Zielmarktanalyse Energieeffizienz in der Industrie und
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Zielmarktanalyse Energieeffizienz in der Industrie und
Zielmarktanalyse Energieeffizienz in der Industrie und in Gebäuden Kenia & Tansania Mit Profilen der Marktakteure www.efficiency-from-germany.info Impressum Herausgeber AHK Kenia Stand 01.09.2014 Druck September 2014 Gestaltung und Produktion AHK Kenia Redaktion Dr. Georgia Badelt Inhalt Zusammenfassung 3 1. Einführung: Allgemeine Landesinformationen 1.1. Kenia 1.2. Tansania 2. Überblick über den Energiesektor 2.1. Energiemix 2.1.1. Kenia 2.1.2. Tansania 2.2. Entwicklung des Stromangebots und der Stromnachfrage 2.2.1. Kenia 2.2.2. Tansania 2.3. Relevante Akteurslandschaft 2.3.1. Kenia 2.3.2. Tansania 3. Regulativer Rahmen für Energieeffizienz 3.1. Stromtarife und andere Energiekosten 3.1.1. Kenia 3.1.2. Tansania 3.2. Richtlinien 3.2.1. Energiemanagement-Richtlinien 2012 (Kenia) 3.2.2. Solarkollektoren-Richtlinien 2012 (Kenia) 3.3. Anreizprogramme (Kenia) 4. Energieeinspar-Potential in Kenia und Tansania 1 12 13 13 13 14 14 14 17 18 18 19 23 23 23 24 25 25 26 27 29 4.1. Industriestruktur in Kenia und Tansania 29 4.2. Energieeinsparpotenziale in ausgewählten Sub-Sektoren 30 4.2.1. Milchindustrie 4.2.2. Zuckerindustrie 4.2.3. Weitere Lebensmittelindustrie: Speiseölindustrie 4.2.4. Teeindustrie 4.2.5. Hortikultur-Sektor 4.2.6. Zementindustrie 4.2.7. Stahlindustrie 4.2.8. Baugewerbe (Gebäudesektor) 2 30 35 42 45 51 58 62 66 5. Engagement und Positionierung der deutschen Unternehmen 72 6. Profile der Marktakteure 78 7. Quellenverzeichnis 99 Zusammenfassung Kenia Kenias Strompreise schwanken zwischen 15,78 KSH und 19,96 KSH/ kWh (13,7 -17,3 €cent) für kommerzielle und industrielle Stromverbraucher. Sie sind damit die höchsten der Region. Sie basieren auf langfristigen Grenzkosten. Kostenschwankungen aufgrund von Rohstoffpreis- und Wechselkursschwankungen werden direkt an den Endverbraucher weitergereicht. Bereits Anfang des Jahres wurden die Stromtarife - abhängig von der jeweiligen Verbraucherkategorie - um bis zu 12% angehoben wurden und eine weitere Erhöhung steht bereits an. Aufgrund der unzuverlässigen Versorgung aus dem öffentlichen Stromnetz (gepaart mit einer allzu geringen Qualität des Stroms) greifen Stromverbraucher oft auf Dieselgeneratoren zurück. Angesichts der signifikanten Volatilität des Rohstroffes sowie eines Dieselpreises von derzeit 104 KES/ Liter Diesel (90 €cent) hat dies jedoch steigende Energiekosten sowie weiter wachsende Unsicherheiten zur Folge. Abgesehen von den hohen Stromtarifen müssen Stromverbraucher, die jährlich mehr als 180.000 kWh verbrauchen, laut den in 2012 in Kraft getretenen Energie-Richtlinien, alle 3 Jahre ein Energie-Audit nachweisen, das von zertifizierten Energie-Auditoren durchzuführen ist (erste Periode 2012-2015). Ab 2015 müssen innerhalb von 3 Jahren 50% der Energieeinsparungen mit den empfohlenen Energieeffizienz-Maßnahmen erzielt worden sein. Demzufolge lassen sich recht günstige Rahmenbedingungen zur Förderung von Energieeffizienz in Kenia ausmachen. Energieintensive Sektoren in Kenia sind z.B. die Zementindustrie, Walzwerke, Raffinerien, Zuckerindustrie, Brauereien und der Bergbau: Die Zuckerindustrie steht unter äußerst starkem Kostendruck: Die meisten Zuckerfabriken leiden nicht zuletzt aufgrund einer Zuckerrohr-Knappheit unter einer Unter-Auslastung ihrer Kapazitäten – der größte Zuckerhersteller Mumias weist derzeit eine Auslastungsrate von lediglich 64% auf. Zusammen mit einer relativ geringen Produktionseffizienz, die sich teils aus alten Maschinenparks, insbesondere im Hinblick auf die vielen staatseigenen Betriebe ergeben, führt die geringe Auslastung zu hohen Produktionskosten. In der Folge ist kenianischer Zucker kaum mehr wettbewerbsfähig und das Land wird von (teils illegalen) Billigimporten überschwemmt. Durch Modernisierung der Fabriken sowie die Diversifizierung des Geschäftsportfolios (z.B. Brikettierung überschüssiger Bagasse, Produktion von Ethanol und Stromerzeugung aus Molasses, Trinkwasserherstellung (Mumias)) soll die Bilanz der Zuckerunternehmen verbessert werden. Investitionen können aus dem Sugar Development Fund, der vom Kenya Sugar Directorate verwaltet wird, bezuschusst werden. Energieeffizienz-Maßnahmen fügen sich hier ein und helfen, die Gesamtkosten zu reduzieren: Mit 30-43 kWh/ Tonne Zuckerrohr sind die kenianischen Zuckerfabriken im Vergleich zu internationalen Benchmarks (25-32 kWh/ Tonne) wesentlich energieintensiver. Zum einen können Energieeinsparungen realisiert werden, indem z.B. Antriebssysteme mit variabler Frequenz und Dampf-Turbo-Generatoren im Zentrifugen-Bereich eingesetzt werden; ferner bestehen weitere Einsoparpotentiale durch neuere Prozesstechnologie (z.B. Fallstromverdampfer, Diffuser, Automatisierung der Verdampfungskristallisatoren etc.). Zunehmendem Wettbewerbsdruck ist auch die kenianische Zementindustrie ausgesetzt: So sind die Gewinnmargen im Zeitraum 2007-2011 für die großen Player wie East African Portland Cement (EAPC, Anteil von Lafarge 42%) und Bamburi (Anteil von Lafarge 58%) um rund zehn Prozentpunkte gefallen. Für deutsche Unternehmen sind darum auch neue Player in der lokalen Zementindustrie wie Mombasa Cement und National Cement, interessant. Zu beachten ist, dass es in Kenia nicht so viele integrierte Zementwerke gibt. Stattdessen werden Mahlwerke und Klinker größtenteils importiert. 3 Die Erhöhung der Energieeffizienz spielt im Zusammenhang mit der Senkung der Gesamtproduktionskosten eine große Rolle. Abgesehen davon, dass mit einer verbesserten Prozesssteuerung und Antrieben mit variabler Frequenz nennenswerte Einsparungen realisiert werden können, lässt sich der Energieverbrauch vor allem durch prozessspezifische Investitionen reduzieren: Noch sind in kenianischen Zement-Mahlwerken Kugelmühlen im Einsatz; werden diese durch Hochdruck-Walzenpressen/ Vertikalmühlen ersetzt, können 50% der Energie in diesem Bereich eingespart werden. Die Stahlindustrie in Kenia beschränkt sich hauptsächlich auf die Herstellung von Sekundärprodukten (z.B. Schmelzen von Schrott und Verarbeitung zu Halbprodukten oder Walzen von Halbfertigprodukten zu Blechen, Stangen und Profilen). Viele der internationalen Wettbewerber können Stahl und Stahlprodukte zu niedrigeren Preisen anbieten, nicht zuletzt auch da sie von ihren jeweiligen Regierungen unterstützt werden (z.B. durch steuerfreien Strombezug). Etliche kenianische Unternehmen waren dem massiven internationalen Wettberwerbsdruck nicht mehr gewachsen und mussten mittlerweile ihre Tore schliessen. Viele der noch bestehenden Stahlfirmen leiden unter Überkapazitäten, was natürlich die Kosten und Preise für Stahlprodukte weiter in die Höhe treibt: So beläuft sich die Kapazitätsauslastung in Kenia auf durchschnittlich 46%, während der weltweite Durchschnitt mit 72% erheblich höher liegt. Außerdem setzen viele kenianische Stahlfirmen veraltete Technologien ein. Dies zeigt sich zum Beispiel darin, dass die meisten StahlSchmelzbetriebe noch immer die Blockguss-Technologie anwenden. Deren Produktivität liegt mit 40-50% jedoch weit niedriger als bei modernen Methoden wie dem Strangguss-Verfahren (90% Produktivität). Ferner lassen sich laut durchgeführter Energie-Audits in Stahlwerken erhebliche Einsparungen durch Verbesserungen am Induktionsofen sowie durch den Einsatz drehzahlveränderbarer Antriebe erzielen. Angesichts der steigenden Nachfrage nach Stahl sowie Stahlprodukten und ungeachtet der Unter-Auslastung bestehender Kapazitäten fördert die Regierung den Ausbau dieser Industrie, die als tragende Säule für das verarbeitende Gewerbe und als Schlüssel für die Realisierung aller Infrastrukturprojekte im Rahmen der Vision 2030 gesehen wird: So soll das Staatsunternehmen Numerical Machining Complex (NMC) ein integriertes Stahlwerk auf seinem Land in Athi River errichten; Anfang Juli 2014 wurde ein EOI für die Durchführbarkeitsstudie veröffentlicht. Nicht zu unterschätzen ist auch die kenianische Agro-Industrie, mit Blick auf die Energieeffizienz vor allem die Milch, Teeindustrie und evtl. auch die Blumenfarmen. Die Milchindustrie leidet unter dem Problem von Überkapazitäten, die mit dem Flaschenhals der Milchsammlung zusammenhängen. Es gibt rund 30 milchverarbeitende Betriebe, darunter große Firmen wie die staatliche NewKCC sowie privaten Firmen Brookside, Gitunguri, Kinangop und Sameer. Eine der größeren Unternehmen hat eine Gesamtlast von ca. 500 kW mit einem durchschnittlichen Energieverbrauch von 267.000 kWh pro Monat, die für die Produktion von 3,7 Mio. Liter Milch eingesetzt werden. Laut Energie-Audit können 24% der Energie eingespart werden: 76% aller Einsparungen können durch die Umstellung auf einen Biomasse-Kessel realisiert werden. Ein Einsparpotential von 12% besteht weiterhin, wenn man den Betrieb von Kältekompressoren automatisiert. Letztere Maßnahme zahlt sich bereits nach 2 Monaten aus. Über die in den Energie-Audits empfohlenen Maßnahmen hinaus, welche die Querschnittstechnologien betreffen (z.B. Kessel, Motoren, Beleuchtung etc.), lassen sich durch prozessspezifische Maßnahmen Energieeinsparungen erzielen, besonders wenn man berücksichtigt, dass mindestens 40% der Energie in der Produktion selbst verbraucht wird. Prozessspezifische Maßnahmen umfassen zum Beispiel den Einsatz des indirekten UHT-Verfahrens zur Sterilisation. Dabei erfolgt die Wärmeübertragung mit Platten- oder Röhrenwärmeüberträgern. Auch durch den Einsatz der Membranfiltration sowie die Anwendung von mehreren aufeinanderfolgenden Verdampfern (multiple effect evaporators) kann Energie eingespart werden. Bedeutende Potenziale bietet auch der Gebäudesektor. Als Folge einer stetig steigenden Zahl mittlerer sowie hoher Einkommen entwickelt sich der Einzelhandel sehr dynamisch; etliche neue Shopping-Malls sind geplant und im Entstehen, u.a. „Two Rivers“ – das zukünftig größte Einkaufszentrum des Landes. Ähnlich entwickelt sich auch der Markt für Bürogebäude. Die Erschließung dieses Marktes wird für deutsche Unternehmen jedoch nicht einfach sein, da der Sektor bereits zu großen Teilen von chinesischen Kontraktoren besetzt ist. 4 Tansania Verglichen mit Kenia hinkt Tansania ganz generell sowie insbesondere auch im Hinblick auf Energieeffizienz hinterher. Dort wurden bis Anfang diesen Jahres Stromtarife stark subventioniert. Sie lagen für Haushalte bei 9,8 €cent/ kWh (5,3 €cent für größere kommerzielle und industrielle Verbraucher). Zudem gibt es keine Zuschüsse für Energie-Audits und keine Ausbildung sowie Zertifizierung von Energie-Auditoren. Folglich bleiben die damit verbundenen Potentiale weitgehend ungenützt, was auch zur Folge hat, dass das diesbezügliche Problembewußtsein bei weitem noch nicht dem Kenianischen Niveau entspricht. Allerdings wurden die Stromtarife Anfang 2014 um teils 40-55% für die Industrie erhöht, so dass Optionen zur Senkung des Energieverbrauchs attraktiver werden. Schließlich ist die Stromversorgung aus dem öffentlichen Netz weitaus unzuverlässiger sowie qualitativ schlechter als in Kenia. In letzter Konsequenz führt dies zu einer größeren Abhängigkeit von Dieselgeneratoren für den Endverbraucher. In Bezug auf die Energieeffizienz sind zum Beispiel der Bergbau, die Plastikindustrie, die Zementindustrie und die lebensmittelverarbeitende Industrie von Interesse: Ein wichtiger Zielsektor für deutsche Unternehmen in Tansania stellt der Bergbau (Gold, Nickel etc.) dar. Das Land ist heute nach Südafrika und Ghana Afrikas drittgrößter Goldproduzent. Bislang ist allerdings noch unklar wie umfangreich das Vorkommen tatsächlich ist. Tiefergehende Erkundungen könnten weitere Kapazitäten zu Tage fördern. Der Sektor ist ein großer Energiekonsument. Er trägt mit ca. 30% zum landesweiten Energieverbrauch bei. Etliche Bergwerke sind an das Stromnetz angebunden, dennoch gibt es einen große ungedeckte Nachfrage (ca. 100MW), die Lücke wird letztlich von Dieselgeneratoren gefüllt. Mehrere Bergwerke sind netzunabhängig, wie beispielsweise Shanta Gold/ New Luika (5,2 MW) und Geita (40 MW); die Netzanbindung soll jeweils erst in einigen Jahren erfolgen. Im speziellen Fall der Goldproduktion zwingt der niedrige Goldpreis (1400USD/Unze) Unternehmen ihre Kosten drastisch zu senken, was einerseits mit Blick auf Energieeffizienz eine Chancen bieten kann; dies zieht jedoch auch die Verzögerung von nicht prioritären Investmententscheidungen nach sich. Einige Unternehmen prüfen Möglichkeiten zur Nutzung Erneuerbarer Energien (z.B. Solar PV). Ein attraktiver Sektor mir einer signifikanten Zahl potenzieller Kunden für deutsche Unternehmen ist die gesamte Lebensmittelindustrie: Zu nennen ist z.B. die Zuckerindustrie, die Speiseölhersteller und Getränkehersteller. Die Zuckerindustrie in Tansania ist kleiner und konzentrierter als in Kenia. So gibt es lediglich 4 Unternehmen, 2 davon komplett privat und 2 größere, privat-staatliche Firmen (Kilombero mit 130.000 Tonnen/ Jahr und TPC mit 100.000 Tonnen/ Jahr). TPC erweitert derzeit seine Kapazitäten um 25% auf 125.000 Tonnen/ Jahr. Es gilt als vergleichsweise effizient und erreicht zeitweise eine Verarbeitungsrate von 8 Tonnen Zuckerrohr/ Tonne. TPC hat eine Gesamtlast von 12,5 MW, davon 4,5 MW für die Zuckerfabrik. Kilombera, Kagera und Mtiobwa arbeiten weit weniger effizient und haben teils veraltete Anlagen. Eine weitere Zuckerfabrik entsteht: Agro EcoEnergy (Tanzania) Limited, eine Tochtergesellschaft eines schwedischen Unternehmens, hat $550 Millionen in den Anbau von Zuckerrohr investiert, um 130.000 Zucker zu produzieren. Zusatzprodukte sollen Strom und Ethanol sein. Dynamisch entwickelt sich vor allem die Speiseölindustrie, die angesichts der stark gestiegenen Strompreise in 2014 zudem klares Interesse an Energieeffizienz zeigt: Führende Unternehmen sind u.a. Murzah Oil, Mount Meru Millers und METL East Cost Oil. Murzah Oil hat Energieberater aus Südafrika unter Vertrag genommen, um Energieversorgung und verbrauch zu optimieren. Die Branche wirkt recht gesund und stabil. METL, das Palmöl zu Speiseöl verarbeitet, verdoppelt derzeit seine Kapazitäten von 400 Tonnen auf 800 Tonnen/ Tag; Anlagenbauer ist DESMET BELLESTRE aus Italien. Zudem wurden bereits einige Maßnahmen zur Steigerung der betrieblichen Energieeffizienz umgesetzt. Zum Beispiel wird ein Niedrigdruck-Kessel eingesetzt, der mit Holz befeuert wird. Auch sind drehzahlvariable Antriebe sowie eine Absorptionskälteanlage in Betrieb. Letztere läuft anstatt strombetriebener Kälteanlagen und Kondensat-Nutzung. Mt. Meru Millers, die Öl aus Sonnenblumen herstellen, wird noch in diesem Jahr eine neue Raffinerie (200 Tonnen/ Tag) in Betrieb nehmen; in der bereits bestehenden Raffinerie lassen sich erhebliche Energie-Einsparpotenziale durch das Ersetzen der alten Kessel erzielen. 5 Abgesehen von diesen beiden Schwerpunktsektoren zeichnen sich Chancen für deutsche Unternehmen auch in anderen Bereichen ab: Das Telekommunikationsunternehmen Tigo zum Beispiel ist bestrebt, seine Energiekosten um 30% durch „green building“-Konzepte (in Kundenzentren und Bürogebäude) zu reduzieren. Marktchancen für deutsche Unternehmen Marktchancen gibt es zum einen für Anbieter von Querschnittstechnologien (z.B. Kälteanlagen, Kompressoren, elektrische Antriebe, Steuer- und Regeltechnik/ Automatisierung, Wärmerückgewinnung, Industriekessel etc.). Zum anderen gibt es aber auch für Anlagen-Planungsbüros und Anlagenbauer sowie Anbieter von Prozesstechnologie etliche Geschäftsmöglichkeiten, z.B. in der Lebensmittelindustrie (vor allem Zucker-, Speiseöl- und Getränkeindustrie), Zementindustrie und Bergbauindustrie. Vorteilhaft ist, dass es in Kenia und Tansania immer mehr Finanzierungsmöglichkeiten für Investitionen in Energieeffizienz zugänglich sind. So gibt es eine Kreditlinie der African Development Bank (AFD). Via deren Partnerbank Coop werden Kredite in der Folge weitergegeben, um Investitionen in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz zu finanzieren. Anfang 2014 hat die deutsche KfW zudem eine Kreditlinie mit der lokalen PTA Bank vereinbart, ebenfalls mit dem Ziel der Finanzierung von Investitionen in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Last but not least wurden bereits erste Erfahrungen mit dem ESCO-Ansatz gesammelt: Die lokale Firma Lean Energy Solutions investiert in das Ersetzen von fossilbefeuerten Industriekessel durch solche, die mit Briquettes aus Bagasse befeuert werden. Das Unternehmen refinanziert sich auf Basis von „performance contracts“ aus den Einsparungen von Energiekosten, welche die Kunden verzeichnen. Für deutsche Anbieter ist Kenia kein neuer Markt: Firmen wie GEA, Bitzer und Bosch Kesseltechnik sind hier bereits tätig. Bei Solar PV und Biogasanlagen sind deutsche Unternehmen „Pioniere“. Sie konstruierten die ersten Anlagen im Land. Auch in Kenia hat deutsche Technologie den Ruf, sehr zuverlässig, gleichsam aber auch kostspielig zu sein. In vielen Fällen wird von Endkunden in Kenia und Tansania beklagt, dass deutsche Unternehmen zu stark angebotsgetrieben agierten. Um sich in diesen Märkten erfolgreich und nachhaltig zu positionieren, müssen deutsche Unternehmen sowohl ausdauernd als auch flexibel sein: Deutsche Anbieter sollten keine abgeschlossenen, starren und veränderungsresistente Pläne mitbringen. Vielmehr sollten sie offen die Nachfrage und Bedürfnisse der Endkunden vor Ort erfassen und annehmen. Wichtig ist Flexibilität. Nur so können Lösungen an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden. Zudem können deutsche Unternehmen natürlich erfolgreich sein, wenn sie bereit sind, einen zusätzlichen Mehrwert zu bieten. Beispielsweise kann der Weg zur Vermarktung von Lösungen über Trainingsangebote führen. Die AHK hat damit begonnen, mit strategischen Partnern aus der deutschen Industrie Trainings in ausgewählten industriellen Sub-Sektoren durchzuführen. Nachdem der Kontakt zu potenziellen Kunden aufgebaut ist, sollte ausreichend Zeit und Personalressourcen für ein Follow-up eingeplant werden. Dabei ist in dieser Region Afrikas mit Verzögerungen zu rechnen. Der Energy Desk der AHK unterstützt deutsche Unternehmen in vielen Fällen. Schliesslich ist ein geeignetes Geschäftsmodell zu entwickeln: Es ist zum Beispiel möglich, Anlagen zu einem niedrigeren Preis zu verkaufen und sich dann in einem weiteren Schritt die Differenz zum Marktpreis über eine vereinbarte Beteiligung an den realisierten Energieeinsparungen zu holen. In diesem Zusammenhang kann auch eine Zusammenarbeit mit Entwicklungspartnern (z.B. GIZ, DEG, etc.) erwogen werden, bei der zum Beispiel der ESCO-Ansatz erprobt wird. 6 Abkürzungsverzeichnis AD AFD AHK ARM BIP BMBF BMWI CBD CEEC CIC CIRR COMESA COP17 CTI CTC DEG EABC EAC EAG EIA EOI EPC EPPs ERC ESCO ETP EWURA FPEAK GDC GEF GIZ HFO ICT IFC IMA IPPs IRR ISO KAM KCB KCC KenGen KEREA KETRACO KFC KHE KMC 7 Anaerobic Digestion Agence Francaise de Developpement Auslandshandelskammer Athi River Mining Bruttoinlandsprodukt Bundesministerium für Bildung und Forschung Bundesministerium für Wirtschaft Central Business District Centre of Energy Efficiency and Conservation Climate Investment Center Commercial Interest Reference Rate Common Market for Eastern and Southern Africa The 17th Conference of the Parties Confederation of Tanzanian Industries Crush-tear-curl / zerbrechen-zerreissen-rollen Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft East Africa Business Council East African Community East Africa Growers Environmental Impact Assessment Expression of Interest Engineering – Procurement – Construction (Generalunternehmen) Emergency Power Producers Energy Regulatory Commision – Energieregulierungskommision Energy Service Company Ethical Tea Partnership Energy and Water Utilities Regulatory Authority Fresh Produce Exporters Association of Kenya Geothermal Development Company Gloval Environment Facility Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit Heavy Fuel Oil (Schweröl) Information and Communication Technology International Finance Corporation Interministerieller Ausschuss Independent Power Producers Internal Rate of Return International Standards Organization Kenya Association of Manufacturers Kenya Commercial Bank Kenya Co-operative Creameries Kenya Electricity Generation Company Kenya Renewable Energy Association Kenya Electricity Transmission Company Kenya Flower Council Kenya Horticulture Exporters Kenya Meat Commission KMU KPLC KSB KSL KTDA LBNL LCPDP LEED MAFAP MEM METL MOE MoU MRL MSE MT MTP NGO NIC NMC PV REA REA REP SAGCOT SDF SHS SPP SPV TANESCO TCCIA TDCU TEL TPAWU TPCC TRFK UHT UNEP WB ZIM Klein- und Mittelständische Unternehmen Kenya Power and Lighting Company Kenya Sugar Board Kagera Sugar Ltd Kenya Tea Development Agency Lawrence Berkeley National Lab Least Cost Power Developmen Plan Leadership in Energy & Environmental Design Monitoring African Food and Agricultural Policies Ministry of Energie and Minerals – Energieministerium Mohammed Enterprises Tanzania Ltd. Ministry of Energy – Energieministerium Memorandum of Understanding Maximum Residue Level Mtibwa Sugar Estates Metric Tons `Mid-Term Plan` Non-Governmental Organization (Nicht-Regierungs-Organisation) Newly-Industrialized Countries Numerical Machining Complex Photovoltaik Rural Electrification Authority Rural Energy Agency Rural Electrification Programme Southern Agricultural Growth Corridor Sugar Development Fund Solar Home System Small Power Producers Special Purpose Vehicle Tanzania Electric Supply Company Tanzanian Chamber of Commerce, Industry & Argriculture Tanzania Diary Cooperative Union Teita Estate Ltd. Tanzania Plantation and Agricultural Worker Union Tanzania Portland Cement Company Tea Research Foundation of Kenya Ultra-heat treated United Nations Environmental programme Weltbank Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand Währung Kenya Shilling Exchange Rates September 2014 1 Kshs = 1,1 USCent 1 Kshs = 0,9 €Cent 8 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Die am stärksten zum wachstum Kenias beitragenden Sektoren Tabelle 2: Strommix, Kenia Tabelle 3: Strommix, Tansania Tabelle 4: Ausbau der Kapazitäten, 2013-2016 (5000+) Tabelle 5: Stromgestehungskosten (nach Technologien) Tabelle 6: Geplante Stromerzeugungskapazität bis 2025 Tabelle 7: Unabhängige Stromerzeuger Tabelle 8: Stromtarife (Basistarife) Tabelle 9: Auswirkungen der jüngsten Tarifanpassung auf die Endtarife Tabelle 10: Stromtarife (Basistarife bis Dezember 2013) Tabelle 11: Stromtarifänderungen (Januar 2014) Tabelle 12: Energy Management Awards 2013 & 2014 Tabelle 13: Viehbestand, 2012 Tabelle 14: Tierprodukte, 2012 Tabelle 14b: Entwicklung der Milchproduktion und Milchverarbeitung Tabelle 15: Milchverarbeitungs-Firmen Tansania (Auswahl) Tabelle 16: Energieeffizienz-Maßnahmen in einem Milchverarbeitungs-Betrieb Tabelle 17: Staatliche und private Zuckerunternehmen, Kenia Tabelle 18: Geplante Investitionen in der tansanischen Zuckerindustrie Tabelle 19: Energieeffizienz-Maßnahmen in einem staatlichen Zuckerunternehmen (Auswahl) Tabelle 20: Führende Speiseölhersteller, Kenia Tabelle 21: Führende Speiseölhersteller, Tansania Tabelle 22: Energieeffizienz-Maßnahmen in einem Speiseölunternehmen (Auswahl) Tabelle 23: Private große Teeunternehmen, Kenia Tabelle 24: Tee Produktion in Tansania von Juli 2012 bis Juni 2013 Tabelle 25: Energiebedarf Teefabrik Tabelle 26: Energieeffizienz-Maßnahmen (Auswahl) Tabelle 27: Gemüse-Produktion in Kenia, nach Gemüsearten (in `000 MT) Tabelle 28: Obst-Produktion in Kenia, nach Obstarten Tabelle 29: Führende Blumenproduzenten, Tansania (Auswahl) Tabelle 30: Energieverbrauch auf ostafrikanischen Blumenfarmen Tabelle 31: Empfohlene Energieeffizienz-Maßnahmen auf einer Blumenfarm (Farm 2, s.o.) Tabelle 32: Marktanteile von Zementunternehmen Tabelle 33: Marktanteile führender Zementfirmen Tabelle 34: Energieeffizienz-Maßnahmen in einem Zementmahlwerk (Auswahl) Tabelle 35: Führende Stahlfirmen, Kenia (Auswahl) Tabelle 36: Profile ausgewählter Stahlunternehmen, Kenia Tabelle 37: Stahlunternehmen, Tansania Tabelle 38: Energieeffizienz-Maßnahmen in einem Stahlwerk (Auswahl) Tabelle 39: Geplante Büro-Gebäude Tabelle 40: Kürzlich abgeschlossene und laufende Bauprojekte im kommerziellen Sektor (Auswahl) Tabelle 41: Führende Bauunternehmen in Tansania Tabelle 42: Energieeffizienz-Maßnahmen in einem Hotel (Auswahl) Tabelle 43: Deutsche Unternehmen und ihr Engagement in Kenia Tabelle 44: Quellen zur Finanzierung von Bioenergieprojekten Tabelle 45: Empfohlene Vorgehensweise (Exportkredit-Finanzierung) Tabelle 46: Deutsche Deckungspolitik für Kenia 9 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Landkarte Kenia Abbildung 2: Wachstumsraten des BIP (landesweit und im produzierenden Gewerbe) Abbildung 3: Primärenergieverbrauch, 2010 Abbildung 4: Installierte Stromerzeugungskapazitäten, 2013 Abbildung 5: Primärer Energieverbrauch, 2009 Abbildung 6: Mix elektrischer Energie (% der installierten Kapazität), 2012 Abbildung 7: Akteurslandschaft im Stromsektor Abbildung 8: Anteil (in %) am landesweiten BIP Abbildung 9: Struktur der industriellen Produktion Abbildung 10: Thermischer Energieverbrauch, Milchverarbeitung Abbildung 11: Stromverbrauch, Milchverarbeitung Abbildung 12: Zuckerproduktion und –verbrauch, Kenia Abbildung 13: Struktur der kenianischen Zuckerindustrie Abbildung 14: Zuckerproduktion, Tansania Abbildung 15: Struktur der tansanischen Zuckerindustrie Abbildung 16: Stromverbrauch Zuckermühle Abbildung 17: Flussdiagramm Zuckerproduktion Abbildung 18: Jährliche Teeproduktion in Kenia (in Mio. Kg.) Abbildung 19: Verteilung der weltweiten Tee Exporte, 2010 Abbildung 20: Kenias Exportpartner für Tee (in %), 2005 - 2010 Abbildung 21: Stromverbrauch KTDA-Teefabrik Abbildung 22: Hortikultur-Produktion 2012 (Anteile an der wermäßigen Produktion) Abbildung 23: Kenias Blumenexporte Abbildung 24: Gemüse- und Obstproduktion (in Mio. MT) Abbildung 25: Exporte Gemüse und Obst (in kg.) Abbildung 26: Hortikultur-Produktion, Tansania Abbildung 27: Anteil an Hortikultur-Produktion, 2012 Abbildung 28: Stromlast einer Blumenfarm Abbildung 29: Entwicklung Zementmarkt Kenia (in `000 MT) Abbildung 30: Zementproduktion, Kenia Abbildung 31: Entwicklung Zementmarkt Tansania (in `000 MT) Abbildung 32: Importe/ Exporte von Eisen und Stahl in Kenia Abbildung 33: Stahlproduktion in Tansania (in Tonnen) Verzeichnis der Textkästen Box 1: Ethical Tea Partnership (ETP) 10 1. Einführung: Allgemeine Landesinformationen 1.1. Kenia Die Republik Kenia befindet sich in Ostafrika, an der Küste des Indischen Ozeans. Mit einer Gesamtfläche von 582,646 km2 liegt Kenia am Äquator und befindet sich zwischen dem 34° E und 42° E Längengrad und dem 5,5° N und 5° S Breitengrad. Die Nachbarstaaten Kenias sind Somalia im Osten, Äthiopien im Norden, Süd Sudan im Nordwesten, Uganda im Westen und Tansania im Süden. Abbildung 1: Landkarte Kenia Die Hauptstadt Nairobi ist das politische und wirtschaftliche Zentrum und fungiert als Drehkreuz für Finanzdienstleistungen, internationale Unternehmen und Geberorganisationen, die in Ostafrika ansässig sind. Die Gesamteinwohnerzahl umfasst über 41 Millionen Menschen, wobei 32,7% der Bevölkerung in urbanen und 67,3% in ländlichen Gebieten zu finden sind. Mit einem BIP von 41,18 Milliarden USD im Jahr 2012 (dies entspricht einem Wachstum von 4,6% im Jahr 2012) und einem erwarteten Wachstum von 6% im Jahr 2013 ist Kenia die stärkste Volkswirtschaft Ostafrikas. Das BNE pro Kopf betrug 820 USD im Jahr 2011. Dazu trugen u. a. eine stabile makroökonomische Umgebung, ein Anstieg der Inlandsnachfrage, ein maßvoller Kreditanstieg sowie ein liberaler Markt mit wenig Einfluss seitens der Regierung bei. Den größten Wirtschaftsbeitrag leisten die Sektoren Landwirtschaft, Tourismus, Industrie und Produktion. Hauptsektoren Beitrag zum BIP 2012 (%) Wachstum 2012 (%) Landund Forstwirtschaft Groß- und Einzelhandel 25,9 3,8 10,2 6,4 Transport und Kommunikation Produzierendes Gewerbe Finanzdienstleitungen 9,3 4,0 9,2 3,1 5,2 6,5 Baugewerbe 4,1 4,8 Tabelle 1: Die am stärksten zum Wachstum Kenias beitragenden Sektoren Die Land- und Forstwirtschaft ist mit 25% Anteil am kenianischen Bruttoinlandsprodukt der wichtigste Sektor für das Land, wenngleich der Anteil seit 2007 um 3 Prozentpunkte gesunken ist. Bemerkenswert ist, dass die Landwirtschaft über die weiterverarbeitende Industrie und Dienstleistungen wie Transportwesen letztlich weitere 27% zum BIP beiträgt. Die Bedeutung des Sektors zeigt sich auch darin, dass er mit 65% zu den Exporterlösen beiträgt. Quelle: Kenya National Bureau of Statistics, 2014 Das produzierende Gewerbe trägt lediglich 10% zum BIP bei, wobei dieser Anteil sich in den letzten 5 Jahren nicht merklich verändert hat. Für die Zeit von 2008 bis 2012 wurde allerdings auf eine Steigerung des Anteils um jährlich 10% 11 abgezielt. Die noch relativ geringe Bedeutung des industriellen Produktionssektors spiegelt sich auch in der kenianischen Exportstruktur wieder: 62% aller Exportgüter sind sog. Primär-Verbrauchsgüter wie Tee (22,4%), Hortikultur-Produkte (18%) und Kaffee (4%). Nur 35% der Exporte stammen aus dem produzierenden Gewerbe. Dieser Anteil beläuft sich in den neuen Industriestaaten wie Südafrika und Malaysia auf 47% bzw. 67%. Kenia ist bemüht, seine Industriebasis zu stärken: So arbeitet man an der Einrichtung von 3 Sonderwirtschaftszonen und 5 Industrieparks für klein- und mittelständische Unternehmen (KMU). 1.2. Tansania Die Vereinigte Republik Tansania ist ein ostafrikanischer Staat, der als Zusammenschluss von Sansibar und Tanganjika in den späten 1960er Jahren gegründet wurde. Tansania ist ein Mitglied der South Africa Development Community und der East African Community (EAC) mit Sitz in Arusha. Bis 2025 strebt das Land den Status eines Schwellen- und Middle-Income-Landes mit einer global wettbewerbsfähigen und florierenden Ökonomie sowie einem hohen Lebensstandard in einer sauberen und sicheren Umgebung an. Abbildung 2: Wachstumsraten des BIP (landesweit und im produzierenden Gewerbe) Tansania hat einen signifikanten 12 Fortschritt in den letzten zwei Dekaden in der Erreichung und 10 Aufrechterhaltung der makroökonomischen Stabilität zu verzeichnen. Heute hat 8 das Land eine der leistungsstärksten Ökonomien 6 Sub-Sahara Afrikas. Laut der Bank of Tanzania betrug das 4 durchschnittliche WirtReales BIP schaftswachstum 7% seit dem Jahr 2000 und das jährliche BIP 2 pro Kopf rund 560 US$ in 2011. Produzierendes Eine solide makroökonomische Gewerbe 0 Politik, marktorientierte 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2015 2017 Reformen und eine Quelle: Tanzania National Bureau of Statistics and Bank of Tanzania computations, 2014 Schuldenbefreiung haben zu einem positiven Umfeld für Tansanias beständiges Wirtschaftswachstum beigetragen. Und auch für die nächsten Jahre wird mit einem Wachstum von weiterhin 7-8% pro Jahr gerechnet. Im Vergleich zum Nachbarland Kenia hat es Tansania geschafft, den Anteil des produzierenden Gewerbes am BIP ein wenig auszubauen, nämlich von 8,4% (2001-03) auf knapp 10% (2012); zeitgleich ist der Anteil des landwirtschaftlichen Sektors am BIP von 30% auf 23,8% gesunken. Die Bedeutung des Industriesektors äußert sich auch in der Exportstruktur des Landes. Im Unterschied zu Kenia haben Produkte mit höherer Wertschöpfung (z.B. Maschinen, Transport-Ausrüstung, Chemieprodukte etc.) mit einem Anteil von 74% an den Ausfuhren eine wesentlich größere Bedeutung. 12 2. Überblick über den Energiesektor 2.1. Energiemix 2.1.1. Kenia Die gesamte Energieversorgung basiert hauptsächlich auf der Nutzung von Biomasse, die einen Anteil von 76% am Primärenergieverbrauch ausmacht. Die aktuelle Stromerzeugungskapazität beläuft sich auf 1.664 MW (September 2013). Die mit Wasserkraft erzeugte Energie hat hieran einen Anteil von 46%. Thermische Kraftwerke spielen die zweitwichtigste Rolle (37%) und umfassen auch Notstromanlagen, die mit Schweröl/Diesel befeuert werden. Diese temporären Erzeugungsanlagen haben eine Kapazität von rund 120 MW. Abbildung 4: Installierte Stromerzeugungskapazitäten, 2013 Abbildung 3: Primärenergieverbrauch, 2010 Kohle 0,3% Öl 16,5% Hydro 1% Biomass e, Abfall Geother Bagasse 1,61% mie 12% Geother mie, Solar, Wind 6,5% Wind 0,30% Thermal 37,22% Hydro 46,28% 76% Tabelle 2: Strommix, Kenia Technologie Wasserkraft Installierte Kapazität (in MW) 810 Geothermie 209 Thermische Erzeugung Davon Notstromaggregate Wind 643 (120) 5,1 Kraft-Wärme-Kopplung 26 GESAMT 1693 Quelle: Kenya Ministry of Energy, 5000 + MW 2016, Investment prospectus 2013-2016, Juni 2013 Die Spitzenlast beläuft sich auf rund 1354 MW (Juni 2013). 13 2.1.2. Tansania Das gesamte Energieangebot basiert hauptsächlich auf der Nutzung von Biomasse, die einen Anteil von 76% im primären Energieverbrauch ausmacht. Abbildung 5: Primärer Energieverbrauch, 2009 Öl; Natural Kohle; 9,20% Gas; 0,10% 0,40% Abbildung 6: Mix elektrischer Energie (% der installierten Kapazität), Biomas 2012 se Import 2% Öl 1% 29% Hydro 36% Strom; 1,80% Biomass e, waste; 88,60% Gas 32% Die aktuelle Stromerzeugungskapazität beläuft sich auf 1564 MW (03/2013), von denen 61% thermische Kraftwerke sind. Diese umfassen Notstrom-Anlagen von 205 MW, die mit Hilfe von Diesel befeuert werden. Wasserkraft spielt mit einem Anteil von 36% die zweitwichtigste Rolle. Tabelle 3: Strommix, Tansania Technologie Installierte Kapazität (in MW), Total Wasserkraft 553,0 Kleinwasserkraftwerke 12,8 <10 MW Öl (Jet A-1, Diesel) 456,3 Gas 501,0 Biomasse Import 14,0 GESAMT 1564,1 Quelle: Power System Master plan, 2012 update TANESCO IPP EPP SPP 553,0 8,8 88,3 252,0 4,0 163,0 249,0 205,0 27,0 14,0 916 412 205 31 Die Spitzenlast beläuft sich auf rund 828 MW (2011). Die typische Lastkurve weist während des Tages eine weitgehend konstante Last auf, mit einer Lastspitze am Abend. 2.2. Entwicklung des Stromangebots und der -nachfrage 2.2.1. Kenia Die “Kenya Vision 2030”-zielt darauf ab, Kenia auf das Niveaus eines „Middle-Income”-Staates bis 2030 zu heben. Um dieses Ziel zu erreichen, wird ein jährliches Wachstum des BIP von 10% angestrebt. Verschiedene Großprojekte wurden 14 in Verbindung mit diesem Ziel entwickelt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit ein signifikantes Wachstums der Energienachfrage nach sich ziehen. Im Zeitraum 2004/05 – 2012/2013 ist die Nachfrage bzw. Stromproduktion von 5347 GWh auf 8087 GWh gestiegen, was einer durchschnittlichen Zunahme von 18,9% pro Jahr entspricht. In der gleichen Zeit ist die Spitzenlast von 899 auf 1354 MW angewachsen. Im Zusammenhang mit dem “Least Cost Power Development Plan” von 2011 wurde eine detaillierte Prognose der Energienachfrage erstellt. Dieser Plan sieht eine Steigerung der Elektrizitätsnachfrage um 11,9% (im Falle eines niedrigen Wirtschaftswachstums) bis zu 15,3% (im Falle eines hohen Wirtschaftswachstums) pro Jahr bis 2030 voraus. Dies bedeutet, dass die aktuelle Stromproduktion um 7.670 GWh auf 77.307 GWh (im Falle eines niedrigen Wirtschaftswachstums) gesteigert werden muss1. Im Falle eines mittleren Wirtschaftswachstums muss die Stromproduktion sogar auf 103.518 GWh erhöht werden2. Laut Hochrechnungen wird die Spitzenlast im Jahr 2015 bei 3.400 MW, im Jahr 2017 bereits bei 5.359 MW und bei 15.000 MW im Jahr 2030 liegen. Um diese steigende Nachfrage bedienen zu können, muss die installierte Kapazität bis 2030 schrittweise auf 19.200 MW ausgebaut werden. Neben der Erweiterung der eigenen Kapazitäten plant Kenia die gestiegene Energienachfrage durch die Verbindung mit den Stromnetzen der Nachbarstaaten bzw. durch entsprechenden Stromimport zu decken. So wird zum Bsp. die Verbindung mit Äthiopien (Äthiopien entwickelt aktuell seine Ressourcen im Bereich der Wasserkraft) die Energieverfügbarkeit in Kenia steigern. Die wesentlichen Treiber der steigenden Energienachfrage sind wie folgt: Wirtschaftswachstum: im Schnitt 9% nach 2015 (im Falle eines mittleren Wachstums) Voranschreitende ländliche Elektrifizierung: Gesamtelektrifizierungsrate von 88% bis 2030 (im Falle eines mittleren Wachstums), aktuell wird diese Rate auf 28,9% geschätzt Prestigeprojekte des “Kenya Vision 2030”-Plans, dazu gehört z.B. der ICT Park mit einem geschätzten Energiebedarf von rund 3000 GWh pro Jahr, die Eisen- und Stahlindustrie in Meru mit einem Bedarf von 2000 GWh, der zweite Container-Terminal und der zollfreie Hafen in Mombasa (750 GWh) Nach Reduzierung der technischen und nicht-technischen Verluste um 4% in der Periode 2002-2010, betragen diese immer noch 16% (3,5% im Übertragungsnetz und 12,5% im Verteilungsnetz). Die unterdrückte Nachfrage, die sich in Stromausfällen und Lastabschaltungen äußert, wurde im Jahr 2012 auf rund 80 MW oder 25 GWh geschätzt; bis 2015 soll diese Lücke jedoch geschlossen werden. Tabelle 4: Ausbau der Kapazitäten, 2013-2016 (5000+) Installierte Kapazität Geplanter Zubau Technologie (September 2013) (2013-2016) Wasserkraft 770 24 Gesamtkapazität, 2016 794 Thermisch 622 250 432 Geothermie 241 1646 1887 Wind 5 630 635 Kohle 0 1920 1920 Erdgas 0 1050 1050 KWK 26 18 44 Quelle: Ministry of Energy and Petroleum, 5000+ MW 2016, Investment Prospectus 2013-2016 1 2 Nach der Meinung vieler Analysten sind diese Zahlen zu hoch. Unter Berücksichtigung einer unterdrückten Nachfrage und von technischen/nicht-technischen Verlusten. 15 Angesichts der steigenden Nachfrage plant die Regierung, im Zeitraum 2013-2016 5000 zusätzliche MW zu installieren und damit die Gesamtkapazität zur Stromerzeugung von 1.664 MW auf leicht über 6.700 MW zu erweitern. Im Zentrum der Ausbaupläne stehen 2 Kohlekraftwerke mit jeweils 960 MW (Kilifi und Kitui) und Geothermiekraftwerke (zusätzliche 1600 MW). Weitere Projekte umfassen Windparks mit insgesamt 650 MW und ein LNG-Kraftwerk in Mombasa mit 700 MW. Damit wird die Bedeutung der Geothermie, die laut der kenianischen Regierung die „least cost“-Option darstellt, systematisch ausgebaut werden, nämlich von 12% Anteil an der Stromerzeugung auf 27% in 2016. Mit diese Mix sollen letztlich die Stromgestehungskosten um 35% gesenkt werden (von derzeit 11,3 auf 7,41 USCent gesenkt werden). Tabelle 5: Stromgestehungskosten (nach Technologien) Gestehungskosten Technologie Lastfaktor (%) (UScent/kWh), 8% Diskontsatz Geothermie 93 6,9 Gestehungskosten (UScent/kWh), 12% Diskontsatz 9,2 Wind 40 9,2 12,26 Nuklear 85 10,2 14,5 60 10,9 15,1 55 11,3 12,0 73 12,7 14,9 Wasserkraft (hohe 60 13,1 Fallhöhe, z.B. Mutonga) Quelle: Least Cost Power Development Plan, March 2011 18,1 Wasserkraft Fallhöhe) GT-Erdgas Kohle (Niedrige Das Geothermie-Potential wird auf 10 GW geschätzt; bis 2030 sollen die Stromerzeugungskapazitäten in Höhe von 5,5 GW installiert sein (aktuell: 241 MW). Windenergie wird als zweitgünstigste Option betrachtet und soll ebenfalls enorm ausgebaut werden, von momentan 5,1 MW auf 3 GW bis 2030 (auf 2 GW bis 2022). Solar PV wurde bislang hauptsächlich als angemessene und kosteneffektive Option zur Elektrifizierung netzferner Gegenden betrachtet. Aktuell haben rund 30% der gesamten Bevölkerung Zugang zum Stromnetz, wobei diese Rate für die ländliche Bevölkerung weit niedriger liegt. In der Vergangenheit wurden „stand-alone“-Systeme für Häuser (Solar Home Systems -SHS) und für öffentliche Einrichtungen (Schulen, Gesundheitszentren, Verwaltungsgebäude, etc.) gefördert. Entsprechend dem “Least Cost Development”-Plan (LCPDP, 2011), wurde, basierend auf den Kennzahlen der US EIA, angenommen, dass die Gestehungskosten von Solar PV-Strom zwischen 12,3 USCent/kWh und 22,2 USCent/kWh liegen, abhängig vom Auslastungsfaktor (15-25%). Solar PV spielt zwar im 5000+MW-Plan keine Rolle und wird nicht erwähnt, aber dessen ungeachtet wird Sonnenenergie zunehmend Bedeutung beigemessen, u.a. auch im Zusammenhang mit kleinen Inselnetzen und sogar in Bezug auf die Anbindung an das öffentliche Stromnetz. So wird ein von China finanzierter 50 MW Solar –Park in Garissa errichtet – kürzlich hat die REA per Ausschreibung um Interessenbekundungen für die Bauüberwachung gebeten. Darüber hinaus zeigen industrielle, netzgebundene Stromverbraucher (z.B. Blumenfarmen) immer mehr Interesse an Solar PV, aber hauptsächlich um Netzstrom zu substituieren und weniger um in das Netz einzuspeisen, da die Einspeisetarife nicht unbedingt attraktiv sind. 16 Das Ziel besteht darin, 500 MW Erzeugungskapazitäten auf Basis von Solar PV bis 2030 zu errichten und mindestens 300.000 SHS zu installieren. Bis 2022 sollen sich die Kapazitäten von Solar PV auf 200 MW belaufen und es sollen mindestens 200.000 SHS installiert werden. Mit Blick auf Bioenergie ist anzumerken, dass Biomasse einen Anteil von 68% am Primärenergieverbrauch hat. Allerdings wird Feuerholz und Holzkohle sowie weitere Biomasse i.d.R. nur einfach verbrannt, was oft mit erheblichen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit einhergeht. Zudem sind die Wälder durch die intensive Nutzung von Feuerholz bedroht. So sollen laut National Energy Policy Draft 2014 kurz- und mittelfristig kleine und mittlere Biogas-Anlagen gefördert werden: Im Rahmen der „Biogas for better Life“-Initiative für Afrika sollen in Kenia bis 2017 5000 Bio-Digester installiert werden, bis 2022 6500 und bis 2030 schliesslich 10.000. Zudem soll die Versorgung von öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Gefängnisse, Hospitäler mit Biogas-Anlagen fortgesetzt werden. Um die Möglichkeiten einer Versorgung der ländlichen Bevölkerung mit abgefülltem Biogas zu prüfen, soll zeitnah eine umfassende Studie erstellt werden. Kurzfristig sollen zudem Trainings zu Biogas-Technologie durchgeführt und Guidelines für Biogas Kontraktoren und Techniker erarbeitet werden. Langfristig ist auch die Förderung von größeren Biogasanlagen vorgesehen. 2.2.2. Tansania Eine Prognose der Energienachfrage wurde vor dem Hintergrund des Power Supply Master Plans (Update 2012) durchgeführt. Gemäß diesem Plan wird die Elektrizitätsnachfrage bis 2030 um mindestens 11,9% pro Jahr (im Falle eines niedrigen Wirtschaftswachstums) bzw. um bis zu 15,3% pro Jahr (im Falle eines hohen Wirtschaftswachstums) steigen. Dies bedeutet, dass die aktuelle Stromproduktion von 5.653 GWh auf bis zu 47.724 GWh bis 2035 zunehmen muss (im Referenzszenario, d.h. 6,6% Wirtschaftswachstum pro Jahr über 14 Jahre). Im Falle eines hohen Wirtschaftswachstums (7,8% pro Jahr innerhalb von 14 Jahren) muss die Energieproduktion sogar auf rund 53.000 GWh gesteigert werden. Um eine derartige Nachfrage zu bedienen, muss die Stromerzeugungskapazität auf mehr als 6.700 MW bis 2035 (˃2780 MW bis 2015/2016) ausgeweitet werden. Die treibenden Faktoren für die steigende Energienachfrage sind wie folgt: Wirtschaftswachstum: rund 6,6% pro Jahr (innerhalb einer Periode von 14 Jahren) Zusätzliche Lasten, die zwischen 2013 und 2019 entstehen werden, z.B. Nickelminen mit einer Gesamtlast von 72 MW, neue Goldminen mit einer Last von 90 MW, ein Eisenhüttenwerk mit einer Last von 100 MW, eine Textilfabrik in Shinyanga (39 MW), eine Düngemittelfabrik in Mtwara (30 MW) und die Ausweitung von Hong Yu Stahl (34 MW). Weitere ländliche Elektrifizierung: Steigerung der gesamten Elektrifizierungsrate auf 24% bis 2015 und sogar 78% bis 2035 (aktuell: 15%); zwischen 2013-2017 sollen 250.000 neue Kunden pro Jahr an das Netz angeschlossen werden. Die Regionen (Ruvuma Kigoma, Kagera, Rukwa, Lindi und Mtwara) werden voraussichtlich bis 2019 an das Hauptstromnetz angeschlossen. Die Verluste innerhalb des Systems betragen aktuell 25%, davon 5,3% im Übertragungsnetz und 19,7% im Verteilungsnetz. Bis 2035 soll eine Reduzierung der Verluste auf 15,8% erreicht werden. Die unterdrückte Nachfrage, die sich u.a. in Stromausfällen und Lastabwürfen wiederspiegelt, wird auf rund 2,1%, das heißt fast 100 GWh geschätzt. Bis 2035 sollen zusätzlich 8990 MW Erzeugungskapazitäten an das Hauptstromnetz angeschlossen werden, um die steigende Nachfrage zu bedienen und alte Stromerzeugungseinheiten zu ersetzen. Die Roadmap vom Juni 20143 ist sogar Vgl. The United Republic of Tanzania/ Ministry of Energy and Minerals, Electricity Supply Industry – Reform Strategy and Roadmap 2014 – 2025, 30. Juni 2014. 3 17 noch ehrgeiziger: Demnach sollen bis schon 2025 9.297 MW Erzeugungskapazitäten installiert werden. Zweidrittel bzw. 74% der zusätzlichen Kapazitäten sollen auf Gas- und Kohlekraftwerke entfallen: Tabelle 6: Geplante Stromerzeugungskapazität bis 2025 Technologie Installierte Kapazität (in MW) Wasserkraft 2090,84 in % 19,4 Gaskraftwerke 4469,00 41,4 Kohle 2900,00 26,9 Schweröl/ Diesel 438,40 4,1 Wind 200,00 1,9 Solar 100,00 1 Geothermie 200,00 1,9 Interconnector 400,00 3,7 GESAMT 10798,24 100 Quelle: Ministry of Energy and Minerals, Electricity Supply Industry – Roadmap 2014-2025, Juni 2014 2.3. Relevante Akteurslandschaft 2.3.1. Kenia Akteure im Energie-/Stromsektor Entsprechend der Energieverordnung Nr. 12 aus dem Jahr 2006 wurde der Energiesektor umstrukturiert, um mehr Akteure einzubeziehen. Das bedeutet z.B., dass die Erzeugung von der Übertragung und der Verteilung getrennt wurde. Die folgende Abbildung zeigt die aktuelle Akteurslandschaft. Abbildung 7: Akteurslandschaft im Stromsektor 18 Ministry of Energy (MOE) - Energieministerium: Verantwortlich für Energiepolitik und allgemeine Strategieentwicklung Energy Regulatory Commission (ERC)- Energieregulierungskommission: Regulative Funktion, inkl. der Koordination der indikativen Energieplanung, der Tarifbestimmung und dem Monitoring sowie der Durchsetzung von Sektorregularien. Geothermal Development Company (GDC): Dieses Unternehmen ist ein sog. „Government Special Purpose Vehicle“ (SPV), verantwortlich für die Erforschung geothermaler Felder, für die Durchführung von Bohrungen zur Erkundung und Produktion, Entwicklung und Management von Dampffeldern und Abschließen von Verträgen für die Abnahme von Dampf durch Investoren von Kraftwerken. Rural Electrification Authority (REA): Mandat für die Implementierung des Programms für die ländliche Elektrifizierung. REA wurde im Juli 2007 in gegründet. Kenya Electricity Generating Company (KenGen): Hauptakteur in der Generierung von Strom mit einer Kapazität von 1,180.7 MW (rund 72% des gesamten Marktes). Eine Ausweitung der Kapazität auf 1541.5 MW ist bis 2014 geplant. Kenya Power and Lighting Company (KPLC): Hauptabnehmer im Stromsektor. Das Unternehmen kauft Strom von allen Stromerzeugern auf Basis von Stronmabmahmverträgen, um diese weiterzuleiten, zu verteilen und die Endverbraucher zu beliefern. Independent Power Producers (IPPs): Private Investoren im Stromsektor, die auf Basis von Stromabnahmeverträgen in das Netz einspeisen. Dazu gehören IberAfrica, Tsavo, Or-Power, Rabai, Imenti und Mumias. Zusammen haben sie einen Anteil von rund 28% an der gesamten installierten Kapazität des Landes. Kenya Electricity Transmission Company (KETRACO): Staatsunternehmen mit den Aufgaben der Planung, dem Design, dem Bau, dem Besitz, der Betreibung und Instandhaltung neuer Hochspannungsleitungen (132 kV und mehr). Das Unternehmen soll das Rückgrat des nationalen Übertragungsnetzes und des regionalen Verbundnetzes sein. Im Zuge der neuen Verfassung wurde Kenia in 47 Counties aufgeteilt, sodass nun zwei Regierungsebenen vorhanden sind. Jede Ebene hat eine eigene Legislative und Exekutive. Im Energiesektor wird nachwievor die nationale Regierung für die Energiepolitik zuständig sein, während die County Regierungen für die Planung und Entwicklung innerhalb ihrer jeweiligen Körperschaft verantwortlich sind. Für die Counties bedeutet dies, dass sie die Aufgabe haben, regelmäßig den Energiestatus zu erfassen, Potenziale zur Stromerzeugung zu bewerten und Strategien zu entwickeln, um diese Potenziale zu erschließen. Während die Vergabe der Hauptlizenzen bei der nationalen Regierung liegt, übernehmen die Counties ebenfalls einige Lizenzvergaben, wie z.B. Kleine Stromerzeugungsanlagen auf Basis von Solar PV und Windkraft Lieferanten von solaren Warmwasser-Aufbereitern und Solar-PV-Systemen Techniker im Bereich der Solarsystem-Installationen Kleinere Kohle- und Biomasseproduzenten Es wird eine mehrjährige Übergangsperiode geben, um auf County-Ebene die notwendigen Kapazitäten aufbauen und Verteilung von Funktionen du Aufgaben zu klären. Weitere Akteure Mit Blick auf die Steigerung der Energieeffizienz in Industrie und Gebäuden sind folgende Akteure noch relevant: 19 Kenya Association of Manufacturers (KAM): Führender Industrieverband in Kenia. Im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit GEF wurde das Center for Energy Efficiency and Conservation (CEEC) bei KAM eingerichtet, das seitdem recht erfolgreich das Energie-Audit-Programm der Regierung und etliche Trainings zur industriellen Energieeffizienz durchführt. KAM/ CEEC ist lokaler Implementierungs-Partner des Regional Technical Assistance Programmes zur Förderung Erneuerbarer Energien und Energieeffizienz. Ministry of Land, Housing and Urban Development: Heute vereint das Ministerium früher getrennte Ministerialbereiche. Nun verantwortet und setzt es die gesamte politische Agenda für die Politikfelder Stadt- und Landentwicklung sowie Wohnungsbau. 2.3.2. Tansania Akteure im Energie-/Stromsektor Der Energiesektor in Tansania umfasst diverse Akteure, u.a. nationale Institutionen, den Privatsektor und Nichtregierungsorganisationen. Eine der wichtigsten Eigenschaften besteht darin, dass der Hauptteil der Energiegewinnung und Übertragung sowie die Distribution nicht getrennt voneinander sind, d.h. der Stromanbieter TANESCO vertikal integriert ist. Energieministerium/ Ministry of Energy and Minerals (MEM): Das Ministerium verfügt über das Mandat, Energie- und Mineralressourcen zu entwickeln und den Sektor zu führen. Es ist verantwortlich für die Politik und für die Gestaltung eines attraktiven Umfeldes, in denen die Akteure erfolgreich operieren können. Die Förderung erneuerbarer Energien gehört ebenfalls zum Mandat des MEM. Energy and Water Utilities Regulatory Authority (EWURA): EWURA ist eine autonome multi-sektorale Regulierungsbehörde, deren Verantwortung in der technischen und wirtschaftlichen Steuerung der Sektoren Strom, Petroleum, Erdgas und des Wasser liegt. Die Aufgaben von EWURA umfassen die Regulierung der Stromtarife, die Vergabe von vorläufigen und permanenten Lizenzen sowie Überwachungs- und Umsetzungsaufgaben. Tanzania Electric Supply Company (TANESCO): TANESCO ist der Hauptakteur in der Erzeugung, Übertragung und Distribution von Elektrizität und trägt mit fast 60% zu der installierten Erzeugungskapazität im nationalen Stromnetz bei. TANESCO ist ein öffentliches Unternehmen. Rural Energy Agency (REA): REA ist ein autonomer Akteur unterhalbhalb des MEM und ist dafür verantwortlich, den Zugang zu modernen Energiedienstleistungen in ländlichen Regionen des Festlandes Tansanias zu fördern und zu verbessern. Mit Hilfe des Rural Energy Fund (REF), der seine finanziellen Ressourcen aus einem Zuschlag auf den Stromverkauf im Netz als auch von Entwicklungspartnern erhält, finanziert REA Elektrifizierungsprojekte in ländlichen Gegenden und erneuerbare Energien-Systeme. Umgesetzt werden diese Projekte von TANESCO oder dem Privatsektor. REA bereitet auch den Investitionsplan für die Ländliche Elektrifizierung („Rural Electrification Investment Prospectus“) vor, der erstmals einen Minimalkostenansatz für die Elektrifizierung nutzt. Dieser entspricht einer integrierten Planung unter Berücksichtigung von netzgekoppelten, netzunabhängigen Optionen ebenso wie die Nutzung erneuerbarer Energien. Independent Power Producers (IPPs) und Emergency Power Producers (EPPs): Private, unabhängige Stromerzeuger tragen mit 40% zu den landesweiten Stromerzeugungskapazitäten in Tansania bei. Dazu gehören u.a. Symbion-Ubongo, IPTL, Symbion Arusha, Songas, Aggreko und Symbion Dadoma: Small Power Producers (SPP): Einige private Unternehmen entwickeln kleine Projekte auf Basis Erneuerbarer Energien im Rahmen des sog. SSPA und verkaufen dann den Strom an TANESCO und/oder direkt an Endverbraucher. Viele dieser Firmen operieren bereits in ländlichen Gegenden, jedoch in anderen Geschäftsbetrieben, wie im Bereich Zucker, Tee, Sisal, Tannin etc. Zwei Betriebe, TPC und TANWAT, arbeiten auf der Basis von Biomasse und verkaufen den Strom an das Hauptnetz (insgesamt 19,7 MW). Das 4 MW-Wasserkraftwerk Mwanga bietet den nahegelegenen ländlichen Dörfern Energie an und liefert den Überschuss an TANESCO. 20 Tabelle 7: Unabhängige Stromerzeuger Kraftwerk Installierte Kapazität (in MW) Songas 1 42 Songas 2 120 Songas 3 40 Tegeta IPTL 103 Symbion Ubongo 120 Aggreko Ubongo Aggreko Tegeta Symbion Dodoma Symbion Arusha Quelle: Power System Master plan, 2012 update 50 50 55 50 Kraftstoff IPP Gas Gas Gas HFO Gas/ Jet A1 Diesel Diesel HFO HFO x x x x EPP X X X X X Im Laufe diesen Jahres wird ein Gutachter beauftragt werden, um die Struktur des Stromsektor zu prüfen und gegebenenfalls zu überarbeiten. Laut EWURA sollen private Investoren eine bedeutende Rolle spielen. Jedoch wird es wahrscheinlich eine Verlagerung von einzelnen IPPs zu mehr PPPs (z.B. Konzessionsverträgen) geben. Das bedeutet, dass private Investoren verstärkt durch Ausschreibungen mobilisiert werden sollen, wobei der Einspeisetarif bei dieser Art des Projektes auf Basis eines wettbewerblichen Bieterverfahrens festgelegt wird. EWURA verspricht sich davon, Benchmarks für die Stromgestehungskosten zu bekommen und realistische Einspeisetarife für die verschiedenen Stromerzeugungs-Technologien finden zu können. Trotz dieser Verlagerung wird es aber weiterhin auch Platz für IPPs geben. Weitere Akteure Mit Blick auf die Steigerung der Energieeffizienz in Industrie und Gebäuden sind noch folgende Akteure relevant: Confederation of Tanzanian Industries (CTI): CTI fungiert als unabhängiger Spitzenverband der organisierten Industrieunternehmen in Tansania. Der Verband vertritt die unternehmerischen Interessen seiner Mitglieder in der politischen Willensbildung. Dabei macht CTI seinen Einfluss für eine unternehmensfreundliche Regulations-, Finanzund Wirtschaftspolitik zur Verbesserung des lokalen Geschäftsklimas geltend. Die Verbandsmitgleider sind tendenziell Großunternehmen (ähnlich dem deutschen BDI) und gehören zur produzierenden und verarbeitenden Industrie, Zuliefererbetrieben sowie zu Firmen aus der Medien-, ICT-, Finanz-, Logistik-, Bau-, Beratungs- und Hotelbranche. Die CTI ist für die AFD der lokale Partner für die Kreditlinie erneuerbare energien und Energieeffizienz. East Africa Business Council (EABC): EABC ist ein ostafrikanischer Dachverband der sich aus verschiedenen privatwirtschaftlichen Verbänden in Kenia, Burundi, Ruanda, Uganda und Tansania zusammensetzt. Die Organisation besteht aus 54 Einzelverbänden sowie 102 Einzelunternehmen. EABCs Mandat umfasst die Verbesserung des allgemeinen Geschäftsklimas innerhalb der Region sowie die Steigerung der regionalen und globalen Wettbewerbsfähigkeit Ostafrikanischer Unternehmen. Zu diesem Zweck fungiert EABC als Plattform und Sprachrohr der Privatwirtschaft auf politischer (insb. EAC-) Ebene, indem es seine politische Agenda, u.a. durch seinen Status als EACBeobachter, aktiv in den politischen Willensbildungs- und Gesetzgebungsprozess versucht miteinzubringen. Tanzanian Chamber of Commerce, Industry & Agriculture (TCCIA): TCCIA unterstützt die Entwicklung des Tansanischen Privatsektors. Die TCCIA ist durch Regionalbüros in allen Regionen des Landes vertreten. Sie bietet Beratung, eine Plattform zum Wissens- und Erfahrungsaustausch sowie politische Unterstützung für mehr als 1600 Mitgliedsunternehmen. Dadurch und via den engen Kontakt zur Politik kann sich die Kammer effektiv für bessere politische Rahmenbedingungen für die lokale und letzten Endes eine positive Entwicklung der gesamten ansanischen Wirtschaft einbringen. Anküpfungspunkt für deutsche Unternehmen ist der sog. „German Desk“, der von einer integrierten Fachkraft – finanziert vom deutschen BMZ – aufgebaut wird. 21 3. Regulativer Rahmen für Energieeffizienz 3.1 Stromtarife und andere Energiekosten 3.1.1. Kenia Grundsätzlich spiegeln die Strompreise Kenias die Kosten wider. Sie werden in Abhängigkeit von den Treibstoffpreisen, von den Wechselkursberichtigungen4 und der Inflation gesetzt. Zusätzlich zu dem Basistarif und diesen Anpassungen müssen die Endverbraucher Steuern, Abgaben oder Gebühren zahlen, die im Endpreis enthalten sind: MwSt von 12% auf die feste Gebühr, auf den Verbrauch, auf die Devisenanpassung und auf die Kosten für den Brennstoff „Rural Electrification Programme“ - Gebühr (REP) von 5% auf den Tarif für den Stromverbrauch „Energy Regulatory Commission”-Gebühr (ERC) von 3 KEScents/kWh. Die Regelung zur Kalkulation der Tarife kann von der Webseite der Energieregulierungs-Kommission (ERC) heruntergeladen werden: http://www.erc.go.ke/ctariff.pdf. Nachdem eine Überarbeitung der Tarife mehrere Jahre verschleppt worden war, wurden die Basis-Tarife im Januar 2014 für fast alle Verbraucher (mit Ausnahme der Haushalte mit einem Verbrauch bis zu 50 kWh und andere Kleinverbraucher) um 8 bis fast 13% erhöht. Tabelle 8: Stromtarife (Basistarife) Verbraucherkategorie DC SC CI 1 CI 2 CI 3 Definition Haushalte, 240/ 415 V Smaller 15 kWh Keine Haushalte, 240/ 415 V Smaller 15 kWh Kommerzielle, industrielle Kunden 415 V Mehr als 15.000 kWh Kommerzielle, industrielle Kunden 11 kV Kommerzielle, Fixed charge Energy charge Demand charge 120 KSH 2,50 KSH/ kWh (0 – 50 kWh) 11,62 KSH/ kWh (51 – 1500 kWh) 19,57 KSH (mehr als 1500 KWh) 150 KSH 12 KSH/ kWh 2000 KSH 8,70 KSH/ kWh 800 KSH/ kVA 4500 KSH 7,50 KSH/ kWh 520 KSH/ kVA 5500 KSH 7,00 KSH/ kWh 270 KSH/ kVA Eine Vielzahl von Faktoren, die auf die Kosten der Stromerzeugung einwirken, werden von der Fluktuation der Wechselkurse beeinflusst, wie z.B. von Kreditrückzahlungen für einige Projekte im Strombereich, die in ausländischer Währung bezahlt werden müssen. 4 22 industrielle Kunden 33 kV Kommerzielle, CI 4 industrielle Kunden 6500 KSH 66 kV Kommerzielle, CI 5 industrielle Kunden 17.000 KSH 132 kV Quelle: ERC, Gazzette Notice 281, 17.Januar 2014 6,80 KSH/ kWh 220 KSH/ kVA 6,60 KSH/kWh 220 KSH/ kVA Berücksichtigt man zusätzlich die Gebühren und Steuer, so ergeben sich im Rahmen einer Simulation, die die Energieregulierungskommission vorgenommen und Ende November 2013 präsentiert hat, folgende Endtarife: Tabelle 9: Auswirkungen der jüngsten Tarifanpassung auf die Endtarife Simulierter Endtarif Simulierter Endtarif Tarif –Veränderung Verbraucherkategorie (KES) (USCent) (in %) DC, 0 – 50 kWh 15,06 -7,9 DC, 51 – 1500 kWh 15,77 6,8 DC, > 1500 kWh 24,57 3,0 SC 21,91 -2,5 CI 1 19,96 12,8 CI 2 17,02 10,6 CI 3 015,78 8,2 CI 4 015,25 8,1 CI 5 15,14 7,9 Durchschnitt 17,99 5,2% Quelle: ERC, November 2013 Demnach sind die Endtarife um durchschnittlich 5% gestiegen. Besonders betroffen sind die kommerziellen und industriellen Verbraucher (CI 1 + CI 2), die Strom auf der Spannungsebene 415 und 11 kV entnehmen und einen um 12,8% bzw. 10,6% höheren Strompreis zahlen müssen. Mittel- und langfristig sollen zwar die Strompreise wieder gesenkt werden – zuletzt kündigte der Permanent Secretary des kenianischen Energieministeriums eine Senkung von 47% in den nächsten 3 Jahren an -, da im Zuge des Ausbaus der Erzeugungskapazitäten die Gestehungskosten drastisch reduziert werden sollen, aber die Realität sieht anders aus: Obwohl eine erste Senkung um 10% für Juli 2014 angekündigt war, wurde im Juni 2014 eine Erhöhung der Stromtarife um 10% für Juli 2014 geplant. Demnach sollten zum Beispiel kommerzielle Verbraucher der Kategorie CI2 8,25 KSH/ kWh statt bislang 7,50 KSH zahlen, was einer Erhöhung des Basistarifs, konkret der verbraucherabhängigen Gebühr, um 10% entspricht. KPLC hat zwar diese Erhöhung zunächst verschoben, allerdings ist die monatliche Inflationsanpassung im August von 30 Cents auf 48 Cents/ kWh angehoben worden. Grund dafür ist die gestiegene monatliche Inflationsrate, auf 7,65% im Juli 2014. 3.1.2. Tansania Im Januar 2014 sind die Stromtarife um rd. 40% gestiegen. Diese Erhöhung soll dem stark defizitären, monopolitischen Stromversorger TANESCO helfen, seine Betriebskosten zumindest zu decken. Mehrfach hatte die Regulierungskommission EWURA eine von TANESCO beantragte Erhöhung der Stromtarife abgelehnt. 23 Tabelle 10: Stromtarife (Basistarife bis Dezember 2013) VerbraucherFixed charge/ Definition kategorie Service charge Energy charge/ kWh Demand charge/ kVA 60 TSH (0 – 50 kWh) 273 TSH (mehr als 50 – 283 kWh) DC Domestic Low Usage (D1) Endverbraucher/ Haushalte, Niederspannung, einphasig (230V) General Usage (T1) Haushalte, Kleinhandel, Leichtindustrie mit einem Verbrauch > 283 kWh; Niederspannung, 230 V und 400 V 3841 TSH 221 TSH 7500 kWh; 400 V; < 500 kVA 14233 TSH 132 TSH 16944 TSH Stromverbrauch auf 11 kV-Ebene oder höher 14233 TSH 118 TSH 14520 TSH 14233 TSH 106 TSH 12079 TSH Low Voltage Max (T2) High Voltage Max (T3) Zanzibar Quelle: http://www.tanesco.co.tz Tabelle 11: Stromtarifänderungen (Januar 2014) Verbraucher- Energy charge/ kWh Energy Charge/ kategorie (bis 12/2013) kWh (seit 01/2014) 60 TSH 100 TSH (0 – 50 kWh) D1 273 TSH 350 TSH (mehr als 50 – 283 kWh) 306 TSH T1 221 TSH Steigerungsrate (in %) + 67% + 28% Sehr stark betroffen sind vor allem kommerzielle/ industrielle Verbraucher, die auf Niederspannungsebene mehr als 7500 kWH/ Monat verbrauchen und seit Januar 2014 55% mehr pro kWh zahlen müssen. + 38% Die neuen Tarife sollen bis Dezember 2016 gültig sein. Bis dahin solle eine Studie zur 163 TSH + 38% T3 118 TSH Erfassung der dann aktuellen Quelle: http://www.ewura.go.tz/newsite/attachments/article/124/TANESCO%20MultiYear%20Tariff%20Order%20December%202013.pdf T2 132 TSH 205 TSH + 55% Strombereitstellungskosten neue Tarife empfehlen. Zeitgleich mit der Erhöhung der Tarife wurde auch beschlossen, dass der Strompreis an die Treibstoffkosten, Inflation und Wechselkursschwankungen angepasst wird 5. 3.2. Richtlinien 3.2.1. Energiemanagement-Richtlinien 2012 (Kenia) Die Energiemanagement-Richtlinie wurde Ende September 2012 veröffentlich und ist entsprechend in Kraft getreten6. Mit dieser Vorschrift wird das Ziel verfolgt, die Energieeffizienz in industriellen und kommerziellen Sektoren sowie in Vgl. Tanzania Electric Suuply Company Multi-Year Tariff Adjustment Order, 2013, http://www.ewura.go.tz/newsite/attachments/article/124/TANESCO%20MultiYear%20Tariff%20Order%20December%202013.pdf 6 Vgl. http://www.erc.go.ke/index.php?option=com_docman&view=docman&Itemid=646&limitstart=5 5 24 institutionellen Einrichtungen zu steigern. Schwerpunkt liegt auf Energieeinsparung; aber Erneuerbare Energien werden als eine Option zur Steigerung der Energieeffizienz betrachtet. Wesentliche Merkmale der Vorschrift sind wie folgt: Für alle Einrichtungen sind Energieaudits alle 3 Jahre verpflichtend; Energieaudits sind entsprechend den “Guidelines for the energy audit report” durchzuführen Audits sind von lizensierten Energieauditoren durchzuführen Um als Energieauditor lizensiert zu werden, muss der Bewerber Mindestqualifikationen akademischer Art und in Bezug auf Erfahrungen nachweisen (wie in der Vorschrift definiert) Innerhalb von 6 Monaten nach dem Audit muss der Regulierungskommission ein “Energy Investment Plan” vorgelegt werden, d.h. ein Plan mit definierten Investitionsmaßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz für die nächsten 3 Jahre Die Einrichtung muss mindestens 50% der empfohlenen Energie-Einsparmaßnahmen durchführen; ein jährlicher Bericht muss den Fortschritt bei der Umsetzung der Maßnahmen dokumentieren (entsprechend den „Guidelines for implementation report“) Die Regulierungskommission oder ein von ihr bestellter Agent darf ein Audit zur Überprüfung durchführen. Laut Gazette Notice No. 129257 („Designation of Industrial, Commercial and Institutional Energy users in Kenya“, 13. September 2013)) fallen alle industriellen und kommerziellen sowie institutionellen Energieverbraucher mit einem jährlichen Energieverbrauch von mindestens 180.001 kWh (648.004 MJ) unter die Regelung. Dabei umfasst der Energieverbrauch sowohl die elektrische als auch thermische Energie. Bis Juli 2014 waren von der Energie-Regulierungs-Kommission 14 Energie-Audit-Firmen lizensiert8, darunter z.B. Sustainable Energy Initiative Ltd, EMS Consultants, RECON Associates, Lean Energy Solutions Ltd., Libros Engineering Services Ltd. Darüber hinaus haben inzwischen 30 einzelne Energie-Auditoren die ERC-Lizenz. 3.2.2. Solarkollektoren-Richtlinien 2012 (Kenia) Die Richtlinie für solare Warmwasseraufbereiter ist seit April 2012 in Kraft. Wesentliche Merkmale der Vorschrift sind wie folgt9: Alle öffentlichen Gebäude mit einem Warmwasser-Bedarf von über 100 Liter/ Tag müssen SolarkollektorAnlagen installieren. Innerhalb von 5 Jahren (also bis April 2017) müssen alle bestehenden Gebäuden mit einem Bedarf von 100 Liter Warmwasser/ Tag solare Warmwasseraufbereiter installiert haben. Bauherren, Architekten und Ingenieure, die in das Design und den NeuBau bzw. die Erweiterung von Gebäuden involviert sind, sollen Solarkollektoren in alle Bauprojekte aufnehmen. Stromversorger werden keinen Strom an Gebäude liefern, die die Richtlinien erfüllen. Solare Warmwasseraufbereiter müssen den kenianischen Standards KS 1860:2008 sowie den Gebäude-Standard erfüllen. Solare Warmwasseraufbereiter dürfen nur noch lizensierten Kontraktoren und Technikern installiert werden. Bis Juli 2014 waren 6 Kontraktoren von der Regulierungskommission lizensiert, darunter die etablierten Solar-Firmen Davis and Shirtliff Ltd. und Chloride Exide Ltd. darüber hinaus haben 11 Techniker die Erlaubnis, Solarkollektor-Systeme zu installieren10. http://www.erc.go.ke/index.php?option=com_docman&view=docman&Itemid=646 Vgl. http://www.erc.go.ke/index.php?option=com_docman&view=docman&Itemid=646 9 Vgl. http://www.erc.go.ke/index.php?option=com_docman&view=docman&Itemid=646&limitstart=5 10 Vgl. http://www.erc.go.ke/index.php?option=com_docman&view=docman&Itemid=695 7 8 25 3.3. Anreizprogramme (Kenia) Seit vielen Jahren werden in Kenia Anreize gesetzt, damit die lokale Industrie ihre Energieeffizienz steigert. Wesentliche Instrumente sind vor allem Zuschüsse für Energie Audits und die Auslobung einzelner Firmen, die sich im Bereich der Energieeffizienz besonders verdient gemacht haben. Energie-Audit-Zuschüsse In Kenia werden Energieaudits im Rahmen des Energie-Audit-Programms des Energieministeriums mit Unterstützung von DANIDA subventioniert. Lokaler Implementierungs-Partner ist die Kenya Association of Manufacturers (KAM), konkret deren Centre of Energy Efficiency and Conservation (CEEC). Das CEEC wurde bereits im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit GEF (2001-2006) beim Industrieverband eingerichtet und arbeitet seitdem recht erfolgreich. Im Zeitraum 2004 – 2014 wurden über 300 Audits durchgeführt. Die wesentlichen Eckdaten des Energie-Audit-Programms: Unternehmen, die auditiert werden wollen, zahlen an KAM eine Gebühr von 250.000 KSH für ein einfaches Audit und 350.000 KSH (+ MWSt.) für ein sog. „Investment Grade Audit“ KAM zahlt an die Energie-Auditoren für ein einfaches Audit 600.000 KSH bzw. 1 Mio. KSH für ein „Investment Grade Audit“ Die Energie-Auditoren wurden bzw. werden im wesentlich mit amerikanischer Unterstützung qualifiziert. Im Prinzip konzentrieren sich die Auditoren auf die Einsparpotenziale, die sich durch sog. „Housekeeping“-Maßnahmen und Querschnittstechnologien erzielen lassen, z.B. Kessel, Kompressoren, Pumpen, elektrische Antriebe etc. Prozessspezifische Maßnahmen werden weniger berücksichtigt, vor allem da Knowhow zu bestverfügbaren Technologien für einzelne sektorspezifische Produktionsprozesse nicht ausreichend vorhanden ist. „Energy Management Award“ Die Verleihung des „Energy Management Award“ ist im Rahmen des GEF-Projektes (2001-2006) eingeführt worden und ist inzwischen ein fest etabliertes Jahres-Event. Nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die Auslobungen in 2013 und 2014. Tabelle 12: Energy Management Awards 2013 & 2014 Kategorie Erstplatziert, 2013 Gesamtsieger Kenafric Green Bank Recognition Cooperative Bank SME Einsteiger Kapsara Tea Bester Neueinsteiger Frigoken Bestes EnergiemanagementTeam– Klein Bestes EnergiemanagementTeam - Groß Brennstoffersparnis 26 Sarova Hills Teita Zweitplatziert, 2013 Sarova White Sands Erstplatziert, 2014 Bidco Oil Refinieries Gold Crown Foods Wire Products Sarova Mara Game Sarova Whitesands Gitugi Factory Kenafric Bidco Oil Refinieries Frigoken Ltd. Zweitplatziert, 2014 Sarova Innovationspreis Anhaltend Performanz Kenafric hohe Elektrizitätsersparnis Bidco Oil Refinieries Turtle Bay Beach Club Kenya Petroleum Refineries Rukiriri Tea Factory Githambo Tea Factory Bidco Oil Refinieries Gathuthi Tea Factory Quelle: http://www.kenyaengineer.co.ke/index.php/n-e/ln/1947-kenyan-companies-save-ksh-10-billion-throughefficient-use-of-energy, 2014 Wie die Tabelle bereits zu erkennen gibt, ist KenAfric ein herausragend aktives Unternehmen in Bezug auf betriebliche Energieeffizienz: In 2010 hat die Firma in einen Biomasse-Kessel investiert, mit dem die spezifischen Prozess-Energiekosten von 4 KSH/ kg (Endprodukte) auf 0,7 KSH gesenkt wurden. Um Energieverbräuche überwachen und erfassen zu können, wurde ein Energie-Management-System eingeführt. 34% der Einsparungen (74.549 USD/Jahr), die durch die Umsetzung verschiedener Energieeffizienz-Maßnahmen erzielt wurden, wurden alleine durch die Wärmerückgewinning in der Kälteanlage realisiert: 27 4. Energieeinspar-Potenziale in Kenia und Tansania 4.1 Industriestruktur in Kenia und Tansania Kenia Der Industriesektor, d.h. produzierendes Gewerbe, Bausektor und Bergbau, trägt mit 14% zum Bruttoinlandsprodukt in Kenia bei (2012). Gegenüber 2008, d.h. in einer Zeitspanne von 5 Jahren, gibt es keine nennenswerten Änderungen. Das produzierende Gewerbe macht 65% und der Bausektor 30% der gesamten industriellen Produktion aus; der Rest entfällt auf den Bergbau. Im Vergleich zu „Newly-Industrialized Countries“ (NIC) ist die kenianische Industrie immer noch relativ wenig diversifiziert: Die Lebensmittel- und Tabakindustrie hat einen Anteil von 30% am produzierenden Gewerbe (im Vergleich: 17% in NIC), während hochwertige Segmente wie die Chemieindustrie (4 %), der Maschinenbau (ca. 2%) und die Elektronikindustrie (1-2%) kaum eine Rolle spielen; in NIC tragen diese Sektoren rd. 30% zum produzierenden Gewerbe bei. Das produzierende Gewerbe ist grundsätzlich ein wichtiger Sektor für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes: Südafrika zum Beispiel weist einen Anteil des produzierenden Gewerbes von 15% am BIP auf; Singapur 19%. So war das Ziel im Rahmen des „Mid-Term-Plan“ (MTP, 2008-2012), den Anteil des produzierenden Gewerbes am Bruttoinlandsprodukt um jährlich 10% zu steigern. Stattdessen ist dieser Anteil stagniert bzw. sogar gefallen, nämlich von 10,8% auf 9,2%. Tansania Im Vergleich zu Kenia verzeichnet das produzierende Gewerbe in Tansania mit 8,2% (2012) eine doppelt so hohe (reale) Wachstumsrate. Die beiden anderen industriellen Sektoren, der Bergbau und der Bausektor, sind im gleichen Jahr um jeweils 7,8 % gewachsen. Da die Wachstumsraten der industriellen Sektoren, vor allem des produzierenden Gewerbes und des Bausektors, das allgemeine Wachstum des Bruttoinlandsproduktes in den Jahren 2007-2012 (durchschnittlich 6,8%) übertroffen haben, ist der Anteil der industriellen Produktion (einschl. Bergbau und Bausektor) am BIP stetig leicht gestiegen. Inzwischen trägt der Industriesektor mit 21,7% (2012) zum landesweiten BIP bei. Dies sind fast 8 Prozentpunkte mehr als im Nachbarland Kenia. Abbildung 8: Anteil (in %) am landesweiten BIP Landwirtschaft 50 Abbildung 9: Struktur der industriellen Produktion Industrie & Bau Services Bausektor; 37 % 40 30 Bergbau; 12 % 20 10 0 2001-03 2004-06 2007-09 2010-12 28 Produzierendes Gewerbe; 51% 4.2. Energieeinspar-Potenziale in ausgewählten Sub-Sektoren 4.2.1. Milchindustrie Sektorstruktur Kenia Tabelle 13: Viehbestand, 2012 Tierart Milchkühe Rinderkühe Schafe Ziegen Schweine Geflügel Esel Kamele Kaninchen Bienenstöcke Strauss Anzahl 4.158.378 12.297.571 15.503.201 21.327.777 380.481 34.420.693 1.343.605 2.824.732 723.401 1.725.452 6.073 Im Jahr 2012 haben 4,2 Mio. Kühe 3,1 Mrd. kg Milch produziert. Dies sind aktuelle Zahlen, die vom Ministerium für Livestock zur Verfügung gestellt wurden; allerdings wird auch eingeräumt, dass die Viehbestände ebenso wie die Produktion von Tierprodukten i.d. R. weit unterschätzt werden, vor allem da es schwer ist, die Bestände der Kleinbauern und Wanderhirten zu erfassen. Neuesten Zahlen zufolge trägt die Viehzucht ca. 10% des kenianischen BIP bei; der Anteil an der landwirtschaftlichen Produktion wird mit 40-45% beziffert. Der Anteil der Tierprodukte an den landwirtschaftlichen Quelle: Ministry of Agriculture and Livestock, statistics made available after interview, März 2014 Exporten beläuft sich auf 30%. Tabelle 14: Tierprodukte, 2012 Kuhmilch und Rindfleisch sind mit Abstand die wichtigsten Produkt Menge (in Tonnen) Produkte. Ein Großteil geht aber in den direkten Konsum, Kuhmilch 3.049.432 für den die Kleinbauern und Hirten Vieh züchten und Rindfleisch 4.038.755 halten. Es wird geschätzt, dass 80% der Rinder von den Hammelfleisch 846.954 kleinen Viehzüchtern gehalten wird. Zu berücksichtigen ist, Schweinefleisch 20.054 dass der Viehbestand der Kleinviehzüchter (einschl. Geflügelfleisch 242.586 Nomaden) sehr anfällig für Dürren und Überflutungen ist; Quelle: Ministry of Agriculture and Livestock, statistics made available after interview, März 2014 es kommt hier gelegentlich zum Verlust einigier Tiere, aber auch ganzer Herden. Insgesamt wird nur ein geringer Anteil der Milch von großen Farmen produziert: 2008 wurde dieser Anteil mit 20 % beziffert; 80% stammen von kleinen und mittleren Milchfarmen. Die milchverarbeitende Industrie beklagt Mängel in der Milchsammlung und dass etliche Farmer einen Teil ihrer Milch „über den Zaun“ verkaufen, statt ihren Verpflichtungen aus den Verträgen, die oft mit den abnehmenden Industrien geschlossen werden, nachzukommen. Dieser informelle Sektor wird konservativ auf 60% der vermarkteten Milch geschätzt (andere Quellen wie die FAO bezifferte diese Quote in 2011 sogar auf 85%) und umfasst den Verkauf z.B. an Strassenhändler, Nachbarn und kleine kommerzielle Betriebe wie Hotels. Tabelle 14b: Entwicklung der Milchproduktion und Milchverarbeitung 2000 2004 2008 2012 2013 Kuhmilch, in `000 Tonnen 2.224 2.829 3.990 3.733 Gesamtmilch (einschl. von Ziegen, Schafen etc.), in `000 Tonnen 2.709 3.352 5.010 4.967 29 Verarbeitung von Muilch 180 274 399 495 523 (formaler Sektor), in Mio. Liter Anteil der verarbeiteten Milch 6,6% 8,2% 8% 10% (formaler sektor) zur GesamtMilchproduktion* *Rechnerische Annahme: 1Tonne Milch = 1000 Liter (dies ist ungenau, da die Fettanteile die Milch schwerer als Wasser machen) Quelle: http://www.kdb.co.ke/, marketing information, 2014 Selbst die Kooperativen, die eigentlich Bestandteil des eher formalen Marktes sind, verkaufen zum Teil die gesammelte Milch an lokale städtische Märkte statt an die verarbeitende Milchindustrie. In vielen Gebieten wird die Abendmilch nicht mehr gesammelt und je nach Wetterverhältnissen, besonders in der Regenzeit, wird ein Teil der Milch ebensowenig regelmäßig gesammelt. So wird versucht, die Infrastruktur zur Milchsammlung kontinuierlich zu verbessern, indem man mehr dezentrale Sammelpunkte und Kühllager einrichtet. Im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit HIVOs wird getestet, inwieweit sich auf den Farmen selbst kleine Kühllager installieren lassen, die mit Biogas betrieben werden können. Insgesamt ist der Anteil der im formalen Sektor verarbeiteten Milch an der Gesamt-Milchproduktion von 6,6% im Jahr 2000 auf inzwischen 10% gestiegen (2012); in absoluten Zahlen hat sich die Menge der verarbeiteten Milch in den letzten 10 Jahren verdoppelt (s. Tabelle 14b); allein in 2013 ist laut Kenya Dairy Board die Menge der verarbeiteten Milch im formalen Sektor um 6% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Nichts desto trotz sind die bestehenden Verarbeitungskapazitäten von 2,2 Mio. Liter/ Tag bei weitem nicht ausgelastet. Ungeachtet des immer noch geringen Anteil des formalen Sektors (88-90% der Milchproduktion) gehen die Importe aus dem Ausland zurück und steigen die Exporte von Milchprodukten in die Nachbarländer Ostafrikas. Laut einer Studie aus dem Jahr 2009 waren 30 milchverarbeitende Unternehmen aktiv. Die großen Player vor allem: NewKCC, Brookside, Githunguri und Sameer. Dank eines Kooperationsprogramms mit USAID hat sich die Wettbewerbsfähigkeit der kenianischen Milchindustrie erheblich verbessert: New KCCs Lebensmittel-Sicherheitsmanagement ist izwischen nach ISO zertifiziert. NewKCC ist immer noch ein staatliches Unternehmen, das in Kenia das erste und bis zur Liberalisierung des Sektors (in 1992) auch einzige Milchverarbeitungs-Unternehmen war. In 2012 hat NewKCC an seinem Standort Dandora/ Nairobi 44 Mio. Liter Milch produziert. Neben Nairobi hat KCC 8 weitere Molkereien, u.a. in Eldoret, Kitale und Nakuru, die von den Kooperativen beliefert werden, die wiederum die Milch von den Farmern an zentralen Stellen sammeln. Produkte sind vor allem UHT-Milch, Milch-Pulver, Butter, Ghee und Käse. Seit der Liberalisierung des Marktes sind etliche Privat-Molkereien auf den Markt gekommen. Führender Milchverarbeiter ist inzwischen die Fa. Brookside, die der Familie des Präsidenten Kenyatta gehört. Aufgrund verschiedener Aufkäufe anderer Verarbeitungfirmen hat Brookside inzwischen einen Marktanteil von 44%: Nachdem das Unternehmen in den Vorjahren bereits Ilara (2007) und Delamere sowie Spinknit (Tuzo Milchmarke) aufgekauft hat, hat es Ende 2013 Buzeki (mit den Marken MOLO Milk und Kilifi Gold Milk) erworben. Damit blaufen sich die Verarbeitungskapaziten auf nun rd. 1 Mio. Liter/ Tag. Expansionsbestrebungen gibt es von Brookside auch Richtung Ausland: Der Erwerb von 20% an Äthiopiens Elemtu Dairy ist in Diskussion. Die anderen 2 wesentlichen Milch-Verarbeitungs-Unternehmen sind Githunguri (Fresha-Marke) mit einem Marktanteil von rd. 17% und schliesslich SAMEER (Daima Marke) mit 6%. 30 Sektorstruktur Tansania Die Milchproduktion in Tansania belief sich im Jahr 2013 auf 1,9 Mrd. Liter und ist im Vergleich zu Kenia sehr gering. Zwischen 1995 und 2010 ist die Produktion zwar um ca. 7% jährlich gestiegen. Nachwievor ist aber der pro-KopfMilchverbrauch mit 45 Liter/ Jahr gegenüber der von der FAO empfohlenen Menge von 200 Liter / Jahr recht niedrig; in einigen Regionen (z.B. Rukwa) liegt der Milchkonsum bei sogar nur 8 Litern/ Jahr. Nur ein kleiner Bruchteil der produzierten Milch wird auf dem formalen Markt verkauft: Von den 70% , die vom sog. traditionellen Sektor (d.h. Zucht lokaler Rindsorten, den „ZEBU“) produziert werden, werden 90% vor Ort verbraucht, so dass nur 10% verkauft werden; davon gelangen 2% auf den formalen Markt. Von den 30%, die im modernen Sektor, d.h. tendenziell größerern Farmen produziert werden, werden zwar 70% verkauft, aber auch hier lediglich 10% auf dem formalen Markt. So wird der Großteil der Milch entweder selbst verbraucht oder informell verteilt, d.h. entweder direkt an die Nachbarschaft oder über fliegende Händler verkauft wird. Dieser geringe Anteil von Milch, die auf dem formalen Weg verkauft wird, ist ein wesentlicher Grund für die Unterauslastung der lokalen Verarbeitungskapazitäten: Obwohl mit den bestehenden Kapazitäten knapp 400.000 Liter Milch/ Tag verarbeitet werden könnten, werden aktuell nur 105.000 Liter verarbeitet; das bedeutet eine Auslastung von lediglich 27%. Hierzu trägt auch der recht starke Wettbewerb durch Importprodukte bei: Zum Teil sind diese preislich günstiger als die lokal hergestellten Produkte. Importe sind in den vergangenen Jahren um jährlich 9% gestiegen (im Vergleich zu den 7% Wachstumsrate der lokalen Produktion) und entsprechen inzwischen der Menge der lokal verarbeiteten Milch. Importiert werden vor allem Milchpulver, H-Milch, Butter und Käse. Aus Kenia werden hauptsächlich H-Milch, Joghurt und Sahne eingeführt; Kenyan Brookside Dairy ist der wichtigste Lieferant von H-Milch für Tansania, während New KCC vor allem Butter und Sahne & Ghee nach Tanzania exportiert und bei diesen Produkten einen Marktanteil von 42% bzw. 87% hat. Nicht zuletzt aufgrund der gewachsenen Konkurrenz aus dem Ausland haben im Zeitraum 1990-1995 (nach der Privatisierung) 13 Milchfirmen geschlossen. Laut Tanzania Dairy Board gibt es derzeit 67 Verarbeitungsstätten in Tansania, mit einer Kapazität von 500 – 30.000 Liter/ Tag. Nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über führende Milchverarbeitungs-Unternehmen: Tabelle 15: Milchverarbeitungs-Firmen Tansania (Auswahl) Unternehmen Beschreibung/ Eigentümerstruktur Tanga Fresh Co-owned by Tanzania Dairy Cooperative Union (TDCU); milk purchase guarantee with over 4000 small-holders; Started in 1996; Production of fresh milk, cream, butter, ghee, cheese amd yoghurt Produktion von H-Milch in Planung Musoma Dairy Ltd. ASAS Dairies 31 Part of Asas Group of Companies, one of the oldest and biggest business groups in Tanzania; wide range of products such as fresh milk, flavoured and plain yoghurt, cheese, Ghee & Butter; dairy processing started 2000; Kapazität 50.000 Liter/ Tag (30.000 Produktion) 120.000 Liter/ Tag (ab 10/2014: 30.000 Liter/ Tag) Kapazität 12.000 Liter/ Tag Produktion ca. 10.000 Liter/ Tag over 2000 acres of green land for own dairy farm Has recently built up a joint venture with an Israelian company TAN Dairies International Dairy Products Ltd. Quelle: German Energy Desk, eigene Zusammenstellung, August 2014 6.500 Liter/ Tag Kapzität (Auslastung schwankt saisonbedingt zwischen 100% - 30%) Upgrade auf 16.000Liter/ Tag geplant 4.000 Liter/ Tag In Bezug auf die installierten Kapazitäten ist das Unternehmen „Musoma Dairies“ mit Abstand das größte. Allerdings mußte es im Juni letzten Jahres (2013) wegen zu geringer Produktion schliessen. Für Oktober 2014 kündigte der Geschäftsführer Mazara an, die Produktion von 30.000 Liter/ Tag aufzunehmen 11. Marktführer ist Tanga Fresh, deren Marktanteil (gemessen an der tatsächlichen Produktion) auf 40% geschätzt wird. Tanga hat den Vorteil, dass sie über die Tanzania Dairy Cooperative Union (TDCU) relativ stabile Milchlieferungen hat. Tan Dairies plant seit Mitte des Jahres eine Ausweitung seiner Kapazitäten um 8000-10.000 Liter/ Tag, nachdem es ein Joint Venture mit einer israelischen Firma eingegangen ist. Deutsche Anlagenlieferanten wurden entsprechend bereits um Angebote gebeten. Mehrere Geber, u.a. die Niederländer mit SNV, unterstützen Tanzania bei der Stärkung der Wertschöpfungskette in der Milchindustrie. Ansätze sind zum Beispiel Trainings von Akteuren wie TDCU, die Konstituierung von Produzentengruppen und die Einrichtung von Milch-Sammelstellen sowie Kühlstationen, um letztlich den Zugang zu Märkten für die Farmer zu verbessern und damit den Anteil der Milch, der auf formalen Wegen verkauft wird, zu steigern. Energieeinspar-Potenzial Die spezifische Energieintensität liegt bei den Milchverarbeitungs-Betrieben, in denen Energie-Audits durchgeführt wurden, zwischen 0,67 und 1,43 MJ/ Liter, wobei sich der Stromverbrauch auf 0,064 – 0,124 kWh/ Liter und der thermische Energieverbrauch zwischen 0,011 und 0,024 Liter Schweröl/ Liter Milch liegt. Die energieintensivsten Prozesse sind vor allem: Kühlung, Pasteurisierung (thermische Energie), Homogenisierung (Strom), Sterilisierung (thermische Energie). Annährend 60% der thermischen Energie werden bei der Sterilisierung und Pasteurisierung eingesetzt. Abb. 11: Stromverbrauch, Milchverarbeitung Abb. 10: Thermischer Energieverbrauch, Milchverarbeitung 12% 21% 6% 37% Sterilisierung 14% 12% Pasteurisierung Sonstiges Quelle: Kiremu Magambo, Präsentation November 2013, Nairobi 11 Vgl. http://www.ippmedia.com/frontend/?l=68580 32 Produktionsanlagen Kälteanlage CIP 30% 39% 29% Kompressoren Licht Sonstiges Der Stromverbrauch fällt zu 39% durch die Produktionsanlagen selbst; gefolgt von Kälteanlagen, die 29% des Stroms beanspruchen. Bei New KCC, Dandora, werden jährlich 3,2 Mio. kWh für die Produktion von ca. 44 Mio. Liter Milch verbraucht. Das entspricht einer Energieintensität von 0,073 kWh/ Liter. Die maximale Last beläuft sich auf rd. 500 kW (542 kVA). Wie ein Energie-Audit in einem Milchverarbeitungs-Betrieb in Ruiru ergeben hat, können 39% der Energiekosten eingespart werden. Investitionen in entsprechende Energieeffizienz-steigernde Maßnahmen weisen eine Amortisationszeit von durchschnittlich 0,7 Jahhren auf. 87% der gesamten Kosten-Einsparungen können durch Reduktion des thermischen Energieverbrauchs realisiert werden. Inn Bezug auf den thermischen Energieverbrauch lassen sich Einsparungen vor allem durch Brennstoff-Substituierung, Kondensat-Rückgewinnung und Effizienzverbesserung des Kessels erzielen: Tabelle 16: Energieeffizienz-Maßnahmen in einem Milchverarbeitungs-Betrieb A A SUMMARY OF OPPORTUNITIES FOR ENERGY EFFICIENCY Potential energy Estimated Payback savings (L Savings (Kshs investment cost period Opportunity p.a) p.a) (ksh) (Yrs) THERMAL ENERGY SAVINGS 1 Return on investment (%) Boiler Efficiency improvementBoiler No. 2 31,358 1,843,787 660,000 0.4 279.4 2 Fuel substitution 51,391,697 30,000,000 0.6 171.3 3 Condensate recovery 5,818,215 2,500,000 0.4 232.7 4 Hot water recovery Insulation of bare hot surfaces 108,634 200,000 1.8 54.3 228,011 80,000 0.4 285.0 59,390,344 33,440,000 0.6 177.6 5 Sub-total 4,309 Quelle: Energie-Audit-Bericht, März 2012 (vertraulich) Das Ersetzen der HFO-Kessel durch einen Biomasse-Kessel würde demnache zu Einsparungen von 51 Mio. KSH führen (ca. 434.000 €), die jährlich für rd. 1,14 Mio. Liter Kesselöl ausgegeben werden. Das Investment mit geschätzten Kosten von 30 Mio. KSH (20 Mio. KSH für Kessel und 10 Mio. KSH für Beratung/Engineering und Arbeits- und Materialkosten) würde sich nach bereits 0,6 Jahren amortisieren. Einsparungen durch die Kondensat-Rückgewinnung alles sich erzielen, indem das Kondensat aus dem Bereich der High value and cream sections in einem Tank gesammelt wird und in ein feed water tank im Kesselraum gepumpt wird. Stromeinsparungen können im wesentlichen durch Einsatz hoch-effizienter Elektromotoren und durch variable Drehzahlantriebe realisiert werden: Besonders letztere scheinen mit einer Amortisationszeit von unter einem Jahr (0,8) attraktiv; Investitionen in Höhe von 900.000. KSH stehen Kosteneinsparungen von jährlich 1,1 Mio. KSH gegenüber. Der Einsatz hoch-effizienter Elektromotoren ist mit wesentlich höheren Investitionskosten (knapp 7 Mio. KSH) verbunden und amortisiert sich erst nach knapp 5 Jahren. Laut Energie-Audit lassen sich die größten Energieeinsparungen durch Ersetzen der Quecksilberdampflampen durch Metalldampflampen erzielen, bei einer Amortisationszeit von 0,7 Jahren. 33 Ein ähnliches Bild ergibt sich auch bei anderen Milchindustrien: Ein Energie-Audit bei New KCC im Januar 2013 zeigt, dass 76% aller Einsparungen durch Umstellung auf einen Biomasse-Kessel realisiert werden können. Weitere 12% der Energiekosten können eingespart werden, indem der Betrieb des Kältekompressors automatisiert wird. Letztere Maßnahme zahlt sich bereits nach 2 Monaten aus. Über die in den Energie-Audits empfohlenen Maßnahmen hinaus, die die Querschnittstechnologien betreffen (z.B. Kessel, Motoren, Beleuchtung etc.), lassen sich durch prozess-spezifische Maßnahmen Energieeinsparungen erzielen, besonders wenn man berücksichtigt, dass mindestens 40% der Energie in der Produktion selbst verbraucht wird. Prozess-spezifische Maßnahmen umfassen zum Beispiel den Einsatz des indirekten UHT-Verfahrens zur Sterilisation. Dabei erfolgt die Wärmeübertragung mit Platten- oder Röhrenwärmeübertragern. Der Vorteil gegenüber direkten Verfahren, die eine direkte Vermischung der Milch mit Dampf erzeugen, besteht in einer hohen Wärmerückgewinnungsrate. Diese liegt zwischen 88 bis 90 %, während bei direkten Verfahren nur 40 bis 50 % erreicht werden können. Auch durch Einsatz der Membranfiltration und durch den Einsatz von mehreren Verdampfern hintereinander (multiple effect evaporators) kann Energie eingespart werden. 4.2.2. Zuckerindustrie Sektorstruktur Kenia Die Zuckerindustrie ist Einkommensquelle für einen großen Teil der kenianischen Bevölkerung. 70% der lokalen Nachfrage wird durch eigene Produktion gedeckt, Tendenz allerdings sinkend: Denn während der Zuckerkonsum kontinuierlich ansteigt (von ca. 650.000 MT in 2002 auf rund 800.000 MT in 2012), stagniert die Produktion. Im Jahr 2012 wurden 493.000 MT Zucker in Kenia produziert. Abbildung 12: Zuckerproduktion und –verbrauch, Kenia Quelle: KETS, Baseline Study for Sugar Agribusiness in Kenya, Draft Report 2013, Seite 83. Eine wesentliche Ursache für diese entstehende Schere ist, dass Zuckerrohr immer mehr zum limitierenden Faktor wird: So ist der Saccharosa-Gehalt des kenianischen Zuckerrohrs relativ niedrig, so dass die Umsetzung in Zucker mit durchschnittlich 10 Tonnen Zuckerrohr pro Tonne Zucker relativ hoch ist. Schuld daran ist, dass die Zuckerrohr-Sorten minderer Qualität sind und mit 18-24 vergleichsweise längere Reifezeiten haben (im Vergleich: 14 Monate im Sudan). 34 In Konsequenz sinkt die Auslastung der bestehenden Zuckerproduktions-Kapazitäten: Mumias, Kenias größter Zuckerproduzent mit 181.000 Tonnen/ Jahr, verzeichnete in 2012 eine Auslastung von lediglich 64%; bei Chemilil fiel diese Rate sogar auf 29%. Zusammen mit einer relativ geringen Produktionseffizienz, die sich aus teils alten Maschinenparks ergibt, führen alle diese Faktoren zu hohen Produktionskosten, so dass der kenianische Zucker nicht mehr wettbewerbsfähig ist. In 2010 waren die Produktionskosten für Zucker in Kenia doppelt so hoch wie in Sudan, Ägypten, Swasiland und Zambia. In Folge wird der heimische Markt immer mehr von Billigimporten überschwemmt. Ein Teil des billigen Zuckers kommt illegal und unkoordiniert auf den Markt. Die aufgezeigten Strukturprobleme haben schliesslich auch zu einer wachsenden Verschuldung der Zuckerunternehmen geführt. Der Druck, die Produktionskosten zu senken, ist enorm. Laut Strategieplan der Zuckerindustrie soll die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie u.a. durch Erhöhung der Verarbeitungseffizienz, Modernisierung/ Rehabilitierung der Fabriken etc. gesteigert werden. Investitionen in Energieeffizienz fügen sich hier ein. Die Verschuldung des Sektors steht sicherlich Investitionen im Weg, aber zum Teil stehen aus dem sog. Sugar Development Fund (SDF) Mittel für die Realisierung von Modernisierungs-Investitionen zur Verfügung. Der SDF speist sich aus einer 7%-Abgabe auf alle Zuckerverkäufe, sowohl lokal hergestellten als auch importierten Zuckers, und wird vom Kenya Sugar Board (KSB) verwaltet. Fast die Hälfte des Fonds wird für die Modernisierung von Zuckerfabriken verwertet, primär für staatliche Zuckerindustrien, um diese mittel- und lanfristig für private Investoren attraktiv zu machen. Große Aufmerksamkeit wird hierbei auf die verstärkte Nutzung von Nebenprodukten gewidmet, die bei der Zuckerproduktion anfallen. Insgesamt gibt es 11 Zuckerunternehmen in Kenia; 2 zusätzliche Mühlen sind im Bau. Für die deutsche Wirtschaft sind die staatlichen wie auch die privaten Zuckerindustrien gleichermassen von Interesse: Die staatlichen stehen unter besonderem Druck, ihre Produktionskosten zu senken bzw. ihre Anlagen zu modernisieren; die staatlichen Unternehmen Mohoroni und Chemilil waren in 2012 nur zu 42% bzw. 29% ausgelastet. Tabelle 17: Staatliche und private Zuckerunternehmen, Kenia Zuckerunternehmen Miwani Sugar Company (currently closed) Chemilil Sugar Company Mumias Sugar Company Nzoia Sugar Company South Nyanza (Sony) Sugar Company West Kenya Sugar Company Muhoroni Sugar Company Kibos Sugar Butali Transmara Sukari Tana Integrated Sugar Project Kwale International Sugar Company TOTAL Eigentum Staatlich Staatlich Privat Staatlich Staatlich Privat Staatlich Privat Privat Privat Privat Privat Privat Installierte Kapazität (Tonnen Zuckerrohr/ Tag) 1.500 3.500 8.400 3.250 2.400 3.000 2.200 1.800 1.500 1.500 1.500 Im Bau Im Bau 30.550 Quelle: COWI, Evaluation of the EU Support to the National Sugar Adaptation Strategy in Kenya, January 2014, Draft und KETS, Baseline Study for Sugar Agribusiness in Kenya, 2013, Draft Report Die Bedeutung der privaten Zuckerindustrien steigt: Ihr Anteil an den installierten Produktionskapazitäten betrug in 2012 rund 42% , nachdem in 2011 Butali, Transmara und Sukari mit jeweils 1.500 Tonnen Zuckerrohr/ Tag ihren Betrieb aufgenommen haben. Die Zuckerindustrie ist relativ konzentriert. Das private Unternehmen MUMIAS ist mit einem Anteil von 45% an der landesweiten Produktion Marktführer, gefolgt von West Kenya (12,9%) und den staatlichen Unternehmen Nzoia (12,7%) und Sony Sugar (11,6%). 35 Abbildung 13: Struktur der kenianischen Zuckerindustrie Quelle: KSB-Kenya Sugar Borad (heute: Sugar Directorate)m, zur Verfügung gestellte Statistiken, Interview April 2014 Butali hat im Jahr 2012 mit lediglich 9,74 Tonnen Zuckerrohr eine Tonne Zucker produziert und erzielte damit den Bestwert in der gesamten Industrie in Bezug auf diesen Effizienz-Indikator – im Vergleich zu dem staatlichen Unternehmen Chemilil, das über 18 Tonnen Zuckerrohr für die Produktion einer Tonne Zucker einsetzen musste. Sektorstruktur Tansania Im Zeitraum 2000/01 – 2013/14 hat sich die Zuckerproduktion in Tansania verdoppelt, nämlich von 135.535 Tonnen Zucker auf 294.419 Tonnen. Abbildung 14: Zuckerproduktion Zuckerproduktion 350.000 300.000 250.000 200.000 150.000 100.000 50.000 0 36 Quelle: Tansania Sugar Board, Statistiken, die im Rahmen des Interview gegeben wurden, Februar 2014 Die Zunahme in der Zuckerproduktion spiegelt fast 1:1 das Wachstum in der Gewinnung von Zuckerrohr wider. Das heisst, dass die gestiegene Produktion nicht das Ergebnis einer höheren Produktionseffizienz ist: In 2000/01 wurde mit 9,8 Tonnen Zuckerrohr 1 Tonne Zucker hergestellt; in 2012/13 wurden für 1 Tonne Zucker 9,9 Tonnen Zuckerrohr verarbeitet. Abbildung 15: Struktur der tansanischen Zuckerindustrie 100% 80% 60% 40% 20% 13% 17% 15% 13% KSL 22% 29% MSE 52% 48% 43% 2002/03 2007/08 2012/13 19% 29% TPC 0% Kilombero Im Vergleich zu Kenia ist die tansanische Zuckerindustrie konzentrierter: Es gibt lediglich 4 Zuckerunternehmen: Kilombero,TPC, Mtibwa Sugar Estates (MSE) und Kagera Sugar Ltd (KSL). Während MSE und KSL zu 100% in Privathänden ist, hat der tansanische Staat bei TPC und Kilombero noch einen Anteil von jeweils 25%. Die restlichen 75% gehören Illovo aus Südafrika (Kilombero) bzw. Sukari Investments aus Quelle: Interview mit Sugar Board Tanzania, Februar 2014 Mauritius (TPC). Kilombero ist mit einem Produktionsanteil von 43% der größte Zuckerhersteller, wenngleich die Firma in den letzten 5 Jahren Anteile vor allem an TPC verloren hat. Zusammen haben Kilombero und TPC einen Anteil von 71%. Im Gegensatz zu Kenia wetteifern die Unternehmen nicht um ihre Zuckerrohr-Lieferanten, da sie tendenziell Monopolisten in ihrer jeweiligen Region sind und nicht im Revier der anderen „wildern“. Allerdings leidet die tansanische Zuckerindustrie, ähnlich wie Kenia, unter Billigimporten: Derzeit werden ca. 42% der Zuckernachfrage durch Zuckereinfuhren aus dem Ausland gedeckt (220.000 Tonnen/ Jahr). Der Zuckerpreis in Tansania (ab-Fabrik) ist mit 950 USD/ Tonne im Vergleich zum Preis in Südafrika (683 USD) relativ hoch, wenngleich geringfügig niedriger als in Kenia (1162 USD/ Tonne). Der Weltzuckerpreis liegt leicht unter 600 USD/ Tonne.12 Als Antwort auf das Defizit in der Zuckerversorgung wird zwar ständig die heimische Produktion, wie gezeigt wurde, erhöht, kann aber nicht mit dem steigenden Verbrauch Schritt halten: Die Bevölkerung wächst jährlich um 3 % und mit steigendem Wohlstand nimmt auch der Pro-Kopf-Zuckerkonsum zu, der noch bei weniger als 10 kg liegt (im Vergleich Südafrika: 32 kg pro Kopf). Um die heimische Produktion auszuweiten, gibt es 2 Möglichkeiten: Zum Produktionskapazitäten und zum anderen die Erhöhung der Produktionseffizienz. einen die Ausweitung der Die erste Option wird u.a. durch die Verfügbarkeit von Zuckerrohr limitiert. Eine Erweiterung der Anbaufläche wird durch Regularien derzeit eingeschränkt: So gibt es eine Obergrenze von 10.000 ha für den Zuckerrohranbau pro Investor, ganz davon abgesehen, dass es grds. nicht einfach ist, Landrechte zu erwerben, weil es kaum Grundstücksurkunden gibt und die Verteilung der Landtitel somit nicht transparent ist. Hinzu kommt, dass in Tansania der Zuckerrohrertrag weit geringer als im Rest der Region Ostafrika ist. Wesentliche Ursache ist, dass weniger als die Hälfte der Zuckerrohr-Felder bewässert werden. Besonders die sog. „outgrowers“ verlassen sich bei ihren Zuckerrohr-Anbau auf den Regen und bewässern nicht ihre Felder. So ernten sie 710.000 Tonnen Zuckerrohr auf 27.000 ha, was einen Ertrag von nur 26 Tonnen/ ha ergibt – landesweit wird der Ertrag pro ha mit durchschnittlich 68 Tonnen angegeben13; das Unternehmen Vgl. Brian Chisanga et al., Competition in the regional sugar sector; the case of Kenya, South Africa, Tanzania and Zambia, April 2014; p.18 13 Vgl. Rabobank Industry Note #386, June 2013 12 37 TPC, das sich komplett mit Zuckerrohr von eigenen Plantagen versorgt und diese auch bewässert, hat mit 102 MT/ ha einen rd. doppelt so hohen Ertrag wie etwa Kilombero (55 Mt/ha) und Mtibwa (54 Mt/ha). Die Einführung von sog. „Block-Farming“, bei dem die Ernten mehrerer outgrowers synchronisert werden und somit der Einsatz von Equipment wirtschaftlich wird, soll die Einführung u.a. von Bewässerungssystemen erleichtern. Davon abgesehen planen alle 4 Zuckerhersteller Investitionen und Erweiterungen. Die Nationale Zucker-Strategie der tansanischen Regierung identifiziert 9 „greenfield“ –Projekte, mit denen sich die jährliche Zuckerproduktion bis 2016 verdreifachen soll. Nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über einige der geplanten Projekte. Tabelle 18: Geplante Investitionen in der tansanischen Zuckerindustrie Zuckerunternehmen/ Investoren Mahakaushal Sugar and Power Industuies (Indien), Kooperation mit tansanischen Partnern AgroEco Energy Tochtergesellschaft der schwedischen EcoEnergy Africa AB TPC Mtibwa Sugar Dubai Firma City Energy & Infrastructure LLC Investition Zuckerfabrik in Rufiji/ Küste; ZuckerproduktionsKapazität: 125.000 Tonnen/ Jahr; Erweiterung auf 250.000 in 3 Jahren nach Inbetriebnahme Das anstehende Projekt umfasst eine komplette Zuckermühle mit Distillerie at 5,000 TCD zur Weiterverarbeitung von Zuckerrohr. Die daraus entstehenden Abfallprodukte können genutzt werden, um Ethanol-Kraftstoff herzustellen. Rd. 8000 ha werden als farm-eigene zuckerrohrPlantage genutzt; 3.000 – 4.000 ha werden für outgrowers in den nächsten 6 Jahren entwickelt Innerhalb der ersten 3 Betriebsjahre soll eine Produktion von 130.000 Tonnen/ Jahr erreicht werden. Ausserdem sollen 100,000 MWh in das Stromnetz eingespeist und mit den Abfällen aus der Zuckerproduktion 10 Mio. Liter Ethanol hergestellt werden. Erweiterung von 100.000 Tonnen Zucker/ Jahr auf 125.000 Tonnen geplant (lt. Interview mit dem Plant Manager in 02/2014) Erweiterung der Kapazität geplant: Von derzeit 700.000 Tonnen Zuckerrohr auf 1 Mio. Tonnen/ Jahr Errichtung einer Zuckerfabrik mit der Kapazität - - 600.000 Tonnen Zucker/ Jahr Verarbeitung von 20.000 Tonnen Zuckerrohr/ Tag Status Landerwerb 12.000 ha Seit Mai 2013 werden die Landflächen mit einer Pachtdauer von 99 Jahren verpachtet Antrag auf Landmiete 10.000 ha bei Regierung gestellt (03/2014) Projekt war in 2011 angekündigt worden Quelle: Interview mit Plant Manager in 02/2014; weiter Infos aus div. Internetquellen zusammengestellt: http://www.ecoenergy.co.tz/get-to-know-us/background/; http://www.abc.net.au/news/2014-03-13/msf-sugarexpansion/5318214, http://www.reuters.com/article/2011/10/24/ozabs-tanzania-investment-copperidAFJOE79N0AS20111024 Aus diesen geplanten Investitionen ergeben sich natürlich Chancen für Technologie-Lieferanten. TPC äußerte im Interview klares Interesse an neuen Technologien wie Fallstromverdampfern und kontinuierlichen Verdampfungskristallisatoren. 38 Abgesehen von den Neu- und Erweiterungs- Investitionen lässt sich die landesweite Produktion natürlich auch über eine bessere Produktionseffizienz erhöhen. Allerdings haben offenbar die meisten Rehabilitierungen der bestehenden Zuckerfabriken stattgefunden. TPC erwartet, dass durch die geplante Erweiterung der Kapazitäten dank erzielbarer Skaleneffekte der Dampfbedarf von derzeit 400 kg/ Tonne Zuckerrohr auf 300 kg gesenkt wird. Energieeinspar-Potenzial Die spezifische Energieintensität liegt bei den Zuckerfabriken, in denen Energie-Audits durchgeführt wurden, zwischen 30 und 43 kWh/ MT Zuckerrohr. Gegenüber internationalen Benchmarks (25-32 kWh/ t Zuckerrohr14) sind kenianische Zuckermühlen somit wesentlich energieintensiver. Abb. 16: Stromverbrauch Zuckermühle CoGeneratio n; 20% Zuckerrohr Vorbereitung; 23% Licht; 2% Prozess; 31% Mühle; 24% Energie-Audits haben ergeben, dass alleine durch Einsatz von Antriebssystemen mit variabler Frequenz 7,5% der gesamten elektrischen Energie eingespart werden kann. Investitionen sind in einigen Fällen bereits nach 5 Monaten amortisiert, wie im Fall eines Antriebssystems mit variabler Frequenz für einen Boiler-Ventilator (Secondary Air Fan) (Tabelle 19). Herausragend sind die erzielbaren Einsparungen besonders durch Einsatz eines Dampf-Turbo-Generators im Zentrifugen-Bereich, mit dem sich der gesamte Stromverbrauch der Zuckerfabrik um 5,3% reduzieren lässt. Die Investition in Höhe von 10 Mio. KSH ist bereits nach einem halben Jahr amortisiert. Quelle: Investment Grade Energy Audit Report (vertraulich), 2012 In einen privaten Zuckerunternehmen wurden als sinnvolle Energieeffizienz-Maßnahmen das Ersetzen der Wassereinspritzpumpe und von Spritzdüsen im Kondensator-Wasserkühlsystem: Damit lassen sich jährlich 467.100 kWh Strom einsparen (3,3% des gesamten Stromverbrauchs), was Kosteneinsparungen von 4,2 Mio. KSH entspricht. Bei einer Investition von 5,5 Mio. KSH ergibt sich hieraus eine Amortisationszeit von 15 Monaten. Tabelle 19: Energieeffizienz-Maßnahmen in einem staatlichen Zuckerunternehmen (Auswahl) Potential Estimated Savings Payback Return on Maßnahme annual energy investment cost (Kshs p.a) period investment (%) savings (kWh) (ksh) Antriebssystem mit variabler Frequenz, 378.000 6,8 Mio. 2,5 Mio. 5 Monate 792% Boiler-Ventilator 1 (Secondary Air Fan) Antriebssysteme mit variabler Frequenz 344.088 6,2 Mio. 9,7 Mio. 20 Monate 119% 2 für Einspritzpumpen Antriebssysteme mit variabler Frequenz 509.184 9,17 Mio. 6,5 Mio. 9 Monate 376% für Kesselspeise3 Wasserpumpen 200 kW DampfTurbo-Generator 1.281.600 23,1 Mio. 10 Mio. 6 Monate 629% 4 (zentrifugen14 39 Vgl. Vortrag IPRO,Energy Efficient Sugar Production Schemes, 23.Juni 2014 in München Sektion) Quelle: Investment Grade Energy Audit Report (vertraulich), 2012 Über die in den Energie-Audits empfohlenen Maßnahmen hinaus, die die Querschnittstechnologien betreffen (z.B. Kessel, Motoren, Beleuchtung etc.), lassen sich durch prozess-spezifische Maßnahmen Energieeinsparungen erzielen, besonders wenn man berücksichtigt, dass viele Zuckerunternehmen recht alte Anlagen haben. Abbildung 17: Flussdiagramm Zuckerproduktion Quelle: http://www.fastonline.org/CD3WD_40/HDLHTML/ENVMANL/GIF/P31.GIF , 2014 Prozess-spezifische Maßnahmen umfassen zum Beispiel den Einsatz von Fallstromverdampfern an Stelle von Steigfilmverdampfern oder Roberts Verdampfern. Durch den Einsatz von Diffusern kann zudem der Strombedarf im Bereich der Saft-Extraktion um 50% gesenkt werden. Und durch Automatisierung der Verdampfungskristallisatoren kann der Dampfbedarf und somit der Energiebedarf in diesem Bereich erheblich gesenkt werden – nicht unwesentlich, berücksichtigt man, dass die Kristallisation der grösste Dampfverbraucher in einer Zuckerfabrik ist. In Bezug auf diese Prozesstechnologie steht die kenianische Zuckerindustrie noch am Anfang. 40 4.2.3. Weitere Lebensmittelindustrie: Speiseölindustrie Kenia Die Pflanzenölindustrie unterteilt sich grundsätzlich in 2 Prozesse, zum einen die Gewinnung des Pflanzenöls aus den Samen und zum anderen die Aufarbeitung und Raffinierung zu Speiseöl. In Kenia wird hauptsächlich Palmöl importiert und dieses dann zu Speiseöl verarbeitet. Lokale Pflanzenöle (z.B. Kokosöl) werden im wesentlichen für industrielle Zwecke genutzt, d.h. zur Herstellung von Seife, Reinigungs- und Waschmitteln sowie Farben. Im Jahr 2010 wurden ca, 225.000 Tonnen Speiseöl aus importiertem Palmöl in Kenia hergestellt. Dies waren 96% des lokalen Bedarfs. Nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über führende Speisölhersteller: Tabelle 20: Führende Speiseölhersteller, Kenia Unternehmen BIDCO Oil Kurzprofil Kapa Oil Familienbesitz; ca. 2500 Mitarbeiter Scope: kochfette, Speiseöle, Margarine, Backpulver; Seifen und Reinigungs-/ Waschpulver Erstes Unternehmen nach HACCP UK zertifiziert (für den Speiseölbereich) Produkte ohne Hydrierung Exportiert in COMES und SADC Familien-Besitz Grösster Speiseölhersteller in Kenya mit einer Kapazität: 1000 Tonnen/ Tag Produktionsstätten auch in Uganda, Tanzania und Rwanda; 50% des Umsatzes im Ausland Geplante Investitionen von 200 Mio. USD im Zeitraum 2014-2017. Menengai Oil Erweiterung von 300 Tonnen/ Tag auf 600 Tonnen/ Tag Diamond Industries Quelle: German Energy Desk, eigene Zusammenstellung auf Basis von Interviews mit den Firmen und aus einer Vielzahl von Webseiten, August 2014 Es gibt in Kenia rd. 10 Speiseölhersteller, darunter Bidco Oil, Diamond Industries, Kapa Oil und Menengai Oil Refineries. Die Produktionskapazität des Marktführers BIDCO beläuft sich auf 1000 Tonnen/ Tag, andere Firmen sind kleiner, aber expandieren, z.B. weitet Menengai Oil seine Kapazitäten von derzeit 300 Tonnen/ Tag auf 600 Tonnen/ Tag aus. Die meisten Unternehmen betrachten die Energieversorgung als ein Problem, so dass sie nach kosteneffektiven Alternativen zur Versorgung aus dem Stromnetz schauen. Menengai Oil ist z.B. Ausfällen von 6-8 Stunden/ Woche ausgesetzt; in dieser Zeit muss die Firma ihren Betrieb auf Basis von 2 Dieselgeneratoren fahren, 1850 kVA und 1000 kVA. Sektorstruktur Tansania Der Verbrauch von Speiseöl pro Jahr wird mit ca. 300.000 Tonnen beziffert, wobei der Konsum um 3% jährlich zunimmt. Dabei werden lediglich rd. 50% lokal produziert – dies gibt ausreichend Raum für den Ausbau bestehender Kapazitäten, was von den führenden tansanischen Herstellern in der Tat genutzt wird: Alle betrachteten 3 führenden Unternehmen METL, Murzah Oil und Mount Meru Millers steigerten in jüngster Vergangenheit ihre Kapazitäten um mindestens 100%. 41 Der größte des Teil des Speiseöls basiert immer noch auf importiertem Palmöl; lokale Sonnenblumen tragen mit 40% zur nationalen Speiseölproduktion bei. Das liegt an der nachwievor recht schwachen Wertschöpfungskette bei Sonnenblumen (und Sesam): Erträge beim Sonnenblumenanbau sind relativ niedrig und die Kleinfarmer (ca. 250000 mit jeweils ca. 1-5 acres) haben keinen Zugang zu den Märkten. Geber wie die holländische SNV unterstützen seit mehreren Jahren die Stärkung der Wertschöpfungsketten. Dabei wurde zum Beispiel das „Contract Farming“ eingeführt, bei dem die Ölproduzenten mit den Farmern feste Vertragsbeziehungen eingehen und die Farmer unterstützen, gute landwirtschaftliche Praktiken einzusetzen und qualitativ bessere Saat zu verwerten. Tabelle 21: Führende Speiseölhersteller, Tansania Unternehmen METL/ East Coast Edible Oil Kurzprofil Mount Meru Millers Extraktion von Öl aus Sonnenblumen und Verarbeitung zu Speiseöl, d.h. Unternehmen der METL-Unternehmensgruppe mit 25 Fertigungsbetrieben (Herstellung von Textilien, Saft etc.); Speiseölherstellung einer der 3 größten Fertigungsbereiche Marktanteil von 55% Raffinerie von Palmöl, das importiert wird; Raffinerie , d.h. deodorization, bleaching und Filtration Kapazität: 500 Tonnen/ Tag (zum Zeitpunkt des Interviews im Februar 2014); geplanter Ausbau auf 1500 Tonnen/ Tag – sollte im Juni in Betrieb gehen; EPC: DESMET/ BELLESTRE Spezifischer Stromverbrauch: 41-47 kWh/ Tonnen Öl Größter Energieverbrauch (Strom und Dampf): Deodorization mit ca. 60% EnergieeinsparMaßnahmen bislang: Niedrigdruckkessel mit Feuerholz, Absorptionskälteanlage statt strombetriebene Kälteanlage, Nutzung von Kondensat Prozessschritte umfassen auch degumming, dewaxing und decolorization Fabriken auch in Sambia, Uganda und Rwanda In Tansania: Raffinerie von 1oo Tonnen/ Tag, weitere 200 Tonnen/ Tag in Singida zukünftig (hier bislang nur Extraktion) Murzah Oil Raffinerie von Palmöl Marktanteil von 40% Ausbau der Kapazitäten von 400 Tonnen auf 800 Tonnen/ Tag Mukwano Ugandische Unternehmensgruppe: Herstellung von Plastikprodukten, Trinkwasser, Seifen und Reinigungsmitteln, Speisölen, Tierfutter Herstellung von Speiseöl in Tanzania/ Dar es Salaam Quelle: German Energy Desk, eigene Zusammenstellung auf Basis von Interviews mit den Firmen und aus einer Vielzahl von Webseiten, August 2014 Energieeinspar-Potenzial Laut Audit in einem der größeren Unternehmen, das Speiseöl, Fette und Seifen herstellt, wird für die Herstellung einer Tonne folgende Energie benötigt: 86 kWh, 8,5 Liter Schweröl und 135 kg Biomasse. Nach Installation eines BiomasseKessels wurden 70% des Energiebedarfs im Unternehmen mit diesem Kessel abgedeckt. Insgesamt belaufen sich die Energiekosten der Firma auf knapp 290 Mio. KSH/ Jahr. 42 Tabelle 22: Energieeffizienz-Maßnahmen in einem Speiseölunternehmen (Auswahl) Maßnahme 1 2 3 4 5 6 Leckagen im Kompressorensystem (einschl. Leitungsnetzwerk) reparieren Isolierung von Dampfleitungen Einsatz drehzahlvariabler Antriebe Ersetzen von StandardEffizienz Motoren durch Hoch-Effizienz-Motoren Einsatz von Absorptionskältemaschinen Verbesserung des BiomassKessels (Einsatz von Sauerstoff-Analysator, etc.) 7 Thermostate im Kühlturm 8 Kondensat-Rückgewinnung Potential annual energy savings (kWh) Savings (Kshs p.a) Estimated investment cost (ksh) Payback period Return on investment 16.662 226.415 150.000 0,7 Jahre 151% 319.841 kg oil 1.129.503 922.000 0,8 Jahre 122,5% 317.641 4.316.328 3.100.000 0,7 Jahre 483.692 6.572.746 25.629.504 3,9 Jahre 1.061 GJ 4.005.596 3.500.000 0,9 Jahre 2.049 Tonnen (Biomasse) 6.607.921 3.000.000 0,5 Jahre 777.967 300.000 0,4 Jahre 1.635.267 700.000 0,4 Jahre 446.978 kg Quelle: Investment Grade Energy Audit Report (vertraulich), 2013 Die größten Einsparungen lassen sich im betrachteten Unternehmen laut Energieaudit durch Optimierung des Biomasse-Kessels erzielen, nämlich hauptschlich durch Einsatz von Sauerstoff-Analysatoren. Auf diese Weise lassen sich bereits 2% der gesamten jährlichen Energiekosten einsparen. Mit dem Einsatz von Hoch-Effizienzmotoren, drehzahlvariablen Antrieben sowie von Absorptionskältemaschinen können die Energieausgaben um weitere 5% gesenkt werden. 43 4.2.4. Teeindustrie Sektorstruktur Kenia Die Teeindustrie zählt zu den ertragsreichsten Märkten in Kenia, mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von ca. 4% über die letzten zehn Jahre. Die Industrie ist nach dem Hortikultursektor und dem Tourismus der größte Devisenbringer für das Land. Seit 2003 hat sich die Produktion von 293 Mio. Kg auf 432 Mio. Kg in 2013 fast verdoppelt (siehe Abb. 18). Zur Zeit ist Kenia der größte Teeproduzent Afrikas und ist mit einem Anteil von 10% an der weltweiten Teeproduktion nach China und Indien der führende Hersteller. Abbildung 18: Jährliche Teeproduktion in Kenia Quelle: Kenya Tea Board, 2014 Lediglich 5% der gesamten Produktion wird im Land konsumiert, die restlichen 95% werden exportiert. Im weltweiten Exportgeschäft nimmt Kenia zusammen mit Sri Lanka, China und Indien die führenden Positionen ein. Insbesondere Sri Lanka ist Kenias stärkster Konkurrent und die Spitzenposition wechselt regelmäßig zwischen den beiden Ländern. Abbildung 2 zeigt, das Kenia 2010 noch gut ¼ des weltweit konsumierten Tees exportiert hat, Sri Lanka und China gut 1/5. Abb. 19: Verteilung der weltweiten Tee Exporte, 2010 Abb. 20: Kenias Exportpartner für Tee (in %), 2005 - 2010 Quellen: United Nations Development Programme: Greening the Kenya Tea Industry and the Road to Durban - COP 17 und Monitoring African Food and Agricultural Policies (MAFAP); MAFAP POLICY BRIEF #5; June 2013 44 Über 84% des kenianischen Tees werden über die Mombasa Teebörse verkauft, das zweitgrößte Tee Auktions-Zentrum der Welt. 10% werden direkt über private Verhandlungen an Tee Importeure der ganzen Welt verkauft. Die Abnehmermärkte reduzieren sich auf einige wenige, vor allem Pakistan, Ägypten, das Vereinigte Königreich, Afghanistan, Jemen und den Sudan (Siehe Abb. 20). Zu dieser Abhängigkeit von wenigen Ländern kommt die Abhängigkeit von den wenigen Großabnehmern: Es gibt weltweit nur sieben Unternehmen, die 85% des gesamten konsumierten Tees kontrollieren. Die meisten dieser sieben Unternehmen sind vertikal integrierte Mulitnationals und haben einen großen Einfluss auf die gesamte nationale sowie internationale Wertschöpfungskette, vom Produktionsstandort über Verpackung bis hin zum Einzelhandel. Allein sechs dieser Unternehmen kontrollieren 2/3 des gesamten Tees, der über die Mombasa Teebörse erworben wird und haben somit auch einen äußerst starken Einfluss auf die Auktionspreise. Die größten Unternehmen im Teegeschäft sind Unilever (Lipton, Brook Bond, Elephant, PG Tips), Associated British Foods (Twinnings), India‟s Tata Tea (Tetley), Van Rees (Teehändler) und James Finlay (TeeVerpackungsunternehmen). Hinzu kommt, dass diese großen Unternehmen, den Tee in großen Mengen unverarbeitet aufkaufen, um ihn für die Weiterverarbeitung, d.h. zum Mischen und Verpacken, in die Abnehmerländer exportieren. Diese stark wertschöpfenden Prozesse machen ca. 80% des Einzelhandelspreises aus, der durch die Verlagerung dem Abnehmerland zugutekommt und nicht dem Anbauland, wie z.B. Kenia. Außerdem mischen diese Großkonzerne den BOX 1 hochqualitativen kenianischen Tee mit anderen Teesorten, so dass die Qualität des Endprodukt Die “Ethical Tea Partnership (ETP) “ ist eine Vereinigung entsprechend vermindert ist. Das drückt von 30 internationalen Teefirmen. Sie verfolgt das Ziel, die insgesamt den internationalen Teepreis ebenso Teeindustrie entlang der Wertschöpfungskette in ihrer weiteren schliesslich auch des kenianischen Tees und Entwicklung unter Nachhaltigkeitsaspekten zu unterstützen. beeinträchtigt die Gewinnmarge für den Verkauf des „Pure Kenyan Tea“. Seit 5 Jahren arbeitet die ETP mit der Kenya Tea Development Agency (KTDA) zusammen, um die Kleinfarmer bei der So ist für kenianische Teeproduzenten die Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen. Nachdem im Herausforderung, bei sinkenden Auftrag der ETP Energieaudits in ausgewählten Teefabriken Marktpreisen wettbewerbsfähig zu durchgeführt worden sind, wurde nun im Juli 2014 eine bleiben. Die Sicherung der Vereinbarung mit KTDA getroffen, um deren Fabriken zu helfen, Wettbewerbsfähigkeit der kenianischen Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz zu identifizieren und zu kommunizieren Eine nachhaltige Brennholzversorgung sicherzustellen (z.B. Errichtung von Speichern, damit das Holz nicht zu nass ist etc.) und Alternative Energieversorgungssysteme zu bewerten (Biogas, Solar PV und Einsatz von Briketts aus Sägespänen) Wesentliche Instrumente sind neben Audits und der entsprechenden Kosten-Nutzenanalyse von identifizierten Maßnahmen vor allem die Durchführung von Trainings sowie die Erarbeitung von Investitionsplänen. Die AHK prüft zur Zeit, inwieweit sich deutsche Unternehmen sich stellenweise einbringen können. Teeindustrie ist eines der wichtigen strategischen Ziele des Kenya Tea Board. Da Kenia mit 2500 kg/ ha/ Jahr bereits mit Abstand die höchste Produktivität im Vergleich zu Sri Lanka (1600), Indien (1600 kg), Indonesien (ca 900 kg) und China (700 kg) aufweist, ist die Teeverarbeitung die entscheidende Eingriffsebene zur Senkung der Produktionskosten: Denn während der auf der Teeauktion Mombasa erzielbare Marktpreis zwischen November 2012 und Mai 2014 von 368,11 USCent/ kg auf 219,52 USCent/ kg gesunken ist, d.h. ein Fall von 40%!!15, steigen die Produktionskosten für Tee in Kenia permanent. Im Zeitraum 2005 – 2010 sind die Kosten von 4857 KSH/ Tonne auf 7190 KSH/ Tonne in die Höhe geschnellt. Schuld daran sind Arbeitskosten, Preise für Dünger sowie Energiekosten: Zwischen 1998 und 2010 sind laut Tea Research Foundation of Kenya (TRFK) die Arbeitskosten um 148% gestiegen; die Energiekosten haben dies mit einer Steigerungsrate von 200% im gleichen Zeitraum noch übertroffen. Da die Energiekosten 30% der 15 45 Vgl. http://www.indexmundi.com/commodities/?commodity=tea&months=360 Gesamtproduktionskosten ausmachen, schlagen die hohen Energiepreise entsprechend zu Buche. Um diese zu reduzieren, haben viele Teefabriken ihre Kesseltechnik von Kesselöl auf Holz umgestellt. Aber dieser Prozess ist wegen der hierfür erforderlichen Abholzungen nicht unbedenklich, auch wenn inzwischen die Teefirmen eigene Baumplantagen (mit schnell wachsenden Hölzern) anbauen. Eine Vereinigung der internationalen Teekäufer , die sog. „Ethical Tea Partnership“ unterstützt inzwischen die kenianische Teeindustrie in Bezug auf die Energieeffizienz (s. Textkasten 1). Insgesamt gibt es 107 registrierte Teeproduzenten in Kenia, zum einen große private Teefirmen wie Unilever und James Finlays und zum anderen 63 Teefabriken, die unter der Kenya Tea Development Agency (KTDA) zusammengefasst sind. Der Anteil der großen Plantagen, den sog. Tea Estates, am landesweiten Teeanbau beläuft sich auf 40%, während die restlichen 60% auf die 560.000 Kleinbauern (sog. Smallholders) entfallen, die ihren Tee an die KTDA-Fabriken liefern. Alle kenianischen Kleinfarmen unterliegen der gesetzlichen Verpflichtung, ihren Tee über die Kenya Tea Development Agency (KTDA) zu vermarkten. Die KTDA ist eine im Jahr 2000 gegründete Vereinigung der kenianischen Teebauern, deren Anteilseigner ausschließlich aus ca. 150 000 individuellen Teebauern besteht. Als privates Unternehmen übernimmt die KTDA die Anbaukontrolle, bietet Dienste zum Erwerb von Betriebsmitteln wie Dünger oder Erntemaschinen und organisiert das Einsammeln der Teeblätter sowie die Weiterverarbeitung und Vermarktung der Produkte. Die privaten großen Teeunternehmen in Kenia sind: Tabelle 23: Private große Teeunternehmen, Kenia Unternehmen Unilever Profil Unilever ist der größte Teeproduzent in Kenia und hat 7 Teefabriken landesweit. Es hat über 8.250 Ha and Land und beschäftigt ca. 12.500 Arbeitnehmer in der Region Kericho. In Ostafrika hat es außerdem weitere Plantagen in Tansania und ist zudem in Uganda, Tansania, Simbabwe,Sambia, Mosambique und Malawi tätig. http://www.unilever.com/sustainable-living-2014/our-approach-tosustainability/responding-to-stakeholder-concerns/kericho-tea-estates/ In Kericho, im Osten Kenias produziert James Finlay jährlich ca. 23 Mio. Kg Tee und beschäftigt 9.000 Arbeitnehmer. In 7 Fabriken wird der Tee verarbeitet. James Finlay Die Firma ist die einzige in Kenia, die Instant-Tee herstellt. In dieser Fabrik wird im Herbst 2014 eine 700 kW Biogas-Anlage in Betrieb genommen. http://www.finlays.net/tea-estates/kenya Eastern Produce Kenya Ltd. Williamson Tea Eastern Produce Kenya betreibt sieben Teefabriken in Kenia, von denen fünf zur eigenen Produktion gehören und zwei für externe Kunden laufen; Tee von 7.500 Kleinbauern und 7 eigenen Plantagen wird zu schwarzem Tee verarbeitet. Quelle: http://www.easternproduce.com/tea/kenya Williamson Tea Kenya Ltd. baute im Jahr 2013 auf über 2.100 Ha Farmland Tee an und produzierte fast 16,5 Mio. Kg Tee. Es operiert in Kenia an den Standorten Changoi, Kapchorua, Kaimosi und Tinderet. Die F irma hat jüngst in eine 1 MW Solar PV Anlage investiert. Weitere 46 Sasini (Teil der SAMEER Group): hat 4 Teeplantagen und 2 Teefabriken Nayayo Tea Zones Development Corp : hat 2 Teefabriken (Kipchabo and Gatitu); Kipchabo factory is designed as a three line factory with an annual capacity of 18 Mio. kg of green leaf (4 Mio. kg of made tea) per year Nnandi Tea Estates: ca 1000 ha eigene Plantagen, mit denen 4 Mio. kg Tee (CTC) jährlich verarbeitet werden, das sind 2/3 des gesamten verarbeiteten Tees der Nandi Fabrik. Der Rest wird von „outgrowers“ geliefert. Ngorongo Tea Factory Igembe Tea Factory Quelle: Energy Desk AHK Kenia, eigene Zusammenstellung, August 2014 Sektorstruktur Tansania Mit 33.700 Tonnen Tee (2012/2013) ist Tansania nach Kenia, Malawi und Uganda Afrikas viertgrößter Teeproduzent; in den Jahren 2001/02 wurden lediglich 26.000 Tonnen produziert. Die Anbaufläche beläuft sich auf insgesamt 22.720 ha und verteilt sich im wesentlichen auf drei Regionen, nämlich Southern Highlands, North East Zone und North West Zone. Der Tee wird zu 67% (2012/13) von großen Teeplantagen produziert, die 50% der Anbaufläche halten und im Durchschnitt mehr als 1000 ha jeweils halten; die restlichen 33% werden von Kleinfarmern angebaut und produziert, die im Durchschnitt weniger als 1 ha bewirtschaften. Die größten Hersteller sind Unilever (31% Marktanteil, 3 Fabriken), Mufindi Tea (19% Marktanteil, 3 Fabriken), Kibena Ltd (9%) und Eutco (7%). Obwohl die Kleinfarmer ebenfalls 50% der gesamten Anbaufläche in Tansania nutzen, stellen sie nur gut 1/3 der gesamten Teeproduktion her. Ein Grund ist die unzureichende bzw. fehlende Bewässerung: Während der Ertrag pro Ha bei einer Tröpfchenbewässerung in Tansania 8500 kg/ ha und bei Sprinkleranlage 4000 kg/ ha erreichen kann, beläuft er sich bei fehlender künstlicher Bewässerung (also „rain fed“) auf lediglich 500 kg/ ha! Schwierigkeiten für die Kleinbetriebe ergeben sich insbesondere auch aus rückständiger Infrastruktur, d.h.vor allem schlechtem Strassennetzwerk und unzuverlässigen Transportmitteln, so dass die frisch geernteten Blätter nicht rechtzeitig zu den Fabrikstandorten geliefert werden. Auch die schlechte Stromanbindung mit unzuverlässiger Versorgung und regelmäßigen Stromausfällen ist für Kleinbauern ohne Notstromaggregaten ein Hindernis. Tabelle 24: Tee Produktion in Tansania von Juli 2012 bis Juni 2013 S/no. Unternehmen KG Fabrik Estate Smallholder 1,099,446 556,603 604,409 4,196,565 1 G.D Estates Chivanjee 2 Watco Katumba 3 Dhow Merchantile Lupembe 4 Kibena Tea Ltd. Kibena 2,503,984 613,569 5 Mufindi Tea Co. Ltd. Luponde 1,080,863 112,102 6 Mufindi Tea Co. Ltd. Ikanga 7 Mufindi Tea Co. Ltd. Itona 2,983,799 1,058,156 8 Unilever Kibwele 2,795,387 14,938 9 Unilever Kilima 2,920,599 58,354 10 Unilever Lugoda 4,649,038 163,392 11 Kisigo Tea Co. Kiganga 193,717 662,498 12 Arc Mountain Estates Ambangulu 594,800 381,905 13 Balangai Tea Estates Dindira 349,060 370,251 14 Eutco Bulwa 742,280 17,295 15 Eutco Kwamkoro 16 Bbtc Marvera 47 - 17,331 1,443,090 202,903 - 1,215,822 274,809 46,532 17 Bbtc Herkulu 18 New Mponde Tea Co. Ltd. Mponde 19 Kagera Tea Co. Ltd. Bukoba TOTAL 147,841 398,879 - 659,153 397,080 173,616 22,725,627 10,974,439 Gesamt TOTAL 33,700,066 Quelle: Tea Board of Tanzania, 2014 Erwähnenswert ist, dass Unilever, die Nr. 1 in der tansanischen Teeproduktion, im Februar 2014 angekündigt hat, im sog. „Southern Agricultural Grwoth Corridor“ (SAGCOT), einer für industrielle Landwirtschaft ausgewiesenen Fläche von 7,5 Mio. ha, investieren zu wollen. Damit soll die Teeproduktion der Fa. in Tansania um das Dreifache steigen. Energieeinspar-Potenzial Teeverarbeitung ist relativ energieintensiv: Trocknung, Grading und Verpackung erfordern 4-18 kWh/ kg fertigen Tees. 85% des Gesamtenergieverbrauchs entfällt auf thermische Energie und die restlichen 15% ist Strom. Die energieintensivste Stufe ist die Trocknung. Ein Energie-Audit in einer der KTDA-Teefabriken hat Folgendes ergeben: Tabelle 25: Energiebedarf Teefabrik Abbildung 21: (kWh; Prozent) Parameter Spezifischer Energieverbrauch 8,29 – 12,86 MJ/ kg fertigen Tees (2,3 - 3,6 kWh) Energiemix 80% thermische Energie 20% Strom Energiekosten 54% Strom 37% Brennholz 8% Öl 2% Diesel Stromverbrauch 2,6 Mio. kWh/ Jahr Sortieren; verpacken 184800; 7% Trockner; 507840; 20% Fermentation; 113280; 4% Stromverbrauch Kessel; Pumpen; 200640; 17520; 1% 8% CTC; 503040; 20% KTDA-Teefabrik Beleuchtung; 32244; 1% Welken; 1006080; 39% Quelle: zusammengestellt aus Tea Factory Energy Audit Report, March 2013 (vertraulich) Strom hat zwar einen Anteil von nur 20% am gesamten Energieverbrauch, aber in Bezug auf die Energiekosten hat er einen Anteil von über 50%. Der Großteil der Elektrizität (59%) wird in den Prozessstufen des Welkens (Withering) und im CTC-Verfahren16 verbraucht. Ein Problem für die betrachtete Teefabrik ist, dass sie sich am Ende einer Verteilungsleitung befindet und der Betrieb daher stark durch Netzinstabilitäten und Spannungsschwankungen beeinträchtigt wird. Standby-Generatoren müssen viele Stunden laufen. 16 Beim CTC-Verfahren (crush-tear-curl bzw. zerbrechen-zerreissen-rollen) werden die Blätter nach dem Welken mit einer Dornenwalze aufgebrochen, bevor der Tee oxidiert wird. Durch das vorherige Aufbrechen der Zellwände muss der Tee nicht mehr so lange in der Oxidationskammer bleiben 48 Nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Energieeffizienz-Maßnahmen, die im Rahmen des Audit-Berichts empfohlen wurden: Tabelle 26: Mögliche Energieeffizienz-Maßnahmen in einer Teefabrik, Kenia Energieeffizienz-Maßnahmen (Auswahl) Drehzahlvariable Antriebe (Ventilatoren/ Gebäse) in der Sektion des Welkens (“Whistering”) Ersetzen der alten und energieintensiven Ventilatoren Beschreibung Die Teeblätter haben unterschiedlichen Feuchtigkeitsgehalt und die Raumtemperatur schwankt nicht zuletzt wegen der Abwärme; dem sich hieraus ergebenden schwankendem Energiebedarf für das Welken der Blätter kann mit drehzahlvariablen Antriebe Rechnung getragen werden Zum Teil sind die Gebläse/ Ventilatoren 40 Jahre alt; rating: 7,5 kW. Isolierung des Kondensat-Tanks und aller Dampf- und Kondensatzsleitungen Einsatz von Solarheizungen Im Welk-Prozess muss der Feuchtigkeitsgehalt von ca. 80% auf 66% gesenkt werden. Der hierfür nötige Strombedarf/ Ventilatoren hängt stark von der Umgebungstemperatur ab; diese kann durch Solarheizungen erhöht werden. Ersetzen der konventionellen Keilriemenantriebe (für Gebläse/ Ventilatoren) durch SychronRiemenantriebe Quelle: Zusammengestellt aus Tea Factory Energy Audit Report, March 2013 (vertraulich) 49 4.2.5. Hortikultur-Sektor Sektorstruktur Kenia Der Hortikultur-Sektor umfasst den Anbau von Gemüse, Obst, Nüssen und Blumen. Er ist wichtiger Sub-Sektor der Landwirtschaft und trägt mit 21% zu den gesamten landwirtschaftlichen Exporten bei; die Landwirtschaft insgesamt erwirtschaftet 30% des landesweiten BIP und ist Arbeitgeber für 80% der Beschäftigten in Kenia. Neben Hortikultur sind die Milchwirtschaft und die Teeindustrie die Säulen der Landwirtschaft. Abbildung 22: Hortikultur-Produktion 2012 (Anteile an der wertmäßigen Produktion) Sonstiges; 2% Nüsse; 3% Blumen; 18% Gemüse; 48% Obst; 28% Die Hortikultur-Wirtschaft entwickelt sich recht dynamisch: So ist die Produktion im Zeitraum 2010-2012 um 65% gestiegen, nämlich von 7,6 Mio. Tonnen auf 12,6 Mio. Tonnen. Da im gleichen Zeitraum die Anbaufläche nur um 15% gewachsen ist, resultiert der Produktionszuwachs offensichtlich aus einem höheren Ertrag pro ha. Die Exporte sind wertmäßig zwischen 2010-2012 um 55% gestiegen. Den größten wertmäßigen Anteil an der Produktion hat Gemüse (48%), gefolgt von Obst (28%) und Blumen (18%). In Bezug auf das Gewicht (in Tonnen) verschiebt sich das Bild: Während die Blumenproduktion nur einen Anteil von 7% hat, betragen die Anteile Quelle: HCDA and USAID, Horticulture validated Report 2012 von Gemüse und Obst 48% bzw. 41%. Auch wenn sich der Hortikultur-Sektor gut entwickelt, muss er auf dem internationalen Markt mit wachsender internationaler Konkurrenz kämpfen. So ist Ecuador zu einem starken Wettbewerber bei Schnittblumen herangewachsen; Ägypten macht Kenia im Bereich grüner Bohnen und Süßkartoffeln vor allem auf dem EU-Markt Konkurrenz. Herausforderungen, mit denen sich kenianische Farmer auseinandersetzen müssen, sind vor allem relativ hohe Lohnkosten: Während die Arbeitskosten in Tansania ca. 1,4 USD/ Tag betrugen, mußten kenianische Farmer rd. 2,7 USD für eine Arbeitsstunde zahlen, also fast den doppelten Betrag. Berücksichtigt man, dass die Arbeitskosten 35-45% Anteil an den gesamten Betriebskosten haben, sind die hohen Lohnkosten auf jeden Fall ein großer Wettbewerbsnachteil. Der Übergang zu arbeitssparenden Produktionsweisen, z.B. durch Mechanisierung und Einsatz effizienter Landmaschinen, wird daher immer wichtiger. Dem internationalen Wettbewerb ausgesetzt ist vor allem die Blumenindustrie, die fast ihre gesamte Produktion exportiert. In 2012 wurden Blumen im Wert von 42,9 Mrd. KSH exportiert, das waren annähernd 50% aller HortikulturExporte. BLUMEN Die Blumenindustrie Kenias hat sich vor allem zwischen 1988 und 2009 stark entwickelt, wie auch Abbildung 23 zeigt. Seitdem ist das Wachstum abgeflacht, mit jährlichen Wachstumsraten zwischen 1 -2%. In 2013 wurden 124.858 Tonnen Blumen exportiert, ein Plus von 1,1% gegenüber dem Vorjahr. Ähnlich wird sich der Sektor auch in den nächsten 5 Jahren entwickeln: Für diesen Zeitraum wird ein Wachstum der weltweiten Nachfrage nach Blumen von 5% prognostiziert. Der 50 Blumensektor hat große volkswirtschaftliche Bedeutung: Nach Angabe des Kenya Flower Council sind ca. inzwischen eine halbe Million Menschen in der Blumenindustrie tätig. Abbildung 23: Kenias Blumenexporte Quelle: German Energy Desk/ Badelt (2014), zusammengestellt auf Basis von Informationen auf der Website des Kenya Flower Council, http://www.kenyaflowercouncil.org/index.php/2013-03-24-08-12-08/floriculture-in-kenya Mehr als die Hälfte der Blumen sind Rosen. In Deutschland strammt mittlerweile jede dritte Valentinsrose aus Kenia. In 2012 wurden insgesamt 83.990 MT Rosen auf einer Fläche von 2.164 ha geerntet. Insgesamt gibt es in Kenia ca. 150 registrierte Blumenfarmen, davon sind 50% (d.h. genau 72) Mitglied beim Kenya Flower Council. Ca. 50% der Blumenfarmen befinden sich in internationaler Hand, die meisten Besitzer stammen aus den Niederlanden und Großbritannien, sowie nachrangig aus Israel und Südamerika. Daneben gibt es Tausende von kleinen „outgrowers“. Der Sektor zieht immer noch neue Investoren an, sowohl ausländische als auch inländische. Relativ solide Infrastruktur, günstiges Klima ebenso wie recht produktive lokale Arbeitskräfte sind die am meisten genannten Gründe. Ausserdem gibt es etliche bestehende Farmen, die die Anbaufläche für Blumen auszuweiten planen, wie Gespräche mit einigen Farmen ergeben haben. In Gebieten wie Naivasha und Nakuru sind die Farmen recht stark untereinander vernetzt, was von Technologieanbietern bei der Verbreitung ihrer Lösungen genutzt werden kann bzw. sollte. Angesichts der Bedeutung des Sektors für die kenianische Volkswirtschaft wird viel getan, um international wettbewerbsfähig zu sein. Viele Blumenfarmen müssen Anforderungen besonders von europäischen Käufern an eine saubere, „grüne“ Lieferkette, einschließlich der Einhaltung von sozialen und umweltfreundlichen Standards, gerecht werden. Daher hat der Kenya Flower Council einen „Code of Conduct“ mit einem entsprechenden Auditierungs- und Zertifizierungswesen eingeführt. Der vom Kenya Flower Council (KFC) eingeführte „Code of Practice“ und die entsprechende Zertifizierung von Farmen ist inzwischen international anerkannt; laut diesem Verhaltenskodex werden regelmäßig u.a. das Human Ressource Management (Sozialstandards), die Hygieneverhältnisse, landwirtschaftliche Praktiken, Produkt-Qualitätsmanagement, Umweltfreundlichkeit etc. überprüft. In diesem Zusammenhang wird mittels einem „Carbon calculator“ der Carbon Footprint von einzelnen Blumenfarmen erfasst. Hiermit wird das Bewußtsein für klimafreundliche Produktion geschärft und ein guter Nährboden für das Thema Energieeffizienz geschaffen. Die Blumenfarmen haben hohe Management-Standards erreicht und bewegen sich auf recht hohem technischem Niveau; viele nutzen computergesteuerte Tröpfchen-Bewässerung und Belüftungssysteme für ihre Treibhäuser, DüngerRecycling-Systeme, Abwasserbehandlungsanlagen etc. Mehr und mehr Blumenfarmen erwägen auch, in erneuerbare Energien zu investieren. Auf 2 Rosenfarmen (Simbi Roses und P.J. Dave) wurden Biogasanlagen mit einer Kapazität von 60 bzw. 100 kW als Pilotprojekt und auch mit Bezuschussung durch die kenianische Regierung installiert; seit 2 Jahren 51 zeigen Rosenfarmen zunehmendes Interesse an Solar PV: Uhru (72 kW), Tambuzi (60 kW), Timaflor und Olij (100 kW) haben in entsprechende Systeme investiert. GEMÜSE & OBST Gemüse und Obst machen 76% an der wertmäßigen Produktion und sogar 89% an der mengenmäßigen Produktion (Tonnen) im gesamten Hortikultur-Sektor aus. Allerdings werden nur ca. 2-3% exportiert. Führende Exportgemüse sind Brechbohnen und Zuckerschoten; Exportfrüchte sind vor allem Mangos, Avocados und Passionsfrüchte. Abb. 25: Export Gemüse und Obst (in kg) Abb. 24: Gemüse- und Obstproduktion (in Mio. MT) 300 6 4 6,1 4,6 4,6 in Mio. 250 8 5,3 2,9 2,8 200 150 79 78,4 32,5 35,7 100 50 2 123,8 65,4 37,1 38,3 45,1 30,6 92,2 103,4 0 0 2010 2011 2010 Gemüse, frisch 2012 obst, frisch Gemüse-Produktion 2011 2012 Gemüse, verarbeitet Obst, verarbeitet Obst-Produktion Quelle: HCDA/ Ministry of Agriculture, Horticulture validated report, 2012 Die Gemüseproduktion ist zwischen 2010 und 2012 um 14% auf 6,1 Mio. MT angestiegen. Kartoffeln, Tomaten, Kohl, Süßkartoffeln und Grünkohl allein machen hiervon 89% aus. Von den 134.000 Tonnen Gemüseexporten sind 23% verarbeitetes Gemüse. Tabelle 27: Gemüse-Produktion in Kenia, nach Gemüsearten (in `000 MT) 2010 2012 Wachstum 2012/2011 Kartoffeln Kohl Tomaten Süßkartoffeln Grünkohl Erbsen (Garden peas) Grüner Mais Karotten Brechbohnen Stangenbohnen Butternut Süßer Pfeffer 2.725 761 375 311 354 108 4 69 37 5 7 6 2.915 684 397 365 367 234 111 95 44 31 21 17 + 23,3% +14,6% -1% +21,7% +6,1% +134% +2200% +30,1% +10% +675% +200% +183% TOTAL 4.660 5.313 + 14% Quelle: HCDA/ Ministry of Agriculture, Horticulture Validated Report 2012 52 Die Obstproduktion hat sich im Zeitraum 2010 – 2012 fast verdoppelt, von 2.848.028 MET auf 5.236.365 MET. Besonders hierzu beigetragen hat der Produktionszuwachs bei den Mango: Während in 2010 noch 593.499 MET lediglich geerntet wurden, waren es im Jahr 2012 2.781.706 MET. Das sind fast 50% der gesamten Obstproduktion. Tabelle 28: Obst-Produktion in Kenia, nach Obstarten 2010 2011 2012 Wachstum 2012/2011 Mango Bananen Ananas Avocado PawPaw Orangen Melone Passionsfrucht 593.499 1.253.494 328.219 202.294 98.144 101.853 57.400 104.437 636.535 1.197.988 371.310 201.478 118.372 125.531 66.196 122.362 2.781.706 1.394.412 465.938 186.292 117.903 98.342 86.833 37.634 +337% +16,4% +25,5% -7,6% -0,4% -21,7% +31,2% -69,3% TOTAL 2.768.435 2.848.028 5.236.365 +83,9% Quelle: HCDA/ Ministry of Agriculture, Horticulture Validated Report 2012 Laut FPEAK gab es eine Konzentration bei den Gemüsefarmen und –produzenten: Hatten die Kleinfarmer bis vor 2 Jahren noch einen Anteil von 70%, ist dieser Anteil auf 30% gesunken. Gemüsefarmen unter 10 ha gibt es immer weniger. Große Farmen wie East Africa Growers (EAC) ziehen vor, mit „outgrowers“ mit einer Anbaufläche von 10 ha zusammenzuarbeiten. Grund dafür ist, dass sich bei größeren leichter internationale Standards – genannt wird vor allem die Höchstmengen für Pestizidrückstände MRL - einführen lassen. Führende Gemüsefarmen sind: East Africa Growers (insgesamt 250 MT Produktion/ Woche in der Hochsaison), Vegpro, AAA Growers mit 30 MT/ Tag auf einer Fläche von 650 ha und KHE (Kenya Horticulture Exporters). Sektorstruktur Tansania Tansanias Hortikultur baut auf einer Gesamtfläche von 50.000-100.000 ha Feldfrüchte und Blumen an und hat eine jährliche Produktion von ca. 1,3 Mrd. Tonnen. Während der vergangenen fünf Jahre hat der Sektor einen deutlichen Wachstumsschub mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 9-12% pro Jahr erhalten. Abbildung 26: Hortikultur-Produktion Abbildung 27: Anteil an Hortikultur-Produktion, 2012 3.000.000 2.500.000 2.000.000 1.500.000 1.000.000 500.000 0 Blumen 1% Blumen Gemüse Gemüse 28% Obst Früchte 71,40% 71% Quelle: Draft Investment Floricultural Industry, 2013 53 potential for Horticultural & Exporteinnahmen sind in Tanzania von 10 Mio. USD in 2000 auf rd. 50 Mio. USD in 2006/07 und 130 Mio. USD in 2011 gestiegen. Allerdings spielt Tansania immer noch eine weit kleinere Rolle im Exp0rt seiner Hortikultur-Produkte als Kenia: So gehört Tansania zwar in Bezug zum Beispiel auf Frisch-Gemüse zu den weltweit führenden 20 Produzenten (China und Indien ausgenommen), ist aber nicht unter den führenden 20 Exporteuren in diesem Bereich, während Kenia der 8-größte Exporter von Frisch-Gemüse ist, obwohl das Land nicht unter den Top-Produzenten zählt. Tansania erwirtschaftet lediglich 10% der Exporteinnahmen von Kenia. Hauptproblem ist in diesem Zusammenhang, dass die Vielzahl der Kleinfarmer, die den Markt dominieren, keinen ordentlichen Marktzugang haben. So gibt es zum Beispiel ein riesiges Infrastrukturdefizit, das die Transportwege verlängert und die Kosten erhöht: Trotz der guten Flugverbindungen von Kilimanjaro und Dar es Salaam nach Europa und dem Nahen Osten werden ca. 80% der gesamten Hortikultur Export-Produkte über Kenia transportiert, weil die Flüge aus Tansania unzuverlässig sind und der Transport über Kenia außerdem günstiger ist. Außerdem beträgt die Minimumfracht für Exporte in die EU 40 Tonnen; eine sehr hohe Zahl, die kleine und mittelständische Anbieter nicht liefern können und deshalb auf kommerzielle Fluganbieter ausweichen müssen. Ein weiteres Hindernis ist der Mangel an Finanzierungsmöglichkeiten. Hortikultur gilt generell als hohes Risiko, weshalb viele Bauern nur selten Darlehen bekommen, bzw. diese zu sehr unvorteilhaften Bedingungen mit kurzen Lauf- und Tilgungszeiten und hohen Zinsraten abschließen. Um den Kleinbauern bei der Entwicklung ihrer Farmen zu unterstützen, den Zugang zu Krediten und letztlich auch zum (Export-)Markt zu erleichtern, wird der Ansatz von der Regierung und den internationalen Gebern gefördert, dass private Unternehmen Farmer-Gruppen bilden, die Kleinbauern in Anbautechniken und –praktiken trainieren, ihnen Zugang zu Krediten und Fazilitäten wie Speichern und Kühlräumen verschaffen; im Gegenzug verpflichten sich die Kleinbauern ihre Produkte alle an das Unternehmen zu verkaufen und zu liefern. Eines dieser tansanischen Privatunternehmen ist HomeVeg (http://www.homevegtz.com/about_us.html) . Obst hat mit mehr als 70% den größten Anteil an der Produktion im Sektor; Blumen, die in Kenia mit 7% zur Produktion beitragen, spielen in Tansania mit 1% Anteil in Tansania eine nur geringe Rolle, haben aber ganz im Gegensatz zum Gemüse und Obst mit 75-85% einen sehr hohen Exportanteil. Zurzeit noch kleinere, aber mit Wachstumspotential versprechende Abnehmerländer sind die USA, Japan und der Nahe Osten. Der Blumensektor wird hauptsächlich von holländischen Unternehmen dominiert und beschäftigt direkt und indirekt ca. 20.000 Arbeitnehmer. Tabelle 29 zeigt einige der führenden Blumenproduzenten in Tansania. Tabelle 29: Führende Blumenproduzenten, Tansania (Auswahl) Firma Tanzania Flowers Ltd Mount Meru Flowers Dekker Bruins Kilimanjaro Tanzania Flowers Dolly Dekker Bruins (T) Dekker Bredding 54 Eigentümer Holland (Basitan Bruins) Austria (Herwiq Tretter) Holland (Dekker & Bruins Family) Holland (Bastian Bruins) Holland (Dekker & Bruins Family) Holland (Dekker & Bruins Family) Anbaufläche Gründungsjahr (in ha) Produkte 21 1980 Cut Flower Roses 15 1998 Cut Flower Roses 18 2001 Flower cuttings 15 2006 Cut Flower Roses 18 1998 0.334 Flower cuttings (Chrysantheum) 2003 Cuttings Kiliflira (Nduruma) Share Holders Fides Tanzania Ltd. China, England and Holland (Share Holders) Holland (Private) Q-SEM Ltd. Belgium (Private) Kiliflira (Loliondo) 53 1993 53 1993 Cut Flower Roses, Fillers, Flower Nursery Cut Flower Roses, Fillers, Flower Nursery 2005 Flower cutting 8 Vegetable seeds 2002 (Cucumber, tomato and pepper) 8 Tanzania (Share 15 1996 Cut Flower Roses Holders) Quelle: Tanzania Plantation and Agricultural Worker Union (TPAWU): Action Research Report: Factors Affecting Labor Conditionsin Horticulture, 2011 Arusha Blooms Energieeinspar-Potenzial Die spezifische Energieintensität variiert von Blumenfarm zu Blumenfarm sehr stark: Nachfolgende Tabelle zeigt die Energieverbräuche von 4 verschiedenen Farmen, deren Namen vertraulich behandelt werden müssen. Tabelle 30: Energieverbrauch auf ostafrikanischen Blumenfarmen Farm Energieverbrauch Produktion Spezifischer Anm. Energieverbrauch Farm 1 1.902,73 GJ/ Jahr d.h. 528.756 kWh/ Jahr 60.489.727 Stämme/ Jahr 8,74 kWh/ Stämme Farm 2 (Strom und Diesel) 511.292 kWh/ Jahr Strom 32.394.564 Stämme/ Jahr 15,8 kWh/ 1000 Stämme (nur Strom) Farm 3 10.497 Liter Diesel/ Jahr 1.071.588 kWh/ Jahr Strom 10.863.936 Stämme/ Jahr 98,6 kWh/ 1000 Stämme (nur Strom) 50.400.000 Stämme/ Jahr (140.000 pro Tag) 0,63 GJ/ 1000 Stämme (Strom und Diesel) 14,5 kWh/ 1000 Stämme (Strom und Diesel) Farm 4 731.789 kWh/ Jahr (Strom und Diesel) 1000 641.564 kWh/ Jahr Strom 90.225 kWh/ Jahr Strom equivalent Diesel Quelle: Zusammenstellung und eigene Berechnungen aus 4 Energie-Audit-Berichten (vertraulich), August 2014 So variiert der spezifische Energieverbrauch im wesentlichen zwischen 8,7 kWh bis zu 15 kWh/ 1000 Stämme; die 98 kWh/ 1000 Stämme fällt extrem aus dem Rahmen. Eine wesentliche Ursache für diese großen Unterschiede wird am nötigen Pumpenaufwand für die Wasserversorgung und der Wasseraufbereitung gesehen, der offenbar sehr unterschiedlich ist. Bei kleineren Farmen können die Pumpen um die 77% des gesamten Stromverbrauchs ausmachen; auf größeren Farmen (mit Treibhäusern) tragen Pumpen mit ca. 40% zum Stromverbrauch bei, gefolgt von den Ventilatoren für die Treibhäuser (33%). 55 Abbildung 28: EnergieeinsparMaßnahmen werden laut mehrerer Energie-Audit-Berichte vor allem im Einsatz energieeffizienter Motoren, effizienter Bewässerungspumpen, im Einsatz von drehzahlvariablen Antrieben in Bewässerungs- und Düngesystemen sowie im Einsatz von LEDLichtsystemen gesehen. Ein Audit auf der Farm2 hat ergeben, dass allein durch solche recht einfachen Maßnahmen 254.000 kWh von insgesamt 511.292 kWh/ Jahr eingespart werden können, d.h. knapp die Hälfte. Quelle: Investment Grade Energy Audit Report (vertraulich), Oktober 2012 Tabelle 31: Empfohlene Energieeffizienz-Maßnahmen auf einer Blumenfarm (Farm 2, s.o.) Potential Estimated Savings Maßnahme annual energy investment cost Payback period (Kshs p.a) savings (kWh) (ksh) Optimierung der Pumpen (Einsatz hoch effizienter 119.149 1.463.500 2,8 Mio. 23 Monate Pumpen, Stop Leckagen, 1 Laststeuerung etc.) Ersetzen von 250 W QucksilberdampfSicherheits- und 41.333 499.113 930.000 22 Monate Strassenleuchten durch 50W 2 LED-Leuchten Ersetzen von T8 Leuchtstofflampen durch T5 Lampen; Ersetzen von 35.957 414.500 845.000 24 Monate elektromagnetischen Vorschaltgeräten durch 3 elektronische Ersetzen von Standard Motoren durch 2 Premium16.681 189.598 392.000 25 Monate 4 Effizienz-Motoren Steuerung der TreibhausVentilatoren (mit 12.711 164.362 286.000 21 Monate 5 Feuchtigkeitskontrolle) GESAMT 253.494 3.086.703 6.128.630 24 Monate Quelle: Investment Grade Energy Audit Report (vertraulich), Oktober 2012 47% aller erfassten Einsparungen lassen sich durch Optimierung der Pumpensysteme realisieren. Auf mehreren Blumenfarmen wurde festgestellt, dass die Effizienz von Bewässerungssystemen bei lediglich 10% liegt, obwohl sie 65% betragen sollte. Die Amortisationszeit aller Maßnahmen mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von gut 60.000 EURO liegt bei rd. 2 Jahren. 56 Auf anderen Farmen wie der Farm 4 aus Tabelle X ergibt sich ein ähnliches Bild: Hier kann der Stromverbrauch durch kleinere Auslegung von Pumpen und die Installation drehzahlvariabler Antriebe in den Pumpensystemen um 267.150 kWh jährlich reduziert werden, d.h. um 37% des gesamten Verbrauchs gesenkt werden. Hier zahlen sich die Maßnahmen bereits nach 3-4 Monaten aus. 4.2.6. Zementindustrie Sektorstruktur Kenia Kenia produziert jährlich annähernd 6 Mio. MT Zement, Tendenz steigend: Zwischen 2006 – 2012 ist die Produktion um durchschnittlich 11,6% p.a. gewachsen, von 2,4 Mio. Tonnen auf 4,6 Mio. Tonnen. Abbildung 29: Laut Standard Investment Bank (Abb. 29) wird mit einem relativ stetigen Wachstum von jährlich sogar 15% gerechnet.Die steigende Nachfrage ergibt sich zum einen aus der stark wachsenden Mittelklasse, die sich einem Wohnungsmangel gegenübersieht. Zum anderen treibt der öffentliche Sektor immer mehr den Zementkosnum an, der Anteil ist von 5% in 2005 auf inzwischen 25% angestiegen. Hierzu tragen Großprojekte in der Infrastruktur erheblich bei, zum Beispiel Strassenbau, Ausbau von Häfen etc. Quelle: Standard Investment Bank, East Africa Cement Sector, Juni 2012 Kenia ist Ostafrikas größter Exporteur von Zement: Im Jahr 2012 wurden 748,4 Mio. Tonnen, d.h. 16% des produzierten Zements, exportiert. Absatzmärkte sind vor allem Uganda (472 Mio. Tonnen) und Tansania (88 Mio. Tonnen). Tabelle 32: Marktanteile von Zementunternehmen Kenya Bamburi East African Portland Cement Company Athi River Mining(ARM) Mombasa Cement National Cement Savannah Cement 57 Shareholder Lafarge 58% Regierung Kenia 52,3%; Lafarge 41,7% Marke Nguvu Blue Triangle Paunrana family 45,9% Tororo cement Devki Group 40% Savannah heights; 40% Chinese Wan-Ho Rhino Nyumba Simba Savannah 2005 55,0% 2011 40,5% 2015 38,0% 38,4% 24,0% 18,0% 6,6% 15,5% 13,0% 7,0% 16,0% 14,0% 4,0% 10,0% Die Marktstruktur ändert sich seit 2008 erheblich. Während bis 2008 der Markt sehr eindeutig von multinationalen Zementgiganten, mit Lafarge an der Spitze, beherrscht wurde, wird die Zunahme von Produktionskapazitäten immer mehr von neuen Marktakteuren getrieben. Quelle: Standard Investment Bank, East Africa Cement Sector, Juni 2012 Tabelle 32 ist zu entnehmen, dass der Marktanteil von Bamburi (zu 58% von Lafarge gehalten) zwischen 2005 und 2011 von 55% auf 40,5% gesunken ist. Mombasa Cement, National Cement und Savannah Cement sind neu in den Markt eingetreten. Es wird erwartet, dass der Anteil dieser neuen, lokalen Marktakteure im Jahr 2015 auf rund 30% anwachsen wird. Darunter ist Mombasa Cement der grösste, nicht-gelistete Marktplayer. Tendenziell beschränken sich die lokalen Unternehmen auf die Errichtung von Klinkermühlen (grinding mills) statt in komplett integrierte Zementwerke zu investieren. So wurden die Mahlkapazitäten zwischen 2007 – 2011 um 66% ausgebaut, während die Klinkerproduktionskapazität lediglich um 32% gewachsen ist. Das bedeutet, dass die lokalen Zementunternehmen zum großen Teil Klinker importieren. Abbildung 30: Zementproduktion, Kenia Angesichts des stärkeren Wettbewerbs wird erwartet, dass die Gewinnmargen fallen werden, die im Zeitraum 2008-2011 mit durchschnittlich 27 % (EBITDA) üppig ausgefallen waren, aber auch schon gefallen sind (z.B. für EAPV von rd. 30% auf 20% zwischen 2007-2011, für Bamburi sogar von über 45% auf ca. 28%!). Der wachsende Wettbewerb baut allmählich Druck auf, die Effizienz in der Produktion zu verbessern und somit die Produktionskosten zu senken. Da die Zementindustie grundsätzlich eine der energieintensivsten Sektoren einer Volkswirtschaft ist – Quelle: Standard Investment Bank, East Africa Cement Sector, Juni 2012 Energiekosten haben einen Anteil von rd. 40% an den Gesamtproduktionskosten – spielt das Thema der Energieeffizienz für die Erhöhung der Produktionseffizienz natürlich eine entscheidende Rolle. Sektorstruktur Tansania Abbildung 31: Die tansanische Zementindustrie ist um rd. 50% kleiner als in Kenia: Die Kapazitäten belaufen sich auf ca. 3 Mio. MT pro Jahr; tatsächlich produziert wurden im Jahr 2011 aber nur 2,24 Mio. Mt, was einer Auslastung von 74.5% entspricht, ähnlich der Situation in Kenia. Da die Kapazitäten teils um 20% (2010) – 29% (2009) ausgebaut wurden und der Verbrauch aber nicht in gleicher Weise zugenommen hat, konnte die Abhängigkeit von Zementimporten drastisch reduziert werden: von 27% im Jahr 2009 auf knapp 11% im Jahr 2011, was aber immer noch wesentlich höher ist als die Importrate im Nachbarland (1,5%). Quelle: Standard Investment Bank, East Africa Cement Sector, Juni 2012 58 Tabelle 33: Marktanteile führender Zementfirmen Tanzania Tanzania Portland Cement Company (Twiga) Tanga Mbeya Athi River Mining Imports Shareholder Heidelberg cement (69%), 30% Regierung Tansania Holcim (62%), 35,4% Streubesitz; 2,1% Belegschaft Lafarge Paunrana Family 2005 2011 2015 40,0% 42,8% 35,0% 40,0% 36,4% 31,1% 20,0% 0,0% 0,0% 11,8% 0,0% 9,0% 8,7% 22,4% 2,8% Tansania hat inzwischen 4 große Zementhersteller, Marktführer mit ca. 42,8% Marktanteil ist die Tanzania Portland Cement Company, einer Tochtergesellschaft des deutschen Konzern HeidelbergCement. Lafarge ist über die Mbeya Cement Company Ltd. ebenfalls in Tansania vertreten, sowie die Tanga Cement Company Ltd., deren größter Shareholder Holcim aus Mauritius ist. Quelle: Standard Investment Bank, East Africa Cement Sector, Juni 2012 Diese 3 internationalen Zementfirmen haben mit dem Markteintritt des kenianischen Unternehmens Athi River Mining in 2012 Marktanteile verloren: In 2012 gingen Klinkermühlen mit einer Gesamtkapazität von 1,75 MT/Jahr in Betrieb; eine weitere Anlage mit 1,2 MT/Jahr wurde in Tanga errichtet. Es wird erwartet, dass der Marktanteil von ARM in 2015 22-25% erreichen wird. In 2015 wird ein weiterer Akteur den etablierten Firmen Konkurrenz machen: Dangote Cement aus Nigeria wird in den nächsten Monaten mit 3 Mio. Tonnen/Jahr Zementproduktion an den Start gehen. Angesichts der für die gesamte ostafrikanische Region erwarteten Nachfragesteigerung nach Zement – für den Bausektor wird ein jährliches Wachstum von 13 % erwartet – bauen auch die etablierten, internationalen Unternehmen ihre Kapazitäten aus: Tanga Cement Company will im ersten Quartal 2015 eine neue Klinkerproduktionsstätte in Betrieb nehmen, um seine Mühlen, die zuletzt in 2010 um 73% auf eine Kapazität von 1,3 MT/ Jahr erweitert wurde, besser mit eigenem Klinker versorgen zu können. HeidelbergCement bzw. Tanzania Portland Cement Company (TPCC) wird Ende 2014 eine weitere Zementmühle mit einer Kapazität von 700.000 Tonnen fertigstellen; damit wird die das Unternehmen in der Lage sein, pro Jahr 2 Mio. Tonnen Zement zu produzieren. Last but not least: Mbeya Cement Lafarge Tanzania , der kleiner Player im Sektor, erweitert bis zum 2.Quartal 2015 seine bestehenden Kapazitäten von 700.000 Tonnen/ Jahr um eine weitere Mühle. Ähnlich wie in Kenya verzeichnen auch die tansanischen Zementwerke sinkende Gewinnmargen. Betroffen ist vor allem TANGA, deren Netto-Profitmarge von 25% in 2009 auf 9,5% in 2011 gesunken ist. TPCC kann sich der größten Gewinne erfreuen und die Marke ist im gleichen Zeitraum nur geringfügig von 26,8 auf 23,3% gesunken. Dies mag daran liegen, dass sich die Kosten pro Tonne Zement bei TPCC lediglich auf 80,4 USD (cash cost) belaufen, während Tanga und ARM Werte von 131 bzw. 132,9 aufweisen. Auch in Tansania verursacht die Energieversorgung den Zementunternehmen Kopfzerbrechen: Zum einen hat die Branche von 2012-2013 unter 1782 registrierten Strom-Rationierungen gelitten (Abschaltungen/ Lastabwürfe etc.). Und trotz heftigen Widerstands sind auch für Zementfirmen die Stromtarife um rd. 40% am 1.1.2014 gestiegen: TWIGA Cement, das mehr als 66.000 kWh verbraucht und direkt an das Hochspannungsnetz angeschlossen ist (/T3-HV), zahlt inzwischen 159 TSH (9,8 USCent)/ kWh statt 106 TSH (6,5 USCent), eine Steigerung um sogar 50%! Demzufolge sind die Zementwerke für alle Alternativen offen, die halfen, die Energiekosten zu senken. TWIGA Cement investiert in eine 5 MW-Solar PV-Anlage; TANGA Cement hat ein eigenes Umspannwerk errichtet, um direkt 40 MVA von TANESO zu beziehen und damit die vielen Unterbrechungen auf der Ebene 20 MVA zu vermeiden. Darüber hinaus ist man offensichtlich auch an Investitionen interessiert, die die Energieeffizienz (wie auch Produktionseffizienz) steigern: So hat Tanga Cement bei der deutschen Firma LOESCHE 2 Vertikalmühlen in Auftrag gegeben17, die im Laufe von 2014 geliefert werden. 17 Vertikalmühlen verbrauchen durchschnittlich nur 50% der Energie, die Kugelmühlen erfordern. 59 Energieeinspar-Potenzial Die spezifische Energieintensität liegt bei einem lokalen kenianischen Zementmahlwerk laut Energie-Audit bei durchschnittlich 36,99 kWh/ MT Zement. Der größte Teil des Stroms wird im ausgewählten Zementwerk von der Kugelmühle verbraucht: Bei einer Gesamtlast von 4, 07 MW trägt diese 3,3 MW bei, also 80%. 5,2% der Gesamtlast entfällt auf den Sichter zur Mahlguttrennung (213,2 KW). Die restlichen knapp 15% der Last verteilen sich auf Kompressoren, BDC Ventilatoren und andere elektrische Anlagen und Geräte. Tabelle 34: Energieeffizienz-Maßnahmen in einem Zementmahlwerk (Auswahl) Potential Savings Estimated investment Payback Maßnahme annual energy (Kshs p.a) cost (ksh) period savings (kWh) Geringfügig, da Maßnahme in Einführung eines Kooperation mit 3,2 Mio. 39 Mio. Algorithmus in die Software-Anbieter Software zur durchgeführt werden 1 Prozesssteuerung kann Antriebssystem mit 12 variabler Frequenz 80.000 1,2 Mio. 1,2 Mio. Monate 2 für Ventilator Antriebssystem mit variabler Frequenz 32 116.560 1,75 Mio. 5,7 Mio. für Kompressor Monate 3 (Packaging) Quelle: Energie-Audit-Bericht, Dezember 2011 (vertraulich) Return on investment (%) 237% 54% Die größte „low-hanging-fruit“ ist die Verbesserung der Prozess-Steuerung (Einführung eines zusätzlichen Algorithmus): Hierdurch lassen sich 3,2 Mio. kWh pro Jahr einsparen, was 10% des gesamten Stromverbrauchs entspricht. Die Maßnahme kann in Kooperation mit dem Software-Anbieter durchgeführt werden und erfordert weder Investitionen in Hardware noch ein neues Steuerungssystem. Andere Energieeffizienz-Maßnahmen wie der Einsatz von Antriebssystemen mit variabler Frequenz sind bei weitem nicht so bedeutsam (Einsparungen von weniger als 1 %). Mit Blick auf internationale Benchmarks und best-verfügbare Technologien stellt sich die Frage nach (weiteren) prozessspezifischen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Im Zusammenhang mit dem Mahlwerk sind hier vor allem der Einsatz von Hochdruck-Walzpressen und von Hochleistungs-Sichtern zu erwähnen: In kenianischen Zementunternehmen (Mahlwerken) werden laut Recherchen hauptsächlich noch Kugelmühlen eingesetzt. Laut LBNL verbrauchen diese bis zu doppelt so viel Energie wie Hochdruck-Walzenpressen. Bei 3.900cm2/gm (Blaine) zum Beispiel verbraucht eine Kugelmühle 35,2 kWh/Tonne, während sich der Energieverbrauch bei einer Vertikalmühle auf nur 18,3 kWh beläuft. Darüber hinaus kann die Energieeffizienz erheblich auch durch Hochleistungs-Sichter gesteigert werden: Hier können 6 kWh/ Tonne Zement eingespart werden, so haben offenbar Studien in Großbritannien ergeben18. Bei einem spezifischen Energieverbrauch von rd. 36 kWh entspräche dies in einem kenianischen Zement-Mahlwerk 16,7%!. Eine Möglichkeit, weitere 5-10% der Energie im Mahlwerk einzusparen, besteht schliesslich in verschleiss-robusterem Material bei den Kugeln wie auch bei dem Mühlenbelag. Eine Option ist zum Beispiel der Einsatz hochschromhaltigen Stahls. Hier wurde sich nur auf Energieeffizienz-Maßnahmen bei den Mahlwerken beschränkt. Natürlich gibt es zahlreiche Möglichkeiten in integrierten, umfassenden kenianischen Zementwerken, die auch Klinker produzieren, den Energieverbrauch zu senken. 18 60 Vgl. LBNL, Energy Efficiency Improvement and Cost Saving Opportunities for Cement Making, 2008, S. 33. Durchschnittlich erfordert die Produktion von 1 Tonne Klinker 95 kWh Energie; die Produktion einer Tonne Zement (Zerkleinerungsprozess/ grinding) verbraucht lediglich 45 kWh, also weniger als die Hälfte. 4.2.7. Stahlindustrie Sektorstruktur Kenia Abbildung 32: Kenia ist Spitzenreiter in der Produktion von Stahl und Stahlprodukten: Die Stahlwalzkapazitäten belaufen sich auf rd. 600.000 Tonen/ Jahr; die Schmelzkapazitäten im Land liegen bei 95.000 Tonnen/ Jahr. Das Gros der kenianischen Stahlproduktion ist die Herstellung von Stahlprodukten, d.h. ist auf die sog. Sekundär-Produktion beschränkt, wie zum Beispiel Schmelzen von Schrott und Verarbeitung (in Lichtbögenöfen) zu Halbprodukten oder das Walzen von Halbfertigprodukten zu Blechen, Stangen und Profilen. Quelle: Kenya National Bureau of Statistics, Facts &Figures 2012 Lokale Eisenerz-Vorkommen gibt es zwar (hauptsächlich in Kishushe, Marimanti und Samia), aber das abgebaute Eisenerz wird nicht verarbeitet und stattdessen exportiert. Aus der Wanjala Mine (Kishushe/ Teita Region) zum Beispiel werden monatlich 7.500 MT Eisenerz abgebaut und exportiert. Allerdigs gibt es seit ca. 2 Jahren Bestrebungen und Untersuchungen, das Eisenerz vor Ort zu Stahl zu verarbeiten. Ungeachtet der eigenen Eisenerzvorkommen werden Eisen und Stahl (einschl. Schrott) importiert: Im Zeitraum 2008 – 2011 sind die Importe von Eisen und Stahl um 82% gestiegen, von knapp 35 Mrd. KSH auf gut 63 Mrd. KSH. Der deutlich gestiegene Bedarf an Stahl lässt sich auf starke Investitionen im Bau- und Infrastruktursektor zurückführen, die vielfach Teil des von der Regierung eingeführten ambitionierten Entwicklungsprogrammes „Kenya Vision 203“ sind. Vergleichsweise ist die Anzahl der genehmigten Baupläne in den vergangenen fünf Jahren ebenfalls um 18% gestiegen. Die Nachfrage nach Stahl bzw. Stahlprodukten wird weiterhin steigen: Der Pro-Kopf-Stahlverbrauch liegt in Kenia bei 45-50 kg, während weltweit 300 kg Stahl pro Kopf verbraucht werden. Zusätzlich profitiert Kenia von seinem Anschluss in die East African Community (EAC) und den Common Market for Eastern and Southern Africa (COMESA), die den Export in benachbarte Länder, vor allem nach Ruanda, Tansania, Uganda und die Dem. Rep. Kongo vereinfachen. Die kenianische Stahlindustrie ist größtenteils privatisiert und geführt von kenianischen Unternehmern indischen Ursprungs. Die größten kenianischen Anbieter sind: Tabelle 35: Führende Stahlfirmen, Kenia (Auswahl) Umsatz Kapazität (Tonnen pro Jahr) Devki Steel n/a 250.000 Mills Ltd. Athi River Steel 18 Mio. USD 120.000 61 Bemerkung Produktion von Bewehrungsstäben, Walzdrähten, Platten, Profilen etc. Ltd. 200.000 Kaltwalzwerke; Tochter der Safal Group, Afrikas 150.000 n/a größter Anbieter von Metallbeschichtungen, Stahldachdeckungen 40.000 Farbbeschichtung Quelle: Internetauftritt der Unternehmen, EAST AFRICA SPECIAL REPORT: Meet the market movers Mabati Rolling Mills Weitere Stahlfirmen in Kenia sind: Accurate Steel Mills Ltd. Elgo Steel Fabricators Ltd. Iron Africa Ltd. Simba Products Ltd. Corrugated Sheets Tuffsteel Standard Rolling Mills (Kaltwalzwerk) ROLMIL (steel smelting/ hot rolling process) Kenya United Steel ((steel smelting/ hot rolling process) Brollo Kenya Ltd. Da Kenia, wie bereits erwähnt, ein attraktiver Standort mit steigender Stahlnachfrage ist, zieht er die Konkurrenz aus dem Ausland an. Kenianische Unternehmen müssen zunehmend mit importierten Produkten aus der Türkei, Ägypten, Südafrika und Indien mithalten. Viele der internationalen Wettbewerber können Stahl und Stahlprodukte zu niedrigeren Preisen anbieten, nicht zuletzt da sie von ihren jeweiligen Regierungen unterstützt werden (z.B. durch steuerfreien Strombezug). Etliche kenianische Unternehmen konnten sich nicht mehr gegenüber dem internationalen Wettbewerb durchsetzen und mussten ihre Tore schliessen. Beispiele sind Special Steel Mills, Emco Steel Billets, Emco Steel Works etc. Viele bestehende Stahlfirmen leiden unter Überkapazitäten, was natürlich die Kosten und Preise für Stahlprodukte in die Höhe treibt: So beläuft sich die Kapazitätsauslastung in Kenia auf durchschnittlich 46%, während der weltweite Durchschnitt mit 72% erheblich höher liegt. Zudem beeinträchtigen hohe Energiekosten, die lt. internationaler Erfahrung 40% der Produktionskosten ausmachen, die Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Stahlindustrie: Eine Stahlfirma, die in die Kategorie CI-2 fällt (Kommerzielle Kunden, 11 kV), zahlte im Januar 2014 rd. 20 USCent/ kWh (17 KSH). Vom Stromtarif abgesehen leider die Stahlfirmen auch unter häufigen Ausfällen und hohen Spannungsschwankungen. Besonders Stahlschrott-Schmelzen sind auf eine zuverlässige, kontinuierliche Stromversorgung angewiesen. Ausser den Stromkosten sind die Lade- und Transportkosten relativ hoch: Kostet das Entladen von 2500 Tonnen Stahl im Hafen Mombasa rd. 3000 KSH, sind die Kosten in Singapur um 75% (!) niedriger. Schliesslich setzen viele Stahlfirmen veraltete Technologien ein: Dies zeigt sich zum Beispiel darin, dass bei den meisten Stahl-Schmelzbetrieben die Blockguss-Technologie zum Einsatz kommt, obwohl diese mit 40-50% Produktivität bei weitem weniger effizient ist als das Strangguss-Verfahren (90% Produktivität). Angesichts der steigenden Nachfrage nach Stahl und Stahlprodukten und ungeachtet der Unter-Auslastung bestehender Kapazitäten, fördert die Regierung den Ausbau dieser Industrie, die als tragende Säule für das verarbeitende Gewerbe und als Schlüssel für die Realisierung aller Infrastrukturprojekte im Rahmen der Vision 2030 gesehen wird : So soll das Staatsunternehmen Numerical Machining Complex (NMC) ein integriertes Stahlwerk auf seinem Land in Athi River errichten; Anfang Juli 2014 wurde ein EOI für die Durchführbarkeitsstudie veröffentlicht. Der Plan ist eine Wiederbelebung der Idee von 2011/2012, als die Errichtung eines Werks mit der Kapazität von 100.000 Tonnen/ Jahr erwogen worden war. Damals war auch ein MoU mit dem koreanischen Stahlunternehmen POSCO für eine 3,75 Mrd USD Investition unterzeichnet worden, das nur auf dem Papier besteht. 62 Sektorstruktur Tansania Auch in Tansania erfährt die Stahlindustrie einen Nachfrageschub. Die Produktion von Stahlblechen und –blöcken hat sich von 2009 bis 2012 fast verdreifacht (Wachstum um 269%), und auch die Produktion von Wellblech stieg um insgesamt 73% zwischen 2009 und 2012 (Siehe Abbildung 33). Abbildung 33: Quelle: Tanzania National Bureau of Statistics, Quarterly Production of Industrial Commodities 2004 - 2012 Insgesamt hat die Produktion um 36% im betrachteten Zeitraum zugenommen. Tabelle 36: Profile ausgewählter Stahlunternehmen Unterneh -men ALAF Ltd. Shareholder Kapazität Tansanische AG, größter Shareholder ist SAFAL Investments (Mauritius, 76%), gefolgt von 24% der tansanischen Regierung kalt gewalzte Stahlcoils und Stahlbleche verzinkte Flachbleche und Wellbleche, Dachfirste/ Regenrinnen, Rohre, Aluminiumprodukte Kamal Steel Indisches Familienunternehmen MM Integrate d steel Mills Teil der Motisun Holding (Subhash Patel) 70.000 Tonnen/ Jahr Metallbeschichtung 80.000 Tonnen/ Jahr 35.000 Tonnen Wellblech pro Jahr; Umsatz (USD) 100 Mio. Mitarbeiter 550 Kommentar 9-10 Mio. 600 60 Mio. 650 Stahlprodukte aus Schrott des nationalen Baugewerbes, beliefert unter anderem die National Housing Corporation (Tansanias staatlicher Bauinvestor) Investitionen auch in Zambia und Uganda Tansanias ältestes und führendes Stahlunternehmen, Produktion auch von beschichteten Blechen, Bewehrungsstäben, Schwarzrohren etc. Quelle: zusammengestellt aus East Africa Special Report: meet the market movers, http://www.steelfirst.com/Article/3273397/EAST-AFRICA-SPECIAL-REPORT-Meet-the-market-movers.html 63 Weitere Stahlunternehmen in Tansania sind: Tabelle 37: Stahlunternehmen, Tansania Unternehmen Steel Masters Ltd Sayona Steel Beschreibung Installierte Kapazität: 2.400 MT/ Jahr; Mehr als 100 Angestellte Gehört zur Demeter Group Standort: Mwanza Sita Steel Rollings Nyakato Steel Mills Tanzania Steel Pipes Trishalla Steel Rolling Mills Quelle: Div. Internetquellen, 2014 Schwierigkeiten der tansanischen Stahlhersteller sind einerseits das Fehlen ausreichender Vorräte an Schrott zur Wiederverwertung, schlechter und unzuverlässiger Zugang zu Elektrizität, hohe Energie- und Transportkosten sowie Korruption. Außerdem sind einige Stahlprodukte von sehr schlechter Qualität, was sich negativ auf die gesamte Branche auswirkt. Die Kontrolle der Hersteller nimmt stark zu, insbesondere seit im März 2013 ein 16- stöckiges Gebäude in DarEs Salaam wegen mangelhafter Stahlfassaden einstürzte und 36 Menschen ums Leben kamen. Im Mai 2013 wurden zwei Unternehmen, AMS Steel Mills und Dar Steel bar and sheet factories, geschlossen, da sie ohne ausreichende Lizenzen arbeiteten. Was die Energiekosten anbelangt, sind diese auch für die Stahlbranche um mind. 40% mit B eginn 2014 angestiegen. Nach Aussage eines Stahlunternehmens in Arusa, LODHIA, die seit 2004 bereits Stahl bzw. Stahlprodukte herstellen, haben allein die Stromkoten einen Anteil von 20% an den gesamten Produktionskosten. Hinzukommen die Kosten für thermische Energie, d.h. 75l Kesselöl/ Tonne Stahlstangen bzw. 1100 TSH/ Liter Kesselöl. Energieeinspar-Potenzial Die spezifische Energieintensität liegt bei einem lokalen kenianischen Stahlwerk laut Energie-Audit bei 3,95 GJ/ Tonne Stahl: Das betrachtete Unternehmen schmelzt Stahlschrott in einem Induktionsofen und stellt Blöcke und Stangen her: Für die Produktion von 40.455 Tonnen müssen 17.959.010 kWh elektrische Energie (64.652 GJ) und 2.276.570 Liter Heizöl (94.975 GJ ) eingesetzt werden. Demnach entfallen 59% der verbrauchten Energie auf Heizöl. Die spezifische Stromverbrauch (kWh/ Tonne Stahl) beträgt 446 kWh. Bei einem Stromtarif von 19,2 KSH/kWh belaufen sich die Stromkosten auf jährlich rd. 325 Mio. KSH; die gesamten Energiekosten betragen 445,5 Mio. KSH bzw. 5,2 Mio. USD. Der größte Teil der Energie wird verbraucht von: Stahlwalzrollen, Induktionsofen, Deckenkränen, Kompressoren, Pumpen und Wärmebehandlungsöfen; in letzteren kommt das Heizöl zum Einsatz. Tabelle 38: Energieeffizienz-Maßnahmen in einem Stahlwerk (Auswahl) Maßnahme 1 2 64 Verbesserungen am Induktionsofen Einsatz drehzahlveränderbarer Antriebe Potential annual energy savings (kWh) Savings (Kshs p.a) 1.029.600 19,9 Mio. 30 Mio. 1,5 Jahre 66,1 569.353 11 Mio. 25 Mio. 2,3 Jahre 43,9% Estimated investment cost (ksh) Payback period Return on investment (%) 3 4 Einsatz von LED Leuchten Motor Retrofit/ Einsatz hocheffizienter Motoren 140.843 2,7 Mio. 5,3 Mio. 1,9 Jahre 51,4% 114.088 2,2 Mio. 5 Mio. 2,3 Jahre 44% 5 Kühlturm Thermostat 64.605 1,2 Mio. 450.000 0,4 Jahre 277% 6 Steuerung Kühlwasser 46.276 891.670 200.000 0,2 Jahre 445,8% 800.000 0,4 Jahre 248,4% Verbesserungen am Wärmebehandlungs2 Mio. ofen Quelle: Energie-Audit-Bericht, August 2012 (vertraulich) 7 Das Energie-Audit im Stahlunternehmen hat bei bestehender Technologie ein Einspar-Potential von 9% ergeben, das bedeutet eine Reduzierung der jährlichen Energiekosten um 41,1 Mio. KSH bzw. 477.000 USD. Die größten Einsparungen lassen sich mit Abstand durch Verbesserungen am Induktionsofen und durch Einsatz drehzahlveränderbarer Antriebe erzielen; mit diesen beiden Maßnahmen lassen sich bereits 31 Mio. Einsparungen bzw. 75% des Einsparpotenzials realisieren. Am besten schneiden Verbesserungen am Induktionsofen ab: Bei iner Investition von 30 Mio. KSH kann ein IRR von 62% erzielt werden bei einer Amortisationszeit von 1,5 Jahren; der Nettobarwert beträgt 71,7 Mio. KSH. Die Energieeffizienz des Induktionsofens kann vor allem durch Einsatz eines Vorschubförderers, die Vermeidung manueller Steuerung sowie durch die Zerkleinerung des Schrotts vor Speisung des Ofens gesteigert werden. Über diese beispielhaft identifizierten Maßnahmen hinaus lassen sich sicherlich auch erhebliche Energieeinparungen durch Umstellung auf insgesamt effizientere Technologien erzielen: Wie bereits erwähnt wurde, würde sich mit dem Strangguss-Verfahren (statt Blockguss-Technologie) nicht nur die Produktivität von Stahlwerken steigern lassen, sondern auch die Energieeffizienz. 4.2.8. Baugewerbe (Gebäudesektor) Sektorstruktur Kenia Mit einem Anteil von 4,1% am landesweiten BIP spielt das Baugewerbe eine relativ gering Rolle in der kenianischen Volkswirtschaft. Dabei hat sich der Anteil am BIP in den letzten 5 Jahren kaum verändert und schwankte zwischen 3,8% und 4,3% zwischen 2008 und 2012. Zweifelsohne entfällt das Gros der Bautätigkeiten auf den Infrastruktursektor: Strassenbau und Energieektor allein tragen mit 89% (60 Mrd. bzw. 52 Mrd. KSH) zu den gesamten Ausgaben in diesem Sektor bei (126 Mrd. KSH, 2011/2012). Der Gebäudesektor, der eine weit geringere Rolle als der Infrastruktursektor im Baugewerbe spielt, wird vor allem von Investitionen im Einzelhandel und in Bürogebäude angetrieben. Der Einzelhandel floriert in Nairobi wie auch in sich entwickelnden urbanen Einkaufszentren wie Mombasa, Kisumu, Nakuru und Eldoret. In Milindi wurde Ende 2012 die Oasis Mall eingerichtet; etwa zur gleichen Zeit öffnete Tuskys Mtwapa Mall nördlich von Mombasa seine Tore. Es ist in der Region das das erste und bisher einzige Einzelhandelszentrum mit drei Etagen und über 10.000 m2 Ladenfläche, sowie 120 Parkplätzen. Das Zentrum beherbegt mehrere große Anbieter wie Bata, Eldochem, Optica, Bamburi Meats, Agha Khan, TB, Chase Bank, Avenue Fox. In Nairobi sind die Garden City Mall an der Thika Road und Two Rivers in Runda prominente Shopping Mall-Projekte, die 65 sich im Bau befinden. Ende Dezember 2012 waren bereits 50% der Garden City vermietet, Investor ist der britische Equity Fonds ACTIS. Übertroffen wird die Garden City (50.000 m2) von Two Rivers: Der Complex, in den die Firma CENTUM investiert, wird Kenias grösste Shopping Mall umfassen (58.000 m2) ebenso wie ein 5-Sterne-Hotel, Bürogebäude und Wohnhäuser. Kontraktor ist die China National Aero-Technology International Engineering Corporation. Neben diesen Neuprojekten werden bestehende Malls wie der beliebte Village Market ausgebaut: Im Village Market, der Greenhills Investments Ltd. gehört, werden 75 neue Läden und ein Hotel mit Konferenzzentrum eingerichtet; mit der Umsetzung des Projektes ist die Seyani Brothers Company beauftragt. Die Errichtung von Einkaufzentren ist die Antwort auf die wachsende Oberschicht und Mittelklasse, die vorzugsweise in diesen Malls einkaufen geht. Laut Knight Frank verzeichnete der kenianische high-end Immobilienmarkt allein im Jahr 06/2011 – 06/2012 ein Wachstum von knapp 22%, die höchste Rate aller afrikanischen Städte. Neben dem Sub-Sektor der Einkaufszentren entwickelt sich der Bürogebäude-Sektor dynamisch, nachdem es in den letzten Jahren tendenziell ein Überangebot gegeben hatte. In 2011 und 2012 entstanden etliche neuen Bürogebäude vor allem in Westland und am Waiyaki Highway: Ende 2012 wurden mit Delta Corner (Kontraktor: Seyani Brothers & Co) und den Skypark Towers 32.000 neue Quadratmeter Bürofläche fertiggstellt. Nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über einige Projekt im Bürogebäude-Sektor. Tabelle 39: Geplante Büro-Gebäude Projekt Kosten Beschreibung Ort Investor Kontraktor Status Britam Tower 4.2 Mrd KES 30 –Stock Bürogebäude + Parkhaus; ca. 33.000 m2 Upper Hill Nairobi British American Insurance Company Acorn Group 21-Stock Bürogebäude + Parkhaus mit 450 Plätzen; 16.000 m2 26- Stock Bürogebäude Upper Hill Nairobi KCB group Nairobi Kenyan Parliament (Service Commission) China Wu Yi Company Ltd. China Jiangxi Constructio n company In Planung; geplant für 12/2015 Kurz vor Fertigstellung (06/2014) Im Bau (2014) KCB Plaza Parliamen t Tower 5,8 Mrd KES Kenya REInsurance Hazina Trade Center 7 Mrd. KSH 7,1 Mrd KES Konza Technolog y City 850 Mrd KES 40- Stock Bürogebäude 2.000 Ha Internet- und Komminukationszentrum Upper Hill Nairobi Monrovia Street Nairobi National Social Security Fund (NSSF) Konza (60 km südlich Nairobi) Quelle: German Energy Desk; eigene Zusammenstellung, August 2014 China Jiangxi Internation al-Kenya Im Bau (2014) Kurz vor Baubeginn (2014) Ein Stadtteil, der sich derzeit sehr dynamisch entwickelt und in das viele große Firmen ziehen, ist UPPER HILL: Coca Cola, Citi Bank, PWC, Weltbank und IFC sind bereits dort. Wie der Tabelle zu entnehmen ist, ziehen weitere nach, wie z.B. KCB, die wie viele (multinationale) Unternehmen und Institutionen aus der CBD (Central Business District) wegziehen. Ein Bauprojekt im kommerziellen/ industriellen Sektor, das für Aufsehen eregt, ist vor allem die geplante Konza Technology City: Nachdem das Projekt vor 2 Jahre vom damaligen Präsidenten Kabaki ins Leben gewrufen worden war, sollen die Bauarbeiten Mitte des Jahres 2014 endlich aufgenommen werden. Die erste Bauphase soll Ende 2017 abgeschlossen sein (209 Mrd. KSH). Konza, genannt auch „Africa`s Silicon Savannah“, soll ein Hub für Informationsund Kommunikationsfirmen werden und insgesamt 200.000 Arbeitplätze schaffen. Damit ist das Projekt wichtiger Bestandteil der „Vision 2030“. Das Projekt wird überwacht und koordiniert von der „Konza Technolopolis Development Authority“. Um das Vertrauen von Privatinvestoren zu gewinnen, wurden erste InfrastrukturMaßnahmen durchgeführt 66 wie z.B. die Errichtung von Stromübertragungs-Leitungen und der Bau von Strassen. Ganz wichtig ist das Anlagen eines Land-Kastasters in digitaler Form, was den Erwerb von Land erleichtern soll – ein riesiger Vorteil in einem Land, in dem der Erwerb von Landtitel eines der grössten Hindernisse für Investoren darstellt. Der Wohnungsbau entwickelt sich im Vergleich zum kommerziellen Bau eher verhalten und nachwievor ist Wohnraum relativ knapp, was sich auch im Preisniveau wiederspiegelt. Bis zum Jahr 2020 soll Nairobis Bevölkerung von derzeit ca. 3,5 Mio. auf gut 5 Mio. ansteigen; als Antwort darauf sollen jährlich 200.000 Wohnungseinheiten geschaffen werden. Dieses Ziel wurde bislang weit verfehlt: Im Jahr 2013 wurden gerade mal 15.000 Einheiten gebaut. Ein Grund sind die astronomischen Baugenehmigungs-Gebühren und die Landpreise. Zugleich ist der Zugang zu langfristiger Finanzierung für Entwicklung schwer: Verfügbares Eigenkapital ist unzureichend und Fremdfinanzierung passt von den Konditionen (Grace period, Zinsniveau, Laufzeit etc.) nicht unbedingt zu den relativ langen Bauperioden. Schliesslich wird der Wohnungsbau durch den immer noch sehr kleinen Hypotheken-Markt ausgebremst: In Kenya machen ausstehende Hypotheken lediglich 2,5% des BIP aus, während diese in Südafrika und Namibia 26% bzw. knapp 20% ausmachen. Ursachen sind die hohen Zinsen und die geringe Verfügbarkeit langfristiger Finanzierung. Da der Wohnungsbau vor diesem Hintergrund als äußerst preissensitiv einzuodnen ist, wird er unter dem Aspekt der Energieeffizienz und mit Blick auf Chancen deutscher Unternehmen nicht weiter betrachtet. Sektorstruktur Tansania Der Bausektor hat in Tansania inzwischen einen Anteil von 7,1 % (2012) am landesweiten BIP; dies ist gegenüber 2002 eine Steigerung um knapp 2 Prozentpunkte. Dies resultiert aus einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 9,1%, im Vergleich zur Wachstumsrate des BIP um durchschnittlich 6,8%. Zum industriellen Bruttoinlandsprodukt trägt das Baugewerbe 37% bei. Die Entwicklung der Infrastruktur durch die Regierung ist das grösste Segment im Bausektor. Es umfasst den Bau von Strassen, Bewässerungssystemen, Dämmen, Wasser- und Energieversorgungssstemen ebenso wie die Errichtung öffentlicher Einrichtungen (Schulen, Krankenhäuser etc.). Der Immobiliensektor hat sich in den letzten Jahren nicht sehr dynamisch entiwckelt, wenngleich laut Knight Frank eine „zunehmende Entwicklungstägigkeit zu beobachten ist“. Demnach ist der größte Markt für Investoren das Segment der kommerziellen (Büros/ Einzelhandel) Gebäude. Dabei spielt Dar es Salaam die größte Rolle. Nachfolgende Tabelle listet einige der Bauprojekte, die kürzlich abgeschlossen wurden oder im Bau bzw. in Planung sind. Tabelle 40: Kürzlich abgeschlossene und laufende Bauprojekte im kommerziellen Sektor (Auswahl) Projekt Beschreibung Ort PSPF Commercial Towers Viva Towers 35 Stockwerke; Büros Dar 23-Stockwerke; Reaustrants, Shops, Büroflächen 15 Stockwerke Dar COWI abgeschlossen Dear Architekt: Arthi Institute Architekt: OGM Consultants abgeschlossen (2014) Abgeschlossen (2014) 2015 GEPF Tower Millennium Tower Fakyat Tower Kontraktor Im Bau 27 Stockwerke; hotel, Büros, Geschäfte und Restaurant 14 Stockwerke; Büros und Wohnungen 29-Stockwerke; 250 Hotelzimmer, Dar China Railway 8200 m2 für Büros + Geschäfte; Jiancheng teils IFC finanziert ( 22 Mio. USD); Engineering Co. IFC green building-Standards sollen berücksichtigt werden Quelle: German Energy Desk; eigene Zusammenstellung, August 2014 67 Status Obwohl 97% aller Bauunternehmen tansanisch sind (z.B. Afriq Engineering & Co. Ltd., Estim Construction Company Ltd., Southern Link, Namis Corporate oder Shibat Enterprise Ltd.), führen ausländische Kontraktoren 60% aller Aufträge (gemessem am den Projektkosten) aus, angeführt von chinesischen Unternehmen. Die größten sind China Railway Jianchang Engineering Co. Ltd., Noremco Construction und Konoike Construction Company Ltd.). Nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die größerern Baununternehmen in Tansania. Tabelle 41: Führende Bauunternehmen in Tansania Unternehme Umsat Angestellt Sitzland Kurzbeschreibung n z e China Railway Jianchang Engineering Co. Ltd Konoike Construction Company Ltd. Southern Link Ltd. Afriq Engineering & Construction Co. Ltd Noremco Construction Namis Corporate Inter- Consult Ltd. Estim Construction Company China 102 Mio. USD Japan 8 Mio. USD 472 Hat den Bau verschiedener Großprojekte wie das 30- stöckigen Millenium Towers Phase II Projekt, den Uhuru Height Complex, den NSSF Waterfront, etc. übernommen 100 Global Player, der mittlerweile die meisten Aufträge an lokale Subunternehmen weitergibt (wie bspw. an Estim Construction Company, Ravji Construction Co. Ltd, Mac Contractors, Kibafu Construction Co. Ltd., Highland Estates Co. Ltd.) Lokale Baufirma mit für den lokalen Markt außergewöhnlich guter corporate governance Struktur und Leistungsrekord Tansania Tansania 12 Mio. USD 40 Norwegen Eine der wenigen langfristigen ausländischen Investoren, die sich trotz chinesischer Konkurrenz auf dem Markt halten Tansania Spezialisiert auf elektrische und spezielle Bauten mit Hochspannungstechnik Tansania Multidisziplinäres Unternehmen, das eine ganze Reihe von Service in Architektur, Bauweisen, Quantity Surveying und Projekt Management anbietet Tansania Kiure 75 Mio. USD Lokales Unternehmen, das vielfach Aufträge von Koinoke annimmt Kleines und schnell wachsendes lokales Unternehmen in Arusha, tätig im Bereich Häuser, Straßen, Brücken, Tore, Mauern, etc. Quelle: German Energy Desk; eigene Zusammenstellung, August 2014 Tansania 68 1 Mio. USD 25 Energieeffizienz im Gebäudesektor Der Gebäudesektor hinkt zwar dem Industriesektor in Punkto Energieeffizienz erheblich hinterher, aber dank einiger Initiativen wird das Thema immer mehr von den Architekten, Projektentwicklern und Bauherren aufgegriffen. Die Anreizsysteme, die es in Kenia gibt, wie z.B. die Energieeffizienz-Preisverleihung, strahlt inzwischen auf den Gebäudesektor aus: In 2014 wurde die Catholic University of Eastern Africa für ihre Neue Bibliothek mit dem Preis „Best Green Building in the country“ von der Kenya Association of Manufacturers (KAM) ausgezeichnet. Das Geböude, das von 8 am bis 5 pm für die Studenten geöffnet isr, kommt ganz ohne künstliches Licht aus; das Gebäude wird aufgrund seiner Ausrichtung entlang der Ost-West-Achse der Sonne ausschliesslich mit natürlichem Licht ausgeleuchtet. Ausserdem absorbieren die Steine im Keller die Feuchtigkeit des Boden und sorgen für ein kühles Klima im Gebäude, so dass keine Klimanalgane erforderlich sind. Der Energiebedarf wird auf diese Weise minimiert. Auch LEED Gebäude (Leadership in Energy & Environmental Design) werden bereits in Ostafrika gebaut und zertifiziert (s. Liste der kenianischen LEED registrierten Gebäude ). Die Liste registrierter Gebäude (insgesamt 6 in Kenia) umfasst das World Bank Commercial Fit-out (in Bau), ein neues Gebäude der Nairobi Standard Chartered Bank (von Triad gebaut) und die Strathmore University Phase III. Ebenfalls bezeugen die in diesem Bereich verliehenen Preise der African Real Estate and Housing Finance Academy, wie aktiv Kenia ist: In der Kategorie „Best Green Building Development in Africa“ gewann die neue Strathmore Business School. Nominiert waren ebenfalls die Community Cooker Foundation Kenya, Fedha Plaza - Kenya, The Bridge City Shopping Centre - South Africa, The Atrium - Kenya und The Coca-Cola Plaza – Kenya. Ebenfalls sollte erwähnt werden, dass es neue Regularien gibt, wonach solare Wassererhitzer in neuen Gebäuden verpflichtend sind. Dies wird in der Praxis leider aufgrund der unzureichenden Qualität von Solarwarmwasserbereitern, fehlender Kapazitäten der Hersteller, Distributoren sowie der Bauwirtschaft nur unzureichend umgesetzt. Weitere Möglichkeiten eröffnen sich im Rahmen des Programms “Promoting Energy Efficiency in Buildings in East Africa”, das eine Initiative von UN-Habitat in Kooperation mit UNEP, GEF und den ostafrikanischen Staaten ist. Das Ziel dieses Programms ist es, Richtlinien und Gebäude-Standards in Bezug auf Energieeffizienz einzuführen sowie Praktiken des nachhaltigen Bauens zu fördern. In diesem Zusammenhang versucht UN-Habitat auch, Finanzierungen für ökologisches Bauen zu mobilisieren, z.B. durch eine Konferenz zu diesem Thema im September 2013. Erste Gelder stehen schon zur Verfügung: die IFC wird bis 20 Mio. USD der Housing Finance Company in Kenia bereitstellen, welche Bauherren zum ökologischen Bauen ermutigen sollen. Darüber hinaus werden Trainings zum Thema „Green Building“ durchgeführt (Solar-Geometrie, passives Bauen, Thermischer Komfort etc.); ein Handbuch zur nachhaltigen Architektur wurde im Herbst 2013 erarbeitet. Audits in Gebäuden, z.B. in einem der führenden internationalen hotels in Nairobi, zeigen, dass mindestens 30% aller Energiekosten eingespart werden können. Tabelle 42: Energieeffizienz-Maßnahmen in einem Hotel (Auswahl) Maßnahme 1 2 69 Umwandlung bzw. Ersetzen des Schweröl-Kessels durch ein Kessel, der mit Agro-Briketts befeuert wird Rückgewinnung der Wärme der Klimaanlagen/ Kälteanlagen zur Gewinnung Potential annual energy savings (kWh) Savings (Kshs p.a) Estimated investment cost (ksh) Payback period 626.800 Liter Schweröl 15,5 Mio. KSH 21 Mio. KSH 15 Monate 55.400 Liter Schweröl 3,6 Mio. KSH 7,2 Mio. KSH 24 Monate von Warmwasser Ersetzen von 900 20W/50W Halogen-Leuchten durch 1 W3 LED Lampen; Ersetzen von 246.387 kWh 3,69 Mio. KSH 800 60W incandescent Glühbirnen durch 11 W - CFLs Installation einer 12.700 Liter 4 825.500 KSH Solarthermieanlage Schweröl Quelle: Energie-Audit-Bericht, November 2011 (vertraulich) 5,66 Mio. KSH 8-9 Monate 5,76 Mio. KSH 84 months Die größten Ersparnisse lassen sich durch die Umstellung des Kessels von Schweröl auf Briketts erzielen, wie Tabelle 42 zu erkennen gibt. 70 5. Engagement und Positionierung der deutschen Unternehmen Der Markt in Kenia und Tansania ist kein neuer, auch wenn selbst die größeren Firmen in den meisten Fällen (noch) keine eigene Tochtergesellschaft haben, sondern über Agenten und lokale Partner agieren. Es gibt bereits etliche deutsche Unternehmen – u.a. Anlagenbauer und Systemlieferanten - mit Engagement auf dem Markt, wie nachfolgende Tabelle zeigt. Tabelle 43: Deutsche Unternehmen und ihr Engagement in Kenia Firma Engagement Bitzer Hersteller von Kältemittel-Verdichtern Circa 3.000 Mitarbeiterin mehr als 90 Ländern Führende kenianische Kontraktoren von Kälteanlagen kaufen System von Bitzer; Kenia wird über Tochtergesllechaft Dubai versorgt; Kenia- lokaler Agent: FRIGITEC SUPPLIES LTD. GEA Group GEA Process Engineering: Konstruktion und Entwicklung von Prozesslösungen für die Milch- und Brauereiwirtschaft, für die Nahrungsmittelindustrie sowie für die pharmazeutische und chemische Industrie. GEA Refrigeration Technologies: industrielle Kältesysteme, spezialisiert auf Entwicklung, Bau, Installation und Wartung von Schlüsselkomponenten und technischen Lösungen. Zu den Anwendungen gehören Kühlprozesse für Nahrungsmittelund Getränkeindustrie, Schifffahrt, Öl-/Gasindustrie, Gebäudetechnik und Freizeitanlagen, wie Skihallen und Eislaufzentren. Tochtergesellschaft Tanzania: GEA Refrigeration Africa (PTY) Ltd.; GEA Process Engineering setzt Projekte in kenianischen Brauereien wie Keroche Breweries um. Bosch (Kesseltechnik) Dampfkessel, Heizkessel, BHKW-Systemlösungen, Abhitzesysteme Kenia: Partnerschaft für Vertrieb & Service mit Krones SEW - Eurodrive Anbieter von Antriebstechnik Tochtergesellschaft in Tanzania/ Dar es Salaam BMA BMA Braunschweigische Maschinenbauanstalt liefert Maschinen und Ausrüstungen für die Verarbeitung nachwachsender Rohstoffe im industriellen Maßstab in den strategischen Geschäftsfeldern Sugar and Sweeteners und Biomasse. BMA Zentrifugen werden in etlichen keniaisnchen und tansanischen Zuckerfabiken eingesetzt. In Kenia: Vertretung über ACHELIS. DHybrid Herstellerunabhängiges Generalunternehmen: Distribution, Projektentwicklung, Engineering, Installation, O&M Service, Beratung; netzgebundene und –ungebundene Hybrid-Systeme mit intelligenter Steuerungseinheit zur Koordinierung von Solar PV-System, Dieselgenerator (und Netz) Vertreten in Kenia / Ostafrika von (http://www.harmonicafrica.com/), seit 2012 71 Harmonic Systems Ltd. Erste 1 MW netzgebundenes Solar-PV-Hybridsystem auf dem Dach von Namibia Breweries Lodge-Elektrifizierung 5,5 kWp, Kenia Hybride Elektrifizierung eines Flüchtlingslagers 15 kWp, Kenia (mit DieselGenerator) 5 netzunabhängige Systeme für WE!Hub, Kenia, derzeit mit insgesamt 90 kWp bei der Inbetriebnahme Juwi Juwi ist ein Projektentwickler und ein EPC, auch im Bereich der netzfernen Solarsysteme Vertreten durch DREAMPOWER, Nairobi z. B. Solar-PV-System für Blumenfarm; 10 PV-Anlagen für Geldautomaten einer führenden lokalen Bank, Kenia Interesse am Geschäft im Bereich der Hybrid-Systeme, u.a. Installation einer 10 kWp Solaranlage zur Hybridisierung eines Diesel-Inselnetzes AKUT Seit > 20 Jahre Ingenieurbüro für Umwelttechnik in den Arbeitsgebiete Bereichen: Biogas und Nahwärmesysteme, Abwassertechnik, technischer Umweltschutz für Industrie und Gewerbe etc. Bereits seit vielen Jahren in Kenia tätig, vor allem im Zusammenhang mit dem landwirtschaftlichen Programm der GIZ: Durchführbarkeitsstudien für BiogasAnlagen für Schlachthäuser; Planung und Errichtung der 180 KWel Biogas-Anlage für Finlays/ Kericho; Hauptsubstrat Teeblattabfälle aus der Instanttee-Produktion AgriKomp Planungsunternehmen, Turnkey-Unternehmen spezialisiert auf Biogasanlagen; und Komponentenlieferant, 350 MA; hat bislang 600 Anlagen in der Grössenordnung zwischen 30 kW – 20 MW errichtet. Kenia : Joint Venture BIOPOWER (51% lokale Firma, weitere Partner im JV die deutsche Fa. Schnell) Errichtung der ersten Anlage (150 kW) auf der Sisalfarm Kilifi; Errichtung der 2 MW Biogasanlage für Del Monte in Planung Snow Leopard spezialisiert auf Biogasanlagen mit speziellen Einsatzstoffen wie Pferdemist, Weintrester, Kälbermist, etc. Enge Kooperation mit Partnern, u.a. Hersteller von Rührwerken und von Anlagensteuertechnik Kenia: baut als Contractor die 2 MW-Biogasanlage für Vegpro/ Biojoule; kleine Biogasanlagen mit 10 kW in einem Flüchtlingslager Quelle: German Energy Desk, August 2014 Allerdings haben deutsche Unternehmen nur eine Chance, wenn sie bereits sind, ihre Anlagenkonzepte an den lokalen Markt anzupassen. In vielen Fällen wird von kenianischen und tansanischen Endkunden beklagt, dass deutsche Unternehmen relativ angebotsgetrieben und entsprechend unflexibel seien. Anpassung bedeutet auch zu prüfen, inwieweit Systemkomponenten lokal beschafft werden können – dies auch aus Kostengründen. Denn internationale Wettbewerber, wie z.B. indische Anlagen- und Maschinenlieferanten sind recht stark in Kenia und Tansania vertreten, zum einen weil etliche Unternehmen in Kenia und Tansania in indischen/ indisch-kenianischen bzw tansanischen Händen sind, zum anderen aber auch, weil die indischen Anbieter einen eindeutigen Preisvorteil haben (teils bis zu 50%). 72 Es gibt aber Platz für alle auf dem Markt - dennoch besteht die Notwendigkeit, zum einen Bewußtsein für Qualität zu schaffen und sich vor allem flexibel zu verhalten. Strategische Ansätze der deutschen Unternehmen können wie folgt sein: Produkte entwickeln, die den spezifischen Bedürfnissen des ostafrikanischen Marktes entsprechen. Produkte werden nicht adäquat gegenüber Kunden vermarktet, die langlebige und wartungsarme Lösungen brauchen. Die Anpassung von Produkten und Geschäftskonzepten wird von deutschen Programmen wie dem CLIENT-Programm des BMBF und dem ZIM (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand) des BMWI gefördert. “Einen Unterschied machen”, speziellen Mehrwert für den Kunden schaffen. Nutzen aus dem guten Ruf Deutschlands “Made in Germany” ziehen und die Vorteile von Qualität in Wert setzen: Viele deutsche Produkte sind nicht preisgünstig, aber ihren höheren Preis wert. Es sollten sich diejenigen Marktsegmente ausgesucht werden, in denen die Vorteile besonders in Wert gesetzt werden können und von den Kunden geschätzt werden. Zudem sollten die Unternehmen in der Lage sein, den Qualitätsvorteil dem Kunden gegenüber klar in monetärem Wert zu kalkulieren bzw. die konkreten Nachteile von Anlagen geringerer Qualität aufzuzeigen. Längere Garantiezeiten können Ausdruck der höheren Qualität sein. Einen Beitrag zur Schulung und Ausbildung leisten: Die Effizienz einer Anlage hängt nicht nur davon ab, wie diese ausgestaltet und gebaut wurde, sondern auch wie sie dann betrieben wird. Personal des Kunden und Anlagenbetreibers muss entsprechend geschult werden. Im Interesse des Anlagenbauers ist es, durch Schulung lokalen Betriebspersonals die Qualität des Betriebs und Effizienz der Anlage sicherzustellen. Um die Errichtungskosten zu reduzieren, ist es zudem wichtig, mittelfristig lokale Partnerfirmen und Kontraktoren zu stärken und zu trainieren. Dies ist besonders mit Blick auf eine systematische Markterschliessung über 1-2 Pilotprojekte hinaus wichtig. Deutsche Firmen können Schulungen im Zusammenhang mit einzelnen Projekten geben; sie können aber auch in Kooperation mit AHK und GIZ sowie lokalen Akteuren/ Multiplikatoren Trainings und Schulungen für einen größeren Kreis von potenziellen Kunden und Partnern anbieten, um darüber letztlich auch Nachfrage zu generieren und geeignete lokale Partner zu finden. Nicht nur ein Produkt oder eine Lösung anbieten, sondern ein Geschäftsmodell: Eine der entscheidenden Herausforderungen in Kenia ist die Finanzierung der anfänglichen Investitionskosten. Natürlich sind hier auch ESCO-Modelle attraktiv, weil die Kunden in diesem Fall nur die laufenden Betriebskosten tragen, während die Investitionen von Energie-Dienstleistungsunternehmen übernommen werden. Erste Erfahrungen mit dem ESCO-Ansatz wurden bereits in Kenia gesammelt: So investiert die lokale Firma Lean Energy Solutions in das Ersetzen von fossil-befeuerten Industriekessel durch Kessel, die mit Briquettes aus Bagasse befeuert werden; sie re-finanziert sich auf Basis von „performance contracts„ aus den Einsparungen von Energiekosten, die die Kunden verzeichnen.. Den Kunden beim Zugang zur Finanzierung unterstützen: Dies ist der wichtigste Erfolgsfaktor, sich auf dem Markt zu behaupten. Deutsche Unternehmen sollten sich über die verfügbaren Mittel informieren, die Kunden mit Eigen- und Fremdkapitalgebern in Verbindung bringen und sie auch in der Kommunikation sowie Akquisition von Geldern aktiv unterstützen. Die folgende Tabelle umfasst einige der relevanten Fonds: 73 Tabelle 44: Quellen zur Finanzierung von Energieeffizienz-Projekten Agentur/ Projekt Art des Projekts oder Beschreibung der Projektaktivitäten Firma AFD/KAM RTAP Kreditlinie 30Mio $ AFD Programm für den Privatsektor, zur Finanzierung (zinsgünstige Darlehen) von Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Kredite werden von der Partnerbank Coop zu konzessionären Bedingungen (Zinsen) zur Verfügung gestellt. AFD/ KAM prüft im Groben technische und finanzielle Durchführbarkeit, bevor Projektvorschläge an die Partnerbanken weitergeleitet werden. 2. Phase hat im Juni 2014 begonnen. Coop Bank Finanzinstitution Partnerbank der AFD zur Durchleitung der Kreditlinie PTA Bank/ KfW Kreditlinie Finanzinstitution Partnerbank der KfW Kreditlinie (60 Mio. USD) für Investitionen in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz PTA Bank ist in 18 Ländern in Afrika vertreten, hauptsächlich in Ostafrika. Seit 01/2011 starker Fokus auf finanzierung von Infrastruktur, einschl. Energieversorgung, z.B. Finanzierung von 4 Windprojekten, e.g. 30 MW Windpark in Mauritius KfW Kreditlinie: Status: Entwicklung einer project-Pipeline 60 Mio. USD für COMESA Region Für RE Projekte: mind. 5 Mio. USD als Kreditvolumen Für Energieeffizienz-Projekte zur Zeit keine Mindestgrenze Fazilität hat ausschliesslich Eigenmittel der KfW, d.h. Kreditlinie und entsprechend die einzelnen Kredite werdenzu kommerziellen Zinsraten gegeben IFC Climate Investment Center Geberprojekt (WB) Inkubatoren-Zentrum: Projekt will kleine kenianische Unternehmen bei der Kommerzialisierung „grüner“ Innovationen unterstützen: Unterstützung bei der Entwicklung von Geschäftsplänen und –modellen, Coaching, kleinere Zuschüssen und Beteiligung durch Eigenkapital-Fonds responsAbility Equity-Fond für „Grüne Energie“ Ostafrika (in Entstehung) GIZ Geber-Projekt Ziel: 40-60 Mio $, Investitionen in innovative EnergieUnternehmen und in Projekte der Erneuerbaren Energien „First closure“: Mai 2014 Eigenkapital-Beitrag von durchschnittlich 2-4 Mio.$ , rund 25% des jeweiligen Gesamt-Projektvolumens bis jetzt sind keine Biogas-Projekte unter den Projekten Fond ist aber offen für Biogas-Projekte, z. B. Beitrag von Eigenkapital für ESCOs, die in Biogas-Anlage investieren und Strom an Kunden liefern Unterstützung der kenianischen Strathmore Universität, ein Kompetenzzentrum für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz einzurichten. Laufende Maßnahmen: u.a. Entwicklung eines Curriculums für Energie-Auditoren Quelle: German Energy Desk, eigene Zusammenstellung, Augsut 2014 74 Mit deutscher Finanzierung kommen: Exportkredite (einschließlich Abdeckung) sind eines der wichtigsten Finanzierungsinstrumente, das deutsche Unternehmen und vor allem die Verantwortlichen von Geschäftsentwicklung und Vertrieb sehr gut kennen sollten. Die Abdeckung bietet Schutz gegen Zahlungsausfälle und andere Geschäftsrisiken (z.B. Insolvenz) sowie politische Risiken (z.B. kriegerische Ereignisse). Die kreditgebende Bank fungiert als Versicherungsnehmer. Euler Hermes Deutschland AG und PricewaterhouseCoopers verwalten die offiziellen Exportkreditgarantien im Auftrag der Bundesregierung. Euler Hermes fungiert als führender Partner in diesem Konsortium. Im Gegensatz zu einem Lieferantenkredit hat der Exportkredit den Vorteil, dass die kreditgebende Bank die Bedingungen mit dem Kreditnehmer (ausländische Käufer oder Bank) verhandelt. Die deutschen Lieferanten sollten bereits frühzeitig eine kreditgebende Bank (z.B. Hausbank) bitten, einen vorläufigen finanziellen Vorschlag vorzubereiten, den der deutsche Anbieter zusammen mit dem technischen Vorschlag zu Gesprächen mit dem (potenziellen) Käufer mitnehmen kann. Das spart Zeit und erhöht deutlich das Interesse der Kunden. Amerikanische oder chinesische Import-Export Banken sind sehr schnell und in der Regel folgt der Kunde dem Ansatz „Wer-zuerst-kommt-wird belohnt“. Die folgende Tabelle zeigt die empfohlene Vorgehensweise: Tabelle 45: Empfohlene Vorgehensweise (Exportkredit-Finanzierung) Aktivität Verantwortung Grobe Informationen über das Projekt sammeln, z.B.: • Gesamtes Auftragsvolumen • Potenzielle Kunden (privat oder öffentlich; falls privat : evt. schon Bilanz / Jahresbericht) • ….... Zusammen mit der potenziellen kreditgebenden Bank Prüfung der Förderungswürdigkeit des Projekts / der Bestellung für die Export-Kredits (und entsprechender Abdeckung) Grobe Schätzung der Bedingungen (Kreditlaufzeit, Zinssatz, Versicherungsprämie etc.) Erstes Treffen mit dem potenziellen Kunden, technische Präsentationen (zusammen mit den vorläufigen Informationen über die Finanzierungsmöglichkeit) Ausführliche Projektbeschreibung und weitere erforderliche Informationen, die für den technischen und finanziellen Vorschlag erforderlich sind, einfordern Dem Kunden den detaillierten technischen und finanziellen Vorschlag vorlegen Lieferant (kann von lokalen Partnern oder der Deutschen Handelskammer unterstützt werden) Lieferant mit kreditgebender Bank; Kreditgebende Bank mit Euler Hermes (für die Abdeckung) Anbieter/ Käufer Lieferant (falls erforderlich ggf. mit Unterstützung der Deutschen Handelskammer im Zielland) Lieferant Follow-up Lieferant Verhandlung und Abschluss des Darlehensvertrags zwischen kreditgebender Bank und Kunden Kreditbank/ Käufer Abschluss des Export-Vertrages Lieferant/ Käufer Bewerbung um Kreditversicherung Kreditbank Quelle: German Energy Desk, Augsut 2014 Die Deckungspolitik (einschliesslich Prämie für Versicherung) unterscheidet sich von Land zu Land und hängt von der Risikokategorie des jeweiligen Landes ab. Kenia ist in der Kategorie 6. 75 Tabelle 46: Deutsche Deckungspolitik für Kenia Parameter / Kategorie Beschreibung Kurzfristige Kredite Es gibt keine Abdeckung formalen Einschränkungen für eine Mittel-/ langfristig Sicherheiten Kleinere, devisenbringende Transaktionen können von Fall-zu-Fall gedeckt werden Zusatzsicherheiten sind normalerweise nicht erforderlich Länderrisiko-Kategorie 6 Source: http://www.agaportal.de/en/aga/deckungspolitik.html Es gibt keine klare Definition von "kleineren" Transaktionen” (aus Erfahrung geschätzt: kleiner als 10 Mio. €). Das bedeutet nicht, dass die Abdeckung von Transaktionen mit höheren Volumen nicht möglich ist. Aber dies wird wahrscheinlich komplizierter und erfordert mehr Argumentation. Die Grundzüge der Deckungs-Politik werden durch einen Interministeriellen Ausschuss (IMA) festgelegt und im Falle höherer Transaktionsvolumina kann es vielleicht eine Hilfe sein, das Bundesministerium für Wirtschaft (BMWi), das die leitende Funktion hat, zu kontaktieren. Die Versicherungsprämie wird unter Berücksichtigung der Risikokategorie des Landes und der Kreditlaufzeit des Kredits berechnet, d.h. sie wird von Fall zu Fall berechnet. Der Zinssatz des Kredits wird nach der CIRR (Commercial Interest Reference Rate) der OECD festgelegt. Wichtige Voraussetzung eines deutschen ExportKredits und der Kredit-Abdeckung ist, dass in der Regel 70% des Auftragsvolumens ursprünglich aus Deutschland zu kommen hat (mit entsprechendem Ursprungszeugnis). Komponenten, die von Tochtergesellschaften eines deutschen Unternehmens im Ausland hergestellt werden, werden nicht als Teil des „German Content“ berücksichtigt. Die Nachfrage formen: Energieeffizienzlösungen sind oft noch innovative Lösungen für Kenia/ Ostafrika. Durch Informationskampagnen, Schulungen und Pilotprojekte kann die Nachfrage nach entsprechenden Anlagen generiert werden. Sorgfältige Auswahl lokaler Partner (z.B. für Montage und Service sowie für Vertrieb/ Geschäftsentwicklung): Die AHK bietet deutschen Unternehmen an, in Abstimmung eines klaren Suchprofils potenzielle Geschäftspartner zu identifizieren und eine erste Evaluierung nach definierten Kriterien durchzuführen, um schliesslich zu einer soliden „Short-List“ zu kommen. Akzeptieren, dass die Erschließung der afrikanischen Märkte Zeit und Geduld erfordert: Dies bedeutet, dass Unternehmen zunächst in den Aufbau von Netzwerken und Kontakten sowie die Entwicklung eines angemessenen Geschäftsmodells investieren müssen, ohne dass schon nach 1 Jahr Einnahmen zu erwarten sind. Fokussierung auf ein Marktsegment: Nicht alles gleichzeitig angehen. 76 6. Profile der Marktakteure Institution Beschreibung Kontaktperson Kontaktdetails KENIA Regierung Ministry of Energy Energieministerium Isaac Kiva Director RE Dept. Renewable Energy department E-Mail: isaackiva@energy.go.ke Tel.: +254 20 310 112 Tel.: +254 20 535 3664 Rural Electrification Authority Regierungsbehörde verantwortlich für die Verwaltung von netzgebundenen/ netzentfernten ländlichen Elektrifizierungsprojekten James Muriithi, Renewable Energy department E-Mail: jMuriithi@rea.co.ke Tel.: +254 725 607728 KPLC (Kenya Power and Lighting Company) Staatliche Netzbetreibungsgesellschaft: Verteilung und bestehendes Übertragungsnetz Henry Gichungi, Chief Engineer in charge of Off-Grid power stations Peter Mungai, PPA Department Ongubo Nyakundi Department of External Trade Tel.: +254 95551 / +254 703070707 / +254 732170170 Ministry of Trade and Industry Energy Regulatory Commission Energieregulierungsbehörde; u.a. verantwortlich für die Preisgestaltung (Stromtarife, Feed-inTarife) und für Lizenzen zur Stromerzeugung und –verteilung; Vergabe von Lizenzen für Energieauditoren Pavel Robert Oimeke, Director Renewable Energy http://www.kplc.co.ke E-mail: ongubon@gmail.com Tel: +254 20 315 001/4 Tel: +254 714 009 920 Tel.: +254 20 284 7000/200 Fax: +254 20 2717603 Mobil: +254 722 200947/734-414333 E-Mail: robert.pavel@erc.go.ke www.erc.go.ke www.renewableenergy.go.ke Multiplikatoren KEPSA Dachverband und Interessensvertretung der Privatwirtschaft in Kenia Carole Kariuki CEO Email: ceo@kepsa.or.ke Kenya Association of Manufacturers (KAM) Verband der Verarbeitenden Industrie; größter Industrieverband in Kenia KAM beheimatet das CEEC – Center for Energy Effiiency and Conservation: Es wurde bereits im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit GEF (2001-2006) beim Industrieverband eingerichtet. Das CEEC implementiert das EnergieAuditprogramm der Regierung, vergibt die jährlichen Energy Awards und ist lokaler Partner Jeff Murage, Projektkoordinator RTAP/ AFD-Kreditlinie E-mail: Jeff.murage@kam.co.ke Tel.: +254 20 3746022 / +254 722 201368 / +254 70 661 2384 / +254 73 4646005 / +254 7202 61149 77 E-mail: Mary kiemakam.co.ke Tel.: +254 722 628896 Mary Kiema, Leiterin des CEEC – Center for Energy für die AFD Conervation Kenya Renewable Energy Association (KEREA) NGO zur Unterstützung der Entwicklung und Ausweitung von Erneuerbaren Energien in Kenia Charles Muchunku , Chairman Aisha Abdulaziz Kenya Flower Council Verband der unabhängigen Blumen-Produzenten und Exporteure, ca. 80 Mitglieder; setzt sich stark für „Code of Conduct“ unter Berücksichtigung von Sozial- und Umweltstandards ein. Jane Ngige, CEO Sugar Board Verwaltet den Sugar Development Fund (SDF). Dieser stellt Mittel für die Realisierung von Modernisierungs-Investitionen zur Verfügung. Der SDF speist sich aus einer 7%-Abgabe auf alle Zuckerverkäufe, sowohl lokal hergestellten als auch importierten Zucker. Rose Mkok CEO E-mail: rmkok@kenyasugar.co.ke / rosewke@yahoo.com Tel: +254 20 8018758 Tourist Board Kammer zur Regulierung der Tourismusindustrie Muriithi Ndegwa CEO Email: Muriithi Ndegwa muriithi@ktb.go.ke Kenya Federation of Master Builders (KFMB) Erstgründung 1995 (Neugründung 2004); Mitgliedsorganisation für kleine und mittelständische Kontraktoren im Baugewerbe; Unterstützung von kleinen und mittleren bauausführenden Unternehmen in Bezug auf die Steigerung von Qualität, Effizienz in Bauprojekten, z.B. durch Trainings. David Jomeli Email: info@kenyafmb.org Tel: +254 20 4442602 | 4454248 Kenya Property Developers Association (KPDA) KPDA wirkt als Verband für Bauprojektentwickler. Durch Forschung und Bildungsaktivitäten versucht die Organisation, die heute annähernd 100 Mitglieder umfasst, privatwirtschaftliche Akteure in entwicklungs- und sozialpolitische Fragen das Umsetzen von Bauvorhaben sowie der Grundstückserschließung betreffend miteinzubeziehen. Mrs. Robyn T. Emerson CEO Email: info@kpda.or.ke, ceo@kpda.or.ke Tel: +254 20 523 4923 Kenya Association of Hoteliers (KHAC) Verband kenianischer Hoteliers Herr Vohra, Sarova Hotels Vorstandsvorsitzender von KAHC E-mail: jsvohra@sarovahotels.com Kenya Chamber of Mines Gegründet 2000; Arbeitgeberverband der 78 Tel.: +254 20 201 4401 / +254 715116738 E-Mail: chairman@kerea.org, E-Mail: aisha@kerea.org, E-Mail: administrator@kerea.org www.kerea.org E-Mail: ceo@kenyaflowercouncil.org Tel: +254 720 692 477 Tel: +254 733 639 523 Tel: +254 735 119 075, +254 20 386 1217 Bergbauindustrie, Mineralien-Händler und Bodenerkundungsgesellschaften/-unternehmen Email: info@kenyachambermines.com Kenya Meat Commission It is a public institution and by far the oldest and the most experienced meat processor in Kenya and the larger East African region. Largest slaughterhouse in Kenya. James Tendwa Ag. Managing Director Email: pa@kenyameat.co.ke Email: jtendwa@kenyameat.co.ke Tel: +254-20-2424050/1+254-45-6626041/3/4 Kenya Tea Development Agency (KTDA) Management von 63 individuellen Teefabriken; hat mit KTDA Power eine Tochtergesellschaft, die sich ausschliesslich um die Energieversorgung der Teefabriken kümmert; Partner eines Projektes mit der Ethical Tea Partnership zum Thema Energieeffizienz. Lucas Maina, CEO KTDA Power Herr Miano Email: lmaina@ktdateas.com Email: fmiano@ktdateas.com Ethical Tea Partnership Vereinigung von 30 internationalen Teefirmen; verfolgt das Ziel, die Teeindustrie entlang der Wertschöpfungskette in ihrer weiteren Entwicklung unter Nachhaltigkeitsaspekten zu unterstützen. Schweiz-basierte Fonds-Management-Fa; Management eines RE+EE-Equity Fonds in Ostafrika mit Schwerpunkt zunächst auf Kenia. Frau Jane Phone: +254 722 234228 Patrick Huber Joseph Nganga Email: patrik.huber@responsability.com Email: joseph.nganga@responsability.com Agence Francaise de Development (AFD) Entwicklungsbank mit Schwerpunkt auf erneuerbare Energien ; hat in Ostafrika eine Kreditlinie zur Förderung von RE + EE vor 3 Jahren lanciert Yves Terracol Manager Email: afdnairobi@afd.fr Phone: +254 20 271 84 52/7 Co-operative Bank Finanzinstitut und lokale Partnerbank der AFD Kreditlinie Reuben Kipkururi Email: Rkipkururi@co-opbank.co.ke Tel: +254 726 949695 Frankfurt School of Finance and Management Forschungsbasierte Wirtschaftshochschule in Frankfurt a.M., Deutschland. Tobias Panofen Email: t.panofen@fs.de Tel: +254 712 742 659 Respons Ability Kooperationspartner von AFD/ KAM (Kreditlinie Erneuerbare Energien und Energieeffizienz); ist als Partner bzw.Consultant in die Vor-Evaluierung von Projektvorschlägen involviert Kenyan Climate Innovation Center (KCIC) Inkubator und Beratungsfirma im Bereich erneuerbare Energien. Patrick Kimathi Muguna Tel: +254 703 034 000 Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) Staatseigenes Unternehmen; Durchführungsorganisation deutscher Entwicklungszusammenarbeit (vor allem der Aregash Asfaw Email: aregash.asfaw@giz.de 79 technischen Zusammenarbeit) ; über das Programm develoPPP.de Zusammenarbeit mit der deutschen Wirtschaft Deutsche Investitionsund Entwicklungsgesellschaft (DEG) Tochterunternehmen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW); beauftragt mit der finanziellen Förderung sowie Beratung privater unternehmerischer Initiativen und Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern mit dem Ziel zu nachhaltigem Wachstum und besseren Lebensbedingungen beizutragen. Eric Kaleja, Landesdirektor Kaleja, Eric Eric.Kaleja@deginvest.de Danish International Development Assistance (DANIDA) International Finance Corporation (IFC) Zuständig für die Verwaltung der dänischen bilateralen Entwicklungszusammenarbeit. Joe Okudo Programme Manager, Business Sector Programme Oumar Seydi Director Email: nboamb@um.dk Tel: +254 20 4253299/2195096 United Nation Industrial Development Organization (UNIDO) Sonderorganisation der UN mit dem Ziel, die industrielle Entwicklung in Entwicklungsländern und Reformstaaten nachhaltig zu fördern. Patrick Kimathi Muguna Programmkoordinator, Clean Lighting Initiative Tel: +254 20 762 5302 Tel: +254 722 615 808 Paul Njuguna National renewable energy expert Tel: +254 20 762 5301 Email: p.njuguna@unido.org Ola Altera Vincent Kitio Tel: +254 20 762 4369 Email: o.altera@unido.org Email: Vincent.kitio@unhabitat.org Sebastian Lange Email: Sebastian.lange@unhabitat.org United Nations Human Settlements Programme (UN– Habitat) Unterstützt die Privatsektorentwicklung durch Investments und beratende Programme; finanziert zum Teil Energie-Audits Wohn- und Siedlungsprogramm der VN mit Hauptsitz in Nairobi, Kenia; U.a. Umsetzung des Projektes "Promoting Energy Efficiency in Buildings in East Africa”, einer Initiative in Kooperation mit UNEP, GEF und den ostafrikanischen Staaten. Ziel ist es Richtlinien und Gebäude-Standards in Bezug auf Energieeffizienz einzuführen sowie Praktiken des nachhaltigen Bauens zu fördern, z.B. durch Finanzierung von ökologischem Bauen Tel: +254 20 275-9000 Potential Clients Food Processing Agrochemicals and Food Company Ltd (ACFC) 80 Staatseigenes Unternehmen unter der Aufsicht des Agrarministeriums; Produzent von Spiritus, Trockenhefe, Energie, etc. unter der Anwendung nachhaltiger und umweltfreundlicher Ashok Agrawal, Director/Chief Executive Tel: +254 20 205447 Technologien. Bidco Oil Refineries Ostafrikas führender Vermarkter von Speiseöl, Seifen, Reinigungsmittel, Margarine und Backpulver und besitzt eine Produktionskapazität von 1000 Tonnen/Tag. Girendra Nath Sigh Group incharge-Maintenance and Energy Management Email: Girendra.singh@bidco-oil.com Tel: +254 733570599 Diamond Industries Ltd, Panga Soap Bedeutender Kenianischer Hersteller von Seifen, Pflanzenöl, Fetten und Tierfutter Herr Paresh Directors Email: php@dilpanga.com Giloil Company Ltd Produzent von Pflanzenöl und Speisefett Micheal Kombo Production Manager Email: kombo@gill-group.com Tel: +254 733606319 Kapa Oil Refineries Familienunternehmen mit ca. 2500 Angestellten; Herstellung von Kochfetten, Speiseölen, Margarine, Backpulver, Seifen und Reinigungs-/ Waschpulver; Erstes Unternehmen nach HACCP UK zertifiziert (für den Speiseölbereich); Shah Kishore Production Manager Email: kishore@kapa-oil.com, production@kapaoil.com Tel: +254 –20-6420000 Menengai Oil Refineries Menengai Oil Refineries Ltd, Experts in Manufacturing and Exporting Laundry bar soap, and cooking fat Herr Deepak Email: deepak@menengaigroup.com Tel: +254 512212356 New Kenya Co-Operative Creameries Ltd (New KCC) War bis zur Liberalisierung (1992) Monopolist in Milchverarbeitung; immer noch staatliches Unternehmen; exportiert v.a. Butter, Sahne und Ghee nach Tanzania und hat bei diesen Produkten einen Marktanteil von 42% bzw. 87% Dr. Kikirui Arap Lang‟at Managing Director Damaris Chirchir Head of Production Email: kipkirui.langat@newkcc.co.ke Tel: 254 20 398 0000 Email: damaris.chirchir@newkcc.co.ke David L. Heath Email: Muhoho Kenyatta (Chairman) Email: mdk@enke.co.ke; Kenyan Brookside Dairy Anteil von 44% am Markt der Milchverarbeitungsindustrie Kenia – nach Aufkäufen diverser Milchunternehmen; Email: johng@brookside.co.ke John Gethi Kinangop Dairies Eine von sechs führenden Milchverarbeitungsfabriken Herr Ndunyi Email: faiz.ndunyi@kinangopdairy.co.ke Tel: +254 707561992 /0 Kevian Etablierter mittelständischer Produzent von Fruchtsäften, in erster Linie Mangos, Tomaten, Karotten, Ananas und Passionsfrüchte. Mr. Richard Kimani Email: md@keviankenya.com Email: info@keviankenya.com Tel: +254 722 398 802 81 Delmonte East African Breweries Ltd (EABL) Equator Bottling Ltd. (EBL) James Finlay Kenya Hersteller und Vermarkter von industriell verarbeiteteten Lebensmitteln, insb. von konserviertem Gemüse sowie Früchten Ostafrikas grösster Produzent alkohol- und nonalkoholhaltiger Getränke. EBL ist ein Franchise situiert in Kisumu, Kenia, das mit Produkten unter dem Label “The CocaCola Company” handelt. Tochterunternehmen der Swire Group; die Firma fokussiert sich auf die Gewinnung und den Export von Tee. Hauptabsatzmärkte sind UK, USA, Asien sowie zusehends auch Mitteleuropa. Wayne Cook Production Manager Email: wcook@freshdelmonte.com Tel: +254 727544221 George Gichia Engineering Manager Email: GGichia@freshdelmonte.com Tel: +254 714614928 Brenda Mbathi Group Corporate Relations Director Email: brenda.mbathi@eabl.com Tel: +254 020 864 4000, +254 711 018000, Amos Shihundu Head of Engineering Email: amos.shihundu@diageo.com Jean Kiarie Email: jean.kiarie-Ngumo@eabl.com Tel: +254 722719070 Email: ehuguet@equatorbottlers.com Tel: +254 57-2020540/1 0737822480 Enrique Huguet Managing Director Justin Coleman CEO Email: Justin.Coleman@finlays.net John Cheruiyot Head of Training Richard Collins CEO Email: johncheruiyot@finlays.co.ke Tel: +254 70808 3522 Email: rcollins@kakuzi.co.ke Tel: +254 60 2033012 Herr Saravanan Group Technical general Manager Josephat Asira Factory Operations Director Email: saravanan@kenafricind.com Tel: +254 737126985 Email: md@chemsugar.co.ke, caowelle25@yahoo.com Tel: 020-2031950 0733793490 Kakuzi Ltd Geschäft umfasst Ackerbau und Forstwirtschaft. Damit verbunden fokussiert Kakuzi Ltd sich auf Viehzucht sowie den Anbau von Tee, Avocados und Ananas. KenAfric Industries Herausragend aktives Unternehmen in Bezug auf betriebliche Energieeffizienz: Mumias Sugar Das private Zuckerunternehmen mit einem Anteil von 45% an der landesweiten Produktion ist Marktführer in diesem Segment. Produziert auch Ethanol für industrielle Anwendungen. Chemilil Sugar Company Staatlicher Zuckerproduzent Charles Owelle Managing Director Kibos Sugar Privater Zuckerproduzent mit einer installierten Tageskapazität von 1800 Tonnen Zuckerrohr Transmara Privater Zuckerproduzent mit einer installierten Mohammed Maqsoon Ali Chief Engineer Joyce Opondo Mr. Ramesh Kumar 82 Email: jasira@mumias-sugar.com Phone: +254 734 605 009 www.chemsugar.co.ke EMAIL: environment@kibossugar.com; EMAIL: environment@kibossugar.com; Email: rameshkumarr@transmarasugar.co.ke Tageskapazität von 1500 Tonnen Zuckerrohr Butali Tel: +254 704651784 Zuckerproduzent; hat im Jahr 2012 mit lediglich 9,74 Tonnen Zuckerrohr eine Tonne Zucker produziert und erzielte damit den Bestwert in der gesamten Kenianischen Industrie in Bezug auf diesen Effizienz-Indikator. Pratap Keshwala Administration director Fred Oketch Jonam Tel: +254 722620195 Sony sugar Company Staatliches Zuckerunternehmen mit einem Marktanteil von 11,6%. Patrick Mugenya Email: pmugenya@sonysugar.co.ke Nzoia Sugar Staatliches Zuckerunternehmen mit einem Marktanteil von 12,7%. Saun Wasilwa MD Email: md@nzoiasugar.com Tel: +254 733800500 Sukari Privater Zuckerproduzent mit einer Tageskapazität 1500 Tonnen Zuckerrohr Mr. David Okuth Email: accounts@sukarisugar.co.ke Tel: +254 722442219 Pembe Flour Mills Mehl- und Getreideproduzent Premier Flour Mills Hersteller von Weizenvollkornmehl Unga Group Kenianischer Mehlhersteller sowie Anbieter hochqualitativer Nahrungsmitteln für Mensch und Tier. Eines der sechs führenden Milchverarbeitungsunternehmen Kenias Unternehmen spezialisiert auf die Herstellung von Backprodukten Marjan Mohammed Production Manager Ranesh Kumar GM Operations Bet Cheruiyot EngineeringMgr Email: marjan@pembe.co.ke Tel: +254 733880303/ 0724257064 Email: ramesh.kumar@premierflour.co.ke, Tel: +254 736901649 Email: bcheruiyot@unga.com Tel: +254 20 532471 Herr Sanjay Production Manager Hafeez Manji Email: sanjaysharma@sall.co.ke , Tel: +254 20 8016161, 0202385757 Tel: +254 733514019 Email:operations@minibake.com Herr Njiru Production Manager Tel: +254 20 238 85880 Email: mwanginjiru@trufoods.biz Sameer Agriculture and Livestock Limited (SALL) Superloaf Email: info@butalisugar.co.ke Email: fredoketch@yahoo.com Tel: +254 723842730 Trufoods Marktführer bei der Produktion und Vermarktung regionaler Nahrungsmittel. Mombasa Cement Einer der großen neuen Marktakteure und der grösste, nicht-gelistete Marktplayer Jitu Joshi Head Of Engineering Email: jitujoshi@mombasacement.com Bamburi Cement Mit 38% Marktführer im Zementsektor Email: zahir.saleh@bamburi.lafarge.com Athi River Mining (ARM) Gegründet 2012; wird 2015 voraussichtlich einen Marktanteil von 22-25% halten. Zahir Saleh Head Of Engineering Pradeep Panurana East Africa Portland Cement Mehrheitlich vom kenianischen Staat kontrolliertes Unternehmen mit einem Marktanteil von 18%. Kephar L. Tande Managing Director Email: : customercare@eapcc.co.ke Tel: +254 722- 203 076 National Cement Mitglied der Devki Gruppe, die 2008 gegründet Cement Factories 83 Email: pradeep.paunrana@armafrica.com Email: sales@nccke.com Company Ltd. wurde, um eine Zementfabrik am Athi River zu bauen und zu betreiben; Marktanteil von 4%. Sarova Group Hotelgruppe, die Hotels in privater Eigentümerschaft umfasst; ist mehrfach in Bezug auf Energieeffizienz ausgezeichnet worden. Rabindra Poudel Email: rabindrapoudel847@gmail.com Phone: +254 717 011 749 Severin Hotel Deutsche Hotelgruppe in Mombasa und Tsavo West Andrew Muir Email: severin@severinsealodge.com Phone: '+254412111800 Voyager Hotel Strandresort in Mombasa Mr. Wasike Phone: '+254733626280/725626280 Serena Hotel Internationale Hotelkette mit neun Hotels in Kenia Mr. Harrison Tuva Email: nairobi@serena.co.ke Tel: 254-20-2710511 Tamarind Hotels Hotel- und Restaurantkette in Kenia Safal group The Safal Group is the leading manufacturer of flat and long steel products in Africa. Rakesh Bhatnagar Group Managing Director Email: bhatnagar@safalgroup.com Mob: +254 734-976225 Hi-Plast Ltd Hi-Plast industries Limited is a major plastic manufacturing company in Kenya Mahesh Dodhia Email: mahesh@hiplast.com Highlands Plastics The Kenyan Highlands comprise one of the most successful agricultural production petroleum products, motor vehicles, iron and steel, resins and plastics. Ashwin Padia Email: ashwin@highlandske.com Brollo Kenya Ltd Brollo manufactures a wide range of value added steel and tubular products for the building and construction, manufacturing, automotive and packaging industries. L.P Doshi Chairman Email: info@brollokenya.com Tel: +254 (41)2312123/4/5 Kiambu Institute of Science and Technology (KIST) Jomo Kenyatta University of Agriculture and Technology (JKUAT) Technological Industrial, vocational and Entrepreneurship Training (TVET) Institute Hotels Email: tamarind@tamarind.co.ke Tel: + 254 (0) 713 824835/6 Steel and Plastic Academic Institutions/ Bildung 84 Die Universität befindet sich im Nordosten von Nairobi. Schwerpunkte bilden die Ingenieur-, Natur und Agrarwissenschaften Mr. Nicholas Muriithi Principal Email: principal@kist.ac.ke Dr. Stanley I. Kamau Chairman, Dept of Electrical and Electronics Engineering Email: skamau@eng.jkuat.ac.ke Kenyatta University (KU) Nach der University of Nairobi die zweitgrößte Universität in Kenia Prof. Olive Mugenda Vice Chancellor Eng. Martin Nzomo Dean School of Engineering Email: vc@ku.ac.ke Jeremiah Kiplagat Mary Mugure Email: kiplagat.jeremiah@ku.ac.ke Email: dvc-ars@iu.ac.ke Email: nzomo.martin@ku.ac.ke Inoorero University Ursprünglich Kenya School of Professional Studies (KSPS); zielt auf die Bildung lösungsorientierter Unternehmer ab. Strathmore University Private NFP-Professional School; Partnerschaft mit der GIZ zur Einrichtung eines Kompetenzzentrums für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Izael da Silva Geoffrey Ronoh Email: idasilva@strathmore.edu Email: GRonoh@strathmore.edu Eldoret Polytechnic Technische Hochschule Email: kmsitati@yahoo.com Tel: +254 721 157666 Centurion Systems Ltd. Fortbildungen zur Automatisierung in der Industrie, in strategischen Partnerschaften mit Akteuren aus der Wirtschaft (z.B. Siemens) Kennedy Munyole Head of Department of Mechanical Engineering Kevit Desai CEO Email: kevitdesai@gmail.com Potenzielle Geschäftspartner Energy Auditors / Partners Rencon Associates Beratungsunternehmen spezialisiert auf die Bereiche erneuerbare Energien, Netzausbau und Energieeffizienz. Kiremu Magambo Email: info@rencon.co.ke Lean Energy Solutions Energiemanagement Consultancy; Arbeitsportfolio umfasst u.a. umfassende Energieaudits, Training im Energiemanagement, Heißwasserspeicher, etc. Erstes esco in Kenya. Dinesh Krishnarao Tembhekar CEO Email: dinesh@leansolutions.co.ke Libros Engineering Services Ltd Ingenieursfirma und Consulting; führt Energieaudits durch und Beratungen für div. Internationale Geber. Julius Ogallo Director Email: jogallo@libroseng.edu Tel: +254 728 608 000 Sustainable Energy Initiative Pharos Architects Zertifizierte energie-Auditorin Keren Kanuthu Gitundu Hat in Kenia und Süd Sudan LEED Gebäude, die netzgebundene und netzentfernte Solar PV enthalten, entworfen und gebaut. Andrew Gremly Managing Director Email: kkkanuthu@yahoo.com Tel: +254 722 671232 Email:andy@pharosarchitects.com Tel: +254 720 203 030 UrkoSanchez Architects Arbeitete mit am SOS Djibouti Gebäude, das spezielle Kühlungssysteme gebraucht hat. Urko Sanchez Chief Executive Officer Email: urko@urkosanchez.com Tel: + 254 (0) 721243387 85 Actis 86 Es ist angekündigt, dass Actis„ ThikastraßenProjekt grüne Technologien und Energiegewinnung miteinschließen wird. Michael Turner Director, East Africa Office Email: info@act.is; mturner@act.is Tel: +254 (0) 20 2219 952 Tanzania Government Ministry of Energy and Minerals Ewura TANESCO Mr. James Andilile Assistant Commissioner for Energy Development Eliakim C Maswi PS Regulates the Energy and Water Services in a Transparent, Effective and Efficient Manner that Promotes Investments and Enhances the Socio Economic Welfare of the Tanzanian Society. Lutengano U.A. Mwakaheshya, Director General Boniface Gissima NyamoHanga Technical Assistance Manager Advera Mwijage Technical Assistance Officer Email: andilile@gmail.com Tel: +255 22 213 5159 Tel: +255 759 804 559 Email: ps@mem.go.tz Tel: +255 715 555555 Tel: +255 22 211 2793 Email: Imwakahesya@rea.go.tz Tel: +255 784291801 Email: Bnyamo-hanga@rea.go.tz Tel: +255 787 472737 Tel:+255 713 200 998 Email: kokwegomba@gmail.com Tel: +255 22 2412001/1 Tel: +255 788 590 669 Tanzania Electric Supply Company Limited (TANESCO) is a parastatal organization under the Ministry of Energy and Minerals. The Company generates, transmits, distributes and sells electricity to Tanzania Mainland and sells bulk power to the Zanzibar Electricity Corporation (ZECO) which in turn sells it to the public in islands_ Unguja and Pemba. TANESCO owns most of the electricity generating, transmitting and distributing facilities in Tanzania Mainland Eng, Emmanual Manirabona, Manager Projects T&D Eng. Felchesmi J. Mramba, Deputy Managing Director, Distribution & Customer Services Francis M. Maze, Manager Large Power Users Eng. Sophia S. Mgonja, Senior Manager Distribution Mining Advisory Board legal and regulatory framework for mining companies Richard Kasesela, Chairman Chamber of Mining Tanzania Chamber of Minerals and Energy represents the interests of its members in the Tanzanian mineral sector Mr. Jengo, Executive Director Email: emmanueljengo@ymail.com Mob.: +255 713322692 Tanzania Building Agency Tanzania Buildings Agency(TBA) is goverment's Execative Agency under the Ministry of Works(MoW) with a primary mandate of providing quality accomodation to Goverment and public servants as well as building consultancy services to Government Fares Wilfred Tarimo Email: farestarimo@yahoo.com Tel: +255 784 683 959 / +254 715 151522 Multipliers 87 Email: emmanuel.manirabona@tanesco.co.tz Tel: +255 763511182 Email: felchesmi.mramba@tanesco.co.tz Tel: +255 767042009 Email: francis.maze@tanesco.co.tz Tel: +255 762450226 Email: sophia.mgonja@tanesco.co.tz Tel: +255 767902 312 Email: rkasesela@gmail.com Tel: +255 767777151 EABC The East African Business Council (EABC) is the apex body of business associations of the Private Sector and Corporates from the 5 East African Countries. It was established in 1997 to foster the interests of the Private Sector in the integration process of the East African Community. Andrew Luzze CEO Lilian Awinja Email: aluzze@eabc-online.com CTI Business association aiming to represent its members and promote a competitive, minimally regulated business environment in Tanzania Mrs. Christine kilindu, Executive Director Email: christineKilindu@cti.co.tz Mobile: +255744404161 Tanzania Private Sector Foundation An effective apex private sector organization, providing a focal point for the articulation of private sector led approaches to Tanzania‟s economic and social development Godfrey Simbeye, Executive Director Email: simbeye@tpsftz.org East African Cement Producers Association An association representing the cement factories in East Africa. Pascal Lesoinne Horticultural Association of Tanzania (TAHA) Arusha The Tanzania Horticultural Association (TAHA) is a Business Association grouping together all aspects of the Horticulture Industry in Tanzania. Jacqueline Mkindi, Executive director Email: ed.taha@habari.co.tz Tel: +255 27 2544568 Email: taha@habari.com Email: admin@tanzaniahorticulture.com www.tanzaniahorticulture.com TANEXA – Tanzania Exporters Association Tanzania Exporters Association (TANEXA) is a private, non governmental Apex Association, which serves as a focal point for uniting and giving voice to Tanzanian exporters Mtemi Naluyaga EXECUTIVE DIRECTOR Email: mteminaluyaga@rocketmail.com, Email: naluyaga@tanexa.com Mob: +255 754 869 838 Mr.Issac Dallushi CHAIRMAN Sugar Board of Tanzania The Sugar Board of Tanzania (SBT) is under the Ministry of Agriculture, Food Security and Cooperatives. Tanzania Dairy Board The Tanzania Dairy Board is mandated to develop, regulate and promote the dairy industry in Tanzania mainland. TAMPRODA - Tanzania Milk Producers Association TAMPRODA is the acronym for Tanzania Milk Producers Association which was established in June 2002 by milk producers and registered with the Ministry of home affairs TAREA The objective of TAREA is to promote the 88 Email: lawinja@eabc-online.com Mob: +255 713 615 434 Email:isaacdallushi@yahoo.com Email: sugar@sbt.go.tz Tel: +255 (22) 211 1523, 22 213 0598 Charles M.D. Mutagwaba Phone : +255 22 2450425 Email: tzdairyboard@bol.co.tz http://www.tzdairyboard.org/ ... Phone: +255 23 2600778 Email : tamproda_office@yahoo.co.uk Matthew Matimbwi Email: matimbwi@tarea-tz.org, Tanzania Chamber of Commerce, industry and Agriculture sustainable developement of Renewable Energy in Tanzania Mainland. TAREA cooperates with all important enterprises in Tanzania, as well as (inter-)national organisations. The Tanzania Chamber of Commerce, Industry and Agriculture (TCCIA) was established in 1988. It was initiated with the support of the Tanzanian Government to strengthen the private sector. Email:matimbwi@gmail.com Daniel Machemba, Exceutive Director Dirk Smelty Email: dirk.smelty@smelty.com Dudlet Mawalla Director Email: joe@raha.com Tel: +255 51 211 6623 Architects Association of Tanzania Architects Association of Tanzania (AAT) is a body of Architects established in 1982 and boasting a total membership of 566 countrywide. These include 328 corporate members, 40 graduate members, 191 student members and 7 technician members. AAT is a largest family of Architects in Tanzania giving support in lines of continuing professional Development (CPD), networking and access to International Architects Organizations. Association of Consulting Engineers Tanzania ACET actively promotes the interests of its members, and acts a conduit for the dissemination of relevant information between members KfW The KfW, formerly KfW Bankengruppe, is a German government-owned development bank, based in Frankfurt. Its name originally comes from Kreditanstalt für Wiederaufbau, meaning Reconstruction Credit Institute Wolfgang Solzbacher Email: wolfgang.solzbacher@kfw.de Office: +255 22 21 28 1-89 / 90 GIZ Staatseigenes Unternehmen; Durchführungsorganisation deutscher Entwicklungszusammenarbeit (vor allem der technischen Zusammenarbeit) ; über das Programm develoPPP.de Zusammenarbeit mit der deutschen Wirtschaft. Dr. Regine Qualmann Jonne Brücher Email: regine.qualmann@giz.de Mobile: +255 754788225, +255 222115901 Email: marius.siebert@giz.de Mob.: +25568399228 Email: jonnebruecher@web.de Is a commercial bank providing banking services to corporate, SME and retail clientele Eric Ouattara, Deputy General Manager Mob: +255783625222, Email: eric.ouattara@boatanzania.com BANK OF AFRICA Tel: +255 22 513 851, +255 22 514 6750 Marius Siebert Potential clients Food Processing 21st Century Food and Packaging Ltd (METL) 89 MeTL Group is a leading economic force in Tanzania with major investments and successful Vijay Raghavan R. CEO Email: vijay@metl.net Tel: +255 22 2851175/ 0860 DAR operating companies in all key business sectors. The Group employs more than 24,000 people across the country and has diverse interests in trading, agriculture, manufacturing, energy and petroleum, financial services, mobile telephony, infrastructure and real estate, transport and logistics and distribution. Nitin Vishwakarma Assistant CEO Casmir Joackim Assistant CEO Sudi Mwanasala Projects Consultant Alliance One Tobacco Ltd Morogoro Anjari Soda Factory Ltd Tanga Alliance One Tanzania Limited (AOTL) is a company, which owns a tobacco factory facility Asas Dairies Ltd ASAS Dairies Ltd ASAS Dairy Farm ... Asas Group of Companies is one of the oldest and biggest business groups in Tanzania Azam Bakeries Co. Ltd Azam Bakeries Limited. Azam Bakeries, one of the largest bakery in Tanzania, produces the popular Azam brand bread, cakes and donuts. Banana Investments Ltd is a leading producer and distributor of banana alcoholic beverages in East Africa. Bakhresa The Home of Azam ... of Africans by providing them with essential products and services of global quality at affordable prices Banana Investment LTD Bakhresa Food Products Ltd DAR Produces Beverage Products, Sodas, Soft Drinks Tel: +255 (27) 264 3296, 27 264 2992 Email: anjaris@kaributanga.com Mr. Fuad Jaffar Director of ASAS Dairies 90 Chai Bora blends, packs and makes high quality brands of tea. Coast Millers Limited is a manufacturer of wheat flour based in Dar es Salaam, Tanzania Email: fuad@asasgrouptz.com Email: asasdairies@hotmail.com Tel: +255 26 2725200 Tel: +255 (22) 284 2503 Email: azam@raha.com Mr. Adolf Olomi Managing Director Tel: +255 754 258 258/ +255 27 250 6475 Email: olomiar@banana.co.tz / olomiar@gmail.com Salim Aziz Tel: 022 286 1797 022 286 5072 Email: salimaziz@bakhresa.com Email: patil@bakhresa.com Tel: +255 (22) 286 4313, 22 286 1940, 22 2843077 Email: azam@raha.com Tel:+255 787 036422/ 22 286 1116 Email: abeid@bakhresa.com Mr Said Muhammad Abeid General Manager Coast Millers Ltd DAR Email: mwanasala@metl.net +255 786 293 322 +255 655 293 322 +255 222 126 833 +255 (22)2123316 info@metl.net Tel: +255 (23) 2603494/ 3416/ 3516/ 4611/ 12 Email: Tz-morogoro@aointl.com Mr. Patil sn Chai Bora Ltd +255 755 030101 Email: nitin@metl.net +255 222 122 830 +255 763 092 092 Email: casmir@metl.net +255 222 122 830 +255 713 718 002/ +255 752 007 870 Suresh Bhupathi C. Engineer Tel: +255 (22) 286 2173, (22) 286 1298 Email: infdar@chaibora.com Tel: +255733400777 +255715400700 Mr. Raval DarBrew Ltd DAR Darsh Industries Ltd Manufacture of alcoholic beverages East Coast Oils And Fats Ltd DAR East Coast Oils and Fats Ltd. East Coast Oils and Fats is a state of the art facility for the manufacture of edible oils, soaps and fats Birchand Oil Mills Super Sip Ltd GFP Company Ltd ARUSHA Kagera Sugar Ltd Kilombero Sugar Margareth Mlwale Tel: +255 (22) 2450143/4, 22 245 0380/2 Email: Margareth.mlwale@chibuku.co.tz Tel:+255 736 500 525/ 547 Tel:+255 783 866 700, +255 752 866 700, +255 776 866 700, +255 658 866 700 Email: info@redgold.co.tz Email: fm@redgold.co.tz Tel: +255 (22) 2850860/ 2851175 Email: info@metl.net/ vijay@metl.net Edible oil maunfacturers Mr. Parwinder singh Tanzania‟s well known Beverage Bottlers and producers of the famous Sippy and Chunky brands of soft drinks GFP Limited (GFP) is a Tanzanian company based in Arusha – the gateway to Tanzania‟s northern tourist circuit – that has since 1998 been engaged in the manufacture and delivery to local and export markets of exceptionally high quality, exotic and natural fruit, nuts and honeys spreads products. Zuckerunternehmen; halt einen Marktanteil von 15% Kilombero ist mit einem Produktionsanteil von 43% der größte Zuckerhersteller; hat in den letzten 5 Jahren jedoch Anteile v.a. an TPC (Marktanteil 29%) verloren hat Mr. Prashad Email: Birchandgroupnza@gmail.com Tel: +255282500607/ +255282570259 Email: coo@savannahgroup.co Tel: +255222172323/ +277712658985 is leading processor of fruits and vegetables in Tanzania Tel: +255 278 254 8322 Email: gfp@habari.co.tz Tel: +255282222206 Mr. Fred Northcoombes Megatrade Investment Ltd Mount Meru Millers Ltd ARUSHA Mukwano Industries Ltd 91 Email: Suresh_bhupathi@yahoo.co.in Tel: +255 (22) 240 0777, 211 4757, 2114406 Email: cmlnyati@gmail.com Email: cml_nyati@raha.com Tel: +255757585320 +255232626193 Tel: +255 (27) 254 4588, 27254 4728 Email: megatrade@bol.co.tz Extrahiert Öl aus Sonnenblumen; Weiterverarbeitung zu Speiseöl, d.h. Prozessschritte umfassen auch degumming, dewaxing und decolorization; Fabriken auch in Sambia, Uganda, Rwanda und Tanzania. Ugandische Unternehmensgruppe: Hersteller von Plastikprodukten, Trinkwasser, Seifen und Reinigungsmitteln, Speisölen, Tierfutter Herstellung von Speiseöl in Tanzania Atul Mittal Group Managing Director Tel: +255 0715400400 info@mountmeru.co.tz, atul@mountmeru.co.tz Tel: +255 (22) 784 786 515 Email: spwalji@gmail.com Mtibwa Sugar Estate Murzah Oil Mills Mwanza Fishing Industries Ltd MWANZA NESTLE Equatorial African Region Ltd Nyanza Bottling Co. Ltd Mwanza REnna Holdings Ltd DAR S + C Ginning Co. Ltd (Sumaria). Oil Milling & Cotton Ginning. Said Salim Bakhresa and Co. Ltd Maize Flour/ Wheat Flour Milling SBC (T) Ltd PEPSI Beverages and Carbonated Drinks Serengeti Breweries Ltd Tan Dairies Ltd 92 Mtibwa Sugar Estate Ltd (subsidiary Of Tanzania Sugar Industries Co Ltd. Sugarcane growing and the production of sugar and related products are the main activities of Mtibwa Sugar Estates Ltd. Raffinerie von Palmöl mit einem Marktanteil von 40%; Ausbau der Kapazitäten von 400 Tonnen auf 800 Tonnen/Tag. Fish Processing plant in Mwanza located on the shore of Lake Victoria Tel: +255232620019/91 Mr. Lakshmi Narayana G.E Tel: +255 22 2843288/ 784 769944 Email: chl@murzah.co.tz Tel: +255 (28) 256 0868, 256 0885 info@mwanzafish.com Manufactures baked goods, milk flavorings, soups, refrigerated pasta, beverages, juices, jams, baby food, frozen meals, coffee creamers, cat food and desserts. Nyanza Bottling Company Ltd., [NBCL], incorporated in 1984, a joint venture between SUMARIA and CMG group, is one of the largest Coca-Cola Franchises in East Africa. NBCL is engaged in bottling & distributing Coca-Cola products in the Lake Zone of Tanzania, comprising Mwanza, Shinyanga, Mara, Kagera, Tabora & Kigoma regions. Fish Processing, Fishing, Prawns. Tel: +255 22 2781351, 767 637 853 Email: Faiz.rasool@ke.nestle.com Tel: +255 (28) 275 2562, (028) 257 1447 Email: nbcl@nbcl.biz Tel: +255 754 277 462 Email: norahussiri@yahoo.com Tel:+255 (28) 262 1230 Email: jayant@sumaria.biz Email: diral@sumaria.biz In 1996, Sumaria Group established a new company S&C Ginning Limited, for producing cotton lint ... The company has an oil mill which produces quality edible oil out of the cotton seed Bakhresa The Home of Azam ... of Africans by providing them with essential products and services of global quality at affordable prices Jayant/ Diral Mr. Abeid Email: Abeid@bakhresa.com Email: abeid@raha.com Tel: +255 (22) 286 1116/7/8 SBC Tanzania Limited was incorporated on April 5th, 2001 with the mission to “revive the Pepsi Cola business in Tanzania and to transform Pepsi brands into sizeable and serious contenders for volume and share of mind in the Tanzanian market Serengeti Breweries Limited produces mild and strong beers, and energy drinks Mr. Michael Hunter, CEO Email: Michaelhunter@sbctz.com Mr Steve Gannon CEO Tel: +255 689 999 678 Tel: +255 (22) 286 0347/8 Email: Steve.Gannon@daigeo.com Email: info@serengetibrew.com Email: ajay@serengetibrew.com Tan Diaries Ltd (TDL) is a Tanzanian, small-scale milk processing private company based in Dar es Mr. Mmari, Managing Director Email: tandairiesltd@yahoo.com Tel: +255 (22) 246 1084 Tanga Fresh Ltd Tanzania Breweries Ltd TPC Sugar Tanzania Distilleries Ltd Tanzania Meat Products Ltd Tanzania Cigarette Company Ltd Truck Africa Ltd Edible Oils Unilever Tea Tanzania Vegetable Oil Industries (T) Ltd Mwanza Salaam Tanga Fresh is the main Dairy processor in Tanzania and co-owned by Tanzania Dairy Cooperative Union(TDCU). Tanzania Breweries Ltd. engages in production, distribution and sale of malt beer, non-alcoholic malt beverages and alcoholic fruit beverages in Tanzania. Situated in the Kilimanjaro region, TPC is one of Tanzania's largest sugar estates; of the 16,000ha estate, about 8,000ha. of land is used for cane plantation. Tanzania Distilleries Limited (TDL) was established in 1968 and is currently the market leading spirit and wine distributor and distillery in Tanzania. Source a Large Selection of Meat Products at Beef, Pork from Tanzania Alnoor, MD Mr. Robin Goetzsche, Managing Director Tel: +255272754389 David Mgwassa Tel: +255 (22) 286 4374, 22 286 0510/3 Email: david.mgwassa@tz.sabmiller.com Tel: +255 767 266762/ 22 2860510 Mr. Maembe Tel:+255 (22) 246 0021/2 +255 611 531, 754 481 068 Email: emaembe@yahoo.com Email: info@tanmeats.co.tz Tel: +255 (22) 286 0150/ 4 Email: pmakanza@jti.com Tanzania Cigarette Company Limited (TCC) is a Tanzania-based company engaged in the manufacture, marketing and sale of cigarette and tobacco products Produces Edible Oils Unilever Tea Tanzania Limited is a plantation company operating under Unilever Tea, East Africa (UTEA). UTIL employs over 5,500 employees ... Produces Cooking & edible oils Vicfish, Mwanza supplier of Seafood Sopa Management Ltd The Sopa Lodges of Kenya and Tanzania have all Email: info@desamilk.com Email: alnoorh@kaributanga.com Tel: +255 (27) 264 4238, 718 990 006 +255 (0) 784 607 511 Email: tangafresh@kaributanga.com Email: robingoetzsche@sabmiller.com Tel: +255 (22) 218 2779/82, 22 218 3090 Email: Emma.oriyo@tz.sabmiller.com Tel:+255 (22) 212 5091 Tel:+255 755 666 700, 786 260 338 Email: tanoil@raha.com Francis Kiragu Tel:+255 26 2765005/ 2765016 Email: Francis.kiragu@unilever.com Direct line of production manager: +255688810555 Email: Ddt1465@gmail.com Mr. Tiwari Tel: +255 (28) 250 0914, 28 250 2621 Email: voil@thenet.co.tz, Email: voilmwz@voiltz.com Email: tiwari@bahatibounty.com Tel: +255 (28) 255 1596, 255 2306 Email: ashok@baharibounty.com baharibounty.com Hotels 93 Mr. Karim Wissanji Tel:+255 27 250 0630/9 ARUSHA been individually designed to compliment and blend in with the magnificent surroundings Email:info@sopalodges.com Email: md-office@sopalodges.com Protea Hotels Protea Hotel Courtyard is a 3 star hotel and offers affordable accommodation in Dar es Salaam, Dinish Antony Group General Manager Tel:+255 (22) 213 0 130 +255 784 206 350 Email: gm@proteadar.com Elewana Offers accommodation in Serengeti Migration Camp, Tarangire Treetops, Arusha Coffee Lodge, the Manor at Ngorongoro and other luxury lodges. Mike Sanders Tel:+255 782 333 555 Email: msanders@elewana.com Sunflag (T) Ltd Arusha Sunflag (Tanzania) Limited is a fully integrated textile and clothing company located in Arusha (Tanzania). Lodhia Steel Industries Ltd ARUSHA Seit 2004 Hersteller von Stahl bzw. Stahlprodukten MM Integrated Steel Mills Ltd DAR Teil der Motisun Holding (Subhash Patel); Produzent von Wellblech, beschichteten Blechen, Bewehrungsstäben, Schwarzrohren, etc.; Investitionen auch in Zambia und Uganda Mr. Subhash Patel Managing Director Tel: +255 (27)2548504, 272548520 Email: trishala@bol.co.tz, Email: cfo@lodhiagroup.com, Email: imports@lodhiagroup.com Tel: +255 (0)2139158 Email: motisunhl@cats-net.com ALAF Ltd Tansanias ältestes und führendes Stahlunternehmen; AG, Produktion kalt gewalzter Stahlcoils, Stahlbleche, verzinkter Flachbleche, Wellbleche, Dachfirste/ Regenrinnen, Rohre sowie Aluminiumprodukte Mr. Pankaj Kumar CEO Tel:+255(0)2864017 Email: pankaj@alaf.co.tz Sita Steel Rollings Ltd They Manufacture various types of hollow Sections, Black Pipes, Z-Purlins and cut to length mild steel plate Aluminium Holloware Industries Ltd Produces Aluminium Collapsible Tubes, Aluminium Foils, Aluminium Furniture Mr. N G S P Deraniyagala Technical Manager Tel: +255 (0)2860425 Email: Alhol_tz@ctvsatcom.net A M Steel & Iron Mills Ltd The A.M Group is comprises of companies dealing in manufacturing of iron Bars of 10 different specifications and trading of different type of commodities including import & export of ferrous / non-ferrous metal scrap, aluminum ingots, Agri Products(Sunflower Oil Cake, Chana, Mung, Mr. Shikh Shahid Majeed Managing Director Email: amsteeltz@gmail.com Textiles Tel:+255 (27) 250 3897, 27 250 7270, 27 250 3497 Email: sunflag@habari.co.tz, ajay@sunflag-tz.com Steel 94 Email: jai@sita-steel.com Tel: +255 (22)2807761/4 Email: info@sita-steel.com Pigeon Peas, etc.) & textile products (bed sheets, pillows, towels, cotton fabric, etc.). Jeje Industries Ltd Manufactures steel wool and steel mills Mr. Suresh Manek Managing Director Tel: +255 (0) 2130471/2 Email: jeje@bol.co.tz Kamal Steel Ltd Kamal Steel is an established name in steel industry and has proficiency in manufacturing Integrated Steel, High tensile Deformed Bars (Grade 460) and Mild Steel Deformed and Round Bars, Angled, Flat and Squared Bars etc. Mr. Gagan S Gupta Managing Director Tel: +255 (0) 2862975/2864255 Email: kamalsteel@hotmail.com Steel Masters Ltd Steel Masters Limited is an integrated hot steel rolling mill with smelter of 60 MT/per ... rolling mill of 150 MT/per day capacity located in Dar es Salaam, Mr. H M Patel Managing Director Tel: +255 (0) 8263170, +255(22)2863170 Email: hitesh@steelmastersltd.com Tanga Cement Co. Ltd Zementfabrik mit 31,1% prognostiziertem Marktanteil für 2015; will im ersten Quartal 2015 eine neue Klinkerproduktionsstätte in Betrieb nehmen, um seine Mühlen besser mit eigenem Klinker versorgen zu können. Mr. Erik Westerberg Managing Director Tel: +255 2602784 Email: westerberg@simbacement.co.tz Tanzania Portland Cement Co. Ltd Markführer; mehrheitlich im Besitz von Heidelberg Cement (69%); der Tansanische Staat hält ca. 30%. Mr. Pascal Lesoinne Managing Director Tel: +255 2630138 Email: tpcc@twigacement.com Lake Cement Ltd Cement manufacturing company Mr. Sajiv P S Kumar General Manager Tel: +255 2139610 Email: sajivkps@gmail.com Mbeya Cement Co. Ltd Prognostizierter Marktanteil von 8,7% in 2015; erweitert seine bestehenden Kapazitäten von 700.000 Tonnen/Jahr bis zum 2. Quartal 2015 um eine weitere Mühle. Ms. Catherine Langreney General Manager Tel: +255 2124569 Email: Kheri.libaba@lafarge-tz.lafarge.com African Barrick Gold (ABG) Tansanias größter Goldproduzent. Drei aktive Minen (Bulyanhulu, Buzwagi, North Mara) und Tulawaka). Eine netzentferne Anlage. Sucht nach Alternativen zur Kostenreduzierung von 30%. Zieht 1MWp Solar in Erwägung. Cement Mining Shanta Gold Kabanga Nickel 95 Eine Anlage in der Vorbereitung (liegt im Shailendr Yadav Email: Syadav@africanbarrickgold.com Mob: +255 767565672 Steve Quigley, Administration Manager Email: steveq@shantagold.com Kevin Olshefsky Tel: +255 767 566 602 Williamson Diamonds Ltd. Nordwesten Tansanias, südlich des Victoriasees und nahe der Grenze zu Burundi). Baubeginn in 2015 nach der Umsiedlung der Gemeinden. Williamson Diamond Mine in Mwadui (Shinyanga) ist der größte Produzent Tansanias. Mantra Uranium Voraussichtlicher Betriebsbeginn 2015 Achelis As a German trading house we pride ourselves in supplying a wide range of equipment as well as after sales service. Achelis (Tanganyika) Limited is build on various divisions from the supply of Technical and material handling equipment to Healthcare(supply of hospital & laboratory equipment), Industrial equipment as well as Water and Energy. Grüne Gebäude für den privaten Sektor. General Manager Email: kolshefsky@xstratanickel.ca Charl Barnard Country Manager and General Manager Tel: 028 2763850,0754 643596 Tel:028 2763849,0754 208614 Tel: 028 2763853,0784 540166 Tel: +255 22 2151609,2152170 Potenzielle Geschäftspartner Architectural Pioneering Consultants Ltd PharmConsult Dino Stengel, Managing Director Email: dstengel@achelis.co.tz Mobile +255 784 506095 Dark Gummerich Email:Dark.Gummich@gmx.net Tel: +255 756 592 327 Dr. Mtandu Email: rugola.mtandu@pharmkonsult.com IPP Symbion Symbion is an American Independent Power Producer with power plant assets in Africa. Through our offices across the African continent, Symbion builds, owns and operates electrical power infrastructure. Our power plants supply electricity to some of the world‟s most critically underserved regions. Peter Gathercole Email: peter.gathercole@symbion-power.com Email: petergathercole@jaag.biz Email: petergathercole@ymail.com Mob. +255 754785340 IPP, Jacobsen Elektro AS Jacobsen Electro has established itself as an Independent Power Producer (IPP) Shaun Moore, Project Manager Mob: +255 689906239 IPP, Wartsila Tanzania Wärtsilä supplies power to Tanzania. Jaska Kaihua, Country Contract Manager G A K Patel & Co. Ltd DAR Civil Engineers jaakko.kaihua@wartsila.com Mob: +255 754788113 Tel:+255 (22) 2136657, 222116595 Email: gakphq@gakp.net CSI Electricals CSI Electrical Limited has completed a significant number of complex commercial, power and industrial projects in the East Africa. Chris Glasson Managing Director Tel: +255 786 467591 Email: chris.glasson@csielectrical.com Derm Electrics Derm Electrics is a professional electrical contracting company committed to technical Mr. Mringo Managing Director Email: Mringo@dermtz.com Tel: +255 2777 4508 96 competence, reliable workmanship and ethical business practices Mollel Electrical Contractors Mollel Electrical Contractors Limited has been involved in all facets of Electrical and Electro – Mechanical Engineering, specialising primarily in Commercial and Industrial Installation of all Electrical Mr. Adam Mollel Email: amollel@mec.co.tz Catic International Engineer Ltd DP Shapriya Electrical Contractors Mr. Chen Service Provider of Architectural & Civil Engineering, Kishore Shapriya Tel: +255 22 21 20210 Email: tailaibi@hotmail.com Email:kbs@dpshapriya.com Tel: +255 22 286 5409 97 7. Quellenverzeichnis 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) 8) 9) 10) 11) 12) 13) 14) 15) 16) 17) 18) 19) 20) 21) ESD. “Kenya Energy Atlas, Energy for Sustainable Development Africa, 2008.” Kenya Ministry of Energy and Petroleum, Least Cost Power Development Plan, March 2011 Tanzania energy Ministry, Tanzania Power System Master Plan, 2012 update ERC. “The Energy (Energy Management) Regulation, 2012.” Legal Notice No.10. 28th Sept. 2012. ERC, The Solar Water Heater Regulations”, April 2012 ERC. “Application to Energy Regulatory Commission (ERC) for Approval of Proposed Electricity Tariffs and Tariff Structure.” Daily Nation 21st Feb. 2013: 38-39. KPLC. “Annual Report and Financial Statements 2011/2012.” 30th June 2012. 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