebsunterbrechung global als das größte Geschäftsrisiko eingeschätzt. 38 Prozent der Studienteilnehmer sehen
darin eines der höchsten Risiken
für unternehmen.
Berufsunfähigkeit
Besonders bei KMu und EPu
steht und fällt der Erfolg mit der
Anwesenheit des chefs. Burn-
out, herzinfarkt, Bandscheibenprobleme – niemand ist vor Berufsunfähigkeit gefeit. Kann
durch Krankheit oder unfallfolgen vorübergehend das tagesgeschäft nicht mehr ausgeübt
werden, droht der Ruin. Eine BuVersicherung deckt Ertragsausfall aus persönlichen Gründen
wie unfall oder Krankheit ab. im
Gegensatz zur unfall- oder Krankenversicherung bezahlt sie auch
bei Krankheit eine Monatsrente
bis zum vereinbarten laufzeitende an den Versicherten aus.
Voraussetzung ist, dass sie als
selbstständige Versicherung abgeschlossen wurde. ist die Bu
nur ein Zusatzprodukt im Zuge
einer lebens- oder Pensionsversicherung, erfolgt im Falle einer
Berufsunfähigkeit meist nur eine
Prämienzahlung des Vertrages.
laut Versicherungsverband
Österreich (VVo) ist der haftungszeitraum der Bu-Versicherung von den spezifischen Bedürfnissen des unternehmens
abhängig, liegt im Durchschnitt
aber bei zwölf Monaten. Freiberufler benötigen eine spezielle
Bu für freiberuflich tätige, die
sogenannte SBu-Versicherung.
Betrieb lahmgelegt
Die uniqa-Bu-Versicherung für
Selbstständige und freiberuflich
tätige unterstützt den unternehmer nicht nur im unfall- und
Krankheitsfall, sondern auch,
wenn ein Sachschaden den Betrieb lahmlegen sollte.
Die Bu-Versicherung SBu-solution der Dialog lebensversicherung wurde vom deutschen
institut für Finanz-Markt-Analy-
se (infinma) ausgezeichnet. Der
tarif wird risikoadäquat einmal
im Jahr kalkuliert und kommt besonders Berufsanfängern und
Existenzgründern entgegen,
deren lebens- und Karriereumstände sich rasch verändern
können.
Die helvetia Betriebsunterbrechung (BuFt) lässt sich an
die betrieblichen Bedürfnisse des
unternehmers anpassen, deckt
die fortlaufenden Fixkosten bei
einer Betriebsunterbrechung und
sorgt für den Ersatz des entgangenen Betriebsgewinns. Die haftungszeit von 12 Monaten verlängert sich auf 24 Monate, wenn
mehrere Betriebsunterbrechungen auf die gleiche ursache zurückzuführen sind, wie etwa wiederkehrende Krankheiten oder
Krankheiten als unfallfolge.
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20 |
FOKUS
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 6. Juli 2016
Ko M M E R Z i E l l E R t h E M E N S c h w E R P u N K t
FOKUS
UNTERNEHMENSBERATUNG
Colourbox.de
Digitalisierung erhöht Zuspruch
für Consulting
Sie sind die Lieferanten erfolgsversprechender Ideen – aber eine Unternehmensberatung,
die immer wirkt, ist nahezu unmöglich.
VON CHRISTIAN SCHERL
Je herausfordernder die wirtschaftlichen Zeiten, desto stärker
profitieren unternehmensberater
als Vordenker für Betriebe aller
Größen. Der consultingmarkt
wächst. Das sieht man an der Erfolgskurve der Schwergewichte in
der consultingbranche. McKinsey, Boston consulting Group
(BcG) und Roland Berger
schwimmen seit Jahren auf einer
Erfolgswelle. Aber auch kleinere
Beratungsunternehmen liegen auf
wachstumskurs. laut Erhebung
des Fachverbands unternehmensberatung, Buchhaltung und informationstechnologie (uBit) stieg
2015 der Branchengesamtumsatz
um 6,9 Prozent auf 25,24 Milliarden €. Neben it-Betrieben mit
einem Anstieg von 7,3 Prozent
zählen unter-nehmensberater mit
einem Plus von 6,7 Prozent zu den
Gewinnern des vergangenen Jahres. Verkaufsüberlegungen, der
wegfall wichtiger Auftraggeber
oder Partner, umstrukturierungen: Führungskräfte suchen nach
orientierung in unsicheren Märkten. Aber gerade im klassischen
Strategiegeschäft beobachten Experten eine Konsolidierung im
Markt. So zum Beispiel der consulting-coach Moritz Dressel, Autor des unternehmensberaterSurvival-Bestsellers „the aspiring
Advisor“, in dem er über die Strategien und werkzeuge für erfolgreiche unternehmensberatung
schreibt. Seiner Einschätzung
nach sind Berater gefordert, begleitende Angebote ins Geschäftsmodell der klassischen Strategieberatung zu implementieren. An-
dererseits ist Dressel überzeugt,
dass das Beratergeschäft als solches für die meisten unternehmen weiterhin unerlässlich sein
wird – unabhängig von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Expertenpool steht bereit
Dass offenbar Betriebsübergaben
ein boomender Markt für unternehmensberater sind, erkennt
man an der steigenden Zahl spezialisierter Übergabe-Experten.
Alleine mit der Experts Group
Übergabe-consulting der wKo
steht ein österreichweiter Expertenpool von über 100 Übergabeprofis zur Verfügung. Diese Fachleute sind erste Anlaufstelle für
Übergeber, Nachfolger und Übernehmer. häufig fehlt im Betrieb
ein Konzept, wie diese Übergabe
erfolgen soll. Übergabeexperten
können ein unternehmen durch
den gesamten Übergabeprozess
begleiten, sprich vom ersten
Übergabegedanken über die Koordination des Prozesses bis zur
umsetzung einer zukunftsfähigen
Geschäftsstrategie. Auch bei
einem Generationenwechsel in
einem Familienbetrieb lohnt sich
in vielen Fällen die Expertise
eines unabhängigen Experten. Für
die neue Firmenleitung stellt sich
oft die Frage nach dem optimalen
Führungsstil. in sich rasch ändernden Zeiten müssen auch Führungsaufgaben ständig adaptiert
werden. Zu den strategischen
themen gesellen sich zunehmend
technologische Aspekte und Produktinnovationen.
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 6. Juli 2016
Ko M M E R Z i E l l E R t h E M E N S c h w E R P u N K t
FOKUS
| 21
Interview. „Wir müssen den Durchblick behalten“
ShS unternehmensberatung
unterstützt seit rund 20 Jahren
Firmen im deutschsprachigen
Raum als organisations- und Managementconsulter im operativen Geschäft. Florian Schatz, GF
ShS unternehmensberatung,
feilt so lange an den Prozessen,
bis die vereinbarten Ziele und
Meilensteine erreicht sind.
Zeigen sich in der Unternehmens­
beratung neue Trends?
FLORIAN SCHATZ: Ganz
klar. Die klassische Strategieberatung schrumpft. Es geht in
Richtung Prozessberatung. Die
Projekte werden spezialisierter
und die unternehmen brauchen
unternehmensberater mit fundiertem Spezialwissen – auch
einer der Gründe, weshalb bei
ShS beispielsweise keine uniAbgänger rekrutiert werden.
Inwiefern ändern sich die Kunden?
Kunden werden selbstbewusster, und das ist auch gut so, weil
sich damit auch die Spreu vom
weizen in der consultingbranche trennt! Sie interessieren sich
für Messbarkeit, umsetzbarkeit
und Festpreise – eine Bedürfnisentwicklung, die der ShS-Philosophie sehr entgegenkommt.
und beim Kunden zeigt sich der
trend der hilfe zur Selbsthilfe,
sprich, der Kunde kauft instrumente und Know-how des Externen und wendet diese selbstständig an. Der Kunde möchte, dass
seine Mitarbeiter qualifiziert
werden bzw. zukünftig auch
selbstständig lösungen finden.
Wie entwickelt sich das Duell gro­
ße gegen kleine Unternehmens­
beratungen?
Spezialisierte „Boutiquen“ mit
tiefem Know-how als Schnellboote in der Nische gegen die
großen „tanker“. Große Beratungshäuser kaufen daher vermehrt um enorme Summen Experten-Know-how zu.
Wirkt sich die Digitalisierung auf
die Unternehmensberatung aus?
Speziell in der Beratungsbranche ist „Digitalisierung“ derzeit
ein absolutes Modeschlagwort.
Die Digitalisierung und Automatisierung schreitet seit vielen Jah-
ren voran und ist nichts Neues.
Nur wird das tempo stetig höher
und die Kommunikationsmöglichkeiten facettenreicher und
auch komplexer. hier ist es wichtig für unternehmen, den Durchblick zu behalten, und darin besteht aus unserer Sicht auch die
verantwortungsvolle Aufgabe für
unternehmensberatungen: unseren Kunden zu helfen, das für das
eigene unternehmen tatsächlich
wesentliche und Erfolgversprechende vom Rest trennen zu können. Kunden möchten Antworten, wie schneller Fortschritt und
die Digitalisierung für sie bewältigbar werden; Stichwort changeManagement. Die Flexibilität der
unternehmensstrukturen spielt
eine wesentliche Rolle.
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22 |
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 6. Juli 2016
Branchenreport
TOURISMUS
Salzburgs Hoteliers
haben 40 Prozent
weniger Anfragen
Hoteliers werden von bürokratischen Vorgaben überflutet. Die Zeit, sich um die
Gäste zu kümmern, wird knapp, berichten Salzburger Beherbergungsbetriebe. Auch
die Buchungszahlen für den Sommer lassen in Salzburg bisher zu wünschen übrig.
Von cLaUDIa peIntner
D
as schlechte wetter
im Mai und Juni
sowie die FußballEM haben den hoteliers einen Strich
durch die Rechnung gemacht. Georg Segl, inhaber des Sporthotels Alpenblick in
Zell am See und hotellerie-Fachgruppenobmann der Salzburger
wirtschaftskammer, spricht von
„bis zu 40 Prozent weniger Anfragen als in den Jahren davor“. Gebucht werde immer kurzfristiger
– eine von vielen Veränderungen,
mit der die heimischen touristiker umgehen müssen.
Petra Nocker-Schwarzenbacher, die in St. Johann im Pongau
das hotel Brückenwirt führt, erinnert sich an die 90er-Jahre. „wir
hatten jedes Jahr sehr gute Buchungslagen bei einem hotelbetrieb mit drei Monaten Ruhezeit. heute verteilt sich das Geschäft bei unveränderter Buchungssituation über das gesamte
Jahr, der Kampf um den Gast ist
härter geworden“ – auch bedingt
durch das internet, das einen
„gläsernen wettbewerb“ hervorgebracht hat, den Preisdruck verschärft hat.
Gleichzeitig wurden durch onlinemedien aber auch türen zu
neuen Märkten geöffnet. im hotel
Brückenwirt übernachten heutzutage etwa Gäste aus Deutschland,
Großbritannien, den Beneluxstaaten, arabischen ländern oder
israel. 60 Zimmer gibt es, 25 Mitarbeiter beschäftigt NockerSchwarzenbacher. „wir sind städtisch strukturiert. wichtig für das
Geschäft sind neben den Übernachtungen auch das wirtshaus,
das bei den Einheimischen gut angenommen wird, Seminare und
Feiern“, sagt die unternehmerin.
insgesamt seien das 200 Veranstaltungen im Jahr.
Schwierige Finanzierung
in Salzburg trägt der Sommer
mittlerweile zum umsatz der
hotels genauso viel bei wie der
winter. Für die hoteliers selbst
bleibt aber kaum Zeit zum Ausruhen: Man sei ständig getrieben
– sobald Gäste nicht die optimalsten Bedingungen vorfinden,
kommen sie nicht mehr, sagt
Nocker-Schwarzenbacher, die
auch als wKÖ-tourismus-obfrau
spricht. Für die hotelbetriebe
bedeutet das zum einen, dass permanent investitionen erforderlich
sind. Segl spricht von fünf bis sieben Prozent des umsatzes, die ein
Betrieb jährlich für instandhal-
tung ausgeben sollte – Großinvestitionen nicht eingerechnet.
Nocker-Schwarzenbacher errichtet gerade ein neues Seminarzentrum um rund eine halbe Million €. Dass investitionen in der
hotelbranche massiv zurückgefahren werden, wie unlängst eine
österreichweite umfrage ergab,
ist bei Salzburger Betrieben laut
Branchenkennern nicht beobachtbar. Auch wenn es angesichts der
aktuellen Rahmenbedingungen
für tourismusbetriebe niemanden verwundern würde.
„Das Geld kostet zwar nichts,
die Bank braucht aber alles doppelt und dreifach abgesichert.
wer einen Kredit von 500.000 €
aufnimmt, braucht eine Absicherung von einer Million €“, sagt die
Brückenwirt-chefin. Andererseits
sind es Steuererhöhungen und
bürokratische hürden, die eine
„sehr schlechte Stimmung“ unter
den hoteliers erzeugen und Jungen die lust auf Betriebsübernahmen rauben.
„wenn das mit den Belastungen
so weitergeht, werden in fünf Jahren zehn bis 20 Prozent der Salzburger Betriebe zusperren müssen“, warnt Segl, der im „Alpenblick“ 100 Zimmer anbietet und
rund 40 Mitarbeiter beschäftigt.
„wir werden überflutet von Vorgaben, jede woche kommt ein anderer Prüfer ins haus, sei es die
Sozialversicherung, das Finanzamt oder das Arbeitsinspektorat.“
Leid- statt Leitbranche
in Österreich gibt es 16.000 hotelund Vermietungsbetriebe mit
97.000 Mitarbeitern. in Salzburg
sind es 2544 unternehmen – das ist
nach tirol die zweithöchste Zahl
in Österreich. Auch bei den Nächtigungen belegt Salzburg mit 15,12
Millionen im wintertourismushalbjahr 2015/16 nach tirol (26,75
Millionen) den zweiten Platz.
Jährlich neue Rekorde in den
Nächtigungszahlen spiegeln allerdings nicht die wirtschaftliche Situation der Betriebe wieder, die
knapp kalkulieren müssen.
wirtschaftsblatt.at
MITTWOCH, 6. JULI 2016
BRANCHENREPORT
| 23
Lindner
Wenn Hoteliers
nicht permanent in die Instandhaltung
ihres Betriebs
investieren,
bleiben die
Betten leer.
DER ZIMMERSTANDARD STEIGT AN, DIE AUSLASTUNG ABER NICHT ÜBERALL
Kategorie:
5/4-Stern
(Superior)
Wappen der Steiermark
David Liuzzo 2006
Wappen von Salzburg
David Liuzzo 2006
Betten
2015
Änder. Auslastung 2015 in %
’05/’15 (in %) (Änder. zu ’05 in %-Pkt.)
W
38.214
44,3
T
81.431
26,3
-2,0
56,9
-0,3 52,7
B
7286
21,6
12,1 51,6
St
22.407
33,3
4,7 50,1
S
50.493
27,7
2,7
V
17.334
32,0
1,5
OÖ
13.891
36,7
2,9 42,9
K
23.106
20,4
-0,3 42,1
NÖ
16.781
23,9
Quelle: Statistik Austria
Kategorie:
3-Stern
-0,8
Wappen von Salzburg
David Liuzzo 2006
48,3
44,9
39,9
Wappen der Steiermark
David Liuzzo 2006
Betten Änder.
2015
Auslastung 2015 in %
’05/’15 (in %) (Änder. zu ’05 in %-Pkt.)
W
17.463
58,7
T
55.776
-9,4
V
11.492
-6,7
2,0 38,5
S
40.960
0,6
4,2 36,4
Kategorie:
1/2-Stern
7,1 55,9
2,3 42,1
Wappen von Salzburg
David Liuzzo 2006
Betten
Änder.
2015
’05/’15 (in %)
W
9382
83,9
T
40.747
-23,2
Auslastung 2015 in %
(Änder. zu ’05 in %-Pkt.)
19,6 44,0
1,0 29,9
V
5913
-31,0
3,0
28,7
S
12.510
-29,6
3,3
27,6
OÖ
13.252
-13,1
St
8931
-20,4
1,4
2,3
OÖ
13.721
-7,6
1,4 28,7
St
26.010
-0,6
1,6 28,2
K
26.389
-11,5
-0,7 25,2
NÖ
10.796
-6,3
NÖ
16.481
-1,2
0,8 24,2
K
11.695
-33,6
-1,6
13,7
5238
12,4
-1,0
24,1
B
2643
-36,6
-8,1
13,3
B
Wappen der Steiermark
David Liuzzo 2006
1,6 18,7
WirtschaftsBlatt
18,1
16,0
Grafik/Cmund/mp
24 |
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 6. Juli 2016
Branchenreport
Beigestellt
Nachgefragt. „Was uns ärgert, ist die
auslegung der regeln“
WirtschaftsBlatt: Frau Reitterer,
wie geht es der Branche?
Michaela Reitterer: Der Ärger des
letzten Jahres ist zwar nicht vergessen, aber die österreichweiten
Vorbuchungszahlen lassen einen
optimistischen Blick auf den Sommer 2016 zu.
Petra Nocker-Schwarzenbacher
führt das Hotel Brückenwirt.
Diesen Standpunkt betont
Siegfried Egger, Fachgruppenobmann der hotellerie in der wirtschaftskammer Österreich. „Die
hotellerie wird als leitbranche
dargestellt, man hat aber das Gefühl, dass es eine leid-Branche
ist“, betont Egger.
Eine seiner Forderungen lautet,
die Mehrwertsteuererhöhung für
Nächtigungen von zehn auf 13
Prozent zurückzunehmen. „wir
stehen international im Preisvergleich. wenn unsere Zimmer um
drei Prozent teurer werden, merkt
das der Gast sofort und wählt
günstigere Alternativen.“ Zudem
ist laut Egger eine Reduktion der
lohnnebenkosten erforderlich.
Ansprüche steigen
in der hotellerie machen Mitarbeiterkosten 35 bis 45 Prozent
des umsatzes aus. „Früher waren
es 28 Prozent“, erinnert sich
Nocker-Schwarzenbacher. Die
Ansprüche der Gäste seien gestiegen. Ein größerer Stab an Mitarbeitern wird benötigt – von
Koch und Sommelier, Masseur
und Yogalehrer bis hin zum wanderführer.
All diese Posten zu besetzen sei
eine riesige herausforderung.
Noch erschwert wird die Situation
durch die neue Saisonniers-Regelung: Arbeitskräfte aus Drittländern dürfen demnach nur noch
eingesetzt werden, wenn sie die
letzten zwei Sommersaisonen in
Österreich tätig waren. Ein weiterer Aufschrei der hoteliers geht
durchs land – und bleibt ungehört.
Die autorin des artikels erreichen Sie
unter claudia.peintner@wirtschaftsblatt.at
Gibt es den Ärger wegen der Umsatzsteuererhöhung von zehn auf
13 Prozent bei Beherbergungen?
Da hat sich viel Ärger aufgestaut. wir können die Preise nicht
einfach erhöhen, durch das internet sind wir sehr transparent. und
die Steuerberechnung ist komplex: Es gibt nicht mehr nur einen
Zimmerpreis, sondern jeden tag
einen neuen, in Packages und
durch aktive Preisgestaltung, um
die Auslastung zu erhöhen.
Würden Sie heute jemandem zu
einem Zwei-Sterne-Betrieb raten?
wenn das Konzept einzigartig
ist, mit einer authentischen Geschichte, die man den Menschen
ehrlich erzählen kann, dann ja.
wenn man sich als durchgeknalltes hotel präsentiert, sollte man
auch durchgeknallt und nicht
steif wie ein Stock sein. Niemand
Der Unternehmer ist
nicht der Feind, er
schafft Arbeitsplätze.
MICHAELA REITTERER
PRÄSIDENTIN DER
ÖSTERREICHISCHEN HOTELIERVEREINIGUNG
Steigt der bürokratische Aufwand
für die Branche auch sonst?
was ärgert, ist die Auslegung
der Regeln. Der unternehmer ist
nicht der Feind, er schafft Arbeitsplätze. Es ist nicht sinnvoll,
bei investitionen eine BeamtenArmada zu schicken, umbauten
zu verzögern, laufend Neues zu
verlangen. Dabei kennen sich die
Beamten aus, könnten beraten,
wie Ziele schneller erreicht werden können.
Mayr
kauft ein hotel, um reich zu werden. Das EGt, das Ergebnis der
gewöhnlichen Geschäftstätigkeit,
liegt selbst in der Vier-FünfStern-hotellerie bei zwei Prozent.
Arbeitsplätze in der Hotellerie sind
bei jungen Leuten nicht so gefragt.
Es gibt kaum Branchen, wo
junge leute auf Saison so gutes
Geld verdienen können wie in
der hotellerie. Die Branche zahlt
auch gar nicht so wenig, aber
von 3500 €, die der Arbeitgeber
bezahlt, kommen nur 1400 €
beim Mitarbeiter an. Mit den
neuen Vertriebswegen entstehen
neue Jobs, Direktmarketing oder
Social-Media-Management, viele haben aber nur Köche und
Kellner im Kopf.
Sind Plattformen wie AirBNB
eine echte Konkurrenz?
Der Gast kauft sein t-Shirt bei
h&M, trägt dazu den Blazer von
Jil Sander. Er geht mit Familie in
eine wohnung, geschäftlich in ein
Fünf-Sterne-hotel. Das Problem
ist, wenn global Millionen Zimmer vermietet werden, sich das
aber nicht im Steueraufkommen
abzeichnet, weil der Server der
Plattform in irland steht. [mad]
martina.madner@wirtschaftsblatt.at
Digitalisierung. Was hotelbetreiber
von apple lernen können
Auch in der hotellerie sorgt die
Digitalisierung für einen umbruch. Stand vor einigen Jahren
noch das hotel als hauptkriterium bei der Buchung im Mittelpunkt, so ist es heute die Destination. und der Buchungsvorgang hat sich radikal von Katalogen und Reisebüros zu internetanbietern verlagert.
Michael Regner, Partner beim
wiener hotellerie-consultingunternehmen MRP, rechnet damit, dass rund ein Drittel der österreichischen hotels den digitalen wandel wirtschaftlich nicht
überleben wird. „Die digitale
Entwicklung hat mit der hotellerie per se nichts zu tun. Das ist
eine losgelöste Entwicklung,
ähnlich wie im Einzelhandel.
Viele hotels können da aber
nicht mit. Das ist wie ein icE, der
durch den Bahnhof rauscht und
nicht stehen bleibt“, sagt Regner.
Sinkende Preise
Am stärksten äußert sich das in
sinkenden Preisen. Regner: „hotels verkaufen Zimmer-Kontingente zu günstigen Konditionen
an Veranstalter, um die Auslastung in schlechten Zeiten zu steigern. Die parken die Kontingen-
te in Bettenbörsen, über die sie
dann im internet angeboten werden, oft zu Zeiten, in denen hoteliers ihre Zimmer selbst teurer
verkaufen könnten.“
Für Regner ist es wesentlich,
eine Preisparität zu erreichen,
will heißen: Die Zimmer müssen
auf allen Vertriebskanälen die
gleichen Preise haben, sei es bei
Buchungsplattformen oder bei
den hotels selbst. „Das macht
zum Beispiel Apple. Das iPhone
kostet überall gleich viel, egal,
wo ich es kaufe.“
[vorm]
michael.vorauer@wirtschaftsblatt.at
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 6. Juli 2016
KonjunKtur
| 25
UMFRAGE
Vorausgedacht …
Jeden Monat bitten wir Unternehmer und Manager aus führenden Betrieben um ihre Meinung zu
dringlichen Fragen in den Bereichen Wirtschaft, Bildung, Politik oder Forschung. Darüber hinaus geben
diese regionalen Entscheider eine Schnelleinschätzung zur aktuellen Konjunkturlage.
Die Politik drückt nach den Panama Papers aufs Tempo. Noch im Sommer soll das
Verrechnungspreisdokumentationsgesetz verabschiedet werden, das Steuervermeidung von
Unternehmen bekämpfen soll. Ein Schritt in die richtige Richtung oder übers Ziel hinausgeschossen?
PAtRicK
NEuMANN
GESchÄFtSFÜhRER
PRoMitoS GMBh
hERBERt
SiGl
JuNioRchEF
RElAX
NAtÜRlich
wohNEN GMBh
MichAEl
FiSchER
MARKuS
NEuMAYR
GF RAMSAuER &
StÜRMER SoFtwARE GMBh
wilhElM
BERGER
B&S
BANKSYStEME
SAlZBuRG AG
die Wettbewerbsfähigkeit. Erfolgreiche
Wirtschaftspolitik schafft den Spagat
zwischen Wirtschaftsförderung und
notwendigen gesetzlichen Regelungen.
Dies gelingt leider immer seltener.
!
■
Das Problem ist, dass es kein weltweites einheitliches Steuersystem gibt. Zusätzlich sehen wir am Beispiel Griechenlands, wohin es führen kann, wenn die
Überwachung versagt. Wenn eine pau-
schale Überwachung stattfindet, müsste
dies auch in allen Ländern durchgeführt
werden. Dort, wo es Gründe für Ausnahmen gibt, sollten diese berücksichtigt
werden.
■
In gewisser Weise ist es berechtigt,
gegen Steuerflucht vorzugehen. Es
muss aber bedacht werden, ab welcher
Größe Unternehmen davon betroffen
sind. Bei der Registrierkasse ist man
zum Beispiel viel zu weit nach unten
gegangen. Hier ist es notwendig, zu
schauen, dass man KMU nicht doppelt
und dreifach neuen bürokratischen
Hürden aussetzt.
■ Als Maßnahme, die die Gewinnverschiebungen in Niedrig-Steuer-Länder
verhindern soll, begrüßen wir das Gesetz. Steuern sollen dort anfallen, wo
auch die Leistung erbracht wird. So hat
der Staat Budget, um in Infrastruktur, IT
und Ähnliches zu investieren. Gleichzeitig hoffen wir, dass der Aufwand für die
Dokumentation möglichst standardisiert und damit nicht zu hoch wird.
■
Wir bei Ramsauer & Stürmer finden
es richtig, dass die Steuern in dem Land
zu bezahlen sind, wo sie auch erzielt
werden. Die Verrechnungspreisdokumentation ist dafür ein richtiger Ansatz.
Zu bedenken ist allerdings, dass der
bürokratische Aufwand nicht überhandnehmen soll. Das Gesetz kann nur
Wirkung zeigen, wenn auch Kontrollmechanismen eingesetzt werden.
Dass jetzt die Notwendigkeit besteht,
mit höherem bürokratischen Aufwand
das Problem in den Griff zu bekommen, sollte allen Beteiligten (Unternehmen, Finanz und Wirtschaftsprüfern)
ein Ansporn für die Zukunft sein.
■
! !
MitGliED DER
GESchÄFtSFÜhRuNG
GAStEiNER
MiNERAlwASSER
Heute sind Unternehmen mit einer
Flut an inhaltlich komplexen, in der
Umsetzung aufwendigen Gesetzen und
Vorschriften konfrontiert. Das bindet
wertvolle Ressourcen und behindert
!
cEo
REED EXhiBitioN
ÖStERREich
■
!
MARtiN
RoY
Wie entwickelt
sich die
Konjunktur?
!
Beigestellt, Mayr, Peroutka, Gasteiner Mineralwasser, Scheinast.com, Peroutka
26 |
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 6. Juli 2016
Recht & SteueRn
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iStock, Lackner
N
ach mehrjähriger Diskussion tritt
die Eu-Datenschutz-Grundverordnung (Eu) 2016/679 mit 25. Mai
2018 in Kraft. Die bisherige Datenschutzrichtlinie gilt dann als aufgehoben.
letztere stammt aus der „Steinzeit“ des
Datenschutzes, nämlich aus einer Zeit, in der
es unternehmen wie Facebook, Google,
whatsApp, instagram und auch das cloudcomputing noch nicht gab. Es galt also, das
Datenschutzrecht diesen Entwicklungen anzupassen und zu modernisieren. Ziel der
Datenschutz-Grundverordnung ist einerseits
die Stärkung der Grundrechte natürlicher
Personen, insbesondere des Schutzes von
personenbezogenen Daten innerhalb der Eu,
und andererseits die Gewährleistung des
freien Datenverkehrs innerhalb des Binnenmarktes.
Neue Bürgerrechte. Die neue Verordnung soll
Bürgern mehr Rechte und die Kontrolle über
ihre personenbezogenen Daten einräumen.
Dazu zählen etwa folgende Regelungen: Es
bedarf einer klaren Einwilligung der betroffenen Person zur Verarbeitung personenbezogener Daten. Nutzer haben ein widerspruchsrecht, auch wenn personenbezogene
Daten für die Profilerstellung verwendet
werden.
weiters haben Nutzer ein Recht auf Berichtigung und löschung persönlicher Daten (in
Fortsetzung des „Rechtes auf Vergessenwerden“ wie der EuGh im Google-Suchmaschinenfall judizierte). wer onlinedienste verwendet, muss besser über die Verarbeitung
seiner Daten informiert werden. Darüber hinaus ist in der Verordnung auch ein Recht
auf Übertragbarkeit von Daten von einem
Dienstleister an einen anderen festgeschrieben („Datenportabilität“).
Risikoabschätzung durch Betriebe. Für unter-
nehmen, und zwar auch für KMu, ergeben
sich dadurch neue Verpflichtungen. Die Daten-compliance innerhalb des unternehmens
wird umfassender, zumal das System auf
einer Selbstregulierung basiert. unternehmen müssen nach der Datenschutz-Grundverordnung selbst eine Risikoabschätzung
vornehmen und bei heiklen Datenanwendungen entsprechende Maßnahmen setzen. Besteht ein hohes Risiko, ist die Datenschutzbehörde beizuziehen. Dafür entfällt die
grundsätzliche Meldepflicht, also die bisher
vorgesehene Meldung an das Datenschutzregister.
Dieser risikobasierte Ansatz der Verordnung fordert einiges von den Betrieben, da
sie mehr Eigenverantwortung tragen. insbesondere können detaillierte Analysen ihrer
Datenanwendungen und die Ausarbeitung
und umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen
erforderlich sein. Das kann bis zur Führung
eigener Datenregister in den unternehmen
gehen, in denen die Datenanwendungen sowie wesentliche Angaben dazu festgehalten
werden.
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 6. Juli 2016
Recht & SteueRn
| 27
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GASTKOMMENTAR
Kunden über ihre
Daten informieren
Auch wenn das neue EU-Datenschutzpaket erst ab 2018 gilt, sollten Betriebe bereits jetzt Vorkehrungen treffen. Nutzern muss in Zukunft eine
bessere Kontrolle ihrer personenbezogenen Daten ermöglicht werden.
Datenanwendungen sind vom technischen
Standpunkt her datenschutzfreundlich zu
konzipieren, also Voreinstellungen müssen
datennutzerfreundlich sein (z. B. Voreinstel­
lungen müssen ein hohes Datenschutzniveau
vorgeben, sodass nicht erst der Nutzer die
Einstellung ändern muss).
Schwere Verstöße gegen den Datenschutz
sind den nationalen Aufsichtsbehörden in­
nerhalb von 72 Stunden zu melden (z. B. wenn
persönliche Daten infolge eines hackeran­
griffs gestohlen werden). wenn der Vorfall
auch für die Betroffenen ein hohes Risiko be­
deutet, sind auch sie zu informieren. Die Be­
stimmungen über den Datenschutz müssen
von der frühesten Entwicklungsphase an in
Produkten und Dienstleistungen befolgt wer­
den. unternehmen haben Nutzern auf Ver­
langen deren Daten herauszugeben. Bei der
Verarbeitung massenhafter Daten zum Zweck
von Entwicklung und Forschung ist auf Pseu­
donymisierung zu achten.
ten. Für international operierende unterneh­
men ist ein sogenanntes one­Stop­Verfahren
vorgesehen, das Erleichterungen bringen
kann. ist ein unternehmen in mehreren Mit­
gliedsstaaten durch mehrere Konzernunter­
nehmen tätig, können Verpflichtungen in Be­
zug auf transnationale Datenverarbeitung bei
der Datenschutzbehörde der Konzern­haupt­
niederlassung erfüllt und erledigt werden.
Harte Strafen. Besonders scharf sind die Sank­
tionen bei Verstößen gegen das Datenschutz­
recht. Bei Verstößen gegen die Eu­Daten­
schutz­Grundverordnung können Geldstrafen
von bis zu 20 Millionen € oder vier Prozent
des gesamten Jahresumsatzes verhängt werden.
Das erinnert an kartellrechtliche Dimensio­
nen (dort können bis zu zehn Prozent des ge­
samten Jahresumsatzes als Geldbußen ver­
hängt werden). im Kartellrecht machen die
Gerichte und Behörden davon regen Ge­
brauch (wenn auch bislang nicht bis zu den
Voreinstellungen müssen ein hohes
Datenschutzniveau vorgeben, sodass
nicht erst der Nutzer die Einstellungen
ändern muss.
Datenschutzbeauftragten bestellen. unter­
nehmen, die mehr als 250 Mitarbeiter haben,
müssen einen Datenschutzbeauftragten be­
stellen, ebenso wie unternehmen, die sich
auf Datenverarbeitung spezialisiert haben
oder risikoreiche Datenverarbeitungen vor­
nehmen. Der Datenschutzbeauftragte muss
unabhängig sein, über ausreichende finan­
zielle Mittel verfügen und direkt der Ge­
schäftsleitung berichtspflichtig sein. unter­
nehmensgruppen können einen gemeinsa­
men Datenschutzbeauftragten ernennen, so­
fern er von jeder Niederlassung aus leicht
erreichbar ist. Er kann entweder ein Ange­
stellter sein oder aufgrund eines Dienstleis­
tungsvertrages seine Aufgaben wahrnehmen.
Die neuen Regelungen gelten auch für
unternehmen, die ihren hauptsitz außerhalb
der Eu haben, aber Dienste in der Eu anbie­
höchstsätzen). Die Vermutung liegt daher
nahe, dass auch die Datenschutzbehörden
künftig saftige Strafen verhängen werden.
Fazit. Aufgrund der vielschichtigen und
eigenverantwortlichen Verpflichtungen, die
auf unternehmen zukommen, sollten sie sich
schon jetzt mit den Vorgaben der Daten­
schutz­Grundverordnung befassen und ent­
sprechende umstellungsarbeiten angehen,
damit sie im Jahr 2018 für die neuen Anfor­
derungen gerüstet sind.
GEoRG huBER
arbeitet als Rechtsanwalt für die
Innsbrucker Kanzlei Greiter Pegger
Kofler & Partner.
28 |
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 6. Juli 2016
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Schüler-Technik
SALZBURG. Der Elektronik­
konzern Bosch lud Schülerinnen
und Schüler zu einem Entwick­
lungswettbewerb ein. Ziel war
es, „Technik fürs Leben“ zu ent­
wickeln, 54 HTL­Teams reichten
ein. Neben zwei Wiener Teams,
der HTL Rennweg und dem
TGM, durften auch die Salzbur­
ger Felix Niederreiter, Wolfgang
Ortler und Florian Meister, Schü­
ler der HTBLuVA Salzburg ju­
beln. Sie haben eine Abschlepp­
vorrichtung entwickelt, mit der
man auch enge Kurvenradien
und steile Rampen in Tiefgara­
gen meistern kann. [mad]
www.bosch­career.at
VEREINBARKEIT
Karenz erfordert
den Einsatz
aller Beteiligten
Das neue Karenzgeld-Gesetz bringt Verbesserungen für berufstätige Eltern.
Familienfreundlichkeit ist
aber auch für Salzburger
Firmen ein Thema, denn
Eltern kehren so rascher an
den Arbeitsplatz zurück.
VON JOSeF PUSCHiTZ
P
lüschtiere, Kinderstühle,
Spielzeug – auf den ersten
Blick schaut es im ElternKind-Büro der Geschützte
werkstätte – integrative Betriebe
Salzburg Gmbh (GwS) nicht nach
Arbeit aus. Erst bei genauerem
hinsehen offenbart sich der integrierte Arbeitsplatz, der sich in die
altersgerechten Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten für
Kinder einfügt. Eltern haben so die
Möglichkeit, einen Arbeitstag mit
dem Nachwuchs zu verbringen.
Seit herbst 2015 ist die GwS als
familienfreundliches unternehmen zertifiziert, rund 13.000 € investierte es in das Eltern-KindBüro. Der fröhlich eingerichtete
Raum ist nicht die einzige Maßnahme, die von der GwS zur besseren Vereinbarkeit von Beruf
und Familie eingeführt wurde: Familientage, Sensibilisierung der
Führungskräfte für familienorientiertes Führen, verstärkte Einbindung während der Elternkarenz,
aber auch unterstützung beim
thema Pflege nennt Geschäftsführerin Astrid lamprechter als
weitere Beispiele.
„Die Auseinandersetzung mit
diesem thema war eine willkommene Abwechslung im Arbeitsalltag und hat zudem einfach sehr
viel Spaß gemacht“, sagt lamprechter. Ab September werden
wir eine tageselternbetreuung für
die Kinder unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anbieten.“
Flexible Arbeitszeit
Ähnlich geht es bei der Salzburg
AG zu. Durchschnittlich drei bis
fünf Monate gehen Väter dort in
Karenz. Zeitnahe Personalplanung und das Absprechen mit den
Führungskräften im Voraus verhindern, dass es zu Engpässen bei
den Arbeitskräften kommt.
Das Durchschnittsalter im Betrieb beträgt 44,5 Jahre, daher ist
nicht nur die Betreuung von Kindern, sondern auch die von pflegebedürftigen Eltern ein thema bei
der Vereinbarkeit von Beruf und
Familie. Die Salzburg AG, die sich
der Familienfreundlichkeit verschrieben hat, reagiert darauf mit
individuellen Arbeitszeitreduzie-
Wir bieten unseren
Mitarbeitern viel
Flexibilität.
LEONHARD SCHITTER
VORSTANDSSPRECHER
SALZBURGER AG
rungen. „wir bieten unseren Mitarbeitern hohe Flexibilität und
versuchen, für jeden Einzelnen
das passende Arbeitszeitmodell zu
finden“, sagt leonhard Schitter,
Vorstandssprecher Salzburger AG.
Dazu gehören unter anderem
homeoffice, Sabbaticals und
Rückkehrklauseln, die im unternehmen gang und gäbe sind. Der
Salzburg AG hat diese haltung bereits einige Auszeichnungen eingebracht, zuletzt etwa beim
Arbeitgeberranking in Salzburg
von kununu.com, wo man den
dritten Platz belegte.
Auditierung
Man muss aber kein Großunternehmen sein, um einen Fokus auf
Familienfreundlichkeit zu legen.
Auch kleinere Gewerbebetriebe
in Salzburg sind mit von der Partie. Etwa die Kormaran Gmbh, ein
Schiffsbauunternehmen mit neun
Mitarbeitern. 2014 nahm es am
Audit der Beruf und Familie Management Gmbh teil und wurde
prompt für die Gleitzeit- und teilzeitbestimmungen gelobt.
Den autor des artikels erreichen Sie
unter salzburg@wirtschaftsblatt.at
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 6. Juli 2016
Karriere
| 29
Beigestellt, Salzburg AG
Die Geschützte Werkstätte
Salzburg lädt Eltern in Karenz
ins Unternehmen ein.
Karenz. Mehr Flexibilität
durch Kindergeld-Konto
Mit der Reform des Kinderbe­
treuungsgeldes, die das Parla­
ment vor Kurzem beschlossen
hat, sind ab 1. März 2017 die vier
Pauschalvarianten beim Kinder­
geld passé. Stattdessen gibt es –
zusätzlich zum einkommens­
abhängigen Karenzgeld, das es
weiterhin gibt – ein Kindergeld­
Konto.
Das Konto enthält eine Ge­
samtsumme für Mütter und
Väter: 12.337 € für zwölf bis
28 Monate, wenn nur ein Eltern­
teil in Karenz geht, oder aber
15.449 € für 15 bis 35 Monate,
wenn sich beide Elternteile die
Karenz teilen. Pro Monat macht
das Kindergeld künftig zwischen
440 € und 1030 € aus.
Anreize für Väter
Aktuell ist die Kinderkarenz
hauptsächlich ein thema von
Müttern: Von den 127.000 Perso­
nen, die Ende Mai in Elternka­
renz waren, sind nur knapp über
6000 Väter – das sind gerade
einmal 4,7 Prozent. Das neue
Gesetz soll auch Anreize bieten,
dass sich mehr Männer gleich
von Beginn an der Betreuung
ihres Nachwuchses beteiligen:
So winkt etwa ein zusätzlicher
Partnerschaftsbonus von 1000 €,
wenn sich die Eltern die Karenz
halbe­halbe oder in einem Ver­
hältnis von 60 zu 40 Prozent auf­
teilen.
Ein weiterer Anreiz für Väter
ist der sogenannte Papamonat,
der im Gesetz zusätzliche Fami­
lienzeit heißt. während dieses
Monats, der übrigens innerhalb
der ersten 91 tage nach der Ge­
burt stattfinden muss, gibt es
einen Vorschuss von 700 € auf
das Kinderbetreuungsgeld.
Voraussetzung ist, dass der
Arbeitgeber zustimmt; Kündi­
gungsschutz gibt es anders als
im Mutterschutz keinen. [mad]
martina.madner@wirtschaftsblatt.at
WUSSTEN SIE …
n Elternkarenz ist weiblich. Von
den 127.000 Personen, die Ende
Mai in Elternkarenz waren, war
gerade einmal jede 21. ein Mann.
n Das erste Lebensjahr ist häufi­
ger Sache der Mütter als das zwei­
te: Im ersten Karenzjahr ist jeder
56. ein Vater, im zweiten jeder 14.
n Die Unternehmer unter den
Vätern gehen häufiger in Karenz
als Angestellte. Während unter den
3231 Selbstständigen in Eltern­
karenz jeder sechste ein Mann ist,
ist es bei den 56.104 karenzierten
Angestellten nur jede 27. Person.
Von den 945 Beamten in Eltern­
karenz ist jeder Siebente männlich.
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30 |
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SALZBURG
Österreichische Bundesforste AG,
Holzerntearbeiten im Forstbetrieb
Flachgau-Tennengau im Bereich Faistenau und Hintersee, Abgabe: 15.07.2016,
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Stadtgemeinde Radstadt, Laboreinrichtung für das Schulzentrum Radstadt, Abgabe: 05.08.2016, 13:00 Uhr
Stadtgemeinde Radstadt, Serienschulmöbel und Seriensondermöbel für das
Schulzentrum Radstadt, Abgabe:
05.08.2016, 12:00 Uhr
Bundesbeschaffung GmbH, Lieferung
von Heizöl Extra Leicht, Losvergabe, Abgabe: 26.07.2016, 13:00 Uhr
Pensionsversicherungsanstalt, Therapeutische Fahrradergometrieanlagen SKA-RZ Hochegg, St. Radegund und
Saalfelden, Abgabe: 13.07.2016, 13:00
Uhr
Bundesimmobiliengesellschaft mbH,
Brandschutz - 5020 Salzburg, Franz-Josef-Kai 41, Abgabe: 12.07.2016, 14:00
Uhr
Bundesimmobiliengesellschaft mbH,
Mess-, Steuer- u. Regeltechnik - 5020
Salzburg, Franz-Josef-Kai 41, Abgabe:
12.07.2016, 13:00 Uhr
Bundesimmobiliengesellschaft mbH,
Lüftung - 5020 Salzburg, Franz-JosefKai 41, Abgabe: 12.07.2016, 11:00 Uhr
Land Salzburg, Straßenbauarbeiten
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Straße/Florianistraße in der Marktgemeinde Tamsweg, Abgabe: 14.07.2016,
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Miete, Juni 2016
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(in €/m²)
RAUMKLIMA
„Bürogebäude
werden eher zu
heiß als zu kalt“
Der heiße Sommer des
Vorjahrs lässt heuer die
Klimatisierungsanbieter
auf Umsatzsprünge hoffen. Noch machen sich
aber Unternehmen über
die Wahl ihrer Raumkühlung wenig Gedanken.
Von melAnIe mAnneR
D
ie Erinnerung an den
Sommer des Vorjahrs
und die nun auch steigenden temperaturen
lassen den Markt für Klimaanlagen boomen. „wir haben im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bereits die zweieinhalbfache Menge
verkauft“, sagt Klaus Koller, Österreich-Verkaufsleiter bei Daikin
Airconditioning central Europe.
„Viele haben nach 2015 beschlossen: ‚Das wird mir kein zweites
Mal passieren.‘“
Der japanische Marktriese hat
2015 in Österreich mit mehr als 40
Mitarbeitern etwa 30 Millionen €
umgesetzt, davon zwei Drittel im
gewerblichen Bereich. heuer erwartet Koller mehr als zehn Prozent umsatzwachstum. im Bürobereich sei in Österreich bei weitem noch keine Sättigung erreicht
wie in anderen ländern, wo das
Geschäft hauptsächlich im Austausch von Geräten besteht.
Alle Bezirke
20,1
Salzburg (Stadt)
23,4
Gestiegenes Interesse
Salzburg-Umgebung
12,5
Alle Bezirke
5,7
Salzburg (Stadt)
4,8
Salzburg-Umgebung
6,2
Auch hitachi-Generalvertreter
tVG Klima & Entfeuchtung – das
unternehmen setzte zuletzt rund
14 Millionen € um – spürt heuer
gestiegenes interesse und plant,
den Mitarbeiterstand von 80 auf
100 auszubauen. Der Markt
wächst laut Geschäftsführer Jürgen Moser deutlich. Allerdings
WirtschaftsBlatt
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 6. Juli 2016
ImmobIlIen
Grafik/mp
Quelle: Immobilien Scout
merkt er bei seinen Kunden auch
den Kostendruck. „Etwa die
hälfte legt extremen wert auf den
Preis.“
Das interesse an der Kühleffizienz steigt. Dennoch: Über Energieverbrauch und Kosten der
Raumtemperierung wird bei der
Planung von Bürogebäuden
hauptsächlich in Zusammenhang
mit heizen gesprochen. Auch die
Datenlage zur Kühlung ist mager
(siehe Kasten). „Es ist wesentlich,
dass unternehmen ihre Einstellung ändern und mehr darüber reden, wie sie klimatisieren“, sagt
Andreas wachter, Geschäftsführer des innsbrucker Gebäudetechnik-Spezialisten Placon ingenieure. „Aufgrund der guten Dämmung und der großen Glasflächen
werden Gebäude eher zu heiß als
zu kalt.“
Oft folgt nach der
Inbetriebnahme die
Ernüchterung.
ALFRED WASCHL
VORSTAND
IFMA
Gekühlt und
geheizt wird im
Hauptquartier
der ÖBB
über eine
Klimadecke.
Etwa die hälfte seiner Kunden
baut neu, darunter gibt es kein
einziges Gebäude ohne Klimaanlage. Das mit großer Mehrheit
gewählte System ist dabei das Fancoil-System, bei dem eine Anlage
an Decke oder wand die luft im
Raum umwälzt. „Sie hat mit etwa
60 bis 70 € pro Quadratmeter das
interessanteste Preis-leistungsVerhältnis“, sagt wachter. im selben Preisrahmen bewegt sich die
Bauteilaktivierung, die jedoch nur
im Neubau eingesetzt wird. Etwa
100 bis 115 € kostet die teuerste lösung, die abgehängte Kühldecke.
„Der trend geht in Richtung Kombination, dass über die Decke
auch geheizt wird.“
ÖBB wählte Klimadecke
Ein unternehmen, das diese lösung gewählt hat, sind die ÖBB.
Von den 74 Millionen €, die in das
neue hauptquartier in wien flossen, ging grob geschätzt ein Drittel in die haustechnik. Vonseiten
des beauftragten Architekturbüros Zechner & Zechner in wien
heißt es: „ursprünglich war eine
Bauteilaktivierung ohne abgehängte Decken geplant.“ Dann
stellte sich heraus, dass in den
Gruppenbüros die Raumakustik
nicht den arbeitsmedizinischen
Anforderungen entsprach. Statt
aufwendiger wandabsorber, für
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 6. Juli 2016
ImmobIlIen
| 31
Peroutka, Mayr
KÜHLE DATENLAGE
n Vermutet wird, dass die Hälfte
der Büros in Österreich klimatisiert
ist. Erhoben wurde das aber nie.
n Die Österreichische Energieagentur lud zwischen 2011 und
2014 155 Unternehmen im Land zu
einer Erhebung der Energieeffizi­
enz ihrer Heiz­, Lüft­ und Kühlsys­
teme, doch nur vier Bürogebäude
nahmen teil. Im Schnitt betrug ihr
jährlicher Kühlbedarf pro Quadrat­
meter 58 kWh – weniger als Gast­
stätten, mehr als Verkaufsstätten.
n Laut Umweltbundesamt könnte
2050 in Österreich gleich viel Ener­
gie in Raumkühlung fließen wie in
­heizung. Derzeit beträgt das Ver­
hältnis 1:10. Dienstleistungsgebäu­
de könnten 2050 statt 600 GWh
pro Jahr 1,1 TWh verbrauchen.
n Im Rahmen der Förderung
„Klimatisieren und Kühlen“ unter­
stützte der Bund seit 2010 rund
100 Betriebe mit 5,9 Millionen €.
die nicht genügend Flächen zur
Verfügung standen, entschieden
sich die ÖBB für eine abgehängte
Klimadecke, die heizt und kühlt
und besser für die Raumakustik
ist. Die heizleistung wird durch
andere Maßnahmen ergänzt.
„Die heizleistung einer Klimadecke ist nie so hoch wie bei normalen Radiatoren, da die hitze an
der Decke bleibt“, sagt christian
Kerth. Er ist bei Raiffeisen Evolution Projektdirektor des 130 Millionen € teuren Büroprojekts
Square plus in wien. im Square
plus wird die Kühldecke mit individuell regelbaren heizkörpern
kombiniert. wenn ab herbst 2017
die Mieter einziehen, soll es pro
Monat und Quadratmeter 1,10 €
kosten, ihnen angenehme temperaturen zu verschaffen.
Falsch geplant
Vorzeigebeispielen zum trotz ist
die Kühlung in Österreich meist
ein zu geringer Kostenfaktor, um
an vorderster Front der Überlegungen zu stehen. Das soll sich
ändern, glaubt Martin Ploß, Bereichsleiter für energieeffiziente
Gebäude beim Energieinstitut
Vorarlberg: „Es gibt immer mehr
tage, an denen die temperatur 26
oder 28 Grad überschreitet.“
Das Problem sei derzeit, dass
Architekten häufig Gebäude mit
fast hundertprozentiger Verglasung planen. Sinnvoller wären 30
oder 40 Prozent. „Das heißt, man
plant falsch und muss das nachher
in den Griff bekommen.“ Für Probleme sorgt etwa, dass zu wenig
Speichermasse da ist, um die Gebäudekühle zu speichern, oder
dass sie aufgrund einer abgehängten Decke nicht nutzbar ist oder
die Verschattung nicht ausreicht.
Zehn Prozent einsparen
„oft folgt nach der inbetriebnahme des Gebäudes die Ernüchterung, wie viel Geld zum Beispiel
die Klimaanlage kostet oder wo es
zu Kamineffekten und Zugluft
kommt“, sagt Alfred waschl, Österreich-Vorstand der international Facility Management Association. Das alles sei im Vorhinein
nicht präzise planbar. „ich gehe
aber davon aus, dass man durch
Anlagenoptimierung auch im
Nachhinein zehn Prozent einsparen kann.“
An Building information Modeling – also dem integrieren sämtlicher gebäuderelevanter Daten in
ein Programm, das auch die Simulation unterschiedlicher Bedingungen ermöglicht – gehe aber in
Zukunft kein weg vorbei.
Die Autorin des Artikels erreichen Sie
unter melanie.manner@wirtschaftsblatt.at
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32 |
Businesstalk
Redaktion Alexander Pfeffer
alexander.pfeffer@wirtschaftsblatt.at
wirtschaftsblatt.at
Mittwoch, 6. Juli 2016
FORUM
Atelier Oczlon/Thomas Müller
Innovationen
im Tourismus
ZEll AM SEE-KAPRuN. Er führte das hotel Adlon
in Berlin, das Ritz carlton in Florida, das Kempinski in
Dresden und das Kempinski hotel Beijing – jetzt ist
carsten K. Rath Gesellschafter der hotelmarke Kameha Grand hotels & Resorts und war Keynote-Speaker
beim tourismusforum von Zell am See-Kaprun
tourismus, das im Ferry Porsche congress center über die Bühne ging. Rath sprach vor
allem über die themen leadership und
Service-Excellence und stellte innovationen im umgang mit
Gästen vor.
Der Obmann des Tourismusverbands Zell am See, Georg Segl, der Obmann des Tourismusverbands Kaprun, Christoph Bründl, Zell-am-SeeKaprun-Tourismusdirektorin Renate Ecker und Carsten K. Rath, Gesellschafter von Kameha Grand Hotels & Resorts (v. l.).
GET-TOGETHER
Wechsel im
Club Salzburg
wiEN. Das Sommerfest des club Salzburg stand diesmal im Zeichen einer wachablöse: Der langjährige
Präsident hannes Ametsreiter, der von der telekom
Austria in wien in den Vodafone-Vorstand nach
Deutschland gewechselt ist, verabschiedete sich in
einer Videobotschaft. Als neuer Präsident wurde
der Salzburger Nationalratsabgeordnete Peter
haubner vorgestellt; er erledigte souverän
den obligaten Bieranstich. unterstützt
wurde er dabei von lh wilfried haslauer.
Skof/Peschetz
Bieranstich beim
Sommerfest des
Club Salzburg
in Brandauer’s
Schlossbräu: Der
neue Präsident
Peter Haubner
(l.) wird von Landeshauptmann
Wilfried Haslauer
gekonnt unterstützt.
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