markt - wifag
Transcription
markt - wifag
10/2014 Zeitschrift der wifag//polytype Die neue WIFAG-Polytype Technologies AG Constantia Patz setzt auf Kaschier- und Lackiertechnik von //polytype Wasserbasierter Inkjet-Druck im Technology Center Neues Kompetenzzentrum: Inks & Materials User-Meeting mit Blick in die Zukunft editorial inhalt Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, unter dem Dach der WIFAG-Polytype Technologies AG haben wir unsere Geschäftsbereiche Druckmaschinen, Beschichtung und Oberflächenveredelung sowie Digitaldruck zusammengeführt, weil sich deren Know-how perfekt ergänzt. Auf dem Fundament der bestehenden erfolgreichen Marken und Firmen wächst ein neues zukunftsorientiertes Unternehmen. Es ist ein logischer, ein evolutionärer Schritt für uns. Dass unsere Kundenzeitschrift seit Jahrzehnten diesen Titel trägt, passt umso mehr: Die neueste Ausgabe der „evolution“, die Sie in den Händen halten, spiegelt das Portfolio der WIFAG-Polytype Technologies AG in seiner vollen Breite wieder. Ausführliche Portraits von innovativen Anwendern wie Constantia Patz und J.C.C. Bruns zeigen, wie die Investition in Technologie aus unserem Haus besonders wirtschaftliche Produktion ermöglicht und zugleich neue Märkte erschliessen hilft. Sie erfahren in dieser Ausgabe ausserdem alle Details über die WIFAG-Polytype Technologies AG und den Ausbau unseres Standortes Hamburg, unseren Kompetenz- 2 – – 10/2014 Zuwachs und die Möglichkeiten, die sich Ihnen für gemeinsame Projekte bieten. Egal ob Sie Drukker oder Converter sind. Oder aus völlig anderen Branchen kommen, die wir gerade erschliessen. Sie erhalten Einblick in unser Technology Center, wo uns die „Techma-4“, unsere Single Pass Roll-toRoll-Maschine, nun Pilotprojekte beim Druck mit wasserbasierenden Inkjet-Tinten auf Kunststoff- und Aluminium-Folien ermöglicht. Sie war auch ein Highlight unserer Open House Anfang Juni in Freiburg/Schweiz. Und wir stellen Ihnen unseren neuen Bereich Inks & Materials vor, der einen entscheidenden Beitrag für den wirtschaftlichen Inkjetdruck im industriellen Massstab leisten kann, sowie ein OEM-Projekt bei dem unsere Digitaltechnologie das individuelle Lackieren von Grossformat-Druckbögen ermöglicht. FOKUS Die WIFAG-Polytype Technologies AG Hamburger Standort wurde ausgebaut 4 8 MARKT In Minden ist die //wifag evolution 371 in Betrieb gegangen Constantia Patz setzt auf Polytype Converting 12 16 TECHNIK Wasserbasierter Inkjet-Druck im Technology Center Neues Kompetenzzentrum: Inks & Materials OEM-Partnerschaft mit Steinemann Technology 22 25 29 EVENTS Open House zum Start der WIFAG-Polytype Technologies AG User-Meeting mit Blick in die Zukunft 32 35 NEWS Integration in bestehende Produktionslinie bei Mondi Rotation in Shreveport (Louisiana/USA) wird modernisiert 38 39 IMPRESSUM38 Wir wünschen Ihnen eine anregende und unterhaltsame Lektüre. Mit freundlichen Grüssen Ihr Jörgen Karlsson CEO 10/2014 – – 3 fokus Die WIFAG-Polytype Technologies AG Wir haben unsere Kompetenzen für Ihre Projekte gebündelt Zum 1. Juni 2014 erhielt die WIFAG Maschinenfabrik AG einen neuen Namen: WIFAG-Polytype Technologies AG. Unter diesem Dach wurden die Geschäftsbereiche Converting, Printing Presses und Digital Printing zusammengeführt. Dies ist der finale Baustein zur Schaffung eines Technologie-Unternehmens, das unser Know-How aus Coating, Laminating, Maschinenbau, Automation, Digitaldruck sowie Materialhandling und Tintenformulierung vereinigt. Damit können wir Ihre komplexen Projekte komplett mit eigenen Ressourcen realisieren. Die Wurzeln der WIFAG-Polytype Technologies AG reichen weit zurück – bis ins Jahr 1904 als die Winkler Fallert Co in Bern gegründet wurde. Die daraus entstandene WIFAG Maschinenfabrik AG in Bern bildete über Jahrzehnte zusammen mit der Polytype AG in Fribourg und der Handelsgesellschaft Wifac BV in Amsterdam eines der drei starken Standbeine der Unternehmengruppe. Anfang der 1990er-Jahre begann durch Gründung von Auslandsgesellschaften und durch den strategischen Zukauf von Firmen eine bemerkenswerte Wachstumsphase. In diesen Jahren konnte viel zusätzliches Know-how zu wifag// polytype geholt werden, beispielsweise die Trocknertechnologie von Pagendarm, der grossformatige Digitaldruck von Spühl oder die Inline-Produktion von bedruckten Metallbehältern, mit der mall//herlan heute klarer Marktführer ist. Durch viele dieser Wachstumsschritte 4 – – 10/2014 wurden uns neue Märkte eröffnet oder wir erhielten die Chance, die Wertschöpfungskette unserer Maschinenlösungen auszuweiten. Starke Synergieeffekte In den vergangenen Jahren haben wir mit weiteren strategischen Akquisitionen den Wandel der Märkte mitgestaltet und intern mit strukturellen Veränderungen den Weg zur WIFAG-Polytype Technologies AG geebnet. Parallel zur Übernahme des schwedischen Unternehmens Solna Offset AB wurde die Druckmaschinensparte erfolgreich in den Standort Fribourg integriert. Da sowohl //wifag als auch //polytype Druckmaschinenhersteller sind, haben wir von starken Synergieeffekten profitiert. Die enge Zusammenarbeit bei Beschaffung, Herstellung und Produktion führte zu erheblichen Vorteilen. Das Digitaldruckmaschinengeschäft mit den Wide-Format-Maschinen der Virtu-Baureihe haben wir auf den nordamerikanischen Markt konzentriert und das grosse Potenzial unserer Digitaldruck-Experten durch die Einrichtung des Digital Competence Centers (DCC) in Freiburg (Schweiz) für die ganze Unternehmensgruppe geöffnet. Zahlreiche Eigenentwicklungen für den Digitaldruck-Prozess wie zum Beispiel die CALMAR Steuerungen haben wifag//polytype neue Märkte und Geschäftsfelder mit riesigem Potenzial geöffnet. Automation & Workflow Extrusion Forming Coating & Laminating Polytype AG WIFAG-Polytype Technologies AG Drying Curing Finishing Feeding, Conveying, Web Handling Competence in 3D container manufacturing (Polytype AG) Competence in flexible substrates manufacturing (Polytype Converting AG) Competence used across all business units (wifag//polytype Group) Mall + Herlan GmbH Wifac Holding B.V. WIFAG-Polytype Holding AG Mechatronica AD Polytype Converting AG Mall + Herlan Schweiz AG Wifac Performance Supplies B.V. Wifag-Polytype India Marketing Private Ltd. OMV Machinery Srl. WIFAG-Polytype GmbH Mall + Herlan Italia S.r.l. Wifac Naca N.V. WIFAG-Polytype Turkey and Middle East WP Scandinavia AB Mall + Herlan MB GmbH Wifac GmbH Polytype America Corp. WIFAG-Polytype China Ltd. Wifac Graphia GmbH Polytype South & Central America Comercial Ltda. Shenzhen WIFAG-Polytype Ltd. Lüscher Technologies AG Polytype Asia Pacific Co., Ltd. Huaying Soft-Packaging Equipment Plant Ltd. Wir haben ausserdem das grosse Automations-Know-how von //wifag und den jüngst zu uns gestossenen ehemaligen EAE-Mitarbeitern zusammengeführt und mit zusätzlichen Ressourcen ausgestattet. Intensive Forschung und Entwicklung Kompetenzen der wifag//polytype Group Printing Organisation der WIFAG-Polytype Holding AG Die Themen Digital und Automation werden auch in der Oberflächenveredelungs- und Beschichtungstechnologie die Zukunft bestimmen. Bereits seit 2007 bilden die Polytype Converting AG (Fribourg) und die Pagendarm BTT GmbH (Hamburg) eine schlagkräftige und leistungsstarke Einheit, die wir 2013 auch organisatorisch zu- sammengeführt und nach den Anforderungen der sich wandelnden Märkte neu ausgerichtet haben. Durch die Verlagerung von Produktionsschritten nach Deutschland – wo unser Hamburger Standort, die ehemalige Pagendarm BTT GmbH, jetzt als WIFAG-Polytype GmbH firmiert – konnten wir bedeutende Kostenvorteile erzielen, die unseren Kunden zu Gute kommen. In den Zeitungsdruckereien, wo die weltweite Nachfrage nach Neumaschinen massiv zurückgegangen ist, gibt es erste Ansätze für die Integration von Digitaldruck. Wenn sich diese Entwicklung beschleunigt, werden wir vorbereitet sein. Und wir werden einen deut- lichen Vorsprung vor anderen Anbietern haben.Beschichtungs- und Veredelungsanlagen sowie der digitale Zeitungsdruck sind wichtige Standbeine von wifag//polytype. Sie werden in grossem Masse von unserer intensiven Forschung und Entwicklung profitieren, die uns in den vergangenen Monaten bei der Digitaltechnologie, der Automation sowie bei der Material- und Tintentechnologie weit vorangebracht haben. Durch die Integration eines kompletten Entwicklerteams der Firma Ilford sowie den Erwerb von Patenten haben wir wichtiges Know-how bei der Formulierung von Tinten, Primer-Lösungen und funktionellen Schichten sowie in der Nanotechnologie dazugewonnen. 10/2014 – – 5 fokus Mehr als „nur“ Maschinentechnologie Auf dieser einzigartigen Technologie-Basis sind wir im Juni 2014 mit der WIFAG-Polytype Technologies AG an den Start gegangen. Die entsprechende Umbenennung der WIFAG Maschinenfabrik AG stellt ein Signal dar: Wir werden zwar in der Branche immer noch als Maschinenhersteller gesehen – dort haben wir schliesslich über ein Jahrhundert Erfahrung. Aber sind überzeugt, dass viele Kunden von einem Lieferanten mehr erwarten, als „nur“ Maschinentechnologie. Sie brauchen eine Produktlösung. Und die Reaktion aus den Märkten bestätigt uns in unserer Strategie. wifag//polytype ist seit 2013 in einer Periode der Veränderung. Jeder in unseren Unternehmen ist sich dessen bewusst und das wird auch noch einige Zeit anhalten. Wir werden vieles verändern. Die neue Firma ist das Zentrum der grössten Veränderungen. WIFAG-Polytype Technologies ist ein Unternehmen, das sehr viele Kompetenzen für die unterschiedlichste Branchen unter einem Dach vereint. Aus Verkaufssicht ist das eine Herausforderung. Aber die WIFAG-Polytype Technologies AG ist ganz klar auf kunden-bezogene Projekte ausgerichtet. Unser USP sind komplette Konzepte – von der Prozessentwicklung über die nötige Software und Maschinentechnologie bis hin zu Tinten und Oberflächenveredelung. 6 – – 10/2014 Fusion der drei Business Units Geschäftsfelder und Funktionen der WIFAG-Polytype Technologies AG Digital Printing Digital Printing Printing Presses Printing Presses Coating & Laminating Coating & Laminating Verkauf | Projektmanagement | Maschinenbau | Beschaffung WIFAG-Polytype Technologies AG Automation Inks & Materials Customer Services Neue Geschäftsfelder und OEM-Partnerschaften Entwicklung der WIFAG-Polytype Technologies AG UnternehmensgründungDruckmaschinen/Automation UnternehmensgründungBeschichten/Laminieren 2007 UnternehmensakquisitionBeschichten/Trocknen 2008 UnternehmensakquisitionDigitaldruck 2011 UnternehmensakquisitionDruckmaschinen/Automation 2014 Anstellung Verkaufsteam Automation Anstellung F&E-Team Tinten & Schichten WIFAG-Polytype Technologies AG Basis ist in vielen Fällen unser einzigartiges Know-how in Digitaltechnologie und Automation. Seit 2008 haben wir rund 30 Mio. CHF in Forschung & Entwicklung für Digitaltechnologie investiert. Seit eineinhalb Jahren hat das Thema unglaublich Fahrt aufgenommen. Inzwischen bauen und liefern wir Digitaldruck- und digitale Veredelungseinheiten für ganz ver- schiedene Produktionsbereiche. Es sieht aus, als ob wir mit unseren Schwerpunkten absolut richtig liegen. Die Fortschritte, die wir im Digitaldruck gemacht haben, basieren auf vielen unterschiedlichen Fähigkeiten. Deshalb war es wichtig, dass wir das Know-how in Bahnführung und Trocknung, Automation und Digitaldruck vereinigen konnten. Digitaldruck abgelöst werden soll. Deshalb sind die Qualitätsanforderungen sehr hoch. Die WIFAG-Polytype Technologies AG liefert dafür Single Pass und Multi Pass Maschinen, den Workflow, das Color Management und die Materialien. Wir sehen eine 95%ige Chance, das in naher Zukunft der konventionelle Druck mit seinen langen Rüstzeiten in diesem Markt abgelöst werden kann. Verbrauchsmaterialien sind entscheidend Bei der Digitaltechnologie sind Verbrauchsmaterialien sehr entscheidend. Vieles kam seit 2008 nicht so schnell in Bewegung weil wir auf den Input der Materialhersteller warten mussten. Deshalb hat unser seit Anfang dieses Jahres hinzugewonnenes Know-how bei Tinten und funktionellen Schichten viele Probleme gelöst. Material ist ein wichtiger Kostenfaktor und ein Garant, dass der Prozess auch funktioniert. Nach der Übernahme des Ilford-Teams sind wir nun ein echter Komplettlösungs-Anbieter. Deshalb ist uns dieses Jahr beim Druck mit wasserbasierten Tinten auf nicht-saugende Materialien wie Kunststoff- und Aluminiumfolien der Durchbruch gelungen. Das ist ein grosser Erfolg, der allein auf unserer hausinternen Entwicklungstätigkeit basiert. Darauf sind wir stolz. Viele unserer Kunden konnten sich persönlich bei unserer Open House im Juni sowie bei zahlreichen individuellen Besuchstermin in unserem Technology Center vom aktuellen Entwicklungsstand überzeugen. Unsere Digitaldruck-Angebote werden damit selbst für Lebensmittel-Verpackungen hochinteressant. Die Fortschritte im Digitaldruck in Verbindung mit der Kompetenz für den kompletten Prozess sind auch entscheidend gewesen, dass uns Kunden bereits mit umfangreichen Entwicklungsprojekten betraut haben. Bei einem geht es um den Druck auf Aluminium-Folie, ein anderes hat den Druck auf Papiersubstrate zum Ziel. Dieses Projekt ist deshalb so herausfordernd, weil hier der konventionelle Tiefdruck komplett durch Neben unseren klassischen Märkten, die wir mit voller Kraft und vielen neuen Ideen sowohl für die konventionelle wie auch die digitale Technologie weiterbedienen werden, gab es erste Erfolge in den neu erschlossenen Geschäftsfeldern. So erhielten wir Entwicklungsaufträge für neue Applikationen. Wir werden unser Digital- und Automations-Know-how auch Dritten zur Verfügung stellen. Das Schweizer Unternehmen Steinemann hat im Juni seine grossformatige digitale Lackiermaschine „dmax“ präsentiert, deren Digitaleinheit von WIFAG-Polytype Technologies entwickelt und geliefert wurde. Diese vielen Erfolgsmeldungen zeigen Ihnen, dass wifag//polytype in Zukunft mehr denn je ein zuverlässiger und wirtschaftlich solider wie auch ein hochinnovativer Partner für Sie ist. n 10/2014 – – 7 fokus Hamburger Standort wurde ausgebaut Automation und Retrofit für Converting und Zeitungsdruck Die Neustrukturierung der wifag//polytype Group und die in diesem Zuge entstandene WIFAG-Polytype Technologies AG haben für den Standort Hamburg positive Veränderungen gebracht. Neben einem neuem Namen – am 1. April 2014 wurde aus der Pagendarm BTT GmbH die WIFAG-Polytype GmbH – erhielt das Hamburger Team neue Aufgaben und Kompetenzen und dafür auch zusätzliches Personal. Der Firmenname sagt es aus: Neben dem Converting-Segment ist die WIFAG-Polytype GmbH jetzt auch im Bereich Printing Presses aktiv. Automationslösungen bilden einen Schwerpunkt. Das besondere Know-how am Standort – komplexe Projekte mit vielen Partnern zuverlässig abzuwickeln – passt ausserdem sehr gut zur neuen Unternehmensstrategie. vor allem die Expertise und hervorragende Position im TrocknerBereich. Dies ermöglichte den Bau von Beschichtungs-Komplettanlagen auf der Basis eigenen Knowhows. Geschäftssitz der WIFAG-Polytype GmbH in Hamburg Der Hamburger Standort der wifag//polytype Group geht auf den 1955 gegründeten renommierten Beschichtungs- und Trocknungsspezialisten Pagendarm zurück. Unter anderem mit Beschichtungssystemen für die Etiketten- oder Magnetbandproduktion wurden Erich Pagendarm und seine Maschinenbau-Firma weltweit bekannt. 8 – – 10/2014 Zuletzt als Pagendarm BTT firmierend wurde das Unternehmen – 2007 zunächst im Zuge eine Mehrheitsbeteiligung, später dann zu 100 Prozent – durch die Polytype Converting AG in Freiburg/Schweiz übernommen. Pagendarm bildete eine hervorragende Ergänzung des Polytype-Converting-Portfolios und brachte Kompetenzen für zusätzliche Märkte mit. Attraktiv war Zu den herausragenden Beschichtungstechnologien, die Pagendarm in die wifag//polytype Group einbrachte, gehört zum Beispiel das AGS 2500S, ein DruckkammerRakelsystem, das zusammen mit der BASF entwickelt wurde und eine Schaumentwicklung beim Beschichtungsvorgang verhindert. Die Technologie erlaubt eine exakte Steuerung der Auftragsmenge bei jeder Geschwindigkeit. 2012 erregte Pagendarm BTT branchenweites Aufsehen mit der neuen Trockner-Generation Speedstar® HT für Hochtemperaturbereiche bis 400 Grad Cel., die Von WIFAG-Polytype in Hamburg werden komplette Druck- und Converting-Anlagen konzipiert und geliefert bei Energieeffizienz und Bedienerfreundlichkeit neue Standards setzen konnte. Die Fachzeitschrift C2 hat die Polytype-Tochter im darauffolgenden Jahr für diese Neuentwicklung mit dem „C2 European Innovation Award“ und dem „C2 American Innovation Award“ ausgezeichnet. Integriert in die neue Unternehmensorganisation Im September 2013 war innerhalb der wifag//polytype Group damit begonnen worden durch eine neue zukunfts- und marktorientierte Unternehmensorganisation die Basis für ein breitgefächertes und damit noch kundenspezifischeres Lösungsangebot zu schaffen. Die renommierten Marken „Polytype“ und „Pagendarm“ stehen seither für Swiss Quality sowohl im Top- Ömer Sengün und Esa-Matti Aalto Level- wie auch im Advanced-Level-Segment . Jörgen Karlsson übernahm neben der Leitung des Geschäftsbereichs Printing Presses (//wifag) auch die Führung der Polytype Converting AG. Dabei wird er insbesondere im Vertriebsbereich durch Ernst Meier, Head of Sales der Polytype Con- verting AG, und im Hamburg durch den dortigen Geschäftsführer EsaMatti Aalto unterstützt. wifag//polytype hat seither nicht nur das gesamte Know-How im Blick auf die Verarbeitung von Materialien zusammengeführt – also Beschichtung, Laminierung, Trocknung und Druck. Bereits seit Pa10/2014 – – 9 fokus gendarm 2007 und der Druckmaschinen-Spezialist Wifag 2011 ihr Spezial-Know-How in die wifag// polytype Gruppe einbrachten, waren die entsprechenden Synergien gezielt gehoben worden. Zusätzlich unterstützt durch das einzigartige, gruppenübergreifend arbeitende „Digital Competence Center“ sowie das „Automation Competence Center“ kann WIFAG-Polytype Technologies mit den beiden Marken Polytype und Pagendarm im Bereich Beschichtung und Kaschierung das wohl breiteste Lösungsangebot der Branche zur Verfügung stellen – und dies weltweit. Automatisierungsspezialisten für die Druckindustrie tätig, begann in Hamburg mit dem Aufbau eines zusätzlichen Kompetenzzentrums für Automation und Retrofit. Dafür wurden seither eine Reihe weiterer Mitarbeiter mit teils langjähriger Erfahrung in Automationsprojekten verpflichtet. Insgesamt wuchs der Standort Hamburg um fast ein Dutzend weitere Projektspezialisten. In enger Zusammenarbeit mit dem Automation Competence Center der wifag//polytype Group in Freiburg (Schweiz) unter der Leitung von Rolf Mani, eröffnet das neue Team insbesondere den deutschen Fokus auf den Zeitungsmarkt Die nächsten Schritte am Standort Hamburg waren folgerichtig: Der deutsche Markt ist für die WIFAG Maschinenfabrik GmbH, die Vorgängerin des heutigen Geschäftsbereichs Printing Presses der WIFAG-Polytype Technologies AG, schon immer von einer herausragenden Bedeutung gewesen – sowohl was die Installation von WIFAG-Zeitun gs druckma schinen angeht wie auch im Blick auf die stetige technologische Anpassung etwa über Retrofit-Massnahmen. Deshalb hat wifag//polytype auf jüngste Veränderungen im Markt reagiert und im Frühjahr 2014 seine Präsenz in Deutschland und im Bereich Automation/Retrofit verstärkt: Ömer Sengün (54), zuvor langjährig als leitender Mitarbeiter bei einem Steuerungs- und 10 – – 10/2014 Die Speedstar® HT wurde 2013 mit den C2 Innovation Awards in Europa und Amerika ausgezeichnet Zeitungsdruckereien die ganze Bandbreite der Möglichkeiten von wifag//polytype. Damit wird eine echte Alternative zu allen bestehenden Systemanbietern geboten. Bereits jetzt ist klar zu erkennen, dass die Aufgabenstellungen bei Druck- wie bei Beschichtungsmaschinen – insbesondere wenn es um Automations- und Steuerungsthemen geht – viele Gemeinsamkeiten aufweisen. Weil die Firmengruppe inzwischen – weit mehr als jeder andere Systemanbieter aus dem Bereich Printing, Coating und Converting – für ein ganzheitliches Portfolio steht, kann auch das Hamburger Team zusätzlich zum bekannt soliden wie innovativen Anlagenbau der //wifag und der Automation auch auf die intensive Forschung und Entwicklung in den Bereichen Workflow, Softwarelösungen, Tinten und Materialien sowie Digitaldruck zurückgreifen. Damit kann das neue Kompetenzzentrum in Hamburg die Beratung und komplette Verantwortung für weit umfassendere Projekte anbieten als jeder reine Automations-Retrofit-Spezialist. Durch die Möglichkeiten der wifag//polytype Group sowohl in der konventionellen wie der digitalen Drucktechnik können weit in die technologische Zukunft reichende Projekte mit eigenem Know-how realisiert werden. Der neue Name ist Programm Die hinzugekommenen Aufgaben in Hamburg wären unter dem Namen Pagendarm BTT GmbH, der im Converting-Markt einen hervorragenden Klang hat, nur unzureichend abzubilden gewesen. Deshalb firmiert das Unternehmen seit dem 1. März 2014 als WIFAG-Polytype GmbH. Als Marke für Trockner und Auftragswerke bleibt der Name „Pagendarm“ aber nach wie vor erhalten. Der organisatorisch wie personell gestärkte Standort Hamburg ist nicht nur ein Eckpfeiler der wifag//polytype-Matrixorganisation. Bereits bei Pagendarm BTT lag der Schwerpunkt auf Entwicklung, Projektierung und Konstruktion – der optimalen Anpassung der Anlagen an die Kundenanforderungen – sowie auf dem perfekten After-Sales-Service. Zur Realisierung der jeweiligen Anlagen wurde mit zahlreichen, je nach Anforderung auch unterschiedlichen Spezialisten zusammengearbeitet. Auf diese Erfahrungen kann die WIFAG-Polytype GmbH heute zurückgreifen und es ist mehr als passend, dass das Hamburger Team darüber hinaus das zentrale Sourcing für die gesamte WIFAG-Polytype Technologies AG übernommen hat. Im Zuge der Neustrukturierung kam zu den zwischenzeitlichen Schwerpunkten Trocknung und Rückfeuchtung sowie Vertrieb, Ersatzteile und Services auch wieder die Konzeption kompletter Produktionslinien hinzu. Mehr und mehr rücken in allen Bereichen Automationslösungen in den Vordergrund. Ausserdem wurden bei der Hamburger WIFAG-Polytype GmbH Inspektionslösungen entwickelt, die auch innerhalb der wifag//polytype Group, etwa bei Maschinen für die Hohlkörper-Produktion und – Dekoration eingesetzt werden. n Ein Kilometer Trockner Grossanlagen sind für die Hamburger Trocknerspezialisten der WIFAG-Polytype Technologies AG kein Problem. Allein in den Jahren von 2002 bis 2012 wurden weltweit Trockner der Marke „Pagendarm“ mit einer Gesamtlänge von rund 1.000 Metern installiert. Die längsten Systeme sind ein 78 Meter langer Flotationstrockner, der 2009 in Japan in Betrieb ging, sowie 60 Meter lange Trocknersysteme in Spanien und Deutschland. Björn Büttner, Kyrill Hammer, Georg Johnke, Jochen Savinsky und Ömer Sengün 10/2014 – – 11 markt In Minden ist die //wifag evolution 371 in Betrieb gegangen „Wir können viel gewinnen“ ren, darunter auch Kombinationen aus Broadsheet und Tabloid. ten Abo-Tageszeitung führen. Aber das MT und sein Verlag sind nicht nur fest verwurzelt in der Region, man bedient auch alle Medienkanäle und ist beständig an der Entwicklung neuer Produktvarianten. riesige Nachfrage. "Die Jugendlichen streiten geradezu um die gedruckte Ausgabe, weil durchblättern manchmal einfacher ist", hat Carsten Lohmann festgestellt. Stufenweiser Übergang Anlieferung und Aufbau der neuen Maschine in Parterre-Konfiguration (die je drei Drucktürme und Rollenwechsler befinden sich auf einer Ebene) hatten im November 2013 begonnen. Für die Druckmaschine und den angeschlossenen Versandraum war das Druckzentrum Wenn ein kreativer Verlag die Fäden zieht, kann moderne Zeitungstechnik eine Vielzahl neuer Produktions- und damit auch Erlösmöglichkeiten öffnen. Die neue //wifag evolution 371 hat bei Bruns Druckwelt im westfälischen Minden bereits einiges in Bewegung gebracht. Wer hinter die Kulissen schaut, findet das Musterbeispiel eines typischen deutschen Regionalzeitungsverlags mit zukunftsorientierter Strategie. "Wir sind überzeugt, uns durch neue Produkte im Coldset besser aufstellen zu können", sagte Verleger und Bruns-Druckwelt-Geschäftsführer Sven Thomas im vergangenen Jahr in einem Interview mit der "evolution". Bisher waren Verlagsleiter Carsten Lohmann Technischer Leiter Andreas Stahlhut Bruns Druckwelt in Minden Blick in einen der drei Drucktürme Carsten Lohmann hat, wie er selbst sagt, "eine hohe Affinität zum Druck". Der Verlagsleiter des Mindener Tageblatts ist quasi der Sparringspartner für den Technischen Leiter Andreas Stahlhut. Beide haben mit ihren Teams in den vergangenen Monaten enorm viel verändert – ausgelöst durch die Entscheidung der familiengeführten Unternehmensgruppe, in ein komplett neues Zeitungsdruckhaus zu investieren. In der Nacht vom 31. März auf den 1. April 2014 wurde die Tageszeitung im Berliner Format (315 x 470 mm) erstmals auf der //wifag evolution 371 gedruckt – zweieinhalb Jahre nachdem die Investition zur Ifra-Expo 2011 in Wien bekanntgegeben worden war. Grosser Schritt das Mindener Tageblatt und das Anzeigenblatt "Weserspucker" die zentralen Periodika, die mit den beschränkten Möglichkeiten der alten 30.000er Maschine gedruckt wurden. Natürlich gab es schon das eine oder andere Sonderprodukt, beispielsweise für Jugendliche. Aber die neue Technik – zu der auch neuer Ferag-Versandraum gehört – eröffnet eine völlig neue Produktwelt. am Stadtrand erweitert worden. Das Team um den technischen Leiter Andreas Stahlhut musste deshalb über Monate neben einer Baustelle produzieren. Es hatte aber anschließend den klaren Vorteil, dass der Übergang von der einen auf die andere Produktionslinie stufenweise erfolgen konnte – auch wenn die Übergangsphase gerade mal eine Woche betrug. 12 – – 10/2014 Für die Unternehmensgruppe J.C.C. Bruns ist es ein großer technischer "Evolutionsschritt" – von einer MAN Roland Uniman, die 1994 in Betrieb gegangen war und vollfarbig nur 32 Seiten in einem Druckdurchgang auslegen konnte, hin zu einer //wifag-Rotation mit den neuesten //wifag-Leitständen und zahlreichen Inline-Regeleinrichtungen. Drei doppelbreite DoppelumfangAchtertürme, drei Rollenwechsler //wifag autopaster M und einen Klappenfalzapparat 2:5:5 erlauben dank des Falzüberbaus mit drei Trichtern, einem frei positionierbaren Skip-Slitter und der Option Strangheften, bis zu 48 Seiten in unterschiedlichsten Buchstruktu- Neue Produkte und Zielgruppen Natürlich kann sich auch das Mindener Tageblatt nicht von gesellschaftlichen Veränderungen abkoppeln, die nahezu überall zu Auflagenrückgängen der gedruck- Ein herausragendes Beispiel ist "Azubify", ein Projekt des MT, "das junge Menschen auf der Suche Dazu muss man wissen, dass Bruns Druckwelt zu den Unternehmen gehört, die nach wie vor ColdsetZeitungsdruck und Akzidenz-Bo- Seit April 2014 in Betrieb: Die //wifag evolution 371 nach einem Ausbildungsplatz und ausbildende Unternehmen zusammenbringt". Selbstverständlich ist es ein crossmediales Projekt mit einer vorbildlichen Internet-Site (www.azubify.de). Umso erstaunlicher sind die bisherigen Erfahrungen mit dem im Frühjahr 2014 gestarteten Projekt: Das gedruckte Info-Magazin "Azubify – Das Magazin für Berufsstarter" mit seinen 160 Seiten Umfang erlebte eine genoffset unter einem Firmendach vereinen. Das hat unbestreitbare Vorteile nicht nur für den Kombinationsdruck (Inhalt von der Zeitungsrolle, Umschlag aus dem Bogenoffset). Speziell für Bruns hat das Know-how und die LeitstandErfahrung der Akzidenzdrucker, die auf 5-Farben-IIIb-Maschinen teils mit Inline-Lackwerk produzieren, den Umstieg auf die neue Zeitungsmaschine erleichtert. "Aufbau und Inbetriebnahme haben bis auf Kleinigkeiten gut geklappt", lobt Stahlhut rückblickend das Team des Schweizer Maschinenherstellers. Man sei pünktlich mit der Produktion gestartet. "Auf einer Baustelle, wie das eben so ist", meint er lachend. Aber fertig sei man noch lange nicht. Das 10/2014 – – 13 markt hat vor allem mit den vielen neuen Features der Maschine zu tun, die zwar "nur" eine klassische "Doppelt-breit/Doppel-Umfang"-Maschine ist, mit ihren drei Trichtern aber eine riesige Vielfalt an Produktionsmöglichkeiten bietet. und Wochenzeitungen der Verlage aus Minden und Nienburg soll das Druckportfolio die ganze Vielfalt der Zeitungsprodukte wiederspiegeln. "Die Harke" wird jetzt in Minden gedruckt Die drei Trichter sind wichtig für die geplante 6-Buch-Struktur der Tageszeitungen MT und "Harke". Denn nicht nur der Mindener Mutterverlag hat sehnsüchtig auf die neuen Produktionsmöglichkeiten Die neuen //wifag-Leitstände Der dritte Trichter eröffnet viele Produktionsmöglichkeiten Neue Kapazität für neue Produktideen tuell an einem Relaunch der Tageszeitung arbeitet. Druckproduktion im rasanten Wandel Blick auf den Überbau, ... die Parterre-Rollenwechsler ... und die Wendestangen gewartet hat sondern auch der Verlag der Tageszeitung "Die Harke" im weserabwärts gelegenen Nienburg. Eine echte Win-Win-Situation: Gemeinsam schaffen die beiden benachbarten Verlage die Grundlast für die neue, in der Doppelproduktion bis zu 85.000 Ex./h schnellen neuen Maschine. Die neue Technik wiederum bietet auch der "Harke" echte Wirtschaftlichkeits-Vorteile. Der Umfang des Nienburger Titels beträgt nämlich zu Wochenende stets 48 Seiten. Das konnte der bisherige Druckpartner in einem Durchgang nicht leisten, wohl aber die Bruns Druckwelt. Und gerade sechs Bücher dank drei Trichtern sind zur leserfreundlichen Gliederung einer Wochenend-Ausgabe eine prima Sache. am Samstag erscheint. Die 92 Seiten werden dann werbe- und leserfreundlich auf zehn Bücher verteilt – bei nur noch einem Vorprodukt. 14 – – 10/2014 Das gilt noch mehr für das Mindener Tageblatt, dass in der Vergangenheit immer wieder zum Wochenende weit über 100 Seiten Berliner Format publizierte und heute noch mit beachtenswerten 88 oder 92 Seiten Der Slitter bzw. Skip-Slitter, ein getaktetes Kreismesser am Trichter, ermöglicht gar die Inlineproduktion von Tabloid-Produkten – zum Beispiel fünf Bücher Broadsheet plus 12 oder 16 Seiten Tabloid in der Mitte liegend. Neben Verlagsleiter Lohmann freut das auch Chefredakteur Christoph Pepper, der ak- Das Überspringen zweier Jahrzehnte technischer Entwicklung hat in Minden Konsequenzen auf vielen Ebenen: Durch die 40 Prozent schnellere Maschine, den deutlich höher automatisierten Einrichtevorgang sowie die Inline-Regeltechnik für Strang- und Farbregister wandelt sich das Aufgabenfeld der Drucker. Trotz hinzugekommener zweiter Tageszeitung ist die tägliche Tageszeitungsproduktion schneller abgewickelt als bisher. Deshalb wurde das Schichtmodell – von bisher zwei auf aktuell "1+" – angepasst. Das soll natürlich nicht von Dauer sein. Die neue Zeitungsmaschine ist nicht nur schneller und höher automatisiert sondern bringt auch ein ganz neues Qualitätsniveau in den Rotationsdruck, zumal Bruns zu einem 54er Hybridraster (Agfa) gewechselt ist. "Der Ausdruck ist viel knackiger", freut sich Verlagschef Lohmann. Und Andreas Stahlhut fällt sofort der "wesentlich ruhigere Maschinenlauf" ein, als er auf sicht- und hörbare Vorteile der Neuinvestition angesprochen wird. Während bereits vor der Inbetriebnahme der neuen Maschine viele Kontakte zu potenziellen Kunden auf Geschäftsleitungsebene geknüpft wurden, wird nun auch der Verkauf selbst gestärkt: Zusammen mit Küster Pressedruck, dem Produktionsbetrieb der "Neuen Westfälischen", mit der das MT auch im Anzeigenbereich kooperiert, stellt Bruns Druckwelt einen Verkäufer ein, der Dank unterschiedlicher Formate in Minden und Bielefeld ein breites Portfolio an Coldset-Produktionsmöglichkeiten im Markt anbieten kann. Mehr Fremdaufträge Wer weiß, welche Synergien aber im Betrieb von Bruns Druckwelt noch gehoben werden können? Der Akzidenzbereich des Mindener Druckbetriebs hat sich in den vergangenen Jahren viel Know-how für hochveredelte Druckprodukte erworben, zum Beispiel mit dem Einsatz von Duftlacken. Im Coldset wird nun ein erster Schritt sein, auf der Basis umfangreicher Testdrucke das Spektrum an möglichen Papieren zu erweitern. Vor allem weil das Mindener Druckhaus das einzige in der Region ist, das modernste Drucktechnik im Berliner Format anbieten kann, ist man bei Bruns Druckwelt optimistisch, den Lohndruckanteil deutlich steigern zu können. Neben den Tages- In Minden ist man auf jedenfalls stolz auf die neue Technik und optimistisch für die Zukunft: "Jetzt geben wir Gas. Wir können nur dazugewinnen", geben Carsten Lohmann und Verleger Sven Thomas die Richtung vor. n Besonders wichtig ist dieser Qualitätssprung für die Akquise weiterer Periodika und die Ausweitung des Druckportfolios in Richtung Akzidenzprodukte und Zeitungsbeilagen. Bei J.C.C. Bruns freut man sich, dass schon die ein oder andere bisher angelieferte Beilage nun im Haus gedruckt werden kann. 10/2014 – – 15 markt Constantia Patz setzt auf Kaschier- und Lackiertechnik von Polytype Converting Durch hauchdünne Folien optimal geschützt Constantia Patz zählt zu den besonders „transparenten“ Verpackungsherstellern: Durchschnittlich alle zwei Wochen sind im niederösterreichischen Loipersbach Kunden zu Gast, die das Werk und seine Produktion einem Lieferantenaudit unterziehen. Die Dauerbeobachtung ist branchenbedingt: Als einer der führenden Hersteller von flexiblen Verpackungen für die Pharma- und Healthcare-Industrie produziert die Constantia Patz Ges. m. b. H. aus Alu- und Kunststofffolien die Bestandteile der Blister für Tabletten und Kapseln. Das besondere Plus für die Kunden: Ein grosser Teil der Produktion erfolgt unter Reinraumbedingungen. Kaschiert und lackiert wird auf Polytype-Maschinen der WIFAG-Polytype Technologies AG. Das Werk der Constantia Patz Ges. m. b. H. in Loipersbach Vor einem Jahrzehnt traf die Constantia-Gruppe eine Richtungsentscheidung: Das Werk in Loipersbach, damals noch Lieferant einer breiten Palette von Verpackungen sowohl für die Food-, die Molkerei- wie auch die Pharmabranche, sollte der zentrale Pharma-Standort des Konzerns werden. Dazu wurde zunächst das „PharmaCenter I“ gebaut, das 2005 seinen ersten Reinraum für Druckproduktion und Rollenschneiden erhielt. Schwerpunkt Alu-Folien und -Verbunde Heute produziert Constantia Patz mit 340 Mitarbeitern jährlich etwa 260 Mio. m² bzw. 17.000 Tonnen veredelte Folie. Die strategisch geplante Spezialisierung ist weit vorangeschritten: Bereits 85 % der Folien wird an Pharma-Kunden geliefert und selbst die restlichen 15 % sind „Pharmaspezifikationen“, wie zum Beispiel Blisterfolien für die Foodbranche. Statt Tabletten werden dann beispielsweise Kaugummi darin verpackt. Die jährlich benötigten über 4 Mio. Liter Lacke produziert die hauseigene Lackfabrik. Die bis zu 15 µm dünnen Alufolien bezieht man zu 60 Prozent von der Schwesterfirma Constantia Teich aus dem rund 115 km 16 – – 10/2014 entfernten Weinburg. Dort hatte die Constantia Flexibles Gruppe 2007 eines der modernsten Aluwalzwerke der Welt in Betrieb genommen und Constantia Patz ist einer der wichtigsten Abnehmer. Parallel zum neuen Walzwerk wurde eine Kaschier- und Lackiermaschine in Loipersbach in Betrieb genommen, die im Blick auf die Produktionsbreite optimal auf die Alufolien-Rollen von Constantia Teich abgestimmt ist. Denn nahezu alle Folien, die bei Constantia Patz produziert werden, entstehen auf Alubasis oder stellen einen Verbund unter Einschluss von Aluminiumfolie dar. Ein Spitzenprodukt und darum besonders gefragt ist „Coldform“ – ein kalt tiefziehbarer dreilagiger Folien-Verbund, der dem verpackten Gut optimalen Schutz gegen Licht- und Feuchtigkeitseinflüsse bietet. Ausschliesslich Polytype Converting Die Alufolien werden ein- bzw. beidseitig lackiert oder mit Kunststoff-Folien kaschiert. Beide Verfahrensschritte werden in einem Arbeitsgang ausgeführt. Für diesen zentralen Produktionsschritt vertraut Constantia Patz ausschliesslich auf Polytype-Maschinen der WIFAG-Polytype Technologies AG. Geschäftsführer Rainer Huber ist zufrieden mit wifag//polytype Die //polytype 7 kaschiert und lackiert unter Reinraumbedingungen Insgesamt betreibt Constantia Patz derzeit sechs solcher Lackier- und Kaschieranlagen. „Polytype – das ist sehr solider Maschinenbau“, urteilt der Geschäftsführer der Constantia Patz Ges.m.b.H., Rainer Huber. Er erteilt auch dem Projektmanagement des Schweizer Herstellers durchweg hervorragende Noten. Zudem freut sich Rainer Huber über eine ganze Reihe von technischen Weiterentwicklungen an der im November 2013 in Betrieb genommenen Produktionslinie. Beide zuletzt gelieferten Polytype-Maschinen wurden in Reinräumen der Klasse 8 (Klassifizierung nach ISO 14644) aufgestellt: die seit 2008 in Betrieb befindliche 1.800 mm breite „Polytype 21“ und die in 2013 dazugekommene 1.300 mm breite „Polytype 7“. Der Zugang zu den nun drei Reinraum-Bereichen bei ConstantiaPatz ist nur über Schleusen möglich. Innen herrscht ein leichter Überdruck. Viele Versorgungsaggregate der beiden Polytype Lackier- und Kaschiermaschinen sind in abgeschotteten parallel zu den Maschinen liegenden Technikräumen untergebracht. Das Rollenhandling an beiden Anlagen wird durch ein fahrerloses Transportsystem automatisch durchgeführt. Dabei wird durch entsprechende Schleusentechnik die Reinraumkette nicht unterbrochen. 10/2014 – – 17 markt Constantia Patz im Kurzportrait Die Constantia Patz Ges.m.b.H. ist Mitglied der Constantia Flexibles, einer weltweit führenden Unternehmensgruppe für flexible Verpackung und Etiketten. Vom Umsatz der Constantia Patz gehen 94 % in den Export, vornehmlich in europäische Länder. Rollenschneide-Anlagen im Reinraum //polytype Konvektionstrockner Die beiden über 30 Meter langen und drei Stockwerke hohen Maschinen verfügen jeweils über zwei Abrollungen, eine Aufrollung, zwei Polytype Frontal Auftragswerke und zwei bis zu 14 Meter lange Konvektionstrockner-Strecken – aufgeteilt in Trockenzonen und Rückkühl-Einheit. Die durch einschiebbare Trolleys leicht austauschbaren Walzenauftragswerke können entweder Lacke oder Klebstoffe verarbeiten. Damit kann die Trägerfolie einseitig lackiert, die Rückseite mit Kleber beschichtet und mittels Trockenkaschierung ein Folienverbund erzeugt werden. Durch Wechseln der Auftragssysteme kann eine beidseitige Lackierung durchgeführt werden. Eine Besonderheit bei Constantia Patz stellt ein wasserbasierender Druckvorlack dar – eine Constantia Flexibles Eigenentwicklung, die dank ihrer Umweltfreundlichkeit auf sehr positive Resonanz der Kunden gestossen ist. Wirtschaftliche Produktion Um wirtschaftlich – das heisst ohne zu viele Rüstzeiten – lackieren und kaschieren, aber auch sämtliche Liefer-Wünsche der Kunden erfüllen zu können, produziert Constantia Patz nach einem zweistufigen Prinzip: Lackiert und kaschiert wird grundsätzlich in wenigen definierten Rollenbreiten unter weitgehender Aus18 – – 10/2014 Abwickler der //polytype 7 Der Grossteil der Produkte aus Loipersbach wird an die Pharmazie-Kunden unbedruckt ausgeliefert und erst dort bzw. bei Lohndruckbetrieben vor Ort bedruckt. Das macht die Pharma-Firmen flexibel: aufgedruckt wird genau das, was gerade auch abgefüllt wird. Auch Constantia Patz betreibt vier Tiefdruck- und zwei Flexodruck-Maschinen, die maximal Bahnbreiten zwischen 650 und 1.000 mm verarbeiten können. Gut zugänglicher Rollenträger für die Rohmaterial-Rollen nützung der vollen Breite der Polytype-Anlagen. Aus diesen Halbfertigprodukten („Mutterrollen“) werden später auf den 15 Rollenschneide-Anlagen die endgültigen Spezifikationen herausgeschnitten und gegebenenfalls bedruckt. Das erlaubt Lieferzeiten, die sogar kürzer sind, als die technische bedingte Produktionszeit mancher Folienverbunde. Die einzelnen Aufträge im alltäglichen Betrieb so zu kombinieren, dass der Nutzungsgrad der Maschinen hoch und die Abfallmengen niedrig bleiben, zählt zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren des Unternehmens. Gerade für Entwicklungen wie den erwähnten Druckvorlack ist es gut, auch die nachgelagerten Produktionsschritte aus eigener Erfahrung beurteilen zu können. Während die Blister-Deckfolie auf der Oberseite mit Produktinformationen bedruckt wird, ist sie auf der Unterseite mit Siegellack versehen, der später das Versiegeln der Deck- mit der Bodenfolie erlaubt. Perfekte Rückverfolgbarkeit gefordert Nach den Besonderheiten seines Standortes gefragt, nennt Geschäftsführer Rainer Huber ohne zu zögern die umfassende Dokumentation und Zertifizierung der ganzen Produktion: „Pharmahersteller wollen eine perfekte Rückverfolgbarkeit für alle Chargen, das Vier-Augen-Prinzip bei allen Produktionsschritten und genaue Organisations-, Ablauf- und Prozessbeschreibungen.“ Im vergangenen Jahr konnte das 120-jährige Bestehen gefeiert werden: Die Anfänge von Constantia Patz reichen zurück bis 1893, als Louis Patz ein Privatunternehmen, die Firma Louis Patz & Comp. in Wien gründete. Ursprünglich war die Firma in den Bereichen Elektromotoren und Kupferdrähten tätig, doch ab 1916 wandte man sich der Bearbeitung von Aluminium zu. In den 50erJahren begannen neue Eigentümer mit der Veredelung dieses Metalls für den Verpackungsbereich. 1976 erfolgt die Eröffnung des Standorts in Loipersbach unter dem Namen K. Heyer Ges.m.b.H. 1999 wurde das Unternehmen durch die Teich AG übernommen und in die Constantia Flexibles eingegliedert – einer Firmengruppe mit 80 Konzerngesellschaften in über 20 Ländern, die heute insgesamt über 8.000 Mitarbeiter beschäftigt. Constantia Flexibles produziert in 42 Werken in 18 Ländern. Damit ist man der weltweit viertgrösste Hersteller flexibler Verpackungen. 10/2014 – – 19 markt Endfertigung der Folien Die 1.300 mm breite //polytype 6 Loipersbach keine gelegentlich vorkommende Stresssituation sondern Dauerzustand. Rund 25 mal pro Jahr, schätzt Rainer Huber, melden sich Firmen aus dem Kundenkreis für Lieferantenaudits an. Für die Einordnung der eigenen Leistung, auch im Vergleich zu den Marktbegleitern, haben diese Audits für Constantia Patz einen hohen Stellenwert. Jedes Audit-Abschlussgespräch wird deshalb von Rainer Huber oder seinem Geschäftsleitungskollegen Robert Edelsbacher begleitet um beständig Feedback durch die Kunden zu bekommen. Die 1.800 mm breite //polytype 21 Im Labor von Constantia-Patz kann das Formen, Befüllen und Verkleben der Deck- und Bodenfolien getestet werden. Constantia Patz ist deshalb nach ISO 9001 aber auch nach dem Pharmastandard ISO 15378 und der Umweltnorm 14001 zertifiziert. Jüngst erfolgte ein Audit gemäss Sedex, das die Einhaltung von sozialen und ethischen Standards belegt. Die Zertifizierung des Energiemanagements ist bereits anvisiert. Das Qualitätsmanagement des Werkes ist besonders ausgeprägt und rund um die Uhr – entsprechend dem DreiSchicht-Betrieb in der Produktion – besetzt. Ordnung, Sauberkeit, Dokumentation – all dies ist den Mitarbeitern der Constantia Patz zur zweiten Natur geworden. Und es ist hilfreich: Auditiert zu werden, ist in 20 – – 10/2014 Zwischenlager für Halbfabrikate Viel Kapazität für das Ausrüsten der Fertigware Sicherheitsaspekt dominiert Die Pharmaindustrie wird bis hin zur Verpackungsproduktion durch den Sicherheitsaspekt geprägt. Dies macht Innovationen und Produktveränderungen stets zu etwas, das eine hohe Professionalität im Produktmanagement und zahllose Testläufe erfordert. Nicht ohne Grund verfügen sowohl Constantia Patz wie auch WIFAG-Polytype Technologies über umfangreiche Labore und Testcenter. Unter dem Sicherheitsaspekt ist auch die Reinraum-Produktion von Verpackungsfolien zu sehen. Constantia Patz verfolgt schon seit Jahren konsequent diesen Weg und dies wird von vielen Kunden wohlwollend zur Kenntnis genommen. n 10/2014 – – 21 technik Wasserbasierter Inkjet-Druck im Technology Center Nur der Praxistest liefert zuverlässige Aussagen Die Digitaldruckmaschine Techma-4 – ein Rolle-zu-Rolle-System – ergänzt seit einigen Monaten den Maschinenpark des Technology Centers der wifag//polytype Group in Freiburg (Schweiz). Mit ihr gelang den Entwicklern des Digital Competence Centers der Durchbruch beim wasserbasierten Inkjet-Druck auf Kunststoffund Aluminium-Folien. Davon kann sich nun jeder Kunde und Interessent vor Ort überzeugen. 6 5 1 3 2 7 4 Die Module der Techma-4: Abwickler; Vorheizstation; Druckeinheit; Trockner; Kühlwalzen; Bahnkontrolle; Aufwickler Die Besucher der wifag//polytype Open House, die Anfang Juni in Freiburg stattfand, waren die ersten externen Fachleute, die das Techma-4-System live in Funktion erlebten. Und sie konnten sich eingehend vom aktuellen Entwicklungsstand überzeugen. Mit 50 Metern pro Sekunde wurde bei der Vorführung eine OPP-Folie mit eigenentwickelten wasserbasierten Inkjet-Tinten vierfarbig bedruckt. 22 – – 10/2014 Damit hat die WIFAG-Polytype Technologies AG ein wichtiges Zwischenziel erreicht. „Jetzt können wir mit Kunden deren spezifische Produkt- und Prozesslösungen umsetzen“, freut sich CEO Jörgen Karlsson, der bei der Open House die Strategie des Unternehmens für Forschung und Entwicklung erläuterte: Gemeinschaftsprojekte stehen im Vordergrund. Die Technik der Techma-4 Die Digitaldruckmaschine Techma-4 ist die vierte grosse Testanlage der wifag//polytype Group. Alle Systeme sind besonders flexibel ausgelegt, um – entsprechend der breiten Ausrichtung der Unternehmensgruppe – auf sehr viele unterschiedliche Fragestellungen aussagekräftige Antworten finden zu können. Die Techma-4 kann bis zu 700 m breite Rollen verarbeiten – bei bis zu 670 mm maximaler Druckbreite. Die minimale Bahnbreite liegt bei 150 mm. Auf einen manuell zu bedienenden Rollenträger, der bis zu 1.350 kg schwere Rollen aufnehmen kann, folgt eine VorheizEinheit, deren Walzen eine Temperaturspanne zwischen 20 und 90 Grad Cel. regeln können. Auch der zentrale Zylinder, über den die Bahn während des Druckvorgangs geführt wird, kann in diesem Temperaturbereich gehalten werden. Die bogenförmig über dem Zylinder angeordneten Druckköpfe sind aktuell auf eine Auflösung von 600 x 600 dpi für 4c-Druck (CMYK) ausgelegt. Damit kann eine Druckgeschwindigkeit von bis zu 100 m/ min. realisiert werden. Die Druckeinheit mit dem temperierbaren Zentralzylinder Dem Druck sind eine flexible Trokkenstrecke und eine Rückkühl-Einheit nachgeschaltet. Der Konvektions-Schwebetrockner besteht aus drei unabhängig zuschalt- und steuerbaren Sektionen und ist insgesamt 4,5 Meter lang. Eine Sektion ist für Hybrid-Trocknung – also Heissluft plus Infrarot – vorbereitet. Die Trocknertemperatur liegt bei 250 Grad Cel., was die Bahn auf rund 100 Grad Cel. aufheizt. Grosse Breite an möglichen Substraten Besonders wichtig ist das breite Portfolio an möglichen Substraten, die auf der Testanlage verarbeitbar Die bedruckte Bahn in der Kühlwalzengruppe 10/2014 – – 23 technik Neues Kompetenzzentrum: Inks & Materials sind. Neben der zur Open House gezeigten 36 µm dicken PET-Folie sind auch Kunststoff-Folien in Stärken von etwa 10 µm bis über 250 µm sowie Aluminiumfolien in Stärken von 6 bis 100 µm möglich. Papiersubstrate von 45 bis 200 g/qm sowie Faltschachtelkarton bis zu 380 g/qm wurden ebenfalls bereits erfolgreich getestet. „Wir können eigentlich mit allen Substraten arbeiten, die im Converting gängig sind“, fasst dies Roger Ineichen, Leiter Digital Competence Center, zusammen. Abgesehen von den eingebauten Kyocera-Druckköpfen ist die Techma-4 eine komplette Eigenkonstruktion und damit Ausdruck der Möglichkeiten, welche die WIFAGPolytype Technologies AG nun bietet: Zum Beispiel die an der Maschine sichtbaren Kompetenzen für Maschinenbau, Bahnführung und Trocknertechnologie aber auch die weniger sichtbaren, etwa bei der Ansteuerung der Druckköpfe durch das wifag//polytype-eigene CALMAR System. Eigenes Tinten-Know-how ermöglicht Inkjet-Druck auf industriellem Niveau wifag//polytype verfügt jetzt auch über weitreichende Kompetenz für die Entwicklung von Inkjet-Tinten und funktionalen Schichten. Seit Februar 2014 bildet eine Gruppe von Chemikern, Laboranten und ProzessIngenieuren unter Leitung von Dr. Lars Sommerhäuser ein zusätzliches Kompetenz-Zentrum innerhalb der WIFAG-Polytype Technologies AG. Auf der Techma-4 möglich: Mit wasserbasierenden Farben auf Folie drucken Eines der Erfolgsgeheimnisse: Tinten, Primer und Empfangsschichten Selbst eine gegebenenfalls nötige Vorbehandlung der Bahnen mit Primer-Schichten kann ebenfalls im Technology Center erfolgen. Die Linien Techma-1, Techma-2 und Techma-3 sind für Beschichtungsund Trocknungstests auslegt. n Die Temperierung aller bahnführenden Module ist besonders wichtig. 24 – – 10/2014 Zum 1. Februar 2014 wechselten der frühere Chief Operating Officer (COO) und Geschäftsführer der Ilford Imaging Switzerland GmbH in Marly (Kanton Freiburg/CH), Dr. Lars Sommerhäuser, sowie zehn weitere Mitarbeiter des Fotopapierhersteller Ilford Imaging zur wifag//polytype Group. Ilford war Ende 2013 als Folge des kollabierten Fotopapiermarktes in Konkurs gegangen. Das neue Team bildet ein weiteres Kompetenz-Center innerhalb der WIFAG-Polytype Technologies AG. Dieses Modell wurde bereits sehr erfolgreich mit dem Digital Competence Center (DCC) unter Leitung von Roger Ineichen und mit dem Automation Competence Center (ACC) unter Leitung von Rolf Mani realisiert. DCC und ACC stellen ihre Kompetenz auch Fremdfirmen zur Verfügung, die individuelle Lösungen rund um Druck, Beschichtung und Automation entwickeln. Mit der zugewonnenen Kompetenz im Material-Bereich hat die WIFAG-Polytype Technologies AG ihr Portfolio perfekt abgerundet: Anlagenbau, konventioneller Druck und Beschichtung, Automation und Workflow, Softwarelösungen und Digitaldruck ergänzen sich bereits. Nun sind auch noch die Tintenformulierung und die Entwicklung von funktionalen Schichten hinzugekommen. Damit hebt sich wifag// polytype mit ihren Möglichkeiten von allen anderen Mitbewerbern ab und wird zum echten Komplettlösungs-Anbieter. wifag//polytype wird damit nicht nur zum attraktiven Partner innerhalb der bisherigen Geschäftsfelder, sondern erschliesst sich ganz neue Bereiche ausserhalb von Publishing und Packaging. Der promovierte Maschinenbauingenieur Sommerhäuser hat im Rahmen der //polytype Open House in Fribourg die Expertise im Detail vorgestellt, die das ehemalige Ilford-Team mitgebracht hat. Cross-funktionelle Teams Mehr denn je wird die Arbeit bei wifag//polytype nun von multi- und cross-funktionellen Teams innerhalb des Unternehmens bestimmt, die an individuellen Produkt- und Prozess-Lösungen für Kunden arbeiten. Und auf allen 10/2014 – – 25 technik Dr. Lars Sommerhäuser (4.v.l.) und zehn weitere ehemalige Ilford-Mitarbeiter aus dem Bereich Forschung und Entwicklung haben wieder gut lachen. wifag//polytype erweitert mit dem neuen Team sein Komplettangebot für die Printing-, Coating- und Converting-Industrie. Im Bild 4.v.r.: Jörgen Karlsson, CEO WIFAG-Polytype Technologies AG; ganz links: Esa-Matti Aalto, Managing Director der WIFAG-Polytype GmbH (Hamburg/Deutschland), einer Tochterfirma der Polytype Converting AG (Freiburg/Schweiz). Frau Rita Hofmann fehlt auf dem Bild. Ebenen können die Neuzugänge des Kompetenzzentrums Inks & Materials ihr Know-how einfliessen lassen. Dr. Sommerhäuser sieht einen engen Zusammenhang bei Produkt und Prozess: „Produkt und Prozess müssen unbedingt parallel entwickelt werden, sonst ist man letztendlich nicht in der Lage, das Produkt wirklich kostengünstig herzustellen.“ Dieser Leitlinie folgt wifag//polytype konsequent: So wie man sich auf individuelle Konzepte ausrichtet, so sehr sind diese für industrielle Produktion ausgelegt. 26 – – 10/2014 Beispiel Inkjet-Tinte. Die WIFAGPolytype Technologies AG arbeitet an Kundenprojekten, die das Ziel haben, klassische analoge Druckverfahren komplett durch Digitaldruck komplett abzulösen. Hier geht es nicht um Eindruckwerke oder ein paar Adresszeilen, sondern um Produktionsdruck im grossen Stil. Die dafür benötigte InkjetTinte entstammt natürlich nicht 12-ml-Cartridges. Passenderweise haben Dr. Sommerhäuser und sein Team umfassendes Know-how mitgebracht. Das Wissen über den Tintenherstellungsprozess ist nur ein Aspekt. Die richtige Pigmentgrösse Je vier Chemiker und Labortechniker, bzw. Maschinenführer sowie je ein Spezialist für Nano- und Prozess-Technologie bringen sich in sechs Arbeitsfeldern ein: Tinten Oberflächenvorbehandlung (Primer-Lösungen) Schichtenauftrag und funktionelle Schichten Material-Tests Prozess- und Produktanpassungen bzw. -weiterentwicklungen Technologie-Zentrum der wifag//polytype Group Digital Printing Packaging Active Layers Optical Films Packaging Paper / Cardboard Energy Displays Inkjet printed films Barrier layers Coating for batteries Anti-reflection films Architecture Plastic films Personal care Lighting Inkjet decor paper Shrink sleeve labels Medical sensors LED light diffuser films Printed Electronics Metal foils Agriculture Security Laser ablation films Blister aluminum foils Pesticide release films Forgery-proof labels Dr. Lars Sommerhäuser beim Vortrag Mehrlagige Funktionsschichten Bei Inkjet-Tinten geht es darum, die richtigen Pigmente und Farbstoffe einzusetzen. Schon hier beginnt die Individual-Lösung, wenn für eine spezielle Anwendung beispielsweise Metamerie, also Farbverschiebungen unter unterschiedlichen Lichtquellen, vermieden werden muss. Farbpigmente für den Inkjet-Druck dürfen keine scheuernden Kanten haben, um die Düsen zu schonen, müssen aber so winzig sein, dass sie von den beispielsweise 2.656 Düsen eines Kyocera-Druckkopfs in 5 bis 18 Picoliter messenden Tröpfchen problemlos versprüht werden können. gilt im selben Masse für die Formulierung des Tintenrezeptes, das stets die Basis einer kostengünstigen Grossmengenproduktion darstellt. „Der Preis für die Inkjet-Tinte stellt einen ausschlaggebenden Faktor dar, ob eine Drucktechnologie letztlich wirtschaftlich ist und sich am Markt durchsetzen kann“, ist Lars Sommerhäuser überzeugt. Auch wenn wifag//polytype nicht alle Schritte der Entwicklung und Herstellung von Tinten oder der benötigten Farbstoffe oder Pigmente selbst durchführt: Um die Qualität dessen, was die jeweiligen Partner abliefern, beurteilen zu können, muss das entsprechende Know-how vorhanden sein. Das Mehrlagiger Schichtaufbau Die zukunftsträchtige Fähigkeit, mit wasser-basierender Tinte auf Kunststoff- und Aluminium-Folien zu drucken, hängt vor allem auch von der Vorbehandlung der Substrate ab. Die Primer-Entwicklung ist für das Funktionieren von Inkjet-Druckprozessen elementar. Sie ist Teil des Kompetenzfeldes „Tinten-Empfangsschichten“, dass bei wifag//polytype nun besonders ausgeprägt vorhanden ist. Ilford Imaging hatte sich besonders umfangreich mit der Produktion von Inkjet-Fotopapieren beschäftigt, die ein Beispiel für mehrlagigen Schichtaufbau sind. Lars Sommerhäuser: „Ein typisches Inkjetpapier ist aus vier Schichten aufgebaut – ganz unten eine Haftschicht, dann die Absorptionsschicht, die Pigment-Fixationsschicht und oben eine Schutzschicht gegen mechanische Beschädigung.“ Idealerweise, wenn man frei in der Gestaltung der Empfangsschicht ist, werde man immer zu einem mehrschichtigen Aufbau greifen. Er erlaubt, ganz verschiedene Anforderungen an das Drucksubstrat bzw. dessen farbaufnehmende Schicht optimal zu realisieren. Das Gute daran: Schon für Ilford hatte Polytype Converting die Beschichtungstechnik geliefert. Bei wifag//polytype in Freiburg kommen nun beide Expertenteams – für Farbe und Empfangsschicht einerseits und die Beschichtungstechnik andererseits – unter einem Dach zusammen. 10/2014 – – 27 technik Neue Anwendungsgebiete erschliessen wifag//polytype hat von Ilford nicht nur das Entwickler-Team übernommen, sondern auch eine Reihe von Patenten aus dem Bereich Nanotechnology erworben. Sommerhäuser: „Wenn sie eine transparente Deckschicht erzeugen wollen, die einerseits glänzend ist, aber auch die Fähigkeit besitzt, wasserbasierende Inkjetfarben aufzunehmen, dann müssen sie zu Partikelgrössen im Nanobereich greifen.“ Diese sind mit rund 30 Nanometern Durchmesser deutlich kleiner als die Wellenlänge von Licht (400 bis 470 nm) und somit unsichtbar. Solche Partikel können auch bei „funktionalen Schichten“ eine grosse Rolle spielen. Unter diesem Begriff werden heutzutage höchst unterschiedliche Produkte und Anwendungen subsummiert – angefangen von wärmeempfindlichen Lebensmittelverpackungen über Hologrammfolien bis hin zu Batterien. Deshalb darf man davon ausgehen, dass das neue wifag//polytype-Kompetenzzentrum Inks & Materials nicht nur hilft, für bestehende Märkte Komplett-Lösungen anzubieten. Es wird auch neue Anwendungsgebiete erschliessen. Beispielsweise in der Medizin: Durch nanoporöse Schichten, bei denen durch die zahlreichen winzigen Poren in der Schicht aus Nanopartikeln eine extrem grosse Gesamtoberfläche entsteht, können 28 – – 10/2014 Sensoren extrem empfindlich gestaltet werden. Dr. Sommerhäuser erläuterte dies den Open-HouseBesuchern mit diesem Beispiel: „Sie drucken eine DIN-A4 grosse Schicht und haben eine Funktionsfläche erzeugt, die drei Tennisplätze bedeckt.“ Im Agrarbereich können Folien mit „funktionellen Schichten“ versehen werden, die beispielsweise Pflanzenschutzmittel enthalten und diese bei Erreichen einer bestimmten Feuchtigkeit in die Böden freisetzen, die mit der Folie abgedeckt werden. Wie lange dieser Freisetzungsprozesse dauert, kann ebenfalls eingestellt werden. Von der Theorie zur Praxis Um Kunden zu zeigen, dass solche Konzepte nicht nur in der Theorie funktionieren, stehen wifag//polytype ausgedehnte Testlabore und ein komplettes Technologiezentrum zur Verfügung. Dort erlauben mittlerweile vier Beschichtungsanlagen und eine Inkjetdruckanlage in Versuchen Produkte im Rolle-zuRolle-Verfahren unter produktionsnahen Bedingungen herzustellen. Deshalb ist wifag//polytype nicht nur eine Top-Adresse für Maschinen in Swiss Quality, sondern auch für jede Entwicklungsstufe davor. Zum Beispiel wenn ein Produktionsprozess mit den aktuellen Anforderungen nicht mehr ganz Schritt halten kann. Dr. Sommerhäuser: „Wir können der Partner für vielerlei Entwicklungsprojekte sein.“ Jeder Grössenordnung versteht sich, denn „wir berücksichtigen stets industrielle Prozesse und die dort herrschende Produktionsumgebung“. n Testen und Charakterisieren Bild- und Druckqualität Beständigkeit und Strapazierfähigkeit Physikalische Eigenschaften Flüssigkeitscharakterisierung Chemische Analysen Mikroskopische Methoden Ausrüstung und Know-how für das Testen und Charakterisieren von Materialien Bgild- und Druckqualität: Farbbereich, optische Dichte, Koaleszenz usw. Beständigkeit und Strapazierfähigkeit: Lichtbeständigkeit, Wasserbeständigkeit, Abrieb usw. Physikalische Eigenschaften: Gewicht, Stärke, Steifigkeit, Schrumpfen, Opazität, Kräuselung usw. Flüssigkeitscharakterisierung: Dichte, pH-Wert, Oberflächenspannung,Viskosität usw. Chemische Analyse: UV-, FTIR- und Fluoreszenzspektroskopie usw. Mikroskopische Methoden: REM/TEM, Turbiscan, Korngrössenverteilung usw. Wir arbeiten eng mit Kunden und externen Partnern zusammen. Auf diese Weise können wir bei Bedarf weitere Methoden zum Testen und Charakterisieren von Materialien anbieten. OEM-Partnerschaft mit Steinemann Technology DCC liefert die komplette digitale Applikation für Lackiermaschine Zwei Schweizer Unternehmen – der Maschinenhersteller Steinemann Technology (St. Gallen) sowie Schmid Rhyner, Hersteller von Lacken und Laminierklebstoffen (Adliswil/Zürich) – haben Anfang Juni 2014 die „dmax“, die weltweit erste grossformatige digitale Bogen-Lackiermaschine, der Fachöffentlichkeit vorgestellt. Die komplette digitale Applikation für diese bahnbrechende Technik wurde im Rahmen eines OEM-Vertrages durch die WIFAG-Polytype Technologies AG entwickelt, integriert und in Betrieb genommen. Das Digital Competence Center hat dabei seine ausserordentlichen Möglichkeiten unter Beweis gestellt. Die HochleistungsInkjetdruckmaschine dmax (steht für „digital maximum“) ist für Spotlackierungen mit einem maximalen Druckformat von 1060 x 750 mm (max. Bogenformat: 1080 x 780 mm) ausgelegt. Der maximale Durchsatz beträgt 10.000 Bogen pro Stunde bzw. 100 m/min. Die Lackierung kann mit einer Auflösung von 600 x 600 dpi erfolgen. Steinemann Technology entwickelte die Maschine – ausgestattet unter anderem mit einem Einzelbogenanleger mit KBA Saugkopf, Bogenausrichtung, Bogenreinigungskalander, Vakuumbogentransport für reproduzierbare Lackierergebnisse, Druckeinheit, UVTrockner, Bogeninspektion und Abstapler. Von WIFAG-Polytype Technologies stammt die komplette Digitaltechnologie – bestehend aus der CALMAR Druckkopf-Elektronik und der software-basierten Druckkopf-Korrektur –, die Druckkopf-Reinigungseinheit sowie die Lackversorgung. Ein Jahr Entwicklungs- und Bauzeit Die OEM-Vereinbarung zwischen Steinemann Technology und der WIFAG-Polytype Technologies AG war im Mai 2013 unterzeichnet worden. Vor dem OEM-Vertrag musste WIFAG-Polytype nicht nur Angebote vorlegen, sondern auch das entsprechende technische Knowhow nachweisen. Genau ein Jahr später konnte die komplette Maschine erstmals der Presse in Funktion präsentiert werden. 10/2014 – – 29 technik Die Lackiereinheit besteht aus zwei Reihen mit je zwanzig nebeneinander und überlappend angeordneten Lackauftragsköpfen. Die Doppelreihe würde eine Verdoppelung der maximalen Geschwindigkeit je Auftragsmenge ermöglichen, kann aber auch – wie im vorliegenden Fall als Redundanz – zur Verbesserung des Lackbildes eingesetzt werden. Das Druckhaus Mainfranken, das hinter dem Bestellportal „Flyeralarm“ steht und bei dem die erste dmax nun im Einsatz ist, veredelt damit Kalender, Visitenund Postkarten sowie eine Vielzahl anderer Druckerzeugnisse mit haptischen Lackeffekten. Die Digital-Lackiermaschine soll flexibel Lackauftragsmengen zwischen 4 g/m2 und 35 g/m2 realisieren können. Um Polytype Technologies hat dafür seine Standardsoftware um ein kundenspezifisches Modul erweitert. Da sich laut Steinemann und Schmid Rhyner mit der neuartigen Inkjet-Technologie beim Durchlauf gleichzeitig unterschiedliche Schichtdicken/Texturen auf die Bogen auftragen lassen, soll die Maschine in einem Durchgang haptische Effekte unmittelbar neben Glanzflächen realisieren können. Sowohl im Sieb- als auch im Flexodruck war das bislang nur mit grossem Aufwand möglich. Komplett neue Technologie implementiert Gemeinsam mit Steinemann Technology wurden im Rahmen der exklusiven OEM-Partnerschaft auch Verkaufsziele definiert, denn alle beteiligten Firmen haben sehr viel in dieses Projekt investiert. Die zweite Lackiermaschine ist bereits in Planung. Die Steinemann dmax im Einsatz Das DCC-Team des Steinemann-Projektes: Nicolas Spielmann, Carlos Andrade, Nicolas Aebischer, Florian Fässler, Emanuel Müller, Roman Widmer, Roger Ineichen, Daniel Wittwer Die CALMAR-Steuerelektronik ist eine DCC-Entwicklung Die Lacktechnologie selbst wurde von Schmid Ryhner entwickelt und ist patentiert. Bei der Prozessentwicklung hat zusätzlich die Berner Fachhochschule mitgewirkt. WIFAG-Polytype hat seine langjährige Erfahrung bei der Auslegung von Inkjet-Tintenversorgungs- und -Reinigungssystemen eingebracht. Inkjet-Tinten müssen zum Beispiel entgast werden, damit ein sauberes „Jetting“ möglich ist. Für Faltschachtelproduktion geeignet Zielmarkt der neuen Technologie sind sowohl der Akzidenzdruck wie auch die Verpackungsherstellung. Mit ihrem grossen Format eignet sich die neue digitale Lackiermaschine besonders für die Faltschachtelproduktion, hiess es bei einer Präsentation der Technologie vor der Fachpresse. 30 – – 10/2014 Roger Ineichen, Head of Digital Competence Center, sagt rückblickend stolz: „Wir haben innerhalb eines Jahres unsere Technologie in einen komplett neuen Maschinentyp integriert.“ n Druckkopf-Reinigungseinheit einen optimalen Passer zwischen Lack- und Druckbild zu gewährleisten, wird jeder Bogen automatisch vermessen und das Lackbild entsprechend dynamisch in Lage und Orientierung korrigiert. WIFAG-Polytype verwendet dazu die integrierte PLC des CALMAR Systems. Zusätzlich können Verzerrungen des bedruckten Bogens, wie sie beispielsweise durch den Offset-Prozess entstehen können, kompensiert werden. WIFAG 10/2014 – – 31 events Open House zum Start der WIFAG-Polytype Technologies AG Wasserbasierter InkjetDigitaldruck unter dem prüfenden Blick der Kunden Mit einer erfolgreichen Open House Veranstaltung in Freiburg/Schweiz sind WIFAG und Polytype Converting Anfang Juni 2014 in die gemeinsame Zukunft unter dem Dach der WIFAG-Polytype Technologies AG gestartet. Rund 50 Fachleute aus den Bereichen Zeitungsdruck, Beschichtung und Veredelung informierten sich über die stark an Forschung und Entwicklung sowie an Kundenprojekten orientierte Ausrichtung des umfirmierten Unternehmens. Ein Höhepunkt war die Premiere der Versuchsdruckmaschine Techma-4. Roger Ineichen erklärt die Techma-4 AG nun vieles ineinander greift und sich das Know-how perfekt ergänzt, konnten die Besucher bei einem Rundgang durch die Produktionshallen und das Technology Center in Freiburg selbst erleben. Die Vorträge der Open House gaben einen detaillierten Einblick die neue WIFAG-Polytype Technologies AG Neben der Präsentation der WIFAG-Polytype Technologies AG durch CEO Jörgen Karlsson lag ein Schwerpunkt im vormittaglichen Vortragsblock auf den erweiterten Möglichkeiten der WIFAG-Polytype-eigenen Inkjet-Drucktechnologie, die der Leiter Digitaldruck, Roger Ineichen, detailliert erläuterte. Das zusätzliche Know-how in Bereich Inkjet-Tinten, Empfangs- und funktionelle Schichten, das durch den Wechsel eines kompletten Entwicklungsteams der Firma Ilford hinzukam, präsentierte Dr. Lars Sommerhäuser, Leiter Inkjettinten und Materialien. Positiv überrascht Die Besucher, die sogar aus den USA und China in die Westschweiz gereist waren, zeigten sich von der technologischen Breite des neuen Unternehmens positiv überrascht. Manch einer kannte bis dahin nur 32 – – 10/2014 Prüfender Blick auf inkjet-bedruckte Kunststoffbecher einzelne Sparten wie beispielsweise die Laminier- und KaschierTechnologie von Polytype Converting und Pagendarm oder die Zeitungsdruckmaschinen der Marke //wifag. Dass unter dem Dach der WIFAG-Polytype Technologies Daniel Wider, Head of Business Unit Plastic Container der Polytype AG, zeigte beispielsweise die Digi Cup 40 in Aktion – eine Maschine, die weisse ovale oder rechteckige Kunststoffbecher bei einer Geschwindigkeit von 300 mm pro Se- kunde digital im Inkjetverfahren bedruckt. Dazu werden UV-Farben und ein UV-Trockner eingesetzt. Das Know-how in //polytype-Sparte Becherdruck liegt unter anderem in der präzisen Führung der zu bedruckenden Körper. Das Druckverfahren der Wahl war hier bislang Trockenoffset. Im Rund-Becherbereich werden damit bis zu 700 Takte pro Minute realisiert. Doch nun kann der Direkt-Digitaldruck als zusätzliche Alternative zu gängigen Verfahren wie Shrink Sleeves, Inmould Labelling oder Papieretikettierung angeboten werden. Die Druckeinheit der Digi Cup liefert das Digital Competence Center der WIFAG-Polytype Technologies AG. Und das Interesse in der Branche ist gross. Ähnliches gilt für die Druckmaschinen, die von Polytype zum Bedrucken von Kunststoff-Tuben ange- „Eine ganz grosse Sache“ Hubert E. Rawyler zeigt den Hybrid-Druck boten werden. Hubert E. Rawyler, Head of Business Unit Plastic Tubes, demonstrierte bei der Open House eine entsprechende Hybrid-Maschine, die sechs DigitalDruckköpfe, das klassische Offsetverfahren und eine anschliessende Schutz-Lackierung kombiniert. Die Kunststoffoberflächen bedingen eine Primer-Vorbehandlung, die das Haftvermögen der Inkjetfarben verbessert. Das Thema Primer hatte Dr. Lars Sommerhäuser bereits im Rahmen seines Vortrages über Inks & Materials angesprochen und es spielt ganz unabhängig von der Dimension des Substrates – ob Körper oder bahnförmig – bei wifag//polytype eine grosse Rolle: Oberflächenvorbehandlung ist Teil des umfangreichen Know-hows, Kunststoffe, Folien oder Aluminium-Oberflächen zu bedrucken, zu lackieren oder mit Klebstoffen zu beschichten. Teilweise können Funktionalitäten von der Tinte in den Primer verlagert werden – etwa die Haftfähigkeit. Dies kann die Tinte selbst wiederum verbilligen und dem Digitaldruck neue Einsatzgebiete erschliessen. Als eine „ganz grosse Sache“, schätzt Jörgen Karlsson die Fähigkeit ein, diese Oberflächen nun auch mit wasserbasierenden In10/2014 – – 33 events kjet-Tinten bedrucken zu können. Der CEO der WIFAG-Polytype Technologies AG setzt unter anderem auf den Digitaldruck für Lebensmittelverpackungen („food approved“). User-Meeting mit Blick in die Zukunft rot in veränderbarer Wellenlänge) wird in der vollen Länge allerdings nur benötigt, wenn nichtsaugende Substrate bedruckt und die Wasseranteile aus der Tinte verdampft werden müssen. WIFAG-Polytype Technologies AG bietet eine breite Basis für neue Entwicklungen im Zeitungsdruck Firmenbesichtigung sowie ausreichend Zeit zum Netzwerken, beispielsweise während einer Schifffahrt auf dem Vierwaldstätter See. Im Zentrum des Interesses stand aber auch die zunehmende technologische Breite der WIFAG-Polytype Technologies AG, in der vor kurzem Digitaldruck, Coating & Laminating sowie der Rotationsma- Beim Treffen der //wifag-Anwender war der Blick klar nach vorn gerichtet: Die Vertreter von Zeitungsdruckereien aus Deutschland, der Slowakei und der Schweiz lernten die Vielfalt der technischen Möglichkeiten kennen, die sich aus der Neuausrichtung der //wifag gerade auch für die Zeitungsproduktion ergeben. Blick in den Versandraum Die Druckqualität der //wifag evolution 371 wird unter die Lupe genommen Konzentrierte Zuhörer Gastgeber für das jährliche Treffen war dieses Mal die Ringier Print Adligenswil AG nahe Luzern, einer der grossen Zeitungsdruck-Standorte der Schweiz. Hier werden neben Tageszeitungen („Blick“, „Neue Luzerner Zeitung“) auch Kundenzeitungen für Migros und Coop sowie eine Vielzahl von Verbands-, Partei-, Kirchen- und Special-In- schinen-Bereich vereint wurden. Durch eigenes Know-how in den Bereichen Software, Druckkopfansteuerung, Bahnführung und -Trocknung sowie Tinten und Materialien kann die Wifag-Polytype Technologies AG nun komplette konventionelle wie auch digitale Produktionslösungen anbieten. Und diese sollen, unterstrich CEO Jörgen Hubert E. Rawyler erklärt interessierten Gästen die Möglichkeiten beim Druck auf Kunststoff-Tuben Unter anderem für die Grundlagen-Entwicklung in diesem Bereich und für die darauf aufbauenden Kundenprojekte wurde die „Techma-4“ gebaut – ein Rolle-zu-Rolle Single Pass Inkjet Drucksystem, dass die vorhandenen Beschichtungs-, Kaschier- und FlexodruckSysteme des Technology Centers in Fribourg („Techma 1 bis 3“) ergänzt. Die Techma-4 ist natürlich neben Kunststoff- und AluminumFolien auch für Papier- und Kartonsubstrate geeignet – von 50 g/ qm dünnen Dekorpapieren bis zu 380g-Karton. Die 4,5 Meter Trockenstrecke (Heissluft plus ein Hybrid-Segment mit zusätzlich Infra34 – – 10/2014 Neuartige Getränkeverpackung Den Abschluss der Besichtigung im Rahmen der Open House bildeten Stationen bei den anderen Anlagen des hauseigenen Technikums, der Techma 1 und 2 sowie der FlexCo-Linie. Sie sind für Beschichtungs-, Lackier-, Kaschier- und Trocknungstests ausgelegt. Die ProzessSpezialisten Dr. Peter M. Schweizer und Gilbert Gugler erläuterten den Gästen die Möglichkeiten dieser Maschinen, aus deren „halbindustriellem Massstab“ sich Testergebnisse sehr gut auf die bei Kunden installierte Technologie übertragen lassen. Bild oben: Ernst Meier, Verkaufsleitung Coating & Laminating, im Technology Center Bild mitte: Gilbert Gugler erklärt die Möglichkeiten der Testanlage FlexCo Bild unten: Druck-Premiere mit wasserbasierenden Tinten auf Folie Gezeigt wurde zudem die „Still Can“-Produktionslinie, die neuartige, besonders leichte und materialsparende Getränkeverpackungen aus Verbundfolie herstellt und befüllt. Still Can stellt eine Alternative zu Flaschen, Dosen oder Getränkekartons dar und basiert auf einem vom Verpackungsproduzenten Huhtamaki entwickelten Material sowie Maschinenbau- bzw. Prozesstechnologie von //polytype. n terest-Zeitungen produziert. Ringier Print Adligenswil hatte zuletzt 2009 seinen Maschinenpark mit WIFAG-Rotationen des Typs Evolution 371 modernisiert. Wo liegt die Zukunft des Zeitungsdrucks? Das war die Kernfrage der zweitägigen Veranstaltung mit einer Mischung aus Vorträgen und 10/2014 – – 35 events Das wifag//polytype-Team in Weggis: Björn Nickau, Pascal Clemencon, Carsten Salomo, Nicole Wicht, Rolf Zwahlen, Hugo Haymoz, Rolf Mani, Ernst Lehmann, Jörgen Karlsson, Ömer Sengün, Peter Schurter Karlsson, vor allem in enger Zusammenarbeit mit Kunden entstehen. Am ersten Veranstaltungstag konnten sich die Teilnehmer des User Meetings nach der Begrüssung durch Kurt Hegele (Geschäftsführer Ringier Print) und Hugo Haymoz (Head of Customer Services //wifag) einen Eindruck der Ringier Print Adligenswil verschaffen. Bernd Zipper (Geschäftsführer Zipcon Consulting) richtete mit seinem Vortrag dann den Blick ins Jahr 2030. Wie wird sich die Zeitung verändern? Werden in Zukunft überhaupt noch Zeitungen gelesen? Die zunehmende Online-Präsenz der Medien lässt die Tageszeitung schon während des Lesens wie Altpapier erscheinen. „Doch die Zeitung wird immer ihre Berechtigung finden, vor allem mit den flexiblen Druck36 – – 10/2014 an und fügte hinzu: „Nutzen Sie die neue digitale Drucktechnik und kreieren Sie selbst neue Ideen, um die Zeitung attraktiver zu machen.“ Schifffahrt mit Kunden und Interessenten möglichkeiten des Inkjetdrucks“, so Zipper. Zu beobachten sei, dass der Trend in Richtung Personalisierung und Individualisierung geht – d.h. Zeitungen können von den Kunden selbst zusammengestellt und auf ihre persönlichen Vorzüge abgestimmt werden. Mehr Wirtschaft oder ein detaillierter Sportteil sind da nur einige von vielen Denkansätzen. Sehbeeinträchtigte Menschen können ihre Zeitung im Grossdruck bestellen, so dass das mühsame Lesen mit der Lupe entfällt. Zipper regte zum Umdenken Hugo Haymoz eröffnete mit Informationen über die Neuorganisation des Servicebereiches den zweiten Tag des Meetings. Alle Servicebereiche der bisherigen WIFAG Maschinenfabrik AG, der Polytype Converting AG und der Geschäftsbereichs Digital Printing der Polytype AG wurden in der WIFAG-Polytype Technologies AG vereint. Dadurch soll ein Know-how-Transfer der jeweiligen Technologien (Offset, Digital, Converting) gefördert werden, um auf eine noch breitere Ressourcen-Basis zurückgreifen zu können. Haymoz betonte: „Sämtliche Ansprechpartner, Service-Leistungen und -Produkte bleiben bestehen. Service-Verein- barungen bzw. -verträge werden ebenfalls unverändert übernommen und weitergeführt.“ Im Anschluss stellte Pascal Clemencon (Technical Sales) Ergebnisse der Versuchsreihe „Glanzla- steuerung und Farbversorgung für die Steinemann AG. „So ein Modul liesse sich problemlos auch in eine Zeitungsrotationsmaschine integrieren“, so Salomo, der auch einen Überblick über den derzeitigen tere wesentliche Schritte in der Automatisierung der Zeitungsdruckmaschinen gemacht. Jörgen Karlsson ging zum Abschluss auf die neue WIFAG-Polytype Technologies AG ein. „Wir Kurt Hegele/GF Ringier Print Adligenswil AG Bernd Zipper/GF zipcon consulting GmbH Jörgen Karlsson/GF WIFAG-Polytype Technologies ckierung für Zeitungspapier“ vor. Für die Untersuchungen wurde Lack konventionell über eine Rasterwalze auf das bedruckte Zeitungspapier aufgetragen. Durch die raue Struktur des Papiers fliesst der Lack jedoch in die „Täler“, und aus einem Betrachterwinkel von ca. 60 Grad verschwindet der Lackeffekt hinter den „Hügeln“ komplett. Somit sei dieses Verfahren nicht geeignet, um hochwertigen Glanz zu erzeugen. Maximal ein Abriebschutz der Druckerschwärze ist zu erreichen. Stand der Technik in Bezug auf den Inkjetdruck gab. Vor allem die zunehmende Personalisierung der Zeitung, wie sie Bernd Zipper ansprach, verlange flexiblere Druckverfahren. So würden in Zeitungsauflagen gleichbleibende Texte im Offset und Personalisierungen, wie Horoskope, Wunschartikel, Adressen, usw. digital gedruckt werden. vereinen unsere Kompetenzen aus dem Zeitungs- und Buchdruck mit der Beschichtungs-, Veredelung- und Trocknungstechnologie“, so Karlsson. Weiter betonte er: „Wir können nun viel flexibler und schneller auf Kundenwünsche eingehen. Wir haben die Möglichkeiten, einzelne Druckmodule bis hin zur kompletten Anlage mit entwickeltem Druck- und Veredelungsprozess aus einer Hand zu liefern.“ Jörgen Karlsson unterstrich gegenüber den Zeitungsdruck-Kunden die Stabilität des Partners WIFAGPolytype Technologies AG. Und er denkt weiter: „Auch wenn der Zeitungsdruck zukünftig digital wird, haben wir für Sie die richtige Technologie.“ Das User Meeting 2015 wird in Fribourg stattfinden, um die Technologie des Digitaldrucks im dortigen Technology Center in der Praxis zeigen zu können. n Carsten Salomo (Projektleiter Digital Competence Center) zeigte danach eine Alternativmöglichkeit der Lackierung mit der Digitaldrucktechnik auf. Selbst ein punktuelles Lackieren ist heutzutage mit Inkjet möglich. //wifag liefert bereits jetzt schon entsprechende Druckmodule mit Druckkopfan- Rolf Mani (Head of Automation) stellte anschliessend die zahlreichen Retrofit-Projekte der Zeitungsdruckmaschinen der vergangenen Monaten vor. So konnten weltweit neue Antriebsretrofits von Rollenwechslern, Zugwalzen, Satelliten installiert werden. Zusätzlich wurden Farbregisterregelungen, Schnittlagenregelung, Spreizvorrichtungen, usw. in bestehende Anlagen integriert. Mit dem Leitstand „Alpina“ und der Entwicklung einer eigenen Farbdichte-Regelung wurden wei- 10/2014 – – 37 news Integration in bestehende Produktionslinie WIFAG-Polytype liefert Auf- und Abwickler für Mondi-Werk Hilm Hamburg, September 2014 – Die Mondi Release Liner Austria GmbH hat die WIFAG-Polytype GmbH (Hamburg/D) mit der Lieferung einer kompletten Lösung für neue Auf- und Abwickler an einer Beschichtungslinie im Werk Hilm (Niederösterreich) beauftragt. Blick in die Großanlagen-Montage bei WIFAG-Polytype Mondi produziert in Hilm Silikonpapiere, Silikonfolien und Folien mit Thermobeschichtung. Deshalb sind die Wickler vom Typ DAB/DAU 1250 W, die WIFAG-Polytype dafür liefert, nicht nur für Papier, sondern auch für Kunststoff-Filme und AluFolien konzipiert. Im Rahmen des Mondi-Auftrags werden die beiden Auf- und Abwickler für eine bereits vorhandene Produktionslinie konfiguriert, in die sie dann mechanisch und 38 – – 10/2014 steuerungstechnisch zu integrieren sind. Die Ein- und Ausbringung in Hilm ist für den Jahreswechsel 2014/2015 geplant, die Inbetriebnahme und Produktionsaufnahme für Anfang Januar 2015. Das Werk Hilm entstand 2001 und gehört seit 2007 zu Mondi, einem internationalem Verpackungs- und Papierunternehmen, das Produktionsstätten in 31 Ländern unterhält und rund 26.000 Mitarbeiter beschäftigt. 2013 erzielte Mondi ei- nen Umsatz von € 6,5 Milliarden und eine Kapitalrendite (ROCE) von 15,3 %. Die Kernmärkte liegen in Zentraleuropa, Russland, Amerika und Südafrika. Die Neustrukturierung der wifag// polytype Group in den vergangenen zwölf Monaten und die in diesem Zuge entstandene WIFAG-Polytype Technologies AG haben für den Standort Hamburg umfassende Veränderungen gebracht. Neben einem neuem Namen – am 1. April 2014 wurde aus der Pagendarm BTT GmbH die WIFAG-Polytype GmbH – erhielt das Hamburger Team neue Aufgaben und Kompetenzen und dafür auch zusätzliches Personal. Digital- und Automationslösungen bilden zusätzliche Schwerpunkte. Dadurch kann der Standort Hamburg für den MondiAuftrag auf das gesamte FirmenProduktportfolio zugreifen – und einschließlich der erforderlichen Automationstechnik – komplett ausführen. n Impressum Herausgeber/Redaktion: WIFAG-Polytype Technologies AG 26, route de la Glâne CH-1701 Freiburg Telefon: +41 26 426 11 11 Telefax: +41 26 426 11 12 info@wifag-polytype.com www.wifag-polytype.com Rotation in Shreveport (Louisiana/USA) wird modernisiert Gannett vertraut auf die Retrofit-Kompetenz von wifag//polytype Grosses Bild links: Eine wichtige Stimme in Shreveport: „The Times“ Bild unten: Das Druckhaus für die WIFAG OF790 werden, beginnen im Juni und sollen Ende Oktober 2014 abgeschlossen sein. Gannett, eines der führenden USamerikanischen Medienunternehmen, vertraut auf die Retrofit-Kompetenz der wifag//polytype Group. Gannett Publishing Services, ein Tochterunternehmen der Gannett Co., Inc. , hat WIFAG vor kurzem den Auftrag zur Modernisierung einer WIFAG OF790 Offsetrotation in Shreveport im US-Bundesstaat Louisiana erteilt. Die in Auftrag gegebenen Maschinen-Upgrades werden die Makulaturmengen und die Rüstzeiten signifikant reduzieren helfen. Der Retrofit-Auftrag umfasst neben der Installation von vier neuen WIFAG Leitständen die Modernisierung der sechs Rollenwechsler, Verbesserungen im Bereich der Bahnführung sowie teilweise neue Antriebe und Steuerungselektronik. Auf den neuen Leitständen ist unter anderem das Produktionsplanungssystem EAE Print installiert. Die Arbeiten, die durch Automatisierungsexperten der WIFAG (Freiburg/Schweiz) und ihrer US-Tochterfirma Polytype America Corp. (Mahwah, New Jersey) ausgeführt Die Druckmaschinenlinie war ursprünglich Teil einer 1991 bei Ringier in der Schweiz in Betrieb genommenen grösseren Produktionsanlage. Sie war 2008 durch das niederländische Unternehmen GWS demontiert und für eine Neuinstallation rekonfiguriert worden. 2010 ging die WIFAG OF790 in Shreveport wieder in Betrieb. Es war erst die dritte Rotation im Berliner Format für den US-Markt gewesen. Das Druckhaus der „Times“ in Shreveport ist einer von 43 Druck- und WeiterverarbeitungsStandorten, die Gannett Publishing Services betreibt. Die Tageszeitung „The Times“ hat eine Druckauflage von rund 35.000 Ex. (Mo – Sa) und 50.000 Ex. am Sonntag (Zahlen aus 2012). n 10/2014 – – 39 WIFAG-Polytype Technologies AG 26, route de la Glâne CH-1701 Freiburg/Schweiz Telefon +41 26 426 11 11 Telefax +41 26 426 11 12 info@wifag-polytype.com www.wifag-polytype.com SCHWEIZ DEUTSCHLAND ASIEN WIFAG-Polytype Holding AG Freiburg/Schweiz Mall + Herlan GmbH Pfinztal/Deutschland WIFAG-Polytype China Ltd. Hongkong/China WIFAG-Polytype Technologies AG Freiburg/Schweiz Mall Herlan MB GmbH Neuhausen ob Eck/Deutschland Polytype AG Freiburg/Schweiz WIFAG-Polytype GmbH Hamburg/Deutschland Wifag-Polytype India Marketing Private Ltd. Neu-Delhi/Indien Polytype Converting AG Freiburg/Schweiz ITALIEN Mall + Herlan Schweiz AG Pfyn/Schweiz SCHWEDEN WP Scandinavia AB Kalmar/Schweden Mall + Herlan Italia S.r.l. Seriate (BG)/Italien OMV MACHINERY S.R.L Parona-Verona/Italien TÜRKEI WIFAG POLYTYPE MIDDLE EAST MAKiNE TiC. VE PAZ. A.Ş. Istanbul/Türkei Polytype Asia Pacific Co., Ltd. Chachoengsao/Thailand NORDAMERIKA Polytype America Corp. Mahwah, NJ/USA SÜDAMERIKA Polytype South & Central America Comercial Ltda. Cotia - SP/Brasilien