Zielmarktanalyse Energieeffizienz in der Industrie und

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Zielmarktanalyse Energieeffizienz in der Industrie und
Zielmarktanalyse Energieeffizienz
in der Industrie und in Gebäuden
Kenia & Tansania
Mit Profilen der Marktakteure
www.efficiency-from-germany.info
Impressum
Herausgeber
AHK Kenia
Stand
01.09.2014
Druck
September 2014
Gestaltung und Produktion
AHK Kenia
Redaktion
Dr. Georgia Badelt
Inhalt
Zusammenfassung
3
1. Einführung: Allgemeine Landesinformationen
1.1. Kenia
1.2. Tansania
2. Überblick über den Energiesektor
2.1. Energiemix
2.1.1. Kenia
2.1.2. Tansania
2.2. Entwicklung des Stromangebots und der Stromnachfrage
2.2.1. Kenia
2.2.2. Tansania
2.3. Relevante Akteurslandschaft
2.3.1. Kenia
2.3.2. Tansania
3. Regulativer Rahmen für Energieeffizienz
3.1. Stromtarife und andere Energiekosten
3.1.1. Kenia
3.1.2. Tansania
3.2. Richtlinien
3.2.1. Energiemanagement-Richtlinien 2012 (Kenia)
3.2.2. Solarkollektoren-Richtlinien 2012 (Kenia)
3.3. Anreizprogramme (Kenia)
4. Energieeinspar-Potential in Kenia und Tansania
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4.1. Industriestruktur in Kenia und Tansania
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4.2. Energieeinsparpotenziale in ausgewählten Sub-Sektoren
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4.2.1. Milchindustrie
4.2.2. Zuckerindustrie
4.2.3. Weitere Lebensmittelindustrie: Speiseölindustrie
4.2.4. Teeindustrie
4.2.5. Hortikultur-Sektor
4.2.6. Zementindustrie
4.2.7. Stahlindustrie
4.2.8. Baugewerbe (Gebäudesektor)
2
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5. Engagement und Positionierung der deutschen Unternehmen
72
6. Profile der Marktakteure
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7. Quellenverzeichnis
99
Zusammenfassung
Kenia
Kenias Strompreise schwanken zwischen 15,78 KSH und 19,96 KSH/ kWh (13,7 -17,3 €cent) für kommerzielle und
industrielle Stromverbraucher. Sie sind damit die höchsten der Region. Sie basieren auf langfristigen Grenzkosten.
Kostenschwankungen aufgrund von Rohstoffpreis- und Wechselkursschwankungen werden direkt an den
Endverbraucher weitergereicht. Bereits Anfang des Jahres wurden die Stromtarife - abhängig von der jeweiligen
Verbraucherkategorie - um bis zu 12% angehoben wurden und eine weitere Erhöhung steht bereits an.
Aufgrund der unzuverlässigen Versorgung aus dem öffentlichen Stromnetz (gepaart mit einer allzu geringen Qualität des
Stroms) greifen Stromverbraucher oft auf Dieselgeneratoren zurück. Angesichts der signifikanten Volatilität des
Rohstroffes sowie eines Dieselpreises von derzeit 104 KES/ Liter Diesel (90 €cent) hat dies jedoch steigende
Energiekosten sowie weiter wachsende Unsicherheiten zur Folge.
Abgesehen von den hohen Stromtarifen müssen Stromverbraucher, die jährlich mehr als 180.000 kWh verbrauchen, laut
den in 2012 in Kraft getretenen Energie-Richtlinien, alle 3 Jahre ein Energie-Audit nachweisen, das von zertifizierten
Energie-Auditoren durchzuführen ist (erste Periode 2012-2015). Ab 2015 müssen innerhalb von 3 Jahren 50% der
Energieeinsparungen mit den empfohlenen Energieeffizienz-Maßnahmen erzielt worden sein. Demzufolge lassen sich
recht günstige Rahmenbedingungen zur Förderung von Energieeffizienz in Kenia ausmachen.
Energieintensive Sektoren in Kenia sind z.B. die Zementindustrie, Walzwerke, Raffinerien, Zuckerindustrie, Brauereien
und der Bergbau:
Die Zuckerindustrie steht unter äußerst starkem Kostendruck: Die meisten Zuckerfabriken leiden nicht zuletzt
aufgrund einer Zuckerrohr-Knappheit unter einer Unter-Auslastung ihrer Kapazitäten – der größte Zuckerhersteller
Mumias weist derzeit eine Auslastungsrate von lediglich 64% auf. Zusammen mit einer relativ geringen
Produktionseffizienz, die sich teils aus alten Maschinenparks, insbesondere im Hinblick auf die vielen staatseigenen
Betriebe ergeben, führt die geringe Auslastung zu hohen Produktionskosten. In der Folge ist kenianischer Zucker kaum
mehr wettbewerbsfähig und das Land wird von (teils illegalen) Billigimporten überschwemmt. Durch Modernisierung der
Fabriken sowie die Diversifizierung des Geschäftsportfolios (z.B. Brikettierung überschüssiger Bagasse, Produktion von
Ethanol und Stromerzeugung aus Molasses, Trinkwasserherstellung (Mumias)) soll die Bilanz der Zuckerunternehmen
verbessert werden. Investitionen können aus dem Sugar Development Fund, der vom Kenya Sugar Directorate verwaltet
wird, bezuschusst werden.
Energieeffizienz-Maßnahmen fügen sich hier ein und helfen, die Gesamtkosten zu reduzieren: Mit 30-43 kWh/ Tonne
Zuckerrohr sind die kenianischen Zuckerfabriken im Vergleich zu internationalen Benchmarks (25-32 kWh/ Tonne)
wesentlich energieintensiver. Zum einen können Energieeinsparungen realisiert werden, indem z.B. Antriebssysteme mit
variabler Frequenz und Dampf-Turbo-Generatoren im Zentrifugen-Bereich eingesetzt werden; ferner bestehen weitere
Einsoparpotentiale durch neuere Prozesstechnologie (z.B. Fallstromverdampfer, Diffuser, Automatisierung der
Verdampfungskristallisatoren etc.).
Zunehmendem Wettbewerbsdruck ist auch die kenianische Zementindustrie ausgesetzt: So sind die Gewinnmargen im
Zeitraum 2007-2011 für die großen Player wie East African Portland Cement (EAPC, Anteil von Lafarge 42%) und
Bamburi (Anteil von Lafarge 58%) um rund zehn Prozentpunkte gefallen. Für deutsche Unternehmen sind darum auch
neue Player in der lokalen Zementindustrie wie Mombasa Cement und National Cement, interessant. Zu beachten ist,
dass es in Kenia nicht so viele integrierte Zementwerke gibt. Stattdessen werden Mahlwerke und Klinker größtenteils
importiert.
3
Die Erhöhung der Energieeffizienz spielt im Zusammenhang mit der Senkung der Gesamtproduktionskosten eine große
Rolle. Abgesehen davon, dass mit einer verbesserten Prozesssteuerung und Antrieben mit variabler Frequenz
nennenswerte Einsparungen realisiert werden können, lässt sich der Energieverbrauch vor allem durch
prozessspezifische Investitionen reduzieren: Noch sind in kenianischen Zement-Mahlwerken Kugelmühlen im Einsatz;
werden diese durch Hochdruck-Walzenpressen/ Vertikalmühlen ersetzt, können 50% der Energie in diesem Bereich
eingespart werden.
Die Stahlindustrie in Kenia beschränkt sich hauptsächlich auf die Herstellung von Sekundärprodukten (z.B. Schmelzen
von Schrott und Verarbeitung zu Halbprodukten oder Walzen von Halbfertigprodukten zu Blechen, Stangen und
Profilen). Viele der internationalen Wettbewerber können Stahl und Stahlprodukte zu niedrigeren Preisen anbieten, nicht
zuletzt auch da sie von ihren jeweiligen Regierungen unterstützt werden (z.B. durch steuerfreien Strombezug). Etliche
kenianische Unternehmen waren dem massiven internationalen Wettberwerbsdruck nicht mehr gewachsen und mussten
mittlerweile ihre Tore schliessen. Viele der noch bestehenden Stahlfirmen leiden unter Überkapazitäten, was natürlich
die Kosten und Preise für Stahlprodukte weiter in die Höhe treibt: So beläuft sich die Kapazitätsauslastung in Kenia auf
durchschnittlich 46%, während der weltweite Durchschnitt mit 72% erheblich höher liegt. Außerdem setzen viele
kenianische Stahlfirmen veraltete Technologien ein. Dies zeigt sich zum Beispiel darin, dass die meisten StahlSchmelzbetriebe noch immer die Blockguss-Technologie anwenden. Deren Produktivität liegt mit 40-50% jedoch weit
niedriger als bei modernen Methoden wie dem Strangguss-Verfahren (90% Produktivität). Ferner lassen sich laut
durchgeführter Energie-Audits in Stahlwerken erhebliche Einsparungen durch Verbesserungen am Induktionsofen sowie
durch den Einsatz drehzahlveränderbarer Antriebe erzielen.
Angesichts der steigenden Nachfrage nach Stahl sowie Stahlprodukten und ungeachtet der Unter-Auslastung bestehender
Kapazitäten fördert die Regierung den Ausbau dieser Industrie, die als tragende Säule für das verarbeitende Gewerbe und
als Schlüssel für die Realisierung aller Infrastrukturprojekte im Rahmen der Vision 2030 gesehen wird: So soll das
Staatsunternehmen Numerical Machining Complex (NMC) ein integriertes Stahlwerk auf seinem Land in Athi River
errichten; Anfang Juli 2014 wurde ein EOI für die Durchführbarkeitsstudie veröffentlicht.
Nicht zu unterschätzen ist auch die kenianische Agro-Industrie, mit Blick auf die Energieeffizienz vor allem die Milch, Teeindustrie und evtl. auch die Blumenfarmen. Die Milchindustrie leidet unter dem Problem von
Überkapazitäten, die mit dem Flaschenhals der Milchsammlung zusammenhängen. Es gibt rund 30 milchverarbeitende
Betriebe, darunter große Firmen wie die staatliche NewKCC sowie privaten Firmen Brookside, Gitunguri, Kinangop und
Sameer. Eine der größeren Unternehmen hat eine Gesamtlast von ca. 500 kW mit einem durchschnittlichen
Energieverbrauch von 267.000 kWh pro Monat, die für die Produktion von 3,7 Mio. Liter Milch eingesetzt werden. Laut
Energie-Audit können 24% der Energie eingespart werden: 76% aller Einsparungen können durch die Umstellung auf
einen Biomasse-Kessel realisiert werden. Ein Einsparpotential von 12% besteht weiterhin, wenn man den Betrieb von
Kältekompressoren automatisiert. Letztere Maßnahme zahlt sich bereits nach 2 Monaten aus.
Über die in den Energie-Audits empfohlenen Maßnahmen hinaus, welche die Querschnittstechnologien betreffen (z.B.
Kessel, Motoren, Beleuchtung etc.), lassen sich durch prozessspezifische Maßnahmen Energieeinsparungen erzielen,
besonders wenn man berücksichtigt, dass mindestens 40% der Energie in der Produktion selbst verbraucht wird.
Prozessspezifische Maßnahmen umfassen zum Beispiel den Einsatz des indirekten UHT-Verfahrens zur Sterilisation.
Dabei erfolgt die Wärmeübertragung mit Platten- oder Röhrenwärmeüberträgern. Auch durch den Einsatz der
Membranfiltration sowie die Anwendung von mehreren aufeinanderfolgenden Verdampfern (multiple effect evaporators)
kann Energie eingespart werden.
Bedeutende Potenziale bietet auch der Gebäudesektor. Als Folge einer stetig steigenden Zahl mittlerer sowie hoher
Einkommen entwickelt sich der Einzelhandel sehr dynamisch; etliche neue Shopping-Malls sind geplant und im
Entstehen, u.a. „Two Rivers“ – das zukünftig größte Einkaufszentrum des Landes. Ähnlich entwickelt sich auch der Markt
für Bürogebäude. Die Erschließung dieses Marktes wird für deutsche Unternehmen jedoch nicht einfach sein, da der
Sektor bereits zu großen Teilen von chinesischen Kontraktoren besetzt ist.
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Tansania
Verglichen mit Kenia hinkt Tansania ganz generell sowie insbesondere auch im Hinblick auf Energieeffizienz hinterher.
Dort wurden bis Anfang diesen Jahres Stromtarife stark subventioniert. Sie lagen für Haushalte bei 9,8 €cent/ kWh (5,3
€cent für größere kommerzielle und industrielle Verbraucher). Zudem gibt es keine Zuschüsse für Energie-Audits und
keine Ausbildung sowie Zertifizierung von Energie-Auditoren. Folglich bleiben die damit verbundenen Potentiale
weitgehend ungenützt, was auch zur Folge hat, dass das diesbezügliche Problembewußtsein bei weitem noch nicht dem
Kenianischen Niveau entspricht. Allerdings wurden die Stromtarife Anfang 2014 um teils 40-55% für die Industrie
erhöht, so dass Optionen zur Senkung des Energieverbrauchs attraktiver werden. Schließlich ist die Stromversorgung aus
dem öffentlichen Netz weitaus unzuverlässiger sowie qualitativ schlechter als in Kenia. In letzter Konsequenz führt dies
zu einer größeren Abhängigkeit von Dieselgeneratoren für den Endverbraucher.
In Bezug auf die Energieeffizienz sind zum Beispiel der Bergbau, die Plastikindustrie, die Zementindustrie und
die lebensmittelverarbeitende Industrie von Interesse:
Ein wichtiger Zielsektor für deutsche Unternehmen in Tansania stellt der Bergbau (Gold, Nickel etc.) dar. Das Land ist
heute nach Südafrika und Ghana Afrikas drittgrößter Goldproduzent. Bislang ist allerdings noch unklar wie umfangreich
das Vorkommen tatsächlich ist. Tiefergehende Erkundungen könnten weitere Kapazitäten zu Tage fördern. Der Sektor ist
ein großer Energiekonsument. Er trägt mit ca. 30% zum landesweiten Energieverbrauch bei. Etliche Bergwerke sind an
das Stromnetz angebunden, dennoch gibt es einen große ungedeckte Nachfrage (ca. 100MW), die Lücke wird letztlich von
Dieselgeneratoren gefüllt. Mehrere Bergwerke sind netzunabhängig, wie beispielsweise Shanta Gold/ New Luika (5,2
MW) und Geita (40 MW); die Netzanbindung soll jeweils erst in einigen Jahren erfolgen. Im speziellen Fall der
Goldproduktion zwingt der niedrige Goldpreis (1400USD/Unze) Unternehmen ihre Kosten drastisch zu senken, was
einerseits mit Blick auf Energieeffizienz eine Chancen bieten kann; dies zieht jedoch auch die Verzögerung von nicht
prioritären Investmententscheidungen nach sich. Einige Unternehmen prüfen Möglichkeiten zur Nutzung Erneuerbarer
Energien (z.B. Solar PV).
Ein attraktiver Sektor mir einer signifikanten Zahl potenzieller Kunden für deutsche Unternehmen ist die gesamte
Lebensmittelindustrie: Zu nennen ist z.B. die Zuckerindustrie, die Speiseölhersteller und Getränkehersteller.
Die Zuckerindustrie in Tansania ist kleiner und konzentrierter als in Kenia. So gibt es lediglich 4 Unternehmen, 2
davon komplett privat und 2 größere, privat-staatliche Firmen (Kilombero mit 130.000 Tonnen/ Jahr und TPC mit
100.000 Tonnen/ Jahr). TPC erweitert derzeit seine Kapazitäten um 25% auf 125.000 Tonnen/ Jahr. Es gilt als
vergleichsweise effizient und erreicht zeitweise eine Verarbeitungsrate von 8 Tonnen Zuckerrohr/ Tonne. TPC hat eine
Gesamtlast von 12,5 MW, davon 4,5 MW für die Zuckerfabrik. Kilombera, Kagera und Mtiobwa arbeiten weit weniger
effizient und haben teils veraltete Anlagen. Eine weitere Zuckerfabrik entsteht: Agro EcoEnergy (Tanzania) Limited, eine
Tochtergesellschaft eines schwedischen Unternehmens, hat $550 Millionen in den Anbau von Zuckerrohr investiert, um
130.000 Zucker zu produzieren. Zusatzprodukte sollen Strom und Ethanol sein.
Dynamisch entwickelt sich vor allem die Speiseölindustrie, die angesichts der stark gestiegenen Strompreise in 2014
zudem klares Interesse an Energieeffizienz zeigt: Führende Unternehmen sind u.a. Murzah Oil, Mount Meru Millers und
METL East Cost Oil. Murzah Oil hat Energieberater aus Südafrika unter Vertrag genommen, um Energieversorgung und verbrauch zu optimieren. Die Branche wirkt recht gesund und stabil. METL, das Palmöl zu Speiseöl verarbeitet,
verdoppelt derzeit seine Kapazitäten von 400 Tonnen auf 800 Tonnen/ Tag; Anlagenbauer ist DESMET BELLESTRE aus
Italien. Zudem wurden bereits einige Maßnahmen zur Steigerung der betrieblichen Energieeffizienz umgesetzt. Zum
Beispiel wird ein Niedrigdruck-Kessel eingesetzt, der mit Holz befeuert wird. Auch sind drehzahlvariable Antriebe sowie
eine Absorptionskälteanlage in Betrieb. Letztere läuft anstatt strombetriebener Kälteanlagen und Kondensat-Nutzung.
Mt. Meru Millers, die Öl aus Sonnenblumen herstellen, wird noch in diesem Jahr eine neue Raffinerie (200 Tonnen/ Tag)
in Betrieb nehmen; in der bereits bestehenden Raffinerie lassen sich erhebliche Energie-Einsparpotenziale durch das
Ersetzen der alten Kessel erzielen.
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Abgesehen von diesen beiden Schwerpunktsektoren zeichnen sich Chancen für deutsche Unternehmen auch in anderen
Bereichen ab: Das Telekommunikationsunternehmen Tigo zum Beispiel ist bestrebt, seine Energiekosten um 30% durch
„green building“-Konzepte (in Kundenzentren und Bürogebäude) zu reduzieren.
Marktchancen für deutsche Unternehmen
Marktchancen gibt es zum einen für Anbieter von Querschnittstechnologien (z.B. Kälteanlagen, Kompressoren,
elektrische Antriebe, Steuer- und Regeltechnik/ Automatisierung, Wärmerückgewinnung, Industriekessel etc.). Zum
anderen gibt es aber auch für Anlagen-Planungsbüros und Anlagenbauer sowie Anbieter von Prozesstechnologie
etliche Geschäftsmöglichkeiten, z.B. in der Lebensmittelindustrie (vor allem Zucker-, Speiseöl- und Getränkeindustrie),
Zementindustrie und Bergbauindustrie.
Vorteilhaft ist, dass es in Kenia und Tansania immer mehr Finanzierungsmöglichkeiten für Investitionen in
Energieeffizienz zugänglich sind. So gibt es eine Kreditlinie der African Development Bank (AFD). Via deren Partnerbank
Coop werden Kredite in der Folge weitergegeben, um Investitionen in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz zu
finanzieren. Anfang 2014 hat die deutsche KfW zudem eine Kreditlinie mit der lokalen PTA Bank vereinbart, ebenfalls
mit dem Ziel der Finanzierung von Investitionen in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz.
Last but not least wurden bereits erste Erfahrungen mit dem ESCO-Ansatz gesammelt: Die lokale Firma Lean Energy
Solutions investiert in das Ersetzen von fossilbefeuerten Industriekessel durch solche, die mit Briquettes aus Bagasse
befeuert werden. Das Unternehmen refinanziert sich auf Basis von „performance contracts“ aus den Einsparungen von
Energiekosten, welche die Kunden verzeichnen.
Für deutsche Anbieter ist Kenia kein neuer Markt: Firmen wie GEA, Bitzer und Bosch Kesseltechnik sind hier
bereits tätig. Bei Solar PV und Biogasanlagen sind deutsche Unternehmen „Pioniere“. Sie konstruierten die ersten
Anlagen im Land. Auch in Kenia hat deutsche Technologie den Ruf, sehr zuverlässig, gleichsam aber auch kostspielig zu
sein. In vielen Fällen wird von Endkunden in Kenia und Tansania beklagt, dass deutsche Unternehmen zu stark
angebotsgetrieben agierten.
Um sich in diesen Märkten erfolgreich und nachhaltig zu positionieren, müssen deutsche Unternehmen sowohl
ausdauernd als auch flexibel sein:
Deutsche Anbieter sollten keine abgeschlossenen, starren und veränderungsresistente Pläne mitbringen. Vielmehr
sollten sie offen die Nachfrage und Bedürfnisse der Endkunden vor Ort erfassen und annehmen. Wichtig ist
Flexibilität. Nur so können Lösungen an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden. Zudem können
deutsche Unternehmen natürlich erfolgreich sein, wenn sie bereit sind, einen zusätzlichen Mehrwert zu bieten.
Beispielsweise kann der Weg zur Vermarktung von Lösungen über Trainingsangebote führen. Die AHK hat damit
begonnen, mit strategischen Partnern aus der deutschen Industrie Trainings in ausgewählten industriellen Sub-Sektoren
durchzuführen. Nachdem der Kontakt zu potenziellen Kunden aufgebaut ist, sollte ausreichend Zeit und
Personalressourcen für ein Follow-up eingeplant werden. Dabei ist in dieser Region Afrikas mit Verzögerungen zu
rechnen. Der Energy Desk der AHK unterstützt deutsche Unternehmen in vielen Fällen. Schliesslich ist ein geeignetes
Geschäftsmodell zu entwickeln: Es ist zum Beispiel möglich, Anlagen zu einem niedrigeren Preis zu verkaufen und sich
dann in einem weiteren Schritt die Differenz zum Marktpreis über eine vereinbarte Beteiligung an den realisierten
Energieeinsparungen zu holen. In diesem Zusammenhang kann auch eine Zusammenarbeit mit Entwicklungspartnern
(z.B. GIZ, DEG, etc.) erwogen werden, bei der zum Beispiel der ESCO-Ansatz erprobt wird.
6
Abkürzungsverzeichnis
AD
AFD
AHK
ARM
BIP
BMBF
BMWI
CBD
CEEC
CIC
CIRR
COMESA
COP17
CTI
CTC
DEG
EABC
EAC
EAG
EIA
EOI
EPC
EPPs
ERC
ESCO
ETP
EWURA
FPEAK
GDC
GEF
GIZ
HFO
ICT
IFC
IMA
IPPs
IRR
ISO
KAM
KCB
KCC
KenGen
KEREA
KETRACO
KFC
KHE
KMC
7
Anaerobic Digestion
Agence Francaise de Developpement
Auslandshandelskammer
Athi River Mining
Bruttoinlandsprodukt
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Bundesministerium für Wirtschaft
Central Business District
Centre of Energy Efficiency and Conservation
Climate Investment Center
Commercial Interest Reference Rate
Common Market for Eastern and Southern Africa
The 17th Conference of the Parties
Confederation of Tanzanian Industries
Crush-tear-curl / zerbrechen-zerreissen-rollen
Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft
East Africa Business Council
East African Community
East Africa Growers
Environmental Impact Assessment
Expression of Interest
Engineering – Procurement – Construction (Generalunternehmen)
Emergency Power Producers
Energy Regulatory Commision – Energieregulierungskommision
Energy Service Company
Ethical Tea Partnership
Energy and Water Utilities Regulatory Authority
Fresh Produce Exporters Association of Kenya
Geothermal Development Company
Gloval Environment Facility
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit
Heavy Fuel Oil (Schweröl)
Information and Communication Technology
International Finance Corporation
Interministerieller Ausschuss
Independent Power Producers
Internal Rate of Return
International Standards Organization
Kenya Association of Manufacturers
Kenya Commercial Bank
Kenya Co-operative Creameries
Kenya Electricity Generation Company
Kenya Renewable Energy Association
Kenya Electricity Transmission Company
Kenya Flower Council
Kenya Horticulture Exporters
Kenya Meat Commission
KMU
KPLC
KSB
KSL
KTDA
LBNL
LCPDP
LEED
MAFAP
MEM
METL
MOE
MoU
MRL
MSE
MT
MTP
NGO
NIC
NMC
PV
REA
REA
REP
SAGCOT
SDF
SHS
SPP
SPV
TANESCO
TCCIA
TDCU
TEL
TPAWU
TPCC
TRFK
UHT
UNEP
WB
ZIM
Klein- und Mittelständische Unternehmen
Kenya Power and Lighting Company
Kenya Sugar Board
Kagera Sugar Ltd
Kenya Tea Development Agency
Lawrence Berkeley National Lab
Least Cost Power Developmen Plan
Leadership in Energy & Environmental Design
Monitoring African Food and Agricultural Policies
Ministry of Energie and Minerals – Energieministerium
Mohammed Enterprises Tanzania Ltd.
Ministry of Energy – Energieministerium
Memorandum of Understanding
Maximum Residue Level
Mtibwa Sugar Estates
Metric Tons
`Mid-Term Plan`
Non-Governmental Organization (Nicht-Regierungs-Organisation)
Newly-Industrialized Countries
Numerical Machining Complex
Photovoltaik
Rural Electrification Authority
Rural Energy Agency
Rural Electrification Programme
Southern Agricultural Growth Corridor
Sugar Development Fund
Solar Home System
Small Power Producers
Special Purpose Vehicle
Tanzania Electric Supply Company
Tanzanian Chamber of Commerce, Industry & Argriculture
Tanzania Diary Cooperative Union
Teita Estate Ltd.
Tanzania Plantation and Agricultural Worker Union
Tanzania Portland Cement Company
Tea Research Foundation of Kenya
Ultra-heat treated
United Nations Environmental programme
Weltbank
Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand
Währung
Kenya Shilling Exchange Rates September 2014
1 Kshs = 1,1 USCent
1 Kshs = 0,9 €Cent
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Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Die am stärksten zum wachstum Kenias beitragenden Sektoren
Tabelle 2: Strommix, Kenia
Tabelle 3: Strommix, Tansania
Tabelle 4: Ausbau der Kapazitäten, 2013-2016 (5000+)
Tabelle 5: Stromgestehungskosten (nach Technologien)
Tabelle 6: Geplante Stromerzeugungskapazität bis 2025
Tabelle 7: Unabhängige Stromerzeuger
Tabelle 8: Stromtarife (Basistarife)
Tabelle 9: Auswirkungen der jüngsten Tarifanpassung auf die Endtarife
Tabelle 10: Stromtarife (Basistarife bis Dezember 2013)
Tabelle 11: Stromtarifänderungen (Januar 2014)
Tabelle 12: Energy Management Awards 2013 & 2014
Tabelle 13: Viehbestand, 2012
Tabelle 14: Tierprodukte, 2012
Tabelle 14b: Entwicklung der Milchproduktion und Milchverarbeitung
Tabelle 15: Milchverarbeitungs-Firmen Tansania (Auswahl)
Tabelle 16: Energieeffizienz-Maßnahmen in einem Milchverarbeitungs-Betrieb
Tabelle 17: Staatliche und private Zuckerunternehmen, Kenia
Tabelle 18: Geplante Investitionen in der tansanischen Zuckerindustrie
Tabelle 19: Energieeffizienz-Maßnahmen in einem staatlichen Zuckerunternehmen (Auswahl)
Tabelle 20: Führende Speiseölhersteller, Kenia
Tabelle 21: Führende Speiseölhersteller, Tansania
Tabelle 22: Energieeffizienz-Maßnahmen in einem Speiseölunternehmen (Auswahl)
Tabelle 23: Private große Teeunternehmen, Kenia
Tabelle 24: Tee Produktion in Tansania von Juli 2012 bis Juni 2013
Tabelle 25: Energiebedarf Teefabrik
Tabelle 26: Energieeffizienz-Maßnahmen (Auswahl)
Tabelle 27: Gemüse-Produktion in Kenia, nach Gemüsearten (in `000 MT)
Tabelle 28: Obst-Produktion in Kenia, nach Obstarten
Tabelle 29: Führende Blumenproduzenten, Tansania (Auswahl)
Tabelle 30: Energieverbrauch auf ostafrikanischen Blumenfarmen
Tabelle 31: Empfohlene Energieeffizienz-Maßnahmen auf einer Blumenfarm (Farm 2, s.o.)
Tabelle 32: Marktanteile von Zementunternehmen
Tabelle 33: Marktanteile führender Zementfirmen
Tabelle 34: Energieeffizienz-Maßnahmen in einem Zementmahlwerk (Auswahl)
Tabelle 35: Führende Stahlfirmen, Kenia (Auswahl)
Tabelle 36: Profile ausgewählter Stahlunternehmen, Kenia
Tabelle 37: Stahlunternehmen, Tansania
Tabelle 38: Energieeffizienz-Maßnahmen in einem Stahlwerk (Auswahl)
Tabelle 39: Geplante Büro-Gebäude
Tabelle 40: Kürzlich abgeschlossene und laufende Bauprojekte im kommerziellen Sektor (Auswahl)
Tabelle 41: Führende Bauunternehmen in Tansania
Tabelle 42: Energieeffizienz-Maßnahmen in einem Hotel (Auswahl)
Tabelle 43: Deutsche Unternehmen und ihr Engagement in Kenia
Tabelle 44: Quellen zur Finanzierung von Bioenergieprojekten
Tabelle 45: Empfohlene Vorgehensweise (Exportkredit-Finanzierung)
Tabelle 46: Deutsche Deckungspolitik für Kenia
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Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Landkarte Kenia
Abbildung 2: Wachstumsraten des BIP (landesweit und im produzierenden Gewerbe)
Abbildung 3: Primärenergieverbrauch, 2010
Abbildung 4: Installierte Stromerzeugungskapazitäten, 2013
Abbildung 5: Primärer Energieverbrauch, 2009
Abbildung 6: Mix elektrischer Energie (% der installierten Kapazität), 2012
Abbildung 7: Akteurslandschaft im Stromsektor
Abbildung 8: Anteil (in %) am landesweiten BIP
Abbildung 9: Struktur der industriellen Produktion
Abbildung 10: Thermischer Energieverbrauch, Milchverarbeitung
Abbildung 11: Stromverbrauch, Milchverarbeitung
Abbildung 12: Zuckerproduktion und –verbrauch, Kenia
Abbildung 13: Struktur der kenianischen Zuckerindustrie
Abbildung 14: Zuckerproduktion, Tansania
Abbildung 15: Struktur der tansanischen Zuckerindustrie
Abbildung 16: Stromverbrauch Zuckermühle
Abbildung 17: Flussdiagramm Zuckerproduktion
Abbildung 18: Jährliche Teeproduktion in Kenia (in Mio. Kg.)
Abbildung 19: Verteilung der weltweiten Tee Exporte, 2010
Abbildung 20: Kenias Exportpartner für Tee (in %), 2005 - 2010
Abbildung 21: Stromverbrauch KTDA-Teefabrik
Abbildung 22: Hortikultur-Produktion 2012 (Anteile an der wermäßigen Produktion)
Abbildung 23: Kenias Blumenexporte
Abbildung 24: Gemüse- und Obstproduktion (in Mio. MT)
Abbildung 25: Exporte Gemüse und Obst (in kg.)
Abbildung 26: Hortikultur-Produktion, Tansania
Abbildung 27: Anteil an Hortikultur-Produktion, 2012
Abbildung 28: Stromlast einer Blumenfarm
Abbildung 29: Entwicklung Zementmarkt Kenia (in `000 MT)
Abbildung 30: Zementproduktion, Kenia
Abbildung 31: Entwicklung Zementmarkt Tansania (in `000 MT)
Abbildung 32: Importe/ Exporte von Eisen und Stahl in Kenia
Abbildung 33: Stahlproduktion in Tansania (in Tonnen)
Verzeichnis der Textkästen
Box 1: Ethical Tea Partnership (ETP)
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1. Einführung: Allgemeine Landesinformationen
1.1. Kenia
Die Republik Kenia befindet sich in Ostafrika, an der Küste des Indischen Ozeans. Mit einer Gesamtfläche von 582,646
km2 liegt Kenia am Äquator und befindet sich zwischen dem 34° E und 42° E Längengrad und dem 5,5° N und 5° S
Breitengrad. Die Nachbarstaaten Kenias sind Somalia im Osten, Äthiopien im Norden, Süd Sudan im Nordwesten,
Uganda im Westen und Tansania im Süden.
Abbildung 1: Landkarte Kenia
Die Hauptstadt Nairobi ist das politische und wirtschaftliche
Zentrum
und
fungiert
als
Drehkreuz
für
Finanzdienstleistungen, internationale Unternehmen und
Geberorganisationen, die in Ostafrika ansässig sind. Die
Gesamteinwohnerzahl umfasst über 41 Millionen Menschen,
wobei 32,7% der Bevölkerung in urbanen und 67,3% in
ländlichen Gebieten zu finden sind. Mit einem BIP von 41,18
Milliarden USD im Jahr 2012 (dies entspricht einem Wachstum
von 4,6% im Jahr 2012) und einem erwarteten Wachstum von
6% im Jahr 2013 ist Kenia die stärkste Volkswirtschaft
Ostafrikas. Das BNE pro Kopf betrug 820 USD im Jahr 2011.
Dazu trugen u. a. eine stabile makroökonomische Umgebung,
ein Anstieg der Inlandsnachfrage, ein maßvoller Kreditanstieg
sowie ein liberaler Markt mit wenig Einfluss seitens der
Regierung bei. Den größten Wirtschaftsbeitrag leisten die
Sektoren Landwirtschaft, Tourismus, Industrie und Produktion.
Hauptsektoren
Beitrag zum
BIP 2012 (%)
Wachstum 2012
(%)
Landund
Forstwirtschaft
Groß- und Einzelhandel
25,9
3,8
10,2
6,4
Transport
und
Kommunikation
Produzierendes
Gewerbe
Finanzdienstleitungen
9,3
4,0
9,2
3,1
5,2
6,5
Baugewerbe
4,1
4,8
Tabelle 1: Die am stärksten zum
Wachstum Kenias beitragenden Sektoren
Die Land- und Forstwirtschaft ist mit 25%
Anteil am kenianischen Bruttoinlandsprodukt
der wichtigste Sektor für das Land, wenngleich
der Anteil seit 2007 um 3 Prozentpunkte
gesunken ist. Bemerkenswert ist, dass die
Landwirtschaft über die weiterverarbeitende
Industrie
und
Dienstleistungen
wie
Transportwesen letztlich weitere 27% zum BIP
beiträgt. Die Bedeutung des Sektors zeigt sich
auch darin, dass er mit 65% zu den
Exporterlösen beiträgt.
Quelle: Kenya National Bureau of Statistics, 2014
Das produzierende Gewerbe trägt lediglich 10% zum BIP bei, wobei dieser Anteil sich in den letzten 5 Jahren nicht
merklich verändert hat. Für die Zeit von 2008 bis 2012 wurde allerdings auf eine Steigerung des Anteils um jährlich 10%
11
abgezielt. Die noch relativ geringe Bedeutung des industriellen Produktionssektors spiegelt sich auch in der kenianischen
Exportstruktur wieder: 62% aller Exportgüter sind sog. Primär-Verbrauchsgüter wie Tee (22,4%), Hortikultur-Produkte
(18%) und Kaffee (4%). Nur 35% der Exporte stammen aus dem produzierenden Gewerbe. Dieser Anteil beläuft sich in
den neuen Industriestaaten wie Südafrika und Malaysia auf 47% bzw. 67%. Kenia ist bemüht, seine Industriebasis zu
stärken: So arbeitet man an der Einrichtung von 3 Sonderwirtschaftszonen und 5 Industrieparks für klein- und
mittelständische Unternehmen (KMU).
1.2.
Tansania
Die Vereinigte Republik Tansania ist ein ostafrikanischer Staat, der als Zusammenschluss von Sansibar und Tanganjika
in den späten 1960er Jahren gegründet wurde. Tansania ist ein Mitglied der South Africa Development Community und
der East African Community (EAC) mit Sitz in Arusha.
Bis 2025 strebt das Land den Status eines Schwellen- und Middle-Income-Landes mit einer global
wettbewerbsfähigen und florierenden Ökonomie sowie einem hohen Lebensstandard in einer sauberen und sicheren
Umgebung an.
Abbildung 2: Wachstumsraten des BIP (landesweit und im produzierenden Gewerbe)
Tansania hat einen signifikanten
12
Fortschritt in den letzten zwei
Dekaden in der Erreichung und
10
Aufrechterhaltung
der
makroökonomischen Stabilität zu verzeichnen. Heute hat
8
das
Land
eine
der
leistungsstärksten Ökonomien
6
Sub-Sahara Afrikas. Laut der
Bank of Tanzania betrug das
4
durchschnittliche
WirtReales BIP
schaftswachstum 7% seit dem
Jahr 2000 und das jährliche BIP
2
pro Kopf rund 560 US$ in 2011.
Produzierendes
Eine solide makroökonomische
Gewerbe
0
Politik,
marktorientierte
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2015
2017
Reformen und eine
Quelle: Tanzania National Bureau of Statistics and Bank of Tanzania computations, 2014
Schuldenbefreiung haben zu einem positiven Umfeld für Tansanias beständiges Wirtschaftswachstum beigetragen.
Und auch für die nächsten Jahre wird mit einem Wachstum von weiterhin 7-8% pro Jahr gerechnet. Im Vergleich zum
Nachbarland Kenia hat es Tansania geschafft, den Anteil des produzierenden Gewerbes am BIP ein wenig auszubauen,
nämlich von 8,4% (2001-03) auf knapp 10% (2012); zeitgleich ist der Anteil des landwirtschaftlichen Sektors am BIP von
30% auf 23,8% gesunken. Die Bedeutung des Industriesektors äußert sich auch in der Exportstruktur des Landes. Im
Unterschied zu Kenia haben Produkte mit höherer Wertschöpfung (z.B. Maschinen, Transport-Ausrüstung,
Chemieprodukte etc.) mit einem Anteil von 74% an den Ausfuhren eine wesentlich größere Bedeutung.
12
2.
Überblick über den Energiesektor
2.1.
Energiemix
2.1.1.
Kenia
Die gesamte Energieversorgung basiert hauptsächlich auf der Nutzung von Biomasse, die einen Anteil von 76% am
Primärenergieverbrauch ausmacht.
Die aktuelle Stromerzeugungskapazität beläuft sich auf 1.664 MW (September 2013). Die mit Wasserkraft erzeugte
Energie hat hieran einen Anteil von 46%. Thermische Kraftwerke spielen die zweitwichtigste Rolle (37%) und umfassen
auch Notstromanlagen, die mit Schweröl/Diesel befeuert werden. Diese temporären Erzeugungsanlagen haben eine
Kapazität von rund 120 MW.
Abbildung 4: Installierte
Stromerzeugungskapazitäten, 2013
Abbildung 3:
Primärenergieverbrauch, 2010
Kohle
0,3%
Öl
16,5%
Hydro
1%
Biomass
e, Abfall
Geother Bagasse
1,61%
mie
12%
Geother
mie,
Solar,
Wind
6,5%
Wind
0,30%
Thermal
37,22%
Hydro
46,28%
76%
Tabelle 2: Strommix, Kenia
Technologie
Wasserkraft
Installierte Kapazität
(in MW)
810
Geothermie
209
Thermische Erzeugung
Davon Notstromaggregate
Wind
643
(120)
5,1
Kraft-Wärme-Kopplung
26
GESAMT
1693
Quelle: Kenya Ministry of Energy, 5000 + MW 2016, Investment prospectus 2013-2016, Juni 2013
Die Spitzenlast beläuft sich auf rund 1354 MW (Juni 2013).
13
2.1.2.
Tansania
Das gesamte Energieangebot basiert hauptsächlich auf der Nutzung von Biomasse, die einen Anteil von 76% im primären
Energieverbrauch ausmacht.
Abbildung 5: Primärer
Energieverbrauch, 2009
Öl;
Natural
Kohle;
9,20%
Gas;
0,10%
0,40%
Abbildung 6: Mix elektrischer
Energie
(% der installierten Kapazität),
Biomas 2012
se
Import
2%
Öl
1%
29%
Hydro
36%
Strom;
1,80%
Biomass
e, waste;
88,60%
Gas
32%
Die aktuelle Stromerzeugungskapazität beläuft sich auf 1564 MW (03/2013), von denen 61% thermische Kraftwerke sind.
Diese umfassen Notstrom-Anlagen von 205 MW, die mit Hilfe von Diesel befeuert werden. Wasserkraft spielt mit einem
Anteil von 36% die zweitwichtigste Rolle.
Tabelle 3: Strommix, Tansania
Technologie
Installierte
Kapazität (in
MW), Total
Wasserkraft
553,0
Kleinwasserkraftwerke
12,8
<10 MW
Öl (Jet A-1, Diesel)
456,3
Gas
501,0
Biomasse
Import
14,0
GESAMT
1564,1
Quelle: Power System Master plan, 2012 update
TANESCO
IPP
EPP
SPP
553,0
8,8
88,3
252,0
4,0
163,0
249,0
205,0
27,0
14,0
916
412
205
31
Die Spitzenlast beläuft sich auf rund 828 MW (2011). Die typische Lastkurve weist während des Tages eine weitgehend
konstante Last auf, mit einer Lastspitze am Abend.
2.2.
Entwicklung des Stromangebots und der -nachfrage
2.2.1.
Kenia
Die “Kenya Vision 2030”-zielt darauf ab, Kenia auf das Niveaus eines „Middle-Income”-Staates bis 2030 zu heben. Um
dieses Ziel zu erreichen, wird ein jährliches Wachstum des BIP von 10% angestrebt. Verschiedene Großprojekte wurden
14
in Verbindung mit diesem Ziel entwickelt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit ein signifikantes Wachstums der
Energienachfrage nach sich ziehen.
Im Zeitraum 2004/05 – 2012/2013 ist die Nachfrage bzw. Stromproduktion von 5347 GWh auf 8087 GWh gestiegen, was
einer durchschnittlichen Zunahme von 18,9% pro Jahr entspricht. In der gleichen Zeit ist die Spitzenlast von 899 auf
1354 MW angewachsen.
Im Zusammenhang mit dem “Least Cost Power Development Plan” von 2011 wurde eine detaillierte Prognose der
Energienachfrage erstellt. Dieser Plan sieht eine Steigerung der Elektrizitätsnachfrage um 11,9% (im Falle eines
niedrigen Wirtschaftswachstums) bis zu 15,3% (im Falle eines hohen Wirtschaftswachstums) pro Jahr bis 2030 voraus.
Dies bedeutet, dass die aktuelle Stromproduktion um 7.670 GWh auf 77.307 GWh (im Falle eines niedrigen
Wirtschaftswachstums) gesteigert werden muss1. Im Falle eines mittleren Wirtschaftswachstums muss die
Stromproduktion sogar auf 103.518 GWh erhöht werden2. Laut Hochrechnungen wird die Spitzenlast im Jahr 2015 bei
3.400 MW, im Jahr 2017 bereits bei 5.359 MW und bei 15.000 MW im Jahr 2030 liegen. Um diese steigende Nachfrage
bedienen zu können, muss die installierte Kapazität bis 2030 schrittweise auf 19.200 MW ausgebaut werden. Neben der
Erweiterung der eigenen Kapazitäten plant Kenia die gestiegene Energienachfrage durch die Verbindung mit den
Stromnetzen der Nachbarstaaten bzw. durch entsprechenden Stromimport zu decken. So wird zum Bsp. die Verbindung
mit Äthiopien (Äthiopien entwickelt aktuell seine Ressourcen im Bereich der Wasserkraft) die Energieverfügbarkeit in
Kenia steigern.
Die wesentlichen Treiber der steigenden Energienachfrage sind wie folgt:
 Wirtschaftswachstum: im Schnitt 9% nach 2015 (im Falle eines mittleren Wachstums)
 Voranschreitende ländliche Elektrifizierung: Gesamtelektrifizierungsrate von 88% bis 2030 (im Falle eines
mittleren Wachstums), aktuell wird diese Rate auf 28,9% geschätzt
 Prestigeprojekte des “Kenya Vision 2030”-Plans, dazu gehört z.B. der ICT Park mit einem geschätzten
Energiebedarf von rund 3000 GWh pro Jahr, die Eisen- und Stahlindustrie in Meru mit einem Bedarf von 2000
GWh, der zweite Container-Terminal und der zollfreie Hafen in Mombasa (750 GWh)
Nach Reduzierung der technischen und nicht-technischen Verluste um 4% in der Periode 2002-2010, betragen diese
immer noch 16% (3,5% im Übertragungsnetz und 12,5% im Verteilungsnetz).
Die unterdrückte Nachfrage, die sich in Stromausfällen und Lastabschaltungen äußert, wurde im Jahr 2012 auf rund 80
MW oder 25 GWh geschätzt; bis 2015 soll diese Lücke jedoch geschlossen werden.
Tabelle 4: Ausbau der Kapazitäten, 2013-2016 (5000+)
Installierte Kapazität Geplanter Zubau
Technologie
(September 2013)
(2013-2016)
Wasserkraft
770
24
Gesamtkapazität,
2016
794
Thermisch
622
250
432
Geothermie
241
1646
1887
Wind
5
630
635
Kohle
0
1920
1920
Erdgas
0
1050
1050
KWK
26
18
44
Quelle: Ministry of Energy and Petroleum, 5000+ MW 2016, Investment Prospectus 2013-2016
1
2
Nach der Meinung vieler Analysten sind diese Zahlen zu hoch.
Unter Berücksichtigung einer unterdrückten Nachfrage und von technischen/nicht-technischen Verlusten.
15
Angesichts der steigenden Nachfrage plant die Regierung, im Zeitraum 2013-2016 5000 zusätzliche MW zu
installieren und damit die Gesamtkapazität zur Stromerzeugung von 1.664 MW auf leicht über 6.700 MW zu
erweitern.
Im Zentrum der Ausbaupläne stehen 2 Kohlekraftwerke mit jeweils 960 MW (Kilifi und Kitui) und
Geothermiekraftwerke (zusätzliche 1600 MW). Weitere Projekte umfassen Windparks mit insgesamt 650 MW und ein
LNG-Kraftwerk in Mombasa mit 700 MW.
Damit wird die Bedeutung der Geothermie, die laut der kenianischen Regierung die „least cost“-Option darstellt,
systematisch ausgebaut werden, nämlich von 12% Anteil an der Stromerzeugung auf 27% in 2016. Mit diese Mix sollen
letztlich die Stromgestehungskosten um 35% gesenkt werden (von derzeit 11,3 auf 7,41 USCent gesenkt werden).
Tabelle 5: Stromgestehungskosten (nach Technologien)
Gestehungskosten
Technologie
Lastfaktor (%)
(UScent/kWh), 8%
Diskontsatz
Geothermie
93
6,9
Gestehungskosten
(UScent/kWh), 12%
Diskontsatz
9,2
Wind
40
9,2
12,26
Nuklear
85
10,2
14,5
60
10,9
15,1
55
11,3
12,0
73
12,7
14,9
Wasserkraft
(hohe 60
13,1
Fallhöhe, z.B. Mutonga)
Quelle: Least Cost Power Development Plan, March 2011
18,1
Wasserkraft
Fallhöhe)
GT-Erdgas
Kohle
(Niedrige
Das Geothermie-Potential wird auf 10 GW geschätzt; bis 2030 sollen die Stromerzeugungskapazitäten in Höhe von
5,5 GW installiert sein (aktuell: 241 MW). Windenergie wird als zweitgünstigste Option betrachtet und soll ebenfalls
enorm ausgebaut werden, von momentan 5,1 MW auf 3 GW bis 2030 (auf 2 GW bis 2022).
Solar PV wurde bislang hauptsächlich als angemessene und kosteneffektive Option zur Elektrifizierung netzferner
Gegenden betrachtet. Aktuell haben rund 30% der gesamten Bevölkerung Zugang zum Stromnetz, wobei diese Rate für
die ländliche Bevölkerung weit niedriger liegt.
In der Vergangenheit wurden „stand-alone“-Systeme für Häuser (Solar Home Systems -SHS) und für öffentliche
Einrichtungen (Schulen, Gesundheitszentren, Verwaltungsgebäude, etc.) gefördert. Entsprechend dem “Least Cost
Development”-Plan (LCPDP, 2011), wurde, basierend auf den Kennzahlen der US EIA, angenommen, dass die
Gestehungskosten von Solar PV-Strom zwischen 12,3 USCent/kWh und 22,2 USCent/kWh liegen, abhängig vom
Auslastungsfaktor (15-25%).
Solar PV spielt zwar im 5000+MW-Plan keine Rolle und wird nicht erwähnt, aber dessen ungeachtet wird Sonnenenergie
zunehmend Bedeutung beigemessen, u.a. auch im Zusammenhang mit kleinen Inselnetzen und sogar in Bezug auf die
Anbindung an das öffentliche Stromnetz. So wird ein von China finanzierter 50 MW Solar –Park in Garissa errichtet –
kürzlich hat die REA per Ausschreibung um Interessenbekundungen für die Bauüberwachung gebeten. Darüber
hinaus zeigen industrielle, netzgebundene Stromverbraucher (z.B. Blumenfarmen) immer mehr
Interesse an Solar PV, aber hauptsächlich um Netzstrom zu substituieren und weniger um in das Netz einzuspeisen,
da die Einspeisetarife nicht unbedingt attraktiv sind.
16
Das Ziel besteht darin, 500 MW Erzeugungskapazitäten auf Basis von Solar PV bis 2030 zu errichten und mindestens
300.000 SHS zu installieren. Bis 2022 sollen sich die Kapazitäten von Solar PV auf 200 MW belaufen und es sollen
mindestens 200.000 SHS installiert werden.
Mit Blick auf Bioenergie ist anzumerken, dass Biomasse einen Anteil von 68% am Primärenergieverbrauch hat.
Allerdings wird Feuerholz und Holzkohle sowie weitere Biomasse i.d.R. nur einfach verbrannt, was oft mit erheblichen
negativen Auswirkungen auf die Gesundheit einhergeht. Zudem sind die Wälder durch die intensive Nutzung von
Feuerholz bedroht.
So sollen laut National Energy Policy Draft 2014 kurz- und mittelfristig kleine und mittlere Biogas-Anlagen gefördert
werden: Im Rahmen der „Biogas for better Life“-Initiative für Afrika sollen in Kenia bis 2017 5000 Bio-Digester installiert
werden, bis 2022 6500 und bis 2030 schliesslich 10.000. Zudem soll die Versorgung von öffentlichen Einrichtungen wie
Schulen, Gefängnisse, Hospitäler mit Biogas-Anlagen fortgesetzt werden. Um die Möglichkeiten einer Versorgung der
ländlichen Bevölkerung mit abgefülltem Biogas zu prüfen, soll zeitnah eine umfassende Studie erstellt werden. Kurzfristig
sollen zudem Trainings zu Biogas-Technologie durchgeführt und Guidelines für Biogas Kontraktoren und Techniker
erarbeitet werden. Langfristig ist auch die Förderung von größeren Biogasanlagen vorgesehen.
2.2.2. Tansania
Eine Prognose der Energienachfrage wurde vor dem Hintergrund des Power Supply Master Plans (Update 2012)
durchgeführt. Gemäß diesem Plan wird die Elektrizitätsnachfrage bis 2030 um mindestens 11,9% pro Jahr (im Falle eines
niedrigen Wirtschaftswachstums) bzw. um bis zu 15,3% pro Jahr (im Falle eines hohen Wirtschaftswachstums) steigen.
Dies bedeutet, dass die aktuelle Stromproduktion von 5.653 GWh auf bis zu 47.724 GWh bis 2035 zunehmen muss (im
Referenzszenario, d.h. 6,6% Wirtschaftswachstum pro Jahr über 14 Jahre). Im Falle eines hohen Wirtschaftswachstums
(7,8% pro Jahr innerhalb von 14 Jahren) muss die Energieproduktion sogar auf rund 53.000 GWh gesteigert werden. Um
eine derartige Nachfrage zu bedienen, muss die Stromerzeugungskapazität auf mehr als 6.700 MW bis 2035 (˃2780 MW
bis 2015/2016) ausgeweitet werden.
Die treibenden Faktoren für die steigende Energienachfrage sind wie folgt:
 Wirtschaftswachstum: rund 6,6% pro Jahr (innerhalb einer Periode von 14 Jahren)
 Zusätzliche Lasten, die zwischen 2013 und 2019 entstehen werden, z.B. Nickelminen mit einer Gesamtlast von 72
MW, neue Goldminen mit einer Last von 90 MW, ein Eisenhüttenwerk mit einer Last von 100 MW, eine
Textilfabrik in Shinyanga (39 MW), eine Düngemittelfabrik in Mtwara (30 MW) und die Ausweitung von Hong
Yu Stahl (34 MW).
 Weitere ländliche Elektrifizierung: Steigerung der gesamten Elektrifizierungsrate auf 24% bis 2015 und sogar
78% bis 2035 (aktuell: 15%); zwischen 2013-2017 sollen 250.000 neue Kunden pro Jahr an das Netz
angeschlossen werden. Die Regionen (Ruvuma Kigoma, Kagera, Rukwa, Lindi und Mtwara) werden
voraussichtlich bis 2019 an das Hauptstromnetz angeschlossen.
Die Verluste innerhalb des Systems betragen aktuell 25%, davon 5,3% im Übertragungsnetz und 19,7% im
Verteilungsnetz. Bis 2035 soll eine Reduzierung der Verluste auf 15,8% erreicht werden.
Die unterdrückte Nachfrage, die sich u.a. in Stromausfällen und Lastabwürfen wiederspiegelt, wird auf rund 2,1%, das
heißt fast 100 GWh geschätzt.
Bis 2035 sollen zusätzlich 8990 MW Erzeugungskapazitäten an das Hauptstromnetz angeschlossen werden, um die
steigende Nachfrage zu bedienen und alte Stromerzeugungseinheiten zu ersetzen. Die Roadmap vom Juni 20143 ist sogar
Vgl. The United Republic of Tanzania/ Ministry of Energy and Minerals, Electricity Supply Industry – Reform
Strategy and Roadmap 2014 – 2025, 30. Juni 2014.
3
17
noch ehrgeiziger: Demnach sollen bis schon 2025 9.297 MW Erzeugungskapazitäten installiert werden.
Zweidrittel bzw. 74% der zusätzlichen Kapazitäten sollen auf Gas- und Kohlekraftwerke entfallen:
Tabelle 6: Geplante Stromerzeugungskapazität bis 2025
Technologie
Installierte Kapazität (in MW)
Wasserkraft
2090,84
in %
19,4
Gaskraftwerke
4469,00
41,4
Kohle
2900,00
26,9
Schweröl/ Diesel
438,40
4,1
Wind
200,00
1,9
Solar
100,00
1
Geothermie
200,00
1,9
Interconnector
400,00
3,7
GESAMT
10798,24
100
Quelle: Ministry of Energy and Minerals, Electricity Supply Industry – Roadmap 2014-2025, Juni 2014
2.3.
Relevante Akteurslandschaft
2.3.1. Kenia
Akteure im Energie-/Stromsektor
Entsprechend der Energieverordnung Nr. 12 aus dem Jahr 2006 wurde der Energiesektor umstrukturiert, um mehr
Akteure einzubeziehen. Das bedeutet z.B., dass die Erzeugung von der Übertragung und der Verteilung getrennt wurde.
Die folgende Abbildung zeigt die aktuelle Akteurslandschaft.
Abbildung 7: Akteurslandschaft im Stromsektor
18
Ministry of Energy (MOE) - Energieministerium: Verantwortlich für Energiepolitik und allgemeine
Strategieentwicklung
Energy Regulatory Commission (ERC)- Energieregulierungskommission: Regulative Funktion, inkl. der
Koordination der indikativen Energieplanung, der Tarifbestimmung und dem Monitoring sowie der Durchsetzung von
Sektorregularien.
Geothermal Development Company (GDC): Dieses Unternehmen ist ein sog. „Government Special Purpose
Vehicle“ (SPV), verantwortlich für die Erforschung geothermaler Felder, für die Durchführung von Bohrungen zur
Erkundung und Produktion, Entwicklung und Management von Dampffeldern und Abschließen von Verträgen für die
Abnahme von Dampf durch Investoren von Kraftwerken.
Rural Electrification Authority (REA): Mandat für die Implementierung des Programms für die ländliche
Elektrifizierung. REA wurde im Juli 2007 in gegründet.
Kenya Electricity Generating Company (KenGen): Hauptakteur in der Generierung von Strom mit einer
Kapazität von 1,180.7 MW (rund 72% des gesamten Marktes). Eine Ausweitung der Kapazität auf 1541.5 MW ist bis 2014
geplant.
Kenya Power and Lighting Company (KPLC): Hauptabnehmer im Stromsektor. Das Unternehmen kauft Strom
von allen Stromerzeugern auf Basis von Stronmabmahmverträgen, um diese weiterzuleiten, zu verteilen und die
Endverbraucher zu beliefern.
Independent Power Producers (IPPs): Private Investoren im Stromsektor, die auf Basis von
Stromabnahmeverträgen in das Netz einspeisen. Dazu gehören IberAfrica, Tsavo, Or-Power, Rabai, Imenti und Mumias.
Zusammen haben sie einen Anteil von rund 28% an der gesamten installierten Kapazität des Landes.
Kenya Electricity Transmission Company (KETRACO): Staatsunternehmen mit den Aufgaben der Planung, dem
Design, dem Bau, dem Besitz, der Betreibung und Instandhaltung neuer Hochspannungsleitungen (132 kV und mehr).
Das Unternehmen soll das Rückgrat des nationalen Übertragungsnetzes und des regionalen Verbundnetzes sein.
Im Zuge der neuen Verfassung wurde Kenia in 47 Counties aufgeteilt, sodass nun zwei Regierungsebenen vorhanden
sind. Jede Ebene hat eine eigene Legislative und Exekutive. Im Energiesektor wird nachwievor die nationale Regierung
für die Energiepolitik zuständig sein, während die County Regierungen für die Planung und Entwicklung innerhalb ihrer
jeweiligen Körperschaft verantwortlich sind. Für die Counties bedeutet dies, dass sie die Aufgabe haben, regelmäßig den
Energiestatus zu erfassen, Potenziale zur Stromerzeugung zu bewerten und Strategien zu entwickeln, um diese Potenziale
zu erschließen. Während die Vergabe der Hauptlizenzen bei der nationalen Regierung liegt, übernehmen die Counties
ebenfalls einige Lizenzvergaben, wie z.B.
 Kleine Stromerzeugungsanlagen auf Basis von Solar PV und Windkraft
 Lieferanten von solaren Warmwasser-Aufbereitern und Solar-PV-Systemen
 Techniker im Bereich der Solarsystem-Installationen
 Kleinere Kohle- und Biomasseproduzenten
Es wird eine mehrjährige Übergangsperiode geben, um auf County-Ebene die notwendigen Kapazitäten aufbauen und
Verteilung von Funktionen du Aufgaben zu klären.
Weitere Akteure
Mit Blick auf die Steigerung der Energieeffizienz in Industrie und Gebäuden sind folgende Akteure noch relevant:
19
Kenya Association of Manufacturers (KAM): Führender Industrieverband in Kenia. Im Rahmen eines
Kooperationsprojektes mit GEF wurde das Center for Energy Efficiency and Conservation (CEEC) bei KAM eingerichtet,
das seitdem recht erfolgreich das Energie-Audit-Programm der Regierung und etliche Trainings zur industriellen
Energieeffizienz durchführt. KAM/ CEEC ist lokaler Implementierungs-Partner des Regional Technical Assistance
Programmes zur Förderung Erneuerbarer Energien und Energieeffizienz.
Ministry of Land, Housing and Urban Development: Heute vereint das Ministerium früher getrennte
Ministerialbereiche. Nun verantwortet und setzt es die gesamte politische Agenda für die Politikfelder Stadt- und
Landentwicklung sowie Wohnungsbau.
2.3.2. Tansania
Akteure im Energie-/Stromsektor
Der Energiesektor in Tansania umfasst diverse Akteure, u.a. nationale Institutionen, den Privatsektor und
Nichtregierungsorganisationen. Eine der wichtigsten Eigenschaften besteht darin, dass der Hauptteil der
Energiegewinnung und Übertragung sowie die Distribution nicht getrennt voneinander sind, d.h. der Stromanbieter
TANESCO vertikal integriert ist.
Energieministerium/ Ministry of Energy and Minerals (MEM): Das Ministerium verfügt über das Mandat,
Energie- und Mineralressourcen zu entwickeln und den Sektor zu führen. Es ist verantwortlich für die Politik und für die
Gestaltung eines attraktiven Umfeldes, in denen die Akteure erfolgreich operieren können. Die Förderung erneuerbarer
Energien gehört ebenfalls zum Mandat des MEM.
Energy and Water Utilities Regulatory Authority (EWURA): EWURA ist eine autonome multi-sektorale
Regulierungsbehörde, deren Verantwortung in der technischen und wirtschaftlichen Steuerung der Sektoren Strom,
Petroleum, Erdgas und des Wasser liegt. Die Aufgaben von EWURA umfassen die Regulierung der Stromtarife, die
Vergabe von vorläufigen und permanenten Lizenzen sowie Überwachungs- und Umsetzungsaufgaben.
Tanzania Electric Supply Company (TANESCO): TANESCO ist der Hauptakteur in der Erzeugung, Übertragung
und Distribution von Elektrizität und trägt mit fast 60% zu der installierten Erzeugungskapazität im nationalen
Stromnetz bei. TANESCO ist ein öffentliches Unternehmen.
Rural Energy Agency (REA): REA ist ein autonomer Akteur unterhalbhalb des MEM und ist dafür verantwortlich,
den Zugang zu modernen Energiedienstleistungen in ländlichen Regionen des Festlandes Tansanias zu fördern und zu
verbessern. Mit Hilfe des Rural Energy Fund (REF), der seine finanziellen Ressourcen aus einem Zuschlag auf den
Stromverkauf im Netz als auch von Entwicklungspartnern erhält, finanziert REA Elektrifizierungsprojekte in ländlichen
Gegenden und erneuerbare Energien-Systeme. Umgesetzt werden diese Projekte von TANESCO oder dem Privatsektor.
REA bereitet auch den Investitionsplan für die Ländliche Elektrifizierung („Rural Electrification Investment
Prospectus“) vor, der erstmals einen Minimalkostenansatz für die Elektrifizierung nutzt. Dieser entspricht einer
integrierten Planung unter Berücksichtigung von netzgekoppelten, netzunabhängigen Optionen ebenso wie die Nutzung
erneuerbarer Energien.
Independent Power Producers (IPPs) und Emergency Power Producers (EPPs): Private, unabhängige
Stromerzeuger tragen mit 40% zu den landesweiten Stromerzeugungskapazitäten in Tansania bei. Dazu gehören u.a.
Symbion-Ubongo, IPTL, Symbion Arusha, Songas, Aggreko und Symbion Dadoma:
Small Power Producers (SPP): Einige private Unternehmen entwickeln kleine Projekte auf Basis Erneuerbarer
Energien im Rahmen des sog. SSPA und verkaufen dann den Strom an TANESCO und/oder direkt an Endverbraucher.
Viele dieser Firmen operieren bereits in ländlichen Gegenden, jedoch in anderen Geschäftsbetrieben, wie im Bereich
Zucker, Tee, Sisal, Tannin etc. Zwei Betriebe, TPC und TANWAT, arbeiten auf der Basis von Biomasse und verkaufen den
Strom an das Hauptnetz (insgesamt 19,7 MW). Das 4 MW-Wasserkraftwerk Mwanga bietet den nahegelegenen
ländlichen Dörfern Energie an und liefert den Überschuss an TANESCO.
20
Tabelle 7: Unabhängige Stromerzeuger
Kraftwerk
Installierte Kapazität
(in MW)
Songas 1
42
Songas 2
120
Songas 3
40
Tegeta IPTL
103
Symbion Ubongo
120
Aggreko Ubongo
Aggreko Tegeta
Symbion Dodoma
Symbion Arusha
Quelle: Power System Master plan, 2012 update
50
50
55
50
Kraftstoff
IPP
Gas
Gas
Gas
HFO
Gas/ Jet
A1
Diesel
Diesel
HFO
HFO
x
x
x
x
EPP
X
X
X
X
X
Im Laufe diesen Jahres wird ein Gutachter beauftragt werden, um die Struktur des Stromsektor zu prüfen und
gegebenenfalls zu überarbeiten. Laut EWURA sollen private Investoren eine bedeutende Rolle spielen. Jedoch wird es
wahrscheinlich eine Verlagerung von einzelnen IPPs zu mehr PPPs (z.B. Konzessionsverträgen) geben. Das
bedeutet, dass private Investoren verstärkt durch Ausschreibungen mobilisiert werden sollen, wobei der Einspeisetarif
bei dieser Art des Projektes auf Basis eines wettbewerblichen Bieterverfahrens festgelegt wird. EWURA verspricht sich
davon, Benchmarks für die Stromgestehungskosten zu bekommen und realistische Einspeisetarife für die verschiedenen
Stromerzeugungs-Technologien finden zu können. Trotz dieser Verlagerung wird es aber weiterhin auch Platz für IPPs
geben.
Weitere Akteure
Mit Blick auf die Steigerung der Energieeffizienz in Industrie und Gebäuden sind noch folgende Akteure relevant:
Confederation of Tanzanian Industries (CTI): CTI fungiert als unabhängiger Spitzenverband der organisierten
Industrieunternehmen in Tansania. Der Verband vertritt die unternehmerischen Interessen seiner Mitglieder in der
politischen Willensbildung. Dabei macht CTI seinen Einfluss für eine unternehmensfreundliche Regulations-, Finanzund Wirtschaftspolitik zur Verbesserung des lokalen Geschäftsklimas geltend. Die Verbandsmitgleider sind tendenziell
Großunternehmen (ähnlich dem deutschen BDI) und gehören zur produzierenden und verarbeitenden Industrie,
Zuliefererbetrieben sowie zu Firmen aus der Medien-, ICT-, Finanz-, Logistik-, Bau-, Beratungs- und Hotelbranche. Die
CTI ist für die AFD der lokale Partner für die Kreditlinie erneuerbare energien und Energieeffizienz.
East Africa Business Council (EABC): EABC ist ein ostafrikanischer Dachverband der sich aus verschiedenen
privatwirtschaftlichen Verbänden in Kenia, Burundi, Ruanda, Uganda und Tansania zusammensetzt. Die Organisation
besteht aus 54 Einzelverbänden sowie 102 Einzelunternehmen. EABCs Mandat umfasst die Verbesserung des
allgemeinen Geschäftsklimas innerhalb der Region sowie die Steigerung der regionalen und globalen
Wettbewerbsfähigkeit Ostafrikanischer Unternehmen. Zu diesem Zweck fungiert EABC als Plattform und Sprachrohr der
Privatwirtschaft auf politischer (insb. EAC-) Ebene, indem es seine politische Agenda, u.a. durch seinen Status als EACBeobachter, aktiv in den politischen Willensbildungs- und Gesetzgebungsprozess versucht miteinzubringen.
Tanzanian Chamber of Commerce, Industry & Agriculture (TCCIA): TCCIA unterstützt die Entwicklung des
Tansanischen Privatsektors. Die TCCIA ist durch Regionalbüros in allen Regionen des Landes vertreten. Sie bietet
Beratung, eine Plattform zum Wissens- und Erfahrungsaustausch sowie politische Unterstützung für mehr als 1600
Mitgliedsunternehmen. Dadurch und via den engen Kontakt zur Politik kann sich die Kammer effektiv für bessere
politische Rahmenbedingungen für die lokale und letzten Endes eine positive Entwicklung der gesamten ansanischen
Wirtschaft einbringen. Anküpfungspunkt für deutsche Unternehmen ist der sog. „German Desk“, der von einer
integrierten Fachkraft – finanziert vom deutschen BMZ – aufgebaut wird.
21
3. Regulativer Rahmen für Energieeffizienz
3.1 Stromtarife und andere Energiekosten
3.1.1. Kenia
Grundsätzlich spiegeln die Strompreise Kenias die Kosten wider. Sie werden in Abhängigkeit von den Treibstoffpreisen,
von den Wechselkursberichtigungen4 und der Inflation gesetzt.
Zusätzlich zu dem Basistarif und diesen Anpassungen müssen die Endverbraucher Steuern, Abgaben oder Gebühren
zahlen, die im Endpreis enthalten sind:
MwSt von 12% auf die feste Gebühr, auf den Verbrauch, auf die Devisenanpassung und auf die Kosten für den
Brennstoff
„Rural Electrification Programme“ - Gebühr (REP) von 5% auf den Tarif für den Stromverbrauch
„Energy Regulatory Commission”-Gebühr (ERC) von 3 KEScents/kWh.
Die Regelung zur Kalkulation der Tarife kann von der Webseite der Energieregulierungs-Kommission (ERC)
heruntergeladen werden: http://www.erc.go.ke/ctariff.pdf.
Nachdem eine Überarbeitung der Tarife mehrere Jahre verschleppt worden war, wurden die Basis-Tarife im Januar
2014 für fast alle Verbraucher (mit Ausnahme der Haushalte mit einem Verbrauch bis zu 50 kWh und andere
Kleinverbraucher) um 8 bis fast 13% erhöht.
Tabelle 8: Stromtarife (Basistarife)
Verbraucherkategorie
DC
SC
CI 1
CI 2
CI 3
Definition
Haushalte,
240/ 415 V
Smaller 15 kWh
Keine Haushalte,
240/ 415 V
Smaller 15 kWh
Kommerzielle,
industrielle Kunden
415 V
Mehr als 15.000 kWh
Kommerzielle,
industrielle Kunden
11 kV
Kommerzielle,
Fixed charge
Energy charge
Demand charge
120 KSH
2,50 KSH/ kWh
(0 – 50 kWh)
11,62 KSH/ kWh
(51 – 1500 kWh)
19,57 KSH
(mehr
als
1500
KWh)
150 KSH
12 KSH/ kWh
2000 KSH
8,70 KSH/ kWh
800 KSH/ kVA
4500 KSH
7,50 KSH/ kWh
520 KSH/ kVA
5500 KSH
7,00 KSH/ kWh
270 KSH/ kVA
Eine Vielzahl von Faktoren, die auf die Kosten der Stromerzeugung einwirken, werden von der Fluktuation der
Wechselkurse beeinflusst, wie z.B. von Kreditrückzahlungen für einige Projekte im Strombereich, die in
ausländischer Währung bezahlt werden müssen.
4
22
industrielle Kunden
33 kV
Kommerzielle,
CI 4
industrielle Kunden
6500 KSH
66 kV
Kommerzielle,
CI 5
industrielle Kunden
17.000 KSH
132 kV
Quelle: ERC, Gazzette Notice 281, 17.Januar 2014
6,80 KSH/ kWh
220 KSH/ kVA
6,60 KSH/kWh
220 KSH/ kVA
Berücksichtigt man zusätzlich die Gebühren und Steuer, so ergeben sich im Rahmen einer Simulation, die die
Energieregulierungskommission vorgenommen und Ende November 2013 präsentiert hat, folgende Endtarife:
Tabelle 9: Auswirkungen der jüngsten Tarifanpassung auf die Endtarife
Simulierter Endtarif
Simulierter Endtarif
Tarif –Veränderung
Verbraucherkategorie
(KES)
(USCent)
(in %)
DC, 0 – 50 kWh
15,06
-7,9
DC, 51 – 1500 kWh
15,77
6,8
DC, > 1500 kWh
24,57
3,0
SC
21,91
-2,5
CI 1
19,96
12,8
CI 2
17,02
10,6
CI 3
015,78
8,2
CI 4
015,25
8,1
CI 5
15,14
7,9
Durchschnitt
17,99
5,2%
Quelle: ERC, November 2013
Demnach sind die Endtarife um durchschnittlich 5% gestiegen. Besonders betroffen sind die kommerziellen und
industriellen Verbraucher (CI 1 + CI 2), die Strom auf der Spannungsebene 415 und 11 kV entnehmen und einen um
12,8% bzw. 10,6% höheren Strompreis zahlen müssen.
Mittel- und langfristig sollen zwar die Strompreise wieder gesenkt werden – zuletzt kündigte der Permanent Secretary
des kenianischen Energieministeriums eine Senkung von 47% in den nächsten 3 Jahren an -, da im Zuge des Ausbaus der
Erzeugungskapazitäten die Gestehungskosten drastisch reduziert werden sollen, aber die Realität sieht anders aus:
Obwohl eine erste Senkung um 10% für Juli 2014 angekündigt war, wurde im Juni 2014 eine Erhöhung der Stromtarife
um 10% für Juli 2014 geplant. Demnach sollten zum Beispiel kommerzielle Verbraucher der Kategorie CI2 8,25 KSH/
kWh statt bislang 7,50 KSH zahlen, was einer Erhöhung des Basistarifs, konkret der verbraucherabhängigen Gebühr, um
10% entspricht. KPLC hat zwar diese Erhöhung zunächst verschoben, allerdings ist die monatliche Inflationsanpassung
im August von 30 Cents auf 48 Cents/ kWh angehoben worden. Grund dafür ist die gestiegene monatliche Inflationsrate,
auf 7,65% im Juli 2014.
3.1.2. Tansania
Im Januar 2014 sind die Stromtarife um rd. 40% gestiegen. Diese Erhöhung soll dem stark defizitären, monopolitischen
Stromversorger TANESCO helfen, seine Betriebskosten zumindest zu decken. Mehrfach hatte die
Regulierungskommission EWURA eine von TANESCO beantragte Erhöhung der Stromtarife abgelehnt.
23
Tabelle 10: Stromtarife (Basistarife bis Dezember 2013)
VerbraucherFixed charge/
Definition
kategorie
Service charge
Energy charge/ kWh
Demand charge/
kVA
60 TSH
(0 – 50 kWh)
273 TSH
(mehr als 50 – 283
kWh)
DC Domestic
Low
Usage
(D1)
Endverbraucher/
Haushalte,
Niederspannung, einphasig (230V)
General
Usage (T1)
Haushalte,
Kleinhandel,
Leichtindustrie mit einem Verbrauch
> 283 kWh; Niederspannung, 230 V
und 400 V
3841 TSH
221 TSH
7500 kWh; 400 V; < 500 kVA
14233 TSH
132 TSH
16944 TSH
Stromverbrauch auf 11 kV-Ebene
oder höher
14233 TSH
118 TSH
14520 TSH
14233 TSH
106 TSH
12079 TSH
Low Voltage
Max (T2)
High Voltage
Max (T3)
Zanzibar
Quelle: http://www.tanesco.co.tz
Tabelle 11: Stromtarifänderungen (Januar 2014)
Verbraucher- Energy charge/ kWh Energy
Charge/
kategorie
(bis 12/2013)
kWh (seit 01/2014)
60 TSH
100 TSH
(0 – 50 kWh)
D1
273 TSH
350 TSH
(mehr als 50 – 283
kWh)
306 TSH
T1
221 TSH
Steigerungsrate
(in %)
+ 67%
+ 28%
Sehr stark betroffen sind vor
allem kommerzielle/ industrielle
Verbraucher,
die
auf
Niederspannungsebene mehr als
7500 kWH/ Monat verbrauchen
und seit Januar 2014 55% mehr
pro kWh zahlen müssen.
+ 38%
Die neuen Tarife sollen bis
Dezember 2016 gültig sein. Bis
dahin solle eine Studie zur
163 TSH
+ 38%
T3
118 TSH
Erfassung der dann aktuellen
Quelle: http://www.ewura.go.tz/newsite/attachments/article/124/TANESCO%20MultiYear%20Tariff%20Order%20December%202013.pdf
T2
132 TSH
205 TSH
+ 55%
Strombereitstellungskosten neue Tarife empfehlen. Zeitgleich mit der Erhöhung der Tarife wurde auch beschlossen, dass
der Strompreis an die Treibstoffkosten, Inflation und Wechselkursschwankungen angepasst wird 5.
3.2.
Richtlinien
3.2.1. Energiemanagement-Richtlinien 2012 (Kenia)
Die Energiemanagement-Richtlinie wurde Ende September 2012 veröffentlich und ist entsprechend in Kraft getreten6.
Mit dieser Vorschrift wird das Ziel verfolgt, die Energieeffizienz in industriellen und kommerziellen Sektoren sowie in
Vgl. Tanzania Electric Suuply Company Multi-Year Tariff Adjustment Order, 2013,
http://www.ewura.go.tz/newsite/attachments/article/124/TANESCO%20MultiYear%20Tariff%20Order%20December%202013.pdf
6 Vgl. http://www.erc.go.ke/index.php?option=com_docman&view=docman&Itemid=646&limitstart=5
5
24
institutionellen Einrichtungen zu steigern. Schwerpunkt liegt auf Energieeinsparung; aber Erneuerbare Energien werden
als eine Option zur Steigerung der Energieeffizienz betrachtet.
Wesentliche Merkmale der Vorschrift sind wie folgt:






Für alle Einrichtungen sind Energieaudits alle 3 Jahre verpflichtend; Energieaudits sind entsprechend den
“Guidelines for the energy audit report” durchzuführen
Audits sind von lizensierten Energieauditoren durchzuführen
Um als Energieauditor lizensiert zu werden, muss der Bewerber Mindestqualifikationen akademischer Art und in
Bezug auf Erfahrungen nachweisen (wie in der Vorschrift definiert)
Innerhalb von 6 Monaten nach dem Audit muss der Regulierungskommission ein “Energy Investment Plan”
vorgelegt werden, d.h. ein Plan mit definierten Investitionsmaßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz für die
nächsten 3 Jahre
Die Einrichtung muss mindestens 50% der empfohlenen Energie-Einsparmaßnahmen durchführen; ein jährlicher
Bericht muss den Fortschritt bei der Umsetzung der Maßnahmen dokumentieren (entsprechend den „Guidelines for
implementation report“)
Die Regulierungskommission oder ein von ihr bestellter Agent darf ein Audit zur Überprüfung durchführen.
Laut Gazette Notice No. 129257 („Designation of Industrial, Commercial and Institutional Energy users in Kenya“, 13.
September 2013)) fallen alle industriellen und kommerziellen sowie institutionellen Energieverbraucher mit einem
jährlichen Energieverbrauch von mindestens 180.001 kWh (648.004 MJ) unter die Regelung. Dabei umfasst der
Energieverbrauch sowohl die elektrische als auch thermische Energie.
Bis Juli 2014 waren von der Energie-Regulierungs-Kommission 14 Energie-Audit-Firmen lizensiert8, darunter z.B.
Sustainable Energy Initiative Ltd, EMS Consultants, RECON Associates, Lean Energy Solutions Ltd., Libros Engineering
Services Ltd. Darüber hinaus haben inzwischen 30 einzelne Energie-Auditoren die ERC-Lizenz.
3.2.2. Solarkollektoren-Richtlinien 2012 (Kenia)
Die Richtlinie für solare Warmwasseraufbereiter ist seit April 2012 in Kraft.
Wesentliche Merkmale der Vorschrift sind wie folgt9:






Alle öffentlichen Gebäude mit einem Warmwasser-Bedarf von über 100 Liter/ Tag müssen SolarkollektorAnlagen installieren.
Innerhalb von 5 Jahren (also bis April 2017) müssen alle bestehenden Gebäuden mit einem Bedarf von 100 Liter
Warmwasser/ Tag solare Warmwasseraufbereiter installiert haben.
Bauherren, Architekten und Ingenieure, die in das Design und den NeuBau bzw. die Erweiterung von
Gebäuden involviert sind, sollen Solarkollektoren in alle Bauprojekte aufnehmen.
Stromversorger werden keinen Strom an Gebäude liefern, die die Richtlinien erfüllen.
Solare Warmwasseraufbereiter müssen den kenianischen Standards KS 1860:2008 sowie den Gebäude-Standard
erfüllen.
Solare Warmwasseraufbereiter dürfen nur noch lizensierten Kontraktoren und Technikern installiert werden.
Bis Juli 2014 waren 6 Kontraktoren von der Regulierungskommission lizensiert, darunter die etablierten Solar-Firmen
Davis and Shirtliff Ltd. und Chloride Exide Ltd. darüber hinaus haben 11 Techniker die Erlaubnis, Solarkollektor-Systeme
zu installieren10.
http://www.erc.go.ke/index.php?option=com_docman&view=docman&Itemid=646
Vgl. http://www.erc.go.ke/index.php?option=com_docman&view=docman&Itemid=646
9 Vgl. http://www.erc.go.ke/index.php?option=com_docman&view=docman&Itemid=646&limitstart=5
10 Vgl. http://www.erc.go.ke/index.php?option=com_docman&view=docman&Itemid=695
7
8
25
3.3. Anreizprogramme (Kenia)
Seit vielen Jahren werden in Kenia Anreize gesetzt, damit die lokale Industrie ihre Energieeffizienz steigert. Wesentliche
Instrumente sind vor allem Zuschüsse für Energie Audits und die Auslobung einzelner Firmen, die sich im Bereich der
Energieeffizienz besonders verdient gemacht haben.
Energie-Audit-Zuschüsse
In Kenia werden Energieaudits im Rahmen des Energie-Audit-Programms des Energieministeriums mit Unterstützung
von DANIDA subventioniert. Lokaler Implementierungs-Partner ist die Kenya Association of Manufacturers (KAM),
konkret deren Centre of Energy Efficiency and Conservation (CEEC). Das CEEC wurde bereits im Rahmen eines
Kooperationsprojektes mit GEF (2001-2006) beim Industrieverband eingerichtet und arbeitet seitdem recht erfolgreich.
Im Zeitraum 2004 – 2014 wurden über 300 Audits durchgeführt.
Die wesentlichen Eckdaten des Energie-Audit-Programms:


Unternehmen, die auditiert werden wollen, zahlen an KAM eine Gebühr von 250.000 KSH für ein einfaches
Audit und 350.000 KSH (+ MWSt.) für ein sog. „Investment Grade Audit“
KAM zahlt an die Energie-Auditoren für ein einfaches Audit 600.000 KSH bzw. 1 Mio. KSH für ein „Investment
Grade Audit“
Die Energie-Auditoren wurden bzw. werden im wesentlich mit amerikanischer Unterstützung qualifiziert. Im Prinzip
konzentrieren sich die Auditoren auf die Einsparpotenziale, die sich durch sog. „Housekeeping“-Maßnahmen und
Querschnittstechnologien erzielen lassen, z.B. Kessel, Kompressoren, Pumpen, elektrische Antriebe etc.
Prozessspezifische Maßnahmen werden weniger berücksichtigt, vor allem da Knowhow zu bestverfügbaren Technologien
für einzelne sektorspezifische Produktionsprozesse nicht ausreichend vorhanden ist.
„Energy Management Award“
Die Verleihung des „Energy Management Award“ ist im Rahmen des GEF-Projektes (2001-2006) eingeführt worden und
ist inzwischen ein fest etabliertes Jahres-Event. Nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die Auslobungen in 2013
und 2014.
Tabelle 12: Energy Management Awards 2013 & 2014
Kategorie
Erstplatziert,
2013
Gesamtsieger
Kenafric
Green Bank Recognition
Cooperative
Bank
SME Einsteiger
Kapsara Tea
Bester Neueinsteiger
Frigoken
Bestes
EnergiemanagementTeam– Klein
Bestes
EnergiemanagementTeam - Groß
Brennstoffersparnis
26
Sarova
Hills
Teita
Zweitplatziert,
2013
Sarova
White
Sands
Erstplatziert,
2014
Bidco
Oil
Refinieries
Gold Crown Foods
Wire Products
Sarova Mara Game
Sarova
Whitesands
Gitugi Factory
Kenafric
Bidco
Oil
Refinieries
Frigoken Ltd.
Zweitplatziert, 2014
Sarova
Innovationspreis
Anhaltend
Performanz
Kenafric
hohe
Elektrizitätsersparnis
Bidco
Oil
Refinieries
Turtle
Bay
Beach Club
Kenya Petroleum
Refineries
Rukiriri
Tea
Factory
Githambo
Tea
Factory
Bidco
Oil
Refinieries
Gathuthi
Tea
Factory
Quelle: http://www.kenyaengineer.co.ke/index.php/n-e/ln/1947-kenyan-companies-save-ksh-10-billion-throughefficient-use-of-energy, 2014
Wie die Tabelle bereits zu erkennen gibt, ist KenAfric ein herausragend aktives Unternehmen in Bezug auf
betriebliche Energieeffizienz: In 2010 hat die Firma in einen Biomasse-Kessel investiert, mit dem die spezifischen
Prozess-Energiekosten von 4 KSH/ kg (Endprodukte) auf 0,7 KSH gesenkt wurden. Um Energieverbräuche überwachen
und erfassen zu können, wurde ein Energie-Management-System eingeführt. 34% der Einsparungen (74.549 USD/Jahr),
die durch die Umsetzung verschiedener Energieeffizienz-Maßnahmen erzielt wurden, wurden alleine durch die
Wärmerückgewinning in der Kälteanlage realisiert:
27
4. Energieeinspar-Potenziale in Kenia und Tansania
4.1 Industriestruktur in Kenia und Tansania
Kenia
Der Industriesektor, d.h. produzierendes Gewerbe, Bausektor und Bergbau, trägt mit 14% zum
Bruttoinlandsprodukt in Kenia bei (2012). Gegenüber 2008, d.h. in einer Zeitspanne von 5 Jahren, gibt es keine
nennenswerten Änderungen. Das produzierende Gewerbe macht 65% und der Bausektor 30% der gesamten industriellen
Produktion aus; der Rest entfällt auf den Bergbau.
Im Vergleich zu „Newly-Industrialized Countries“ (NIC) ist die kenianische Industrie immer noch relativ wenig
diversifiziert: Die Lebensmittel- und Tabakindustrie hat einen Anteil von 30% am produzierenden Gewerbe (im
Vergleich: 17% in NIC), während hochwertige Segmente wie die Chemieindustrie (4 %), der Maschinenbau (ca. 2%) und
die Elektronikindustrie (1-2%) kaum eine Rolle spielen; in NIC tragen diese Sektoren rd. 30% zum produzierenden
Gewerbe bei.
Das produzierende Gewerbe ist grundsätzlich ein wichtiger Sektor für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes:
Südafrika zum Beispiel weist einen Anteil des produzierenden Gewerbes von 15% am BIP auf; Singapur 19%. So war das
Ziel im Rahmen des „Mid-Term-Plan“ (MTP, 2008-2012), den Anteil des produzierenden Gewerbes am
Bruttoinlandsprodukt um jährlich 10% zu steigern. Stattdessen ist dieser Anteil stagniert bzw. sogar gefallen, nämlich von
10,8% auf 9,2%.
Tansania
Im Vergleich zu Kenia verzeichnet das produzierende Gewerbe in Tansania mit 8,2% (2012) eine doppelt so hohe
(reale) Wachstumsrate. Die beiden anderen industriellen Sektoren, der Bergbau und der Bausektor, sind im gleichen
Jahr um jeweils 7,8 % gewachsen. Da die Wachstumsraten der industriellen Sektoren, vor allem des produzierenden
Gewerbes und des Bausektors, das allgemeine Wachstum des Bruttoinlandsproduktes in den Jahren 2007-2012
(durchschnittlich 6,8%) übertroffen haben, ist der Anteil der industriellen Produktion (einschl. Bergbau und Bausektor)
am BIP stetig leicht gestiegen. Inzwischen trägt der Industriesektor mit 21,7% (2012) zum landesweiten BIP bei.
Dies sind fast 8 Prozentpunkte mehr als im Nachbarland Kenia.
Abbildung 8: Anteil (in %) am landesweiten BIP
Landwirtschaft
50
Abbildung 9: Struktur der industriellen Produktion
Industrie & Bau
Services
Bausektor;
37 %
40
30
Bergbau;
12 %
20
10
0
2001-03 2004-06 2007-09 2010-12
28
Produzierendes
Gewerbe;
51%
4.2. Energieeinspar-Potenziale in ausgewählten Sub-Sektoren
4.2.1. Milchindustrie
Sektorstruktur Kenia
Tabelle 13: Viehbestand, 2012
Tierart
Milchkühe
Rinderkühe
Schafe
Ziegen
Schweine
Geflügel
Esel
Kamele
Kaninchen
Bienenstöcke
Strauss
Anzahl
4.158.378
12.297.571
15.503.201
21.327.777
380.481
34.420.693
1.343.605
2.824.732
723.401
1.725.452
6.073
Im Jahr 2012 haben 4,2 Mio. Kühe 3,1 Mrd. kg Milch
produziert.
Dies sind aktuelle Zahlen, die vom Ministerium für
Livestock zur Verfügung gestellt wurden; allerdings wird
auch eingeräumt, dass die Viehbestände ebenso wie die
Produktion von Tierprodukten i.d. R. weit unterschätzt
werden, vor allem da es schwer ist, die Bestände der
Kleinbauern und Wanderhirten zu erfassen.
Neuesten Zahlen zufolge trägt die Viehzucht ca. 10% des
kenianischen
BIP
bei;
der
Anteil
an
der
landwirtschaftlichen Produktion wird mit 40-45% beziffert.
Der Anteil der Tierprodukte an den landwirtschaftlichen
Quelle: Ministry of Agriculture and Livestock, statistics made available after interview, März 2014
Exporten beläuft sich auf 30%.
Tabelle 14: Tierprodukte, 2012
Kuhmilch und Rindfleisch sind mit Abstand die wichtigsten
Produkt
Menge (in Tonnen)
Produkte. Ein Großteil geht aber in den direkten Konsum,
Kuhmilch
3.049.432
für den die Kleinbauern und Hirten Vieh züchten und
Rindfleisch
4.038.755
halten. Es wird geschätzt, dass 80% der Rinder von den
Hammelfleisch
846.954
kleinen Viehzüchtern gehalten wird. Zu berücksichtigen ist,
Schweinefleisch
20.054
dass der Viehbestand der Kleinviehzüchter (einschl.
Geflügelfleisch
242.586
Nomaden) sehr anfällig für Dürren und Überflutungen ist;
Quelle: Ministry of Agriculture and Livestock, statistics made
available after interview, März 2014
es kommt hier gelegentlich zum Verlust einigier Tiere, aber auch ganzer Herden.
Insgesamt wird nur ein geringer Anteil der Milch von großen Farmen produziert: 2008 wurde dieser Anteil mit 20 %
beziffert; 80% stammen von kleinen und mittleren Milchfarmen. Die milchverarbeitende Industrie beklagt Mängel in der
Milchsammlung und dass etliche Farmer einen Teil ihrer Milch „über den Zaun“ verkaufen, statt ihren Verpflichtungen
aus den Verträgen, die oft mit den abnehmenden Industrien geschlossen werden, nachzukommen. Dieser informelle
Sektor wird konservativ auf 60% der vermarkteten Milch geschätzt (andere Quellen wie die FAO bezifferte diese Quote in
2011 sogar auf 85%) und umfasst den Verkauf z.B. an Strassenhändler, Nachbarn und kleine kommerzielle Betriebe wie
Hotels.
Tabelle 14b: Entwicklung der Milchproduktion und Milchverarbeitung
2000
2004
2008
2012
2013
Kuhmilch, in `000 Tonnen
2.224
2.829
3.990
3.733
Gesamtmilch (einschl. von
Ziegen, Schafen etc.),
in `000 Tonnen
2.709
3.352
5.010
4.967
29
Verarbeitung von Muilch
180
274
399
495
523
(formaler Sektor),
in Mio. Liter
Anteil der verarbeiteten Milch
6,6%
8,2%
8%
10%
(formaler sektor) zur GesamtMilchproduktion*
*Rechnerische Annahme: 1Tonne Milch = 1000 Liter (dies ist ungenau, da die Fettanteile die Milch schwerer als Wasser
machen)
Quelle: http://www.kdb.co.ke/, marketing information, 2014
Selbst die Kooperativen, die eigentlich Bestandteil des eher formalen Marktes sind, verkaufen zum Teil die gesammelte
Milch an lokale städtische Märkte statt an die verarbeitende Milchindustrie. In vielen Gebieten wird die Abendmilch
nicht mehr gesammelt und je nach Wetterverhältnissen, besonders in der Regenzeit, wird ein Teil der Milch ebensowenig
regelmäßig gesammelt.
So wird versucht, die Infrastruktur zur Milchsammlung kontinuierlich zu verbessern, indem man mehr dezentrale
Sammelpunkte und Kühllager einrichtet. Im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit HIVOs wird getestet, inwieweit
sich auf den Farmen selbst kleine Kühllager installieren lassen, die mit Biogas betrieben werden können.
Insgesamt ist der Anteil der im formalen Sektor verarbeiteten Milch an der Gesamt-Milchproduktion von 6,6% im Jahr
2000 auf inzwischen 10% gestiegen (2012); in absoluten Zahlen hat sich die Menge der verarbeiteten Milch in den letzten
10 Jahren verdoppelt (s. Tabelle 14b); allein in 2013 ist laut Kenya Dairy Board die Menge der verarbeiteten Milch im
formalen Sektor um 6% gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Nichts desto trotz sind die bestehenden
Verarbeitungskapazitäten von 2,2 Mio. Liter/ Tag bei weitem nicht ausgelastet.
Ungeachtet des immer noch geringen Anteil des formalen Sektors (88-90% der Milchproduktion) gehen die Importe aus
dem Ausland zurück und steigen die Exporte von Milchprodukten in die Nachbarländer Ostafrikas.
Laut einer Studie aus dem Jahr 2009 waren 30 milchverarbeitende Unternehmen aktiv. Die großen Player vor allem:
NewKCC, Brookside, Githunguri und Sameer.
Dank eines Kooperationsprogramms mit USAID hat sich die Wettbewerbsfähigkeit der kenianischen Milchindustrie
erheblich verbessert: New KCCs Lebensmittel-Sicherheitsmanagement ist izwischen nach ISO zertifiziert. NewKCC ist
immer noch ein staatliches Unternehmen, das in Kenia das erste und bis zur Liberalisierung des Sektors (in 1992) auch
einzige Milchverarbeitungs-Unternehmen war. In 2012 hat NewKCC an seinem Standort Dandora/ Nairobi 44 Mio. Liter
Milch produziert. Neben Nairobi hat KCC 8 weitere Molkereien, u.a. in Eldoret, Kitale und Nakuru, die von den
Kooperativen beliefert werden, die wiederum die Milch von den Farmern an zentralen Stellen sammeln. Produkte sind
vor allem UHT-Milch, Milch-Pulver, Butter, Ghee und Käse.
Seit der Liberalisierung des Marktes sind etliche Privat-Molkereien auf den Markt gekommen. Führender
Milchverarbeiter ist inzwischen die Fa. Brookside, die der Familie des Präsidenten Kenyatta gehört. Aufgrund
verschiedener Aufkäufe anderer Verarbeitungfirmen hat Brookside inzwischen einen Marktanteil von 44%: Nachdem das
Unternehmen in den Vorjahren bereits Ilara (2007) und Delamere sowie Spinknit (Tuzo Milchmarke) aufgekauft hat, hat
es Ende 2013 Buzeki (mit den Marken MOLO Milk und Kilifi Gold Milk) erworben. Damit blaufen sich die
Verarbeitungskapaziten auf nun rd. 1 Mio. Liter/ Tag. Expansionsbestrebungen gibt es von Brookside auch Richtung
Ausland: Der Erwerb von 20% an Äthiopiens Elemtu Dairy ist in Diskussion.
Die anderen 2 wesentlichen Milch-Verarbeitungs-Unternehmen sind Githunguri (Fresha-Marke) mit
einem Marktanteil von rd. 17% und schliesslich SAMEER (Daima Marke) mit 6%.
30
Sektorstruktur Tansania
Die Milchproduktion in Tansania belief sich im Jahr 2013 auf 1,9 Mrd. Liter und ist im Vergleich zu Kenia sehr gering.
Zwischen 1995 und 2010 ist die Produktion zwar um ca. 7% jährlich gestiegen. Nachwievor ist aber der pro-KopfMilchverbrauch mit 45 Liter/ Jahr gegenüber der von der FAO empfohlenen Menge von 200 Liter / Jahr recht niedrig;
in einigen Regionen (z.B. Rukwa) liegt der Milchkonsum bei sogar nur 8 Litern/ Jahr.
Nur ein kleiner Bruchteil der produzierten Milch wird auf dem formalen Markt verkauft:
 Von den 70% , die vom sog. traditionellen Sektor (d.h. Zucht lokaler Rindsorten, den „ZEBU“) produziert
werden, werden 90% vor Ort verbraucht, so dass nur 10% verkauft werden; davon gelangen 2% auf den formalen
Markt.
 Von den 30%, die im modernen Sektor, d.h. tendenziell größerern Farmen produziert werden, werden zwar 70%
verkauft, aber auch hier lediglich 10% auf dem formalen Markt.
So wird der Großteil der Milch entweder selbst verbraucht oder informell verteilt, d.h. entweder direkt an die
Nachbarschaft oder über fliegende Händler verkauft wird. Dieser geringe Anteil von Milch, die auf dem formalen Weg
verkauft wird, ist ein wesentlicher Grund für die Unterauslastung der lokalen Verarbeitungskapazitäten:
Obwohl mit den bestehenden Kapazitäten knapp 400.000 Liter Milch/ Tag verarbeitet werden könnten, werden aktuell
nur 105.000 Liter verarbeitet; das bedeutet eine Auslastung von lediglich 27%. Hierzu trägt auch der recht starke
Wettbewerb durch Importprodukte bei: Zum Teil sind diese preislich günstiger als die lokal hergestellten Produkte.
Importe sind in den vergangenen Jahren um jährlich 9% gestiegen (im Vergleich zu den 7% Wachstumsrate der lokalen
Produktion) und entsprechen inzwischen der Menge der lokal verarbeiteten Milch. Importiert werden vor allem
Milchpulver, H-Milch, Butter und Käse. Aus Kenia werden hauptsächlich H-Milch, Joghurt und Sahne eingeführt;
Kenyan Brookside Dairy ist der wichtigste Lieferant von H-Milch für Tansania, während New KCC vor allem Butter und
Sahne & Ghee nach Tanzania exportiert und bei diesen Produkten einen Marktanteil von 42% bzw. 87% hat. Nicht zuletzt
aufgrund der gewachsenen Konkurrenz aus dem Ausland haben im Zeitraum 1990-1995 (nach der Privatisierung) 13
Milchfirmen geschlossen.
Laut Tanzania Dairy Board gibt es derzeit 67 Verarbeitungsstätten in Tansania, mit einer Kapazität von 500 – 30.000
Liter/ Tag. Nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über führende Milchverarbeitungs-Unternehmen:
Tabelle 15: Milchverarbeitungs-Firmen Tansania (Auswahl)
Unternehmen
Beschreibung/ Eigentümerstruktur
Tanga Fresh
Co-owned by Tanzania Dairy Cooperative
Union (TDCU); milk purchase guarantee
with over 4000 small-holders;
Started in 1996;
Production of fresh milk, cream, butter,
ghee, cheese amd yoghurt
Produktion von H-Milch in Planung
Musoma Dairy Ltd.
ASAS Dairies
31
Part of Asas Group of Companies, one of
the oldest and biggest business groups in
Tanzania;
wide range of products such as fresh milk,
flavoured and plain yoghurt, cheese, Ghee
& Butter;
dairy processing started 2000;
Kapazität
50.000 Liter/ Tag
(30.000 Produktion)
120.000 Liter/ Tag
(ab 10/2014: 30.000 Liter/ Tag)
Kapazität 12.000 Liter/ Tag
Produktion ca. 10.000 Liter/ Tag
over 2000 acres of green land for own dairy
farm
Has recently built up a joint venture with an
Israelian company
TAN Dairies
International
Dairy
Products Ltd.
Quelle: German Energy Desk, eigene Zusammenstellung, August 2014
6.500 Liter/ Tag Kapzität
(Auslastung schwankt saisonbedingt
zwischen 100% - 30%)
Upgrade auf 16.000Liter/ Tag geplant
4.000 Liter/ Tag
In Bezug auf die installierten Kapazitäten ist das Unternehmen „Musoma Dairies“ mit Abstand das größte. Allerdings
mußte es im Juni letzten Jahres (2013) wegen zu geringer Produktion schliessen. Für Oktober 2014 kündigte der
Geschäftsführer Mazara an, die Produktion von 30.000 Liter/ Tag aufzunehmen 11. Marktführer ist Tanga Fresh,
deren Marktanteil (gemessen an der tatsächlichen Produktion) auf 40% geschätzt wird. Tanga hat den Vorteil, dass sie
über die Tanzania Dairy Cooperative Union (TDCU) relativ stabile Milchlieferungen hat. Tan Dairies plant seit Mitte
des Jahres eine Ausweitung seiner Kapazitäten um 8000-10.000 Liter/ Tag, nachdem es ein Joint Venture mit einer
israelischen Firma eingegangen ist. Deutsche Anlagenlieferanten wurden entsprechend bereits um Angebote gebeten.
Mehrere Geber, u.a. die Niederländer mit SNV, unterstützen Tanzania bei der Stärkung der Wertschöpfungskette in der
Milchindustrie. Ansätze sind zum Beispiel Trainings von Akteuren wie TDCU, die Konstituierung von
Produzentengruppen und die Einrichtung von Milch-Sammelstellen sowie Kühlstationen, um letztlich den Zugang zu
Märkten für die Farmer zu verbessern und damit den Anteil der Milch, der auf formalen Wegen verkauft wird, zu
steigern.
Energieeinspar-Potenzial
Die spezifische Energieintensität liegt bei den Milchverarbeitungs-Betrieben, in denen Energie-Audits durchgeführt
wurden, zwischen 0,67 und 1,43 MJ/ Liter, wobei sich der Stromverbrauch auf 0,064 – 0,124 kWh/ Liter und der
thermische Energieverbrauch zwischen 0,011 und 0,024 Liter Schweröl/ Liter Milch liegt.
Die energieintensivsten Prozesse sind vor allem: Kühlung, Pasteurisierung (thermische Energie), Homogenisierung
(Strom), Sterilisierung (thermische Energie). Annährend 60% der thermischen Energie werden bei der Sterilisierung und
Pasteurisierung eingesetzt.
Abb. 11: Stromverbrauch,
Milchverarbeitung
Abb. 10: Thermischer
Energieverbrauch, Milchverarbeitung
12%
21%
6%
37%
Sterilisierung
14%
12%
Pasteurisierung
Sonstiges
Quelle: Kiremu Magambo, Präsentation November 2013, Nairobi
11
Vgl. http://www.ippmedia.com/frontend/?l=68580
32
Produktionsanlagen
Kälteanlage
CIP
30%
39%
29%
Kompressoren
Licht
Sonstiges
Der Stromverbrauch fällt zu 39% durch die Produktionsanlagen selbst; gefolgt von Kälteanlagen, die 29% des Stroms
beanspruchen.
Bei New KCC, Dandora, werden jährlich 3,2 Mio. kWh für die Produktion von ca. 44 Mio. Liter Milch verbraucht. Das
entspricht einer Energieintensität von 0,073 kWh/ Liter. Die maximale Last beläuft sich auf rd. 500 kW (542 kVA).
Wie ein Energie-Audit in einem Milchverarbeitungs-Betrieb in Ruiru ergeben hat, können 39% der Energiekosten
eingespart werden. Investitionen in entsprechende Energieeffizienz-steigernde Maßnahmen weisen eine
Amortisationszeit von durchschnittlich 0,7 Jahhren auf. 87% der gesamten Kosten-Einsparungen können durch
Reduktion des thermischen Energieverbrauchs realisiert werden.
Inn Bezug auf den thermischen Energieverbrauch lassen sich Einsparungen vor allem durch Brennstoff-Substituierung,
Kondensat-Rückgewinnung und Effizienzverbesserung des Kessels erzielen:
Tabelle 16: Energieeffizienz-Maßnahmen in einem Milchverarbeitungs-Betrieb
A
A SUMMARY OF OPPORTUNITIES FOR ENERGY EFFICIENCY
Potential
energy
Estimated
Payback
savings (L
Savings (Kshs
investment cost
period
Opportunity
p.a)
p.a)
(ksh)
(Yrs)
THERMAL ENERGY SAVINGS
1
Return on
investment (%)
Boiler Efficiency
improvementBoiler No. 2
31,358
1,843,787
660,000
0.4
279.4
2
Fuel substitution
51,391,697
30,000,000
0.6
171.3
3
Condensate recovery
5,818,215
2,500,000
0.4
232.7
4
Hot water recovery
Insulation of bare hot
surfaces
108,634
200,000
1.8
54.3
228,011
80,000
0.4
285.0
59,390,344
33,440,000
0.6
177.6
5
Sub-total
4,309
Quelle: Energie-Audit-Bericht, März 2012 (vertraulich)
Das Ersetzen der HFO-Kessel durch einen Biomasse-Kessel würde demnache zu Einsparungen von 51 Mio. KSH führen
(ca. 434.000 €), die jährlich für rd. 1,14 Mio. Liter Kesselöl ausgegeben werden. Das Investment mit geschätzten Kosten
von 30 Mio. KSH (20 Mio. KSH für Kessel und 10 Mio. KSH für Beratung/Engineering und Arbeits- und Materialkosten)
würde sich nach bereits 0,6 Jahren amortisieren. Einsparungen durch die Kondensat-Rückgewinnung alles sich erzielen,
indem das Kondensat aus dem Bereich der High value and cream sections in einem Tank gesammelt wird und in ein feed
water tank im Kesselraum gepumpt wird.
Stromeinsparungen können im wesentlichen durch Einsatz hoch-effizienter Elektromotoren und durch variable
Drehzahlantriebe realisiert werden: Besonders letztere scheinen mit einer Amortisationszeit von unter einem Jahr (0,8)
attraktiv; Investitionen in Höhe von 900.000. KSH stehen Kosteneinsparungen von jährlich 1,1 Mio. KSH gegenüber. Der
Einsatz hoch-effizienter Elektromotoren ist mit wesentlich höheren Investitionskosten (knapp 7 Mio. KSH) verbunden
und amortisiert sich erst nach knapp 5 Jahren. Laut Energie-Audit lassen sich die größten Energieeinsparungen durch
Ersetzen der Quecksilberdampflampen durch Metalldampflampen erzielen, bei einer Amortisationszeit von 0,7 Jahren.
33
Ein ähnliches Bild ergibt sich auch bei anderen Milchindustrien: Ein Energie-Audit bei New KCC im Januar 2013 zeigt,
dass 76% aller Einsparungen durch Umstellung auf einen Biomasse-Kessel realisiert werden können. Weitere 12% der
Energiekosten können eingespart werden, indem der Betrieb des Kältekompressors automatisiert wird. Letztere
Maßnahme zahlt sich bereits nach 2 Monaten aus.
Über die in den Energie-Audits empfohlenen Maßnahmen hinaus, die die Querschnittstechnologien betreffen (z.B.
Kessel, Motoren, Beleuchtung etc.), lassen sich durch prozess-spezifische Maßnahmen Energieeinsparungen
erzielen, besonders wenn man berücksichtigt, dass mindestens 40% der Energie in der Produktion selbst verbraucht
wird. Prozess-spezifische Maßnahmen umfassen zum Beispiel den Einsatz des indirekten UHT-Verfahrens zur
Sterilisation. Dabei erfolgt die Wärmeübertragung mit Platten- oder Röhrenwärmeübertragern. Der Vorteil gegenüber
direkten Verfahren, die eine direkte Vermischung der Milch mit Dampf erzeugen, besteht in einer hohen
Wärmerückgewinnungsrate. Diese liegt zwischen 88 bis 90 %, während bei direkten Verfahren nur 40 bis 50 % erreicht
werden können. Auch durch Einsatz der Membranfiltration und durch den Einsatz von mehreren Verdampfern
hintereinander (multiple effect evaporators) kann Energie eingespart werden.
4.2.2. Zuckerindustrie
Sektorstruktur Kenia
Die Zuckerindustrie ist Einkommensquelle für einen großen Teil der kenianischen Bevölkerung. 70% der lokalen
Nachfrage wird durch eigene Produktion gedeckt, Tendenz allerdings sinkend: Denn während der Zuckerkonsum
kontinuierlich ansteigt (von ca. 650.000 MT in 2002 auf rund 800.000 MT in 2012), stagniert die Produktion. Im Jahr
2012 wurden 493.000 MT Zucker in Kenia produziert.
Abbildung 12: Zuckerproduktion und –verbrauch, Kenia
Quelle: KETS, Baseline Study for Sugar Agribusiness in Kenya, Draft Report 2013, Seite 83.
Eine wesentliche Ursache für diese entstehende Schere ist, dass Zuckerrohr immer mehr zum limitierenden Faktor wird:
So ist der Saccharosa-Gehalt des kenianischen Zuckerrohrs relativ niedrig, so dass die Umsetzung in Zucker mit
durchschnittlich 10 Tonnen Zuckerrohr pro Tonne Zucker relativ hoch ist. Schuld daran ist, dass die Zuckerrohr-Sorten
minderer Qualität sind und mit 18-24 vergleichsweise längere Reifezeiten haben (im Vergleich: 14 Monate im Sudan).
34
In Konsequenz sinkt die Auslastung der bestehenden Zuckerproduktions-Kapazitäten: Mumias, Kenias größter
Zuckerproduzent mit 181.000 Tonnen/ Jahr, verzeichnete in 2012 eine Auslastung von lediglich 64%; bei Chemilil fiel
diese Rate sogar auf 29%. Zusammen mit einer relativ geringen Produktionseffizienz, die sich aus teils alten
Maschinenparks ergibt, führen alle diese Faktoren zu hohen Produktionskosten, so dass der kenianische Zucker nicht
mehr wettbewerbsfähig ist. In 2010 waren die Produktionskosten für Zucker in Kenia doppelt so hoch wie in Sudan,
Ägypten, Swasiland und Zambia. In Folge wird der heimische Markt immer mehr von Billigimporten überschwemmt. Ein
Teil des billigen Zuckers kommt illegal und unkoordiniert auf den Markt.
Die aufgezeigten Strukturprobleme haben schliesslich auch zu einer wachsenden Verschuldung der Zuckerunternehmen
geführt. Der Druck, die Produktionskosten zu senken, ist enorm. Laut Strategieplan der Zuckerindustrie soll die
Wettbewerbsfähigkeit der Industrie u.a. durch Erhöhung der Verarbeitungseffizienz, Modernisierung/ Rehabilitierung
der Fabriken etc. gesteigert werden. Investitionen in Energieeffizienz fügen sich hier ein. Die Verschuldung des Sektors
steht sicherlich Investitionen im Weg, aber zum Teil stehen aus dem sog. Sugar Development Fund (SDF) Mittel für die
Realisierung von Modernisierungs-Investitionen zur Verfügung. Der SDF speist sich aus einer 7%-Abgabe auf alle
Zuckerverkäufe, sowohl lokal hergestellten als auch importierten Zuckers, und wird vom Kenya Sugar Board (KSB)
verwaltet. Fast die Hälfte des Fonds wird für die Modernisierung von Zuckerfabriken verwertet, primär für staatliche
Zuckerindustrien, um diese mittel- und lanfristig für private Investoren attraktiv zu machen. Große Aufmerksamkeit wird
hierbei auf die verstärkte Nutzung von Nebenprodukten gewidmet, die bei der Zuckerproduktion anfallen.
Insgesamt gibt es 11 Zuckerunternehmen in Kenia; 2 zusätzliche Mühlen sind im Bau.
Für die deutsche Wirtschaft sind die staatlichen wie auch die privaten Zuckerindustrien gleichermassen von Interesse:
Die staatlichen stehen unter besonderem Druck, ihre Produktionskosten zu senken bzw. ihre Anlagen zu modernisieren;
die staatlichen Unternehmen Mohoroni und Chemilil waren in 2012 nur zu 42% bzw. 29% ausgelastet.
Tabelle 17: Staatliche und private Zuckerunternehmen, Kenia
Zuckerunternehmen
Miwani Sugar Company (currently closed)
Chemilil Sugar Company
Mumias Sugar Company
Nzoia Sugar Company
South Nyanza (Sony) Sugar Company
West Kenya Sugar Company
Muhoroni Sugar Company
Kibos Sugar
Butali
Transmara
Sukari
Tana Integrated Sugar Project
Kwale International Sugar Company
TOTAL
Eigentum
Staatlich
Staatlich
Privat
Staatlich
Staatlich
Privat
Staatlich
Privat
Privat
Privat
Privat
Privat
Privat
Installierte
Kapazität
(Tonnen Zuckerrohr/ Tag)
1.500
3.500
8.400
3.250
2.400
3.000
2.200
1.800
1.500
1.500
1.500
Im Bau
Im Bau
30.550
Quelle: COWI, Evaluation of the EU Support to the National Sugar Adaptation Strategy in Kenya, January 2014, Draft
und KETS, Baseline Study for Sugar Agribusiness in Kenya, 2013, Draft Report
Die Bedeutung der privaten Zuckerindustrien steigt: Ihr Anteil an den installierten Produktionskapazitäten betrug in
2012 rund 42% , nachdem in 2011 Butali, Transmara und Sukari mit jeweils 1.500 Tonnen Zuckerrohr/ Tag ihren Betrieb
aufgenommen haben. Die Zuckerindustrie ist relativ konzentriert. Das private Unternehmen MUMIAS ist mit einem
Anteil von 45% an der landesweiten Produktion Marktführer, gefolgt von West Kenya (12,9%) und den staatlichen
Unternehmen Nzoia (12,7%) und Sony Sugar (11,6%).
35
Abbildung 13: Struktur der kenianischen Zuckerindustrie
Quelle: KSB-Kenya Sugar Borad (heute: Sugar Directorate)m, zur Verfügung gestellte Statistiken, Interview April 2014
Butali hat im Jahr 2012 mit lediglich 9,74 Tonnen Zuckerrohr eine Tonne Zucker produziert und erzielte damit den
Bestwert in der gesamten Industrie in Bezug auf diesen Effizienz-Indikator – im Vergleich zu dem staatlichen
Unternehmen Chemilil, das über 18 Tonnen Zuckerrohr für die Produktion einer Tonne Zucker einsetzen musste.
Sektorstruktur Tansania
Im Zeitraum 2000/01 – 2013/14 hat sich die Zuckerproduktion in Tansania verdoppelt, nämlich von 135.535 Tonnen
Zucker auf 294.419 Tonnen.
Abbildung 14: Zuckerproduktion
Zuckerproduktion
350.000
300.000
250.000
200.000
150.000
100.000
50.000
0
36
Quelle: Tansania
Sugar
Board,
Statistiken, die
im Rahmen des
Interview gegeben
wurden,
Februar 2014
Die Zunahme in der Zuckerproduktion spiegelt fast 1:1 das Wachstum in der Gewinnung von Zuckerrohr wider. Das
heisst, dass die gestiegene Produktion nicht das Ergebnis einer höheren Produktionseffizienz ist: In 2000/01 wurde mit
9,8 Tonnen Zuckerrohr 1 Tonne Zucker hergestellt; in 2012/13 wurden für 1 Tonne Zucker 9,9 Tonnen Zuckerrohr
verarbeitet.
Abbildung 15: Struktur der tansanischen Zuckerindustrie
100%
80%
60%
40%
20%
13%
17%
15%
13%
KSL
22%
29%
MSE
52%
48%
43%
2002/03
2007/08
2012/13
19%
29%
TPC
0%
Kilombero
Im Vergleich zu Kenia ist die tansanische
Zuckerindustrie konzentrierter: Es gibt
lediglich
4
Zuckerunternehmen:
Kilombero,TPC, Mtibwa Sugar Estates
(MSE) und Kagera Sugar Ltd (KSL).
Während MSE und KSL zu 100% in
Privathänden ist, hat der tansanische
Staat bei TPC und Kilombero noch einen
Anteil von jeweils 25%. Die restlichen
75% gehören Illovo aus Südafrika
(Kilombero) bzw. Sukari Investments aus
Quelle: Interview mit Sugar Board Tanzania, Februar 2014
Mauritius (TPC).
Kilombero ist mit einem Produktionsanteil von 43% der größte Zuckerhersteller, wenngleich die Firma in den letzten 5
Jahren Anteile vor allem an TPC verloren hat. Zusammen haben Kilombero und TPC einen Anteil von 71%. Im Gegensatz
zu Kenia wetteifern die Unternehmen nicht um ihre Zuckerrohr-Lieferanten, da sie tendenziell Monopolisten in ihrer
jeweiligen Region sind und nicht im Revier der anderen „wildern“. Allerdings leidet die tansanische Zuckerindustrie,
ähnlich wie Kenia, unter Billigimporten: Derzeit werden ca. 42% der Zuckernachfrage durch Zuckereinfuhren aus dem
Ausland gedeckt (220.000 Tonnen/ Jahr). Der Zuckerpreis in Tansania (ab-Fabrik) ist mit 950 USD/ Tonne im
Vergleich zum Preis in Südafrika (683 USD) relativ hoch, wenngleich geringfügig niedriger als in Kenia (1162 USD/
Tonne). Der Weltzuckerpreis liegt leicht unter 600 USD/ Tonne.12
Als Antwort auf das Defizit in der Zuckerversorgung wird zwar ständig die heimische Produktion, wie gezeigt wurde,
erhöht, kann aber nicht mit dem steigenden Verbrauch Schritt halten: Die Bevölkerung wächst jährlich um 3 % und mit
steigendem Wohlstand nimmt auch der Pro-Kopf-Zuckerkonsum zu, der noch bei weniger als 10 kg liegt (im Vergleich
Südafrika: 32 kg pro Kopf).
Um die heimische Produktion auszuweiten, gibt es 2 Möglichkeiten: Zum
Produktionskapazitäten und zum anderen die Erhöhung der Produktionseffizienz.
einen
die
Ausweitung
der
Die erste Option wird u.a. durch die Verfügbarkeit von Zuckerrohr limitiert. Eine Erweiterung der Anbaufläche wird
durch Regularien derzeit eingeschränkt: So gibt es eine Obergrenze von 10.000 ha für den Zuckerrohranbau pro Investor,
ganz davon abgesehen, dass es grds. nicht einfach ist, Landrechte zu erwerben, weil es kaum Grundstücksurkunden gibt
und die Verteilung der Landtitel somit nicht transparent ist. Hinzu kommt, dass in Tansania der Zuckerrohrertrag weit
geringer als im Rest der Region Ostafrika ist. Wesentliche Ursache ist, dass weniger als die Hälfte der Zuckerrohr-Felder
bewässert werden. Besonders die sog. „outgrowers“ verlassen sich bei ihren Zuckerrohr-Anbau auf den Regen und
bewässern nicht ihre Felder. So ernten sie 710.000 Tonnen Zuckerrohr auf 27.000 ha, was einen Ertrag von nur 26
Tonnen/ ha ergibt – landesweit wird der Ertrag pro ha mit durchschnittlich 68 Tonnen angegeben13; das Unternehmen
Vgl. Brian Chisanga et al., Competition in the regional sugar sector; the case of Kenya, South Africa, Tanzania and
Zambia, April 2014; p.18
13 Vgl. Rabobank Industry Note #386, June 2013
12
37
TPC, das sich komplett mit Zuckerrohr von eigenen Plantagen versorgt und diese auch bewässert, hat mit 102 MT/ ha
einen rd. doppelt so hohen Ertrag wie etwa Kilombero (55 Mt/ha) und Mtibwa (54 Mt/ha).
Die Einführung von sog. „Block-Farming“, bei dem die Ernten mehrerer outgrowers synchronisert werden und somit der
Einsatz von Equipment wirtschaftlich wird, soll die Einführung u.a. von Bewässerungssystemen erleichtern. Davon
abgesehen planen alle 4 Zuckerhersteller Investitionen und Erweiterungen. Die Nationale Zucker-Strategie der
tansanischen Regierung identifiziert 9 „greenfield“ –Projekte, mit denen sich die jährliche Zuckerproduktion bis 2016
verdreifachen soll. Nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über einige der geplanten Projekte.
Tabelle 18: Geplante Investitionen in der tansanischen Zuckerindustrie
Zuckerunternehmen/ Investoren
Mahakaushal Sugar and Power
Industuies (Indien),
Kooperation mit tansanischen
Partnern
AgroEco Energy
Tochtergesellschaft der schwedischen
EcoEnergy Africa AB
TPC
Mtibwa Sugar
Dubai Firma City Energy &
Infrastructure LLC
Investition
Zuckerfabrik in Rufiji/ Küste; ZuckerproduktionsKapazität: 125.000 Tonnen/ Jahr; Erweiterung auf
250.000 in 3 Jahren nach Inbetriebnahme
Das anstehende Projekt umfasst eine komplette
Zuckermühle mit Distillerie at 5,000 TCD zur
Weiterverarbeitung von Zuckerrohr. Die daraus
entstehenden Abfallprodukte können genutzt werden,
um Ethanol-Kraftstoff herzustellen.
Rd. 8000 ha werden als farm-eigene zuckerrohrPlantage genutzt; 3.000 – 4.000 ha werden für
outgrowers in den nächsten 6 Jahren entwickelt
Innerhalb der ersten 3 Betriebsjahre soll eine
Produktion von 130.000 Tonnen/ Jahr erreicht
werden. Ausserdem sollen 100,000 MWh in das
Stromnetz eingespeist und mit den Abfällen aus der
Zuckerproduktion 10 Mio. Liter Ethanol hergestellt
werden.
Erweiterung von 100.000 Tonnen Zucker/ Jahr auf
125.000 Tonnen geplant (lt. Interview mit dem Plant
Manager in 02/2014)
Erweiterung der Kapazität geplant:
Von derzeit 700.000 Tonnen Zuckerrohr auf 1 Mio.
Tonnen/ Jahr
Errichtung einer Zuckerfabrik mit der Kapazität
-
-
600.000 Tonnen Zucker/ Jahr
Verarbeitung von 20.000 Tonnen
Zuckerrohr/ Tag
Status
Landerwerb
12.000 ha
Seit Mai 2013
werden die
Landflächen mit
einer Pachtdauer
von 99 Jahren
verpachtet
Antrag auf
Landmiete
10.000 ha bei
Regierung
gestellt
(03/2014)
Projekt war in
2011 angekündigt
worden
Quelle: Interview mit Plant Manager in 02/2014; weiter Infos aus div. Internetquellen zusammengestellt:
http://www.ecoenergy.co.tz/get-to-know-us/background/; http://www.abc.net.au/news/2014-03-13/msf-sugarexpansion/5318214, http://www.reuters.com/article/2011/10/24/ozabs-tanzania-investment-copperidAFJOE79N0AS20111024
Aus diesen geplanten Investitionen ergeben sich natürlich Chancen für Technologie-Lieferanten. TPC äußerte im
Interview klares Interesse an neuen Technologien wie Fallstromverdampfern und kontinuierlichen
Verdampfungskristallisatoren.
38
Abgesehen von den Neu- und Erweiterungs- Investitionen lässt sich die landesweite Produktion natürlich auch über eine
bessere Produktionseffizienz erhöhen. Allerdings haben offenbar die meisten Rehabilitierungen der bestehenden
Zuckerfabriken stattgefunden. TPC erwartet, dass durch die geplante Erweiterung der Kapazitäten dank erzielbarer
Skaleneffekte der Dampfbedarf von derzeit 400 kg/ Tonne Zuckerrohr auf 300 kg gesenkt wird.
Energieeinspar-Potenzial
Die spezifische Energieintensität liegt bei den Zuckerfabriken, in denen Energie-Audits durchgeführt wurden, zwischen
30 und 43 kWh/ MT Zuckerrohr. Gegenüber internationalen Benchmarks (25-32 kWh/ t Zuckerrohr14) sind kenianische
Zuckermühlen somit wesentlich energieintensiver.
Abb. 16: Stromverbrauch Zuckermühle
CoGeneratio
n; 20%
Zuckerrohr
Vorbereitung; 23%
Licht; 2%
Prozess;
31%
Mühle;
24%
Energie-Audits haben ergeben, dass alleine durch Einsatz
von Antriebssystemen mit variabler Frequenz 7,5% der
gesamten elektrischen Energie eingespart werden kann.
Investitionen sind in einigen Fällen bereits nach 5
Monaten amortisiert, wie im Fall eines Antriebssystems
mit variabler Frequenz für einen Boiler-Ventilator
(Secondary Air Fan) (Tabelle 19). Herausragend sind die
erzielbaren Einsparungen besonders durch Einsatz eines
Dampf-Turbo-Generators im Zentrifugen-Bereich, mit
dem sich der gesamte Stromverbrauch der Zuckerfabrik
um 5,3% reduzieren lässt. Die Investition in Höhe von 10
Mio. KSH ist bereits nach einem halben Jahr amortisiert.
Quelle: Investment Grade Energy Audit Report (vertraulich), 2012
In einen privaten Zuckerunternehmen wurden als sinnvolle Energieeffizienz-Maßnahmen das Ersetzen der
Wassereinspritzpumpe und von Spritzdüsen im Kondensator-Wasserkühlsystem: Damit lassen sich jährlich 467.100 kWh
Strom einsparen (3,3% des gesamten Stromverbrauchs), was Kosteneinsparungen von 4,2 Mio. KSH entspricht. Bei einer
Investition von 5,5 Mio. KSH ergibt sich hieraus eine Amortisationszeit von 15 Monaten.
Tabelle 19: Energieeffizienz-Maßnahmen in einem staatlichen Zuckerunternehmen (Auswahl)
Potential
Estimated
Savings
Payback
Return on
Maßnahme
annual energy
investment cost
(Kshs p.a)
period
investment (%)
savings (kWh)
(ksh)
Antriebssystem mit
variabler Frequenz,
378.000
6,8 Mio.
2,5 Mio.
5 Monate
792%
Boiler-Ventilator
1 (Secondary Air Fan)
Antriebssysteme mit
variabler Frequenz
344.088
6,2 Mio.
9,7 Mio.
20 Monate
119%
2 für Einspritzpumpen
Antriebssysteme mit
variabler Frequenz
509.184
9,17 Mio.
6,5 Mio.
9 Monate
376%
für Kesselspeise3 Wasserpumpen
200 kW DampfTurbo-Generator
1.281.600
23,1 Mio.
10 Mio.
6 Monate
629%
4 (zentrifugen14
39
Vgl. Vortrag IPRO,Energy Efficient Sugar Production Schemes, 23.Juni 2014 in München
Sektion)
Quelle: Investment Grade Energy Audit Report (vertraulich), 2012
Über die in den Energie-Audits empfohlenen Maßnahmen hinaus, die die Querschnittstechnologien betreffen (z.B.
Kessel, Motoren, Beleuchtung etc.), lassen sich durch prozess-spezifische Maßnahmen Energieeinsparungen
erzielen, besonders wenn man berücksichtigt, dass viele Zuckerunternehmen recht alte Anlagen haben.
Abbildung 17: Flussdiagramm Zuckerproduktion
Quelle: http://www.fastonline.org/CD3WD_40/HDLHTML/ENVMANL/GIF/P31.GIF , 2014
Prozess-spezifische Maßnahmen umfassen zum Beispiel den Einsatz von Fallstromverdampfern an Stelle von
Steigfilmverdampfern oder Roberts Verdampfern. Durch den Einsatz von Diffusern kann zudem der Strombedarf im
Bereich der Saft-Extraktion um 50% gesenkt werden. Und durch Automatisierung der Verdampfungskristallisatoren
kann der Dampfbedarf und somit der Energiebedarf in diesem Bereich erheblich gesenkt werden – nicht unwesentlich,
berücksichtigt man, dass die Kristallisation der grösste Dampfverbraucher in einer Zuckerfabrik ist. In Bezug auf diese
Prozesstechnologie steht die kenianische Zuckerindustrie noch am Anfang.
40
4.2.3. Weitere Lebensmittelindustrie: Speiseölindustrie
Kenia
Die Pflanzenölindustrie unterteilt sich grundsätzlich in 2 Prozesse, zum einen die Gewinnung des Pflanzenöls aus den
Samen und zum anderen die Aufarbeitung und Raffinierung zu Speiseöl. In Kenia wird hauptsächlich Palmöl importiert
und dieses dann zu Speiseöl verarbeitet. Lokale Pflanzenöle (z.B. Kokosöl) werden im wesentlichen für industrielle
Zwecke genutzt, d.h. zur Herstellung von Seife, Reinigungs- und Waschmitteln sowie Farben.
Im Jahr 2010 wurden ca, 225.000 Tonnen Speiseöl aus importiertem Palmöl in Kenia hergestellt. Dies waren 96% des
lokalen Bedarfs. Nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über führende Speisölhersteller:
Tabelle 20: Führende Speiseölhersteller, Kenia
Unternehmen
BIDCO Oil
Kurzprofil
Kapa Oil
 Familienbesitz; ca. 2500 Mitarbeiter
 Scope: kochfette, Speiseöle, Margarine, Backpulver; Seifen und
Reinigungs-/ Waschpulver
 Erstes Unternehmen nach HACCP UK zertifiziert (für den
Speiseölbereich)
 Produkte ohne Hydrierung
 Exportiert in COMES und SADC
 Familien-Besitz
 Grösster Speiseölhersteller in Kenya mit einer Kapazität: 1000 Tonnen/
Tag
 Produktionsstätten auch in Uganda, Tanzania und Rwanda; 50% des
Umsatzes im Ausland
 Geplante Investitionen von 200 Mio. USD im Zeitraum 2014-2017.
Menengai Oil
Erweiterung von 300 Tonnen/ Tag auf 600 Tonnen/ Tag
Diamond Industries
Quelle: German Energy Desk, eigene Zusammenstellung auf Basis von Interviews mit den Firmen und aus einer
Vielzahl von Webseiten, August 2014
Es gibt in Kenia rd. 10 Speiseölhersteller, darunter Bidco Oil, Diamond Industries, Kapa Oil und Menengai Oil Refineries.
Die Produktionskapazität des Marktführers BIDCO beläuft sich auf 1000 Tonnen/ Tag, andere Firmen sind kleiner, aber
expandieren, z.B. weitet Menengai Oil seine Kapazitäten von derzeit 300 Tonnen/ Tag auf 600 Tonnen/ Tag aus.
Die meisten Unternehmen betrachten die Energieversorgung als ein Problem, so dass sie nach kosteneffektiven
Alternativen zur Versorgung aus dem Stromnetz schauen. Menengai Oil ist z.B. Ausfällen von 6-8 Stunden/ Woche
ausgesetzt; in dieser Zeit muss die Firma ihren Betrieb auf Basis von 2 Dieselgeneratoren fahren, 1850 kVA und 1000
kVA.
Sektorstruktur Tansania
Der Verbrauch von Speiseöl pro Jahr wird mit ca. 300.000 Tonnen beziffert, wobei der Konsum um 3% jährlich
zunimmt. Dabei werden lediglich rd. 50% lokal produziert – dies gibt ausreichend Raum für den Ausbau bestehender
Kapazitäten, was von den führenden tansanischen Herstellern in der Tat genutzt wird: Alle betrachteten 3 führenden
Unternehmen METL, Murzah Oil und Mount Meru Millers steigerten in jüngster Vergangenheit ihre Kapazitäten um
mindestens 100%.
41
Der größte des Teil des Speiseöls basiert immer noch auf importiertem Palmöl; lokale Sonnenblumen tragen mit 40% zur
nationalen Speiseölproduktion bei. Das liegt an der nachwievor recht schwachen Wertschöpfungskette bei
Sonnenblumen (und Sesam): Erträge beim Sonnenblumenanbau sind relativ niedrig und die Kleinfarmer (ca. 250000
mit jeweils ca. 1-5 acres) haben keinen Zugang zu den Märkten. Geber wie die holländische SNV unterstützen seit
mehreren Jahren die Stärkung der Wertschöpfungsketten. Dabei wurde zum Beispiel das „Contract Farming“ eingeführt,
bei dem die Ölproduzenten mit den Farmern feste Vertragsbeziehungen eingehen und die Farmer unterstützen, gute
landwirtschaftliche Praktiken einzusetzen und qualitativ bessere Saat zu verwerten.
Tabelle 21: Führende Speiseölhersteller, Tansania
Unternehmen
METL/ East Coast Edible Oil
Kurzprofil
Mount Meru Millers
 Extraktion von Öl aus Sonnenblumen und Verarbeitung zu Speiseöl, d.h.
 Unternehmen der METL-Unternehmensgruppe mit 25
Fertigungsbetrieben (Herstellung von Textilien, Saft etc.);
Speiseölherstellung einer der 3 größten Fertigungsbereiche
 Marktanteil von 55%
 Raffinerie von Palmöl, das importiert wird; Raffinerie , d.h. deodorization,
bleaching und Filtration
 Kapazität: 500 Tonnen/ Tag (zum Zeitpunkt des Interviews im Februar
2014); geplanter Ausbau auf 1500 Tonnen/ Tag – sollte im Juni in Betrieb
gehen; EPC: DESMET/ BELLESTRE
 Spezifischer Stromverbrauch: 41-47 kWh/ Tonnen Öl
 Größter Energieverbrauch (Strom und Dampf): Deodorization mit ca. 60%
 EnergieeinsparMaßnahmen bislang: Niedrigdruckkessel mit Feuerholz,
Absorptionskälteanlage statt strombetriebene Kälteanlage, Nutzung von
Kondensat
Prozessschritte umfassen auch degumming, dewaxing und decolorization
 Fabriken auch in Sambia, Uganda und Rwanda
 In Tansania: Raffinerie von 1oo Tonnen/ Tag, weitere 200 Tonnen/ Tag in
Singida zukünftig (hier bislang nur Extraktion)
Murzah Oil
 Raffinerie von Palmöl
 Marktanteil von 40%
 Ausbau der Kapazitäten von 400 Tonnen auf 800 Tonnen/ Tag
Mukwano
 Ugandische Unternehmensgruppe: Herstellung von Plastikprodukten,
Trinkwasser, Seifen und Reinigungsmitteln, Speisölen, Tierfutter
 Herstellung von Speiseöl in Tanzania/ Dar es Salaam
Quelle: German Energy Desk, eigene Zusammenstellung auf Basis von Interviews mit den Firmen und aus einer
Vielzahl von Webseiten, August 2014
Energieeinspar-Potenzial
Laut Audit in einem der größeren Unternehmen, das Speiseöl, Fette und Seifen herstellt, wird für die Herstellung einer
Tonne folgende Energie benötigt: 86 kWh, 8,5 Liter Schweröl und 135 kg Biomasse. Nach Installation eines BiomasseKessels wurden 70% des Energiebedarfs im Unternehmen mit diesem Kessel abgedeckt. Insgesamt belaufen sich die
Energiekosten der Firma auf knapp 290 Mio. KSH/ Jahr.
42
Tabelle 22: Energieeffizienz-Maßnahmen in einem Speiseölunternehmen (Auswahl)
Maßnahme
1
2
3
4
5
6
Leckagen im
Kompressorensystem
(einschl. Leitungsnetzwerk)
reparieren
Isolierung von
Dampfleitungen
Einsatz drehzahlvariabler
Antriebe
Ersetzen von StandardEffizienz Motoren durch
Hoch-Effizienz-Motoren
Einsatz von
Absorptionskältemaschinen
Verbesserung des BiomassKessels (Einsatz von
Sauerstoff-Analysator, etc.)
7
Thermostate im Kühlturm
8
Kondensat-Rückgewinnung
Potential annual
energy savings
(kWh)
Savings
(Kshs p.a)
Estimated
investment cost
(ksh)
Payback
period
Return on
investment
16.662
226.415
150.000
0,7 Jahre
151%
319.841 kg oil
1.129.503
922.000
0,8 Jahre
122,5%
317.641
4.316.328
3.100.000
0,7 Jahre
483.692
6.572.746
25.629.504
3,9 Jahre
1.061 GJ
4.005.596
3.500.000
0,9 Jahre
2.049 Tonnen
(Biomasse)
6.607.921
3.000.000
0,5 Jahre
777.967
300.000
0,4 Jahre
1.635.267
700.000
0,4 Jahre
446.978 kg
Quelle: Investment Grade Energy Audit Report (vertraulich), 2013
Die größten Einsparungen lassen sich im betrachteten Unternehmen laut Energieaudit durch Optimierung des
Biomasse-Kessels erzielen, nämlich hauptschlich durch Einsatz von Sauerstoff-Analysatoren. Auf diese Weise lassen sich
bereits 2% der gesamten jährlichen Energiekosten einsparen. Mit dem Einsatz von Hoch-Effizienzmotoren,
drehzahlvariablen Antrieben sowie von Absorptionskältemaschinen können die Energieausgaben um weitere 5% gesenkt
werden.
43
4.2.4. Teeindustrie
Sektorstruktur Kenia
Die Teeindustrie zählt zu den ertragsreichsten Märkten in Kenia, mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate
von ca. 4% über die letzten zehn Jahre. Die Industrie ist nach dem Hortikultursektor und dem Tourismus der größte
Devisenbringer für das Land. Seit 2003 hat sich die Produktion von 293 Mio. Kg auf 432 Mio. Kg in 2013 fast verdoppelt
(siehe Abb. 18). Zur Zeit ist Kenia der größte Teeproduzent Afrikas und ist mit einem Anteil von 10% an der weltweiten
Teeproduktion nach China und Indien der führende Hersteller.
Abbildung 18: Jährliche Teeproduktion in Kenia
Quelle: Kenya Tea Board, 2014
Lediglich 5% der gesamten Produktion wird im Land konsumiert, die restlichen 95% werden exportiert. Im weltweiten
Exportgeschäft nimmt Kenia zusammen mit Sri Lanka, China und Indien die führenden Positionen ein. Insbesondere Sri
Lanka ist Kenias stärkster Konkurrent und die Spitzenposition wechselt regelmäßig zwischen den beiden Ländern.
Abbildung 2 zeigt, das Kenia 2010 noch gut ¼ des weltweit konsumierten Tees exportiert hat, Sri Lanka und China gut
1/5.
Abb. 19: Verteilung der weltweiten Tee Exporte, 2010
Abb. 20: Kenias Exportpartner für Tee (in %),
2005 - 2010
Quellen: United Nations Development Programme: Greening the Kenya Tea Industry and the Road to Durban - COP 17
und Monitoring African Food and Agricultural Policies (MAFAP); MAFAP POLICY BRIEF #5; June 2013
44
Über 84% des kenianischen Tees werden über die Mombasa Teebörse verkauft, das zweitgrößte Tee Auktions-Zentrum
der Welt. 10% werden direkt über private Verhandlungen an Tee Importeure der ganzen Welt verkauft.
Die Abnehmermärkte reduzieren sich auf einige wenige, vor allem Pakistan, Ägypten, das Vereinigte Königreich,
Afghanistan, Jemen und den Sudan (Siehe Abb. 20). Zu dieser Abhängigkeit von wenigen Ländern kommt die
Abhängigkeit von den wenigen Großabnehmern: Es gibt weltweit nur sieben Unternehmen, die 85% des
gesamten konsumierten Tees kontrollieren. Die meisten dieser sieben Unternehmen sind vertikal integrierte
Mulitnationals und haben einen großen Einfluss auf die gesamte nationale sowie internationale Wertschöpfungskette,
vom Produktionsstandort über Verpackung bis hin zum Einzelhandel. Allein sechs dieser Unternehmen kontrollieren 2/3
des gesamten Tees, der über die Mombasa Teebörse erworben wird und haben somit auch einen äußerst starken Einfluss
auf die Auktionspreise. Die größten Unternehmen im Teegeschäft sind Unilever (Lipton, Brook Bond, Elephant, PG Tips),
Associated British Foods (Twinnings), India‟s Tata Tea (Tetley), Van Rees (Teehändler) und James Finlay (TeeVerpackungsunternehmen).
Hinzu kommt, dass diese großen Unternehmen, den Tee in großen Mengen unverarbeitet aufkaufen, um ihn für die
Weiterverarbeitung, d.h. zum Mischen und Verpacken, in die Abnehmerländer exportieren. Diese stark wertschöpfenden
Prozesse machen ca. 80% des Einzelhandelspreises aus, der durch die Verlagerung dem Abnehmerland zugutekommt
und nicht dem Anbauland, wie z.B. Kenia.
Außerdem mischen diese Großkonzerne den
BOX 1
hochqualitativen kenianischen Tee mit anderen
Teesorten, so dass die Qualität des Endprodukt
Die “Ethical Tea Partnership (ETP) “ ist eine Vereinigung
entsprechend vermindert ist. Das drückt
von 30 internationalen Teefirmen. Sie verfolgt das Ziel, die
insgesamt den internationalen Teepreis ebenso
Teeindustrie entlang der Wertschöpfungskette in ihrer weiteren
schliesslich auch des kenianischen Tees und
Entwicklung unter Nachhaltigkeitsaspekten zu unterstützen.
beeinträchtigt die Gewinnmarge für den Verkauf
des „Pure Kenyan Tea“.
Seit 5 Jahren arbeitet die ETP mit der Kenya Tea Development
Agency (KTDA) zusammen, um die Kleinfarmer bei der
So ist für kenianische Teeproduzenten die
Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen. Nachdem im
Herausforderung,
bei
sinkenden
Auftrag der ETP Energieaudits in ausgewählten Teefabriken
Marktpreisen
wettbewerbsfähig
zu
durchgeführt worden sind, wurde nun im Juli 2014 eine
bleiben.
Die
Sicherung
der
Vereinbarung mit KTDA getroffen, um deren Fabriken zu helfen,
Wettbewerbsfähigkeit
der
kenianischen
 Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz zu
identifizieren und zu kommunizieren
 Eine nachhaltige Brennholzversorgung sicherzustellen (z.B.
Errichtung von Speichern, damit das Holz nicht zu nass ist
etc.) und
 Alternative Energieversorgungssysteme zu bewerten (Biogas,
Solar PV und Einsatz von Briketts aus Sägespänen)
Wesentliche Instrumente sind neben Audits und der
entsprechenden Kosten-Nutzenanalyse von identifizierten
Maßnahmen vor allem die Durchführung von Trainings sowie die
Erarbeitung von Investitionsplänen.
Die AHK prüft zur Zeit, inwieweit sich deutsche Unternehmen
sich stellenweise einbringen können.
Teeindustrie
ist
eines
der
wichtigen
strategischen Ziele des Kenya Tea Board. Da
Kenia mit 2500 kg/ ha/ Jahr bereits mit Abstand
die höchste Produktivität im Vergleich zu Sri
Lanka (1600), Indien (1600 kg), Indonesien (ca
900 kg) und China (700 kg) aufweist, ist die
Teeverarbeitung
die
entscheidende
Eingriffsebene
zur
Senkung
der
Produktionskosten: Denn während der auf der
Teeauktion Mombasa erzielbare Marktpreis
zwischen November 2012 und Mai 2014 von
368,11 USCent/ kg auf 219,52 USCent/ kg
gesunken ist, d.h. ein Fall von 40%!!15, steigen
die Produktionskosten für Tee in Kenia
permanent.
Im Zeitraum 2005 – 2010 sind die Kosten von 4857 KSH/ Tonne auf 7190 KSH/ Tonne in die Höhe geschnellt. Schuld
daran sind Arbeitskosten, Preise für Dünger sowie Energiekosten: Zwischen 1998 und 2010 sind laut Tea Research
Foundation of Kenya (TRFK) die Arbeitskosten um 148% gestiegen; die Energiekosten haben dies mit einer
Steigerungsrate von 200% im gleichen Zeitraum noch übertroffen. Da die Energiekosten 30% der
15
45
Vgl. http://www.indexmundi.com/commodities/?commodity=tea&months=360
Gesamtproduktionskosten ausmachen, schlagen die hohen Energiepreise entsprechend zu Buche. Um diese zu
reduzieren, haben viele Teefabriken ihre Kesseltechnik von Kesselöl auf Holz umgestellt. Aber dieser Prozess ist wegen
der hierfür erforderlichen Abholzungen nicht unbedenklich, auch wenn inzwischen die Teefirmen eigene Baumplantagen
(mit schnell wachsenden Hölzern) anbauen. Eine Vereinigung der internationalen Teekäufer , die sog. „Ethical Tea
Partnership“ unterstützt inzwischen die kenianische Teeindustrie in Bezug auf die Energieeffizienz (s. Textkasten 1).
Insgesamt gibt es 107 registrierte Teeproduzenten in Kenia, zum einen große private Teefirmen wie Unilever und James
Finlays und zum anderen 63 Teefabriken, die unter der Kenya Tea Development Agency (KTDA) zusammengefasst sind.
Der Anteil der großen Plantagen, den sog. Tea Estates, am landesweiten Teeanbau beläuft sich auf 40%, während die
restlichen 60% auf die 560.000 Kleinbauern (sog. Smallholders) entfallen, die ihren Tee an die KTDA-Fabriken liefern.
Alle kenianischen Kleinfarmen unterliegen der gesetzlichen Verpflichtung, ihren Tee über die Kenya Tea Development
Agency (KTDA) zu vermarkten. Die KTDA ist eine im Jahr 2000 gegründete Vereinigung der kenianischen Teebauern,
deren Anteilseigner ausschließlich aus ca. 150 000 individuellen Teebauern besteht. Als privates Unternehmen
übernimmt die KTDA die Anbaukontrolle, bietet Dienste zum Erwerb von Betriebsmitteln wie Dünger oder
Erntemaschinen und organisiert das Einsammeln der Teeblätter sowie die Weiterverarbeitung und Vermarktung der
Produkte.
Die privaten großen Teeunternehmen in Kenia sind:
Tabelle 23: Private große Teeunternehmen, Kenia
Unternehmen
Unilever
Profil
Unilever ist der größte Teeproduzent in Kenia und hat 7 Teefabriken
landesweit. Es hat über 8.250 Ha and Land und beschäftigt ca. 12.500 Arbeitnehmer
in der Region Kericho. In Ostafrika hat es außerdem weitere Plantagen in Tansania
und ist zudem in Uganda, Tansania, Simbabwe,Sambia, Mosambique und Malawi
tätig.
http://www.unilever.com/sustainable-living-2014/our-approach-tosustainability/responding-to-stakeholder-concerns/kericho-tea-estates/
In Kericho, im Osten Kenias produziert James Finlay jährlich ca. 23 Mio. Kg Tee und
beschäftigt 9.000 Arbeitnehmer. In 7 Fabriken wird der Tee verarbeitet.
James Finlay
Die Firma ist die einzige in Kenia, die Instant-Tee herstellt. In dieser Fabrik wird im
Herbst 2014 eine 700 kW Biogas-Anlage in Betrieb genommen.
http://www.finlays.net/tea-estates/kenya
Eastern Produce
Kenya Ltd.
Williamson Tea
Eastern Produce Kenya betreibt sieben Teefabriken in Kenia, von denen fünf zur
eigenen Produktion gehören und zwei für externe Kunden laufen; Tee von 7.500
Kleinbauern und 7 eigenen Plantagen wird zu schwarzem Tee verarbeitet.
Quelle: http://www.easternproduce.com/tea/kenya
Williamson Tea Kenya Ltd. baute im Jahr 2013 auf über 2.100 Ha Farmland Tee an
und produzierte fast 16,5 Mio. Kg Tee. Es operiert in Kenia an den Standorten
Changoi, Kapchorua, Kaimosi und Tinderet.
Die F irma hat jüngst in eine 1 MW Solar PV Anlage investiert.
Weitere
46
 Sasini (Teil der SAMEER Group): hat 4 Teeplantagen und 2 Teefabriken
 Nayayo Tea Zones Development Corp : hat 2 Teefabriken (Kipchabo and
Gatitu); Kipchabo factory is designed as a three line factory with an annual capacity
of 18 Mio. kg of green leaf (4 Mio. kg of made tea) per year
 Nnandi Tea Estates: ca 1000 ha eigene Plantagen, mit denen 4 Mio. kg Tee
(CTC) jährlich verarbeitet werden, das sind 2/3 des gesamten verarbeiteten Tees
der Nandi Fabrik. Der Rest wird von „outgrowers“ geliefert.
 Ngorongo Tea Factory
 Igembe Tea Factory
Quelle: Energy Desk AHK Kenia, eigene Zusammenstellung, August 2014
Sektorstruktur Tansania
Mit 33.700 Tonnen Tee (2012/2013) ist Tansania nach Kenia, Malawi und Uganda Afrikas viertgrößter Teeproduzent; in
den Jahren 2001/02 wurden lediglich 26.000 Tonnen produziert. Die Anbaufläche beläuft sich auf insgesamt 22.720 ha
und verteilt sich im wesentlichen auf drei Regionen, nämlich Southern Highlands, North East Zone und North West
Zone.
Der Tee wird zu 67% (2012/13) von großen Teeplantagen produziert, die 50% der Anbaufläche halten und im
Durchschnitt mehr als 1000 ha jeweils halten; die restlichen 33% werden von Kleinfarmern angebaut und produziert, die
im Durchschnitt weniger als 1 ha bewirtschaften. Die größten Hersteller sind Unilever (31% Marktanteil, 3 Fabriken),
Mufindi Tea (19% Marktanteil, 3 Fabriken), Kibena Ltd (9%) und Eutco (7%). Obwohl die Kleinfarmer ebenfalls 50% der
gesamten Anbaufläche in Tansania nutzen, stellen sie nur gut 1/3 der gesamten Teeproduktion her. Ein Grund ist die
unzureichende bzw. fehlende Bewässerung: Während der Ertrag pro Ha bei einer Tröpfchenbewässerung in Tansania
8500 kg/ ha und bei Sprinkleranlage 4000 kg/ ha erreichen kann, beläuft er sich bei fehlender künstlicher Bewässerung
(also „rain fed“) auf lediglich 500 kg/ ha! Schwierigkeiten für die Kleinbetriebe ergeben sich insbesondere auch aus
rückständiger Infrastruktur, d.h.vor allem schlechtem Strassennetzwerk und unzuverlässigen Transportmitteln, so dass
die frisch geernteten Blätter nicht rechtzeitig zu den Fabrikstandorten geliefert werden. Auch die schlechte
Stromanbindung mit unzuverlässiger Versorgung und regelmäßigen Stromausfällen ist für Kleinbauern ohne
Notstromaggregaten ein Hindernis.
Tabelle 24: Tee Produktion in Tansania von Juli 2012 bis Juni 2013
S/no.
Unternehmen
KG
Fabrik
Estate
Smallholder
1,099,446
556,603
604,409
4,196,565
1
G.D Estates
Chivanjee
2
Watco
Katumba
3
Dhow Merchantile
Lupembe
4
Kibena Tea Ltd.
Kibena
2,503,984
613,569
5
Mufindi Tea Co. Ltd.
Luponde
1,080,863
112,102
6
Mufindi Tea Co. Ltd.
Ikanga
7
Mufindi Tea Co. Ltd.
Itona
2,983,799
1,058,156
8
Unilever
Kibwele
2,795,387
14,938
9
Unilever
Kilima
2,920,599
58,354
10
Unilever
Lugoda
4,649,038
163,392
11
Kisigo Tea Co.
Kiganga
193,717
662,498
12
Arc Mountain Estates
Ambangulu
594,800
381,905
13
Balangai Tea Estates
Dindira
349,060
370,251
14
Eutco
Bulwa
742,280
17,295
15
Eutco
Kwamkoro
16
Bbtc
Marvera
47
-
17,331
1,443,090
202,903
-
1,215,822
274,809
46,532
17
Bbtc
Herkulu
18
New Mponde Tea Co. Ltd.
Mponde
19
Kagera Tea Co. Ltd.
Bukoba
TOTAL
147,841
398,879
-
659,153
397,080
173,616
22,725,627
10,974,439
Gesamt TOTAL
33,700,066
Quelle: Tea Board of Tanzania, 2014
Erwähnenswert ist, dass Unilever, die Nr. 1 in der tansanischen Teeproduktion, im Februar 2014 angekündigt hat, im sog.
„Southern Agricultural Grwoth Corridor“ (SAGCOT), einer für industrielle Landwirtschaft ausgewiesenen Fläche von 7,5
Mio. ha, investieren zu wollen. Damit soll die Teeproduktion der Fa. in Tansania um das Dreifache steigen.
Energieeinspar-Potenzial
Teeverarbeitung ist relativ energieintensiv: Trocknung, Grading und Verpackung erfordern 4-18 kWh/ kg fertigen Tees.
85% des Gesamtenergieverbrauchs entfällt auf thermische Energie und die restlichen 15% ist Strom. Die
energieintensivste Stufe ist die Trocknung.
Ein Energie-Audit in einer der KTDA-Teefabriken hat Folgendes ergeben:
Tabelle 25: Energiebedarf Teefabrik
Abbildung 21:
(kWh; Prozent)
Parameter
Spezifischer
Energieverbrauch
8,29 – 12,86 MJ/ kg
fertigen Tees
(2,3 - 3,6 kWh)
Energiemix
80% thermische Energie
20% Strom
Energiekosten
54% Strom
37% Brennholz
8% Öl
2% Diesel
Stromverbrauch
2,6 Mio. kWh/ Jahr
Sortieren;
verpacken
184800;
7%
Trockner;
507840;
20%
Fermentation;
113280;
4%
Stromverbrauch
Kessel; Pumpen;
200640; 17520; 1%
8%
CTC;
503040;
20%
KTDA-Teefabrik
Beleuchtung;
32244; 1%
Welken;
1006080;
39%
Quelle: zusammengestellt aus Tea Factory Energy Audit
Report, March 2013 (vertraulich)
Strom hat zwar einen Anteil von nur 20% am gesamten Energieverbrauch, aber in Bezug auf die Energiekosten hat er
einen Anteil von über 50%. Der Großteil der Elektrizität (59%) wird in den Prozessstufen des Welkens (Withering) und
im CTC-Verfahren16 verbraucht.
Ein Problem für die betrachtete Teefabrik ist, dass sie sich am Ende einer Verteilungsleitung befindet und der Betrieb
daher stark durch Netzinstabilitäten und Spannungsschwankungen beeinträchtigt wird. Standby-Generatoren müssen
viele Stunden laufen.
16
Beim CTC-Verfahren (crush-tear-curl bzw. zerbrechen-zerreissen-rollen) werden die Blätter nach dem Welken mit einer
Dornenwalze aufgebrochen, bevor der Tee oxidiert wird. Durch das vorherige Aufbrechen der Zellwände muss der Tee nicht
mehr so lange in der Oxidationskammer bleiben
48
Nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Energieeffizienz-Maßnahmen, die im Rahmen des Audit-Berichts
empfohlen wurden:
Tabelle 26: Mögliche Energieeffizienz-Maßnahmen in einer Teefabrik, Kenia
Energieeffizienz-Maßnahmen
(Auswahl)
Drehzahlvariable Antriebe
(Ventilatoren/ Gebäse) in der Sektion des
Welkens (“Whistering”)
Ersetzen der alten und
energieintensiven Ventilatoren
Beschreibung
Die Teeblätter haben unterschiedlichen Feuchtigkeitsgehalt
und die Raumtemperatur schwankt nicht zuletzt wegen der
Abwärme; dem sich hieraus ergebenden schwankendem
Energiebedarf für das Welken der Blätter kann mit
drehzahlvariablen Antriebe Rechnung getragen werden
Zum Teil sind die Gebläse/ Ventilatoren 40 Jahre alt; rating:
7,5 kW.
Isolierung des Kondensat-Tanks und
aller Dampf- und
Kondensatzsleitungen
Einsatz von Solarheizungen
Im Welk-Prozess muss der Feuchtigkeitsgehalt von ca. 80% auf
66% gesenkt werden. Der hierfür nötige Strombedarf/
Ventilatoren hängt stark von der Umgebungstemperatur ab;
diese kann durch Solarheizungen erhöht werden.
Ersetzen der konventionellen
Keilriemenantriebe (für Gebläse/
Ventilatoren) durch SychronRiemenantriebe
Quelle: Zusammengestellt aus Tea Factory Energy Audit Report, March 2013 (vertraulich)
49
4.2.5. Hortikultur-Sektor
Sektorstruktur Kenia
Der Hortikultur-Sektor umfasst den Anbau von Gemüse, Obst, Nüssen und Blumen. Er ist wichtiger Sub-Sektor der
Landwirtschaft und trägt mit 21% zu den gesamten landwirtschaftlichen Exporten bei; die Landwirtschaft insgesamt
erwirtschaftet 30% des landesweiten BIP und ist Arbeitgeber für 80% der Beschäftigten in Kenia. Neben Hortikultur sind
die Milchwirtschaft und die Teeindustrie die Säulen der Landwirtschaft.
Abbildung 22:
Hortikultur-Produktion 2012
(Anteile an der wertmäßigen Produktion)
Sonstiges;
2%
Nüsse; 3%
Blumen; 18%
Gemüse;
48%
Obst; 28%
Die Hortikultur-Wirtschaft entwickelt sich
recht dynamisch: So ist die Produktion im
Zeitraum 2010-2012 um 65% gestiegen,
nämlich von 7,6 Mio. Tonnen auf 12,6 Mio.
Tonnen. Da im gleichen Zeitraum die
Anbaufläche nur um 15% gewachsen ist,
resultiert
der
Produktionszuwachs
offensichtlich aus einem höheren Ertrag pro
ha. Die Exporte sind wertmäßig zwischen
2010-2012 um 55% gestiegen.
Den größten wertmäßigen Anteil an der
Produktion hat Gemüse (48%), gefolgt von
Obst (28%) und Blumen (18%). In Bezug auf
das Gewicht (in Tonnen) verschiebt sich das
Bild: Während die Blumenproduktion nur
einen Anteil von 7% hat, betragen die Anteile
Quelle: HCDA and USAID, Horticulture validated Report 2012
von Gemüse und Obst 48% bzw. 41%.
Auch wenn sich der Hortikultur-Sektor gut entwickelt, muss er auf dem internationalen Markt mit wachsender
internationaler Konkurrenz kämpfen. So ist Ecuador zu einem starken Wettbewerber bei Schnittblumen
herangewachsen; Ägypten macht Kenia im Bereich grüner Bohnen und Süßkartoffeln vor allem auf dem EU-Markt
Konkurrenz. Herausforderungen, mit denen sich kenianische Farmer auseinandersetzen müssen, sind vor allem relativ
hohe Lohnkosten: Während die Arbeitskosten in Tansania ca. 1,4 USD/ Tag betrugen, mußten kenianische Farmer rd. 2,7
USD für eine Arbeitsstunde zahlen, also fast den doppelten Betrag. Berücksichtigt man, dass die Arbeitskosten 35-45%
Anteil an den gesamten Betriebskosten haben, sind die hohen Lohnkosten auf jeden Fall ein großer Wettbewerbsnachteil.
Der Übergang zu arbeitssparenden Produktionsweisen, z.B. durch Mechanisierung und Einsatz effizienter
Landmaschinen, wird daher immer wichtiger.
Dem internationalen Wettbewerb ausgesetzt ist vor allem die Blumenindustrie, die fast ihre gesamte Produktion
exportiert. In 2012 wurden Blumen im Wert von 42,9 Mrd. KSH exportiert, das waren annähernd 50% aller HortikulturExporte.
BLUMEN
Die Blumenindustrie Kenias hat sich vor allem zwischen 1988 und 2009 stark entwickelt, wie auch Abbildung 23 zeigt.
Seitdem ist das Wachstum abgeflacht, mit jährlichen Wachstumsraten zwischen 1 -2%. In 2013 wurden 124.858 Tonnen
Blumen exportiert, ein Plus von 1,1% gegenüber dem Vorjahr. Ähnlich wird sich der Sektor auch in den nächsten 5 Jahren
entwickeln: Für diesen Zeitraum wird ein Wachstum der weltweiten Nachfrage nach Blumen von 5% prognostiziert. Der
50
Blumensektor hat große volkswirtschaftliche Bedeutung: Nach Angabe des Kenya Flower Council sind ca. inzwischen eine
halbe Million Menschen in der Blumenindustrie tätig.
Abbildung 23: Kenias Blumenexporte
Quelle: German Energy Desk/ Badelt (2014), zusammengestellt auf Basis von Informationen auf der Website des Kenya
Flower Council, http://www.kenyaflowercouncil.org/index.php/2013-03-24-08-12-08/floriculture-in-kenya
Mehr als die Hälfte der Blumen sind Rosen. In Deutschland strammt mittlerweile jede dritte Valentinsrose aus Kenia. In
2012 wurden insgesamt 83.990 MT Rosen auf einer Fläche von 2.164 ha geerntet.
Insgesamt gibt es in Kenia ca. 150 registrierte Blumenfarmen, davon sind 50% (d.h. genau 72) Mitglied beim Kenya
Flower Council. Ca. 50% der Blumenfarmen befinden sich in internationaler Hand, die meisten Besitzer stammen aus
den Niederlanden und Großbritannien, sowie nachrangig aus Israel und Südamerika. Daneben gibt es Tausende von
kleinen „outgrowers“. Der Sektor zieht immer noch neue Investoren an, sowohl ausländische als auch inländische.
Relativ solide Infrastruktur, günstiges Klima ebenso wie recht produktive lokale Arbeitskräfte sind die am meisten
genannten Gründe. Ausserdem gibt es etliche bestehende Farmen, die die Anbaufläche für Blumen auszuweiten planen,
wie Gespräche mit einigen Farmen ergeben haben. In Gebieten wie Naivasha und Nakuru sind die Farmen recht stark
untereinander vernetzt, was von Technologieanbietern bei der Verbreitung ihrer Lösungen genutzt werden kann bzw.
sollte.
Angesichts der Bedeutung des Sektors für die kenianische Volkswirtschaft wird viel getan, um international
wettbewerbsfähig zu sein. Viele Blumenfarmen müssen Anforderungen besonders von europäischen Käufern an eine
saubere, „grüne“ Lieferkette, einschließlich der Einhaltung von sozialen und umweltfreundlichen Standards, gerecht
werden. Daher hat der Kenya Flower Council einen „Code of Conduct“ mit einem entsprechenden Auditierungs- und
Zertifizierungswesen eingeführt. Der vom Kenya Flower Council (KFC) eingeführte „Code of Practice“ und die
entsprechende Zertifizierung von Farmen ist inzwischen international anerkannt; laut diesem Verhaltenskodex werden
regelmäßig u.a. das Human Ressource Management (Sozialstandards), die Hygieneverhältnisse, landwirtschaftliche
Praktiken, Produkt-Qualitätsmanagement, Umweltfreundlichkeit etc. überprüft. In diesem Zusammenhang wird mittels
einem „Carbon calculator“ der Carbon Footprint von einzelnen Blumenfarmen erfasst. Hiermit wird das Bewußtsein für
klimafreundliche Produktion geschärft und ein guter Nährboden für das Thema Energieeffizienz geschaffen.
Die Blumenfarmen haben hohe Management-Standards erreicht und bewegen sich auf recht hohem technischem Niveau;
viele nutzen computergesteuerte Tröpfchen-Bewässerung und Belüftungssysteme für ihre Treibhäuser, DüngerRecycling-Systeme, Abwasserbehandlungsanlagen etc. Mehr und mehr Blumenfarmen erwägen auch, in erneuerbare
Energien zu investieren. Auf 2 Rosenfarmen (Simbi Roses und P.J. Dave) wurden Biogasanlagen mit einer Kapazität von
60 bzw. 100 kW als Pilotprojekt und auch mit Bezuschussung durch die kenianische Regierung installiert; seit 2 Jahren
51
zeigen Rosenfarmen zunehmendes Interesse an Solar PV: Uhru (72 kW), Tambuzi (60 kW), Timaflor und Olij (100 kW)
haben in entsprechende Systeme investiert.
GEMÜSE & OBST
Gemüse und Obst machen 76% an der wertmäßigen Produktion und sogar 89% an der mengenmäßigen Produktion
(Tonnen) im gesamten Hortikultur-Sektor aus. Allerdings werden nur ca. 2-3% exportiert. Führende Exportgemüse sind
Brechbohnen und Zuckerschoten; Exportfrüchte sind vor allem Mangos, Avocados und Passionsfrüchte.
Abb. 25: Export Gemüse und Obst (in kg)
Abb. 24: Gemüse- und Obstproduktion
(in Mio. MT)
300
6
4
6,1
4,6
4,6
in Mio.
250
8
5,3
2,9
2,8
200
150
79
78,4
32,5
35,7
100
50
2
123,8
65,4
37,1
38,3
45,1
30,6
92,2
103,4
0
0
2010
2011
2010
Gemüse, frisch
2012
obst, frisch
Gemüse-Produktion
2011
2012
Gemüse, verarbeitet
Obst, verarbeitet
Obst-Produktion
Quelle: HCDA/ Ministry of Agriculture, Horticulture validated report, 2012
Die Gemüseproduktion ist zwischen 2010 und 2012 um 14% auf 6,1 Mio. MT angestiegen. Kartoffeln, Tomaten, Kohl,
Süßkartoffeln und Grünkohl allein machen hiervon 89% aus. Von den 134.000 Tonnen Gemüseexporten sind 23%
verarbeitetes Gemüse.
Tabelle 27: Gemüse-Produktion in Kenia, nach Gemüsearten (in `000 MT)
2010
2012
Wachstum
2012/2011
Kartoffeln
Kohl
Tomaten
Süßkartoffeln
Grünkohl
Erbsen (Garden peas)
Grüner Mais
Karotten
Brechbohnen
Stangenbohnen
Butternut
Süßer Pfeffer
2.725
761
375
311
354
108
4
69
37
5
7
6
2.915
684
397
365
367
234
111
95
44
31
21
17
+ 23,3%
+14,6%
-1%
+21,7%
+6,1%
+134%
+2200%
+30,1%
+10%
+675%
+200%
+183%
TOTAL
4.660
5.313
+ 14%
Quelle: HCDA/ Ministry of Agriculture, Horticulture Validated Report 2012
52
Die Obstproduktion hat sich im Zeitraum 2010 – 2012 fast verdoppelt, von 2.848.028 MET auf 5.236.365 MET.
Besonders hierzu beigetragen hat der Produktionszuwachs bei den Mango: Während in 2010 noch 593.499 MET lediglich
geerntet wurden, waren es im Jahr 2012 2.781.706 MET. Das sind fast 50% der gesamten Obstproduktion.
Tabelle 28: Obst-Produktion in Kenia, nach Obstarten
2010
2011
2012
Wachstum
2012/2011
Mango
Bananen
Ananas
Avocado
PawPaw
Orangen
Melone
Passionsfrucht
593.499
1.253.494
328.219
202.294
98.144
101.853
57.400
104.437
636.535
1.197.988
371.310
201.478
118.372
125.531
66.196
122.362
2.781.706
1.394.412
465.938
186.292
117.903
98.342
86.833
37.634
+337%
+16,4%
+25,5%
-7,6%
-0,4%
-21,7%
+31,2%
-69,3%
TOTAL
2.768.435
2.848.028
5.236.365
+83,9%
Quelle: HCDA/ Ministry of Agriculture, Horticulture Validated Report 2012
Laut FPEAK gab es eine Konzentration bei den Gemüsefarmen und –produzenten: Hatten die Kleinfarmer bis vor 2
Jahren noch einen Anteil von 70%, ist dieser Anteil auf 30% gesunken. Gemüsefarmen unter 10 ha gibt es immer
weniger. Große Farmen wie East Africa Growers (EAC) ziehen vor, mit „outgrowers“ mit einer Anbaufläche von 10 ha
zusammenzuarbeiten. Grund dafür ist, dass sich bei größeren leichter internationale Standards – genannt wird vor allem
die Höchstmengen für Pestizidrückstände MRL - einführen lassen.
Führende Gemüsefarmen sind: East Africa Growers (insgesamt 250 MT Produktion/ Woche in der Hochsaison), Vegpro,
AAA Growers mit 30 MT/ Tag auf einer Fläche von 650 ha und KHE (Kenya Horticulture Exporters).
Sektorstruktur Tansania
Tansanias Hortikultur baut auf einer Gesamtfläche von 50.000-100.000 ha Feldfrüchte und Blumen an und hat eine
jährliche Produktion von ca. 1,3 Mrd. Tonnen. Während der vergangenen fünf Jahre hat der Sektor einen deutlichen
Wachstumsschub mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 9-12% pro Jahr erhalten.
Abbildung 26: Hortikultur-Produktion
Abbildung 27:
Anteil an Hortikultur-Produktion, 2012
3.000.000
2.500.000
2.000.000
1.500.000
1.000.000
500.000
0
Blumen
1%
Blumen
Gemüse
Gemüse
28%
Obst
Früchte
71,40%
71%
Quelle: Draft Investment
Floricultural Industry, 2013
53
potential
for
Horticultural
&
Exporteinnahmen sind in Tanzania von 10 Mio. USD in 2000 auf rd. 50 Mio. USD in 2006/07 und 130 Mio. USD in 2011
gestiegen. Allerdings spielt Tansania immer noch eine weit kleinere Rolle im Exp0rt seiner Hortikultur-Produkte als
Kenia: So gehört Tansania zwar in Bezug zum Beispiel auf Frisch-Gemüse zu den weltweit führenden 20 Produzenten
(China und Indien ausgenommen), ist aber nicht unter den führenden 20 Exporteuren in diesem Bereich, während Kenia
der 8-größte Exporter von Frisch-Gemüse ist, obwohl das Land nicht unter den Top-Produzenten zählt. Tansania
erwirtschaftet lediglich 10% der Exporteinnahmen von Kenia.
Hauptproblem ist in diesem Zusammenhang, dass die Vielzahl der Kleinfarmer, die den Markt dominieren, keinen
ordentlichen Marktzugang haben. So gibt es zum Beispiel ein riesiges Infrastrukturdefizit, das die Transportwege
verlängert und die Kosten erhöht: Trotz der guten Flugverbindungen von Kilimanjaro und Dar es Salaam nach Europa
und dem Nahen Osten werden ca. 80% der gesamten Hortikultur Export-Produkte über Kenia transportiert, weil die
Flüge aus Tansania unzuverlässig sind und der Transport über Kenia außerdem günstiger ist. Außerdem beträgt die
Minimumfracht für Exporte in die EU 40 Tonnen; eine sehr hohe Zahl, die kleine und mittelständische Anbieter nicht
liefern können und deshalb auf kommerzielle Fluganbieter ausweichen müssen. Ein weiteres Hindernis ist der Mangel an
Finanzierungsmöglichkeiten. Hortikultur gilt generell als hohes Risiko, weshalb viele Bauern nur selten Darlehen
bekommen, bzw. diese zu sehr unvorteilhaften Bedingungen mit kurzen Lauf- und Tilgungszeiten und hohen Zinsraten
abschließen.
Um den Kleinbauern bei der Entwicklung ihrer Farmen zu unterstützen, den Zugang zu Krediten und letztlich auch zum
(Export-)Markt zu erleichtern, wird der Ansatz von der Regierung und den internationalen Gebern gefördert, dass private
Unternehmen Farmer-Gruppen bilden, die Kleinbauern in Anbautechniken und –praktiken trainieren, ihnen Zugang zu
Krediten und Fazilitäten wie Speichern und Kühlräumen verschaffen; im Gegenzug verpflichten sich die Kleinbauern ihre
Produkte alle an das Unternehmen zu verkaufen und zu liefern. Eines dieser tansanischen Privatunternehmen ist
HomeVeg (http://www.homevegtz.com/about_us.html) .
Obst hat mit mehr als 70% den größten Anteil an der Produktion im Sektor; Blumen, die in Kenia mit 7% zur Produktion
beitragen, spielen in Tansania mit 1% Anteil in Tansania eine nur geringe Rolle, haben aber ganz im Gegensatz zum
Gemüse und Obst mit 75-85% einen sehr hohen Exportanteil. Zurzeit noch kleinere, aber mit Wachstumspotential
versprechende Abnehmerländer sind die USA, Japan und der Nahe Osten.
Der Blumensektor wird hauptsächlich von holländischen Unternehmen dominiert und beschäftigt direkt und indirekt ca.
20.000 Arbeitnehmer. Tabelle 29 zeigt einige der führenden Blumenproduzenten in Tansania.
Tabelle 29: Führende Blumenproduzenten, Tansania (Auswahl)
Firma
Tanzania Flowers Ltd
Mount Meru Flowers
Dekker Bruins
Kilimanjaro
Tanzania Flowers Dolly
Dekker Bruins (T)
Dekker Bredding
54
Eigentümer
Holland (Basitan
Bruins)
Austria (Herwiq
Tretter)
Holland (Dekker &
Bruins Family)
Holland (Bastian
Bruins)
Holland (Dekker &
Bruins Family)
Holland (Dekker &
Bruins Family)
Anbaufläche
Gründungsjahr
(in ha)
Produkte
21
1980 Cut Flower Roses
15
1998 Cut Flower Roses
18
2001 Flower cuttings
15
2006 Cut Flower Roses
18
1998
0.334
Flower cuttings
(Chrysantheum)
2003 Cuttings
Kiliflira (Nduruma)
Share Holders
Fides Tanzania Ltd.
China, England and
Holland (Share Holders)
Holland (Private)
Q-SEM Ltd.
Belgium (Private)
Kiliflira (Loliondo)
53
1993
53
1993
Cut Flower Roses, Fillers,
Flower Nursery
Cut Flower Roses, Fillers,
Flower Nursery
2005 Flower cutting
8
Vegetable seeds
2002 (Cucumber, tomato and
pepper)
8
Tanzania (Share
15
1996 Cut Flower Roses
Holders)
Quelle: Tanzania Plantation and Agricultural Worker Union (TPAWU): Action Research Report: Factors Affecting
Labor Conditionsin Horticulture, 2011
Arusha Blooms
Energieeinspar-Potenzial
Die spezifische Energieintensität variiert von Blumenfarm zu Blumenfarm sehr stark: Nachfolgende Tabelle zeigt die
Energieverbräuche von 4 verschiedenen Farmen, deren Namen vertraulich behandelt werden müssen.
Tabelle 30: Energieverbrauch auf ostafrikanischen Blumenfarmen
Farm
Energieverbrauch
Produktion
Spezifischer
Anm.
Energieverbrauch
Farm 1
1.902,73 GJ/ Jahr
d.h. 528.756 kWh/ Jahr
60.489.727
Stämme/ Jahr
8,74
kWh/
Stämme
Farm 2
(Strom und Diesel)
511.292 kWh/ Jahr
Strom
32.394.564
Stämme/ Jahr
15,8
kWh/
1000
Stämme (nur Strom)
Farm 3
10.497 Liter Diesel/ Jahr
1.071.588
kWh/
Jahr
Strom
10.863.936
Stämme/ Jahr
98,6
kWh/
1000
Stämme (nur Strom)
50.400.000
Stämme/
Jahr
(140.000 pro Tag)
0,63 GJ/ 1000 Stämme
(Strom und Diesel)
14,5
kWh/
1000
Stämme (Strom und
Diesel)
Farm 4
731.789 kWh/ Jahr
(Strom und Diesel)
1000
641.564 kWh/ Jahr Strom
90.225 kWh/ Jahr
Strom equivalent Diesel
Quelle: Zusammenstellung und eigene Berechnungen aus 4 Energie-Audit-Berichten (vertraulich), August 2014
So variiert der spezifische Energieverbrauch im wesentlichen zwischen 8,7 kWh bis zu 15 kWh/ 1000 Stämme; die 98
kWh/ 1000 Stämme fällt extrem aus dem Rahmen. Eine wesentliche Ursache für diese großen Unterschiede wird am
nötigen Pumpenaufwand für die Wasserversorgung und der Wasseraufbereitung gesehen, der offenbar sehr
unterschiedlich ist. Bei kleineren Farmen können die Pumpen um die 77% des gesamten Stromverbrauchs ausmachen;
auf größeren Farmen (mit Treibhäusern) tragen Pumpen mit ca. 40% zum Stromverbrauch bei, gefolgt von den
Ventilatoren für die Treibhäuser (33%).
55
Abbildung 28:
EnergieeinsparMaßnahmen werden laut mehrerer
Energie-Audit-Berichte vor allem im Einsatz
energieeffizienter
Motoren,
effizienter
Bewässerungspumpen,
im
Einsatz
von
drehzahlvariablen Antrieben in Bewässerungs- und
Düngesystemen
sowie im Einsatz von LEDLichtsystemen gesehen.
Ein Audit auf der Farm2 hat ergeben, dass allein durch
solche recht einfachen Maßnahmen 254.000 kWh von
insgesamt 511.292 kWh/ Jahr eingespart werden
können, d.h. knapp die Hälfte.
Quelle: Investment Grade Energy Audit Report (vertraulich), Oktober 2012
Tabelle 31: Empfohlene Energieeffizienz-Maßnahmen auf einer Blumenfarm (Farm 2, s.o.)
Potential
Estimated
Savings
Maßnahme
annual energy
investment cost
Payback period
(Kshs p.a)
savings (kWh)
(ksh)
Optimierung der Pumpen
(Einsatz hoch effizienter
119.149
1.463.500
2,8 Mio.
23 Monate
Pumpen, Stop Leckagen,
1 Laststeuerung etc.)
Ersetzen von 250 W
QucksilberdampfSicherheits- und
41.333
499.113
930.000
22 Monate
Strassenleuchten durch 50W
2 LED-Leuchten
Ersetzen von T8
Leuchtstofflampen durch T5
Lampen; Ersetzen von
35.957
414.500
845.000
24 Monate
elektromagnetischen
Vorschaltgeräten durch
3 elektronische
Ersetzen von Standard
Motoren durch 2 Premium16.681
189.598
392.000
25 Monate
4 Effizienz-Motoren
Steuerung der TreibhausVentilatoren (mit
12.711
164.362
286.000
21 Monate
5 Feuchtigkeitskontrolle)
GESAMT
253.494
3.086.703
6.128.630
24 Monate
Quelle: Investment Grade Energy Audit Report (vertraulich), Oktober 2012
47% aller erfassten Einsparungen lassen sich durch Optimierung der Pumpensysteme realisieren. Auf mehreren
Blumenfarmen wurde festgestellt, dass die Effizienz von Bewässerungssystemen bei lediglich 10% liegt, obwohl sie 65%
betragen sollte. Die Amortisationszeit aller Maßnahmen mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von gut 60.000 EURO
liegt bei rd. 2 Jahren.
56
Auf anderen Farmen wie der Farm 4 aus Tabelle X ergibt sich ein ähnliches Bild: Hier kann der Stromverbrauch durch
kleinere Auslegung von Pumpen und die Installation drehzahlvariabler Antriebe in den Pumpensystemen um 267.150
kWh jährlich reduziert werden, d.h. um 37% des gesamten Verbrauchs gesenkt werden. Hier zahlen sich die Maßnahmen
bereits nach 3-4 Monaten aus.
4.2.6. Zementindustrie
Sektorstruktur Kenia
Kenia produziert jährlich annähernd 6 Mio. MT Zement, Tendenz steigend: Zwischen 2006 – 2012 ist die Produktion um
durchschnittlich 11,6% p.a. gewachsen, von 2,4 Mio. Tonnen auf 4,6 Mio. Tonnen.
Abbildung 29:
Laut Standard Investment Bank (Abb. 29) wird mit
einem relativ stetigen Wachstum von jährlich sogar
15% gerechnet.Die steigende Nachfrage ergibt sich
zum einen aus der stark wachsenden Mittelklasse,
die sich einem Wohnungsmangel gegenübersieht.
Zum anderen treibt der öffentliche Sektor immer
mehr den Zementkosnum an, der Anteil ist von 5%
in 2005 auf inzwischen 25% angestiegen. Hierzu
tragen Großprojekte in der Infrastruktur erheblich
bei, zum Beispiel Strassenbau, Ausbau von Häfen
etc.
Quelle: Standard Investment Bank, East Africa Cement Sector, Juni 2012
Kenia ist Ostafrikas größter Exporteur von Zement: Im Jahr 2012 wurden 748,4 Mio. Tonnen, d.h. 16% des produzierten
Zements, exportiert. Absatzmärkte sind vor allem Uganda (472 Mio. Tonnen) und Tansania (88 Mio. Tonnen).
Tabelle 32: Marktanteile von Zementunternehmen
Kenya
Bamburi
East African
Portland Cement
Company
Athi River
Mining(ARM)
Mombasa Cement
National Cement
Savannah Cement
57
Shareholder
Lafarge 58%
Regierung Kenia
52,3%; Lafarge
41,7%
Marke
Nguvu
Blue
Triangle
Paunrana family
45,9%
Tororo cement
Devki Group
40% Savannah
heights; 40%
Chinese Wan-Ho
Rhino
Nyumba
Simba
Savannah
2005
55,0%
2011
40,5%
2015
38,0%
38,4%
24,0%
18,0%
6,6%
15,5%
13,0%
7,0%
16,0%
14,0%
4,0%
10,0%
Die Marktstruktur ändert
sich seit 2008 erheblich.
Während bis 2008 der Markt
sehr
eindeutig
von
multinationalen
Zementgiganten, mit Lafarge an der
Spitze, beherrscht wurde,
wird die Zunahme von
Produktionskapazitäten
immer mehr von neuen
Marktakteuren getrieben.
Quelle: Standard Investment
Bank, East Africa Cement
Sector, Juni 2012
Tabelle 32 ist zu entnehmen, dass der Marktanteil von Bamburi (zu 58% von Lafarge gehalten) zwischen 2005 und 2011
von 55% auf 40,5% gesunken ist. Mombasa Cement, National Cement und Savannah Cement sind neu in den Markt
eingetreten. Es wird erwartet, dass der Anteil dieser neuen, lokalen Marktakteure im Jahr 2015 auf rund 30% anwachsen
wird. Darunter ist Mombasa Cement der grösste, nicht-gelistete Marktplayer. Tendenziell beschränken sich die lokalen
Unternehmen auf die Errichtung von Klinkermühlen (grinding mills) statt in komplett integrierte Zementwerke zu
investieren. So wurden die Mahlkapazitäten zwischen 2007 – 2011 um 66% ausgebaut, während die
Klinkerproduktionskapazität lediglich um 32% gewachsen ist. Das bedeutet, dass die lokalen Zementunternehmen zum
großen Teil Klinker importieren.
Abbildung 30: Zementproduktion, Kenia
Angesichts des stärkeren Wettbewerbs wird erwartet,
dass die Gewinnmargen fallen werden, die im Zeitraum
2008-2011 mit durchschnittlich 27 % (EBITDA) üppig
ausgefallen waren, aber auch schon gefallen sind (z.B.
für EAPV von rd. 30% auf 20% zwischen 2007-2011, für
Bamburi sogar von über 45% auf ca. 28%!). Der
wachsende Wettbewerb baut allmählich Druck auf, die
Effizienz in der Produktion zu verbessern und somit die
Produktionskosten zu senken.
Da die Zementindustie grundsätzlich eine der
energieintensivsten Sektoren einer Volkswirtschaft ist –
Quelle: Standard Investment Bank, East Africa Cement Sector, Juni 2012
Energiekosten haben einen Anteil von rd. 40% an den Gesamtproduktionskosten – spielt das Thema der Energieeffizienz
für die Erhöhung der Produktionseffizienz natürlich eine entscheidende Rolle.
Sektorstruktur Tansania
Abbildung 31:
Die tansanische Zementindustrie ist um rd. 50% kleiner
als in Kenia: Die Kapazitäten belaufen sich auf ca. 3
Mio. MT pro Jahr; tatsächlich produziert wurden im
Jahr 2011 aber nur 2,24 Mio. Mt, was einer Auslastung
von 74.5% entspricht, ähnlich der Situation in Kenia.
Da die Kapazitäten teils um 20% (2010) – 29% (2009)
ausgebaut wurden und der Verbrauch aber nicht in
gleicher Weise zugenommen hat, konnte die
Abhängigkeit von Zementimporten drastisch reduziert
werden: von 27% im Jahr 2009 auf knapp 11% im Jahr
2011, was aber immer noch wesentlich höher ist als die
Importrate im Nachbarland (1,5%).
Quelle: Standard Investment Bank, East Africa Cement Sector, Juni 2012
58
Tabelle 33: Marktanteile führender Zementfirmen
Tanzania
Tanzania Portland
Cement Company
(Twiga)
Tanga
Mbeya
Athi River Mining
Imports
Shareholder
Heidelberg cement
(69%), 30% Regierung
Tansania
Holcim (62%), 35,4%
Streubesitz; 2,1%
Belegschaft
Lafarge
Paunrana Family
2005
2011
2015
40,0%
42,8%
35,0%
40,0%
36,4%
31,1%
20,0%
0,0%
0,0%
11,8%
0,0%
9,0%
8,7%
22,4%
2,8%
Tansania hat inzwischen 4 große
Zementhersteller, Marktführer mit ca.
42,8% Marktanteil ist die Tanzania
Portland Cement Company, einer
Tochtergesellschaft
des
deutschen
Konzern HeidelbergCement. Lafarge ist
über die Mbeya Cement Company Ltd.
ebenfalls in Tansania vertreten, sowie
die Tanga Cement Company Ltd., deren
größter Shareholder Holcim aus
Mauritius ist.
Quelle: Standard Investment Bank, East Africa Cement Sector, Juni 2012
Diese 3 internationalen Zementfirmen haben mit dem Markteintritt des kenianischen Unternehmens Athi River
Mining in 2012 Marktanteile verloren: In 2012 gingen Klinkermühlen mit einer Gesamtkapazität von 1,75 MT/Jahr in
Betrieb; eine weitere Anlage mit 1,2 MT/Jahr wurde in Tanga errichtet. Es wird erwartet, dass der Marktanteil von ARM
in 2015 22-25% erreichen wird. In 2015 wird ein weiterer Akteur den etablierten Firmen Konkurrenz machen: Dangote
Cement aus Nigeria wird in den nächsten Monaten mit 3 Mio. Tonnen/Jahr Zementproduktion an den Start gehen.
Angesichts der für die gesamte ostafrikanische Region erwarteten Nachfragesteigerung nach Zement – für den Bausektor
wird ein jährliches Wachstum von 13 % erwartet – bauen auch die etablierten, internationalen Unternehmen ihre
Kapazitäten aus: Tanga Cement Company will im ersten Quartal 2015 eine neue Klinkerproduktionsstätte in Betrieb
nehmen, um seine Mühlen, die zuletzt in 2010 um 73% auf eine Kapazität von 1,3 MT/ Jahr erweitert wurde, besser mit
eigenem Klinker versorgen zu können. HeidelbergCement bzw. Tanzania Portland Cement Company (TPCC) wird
Ende 2014 eine weitere Zementmühle mit einer Kapazität von 700.000 Tonnen fertigstellen; damit wird die das
Unternehmen in der Lage sein, pro Jahr 2 Mio. Tonnen Zement zu produzieren. Last but not least: Mbeya Cement
Lafarge Tanzania , der kleiner Player im Sektor, erweitert bis zum 2.Quartal 2015 seine bestehenden Kapazitäten von
700.000 Tonnen/ Jahr um eine weitere Mühle.
Ähnlich wie in Kenya verzeichnen auch die tansanischen Zementwerke sinkende Gewinnmargen. Betroffen ist vor allem
TANGA, deren Netto-Profitmarge von 25% in 2009 auf 9,5% in 2011 gesunken ist. TPCC kann sich der größten Gewinne
erfreuen und die Marke ist im gleichen Zeitraum nur geringfügig von 26,8 auf 23,3% gesunken. Dies mag daran liegen,
dass sich die Kosten pro Tonne Zement bei TPCC lediglich auf 80,4 USD (cash cost) belaufen, während Tanga und ARM
Werte von 131 bzw. 132,9 aufweisen.
Auch in Tansania verursacht die Energieversorgung den Zementunternehmen Kopfzerbrechen: Zum einen hat die
Branche von 2012-2013 unter 1782 registrierten Strom-Rationierungen gelitten (Abschaltungen/ Lastabwürfe etc.). Und
trotz heftigen Widerstands sind auch für Zementfirmen die Stromtarife um rd. 40% am 1.1.2014 gestiegen: TWIGA
Cement, das mehr als 66.000 kWh verbraucht und direkt an das Hochspannungsnetz angeschlossen ist (/T3-HV), zahlt
inzwischen 159 TSH (9,8 USCent)/ kWh statt 106 TSH (6,5 USCent), eine Steigerung um sogar 50%! Demzufolge sind
die Zementwerke für alle Alternativen offen, die halfen, die Energiekosten zu senken.
TWIGA Cement investiert in eine 5 MW-Solar PV-Anlage; TANGA Cement hat ein eigenes Umspannwerk errichtet, um
direkt 40 MVA von TANESO zu beziehen und damit die vielen Unterbrechungen auf der Ebene 20 MVA zu vermeiden.
Darüber hinaus ist man offensichtlich auch an Investitionen interessiert, die die Energieeffizienz (wie auch
Produktionseffizienz) steigern: So hat Tanga Cement bei der deutschen Firma LOESCHE 2 Vertikalmühlen in Auftrag
gegeben17, die im Laufe von 2014 geliefert werden.
17
Vertikalmühlen verbrauchen durchschnittlich nur 50% der Energie, die Kugelmühlen erfordern.
59
Energieeinspar-Potenzial
Die spezifische Energieintensität liegt bei einem lokalen kenianischen Zementmahlwerk laut Energie-Audit bei
durchschnittlich 36,99 kWh/ MT Zement.
Der größte Teil des Stroms wird im ausgewählten Zementwerk von der Kugelmühle verbraucht: Bei einer Gesamtlast von
4, 07 MW trägt diese 3,3 MW bei, also 80%. 5,2% der Gesamtlast entfällt auf den Sichter zur Mahlguttrennung (213,2
KW). Die restlichen knapp 15% der Last verteilen sich auf Kompressoren, BDC Ventilatoren und andere elektrische
Anlagen und Geräte.
Tabelle 34: Energieeffizienz-Maßnahmen in einem Zementmahlwerk (Auswahl)
Potential
Savings
Estimated investment
Payback
Maßnahme
annual energy
(Kshs p.a)
cost (ksh)
period
savings (kWh)
Geringfügig, da
Maßnahme in
Einführung eines
Kooperation mit
3,2 Mio.
39 Mio.
Algorithmus in die
Software-Anbieter
Software zur
durchgeführt werden
1 Prozesssteuerung
kann
Antriebssystem mit
12
variabler Frequenz
80.000
1,2 Mio.
1,2 Mio.
Monate
2 für Ventilator
Antriebssystem mit
variabler Frequenz
32
116.560
1,75 Mio.
5,7 Mio.
für Kompressor
Monate
3 (Packaging)
Quelle: Energie-Audit-Bericht, Dezember 2011 (vertraulich)
Return on
investment
(%)
237%
54%
Die größte „low-hanging-fruit“ ist die Verbesserung der Prozess-Steuerung (Einführung eines zusätzlichen Algorithmus):
Hierdurch lassen sich 3,2 Mio. kWh pro Jahr einsparen, was 10% des gesamten Stromverbrauchs entspricht. Die
Maßnahme kann in Kooperation mit dem Software-Anbieter durchgeführt werden und erfordert weder Investitionen in
Hardware noch ein neues Steuerungssystem. Andere Energieeffizienz-Maßnahmen wie der Einsatz von Antriebssystemen
mit variabler Frequenz sind bei weitem nicht so bedeutsam (Einsparungen von weniger als 1 %).
Mit Blick auf internationale Benchmarks und best-verfügbare Technologien stellt sich die Frage nach (weiteren)
prozessspezifischen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Im Zusammenhang mit dem Mahlwerk sind hier
vor allem der Einsatz von Hochdruck-Walzpressen und von Hochleistungs-Sichtern zu erwähnen: In kenianischen
Zementunternehmen (Mahlwerken) werden laut Recherchen hauptsächlich noch Kugelmühlen eingesetzt. Laut LBNL
verbrauchen diese bis zu doppelt so viel Energie wie Hochdruck-Walzenpressen. Bei 3.900cm2/gm (Blaine) zum Beispiel
verbraucht eine Kugelmühle 35,2 kWh/Tonne, während sich der Energieverbrauch bei einer Vertikalmühle auf nur 18,3
kWh beläuft. Darüber hinaus kann die Energieeffizienz erheblich auch durch Hochleistungs-Sichter gesteigert werden:
Hier können 6 kWh/ Tonne Zement eingespart werden, so haben offenbar Studien in Großbritannien ergeben18. Bei
einem spezifischen Energieverbrauch von rd. 36 kWh entspräche dies in einem kenianischen Zement-Mahlwerk 16,7%!.
Eine Möglichkeit, weitere 5-10% der Energie im Mahlwerk einzusparen, besteht schliesslich in verschleiss-robusterem
Material bei den Kugeln wie auch bei dem Mühlenbelag. Eine Option ist zum Beispiel der Einsatz hochschromhaltigen
Stahls.
Hier wurde sich nur auf Energieeffizienz-Maßnahmen bei den Mahlwerken beschränkt. Natürlich gibt es zahlreiche
Möglichkeiten in integrierten, umfassenden kenianischen Zementwerken, die auch Klinker produzieren, den
Energieverbrauch zu senken.
18
60
Vgl. LBNL, Energy Efficiency Improvement and Cost Saving Opportunities for Cement Making, 2008, S. 33.
Durchschnittlich erfordert die Produktion von 1 Tonne Klinker 95 kWh Energie; die Produktion einer Tonne Zement
(Zerkleinerungsprozess/ grinding) verbraucht lediglich 45 kWh, also weniger als die Hälfte.
4.2.7. Stahlindustrie
Sektorstruktur Kenia
Abbildung 32:
Kenia ist Spitzenreiter in der Produktion von Stahl
und Stahlprodukten: Die Stahlwalzkapazitäten
belaufen sich auf rd. 600.000 Tonen/ Jahr; die
Schmelzkapazitäten im Land liegen bei 95.000
Tonnen/ Jahr.
Das Gros der kenianischen Stahlproduktion ist die
Herstellung von Stahlprodukten, d.h. ist auf die sog.
Sekundär-Produktion beschränkt, wie zum Beispiel
Schmelzen von Schrott und Verarbeitung (in
Lichtbögenöfen) zu Halbprodukten oder das Walzen
von Halbfertigprodukten zu Blechen, Stangen und
Profilen.
Quelle: Kenya National Bureau of Statistics, Facts &Figures 2012
Lokale Eisenerz-Vorkommen gibt es zwar (hauptsächlich in Kishushe, Marimanti und Samia), aber das abgebaute
Eisenerz wird nicht verarbeitet und stattdessen exportiert. Aus der Wanjala Mine (Kishushe/ Teita Region) zum Beispiel
werden monatlich 7.500 MT Eisenerz abgebaut und exportiert. Allerdigs gibt es seit ca. 2 Jahren Bestrebungen und
Untersuchungen, das Eisenerz vor Ort zu Stahl zu verarbeiten.
Ungeachtet der eigenen Eisenerzvorkommen werden Eisen und Stahl (einschl. Schrott) importiert: Im Zeitraum 2008 –
2011 sind die Importe von Eisen und Stahl um 82% gestiegen, von knapp 35 Mrd. KSH auf gut 63 Mrd. KSH.
Der deutlich gestiegene Bedarf an Stahl lässt sich auf starke Investitionen im Bau- und Infrastruktursektor zurückführen,
die vielfach Teil des von der Regierung eingeführten ambitionierten Entwicklungsprogrammes „Kenya Vision 203“ sind.
Vergleichsweise ist die Anzahl der genehmigten Baupläne in den vergangenen fünf Jahren ebenfalls um 18% gestiegen.
Die Nachfrage nach Stahl bzw. Stahlprodukten wird weiterhin steigen: Der Pro-Kopf-Stahlverbrauch liegt in Kenia bei
45-50 kg, während weltweit 300 kg Stahl pro Kopf verbraucht werden. Zusätzlich profitiert Kenia von seinem Anschluss
in die East African Community (EAC) und den Common Market for Eastern and Southern Africa (COMESA), die den
Export in benachbarte Länder, vor allem nach Ruanda, Tansania, Uganda und die Dem. Rep. Kongo vereinfachen.
Die kenianische Stahlindustrie ist größtenteils privatisiert und geführt von kenianischen Unternehmern indischen
Ursprungs. Die größten kenianischen Anbieter sind:
Tabelle 35: Führende Stahlfirmen, Kenia (Auswahl)
Umsatz
Kapazität
(Tonnen pro Jahr)
Devki Steel
n/a
250.000
Mills Ltd.
Athi River Steel
18 Mio. USD
120.000
61
Bemerkung
Produktion von Bewehrungsstäben,
Walzdrähten, Platten, Profilen etc.
Ltd.
200.000 Kaltwalzwerke;
Tochter der Safal Group, Afrikas
150.000
n/a
größter Anbieter von
Metallbeschichtungen,
Stahldachdeckungen
40.000 Farbbeschichtung
Quelle: Internetauftritt der Unternehmen, EAST AFRICA SPECIAL REPORT: Meet the market movers
Mabati Rolling
Mills
Weitere Stahlfirmen in Kenia sind:
 Accurate Steel Mills Ltd.
 Elgo Steel Fabricators Ltd.
 Iron Africa Ltd.
 Simba Products Ltd.
 Corrugated Sheets
 Tuffsteel
 Standard Rolling Mills (Kaltwalzwerk)
 ROLMIL (steel smelting/ hot rolling process)
 Kenya United Steel ((steel smelting/ hot rolling process)
 Brollo Kenya Ltd.
Da Kenia, wie bereits erwähnt, ein attraktiver Standort mit steigender Stahlnachfrage ist, zieht er die Konkurrenz aus
dem Ausland an. Kenianische Unternehmen müssen zunehmend mit importierten Produkten aus der Türkei, Ägypten,
Südafrika und Indien mithalten.
Viele der internationalen Wettbewerber können Stahl und Stahlprodukte zu niedrigeren Preisen anbieten, nicht zuletzt da
sie von ihren jeweiligen Regierungen unterstützt werden (z.B. durch steuerfreien Strombezug). Etliche kenianische
Unternehmen konnten sich nicht mehr gegenüber dem internationalen Wettbewerb durchsetzen und mussten ihre Tore
schliessen. Beispiele sind Special Steel Mills, Emco Steel Billets, Emco Steel Works etc. Viele bestehende Stahlfirmen
leiden unter Überkapazitäten, was natürlich die Kosten und Preise für Stahlprodukte in die Höhe treibt: So beläuft sich
die Kapazitätsauslastung in Kenia auf durchschnittlich 46%, während der weltweite Durchschnitt mit 72% erheblich
höher liegt.
Zudem beeinträchtigen hohe Energiekosten, die lt. internationaler Erfahrung 40% der Produktionskosten ausmachen,
die Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Stahlindustrie: Eine Stahlfirma, die in die Kategorie CI-2 fällt (Kommerzielle
Kunden, 11 kV), zahlte im Januar 2014 rd. 20 USCent/ kWh (17 KSH). Vom Stromtarif abgesehen leider die
Stahlfirmen auch unter häufigen Ausfällen und hohen Spannungsschwankungen. Besonders Stahlschrott-Schmelzen sind
auf eine zuverlässige, kontinuierliche Stromversorgung angewiesen. Ausser den Stromkosten sind die Lade- und
Transportkosten relativ hoch: Kostet das Entladen von 2500 Tonnen Stahl im Hafen Mombasa rd. 3000 KSH, sind die
Kosten in Singapur um 75% (!) niedriger.
Schliesslich setzen viele Stahlfirmen veraltete Technologien ein: Dies zeigt sich zum Beispiel darin, dass bei den meisten
Stahl-Schmelzbetrieben die Blockguss-Technologie zum Einsatz kommt, obwohl diese mit 40-50% Produktivität bei
weitem weniger effizient ist als das Strangguss-Verfahren (90% Produktivität).
Angesichts der steigenden Nachfrage nach Stahl und Stahlprodukten und ungeachtet der Unter-Auslastung bestehender
Kapazitäten, fördert die Regierung den Ausbau dieser Industrie, die als tragende Säule für das verarbeitende Gewerbe
und als Schlüssel für die Realisierung aller Infrastrukturprojekte im Rahmen der Vision 2030 gesehen wird : So soll das
Staatsunternehmen Numerical Machining Complex (NMC) ein integriertes Stahlwerk auf seinem Land in Athi River
errichten; Anfang Juli 2014 wurde ein EOI für die Durchführbarkeitsstudie veröffentlicht. Der Plan ist eine
Wiederbelebung der Idee von 2011/2012, als die Errichtung eines Werks mit der Kapazität von 100.000 Tonnen/ Jahr
erwogen worden war. Damals war auch ein MoU mit dem koreanischen Stahlunternehmen POSCO für eine 3,75 Mrd
USD Investition unterzeichnet worden, das nur auf dem Papier besteht.
62
Sektorstruktur Tansania
Auch in Tansania erfährt die Stahlindustrie einen Nachfrageschub. Die Produktion von Stahlblechen und –blöcken hat
sich von 2009 bis 2012 fast verdreifacht (Wachstum um 269%), und auch die Produktion von Wellblech stieg um
insgesamt 73% zwischen 2009 und 2012 (Siehe Abbildung 33).
Abbildung 33:
Quelle:
Tanzania
National
Bureau
of
Statistics,
Quarterly
Production of Industrial
Commodities 2004 - 2012
Insgesamt hat die Produktion um 36% im betrachteten Zeitraum zugenommen.
Tabelle 36: Profile ausgewählter Stahlunternehmen
Unterneh
-men
ALAF Ltd.
Shareholder
Kapazität
Tansanische AG,
größter Shareholder
ist SAFAL
Investments
(Mauritius, 76%),
gefolgt von 24% der
tansanischen
Regierung
kalt gewalzte Stahlcoils
und Stahlbleche verzinkte
Flachbleche und
Wellbleche, Dachfirste/
Regenrinnen, Rohre,
Aluminiumprodukte
Kamal
Steel
Indisches
Familienunternehmen
MM
Integrate
d steel
Mills
Teil der Motisun
Holding (Subhash
Patel)
70.000 Tonnen/ Jahr
Metallbeschichtung
80.000 Tonnen/ Jahr
35.000 Tonnen Wellblech
pro Jahr;
Umsatz
(USD)
100 Mio.
Mitarbeiter
550
Kommentar
9-10
Mio.
600
60 Mio.
650
Stahlprodukte aus Schrott
des nationalen
Baugewerbes, beliefert
unter anderem die
National Housing
Corporation (Tansanias
staatlicher Bauinvestor)
Investitionen auch in
Zambia und Uganda
Tansanias ältestes und
führendes
Stahlunternehmen,
Produktion auch von
beschichteten Blechen,
Bewehrungsstäben,
Schwarzrohren etc.
Quelle:
zusammengestellt
aus
East
Africa
Special
Report:
meet
the
market
movers,
http://www.steelfirst.com/Article/3273397/EAST-AFRICA-SPECIAL-REPORT-Meet-the-market-movers.html
63
Weitere Stahlunternehmen in Tansania sind:
Tabelle 37: Stahlunternehmen, Tansania
Unternehmen
Steel Masters Ltd
Sayona Steel
Beschreibung
Installierte Kapazität: 2.400 MT/ Jahr;
Mehr als 100 Angestellte
Gehört zur Demeter Group
Standort: Mwanza
Sita Steel Rollings
Nyakato Steel Mills
Tanzania Steel Pipes
Trishalla Steel Rolling
Mills
Quelle: Div. Internetquellen, 2014
Schwierigkeiten der tansanischen Stahlhersteller sind einerseits das Fehlen ausreichender Vorräte an Schrott zur
Wiederverwertung, schlechter und unzuverlässiger Zugang zu Elektrizität, hohe Energie- und Transportkosten sowie
Korruption. Außerdem sind einige Stahlprodukte von sehr schlechter Qualität, was sich negativ auf die gesamte Branche
auswirkt. Die Kontrolle der Hersteller nimmt stark zu, insbesondere seit im März 2013 ein 16- stöckiges Gebäude in DarEs Salaam wegen mangelhafter Stahlfassaden einstürzte und 36 Menschen ums Leben kamen. Im Mai 2013 wurden zwei
Unternehmen, AMS Steel Mills und Dar Steel bar and sheet factories, geschlossen, da sie ohne ausreichende Lizenzen
arbeiteten.
Was die Energiekosten anbelangt, sind diese auch für die Stahlbranche um mind. 40% mit B eginn 2014 angestiegen.
Nach Aussage eines Stahlunternehmens in Arusa, LODHIA, die seit 2004 bereits Stahl bzw. Stahlprodukte herstellen,
haben allein die Stromkoten einen Anteil von 20% an den gesamten Produktionskosten. Hinzukommen die Kosten für
thermische Energie, d.h. 75l Kesselöl/ Tonne Stahlstangen bzw. 1100 TSH/ Liter Kesselöl.
Energieeinspar-Potenzial
Die spezifische Energieintensität liegt bei einem lokalen kenianischen Stahlwerk laut Energie-Audit bei 3,95 GJ/ Tonne
Stahl: Das betrachtete Unternehmen schmelzt Stahlschrott in einem Induktionsofen und stellt Blöcke und Stangen her:
Für die Produktion von 40.455 Tonnen müssen 17.959.010 kWh elektrische Energie (64.652 GJ) und 2.276.570 Liter
Heizöl (94.975 GJ ) eingesetzt werden. Demnach entfallen 59% der verbrauchten Energie auf Heizöl. Die spezifische
Stromverbrauch (kWh/ Tonne Stahl) beträgt 446 kWh.
Bei einem Stromtarif von 19,2 KSH/kWh belaufen sich die Stromkosten auf jährlich rd. 325 Mio. KSH; die gesamten
Energiekosten betragen 445,5 Mio. KSH bzw. 5,2 Mio. USD.
Der größte Teil der Energie wird verbraucht von: Stahlwalzrollen, Induktionsofen, Deckenkränen, Kompressoren,
Pumpen und Wärmebehandlungsöfen; in letzteren kommt das Heizöl zum Einsatz.
Tabelle 38: Energieeffizienz-Maßnahmen in einem Stahlwerk (Auswahl)
Maßnahme
1
2
64
Verbesserungen am
Induktionsofen
Einsatz
drehzahlveränderbarer
Antriebe
Potential
annual energy
savings (kWh)
Savings
(Kshs p.a)
1.029.600
19,9 Mio.
30 Mio.
1,5 Jahre
66,1
569.353
11 Mio.
25 Mio.
2,3 Jahre
43,9%
Estimated investment
cost (ksh)
Payback
period
Return on
investment
(%)
3
4
Einsatz von LED
Leuchten
Motor Retrofit/
Einsatz hocheffizienter
Motoren
140.843
2,7 Mio.
5,3 Mio.
1,9 Jahre
51,4%
114.088
2,2 Mio.
5 Mio.
2,3 Jahre
44%
5
Kühlturm Thermostat
64.605
1,2 Mio.
450.000
0,4 Jahre
277%
6
Steuerung Kühlwasser
46.276
891.670
200.000
0,2 Jahre
445,8%
800.000
0,4 Jahre
248,4%
Verbesserungen am
Wärmebehandlungs2 Mio.
ofen
Quelle: Energie-Audit-Bericht, August 2012 (vertraulich)
7
Das Energie-Audit im Stahlunternehmen hat bei bestehender Technologie ein Einspar-Potential von 9% ergeben, das
bedeutet eine Reduzierung der jährlichen Energiekosten um 41,1 Mio. KSH bzw. 477.000 USD. Die größten
Einsparungen lassen sich mit Abstand durch Verbesserungen am Induktionsofen und durch Einsatz
drehzahlveränderbarer Antriebe erzielen; mit diesen beiden Maßnahmen lassen sich bereits 31 Mio. Einsparungen
bzw. 75% des Einsparpotenzials realisieren. Am besten schneiden Verbesserungen am Induktionsofen ab: Bei iner
Investition von 30 Mio. KSH kann ein IRR von 62% erzielt werden bei einer Amortisationszeit von 1,5 Jahren; der
Nettobarwert beträgt 71,7 Mio. KSH. Die Energieeffizienz des Induktionsofens kann vor allem durch Einsatz eines
Vorschubförderers, die Vermeidung manueller Steuerung sowie durch die Zerkleinerung des Schrotts vor Speisung des
Ofens gesteigert werden.
Über diese beispielhaft identifizierten Maßnahmen hinaus lassen sich sicherlich auch erhebliche Energieeinparungen
durch Umstellung auf insgesamt effizientere Technologien erzielen: Wie bereits erwähnt wurde, würde sich mit dem
Strangguss-Verfahren (statt Blockguss-Technologie) nicht nur die Produktivität von Stahlwerken steigern lassen,
sondern auch die Energieeffizienz.
4.2.8. Baugewerbe (Gebäudesektor)
Sektorstruktur Kenia
Mit einem Anteil von 4,1% am landesweiten BIP spielt das Baugewerbe eine relativ gering Rolle in der kenianischen
Volkswirtschaft. Dabei hat sich der Anteil am BIP in den letzten 5 Jahren kaum verändert und schwankte zwischen 3,8%
und 4,3% zwischen 2008 und 2012.
Zweifelsohne entfällt das Gros der Bautätigkeiten auf den Infrastruktursektor: Strassenbau und Energieektor allein
tragen mit 89% (60 Mrd. bzw. 52 Mrd. KSH) zu den gesamten Ausgaben in diesem Sektor bei (126 Mrd. KSH,
2011/2012). Der Gebäudesektor, der eine weit geringere Rolle als der Infrastruktursektor im Baugewerbe spielt, wird
vor allem von Investitionen im Einzelhandel und in Bürogebäude angetrieben.
Der Einzelhandel floriert in Nairobi wie auch in sich entwickelnden urbanen Einkaufszentren wie Mombasa, Kisumu,
Nakuru und Eldoret. In Milindi wurde Ende 2012 die Oasis Mall eingerichtet; etwa zur gleichen Zeit öffnete Tuskys
Mtwapa Mall nördlich von Mombasa seine Tore. Es ist in der Region das das erste und bisher einzige
Einzelhandelszentrum mit drei Etagen und über 10.000 m2 Ladenfläche, sowie 120 Parkplätzen. Das Zentrum beherbegt
mehrere große Anbieter wie Bata, Eldochem, Optica, Bamburi Meats, Agha Khan, TB, Chase Bank, Avenue Fox. In
Nairobi sind die Garden City Mall an der Thika Road und Two Rivers in Runda prominente Shopping Mall-Projekte, die
65
sich im Bau befinden. Ende Dezember 2012 waren bereits 50% der Garden City vermietet, Investor ist der britische
Equity Fonds ACTIS. Übertroffen wird die Garden City (50.000 m2) von Two Rivers: Der Complex, in den die Firma
CENTUM investiert, wird Kenias grösste Shopping Mall umfassen (58.000 m2) ebenso wie ein 5-Sterne-Hotel,
Bürogebäude und Wohnhäuser. Kontraktor ist die China National Aero-Technology International Engineering
Corporation. Neben diesen Neuprojekten werden bestehende Malls wie der beliebte Village Market ausgebaut: Im Village
Market, der Greenhills Investments Ltd. gehört, werden 75 neue Läden und ein Hotel mit Konferenzzentrum
eingerichtet; mit der Umsetzung des Projektes ist die Seyani Brothers Company beauftragt.
Die Errichtung von Einkaufzentren ist die Antwort auf die wachsende Oberschicht und Mittelklasse, die vorzugsweise in
diesen Malls einkaufen geht. Laut Knight Frank verzeichnete der kenianische high-end Immobilienmarkt allein im Jahr
06/2011 – 06/2012 ein Wachstum von knapp 22%, die höchste Rate aller afrikanischen Städte.
Neben dem Sub-Sektor der Einkaufszentren entwickelt sich der Bürogebäude-Sektor dynamisch, nachdem es in den
letzten Jahren tendenziell ein Überangebot gegeben hatte. In 2011 und 2012 entstanden etliche neuen Bürogebäude vor
allem in Westland und am Waiyaki Highway: Ende 2012 wurden mit Delta Corner (Kontraktor: Seyani Brothers & Co)
und den Skypark Towers 32.000 neue Quadratmeter Bürofläche fertiggstellt. Nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht
über einige Projekt im Bürogebäude-Sektor.
Tabelle 39: Geplante Büro-Gebäude
Projekt
Kosten
Beschreibung
Ort
Investor
Kontraktor
Status
Britam
Tower
4.2 Mrd
KES
30 –Stock Bürogebäude +
Parkhaus; ca. 33.000 m2
Upper Hill
Nairobi
British American
Insurance Company
Acorn
Group
21-Stock Bürogebäude +
Parkhaus mit 450
Plätzen; 16.000 m2
26- Stock Bürogebäude
Upper Hill
Nairobi
KCB group
Nairobi
Kenyan Parliament
(Service
Commission)
China Wu Yi
Company
Ltd.
China
Jiangxi
Constructio
n company
In Planung;
geplant für
12/2015
Kurz vor
Fertigstellung
(06/2014)
Im Bau
(2014)
KCB Plaza
Parliamen
t Tower
5,8 Mrd
KES
Kenya REInsurance
Hazina
Trade
Center
7 Mrd.
KSH
7,1 Mrd
KES
Konza
Technolog
y City
850 Mrd
KES
40- Stock Bürogebäude
2.000 Ha Internet- und
Komminukationszentrum
Upper Hill
Nairobi
Monrovia
Street
Nairobi
National Social
Security Fund
(NSSF)
Konza
(60 km
südlich
Nairobi)
Quelle: German Energy Desk; eigene Zusammenstellung, August 2014
China
Jiangxi
Internation
al-Kenya
Im Bau
(2014)
Kurz vor
Baubeginn
(2014)
Ein Stadtteil, der sich derzeit sehr dynamisch entwickelt und in das viele große Firmen ziehen, ist UPPER HILL: Coca
Cola, Citi Bank, PWC, Weltbank und IFC sind bereits dort. Wie der Tabelle zu entnehmen ist, ziehen weitere nach, wie
z.B. KCB, die wie viele (multinationale) Unternehmen und Institutionen aus der CBD (Central Business District)
wegziehen.
Ein Bauprojekt im kommerziellen/ industriellen Sektor, das für Aufsehen eregt, ist vor allem die geplante Konza
Technology City: Nachdem das Projekt vor 2 Jahre vom damaligen Präsidenten Kabaki ins Leben gewrufen worden war,
sollen die Bauarbeiten Mitte des Jahres 2014 endlich aufgenommen werden. Die erste Bauphase soll Ende 2017
abgeschlossen sein (209 Mrd. KSH). Konza, genannt auch „Africa`s Silicon Savannah“, soll ein Hub für Informationsund Kommunikationsfirmen werden und insgesamt 200.000 Arbeitplätze schaffen. Damit ist das Projekt wichtiger
Bestandteil der „Vision 2030“. Das Projekt wird überwacht und koordiniert von der „Konza Technolopolis Development
Authority“. Um das Vertrauen von Privatinvestoren zu gewinnen, wurden erste InfrastrukturMaßnahmen durchgeführt
66
wie z.B. die Errichtung von Stromübertragungs-Leitungen und der Bau von Strassen. Ganz wichtig ist das Anlagen eines
Land-Kastasters in digitaler Form, was den Erwerb von Land erleichtern soll – ein riesiger Vorteil in einem Land, in dem
der Erwerb von Landtitel eines der grössten Hindernisse für Investoren darstellt.
Der Wohnungsbau entwickelt sich im Vergleich zum kommerziellen Bau eher verhalten und nachwievor ist
Wohnraum relativ knapp, was sich auch im Preisniveau wiederspiegelt. Bis zum Jahr 2020 soll Nairobis Bevölkerung von
derzeit ca. 3,5 Mio. auf gut 5 Mio. ansteigen; als Antwort darauf sollen jährlich 200.000 Wohnungseinheiten geschaffen
werden. Dieses Ziel wurde bislang weit verfehlt: Im Jahr 2013 wurden gerade mal 15.000 Einheiten gebaut. Ein Grund
sind die astronomischen Baugenehmigungs-Gebühren und die Landpreise. Zugleich ist der Zugang zu langfristiger
Finanzierung für Entwicklung schwer: Verfügbares Eigenkapital ist unzureichend und Fremdfinanzierung passt von den
Konditionen (Grace period, Zinsniveau, Laufzeit etc.) nicht unbedingt zu den relativ langen Bauperioden. Schliesslich
wird der Wohnungsbau durch den immer noch sehr kleinen Hypotheken-Markt ausgebremst: In Kenya machen
ausstehende Hypotheken lediglich 2,5% des BIP aus, während diese in Südafrika und Namibia 26% bzw. knapp 20%
ausmachen. Ursachen sind die hohen Zinsen und die geringe Verfügbarkeit langfristiger Finanzierung.
Da der Wohnungsbau vor diesem Hintergrund als äußerst preissensitiv einzuodnen ist, wird er unter dem Aspekt der
Energieeffizienz und mit Blick auf Chancen deutscher Unternehmen nicht weiter betrachtet.
Sektorstruktur Tansania
Der Bausektor hat in Tansania inzwischen einen Anteil von 7,1 % (2012) am landesweiten BIP; dies ist gegenüber 2002
eine Steigerung um knapp 2 Prozentpunkte.
Dies resultiert aus einer
durchschnittlichen jährlichen
Wachstumsrate von 9,1%, im Vergleich zur Wachstumsrate des BIP um durchschnittlich 6,8%. Zum industriellen
Bruttoinlandsprodukt trägt das Baugewerbe 37% bei.
Die Entwicklung der Infrastruktur durch die Regierung ist das grösste Segment im Bausektor. Es umfasst den Bau von
Strassen, Bewässerungssystemen, Dämmen, Wasser- und Energieversorgungssstemen ebenso wie die Errichtung
öffentlicher Einrichtungen (Schulen, Krankenhäuser etc.).
Der Immobiliensektor hat sich in den letzten Jahren nicht sehr dynamisch entiwckelt, wenngleich laut Knight Frank eine
„zunehmende Entwicklungstägigkeit zu beobachten ist“. Demnach ist der größte Markt für Investoren das Segment der
kommerziellen (Büros/ Einzelhandel) Gebäude. Dabei spielt Dar es Salaam die größte Rolle. Nachfolgende Tabelle listet
einige der Bauprojekte, die kürzlich abgeschlossen wurden oder im Bau bzw. in Planung sind.
Tabelle 40: Kürzlich abgeschlossene und laufende Bauprojekte im kommerziellen Sektor (Auswahl)
Projekt
Beschreibung
Ort
PSPF
Commercial
Towers
Viva Towers
35 Stockwerke; Büros
Dar
23-Stockwerke; Reaustrants, Shops,
Büroflächen
15 Stockwerke
Dar
COWI
abgeschlossen
Dear
Architekt: Arthi
Institute
Architekt: OGM
Consultants
abgeschlossen
(2014)
Abgeschlossen
(2014)
2015
GEPF Tower
Millennium
Tower
Fakyat
Tower
Kontraktor
Im Bau
27 Stockwerke; hotel, Büros,
Geschäfte und Restaurant
14 Stockwerke; Büros und
Wohnungen
29-Stockwerke; 250 Hotelzimmer,
Dar
China Railway
8200 m2 für Büros + Geschäfte;
Jiancheng
teils IFC finanziert ( 22 Mio. USD);
Engineering Co.
IFC green building-Standards sollen
berücksichtigt werden
Quelle: German Energy Desk; eigene Zusammenstellung, August 2014
67
Status
Obwohl 97% aller Bauunternehmen tansanisch sind (z.B. Afriq Engineering & Co. Ltd., Estim Construction Company
Ltd., Southern Link, Namis Corporate oder Shibat Enterprise Ltd.), führen ausländische Kontraktoren 60% aller
Aufträge (gemessem am den Projektkosten) aus, angeführt von chinesischen Unternehmen. Die größten sind China
Railway Jianchang Engineering Co. Ltd., Noremco Construction und Konoike Construction Company Ltd.).
Nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die größerern Baununternehmen in Tansania.
Tabelle 41: Führende Bauunternehmen in Tansania
Unternehme
Umsat Angestellt
Sitzland
Kurzbeschreibung
n
z
e
China Railway
Jianchang
Engineering
Co. Ltd
Konoike
Construction
Company Ltd.
Southern Link
Ltd.
Afriq
Engineering &
Construction
Co. Ltd
Noremco
Construction
Namis
Corporate
Inter- Consult
Ltd.
Estim
Construction
Company
China
102
Mio.
USD
Japan
8 Mio.
USD
472
Hat den Bau verschiedener Großprojekte wie das 30- stöckigen
Millenium Towers Phase II Projekt, den Uhuru Height
Complex, den NSSF Waterfront, etc. übernommen
100
Global Player, der mittlerweile die meisten Aufträge an lokale
Subunternehmen weitergibt (wie bspw. an Estim Construction
Company, Ravji Construction Co. Ltd, Mac Contractors, Kibafu
Construction Co. Ltd., Highland Estates Co. Ltd.)
Lokale Baufirma mit für den lokalen Markt außergewöhnlich
guter corporate governance Struktur und Leistungsrekord
Tansania
Tansania
12 Mio.
USD
40
Norwegen
Eine der wenigen langfristigen ausländischen Investoren, die
sich trotz chinesischer Konkurrenz auf dem Markt halten
Tansania
Spezialisiert auf elektrische und spezielle Bauten mit
Hochspannungstechnik
Tansania
Multidisziplinäres Unternehmen, das eine ganze Reihe von
Service in Architektur, Bauweisen, Quantity Surveying und
Projekt Management anbietet
Tansania
Kiure
75 Mio.
USD
Lokales Unternehmen, das vielfach Aufträge von Koinoke
annimmt
Kleines und schnell wachsendes lokales Unternehmen in
Arusha, tätig im Bereich Häuser, Straßen, Brücken, Tore,
Mauern, etc.
Quelle: German Energy Desk; eigene Zusammenstellung, August 2014
Tansania
68
1 Mio.
USD
25
Energieeffizienz im Gebäudesektor
Der Gebäudesektor hinkt zwar dem Industriesektor in Punkto Energieeffizienz erheblich hinterher, aber dank einiger
Initiativen wird das Thema immer mehr von den Architekten, Projektentwicklern und Bauherren aufgegriffen.
Die Anreizsysteme, die es in Kenia gibt, wie z.B. die Energieeffizienz-Preisverleihung, strahlt inzwischen auf den
Gebäudesektor aus: In 2014 wurde die Catholic University of Eastern Africa für ihre Neue Bibliothek mit dem Preis „Best
Green Building in the country“ von der Kenya Association of Manufacturers (KAM) ausgezeichnet. Das Geböude, das von
8 am bis 5 pm für die Studenten geöffnet isr, kommt ganz ohne künstliches Licht aus; das Gebäude wird aufgrund seiner
Ausrichtung entlang der Ost-West-Achse der Sonne ausschliesslich mit natürlichem Licht ausgeleuchtet. Ausserdem
absorbieren die Steine im Keller die Feuchtigkeit des Boden und sorgen für ein kühles Klima im Gebäude, so dass keine
Klimanalgane erforderlich sind. Der Energiebedarf wird auf diese Weise minimiert.
Auch LEED Gebäude (Leadership in Energy & Environmental Design) werden bereits in Ostafrika gebaut und zertifiziert
(s. Liste der kenianischen LEED registrierten Gebäude ). Die Liste registrierter Gebäude (insgesamt 6 in Kenia) umfasst
das World Bank Commercial Fit-out (in Bau), ein neues Gebäude der Nairobi Standard Chartered Bank (von Triad
gebaut) und die Strathmore University Phase III. Ebenfalls bezeugen die in diesem Bereich verliehenen Preise der African
Real Estate and Housing Finance Academy, wie aktiv Kenia ist: In der Kategorie „Best Green Building Development in
Africa“ gewann die neue Strathmore Business School. Nominiert waren ebenfalls die Community Cooker Foundation Kenya, Fedha Plaza - Kenya, The Bridge City Shopping Centre - South Africa, The Atrium - Kenya und The Coca-Cola
Plaza – Kenya.
Ebenfalls sollte erwähnt werden, dass es neue Regularien gibt, wonach solare Wassererhitzer in neuen Gebäuden
verpflichtend sind. Dies wird in der Praxis leider aufgrund der unzureichenden Qualität von Solarwarmwasserbereitern,
fehlender Kapazitäten der Hersteller, Distributoren sowie der Bauwirtschaft nur unzureichend umgesetzt.
Weitere Möglichkeiten eröffnen sich im Rahmen des Programms “Promoting Energy Efficiency in Buildings in East
Africa”, das eine Initiative von UN-Habitat in Kooperation mit UNEP, GEF und den ostafrikanischen Staaten ist. Das Ziel
dieses Programms ist es, Richtlinien und Gebäude-Standards in Bezug auf Energieeffizienz einzuführen sowie Praktiken
des nachhaltigen Bauens zu fördern. In diesem Zusammenhang versucht UN-Habitat auch, Finanzierungen für
ökologisches Bauen zu mobilisieren, z.B. durch eine Konferenz zu diesem Thema im September 2013. Erste Gelder stehen
schon zur Verfügung: die IFC wird bis 20 Mio. USD der Housing Finance Company in Kenia bereitstellen, welche
Bauherren zum ökologischen Bauen ermutigen sollen. Darüber hinaus werden Trainings zum Thema „Green Building“
durchgeführt (Solar-Geometrie, passives Bauen, Thermischer Komfort etc.); ein Handbuch zur nachhaltigen Architektur
wurde im Herbst 2013 erarbeitet.
Audits in Gebäuden, z.B. in einem der führenden internationalen hotels in Nairobi, zeigen, dass mindestens 30% aller
Energiekosten eingespart werden können.
Tabelle 42: Energieeffizienz-Maßnahmen in einem Hotel (Auswahl)
Maßnahme
1
2
69
Umwandlung bzw. Ersetzen
des Schweröl-Kessels durch ein
Kessel, der mit Agro-Briketts
befeuert wird
Rückgewinnung der Wärme
der Klimaanlagen/
Kälteanlagen zur Gewinnung
Potential annual
energy savings
(kWh)
Savings
(Kshs p.a)
Estimated
investment cost
(ksh)
Payback
period
626.800 Liter
Schweröl
15,5 Mio. KSH
21 Mio. KSH
15 Monate
55.400 Liter
Schweröl
3,6 Mio. KSH
7,2 Mio. KSH
24 Monate
von Warmwasser
Ersetzen von 900 20W/50W
Halogen-Leuchten durch 1 W3 LED Lampen; Ersetzen von
246.387 kWh
3,69 Mio. KSH
800 60W incandescent
Glühbirnen durch 11 W - CFLs
Installation einer
12.700 Liter
4
825.500 KSH
Solarthermieanlage
Schweröl
Quelle: Energie-Audit-Bericht, November 2011 (vertraulich)
5,66 Mio. KSH
8-9 Monate
5,76 Mio. KSH
84 months
Die größten Ersparnisse lassen sich durch die Umstellung des Kessels von Schweröl auf Briketts erzielen, wie Tabelle 42
zu erkennen gibt.
70
5. Engagement und Positionierung der deutschen
Unternehmen
Der Markt in Kenia und Tansania ist kein neuer, auch wenn selbst die größeren Firmen in den meisten Fällen (noch)
keine eigene Tochtergesellschaft haben, sondern über Agenten und lokale Partner agieren. Es gibt bereits etliche
deutsche Unternehmen – u.a. Anlagenbauer und Systemlieferanten - mit Engagement auf dem Markt, wie nachfolgende
Tabelle zeigt.
Tabelle 43: Deutsche Unternehmen und ihr Engagement in Kenia
Firma
Engagement
Bitzer
Hersteller von Kältemittel-Verdichtern
Circa 3.000 Mitarbeiterin mehr als 90 Ländern
Führende kenianische Kontraktoren von Kälteanlagen kaufen System von Bitzer;
Kenia wird über Tochtergesllechaft Dubai versorgt;
Kenia- lokaler Agent: FRIGITEC SUPPLIES LTD.
GEA Group
GEA Process Engineering: Konstruktion und Entwicklung von Prozesslösungen
für die Milch- und Brauereiwirtschaft, für die Nahrungsmittelindustrie sowie für die
pharmazeutische und chemische Industrie.
GEA Refrigeration Technologies: industrielle Kältesysteme, spezialisiert auf
Entwicklung, Bau, Installation und Wartung von Schlüsselkomponenten und
technischen Lösungen. Zu den Anwendungen gehören Kühlprozesse für
Nahrungsmittelund
Getränkeindustrie,
Schifffahrt,
Öl-/Gasindustrie,
Gebäudetechnik und Freizeitanlagen, wie Skihallen und Eislaufzentren.
Tochtergesellschaft Tanzania: GEA Refrigeration Africa (PTY) Ltd.; GEA
Process Engineering setzt Projekte in kenianischen Brauereien wie Keroche
Breweries um.
Bosch (Kesseltechnik)
Dampfkessel, Heizkessel, BHKW-Systemlösungen, Abhitzesysteme
Kenia: Partnerschaft für Vertrieb & Service mit Krones
SEW - Eurodrive
Anbieter von Antriebstechnik
Tochtergesellschaft in Tanzania/ Dar es Salaam
BMA
BMA Braunschweigische Maschinenbauanstalt liefert Maschinen und
Ausrüstungen für die Verarbeitung nachwachsender Rohstoffe im industriellen
Maßstab in den strategischen Geschäftsfeldern Sugar and Sweeteners und
Biomasse.
BMA Zentrifugen werden in etlichen keniaisnchen und tansanischen Zuckerfabiken
eingesetzt.
In Kenia: Vertretung über ACHELIS.
DHybrid
Herstellerunabhängiges
Generalunternehmen:
Distribution,
Projektentwicklung, Engineering, Installation, O&M Service, Beratung;
netzgebundene
und
–ungebundene
Hybrid-Systeme
mit
intelligenter
Steuerungseinheit zur Koordinierung von Solar PV-System, Dieselgenerator (und
Netz)
Vertreten
in
Kenia
/
Ostafrika
von
(http://www.harmonicafrica.com/), seit 2012
71
Harmonic
Systems
Ltd.
Erste 1 MW netzgebundenes Solar-PV-Hybridsystem auf dem Dach von Namibia
Breweries
Lodge-Elektrifizierung 5,5 kWp, Kenia
Hybride Elektrifizierung eines Flüchtlingslagers 15 kWp, Kenia (mit DieselGenerator)
5 netzunabhängige Systeme für WE!Hub, Kenia, derzeit mit insgesamt 90 kWp bei
der Inbetriebnahme
Juwi
Juwi ist ein Projektentwickler und ein EPC, auch im Bereich der netzfernen
Solarsysteme
Vertreten durch DREAMPOWER, Nairobi
z. B. Solar-PV-System für Blumenfarm; 10 PV-Anlagen für Geldautomaten einer
führenden lokalen Bank, Kenia
Interesse am Geschäft im Bereich der Hybrid-Systeme, u.a. Installation einer 10
kWp Solaranlage zur Hybridisierung eines Diesel-Inselnetzes
AKUT
Seit > 20 Jahre Ingenieurbüro für Umwelttechnik in den
Arbeitsgebiete Bereichen: Biogas und Nahwärmesysteme, Abwassertechnik,
technischer Umweltschutz für Industrie und Gewerbe etc.
Bereits seit vielen Jahren in Kenia tätig, vor allem im Zusammenhang mit dem
landwirtschaftlichen Programm der GIZ: Durchführbarkeitsstudien für BiogasAnlagen für Schlachthäuser;
Planung und Errichtung der 180 KWel Biogas-Anlage für Finlays/ Kericho;
Hauptsubstrat Teeblattabfälle aus der Instanttee-Produktion
AgriKomp
Planungsunternehmen, Turnkey-Unternehmen
spezialisiert auf Biogasanlagen;
und
Komponentenlieferant,
350 MA; hat bislang 600 Anlagen in der Grössenordnung zwischen 30 kW – 20
MW errichtet.
Kenia : Joint Venture BIOPOWER (51% lokale Firma, weitere Partner im JV die
deutsche Fa. Schnell)
Errichtung der ersten Anlage (150 kW) auf der Sisalfarm Kilifi;
Errichtung der 2 MW Biogasanlage für Del Monte in Planung
Snow Leopard
spezialisiert auf Biogasanlagen mit speziellen Einsatzstoffen wie Pferdemist,
Weintrester, Kälbermist, etc.
Enge Kooperation mit Partnern, u.a. Hersteller von Rührwerken und von
Anlagensteuertechnik
Kenia: baut als Contractor die 2 MW-Biogasanlage für Vegpro/ Biojoule; kleine
Biogasanlagen mit 10 kW in einem Flüchtlingslager
Quelle: German Energy Desk, August 2014
Allerdings haben deutsche Unternehmen nur eine Chance, wenn sie bereits sind, ihre Anlagenkonzepte an den
lokalen Markt anzupassen. In vielen Fällen wird von kenianischen und tansanischen Endkunden beklagt, dass
deutsche Unternehmen relativ angebotsgetrieben und entsprechend unflexibel seien. Anpassung bedeutet auch zu
prüfen, inwieweit Systemkomponenten lokal beschafft werden können – dies auch aus Kostengründen. Denn
internationale Wettbewerber, wie z.B. indische Anlagen- und Maschinenlieferanten sind recht stark in Kenia und
Tansania vertreten, zum einen weil etliche Unternehmen in Kenia und Tansania in indischen/ indisch-kenianischen bzw tansanischen Händen sind, zum anderen aber auch, weil die indischen Anbieter einen eindeutigen Preisvorteil haben
(teils bis zu 50%).
72
Es gibt aber Platz für alle auf dem Markt - dennoch besteht die Notwendigkeit, zum einen Bewußtsein für Qualität zu
schaffen und sich vor allem flexibel zu verhalten.
Strategische Ansätze der deutschen Unternehmen können wie folgt sein:

Produkte entwickeln, die den spezifischen Bedürfnissen des ostafrikanischen Marktes entsprechen.
Produkte werden nicht adäquat gegenüber Kunden vermarktet, die langlebige und wartungsarme Lösungen
brauchen. Die Anpassung von Produkten und Geschäftskonzepten wird von deutschen Programmen wie dem
CLIENT-Programm des BMBF und dem ZIM (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand) des BMWI gefördert.

“Einen Unterschied machen”, speziellen Mehrwert für den Kunden schaffen.
 Nutzen aus dem guten Ruf Deutschlands “Made in Germany” ziehen und die Vorteile von
Qualität in Wert setzen: Viele deutsche Produkte sind nicht preisgünstig, aber ihren höheren Preis wert. Es
sollten sich diejenigen Marktsegmente ausgesucht werden, in denen die Vorteile besonders in Wert gesetzt
werden können und von den Kunden geschätzt werden. Zudem sollten die Unternehmen in der Lage sein, den
Qualitätsvorteil dem Kunden gegenüber klar in monetärem Wert zu kalkulieren bzw. die konkreten Nachteile
von Anlagen geringerer Qualität aufzuzeigen. Längere Garantiezeiten können Ausdruck der höheren Qualität
sein.
 Einen Beitrag zur Schulung und Ausbildung leisten: Die Effizienz einer Anlage hängt nicht nur davon ab,
wie diese ausgestaltet und gebaut wurde, sondern auch wie sie dann betrieben wird. Personal des Kunden und
Anlagenbetreibers muss entsprechend geschult werden. Im Interesse des Anlagenbauers ist es, durch Schulung
lokalen Betriebspersonals die Qualität des Betriebs und Effizienz der Anlage sicherzustellen. Um die
Errichtungskosten zu reduzieren, ist es zudem wichtig, mittelfristig lokale Partnerfirmen und Kontraktoren zu
stärken und zu trainieren. Dies ist besonders mit Blick auf eine systematische Markterschliessung über 1-2
Pilotprojekte hinaus wichtig.
Deutsche Firmen können Schulungen im Zusammenhang mit einzelnen Projekten geben; sie können aber auch
in Kooperation mit AHK und GIZ sowie lokalen Akteuren/ Multiplikatoren Trainings und Schulungen für einen
größeren Kreis von potenziellen Kunden und Partnern anbieten, um darüber letztlich auch Nachfrage zu
generieren und geeignete lokale Partner zu finden.
 Nicht nur ein Produkt oder eine Lösung anbieten, sondern ein Geschäftsmodell: Eine der
entscheidenden Herausforderungen in Kenia ist die Finanzierung der anfänglichen Investitionskosten. Natürlich
sind hier auch ESCO-Modelle attraktiv, weil die Kunden in diesem Fall nur die laufenden Betriebskosten tragen,
während die Investitionen von Energie-Dienstleistungsunternehmen übernommen werden.
Erste Erfahrungen mit dem ESCO-Ansatz wurden bereits in Kenia gesammelt: So investiert die lokale Firma
Lean Energy Solutions in das Ersetzen von fossil-befeuerten Industriekessel durch Kessel, die mit Briquettes aus
Bagasse befeuert werden; sie re-finanziert sich auf Basis von „performance contracts„ aus den Einsparungen von
Energiekosten, die die Kunden verzeichnen..
 Den Kunden beim Zugang zur Finanzierung unterstützen: Dies ist der wichtigste Erfolgsfaktor, sich auf
dem Markt zu behaupten. Deutsche Unternehmen sollten sich über die verfügbaren Mittel informieren, die
Kunden mit Eigen- und Fremdkapitalgebern in Verbindung bringen und sie auch in der Kommunikation sowie
Akquisition von Geldern aktiv unterstützen. Die folgende Tabelle umfasst einige der relevanten Fonds:
73
Tabelle 44: Quellen zur Finanzierung von Energieeffizienz-Projekten
Agentur/ Projekt Art des Projekts oder Beschreibung der Projektaktivitäten
Firma
AFD/KAM RTAP
Kreditlinie
30Mio $ AFD Programm für den Privatsektor, zur Finanzierung
(zinsgünstige Darlehen) von Investitionen in Energieeffizienz
und erneuerbare Energien.
Kredite werden von der Partnerbank Coop zu konzessionären
Bedingungen (Zinsen) zur Verfügung gestellt. AFD/ KAM prüft
im Groben technische und finanzielle Durchführbarkeit, bevor
Projektvorschläge an die Partnerbanken weitergeleitet werden.
2. Phase hat im Juni 2014 begonnen.
Coop Bank
Finanzinstitution
Partnerbank der AFD zur Durchleitung der Kreditlinie
PTA Bank/ KfW
Kreditlinie
Finanzinstitution
Partnerbank der KfW Kreditlinie (60 Mio. USD) für
Investitionen in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz
PTA Bank ist in 18 Ländern in Afrika vertreten, hauptsächlich in
Ostafrika.
Seit 01/2011 starker Fokus auf finanzierung von Infrastruktur,
einschl. Energieversorgung, z.B. Finanzierung von 4
Windprojekten, e.g. 30 MW Windpark in Mauritius
KfW Kreditlinie:
 Status: Entwicklung einer project-Pipeline
 60 Mio. USD für COMESA Region
 Für RE Projekte: mind. 5 Mio. USD als Kreditvolumen
 Für Energieeffizienz-Projekte zur Zeit keine Mindestgrenze
 Fazilität hat ausschliesslich Eigenmittel der KfW, d.h.
Kreditlinie und entsprechend die einzelnen Kredite
werdenzu kommerziellen Zinsraten gegeben
IFC Climate
Investment Center
Geberprojekt
(WB)
Inkubatoren-Zentrum: Projekt will kleine kenianische
Unternehmen
bei
der
Kommerzialisierung
„grüner“
Innovationen unterstützen: Unterstützung bei der Entwicklung
von Geschäftsplänen und –modellen, Coaching, kleinere
Zuschüssen und Beteiligung durch Eigenkapital-Fonds
responsAbility
Equity-Fond für „Grüne 
Energie“ Ostafrika (in
Entstehung)




GIZ
Geber-Projekt
Ziel: 40-60 Mio $, Investitionen in innovative EnergieUnternehmen und in Projekte der Erneuerbaren Energien
„First closure“: Mai 2014
Eigenkapital-Beitrag von durchschnittlich 2-4 Mio.$ ,
rund 25% des jeweiligen Gesamt-Projektvolumens
bis jetzt sind keine Biogas-Projekte unter den Projekten
Fond ist aber offen für Biogas-Projekte, z. B. Beitrag von
Eigenkapital für ESCOs, die in Biogas-Anlage investieren
und Strom an Kunden liefern
Unterstützung der kenianischen Strathmore Universität, ein
Kompetenzzentrum
für
Erneuerbare
Energien
und
Energieeffizienz einzurichten.
Laufende Maßnahmen: u.a. Entwicklung eines Curriculums für
Energie-Auditoren
Quelle: German Energy Desk, eigene Zusammenstellung, Augsut 2014
74
 Mit deutscher Finanzierung kommen: Exportkredite (einschließlich Abdeckung) sind eines der wichtigsten
Finanzierungsinstrumente, das deutsche Unternehmen und vor allem die Verantwortlichen von
Geschäftsentwicklung und Vertrieb sehr gut kennen sollten. Die Abdeckung bietet Schutz gegen Zahlungsausfälle
und andere Geschäftsrisiken (z.B. Insolvenz) sowie politische Risiken (z.B. kriegerische Ereignisse). Die
kreditgebende Bank fungiert als Versicherungsnehmer. Euler Hermes Deutschland AG und
PricewaterhouseCoopers verwalten die offiziellen Exportkreditgarantien im Auftrag der Bundesregierung. Euler
Hermes fungiert als führender Partner in diesem Konsortium.
Im Gegensatz zu einem Lieferantenkredit hat der Exportkredit den Vorteil, dass die kreditgebende Bank die
Bedingungen mit dem Kreditnehmer (ausländische Käufer oder Bank) verhandelt. Die deutschen
Lieferanten sollten bereits frühzeitig eine kreditgebende Bank (z.B. Hausbank) bitten, einen
vorläufigen finanziellen Vorschlag vorzubereiten, den der deutsche Anbieter zusammen mit dem
technischen Vorschlag zu Gesprächen mit dem (potenziellen) Käufer mitnehmen kann. Das spart Zeit und erhöht
deutlich das Interesse der Kunden. Amerikanische oder chinesische Import-Export Banken sind sehr schnell und
in der Regel folgt der Kunde dem Ansatz „Wer-zuerst-kommt-wird belohnt“. Die folgende Tabelle zeigt die
empfohlene Vorgehensweise:
Tabelle 45: Empfohlene Vorgehensweise (Exportkredit-Finanzierung)
Aktivität
Verantwortung
Grobe Informationen über das Projekt sammeln, z.B.:
• Gesamtes Auftragsvolumen
• Potenzielle Kunden (privat oder öffentlich; falls privat : evt. schon Bilanz /
Jahresbericht)
• …....
Zusammen mit der potenziellen kreditgebenden Bank Prüfung der
Förderungswürdigkeit des Projekts / der Bestellung für die Export-Kredits
(und entsprechender Abdeckung)
Grobe
Schätzung
der
Bedingungen
(Kreditlaufzeit,
Zinssatz,
Versicherungsprämie etc.)
Erstes Treffen mit dem potenziellen Kunden, technische Präsentationen
(zusammen
mit
den
vorläufigen
Informationen
über
die
Finanzierungsmöglichkeit)
Ausführliche Projektbeschreibung und weitere erforderliche Informationen,
die für den technischen und finanziellen Vorschlag erforderlich sind,
einfordern
Dem Kunden den detaillierten technischen und finanziellen Vorschlag
vorlegen
Lieferant
(kann von lokalen Partnern
oder
der
Deutschen
Handelskammer unterstützt
werden)
Lieferant mit kreditgebender
Bank;
Kreditgebende Bank mit Euler
Hermes (für die Abdeckung)
Anbieter/ Käufer
Lieferant
(falls erforderlich ggf. mit
Unterstützung der Deutschen
Handelskammer im Zielland)
Lieferant
Follow-up
Lieferant
Verhandlung und Abschluss des Darlehensvertrags zwischen kreditgebender
Bank und Kunden
Kreditbank/ Käufer
Abschluss des Export-Vertrages
Lieferant/ Käufer
Bewerbung um Kreditversicherung
Kreditbank
Quelle: German Energy Desk, Augsut 2014
Die Deckungspolitik (einschliesslich Prämie für Versicherung) unterscheidet sich von Land zu Land und hängt
von der Risikokategorie des jeweiligen Landes ab. Kenia ist in der Kategorie 6.
75
Tabelle 46: Deutsche Deckungspolitik für Kenia
Parameter / Kategorie
Beschreibung
Kurzfristige Kredite
Es gibt keine
Abdeckung
formalen
Einschränkungen
für
eine
Mittel-/ langfristig
Sicherheiten
Kleinere, devisenbringende Transaktionen können von
Fall-zu-Fall gedeckt werden
Zusatzsicherheiten sind normalerweise nicht erforderlich
Länderrisiko-Kategorie
6
Source: http://www.agaportal.de/en/aga/deckungspolitik.html
Es gibt keine klare Definition von "kleineren" Transaktionen” (aus Erfahrung geschätzt: kleiner als 10 Mio. €).
Das bedeutet nicht, dass die Abdeckung von Transaktionen mit höheren Volumen nicht möglich ist. Aber dies
wird wahrscheinlich komplizierter und erfordert mehr Argumentation. Die Grundzüge der Deckungs-Politik
werden durch einen Interministeriellen Ausschuss (IMA) festgelegt und im Falle höherer Transaktionsvolumina
kann es vielleicht eine Hilfe sein, das Bundesministerium für Wirtschaft (BMWi), das die leitende Funktion hat,
zu kontaktieren.
Die Versicherungsprämie wird unter Berücksichtigung der Risikokategorie des Landes und der Kreditlaufzeit des
Kredits berechnet, d.h. sie wird von Fall zu Fall berechnet. Der Zinssatz des Kredits wird nach der CIRR
(Commercial Interest Reference Rate) der OECD festgelegt. Wichtige Voraussetzung eines deutschen ExportKredits und der Kredit-Abdeckung ist, dass in der Regel 70% des Auftragsvolumens ursprünglich aus
Deutschland zu kommen hat (mit entsprechendem Ursprungszeugnis). Komponenten, die von
Tochtergesellschaften eines deutschen Unternehmens im Ausland hergestellt werden, werden nicht als Teil des
„German Content“ berücksichtigt.
 Die Nachfrage formen: Energieeffizienzlösungen sind oft noch innovative Lösungen für Kenia/ Ostafrika.
Durch Informationskampagnen, Schulungen und Pilotprojekte kann die Nachfrage nach entsprechenden
Anlagen generiert werden.

Sorgfältige Auswahl lokaler Partner (z.B. für Montage und Service sowie für Vertrieb/
Geschäftsentwicklung): Die AHK bietet deutschen Unternehmen an, in Abstimmung eines klaren Suchprofils
potenzielle Geschäftspartner zu identifizieren und eine erste Evaluierung nach definierten Kriterien durchzuführen,
um schliesslich zu einer soliden „Short-List“ zu kommen.

Akzeptieren, dass die Erschließung der afrikanischen Märkte Zeit und Geduld erfordert: Dies
bedeutet, dass Unternehmen zunächst in den Aufbau von Netzwerken und Kontakten sowie die Entwicklung eines
angemessenen Geschäftsmodells investieren müssen, ohne dass schon nach 1 Jahr Einnahmen zu erwarten sind.

Fokussierung auf ein Marktsegment: Nicht alles gleichzeitig angehen.
76
6. Profile der Marktakteure
Institution
Beschreibung
Kontaktperson
Kontaktdetails
KENIA
Regierung
Ministry of Energy
Energieministerium
Isaac Kiva
Director RE Dept.
Renewable Energy department
E-Mail: isaackiva@energy.go.ke
Tel.: +254 20 310 112
Tel.: +254 20 535 3664
Rural Electrification
Authority
Regierungsbehörde verantwortlich für die
Verwaltung von netzgebundenen/ netzentfernten
ländlichen Elektrifizierungsprojekten
James Muriithi,
Renewable Energy department
E-Mail: jMuriithi@rea.co.ke
Tel.: +254 725 607728
KPLC (Kenya Power and
Lighting Company)
Staatliche Netzbetreibungsgesellschaft: Verteilung
und bestehendes Übertragungsnetz
Henry Gichungi, Chief
Engineer in charge of Off-Grid
power stations
Peter Mungai, PPA
Department
Ongubo Nyakundi
Department of External Trade
Tel.: +254 95551 / +254 703070707 / +254
732170170
Ministry of Trade and
Industry
Energy Regulatory
Commission
Energieregulierungsbehörde; u.a. verantwortlich
für die Preisgestaltung (Stromtarife, Feed-inTarife) und für Lizenzen zur Stromerzeugung und
–verteilung; Vergabe von Lizenzen für
Energieauditoren
Pavel Robert Oimeke, Director
Renewable Energy
http://www.kplc.co.ke
E-mail: ongubon@gmail.com
Tel: +254 20 315 001/4
Tel: +254 714 009 920
Tel.: +254 20 284 7000/200
Fax: +254 20 2717603
Mobil: +254 722 200947/734-414333
E-Mail: robert.pavel@erc.go.ke
www.erc.go.ke
www.renewableenergy.go.ke
Multiplikatoren
KEPSA
Dachverband und Interessensvertretung der
Privatwirtschaft in Kenia
Carole Kariuki
CEO
Email: ceo@kepsa.or.ke
Kenya Association of
Manufacturers (KAM)
Verband der Verarbeitenden Industrie; größter
Industrieverband in Kenia
KAM beheimatet das CEEC – Center for Energy
Effiiency and Conservation: Es wurde bereits im
Rahmen eines Kooperationsprojektes mit GEF
(2001-2006) beim Industrieverband eingerichtet.
Das CEEC implementiert das EnergieAuditprogramm der Regierung, vergibt die
jährlichen Energy Awards und ist lokaler Partner
Jeff Murage,
Projektkoordinator RTAP/
AFD-Kreditlinie
E-mail: Jeff.murage@kam.co.ke
Tel.: +254 20 3746022 / +254 722 201368 / +254
70 661 2384 / +254 73 4646005 / +254 7202 61149
77
E-mail: Mary kiemakam.co.ke
Tel.: +254 722 628896
Mary Kiema, Leiterin des
CEEC – Center for Energy
für die AFD
Conervation
Kenya Renewable Energy
Association (KEREA)
NGO zur Unterstützung der Entwicklung und
Ausweitung von Erneuerbaren Energien in Kenia
Charles Muchunku , Chairman
Aisha Abdulaziz
Kenya Flower Council
Verband der unabhängigen Blumen-Produzenten
und Exporteure, ca. 80 Mitglieder; setzt sich stark
für „Code of Conduct“ unter Berücksichtigung von
Sozial- und Umweltstandards ein.
Jane Ngige, CEO
Sugar Board
Verwaltet den Sugar Development Fund (SDF).
Dieser stellt Mittel für die Realisierung von
Modernisierungs-Investitionen zur Verfügung.
Der SDF speist sich aus einer 7%-Abgabe auf alle
Zuckerverkäufe, sowohl lokal hergestellten als
auch importierten Zucker.
Rose Mkok
CEO
E-mail: rmkok@kenyasugar.co.ke /
rosewke@yahoo.com
Tel: +254 20 8018758
Tourist Board
Kammer zur Regulierung der Tourismusindustrie
Muriithi Ndegwa
CEO
Email: Muriithi Ndegwa muriithi@ktb.go.ke
Kenya Federation of
Master Builders (KFMB)
Erstgründung 1995 (Neugründung 2004);
Mitgliedsorganisation für kleine und
mittelständische Kontraktoren im Baugewerbe;
Unterstützung von kleinen und mittleren
bauausführenden Unternehmen in Bezug auf die
Steigerung von Qualität, Effizienz in
Bauprojekten, z.B. durch Trainings.
David Jomeli
Email: info@kenyafmb.org
Tel: +254 20 4442602 | 4454248
Kenya Property
Developers Association
(KPDA)
KPDA wirkt als Verband für Bauprojektentwickler.
Durch Forschung und Bildungsaktivitäten
versucht die Organisation, die heute annähernd
100 Mitglieder umfasst, privatwirtschaftliche
Akteure in entwicklungs- und sozialpolitische
Fragen das Umsetzen von Bauvorhaben sowie der
Grundstückserschließung betreffend
miteinzubeziehen.
Mrs. Robyn T. Emerson
CEO
Email: info@kpda.or.ke, ceo@kpda.or.ke
Tel: +254 20 523 4923
Kenya Association of
Hoteliers (KHAC)
Verband kenianischer Hoteliers
Herr Vohra, Sarova Hotels
Vorstandsvorsitzender von
KAHC
E-mail: jsvohra@sarovahotels.com
Kenya Chamber of Mines
Gegründet 2000; Arbeitgeberverband der
78
Tel.: +254 20 201 4401 / +254 715116738
E-Mail: chairman@kerea.org,
E-Mail: aisha@kerea.org,
E-Mail: administrator@kerea.org
www.kerea.org
E-Mail: ceo@kenyaflowercouncil.org
Tel: +254 720 692 477
Tel: +254 733 639 523
Tel: +254 735 119 075, +254 20 386 1217
Bergbauindustrie, Mineralien-Händler und
Bodenerkundungsgesellschaften/-unternehmen
Email: info@kenyachambermines.com
Kenya Meat Commission
It is a public institution and by far the oldest and
the most experienced meat processor in Kenya and
the larger East African region. Largest
slaughterhouse in Kenya.
James Tendwa
Ag. Managing Director
Email: pa@kenyameat.co.ke
Email: jtendwa@kenyameat.co.ke
Tel: +254-20-2424050/1+254-45-6626041/3/4
Kenya Tea Development
Agency (KTDA)
Management von 63 individuellen Teefabriken;
hat mit KTDA Power eine Tochtergesellschaft, die
sich ausschliesslich um die Energieversorgung der
Teefabriken kümmert; Partner eines Projektes mit
der Ethical Tea Partnership zum Thema
Energieeffizienz.
Lucas Maina, CEO KTDA
Power
Herr Miano
Email: lmaina@ktdateas.com
Email: fmiano@ktdateas.com
Ethical Tea Partnership
Vereinigung von 30 internationalen Teefirmen;
verfolgt das Ziel, die Teeindustrie entlang der
Wertschöpfungskette in ihrer weiteren
Entwicklung unter Nachhaltigkeitsaspekten zu
unterstützen.
Schweiz-basierte Fonds-Management-Fa;
Management eines RE+EE-Equity Fonds in
Ostafrika mit Schwerpunkt zunächst auf Kenia.
Frau Jane
Phone: +254 722 234228
Patrick Huber
Joseph Nganga
Email: patrik.huber@responsability.com
Email: joseph.nganga@responsability.com
Agence Francaise de
Development (AFD)
Entwicklungsbank mit Schwerpunkt auf
erneuerbare Energien ; hat in Ostafrika eine
Kreditlinie zur Förderung von RE + EE vor 3
Jahren lanciert
Yves Terracol
Manager
Email: afdnairobi@afd.fr
Phone: +254 20 271 84 52/7
Co-operative Bank
Finanzinstitut und lokale Partnerbank der AFD
Kreditlinie
Reuben Kipkururi
Email: Rkipkururi@co-opbank.co.ke
Tel: +254 726 949695
Frankfurt School of
Finance and Management
Forschungsbasierte Wirtschaftshochschule in
Frankfurt a.M., Deutschland.
Tobias Panofen
Email: t.panofen@fs.de
Tel: +254 712 742 659
Respons Ability
Kooperationspartner von AFD/ KAM (Kreditlinie
Erneuerbare Energien und Energieeffizienz); ist
als Partner bzw.Consultant in die Vor-Evaluierung
von Projektvorschlägen involviert
Kenyan Climate
Innovation Center (KCIC)
Inkubator und Beratungsfirma im Bereich
erneuerbare Energien.
Patrick Kimathi Muguna
Tel: +254 703 034 000
Gesellschaft für
Internationale
Zusammenarbeit (GIZ)
Staatseigenes Unternehmen;
Durchführungsorganisation deutscher
Entwicklungszusammenarbeit (vor allem der
Aregash Asfaw
Email: aregash.asfaw@giz.de
79
technischen Zusammenarbeit) ; über das
Programm develoPPP.de Zusammenarbeit mit der
deutschen Wirtschaft
Deutsche Investitionsund
Entwicklungsgesellschaft
(DEG)
Tochterunternehmen der Kreditanstalt für
Wiederaufbau (KfW); beauftragt mit der
finanziellen Förderung sowie Beratung privater
unternehmerischer Initiativen und Projekte in
Entwicklungs- und Schwellenländern mit dem Ziel
zu nachhaltigem Wachstum und besseren
Lebensbedingungen beizutragen.
Eric Kaleja, Landesdirektor
Kaleja, Eric Eric.Kaleja@deginvest.de
Danish International
Development Assistance
(DANIDA)
International Finance
Corporation (IFC)
Zuständig für die Verwaltung der dänischen
bilateralen Entwicklungszusammenarbeit.
Joe Okudo
Programme Manager,
Business Sector Programme
Oumar Seydi
Director
Email: nboamb@um.dk
Tel: +254 20 4253299/2195096
United Nation Industrial
Development
Organization (UNIDO)
Sonderorganisation der UN mit dem Ziel, die
industrielle Entwicklung
in Entwicklungsländern und
Reformstaaten nachhaltig zu fördern.
Patrick Kimathi Muguna
Programmkoordinator, Clean
Lighting Initiative
Tel: +254 20 762 5302
Tel: +254 722 615 808
Paul Njuguna
National renewable energy
expert
Tel: +254 20 762 5301
Email: p.njuguna@unido.org
Ola Altera
Vincent Kitio
Tel: +254 20 762 4369
Email: o.altera@unido.org
Email: Vincent.kitio@unhabitat.org
Sebastian Lange
Email: Sebastian.lange@unhabitat.org
United Nations Human
Settlements
Programme (UN–
Habitat)
Unterstützt die Privatsektorentwicklung durch
Investments und beratende Programme; finanziert
zum Teil Energie-Audits
Wohn- und Siedlungsprogramm der VN mit
Hauptsitz in Nairobi, Kenia; U.a. Umsetzung des
Projektes "Promoting Energy Efficiency in
Buildings in East Africa”, einer Initiative in
Kooperation mit UNEP, GEF und den
ostafrikanischen Staaten. Ziel ist es Richtlinien
und Gebäude-Standards in Bezug auf
Energieeffizienz einzuführen sowie Praktiken des
nachhaltigen Bauens zu fördern, z.B. durch
Finanzierung von ökologischem Bauen
Tel: +254 20 275-9000
Potential Clients
Food Processing
Agrochemicals and Food
Company Ltd (ACFC)
80
Staatseigenes Unternehmen unter der Aufsicht des
Agrarministeriums; Produzent von Spiritus,
Trockenhefe, Energie, etc. unter der Anwendung
nachhaltiger und umweltfreundlicher
Ashok Agrawal,
Director/Chief Executive
Tel: +254 20 205447
Technologien.
Bidco Oil Refineries
Ostafrikas führender Vermarkter von Speiseöl,
Seifen, Reinigungsmittel, Margarine und
Backpulver und besitzt eine Produktionskapazität
von 1000 Tonnen/Tag.
Girendra Nath Sigh
Group incharge-Maintenance
and Energy Management
Email: Girendra.singh@bidco-oil.com
Tel: +254 733570599
Diamond Industries Ltd,
Panga Soap
Bedeutender Kenianischer Hersteller von Seifen,
Pflanzenöl, Fetten und Tierfutter
Herr Paresh
Directors
Email: php@dilpanga.com
Giloil Company Ltd
Produzent von Pflanzenöl und Speisefett
Micheal Kombo
Production Manager
Email: kombo@gill-group.com
Tel: +254 733606319
Kapa Oil Refineries
Familienunternehmen mit ca. 2500 Angestellten;
Herstellung von Kochfetten, Speiseölen,
Margarine, Backpulver, Seifen und Reinigungs-/
Waschpulver; Erstes Unternehmen nach HACCP
UK zertifiziert (für den Speiseölbereich);
Shah Kishore
Production Manager
Email: kishore@kapa-oil.com, production@kapaoil.com
Tel: +254 –20-6420000
Menengai Oil Refineries
Menengai Oil Refineries Ltd, Experts in
Manufacturing and Exporting Laundry bar soap,
and cooking fat
Herr Deepak
Email: deepak@menengaigroup.com
Tel: +254 512212356
New Kenya Co-Operative
Creameries Ltd (New
KCC)
War bis zur Liberalisierung (1992) Monopolist in
Milchverarbeitung; immer noch staatliches
Unternehmen; exportiert v.a. Butter, Sahne und
Ghee nach Tanzania und hat bei diesen Produkten
einen Marktanteil von 42% bzw. 87%
Dr. Kikirui Arap Lang‟at
Managing Director
Damaris Chirchir Head of
Production
Email: kipkirui.langat@newkcc.co.ke
Tel: 254 20 398 0000
Email: damaris.chirchir@newkcc.co.ke
David L. Heath
Email:
Muhoho Kenyatta
(Chairman)
Email: mdk@enke.co.ke;
Kenyan Brookside Dairy
Anteil von 44% am Markt der
Milchverarbeitungsindustrie Kenia – nach
Aufkäufen diverser Milchunternehmen;
Email: johng@brookside.co.ke
John Gethi
Kinangop Dairies
Eine von sechs führenden
Milchverarbeitungsfabriken
Herr Ndunyi
Email: faiz.ndunyi@kinangopdairy.co.ke
Tel: +254 707561992 /0
Kevian
Etablierter mittelständischer Produzent von
Fruchtsäften, in erster Linie Mangos, Tomaten,
Karotten, Ananas und Passionsfrüchte.
Mr. Richard Kimani
Email: md@keviankenya.com
Email: info@keviankenya.com
Tel: +254 722 398 802
81
Delmonte
East African Breweries
Ltd (EABL)
Equator Bottling Ltd.
(EBL)
James Finlay Kenya
Hersteller und Vermarkter von industriell
verarbeiteteten Lebensmitteln, insb. von
konserviertem Gemüse sowie Früchten
Ostafrikas grösster Produzent alkohol- und nonalkoholhaltiger Getränke.
EBL ist ein Franchise situiert in Kisumu, Kenia,
das mit Produkten unter dem Label “The CocaCola Company” handelt.
Tochterunternehmen der Swire Group; die Firma
fokussiert sich auf die Gewinnung und den Export
von Tee. Hauptabsatzmärkte sind UK, USA, Asien
sowie zusehends auch Mitteleuropa.
Wayne Cook
Production Manager
Email: wcook@freshdelmonte.com
Tel: +254 727544221
George Gichia
Engineering Manager
Email: GGichia@freshdelmonte.com
Tel: +254 714614928
Brenda Mbathi
Group Corporate Relations
Director
Email: brenda.mbathi@eabl.com
Tel: +254 020 864 4000, +254 711 018000,
Amos Shihundu
Head of Engineering
Email: amos.shihundu@diageo.com
Jean Kiarie
Email: jean.kiarie-Ngumo@eabl.com
Tel: +254 722719070
Email: ehuguet@equatorbottlers.com
Tel: +254 57-2020540/1 0737822480
Enrique Huguet
Managing Director
Justin Coleman
CEO
Email: Justin.Coleman@finlays.net
John Cheruiyot
Head of Training
Richard Collins
CEO
Email: johncheruiyot@finlays.co.ke
Tel: +254 70808 3522
Email: rcollins@kakuzi.co.ke
Tel: +254 60 2033012
Herr Saravanan
Group Technical general
Manager
Josephat Asira
Factory Operations Director
Email: saravanan@kenafricind.com
Tel: +254 737126985
Email: md@chemsugar.co.ke,
caowelle25@yahoo.com
Tel: 020-2031950 0733793490
Kakuzi Ltd
Geschäft umfasst Ackerbau und Forstwirtschaft.
Damit verbunden fokussiert Kakuzi Ltd sich auf
Viehzucht sowie den Anbau von Tee, Avocados
und Ananas.
KenAfric Industries
Herausragend aktives Unternehmen in Bezug auf
betriebliche Energieeffizienz:
Mumias Sugar
Das private Zuckerunternehmen mit einem Anteil
von 45% an der landesweiten Produktion ist
Marktführer in diesem Segment.
Produziert auch Ethanol für industrielle
Anwendungen.
Chemilil Sugar Company
Staatlicher Zuckerproduzent
Charles Owelle
Managing Director
Kibos Sugar
Privater Zuckerproduzent mit einer installierten
Tageskapazität von 1800 Tonnen Zuckerrohr
Transmara
Privater Zuckerproduzent mit einer installierten
Mohammed Maqsoon Ali
Chief Engineer
Joyce Opondo
Mr. Ramesh Kumar
82
Email: jasira@mumias-sugar.com
Phone: +254 734 605 009
www.chemsugar.co.ke
EMAIL: environment@kibossugar.com;
EMAIL: environment@kibossugar.com;
Email: rameshkumarr@transmarasugar.co.ke
Tageskapazität von 1500 Tonnen Zuckerrohr
Butali
Tel: +254 704651784
Zuckerproduzent; hat im Jahr 2012 mit lediglich
9,74 Tonnen Zuckerrohr eine Tonne Zucker
produziert und erzielte damit den Bestwert in der
gesamten Kenianischen Industrie in Bezug auf
diesen Effizienz-Indikator.
Pratap Keshwala
Administration director
Fred Oketch Jonam
Tel: +254 722620195
Sony sugar Company
Staatliches Zuckerunternehmen mit einem
Marktanteil von 11,6%.
Patrick Mugenya
Email: pmugenya@sonysugar.co.ke
Nzoia Sugar
Staatliches Zuckerunternehmen mit einem
Marktanteil von 12,7%.
Saun Wasilwa
MD
Email: md@nzoiasugar.com
Tel: +254 733800500
Sukari
Privater Zuckerproduzent mit einer
Tageskapazität 1500 Tonnen Zuckerrohr
Mr. David Okuth
Email: accounts@sukarisugar.co.ke
Tel: +254 722442219
Pembe Flour Mills
Mehl- und Getreideproduzent
Premier Flour Mills
Hersteller von Weizenvollkornmehl
Unga Group
Kenianischer Mehlhersteller sowie Anbieter
hochqualitativer Nahrungsmitteln für Mensch und
Tier.
Eines der sechs führenden
Milchverarbeitungsunternehmen Kenias
Unternehmen spezialisiert auf die Herstellung von
Backprodukten
Marjan Mohammed
Production Manager
Ranesh Kumar
GM Operations
Bet Cheruiyot
EngineeringMgr
Email: marjan@pembe.co.ke
Tel: +254 733880303/ 0724257064
Email: ramesh.kumar@premierflour.co.ke,
Tel: +254 736901649
Email: bcheruiyot@unga.com
Tel: +254 20 532471
Herr Sanjay
Production Manager
Hafeez Manji
Email: sanjaysharma@sall.co.ke ,
Tel: +254 20 8016161, 0202385757
Tel: +254 733514019
Email:operations@minibake.com
Herr Njiru
Production Manager
Tel: +254 20 238 85880
Email: mwanginjiru@trufoods.biz
Sameer Agriculture and
Livestock Limited (SALL)
Superloaf
Email: info@butalisugar.co.ke
Email: fredoketch@yahoo.com
Tel: +254 723842730
Trufoods
Marktführer bei der Produktion und Vermarktung
regionaler Nahrungsmittel.
Mombasa Cement
Einer der großen neuen Marktakteure und der
grösste, nicht-gelistete Marktplayer
Jitu Joshi
Head Of Engineering
Email: jitujoshi@mombasacement.com
Bamburi Cement
Mit 38% Marktführer im Zementsektor
Email: zahir.saleh@bamburi.lafarge.com
Athi River Mining (ARM)
Gegründet 2012; wird 2015 voraussichtlich einen
Marktanteil von 22-25% halten.
Zahir Saleh
Head Of Engineering
Pradeep Panurana
East Africa Portland
Cement
Mehrheitlich vom kenianischen Staat
kontrolliertes Unternehmen mit einem
Marktanteil von 18%.
Kephar L. Tande
Managing Director
Email: : customercare@eapcc.co.ke
Tel: +254 722- 203 076
National Cement
Mitglied der Devki Gruppe, die 2008 gegründet
Cement Factories
83
Email: pradeep.paunrana@armafrica.com
Email: sales@nccke.com
Company Ltd.
wurde, um eine Zementfabrik am Athi River zu
bauen und zu betreiben; Marktanteil von 4%.
Sarova Group
Hotelgruppe, die Hotels in privater
Eigentümerschaft umfasst; ist mehrfach in Bezug
auf Energieeffizienz ausgezeichnet worden.
Rabindra Poudel
Email: rabindrapoudel847@gmail.com
Phone: +254 717 011 749
Severin Hotel
Deutsche Hotelgruppe in Mombasa und Tsavo
West
Andrew Muir
Email: severin@severinsealodge.com
Phone: '+254412111800
Voyager Hotel
Strandresort in Mombasa
Mr. Wasike
Phone: '+254733626280/725626280
Serena Hotel
Internationale Hotelkette mit neun Hotels in
Kenia
Mr. Harrison Tuva
Email: nairobi@serena.co.ke
Tel: 254-20-2710511
Tamarind Hotels
Hotel- und Restaurantkette in Kenia
Safal group
The Safal Group is the leading manufacturer of flat
and long steel products in Africa.
Rakesh Bhatnagar
Group Managing Director
Email: bhatnagar@safalgroup.com
Mob: +254 734-976225
Hi-Plast Ltd
Hi-Plast industries Limited is a major plastic
manufacturing company in Kenya
Mahesh Dodhia
Email: mahesh@hiplast.com
Highlands Plastics
The Kenyan Highlands comprise one of the most
successful agricultural production petroleum
products, motor vehicles, iron and steel, resins and
plastics.
Ashwin Padia
Email: ashwin@highlandske.com
Brollo Kenya Ltd
Brollo manufactures a wide range of value added
steel and tubular products for the building and
construction, manufacturing, automotive and
packaging industries.
L.P Doshi
Chairman
Email: info@brollokenya.com
Tel: +254 (41)2312123/4/5
Kiambu Institute of
Science and Technology
(KIST)
Jomo Kenyatta University
of Agriculture and
Technology (JKUAT)
Technological Industrial, vocational and
Entrepreneurship Training (TVET) Institute
Hotels
Email: tamarind@tamarind.co.ke
Tel: + 254 (0) 713 824835/6
Steel and Plastic
Academic Institutions/ Bildung
84
Die Universität befindet sich im Nordosten
von Nairobi. Schwerpunkte bilden die Ingenieur-,
Natur und Agrarwissenschaften
Mr. Nicholas Muriithi
Principal
Email: principal@kist.ac.ke
Dr. Stanley I. Kamau
Chairman, Dept of Electrical
and Electronics Engineering
Email: skamau@eng.jkuat.ac.ke
Kenyatta University (KU)
Nach der University of Nairobi die
zweitgrößte Universität in Kenia
Prof. Olive Mugenda
Vice Chancellor
Eng. Martin Nzomo
Dean School of Engineering
Email: vc@ku.ac.ke
Jeremiah Kiplagat
Mary Mugure
Email: kiplagat.jeremiah@ku.ac.ke
Email: dvc-ars@iu.ac.ke
Email: nzomo.martin@ku.ac.ke
Inoorero University
Ursprünglich Kenya School of Professional Studies
(KSPS); zielt auf die Bildung lösungsorientierter
Unternehmer ab.
Strathmore University
Private NFP-Professional School; Partnerschaft
mit der GIZ zur Einrichtung eines
Kompetenzzentrums für Erneuerbare Energien
und Energieeffizienz.
Izael da Silva
Geoffrey Ronoh
Email: idasilva@strathmore.edu
Email: GRonoh@strathmore.edu
Eldoret Polytechnic
Technische Hochschule
Email: kmsitati@yahoo.com
Tel: +254 721 157666
Centurion Systems Ltd.
Fortbildungen zur Automatisierung in der
Industrie, in strategischen Partnerschaften mit
Akteuren aus der Wirtschaft (z.B. Siemens)
Kennedy Munyole
Head of Department of
Mechanical Engineering
Kevit Desai
CEO
Email: kevitdesai@gmail.com
Potenzielle Geschäftspartner
Energy Auditors / Partners
Rencon Associates
Beratungsunternehmen spezialisiert auf die
Bereiche erneuerbare Energien, Netzausbau und
Energieeffizienz.
Kiremu Magambo
Email: info@rencon.co.ke
Lean Energy Solutions
Energiemanagement Consultancy;
Arbeitsportfolio umfasst u.a. umfassende
Energieaudits, Training im Energiemanagement,
Heißwasserspeicher, etc. Erstes esco in Kenya.
Dinesh Krishnarao
Tembhekar
CEO
Email: dinesh@leansolutions.co.ke
Libros Engineering
Services Ltd
Ingenieursfirma und Consulting; führt
Energieaudits durch und Beratungen für div.
Internationale Geber.
Julius Ogallo
Director
Email: jogallo@libroseng.edu
Tel: +254 728 608 000
Sustainable Energy
Initiative
Pharos Architects
Zertifizierte energie-Auditorin
Keren Kanuthu Gitundu
Hat in Kenia und Süd Sudan LEED Gebäude, die
netzgebundene und netzentfernte Solar PV
enthalten, entworfen und gebaut.
Andrew Gremly
Managing Director
Email: kkkanuthu@yahoo.com
Tel: +254 722 671232
Email:andy@pharosarchitects.com
Tel: +254 720 203 030
UrkoSanchez Architects
Arbeitete mit am SOS Djibouti Gebäude, das
spezielle Kühlungssysteme gebraucht hat.
Urko Sanchez
Chief Executive Officer
Email: urko@urkosanchez.com
Tel: + 254 (0) 721243387
85
Actis
86
Es ist angekündigt, dass Actis„ ThikastraßenProjekt grüne Technologien und
Energiegewinnung miteinschließen wird.
Michael Turner
Director, East Africa Office
Email: info@act.is; mturner@act.is
Tel: +254 (0) 20 2219 952
Tanzania
Government
Ministry of Energy and
Minerals
Ewura
TANESCO
Mr. James Andilile
Assistant Commissioner for
Energy Development
Eliakim C Maswi
PS
Regulates the Energy and Water Services in a
Transparent, Effective and Efficient Manner that
Promotes Investments and Enhances the Socio
Economic Welfare of the Tanzanian Society.
Lutengano U.A.
Mwakaheshya, Director
General
Boniface Gissima NyamoHanga
Technical Assistance Manager
Advera Mwijage
Technical Assistance Officer
Email: andilile@gmail.com
Tel: +255 22 213 5159
Tel: +255 759 804 559
Email: ps@mem.go.tz
Tel: +255 715 555555
Tel: +255 22 211 2793
Email: Imwakahesya@rea.go.tz
Tel: +255 784291801
Email: Bnyamo-hanga@rea.go.tz
Tel: +255 787 472737
Tel:+255 713 200 998
Email: kokwegomba@gmail.com
Tel: +255 22 2412001/1
Tel: +255 788 590 669
Tanzania Electric Supply Company Limited
(TANESCO) is a parastatal organization under the
Ministry of Energy and Minerals. The Company
generates, transmits, distributes and sells
electricity to Tanzania Mainland and sells bulk
power to the Zanzibar Electricity Corporation
(ZECO) which in turn sells it to the public in
islands_ Unguja and Pemba. TANESCO owns
most of the electricity generating, transmitting
and distributing facilities in Tanzania Mainland
Eng, Emmanual Manirabona,
Manager Projects T&D
Eng. Felchesmi J. Mramba,
Deputy Managing Director,
Distribution & Customer
Services
Francis M. Maze, Manager
Large Power Users
Eng. Sophia S. Mgonja, Senior
Manager Distribution
Mining Advisory Board
legal and regulatory framework for mining
companies
Richard Kasesela, Chairman
Chamber of Mining
Tanzania Chamber of Minerals and Energy
represents the interests of its members in the
Tanzanian mineral sector
Mr. Jengo, Executive Director
Email: emmanueljengo@ymail.com
Mob.: +255 713322692
Tanzania Building
Agency
Tanzania Buildings Agency(TBA) is goverment's
Execative Agency under the Ministry of
Works(MoW) with a primary mandate of
providing quality accomodation to Goverment and
public servants as well as building consultancy
services to Government
Fares Wilfred Tarimo
Email: farestarimo@yahoo.com
Tel: +255 784 683 959 / +254 715 151522
Multipliers
87
Email: emmanuel.manirabona@tanesco.co.tz
Tel: +255 763511182
Email: felchesmi.mramba@tanesco.co.tz
Tel: +255 767042009
Email: francis.maze@tanesco.co.tz
Tel: +255 762450226
Email: sophia.mgonja@tanesco.co.tz
Tel: +255 767902 312
Email: rkasesela@gmail.com
Tel: +255 767777151
EABC
The East African Business Council (EABC) is the
apex body of business associations of the Private
Sector and Corporates from the 5 East African
Countries. It was established in 1997 to foster the
interests of the Private Sector in the integration
process of the East African Community.
Andrew Luzze
CEO
Lilian Awinja
Email: aluzze@eabc-online.com
CTI
Business association aiming to represent its
members and promote a competitive, minimally
regulated business environment in Tanzania
Mrs. Christine kilindu,
Executive Director
Email: christineKilindu@cti.co.tz
Mobile: +255744404161
Tanzania Private Sector
Foundation
An effective apex private sector organization,
providing a focal point for the articulation of
private sector led approaches to Tanzania‟s
economic and social development
Godfrey Simbeye, Executive
Director
Email: simbeye@tpsftz.org
East African Cement
Producers Association
An association representing the cement factories
in East Africa.
Pascal Lesoinne
Horticultural Association
of Tanzania (TAHA)
Arusha
The Tanzania Horticultural Association (TAHA) is
a Business Association grouping together all
aspects of the Horticulture Industry in Tanzania.
Jacqueline Mkindi, Executive
director
Email: ed.taha@habari.co.tz
Tel: +255 27 2544568
Email: taha@habari.com
Email: admin@tanzaniahorticulture.com
www.tanzaniahorticulture.com
TANEXA – Tanzania
Exporters Association
Tanzania Exporters Association (TANEXA) is a
private, non governmental
Apex Association, which serves as
a focal point for uniting and giving
voice to Tanzanian exporters
Mtemi Naluyaga
EXECUTIVE DIRECTOR
Email: mteminaluyaga@rocketmail.com,
Email: naluyaga@tanexa.com
Mob: +255 754 869 838
Mr.Issac Dallushi
CHAIRMAN
Sugar Board of Tanzania
The Sugar Board of Tanzania (SBT) is under the
Ministry of Agriculture, Food Security and
Cooperatives.
Tanzania Dairy Board
The Tanzania Dairy Board is mandated to develop,
regulate and promote the dairy industry in
Tanzania mainland.
TAMPRODA - Tanzania
Milk Producers
Association
TAMPRODA is the acronym for Tanzania Milk
Producers Association which was established in
June 2002 by milk producers and registered with
the Ministry of home affairs
TAREA
The objective of TAREA is to promote the
88
Email: lawinja@eabc-online.com
Mob: +255 713 615 434
Email:isaacdallushi@yahoo.com
Email: sugar@sbt.go.tz
Tel: +255 (22) 211 1523, 22 213 0598
Charles M.D. Mutagwaba
Phone : +255 22 2450425
Email: tzdairyboard@bol.co.tz
http://www.tzdairyboard.org/ ...
Phone: +255 23 2600778
Email : tamproda_office@yahoo.co.uk
Matthew Matimbwi
Email: matimbwi@tarea-tz.org,
Tanzania Chamber of
Commerce, industry and
Agriculture
sustainable developement of Renewable Energy in
Tanzania Mainland.
TAREA cooperates with all important enterprises
in Tanzania, as well as (inter-)national
organisations.
The Tanzania Chamber of Commerce, Industry
and Agriculture (TCCIA) was established in 1988.
It was initiated with the support of the Tanzanian
Government to strengthen the private sector.
Email:matimbwi@gmail.com
Daniel Machemba, Exceutive
Director
Dirk Smelty
Email: dirk.smelty@smelty.com
Dudlet Mawalla
Director
Email: joe@raha.com
Tel: +255 51 211 6623
Architects Association of
Tanzania
Architects Association of Tanzania (AAT) is a body
of Architects established in 1982 and boasting a
total membership of 566 countrywide. These
include 328 corporate members, 40 graduate
members, 191 student members and 7 technician
members. AAT is a largest family of Architects in
Tanzania giving support in lines of continuing
professional Development (CPD), networking and
access to International Architects Organizations.
Association of
Consulting Engineers
Tanzania
ACET actively promotes the interests of its
members, and acts a conduit for the dissemination
of relevant information between members
KfW
The KfW, formerly KfW Bankengruppe, is a
German government-owned development bank,
based in Frankfurt. Its name originally comes
from Kreditanstalt für Wiederaufbau, meaning
Reconstruction Credit Institute
Wolfgang Solzbacher
Email: wolfgang.solzbacher@kfw.de
Office: +255 22 21 28 1-89 / 90
GIZ
Staatseigenes Unternehmen;
Durchführungsorganisation deutscher
Entwicklungszusammenarbeit (vor allem der
technischen Zusammenarbeit) ; über das
Programm develoPPP.de Zusammenarbeit mit der
deutschen Wirtschaft.
Dr. Regine Qualmann
Jonne Brücher
Email: regine.qualmann@giz.de
Mobile: +255 754788225, +255 222115901
Email: marius.siebert@giz.de
Mob.: +25568399228
Email: jonnebruecher@web.de
Is a commercial bank providing banking services
to corporate, SME and retail clientele
Eric Ouattara, Deputy
General Manager
Mob: +255783625222,
Email: eric.ouattara@boatanzania.com
BANK OF AFRICA
Tel: +255 22 513 851, +255 22 514 6750
Marius Siebert
Potential clients
Food Processing
21st Century Food and
Packaging Ltd (METL)
89
MeTL Group is a leading economic force in
Tanzania with major investments and successful
Vijay Raghavan R.
CEO
Email: vijay@metl.net
Tel: +255 22 2851175/ 0860
DAR
operating companies in all key business sectors.
The Group employs more than 24,000 people
across the country and has diverse interests in
trading, agriculture, manufacturing, energy and
petroleum, financial services, mobile telephony,
infrastructure and real estate, transport and
logistics and distribution.
Nitin Vishwakarma
Assistant CEO
Casmir Joackim
Assistant CEO
Sudi Mwanasala
Projects Consultant
Alliance One Tobacco
Ltd
Morogoro
Anjari Soda Factory Ltd
Tanga
Alliance One Tanzania Limited (AOTL) is a
company, which owns a tobacco factory facility
Asas Dairies Ltd
ASAS Dairies Ltd ASAS Dairy Farm ... Asas Group
of Companies is one of the oldest and biggest
business groups in Tanzania
Azam Bakeries Co. Ltd
Azam Bakeries Limited. Azam Bakeries, one of the
largest bakery in Tanzania, produces the popular
Azam brand bread, cakes and donuts.
Banana Investments Ltd is a leading producer and
distributor of banana alcoholic beverages in East
Africa.
Bakhresa The Home of Azam ... of Africans by
providing them with essential products and
services of global quality at affordable prices
Banana Investment LTD
Bakhresa Food Products
Ltd
DAR
Produces Beverage Products, Sodas, Soft Drinks
Tel: +255 (27) 264 3296, 27 264 2992
Email: anjaris@kaributanga.com
Mr. Fuad Jaffar
Director of ASAS Dairies
90
Chai Bora blends, packs and makes high quality
brands of tea.
Coast Millers Limited is a manufacturer of wheat
flour based in Dar es Salaam, Tanzania
Email: fuad@asasgrouptz.com
Email: asasdairies@hotmail.com
Tel: +255 26 2725200
Tel: +255 (22) 284 2503
Email: azam@raha.com
Mr. Adolf Olomi
Managing Director
Tel: +255 754 258 258/ +255 27 250 6475
Email: olomiar@banana.co.tz / olomiar@gmail.com
Salim Aziz
Tel: 022 286 1797
022 286 5072
Email: salimaziz@bakhresa.com
Email: patil@bakhresa.com
Tel: +255 (22) 286 4313, 22 286 1940, 22 2843077
Email: azam@raha.com
Tel:+255 787 036422/ 22 286 1116
Email: abeid@bakhresa.com
Mr Said Muhammad Abeid
General Manager
Coast Millers Ltd
DAR
Email: mwanasala@metl.net
+255 786 293 322
+255 655 293 322
+255 222 126 833
+255 (22)2123316
info@metl.net
Tel: +255 (23) 2603494/ 3416/ 3516/ 4611/ 12
Email: Tz-morogoro@aointl.com
Mr. Patil sn
Chai Bora Ltd
+255 755 030101
Email: nitin@metl.net
+255 222 122 830
+255 763 092 092
Email: casmir@metl.net
+255 222 122 830
+255 713 718 002/ +255 752 007 870
Suresh Bhupathi
C. Engineer
Tel: +255 (22) 286 2173, (22) 286 1298
Email: infdar@chaibora.com
Tel: +255733400777
+255715400700
Mr. Raval
DarBrew Ltd
DAR
Darsh Industries Ltd
Manufacture of alcoholic beverages
East Coast Oils And Fats
Ltd
DAR
East Coast Oils and Fats Ltd. East Coast Oils and
Fats is a state of the art facility for the
manufacture of edible oils, soaps and fats
Birchand Oil Mills
Super Sip Ltd
GFP Company Ltd
ARUSHA
Kagera Sugar Ltd
Kilombero Sugar
Margareth Mlwale
Tel: +255 (22) 2450143/4, 22 245 0380/2
Email: Margareth.mlwale@chibuku.co.tz
Tel:+255 736 500 525/ 547
Tel:+255 783 866 700, +255 752 866 700, +255 776
866 700, +255 658 866 700
Email: info@redgold.co.tz
Email: fm@redgold.co.tz
Tel: +255 (22) 2850860/ 2851175
Email: info@metl.net/ vijay@metl.net
Edible oil maunfacturers
Mr. Parwinder singh
Tanzania‟s well known Beverage Bottlers and
producers of the famous Sippy and Chunky brands
of soft drinks
GFP Limited (GFP) is a Tanzanian company based
in Arusha – the gateway to Tanzania‟s northern
tourist circuit – that has since 1998 been engaged
in the manufacture and delivery to local and
export markets of exceptionally high quality,
exotic and natural fruit, nuts and honeys spreads
products.
Zuckerunternehmen; halt einen Marktanteil von
15%
Kilombero ist mit einem Produktionsanteil von
43% der größte Zuckerhersteller; hat in den
letzten 5 Jahren jedoch Anteile v.a. an TPC
(Marktanteil 29%) verloren hat
Mr. Prashad
Email: Birchandgroupnza@gmail.com
Tel: +255282500607/ +255282570259
Email: coo@savannahgroup.co
Tel: +255222172323/ +277712658985
is leading processor of fruits and vegetables in
Tanzania
Tel: +255 278 254 8322
Email: gfp@habari.co.tz
Tel: +255282222206
Mr. Fred Northcoombes
Megatrade Investment
Ltd
Mount Meru Millers Ltd
ARUSHA
Mukwano Industries Ltd
91
Email: Suresh_bhupathi@yahoo.co.in
Tel: +255 (22) 240 0777, 211 4757, 2114406
Email: cmlnyati@gmail.com
Email: cml_nyati@raha.com
Tel: +255757585320
+255232626193
Tel: +255 (27) 254 4588, 27254 4728
Email: megatrade@bol.co.tz
Extrahiert Öl aus Sonnenblumen;
Weiterverarbeitung zu Speiseöl, d.h.
Prozessschritte umfassen auch degumming,
dewaxing und decolorization; Fabriken auch in
Sambia, Uganda, Rwanda und Tanzania.
Ugandische Unternehmensgruppe: Hersteller von
Plastikprodukten, Trinkwasser, Seifen und
Reinigungsmitteln, Speisölen, Tierfutter
Herstellung von Speiseöl in Tanzania
Atul Mittal
Group Managing Director
Tel: +255 0715400400
info@mountmeru.co.tz, atul@mountmeru.co.tz
Tel: +255 (22) 784 786 515
Email: spwalji@gmail.com
Mtibwa Sugar Estate
Murzah Oil Mills
Mwanza Fishing
Industries Ltd
MWANZA
NESTLE Equatorial
African Region Ltd
Nyanza Bottling Co. Ltd
Mwanza
REnna Holdings Ltd
DAR
S + C Ginning Co. Ltd
(Sumaria). Oil Milling &
Cotton Ginning.
Said Salim Bakhresa and
Co. Ltd
Maize Flour/ Wheat
Flour Milling
SBC (T) Ltd PEPSI
Beverages and
Carbonated Drinks
Serengeti Breweries Ltd
Tan Dairies Ltd
92
Mtibwa Sugar Estate Ltd (subsidiary Of Tanzania
Sugar Industries Co Ltd. Sugarcane growing and
the production of sugar and related products are
the main activities of Mtibwa Sugar Estates Ltd.
Raffinerie von Palmöl mit einem Marktanteil von
40%; Ausbau der Kapazitäten von 400 Tonnen auf
800 Tonnen/Tag.
Fish Processing plant in Mwanza located on the
shore of Lake Victoria
Tel: +255232620019/91
Mr. Lakshmi Narayana
G.E
Tel: +255 22 2843288/ 784 769944
Email: chl@murzah.co.tz
Tel: +255 (28) 256 0868, 256 0885
info@mwanzafish.com
Manufactures baked goods, milk flavorings, soups,
refrigerated pasta, beverages, juices, jams, baby
food, frozen meals, coffee creamers, cat food and
desserts.
Nyanza Bottling Company Ltd., [NBCL],
incorporated in 1984, a joint venture between
SUMARIA and CMG group, is one of the largest
Coca-Cola Franchises in East Africa. NBCL is
engaged in bottling & distributing Coca-Cola
products in the Lake Zone of Tanzania, comprising
Mwanza, Shinyanga, Mara, Kagera, Tabora &
Kigoma regions.
Fish Processing, Fishing, Prawns.
Tel: +255 22 2781351, 767 637 853
Email: Faiz.rasool@ke.nestle.com
Tel: +255 (28) 275 2562, (028) 257 1447
Email: nbcl@nbcl.biz
Tel: +255 754 277 462
Email: norahussiri@yahoo.com
Tel:+255 (28) 262 1230
Email: jayant@sumaria.biz
Email: diral@sumaria.biz
In 1996, Sumaria Group established a new
company S&C Ginning Limited, for producing
cotton lint ... The company has an oil mill which
produces quality edible oil out of the cotton seed
Bakhresa The Home of Azam ... of Africans by
providing them with essential products and
services of global quality at affordable prices
Jayant/ Diral
Mr. Abeid
Email: Abeid@bakhresa.com
Email: abeid@raha.com
Tel: +255 (22) 286 1116/7/8
SBC Tanzania Limited was incorporated on April
5th, 2001 with the mission to “revive the Pepsi
Cola business in Tanzania and to transform Pepsi
brands into sizeable and serious contenders for
volume and share of mind in the Tanzanian
market
Serengeti Breweries Limited produces mild and
strong beers, and energy drinks
Mr. Michael Hunter, CEO
Email: Michaelhunter@sbctz.com
Mr Steve Gannon
CEO
Tel: +255 689 999 678
Tel: +255 (22) 286 0347/8
Email: Steve.Gannon@daigeo.com
Email: info@serengetibrew.com
Email: ajay@serengetibrew.com
Tan Diaries Ltd (TDL) is a Tanzanian, small-scale
milk processing private company based in Dar es
Mr. Mmari, Managing
Director
Email: tandairiesltd@yahoo.com
Tel: +255 (22) 246 1084
Tanga Fresh Ltd
Tanzania Breweries Ltd
TPC Sugar
Tanzania Distilleries Ltd
Tanzania Meat Products
Ltd
Tanzania Cigarette
Company Ltd
Truck Africa Ltd
Edible Oils
Unilever Tea Tanzania
Vegetable Oil Industries
(T) Ltd
Mwanza
Salaam
Tanga Fresh is the main Dairy processor in
Tanzania and co-owned by Tanzania Dairy
Cooperative Union(TDCU).
Tanzania Breweries Ltd. engages in production,
distribution and sale of malt beer, non-alcoholic
malt beverages and alcoholic fruit beverages in
Tanzania.
Situated in the Kilimanjaro region, TPC is one of
Tanzania's largest sugar estates; of the 16,000ha
estate, about 8,000ha. of land is used for cane
plantation.
Tanzania Distilleries Limited (TDL) was
established in 1968 and is currently the market
leading spirit and wine distributor and distillery in
Tanzania.
Source a Large Selection of Meat Products at Beef,
Pork from Tanzania
Alnoor, MD
Mr. Robin Goetzsche,
Managing Director
Tel: +255272754389
David Mgwassa
Tel: +255 (22) 286 4374, 22 286 0510/3
Email: david.mgwassa@tz.sabmiller.com
Tel: +255 767 266762/ 22 2860510
Mr. Maembe
Tel:+255 (22) 246 0021/2
+255 611 531, 754 481 068
Email: emaembe@yahoo.com
Email: info@tanmeats.co.tz
Tel: +255 (22) 286 0150/ 4
Email: pmakanza@jti.com
Tanzania Cigarette Company Limited (TCC) is a
Tanzania-based company engaged in the
manufacture, marketing and sale of cigarette and
tobacco products
Produces Edible Oils
Unilever Tea Tanzania Limited is a plantation
company operating under Unilever Tea, East
Africa (UTEA). UTIL employs over 5,500
employees ...
Produces Cooking & edible oils
Vicfish, Mwanza
supplier of Seafood
Sopa Management Ltd
The Sopa Lodges of Kenya and Tanzania have all
Email: info@desamilk.com
Email: alnoorh@kaributanga.com
Tel: +255 (27) 264 4238, 718 990 006
+255 (0) 784 607 511
Email: tangafresh@kaributanga.com
Email: robingoetzsche@sabmiller.com
Tel: +255 (22) 218 2779/82, 22 218 3090
Email: Emma.oriyo@tz.sabmiller.com
Tel:+255 (22) 212 5091
Tel:+255 755 666 700, 786 260 338
Email: tanoil@raha.com
Francis Kiragu
Tel:+255 26 2765005/ 2765016
Email: Francis.kiragu@unilever.com
Direct line of production manager: +255688810555
Email: Ddt1465@gmail.com
Mr. Tiwari
Tel: +255 (28) 250 0914, 28 250 2621
Email: voil@thenet.co.tz,
Email: voilmwz@voiltz.com
Email: tiwari@bahatibounty.com
Tel: +255 (28) 255 1596, 255 2306
Email: ashok@baharibounty.com
baharibounty.com
Hotels
93
Mr. Karim Wissanji
Tel:+255 27 250 0630/9
ARUSHA
been individually designed to compliment and
blend in with the magnificent surroundings
Email:info@sopalodges.com
Email: md-office@sopalodges.com
Protea Hotels
Protea Hotel Courtyard is a 3 star hotel and offers
affordable accommodation in Dar es Salaam,
Dinish Antony
Group General Manager
Tel:+255 (22) 213 0 130
+255 784 206 350
Email: gm@proteadar.com
Elewana
Offers accommodation in Serengeti Migration
Camp, Tarangire Treetops, Arusha Coffee Lodge,
the Manor at Ngorongoro and other luxury lodges.
Mike Sanders
Tel:+255 782 333 555
Email: msanders@elewana.com
Sunflag (T) Ltd
Arusha
Sunflag (Tanzania) Limited is a fully integrated
textile and clothing company located in Arusha
(Tanzania).
Lodhia Steel Industries
Ltd
ARUSHA
Seit 2004 Hersteller von Stahl bzw.
Stahlprodukten
MM Integrated Steel
Mills Ltd
DAR
Teil der Motisun Holding (Subhash Patel);
Produzent von Wellblech, beschichteten Blechen,
Bewehrungsstäben, Schwarzrohren, etc.;
Investitionen auch in Zambia und Uganda
Mr. Subhash Patel
Managing Director
Tel: +255 (27)2548504, 272548520
Email: trishala@bol.co.tz,
Email: cfo@lodhiagroup.com,
Email: imports@lodhiagroup.com
Tel: +255 (0)2139158
Email: motisunhl@cats-net.com
ALAF Ltd
Tansanias ältestes und führendes
Stahlunternehmen; AG, Produktion kalt gewalzter
Stahlcoils, Stahlbleche, verzinkter Flachbleche,
Wellbleche, Dachfirste/ Regenrinnen, Rohre sowie
Aluminiumprodukte
Mr. Pankaj Kumar
CEO
Tel:+255(0)2864017
Email: pankaj@alaf.co.tz
Sita Steel Rollings Ltd
They Manufacture various types of hollow
Sections, Black Pipes, Z-Purlins and cut to length
mild steel plate
Aluminium Holloware
Industries Ltd
Produces Aluminium Collapsible Tubes,
Aluminium Foils, Aluminium Furniture
Mr. N G S P Deraniyagala
Technical Manager
Tel: +255 (0)2860425
Email: Alhol_tz@ctvsatcom.net
A M Steel & Iron Mills
Ltd
The A.M Group is comprises of companies dealing
in manufacturing of iron Bars of 10 different
specifications and trading of different type of
commodities including import & export of ferrous
/ non-ferrous metal scrap, aluminum ingots, Agri
Products(Sunflower Oil Cake, Chana, Mung,
Mr. Shikh Shahid Majeed
Managing Director
Email: amsteeltz@gmail.com
Textiles
Tel:+255 (27) 250 3897, 27 250 7270, 27 250 3497
Email: sunflag@habari.co.tz, ajay@sunflag-tz.com
Steel
94
Email: jai@sita-steel.com
Tel: +255 (22)2807761/4
Email: info@sita-steel.com
Pigeon Peas, etc.) & textile products (bed sheets,
pillows, towels, cotton fabric, etc.).
Jeje Industries Ltd
Manufactures steel wool and steel mills
Mr. Suresh Manek
Managing Director
Tel: +255 (0) 2130471/2
Email: jeje@bol.co.tz
Kamal Steel Ltd
Kamal Steel is an established name in steel
industry and has proficiency in manufacturing
Integrated Steel, High tensile Deformed Bars
(Grade 460) and Mild Steel Deformed and Round
Bars, Angled, Flat and Squared Bars etc.
Mr. Gagan S Gupta
Managing Director
Tel: +255 (0) 2862975/2864255
Email: kamalsteel@hotmail.com
Steel Masters Ltd
Steel Masters Limited is an integrated hot steel
rolling mill with smelter of 60 MT/per ... rolling
mill of 150 MT/per day capacity located in Dar es
Salaam,
Mr. H M Patel
Managing Director
Tel: +255 (0) 8263170, +255(22)2863170
Email: hitesh@steelmastersltd.com
Tanga Cement Co. Ltd
Zementfabrik mit 31,1% prognostiziertem
Marktanteil für 2015; will im ersten Quartal 2015
eine neue Klinkerproduktionsstätte in Betrieb
nehmen, um seine Mühlen besser mit eigenem
Klinker versorgen zu können.
Mr. Erik Westerberg
Managing Director
Tel: +255 2602784
Email: westerberg@simbacement.co.tz
Tanzania Portland
Cement Co. Ltd
Markführer; mehrheitlich im Besitz von
Heidelberg Cement (69%); der Tansanische Staat
hält ca. 30%.
Mr. Pascal Lesoinne
Managing Director
Tel: +255 2630138
Email: tpcc@twigacement.com
Lake Cement Ltd
Cement manufacturing company
Mr. Sajiv P S Kumar
General Manager
Tel: +255 2139610
Email: sajivkps@gmail.com
Mbeya Cement Co. Ltd
Prognostizierter Marktanteil von 8,7% in 2015;
erweitert seine bestehenden Kapazitäten von
700.000 Tonnen/Jahr bis zum 2. Quartal 2015 um
eine weitere Mühle.
Ms. Catherine Langreney
General Manager
Tel: +255 2124569
Email: Kheri.libaba@lafarge-tz.lafarge.com
African Barrick Gold
(ABG)
Tansanias größter Goldproduzent.
Drei aktive Minen (Bulyanhulu, Buzwagi, North
Mara) und Tulawaka).
Eine netzentferne Anlage. Sucht nach Alternativen
zur Kostenreduzierung von 30%. Zieht 1MWp
Solar in Erwägung.
Cement
Mining
Shanta Gold
Kabanga Nickel
95
Eine Anlage in der Vorbereitung (liegt im
Shailendr Yadav
Email: Syadav@africanbarrickgold.com
Mob: +255 767565672
Steve Quigley, Administration
Manager
Email: steveq@shantagold.com
Kevin Olshefsky
Tel: +255 767 566 602
Williamson Diamonds
Ltd.
Nordwesten Tansanias, südlich des Victoriasees
und nahe der Grenze zu Burundi).
Baubeginn in 2015 nach der Umsiedlung der
Gemeinden.
Williamson Diamond Mine in Mwadui
(Shinyanga) ist der größte Produzent Tansanias.
Mantra Uranium
Voraussichtlicher Betriebsbeginn 2015
Achelis
As a German trading house we pride ourselves in
supplying a wide range of equipment as well as
after sales service. Achelis (Tanganyika) Limited is
build on various divisions from the supply of
Technical and material handling equipment to
Healthcare(supply of hospital & laboratory
equipment), Industrial equipment as well as
Water and Energy.
Grüne Gebäude für den privaten Sektor.
General Manager
Email: kolshefsky@xstratanickel.ca
Charl Barnard
Country Manager and General
Manager
Tel: 028 2763850,0754 643596
Tel:028 2763849,0754 208614
Tel: 028 2763853,0784 540166
Tel: +255 22 2151609,2152170
Potenzielle Geschäftspartner
Architectural Pioneering
Consultants Ltd
PharmConsult
Dino Stengel, Managing
Director
Email: dstengel@achelis.co.tz
Mobile +255 784 506095
Dark Gummerich
Email:Dark.Gummich@gmx.net
Tel: +255 756 592 327
Dr. Mtandu
Email: rugola.mtandu@pharmkonsult.com
IPP Symbion
Symbion is an American Independent Power
Producer with power plant assets in
Africa. Through our offices across the African
continent, Symbion builds, owns and
operates electrical power infrastructure. Our
power plants supply electricity to some
of the world‟s most critically underserved regions.
Peter Gathercole
Email: peter.gathercole@symbion-power.com
Email: petergathercole@jaag.biz
Email: petergathercole@ymail.com
Mob. +255 754785340
IPP, Jacobsen Elektro AS
Jacobsen Electro has established itself as an
Independent Power Producer (IPP)
Shaun Moore, Project
Manager
Mob: +255 689906239
IPP, Wartsila Tanzania
Wärtsilä supplies power to Tanzania.
Jaska Kaihua, Country
Contract Manager
G A K Patel & Co. Ltd
DAR
Civil Engineers
jaakko.kaihua@wartsila.com
Mob: +255 754788113
Tel:+255 (22) 2136657, 222116595
Email: gakphq@gakp.net
CSI Electricals
CSI Electrical Limited has completed a significant
number of complex commercial, power and
industrial projects in the East Africa.
Chris Glasson
Managing Director
Tel: +255 786 467591
Email: chris.glasson@csielectrical.com
Derm Electrics
Derm Electrics is a professional electrical
contracting company committed to technical
Mr. Mringo
Managing Director
Email: Mringo@dermtz.com
Tel: +255 2777 4508
96
competence, reliable workmanship and ethical
business practices
Mollel Electrical
Contractors
Mollel Electrical Contractors Limited has been
involved in all facets of Electrical and Electro –
Mechanical Engineering, specialising primarily in
Commercial and Industrial Installation of all
Electrical
Mr. Adam Mollel
Email: amollel@mec.co.tz
Catic International
Engineer Ltd
DP Shapriya
Electrical Contractors
Mr. Chen
Service Provider of Architectural & Civil
Engineering,
Kishore Shapriya
Tel: +255 22 21 20210
Email: tailaibi@hotmail.com
Email:kbs@dpshapriya.com
Tel: +255 22 286 5409
97
7. Quellenverzeichnis
1)
2)
3)
4)
5)
6)
7)
8)
9)
10)
11)
12)
13)
14)
15)
16)
17)
18)
19)
20)
21)
ESD. “Kenya Energy Atlas, Energy for Sustainable Development Africa, 2008.”
Kenya Ministry of Energy and Petroleum, Least Cost Power Development Plan, March 2011
Tanzania energy Ministry, Tanzania Power System Master Plan, 2012 update
ERC. “The Energy (Energy Management) Regulation, 2012.” Legal Notice No.10. 28th Sept. 2012.
ERC, The Solar Water Heater Regulations”, April 2012
ERC. “Application to Energy Regulatory Commission (ERC) for Approval of Proposed Electricity Tariffs and
Tariff Structure.” Daily Nation 21st Feb. 2013: 38-39.
KPLC. “Annual Report and Financial Statements 2011/2012.” 30th June 2012.
Ministry of Energy. “The Energy Act, 2006”
Ministry of Energy. “National Energy Policy-Third Draft-May 11 2012”
[Waiguru, Anne. “Economic Survey 3013 Highlights, Kenya National Bureau of Statistics, 2013.”
http://www.capitalfm.co.ke/business/2013/06/kam-pushes-for-more-green-energy/
Ministry of Energy. “Feed –in-Tariffs Policy for Wind,Biomass,Small Hydro,Geothermal,Biogas and
Solar.”Dec.2012: 2nd rev.
KPLC. “Standardised PPA for Small Renewable Energy Generators( Less than and including 10 MW)”
Ministry of Energy. “Connection Guidelines for Small Scale Renewable Generating Plant.” Dec 2012
Ministry of Energy. “Feed –in-Tariffs Policy for Wind,Biomass,Small Hydro,Geothermal,Biogas and
Solar.”Jan.2010: 1st rev.
Kenya Dairy Board, http://www.kdb.co.ke/ , marketing information
COWI, Evaluation of the EU Support to the National Sugar Adaptation Strategy in Kenya, January 2014,
Draft
Brian Chisanga et al., Competition in the regional sugar sector; the case of Kenya, South Africa, Tanzania
and Zambia, April 2014
KETS, Baseline Study for Sugar Agribusiness in Kenya, Draft Report 2013
United Nations Development Programme: Greening the Kenya Tea Industry and the Road to Durban - COP
17
Monitoring African Food and Agricultural Policies (MAFAP); MAFAP POLICY BRIEF #5; June 2013
22) http://www.indexmundi.com/commodities/?commodity=tea&months=360
23) Kenya Flower Council, http://www.kenyaflowercouncil.org/index.php/2013-03-24-08-12-08/floriculturein-kenya
24) HCDA and USAID, Horticulture validated Report 2012
25) Tanzania Plantation and Agricultural Worker Union (TPAWU): Action Research Report: Factors Affecting
Labor Conditionsin Horticulture, 2011
26) Standard Investment Bank, East Africa Cement Sector, Juni 2012
27) LBNL, Energy Efficiency Improvement and Cost Saving Opportunities for Cement Making, 2008
28) Kenya National Bureau of Statistics, Facts &Figures 2012
29) Tanzania National Bureau of Statistics, Quarterly Production of Industrial Commodities 2004 – 2012
30) http://www.agaportal.de/en/aga/deckungspolitik.html