Wehrbereichskommando III - Dienststellen der Streitkräftebasis

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Wehrbereichskommando III - Dienststellen der Streitkräftebasis
Wehrbereichskommando III
Wehrbereichskommando
III
Chronik zum
Chronik
zum 10-jährigen
10-jährigen Bestehen
Bestehen
Inhaltsverzeichnis
Die vier Wehrbereiche der Streitkräftebasis
3
2
Grußwort des Befehlshabers im Wehrbereich III
4
Erinnerungen von Generalmajor a.D. Josef Priller
5–9
Erinnerungen von Generalmajor a.D. Johann G. Oppitz
Aufstellungsbefehl für das Wehrbereichskommando III
10–11
Struktur des Wehrbereiches III
15
Das Wehrbereichskommando III
16–19
Standortkommando Berlin
20–21
Das Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung
23–24
Das Stabsmusikkorps der Bundeswehr
25
Das Feldjägerbataillon 350
Die vier Landeskommandos im Wehrbereich III
26–29
Das Landeskommando Thüringen
31–32
Das Landeskommando Sachsen
33–34
Das Landeskommando Sachsen-Anhalt
35–36
Das Landeskommando Brandenburg
37–39
Spitzensport in der Bundeswehr
40–43
Kraftfahrausbildungszentren im Wehrbereich III
44
Familienbetreuungsorganisation im Wehrbereich III
Führungsunterstützungsregiment 38
Feldjägerbataillon 351
Truppenübungsplätze im Wehrbereich III
45–46
Wehrbereichsmusikkorps III
61–62
Militärseelsorge
63–64
Der Personalrat
65
Die militärische Gleichstellungsbeauftragte 66
Impressum
67
14
30
47–50
51–53
54-60
Die vier Wehrbereiche der Streitkräftebasis
I
III
II
IV
3
Grußwort des Befehlshabers
im Wehrbereich III
Am 27. März 2009 habe ich im Rahmen eines feierlichen Appells
die Funktion des Befehlshabers im Wehrbereich III übernommen.
Der Dienst in „Deutschlands Osten“, den ich bereits vor 12 Jahren
in Strausberg kennengelernt habe, bereitet mir sehr viel Freude und
es verschafft mir eine innere Befriedigung, die stetig fortschreitende
Entwicklung auch in meinem jetzigen Verantwortungsbereich aktiv
mitgestalten zu können.
Seit der Indienststellung des Wehrbereichskommando III am
1. Oktober 2001 war auch dieses dem Wandel in der Transformation der Streitkräfte unterworfen. Standortschließungen sowie die
Auflösungen der Verteidigungsbezirkskommandos und die Neuaufstellung der Landeskommandos in den Landeshauptstädten waren in
den vergangenen Jahren große Herausforderungen, denen sich alle
Soldatinnen und Soldaten sowie die zivilen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter mit vollem Einsatz erfolgreich gestellt haben.
Das Wehrbereichskommando III ist personell nahezu an allen Auslandseinsätzen der Bundeswehr beteiligt. Es verfügt über modernste Kommunikationsmittel, um mit hoher Professionalität innerhalb
Deutschlands, aber auch weltweit, Verbindungen in nahezu Echtzeit
sicherzustellen. Auch die Anforderungen an die Feldjägertruppe
sind angewachsen. Eine ständige Einsatzfähigkeit im In- und Ausland bei wechselnden Rahmenbedingungen in einem komplexen sicherheitspolitischen Umfeld mit asymmetrischer Bedrohung stellen
hohe Ansprüche.
Es nimmt seine Verantwortung im Rahmen der Zivil-Militärischen
Zusammenarbeit wahr, um auch in Zukunft bei der Gefahrenabwehr
im Rahmen von Katastrophen und schweren Unglücksfällen - im
Verbund mit unseren zivilen Partnern - wirksam unterstützen zu können. Aktuell prüfen wir und die uns unterstellten Verbände, inwieweit wir bisherige Ablaufprozesse noch effektiver und die uns zur
Verfügung stehenden Ressourcen wirtschaftlicher nutzen können.
Die Broschüre soll Ihnen detaillierte Einblicke in die Arbeit und das
Wirken des Wehrbereichskommandos III und seiner unterstellten
Verbände und Dienststellen in der letzten Dekade gewähren.
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Lesen.
Mit den besten Grüßen
Heinrich Geppert
Generalmajor und
Befehlshaber im Wehrbereich III
4
Erinnerungen des ersten Befehlshabers
Am 1. Oktober 2001 wurden durch den damaligen Bundesminister der Verteidigung, Rudolf Scharping, in einem feierlichen
Appell auf dem Petersberg in Erfurt die vier Wehrbereichskommandos der Streitkräftebasis zugeordnet und dem Streitkräfteunterstützungskommando unterstellt. Das in Erfurt stationierte Wehrbereichskommando III (WBK III) war das einzige neu aufgestellte
Kommando mit einem neuen Dienstsitz. Als erster Befehlshaber durfte ich am gleichen Tag das Kommando über das WBK III
übernehmen.
Durch die sehr guten und umfangreichen Vorarbeiten des Aufstellungsstabes unter Leitung von Brigadegeneral (damals Oberst)
Theo Winkelmann erfolgte der Einzug in die bestens renovierte Liegenschaft der Löberfeldkaserne ohne große Probleme und es
konnte unverzüglich mit der Aufnahme der Arbeit begonnen werden. Das Personal kam allerdings aus unterschiedlichen Bereichen,
von der 13. Panzergrenadierdivision aus Leipzig, aus Erfurt selbst und aus den verschiedensten Dienststellen der Bundeswehr. Es
erforderte einige Zeit bis administrative und organisatorische Probleme gelöst waren und die Soldaten und zivilen Mitarbeiter des
Kommandos sich aneinander gewöhnt hatten, dennoch wurden viele grundsätzliche Dinge rasch und umfassend in Angriff genommen. Dass wir längere Zeit mit einer Vielzahl von nicht besetzten Dienstposten zurecht kommen mussten, machte den Arbeitsumfang für jeden Einzelnen schwieriger, dennoch wurde mit Schwung und Elan daran gearbeitet, möglichst bald die Führungsfähigkeit
des Kommandos sicher zu stellen. Der unterstellte Bereich, obwohl teilweise selbst mitten in organisatorischen Veränderungen oder
bereits in der Planung solcher Maßnahmen, war in dieser ersten, doch recht schwierigen Phase keine Belastung, sondern arbeitete
und handelte selbständig und erfolgreich.
Die erste Kommandeurtagung im WBK III noch im Oktober erlaubte ein erstes näheres und besseres Kennenlernen der verantwortlichen Führungspersonen.
Durch Besuche im unterstellten Bereich konnte ich mir ein Bild meiner neuen Zuständigkeiten machen, dabei aber auch feststellen,
dass keine Zeit zu einem „entspannten Eingewöhnen“ zu finden war, da die Aufgaben ohne Abstriche weiter erfüllt werden mussten,
wie beispielsweise das Verteidigungsbezirkskommando (VBK) 85 in Frankfurt/Oder in den Civil-Military-Cooperation (CIMIC)Einsatz auf dem Balkan zu verabschieden.
Einen ersten Schwerpunkt in unserer Arbeit setzten wir auf die Vorbereitung von allen Maßnahmen im Rahmen der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit. Das Erarbeiten der erforderlichen Grundlagen und der Erlass der notwendigen Befehle, wie des Katastrophenalarmplanes, hatte Priorität, eine Einschätzung, die sich wenig später als ausgesprochen wertvoll erweisen sollte. Zur
Kontaktaufnahme mit den leitenden Beamten aus unseren Bundesländern Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen luden wir am 17. Dezember 2001 zu einer Besprechung auf die Wachsenburg ein. Dabei wurden unter anderem regelmäßige
Besprechungen auf Arbeitsebene vereinbart, um eine enge Koordination der militärischen und der zivilen Seite sicher zu stellen.
Aber auch alle anderen Aufgaben wurden in Angriff genommen, das Personal im Stab hatte reichlich zu tun, neben dem Schaffen
der Grundlagen für die tägliche Arbeit und dem Erfüllen der Aufgaben des laufenden Dienstbetriebes, gehörten dazu umfangreiche
und arbeitsintensive Sondervorhaben, wie beispielsweise die Vorbereitung und Durchführung des ersten Besuch des Inspekteurs
der Streitkräftebasis, Vizeadmiral Heise, am 24. Januar 2002, des ersten Jahresempfangs des WBK III, gemeinsam mit der Wehrbereichsverwaltung Ost (WBV Ost) und dem Sanitätskommando III (SanKdo III), in Erfurt im Februar oder des Besuchs des Befehlshabers im Militärbezirk Moskau, Generaloberst Semjonov, und seiner Delegation im Juni.
Ebenso wurden Kontakte zu unseren polnischen und tschechischen Nachbarn aufgenommen und gemeinsame Übungs- und Ausbildungsvorhaben vereinbart. Trotz nach wie vor fehlendem Personal wollten wir im Jahr 2002 so rasch wie möglich die völlige
Führungs- und Handlungsfähigkeit herstellen. Es war meine Absicht, im August 2002 im Rahmen eines Appells und eines Biwaks
dem Befehlshaber Streitkräfteunterstützungskommando (SKUKdo) die volle Einsatzbereitschaft des WBK III zu melden. Diese
Meldung fiel buchstäblich ins Wasser. Durch die lang andauernden und schweren Regenfälle in Deutschland, vor allen Dingen im
Erzgebirge, und der Tschechischen Republik kam es, beginnend am 11. August, zu einer Hochwasserkatastrophe, zunächst entlang
der Flüsse Müglitz, Weißeritz und Mulde, wenig später aber auch der Elbe.
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Die zerstörende Kraft dieser Wasserfluten hatte nichts gemein mit den normalen, jahresüblichen Hochwassern, sondern führte zu Schäden und Verwüstungen eines seit
Jahrhunderten nicht gekannten Ausmaßes. Die Bilder des überfluteten Zwingers in
Dresden, weggerissener Häuser in Weesenstein, Döbeln oder Bad Schandau oder von
in den Fluten versunkener Autos und Eisenbahnen gingen um die ganze Welt.
Zunächst betroffen in unserem Zuständigkeitsbereich waren Sachsen und SachsenAnhalt, später dann auch Brandenburg. Die für die Bewältigung von Katastrophen zuständigen zivilen Behörden erkannten rasch die Unmöglichkeit der Bewältigung der
Notlage mit ihren eigenen Kräften und forderten bereits am 12. August die Unterstützung durch die Bundeswehr an. Am gleichen Tag ging unser Kommando in einen
24-stündigen Schichtbetrieb von jeweils 12 Stunden pro Schicht über, die Kontakte mit
den zivilen Behörden wurden aufgenommen, genauso mit unseren militärischen Partnern. Unseren Einsatz im Katastrophengebiet
kann man in drei Phasen unterteilen : Reaktion, Prävention und Aufräumen. Diese Phasen verliefen jedoch nicht aufeinanderfolgend, sondern gingen ineinander über. Zunächst war Helfen, Retten und Bergen gefordert, die im Raum stationierten Kräfte der
13. Panzergrenadierdivision, vor allen Dingen deren Pioniere, trugen hier die Hauptlast der Aufträge, neben den eingesetzten Hubschraubern aus der gesamten Bundeswehr.
785 Einsätze zur Bergung von Personen mit Hilfe von Winden wurden geflogen, Krankenhäuser wurden evakuiert, Kulturgüter in
Schutz gebracht und zivile Transporte unterstützt. Wo das Hochwasser über die Deiche trat, oder sogar Deiche brachen, mussten
Hilfs- und Rettungsmaßnahmen unterstützt werden. Aufgrund der unmittelbaren Gefahren herrschte hoher zeitlicher Druck.
Gleichzeitig wurde in weiten Bereichen begonnen, präventive Maßnahmen durchzuführen, wie beispielsweise Deiche durch Sandsackbarrieren zu erhöhen oder sogar Deichabschnitte durch Pioniere völlig neu zu bauen. Je weiter man örtlich vom Ursprung des
Hochwassers entfernt war, desto mehr Zeit für solche Arbeiten stand zur Verfügung, allerdings eher Stunden und wenige Tage, als
Wochen.
Und dort, wo das Hochwasser bereits abgelaufen war, konnte geholfen werden, die Schäden zu beseitigen. Dies reichte vom Bau
von Behelfsbrücken, der Demontage zerstörter Infrastruktur, bis hin zum Entfernen von Unrat oder völlig verdrecktem und durchnässtem Treibgut aus Gärten, Häusern und Anlagen.
Die im Raum befindlichen Kräfte reichten für die Durchführung dieser Aufgabe bei weitem nicht mehr aus und wurden durch Kräfte
aus der gesamten Bundeswehr ergänzt, teilweise in bestens organisierten Verbänden zugeführt, teilweise nur mit Bussen losgeschickte „Einzelkämpfer“, die aufgefangen und eingegliedert werden mussten.
Von einigen Hundert Mann mit Beginn der Katastrophe wuchs der durch das WBK III zu führende Personalumfang am 20. August
auf 17.000 Männer und Frauen in Uniform auf, um dann langsam wieder abzusinken.
In dieser Zeit war ich fast täglich im Katastrophengebiet unterwegs, um ein persönliches Lagebild zu gewinnen, Anregungen und Forderungen aufzunehmen, um sie abends bei den Lagebesprechungen im Stab WBK III in Erfurt umsetzen zu können. Der Stab hatte alle
Hände voll zu tun, um zusammen mit den unterstellten VBK und den truppenstellenden und unterstützenden Kommandobehörden,
Dienststellen, Verbänden und Einheiten Prioritäten festzulegen, die Einsätze zu koordinieren und wirtschaftlich sinnvoll zu gestalten,
sowie Forderungen nach materieller und personeller Unterstützung zu formulieren und an die zuständigen Stellen weiter zu leiten.
Eng und vertrauensvoll musste mit den für die Führung zuständigen zivilen Behörden zusammengearbeitet werden, wenngleich
diese manchmal die Führungsverantwortung ganz gerne der Truppe übergeben haben.
Natürlich lief nicht alles reibungslos, wir haben auch Fehler gemacht und Schwachstellen erkennen müssen, doch insgesamt gesehen waren es vier Wochen, die unser
Kommando zusammengeschweißt haben und nach denen wir zu Recht Stolz auf unsere Leistung sein konnten.
Allen im Kampf gegen das Hochwasser eingesetzten Kräften, ob Bundeswehr oder
anderen wie Feuerwehren, THW, zivilen Helfern, gehört uneingeschränkt Respekt
und Anerkennung für die erbrachten Leistungen. Trotz der Gefahren, der körperlich
äußerst anstrengenden Arbeiten und der Belastungen durch Hitze, da seit dem 14. August schönstes Sommerwetter herrschte, und eines bisweilen unbeschreiblichen
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Gestanks herrschte eine ausgesprochen hohe Motivation, ein beeindruckender Leistungswille und eine unglaubliche Bereitschaft, sich bis zur völligen Erschöpfung einzusetzen.
Dies wurde sowohl im zivilen, wie im militärischen Bereich auch uneingeschränkt anerkannt. Für mich persönlich waren es weniger die offiziellen Bekundungen des Dankes
nach der Flut in den unterschiedlichsten Veranstaltungen, sondern mehr die kleinen,
weniger offiziellen, aber dafür äußerst herzlichen Bekundungen des Dankes während
meiner Besuche im Katastrophengebiet, die mich besonders erfreut haben.
Unvergesslich für mich bleibt auch das Feierliche Gelöbnis der Soldaten der 5. Kompanie des Schweren Pionierbataillons 130 in Bad Wilsnack. Diese jungen Soldaten waren
noch vor ihrem Gelöbnis in den Einsatz gegen das Hochwasser geschickt worden und hatten sich hervorragend bewährt. Ihr Gelöbnis im Hochwassergebiet unter zahlreicher Teilnahme einer dankbaren Bevölkerung wird wohl jedem Beteiligten im Gedächtnis
bleiben.
Nach dem offiziellen Ende des Kampfes gegen das Hochwasser am 12. September kehrte der Routine-Dienstbetrieb in das WBK
III zurück, was aber nicht bedeutete, dass die Arbeit und die zu erfüllenden Aufgaben in den kommenden Jahren weniger geworden
wären oder nachgelassen hätten.
Wie bereits seit dem ersten Tag im Kommando galt es, die notwendige Stabsarbeit zu leisten, Termine zu erfüllen, Prüf- und Überwachungsaufgaben durchzuführen, Besuche, Tagungen und Übungen vorzubereiten und durchzuführen und viele andere Aufgaben
mehr. Personalabstellungen in den Einsatz, die Vorbereitung des Kommandos für Aufgaben im Rahmen von europäischen Streitkräften oder als NATO-Kommando forderten das WBK III zusätzlich. Auch hier waren Leistungswille und Einsatzbereitschaft
unserer Frauen und Männer vorbildlich.
Aus der Vielzahl der zu erfüllenden Aufgaben seien nur einige Beispiele genannt, wie die Verabschiedung von Ministerpräsident
Dr. Bernhard Vogel mit einer Serenade am 6. Juni 2003, der Gegenbesuch einer Delegation des WBK III unter meiner Führung in
Moskau ebenfalls im Juni, die Unterstützung der Biathlon-Weltmeisterschaft vom 7. bis 15. Februar 2004 mit Besuchen des Bundespräsidenten, des Bundesministers der Verteidigung und des Bundesministers des Inneren. Nicht zu vergessen die „Feierlichen
Gelöbnisse“ jeweils am 20. Juli in Berlin, deren Hauptlast an Vorbereitung und Durchführung beim Standortkommando Berlin lag,
die sich aber doch auch bis Erfurt bemerkbar machten.
Am 14. September 2005 habe ich das Kommando über das WBK III an meinen Nachfolger, Generalmajor Oppitz, übergeben.
Wenn ich auf meine vier Jahre Dienstzeit in Erfurt als Befehlshaber im Wehrbereich III zurückblicke, so war es eine fordernde, aber
vor allem erfüllende und schöne Zeit mit vielen angenehmen Erinnerungen. Der absolute Höhepunkt war sicherlich die vier Wochen
im Einsatz gegen das Hochwasser, aber daneben gibt es sehr viele große und kleine Erlebnisse und Erfahrungen, die sich mir tief
eingeprägt haben. Diesen uneingeschränkt positiven Blick auf die Jahre 2001 bis 2005 verdanke ich so vielen Vorgesetzten, Mitarbeitern, Untergebenen und Helfern, dass es nahezu unmöglich ist, allen zu danken, ohne jemanden zu vergessen.
Die Angehörigen des WBK III sind in Thüringen und vor allem in Erfurt von allen Seiten, der Politik, der Wirtschaft, der Presse
und vielen anderen positiv aufgenommen und umsorgt worden, aber auch die Kontakte zu den anderen Bundesländern unseres Zuständigkeitsbereiches waren eng und erfreulich. Meine Vorgesetzten im Streitkräfteunterstützungskommando haben mir in der Erfüllung meiner Aufgaben viel Freiraum gelassen und ich kann nur hoffen, dass ich ebenso gegenüber meinem unterstellten Bereich
gehandelt habe. Auch die Zusammenarbeit mit den Dienststellen der Wehrverwaltung, des Sanitätsdienstes und der benachbarten
Kommandobehörden, Verbände und Einheiten war erfreulich. Dafür allen mein Dank.
Allen Angehörigen des Stabes WBK III gebührt mein besonderer Dank für die schöne Zeit in Erfurt. Ob es mein engeres Umfeld,
die „Teppichetage“, den Personalrat oder die in den Abteilungen eingesetzten zivilen oder militärischen Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern betrifft : Ich habe mich bei Ihnen wohl gefühlt.
Mit besten Wünschen
Ihr
Josef Priller
Generalmajor a.D.
7
Kommandoübergabe 2005: Generalmajor Josef Priller, Generalleutnant Kersten Lahl, Brigadegeneral Johann G. Oppitz (v.l.).
8
2002: Generalmajor Josef Priller vor Ort am Geschehen.
2004: Bundespräsident Johannes Rau zu Besuch in der Sportfördergruppe
Oberhof.
2002: Vizeadmiral Bernd Heise (r.) zu Besuch in Erfurt.
Generalmajor Josef Priller im Gespräch mit einer Dorfbewohnerin.
Generalmajor Josef Priller während des Hochwassers 2002 im Bergepanzer.
9
Erinnerungen des zweiten Befehlshabers
Rückblickend auf meine über 40-jährige Dienstzeit kann ich
Generalmajor Johann G. Oppitz bei einem Truppenbesuch.
Treffen mit dem Sächsischen Ministerpräsidenten, Prof. Dr. Georg
Milbradt (r.).
feststellen, dass meine letzte Verwendung als Befehlshaber im
Wehrbereich III von August 2005 bis März 2009 wohl die forderndste, aber auch die erfüllendste von allen Verwendungen
gewesen ist. Fordernd, weil es im Rahmen der Neugestaltung der
Zivil-Militärischen Zusammenarbeit (ZMZ) darauf ankam, eine
Brücke zwischen den Streitkräften, der Zivilbevölkerung und
der Politik zu schlagen, auf allen Ebenen um Vertrauen für die
neue Struktur zu werben und sie letztendlich auch umzusetzen
und funktionsfähig zu machen. Erfüllt, weil es für einen Offizier
nichts Schöneres gibt, als Menschen zu führen und dies noch
dazu in einem Bereich, der nahezu ein Viertel der Fläche der
Bundesrepublik Deutschland umfasst. Erfüllt auch, weil ich dieses Kommando in einer Zeit übertragen bekam, die von Ereignissen bestimmt war, die in dieser Form nie wieder vorkommen.
Dafür stehen die Feierlichkeiten zu „15-Jahre Armee der Einheit“ und zum 200jährigen Gedenken an den Fürstenkongress
1806 in Erfurt, die Fußball WM 2006, das Feierliche Gelöbnis mit Zapfenstreich 2008 vor dem Reichstag, die Ehrung der
Sportsoldaten aus den mir unterstellten Sportfördergruppen nach
deren Rückkehr von den olympischen Winterspielen aus Turin
2006 und den Sommerspielen aus Peking 2008.
Die eigentliche Erfüllung resultierte aber aus den vielen Kontakten zu meinen Soldatinnen und Soldaten und den zivilen
Mitarbeitern, die tagein, tagaus in treuer Pflichterfüllung ihren
Aufträgen nachkamen. Ich habe mich davon täglich in meinem
Stab sowie bei mannigfachen Truppenbesuchen im Inland, der
Teilnahme an größeren und kleineren Übungen, aber auch bei
Truppenbesuchen in den Einsatzgebieten überzeugen können.
Ich bin heute noch stolz auf alle meine Mitarbeiter, mit welcher Professionalität, Ernsthaftigkeit und Engagement sie ihre
Aufgaben trotz mancher Unbill erfüllt haben. Stolz bin ich auch
auf meine Offiziere und Unteroffiziere der Reserve, ohne deren freiwilliges und hochprofessionelles Engagement für ihre
Bundeswehr Aufbau und Erfolg der neugeordneten ZMZ nicht
möglich gewesen wäre. Diese Männer und Frauen haben sich in
ihrer Freizeit und unter Zurückstellung ihrer privaten Interessen mit der neuen Aufgabe und Verantwortung identifiziert, der
Struktur ein Gesicht gegeben und sie mit Leben erfüllt.
Generalmajor Johann G. Oppitz - Hochwassereinsatz in Havelberg.
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Auch mit den Streitkräften unserer an den Wehrbereich angrenzenden und befreundeten polnischen und tschechischen
Nachbarn wurden die bestehenden Kontakte im Sinne einer
grenzübergreifenden Hilfeleistung bei Naturkatastrophen und
Jahresempfang 2006 in Gera.
Eine der zahlreichen Kommandoübergaben von Generalmajor Johann G.
Oppitz (r.).
schweren Unglücksfällen noch enger geknüpft.
sowie den kommunalen Repräsentanten und hochrangigen Vertretern aus der Wirtschaft, weiß ich dankbar zu schätzen.
Die nachhaltigste Erinnerung allerdings hat der gemeinsame
Kampf der Verbände aus dem Wehrbereich III mit den zivilen
Hilfsorganisationen gegen das Elbehochwasser 2006 hinterlassen, durch den wir eine Katastrophe verhindern konnten.
Ich erinnere mich gerne an die sehr kameradschaftlichen Treffen mit meinen polnischen und tschechischen Pendants, an die
gemeinsamen Übungen wie TRIAD 2006, die Oderlandmärsche oder die Patrouillen „Hlidka Euregio Egrensis“.
In besonderem Maße habe ich die Gelegenheiten begrüßt, an
denen sich mein Kommando in der Öffentlichkeit präsentieren
und Vorbehalte sowie Berührungsängste mit den Streitkräften
abbauen konnte.
In diesem Zusammenhang erinnere ich mich gerne an die vielen Benefizkonzerte meiner beiden Musikkorps, Zapfenstreiche in Halle und Dresden, die gemeinsamen Jahresempfänge
der Wehrbereichsverwaltung Ost, des Sanitätskommandos III
und des Wehrbereichskommandos III, unsere Biwaks in Ohrdruf und Erfurt, die Einsätze zur Unterstützung des Volksbundes
Deutsche Kriegsgräberfürsorge.
Zusammenfassend gesehen, hat mich diese Verwendung zu
tiefst befriedigt, denn neben all den wundervollen Erlebnissen
hat sie mir die Gelegenheit gegeben, auch noch 15 Jahre nach
dem Mauerfall meinen bescheidenen Beitrag zum Zusammenwachsen von Ost und West leisten zu dürfen. In wieweit mir
das gelungen ist, mögen andere beurteilen.
Mit freundlichen Grüßen
Die Ehre, als General eine Festrede im sächsischen Landtag
anlässlich des Volkstrauertages 2007 halten zu dürfen, die
vielen offiziellen und inoffiziellen Begegnungen mit den Ministerpräsidenten, dem Regierenden Bürgermeister von Berlin,
Landtagspräsidenten, Ministern und Mitgliedern des Deutschen Bundestages und der Landtage bzw. des Berliner Senats
Ihr
Johann G. Oppitz
Generalmajor a.D.
März 2009: Übergabe des Wehrbereichskommandos III in der Erfurter Henne-Kaserne.
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Das Wehrbereichskommando III in der Löberfeldkaserne.
12
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Organisationsbefehl für die Aufstellung des
Wehrbereichskommandos III
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Struktur Wehrbereichskommando III
Stand: 01. April 2011
15
Wehrbereichskommando III
M
it der feierlichen Indienststellung am 1. Oktober 2001 auf
der „Zitadelle Petersberg“ in Erfurt hat das Wehrbereichskommando III (WBK III) die territoriale Verantwortung für den Osten Deutschlands übernommen. Der Verantwortungsbereich des
in der Thüringer Landeshauptstadt Erfurt beheimateten Kommandos erstreckt sich über die Freistaaten Sachsen und Thüringen, die Bundesländer Sachsen-Anhalt und Brandenburg sowie
die Bundeshauptstadt Berlin.
Dem Erfurter Kommando unterstehen truppendienstlich das
Standortkommando Berlin, das Führungsunterstützungsregiment 38 mit seinen drei Bataillonen in Storkow, Havelberg
und Erfurt, die Landeskommandos Sachsen, Sachsen-Anhalt,
Brandenburg und Thüringen mit Sitz in den jeweiligen Landeshauptstädten, die Kommandanturen der Truppenübungsplätze
Oberlausitz und Klietz mit den Außenstellen Altengrabow und
und Lehnin, das Feldjägerbataillon 351 in Leipzig, das Wehrbereichsmusikkorps III sowie weitere Kleindienststellen mit insgesamt ca. 7.500 Soldatinnen und Soldaten sowie ca. 600 zivilen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Aufgaben des Wehrbereichskommando III
Die Erfüllung der personellen und materiellen Einsatzverpflichtungen hat unverändert höchste Priorität. Im Jahresdurchschnitt
befinden sich täglich ca. 160 Soldaten aus dem Kommandobereich in den Einsatzgebieten der Bundeswehr im Auslandseinsatz.
Dabei stellen die Führungsunterstützungs- und Feldjägerverbände das Gros der eingesetzten Soldaten. Die Feldjäger nehmen dabei alle militärpolizeilichen Aufgaben von der Verkehrsleitung über Sicherungsaufgaben bis hin zum Personenschutz
wahr.
Die Führungsunterstützungskräfte des WBK III sind weltweit
einsatzbereit und gewährleisten eine stabile Kommunikation
der Auslandskontingente mit der Heimat. Mit modernsten Anlagen der Satellitenkommunikation, digitalen Richtfunkanlagen
und eigenen Mobilfunknetzen können sie weltweit Sprache und
Daten übertragen.
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Die Nationalen Territorialen Aufgaben sind die klassischen
Aufgaben eines Wehrbereichskommandos. Hierzu gehören die
Zivil-Militärische Zusammenarbeit im Inland, die Unterstützung alliierter und befreundeter Streitkräfte, der Feldjägerdienst
und die Reservistenarbeit. Das WBK III arbeitet dabei eng und
vertrauensvoll mit den zivilen Katastrophenschutzstäben zusammen und engagiert sich in der Weiterentwicklung und Pflege
eines engmaschigen Territorialen Netzwerks zur Unterstützung
der jeweiligen Landesbehörden und damit mittelbar zum Schutz
der Bevölkerung. In Fragen des grenzüberschreitenden Katastrophenschutzes kooperiert es eng mit den Armeen der NATOPartner Polen und Tschechien.
Auf den Truppenübungsplätzen im Wehrbereich III haben Truppenteile der Bundeswehr und der NATO-Partner alle Möglichkeiten zu einer realistischen und weitestgehend einsatznahen
Ausbildung der Soldaten. Die Übungsplätze besitzen zudem
eine besondere Bedeutung für den Naturschutz.
In den für die militärische Nutzung gesperrten Bereichen entwickeln sich häufig ökologische Nischen in unserer ansonsten
intensiv genutzten Kulturlandschaft. Als sichtbare Beispiele
hierfür dient die Wiederansiedlung von aus Osteuropa eingewanderten Wölfen auf den Truppenübungsplätzen Oberlausitz
und Altengrabow.
Hubschrauberlandeplatz in der Löberfeldkaserne.
„Meilensteine“ des Wehrbereichskommando III
•
Am 1. Oktober 2001 wurde das Wehrbereichskommando III (WBK III) in Erfurt nach der Defusionierung des WBK VII/
13. Panzergrenadierdivision aufgestellt.
•
Die erste Bewährungsprobe hatte das neu aufgestellte WBK III im August 2002 beim Hochwassereinsatz an der Elbe und deren Nebenflüsse zu bestehen. Das Erfurter Kommando koordinierte und leitete die Hilfseinsätze der Bundeswehr im Wehrbereich III (WB III).
•
Am 12. August 2003 besuchte der Bundesminister der Verteidigung Dr. Peter Struck das WBK III.
•
Am 24. Mai 2004 besuchte der Befehlshaber des Streitkräfteunterstützungskommandos, Generalleutnant Ulf von Krause, im Rahmen der Dienstaufsicht erstmals den Truppenübungsplatz Ohrdruf.
•
Am 25. August 2005 fand ein Großer Zapfenstreich in Magdeburg anlässlich der Feierlichkeiten „50 Jahre Bundeswehr“ und „1200 Jahre Magdeburg“ statt.
•
Am 4. Oktober 2005 fand der Festakt „50 Jahre Bundeswehr“ und „15 Jahre Armee der Einheit“ im Erfurter Kaisersaal in Anwesenheit des Bundesministers der Verteidigung, Dr. Peter Struck, und des Generalinspekteurs der Bundeswehr, General Wolfgang Schneiderhan, statt.
•
Im April 2006 waren Soldaten des WBK III im Hochwassereinsatz an der Elbe zwischen Dresden und Pirna eingesetzt.
•
Die erste multinationale Katastrophenschutzübung TRIAD 2006 in Eisenhüttenstadt erbrachte wesentliche neue Erkennt-
nisse und offenbarte neue Möglichkeiten in der Zusammenarbeit zwischen zivilen Katastrophenschutzbehörden, der Bun-
deswehr und den polnischen und tschechischen Partnern.
•
Mit Organisationsweisung vom 25. September 2006 wurde das Kommando unter gleichzeitiger Umbenennung in Wehr-
bereichskommando III/Landeskommando Thüringen umgegliedert.
•
Ab 1. Januar 2007 wurden alle Verteidigungsbezirkskommandos aufgelöst und die Landeskommandos (LKdo) Branden-
burg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen im Wehrbereich III neu aufgestellt.
•
Zum 1. Januar 2008 war die Aufstellung der Landeskommandos und der Bezirks- und Kreisverbindungskommandos (BVK/ KVK) abgeschlossen.
•
Am 2. und 3. September 2008 lud der Stellvertretende Generalinspekteur und Inspekteur der Streitkräftebasis (SKB) zur Generals-, Admirals- und Kommandeurtagung der Streitkräftebasis nach Erfurt ein.
•
Am 19. Juli 2009 konnte beim Erdrutsch in Nachterstedt (Sachsen-Anhalt) erstmalig eines der neu aufgestellten Kreisver-
bindungskommandos (Salzlandkreis) im WB III seine Leistungsfähigkeit in einem Katastropheneinsatz unter Beweis stellen.
•
Am 19. November 2010 lud der Stellvertretende Generalinspekteur und Inspekteur der Streitkräftebasis, Vizeadmiral Wolfram Kühn, Landräte und Leiter der Kreisverbindungskommandos in den Elbe-Elster-Kreis ein, um den Hochwasser-
einsatz vom 28. September bis 6. Oktober 2010 nachzubereiten, und über mögliche Verbesserungen in der Zusammen-
arbeit von Bundeswehr und Katastrophenschutzstäben der Länder zu diskutieren.
•
Am 4. April 2011 wurde Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten Prof. Dr. Wolfgang Böhmer (CDU) vor der Magdeburger Staatskanzlei, in der er seit Mai 2002 die Geschäfte des Landes führte, mit einer Serenade der Bundeswehr geehrt. Passend dazu hatte er sich das Lied „Time to say good bye“ gewünscht.
17
Befehlshaber im Wehrbereich III
Generalmajor Josef Priller 1. Oktober 2001 bis Generalmajor Johann Gustav Oppitz
14. September 2005
bis
Generalmajor Heinrich Geppert
seit 27. März 2009 14. September 2005 27. März 2009 Stellvertretende Befehlshaber
Brigadegeneral Theodor Winkelmann
1. Oktober 2001
Brigadegeneral Reinhard Golks
seit 1. Oktober 2006
Bundespräsident Johannes Rau zu Besuch in der Sportfördergruppe Oberhof.
18
bis
28. September 2006
Kommandowechsel 2006: Oberst i.G. Reinhard Golks, Generalmajor Johann G. Oppitz, Brigadegeneral Theodor Winkelmann (v.l.).
Kommandowechsel 2009: Brigadegeneral Heinrich Geppert, Generalleutnant Manfred Engelhardt, Generalmajor Johann G. Oppitz (v.l.).
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Standortkommando Berlin
Julius Leber Kaserne - Dienstsitz des Standortkommando Berlin.
Unterstützung in der Hauptstadt
Mit der Wiedervereinigung beider Teile Deutschlands wurde auch die Anpassung der Bundeswehrstruktur in den Neuen
Bundesländern und Berlin notwendig. Folgerichtig wurde das Standortkommando Berlin am 3. Oktober 1990 in Dienst gestellt.
Unter der Bezeichnung Standortkommando Berlin/Verteidigungsbezirkskommando 100 war dieser neue Stab von der ersten
Stunde an mit den klassischen Aufgaben einer nationalen territorialen Dienststelle betraut.
Neben der Regelung des Standortdienstes für etwa 5.000 Soldaten und Zivilangestellte der Bundeswehr in Berlin war damals
besonders die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gefordert. Es war eine reizvolle Aufgabe, den Berlinern und Berlinerinnen mit
der „Armee der Einheit“ ein gelungenes Stück deutscher Wiedervereinigung in ihrer eigenen Stadt näher zu bringen.
Der Verantwortungsbereich des Standortkommandos (StOKdo) erstreckt sich über das Bundeshauptstadt Berlin und den Standortübungsplatz Döberitzer Heide in Brandenburg. Als Kommando der Streitkräftebasis untersteht es dem Wehrbereichskommando III in Erfurt. Seine heutigen Aufgaben sind vier Bereichen zuzuordnen.
Das Standortkommando Berlin ist:
20
•
Truppenkommando für die Führung unterstellter Verbände und Einheiten mit nahezu 3.500 Soldaten und zivilen
Mitarbeitern,
•
Territoriales Kommando am Sitz der Landesregierung Berlin,
•
Unterstützungskommando für den Bundespräsidenten, die Bundesregierung und das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) in der Hauptstadt Berlin und in Bonn,
•
Standortkommandantur für 50 Dienststellen und Einrichtungen aus dem Geschäftsbereich des BMVg.
Das Standortkommando verfügt zur Wahrnehmung seiner vielfältigen Aufgaben über einen Stab in klassischer Gliederung mit
einer leistungsstarken Abteilung für Informationsarbeit. Berlin ist Medienstadt, in der viele Zeitungen, Zeitschriften, Fernsehund Radiosender arbeiten. Informationsarbeit hat in der Hauptstadt hohen Stellenwert. Eine weitere große Abteilung des Stabes
befasst sich mit der Planung und Steuerung von Unterstützungsleistungen für das Staatsoberhaupt und die Bundesregierung.
In Berlin werden regelmäßig Großveranstaltungen durchgeführt, die das Standortkommando mit seinen Kräften unterstützt.
Dazu gehören u.a. der Tag der offenen Tür der Bundesregierung, Pressekonferenzen, Vorträge, Seminare und Tagungen, Staatsempfänge und protokollarische Einsätze sowie das jährlich am 20. Juli stattfindende Feierliche Gelöbnis vor dem Reichstag.
Bei der Erfüllung nationaler territorialer Aufgaben und in der Wahrnehmung der Mittlerfunktion in der Zivil-Militärischen
Zusammenarbeit arbeitet das Kommando eng mit dem Senat von Berlin, der Polizei, dem Bundesgrenzschutz, der Feuerwehr
und dem Technischen Hilfswerk zusammen.
Die Arbeit des Verbandes der Reservisten der Bundeswehr wird als freiwilliges Engagement der Reservisten über den Stab
in zahlreiche Unterstützungsleistungen des Standortkommandos eingebracht. Daneben ist die sicherheitspolitische Arbeit des
Verbandes zusätzlich von erwähnenswerter Bedeutung.
Dem Standortkommando Berlin unterstehen:
-
-
-
-
-
-
Stab und Stabsquartier StOKdo Berlin
Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung,
Feldjägerbataillon 350
Stabsmusikkorps der Bundeswehr
Stabsquartier BMVg in Bonn
Sportfördergruppe Berlin
Kommandoübergabe: Oberst i.G. Christian Westphal (l.), Generalmajor Johann
G. Oppitz.
Kommandoübergabe: Oberst i.G. Peter Braunstein, Generalmajor Heinrich Geppert, Brigadegeneral Christian Westphal (v.l.).
Kommandeure:
Brigadegeneral Victor von Wilcken
bis 30. September 2007
Brigadegeneral
Christian Westphal
1. Oktober 2007
Peter Braunstein
seit 1. Dezember 2009
Brigadegeneral
bis
30. November 2009
21
Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung
Protokolleinsatz des Wachbataillon BMVg.
22
Das Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung gehört zu den ältesten Verbänden der Bundeswehr und eint alle drei
Teilstreitkräfte in sich. Die Auswahl der Soldaten zum Dienst im Wachbataillon erfolgt nach strengen Kriterien und Auflagen. Die
Offiziere und Unteroffiziere stammen aus der Jäger -, Panzergrenadier -, Fallschirmjäger - und Gebirgsjägertruppe sowie aus der
Luftwaffensicherungstruppe und den Marinesicherungskräften. Die Soldaten und Soldatinnen werden sowohl im protokollarischen
Ehrendienst wie auch als Infanteristen im Sicherungs- und Wachdienst ausgebildet.
Das Bataillon umfasst derzeit insgesamt neun Wachkompanien:
•
1 Stabs- und Versorgungskompanie (1./-), der u.a. auch der Salutzug mit einer Feldhaubitze 105 mm unterstellt ist,
•
7 Wachkompanien im protokollarischen Ehrendienst:
o
4 Heereskompanien (2./-, 3./-, 6./-, und 7./-),
o
2 Luftwaffenkompanien (5./- und 8./-),
o
1 Marinesicherungskompanie (4./-),
sowie
1 Sicherungskompanie (9./-).
•
Der Stab des Wachbataillons beim Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) und sieben Kompanien sind in der Julius-LeberKaserne in Berlin stationiert. Zwei weitere Kompanien sind in der Brückberg-Kaserne in Siegburg stationiert, um den protokollarischen Ehrendienst im Raum Bonn zu gewährleisten.
Einheiten des Bataillons sind jedoch zur Wahrnehmung ihrer Aufgaben im ganzen Bundesgebiet sowie im Ausland regelmäßig
gefordert.
Das Wachbataillon BMVg erfüllt folgende Kernaufträge:
•
die militärische Repräsentation für den Bundespräsidenten, die Bundesregierung und das Bundesministerium der
Verteidigung vom Ehrenposten bis zum Großen Zapfenstreich;
den Salutauftrag für Staatsbesuche beim Bundespräsidenten;
•
•
die Bewachung, Sicherung und Verteidigung der Befehlsstelle der Bundesregierung und des BMVg in Abhängigkeit der Gefährdungslage;
•
die Grundausbildung und die einsatzvorbereitende Ausbildung
•
sowie die Aus- und Weiterbildung der fast 400 Offiziere und Unteroffiziere als Infanterieführer.
Die Geschichte der „Garde“ lässt sich bis in das 17. Jahrhundert zurückverfolgen. Dabei kann das Wachbataillon eine Traditionslinie
über das ehemalige 9. (Preuß.) Infanterie-Regiment und das „1. Garde-Regiment zu Fuß“ bis hin zu den „Langen Kerls“ ziehen.
Der immer noch gültige Leitspruch des Verbandes „Semper talis“ - „Immer gleich“ im Sinne von „immer vortrefflich“ - stammt
genau aus dieser Zeit.
Das Wachbataillon wurde als einer der ersten Verbände der Bundeswehr am 15. Februar 1957 in Rheinbach aufgestellt und übernahm
alle militärischen Repräsentationsaufgaben der Bundesrepublik Deutschland. Im Januar 1963 wurde dem Bataillon das Ärmelband
„Wachbataillon“ verliehen und am 7. Januar 1965 erhielt es aus den Händen des Bundespräsidenten Heinrich Lübke die erste Truppenfahne der Bundeswehr. 1988 wurde zwischen der Garnisonstadt Siegburg und dem Wachbataillon eine Patenschaft eingegangen.
Der Umzug von Bundesregierung und des Bundespräsidenten nach Berlin im Sommer 1999 erforderte schließlich die Verlegung des
größten Teils des Wachbataillons nach Berlin.
Heute findet das Staatsprotokoll der Regierung überwiegend in Berlin statt, wobei die Inspekteure der Teilstreitkräfte bzw. Organisationsbereiche ihre Gäste auf der Hardthöhe in Bonn empfangen. Zum ersten Mal empfing der damalige Bundespräsident Richard
von Weizsäcker am 23. April 1991 ein ausländisches Staatsoberhaupt in Berlin am Schloss Bellevue mit militärischen Ehren. Seitdem ist das Wachbataillon zu einem festen Bestandteil der Protokolleinsätze in Berlin geworden. Die über fünfzigjährige, spannende
und schillernde Geschichte dieses Verbandes im Einsatz als „Militärische Visitenkarte“ der Bundesrepublik Deutschland und die
Gewissheit, einem einzigartigen Verband mit großartigem Korpsgeist anzugehören, machen die Besonderheit dieses Bataillons aus.
23
Paradeaufstellung Großer Zapfenstreich vor Schloss Bellevue.
Kommandeure:
Oberstleutnant Artur Schwitalla 10. September 1999
bis
28. März 2002
Oberstleutnant Peter Utsch 1. April 2002 bis 25. Oktober 2004
Oberstleutnant Michael Matz 1. November 2004 bis 31. August 2006
Oberstleutnant Frank Schuster 1. September 2006 bis 28. November 2008
Oberstleutnant Marcus Göttelmann 1. Dezember 2008 bis 30. Juni 2011
Oberstleutnant Michael Krobok ab 1. Juli 2011
Feierliches Gelöbnis - Rekruten des Wachbataillon BMVg.
24
Das Stabsmusikkorps der Bundeswehr
Das Stabsmusikkorps der Bundeswehr ist mit derzeit 110 Musikerinnen und Musikern das größte Orchester der Bundeswehr. Das
Aufgabenspektrum ist vielfältig und anspruchsvoll. Gemeinsam mit dem Wachbataillon beim Bundesministerium der Verteidigung
bildet das Stabsmusikkorps die so genannte „Ehrenformation der Bundeswehr“ bei Staatsempfängen.
Neben dem protokollarischen Ehrendienst beim Bundespräsidenten, der Bundeskanzlerin, dem Verteidigungsminister oder dem
Generalinspekteur der Bundeswehr ist das Orchester auch auf nationalen und internationalen Bühnen zu Hause. Hier erklingt neben
dem Marsch die klassische Literatur für großes symphonisches Blasorchester, wie auch Tanz- und Unterhaltungsmusik.
Als besondere Höhepunkte sind die Konzerte in der Berliner Philharmonie, im Berliner Konzerthaus, im Sendesaal des Rundfunksenders Berlin-Brandenburg (RBB) und im Berliner Dom zu nennen. Aber auch in Kirchen und auf kleineren Bühnen der Bundesrepublik ist das Orchester zu hören. Sämtliche Konzerte sind Benefizkonzerte. Die Erlöse kommen karitativen Zwecken und
Einrichtungen zu Gute.
Die Musikerinnen und Musiker des Stabsmusikkorps verstehen sich als musikalische Botschafter der Bundesrepublik Deutschland.
Neben dem großen Blasorchester finden sich im Stabsmusikkorps der Bundeswehr auch Kammermusikensemble wie das Holz - und
Blechbläserquintett, volkstümliche Besetzungen wie die „Märkerländer Musikanten“ und die Tanzbesetzung „ConTakt“.
Aber was wäre das Stabsmusikkorps der Bundeswehr, mit dem Tätigkeitsschwerpunkt „Protokollarischer Ehrendienst“, ohne einen
Spielmannszug?
Der Spielmannszug ist durch seine herausragende Qualität weit über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus bekannt. Regelmäßig
ist er auf internationalen Veranstaltungen wie Militärmusikfesten oder Nationalfeiertagen in Rom, Halifax (Kanada), Moskau und
Berlin präsent und vertritt dort würdig den Militärmusikdienst der Bundeswehr.
Stabsmusikkorps der Bundeswehr beim Großen Zapfenstreich.
25
Feldjägerbataillon 350
26
27
F
eldjäger nehmen als Truppengattung in der Streitkräftebasis die militärpolizeilichen Aufgaben für die gesamte Bundeswehr
wahr. Mit seinen rund 500 Soldatinnen und Soldaten ist das Feldjägerbataillon 350 sowohl für das Bundesland Berlin - u.a.
mit dem zweiten Dienstsitz des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) - als auch für den östlichen Teil Brandenburgs
militärpolizeilich verantwortlich. Im Rahmen dieser Aufgaben entstehen immer wieder Kontakte zu den Berlinern, welche sich
unter anderem in der seit nunmehr über sechs Jahren bestehenden, aktiven Patenschaft mit dem Berliner Bezirk Mitte äußern.
Die Feldjäger können auf eine lange Geschichte in Berlin zurückblicken. Bereits der preußische König Friedrich der Große befahl im Jahre 1740 mit „Allerhöchster Kabinetts-Ordre“ die sofortige Aufstellung des „Feldjäger-Korps
zu Pferde“, um mit besonders ausgewähltem und in hohem Maße vertrauenswürdigem Personal wichtige Führungs- und Kurieraufgaben wahrnehmen
zu können. „Wenn man einem Feldjäger einen Befehl gab, war man sicher“
(Friedrich der Große). Feldjäger sind in ihrem Aufgabenbereich Vorgesetzte
gegenüber allen Soldaten der Bundeswehr und wissen sich diesem Anspruch
hoher Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein auf demokratischer
und rechtsstaatlicher Grundlage verpflichtet.
Das Feldjägerwesen umfasst eine Vielzahl an verschiedenen Aufgaben,
welche sich in sechs Kategorien zusammenfassen lassen:
1. Der Militärische Ordnungsdienst ist gekennzeichnet durch Unterstützungsleistungen für militärische Vorgesetzte bei deren Dienstaufsicht. In diesem
Sinne wirken Feldjäger beispielsweise durch Streifentätigkeit bei dem Überwachen und notfalls Wiederherstellen der militärischen Ordnung mit. Die
Feldjäger sind somit „der verlängerte Arm des Disziplinarvorgesetzten“; speziell außerhalb der regulären Dienstzeiten.
Vorführung Ausbildungsstand der Rauschgiftspürhunde.
2. Im Militärischen Verkehrsdienst sorgen Feldjäger für die Bewegungsfreiheit der Streitkräfte. So begleiten sie bei Bedarf
Fahrzeugkolonnen der Bundeswehr, warnen dabei den zivilen Verkehr und sorgen rechtzeitig für einen möglichst störungsfreien Marsch der Truppe. Sie kontrollieren aber auch Bundeswehrfahrzeuge im Straßenverkehr auf die Einhaltung der verkehrsrechtlichen Vorschriften.
3. Sicherheitsaufgaben dienen der Abwehr von Straftaten gegen die Bundeswehr und der Beseitigung rechtswidriger Störungen
von dienstlichen Tätigkeiten. Dazu zählen unter anderem Personenschutzaufgaben als auch der Schutz von Veranstaltungen der
Bundeswehr in der Öffentlichkeit.
4. Erhebungen und Ermittlungen sind analog zur Polizeiarbeit auch in der Bundeswehr notwendig. Die Aufklärung von Dienstvergehen deckt hierbei einen großen Bereich der Erhebungen und Ermittlungen ab, bei welchen Feldjäger die zuständigen Vorgesetzten mit Spurensicherung, Vernehmungen (nur Offiziere) und, bei Vorliegen der rechtlichen Voraussetzungen, auch bei
Durchsuchungen (z.B. mit Rauschgiftspürhunden) umfassend unterstützen können. Dabei bleibt der Disziplinarvorgesetzte der
„Herr des Verfahrens“; die Feldjäger arbeiten in diesem Bereich auf Anforderung.
5. Der Raum- und Objektschutz der Feldjägertruppe dient dem Schutz von besonders sicherheitsgefährdeten Objekten der
Bundeswehr innerhalb und vor allem auch außerhalb militärischer Liegenschaften. In Auslandseinsätzen erweitert sich dieser
Auftrag unter anderem durch Patrouillentätigkeiten und den Betrieb von Checkpoints.
6. Der aufgabenübergreifende Feldjägereinsatz steht für alle Aufgabenfelder, welche nicht eindeutig einer der oben beschriebenen Kategorien zugeordnet werden können.
28
Feldjäger bei einer Personenkontrolle.
Das Berliner Feldjägerbataillon verfügt über eine Stabs- und Versorgungskompanie sowie über drei Einsatzkompanien, von
denen sich eine außerhalb der Bundeshauptstadt befindet:
-
Die Feldjägerkompanie mit Sonderaufgaben für das Bundesministerium der Verteidigung ist als 2. Kompanie mit jeweils einem Zug für die Absicherung des BMVg verantwortlich, führt Personen- und Begleitschutzaufgaben durch und stellt Eskortendienste für Staatsgäste sicher. Sie ist die größte Feldjägerkompanie Deutschlands.
-
Das Feldjägerdienstkommando Berlin ist als 3. Kompanie für den flächendeckenden und permanenten Feldjäger-
dienst im Raum Berlin verantwortlich. Im Vordergrund stehen dabei allgemeine Sicherheitsaufgaben und die Unter-
stützung von militärischen Bedarfsträgern bei der Aufrechterhaltung der militärischen Ordnung und Disziplin oder dem Schutz der eigenen Kräfte. Dabei bilden zahlreiche Veranstaltungen im Bereich des Regierungsviertels den Schwerpunkt der Kompanie.
-
Storkow liegt östlich von Berlin und beherbergt die 4. Kompanie des Feldjägerbataillons 350. Das dort gelegene
Feldjägerdienstkommando nimmt ähnliche Aufgaben wie die eben beschriebene 3. Kompanie wahr, ist jedoch für
den östlichen Teil Brandenburgs verantwortlich.
Kommandeure:
Oberstleutnant Hans-Günther Lehmanski 9. Oktober 2000 bis 17. September 2002
Oberstleutnant Carsten Bullwinkel 17. September 2002 bis 1. Oktober 2004
Oberstleutnant Jörg Borchert 1. Oktober 2004 bis 21. September 2007
Oberstleutnant Heiko Thieser 21. September 2007 bis 29. Oktober 2010
Oberstleutnant Holger Offenhausen seit 29. Oktober 2010
29
Die Landeskommandos im Wehrbereich III
30
Landeskommando Thüringen
Übergabe Landeskommando Thüringen: Oberst Karl-Martin Hofeditz (l.) und sein Nachfolger Oberst Norbert Reinelt.
A
ls zentrale Anlaufstelle für die Zivil-Militärische Zusammenarbeit in Thüringen hat sich das Landeskommando Thüringen
fest etabliert. Es ist der Ansprechpartner für die Landesbehörden
in Thüringen, wenn es um Hilfeleistungen und Unterstützungsleistungen durch die Bundeswehr geht.
Der Startschuss wurde am 3. Oktober 1990 gegeben, als das Verteidigungsbezirkskommando 71 (VBK 71) unter Oberst HansJoachim Feih in der Löberfeldkaserne in Dienst gestellt wurde.
Mit seiner Auflösung am 30. Juni 2007 wurden die territorialen
Aufgaben und die der Reservistenangelegenheiten auf das unter
Oberst Karl-Martin Hofeditz neu aufgestellte Landeskommando
Thüringen (LKdo TH) übertragen.
Eine seiner Kernaufgaben ist der Schutz der Bevölkerung und
die Unterstützung von zivilen Katastrophenschutzstäben der
Landkreise und kreisfreien Städte bei Naturkatastrophen und
besonders schweren Unglücksfällen. Das Landeskommando bereitet daher Amts- und Katastrophenhilfe durch die Bundeswehr
vor und koordiniert sie. Zur Vorbereitung gehören neben der
Aus- und Weiterbildung der Soldaten auch das Knüpfen eines
territorialen Netzwerkes und gemeinsame Übungen. Der enge
Kontakt zu den örtlichen Behörden ist daher unerlässlich.
Das Bezirksverbindungskommando (BVK) in Weimar und die
23 Kreisverbindungskommandos (KVK) in ganz Thüringen sind
dem Landeskommando Thüringen direkt unterstellt und sichern
durch ortsansässige Reservisten engen Kontakt.
Zu einem „scharfen“ Einsatz kam es in Thüringen glücklicherweise noch nicht, obwohl das Hochwasser 2010 in Thüringen
schon für besorgniserregende Zustände gesorgt hat.
In der Reservistenarbeit leistet das Landeskommando Thüringen
einen entscheidenden Beitrag, indem es für die freiwillige beorderungsunabhängige Reservistenarbeit zuständig ist, aber auch
indem es Übungen und dienstliche Veranstaltungen für Reservisten organisiert.
Der diesjährige „19. Kyffhäusermarsch“ ist das Highlight deutscher Reservistenwettkämpfe und wurde nicht nur von Reser-
31
Trinatinonaler Reservistenwettkampf „Patrouille Hlidka Euregio Egrenses“.
visten aus ganz Deutschland wahrgenommen, sondern auch von
Teilnehmern aus Tschechien. Generell obliegt es dem Landeskommando, die örtlichen Unterstützungsleistungen für Kameraden und Kameradinnen befreundeter Staaten zu koordinieren,
wenn es zum Beispiel um multinationale Übungen in Thüringen
geht.
findlichen Soldatinnen und Soldaten.
Neben der Sportfördergruppe in Oberhof unterstehen dem Kommando das Kraftfahrausbildungszentrum und das Familienbetreuungszentrum (FBZ) in Erfurt.
Die große Anzahl von Gästen aus Politik, Wirtschaft und verschiedener weiterer Dienststellen dokumentierten aufs Neue die
enge Verbundenheit zwischen dem Landeskommando und der
Thüringer Öffentlichkeit.
Während die Soldaten der Sportfördergruppe regelmäßig nationale und internationale Titel im Wintersport erringen, betreut
und informiert das FBZ die Angehörigen der sich im Einsatz be-
Am 12. April 2011 wurde das Landeskommando dem neuen
Kommandeur Oberst Norbert Reinelt unterstellt. Der Übergabeapell erfolgte im feierlichen Rahmen in der Thüringer Staatskanzlei.
„Es wurde ein vertrauensvolles Miteinander geschaffen“, wie es
der ehemalige Kommandeur Oberst Hofeditz formulierte.
Kommandeure:
Verteidigungsbezirkskommando 71: Oberst Claus Rosenbauer 1. Juli 1999
bis
23. September 2002
Oberst Hans-Peter Koch
1. Oktober 2002 bis 25. Oktober 2006
Oberst Karl-Martin Hofeditz
26. Oktober 2006 bis 30. Juni 2007
bis 12. April 2011
Landeskommando Thüringen:
32
Oberst Karl-Martin Hofeditz
1. Juli 2007 Oberst Norbert Reinelt
seit 13. April 2011
Landeskommando Sachsen
Hochwasser 2006: Verteidigungsminster Dr. Franz Josef Jung (M) zu Besuch am Ort des Geschehens.
as Landeskommando Sachsen mit seinem Sitz in der Albertstadtkaserne im Norden von Dresden umfasst mehr als 50 Soldaten und zivile Mitarbeiter, die die Zivil-Militärische Zusammenarbeit im Freistaat Sachsen koordinieren und die Bundeswehr
gegenüber der Landesregierung und den obersten Regierungsbehörden im Freistaat Sachsen vertreten. Desweiteren sind dem
Landeskommando die Sportfördergruppe und das Kraftfahrausbildungszentrum in Frankenberg truppendienstlich unterstellt.
D
Das Verteidigungsbezirkskommando (VBK) 76 „DRESDEN“
wurde am 4. Oktober 1990 aufgestellt. Die offizielle Indienststellung erfolgte dann am 1. Juni 1991.
Im Juni 2007 wurde das VBK 76 zusammen mit dem VBK 75 in
Chemnitz zum Landeskommando Sachsen umgegliedert. Somit
steht 2011 das 20-jährige Jubiläum der territorialen Kommandobehörde in Sachsen an.
See Wolfgang Brasack übergab zum 31. Dezember 2006 an den
jetzigen Kommandeur des Landeskommando Sachsen, Oberst
Manfred Molitor.
Zu den Höhepunkten der letzten zehn Jahre zählen in erster Linie die Bewältigung der Hochwasser 2002, 2006 und 2010 gemeinsam mit den zivilen Behörden in Sachsen. Hier zeigte sich,
wie sehr sich die gute Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr
und zivilen Behörden bewährt.
Weiterhin pflegt das Landeskommando intensive Kontakte
zu den benachbarten militärischen Dienststellen in Polen und
Tschechien, dem Wojewodschaftsstab in Wroclaw und dem
VBK in Usti nad Labem.
Das Landeskommando betreut regelmäßig Kinder aus Tschernobyl sowie den Patenkindergarten „Haus der Kinder II“ in Dresden.
Seit Aufstellung des WBK III führten drei Kommandeure das
VBK 76 / Landeskommando Sachsen. Kapitän zur See Ulrich
Fricke führte das Kommando bis März 2003. Kapitän zur
Durch die zwei Familienbetreuungszentren in Leipzig und Frankenberg sowie in der Vergangenheit der Familienbetreuungsstelle in Dresden, leistet das Landeskommando Sachsen einen hervorragenden Beitrag zur Einsatzunterstützung, indem es sich um
Drei Ländermarsch 2005 mit Kapitän zur See Wolfgang Brasack (m.).
Siegerehrung Sachsenkrone 2007 durch Oberst Manfred Molitor (r.).
33
die Familien der Soldatinnen und Soldaten im Einsatz kümmert.
Ein wesentlicher Baustein des Landeskommandos ist die Unterstützung der freiwilligen Reservistenarbeit. So findet der alljährliche Reservistenwettkampf „Sachsenkrone“ national und
auch international große Beachtung. Die vielfältigen Herausforderungen sind nur im gemeinsamen Handeln aller Soldatinnen
und Soldaten und der zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
zu meistern.
Oberst Manfred Molitor sagt dazu: “Dass wir hier im Landeskommando eine gute Zusammenarbeit pflegen, ist nicht nur das
schöne Gefühl von mir, dem Kommandeur, sondern das des gesamten Landeskommandos.“
Kommandeure:
Verteidigungsbezirkskommando 75 (Chemnitz):
Bernd Molter
Kapitän zur See Oberst Karl-Martin Hofediz bis 2003
ab 2003 bis zur Auflösung 2006
Verteidigungsbezirkskommando 76 (Dresden):
Kapitän zur See Kapitän zur See Ulrich Fricke
bis 2003
Wolfgang Brasack
ab 2003 bis zur Auflösung 2007
Landeskommando Sachsen:
Oberst Reservistenwettkampf.
34
Manfred Molitor
seit 2007
Kapitän zur See Ulrich Fricke.
Landeskommando Sachsen-Anhalt
Die am 3. Oktober 1990 aufgestellten Verteidigungsbezirkskommandos 82 (Magdeburg) und 81 (Halle/Saale) in Sachsen-Anhalt
wurden am 1. Oktober 2001 dem neu aufgestellten Stab des Wehrbereichskommandos III in Erfurt unterstellt. Unter neuer Führung
musste sich bereits im August 2002 die Zivil-Militärische Zusammenarbeit bei der Katastrophenhilfe durch die Bundeswehr während des Jahrhunderthochwassers bewähren.
Ein weiterer Höhepunkt der Geschichte der Verteidigungsbezirkskommandos waren die Feierlichkeiten anlässlich „50 Jahre Bundeswehr / 5 Jahre Streitkräftebasis“. Auch das am 25. August 2005 im Rahmen der 1200-Jahr-Feier Magdeburgs auf dem Domplatz
durchgeführte Feierliche Gelöbnis in der Öffentlichkeit und der sich anschließende Große Zapfenstreich sind immer noch in guter
Erinnerung.
Durch die Auflösung des Verteidigungsbezirkskommando 81 (Halle) endete zum 30. Juni 2007 die 300-jährige wechselvolle Garnisonsgeschichte der Stadt Halle.
Feierliches Öffentliches Gelöbnis und Großer Zapfenstreich vor dem Magdeburger Dom.
Neue Landkreise – Neue territoriale Struktur im Bundesland Sachsen-Anhalt
Die Bundeswehr passte sich durch Aufstellung von Landeskommandos (LKdo) mit Sitz in den Landeshauptstädten den föderalen
Strukturen in der Bundesrepublik Deutschland an und optimierte so die Verfahrensabläufe in der Zusammenarbeit mit den Ländern.
Am 11. Januar 2007 wurde das Landeskommando Sachsen-Anhalt im Rahmen einer Festveranstaltung in Anwesenheit des damaligen Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Wolfgang Böhmer, und des Stellvertretenden Generalinspekteurs
der Bundeswehr und Inspekteurs der Streitkräftebasis, Vizeadmiral Wolfram Kühn, feierlich durch den Befehlshaber im Wehrbereich III, Generalmajor Johann G. Oppitz, in Dienst gestellt.
„Es macht uns stolz, als erstes Landeskommando in Dienst gestellt zu werden“, hob der damalige Kommandeur, Oberst Günther
Seiche, die besondere Bedeutung der Indienststellung des Landeskommando Sachsen-Anhalt hervor.
Aufstellung der Verbindungskommandos
Um eine enge und effiziente Zivil-Militärische Zusammenarbeit zu gewährleisten, wurden weiterhin 15 nichtaktive, leistungsfähige
Bezirks- und Kreisverbindungskommandos (BVK/KVK) mit ca. 150 Reservisten der Bundeswehr aufgestellt. Auf der Ebene der
Kreise und kreisfreien Städte sowie beim Landesverwaltungsamt haben sie ausschließlich beratende Funktion. Am 3. Mai 2007
überreichte der Kommandeur des Landeskommando Sachsen-Anhalt, Oberst Günther Seiche, Vertretern der in Sachsen-Anhalt
aufgestellten Bezirks- und Kreisverbindungskommandos die Ernennungsurkunden.
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Die erste Bewährungsprobe
Die neu eingerichteten Strukturen der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit hatten am 18. Juli 2009 in Nachterstedt ihre erste Bewährungsprobe zu bestehen. Das Kreisverbindungskommando des Salzlandkreises konnte dabei nachhaltig unter Beweis stellen, dass
sich das Konzept der Unterstützung ziviler Katastrophenschutzstäbe durch ortsansässige Reservisten bewährt.
Ein Zeichen der Zivil-Militärischen Verbundenheit
Am 4. April 2011 bedankten sich die Kommandeure und Dienststellenleiter der Bundeswehr im Land Sachsen-Anhalt in Anwesenheit des Befehlshabers im Wehrbereich III, Generalmajor Heinrich Geppert, bei Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer
für die gute Zivil-Militärische Zusammenarbeit. Sichtlich gerührt nahm er das Geschenk der Kommandeure und Dienststellenleiter
entgegen, das ihm durch Oberst Claus Körbi, Kommandeur des Landeskommando Sachsen-Anhalt, während der Serenade zu seiner
Verabschiedung überreicht wurde.
Kommandeure:
Verteidigungsbezirkskommando 81 (Halle)
Oberst Oberst Oberst Volkhard Dessau Wolfram Althoff
Gunnar Herholz April 1998 März 2002 April 2005 bis bis bis März 2002
April 2005
Februar 2007
April 1997 März 2000 bis bis März 2000
Oktober 2004
Verteidigungsbezirkskommando 82 (Magdeburg)
Oberst Oberst Oberst Oberst Fritz Arlt Ulrich C. Kleyser Wolf-Fritjof Freiherr
von Hammerstein-Equord Günther Seiche Oktober 2004 bis September 2006 bis September 2006
Dezember 2006
Landeskommando Sachsen-Anhalt
Oberst Oberst Oberst Günther Seiche Friedemann Wolf Claus Körbi
Januar 2007 bis Dezember 2007
Dezember 2007 bis Januar 2011
seit Februar 2011
Indienststellung des Landeskommando Sachsen-Anhalt: Oberst Günther
Seiche, Vizeadmiral Wolfram Kühn, Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang
Böhmer, Generalmajor Johann G. Oppitz (v.l.).
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Serenade anläßlich der Verabschiedung des Ministerpräsidenten von SachsenAnhalt, Prof. Dr. Wolfgang Böhmer: Generalmajor Heinrich Geppert, Prof. Dr.
Wolfgang Böhmer, Oberst Claus Körbi (v.l.).
Landeskommando Brandenburg
.
Stabsgebäude
des Landeskommando Brandenburg.
Das Landeskommando Brandenburg ist das zentrale Bindeglied der Bundeswehr zur zivilen Verwaltung des Bundeslandes.
Die Angehörigen des Kommandos stellen sicher, dass sich die
Menschen in Brandenburg bei Katastrophen und Unglücksfällen
auf die Hilfe ihrer Soldaten verlassen können.
Die Geschichte der Dienststelle beginnt mit der Wiedervereinigung. Am 3. Oktober 1990 wird in Potsdam in der späteren Haveland-Kaserne das Verteidigungsbezirkskommando (VBK) 84
der Bundeswehr in Dienst gestellt. Im Zuge der Neustrukturierung der Streitkräfte werden 2007 die VBK aufgelöst.
Jedes Bundesland erhielt ein Landeskommando, das die territorialen Aufgaben sowie die landesweite Reservistenarbeit übernahm. In Fortführung der Tradition und Aufgaben des VBK 84
in Potsdam und des VBK 85 in Frankfurt/Oder wurde am 18.
Juni 2007 das Landeskommando Brandenburg in Dienst gestellt.
Das Kommando ist auf Seiten der Bundeswehr im Bundesland
Brandenburg für die Zivil-Militärische Zusammenarbeit verantwortlich.
Es steht im Rahmen seiner territorialen Aufgaben der Landesregierung als erster militärischer Ansprechpartner zur Seite.
Die Mitarbeiter pflegen enge Kontakte zu Landesbehörden und
zivilen Hilfsorganisationen. Sie arbeiten eng mit den Landeskommandos der benachbarten Bundesländer zusammen. Die
Soldatinnen und Soldaten beschäftigen sich im Rahmen der territorialen Verantwortung auch mit militärischen Aspekten des
Umweltschutzes, der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie
der Unterstützung von Einheiten verbündeter Streitkräfte. Das
Landeskommando ist außerdem vorgesetzte Dienststelle mehrerer Einrichtungen der Bundeswehr in Berlin und Brandenburg.
Die Zivil-Militärische Zusammenarbeit umfasst die planerische
Vorbereitung auf Katastrophen und Großschadenslagen sowie
gemeinsame Übungen. Wenn mit Hochwasser, Großbränden
oder schweren Verkehrsunfällen der Ernstfall eintritt, beraten
Mitarbeiter des Kommandos die Landesregierung über die Möglichkeiten und Grenzen militärischer Unterstützung.
37
Am 8. Oktober 2007 nahmen die Kreisverbindungskommandos
(KVK) ihre Arbeit auf. Im Februar darauf führten das Ministerium des Innern und das Landeskommando Brandenburg die
zweitägige Katastrophenschutzübung „Roter Adler“ mit dem
Thema „Maul- und Klauenseuche“ durch. Das Seuchenszenario wurde in den Landkreisen Prignitz, Ostprignitz, Havelland
und Oberhavel mit den Amtstierärzten und den KVK im Rahmen einer Planuntersuchung durchgespielt. Die Übung sollte
helfen, Möglichkeiten der Bekämpfung zu erkennen und zu verbessern sowie die Verwaltungs- und Katastrophenschutzstäbe in
die Lage zu versetzen, effiziente Lösungsansätze zu finden und
zu optimieren. Die ortskundigen Reservisten der KVK leisteten
dabei in ihren Regionen einen wichtigen Beitrag zum Übungserfolg.
Zur Geschichte der Dienststelle gehören mehrere große Planübungen. Ein Beispiel dafür ist „Herbststurm 08“ vom Oktober
2008. Sie wurde durch das Ministerium des Innern in Zusammenarbeit mit dem Landeskommando Brandenburg und mehreren Landkreisen durchgeführt. Im Mittelpunkt standen die Versorgung der Bevölkerung und die Aufrechterhaltung der
einsatzwichtigen Kommunikationsverbindungen.
Es bleibt aber nicht nur bei Planspielen. Besonderes Gefahrenpotential geht im Bundesland Brandenburg von den Flüssen
Elbe und Oder aus. Exemplarisch dafür ist das Oderhochwasser
zwischen Juli und August 1997. Nicht nur Brandenburg war davon betroffen, sondern auch weite Teile Tschechiens und Polens.
Bei der Bewältigung der Flut, speziell in Brandenburg, war die
Bundeswehr neben der Feuerwehr und mehreren Hilfsorganisationen im Einsatz. Rund 30.000 Soldatinnen und Soldaten aus
der ganzen Bundesrepublik beteiligen sich an der Hochwasserbekämpfung.
Die Soldaten waren auch bei den Hochwasserlagen vom August
2002 (Elbe), April 2006 (Elbe) sowie von September bis Oktober 2010 (Schwarze Elster) und im Januar 2011 (Oder) gefordert.
Die Kreisverbindungskommandos spielen seit ihrer Aufstellung
dabei eine wichtige Rolle. Mehrfach trugen sie entscheidend zur
Bewältigung der Gefahren bei.
Am 10. Mai 2008 führte ein Großbrand in Jüterbog zu einem
weiteren Ernstfall. Bei einem Flächenfeuer im Landkreis Teltow-Fläming werden über 300 Hektar Wald- und sonstige Flächen im ehemaligen Truppenlager und auf dem Truppenübungsplatz Jüterbog zerstört. Über 200 Feuerwehrleute und mehrere
Einheiten der Bundeswehr übernahmen die Brandbekämpfung.
Durch die ein Jahrhundert lange, intensive militärische Nutzung
ist das Areal mit Munition und anderen Altlasten verseucht.
Wegen der Blindgängergefahr schien ein direktes Löschen unmöglich. Der Feuerwehr fehlte für den Einsatz die notwendige
Ausstattung. Deshalb zogen Soldaten mit ihren Bergepanzern
Schneisen und verhinderten so die weitere Ausbreitung des Feuers.
Zwei Hubschrauber mit 5.000 Liter fassenden Löschwasserbehältern rückten den Flammen zu Leibe. Ihr Einsatz verhinderte
den Verlust an Menschenleben und half größere Schäden in den
Ortschaften und umliegenden Ansiedlungen zu vermeiden.
Aufgrund dieser und weiterer Ereignisse verfügt das Landeskommando Brandenburg über unersetzbare Kenntnisse und Fähigkeiten zur Gefahrenabwehr. Es zeigt sich immer wieder, dass
bei vielen Katastrophen und schweren Unglücksfällen auf den
Generalmajor Heinrich Geppert (m.) übergibt das Kommando von Kapitän zur See Michael Setzer (l.) an Oberst Peter Arendt (r.).
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Einsatz der Bundeswehr nicht verzichtet werden kann. Am 28.
April 2011 wurde das Kommando mit dem Fahnenband des
Bundeslandes Brandenburg ausgezeichnet. Ministerpräsident
Matthias Platzeck begründete die Ehrung während eines feierlichen Appells in der Havelland-Kaserne:
„Das Landeskommando Brandenburg hat sich als unverzichtbarer Partner bei der Bewältigung von Hochwasserkatastrophen
und Großbränden in den vergangenen Jahren mehrfach bewährt.“
Für den Ministerpräsidenten stellt das Fahnenband aber nicht
nur eine Anerkennung für die gute Zusammenarbeit des Kommandos mit seiner Regierung dar: „Es ist außerdem sichtbarer
Ausdruck der guten gesellschaftlichen Verankerung der Bundeswehr in Brandenburg.“
Ministerpräsident Matthias Platzeck (r.) verleiht dem Landeskommando Brandenburg das Fahnenband des Bundeslandes Brandenburg.
Kommandeure:
Verbindungskommando 84 (Potsdam):
Oberst Axel Loewe †
bis zur Auflösung am 18. Juni 2007
Landeskommando Brandenburg:
Oberst Kapitän zur See Axel Loewe †
Oberst Peter Arendt
18. Juni 2007
Michael Setzer März 2008
bis
März 2008
bis
August 2010
seit August 2010
39
Spitzensport in der Bundeswehr
Biathletin Hauptfeldwebel Andrea Henkel auf dem Laufband.
40
Angetreten: Generalmajor Heinrich Geppert gratuliert Hauptfeldwebel Kati Wilhelm (m.) für ihre sportlichen Leistungen während ihrer aktiven Laufbahn. v.l.
Hauptfeldwebel Andrea Henkel sowie Hauptfeldwebel Andrè Lange und Hauptfeldwebel Axel Teichmann.
Höchstleistungen für Olympia
Wer an Sport in der Bundeswehr denkt, dem fallen oft die viel
zitierten Kasernenrunden und Märsche ein. Das Spektrum der
sportlichen Aktivitäten und Leistungsüberprüfungen für Soldaten der Bundeswehr umfasst jedoch sehr viel mehr.
1971 hat das Bundesministerium der Verteidigung erstmalig
Regelungen für die Spitzensportförderung in der Bundeswehr
erarbeitet, 1991 grundlegend modifiziert und in der heute noch
gültigen Fassung erlassen.
Innerhalb der Streitkräfte messen sich Soldaten bei Meisterschaften in verschiedenen Sportarten - von Volleyball bis Leichtathletik. Die Besten von ihnen kämpfen auch auf internationaler
Ebene um Titel und sportliche Erfolge.
Die Bundeswehr unterstützt die Bemühungen der Bundesregierung zur Förderung des Hochleistungssports in Deutschland mit
folgenden Zielen:
•
die Teilnahme Deutscher Sportler bei Olympischen
Spielen, Welt- und Europameisterschaften zu gewähr-
leisten,
•
den deutschen Spitzensportlern im internationalen Vergleich gleiche Chancen einzuräumen,
•
es den Spitzensportlern zu ermöglichen, während des Wehrdienstes den Anschluss an die internationale Leistungsspitze zu halten.
Im Wehrbereich III haben vier Sportfördergruppen in den Standorten Oberhof, Frankenberg, Berlin und Frankfurt/Oder ihre
Heimat. Sie sind dem jeweiligen territorial zuständigen Landeskommando unterstellt.
Nach der Versetzung in eine Sportfördergruppe der Bundeswehr
stehen den Sportlern etwa 70 Prozent des Dienstes für Training
und Wettkämpfe sowie 30 Prozent für militärische Aus- und
Weiterbildung zur Verfügung.
41
Oberhofer „Medaillenschmiede“
Die Sportfördergruppe Oberhof ist eine der größten und an sportlichen Erfolgen gemessen, die erfolgreichste Sportfördergruppe der
Bundeswehr.
Der Standort der Sportfördergruppe Oberhof, die „Kaserne am Rennsteig“, befindet sich auf dem Kamm des Thüringer Waldes, dem
Rennsteig. Heute ist der „Grenzadler“ die Heimat von ca. 70 Sportsoldatinnen und Sportsoldaten, welche überwiegend in Wintersportarten außerordentlich erfolgreich sind.
Im Biathlon, der Nordischen Kombination, im Bob- und Rennschlittensport, im Skilanglauf aber auch im Skispringen und Skeleton haben Oberhofer Athleten bisher über 30 Olympiasieger, 150 Weltmeister und 70 Europameister aufzuweisen.
An Olympischen Winterspielen nehmen regelmäßig Sportler aus den
Sportfördergruppen des Wehrbereiches III teil.
Zu den bekanntesten und erfolgreichsten Sportsoldaten gehören die
Weltmeister und Olympiasieger Hauptfeldwebel André Lange mit
seiner Bob-Crew sowie die Biathletinnen Hauptfeldwebel Andrea
Henkel und Hauptfeldwebel Kati Wilhelm.
Grüne Woche, Militärische Aus- und Weiterbildung der Sportsoldaten auf dem Übungsplatz.
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Konstant in der Erfolgsspur - Berlin immer wieder Spitze
Hauptfeldwebel Nadine Kleinert, Oberfeldwebel Andre Höhne, Oberfeldwebel Stefan Lindemann, Feldwebel Katrin Mattscherodt, Feldwebel Monique Angermüller, Feldwebel Karina
Winter, Stabsunteroffizier (FA) Andre Niklaus, Stabsunteroffizier
(FA) Robert Harting, Stabsunteroffizier (FA) Steffen Gebhard,
Stabsunteroffizier (FA) Samuel Schwarz, Stabsunteroffizier (FA)
Nora Subschinski sowie Hauptgefreiter Patrick Hausding und
Hauptgefreiter Brian Gladow - all diese Namen kennen Millionen
Fernsehzuschauer aus zahlreichen Übertragungen.
Was aber längst nicht alle wissen:
Bei diesen und vielen anderen Spitzensportlern der Bundeswehr hängt neben dem Trainingsanzug eine Uniform im Spind.
Diese Sportler sind Soldaten der Bundeswehr und Angehörige einer
Sportfördergruppe.
Die Sportfördergruppe der Bundeswehr in Berlin ist eine der 15
Sportfördergruppen der Bundeswehr. Sie ist seit März 2004 in der
Julius-Leber-Kaserne stationiert. Es stehen 80 Plätze für die Förderung von Sportsoldaten zur Verfügung.
Das Motto der Leitung der Sportfördergruppe lautet:
„Erfolg braucht ein eingespieltes Team, Spitzenbelastung erfordert Spitzenbetreuung“.
Die Berliner Sportsoldaten sind bei nationalen sowie internationalen Wettkämpfen mit Medaillen jederzeit vertreten. Bei den letzten elf Olympischen Spielen seit 1992 in Albertville, Barcelona,
Lillehammer, Atlanta, Turin, Peking und Vancouver haben Spitzensportler der Bundeswehr 71 Gold-, 65 Silber- und 69 Bronzemedaillen gewonnen, also rund 44 Prozent der insgesamt 465
Medaillen der deutschen Olympiamannschaften. Dazu kamen in
den Jahren von 1991 bis 2009 insgesamt 544 Weltmeister-, 493
Europameister- und eine unendliche Anzahl Deutscher Meistertitel.
Auch in Zukunft werden unsere Sportsoldaten und -soldatinnen
bei Weltmeisterschaften, Europameisterschaften sowie Olympischen Spielen an den Start gehen und die Bundesrepublik
Deutschland bestens vertreten.
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Kraftfahrausbildungszentren
A
uf dem Truppenübungsplatz bringen sie Nachschub durch unwegsames Gelände zur Truppe. Im Auslandseinsatz transportieren sie wertvolles Material über Straßen, auf die sich ein deutscher Autofahrer kaum trauen würde: Kraftfahrer bei der
Bundeswehr zu sein, bedeutet große Verantwortung zu übernehmen.
Die dafür notwendige Ausbildung vermitteln die Kraftfahrausbildungszentren der Bundeswehr. Die Bundeswehr-Fahrschulen
arbeiten grundsätzlich genauso wie ihre zivilen Kolleginnen und Kollegen. Nur, dass die Schüler – in der Regel Soldaten – in
Vollzeit unterrichtet werden. Die Soldaten leisten für 30 Tage in einem Kraftfahrausbildungszentrum Dienst. Morgens Theorie und nachmittags Praxis im täglichen Wechsel. Diese Lehrgangsplätze sind begehrt. Der Lehrplan ist stramm, denn neben
Fahren, dem Unterricht in Verkehrsrecht und Kenntnis der Straßenverkehrs- und -zulassungsordnung steht für die angehenden
Militärkraftfahrer auch militärischer Stoff auf dem Stundenplan.
Soldaten bei der Technikausbildung.
„Die Ausbildung ist umfangreicher als in einer zivilen Fahrschule“, erläutert Hauptmann Roland Büchner, Leiter des Burger
Zentrums. „Wir vermitteln den Fahrschülern wie sie auch in ungewöhnlichen Verkehrs- und Fahrsituationen bestehen können.“
Im Wehrbereich III werden Militärkraftfahrer und Fahrlehrer in allen Fahrerlaubnisklassen in den Kraftfahrausbildungszentren
Burg, Potsdam, Leipzig, Frankenberg und Erfurt ausgebildet.
Einsatzorientierte Ausbildung
Neben der „normalen“ Kraftfahrausbildung wird seit 2009 für Soldaten, deren Auslandseinsatz als Kraftfahrer unmittelbar
bevorsteht, eine einsatzorientierte Ausbildung auf dem Geländewagen „Wolf SSA“ (Sonderschutzausstattung) und seit 2010
auch auf dem neuen Geländewagen „Enok“ durchgeführt.
Nicht nur Minen und Sprengfallen im Einsatz bergen Gefahren. Auch die deutlich veränderte Fahrdynamik der geschützten
Fahrzeuge stellt für ungeübte Kraftfahrer ein nicht zu unterschätzendes Problem dar. Ausschlaggebend dafür sind vor allem der
nach oben verlagerte Schwerpunkt und das hohe Gewicht: Die geschützten Fahrzeuge der Bundeswehr sind erheblich schwerer
als ihre Pendants am heimatlichen Standort. So hat beispielsweise der geschützte Wolf SSA rund das doppelte Gewicht des
herkömmlichen ungeschützten Geländewagens. Geschützter Fahrgastraum heißt geringere Agilität und kleine Scheiben mit
deutlich schlechterer Sicht. Auch die Fahreigenschaften verändern sich vor allem abseits befestigter Pisten gravierend.
Kraftfahrer der Bundeswehr müssen im Einsatz damit umgehen können. Deshalb üben die Lehrgangsteilnehmer mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten Inhalte des integrierten Fahrsicherheitstrainings. Dazu gehören ein Pylonenparcours und
Bremsmanöver auf einer feuchten Gleitfläche ebenso, wie das Training zum „Aktiven Beifahrer“.
Diesem kommt im Einsatz eine besondere Bedeutung zu: Auch er muss ständig den Verkehr beobachten um die in geschützten
Fahrzeugen eingeschränkte Sicht des Fahrzeugführers durch entsprechende Hinweise und Signale ausgleichen.
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Familienbetreuungsorganisation
Betreuungsveranstaltung 2010 in der General-Olbricht-Kaserne Leipzig.
E
in Auslandseinsatz ist für jeden Soldaten eine große Herausforderung: Dienst rund um die Uhr in einem gefährlichen Umfeld, Wohnen und Schlafen in engen Unterkünften, monatelange Abwesenheit von zu Hause, das sind nur einige Veränderungen
gegenüber dem täglichen Dienstbetrieb im Heimatland.
Dass ein Auslandseinsatz für die Daheimgebliebenen ebenso belastend ist, gerät meist in Vergessenheit. Angehörige wissen
meist nur wenig über die Einsatzgebiete oder die Aufgaben der Soldaten und machen sich daher vielfach große Sorgen. Gleichzeitig muss die Partnerin oder der Partner die Probleme des Alltags plötzlich allein bewältigen.
Um die Angehörigen in dieser Situation nicht allein zu lassen, verfügt die Bundeswehr mit dem Konzept der Familienbetreuungsorganisation über ein deutschlandweites Netz von 31 Familienbetreuungszentren (FBZ) und bis zu 50 temporären Familienbetreuungsstellen. Fachlich werden die FBZ und Familienbetreuungsstellen durch das Leit-FBZ in Potsdam geführt. Dieses
ist Bestandteil des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr und hat somit den „direkten Draht“ in die Einsatzgebiete.
Die FBZ sind wichtige Bindeglieder zwischen den Soldaten im Einsatzland und den Angehörigen daheim. Zu den vielseitigen
Aufgaben der Betreuungszentren zählen deshalb alle einsatzbezogenen und sozialen Fragen, die Koordination psychologischer
Beratung sowie die Unterstützung bei der Zusammenarbeit mit Behörden oder Ämtern.
Auch die Organisation regelmäßiger Informationsveranstaltungen für die Angehörigen gehört zum Aufgabenspektrum der
FBZ. „Was auch sehr hilfreich für uns war, war die Rundumbetreuung zu dieser Zeit. Bei Fragen und Ängsten gaben sie uns
Halt und Beistand“, drückt eine Familie ihren Dank aus.
Im Wehrbereich III stehen für die Betreuung Familienangehöriger Zentren in Berlin, Erfurt, Frankenberg, Leipzig, Magdeburg
und Storkow bereit.
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46
Live-Schaltung nach Afghanistan.
Kinderbetreuung.
Vorführung der Ausrüstungsgegenstände.
Fahrzeuge der Feldjäger.
Betreuungsveranstaltung im Erfurter Zoo.
Radio Andernach überbringt Grüße in die Einsatzländer.
Führungsunterstützungsregiment 38
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Führungsunterstützungsregiment 38 übernahm das Kommando
in der Kurmark-Kaserne. Ab dem 1. Juli 2006 wurde das Führungsunterstützungsbataillon 381 in der Liegenschaft Storkow
aufgestellt und ab dem 29. September das Fernmeldebataillon
384 in Karlsruhe dem Führungsunterstützungsregiment 29 unterstellt.
Nach sechs Jahren als Kommandeur des Regimentes wurde
Oberst Ralph-Gerit Andrewski am 28. Mai 2008 durch den damaligen Befehlshaber im Wehrbereich III, Generalmajor Johann
G. Oppitz, von seinem Kommando entbunden und dieses dem
neuen Kommandeur, Oberst Manfred Krätzig, übergeben.
2008 Kommandeurwechsel: Oberst Ralph-Gerit Andrewski, Generalmajor
Johann G. Oppitz, Oberst Manfred Krätzig (v.l.).
Seit dem 1. Juli 2006 ist Storkow die Heimatstadt des Führungsunterstützungsregiment 38 und des Führungsunterstützungsbataillon 381. Die militärische Liegenschaft im Standort
am Küchensee trägt seit dem 17. August 1993 als Ausdruck regionaler Verbundenheit den Namen „Kurmark-Kaserne“.
Das Führungsunterstützungsregiment 38 erlebte seit seiner Indienststellung im Jahr 2002 bis zum Standortwechsel in die
Kurmark-Kaserne Storkow nicht nur Veränderungen im strukturellen Aufbau. Neben einem vielfältigen Aufgabenbereich entwickelten sich auch Traditionen, wie Wintervorträge und Neujahresempfänge, die bis heute bestehen.
Dem in der Kurmark-Kaserne Storkow stationierten Führungsunterstützungsregiment 38 unterstehen zur Zeit ca. 2.300 Soldatinnen und Soldaten und zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Einsätze im Ausland
Seit Indienststellung ist das Storkower Führungsunterstüzungsregiment 38 mit seinen unterstellten Verbänden an Auslandseinsätzen der Bundeswehr beteiligt. Die Soldatinnen und Soldaten
sind u.a. bei KFOR im Kosovo, ISAF in Afghanistan, EUFOR in
Bosnien-Herzegowina, UNMIS im Sudan, UNIFIL im Libanon
und ATALANTA vor der Küste Somalias eingesetzt.
Mit den unterstellten Führungsunterstützungsbataillonen stellt
das Führungsunterstützungsregiment 38 mobile Kräfte für die
fernmeldetechnischen Anbindungen der im Auslandseinsatz befindlichen Kräfte der Bundeswehr.
Die Geschichte des Verbandes
Am 19. Juni 2002 wurde in der Julius-Leber-Kaserne in Berlin die
Führungsunterstützungsbrigade 4 aufgelöst und das Führungsunterstützungsregiment 38 durch den stellvertretenden Befehlshaber und Chef des Stabes im Wehrbereich III in Dienst gestellt.
Erster
Kommandeur
des
Führungsunterstützungsregiment 38 wurde der ehemalige Kommandeur des Fernmelderegiment 11, Oberst Ralph-Gerit Andrewski. Zu dieser Zeit waren
dem Regiment die Fernmeldebataillone 381 in Visselhövede, 382
in Havelberg , 383 in Erfurt und 384 in Karlsruhe unterstellt.
Am 29. September 2005 wurde das Fernmeldebataillon 381 in
Visselhövede dem Führungsunterstützungsregiment 28 zugeordnet.
Am 1. Oktober 2005 wurden alle Fernmeldebataillone zu Führungsunterstützungsbataillonen umbenannt.
Am 23. März 2006 wurde das Regiment in Berlin aus der JuliusLeber-Kaserne mit einem Appell verabschiedet. Es sollte bis
Mai 2006 nach Storkow (Mark) verlegen. Der Umzug verlief
vom 24. April bis 5. Mai 2006 reibungslos und das
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Auftrag ist es, die nationale Führungsfähigkeit im Einsatz sicherzustellen, das heißt Satellitenfunkverbindungen, Funkverbindungen, Bündelfunksysteme/-netze, mobile Kommunikationsnetze
und das streitkräftegemeinsame Führungsinformationssystem
herzustellen, zu halten und zu betreiben.
Die Soldatinnen und Soldaten des Regiments haben an vielen
Einsätzen inzwischen ihre Zuverlässigkeit und ihr Können bewiesen und tragen auch künftig ihren Teil zur erfolgreichen Bewältigung der Einsätze der Bundeswehr bei.
Wintervorträge, Neujahrsempfänge und Benefizkonzerte
Am 12. Januar 2007 luden die Stadt Storkow und die Bundeswehr erstmals zum Neujahrsempfang in den Kinosaal der Kurmark-Kaserne ein.
Seit 2010 findet der Empfang auf der Burg Storkow statt und
wird von vielen Vertretern aus verschiedenen Bereichen des
gesellschaftlichen Lebens der Region genutzt, um ungezwungen
miteinander ins Gespräch zu kommen.
Tetrapolmast in Afghanistan.
Regimentskommandeure:
Oberst Oberst Ralph-Gerit Andrewski 2002
bis
Manfred Krätzig seit 2008
2008
Indienststellung Führungsunterstützungsbataillon 381.
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Bataillonskommandeure:
Führungsunterstützungsbataillon 381
Oberstleutnant
Werner Klemens Baumgartner
Oberstleutnant
Wolfgang Illner
1. Juli 2006
bis
17. September 2008
seit 17. Oktober 2008
Führungsunterstützungsbataillon 382
Oberstleutnant
Jörg Seemeier
19. Juni 2002 bis 25. März 2004
Oberstleutnant
Heiko Mühlmann 25. März 2004 bis 30. März 2006
Oberstleutnant
Martin Ordelmans
30. März 2006 bis 1. Oktober 2009
Oberstleutnant
Thomas Zimmermann
seit 1. Oktober 2009
Führungsunterstützungsbataillon 383
Oberstleutnant Manfred Kutz
18. Dezember 2002 bis 30. November 2004
Oberstleutnant Oberstleutnant Harald Stammel
1. Dezember 2004 bis 30. November 2006
Frank Beyer
1. Dezember 2006 bis 15. August 2008
Oberstleutnant Uwe Zinsmeister
1. Januar 2009
bis 5. Mai 2011
Oberstleutnant Jürgen Götz
seit 5. Mai 2011
Grußwort von Regimentskommandeur Oberst Manfred Krätzig beim Jahresempfang 2011 in Storkow.
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Feldjägerbataillon 351
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Die Feldjägertruppe leistet als Teil der Streitkräftebasis ihren
Dienst für alle militärischen Organisationsbereiche der Bundeswehr
sowie für die Bundeswehrverwaltung, die Rechtspflege und die Militärseelsorge. Sie ist die „Militärpolizei der Bundeswehr“. Von den
acht Feldjägerbataillonen, deren Einsatzgebiete über das gesamte
Bundesgebiet verteilt sind, gehören die Feldjägerbataillone 350 und
351 in den Zuständigkeitsbereich des Wehrbereichskommandos III
in Erfurt.
Nach mehreren Umstrukturierungen seit Bestehen gehören heute
vier Einsatzkompanien sowie eine Stabs- und Versorgungskompanie und ein Kraftfahrausbildungszentrum zum Feldjägerbataillon
351. Die Feldjägereinsatzkompanien in den Standorten Leipzig, Erfurt, Burg und Potsdam stellen die ständige Einsatzbereitschaft und
flächendeckende Verfügbarkeit von Feldjägerkräften rund um die Uhr sicher. Dabei ist das Feldjägerbataillon 351 räumlich zuständig für die Bundesländer Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und den westlichen Teil Brandenburgs.
Der Transformationsprozess der Bundeswehr ließ das Fähigkeitsspektrum und damit die Anforderungen an die Feldjägertruppe deutlich anwachsen. So stellt eine ständige Einsatzfähigkeit im In- und Ausland bei wechselnden Rahmenbedingungen in einem komplexen sicherheitspolitischen Umfeld mit asymmetrischer Bedrohung hohe Ansprüche an das Feldjägerbataillon. Schnelle Verfügbarkeit, Mobilität, Flexibilität, Durchsetzungsfähigkeit und modularer, vielseitiger Einsatz überall auf der Welt kennzeichnen jenes
Anforderungsprofil.
Neben den „klassischen“ Feldjägeraufgaben
• Militärischer Ordnungsdienst
• Militärischer Verkehrsdienst
• Wahrnehmen von Sicherheitsaufgaben
• Erhebungen und Ermittlungen
• Raum- und Objektschutz
• Aufgabenübergreifender Feldjägereinsatz
haben sich besondere Spezialaufgaben entwickelt.
Dazu gehören:
• im Inland
-
Eskorte, als Lotsendienst oder Ehreneskorte,
-
Einsatz / Kontrolle im Bereich Gefahrgutverordnung und Umweltschutz,
•
•
im Ausland
-
-
-
-
-
Einsatz zur Sicherstellung der Luftsicherheitsbestimmungen,
Crowd Riot Control (CRC) bei unfriedlichen Demonstrationen,
Zugriffsdurchsuchungen,
Einsatz von Präzisionsschützen,
Konvoischutz und
im Inland als auch im Ausland
-
Erhebungen und Ermittlungen im nationalen und multinationalen Rahmen,
-
Personenschutz für hochrangige Persönlichkeiten bei festgestellter Gefährdung,
-
Unterstützung der Truppe mit Schutz-, Rauschgiftspür- und Sprengstoffspürhunden.
Für die Wahrnehmung dieser Aufgaben stehen die Feldjäger im Einsatzraum an 365 Tagen täglich 24 Stunden bedarfs-, ereignisorientiert und präventiv zur Verfügung. Eine weitere wichtige Aufgabe stellt die Unterstützung für andere Truppenteile im Rahmen der
einsatzvorbereitenden Ausbildung und bei Übungen im In- und Ausland dar. Der Schwerpunkt wird hierbei auf den Bereich Crowd
Riot Control (CRC) – Kontrolle von Menschenansammlungen bei unfriedlichen Demonstrationen – gelegt. Die Feldjägerkompanien bereiten mit ihrer Erfahrung und ihren Fachkenntnissen die Truppenteile im Einsatzraum professionell auf ihren Einsatz vor.
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Weiterhin unterstützen und beraten Feldjäger den Disziplinarvorgesetzten im Rahmen von Ermittlungen, aber auch bei der Durchführung von Truppenübungen und in anderen Angelegenheiten des dienstlichen Alltags. Die enge Zusammenarbeit mit Truppenteilen und zivilen Dienststellen, insbesondere der Polizeidienststellen, ist dabei von großer Bedeutung und wird besonders gepflegt.
Zu weiteren Kernaufgaben der Militärpolizei gehört die Absicherung von Veranstaltungen der Bundeswehr, wie beispielsweise
feierliche Gelöbnisse, Kommandeurtagungen und Ausstellungen der Bundeswehr.
Prägend für Soldaten und Truppe bleibt auch der Einsatz des Feldjägerbataillons im Rahmen der Hochwasserkatastrophe an Elbe
und Mulde im Jahr 2002, welcher sich weit über die Einsatzraum- und Landesgrenzen hinaus erstreckte.
Neben den Aufgaben im Inland kommt den Auslandseinsätzen der Bundeswehr immer eine besondere Bedeutung zu. Das Feldjägerbataillon unterstützt alle Einsatzkontingente mit Kräften für die Wahrnehmung militärpolizeilicher Aufgaben. Dabei werden
Feldjäger in nationalen und multinationalen Militärpolizeieinheiten eingesetzt. Als sogenannte „force enabler“ (Kampfunterstützungskräfte) nehmen sie an allen Operationen teil und stellen im Rahmen der verbundenen Streitkräfte sicher, dass das erforderliche
Fähigkeitsspektrum für den Erfolg der Operation zur Verfügung steht.
Neben der ständigen Beteiligung von Soldatinnen und Soldaten an den laufenden Einsätzen im erweiterten Aufgabenspektrum der
Bundeswehr im Ausland hält das Feldjägerbataillon Kräfte für einen möglichen Einsatz zur Evakuierung deutscher Staatsbürger
bereit und stellt die Anteile an Militärpolizei für die schnellen Eingreifkräfte der European Battlegroup (EU BG).
Die EU BG bildet das Schlüsselelement für die Bewältigung von Krisen und Konflikten in rascher und zahlenmäßiger Verfügbarkeit
im Namen der Europäischen Union.
Die Soldatinnen und Soldaten des Feldjägerbataillons werden darauf konzentriert vorbereitet, um bei diesem Auftrag gemeinsam
mit Vertretern anderer Nationen auch bei allen Operationen bestehen zu können.
Um all diese Fähigkeiten jederzeit bereitstellen zu können und die ständige Einsatzbereitschaft zu gewährleisten, ist die Aus- und
Weiterbildung sowohl allgemein-militärisch, funktionsbezogen als auch feldjägerspezifisch im gesamten Aufgabenspektrum primäres Ziel. Das Feldjägerbataillon nutzt dazu auch die Fachexpertise ziviler Dienststellen und arbeitet bei Übungen eng mit der Polizei
und Rettungskräften zusammen.
Die Feldjäger stehen jedem Soldaten, zu jeder Zeit als Ansprechpartner zur Verfügung. Telefonisch sind sie unter folgenden,
bundesweit gültigen Rufnummern erreichbar.
Aus dem Bundeswehrnetz: 90-9999
Aus zivilen Netzen:
01803-90999
(9 Cent pro Minute aus dem Festnetz der
deutschen Telekom)
Feldjäger bei Radarkontrollen.
Kommandeure:
Major Bruno Gehrlich April 2003 bis November 2006
Oberstleutnant
Ulf Häussler November 2006 bis November 2008
Oberstleutnant
Dirk Jager wurde mit der Führung des FJgBtl 351 beauftragt
Oberstleutnant
Jens Langner seit Februar 2009
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Truppenübungsplätze im Wehrbereich III
54
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Fahrtraining auf einem Truppenübungsplatz.
T
ruppenübungsplätze sind „Lernfelder“ der Bundeswehr und
unersetzlich für eine möglichst realistische und einsatznahe
Ausbildung der Soldaten. Die Bereitstellung geeigneter Übungsflächen und -räume in Deutschland für eine qualitativ hochwertige Ausbildung der Streitkräfte ist daher weiterhin unabdingbare
Voraussetzung für alle Einsätze.
Dem Wehrbereichskommando III sind die Truppenübungsplätze
Oberlausitz, Klietz, Altengrabow und Lehnin unterstellt. Dabei
wurden im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr die
Truppenübungsplätze Altengrabow und Lehnin zu Außenstellen
der Truppenübungsplatzkommandantur Klietz.
Bis 2007 war der Truppenübungsplatz Ohrdruf noch dem
Wehrbereichskommando III zugeordnet, bevor er im Zuge der
Neuausrichtung der Bundeswehr als Außenstelle der Truppenübungsplatzkommandantur Wildflecken unterstellt wurde.
Die für den Übungsbetrieb verantwortlichen Kommandanten organisieren den Ausbau, den Betrieb und die Unterhaltung dieser
Truppenübungsplätze gemeinsam mit den zuständigen Bundeswehrdienstleistungszentren.
Aufgrund der jahrelangen Nutzung der Schießanlagen ist es stets
dringend erforderlich, nach veralteter Munition, Hülsen und
Blindgängern zu suchen, diese regelmäßig zu räumen und anschließend ordnungsgemäß zu vernichten. Die Truppenübungsplatzkommandantur arbeitet daher eng mit dem Kampfmittelräumdienst zusammen.
Gemeinsam wird somit für die Sicherheit von übenden Soldaten,
Beschäftigten der Bundeswehr und Anwohnern gesorgt.
Kommandant TrÜbPl Ohrdruf
Hauptmann Andreas König 2000 bis April 2007
Der in diesem Jahr außer Dienst gestellte Truppenübungsplatz
Wittstock unterstand ebenfalls dem Erfurter Kommando. Es war
geplant, diesen Übungsplatz als Luft- Boden Schießplatz für die
Luftwaffe auszubauen. Nach jahrelangen juristischen Auseinandersetzungen um die korrekte Umsetzung baurechtlicher Vorgaben hat sich die Bundeswehr 2010 entschlossen, auf die weitere
Nutzung dieses Übungsplatzes zu verzichten und ihn in das allgemeine Vermögen des Bundes zu überführen.
Derzeit werden in der Region verschiedenartige Konzepte zur
weiteren Nutzung des Geländes diskutiert.
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Kommandanten TrÜbPl Wittstock
Oberstleutnant Wolfgang Engel 1994 bis April 2009
Oberstleutnant Thomas Hering Mai 2009 bis September 2011
Achtung: Truppenübungsplätze sind stets militärische Sicherheitsbereiche und keine Abenteuerspielplätze. Unbefugtes Betreten oder die Mitnahme von Munitionsteilen bedeuten Lebensgefahr!
Truppenübungsplatz Oberlausitz
Der Truppenübungsplatz Oberlausitz befindet sich im Südosten Deutschlands, genauer im Freistaat Sachsen und dort in den Landkreisen Görlitz (früher Niederschlesischer Oberlausitzkreis) und Bautzen (ehemals Landkreis Kamenz). Er wird begrenzt im Norden durch die Ortschaften Weißkeißel, Sagar, Skerbersdorf, im Osten durch den Grenzfluss nach Polen, die Neiße, im Süden durch
den Braunkohletagebau Reichwalde und im Westen durch die Bundesstraße 156.
Der Truppenübungsplatz wird durch drei wesentliche Verkehrswege in Nord-Süd-Richtung durchschnitten: die Bundesstraße 115
Cottbus-Görlitz, die Bundesstraße 156 Weißwasser-Bautzen, sowie die Eisenbahnlinie Berlin-Görlitz
Der Übungsplatz liegt in der Muskauer Heide, im größten Binnendünengebiet Ostdeutschlands. Die Gesamtfläche von 16.350 Hektar erstreckt sich von Ost nach West über 38 Kilometer sowie von Nord-Süd über neun Kilometer. Die durchschnittliche Höhe über
Normalnull beträgt 135 bis 145 Meter.
Die Flora geht von Sandböden und Dünen durchsetzt mit Trockenrasen, über geschlossene Waldflächen (hauptsächlich Kiefer) bis
hin zu Heidemooren.
Die heimische Fauna wurde in den letzten Jahren durch Wölfe bereichert. Die vermutlich aus Polen zugewanderten Wölfe leben
derzeit in drei Rudeln. Nicht zu vergessen ist der Seeadler, der für diese Region eher untypisch ist, aber seit Jahren auf dem Übungsplatzgelände gesichtet wird.
Auf dem Weg zur Panzerschießbahn.
Der Truppenübungsplatz Oberlausitz zählt zu den modernsten Deutschlands. Er bietet der übenden Truppe optimale Bedingungen:
Elf moderne Panzer- und Handwaffenschießbahnen mit computergesteuertem Zielbau, Eisenbahnanbindung, renovierten und modernisierten Unterkünften. In zwei Truppenlagern können bis zu 1.650 Soldaten sowie noch einmal 700 Soldaten in zwei Biwakräumen untergebracht werden.
In den letzten 10 Jahren wurde die Sanierung der Schieß- und Übungsanlagen sowie der Truppenunterkünfte konsequent fortgesetzt.
Derzeit befinden sich zwei neue Schießbahnen im Bau. Der Truppenübungsplatz Oberlausitz wird von etwa 20.000 Soldaten pro
Jahr beübt. Zu den Höhepunkten gehörten vier Lehrübungen der Offiziersschule des Heeres sowie Aufenthalte ausländischer Streitkräfte, die hier bereits eine feste Größe im Belegungsplan sind.
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Kommandanten:
Oberstleutnant Georg Kuhndörfer
1999
bis
2004
Oberstleutnant Dietmar Nehrig 2004
bis
2008
Oberstleutnant Lutz Pauketat
seit 2008
Übungsplatzimpressionen.
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Truppenübungsplatz Klietz
D
ie Truppenübungsplatzkommandantur Klietz ist bundeslandübergreifend in Sachsen-Anhalt und Brandenburg disloziert.
Sie ist mit den dazugehörigen Servicecentern der Bundeswehr-Dienstleistungszentren einer der größten Arbeitgeber
und Ausbildungsbetrieb in der Region mit insgesamt 60 Soldaten und 468 zivilen Mitarbeitern.
Die Truppenübungsplatzkommandantur Klietz führt und betreibt die Truppenübungsplätze Klietz, Altengrabow, Lehnin
und den Sonderübungsplatz Pioniere Klietz. Dabei plant sie
den Ausbau der Plätze und stellt deren Unterhalt sicher. Sie
schafft den jeweiligen Nutzern die Voraussetzung für Gefechtsübungen mit oder ohne Gefechts- und Übungsmunition
bis zur Ausbildungshöhe „Verband“ in allen Gefechtsarten im
Gefecht der verbundenen Waffen bei Tag und bei Nacht, im
Orts- und Waldkampf und hält Ausbildungsmöglichkeiten für
„Urbane Operationen“ auf allen drei Truppenübungsplätzen
bis jeweils Ebene „Einheit“ bereit.
Die Truppenübungsplätze verfügen über besondere Ausbildungsanlagen, wie die Übersetzstellen an Elbe und Havel auf
dem Truppenübungsplatz Klietz, auf denen der Fährbetrieb,
Tiefwaten von gepanzerten Fahrzeugen, Kriegsbrückenschläge, aber auch Taucherausbildung stattfinden kann. Auf
dem Truppenübungsplatz Lehnin ist die Ortskampfanlage
eine in dieser Form einzigartige Ausbildungsanlage.
Der Truppenübungsplatz Altengrabow wurde bis 2006 als
Artillerieschießplatz genutzt. Jetzt wird er besonders für Einsatzübungen genutzt.
Die Truppenübungsplatzkommandantur Klietz war an allen Hochwassereinsätzen der Bundeswehr an Elbe und Oder
durch den Einsatz von Personal oder die Bereitstellung von
Material und Gerät beteiligt.
Großübungen wie IRON TAURIS der 1. Panzerdivision Hannover wurden ebenso auf den drei Plätzen durchgeführt, wie
die Sicherstellung von Schießen verbundener Waffen sowie
einige Lehrübungen der Offizierschule des Heeres.
Insgesamt übten in den letzten Jahren auf allen drei Plätzen
durchschnittlich jährlich zwischen 60.000 und 70.000 Soldaten der Bundeswehr, aber auch NATO-Partner.
Überwinden eines Wasserhindernisses.
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Kommandanten:
Oberstleutnant Joachim Kocherscheidt
1. Oktober 2000 bis 24. Mai 2004
Oberstleutnant Michael Backs
24. Mai 2004 bis
14. August 2008
Oberstleutnant Dietmar Nehrig seit 14. August 2008
Übungsplatzfeuerwehr im Einsatz.
Übungsdorf auf dem Truppenübungsplatz Lehnin.
60
Einsatzbesprechung vor Ort.
Wehrbereichsmusikkorps III
Seit 20 Jahren - „Sehen …hören … staunen“
Viele Erfurter, aber auch Musikliebhaber jeder Couleur, haben das traditionelle Benefizkonzert des Wehrbereichsmusikkorps III
in der Vorweihnachtszeit im Erfurter Kaisersaal fest in ihren Terminkalender eingetragen. Nicht nur die Freunde traditioneller
Marschmusik begeistert das symphonische Blasorchester mit seiner Musik. Ob Klassik, Filmmusik, Swing oder Pop, die rund 60
Musikerinnen und Musiker meistern alle diese musikalischen Genres.
Seit zwei Jahrzehnten stellt das renommierte Orchester im In- und Ausland bei Galakonzerten, feierlichen militärischen Zeremoniellen und Kammerkonzerten immer wieder seine außergewöhnliche Vielseitigkeit und seinen hohen musikalischen Anspruch unter
Beweis. Natürlich ist für das Bundeswehrorchester auch die internationale Marschliteratur ein wichtiger Bestandteil seines Repertoires. Von der Bassklarinette bis zur Piccoloflöte, von der Tuba bis zur Trompete sind nahezu alle Holz- und Blechblasinstrumente vertreten. Zusätzlich verfügt das Orchester über einen großzügig ausgestatteten Schlagzeugapparat mit vielseitiger Rhythmusgruppe.
Neben dem großen, sinfonischen Blasorchester gibt es noch eine Vielzahl kleiner Besetzungen. Ob klassisches Bläserquintett,
Blech- oder Holzensemble, Tanzcombo, Swing-Ensemble und Egerländer Besetzung, die Vielseitigkeit des Orchesters findet sich
in seinen kleinen Ensembles wieder.
Am 1. April 1991 wurde das Heeresmusikkorps 70 in Erfurt aus Musikern der Musikkorps Leipzig, Erfurt, Dresden und Halle der
ehemaligen NVA aufgestellt und am 1. Juli 1994 in Heeresmusikkorps 13 umbenannt. Laut Organisationsbefehl vom 1. April 1991
gehörten dem Musikkorps drei Offiziere, 49 Unteroffiziere, drei Mannschaftsdienstgrade und zwei zivile Mitarbeiter an.
Ein Meilenstein in der Geschichte des Musikkorps war sicherlich der Umbau des ehemaligen Kinos in der Steigerkaserne zu einem
zweckmäßigen und modernen Probengebäude. Nach zweijähriger Bauzeit war es dann soweit. Am 30. Mai 1996 wurde das Gebäude seiner neuen Bestimmung übergeben.
Mit der Defusionierung des Wehrbereichskommando VII / 13. Panzergrenadierdivision am 1. Oktober 2001 wurde das Heeresmusikkorps 13 unter gleichzeitiger Umbenennung dem Wehrbereichskommando III in Erfurt unterstellt.
Die Militärmusiker aus Thüringen genießen nicht nur in ihrer Heimat einen hervorragenden Ruf. Auch im Ausland erntete das Wehrbereichsmusikkorps III bereits viel Lob und Anerkennung.
So gastierte das Orchester in den vergangenen 20 Jahren seines Bestehens bei internationalen Musikfestivals und Konzertreisen
in Belgien, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Polen, Schweden, Tschechien, der Schweiz und in den Niederlanden. Neben der
zweimaligen Teilnahme bei der internationalen Militärmusikshow in Québec (Kanada) 1999 und 2006 ist besonders der erste Aufenthalt in den USA im Jahr 2002 hervorzuheben. Im Rahmen der Truppenbetreuung umrahmte das Orchester verschiedene feierliche
Anlässe in Bosnien-Herzegowina, Afghanistan und im Kosovo.
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Chefs des Wehrbereichsmusikkorps III:
Oberstleutnant Bernd Männel
bis 30. Juni 2006
Hauptmann Christian Prchal
1. Juli 2006
Oberstleutnant Roland Kahle
seit 1. März 2007
Konzert im Erfurter Kaisersaal.
2010: Oberstleutnant Roland Kahle und das Wehrbereichsmusikkorps III.
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bis
28. Februar 2007
In Pristina, Kosovo.
Militärseelsorge
M
ilitärseelsorge ist kirchliche Arbeit innerhalb der Bundeswehr. Die Initiative dazu ging vom Staat aus. Die Wahrnehmung der
verfassungsmäßigen Grundrechte auf Glaubens- und Gewissensfreiheit sowie ungestörte Religionsausübung sollte gewährleistet
sein. Rechtliche Bestimmungen über die Militärseelsorge finden sich in Verträgen zwischen der evangelischen bzw. katholischen
Kirche und dem Staat sowie in Dienstvorschriften und Weisungen für die Bundeswehr. Militärseelsorge ist ein Angebot. Zwang oder
Druck würden dem Verständnis kirchlicher Arbeit widersprechen.
Die Bundeswehr als Armee im Auslandseinsatz stellt an alle Soldatinnen und Soldaten ein hohes Maß an Anforderungen, nicht
nur an die militärische, sondern auch an die persönliche und nicht zuletzt an die ethische Kompetenz. Die Frage nach dem Sinn
des Einsatzes, lange Trennungszeiten von der Familie, die Begegnung und Auseinandersetzung mit Menschen anderer Kultur und
Religion, das schmerzhafte Erleben von Tod und Verwundung, aber auch das verantwortungsvolle Verhalten und Entscheiden in
Kampfhandlungen stellen enorme Herausforderungen an die Persönlichkeit eines jeden Soldaten dar. Deshalb sind ein geschärftes
ethisches Bewusstsein sowie eine ausgeprägte moralische Urteilsfähigkeit unabdingbar.
Der lebenskundliche Unterricht oder Seminare, die in der Regel von Militärseelsorgerinnen und Militärseelsorgern erteilt werden,
thematisieren die mit einem Auslandseinsatz verbundenen vielschichtigen Lebensfragen.
Militärgeistliche haben einen geistlichen Auftrag, in dessen Erfüllung sie von staatlichen Weisungen unabhängig sind. Ihre Aufgaben unterscheiden sich nicht grundsätzlich von denen der Gemeindeseelsorger.
Sie tragen keine Dienstgradabzeichen und sind nicht militärischen Vorgesetzten, sondern ihrem jeweiligen Bischof unterstellt: Dies
sind derzeit Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck als katholischer und Bischof Dr. Martin Dutzmann als evangelischer Militärbischof.
Jeder Soldat hat das Recht während des Dienstes den Militärgeistlichen aufzusuchen bzw. wird von ihm auch auf Übungen und im
Auslandseinsatz begleitet.
Die Militärseelsorger teilen das Leben der Soldaten in den Feldlagern und sind den gleichen Gefährdungen ausgesetzt.
Zunehmender Schwerpunkt seelsorglicher Tätigkeit ist die Sorge um die Familien, die oft ebenso großer Belastung durch den (Auslands-)Einsatz ihrer Angehörigen ausgesetzt sind.
Katholischer Standortpfarrer Thomas Bohne (m.) beim „Teegespräch“ in Afghanistan.
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Für den Bereich des Wehrbereichskommandos Erfurt sind zuständig:
Katholisches Militärdekanat Erfurt Löberfeld-Kaserne
Zeppelinstr. 18
99096 Erfurt
Tel.: 0361-342-8060
Tel-Bw:
90-8700-8060
Fax:
8062
Mobil:
(BwNetz: 9097) 0173/2096187
e-mail:
KathMilDekanatErfurt@bundeswehr.org
Homepage: www.kmba.de
Evangelisches Militärdekanat Erfurt
Löberfeld-Kaserne
Zeppelinstraße 18
99096 Erfurt
Tel.: Tel-Bw:
Fax:
Mobil:
E-Mail: Homepage:
0361-342-8462
90-8700-8462
8465
(BwNetz: 9097) 0173/8797511
EvMilDekanatErfurt@bundeswehr.org
www.ekd.de
Rekruten beim Gottesdienst im Erfurter Dom.
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Personalrat
Nach Aufstellung des Wehrbereichskommandos III (WBK III) im Oktober 2001 wurde im Mai 2002 erstmals ein Personalrat mit
Soldaten im Standort Erfurt gewählt. Dieser Personalrat vertrat die Interessen aller Beschäftigten des Kommandos bis Mai 2004.
In der folgenden Wahlperiode 2004 bis 2008 wurden dem Kommando die Truppenküchen Löberfeld-Kaserne und Oberschönau
unterstellt sowie die Truppenverwaltung des ehemaligen Instandsetzungsbataillons 131. In Verbindung mit der geplanten Auflösung
des Verteidigungsbezirkskommandos 71 wurde dem Stabsquartier WBK III die Sportfördergruppe disziplinar unterstellt, so dass der
Personalrat nun auch für diesen Personenkreis zuständig war. Durch Antrag des Wehrbereichsmusikkorps III, ebenfalls durch den
Personalrat beim WBK III vertreten zu werden, wurde der Wahlbereich ein weiteres Mal erweitert.
Die anstehenden Strukturänderungen 2007 einhergehend mit der Aufstellung der Bundeswehr Dienstleistungszentren und der anstehenden STAN-Änderungen im Verteidigungsbezirkskommando wie auch im Führungsunterstützungsbataillon 383 ließen erkennen,
dass diese Dienststellen zukünftig keine eigene Personalvertretungen wählen würden. Diese Erkenntnisse führten dazu, dass die
Personalvertretung beim Wehrbereichskommando und beim Landeskommando Thüringen im Juli 2007 ihr Amt niederlegte. Somit
war nun der Weg für Neuwahlen im September 2007 frei. Der neu zu wählende Personalrat hatte nun einen Wahlbereich von sieben
Dienststellen (Wehrbereichskommando III, Landeskommando Thüringen, Wehrbereichsmusikkorps III, Führungsunterstützungsbataillon 383, Kraftfahrausbildungszentrum Erfurt, Katholisches Militärdekanat Erfurt, Evangelisches Militärdekanat Erfurt) sowie
den jeweiligen nachgeordneten Bereich.
Seit dem vertritt der Personalrat beim Wehrbereichskommando III die Interessen von etwa 600 Beschäftigten. Bei der Neuwahl
konnte durch das kollegiale Miteinander gewährleistet werden, dass alle Dienststellen Mitglieder in den Personalrat wählten. Nach
der Entscheidung des Bundesministers der Verteidigung, die Wehrbereichskommandos aufzulösen, sind nun auch die Tage des
Personalrats beim WBK III gezählt. Bis zur Auflösung werden die Schwerpunkte der Arbeit in der Begleitung der anstehenden
Personalmaßnahmen liegen.
Der Personalrat beim Wehrbereichskommando III.
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Militärische Gleichstellungsbeauftragte
Das Verbot der Benachteiligung auf Grund des Geschlechts in
Form von Belästigung und sexueller Belästigung wird durch die
GleiBmil nach den Vorschriften des Gestzes über die Gleichbehandlung von Soldatinnen und Soldaten (SoldGG) gefördert und
unterstützt. Gleichstellung soll nicht zugunsten oder zuungunsten einer bestimmten Klientel angewendet werden.
Gleichstellung bewirkt vielmehr die Angleichung der Chancen
von benachteiligten gesellschaftlichen Gruppen und spricht beide Geschlechter und alle Menschen an.
Die GleiBmil hat den Vollzug des Soldatinnen- und Soldatengleichbehandlungsgestzes (SGleiG) in der Dienststelle zu fördern und zu unterstützen.
Hauptfeldwebel Josefine Bürger im Gespräch.
Die militärische Gleichstellungsbeauftragte (GleiBmil) ist ein
gesetzlich eingerichtetes Kontrollorgan für die Gleichstellung
von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr.
In Artikel 3, Absatz 2, Satz 1 des Grundgesetzes heißt es: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“. Dieser Satz wurde 1994
um folgenden Satz ergänzt: „Der Staat fördert die tatsächliche
Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern
und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin“. Die
Gleichberechtigung beider Geschlechter ist somit als ein Staatsziel festgeschrieben. Basierend auf diesem Handlungsauftrag ist
durch das Bundesgleichstellungsgesetz (BGleiG) vom Dezember 2001 der Gleichstellungsgedanke für den zivilen Bereich
im öffentlichen Dienst umgesetzt worden. Für Soldatinnen und
Soldaten der Bundeswehr wurde auf Grundlage des BGleiG das
Soldatinnen- und Soldaten Durchsetzungsgleichstellungsgesetz
(SDGleiG) umgeschrieben und für den Bereich der Streitkräfte
am 1. Januar 2005 in Kraft gesetzt.
Das Gesetz dient der Gleichstellung von Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sowie der Beseitigung bestehender und
der Verhinderung künftiger Diskriminierung wegen des Geschlechts. Nach Maßgabe dieses Gesetzes werden Soldatinnen
gefördert, um bestehende Benachteiligungen abzubauen.
Ziel des Gesetzes ist es auch, die Vereinbarkeit von Familie und
Dienst in den Streitkräften für Soldatinnen und Soldaten zu verbessern.
Die Funktionsfähigkeit der Streitkräfte wird dadurch nicht beeinträchtigt (§ 1, Nr.1 SGleiG).
Die GleiBmil wirkt mit bei allen Maßnahmen zur Vereinbarkeit
von Familie und Dienst in den Streitkräften.
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Die GleiBmil ist in ihrem Zuständigkeitsbereich an allen
•
personellen,
•
organisatorischen und
•
sozialen Maßnahmen der Dienststelle
zu beteiligen, welche die Gleichstellung von Soldatinnen und
Soldaten, die Vereinbarkeit von Familie und Dienst in den Streitkräften sowie den Schutz vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz betreffen.
Eine frühzeitige Beteiligung und damit die Möglichkeit zur umfassenden Mitwirkung soll insbesondere bei
•
Personalangelegenheiten, wie zum Beispiel Einstellung,
Entlassung, frühzeitige zur Ruhsetzung sowie Maßnahmen
über den beruflichen Aufstieg, bei der Festlegung von Beurteilungs- und Auswahlkriterien,
•
Maßnahmen zum Schutz vor sexueller Belästigung und Mobbing am Arbeitsplatz erfolgen.
Die Gleichstellungsbeauftragten wirken weiterhin beratend und
unterstützend in Einzelfällen bei beruflicher Förderung, bei der
Beseitigung bestehender Nachteile und bei Fragen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit.
Feldjäger in Keilformationsfahrt.
Impressum:
Wehrbereichskommando III - Dezernat Informationsarbeit
Löberfeld Kaserne
Zeppelinstraße 18
99096 Erfurt
Verantwortlich für den Inhalt:
Zusammenstellung Text:
Telefon: Leiter der Informationsarbeit
Oberstleutnant Michael Weckbach
Technischer Angestellter Peter Rieck
0361-432-8160/8170
Layout/Gestaltung:
Telefon: Mediendesigner Stephan Alt
Oberstleutnant Gerhard Horstmann
0361-342-8167/8161
Bilder:
Fotograf Tino Arnold, Kathrin Möbius, Hauptgefreiter Jan Lorenz
Archiv Wehrbereichskommando III und unterstellter Bereich
Druck:
Print-und Medienzentrum Strausberg
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