modernes design - Baden-Württembergischer Luftfahrtverband eV

Transcription

modernes design - Baden-Württembergischer Luftfahrtverband eV
W W W . B W LV. D E
01
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MOTORFLUG SEITE 21
DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK
Comco Ikarus präsentiert „Produktfeuerwerk“ in Stendal
SEGELFLUG SEITE 27
VGC-RALLYE IN LITAUEN
Oldtimertreffen bot beste Thermik und fast unbegrenzten Luftraum
TITELTHEMA SEITE 3
MODERNES DESIGN
DER ADLER IN NEUEM GEFIEDER
Zeitgemäß, übersichtlich und dynamisch
der adl er 0 2 / 2 0 1 0
IMPRESSUM
INHALT
BWLV-MITTEILUNG AN ALLE VEREINSAUSBILDUNGSLEITER:
AUSBILDUNGSBERICHTE 2012
ZUSAMMEN MIT DEM VEREINSAUSBILDUNGSDATENBLATT (VADB) BIS SPÄTESTENS ZUM
31. JANUAR 2013 IN DIGITALER FORM BEIM BWLV EINREICHEN
EDITORIAL
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Neues Design für den adler ab 2013
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Einladung zum 4. BWLV-Streckenflug-Seminar 2013
OLC Glider Race auf der Wasserkuppe
Kalibrierungsaktion der Akaflieg Stuttgart
ALLGEMEINES
AUS DEN REGIONEN
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Wolkenbilder helfen Luftströmungen zu erkennen
BWLV-Bezirkstagungen 2013
Gefährlich nah!
Herzlichen Dank
Umwandlungsberichte anerkannt
DAeC-Mitgliederversammlung
Kassenwarte aufgepasst!
Allgemeine Luftfahrt zur AERO 2013
Alte adler-ausgaben zu verschenken
Luftfahrt-Bundesamt verzichtet auf eigenen Jet
Region 1: Nordbadischer Fliegerball 2012
Region 3: BVB in Aalen gelandet
Region 6: Gedenkfeier auf dem Wächtersberg
Region 7: Fliegernetzwerk Meeting
TECHNIK IM LUFTSPORT
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Motorenwart-Lehrgang M2
Die Technik erinnert
Funk – 8,33 KHZ wird 2018 Pflicht
UMWELT- UND NATURSCHUTZ
DAeC-NEWS
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Naturschutzpreis
PR-ARBEIT
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Siegerehrung Ballon-Wettbewerb 2012
Qualifikation für Prüfer
Anti-Doping
Luftfahrt und Schule
Neue Prüfer für Luftsportgeräte
Ungültigkeitserklärungen
LUFTSPORTLERINNEN
BWLV-MITTEILUNGEN
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Frauensitzung in Bad Sobernheim
28. Luftsportlerinnentreffen 2013
Hexentreffen 2013 in Bremen
LUFTSPORTJUGEND
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29. Dettinger Volleyballturnier 2013
Jugendleiter aufgepasst!
Ausschreibung Multiplikatorenlehrgang
AK-SEKTOREN
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Ankündigung: Luftraum-Infoabend 2013
BALLONSPORT
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Kurs für Wettbewerbsoffiziere
MOTORFLUG/UL
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WM 2013 – Gastgeber Deutschland
Mit Selbstbau in die Luft gegangen
„Das Imperium schlägt zurück ...“
SEGELFLUG
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5. ASK 14 Treffen 2013
Flugzeugabkleben leicht gemacht
Wettbewerbskennzeichen – Frist beachten!
Segelflug-Take-off
Abenteuer Australien
VGC-Rallye in Litauen
Herbsttreffen 2012 des Junioren-D-Kaders
Beitrag des Fördervereins für Streckensegelflug
Minor Change Approval
Die 900. ASK 21 ausgeliefert
Unsere besten Segelflieger 2012
Gesellschafterwechsel bei Frank & Waldenberger
2 I nha lt
Übersicht Theoriekurse BWLV-Motorflugschule 2013
Segelfluglehrer-Lehrgang 2012/13
Anmeldeformular – Fluglehrer-Lehrgang 2013
BWLV-Terminservice 2013
Neu in der BWLV-Geschäftsstelle
Der adler ist Deutschlands ältestes
Magazin für Luftsport und Luftfahrt.
70. Jahrgang
FAI-Ehrendiplom (1986)
ISSN 001-8279
Herausgeber und Geschäftsstelle:
Baden-Württembergischer
Luftfahrtverband e.V. (BWLV)
Herdweg 77, D-70193 Stuttgart
Vereinsregister: AG Stuttgart VR 456
Telefon: +49 (0) 711 / 22 76 2-0
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E-Mail: info@bwlv.de
Internet: www.bwlv.de
VR-Nr. AG Stuttgart VR 456
Redaktion:
Telefon: +49 (0) 711 / 22 76 2-23
E-Mail: adler@bwlv.de
loehmann@bwlv.de
Verantwortlich für den Inhalt:
Klaus Michael Hallmayer (kmh)
Redakteur:
Manuel Löhmann (ml)
Der adler erscheint in zwölf Ausgaben pro
Jahr, stets zum Monatsbeginn, als offizielles Mitgliedsmagazin des BWLV. Redaktionsschluss ist immer der 1. des Vormonats. Der Bezugspreis ist über den
Pflichtbezug für Mitglieder des Verbandes
in Höhe von 27,60 Euro bezahlt. Für Einzelbezieher wird der Bezug zum Preis von
29,40 Euro berechnet. Alle Preise verstehen sich zzgl. Versandkosten im In- und
Ausland.
ABSCHIED
Anzeigenverwaltung:
DRUCKtuell GmbH
Benzstraße 8, 70839 Gerlingen
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Telefax: +49 (0) 71 56 / 20 08-26
E-Mail: a.geyer@dmzg.de
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Gesamtherstellung und Vertrieb:
Konradin Druck GmbH
Kohlhammerstraße 1-15
70771 Leinfelden-Echterdingen
Internet: www.dmzg.de
Telefon: +49 (0) 711 / 75 94-7 50
Telefax: +49 (0) 711 / 75 94-4 20
E-Mail: druck@konradion.de
Internet: www.konradinheckel.de
Die Oldtimerszene verliert Hans Dittes
Abschied von Friedrich Dressel
Herrmann Ziegler kommt bei Flugunfall ums Leben
Werner Bennert – Begeisterter Alpensegelflieger
Luftsport trauert um Edith Neuer
Wir trauern um Volkmar Schäfer
Marko Dronjak vom FSV 1910 Karlsruhe verstorben
Segelkunstflug-szene trauert um Walter Kopisch
ICON-LEGENDE
= Zusatzinformationen
= Internet-Adresse
= E-Mail Adresse
ZUM TITELBILD
Die Bücker Jungmeister mit dem Kennzeichen D-EIII aus
dem Besitz des verstorbenen Unternehmers und OldtimerEnthusiasten Hans Dittes aus einmaliger Perspektive
aufgenommen.
Foto: Cornelius Braun Fotoproduktion (www.corneliusbraun.de)
Nachdruck nur mit Genehmigung der
Redaktion. Alle Rechte, auch für die Übersetzung, den Nachdruck und der fotomechanischen Wiedergabe von Teilen des
Magazins oder im Ganzen sind vorbehalten.
Einsender und Verfasser von Manuskripten,
Briefen, Bildern o. ä. erklären sich mit
der redaktionellen Bearbeitung durch die
Redaktion einverstanden und dass sie das
alleinige oder uneingeschränkte Recht
am Material besitzen. Alle Angaben ohne
Gewähr. Der BWLV übernimmt keine
Haftung für unverlangte Einsendungen.
Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht in jedem Fall die Meinung der
Redaktion wieder. Höhere Gewalt entbindet den Herausgeber von der Lieferpflicht.
Ersatzansprüche können in einem solchen
Fall nicht anerkannt werden. Die Bezieher
sind damit einverstanden, bei sich ergebenden Adressänderungen diese dem
Herausgeber umgehend mitzuteilen.
MUSTER
EDITORIAL
NEUES DESIGN
FÜR DEN ADLER AB 2013
Das Editorial als Meinungsrubrik wird wiederbelebt. Hier sollen die Mitglieder
regelmäßig erfahren, welchen Standpunkt der BWLV zu aktuellen Themen
rund um die Fliegerei vertritt. Im Gegenzug soll sich im adler auch die Meinung
der Mitglieder widerspiegeln. Der BWLV will wissen, wie die Basis tickt, was
sie denkt und wie sich Dinge verbessern lassen. Dafür soll im adler die Rubrik
„Leserdialog“ neu geschaffen werden.
In Zukunft bleibt es zentrales Ziel des BWLV, alle seine Mitglieder bestmöglich
mit aktuellen Informationen zu versorgen. Selbst oder gerade im Zeitalter neuer
Medien hat ein hochwertiges Mitgliedsorgan seinen Platz, unabhängig davon,
ob der adler künftig wie gehabt im Briefkasten steckt oder beim einen oder
anderen vielleicht irgendwann per App aufs Smartphone trudelt. Am Kerngedanken ändert sich nichts: Alle Mitglieder zur selben Zeit mit den gleichen
Informationen zu versorgen, und das in allen unseren Sparten. Ich kann Ihnen
versichern: Der adler wird gelesen, und das über Baden-Württemberg hinaus. Das
Magazin lebt auch in Zukunft von den abwechslungsreichen und interessanten
Beiträgen seiner Mitglieder. Fühlen Sie sich dazu eingeladen, den adler weiterhin
aktiv mitzugestalten. Wir und alle Leser danken es Ihnen!
Eberhard Laur, Präsident BWLV
N
eues Jahr, neues Glück. Und einen neuen adler. Ist Ihnen schon etwas
aufgefallen? Unsere Verbandszeitschrift hat eine Frischzellenkur erfahren. Zeitgemäß, übersichtlich, ansprechend – unter diesen Maßgaben
haben sich Chris D. Henninger, Luftsportlerin und Inhaberin der Agentur H&H
Werbemanufaktur in Heilbronn, sowie adler-Redakteur Manuel Löhmann daran
gemacht, unseren adler mit Bedacht zu überarbeiten. Wir wollen Altbewährtes
erhalten, aber auch neue Akzente setzen, ohne dafür den Wiedererkennungswert
von Deutschlands ältestem Fachmagazin zu opfern. Optisch unterstreicht die neu
gestaltete Titelseite den Magazin-Charakter. Die Zutaten: kräftige Farben, klares
Schriftbild, luftige Aufteilung und starke Bilder. Im Innenteil sollen ein modernes
Schriftbild, eine klare Struktur mit guter Leserführung und zahlreiche optische Verbesserungen mehr Leserfreundlichkeit bieten.
Welche Aufgaben hat eine Zeitschrift wie der adler? Natürlich soll er ein
zeitgemäßes und hochwertiges Organ für die Mitglieder sein, informativ und
unterhaltsam. Unterhaltung ist aber nicht alles. Es gibt Dinge, die die Mitgliedsvereine wissen müssen, etwa gesetzliche Neuregelungen, Termine oder technische Mitteilungen. Aber auch Themen, die man wissen will, etwa welche
Veränderungen es in anderen Vereinen gibt, welche Wege andere einschlagen,
um Probleme zu lösen. Die Mischung macht es eben. Allerdings wollen wir nicht
nur Kosmetik betreiben. Der adler soll sich auch inhaltlich weiterentwickeln.
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Zudem möchte ich einen kleinen Ausblick auf das neue Jahr geben. In den
nächsten Wochen wird ein völlig neu gestalteter Internet-Auftritt des BWLV
an den Start gehen. Die neue Homepage soll sich ebenfalls deutlich moderner
und emotionaler präsentieren, ohne auf die gewohnten Service-Elemente für
die Vereine zu verzichten. Internetpräsenz und adler sollen eine Einheit bilden,
sich ergänzen, optisch wie funktional. Ich bin gespannt auf Ihre Reaktionen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine interessante Lektüre, viel Spaß beim
Lesen, alles Gute und viel Erfolg im neuen Jahr sowie eine gute und unfallfreie
Saison 2013 mit vielen glücklichen Landungen.
IHRE MEINUNG IST GEFRAGT:
Der BWLV möchte künftig stärker mit seinen Mitgliedern in Kontakt treten. Im
„Leserdialog“ haben Sie die Möglichkeit, Ihre Meinung zu äußern. Seien Sie
eingeladen, einen zielgerichteten, fairen und glaubwürdigen Dialog mit uns
zu führen.
Frage diesmal: Wie gefällt Ihnen das neue Erscheinungsbild des adlers?
Schreiben Sie uns unter: loehmann@bwlv.de, per Fax oder per Post. Bitte die
Angabe von Vor- und Zunamen sowie Wohnort und Verein nicht vergessen!
Die Diskussion ist eröffnet.
E dit or ial 3
MUSTER
ALLGEMEINES
„WOLKENBILDER HELFEN,
LUFTSTRÖMUNGEN ZU ERKENNEN UND
RICHTIG ZU INTERPRETIEREN“
TEXT: DR. MANFRED REIBER, ABBILDUNGEN: REIBER, MATERNE UND BÖHME
1. ÜBERSTRÖMUNG VON BERGEN
Wenn beispielsweise Berge oder Gebirge überströmt werden, wird das
Windfeld deformiert. Sind Wolken vorhanden, dann kann man diese Strömungsdeformationen anhand typischer Wolkenformen sehen und man erhält
so eine Vorstellung von der „Strömungsrealität“, wie man sie kaum in einem
Windkanal nachbilden kann! Für alle Flieger, die (vorwiegend) im „Low Level“
fliegen, wie Gleitschirmflieger, Drachenflieger, aber auch für Ballonfahrer und
Segelflieger ist das nicht nur interessant, sondern sogar bedeutsam für die
geschickte Nutzung dieser Strömungsbesonderheiten und ggf. auch für ein
kluges Risikomanagement. Strömungsdeformationen an Bergen werden im
Wesentlichen von drei Parametern bestimmt:
Abbildung 1: Schematische Darstellung der Überströmung eines Berges bei stabiler Schichtung und schwachem Wind. Ruhiges, dynamisches Steigen
im Luv, über dem Gipfel und im Lee kaum Turbulenz.
Betrachten wir einige Beispiele dazu.
– der Stabilität der Schichtung
– der Windgeschwindigkeit
– der Form des Hindernisses
Das Strömungsverhalten in Abhängigkeit von der Form des Hindernisses soll
in diesem Beitrag nicht explizit untersucht werden, auf typische Merkmale
wird aber auch bei entsprechenden Abbildungen hingewiesen. Unter Berücksichtigung der Stabilität der Schichtung und der Windgeschwindigkeit kann
man in der Praxis immer wieder folgende vier Varianten von Strömungsdeformationen beobachten:
1.1 ÜBERSTRÖMUNG EINES
BERGES BEI STABILER SCHICHTUNG
UND SCHWACHEM WIND
Abbildung 2: An der Wolkenformation erkennt man deutlich die aufwärtsgerichtete, ruhige Strömung im Luv und die abwärtsgerichtete im Lee.
Oft ist der Umkehrpunkt der Vertikalbewegung sogar etwas leewärts verschoben, sodass das Steigen bis einige Hundert Meter auf die Leeseite hinüber
reicht. Gefährliche Turbulenz ist nicht zu erwarten.
Wolken sind Spiegelbilder thermischer, dynamischer und Kombinationen von
thermischen und dynamischen Prozessen. Sind Wolken vorhanden, dann werden sie durch die vorhandenen thermischen und/oder dynamischen Prozesse
in ihrer Gestalt so verformt, dass man typische Strömungen oft direkt sehen
kann. Sind keine Wolken vorhanden, dann laufen die physikalischen Prozesse
in ähnlicher Weise ab, man kann aber die typischen Strömungen in „blauer
Luft“ nicht sehen. Eine professionelle Wolkenbeobachtung kann uns also
helfen, Strömungsvorgänge, gegebenenfalls in Kombination mit thermischen
Prozessen, in der realen Atmosphäre zu sehen und zu studieren. Mit anderen
Worten gesagt, Wolken können uns z. B. zeigen, wie Hindernisse überströmt
werden, wo Turbulenzgebiete vorhanden sind und wie thermische und dynamische Prozesse miteinander korrespondieren. Diese Tatsachen möchte ich
an einigen Wolkenbildern zeigen und erläutern.
4 Al l g e m e in e s
Bei stabiler Schichtung und schwachem Wind (weniger als 10 Knoten)
wird ein Berg quasi laminar überströmt. Im Luv existiert dann eine ruhige,
nicht allzu starke vertikal aufwärtsgerichtete Windkomponente, im Lee
ist die Strömung abwärtsgerichtet, aber kaum turbulent. Gleitschirmund Drachenflieger können solche Strömungen ohne Risiko nutzen. Auch
Ballone können bei dieser Strömungskonstellation Berge in geringer
Höhe gefahrlos überqueren. In Abbildung 1 ist dieser Sachverhalt schematisch dargestellt.
Abbildung 3: Im Luv nutzen mehrere Gleitschirmflieger das ruhige, dynamische
Steigen zum Höhengewinn. Im Lee herrscht abwärtsgerichtete Strömung, dort ist
offensichtlich auch mit leichter Turbulenz zu rechnen, aber die Leeseite wird ja
ohnehin von den Fliegern gemieden.
d e r adler 01/ 2013
1.3 ÜBERSTRÖMUNG EINES
BERGES BEI LABILER SCHICHTUNG
UND SCHWACHEM WIND
Wenn Berge bei labiler Schichtung und schwachem Wind überströmt werden, bildet sich über dem Berg eine turbulente Schicht, die leewärts relativ
steil ansteigt. Ihre Vertikalerstreckung ist meist gering, die Turbulenz leicht
bis mäßig. Man kann mit einem ruppigen thermischen Aufstieg rechnen, der
jedoch wegen der Turbulenzen von Gleitschirmfliegern, Drachenfliegern und
auch von Ballonfahrern eher gemieden werden sollte.
Abbildung 4: Auch hier nutzen Gleitschirmflieger die ruhige aufwärtsgerichtete
Strömung im Luv. Leeseitig ist auch hier leichte Turbulenz zu erwarten, die
unmittelbar nach Überschreitung des Gipfels einsetzt.
Die Abbildung 7 zeigt eine schematische Darstellung dieses Sachverhaltes
und die Abbildungen 8 und 9 sind zwei Beispiele dafür.
1.2 ÜBERSTRÖMUNG EINES
BERGES BEI STABILER SCHICHTUNG
UND STARKEM WIND
Bei stabiler Schichtung und starkem Wind (über 10 Knoten) wird die Strömung über dem Berg umso turbulenter je höher die Windgeschwindigkeit ist.
Schon im Luv kommt es zu Verwirbelungen, die aber vor allem im Lee in aller
Regel stärker ausgeprägt sind. Das Fliegen mit Drachen und Gleitschirmen
wird riskant, Ballone sollten die Berge in größerer Höhe überfahren, um nicht
in Turbulenzen zu geraten. Die Abbildung 5 zeigt die Sachverhalte in schematischer Darstellung.
Abbildung 7: Bei labiler Schichtung und schwachem Wind bildet sich über
dem Berg eine turbulente Luftschicht mit leichter bis mäßiger Turbulenz, die
leewärts relativ steil ansteigt. Ihre Vertikalerstreckung bleibt meist gering.
Abbildung 5: Schematische Darstellung der Überströmung eines Berges bei
stabiler Schichtung und starkem Wind. Es ist mit deutlich stärkerer Turbulenz
als bei schwachem Wind zu rechnen. Sie ist schon im Luv und über dem Berg
anzutreffen und erreicht ihr Maximum im Lee.
Das nächste Wolkenbild soll uns das verdeutlichen.
Abbildung 6: Die Schichtung ist stabil, die Wolken können nicht vertikal aufsteigen. Eine Inversion liegt wie ein Deckel über dem Berg und die Luft wird
zwischen der Inversion und dem Gipfel hindurchgepresst und dabei wie in
einer Düse beschleunigt. Das führt zu hoher Windgeschwindigkeit und mindestens mäßiger, vielleicht sogar starker Turbulenz, mit dem Maximum im
Lee. Im Beispiel sieht man im Lee einen Wolkenvorhang, der einem
Wasserfall ähnlich sieht und auf starke Turbulenz hinweist. Man bezeichnet
derartige Wolkenvorhänge als „Wolkenwasserfälle“ und man kann sich gut
vorstellen, was einen Ballonfahrer oder Gleitschirmflieger in so einem „Wasserfall“ erwartet.
der adl er 0 1 / 2 0 1 3
Abbildung 8: Deutlich erkennt man den steilen Anstieg der turbulenten Luftschicht, der im konkreten Fall gar nicht so weit ins Lee reicht. Im gegebenen
Fall muss man mit leichter bis mäßiger Turbulenz rechnen. Die Nutzung der
aufwärtsgerichteten Vertikalbewegung durch Gleitschirm- bzw. Drachenflieger ist riskant und sollte vermieden werden.
Abbildung 9: Auch in diesem Beispiel sieht man den steilen Anstieg der turbulenten Luftschicht, die hier deutlich weiter ins Lee reicht. Für Gleitschirmund Drachenflieger wäre es viel zu riskant, die aufwärtsgerichteten Strömungen nutzen zu wollen. Ballonfahrer sollten bei solchem Wetter den Berg in
größerer Höhe überfahren.
Al l g emeines 5
1.4 ÜBERSTRÖMUNG
EINES BERGES BEI LABILER SCHICHTUNG UND STARKEM WIND
Wenn die Schichtung labil ist und der Wind stark (über 10 Knoten), dann
wird die turbulente Luftschicht über dem Berg vertikal mächtiger, reicht deutlich
weiter ins Lee, steigt aber nicht so steil an wie bei schwachem Wind. Die Turbulenz ist meist mäßig bis stark, stellt also ein erhebliches Risiko für Gleitschirme, Drachen und Ballone dar. Nach einer Faustformel hat man die turbulente Schicht bei starkem Wind erst überwunden, wenn man eine Höhe von H =
10 x Windspeed in km/h erreicht hat. Bei 50 Stundenkilometern Windgeschwindigkeit wären das also etwa 500 Meter!
Abbildung 13: Bei sehr trockener Luft bilden sich entweder überhaupt keine
Wolken oder nur kleine Wolkenfetzen, wie in diesem Fall. Hier „verraten“ uns
die Wolken gerade noch etwas über die Strömung, wäre die Luft aber noch
einen „Tick“ trockener, könnten wir gar nichts sehen. Die turbulente Strömung wäre aber selbstverständlich in gleicher Weise vorhanden!
Mit einiger Erfahrung und solidem Wissen kann ein Flieger derartige Strömungskonstellationen antizipieren.
Abbildung 10: Schematische Darstellung der Strömung über einem Berg bei
labiler Schichtung und starkem Wind. Die turbulente Schicht ist vertikal
mächtig, die Turbulenz ist mäßig bis stark. Die turbulente Schicht reicht meist
weit ins Lee hinaus, steigt aber deutlich geringer an als bei schwachem
Wind. Oft ist in diesem Fall auf der Leeseite auch unterhalb des Gipfels mit
mäßiger bis starker Turbulenz zu rechnen.
Abbildung 14: Bei besonders starkem Wind bilden sich auf der Luvseite von
Bergen bzw. Gebirgen „Wolkenwände“ aus, die auch als „Föhnmauern“ bezeichnet werden. Im Lee „stürzt“ die Luft hangabwärts ab. Infolge der adiabatischen Erwärmung lösen sich die Wolken hier auf. Vor allem auf der Leeseite herrscht dann schwere Turbulenz, die für alle Kategorien von
Luftfahrzeugen eine extreme Gefahr darstellt.
2. THERMISCH BEDINGTE STÖRUNGEN
BEI DER ÜBERSTRÖMUNG VON BERGEN
Abbildung 11: Deutlich wird an den Wolkenstrukturen die Turbulenz sichtbar,
die hier mäßige bis starke Intensität erreicht. Der Anstieg der turbulenten
Schicht ist relativ gering, reicht aber weit ins Lee hinaus. Leeturbulenz ist
auch unterhalb des Gipfels zu erwarten.
Abbildung 12: Die turbulente Schicht hat einen geringen Anstieg ins Lee hinaus. Im gegebenen Fall bildet sich im Lee ein Rotor, der unterhalb des Gipfels
am stärksten ausgeprägt ist.
6 Al l g e m e in e s
Abbildung 15: Hänge mit südlicher Exposition haben tagsüber einen höheren
Strahlungsgenuss, erwärmen sich schneller und bilden frühzeitig schon stärkere Thermik aus. Wie in der obigen Abbildung gezeigt, kann sich dieser Vorteil für Thermikflieger in einen risikoreichen Nachteil verwandeln. Bei nördlichen Winden wird die Thermik zumindest abgelenkt und kann sogar, wie im
obigen Bild gezeigt, in Korrespondenz mit der existierenden Strömung zur
Gefahr werden. Ab Oberkante Berg bzw. Gebirge „verwandelt“ sich die Thermik in Kombination mit dem Wind in eine turbulente Strömung, ggf. bilden
sich sogar Rotoren. Man muss sich immer klar machen, dass diese Prozesse
nur dann so schön sichtbar sind, wenn Wolken (wie im Bild) vorhanden sind.
Ist die Luft trocken, dann existiert das Phänomen in gleicher Weise und kann
schnell zur Gefahr werden. Bei Flügen im Low Level lohnt es deshalb immer,
d e r adler 01/ 2013
sich eine Vorstellung über die momentanen thermisch-dynamischen Verhältnisse zu erarbeiten. Bei einiger Erfahrung und Übung sollte das auch gelingen.
rechten und linken Rand den Gebirgszug in seiner Längserstreckung überragen. Beim „knappen“ seitlichen Vorbeiflug am Gebirgszug kann man immer
noch vom Rotor „erwischt“ werden.
4. WINDSCHERUNGEN UND
WINDZUNAHME AN DER
OBERGRENZE VON INVERSIONEN
Inversionen sind Luftschichten, in denen die Temperatur mit zunehmender Höhe
zunimmt. Das macht sie zu sog. Sperrschichten, die einen vertikalen Luftaustausch behindern oder sogar verhindern. Typische, häufig auftretende Inversionen gibt es in drei verschiedenen Höhen:
Abbildung 16: Dieses Beispiel zeigt, wie eine thermisch ausgelöste Vertikalbewegung durch die vorhandene Strömung seitlich versetzt wird. Wäre die
Luft trocken, dann könnte man die seitliche Versetzung nicht sehen, aber mit
einiger Erfahrung „vorausahnen“, wenn man die Strömung und die Thermik in
ihrem Zusammenwirken zu verstehen versucht.
– in Bodennähe, hier werden sie als Bodeninversionen bezeichnet
– in etwa 1.500 bis 2.500 Meter Höhe, hier werden sie als Peplopause
bezeichnet
– in etwa 10.000 Meter Höhe, an der Obergrenze der Troposphäre, hier wird
die Inversion als Tropopause bezeichnet
Charakteristisch für Inversionen sind Starkwindfelder von geringer Vertikalerstreckung, aber einer großen horizontalen Längenerstreckung. Kommen die Starkwindfelder an den tiefer gelegenen Inversionen vor, bezeichnet man sie als „Low
Level Jet“, kommen sie in Tropopausenhöhe vor, nennt man sie „Jetstream“. Die
geringe Vertikalerstreckung dieser Starkwindfelder führt zu großen Geschwindigkeitsunterschieden auf kurzer vertikaler Distanz, d. h.es kommt zu markanten
Windscherungen. In diesen Scherungsgebieten herrscht mäßige, oft sogar starke
Turbulenz. An bestimmten Wolkenformen kann man diese Scherungsturbulenz
immer wieder beobachten. Ein Einflug ist für Sportflugzeuge, Gleitschirme, Drachen und Ballone immer riskant.
Abbildung 17: Dieses Bild zeigt uns die Entstehung eines Wirbels durch die
gegenseitige Beeinflussung von am Hang abfließender kühler Luft und thermisch bedingter aufsteigender warmer Luft. Vor allem bei Thermikbeginn
sind solche „Überraschungen“ für einen Thermikflieger im Low Level immer
wieder möglich. Wenn man die Zusammenhänge kennt, lassen sich Erscheinungen zumindest „vorausahnen“ bzw. sogar vorhersehen.
3. ROTORBILDUNG AN LANGGESTRECKTEN HINDERNISSEN BEI STARKEM WIND
Wenn die Hindernisse langgestreckt sind, werden sie praktisch „nur“ überströmt
und nur „weit draußen“ an den Rändern umströmt. Dabei entstehen im Bereich
des Kammes häufig Rotoren mit meist starker Turbulenz (siehe Abbildung 18).
Abbildung 18: Rotorbildung im Bereich des Kammes eines langgestreckten
Hindernisses mit starker Turbulenz. Man sieht, dass die Turbulenzzonen am
der adl er 0 1 / 2 0 1 3
Abbildung 19: Deutlich sichtbar wird hier die Scherungsturbulenz in Peplopausenhöhe. Der Schweregrad der Turbulenz ist nicht so ohne Weiteres erkennbar, aber Vorsicht ist bei solchen Bildern auf jeden Fall geboten.
Abbildung 20: Immer wieder kann man vor allem in Peplopausenhöhe Wellen
beobachten, deren Entstehung man ähnlich interpretieren kann wie die
Enttehung von Windwellen auf der Meeresoberfläche. Mit Scherungsturbulenz
ist an diesen Wellen in jedem Fall zu rechnen.
Al l g emeines 7
Abbildung 21: In einer sehr flachen Bodeninversion hat sich Hochnebel gebildet.
Die Windkraftanlagen überragen die Inversionsobergrenze und liegen so im Bereich der höheren Windgeschwindigkeit, das ist sicher gut für die Produktion von
Elektroenergie. Wächst die Inversion jedoch über die Windkraftanlagen hinaus,
liegen die Windräder innerhalb der Inversion, also im Bereich geringer Windgeschwindigkeit oder sogar Windstille. Dann bleiben die Windräder stehen.
DER AUTOR:
Dr. Manfred Reiber hat Flugzeugbau
und Meteorologie studiert. Er hat langjährige Erfahrungen auf allen Teilgebieten der Flugmeteorologie und Flugwettervorhersage. Er ist als Dozent,
Wissenschaftsjournalist und Buchautor tätig und betreut Ballonmeetings,
Segelflug- und Gleitschirmwettbewerbe. Sein neuestes Lehrbuch ist die
„Moderne Flugmeteorologie für Ballonfahrer und Flieger“. Im Internet ist
er unter www.DrMReiber.de zu finden.
8 Al l g e m e in e s
Abbildung 22: Auch wenn Sportflieger und Ballonfahrer wohl kaum die Tropopause in etwa 10.000 Meter Höhe erreichen werden, so ist es doch auch für
sie interessant zu wissen, dass an der Tropopause Jetstreams mit häufig starken Windscherungen vorkommen. Gelegentlich sieht man auch im Ci-Niveau
Wolken, die diese Turbulenzen anzeigen. Oft ist die Luft in diesen Höhen aber
zu trocken und es können sich keine Wolken bilden. Die Turbulenz ist aber
trotzdem vorhanden, man bezeichnet sie deshalb auch als „Clear-Air-Turbulenz (CAT)“, weil sie nicht zu sehen ist. Flugzeuge, die in diesen Höhen fliegen, werden dann in der Regel von dieser Turbulenz überrascht, weil man sie
erst spürt, wenn man bereits eingeflogen ist.
MEHR METEOROLOGISCHE FACHARTIKEL IM ADLER:
– 01/2012, Seite 15ff.: Ballonfahren in der Nähe von Wetterfronten!
Geht das überhaupt? – Teil 1
– 02/2012, Seite 13ff.: Ballonfahren in der Nähe von Wetterfronten!
Geht das überhaupt? – Teil 2
– 06/2012, Seite 12 ff.: Temp-Auswertung mittels pc_met für Drachenund Gleitschirmflieger
d e r adler 01/ 2013
TERMINE BITTE FRÜHZEITIG VORMERKEN:
BWLV-BEZIRKSTAGUNGEN 2013
1. März 2013 – Bezirkstagung Nordwürttemberg – Beginn: 19:00 Uhr
15. März 2013 – Bezirkstagung Südwürttemberg/Hohenzollern – Beginn: 19:00 Uhr
5. April 2013 – Bezirkstagung Südbaden – Beginn: 19:00 Uhr
19. April 2013 – Bezirkstagung Nordbaden – Beginn: 19:00 Uhr
Die Tagungsorte werden noch gesondert bekannt gegeben.
Bei den Bezirkstagungen werden der Vorstand und die Mitglieder des Präsidiums umfassend zu aktuellen luftsportlichen Themen berichten. Die jeweiligen Tagesordnungen werden noch gesondert bekannt gegeben. Die Bezirkstagungen sind für die Mitglieder ein Kommunikationsforum für Fragen, Kritik, Anregungen und
Vorschläge zur Verbandsarbeit. Wir bitten Sie daher, möglichst zahlreich hieran teilzunehmen und in Ihrem Verein – insbesondere bei den Funktionsträgern – auf die
Veranstaltungen hinzuweisen.
Aktuelle Informationen zu den Bezirkstagungen entnehmen Sie bitte der Homepage des BWLV oder aber den kommenden Ausgaben des adlers.
red.
APEG-SITZUNG
GEFÄHRLICH NAH!
S
ehen und gesehen werden heißt die Regel
für VFR-Piloten. Sorgfältige Luftraumbeobachtung von allen Luftraumnutzern ist
gefordert. Beim Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung in Langen fand am 26. September 2012
die 241. APEG-Sitzung statt. Vertreter aus allen
Bereichen der Luftfahrt trafen zusammen, um AirProx-Fälle (gefährliche Luftfahrzeugannäherungen) aus allen Bereichen der Luftfahrt zu bewerten. Die Allgemeine Luftfahrt war dieses Mal an
23 von 31 behandelten Vorkommnissen beteiligt.
Besonders auffällig waren die Fälle, in denen zwar
von allen Beteiligten regelkonform geflogen wurde, trotzdem aber Verkehr nach Instrumentenflugregeln behindert wurde. Ursache ist die in Deutsch-
land geltende Staffelung von IFR- zu VFR-Verkehr
von 500 Fuß, denn damit löst ein VFR-Verkehr mit
Transponder in einem mit TCAS ausgerüsteten
Luftfahrzeug Alarm aus, dem die Flugzeugführer
folgen müssen. Zur Verbesserung der Situation
trägt bei, in Regionen mit hohem Verkehrsaufkommen FIS, Radar- beziehungsweise Turmfrequenzen
der jeweiligen Lufträume zu schalten und damit
ansprechbar zu sein.
Mit sehr viel Glück waren in den zurückliegenden
Monaten mindestens sechs Flugzeugbesatzungen
unterwegs. Aus den detaillierten Unterlagen wird
deutlich, dass ausschließlich glückliche Umstände dazu geführt haben, dass es bei sehr starken
Annäherungen geblieben ist. Nach Aussage der
Beteiligten flogen die Flugzeuge jeweils mit wenigen Metern Abstand aneinander vorbei. Die
Meldungen wurden in die Kategorie A (hohes
Zusammenstoßrisiko) eingestuft, mit dem verursachenden Faktor „caught by surprise“.
Trotz aller elektronischen Hilfsmittel muss die Luftraumbeobachtung für die Piloten der VFR-Luftfahrt
deshalb höchste Priorität haben. Sollte das Prinzip
„Sehen und gesehen werden“ wegen zu vieler
Zwischenfälle als zu unsicher erachtet werden,
kann das für den Luftsport zumindest hohe Kosten,
wahrscheinlich auch größere Einschränkungen der
Luftraumnutzung zur Folge haben.
Text: DAeC
HERZLICHEN DANK
für die uns zum Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel
zugesandten Grüße und Glückwünsche.
Es ist uns leider nicht möglich, dafür im Einzelnen zu danken.
Daher möchten wir auf diesem Wege allen, die an uns gedacht haben,
unseren Dank zum Ausdruck bringen.
PRÄSIDENT – PRÄSIDIUM – HKF – LTB
GESCHÄFTSSTELLE und REDAKTION „der adler“
der adl er 0 1 / 2 0 1 3
Al l g emeines 9
EUROPÄISCHE LIZENZEN
UMWANDLUNGSBERICHTE ANERKANNT
Die EASA hat die Umwandlungsberichte des Bundesministeriums für
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) für alle deutschen Luftfahrerscheine ohne Einschränkung anerkannt. Im Juli 2012 hatte das
Ministerium seine Vorschläge bei der europäischen Behörde eingereicht. Der DAeC hatte sich bei den Verantwortlichen im Ministerium
für luftsportfreundliche Regelungen eingesetzt.
Braunschweig – Grundsätzlich neu ist die Leichtflugzeug-Pilotenlizenz
(LAPL). Für diese Lizenzen werden weniger strenge medizinische Tauglichkeitsanforderungen und weniger Flugstunden in der Ausbildung verlangt, sie
ist aber beschränkt auf vier Sitzplätze und eine maximale Abflugmasse von
zwei Tonnen. Den LAPL(A) erhalten die Piloten, die bislang den PPL(A) national
beziehungsweise nach ICAO hatten, solange sie keinen Nachweis über ihre
Fähigkeiten in Funknavigation führen können. Haben sie den Nachweis Funknavigation – beispielsweise CVFR – oder unterziehen sie sich einer vereinfachten
praktischen Prüfung, können sie den PPL(A) nach Part-FCL beantragen. Wird
der englische Sprachlevel IV oder höher nachgewiesen, gelten beide Lizenzen
europaweit, sonst nur in Deutschland.
Der DAeC prüft derzeit, ob für Inhaber der alten ICAO-Lizenzen Bestandsschutzrechte für das weltweite Fliegen geltend gemacht werden können. Die
Luftfahrerscheine für Segelflieger, Ballonfahrer und Luftschiffführer werden
wie die JARFCL-konformen Lizenzen 1:1 umgewandelt.
Die Lizenzen nach Part-FCL sind unbegrenzt gültig. Für die Ausübung der Rechte
müssen die Piloten aber nach wie vor entweder fortlaufende Flugerfahrung nach-
weisen (LAPL) oder die für ihre Berechtigung zutreffenden Verlängerungsbedingungen erfüllen (PPL). Die Berechtigungen sind ein bis drei Jahre gültig und müssen
bei der Behörde verlängert werden.
Zuständig für die Lizenzen und Berechtigungen der Privatpiloten bleiben die
Bundesländer mit ihren Landesluftfahrtbehörden. Das Luftfahrt Bundesamt ist die
zuständige Stelle für Inhaber einer Verkehrs- oder Berufspilotenlizenz und für
PPL(A) mit IR.
Lizenzen für Luftsportgeräte sind von der Umwandlung nicht betroffen. Sie werden weiterhin hoheitlich von den vom Bundesverkehrsministerium beauftragten
Verbänden verwaltet. Hier bleibt alles beim Alten.
Der Umwandlungsbericht, die für die Einzelvorgänge anwendbaren
Anhänge und eine chronologische Dokumentation der DAeCVeröffentlichungen sind in der Rubrik „Service, Luft- und Vereinsrecht“ unter
„EU-Pilotenlizenzen“ unter: www.daec.de zu finden.
MEHR FACHARTIKEL ZUM THEMA FINDEN SIE IM ADLER:
– 02/2012, Seite 3: EU Flight Crew Licensing: adler-Sonderbeilage
– 09/2012, Seite 9f.: EASA-FCL: Entwurf der Umwandlungsberichte vorgelegt
– 12/2012, Seite 12: Umschreibungstermine nationale Pilotenlizenzen
Text: DAeC
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d e r adler 01/ 2013
DAEC-MITGLIEDERVERSAMMLUNG
STRUKTURREFORM ABGESCHLOSSEN
Bei der Mitgliederversammlung am 1. Dezember 2012 in Hamburg
entschieden die Delegierten über die Aufnahme zwei neuer Bundeskommissionen (BuKo). Die Drachen- und Gleitschirmflieger im Deutschen Hängegleiterverband und die Ballonfahrer im Deutschen
Freiballonsport-Verband und die Landesverbände hatten die Anträge
zur Gründung ihrer BuKos gestellt. Damit haben alle Luftsportarten
jetzt ihre eigenen Kommissionen gemäß der neuen Satzung des
DAeC.
Hamburg – Ein wichtiger Tagesordnungspunkt war die Zukunft der Luftsportjugend und des Hauses der Luftsportjugend. Die Delegierten sprachen
sich für die Luftsportjugend aus und sicherten auch für die Zukunft Unterstützung zu. Kritisch allerdings bewerteten sie die Fortführung der Arbeit des
Hauses der Luftsportjugend (HdL) in Laucha. Im Frühjahr 2012 hatte der Betreiber des HdL, der Verein „Haus der Luftsportjugend“, den DAeC gebeten,
das Arbeitsverhältnis mit dem Leiter des Hauses zu kündigen. Eine weitere,
sichere Finanzierung sei nicht gesichert. Der DAeC-Vorstand ist dem gefolgt.
Im Herbst 2012 legten der HdL e.V. und die neu gegründete „Interessengemeinschaft Haus der Luftsportjugend“ neue Ideen vor, wie das Haus unter
der Leitung des bisherigen Leiters weiter betrieben werden könnte. Dafür
wäre die Rücknahme der Kündigung notwendig. Der DAeC-Vorstand bewertete das Konzept und vor allem die Finanzierung als zu riskant. Die Delegierten teilten mit großer Mehrheit diese Auffassung und lehnten den gestellten
Antrag ab.
EINHEITLICHER MITGLIEDSAUSWEIS SOLL KOMMEN
Weitere Themen waren die Einführung eines einheitlichen Mitgliedsausweises. Die Delegierten beauftragten den Vorstand, das Projekt „Deutscher
Sportausweis“ zu verfolgen. Mit der Einführung eines Mitgliedsausweises
können weitere Projekte, beispielsweise ein interner Bereich auf der DAeCWebsite oder günstige Angebote exklusiv für Mitglieder, realisiert werden.
Damit die Mitgliedsverbände sicher planen können, erklärten sich die Bun-
deskommissionen bereit, die Fachbeiträge jeweils bis zum 30. Juni für das
Folgejahr festzulegen.
EBERLE IST NEUE FRAUENBEAUFTRAGTE
Heike Eberle wurde von den Delegierten einstimmig zur neuen Vorsitzenden
des Bundesausschusses Frauen und Familie gewählt. Sie löst Sigrid Berner
ab, die das Amt auf der Sitzung des Ausschusses im Herbst abgegeben hatte.
BUNDESZUSCHUSS FÜR MEHR FLUGSICHERHEIT
Die BuKo Motorflug hatte den Antrag gestellt, einen Bundesausschuss Flugsicherheit zu gründen. Ziel soll es sein, Unfallursachen und Gefahrenpotenziale zu erkennen und daraus Maßnahmen für mehr Sicherheit zu entwickeln.
Schwerpunkt dabei sind nicht die technischen Themen, sondern das menschliche Leistungsvermögen, das einen Kernpunkt bei den Unfallursachen ausmacht. Das Projekt wird von der BuKo Motorflug und dem DAeC-Vizepräsidenten Gunter Schmidt entwickelt. Im Frühjahr 2013 wird Thomas Diener als
neuer Generalsekretär in der Bundesgeschäftsstelle seinen Dienst antreten.
THOMAS DIENER WIRD NEUER
DAEC-GENERALSEKRETÄR
Der Wirtschaftsingenieur stellte sich den Delegierten vor. Als langjähriger aktiver
Modellflugsportler, Segel- und Ultraleichtflieger ist ihm der Luftsport sehr vertraut. Er löst Günter Bertram ab, der sich nach sechs Jahren als Generalsekretär
wieder ganz den Luftraumthemen widmen wird. DAeC-Präsident Klaus Koplin
schloss die Versammlung mit einer persönlichen Erklärung. Ende 2013 läuft seine
Amtszeit aus. Er informierte, dass er nach sechs Jahren im Amt für eine weitere
Periode nicht mehr zur Verfügung stehen werde. Die nächste ordentliche DAeCMitgliederversammlung ist am 30. November 2013 in Baden-Württemberg.
Text: DAeC
EINZUGSVERFAHREN
KASSENWARTE, AUFGEPASST!
Die Kassenwarte der Vereine sollten nun handeln, damit sie zuverlässig und
störungsfrei in Zukunft Mitgliedsbeiträge und Gebühren per Lastschriftverfahren einziehen können. Ab dem 1. Februar 2014 gilt das SEPA-Verfahren.
SEPA steht für „Single Euro Payments Area“ – einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum. Mit dem Verfahren wird der Zahlungsverkehr innerhalb Europas vereinfacht. 32 Ländern beteiligen sich an SEPA. Bis zum Stichtag werden nationale Verfahren und SEPA parallel angewendet, danach sind die
nationalen Verfahren nicht mehr möglich.
Zu den ersten notwendigen Schritten gehört, dass die Vereine bei der Bundesbank
eine Gläubigeridentifikationsnummer beantragen. Die Bundesbank hat unter:
www.glaeubiger-id.bundesbank.de ein Merkblatt für dieses Verfahren herausgegeben. Zur Kontoidentifizierung der Lastschriften müssen IBAN und BIC
benutzt werden. IBAN steht für „International Bank Account Number“ und
besteht aus der Länderkennung, einer Prüfziffer, der Bankleitzahl und der
zehnstelligen Kontonummer. BIC ist der „Bank Identifier Code“, eine international
gültige Bankleitzahl. Die Vereine müssen ihre IBAN und ihren BIC auf ihren
der adl er 0 1 / 2 0 1 3
Geschäftspapieren angeben. Außerdem müssen die Kassenwarte prüfen, ob
sie für ihr Onlinebanking und ihre Buchhaltung SEPA-fähige Vereinssoftware
haben. Es empfiehlt sich, bei der Bank die Kontomodelle in einem Zahlungsverkehrs-Check prüfen und sich über die neuen Verfahren informieren zu lassen.
Die Mitglieder, die ihren Vereinen eine Einzugsermächtigung erteilt haben,
sollten sich darauf einstellen, dass die Kassenwarte die persönlichen IBAN
und BIC anfordern werden. Ab 2016 werden diese Angaben für alle Verbraucher
im allgemeinen Zahlungsverkehr zur Pflicht.
Auf der DAeC-Website sind unter „Service“-Informationen über
SEPA veröffentlicht. Auskünfte über das neue Verfahren sind auch
bei den Banken erhältlich.
Text: DAeC
Al l g e meines 11
ALLGEMEINE LUFTFAHRT IST ZUR
AERO 2013 WIEDER KOMPLETT VERTRETEN
Die Vorbereitungen für die AERO im Zeitraum vom 24. bis 27. April 2013
laufen auf Hochtouren. Im neuen Ausstellungsbereich Avionics
Avenue erfahren die Fachbesucher alles über Bordelektronikund Cockpitausstattung. In der Engine Area gibt es Antriebssysteme
der verschiedensten Technologien zu sehen. Auch Maintenance
und Motormanagement werden dort integriert. Helikopter stehen
ebenso im Mittelpunkt wie die Jobbörse AEROCareer für Schüler,
Studenten und junge Fachkräfte.
Friedrichshafen – Das ganze Spektrum der internationalen Luftfahrtbranche präsentiert sich am Bodensee: Mehr als 200 Fluggeräte, Segel-
flugzeuge, Ultraleicht- und Motorflugzeuge, Hubschrauber, Gyrocopter
und Turboprops bis hin zum Business Jet bieten einen kompletten Überblick. Beim Branchenmeeting am Bodensee sind alle führenden Firmen
vertreten, insgesamt werden mehr als 600 Aussteller aus 30 Ländern erwartet. Auf dem Messegelände werden verschiedene neue und schon
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red.
LVB
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HINWEIS DER REDAKTION
DIE NEUE BWLV-FÜHRUNG MIT IHREN KONTAKTADRESSEN:
Präsident
Vizepräsident und Schatzmeister
Vizepräsident und Segelflugreferent
Vizepräsident und Referent Technik
Ehrenpräsident
Eberhard Laur
Hans-Joachim Proß
Walter Eisele
Steffen Baitinger
Gerd Weinelt
laur@bwlv.de
pross@bwlv.de
eisele@bwlv.de
baitinger@bwlv.de
weinelt@bwlv.de
Präsidialrat Nordbaden
Präsidialrat Südbaden
Präsidialrat Nordwürttemberg
Präsidialrat Südwürttemberg/Hohenzollern
Präsidialrat für besondere Aufgaben
Präsidialrat für Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Präsidialrätin/Beauftragte für Frauensport
Präsidialrat für Natur- und Umweltschutz/Beauftragter für Windenergie
Referent für Ausbildung
Referent für Fallschirmsport
Referent für Freiballonsport
Referent für Jugendfragen/Landesjugendleiter
Referent für Modellflug
Referent für Motorflug/Ultraleichtflug
Alfred Gai
Arno Breitenfeld
Prof. Dr. Helmut Albrecht
Dieter Beck
Rüdiger Dube
Volker Rath
Gaby Haberkern
Hansjörg Jung
Egon Schmaus
Hans Grüsy
Christian Schulz
Oliver Goller
Walter Spannagel
Walter Nerdinger
gai@bwlv.de
breitenfeld@bwlv.de
albrecht@bwlv.de
beck@bwlv.de
dube@bwlv.de
rath@bwlv.de
haberkern@bwlv.de
jung@bwlv.de
schmaus@bwlv.de
gruesy@bwlv.de
schulz@bwlv.de
goller@bwlv.de
spannagel@bwlv.de
nerdinger@bwlv.de
Weitere Informationen zum Präsidium und Vorstand des BWLV finden Sie unter: www.bwlv.de
12 Allg e m e in e s
d e r adler 01/ 2013
UMWELT
NATURSCHUTZPREIS
PROJEKTIDEEN GESUCHT
A
b sofort können sich interessierte Bürger,
gemeinnützige Organisationen und Interessengemeinschaften um den Deutschen
Naturschutzpreis 2013 bewerben. Der Preis wird
einmal jährlich für originelle, zukunftsweisende
und öffentlichkeitswirksame Projektideen aus den
Bereichen Arten- und Biotopschutz, Naturbildung
und Naturerlebnis vergeben. Herausgeber ist das
Bundesamt für Naturschutz (BfN). Die Preisgelder
zur Umsetzung der Projekte in Höhe von insgesamt
250.000 Euro stiftet der Outdoor-Ausrüster Jack
Wolfskin.
Schwerpunktthema ist in diesem Jahr der Lebensraum Wasser einschließlich seiner Uferbereiche, Auen- und Küstenlandschaften. Unter
dem Motto „Lebensraum Wasser – Vielfalt entdecken, erleben, erhalten“ werden kreative Pro-
jektideen gesucht, die die Vielfalt und Bedeutung
der Natur im, am und auf dem Wasser aufzeigen.
Abgabeschluss für Ideenskizzen in der Kategorie
Förderpreis ist der 8. Februar 2013.
Weitere Informationen sind auf
www.deutscher-naturschutzpreis.de
veröffentlicht.
Text: DAeC
PR-ARBEIT
SIEGEREHRUNG
BALLON-WETTBEWERB 2012
Gruppenbild aller Gewinner und Angehörigen vor der Müllheimer Flugzeughalle
K
ürzlich hat im Clubheim des Markgräfler
Luftsportvereines e.V. Müllheim auf dem
Segelfluggelände die Siegerehrung
des Ballon-Wettbewerbes stattgefunden,
der am Müllheimer Flugplatzfest im Spätsommer durchgeführt wurde. Hierzu wurden die zehn Gewinner eingeladen, deren
Ballone die weiteste Strecke zurückgelegt
hatten. Insgesamt fanden wieder viele Karten den Weg per Post zum Markgräfler Luftsportverein e.V. zurück.
Müllheim – Beim Wettbewerb gab es tolle Preise und Rundflug-gutscheine zu gewinnen. Über
400 Ballone wurden auf die Reise geschickt, davon kamen rund 50 wieder zurück. Die letzten
Karten erreichten den Verein bis vor wenigen Tagen,
daher konnte die Auswertung und Siegerehrung
auch erst jetzt erfolgen. Am Fest herrschten
westliche Winde, sodass die Ballone in östlicher
Richtung von Müllheim zu Boden gingen.
der adl er 0 1 / 2 0 1 3
Bei der Auswertung der zurückgekommenen Karten
konnte man eindeutig einen Flugkorridor erkennen.
Der weiteste Ballon flog knapp über 300 Kilometer
weit bis Südtirol in Norditalien. Die nächsten beiden Ballone fanden auch den Weg bis in den
Norden von Italien, einige weitere Ballone landeten im Westen von Österreich in Tirol, in Vorarlberg oder im Allgäu.
Die Gewinner der Trostpreise (Platz 6 bis 10) waren: Annelie Rieber (Müllheim-Dattingen), Ricarda
Jung (Neuenburg), Annabelle Kessler (Müllheim),
Linus Burkard (Neuenburg) und Jonas Bornemann
(Neuenburg). Platz 1 belegte der Ballon von Ellen
Brunner aus Müllheim, der bis nach TuennoTrento in Italien geflogen ist. Ellen Brunner hat
einen Rundflug-gutschein für drei Personen für
einen Markgräflerland-Rundflug gewonnen. Platz
2 ging an John Nikolas (Neuenburg), dessen Ballon bei Malga Termoncello (Italien) gelandet ist.
Platz 3 belegte Manuel Ehret aus Müllheim, sein
Ballon landete bei San Antonio di Mavignola
(Italien). Platz 4 ging an Linus Fehsenmeier (Badenweiler) und Platz 5 belegte Marlen Budach
(Mauchen). Die Gewinner der Plätze 2 bis 5 erhielten auch jeweils Rundfluggutscheine für eine Person.
In einer kleinen gemütlichen Kaffeerunde im
Clubheim auf dem Müllheimer Segelfluggelände
wurden die Preise den glücklichen Gewinnern
kürzlich übergeben. Zur Siegerehrung kamen viele
der meist jugendlichen Gewinner mit der ganzen
Familie. Zum Abschluss der Siegerehrung versammelten sich alle vor der Halle des Müllheimer Vereins zum Gruppenbild.
Text und Foto: Arno Breitenfeld
Um w e l t/P R- Ar beit 13
LUFTSPORTLERINNEN
BUNDESAUSCHUSS FÜR
FRAUEN UND FAMILIE IM DAEC TAGT
IN BAD SOBERNHEIM
Alle ziehen an einem Strang: Vertreterinnen der Landesverbände trafen sich in Bad Sobernheim zur Sitzung des Bundesausschusses für Frauen und Familie im DAeC
H
eike Eberle übernimmt BAFF-Vorsitz
von Sigrid Berner. Mitgliedergewinnung im Wettbewerb „Fit für die Zukunft – der engagierte Luftsportverein“. Vorstellung der Preisträger „Familienfreundlicher
Luftsportverein“.
Bad Sobernheim – Die Themen für die Sitzung des
Bundesausschusses Frauen und Familie (BAFF) im
Haus des Rheinland-Pfälzischen Luftsports in Bad
Sobernheim am 20. Oktober umfassten vielfältige
Bereiche. Vorstellung der Preisträger des Wettbewerbs „Familienfreundlicher Luftsportverein“ und
Festlegung des neuen Arbeitstitels für den bevorstehenden Vereinswettbewerb, Vorbeugung und Schutz
vor sexualisierter Gewalt, Frauen in Führungspositionen des Sports und Wahlen lauteten die vorgesehenen Tagesordnungspunkte.
Sigrid Berner gab ihr Amt als Vorsitzende ab, nachdem sie bei der Jahreshauptversammlung des
DAeC im November 2011 zur Schatzmeisterin und
Vizepräsidentin gewählt wurde. Sie war von 2000
bis 2009 Frauenbeauftragte und Präsidialrätin im
BWLV und leitete seit 2001 den Bundesausschuss
Frauen und Familie. Ihre Position übernimmt nach
einstimmiger Wahl die bisherige 2. Vorsitzende
Heike Eberle vom Luftsportverband Hamburg.
Stellvertreterinnen des BAFF sind Ines Engelhardt
von den Landesverbänden Berlin und Brandenburg
sowie die einstimmig gewählte Gynia Felchner
vom Landesverband Sachsen.
14 Lu f t sp o r t le r in n e n
BAFF LEGT NEUES PROJEKT ZUR MITGLIEDERGEWINNUNG AUF
Nachdem der BAFF mit seinem Wettbewerb „Familienfreundlicher Luftsportverein“ einen Volltreffer
landete, steht der nächste Arbeitstitel „Mitgliedergewinnung“ für „Fit für die Zukunft – der engagierte
Luftsportverein“ fest. Bis zum 30. November 2013
können Ideen und Konzepte beim DAeC eingereicht
werden, die attraktive Programme und Angebote
beinhalten mit Augenmerk unter anderem auf demographischen Wandel und Migranten als Zielgruppe
für die Mitgliedergewinnung. Wert gelegt wird auch
auf die Reaktion von differenzierten Infrastrukturen,
das reduzierte Zeitbudget für Freizeitaktivitäten, veränderte berufliche, schulische und familiäre Rahmenbedingungen. Vorbildlich sollen sie zeigen,
„dass der Luftsport eine sinnvolle Freizeitgestaltung
und geeigneter Sport für alle ist – unabhängig
von Geschlecht, Ethnie, Alter und Behinderung“.
Weiter heißt es in der Ausschreibung: „Soziale
Vielfalt ist ein Vorteil. Chancengleichheit, Toleranz
und Wertschätzung des Individuums sind die Voraussetzungen für eine produktive Gesamtatmosphäre.“
FSV „OTTO LILIENTHAL“
IN STÖLLN AUF PLATZ 1
Die bundesweit eingereichten Projekte für den
Wettbewerb „Familienfreundlicher Luftsportverein“
stellten die Juroren vor schwierige Entscheidungen
und statt drei kürten diese vier Gewinner. Der erste
Preis ging an den Flugsportverein „Otto Lilienthal“
Stölln/Rhinow e.V. in Brandenburg, der Aero-Club
Idar-Oberstein e.V., Rheinland-Pfalz, belegte Platz
zwei. Den Flugsportverein Gerstetten e.V. (BadenWürttemberg) und die Segelfluggruppe Wershofen
Rheinland-Pfalz bestimmte die Jury für den dritten
Rang. Warum sie prämiert wurden, erläuterten Mitglieder des Aeroclubs und der Segelfluggruppe. Deren Erfolgsrezept beruht auf Familientagen, Kooperation mit regionalen Sportvereinen, Patenschaften
zwischen Flugschülern und erfahrenen Piloten, organisierter Kinderbetreuung und Organisation der Seniorenweihnacht der örtlichen Dorfgemeinschaft.
Zusammengefasst sind die Ergebnisse in einer Broschüre, die beim DAeC angefordert werden kann.
Gefördert wurde das Projekt aus dem Innovationsfond Breitensportentwicklung/Sportentwicklung 2011
des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).
Am 8. November 2012 nahm es teil am Auswahlverfahren „Bestes Konzept“ bei dessen Abschlusstagung von „Sport bewegt Familien – Familien bewegen den Sport“ in Berlin.
IN ZUKUNFT SOLLEN 40 PROZENT
FRAUEN IN FÜHRUNGSGREMIEN
SITZEN
Auch mit dem Beschluss der 7. Frauen-Vollversammlung des DOSB zu Frauen in Führungspositionen des
Sports setzten sich die Landesvertreterinnen aus-einander. Dieser fordert, die gleichberechtigte Teilhabe an Führungspositionen als ein Bestandteil von
d e r adler 01/ 2013
Chancengleichheit und Vielfalt im Sport zu sichern.
Demnach ist „die prozentuale Beteiligung von Frauen und Männern in ihren Führungsgremien in den
nächsten beiden anstehenden Legislaturperioden
mindestens entsprechend ihrer Mitgliederzahlen zu
erhöhen“. Ebenso ist laut Beschluss „darüber hinaus
in allen Gremien eine Vertretung von mindestens
40 Prozent Frauen in konkreten Schritten anzustreben und umzusetzen und über die Entwicklung in
den Mitgliederversammlungen regelmäßig zu berichten“. „Ein Weg, der gangbar ist“, kommentierte
Berner die Festsetzung.
DAEC WILL GEGEN
SEXUALISIERTE GEWALT
EIN ZEICHEN SETZEN
Einer weiteren Erklärung des deutschen Sports zur
Prävention und zum Schutz vor sexualisierter Gewalt, insbesondere gegen Kinder und Jugendliche,
hat sich der DAeC verpflichtet und diese umzusetzen
begonnen. Eine gemeinsame Arbeitsgruppe des
BAFF und der Luftsportjugend hat sich damit auseinandergesetzt und Vorgehensweisen erarbeitet.
Wichtig sei es laut Bericht von Eberle, für die Opfer
haupt- oder ehrenamtliche Ansprechpartner und
Vertrauensleute im Verband und im Verein einzusetzen. Zudem sollte die Fluglehrerausbildung
dafür sensibilisiert werden. Stefan Werthner, Vorstand Jugend und Nachwuchsarbeit im Luftsportverband Bayern, informierte über die Erfahrungen
seines Verbandes. Er sprach sich für die Zusammenarbeit mit Profis und Prävention aus sowie für
eine Ausbildung der Führungskräfte.
Das Bild zeigt (v.l.n.r.): Ines Engelhardt, Sigrid Berner, Heike Eberle und Gynia Felchner
WELCHE FRAUENSPEZIFISCHEN
THEMEN BEARBEITEN ANDERE
LANDESVERBÄNDE?
Über eine Aktion ihres Hamburger Vereins – einem
Triathlon aus Segelfliegen, Tauchen und Jiu-Jitsu –
berichtete Heike Eberle. Sich in drei Sportarten
zurechtzufinden war für die teilnehmenden Frauen
eine Herausforderung, die sich lohnte und zur Nachahmung empfiehlt. Einblicke in die Arbeit des
Landessportbundes Rheinland-Pfalz ermöglichte
dessen Vizepräsidentin für Frauen und Gleichstellung, Claudia Altwasser. In ihrem Referat laufen
Programme zur Qualifizierung von Spitzensportle-
rinnen in Führungspositionen und Vereinsinitiativen „Frauen nach vorne“. Mit dem Seminar „Sport
für Muslima“ sollen diese an Sport und Bewegung
herangeführt werden wie Nordic Walking, Fitness
und Entspannungsübungen. Ein Mentoring-Programm trainiert nicht nur körperliches Durchsetzungsvermögen und mit „Doppelpass“ wurde ein
Qualifizierungsprogramm geschaffen. Nur durch
die Vernetzung von Fachverbänden und Sportbünden könne gemeinsam wertvolle Arbeit geleistet
werden, bekräftigte Altwasser.
Text und Fotos Gabriele Bimek
BITTE VORMERKEN:
28. BADEN-WÜRTTEMBERGISCHES LUFTSPORTLERINNENTREFFEN 2013
WANN: Samstag, 19. Januar 2013
WO:
Sonderlandeplatz Pattonville bei Kornwestheim
Anmeldungen bitte entweder vorzugsweise per E-Mail unter haberkern@bwlv.de oder schriftlich an:
Gaby Haberkern
Breslauer Str. 22
73529 Bettringen
GEPLANTES PROGRAMM:
Walter Eisele:
Neues aus der Segelflugwelt/AMF/Streckenflugförderverein
Werner Scholz:
Flugsicherheit – Fliegen mit Turbo oder Eigenstarter
Andria Kade:
Wandersegelflug in Spanien
Am Flugplatz wird es Mittagessen geben. Für Kaffee und Kuchen ist gesorgt, dennoch sind Kuchenspenden stets willkommen (bitte bei der Anmeldung
mit angeben).
Ich hoffe, Ihr werdet wieder zahlreich erscheinen und ich freue mich auf Euch.
Eure Gaby Haberkern
der adl er 0 1 / 2 0 1 3
L u fts p o rtl er innen 15
HEXENTREFFEN 2013 IN DER HANSESTADT BREMEN
WAS ERWARTET DIE
TEILNEHMERINNEN?
V
om 25. bis 27. Januar 2013 laden die
Bremer Luftsportlerinnen zum traditionellen Hexentreffen ein. Ilona Kemme,
die Frauenbeauftragte des Bremer Landesverbandes, und Katrin Fobbe haben das Vortrags- und Rahmenprogramm dafür erstellt.
Die adler-Redaktion sprach mit Katrin Fobbe,
auf welche Fachvorträge sich die Luftsportlerinnen aus der gesamten Republik freuen
dürfen.
Der adler: Ihr habt die Vorträge zum Hexentreffen unter das Motto „Weltflug“ gestellt.
Also wartet auf die Teilnehmerinnen sinnbildlich eine Reise um die ganze Welt?
Thomas Seiler referiert beispielsweise
über das Wellenfliegen in Schottland.
Denkt man an Schottland, kommen einem
eher Bilder regenverhangener Berge und
Schlösser oder aber Männer im Schottenrock und mit Dudelsäcken in den Sinn, weniger jedoch das Thema Wellensegelfliegen.
Was erwartet also die Zuhörerinnen?
Katrin Fobbe: So wie halb Norddeutschland im Herbst im Weserbergland fliegt, so
fliegen viele Briten im Herbst im schottischen Hochland. Somit ist es noch ein Insider-Tipp und eine echte fliegerische Alternative zu den Seealpen. Das Besondere an
den schottischen Highlands ist, dass sich
Wellen offenbar unabhängig von der
Windrichtung bis in Höhen von 7.000 Meter
entwickeln. Thomas Seiler – bekannt für
seine segelfliegerischen Expeditionen – ist
der erste deutsche Pilot, der die Schotten
ausprobiert hat, er ist begeistert zurückgekommen. Im Übrigen ist Thomas Meteorologe und Segelflieger. Somit wird es ihm
sicherlich gelingen, Fachwissen und Praxis
sehr gut zu verknüpfen.
Der adler: Euren Vortragsgast Sabrina Vogt
kennen wir nur als Segelfliegerin. Nun soll
sie über das Gleitschirmfliegen in Mexiko
erzählen. Habt ihr da nicht etwas verwechselt?
Katrin Fobbe: Sabrina ist nicht nur eine begabte Segelfliegerin, sondern seit einigen
Jahren auch Gleitschirmpilotin. Das wissen
viele vielleicht noch nicht. Den Vortrag erwarten wir daher auch mit Spannung, da
16 Lu f t sp o r t le r in n e n
Sabrina sicherlich die Parallelen und Unterschiede zwischen Gleitschirm- und Segelflug
thematisieren wird. Dabei geht es auch um
die Möglichkeiten in einem Land, das für
uns Luftsportler eigentlich ein weißer
Fleck auf der Landkarte ist. Wo die Gegebenheiten für Gleitschirmflieger gut sind, können sie für den Segelflug nicht sehr viel
schlechter sein. Vielleicht ist Mexiko auch
für den Segelflug ein Ziel, mit dem man
sich näher befassen kann.
Der adler: Von Mexiko ist es nicht weit in
die USA. Mit Susanne Schödel, Tassilo
Bode sowie dem Einzelvortrag von Holger
Weitzel habt ihr gleich drei Referenten,
die über Segelfliegen in den USA sprechen.
Warum gleich zweimal das Thema USA?
Katrin Fobbe: Susanne Schödel und Tassilo
Bode halten einen gemeinsamen Vortrag
zur Segelflug-Weltmeisterschaft im texanischen Uvalde. Alle wussten, dass in diesem Teil der USA mit „schnellem Wetter“
zu rechnen ist, aber die angetroffenen Bedingungen haben die Erwartungen übertroffen. Hier wird eine Wettbewerbssituation
unter extremsten Bedingungen und höchsten
Anforderungen im Rahmen eines hochkarätigen, internationalen Umfeldes geschildert. Holger Weitzel wird unterdessen von
seinem Wandersegelflug, frei vom Wettbewerbs- und Erwartungsdruck, in den USA
und Kanada berichten.
Der adler: Damit habt ihr die Welt ja fast
komplett.
Katrin Fobbe: Von den Polkappen und Asien
abgesehen, fehlt Afrika noch. Ich konnte
Johann Luyckx aus Belgien gewinnen, einen Vortrag über seine Rekordfliegerei in
Namibia zu halten. Er hält 28 belgische Rekorde in der 15m- und in der Offenen Klasse,
einen Kontinentalrekord und er ist amtierender Weltrekordhalter in der Speed-Wertung
für ein 500-km-FAI-Dreieck mit 162,8 km/h.
Seine Motivation, Rekorde zu fliegen, ist es,
seine Grenzen immer mehr zu erweitern, d. h.
das Gesamt-System „Pilot, Flugzeug, Meteorologie, lokale Bedingungen“ intensiv zu analysieren und optimal für sich zu nutzen. Ein interessanter und spannender Beitrag ist garantiert.
Der adler: Zum Schluss spricht Bruno
Gantenbrink über die Zukunft von Frauenmeisterschaften im Segelflug. Brunos
Standpunkte sind in der Szene teilweise
umstritten. Da könnte also Zündstoff drinstecken. Wie steht er denn zur Zukunft von
Frauenmeisterschaften?
Katrin Fobbe: Bruno ist nicht nur ein brillanter Streckenflieger und Kenner der Materie, sondern auch ein einmaliger Rhetoriker.
Sein Vortrag „Safety First“ ist sicherlich
den meisten von uns in Fleisch und Blut
übergegangen. Ich bin gespannt auf seinen
Standpunkt und bin sicher, dass er nicht
daran interessiert ist, eine Bombe zu zünden,
sondern einen offenen und zielgerichteten
Meinungsaustausch anzuregen.
Der adler: Am Sonntag geht es zur Flugsicherung. Meinst du, dass ihr nach dem
Samstagabend auf Bremens Partymeile
schon wieder fit genug dafür seid?
Katrin Fobbe: Na logisch! Uns erwartet am
Sonntag bei der Flugsicherung kein Vortrag,
sondern ein Besuch des DFS- Kontrollzentrums Bremen, direkt am Flughafen. Von
Bremen aus wird der gesamte norddeutsche
Luftraum kontrolliert. Das sollte man sich
nicht entgehen lassen, zumal die Führung
von einem Segelflieger geleitet wird. Alternativ ist der Besuch eines Museums geplant. Im sogenannten „Universum Science
Center“ werden wissenschaftliche Fragestellungen erlebbar und begreifbar gemacht.
Sehr sehenswert!
Der adler: Was macht ihr denn, wenn nun
auch Männern euer Programm gefällt und
sie die Vorträge mitanhören wollen oder
die Besuche mitmachen wollen?
Katrin Fobbe: Magier sind nur in Begleitung
einer Hexe zugelassen. Ausnahmen davon
machen wir nur bei den Referenten, den
Helfern und in ganz besonderen „DAeCFällen“.
Der adler: Katrin, vielen Dank für deine
Antworten.
d e r adler 01/ 2013
LUFTSPORTJUGEND
29. DETTINGER VOLLEYBALLTURNIER 2013
Das Wetter ist mal wieder schlecht und ihr wisst nicht, was tun? Dann haben wir genau das Richtige für euch, denn es ist wieder Volleyballturnier
in Dettingen. Eingeladen sind alle Flieger, die genug Kondition für das Volleyballspielen haben.
WANN: Samstag, 2. Februar 2013
WO:
Sporthalle Dettingen/Teck
Teilnahmebedingungen: Pro Mannschaft müssen mindestens drei Teilnehmer unter 25 Jahren sein. Jeder darf nur in einer Mannschaft spielen.
Anmeldung: ab sofort auf unserer Homepage www.flg-dettingen.de
Die Teilnahmegebühr beträgt 30 Euro und sollte gleichzeitig mit der Anmeldung auf folgendes Konto überwiesen werden:
Kontoinhaber:
Kontonummer:
Bankleitzahl:
Bank:
Kennwort:
(Fliegergruppe Dettingen) Jugendkasse
100188059
61150020
Kreissparkasse Esslingen
„Gruppenname“ Volleyballturnier ´13
WICHTIG: Bitte auf der Überweisung auch den Gruppennamen angeben.
Über die Teilnahme entscheidet wie immer die Reihenfolge der Überweisung.
Anschließend sind alle zum Volleyballfest mit Siegerehrung auf dem Flugplatz Grabenstetten eingeladen. Zur Stärkung und Erholung von den Strapazen des
Turnieres bekommt ihr wieder leckeres Essen zu fairem Preis. Gegen 21 Uhr findet in Grabenstetten die Siegerehrung des Turniers statt und es gibt natürlich
wieder ein gemütliches Fliegerfest mit Bar, Cocktails und Musik.
Eure Dettinger und Grabis
FEBRUAR 2013:
JUGENDLEITER AUFGEPASST!
BWLV-JUGENDLEITER-FORTBILDUNGSLEHRGANG
AUF DEM KLIPPENECK
E
s ist wieder so weit, kommendes Jahr vom 15.
bis 17. Februar 2013 findet der JugendleiterFortbildungslehrgang des BWLVs auf dem
Klippeneck statt. Übernachtet wird in der BWLVJugend- und Weiterbildungsstätte Klippeneck.
Ihr seid Jugendleiter und habt bereits unseren
Grundlehrgang auf dem Klippeneck in der Vergangenheit besucht, dann kommt zu unserem Fortbildungslehrgang und verlängert eure Juleica. Zum
Lehrgangsinhalt gehört dieses Mal neben wichtigen Themen wie Kommunikation, Pressearbeit und
Außenwirkung auch das Thema sexualisierte Gewalt und deren Prävention verbunden mit Haftungsrecht, Aufsichtspflicht und dem Jugendschutz-
der adl er 0 1 / 2 0 1 3
gesetz. Es werden unterschiedliche Referenten den
Lehrgang abwechslungsreich und interessant gestalten. Neben dem lehrreichen Programm ist auch
der Kontakt der Jugendleiter untereinander sehr
wichtig und der Austausch der gesammelten Erfahrungen. Der Lehrgang ist Voraussetzung für die
Verlängerung eurer international anerkannten
„Jugendleiter-Card“, die neben vielen Vergünstigungen euch auch als qualifizierten Jugendleiter
ausweist.
Eigenbeteiligung. Die Anreise erfolgt am Freitag,
15. Februar 2013 bis 18:00 Uhr, der Lehrgang endet
am Sonntag, 17. Februar um etwa 16:00 Uhr.
Um einen effektiven Lehrgang zu gewährleisten,
sind nur wenige Plätze vorhanden! Die Zusage
des Lehrgangsplatzes erfolgt nach Reihenfolge des
Anmeldungseingangs. Der Lehrgang kostet 50 Euro
Ich freue mich auf eure Anmeldungen!
Die Anmeldung bitte zeitnah per E-Mail
an: kluth@bwlv.de, das Anmeldeformular
und weitere Informationen findet ihr unter:
luftsportjugend.bwlv.de. Gerne könnt ihr mich
auch bei Fragen telefonisch unter 0711/21579154
erreichen.
Eure Martina Maria Solitair Kluth
(Stellv. Landesjugendleiterin im BWLV)
L u fts p o rtjugend 17
AUSSCHREIBUNG
25.
deutsch-französische Alpenflugeinweisung für Multiplikatoren vom 11. August bis 24. August 2013 im französischen St. Auban.
Die Durchführung des Multiplikatoren-Lehrganges wird in Kooperation der Luftsportjugend und der Bundeskommission Segelflug des DAeC durchgeführt. Der
Lehrgang bietet eine fundierte Einweisung in den Alpensegelflug und wird durch
die Bundeskommission Segelflug gefördert. Zielgruppe bei dieser Maßnahme
sind im Alpensegelflug unerfahrene Fluglehrer, die im deutsch-französischen Jugendaustausch aktiv sind bzw. werden wollen und die französischen Seealpen als
Ort für eine Jugendbegegnung oder ein Trainingslager in Erwägung ziehen.
Folgende Voraussetzungen werden von den Teilnehmern erwartet:
Der Lehrgang wird bei der zuständigen deutschen Behörde als Fortbildungslehrgang für Fluglehrer nach §96 Abs. 4 LuftPersV und 1.355 JARFCL beantragt Interessierte Teilnehmer, die in der Luftsportjugend aktiv
sind und in der kommenden oder nächsten Saison eine Maßnahme in den
Seealpen planen, werden bei sonst gleichen Voraussetzungen bevorzugt.
Weitere Informationen bezüglich Lehrgangsplan, Teilnehmerbeitrag, Unterkunft und Verpflegung erfolgen nach der Anmeldung. Den Anmeldebogen bitte – mit der erforderlichen Bestätigung des zuständigen Landesjugendleiters – bis spätestens 5. April 2013 bei der DAeC-Geschäftsstelle
der Luftsportjugend in Braunschweig einreichen.
Weitere Informationen unter: www.daec.de
– Fluglehrerberechtigung
– Engagement für die deutsch-französische Jugendarbeit
– Streckenflugerfahrung
– Ausstattung des SFZ mit FLARM und
Farbwarnmarkierung (Pflicht)
Text: Peter Weber
AK-SEKTOREN
ANKÜNDIGUNG:
LUFTRAUM-INFOABEND DFS UND AK-SEKTOREN FÜR
ALLE VEREINE RUND UM STUTTGART
WANN: Freitag, 1. März 2013 ab 19:30 Uhr
WO:
Alte Turnhalle, Herrenberg
Eingeladen sind Ausbildungsleiter, Fluglehrer, Flugleiter sowie alle interessierten Luftsportler. Das Programm sowie weitere Informationen werden im
kommenden Februar-adler veröffentlicht.
Text: Kurt Sautter (AK-Sektoren im BWLV)
BALLONSPORT
WER MÖCHTE OBSERVER WERDEN?
KURSANGEBOT FÜR INTERESSIERTE FREIBALLONSPORTLER
Michael Meinl, Chief-Observer des DFSV, ist aktuell dabei, potenzielle Interessenten für ein Seminar im ersten Quartal 2013 ausfindig zu machen. Wie
landläufig bekannt, sind helfende Hände in der Wettbewerbsleitung bei Veranstaltungen mittlerweile eher rar. Zurzeit wird es aber offenkundig, dass es
im südwestdeutschen Raum einige potenzielle Interessenten – unterschiedlichen Alters – für einen Observer-Kurs bestehend aus Theorie und Praxis gibt.
Inhalte eines zweiteiligen Kurses könnten unter anderem sein: Basiswissen zum Regelwerk, zum Vermessen, aber auch erweitertes Wissen über das GPS
beziehungsweise die Auswertung (http://ballon.eu/arbeitskreise/arbeitskreis-observer). Alles zusammen soll an einem Wochenende in der Zeit von 8:30 bis
17 Uhr, möglichst heimatnah zu den Interessenten durchgeführt werden. Als Prämie winkt nach bestandener Prüfung, die im Laufe des Sonntags zu absolvieren
ist, der Observer-Schein. Die Unkosten werden sich voraussichtlich im überschaubaren Rahmen bewegen.
Interessierte eines solchen Observer-Kurses im Frühjahr 2013 sollten sich bitte zeitnah mit allen relevanten Kontaktinformationen an Michael Meinl
unter: m.meinl@dfsv.de wenden. Mögliche Raumangebote für die Wochenend-Veranstaltungen sind natürlich ebenfalls sehr erwünscht und
können ebenso per E-Mail übermittelt werden. Meinungen sowie Anregungen hierzu sind stets willkommen.
red.
18 Lu f t sp o r t ju g e n d / A K -S e k to re n /B al l o n s p o rt
d e r adler 01/ 2013
MOTORFLUG/UL
WM 2013
GASTGEBER DEUTSCHLAND
D
eutschland ist Ausrichter der 21. Präzisionsflug-Weltmeisterschaft. Auf der diesjährigen Sitzung der General Aviation Commission (GAC) des Weltluftsportverbandes (FAI),
die am 3. November in Larnaka/Zypern stattfand,
wurde die Bewerbung des DAeC angenommen und die Vergabe des Wettbewerbes nach
Deutschland mit viel Applaus begleitet.
Die 21. Weltmeisterschaft im Präzisionsflug wird
dementsprechend vom 7. bis 14. September 2013
auf dem Flugplatz Bautzen in Sachsen durchge-
führt. Vorgespräche mit dem Platzbetreiber haben
gezeigt, dass der Flugplatz bestens geeignet ist,
einen solchen Wettbewerb aufzunehmen. Die
Kreisstadt selbst ist mit ihrer Infrastruktur, ihren
Angeboten und der günstigen Lage zum Flugplatz
bestens gerüstet, dem multinationalen Teilnehmerfeld sowohl während der Trainingswoche als
auch während der Wettbewerbstage ein ansprechendes Zuhause zu sein. Flugplatz und Stadt haben als Partner dem Organisationsteam gegenüber ihre Unterstützung zugesichert. Gleich im
Anschluss an die Tagung erfolgte die feierliche
Übergabe des Organizer Agreement an den Vertreter der DAeC-Bundeskommission Motorflug,
Ralf Grunwald. Die General Aviation Commission
ist eine von elf Sportkommissionen in der Fédération Aéronautique Internationale. Sie ist unter
anderem verantwortlich für die Erstellung und
Überwachung von Regelwerken zur Durchführung
von Welt- und Kontinentalmeisterschaften in den
Disziplinen Rallye- und Präzisionsflug sowie des
Air Navigation Race.
Text: Jürgen Leukefeld
DEGERFELDER FLIEGER BRINGEN EINEN
SELBSTBAU IN DIE LUFT
Happy: Franz Scheck (links) und Holger Maier aus Albstadt-Degerfeld mit ihrem selbst gebauten Flugzeug
A
lbstadt-Degerfeld – Ein Mann sollte im
Leben einen Baum pflanzen, einen Sohn
zeugen und ein Haus bauen, sagt der Volksmund. Für Flieger kann man es vielleicht noch mit
dem Zusatz „und ein Flugzeug bauen˝ ergänzen.
Vor rund zehn Jahren haben sich zwei Degerfelder Piloten zu letzterem Schritt entschieden. Mit
Franz Scheck, Projektleiter bei der Tailfinger Firma Ulrich Alber und Holger Maier, professioneller
Handwerker in der elterlichen Schreinerei in Pfeffingen, war von personeller Seite ein sehr guter
Grundstein gelegt. Nach längerem Suchen wurde
dann auch ein passendes Flugzeug gefunden.
Es handelt sich um ein in den USA entwickeltes
der adl er 0 1 / 2 0 1 3
Flugzeug, das in der Tschechei als Bausatz hergestellt wurde und von einem Händler am Flugplatz
Neuhausen für Deutschland vertrieben wurde. Für
rund 15.000 Euro wurde der Bausatz erstanden.
Ein Zweisitzer, etwa 8,5 Meter Spannweite, 7 Meter lang und rund 2 Meter hoch. Als alle Teile –
ohne Motor und Instrumente – angeliefert waren,
ging es auch gleich zur Sache. Und alles gedieh
planmäßig. Aber wenn man ein eigenes Flugzeug
baut, sollte es etwas Besonderes sein. So flossen
in den Flieger über 80 dokumentierte Änderungen
ein, zu einem großen Teil sehr umfangreich und
technisch anspruchsvoll. Dies fand natürlich in
der Bauzeit seine deutliche Resonanz.
TROTZ HERBER
RÜCKSCHLÄGE DAS ZIEL FEST
IM BLICK
Vor drei Jahren, das Flugzeug war eigentlich fertig,
kam ein herber Rückschlag. Aufgrund fehlerhafter
Konstruktionen des amerikanischen Entwicklers
kam es weltweit zu einigen Abstürzen mit mehreren Todesfällen. Das Flugzeug wurde daraufhin
weltweit von den Luftaufsichtsbehörden gegroundet, d. h. mit einem Flugverbot belegt. Das vom
Kit-Hersteller entwickelte Upgrade-Kit wurde von
den beiden Erbauern ignoriert. Vielmehr wurde
eine sehr stabile Eigenentwicklung eingebaut und
Mo to rflug/ UL 19
So sah der Rumpf im Rohbau aus
das maximale Abfluggewicht von 600 auf 750
Kilogramm erhöht. Das hieß, 2.500 Nieten sorgfältig aus den Flügeln ausbohren, Flügel öffnen,
zusätzliche Teile einbauen und anschließend den
Flügel wieder mit über 2.500 Nieten schließen.
Dass diese Last gefahrlos möglich ist, musste mit
einem Belastungstest dem Luftfahrtbundesamt
nachgewiesen werden. Dieser Belastungstest wurde im Herbst 2012 auf dem Degerfeld durchgeführt.
Dazu musste das Flugzeug auf einem speziell angefertigten Gestell auf dem Rücken abgelegt werden. Auf die Flügel wurden dann auf jede Seite
1,5 Tonnen Zementsäcke aufgelegt. Diese Last
mussten die Flügel für fünf Sekunden tragen.
Nach Abnahme der Last war keine Verformung
zulässig und nach eingehender Prüfung auch nicht
feststellbar. In Deutschland werden solche Flugzeuge, sogenannte Experimenta, über den OskarUrsinus-Verein beim Luftfahrtbundesamt (LBA) zur
Genehmigung eingereicht. Nach der Durchführung des Belastungstests mit einem Prüfer wurde
vom OUV-Gutachter das zweite Gutachten erstellt
und beim LBA eingereicht.
MIT DER VORLÄUFIGEN
VERKEHRSZULASSUNG
GEHT ES IN DIE LUFT
Innenansichten einer Tragfläche:
So sieht ein Flügel unter seiner Aluminiumhaut aus
Drei Wochen nach dem Belastungstest hielten die
Erbauer das heiß ersehnte Papier, die vorläufige
Verkehrszulassung (VVS), in den Händen. In dieser VVZ sind die beiden Erbauer auch als Testpilo-
ten für die Flugerprobung genannt. Es konnte also
losgehen. Aber ein Erstflug ist kein Sonntagsspaziergang. Es wurde nochmals alles genauestens
inspiziert. An einem Dienstag sollte es schließlich
so weit sein. Schon um 8 Uhr auf dem Flugplatz
wurde ein letzter Check durchgeführt, die Startbahn überprüft, das Rettungsfahrzeug bereitgestellt und Feuerlöscher hergerichtet. Um elf Uhr,
der Nebel wollte sich nicht lichten, hieß es, alles
wieder aufräumen. Ein neuer Termin wurde festgelegt – Donnerstag, 25. Oktober. Und da hat es
dann auch geklappt. Die beiden Erbauer und ein
weiterer Fliegerkamerad als Flugleiter auf dem
Turm waren wieder zeitig auf dem Flugplatz.
Nochmals alles überprüfen, man hatte jetzt schon
Übung. Dann hieß es einsteigen, Fallschirm anlegen, Helm aufsetzen und das Triebwerk starten. Die
Überprüfung aller Geräte und Anzeigen ließ,
nachdem der Motor warm war, erste Rollversuche zu. Dabei wurde die Geschwindigkeit kontinuierlich gesteigert, bis der Flieger flog. Nach
kurzen Hüpfern wurde dann gleich wieder gelandet. So bekam man Einblicke in das Verhalten
des Flugzeuges bei Start und Landung. Nach einigen Versuchen war der Pilot Franz Scheck für
den Erstflug bereit. Zuvor wurde die Maschine
ein weiteres Mal durchgecheckt. Dann ging es
zum Rollhalt der Startbahn 09 in Richtung Bitz
und nach einem „D-EZXL, cleared for take off“
gab Scheck Vollgas, setzte die Leistung von 120
Pferden frei und nach wenigen Sekunden flog
der Flieger. Mit dem Plus am Anschlag ging es
dann in die Platzrunde und der Erstflug fand
statt.
9.000 ARBEITSSTUNDEN WAREN
NÖTIG, UM DAS PROJEKT
ERFOLGREICH UMZUSETZEN
Auf dem Stand der Technik: D-EZXL ist mit einem sogenannten Glas-Cockpit ausgestattet. Navigation sowie
Motor- und Flugüberwachung erfolgen über zwei Bildschirme. Die herkömmlichen Rundinstrumente dienen
als Sicherheitssystem. In der Fliegerei ist alles doppelt abgesichert
Zementsäcke mit drei Tonnen Gesamtgewicht mussten die Tragflächen beim Belastungstest aushalten
20 M o t o r f lu g / UL
Nach einer gelungenen Landung gab es erstmal
Glückwünsche von den anwesenden Fliegerkameraden. Nach einer weiteren Prüfung und dem
Nachjustieren einiger Geräte ging es gleich zum
zweiten Flug des Tages. Auch dieser verlief bis auf
nicht nennenswerte Kleinigkeiten unproblematisch.
Wieder geprüft und für gut befunden wurde dann
der dritte Flug von Holger Maier ebenfalls erfolgreich durchgeführt. Nach der dritten Landung waren dann endlich die Sektflaschen gefragt. Dem Anlass gerecht haben die Korken mächtig geknallt und
sind weit geflogen. Unzählige Bauabende und unzählige Baustunden fanden an diesem Tag ihren
krönenden Abschluss. Zwei tief zufriedene und auch
ein wenig stolze Flugzeugbauer freuten sich über
diesen lange herbeigesehnten Tag. Die beiden
haben sich ihren Traum erfüllt. Sie haben ein
Flugzeug gebaut, das weltweit einmalig ist.
Dafür waren bisher 9.000 Arbeitsstunden notwendig. Jetzt steht die Flugerprobung an. Auch
dies ist noch ein ordentliches Stück Arbeit.
Aber dies ist immer mit Fliegen verbunden und
darum geht es ja schließlich.
Text: Volker Rath
Fotos: Franz Scheck
d e r adler 01/ 2013
MUSTER
„DAS IMPERIUM
SCHLÄGT ZURÜCK…“
COMCO IKARUS MIT „PRODUKTFEUERWERK“
BEIM 5. C-42-JUBILÄUMSTREFFEN IN STENDAL
Ein Geheimtipp für Vereine: Die C 42 Bison mit Rotax 914 Turbomotor und
automatischem Schleppseileinzug
TEXT UND FOTOS: LEON-ALEXIS SCHWEIZER
D
as Imperium schlägt zurück. . ., der „VW Käfer der Lüfte“, die C 42 von
Comco Ikarus wird gleich um drei neue Modellvarianten: C 42 Bison,
C 42 C und C 52 erweitert. Comco Ikarus aus Mengen hat mittlerweile
rund 1.300 Rohr–Tuch-C42-Luftsportgeräte am Markt, davon immerhin die
Hälfte im weltweiten Einsatz. Das A-Modell wurde vor einigen Jahren durch
die C 42 B ergänzt bzw. ersetzt. Doch inzwischen ist auch diese C 42 B etwas
angestaubt und in die Jahre gekommen. Es hatte den Anschein, als seien
gleich mehrere Wettbewerber des ähnlichen Preis- und Leistungssegmentes
an Comco Ikarus vorbeigezogen. Wer deshalb dachte, die Rohr-Tuch-Konstruktionen seien ausgereizt und in der technischen Geschwindigkeits-Performance inzwischen wohl am unteren Ende der Skala dessen einzureihen, was
im modernen „Leichtflugzeugbau“ möglich ist, der wird nun eines Besseren
belehrt!
GUTES UND BEWÄHRTES KANN
DURCHAUS NOCHMALS BESSER WERDEN
Treffen der Generationen:
C-42-Jubiläumstreffen in Stendal
Im Juli 2012 erteilte das Luftsportgerätebüro des DAeC der C 42 B Bison die
F-Schlepp-Zulassung
der adl er 0 1 / 2 0 1 3
Durch diese große Zahl an Luftsportgeräten der C 42, die sich weltweit im
Einsatz befinden, gibt es noch mehr Nutzer und Piloten, deren Feedback und
Wünsche an technische Optimierungen bei Comco Ikarus auf fruchtbaren Boden
fielen. So hat dies nun zu einer wahren „Flut“ an Produktinnovationen geführt.
Beim C-42-Jubiläumstreffen in Stendal (Sachsen-Anhalt), das immer am letzten
Wochenende im Juli stattfindet, hatte Leon-Alexis Schweizer die Gelegenheit,
alle drei neuen Modellvarianten begutachten bzw. auch fliegen zu können. Da
der Autor inzwischen rund 500 Flugstunden auf C-42-A und C-42-B Luftsportge-
Mo to rflug/ UL 21
räten – jeweils mit 100 PS Rotax 912 ULS – sammeln konnte, war das für ihn
beziehungsweise die Flugleistungen eine „regelrechte Offenbarung“.
DER AUTOR:
C 42 BISON
Leon-Alexis Schweizer (50) ist hauptberuflich Ingenieur und seit geraumer
Zeit begeisterter Ultraleichtpilot bei
der Fliegergruppe Giengen/Brenz e.V.
Überdies begleidet Schweizer seit
2011 das Amt des Referenten ULAusbildung und Technik im Fachausschuss Motorflug-/UL des BWLV.
Beim Jubiläumstreffen wurde vom DAeC die Zulassung der C 42 B Bison mit
Rotax 914 Turbomotor und automatischem Schleppseileinzug erteilt. Im Schleppbetrieb ist das für Vereine nun eine einmalige Möglichkeit, kostengünstig
Segelflugzeuge zu schleppen und gleichzeitig die oft noch eingesetzten „SchleppJodels“ leistungsmäßig, steigtechnisch und wirtschaftlich zu übertreffen.
C 42 C
Vor allem den Weiterentwicklungen zur C 52 ist es zu verdanken, dass hierdurch gleich noch einige Neuerungen quasi als „Abfallprodukte“ in eine
nun überarbeitete C 42 C einfließen konnten. Zuallererst seien hierbei die
neuen Flügel zu nennen. Diese haben ein neues Flügelprofil bei gleichzeitig
verbesserter Profiltreue im Nasenbereich. Die Spannweite ist verkürzt und
durch neue windkanalerprobte Winglets ist der Tragflügelgrundriss optimiert. Die Querruder wurden optimiert, damit sind die Steuerdrücke bei
höheren Geschwindigkeiten geringer geworden und nach wie vor harmonisch und ausgeglichen. Jetzt denkt sicher schon so mancher, oh kann ich
die auch an meinem A- oder B-Modell nachrüsten? Leider nein, aufgrund
der neuen Kabinenstruktur ist dies nicht möglich.
In der Summe aller Maßnahmen mit der neuen Fläche ist die „C“ etwa fünf
bis sieben Stundenkilometer schneller als die „B“, wobei trotz aller Neuerungen das Leergewicht nahezu gleich geblieben ist.
DIE NEUE C 52 GEHT AB
WIE „SCHMIDTS KATZE“
Hier möchte der Autor mit den wichtigsten Neuerungen beginnen: Zwar ist
nach wie vor die Flügelkonstruktion mit einem vorderen und hinteren Flügelrohr ausgeführt. Jedoch sind diese nun – statt mit Aluminiumstäben –
mit Aluminiumrippen versteift. Die Tragfläche ist nun nicht mehr bespannt,
sondern mit Kunststoff beplankt und in spezieller Klebeausführung mit den
Rippen verbunden. Das neue Pendelhöhenleitwerk ist sehr exakt und stabil.
Es schwingt bei Zug bzw. Druck auf den Stick nicht auf, sondern ist sofort nach
einer Amplitude wieder stabil. Ein klitzekleiner Wermutstropfen sind die jetzt fehlenden Höhenleitwerksstreben als Griffe zum Einhangarieren, Spaß muss sein!
Das neue Einschwingenfahrwerk ist sehr komfortabel, es dämpft weicher, hat einen besseren Federweg als die Stoßdämpferfahrwerke und ist
strömungstechnisch hervorragend. Die neuen Flächen und das Fahrwerk machen den Flieger aerodynamisch erheblich schneller. Die Fluggeschwindigkeit
beeindruckt. Bei 4.200 1/min 160 Stundenkilometer, bei 4.800 1/min stattliche
190 Stundenkilometer auf dem Fahrtmesser, leicht vorzustellen, dass da auch
Neuer Stahlstreben-Motorträger für Ringträgeraufnahme soll helfen,
Vibrationen im Flug zu verringern und dadurch mehr Laufruhe bringen
22 M o t o r f lu g / UL
Der Autor Leon-Alexis Schweizer (rechts) erhielt den Preis für die weiteste
Anreise zum 5. C-42-Jubiläumstreffen in Stendal
noch mehr möglich wären, ohne gleich den Eindruck zu bekommen, mit einem
„fliegenden Scheunentor“ gegen die Luft anzukämpfen. Wohlgemerkt, alles ohne
Verstellpropeller. Ein weiteres Komfort-Highlight sind einstellbare Sitze. Beim
Gewicht werden wohl rund zehn Kilogramm mehr auf die Waage kommen, aber
dies ist bei einem „richtig leichten UL“ wie der C-42 nicht ganz so tragisch.
GEMEINSAME NEUERUNGEN
AN C 42 C UND C 52
Neuer Stahlstreben-Motorträger für Ringträgeraufnahme. Dadurch leichter
mit weniger Vibrationen, was mehr Laufruhe bedeutet. Die Kabine ist nun
wesentlich wind- und wasserdichter. Zwischen Landeklappen und Rumpf
sind nun Spaltverkleidungen. Großes Gepäckfach, damit kann auch das
Rettungsgerät ohne artistische Einlagen zur Nachprüfung leicht aus- und
eingebaut werden. Die neue Höhenruderanlenkung über senkrechte Wippe
ersetzt die bisherige waagerechte Umlenkung. All dies gibt es natürlich
nicht zum Nulltarif, die „C“ wird wohl rund 3.300 Euro teurer werden als
eine in der Ausstattung vergleichbare „B“. Die neue C 52 wird dann wohl
nochmal etwa 1.000 Euro über dem der C 42 C liegen.
RESÜMEE
Gerade in Grenzflugzuständen zeigt sich der wahre Charakter eines Flugzeugs,
bzw. Luftsportgerätes. Trotz aller Verbesserungen haben beide Modelle die positiven Flugeigenschaften bei Start, Langsamflug, Stallverhalten und Landeanflug
seiner Vorgänger behalten. Das ist wichtig, denn eben genau wegen des gutmütigen Flugverhaltens lieben zahlreiche Luftsportler ihre C 42!
Weitere Informationen zur Produktpalette von Comco Ikarus finden
Sie unter: www.comco-ikarus.de
Die C 42 C mit fabrikneuen Winglets
d e r adler 01/ 2013
SEGELFLUG
ANKÜNDIGUNG:
5. ASK 14 TREFFEN 2013
WANN:
WO:
KONTAKT:
5. bis 7. Juli 2013
Flugplatz Scheinfurt
Klaus Peter Gies
Tel.:
01577 97 11 532
E-Mail:
treffen@ASK14.org
Website: www.ASK14.org
Die ersten vier ASK 14 Treffen fanden 2009 auf der Wasserkuppe, 2010 in Nastätten (Taunus), 2011 in Kirn (Hunsrück) und 2012 in SchwalmstadtZiegenhain statt. Nähere Informationen, Bilder und Berichte findet man auf der Webseite www.ASK14.org
AUS DER PRAXIS, FÜR DIE PRAXIS:
FLUGZEUGABKLEBEN – ABER RICHTIG
Ob nun die Optik eines Segelflugzeugs durch eine Warnbeklebung aufgewertet
wird, scheint strittig zu sein. Es liegt wohl im Auge des Betrachters ob das
Flugzeug durch selbige schnittiger und sportlicher wirkt oder ob das jungfräuliche weiß ein Segelflugzeug am schönsten und elegantesten aussehen lässt.
Sicher unstrittig ist hingegen, dass dadurch maßgeblich die Sicherheit erhöht
wird. FLARM und Co haben in den letzten Jahren stark dazu beigetragen die
Wahrscheinlichkeit einer Luft-Luft-Kollision drastisch zu verringern. Trotz alledem sollte bei einem Segelflugzeug, welches für ausgedehnte Überlandflüge genutzt wird, auf keinen Fall darauf verzichtet werden, dieses mit einer
Signalfolie abzukleben. Dem fertig abgeklebten Flugzeug mag man den immensen Zeitaufwand der hinter einer solchen Abklebung steckt kaum ansehen. Wie
man am besten an eine Sicherheitsabklebung herangeht, beschreibt Julian Kapitel von der Fliegergruppe Bad Saulgau e.V. im Folgenden sehr anschaulich.
Zunächst muss man sich über die Formen klar werden die man auf das Flugzeug
machen möchte. Eine Bildersuche bei der Suchmaschine Google leistet hier treue
Dienste. Hier wird jeder fündig. Wichtig: Man sollte sich nicht ausschließlich von
ästhetischen Gesichtspunkten leiten lassen – höchste Priorität muss das Gesehen
werden haben. Die Folie gibt es relativ günstig beispielsweise bei Oracover. Zwei
Rollen á 2 Meter Länge für etwa 80 Euro das Stück reichen ohne weiteres für ein
Flugzeug.
Ganz schön viel Arbeit. Umso komplizierter die Motivauswahl,
desto aufwendiger wird die ganze Aktion.
Ringe an der Schnauze sind sicherlich nicht ganz ohne...
der adl er 0 1 / 2 0 1 3
OPTISCHER HINGUCKER
UND ZUGEWINN AN SICHERHEIT
Bei der Beklebung des Seitenruders haben wir uns im Verein für ein Karomuster
entschieden. Nach dem Ausbau – dieser ist unbedingt erforderlich – bedarf es
zunächst einer geometrischen Analyse des Ruders. Man sollte mit den Quadraten
unbedingt oben am Ruder beginnen. Vorteil: Aus der Länge des Ruders ergibt sich
meist ein übrig bleibendes Rechteck neben den eigentlichen Quadraten. Dieses
ist dann unten am Ruder und nicht oben. Wichtig ist nun, dass man sich eine
Vorderkante auf das Ruder zeichnet auch wenn es diese eigentlich gar nicht gibt.
Wir haben diese Vorderkante an der Stelle des Ruders angezeichnet, an der die
Spaltabdeckung bei neutralem Ruder endet. Nur so ist es später möglich, die
Größe der erforderlichen Vierecke zu erfassen. Eine Mittellinie zwischen der eingezeichneten Vorderkante und der tatsächlichen Hinterkante des Ruders lässt nun
zwei Ebenen entstehen, auf denen sich dann später die Quadrate abwechseln.
Die Größe eines jeden Quadrats ergibt sich aus der Tiefe von Hinter- bzw. Vorderkante des Ruders zur Mittellinie. Jedes einzelne Quadrat muss nun abgemessen,
auf die Folie aufgezeichnet, ausgeschnitten und aufgeklebt werden. Die Folie
lässt sich gut mit einem Teppichbodenmesser samt Lineal schneiden. Gegen das
Ablösen der Folie beim Putzen sollte man die Ecken mit einer Rasierklinge abrunden.
Abkleben des Seitenruders am Diskus. Die linken Quadrate laufen über die
eingezeichnete Vorderkante, sodass auch bei einem ausgeschlagenen Ruder
der Kleber noch zu sehen ist. Die Größe der Quadrate orientiert sich aber
schon an den eingezeichneten Kanten
Se gelf lug 23
Abschlussarbeiten am Diskus. Die Überlappungen der beiden Formen
müssen ebenfalls an den Ecken abgerundet sein, andernfalls löst sich
der Aufkleber beim Putzen
WER ES SCHÖN HABEN WILL,
MUSS WERKELN
auf die Folie übertragen. Eine lange, scharfe Schere leistet hier bessere
Dienste als ein Freihandschnitt mit einem Messer. Wohl dem, der sich die
ursprüngliche Lage der Streifen auf dem Flieger gekennzeichnet hat. Hat man
das vergessen, wird es nun beim Aufkleben schwierig. Die Form wurde nur
für eine Rumpfhälfte erstellt. Dreht man die Transparentfolie herum, hat man
die Form der anderen Rumpfhälfte. Die beiden Streifen überlappen sich oben
und unten um jeweils zwei Zentimeter – dies fällt kaum auf und führt zu
einem bedeutend einfacherem Handling, als dies bei einer einzigen Form der
Fall wäre.
ÜBUNG MACHT DEN MEISTER
Beim Rumpf haben wir uns für vier parallele Ringe entschieden, die nach
vorne hin schmaler werden. Absolut unumgänglich ist hier das Erstellen einer
Form – quasi einer Schablone. Dies wird spätestens dann klar, nach dem man
das gewünschte Muster vom Flugzeug nimmt und auf einem ebenen Tisch
ausbreitet. Von den parallelen Streifen ist ganz und gar nichts mehr übrig.
Durch die gekrümmte Fläche entsteht aus einem ursprünglichen geraden
Strich auf dem Rumpf, eine unvorhersehbare Schlangenlinie. Mit einem
Transparentpapier wurde hierzu die Schnauze des Fliegers abgeklebt. Nach
dem Aufzeichnen der Mittelachse des Rumpfes haben wir uns dazu entschlossen die gewünschte Form mittels eines Fadens auf das Papier zu kleben.
Danach wurde die Form samt Faden vom Flieger genommen. Der Faden muss
durch eine möglichst harmonische und ästhetische Linie ersetzt werden. Klar
kann man sich stark am Faden orientieren, bedarf es zwischen den Fixierstellen des Fadens auf dem Transparentpapier dann aber doch ein wenig dreidimensionale Vorstellungskraft. Die Form wurde danach ausgeschnitten und
Das Vorgehen beim Abkleben der Flügel ist exakt das gleiche. Drei Streifen die
nach außen schmaler werden haben sich für uns am auffallendsten herausgestellt. Um die Streifen etwas sportlicher wirken zu lassen, wurden diese unter
einem Winkel von 45 Grad gedreht – auch wenn dies aus aerodynamischer Sicht
nicht unbedingt der glücklichste Fall darstellt. Bei der Haube wird der Abstand
zwischen den Streifen, von Streifen zu Streifen kleiner. Bei den Streifen am Flügel
hingegen nicht. Hier haben wir den Abstand gleich gelassen.
Zunächst wurde die Schnauze des Diskus mit Transparentfolie verkleidet.
Anschließend das gewünschte Muster mit einem roten Faden aufkleben.
Zuletzt wurde die Folie abgenommen und der Faden durch einen gekonnten
Strich ersetzt
Nach der Sache mit der Schnauze ist der Flügel eine leichte Übung.
Das Vorgehen bleibt exakt das Gleiche. Transparentfolie, Faden aufkleben,
Form runter, Strich auf Form malen, Form ausschneiden, auf Folie übertragen.
Fertig!
Weitere Bilder und Details gibt es auf der Homepage der FG Bad
Saulgau unter: www.fliegergruppe-badsaulgau.de. Gerne können wir
Euch auch die Formen zur Verfügung stellen, solltet ihr Vorhaben eine LS4b
bzw. einen Diskus zu bekleben. Bei Fragen einfach eine E-Mail schreiben an:
Julian-U.Ka@gmx.net oder boris.seehofer@web.de.
Text und Fotos: Julian Kapitel
WETTBEWERBSKENNZEICHEN
FRIST BEACHTEN!
Segelflug-Wettbewerbskennzeichen werden für vier Jahre vergeben. Flugzeughalter, die ihr Kennzeichen für weitere vier Jahre eintragen lassen möchten,
können die Verlängerung bis zum Ablaufdatum oder spätestens bis zum 28. Februar 2013 beantragen. Eine Liste mit den abgelaufenen Kennzeichen wird in
der Februar-Ausgabe des adlers veröffentlicht.
Weitere Informationen auf www.daec.de in der Rubrik Wettbewerbskennzeichen unter Segelflug.
Text: DAeC
24 Se g e lf lu g
d e r adler 01/ 2013
MUSTER
GRAVITY TAKE-OFF
DIE ETWAS ANDERE STARTART
Einer der beiden Prototypen des SZD-54 im gleisenden Sonnenschein
B
ezmiechowa (Polen) – Von einem guten Freund, Michal Ombach, wurde Thomas Brückelt Ende Oktober ins im Südosten Polens gelegene
Bezmiechowa eingeladen, um dort mit dem zweiten Prototypen des
SZD-54 Perkoz zu fliegen.
Auf dem Fluggelände wird eine hierzulande eher unbekannte Startart praktiziert:
Gravity Take-off. Da das Gelände am Hang liegt, hat man einen langen, schmalen
Streifen den Berg hinunter gepflastert. Man wird von ein paar Helfern angeschoben, das Flugzeug rollt den Berg hinunter, beschleunigt sanft, bis es anfängt
zu fliegen. Fühlt sich sehr angenehm an und schont vor allem das Budget.
Optimal ist es natürlich, wenn man einen entsprechenden Wind hat und man
sofort am Hang nach dem Start Höhe gewinnen kann. Leider hatten wir mit
dem Wetter während der Zeit meines Aufenthalts nicht viel Glück. So glitten
wir die Höhe ab und landeten am unteren Ende des Platzes, von wo aus Windenbetrieb durchgeführt wird. Die Winde steht dabei deutlich oberhalb der
Startstelle. Dadurch wird das Seil entlastet und es kommt kaum zu Seilrissen.
Die Landung auf dem Platz ist anspruchsvoll. Die Startstelle liegt auf einem
kleinen Hügel. Wenn man den Platz anfliegt, fliegt man in der Regel als
Flachlandflieger den Hang zu niedrig an. Setzt man zu früh auf, besteht natürlich die Gefahr, dass das Flugzeug vor der Kuppe des Hügels zum Stillstand
kommt. Die Radbremse sollte also zuverlässig funktionieren, denn wer rollt
schon gerne rückwärts den Berg runter? Schießt man über die Kuppe hinaus
Auch im Streckenflug macht die SZD-54 keine schlechte Figur
der adl er 0 1 / 2 0 1 3
geht es den Hügel wieder ein Stück herunter und man darf das Gerät wieder
ein ganzes Stück den Berg hinaufschieben. Da war ich doch froh, dass ich die
Kuppe jedes Mal einigermaßen getroffen habe und die Bremsleistung des
Perkoz ordentlich ist. Weiterhin werden auf dem historischen Gelände
Gummiseilstarts mit entsprechenden Oldtimern durchgeführt.
Zum Flugzeug: Der Perkoz aus dem Hause Allstar PZL ist als voll kunstflugtauglicher Doppelsitzer für den Vereinsbetrieb konzipiert. Durch seine extreme
Gutmütigkeit eignet sich der Typ hervorragend als Schulungsdoppelsitzer, der
durch seine Auslegung als Kunstflieger mit einigen Reserven den harten
Schulungsalltag sicher gut wegsteckt. In der 20m-Version mutiert das Flugzeug
zum Hochleistungsstreckensegler. Somit deckt er die ganze Bandbreite des
Segelflugs ab. Auch mit so einem großen, relativ schweren Flugzeug
funktionierte der Gravity Take-off problemlos. Ist also nicht nur für leichte
Holz-Oldtimer eine feine Sache. Vielleicht besitzt ja der eine oder andere
Fliegerkamerad einen Hang, den er zum Fluggelände umgestalten will. Es
wäre schön, diese Möglichkeit hierzulande auch zu haben.
Weitere Informationen zur neuen SZD-54 unter: http://szd.com.pl
Text: Thomas Brückelt
Fotos: Thomas Brückelt und Michal Ombach
Kunstflug ist jedoch die Königsdisziplin der polnischen Weiterentwicklung
Se gelf lug 25
ABENTEUER AUSTRALIEN
MIT BAYERISCHEM FLIEGERFREUND
IN SÜDAUSTRALIEN
SPORTSOLDAT SIMON RAUTENBERG AUS TANNHEIM
Australien, das Land der fast unbegrenzten Möglichkeiten für jeden thermikhungrigen Segelflieger
F
ür Mitglieder der Segelflug-Sportfördergruppe
der Bundeswehr besteht fast jedes Jahr
die „dienstliche“ Möglichkeit, während der
Wintermonate ein Trainingslager auf der Südhalbkugel zu absolvieren. Dabei können die
Sportsoldaten, kurz Sposos, in den besten Thermikgebieten der Welt fliegen und ganz neue Dimensionen des Streckenfluges hautnah erleben.
Schon für zwei Piloten des vorherigen Jahrganges
2011 fiel die Wahl für ein solches Trainingslager
auf Australien. Eine der preisgünstigsten und von
der Lage her vorteilhaften Möglichkeiten bot das
neu aufgezogene Segelflugzentrum Stonefield,
welches von zwei deutschen Segelfliegern mit
dem Unternehmen „Fly Down-Under“ als Ausgangsort für große Streckenflüge betrieben wird. In der
allerersten Saison von Fly Down-Under konnten
die Sposos 2011, Fabian Peitz und Benjamin
Bachmaier, bereits zeigen, welches Potenzial in
der bisher sehr wenig für Streckenflüge genutzten
südaustralischen Thermik steckt: Fast jeden Tag
konnte geflogen werden und zahlreiche Streckenflüge über 700 Kilometer sowie mehrere
Tausend-Kilometer-Flüge wurden absolviert.
IM VEREINSDOPPELSITZER AUF
GROSSE STRECKE
DREIECKSFLÜGE MIT ÜBER
1.000 KILOMETERN MÖGLICH
Auch Konrad Maierhofer, Inhaber von Fly DownUnder, ist voller Begeisterung: „Wir werden im
November eine Expedition nach Norden, weiter
ins Landesinnere, unternehmen, um zusammen
mit den Sportsoldaten die dortigen Thermikbedingungen besser kennenzulernen. Diese Erfahrungen lassen sich dann hoffentlich auch für Flüge
ab Stonefield nutzen. Wir sind davon überzeugt,
dass in Südaustralien Dreiecke über 1.000 Kilometer sowie Jojos über 1.200 Kilometer durchaus
machbar sind.“ Der Flugzeugpark in Stonefield
nimmt auch dieses Jahr wieder beträchtliche
Formen an: Der längste Segelflughangar Australiens wird den ganzen australischen Sommer
über gefüllt sein; mit dabei sind neben der Tannheimer DG-1000 unter anderem ein Nimbus 4DM,
eine LS10t, eine DG-505M/22m, eine LS4, eine
Standard Libelle und eine Super Dimona.
„Wir hoffen, in den kommenden drei Monaten ein
paar neue Akzente im Streckenflug zu setzen und
zu zeigen, was für Flüge in Südaustralien möglich
sind“, so Simon kurz vor der Abreise. Auf dem Plan
stünde vor allem das Anknüpfen an die Erfahrungen
der Kollegen im letzten Jahr und eine Erweiterung
des bisher für Streckenflüge genutzten Gebietes.
„Es wird eine tolle Saison in Australien. Wir freuen
uns auf eine gute Zusammenarbeit mit dem FlyDown-Under-Team und auf viele unvergessliche
Flüge!“, resümieren Rautenberg und seine beiden
Kollegen. Anfang November hat die Reise für
die drei begonnen.
In der kommenden Australien-Saison sind es drei
neue Gesichter, die ebenfalls im Namen der
Bundeswehr-Sportfördergruppe den streckenfliegerischen Ton in Stonefield angeben werden. Einer
von ihnen ist Sportsoldat Simon Rautenberg von
der SFG Tannheim e.V. Zusammen mit seinen
zwei Kameraden Max Lecker und Felix Bauer hat
er die vereinseigene DG-1000 aus Tannheim per
Container nach Stonefield verschifft. Auch andere Vereinsmitglieder planen in dieser Zeit eine
Australien-Reise, während der sie das Flugzeug
in Stonefield fliegen werden.
Weitere Informationen zu Fly Down-Under
finden Sie unter: http://fly-down-under.com
Einmaliges Panorama Südaustraliens
26 Se g e lf lu g
Text und Fotos: Benjamin Bachmaier
d e r adler 01/ 2013
BWLV-PILOTEN
MUSTER
BEI DER VGC-RALLYE IN LITAUEN
VGC-Rallye in Litauen: Die Standard Austria am Start
1.600 Kilometer. Da könnte man auch nach
Spanien fahren! Das wollten einige Oldtimerpiloten nicht und schlugen Ende Juli die
entgegengesetzte Richtung ein. Ziel war der
Flugplatz Pociunai südlich von Kaunas. Die
Mitglieder des litauischen Vintage Glider
Clubs hatten zur großen Oldtimer Rallye
eingeladen, die jedes Jahr in einem anderen
europäischen Land stattfindet. 2012 erstmals
in Litauen.
Pociunai – Die Anfahrt war einfacher als erwartet,
denn die Ratschläge mancher Vereinskollegen
zum Straßenzustand und Langfingern gingen nicht
in Erfüllung. Von Frankfurt/Oder aus ist die Autobahn bis Warschau nämlich tadellos ausgebaut.
Bis hinein nach Litauen gab es auch nur vereinzelte heruntergekommene Straßen, die man
vom Zustand her aber mittlerweile auch in Süddeutschland findet.
Standard Austria S. Da man auch neues Altes
erleben wollte, nahm man das Angebot gerne an,
zusätzlich vor Ort eine Antonov A15 zu chartern.
Hierbei handelt es sich um einen 18m-Ganzmetall-Einsitzer mit V-Leitwerk aus den 60erJahren.
Für eine Veranstaltung dieser Größenordnung,
rund 250 Teilnehmer mit 70 Flugzeugen, hatte
sich der Vorsitzende der litauischen Oldtimersegelflieger Benvenutas Ivanauskas mächtig ins
Zeug gelegt. Die perfekte Organisation wurde
abgerundet durch die idealen Voraussetzungen
des Flugplatzes. Mit 1.500 Meter Durchmesser
und einer riesigen Halle kam nie ein Gefühl der
Enge auf.
TOLLE THERMIK
UND FAST UNBEGRENZTE
LUFTRÄUME LOCKTEN
nisse der besonderen Art. Auch an den Regentagen
kam keine Langeweile auf. So wurden Ausflüge
nach Kaunas und Vilnius organisiert und die am
Platz befindliche LAK-Fabrik konnte besucht werden.
Wie vielfältig die Geschichte des Segelflugs ist,
zeigte sich immer wieder in den Bärten: Es bildeten
sich förmlich Holzwolken aller erdenklicher Farben
und Formen. Oft schien die Sonne durch transparente Bespannungen oder gleich durch den unbespannten Rumpf wie beim Schulgleiter „Hol's
der Teufel“. Dabei waren gängige Oldies wie Grunau
Baby, Bergfalke und Ka7 genauso wie Typen, bei
denen es sich um die letzten flugfähigen ihrer Art
handelt. Klangvolle und legendäre Namen wie
DFS-Habicht, Kranich II, Olympia Meise genauso wie eher unbekannte Exoten Castel C 25 S,
Cumulus 3f oder PIK 5c.
Zu den traditionellen Bestandteilen der Rallye
gehört auch stets der internationale Abend. Die
Teilnehmer aus aller Herren Länder bringen traditionelle Spezialitäten – fest wie flüssig – mit, so
dass man sich einmal quer durch Europa futtern
So kam der Südstaat-Convoy mit seinen Oldtimern auch gut an. Die Flotte bestand aus einem
Baby III, zwei L-Spatz 55, einem Kranich III, einer
Ka6cr sowie einer bei Schempp-Hirth gebauten
Fliegerisch boten sich tolle Bedingungen: Vor
ordentlicher Thermik und nahezu unbeschränkten
Lufträumen bis hin zu zahllosen Störchen, die
gemeinsam mit den Segelfliegern kreisten – Erleb-
Bergfalke III des Aeroclub Stuttgart
Die BWLV-Teilnehmer rüsten ihre L-Spatz 55, Baby III, Bergfalke III und Standard Austria S auf
der adl er 0 1 / 2 0 1 3
Se gelf lug 27
kann. Der Süden war in diesem Jahr mit Erbseneintopf und badischem Wein
vertreten.
Allzu schnell vergingen die Tage und gefühlt viel zu früh war die Rallye schon
wieder zu Ende. Ob es sich gelohnt hat? Diese Frage kann man mit absoluter Sicherheit mit „Ja“ beantworten. Und so steht auch schon die nächste
Rallye im Sommer 2013 im englischen Lasham dick im Kalender.
Text und Fotos: Alexander Gilles
Antonov A15 im Anflug
HERBSTTREFFEN 2012
DES JUNIOREN-D-KADERS IM BWLV
Im vergangenen Herbst trafen sich in Kirchzarten die D-Kader-Junioren, um die abgelaufene Saison Revue passieren zu lassen
Kirchzarten – Der Junioren-D-Landeskader des BWLV traf sich am 10. November 2012 auf dem Segelfluggelände Kirchzarten, um die Flug- und Wettbewerbssaison 2012 nachzubereiten und Aktivitäten für 2013 zu planen. Bernhard
Scheiff berichtete über seine Erfahrungen auf dem Hotzenwald-Wettbewerb
und präsentierte nebenbei den Schweizer Jura als Gebiet für schnelle Flüge
von Schwarzwald und Alb aus.
Nils Prokisch, Christian-Paul Scheuter und Marc Schneider analysierten ihren
Teamflug auf der Deutschen Meisterschaft der Junioren in Stölln. In der anschließenden Diskussion wurden zahlreiche Aspekte des Teamflugs beleuchtet
und verschiedene Wege zum Erfolg im Team herausgearbeitet. Trainer Bernd
Schmid nahm einen seiner Flüge auf der Qualifikationsmeisterschaft in Roit-
– Anzeige –
Motive in
bestechender Qualität!
LUFTFAHRT-KALENDER 2013 Hochwertige
ZZZDHURZDUHHXNDOHQGHU
28 Se g e lf lu g
schjora genau unter die Lupe und untersuchte, warum der schon sicher geglaubte Sieg schließlich doch noch verloren ging.
Nach dem Mittagessen resümierte jeder Teilnehmer aus seiner Sicht die
vergangene Saison und den Erfüllungsgrad des im Frühjahr aufgestellten
Trainingsplans. Individuelle Ziele und Maßnahmen fürs nächste Jahr wurden
erarbeitet. Im Jahr 2013 wird es ein Trainingslager des D-Kaders geben, in
dem unter Anleitung von Trainern das effiziente und schnelle Fliegen in Theorie
und Praxis geübt und verbessert werden soll.
Mitglieder des D-Kaders sind alle baden-württembergischen Junioren, die sich
direkt oder als Nachrücker für die Deutschen Meisterschaften der Junioren 2012
qualifiziert hatten. Der D-Kader wird alle zwei Jahre auf Basis der Ergebnisse
der Junioren-Qualifikationswettbewerbe neu besetzt. Zweck des D-Kaders
ist die gezielte Förderung und Unterstützung des Nachwuchses im Leistungsund Wettbewerbssegelflug.
Der D-Kader dankt Bernhard Scheiff und dem Breisgauverein für Segelflug für
die Ausrichtung des Herbsttreffens sowie dem BWLV und ganz besonders
den Trainern Bernd Schmid und Karl-Eugen „Charlie“ Bauder für die engagierte
Unterstützung.
Text: Marc Schneider (FG Grabenstetten-Teck-Lenninger Tal e.V.)
Foto: Bernd Schmid
d e r adler 01/ 2013
MUSTER
FLUGZEUGZUWACHS BEIM FÖRDERVEREIN FÜR
STRECKEN- UND
WETTBEWERBSSEGELFLUG
ERFORDERT NEUE ANSTRENGUNGEN
Stolz präsentiert sich die aus fünf Segelflugzeugen bestehende Flotte des Fördervereins auf der Hahnweide
Gegründet im Jahre 1994 blickt der Förderverein
nunmehr auf 18 Jahre erfolgreiches Bestehen zurück. Die Mitgliederzahl ist in diesen Jahren auf
rund 800 fördernde Mitglieder angewachsen und
das, obwohl der Kreis der geförderten Streckenund Wettbewerbsflieger satzungsgemäß weitgehend auf den Bereich Baden-Württemberg
beschränkt ist. Bei einer durchschnittlichen Fluktuation von etwa 100 Mitgliedern pro Jahr steigt
die Mitgliederzahl immer noch an, sie tut dies aber
nur noch in kleinen Schritten. Insgesamt haben in
den zurückliegenden 18 Jahren etwa 2.600 Mitglieder den Verein durchgehend oder zumindest zeitweise durch ihre Förderbeiträge unterstützt. Das
entspricht etwa 80 Prozent der im BWLV registrierten Segelflieger.
Zu den 800 Fördermitgliedern kommen zahlreiche
Mäzene – allen voran die Konsul-NiethammerStiftung – die es ermöglicht haben, dass der Verein
inzwischen fünf Förderflugzeuge zur gezielten
Förderung des Strecken- und Wettbewerbssegelflugs zur Verfügung hat. Der Flugzeugpark besteht
aus zwei Duo-Disken, zwei Discus 2 und einer
Libelle H203. Zwei der fünf Flugzeuge sind erst
im vergangenen Jahr in unsere Obhut gelangt,
nachdem die BWLV-Segelflugschule Hornberg
aufgelöst wurde und das Präsidium des BWLV
unserem Verein einen Duo-Discus sowie einen
Discus 2 für die Nutzung im satzungsgemäßen
Sinne überlassen hat. Dem Präsidium und den
Verantwortlichen des BWLV möchten wir hiermit
nochmals herzlich danken.
NEUZUGÄNGE ERFORDERN
KÜNFTIG GRÖSSEREN AUFWAND
Der Verein ist damit nicht nur zum mitgliederstärksten Streckenflugförderverein weltweit avanciert, sondern auch zum Förderverein mit dem
größten Flugzeugbestand. Darauf sind wir einerseits sehr stolz, andererseits sind durch die zwei
zusätzlichen Flugzeuge neue Belastungen sowohl
aus finanzieller Sicht als auch im Hinblick auf die
Arbeitsbelastung der ehrenamtlich tätigen Helfer
der adl er 0 1 / 2 0 1 3
entstanden. Bisher haben die Förderbeiträge der
800 Mitglieder mit 25 Euro pro Mitglied und Jahr
die jährlichen Kosten für Wartung, Versicherung
und Schadensreparatur getragen und zusätzlich
die Modernisierung und Aktualisierung des Flugzeugparks im Hinblick auf wettbewerbsfähige
Flugzeuge inklusive Instrumentierung zugelassen.
Allerdings war auch das nur möglich, aufgrund
des tatkräftigen Einsatzes vieler freiwilliger Helfer, die sich an der jährlichen Flugzeugwartung
beteiligt haben, und eben durch die freiwilligen
Spenden unserer Mäzene.
NEUMITGLIEDER SIND
SEHR WILLKOMMEN
Die nun hinzukommenden zusätzlichen Kosten
hoffen wir durch Hinzugewinnen neuer Fördermitglieder und neuer freiwilliger Helfer, aber auch
durch stärkeres Engagement der Flugzeugnutzer
zu bewerkstelligen. Es würde uns freuen, wenn
sich der eine oder andere Segelflieger, der sich
um den segelfliegerischen Nachwuchs sorgt, entschließen könnte, dem Kreis unserer ständigen
Förderer beizutreten. Ein Großteil unserer Mitglieder sind schon heute Gönner in diesem Sinne,
in dem sie dem Förderverein beitreten und treu
bleiben, auch wenn sie noch niemals selbst die
Förderleistungen des Vereins in Anspruch genommen haben. Eine außerordentliche Spende zum
Erwerb eines neueren Flugzeugtyps oder eines
neuen Instruments ist uns natürlich jederzeit willkommen. Darüber hinaus erwarten wir zukünftig
auch von den Nutzern unserer Flugzeuge ein größeres Engagement in Form von freiwilliger Hilfe
bei der Flugzeugwartung als auch in Form einer
länger währenden Mitgliedschaft. Ehemalige
Nutzer, die aus Geldnöten die Mitgliedschaft unterbrochen haben, inzwischen aber ihre Berufsausbildung abgeschlossen haben, könnten sich
überlegen, ob sie nun nicht doch auch andere Bedürftige durch ihren Förderbeitrag unterstützen
wollen, um unser gemeinsames Ziel zu erreichen,
den segelfliegerischen Nachwuchs im Streckenund Wettbewerbssegelflug zu fördern.
MIT NEUEM DESIGN
IN DIE ZUKUNFT
Keinem Segelflieger kann es egal sein, ob wir in
einigen Jahren vor geschlossenen Segelflugplätzen
oder Lufträumen stehen, weil sie mangels Masse
nicht mehr gebraucht werden. Mit der Mitgliedschaft in unserem Verein wird diesem Trend entgegengewirkt. Wer sich über unseren Verein und
die in der Vergangenheit durchgeführten Maßnahmen informieren will, der kann sich auf unserer
Webseite umfassend informieren. Im Zuge der
kompletten Neugestaltung unseres Internetauftritts haben wir nicht nur unsere Webadresse angepasst, sondern haben uns gleichzeitig den neuen
Kurznamen SBW zugelegt, in der Hoffnung, dass
sich dieser Name bei allen Segelfliegern als Begriff
für die Streckenflugförderung einprägen wird.
DANK AN DIE FÖRDERER
UND HELFER
Denjenigen, die uns in den zurückliegenden 18 Jahren durch Geldspenden und durch ihr ehrenamtliches Engagement für unseren Förderverein für Strecken- und Wettbewerbssegelflug unterstützt haben,
möchte ich hiermit herzlich danken. Meine Fördervereinskollegen und ich wären sehr dankbar, wenn
der eine oder andere sich entschließen könnte, unseren Verein durch Mitgliedschaft, freiwillige Arbeitsleistung oder eine Geldspende zu unterstützen
und damit dazu beizutragen, dass unser Flugzeugpark auch in der neuen Größe attraktiv gehalten
werden kann und die Flugzeuge in der Streckenflugausbildung und vom Streckenflug- und Wettbewerbsnachwuchs weiterhin intensiv genutzt werden.
Bitte vormerken: Jahreshauptversammlung 2013: 28. Februar 2013 (Details
folgen noch)
Weitere Informationen zum Förderverein
für Strecken- und Wettbewerbssegelflug im BWLV
finden Sie unter: www.sbw-foerderverein.de
Text und Foto: Albert Kiessling (1. Vorsitzender)
Se gelf lug 29
MCA – MINOR CHANGE APPROVAL
FÜR FLARM-GERÄTE
Das neu erschienene FLARM Core kann nunmehr
in Motorflugzeugen, Segelflugzeugen sowie Motorseglern und ULs installiert werden. Somit ist es nun
auch endlich möglich, in Motorflugzeugen FLARMSysteme wie FLARM, PowerFLARM, TRX-1500,
TRX-2000, ECW100 sowie dazu kompatible Displays
fest einzubauen und am Bordnetz zu betreiben.
Die wesentlichen Verbesserungen des neuen
FLARMs sind die Zwei-Antennen-Anschlussmöglichkeit. Die bisherigen Empfangsschwierigkeiten
bei modernen Segelflugzeugen aus Kohlefaser
und bei motorgetriebenen Flugzeugen können mit
der zweiten FLARM-Antenne nun minimiert werden.
Eine Antenne kann beispielsweise im Cockpit auf
dem Instrumenten-Panel eingebaut werden, die
andere hinter dem Fahrwerk oder unten am
Rumpf.
Das PowerFLARM Core ist mit und ohne ADS-B
Empfang für den Festeinbau in über 100 Flugzeugtypen unter 2t MTOW lieferbar. Alle bisherigen
FLARM-Geräte können durch das neue Core einfach ausgetauscht werden, der Anschluss der
handelsüblichen Displays ist möglich. Vorhandene Navigationssysteme wie z.B. Flymap, Skymap
sowie einige Garmin-Typen können angeschlossen
und die FLARM-Ziele in der Navigationsdarstellung
visualisiert werden. Neu ist nun auch das Logging
sowie die Hinderniswarnung beim PowerFLARM
mobil und Core.
Die Minor Change Approvals können Sie zu relativ
günstigen Preisen direkt in unserem Onlineshop
– entweder beim Neukauf eines FLARM Gerätes
oder auch nachträglich – bestellen, alle anfallenden
Gebühren sind inbegriffen.
Weitere Informationen zum Produkt finden
Sie bei Ülis Segelflugbedarf GmbH und
FLARM Competence Center im hessischen Gedern unter: http://shop.segelflugbedarf24.de
red.
DIE 900. ASK 21 AUSGELIEFERT
VON DER RHÖN NACH SAINT FLORENTIN-CHEU IN FRANKREICH
Stolze Bilanz: Auch nach 25 Jahren ist die ASK 21 mit 900 Exemplaren ein Topseller
Im Centre de Vol á Voile de Saint FlorentinCheu, mitten in Frankreich, hat die 900. ASK 21
ihre neue Heimat gefunden. Auch hier werden
viele Flugschüler am Beginn ihrer Ausbildung
Bekanntschaft mit diesem Flugzeug machen. Die ASK 21 entwickelte sich in den
zurückliegenden Jahren regelrecht zu einem
Standardflugzeug in der Segelflugausbildung
und genießt weltweite Beliebtheit.
Poppenhausen – Dass ein Segelflugzeug über
einen Zeitraum von nunmehr 33 Jahren fast unverändert gebaut wird und es sich auch heute
noch reger Nachfrage erfreut, ist sicher außerge30 Se g e lf lu g
wöhnlich. Zum einen war aus heutiger Sicht die
Entscheidung, eine anfangs angestrebte Gemischtbauweise mit Stahlrohrrumpfhinterteil und
GFK-Cockpit zu verwerfen und das Flugzeug in
Vollkunststoffbauweise herzustellen, absolut richtig und zukunftsweisend. Zum anderen ist es Konstrukteur Rudolf Kaiser gelungen, mit der ASK 21
ein sehr robustes, wertbeständiges Segelflugzeug mit äußerst gutmütigen Flugeigenschaften
zu entwickeln. Durch die aufwändige WabenSandwich-Bauweise des Rumpfes konnte das
Gesamtgewicht des Flugzeuges auf niedrigem
Niveau gehalten und gleichzeitig ein guter Unfallschutz im Cockpitbereich erreicht werden.
Durch ihre volle Kunstflugtauglichkeit ist das Einsatzspektrum der ASK 21 wesentlich größer angelegt, als bei vergleichbaren Produkten der Mitbewerber. In Vereinen gehören die ASK 21 zu den
am meisten geflogenen Mustern im Flugzeugpark,
da dieses Flugzeug schlicht ein Flugzeug für jedermann im Vereinsbetrieb ist. Auch wenn der
eine oder andere gerne zu leistungsstärkeren
Flugzeugen schielt, lassen sich mit der ASK 21
durchaus schöne Überlandflüge meistern. Nicht
zuletzt die hohe Fertigungsqualität und die äußerst robuste Konstruktion sind Garanten für ein
langlebiges, wertbeständiges Flugzeug. Immerhin
ist die ASK 21 das erste Segelflugzeug überhaupt,
welches dem Hersteller zufolge für eine Lebensdauer von inzwischen 18.000 Betriebsstunden
zugelassen ist. Eine stolze Leistung! Die Firma
Schleicher scheute sich aber auch nicht, die ASK 21
im „betagten Alter“ von 25 Jahren nach ihrem
Erstflug mit einem eigenstartfähigen Triebwerk,
als sogenannte ASK 21 Mi, auszurüsten. Der
BWLV selbst betreibt auf dem Segelfluggelände
Hornberg ein solches Segelflugzeug und weiß den
effektiven Einsatzspektrum dieses Flugzeuges sehr
zu schätzen.
Weitere Informationen zur Geschichte der
ASK 21 unter: www.alexander-schleicher.de
red.
Foto: Firma Alexander Schleicher
d e r adler 01/ 2013
MUSTER
DIE BESTEN SEGELFLIEGER
DES JAHRES 2012 GEEHRT
Der Abend der Besten 2012: Vizepräsident und Segelflugreferent Walter Eisele freut sich, zahlreiche Spitzensportler des Segelfluges begrüßen zu dürfen
„Wie bekommt man einen Flugrausch über Texas? Wer flog bei der
Deutschen Segelflug-Kunstflugmeisterschaft in Koblenz die perfekte
Kür?“ Diese und weitere Fragen wurden beim BWLV-Festabend
„Unsere Besten im Segelflug 2012“ im Haus der Landesmannschaft
Borussia ausführlich beantwortet. Vizepräsident und Segelflugreferent des BWLV, Walter Eisele, hatte im November 2012 eingeladen
und zahlreiche Luftsportler, die nationale und internationale Erfolge
erflogen, waren gekommen.
Briefing anfangs eine stundenlangen Prozedur. Im Gegensatz zum Streckenflug können sich die Kunstflieger direkt über dem Flugplatz präsentieren. Mit
etwas Sorge betrachtet Hofmann die Entwicklung des Flug-Programms. Hier
fließen immer mehr negative Figuren ein, was manche Piloten an ihre Leistungsgrenzen heranführt. Fazit von Hofmann: Das Ländle war bei der DM
2012 sehr gut vertreten.
Stuttgart – Bei bestem Essen und in geselliger Runde kam der Austausch
unter den baden-württembergischen Luftsportlern nicht zu kurz. Einige Piloten die nicht bei der BWLV-Hauptversammlung dabei waren, erhielten überdies an diesem Festabend ihre Ehrungsplaketten. Anwesende Spitzenfliegerinnen freuten sich unterdessen über einen bunten Blumengruß. Ansonsten
erhielten die weiteren Luftsportler Präsente.
Dabei Andy Lutz und Charlie Bauder. Tilo nutzte einen Quintus. In seinem
Vortrag hatte Tilo eindrucksvolle Bilder großartiger Landschaftsformen zu
bieten. Der Flug ins texanische Marfa, dem ehemaligen Mekka des Segelflugs, dauerte sechs Stunden bei 1.800 Meter Basis und zwei Meter steigen.
Eine wilde Landschaft mit nahezu keinen Außenlandemöglichkeiten flößte
selbst Holighaus viel Respekt ein. Der ehemalige WM-Flugplatz Marfa mit
seinen bizarren Bahnformen ist inzwischen nahezu zugewachsen. „Es hat riesigen Spaß gemacht“, so Holighaus zu seinem Wandersegelflug.
WM-TEILNEHMERIN SUSANNE SCHÖDEL
BERICHTETE ÜBER UVALDE
Der Titel ihres Vortrages lautete „Flugrausch über Texas“. Das Fliegen in TopThermikbedingungen hatte schon etwas rauschhaftes, so die zweifache Frauenweltmeisterin. In ihrem brillanten Vortrag erläuterte Schödel die Rahmenbedingungen der WM. Neben der Gastfreundschaft der lokalen Bevölkerung
schätzte Schödel die großartigen Aufwinde über Texas. Wie beim Rodeo
musste auch beim Segelfliegen alles ganz schnell gehen. Spannend anzusehen war ihr Endanflug beim sechsten Wertungsflug, wo Schödel genau eine
Minute vor Sonnenuntergang um 20:22 Uhr in Uvalde auf der Asphaltpiste
aufsetzte. Auch die neue Concordia habe mit Dik Buttler zur WM gepasst. Bis
zu 13 Flugtage mit Schnitten von 120 bis160 km/h hätten bei den Teilnehmern
zu einem echten Flugrausch geführt. Schödel verglich die Traumbedingungen
in Uvalde mit dem Goldrausch am Yukong River. „Es lohnt sich wirklich dieses
Land zu besuchen“, so Schödel zum Abschluss eines spannenden Beitrag der
viel Applaus erhielt.
HOFMANN ENTFÜHRTE INS REICH
DES SEGELFLUGKUNSTFLUGES
Hier gab es einiges aus dem Nähkästchen der Kunstflieger zu berichten. Ort
des Geschehens der Flugplatz Koblenz-Winningen, wo die DM der Segelkunstflieger stattfand. Martin Hofmann schätzte eine super reibungslos verlaufende Meisterschaft. Interessant für die anwesenden Streckenflieger, wie
sich Kunstflieger auf ihre Flüge vorbereiten. So ist die Figurenabgabe beim
der adl er 0 1 / 2 0 1 3
HOLIGHAUS BERICHTETE ÜBER DEN
WANDERSEGELFLUG IN DEN USA
Wie im Flug verging auch der BWLV-Festabend. Zufrieden und mit vielen neuen Eindrücken traten die Teilnehmer den Heimweg an.
Text und Foto: Lothar Schwark
ANKÜNDIGUNG:
30. INTERNATIONALES
SPATZENTREFFEN 2013
WANN: 30. Mai bis 2. Juni 2013 (Anreise und Fliegen bereits ab
25. Mai 2013 möglich)
WO:
Flugplatz Anklam (Fliegerklub „Otto Lilienthal“ Anklam e.V.)
Anmeldung und weitere Informationen unter:
www.fliegerklub-otto-lilienthal-anklam.de
E-Mail: reginald_kasubeck@web.de
Se gelf lug 31
GESELLSCHAFTERWECHSEL
BEI FRANK & WALDENBERGER
Philippsburg – Zusammen mit der Geburtstagsfeier, Dieter Frank wurde 60 Jahre alt, hat Gustav Waldenberger seinen Geschäftsanteil in jüngere Hände –
an Pascal Heil – übergeben. Diese beiden Ereignisse wurden mit zahlreichen
Kunden und Freunden ausgiebig gefeiert.
Pascal hat bei F&W gelernt und anschließend Maschinenbau studiert. Über
eine Station bei Lange-Flugzeugbau hat er wieder zu F&W zurückgefunden
und sich entschlossen, in die Fußstapfen von Gustav zu treten. Da Dieter noch
einige Jahre mit Pascal zusammen die Firma leiten wird, ist der Schritt für
Pascal ein recht sicherer.
Der gute und in der „Segelflugwelt“ sehr bekannte Name bleibt weiter erhalten.
Gustav wird jetzt nicht mehr Vollzeit und nicht mehr in der Geschäftsleitung tätig
sein. Das Team Dieter, Gustav und Pascal ist jedoch weiterhin zusammen, nur
in geänderten Rollen. Viel Erfolg weiterhin!
Gustav Waldenberger, Dieter Frank und Pascal Heil
Text und Foto: Jürgen Skucek
EINLADUNG ZUM 4. BWLV-STRECKENSEGELFLUG-SEMINAR 2013
WANN: 22. Februar (ab 16.00 Uhr) bis 24. Februar 2013
WO:
BWLV-Weiterbildungsstätte auf dem Klippeneck
Nach den Erfolgen der Vorjahre bietet der BWLV e. V. auch 2013 wieder jungen und ambitionierten Segelfliegern und Segelfliegerinnen die Möglichkeit,
sich vor Beginn der Flugsaison intensiv und konzentriert mit den Grundlagen des Streckensegelfliegens zu beschäftigen. Angeleitet von den erfahrenen
Wettbewerbspiloten Sebastian und Karl Eugen Bauder geht es um die Themen:
– Außenlandung
– Thermik (-fliegen)
– Vorflug
– Meteorologische Navigation
– Streckenplanung
– Ausrüstung
– Systematisches Training
Der Unkostenbeitrag für den Lehrgang beträgt 75 Euro pro Teilnehmer, zuzüglich der Kosten für Unterkunft und Verpflegung. Anmeldung bis
19. Januar 2013 per E-Mail an charlie.bauder@t-online.de mit Formular, welches unter: www.bwlv.de zum Download bereitsteht.
OLC GLIDER RACE ÜBER DER RHÖN GEPLANT
Vom 27. Juli bis 3. August 2013 soll auf der Wasserkuppe das OLC Glider
Race stattfinden. Piloten/innen mit ausreichender Wettbewerbserfahrung sollten sich baldmöglichst anmelden.
Wasserkuppe/Rhön – Als Topwettbewerb des Jahres 2013 will sich das
OLC Glider Race präsentieren. Ausgetragen wird das Luftrennen in der Standardklasse und orientiert sich dabei an den Regeln des FAI Sailplane Grand Prix.
Da die Standardklasse bei Weltmeisterschaften national und international
aus der klassischen Zuordnung zur 15m, 18-m und Offene Klasse heraus32 Se g e lf lu g
genommen wurde, will man der Standardklasse wieder die Bedeutung ermöglichen, die ihr eigentlich zusteht.
Dass Standardklasse-Flugzeuge nicht wesentlich der 15m-Klasse nachstehen, belegte das Grand Prix Finale 2011. Mit seinem Tagessieg beim dritten
Wertungsflug flog Patrick Puskeiler auf Discus 2ax mit 119,4 km/h den
15m- Klasse-Flugzeugen davon. Im polnischen Leszno hatte die Standardklasse 1958 ihren ersten WM-Auftritt. Mit zwei WM-Titeln, jeweils auf K-6
erflogen, belegte der Hamburger Heinz Huth das Erfolgsrezept der zu jener
d e r adler 01/ 2013
Zeit neu kreierten Wettbewerbsklasse. Auch in
der Gegenwart hat die Standardklasse als attraktive
Wettbewerbsklasse für viele Segelflieger weiterhin einen hohen Stellenwert.
Die Idee zum OLC-Rennen hatte Reiner Rose bereits
im Jahr 2006, um damit den Segelflug der Öffentlichkeit spannend darstellen zu können. Seinerzeit
scheiterte die Idee daran, dass kein vernünftiges
Tracking-System zu einem vertretbaren Preis verfügbar war. Mittlerweile haben sich der technische
Fortschritt und die Preisfrage deutlich verbessert.
Der heilige Berg der Segelflieger ist für diesen luftsportlichen Event hervorragend geeignet. Mit täglich
mehreren Tausenden Besuchern ist die Wasserkuppe ein absoluter Besuchermagnet. Dass sich die
Gäste für den Segelflug interessieren belegte das
FAI Grand Prix Finale 2011. Während der Startund Landephasen bildeten sich stets große Menschentrauben, die das Geschehen genau verfolgten.
Ebenso fand die Flugwegverfolgung im Hangar 7 der
Segelflugschule viel Anklang. Der Segelflug war an
diesen Tagen in aller Munde. Für maximal 20 Teilnehmer wird das OLC Glider Race im Jahr 2013
„Sport“ pur bringen.
Wer die besondere Atmosphäre als Teilnehmer
selbst erleben will, sollte sich schnellstmöglich
unter mail@onlinecontest.org anmelden. Ausreichend Wettbewerbserfahrung wird vorausgesetzt.
Je nach Anmeldeaufkommen orientiert sich die
Wettbewerbsleitung an der IGC Ranking List. Als
Organisationsgeld werden voraussichtlich 200 Euro
veranschlagt. Es wird versucht, dass die Unterkunft und die F-Schlepp-Kosten durch Sponsoren
abgedeckt werden. Reiner Rose wird das OLC
Glider Race betreuen. Die Internetbetreuung
übernimmt der Redakteur des OLC-Magazins,
Eric Scharfenort. IM Bereich Presse wird er unterstützt von Lothar Schwark. Während des Glider
Race sind Wettbewerbsexperten Hanno Obermayer
und Eberhard Laur über den ganzen Zeitraum beratend auf der Wasserkuppe dabei. Diese Tatsache belegt, dass die ehemaligen WM-Piloten und
begeisterten Streckensegelflieger diese Veranstaltung als einen der großen Segelflughöhepunkte
im Jahr 2013 betrachten.
Text: Lothar Schwark
REGIONEN
Region
1
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„Das war einer der beste Fliegerbälle“, war
die begeisterte Meinung fast aller Flieger
und „Nichtflieger“ am Ende der gelungenen
Veranstaltung, die im November 2012 vom
Weinheimer Luftsportverein anlässlich des
80-jährigen Jubiläums ausgerichtet wurde.
Traditionell treffen sich jedes Jahr im Herbst
die Mitglieder der nordbadischen Fliegergruppen zu einem Fliegerball, zu dem natürlich auch nicht fliegende Gäste immer sehr
willkommen sind.
Sänger Jürgen „Phil“ Mayer sorgte mit seiner
Band für gelungene und ausgelassene Stimmung
beim nordbadischen Fliegerball 2012
der adl er 0 1 / 2 0 1 3
Weinheim – Die Weinheimer hatten sich für ihren Jubiläumsball ein neues Konzept ausgedacht
und die deutschlandweit bekannte, elfköpfige PhilCollins-und-Genesis-Cover-Band „Phil“ engagiert.
Schon vor der Veranstaltung zeigte sich, dass das
neue Konzept gut angenommen wurde, die für
maximal 350 Personen geplante Veranstaltung war
ausverkauft.
Bevor die Band ihr Bestes gab, wurden noch die
Ehrungen durchgeführt. Nach der Begrüßung
durch den ersten Vorsitzenden des Weinheimer
Vereins Hans-Peter Gai würdigte die Stadträtin
und GAL-Fraktionsvorsitzende Elisabeth Kramer
stellvertretend für Oberbürgermeister Heiner
Bernhard den Luftsportverein Weinheim als sehr
wichtigen Bestandteil des sportlichen und kulturellen Lebens der Stadt. Sie lobte vor allem die
exzellente Jugendarbeit im LSV und betonte auch
die nötige Rücksichtnahme auf die Segelflieger,
Se g e l fl u g /Re gionen 33
insbesondere im Hinblick auf die Platzierung der
geplanten Windkraftanlagen.
Nach 15 Jahren übergab Gerd Weinelt aus Sinsheim sein Amt als BWLV-Präsident an den Laichinger Segelflieger Eberhard Laur, der dem LSV
mit der Verleihung des Wolf-Hirth-Diploms zum
80-jährigen Jubiläum gratulierte. Es folgten die
Ehrungen der fliegerischen Leistungen der nordbadischen Piloten durch Fred Gai, dem im Rahmen des Fliegerballs für sein außerordentliches
Engagement für den Segelflug in Weinheim und
in der gesamten Bundesrepublik Deutschland die
LSV-Ehrenmitgliedschaft verliehen wurde. Ebenfalls zum Ehrenmitglied des LSV wurde Karl Bauer
ernannt, der sich seit 1982 unermüdlich, insbesondere um die Liegenschaften des Vereins kümmert. Nach dem formellen Teil wurde dann mit
Tanzmusik zum Highlight „Phil“ übergeleitet.
Der Bandleader und Sänger Jürgen „Phil“ Mayer
verstand es zusammen mit seiner Band, für beste
Stimmung zu sorgen. Der Boden bebte förmlich,
als die Band mit musikalischer Perfektion und einer professionellen Show die Besucher mit Songs
von Phil Collins und Genesis zu immer neuen Begeisterungsstürmen brachte. „Der Ball war ein
voller Erfolg“, freute sich der erste Vorsitzende
des LSV Hans-Peter Gai. „Es ist immer ein Risiko,
etwas Neues zu machen, aber es hat sich gelohnt.“
Auch Jürgen „Phil“ Mayer und seiner Band stand
nach dem zweieinhalbstündigen Auftritt mit drei
Zugaben die Begeisterung für das Weinheimer
Publikum ins Gesicht geschrieben „Wir haben
noch nie in einem so festlichen Rahmen vor einem Galapublikum in Abendgarderobe gespielt,
aber die Stimmung war sensationell gut, es war
unglaublich“, war Mayers Fazit nach der Veranstaltung. Die Tanzfläche war von Anfang an gut
besucht und spätestens nach dem zweiten Song
hielt es kaum noch jemanden auf den Stühlen.
Egal ob rockig oder sanft, jeder, vom Flugschüler
bis zum Rentner, wurde mitgerissen. In der Spielpause der Band sorgte das erfolgreiche TSG Tanzpaar Sarah und Emi mit seinen ausdrucksstarken
Light-Dance in der völlig abgedunkelten Stadthalle für Gänsehaut-Feeling.
Nach der letzten Zugabe der Band „In the air tonight“ ging es dann gleich weiter mit dem nächsten
Highlight, der „Augsburger Puppenkiste“. Lebendige
Marionetten bewegten sich zu dem Kultsong
„Eine Insel mit zwei Bergen“. Auch die Lok Emma
„dampfte“ durch den Saal. Die fantasievolle Inszenierung war das gelungene Werk einiger LSVMitglieder, die mit großem Engagement und Zeitaufwand den Auftritt geplant und geprobt hatten.
Eine durchweg gelungene Veranstaltung war das
Fazit der Gäste und der Gastgeber. Flieger können
eben nicht nur fliegen, sondern auch tolle Feste
feiern.
Text und Foto: Nicole Allendorf-Ostwald
Dicht gedrängt stehen die Fans am Flugplatz und
warten auf die Ankunft der „Millionentruppe“
Region
3
OSTALB-DONAU
HOHER BESUCH
AUF DEM HÄRTSFELD
„IM POKAL IST ALLES MÖGLICH!“
Aalen-Elchingen – Dieser „geflügelte“ Spruch
ist im Fußballpokal allgegenwärtig. Und in diesem Wettbewerb siegen überdurchschnittlich
häufig dann auch die kleinen, zweit- und drittklassigen Mannschaften gegen die Bundesligastars.
Ende Oktober 2012 gastierte der deutsche Meister und Championsleague-Teilnehmer Borussia
Dortmund (BVB) beim Drittligisten VFR Aalen. Um
die Reisestrapazen der Millionenkicker möglichst
gering zu halten, plante deshalb das Management einen Direktflug der Mannschaft von Dortmund nach Aalen-Elchingen. Mit einer 60-sitzigen
Dash 8 der in Friedrichshafen beheimateten
Fluglinie Intersky sollte der Platz VFR angeflogen
werden. Und dies zu einer Jahreszeit, in der bekannterweise das Härtsfeld für seinen Nebel berüchtigt
ist. Als Alternative stand Schwäbisch Hall bereit.
Nachdem alle luftrechtlichen Genehmigungen
vorlagen und auch der Brandschutz gesichert war,
stand mit einem Tag Verzögerung einer Landung
der Charter-Maschine tatsächlich nichts mehr im
Jürgen Klopp (Bildmitte) entsteigt dem Charterflugzeug in Richtung Mannschaftsbus
Wege. Im Pokal ist eben nicht alles, aber vieles
möglich.
Rund 150 Flug-/Fußball- und sonstige Fans drängelten sich zum Zeitpunkt der Landung am Zaun
und auf der Besucherterrasse des Flugplatzes, um
einen Blick auf den Deutschen Meister zu erhaschen. Ein großer Mannschaftsbus mit getönten
Scheiben, dem gelben BVB-Vereinswappen und
dem Treueschwur „Echte Liebe“ fuhr allerdings so
dicht an das Flugzeug heran, dass den meisten
Besuchern die Sicht versperrt blieb. Nachdem der
Mannschaftstross mit Bus davonfuhr, startete die
Dash 8 leer Richtung Friedrichshafen, um dort zu
übernachten. Am drauffolgenden Tag vormittags
kam sie wieder und holte die Fußballer des BVB
wieder ab.
Übrigens, der deutsche Meister gewann gegen
Aalen mit 4:1. Also doch keine Fußballüberraschung. Bis auf Weiteres bleibt die Landung der
Dash-8 als „Rekord“ in Elchingen. So viele Passagiere auf einmal sind noch nie in Elchingen aus
einem Flugzeug gestiegen. Vom Geldwert der
Fußballmannschaft ganz zu schweigen …
Dash 8: Seltener Gast in Aalen-Elchingen. Anlässlich eines Fußball-Pokalligaspiels ließ sich der deutsche
Fußballmeister eigens von Dortmund nach Aalen einfliegen
34 Re g io n e n
Text und Fotos: Michael Kost
d e r adler 01/ 2013
Region
6
WESTALB-HOCHRHEIN
GEDENKFEIER
AUF DEM WÄCHTERSBERG ZU
EHREN DER TOTEN FLIEGER
Wächtersberg – Am Totensonntag 2012 trafen
sich die Flieger des Aero Clubs Stuttgart e.V. und
des Flugsportvereins Wächtersberg e.V. zu einer
besinnlichen Stunde, um diejenigen zu ehren, die
nicht mehr bei uns sein können. Seit elf Jahren
ist es Tradition, dass die Flieger beider Vereine
sich am Totensonntag am Fliegerehrenmal auf
dem Wächtersberg zu einer Gedenkfeier treffen.
Eröffnet wurde die Gedenkfeier mit einer Rede
des ersten Vorsitzenden des FSV Wächtersberg
Dr. Christian Hentschel.
HIER EINE ZUSAMMENFASSUNG
DER REDE:
„Liebe Fliegerkameraden, liebe Gäste,
wie jedes Jahr haben wir uns heute zusammengefunden, um mit unseren Freunden
vom Aeroclub unserer toten Fliegerkameraden zu gedenken. Ich bin froh, dass wir vor
sehr langer Zeit einen solchen Tag eingerichtet haben und dass wir ihn auch kontinuierlich fortsetzen. Unsere Kameraden sollen
wissen, dass wir auch nach dem Tod ihr Andenken in Ehren halten werden.
Totensonntag 2012: Die ersten Vorsitzenden vom Aero Club Stuttgart e.V., Herrmann Gebhard (links), und
vom FSV Wächtersberg e.V., Dr. Christian Hentschel, bei ihren Reden zu Ehren der toten Flieger
ter Verein auf der Trompete das Lied „Ich hatte
einen Kameraden“.
Text und Foto: Klaus Seidel
Region
7
SCHWARZWALD
Seit der Zeit, in der in den EU-Ländern, jedoch
nicht in der Schweiz, die Zollverpflichtung weggefallen ist, scheint das grenzüberschreitende
Fliegen vereinfacht worden zu sein, aber ein Flugplan muss dennoch immer vorab eingereicht werden
und manchmal steht auch die Sprachhürde offiziell im Weg, wenn bei einem Flugplatz angegeben ist, dass beispielsweise nur in französischer Sprache und nicht in Englisch gefunkt
werden darf.
Es ist auch gut, dass wir uns einmal Zeit nehmen für Besinnlichkeit, wo es nicht um die
Fliegerei, sondern um das Nachdenken über
das Leben und seine Vergänglichkeit geht.
Wir alle waren mal jung und schön, aber irgendwann ist es mit der Schönheit und der
Jugend vorbei. Was bleibt, ist Kameradschaft und Freundschaft. Aber auch das ist
leider nicht so selbstverständlich, weil das
Thema „soziales Miteinander“ in der heutigen Zeit etwas ins Hintertreffen geraten ist
und für viele Leute der eigene Vorteil im Vordergrund steht. Genau das ist und bleibt die
ständige Herausforderung für uns.“
REGIO FLIEGERNETZWERKTREFFEN 2012
Erinnert wurde auch an den Fliegerkameraden Walter Enssle, der im Jahr 2012 durch
einen schrecklichen Verkehrsunfall verstorben ist. Beendet wurde die Rede Henschels
mit den Worten von Thornton Wilder:
Bremgarten – Das Regio Fliegernetzwerk-Treffen hat am Abend des 19. Novembers im Clubheim der Sportfluggruppe „Immelmann“ e.V. auf
dem Flugplatz Bremgarten stattgefunden. Im Rahmen des Treffens wurden folgende Themen angesprochen und diskutiert:
Da ist ein Land der Lebenden und ein Land
der Toten. Und die Brücke zwischen ihnen
ist Liebe und Freundschaft
– das einzig Bleibende, der einzige Sinn.
Anschließend übergab er das Wort an den ersten
Vorsitzenden des Aero Clubs Stuttgart e.V.,
Herrmann Gebhard. Zum Abschluss der Gedenkfeier spielte Ulrich Schaub vom Stuttgarder adl er 0 1 / 2 0 1 3
Es ergaben sich dabei interessante und auch lehrreiche Diskussionen zu den erwähnten Themen,
insbesondere auch da die Teilnehmer dieses
Abends international zusammengesetzt waren.
Es waren sowohl Vorstände und Piloten aus Südbaden anwesend wie auch aus Frankreich (Mulhouse/Habsheim und Belfort) sowie aus der
Nordwest-Schweiz.
Gruppenbild der Teilnehmer aus dem Dreiländereck Deutschland, Frankreich und der Schweiz
• Flüge vom und ins Ausland, Flugplanabgabe
(Gerhard Pilz)
• Vorstellung Flugplatz Bremgarten (Gerhard Pilz)
• Vorstellung der französischen Gebirgsflieger-Organisation Association Française des
Pilotes de Montagne (AFPM) (Julien Gresser)
• Anflugverfahren Mulhouse/Habsheim
(Serge Loth)
Nichtsdestotrotz haben die Anwesenden schnell
vereinbart, künftig den Worten auch Taten folgen
zu lassen und im Frühjahr 2013 sich zu einem
Treffen mit Flugzeugen zusammenfinden zu wollen, um gemeinsam Flugplätze wie Bremgarten,
Habsheim, Müllheim und den Hotzenwald anzufliegen. Weitere Details hierzu folgen noch im
Frühjahr.
Ausblick auf das nächste (Abend-)Treffen im
Frühjahr:
• Zeitpunkt: Mitte/Ende März, kurz bevor
EASA live geht
• Thema: EASA-Lizenzen
• Ort: Flugplatz Freiburg, Clubheim Breisgau
Verein, Sektion Motorflug
• Weitere Details und die Einladungen folgen
zu gegebener Zeit.
Text und Foto: Arno Breitenfeld
(Präsidialrat Südbaden im BWLV)
R e gionen 35
TECHNIK
EINE SICHT VON AUSSEN
MOTORENWART-LEHRGANG M2
Zufriedene Gesichter nach einem interessanten Lehrgang. Die elf Teilnehmer des Motorenwart-Lehrgangs M2 mit Kursleiter Hartmut Sammet
M
otorenwart-Lehrgang für Flugzeuge der E-Klasse, so ein Angebot im
Jahresprogramm für Technische
Lehrgänge des BWLV. Kursinhalt ist die
Wartung von Flugzeugmotoren. Schrauben
an Flugzeugmotoren im Zeitalter des europaweit herrschenden EASA-Dogmas durch
„Nichtzertifizierte“ scheint ja fast ein
Anachronismus. Und doch trafen sich am
21.und 22. September 2012 elf Kursteilnehmer aus Baden-Württemberg, Bayern und
aus der Schweiz zum zweitätigen Kurs bei
der Firma Sammet am Verkehrslandeplatz
Heubach. Sie allen waren motiviert, sich
Kenntnisse über die Wartungsarbeiten an
Flugmotoren anzueignen.
Heuberg – Bereits der Auftakt war sehr angenehm. Kursleiter und Firmeninhaber Hartmut Sammet und seine Frau Katja begrüssten die Teilnehmer mit Kaffee, Getränken und Butterbrezeln.
Diese seinen typisch für die Gegend, war zu erfahren. Bereits in der ersten Viertelstunde flammte
eine interessante Diskussion auf, „ob man nun
Wissenstransfer am Objekt: Wertvolle Tipps und Kniffs lassen sich nur im praktischen Unterricht vermitteln
36 Te ch n ik
müsse oder nicht“. Nämlich einen Motor bei
2.000 Stunden – oder was je nach Typ vorgegeben
wird – grundüberholen oder nicht. Bereits hier
zeigte sich, dass es doch noch Bereiche in der Fliegerei gibt, die noch nicht bis auf die zweite Stelle
nach dem Komma reglementiert sind. Denn die
sogenannten NON-EASA, oder auch ANNEX-IIFlugzeuge genannt, unterliegen nach wie vor den
nationalen Bestimmungen. Hier sind auch noch
mehr Eigenleistungen oder individuelle Lösungen
zulässig.
AM ERSTEN TAG STAND DIE PRAXIS
AUF DEM PROGRAMM
Der erste Kurstag war der praktischen Ausbildung
gewidmet. Im Tagesverlauf wurde am Beispiel einer
Robin R118 eine 100-Stundenkontrolle durchgeführt. Schritt für Schritt werden die einzelnen
Arbeitsgänge am Motor gezeigt. Dabei schweift
Kursleiter Harmut Sammet immer wieder aus und
gibt Hintergrundwissen und Erfahrungen preis. Er
schöpft aus einer über 25-jährigen Berufserfahrung
im Flugzeugunterhalt und lässt die Teilnehmer daran
teilhaben. Beispielsweise zum Stichwort Korrosion:
In unseren Regionen sei das kaum ein Problem, so
Sammet. Entsprechende Herstelleranweisungen
können als relativiert werden. Noch besser ist es
aber, einmal im Monat eine halbe oder noch besser
eine Stunde zu fliegen, um eine Motorkonservierung
zu umgehen. Diese schreiben die Hersteller eigentlich vor, wenn ein Motor 30 Tage oder länger steht.
Angenehme Nebenwirkung: Ein regelmässiges Flugtraining ist aber nicht nur für den Motor vorteilhaft,
sondern sichert gleichzeitig ein aktuelles Training
des Piloten. Aber auch Fragen oder Erfahrungen der
d e r adler 01/ 2013
Teilnehmer fliessen in den Kurs ein. Die angeregten
Diskussionen finden ihre Fortsetzung beim gemeinsamen Mittagessen im Flugplatzrestaurant. Ein Teil
er Teilnehmer trifft sich zusammen mit dem Kursleiter zum Nachtessen im Gasthof Deutscher Kaiser,
eine empfehlenswerte Adresse am Ort. Neben
fachlichen Gesprächen lernt man hier die Kollegen auch persönlich näher kennen.
Dabei ist die Erkenntnis gereift, dass sich der
Luftsport im Nachbarland Deutschland über die
Jahre ein enormes Potenzial an fähigen Leuten
geschaffen hat, das unbedingt zu erhalten ist.
Diese Erkenntnis bekräftigt, dass es nach wie vor
solche Kurse braucht und diese mitnichten ein
Anachronismus sind.
Text und Fotos: Daniel Trümpi (Segelfluggruppe
Möve e.V., Schweiz)
DIE TECHNIK ERINNERT
DIE THEORIE GALT ES AM ZWEITEN
TAG ZU BEWÄLTIGEN
LBA-LUFTTÜCHTIGKEITSANWEISUNGEN:
Der Vormittag des zweiten Kurstages ist der Theorie
gewidmet. Wobei diese keineswegs trocken oder
langweilig wäre. Auch hier profitieren die Kursteilnehmer vom fast unbegrenzten Erfahrungsschatz
des Kursleiters, der sich nicht nur auf die technischen Arbeiten beschränkt. Auch wichtige Informationen und Tipps zur richtigen Bedienung des Motors
werden vermittelt. Legierte und unlegierte Öle, Begriffe, die man schon mal gehört hat. Was aber ist
der Unterschied? Ein Kursteilnehmer, der beruflich
im Motorenbau tätig ist, erläutert diesen prägnant.
Das legierte Öl löst den Schmutz auf, das unlegierte
spült den Schmutz aus. Neue oder grundüberholte
Motoren sind also mit unlegiertem Öl zu betreiben.
Alexander Schleicher Segelflugzeugbau
Muster:
Ka 6, K 7, K 8, ASK 13, ASK 18
Baureihen:
Ka 6, Ka 6/0, Ka 6 B, Ka 6 C, Ka 6 CR, K 7, K 8, K 8 B, K 8 C,
ASK 13, ASK 18, ASK 18 B
Werknummern:
alle
ALLE TEILNEHMER BESTEHEN
DIE PRÜFUNG
Alexander Schleicher Segelflugzeugbau
Muster:
Ka 2, Ka 2b
Baureihen:
Ka 2, Ka 2b “Rhönschwalbe”
Werknummern:
alle
Abgeschlossen wurde der Kurs mit der obligaten
Prüfung, die bei allen Technischen Lehrgängen
Pflicht ist. Das Gehörte und Gelernte ist noch voll
präsent, so dass ein erfolgreiches Bestehen aller
Teilnehmer nicht wundert. Matthias Birkhold, Technischer Leiter des BWLV entliess die Teilnehmer mit
aktuellsten Informationen zum Stand der Technischen Lizenzen im EASA-Bereich und insbesondere
der Übertragung der bisherigen Technischen Ausweise in das neue Regelwerk. Wohl zeichnen sich
hier Lösungen ab, aber ganz ohne Nachschulung
wird das nicht über die Bühne gehen. Man spricht
von Zusatzausbildung im EU-Recht und im Fach
Menschlicher Leistungsfähigkeit, oder wie es auf
neudeutsch so schön heisst „human factors“.
INSTANDHALTUNG AUF
EHRENAMTLICHER EBENE IST
NOCH LANGE KEIN
ANACHRONISMUS
Das bewirkt doch leichtes Stirnrunzeln, denn die
Tage bei Harmut Sammet bringen einem engagierten, technisch versierten Flugbegeisterten
viel mehr und vor allem viel zielführenderes Wissen bei als ein paar Dutzend oder sogar ein paar
Hundert Stunden Theoriebüffeln. Noch hat die
EASA offensichtlich nicht erkannt, dass hier an
der Front sehr praxisbezogenes Know How, viel
Erfahrung und kompetentes Personal vorhanden
sind. Und damit auf der technischen Ebene die
Voraussetzungen für einen sicheren Luftsport bereits seit langem vorhanden sind. Als Schweizer
hatte der Autor in den letzten Jahren die Gelegenheit, mangels vergleichbaren Ausbildungsangebots im eigenen Land an verschiedenen Technischen Lehrgängen des BWLV teilzunehmen.
der adl er 0 1 / 2 0 1 3
LTA-Nr.: D-2012-437 entspricht EASA AD 2012-0246
Technische Mitteilung Nr. 26 für Ka 6
Technische Mitteilung Nr. 30 für K 8
Technische Mitteilung Nr. 24 für K 7
Technische Mitteilung Nr. 19 für ASK 13
Technische Mitteilung Nr. 09 für ASK 18
Betrifft:
Überprüfung des automatischen Höhenruderanschlusses
Maßnahmen und Fristen: siehe Info im „der adler“ 12/2012
LTA-Nr.: D-2012-438 entspricht EASA AD 2012-0246
Technische Mitteilung Nr. 13 für Ka 2 und Ka 2b
Betrifft:
Überprüfung des automatischen Höhenruderanschlusses
Maßnahmen und Fristen: siehe Info im „der adler“ 12/2012
TECHNISCHE MITTEILUNGEN:
Arcus T
TM-Nr. A532-1
Schempp-Hirth Flugzeugbau
Betroffen:
Baureihe Arcus T; Werknummer 1 bis 32
Dringlichkeit:
siehe TM
Gegenstand :
Änderung des Flughandbuchs und des Wartungshandbuchs
Vorgang und Maßnahmen: siehe TM
Nimbus-4DT
TM-Nr. 868-21
Schempp-Hirth Flugzeugbau
Betroffen:
Baureihe Nimbus-4DT; alle Werknummern ab 10
Dringlichkeit:
siehe TM
Gegenstand :
Änderung des Flughandbuchs und des Wartungshandbuchs
Vorgang und Maßnahmen: siehe TM
Duo Discus T
TM-Nr. 890-13
Schempp-Hirth Flugzeugbau
Betroffen:
Baureihe Duo Discus T; Werknummern 1 bis 241
Dringlichkeit:
siehe TM
Gegenstand :
Änderung des Flughandbuchs und des Wartungshandbuchs
Vorgang und Maßnahmen: siehe TM
Hinweis:
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass LTA‘s mit der öffentlichen Bekanntmachung in den
Nachrichten für Luftfahrer rechtswirksam werden. In den LTA‘s angegebene Termine und Fristen
sind auf das Veröffentlichungsdatum bezogen.
(mb)
Technik 37
FUNK
8,33 KHZ WIRD 2018 PFLICHT
S
eit mehr als zehn Jahren wird die
Einführung des 8,33-kHz-Frequenzabstandes für Funkfrequenzen diskutiert. Die Europäische Kommission hat jetzt
die verbindlichen Einführungstermine per
Verordnung bekannt gegeben: Zum 1. Januar 2018 muss der VFR-Verkehr in der Lage
sein, die Frequenzen mit 8,33 kHz Abstand
zu nutzen.
Die Luftsportverbände in Deutschland und Europa
hatten sich in den vergangenen Jahren bei der
Europäischen Kommission dafür eingesetzt, die
Frequenzzuteilung so zu gestalten, dass die Luftsportler weiter mit 25-kHz-Funkgeräten Zugang
zu dem vom Luftsport genutzten Luftraum haben,
gleichzeitig aber empfohlen, bei Neuanschaffung
oder Ersatz von Funkgeräten Geräte mit der neuen
Technik zu kaufen. Diese Forderung nach der Son-
derregelung für die Flugzeuge der Luftsportler wurde nicht umgesetzt, aber weitreichende Fristverlängerungen eingeräumt – ursprünglich sollten
bereits 2012 die neuen Funkgeräte Pflicht werden.
Text: DAeC
DAeC
QUALIFIKATION FÜR PRÜFER
D
as LSG-B hatte seine Prüfer der Klasse 5 zu
einer Prüfertagung am 17. November 2012
nach Braunschweig eingeladen. Für die
43 Teilnehmer standen neben den allgemeinen
aktuellen Themen unter anderem Wägung und
Jahresnachprüfungen (Verfahren, Formulare und Besonderheiten) auf der Tagesordnung.
Prüferfortbildungen sind für die Verlängerung der
Prüflizenz notwendig. Für das Frühjahr 2013
sind Prüfertagungen in Benningen bei Stuttgart
und auf der AERO in Friedrichshafen geplant.
ANTI-DOPING
I
m Herbst 2007 wurde das „Gesetz zur Verbesserung der Bekämpfung des Dopings im
Sport“ verabschiedet. Dabei handelt es sich
jedoch nicht um ein Anti-Doping-Gesetz im
Sinne einer abschließenden Benennung der
Dopingtatbestände, sondern um verschiedene
Änderungen anderer Gesetze (Bundeskriminalamtsgesetz, Arzneimittelgesetz). Im Oktober
2012 legte die Bundesregierung ihren Evaluierungsbericht vor.
28. November 2012:
DOSB-Generaldirektor Michael Vesper hat vor
dem Sportausschuss die Einschätzung des DOSB
zum „Bericht der Bundesregierung zur Evaluation
des Gesetzes zur Verbesserung der Bekämpfung des Dopings im Sport (DBVG)“ vorgetragen. Er lobte den Bericht als eine „methodisch
nachvollziehbar konzipierte und seriös erhobene
Grundlage für die Beurteilung der Wirkungen
des Gesetzes und damit für die Einschätzung zu
ziehender Schlussfolgerungen“. Die gesetzlichen Änderungen hätten ihre Wirkung entfaltet.
Auf der Website des Bundesministeriums des
Innern ist der Bericht als Download veröffentlicht.
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38 Te ch n ik/ DAe C - Ne w s
d e r adler 01/ 2013
LUFTSPORTGERÄTE-BÜRO
AUS- UND WEITERBILDUNG
NEUE PRÜFER
B
eim Lehrgang zum Prüfer Klasse 5 bestanden alle Teilnehmer den Lehrgang
und den Abschlusstest. Die sieben
neuen Prüfer sind nun berechtigt, als Partner und im Auftrag des DAeC-Luftsportgeräte-Büros, Nachprüfungen an dreiachsgesteuerten ULs vorzunehmen.
Die Ansprüche an einen Prüfer Klasse 5 sind
hoch. Verlangt werden umfangreiche Kenntnisse
beispielsweise über Funk- und Elektrotechnik,
Holz- und Gemischtbauweise, Metallbauweise
und Faserverbundwerkstoffe, aber auch über die
rechtlichen Vorschriften und Verfahrensweisen. Zur
Vorbereitung absolvierten die Anwärter einen zweiwöchigen Lehrgang in Dessau oder Unterwössen.
Am 12. und 13. November 2012 beurteilten dann die
Mitglieder des Prüfungsrates, Prof. Klaus Weber und
Michael Bätz (Ingenieur im LSG-B), das Wissen und
die Fähigkeiten der Kandidaten. In der Bundesgeschäftsstelle des DAeC lösten die Aspiranten die
theoretischen Aufgaben. Für die praktischen Übungen stand ein UL des Aeroclubs Braunschweig und
ein Kiebitz-Doppeldecker in der Halle 1 am Flughafen Braunschweig/Wolfsburg zur Verfügung.
LUFTFAHRT UND SCHULE
AUSZEICHNUNG FÜR
KLAUS STRIENZ
D
ie Société d‘Encouragement au Progrès zeichnete Klaus Strienz mit
dem Diplôme d'Honneur – Médaille
d’Argent aus.
UNGÜLTIGKEITSERKLÄRUNGEN
DOKUMENTE FÜR
LUFTSPORTGERÄTE
W
erden Dokumente für Luftsportgeräte
beim Luftsportgeräte-Büro als gestohlen
oder verloren gemeldet, werden neue
Papiere mit aktuellem Ausstellungsdatum erstellt. Die alten Dokumente werden für ungültig
erklärt. Folgende Dokumente sind betroffen:
Fliegen als Unterrichtsthema in der Schule
liegt Klaus Strienz am Herzen. Als Vorsitzender
des DAeC-Ausschusses Luftfahrt und Schule
hatte er sich jahrelang dafür eingesetzt, das
Thema für Lehrer attraktiv anzubieten. Bei
Nachwuchstagungen, Lehrerfortbildungen und
in vielen Veröffentlichungen auf nationaler und
internationaler Ebene hat er immer wieder gezeigt, wie man Kinder und Jugendliche für die
Physik in Theorie und Praxis begeistern kann.
Für sein Engagement erhielt er jetzt die hohe
französische Auszeichnung.
Eintragungsschein/Lufttüchtigkeitszeugnis
Ausgestellt am 3. Juni 2005
Geräte-Nr.: 61155.4
Amtliches Kennzeichen: D-MMFA
Eintragungsschein/Lufttüchtigkeitszeugnis
Ausgestellt am 14. Juli 2008
Geräte-Nr.: 61196
Amtliches Kennzeichen: D-MKBC
BWLV-MITTEILUNGEN
ÜBERSICHT THEORIE-KURSE BWLV-MOTORFLUGSCHULE 2013
(Stand:Januar 2013)
KURSE
PPL(A)JAR FCL
VOLLZEITKURSE
(2 KURSE)
PPL(A)JAR FCL
WOCHENENDKURS
(6 MAL JEDES
ZWEITE WOCHENENDE)
BZF II
SPRECHFUNK VFR
DEUTSCH
(3 KURSE)
BZF I-ZUSATZ
SPRECHFUNK VFR
ENGLISCH
(AUFBAUKURS FÜR BZF-IISCHEININHABER)
(2 KURSE)
AZF
SPRECHFUNK IFR
ENGLISCH
(AUFBAUKURS FÜR BZF-ISCHEININHABER)
(1 KURS)
TERMINE
02.03. bis 13.03.13
27.07. bis 07.08.2013
14.09. bis 17.11.2013
23./24.02.2013
15./16.06.2013
21./22.09.2013
27.04.2013
12.10.2013
26.10.2013
UHRZEIT
Täglich
9:00 bis 16:15
Samstag und Sonntag
9:00 bis 16:15
Ein Wochenende
9:00 bis 16:15 +
3 Sprechtermine
Ein Samstag
9:00 bis 16:15 +
3 Sprechtermine
Ein Samstag
9:00 bis 16:15 +
4 Sprechtermine
780 Euro
210 Euro
150 Euro
180 Euro
KURSGEBÜHR 780 Euro
ANMERKUNGEN:
Vollzeit- und Wochenendkurse sind reine Theorieblöcke. Die Reihenfolge der Fächer: Aerodynamik/Technik; Luftrecht; Meteorologie; Navigation/Funknavigation;
Menschliches Leistungsvermögen/Verhalten in besonderen Fällen. Eine Abweichung der Reihenfolge ist möglich.
Theorieprüfungen werden im Regierungspräsidium alle zwei Wochen abgenommen.
Sprechfunkkurse sind reine Theorieblöcke. Die Sprechübungen werden in Gruppen (max. sieben Teilnehmer) i. d. R. abends von 19.00 bis 22.00 Uhr durchgeführt. Die Sprechübungsabende werden innerhalb der Gruppe vereinbart und sind im Preis enthalten. Sprechfunkprüfungen werden bei der Bundesnetzagentur
Reutlingen abgelegt.
Für alle Kurse gilt eine Mindestteilnehmerzahl von fünf Personen. Bei Nichterreichen dieser Zahl behalten wir uns das Recht vor, bis eine Woche vor Kursbeginn abzusagen.
Weitere Kursangebote:
BWLV-Motorflugschule:
der adl er 0 1 / 2 0 1 3
www.motorflugschule.info
07021-54051/Montag bis Freitag 9 bis 12 und 13 bis 16 Uhr
DAe C-Ne w s / BWLV-Mi tte i lungen 39
SEGELFLUGLEHRER-
LEHRGANG 2012/13
16 angehende Segelfluglehrer trafen sich Ende 2012 auf dem Hornberg, um den ersten Teil ihrer Ausbildung zu absolvieren
H
ornberg – Die Segelflugsaison 2012 ist zu
Ende. 16 aktive Segelflieger trafen sich am
Samstag, den 3. November auf dem Hornberg und strebten nach Höherem. Sie wollen Segelfluglehrer werden.
Freundlich wurden wir von unserem Lehrgangsleiter Heinz Tropschuh empfangen. Heinz verbreitete mit seiner kameradschaftlichen und
verbindlichen Art sofort ein gutes Klima, bereitete uns aber auf ein umfangreiches Pensum
vor. Galt es doch, in den vor uns liegenden neun
Tagen, 82 Unterrichtsstunden abzuarbeiten.
Gleich am Samstag stand menschliches Leistungsvermögen auf dem Stundenplan. Dr. Hiltrud Grate,
eine aktive Segelfliegerin, war unsere Dozentin.
Sie erklärte uns die Anatomie und was im Besonderen dabei für die Fliegerei von Bedeutung ist.
Unter anderem kennen die Teilnehmer nun die Zusammenhänge zwischen dem ph-Wert des Blutes
und der Atemfrequenz oder den Bogengängen im
Innenohr und dem Schwindelgefühl.
WAS SIND EIGENTLICH
BESONDERE FÄLLE?
Am Sonntag ging es dann nahtlos weiter. Über das
Thema Verhalten in besonderen Fällen dozierte
Marc Brökelmann, Physiker und Segelfluglehrer.
Seine erste Frage war: Was ist eigentlich ein besonderer Fall. Und schon war eine rege Teilnahme
am Unterricht im Gange. Heute wissen wir, dass
keiner von uns sicher vor Fehlern ist und dass am
besten offen über gemachte Fehler geredet wird.
Hannes Wiedenmann, Flugkapitän und Sportflieger,
unterrichtete in Navigation. Seine unbestrittene
Fachkompetenz und brillante Methodik ließen die
40 BWLV- M it t e ilu n g e n
Unterrichtsstunden wie im Fluge vergehen. Wir
können jetzt die Kompassdrehfehler mit Hilfe eines
Bierdeckels beweisen.
AERODYNAMIK,
METEOROLOGIE UND CO.
Am Mittwoch, es war bereits der fünfte Tag auf
dem Hornberg, war Aerodynamik angesagt.
Steffen Bogdanski, Dozent an der Universität
Stuttgart, war unser Dozent. Nun wissen wir,
warum wissenschaftlich begründet, ein Flugzeug
fliegt. Wir wissen aber auch, dass der Bodeneffekt nicht unbedingt von einem Luftkissen erzeugt wird, sondern dass hier die Wirbelschleppen
eine wichtige Rolle spielen.
Sehr umfangreich war Meteorologie mit dem
Geophysiker Walter Nerdingen. Er schilderte das
Wettergeschehen sehr anschaulich mit vielen
Power Point-Folien. Wenn heute im Wetterbericht
von einer Tiefdruckrinne über der Biskaya gesprochen wird, dann können wir mittlerweile mitreden.
Richtig zur Sache ging es mit Rechtsanwalt
Frank-Peter Döner. Am Samstag hatten wir uns
zehn Stunden mit Luftrecht auseinanderzusetzen.
Hier hilft nur lernen! Das Wenigste ist, dass man
die Lufträume und deren Besonderheiten jederzeit vor- und rückwärts durchdeklinieren kann.
sind. Wie ein Kreisel präzediert kann bereits mit
einem Fahrrad-Vorderrad demonstriert werden.
Angefüllt mit geballtem Wissen gingen wir
dann am 11. November auseinander. Wir hatten
eine Menge Hausaufgaben mitgenommen die
jeder auf seine Art zuhause abzuarbeiten hatte.
Am Freitag, den 7. Dezember trafen wir uns
dann zur Prüfung wieder auf dem Hornberg. Angesetzt waren für die sieben Fächer acht Prüfungsstunden an zwei Tagen. Es wurden nicht
nur Multiple-Choice-Fragen gestellt, sondern
es galt auch Fragen in Langschrift und mit Skizzen
zu beantworten, die höher bewertet wurden.
Fazit der Prüfung: Insgesamt ist die Prüfung fair
gewesen. Peter Mühlhölzer und Hans-Peter
Spänig haben die Prüfung abgenommen. Sie
versicherten uns, dass wir zu Weihnachten keine
schlechten Nachrichten erhalten werden, was
aber nicht mehr bedeutet, als dass wir erst im
Januar mit den Ergebnissen rechnen können.
So freuen wir uns auf ein Wiedersehen – aber bitte
erst im Mai auf dem Hornberg, nicht schon im
Februar zur Nachprüfung beim Regierungspräsidium
in Stuttgart. Der Lehrgang hat uns allen große
Freude bereitet. Wir bedanken uns beim Team des
Segelfluggeländes Hornberg, bei unseren Dozenten, und bei unseren Prüfern. Vielleicht entwickelt
sich beim ein oder anderen eine Freundschaft aus
der gemeinsamen Zeit auf dem Hornberg.
WAS MAN MIT DEM FAHRRAD
ALLES ZEIGEN KANN
Eher praxisbezogen ging es dann am letzten Tag
zu. Jörg Reichle, Prüfer für Luftfahrtgerät, gab das
Thema Technik zum Besten. Jörg zeigte uns sehr
anschaulich, wie die verschiedenen Typen von
Flugzeugzellen und die Komponenten aufgebaut
Text und Fotos: Friedrich Weber
(FG Heidenheim/Steinheim e.V.)
d e r adler 01/ 2013
BWLV-FLUGLEHRER-FORTBILDUNGSLEHRGANG
ALLGEMEINE HINWEISE:
Die Form des kombinierten Lehrgangs zielt darauf ab, dass Fluglehrer mit verschiedenen Arten von Lehrberechtigungen daran teilnehmen können.
Je nach Kategorie der Lehrberechtigung wird im zeitlichen Umfang (für den Teilnahmenachweis) wie folgt unterschieden:
INHABER DER LEHRBERECHTIGUNG
• nach JAR-FCL 1.355/2.355 dt. u. LuftPersV § 88a (PPL-N): zweitägig
• i.S. der LuftPersV (§ 89 bis 95a): eintägig
Das bedeutet, dass an dem Lehrgangsprogramm am Samstag alle Fluglehrer beteiligt sind und zwischen den parallel in zwei Räumen angebotenen Vorträgen
auswählen können. Dies kommt auch Inhabern von verschiedenen Lehrberechtigungen entgegen.
Selbstverständlich können Fluglehrer mit CR TMG oder UL zusätzlich auch das erweiterte Programm für Motorfluglehrer am Freitagnachmittag nutzen.
Es wird empfohlen, den Lehrgangsnachweis rechtzeitig, d. h. innerhalb der dreijährigen Gültigkeit der Lehrberechtigung, sicherzustellen.
ANMELDUNG
(bitte in DRUCKSCHRIFT ausfüllen!)
BWLV-Fluglehrer-Fortbildung
in Leinfelden-Echterdingen
BWLV-Fluglehrer-Fortbildung
in Leinfelden-Echterdingen
Zweitägig geforderter Fortbildungslehrgang für Fluglehrer
JAR-FCL 1.355/2.355 dt. u. LuftPersV § 88a (PPL-N)
Eintägig geforderter Fortbildungslehrgang für die sonstigen Fluglehrer i.S. der
LuftPersV
8. – 9. März 2013
Lehrgangsgebühr:
40 Euro mit bzw. 80 Euro ohne BWLV-Mitgliedschaft
9. März 2013
Lehrgangsgebühr:
20 Euro mit bzw. 40 Euro ohne BWLV-Mitgliedschaft
Quartier-Informationen zum Veranstaltungsort erbeten:
nein
ja
Name
Vorname
Postanschrift: Straße und Haus-Nr.
PLZ und Wohnort
LEHRBERECHTIGUNG/EN GÜLTIG BIS:
Tel. tagsüber
JAR-FCL
Tel. privat
PPL – N § 88a LuftPersV
Mobil
GPL
UL aerodyn.
E-Mail-Adresse
BWLV-Mitglieds-Nr.
Geburtsdatum
Sonstige:
Anmelde- und Teilnahmebedingungen
Die Anmeldung wird nach Eingang bestätigt; verbindlich anerkannt wird diese erst nach Eingang der o. a. Lehrgangsgebühr, die mit der Einladung zum Lehrgang fällig wird. Sie beinhaltet neben der
Lehrgangsorganisation die Ausgabe der Teilnahmebestätigung sowie Pausengetränke nach Programmangabe.
Zahlbar ist die Lehrgangsgebühr entweder
durch Überweisung (fällig mit Rechnung, die zusammen mit der Einladung zugestellt wird)
oder (gewünschte Zahlungsart bitte ankreuzen)
durch Erteilung der Einzugsermächtigung (fällig nach erfolgter Einladung)
Hiermit ermächtige ich den Baden-Württembergischen Luftfahrtverband e.V. fällige Rechnungsbeträge von meinem untenstehenden Konto einzuziehen. Diese Einzugsermächtigung ist jederzeit widerrufbar.
Bankinstitut:
BLZ:
Konto-Nr.:
Ort, Datum
Unterschrift
ANMELDUNG BITTE SENDEN AN:
BWLV-Geschäftsstelle, Herdweg 77, 70193 Stuttgart bzw. Postfach 10 04 61, 70003 Stuttgart, E-Mail: jost@bwlv.de oder Fax 0711/22762-522, Tel. 0711/22762-22
der adl er 0 1 / 2 0 1 3
BWLV-Mi tte i lungen 41
BWLV-TERMINSERVICE 2013
(Alle Angaben ohne Gewähr)
von
bis
Sp.
Maßnahme
Ort
05.01.2013
07.01.2013
09.01.2013
19.01.2013
23.01.2013
25.01.2013
25.01.2013
26.01.2013
28.01.2013
30.01.2013
02.02.2013
02.02.2013
06.02.2013
11.02.2013
13.02.2013
15.02.2013
20.02.2013
22.02.2013
22.02.2013
23.02.2013
24.02.2013
27.02.2013
01.03.2013
01.03.2013
02.03.2013
02.03.2013
06.03.2013
08.03.2013
13.03.2013
15.03.2013
16.03.2013
20.03.2013
23.03.2013
27.03.2013
03.04.2013
05.04.2013
10.04.2013
10.04.2013
19.04.2013
24.04.2013
24.04.2013
24.04.2013
27.04.2013
20.01.2013
12.01.2013
SF
A
A
A
A
A
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A
A
LJ
MD
A
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LJ
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MF
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A
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A
M
MT
32. FAI-Segelflugweltmeisterschaft
Werkstattleiter-Lehrgang (WL2 für FVK-Bauweise) – Infos: birkhold@bwlv.de
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Freiburg
Hexentreffen der BWLV-Luftsportlerinnen – Infos: haberkern@bwlv.de
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Suttgart
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Tübingen
39. Hexentreffen der Luftsportlerinnen – Jahresmotto: „Weltflug“ – Infos: www.sfg-bremen.de/hexen
Jahreshauptversammlung des Fördervereins für Segelkunstflug in BWLV e.V. ab 14:00 Uhr
Zellenart-Lehrgang (Holz- und Gemischtbauweise sowie FVK-Bauweise) – Infos birkhold@bwlv.de
Theoretische Luftfahrerprüfungen am Regierungspräsidium Karlsruhe
29. Dettinger Volleyballturnier 2013 – Infos www.flg-dettingen.de
FAI-WM Indoorkunstflug – Infos: www.indoorwm.de
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Stuttgart
Zellenart-Lehrgang (Holz- und Gemischtbauweise sowie FVK-Bauweise) – Infos: birkhold@bwlv.de
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Freiburg
BWLV-Jugendleiter-Fortbildungslehrgang auf dem Klippeneck – Infos: kluth@bwlv.de
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Stuttgart
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Tübingen
4. BWLV-Streckensegelflug-Seminar 2013 – Infos: charlie.bauder@t-online.de
BZF ll (VFR Sprechfunk deutsch) – Infos:krueger@bwlv.de
Ballon-Refresher 2013 – Infos schulz@bwlv.de
Theoretische Luftfahrerprüfungen am Regierungspräsidium Karlsruhe
Infoabend des Arbeitskreis Sektoren 2013 – Infos: www.bwlv.de
Bezirkstagung Nordwürtemberg – Infos: www.bwlv.de
Deutsche Meisterschaft im Indoorkunstflug – Infos: www.mfg-esslingen.de
PPL (A) JAR FCL (Vollzeitkurs: 09:00 bis 16:30 Uhr) – Infos: krueger@bwlv.de
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Stuttgart
BWLV-Fluglehrer-Fortbildung im Frühjahr 2013 – Infos: jost@bwlv.de
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Freiburg
Bezirkstagung Südwürttemberg/Hohenzollern – Infos: www.bwlv.de
Fallschirmwart-Lehrgang A – Infos: birkhold@bwlv.de
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Stuttgart
Fallschirmwart-Lehrgang B – Infos: birkhold@bwlv.de
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Karlsruhe
Motorenwart-Lehrgang (M1: Motorsegler und UL) – Infos: birkhold@bwlv.de
Bezirkstatung Südbaden – Infos: www.bwlv.de
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Freiburg
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Stuttgart
Bezirkstagung Nordbaden – Infos: www.bwlv.de
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Stuttgart
Theoretische Luftfahrerprüfung am Regierungspräsidium Karlsruhe
AERO 2013 – Messe Friedrichshafen – Infos: www.aero-expo.com
BZF l – Zusatz (VFR Sprechfunk Englisch) – Infos: krueger@bwlv.com
Adolfo Gonzalez Chávez (Argentinien)
Segelfluggelände Hornberg
Regierungspräsidium Freiburg
Flugplatz Pattonville (Kornwestheim)
Regierungspräsidium Stuttgart
Regierungspräsidium Tübingen
Bremen
Segelfluggelände Sinsheim
Segelfluggelände Hornberg
Regierungspräsidium Karlsruhe
Sporthalle Dettingen/Teck
HUK-Coburg Arena, Coburg
Regierungspräsidium Stuttgart
Segelfluggelände Hornberg
Regierungspräsidium Freiburg
JuBi Klippeneck
Regierungspräsidium Stuttgart
Regierungspräsidium Tübingen
JuBi Klippeneck
BWLV-Motorflugschule, Hahnweide
Alte Turnhalle, Herrenberg
Regierungspräsidium Karlsruhe
Alte Turnhalle, Herrenberg
n.n.
Sporthalle Weil, Esslingen am Neckar
BWLV-Motorlfugschule, Hahnweide
Regierungspräsidium Stuttgart
Filderhalle, Leinfelden-Echterdingen
Regierungspräsidium Freiburg
n.n.
Segelfluggelände Hornberg
Regierungspräsidium Stuttgart
Segelfluggelände Hornberg
Regierungspräsidium Karlsruhe
Segelfluggelände Hornberg
n.n.
Regierungspräsidium Freiburg
Regierungspräsidium Stuttgart
n.n.
Regierungspräsidium Stuttgart
Regierungspräsidium Karlsruhe
Messe Friedrichshafen am Bodensee
BWLV-Motorflugschule, Hahnweide
Legende:
A = Allgemeine Veranstaltungen, FS = Fallschirmsport, FB = Freiballon, H = Hubschrauber, HG = Hängegleiten, M = Messe, MD = Modellflug,
MT = Motorflug, MS = Motorsegler, SF = Segelflug, UL = Ultraleichtfliegen, LJ = Luftsportjugend, PR = Öffentlichkeitsarbeit, T = Technik
27.01.2013
02.02.2013
16.02.2013
17.02.2013
24.02.2013
24.02.2013
03.03.2013
13.03.2013
09.03.2013
17.03.2013
24.03.2013
06.04.2013
27.04.2013
Terminhinweise schicken Sie bitte rechtzeitig an: loehmann@bwlv.de.
NEU IN DER BWLV-GESCHÄFTSSTELLE
PETRA MÄRZ ÜBERNIMMT DIE BWLV-MITGLIEDERVERWALTUNG
P
etra März (51) ist seit 1. Dezember 2012 neu
in der BWLV-Geschäftsstelle in Stuttgart. Sie
tritt die Nachfolge von Elisabeth Pfertner an,
die Anfang Oktober den BWLV nach sechsjähriger
Tätigkeit verlassen hat, um sich neuen Aufgaben
und Herausforderungen zu widmen. Petra März
wird den Verband künftig in allen Fragen der Mitgliederverwaltung und -betreuung sowie Organisation und Koordinierung von Arbeitsabläufen in
der Geschäftsstelle unterstützen.
Nach ihrer kaufmännischen Ausbildung und der
Erziehungszeit war Petra März viele Jahre als
Sachbearbeiterin in unterschiedlichen Sekretariatsbereichen beschäftigt, bevor sie die vergangenen
drei Jahre freiberuflich als Sekretärin tätig war.
Petra März ist verheiratet und hat zwei erwachsene
42 BW LV- M it t e ilu n g en
Söhne. In ihrer Freizeit ist sie äußerst kreativ und
arbeitet dabei besonders gerne mit unterschiedlichen Werkstoffen. Der Luftsport ist für Petra März
ein bislang noch recht unbekanntes, dennoch
sehr interessantes und spannendes neues Tätigkeitsfeld, in welches sie sich gerne und engagiert
einarbeiten möchte.
Der BWLV wünscht seiner neuen Mitarbeiterin
viel Spaß und Erfolg in ihrer neuen Tätigkeit und
eine gute Zusammenarbeit mit allen Vereinen
und Luftsportlern. Frau März ist täglich in den
Vormittagsstunden in der BWLV-Geschäftsstelle
unter: Tel. 0711/22762-24, Fax 22762-524 oder
per E-Mail: maerz@bwlv.de erreichbar.
red.
d e r adler 01/ 2013
ABSCHIED
„Wer ihn gekannt hat, weiß, was wir verloren haben.“
AEROCLUB HEIDELBERG UND AEROCLUB WALLDORF TRAUERN UM HANS DITTES
DIE OLDTIMERSZENE VERLIERT EINEN IHRER
GRÖSSTEN ENTHUSIASTEN
Pilot aus Leidenschaft +++ Unternehmer +++ Oldtimerfan +++ Förderer und Gönner des Luftsports
H
ans Dittes, ein Name, der vielen Luftsportlern und Oldtimerfans, aber auch Rallyeflugpiloten europaweit ein Begriff sein
wird. Mit seinem Tod am 7. November 2012 ist
eine Ära zu Ende gegangen und die Fliegerwelt
verliert eine ihrer bedeutenden Persönlichkeiten. Der 1933 in Karlsruhe geborene Dittes war
sein Leben lang technikbegeistert. Bereits in der
Jugend interessierte sich der gelernte Feinmechaniker für alles, was mit alten Flugzeugen und
Autos zu tun hatte. Das von seinem Vater einst
gegründete Lkw-Fuhrunternehmern übernahm
der junge Dittes und baute es in den Folgejahren
mit zwei vom Zementwerk Leimen abgegebenen
Silofahrzeugen zu einem europaweit agierenden
Logistikunternehmen mit Sitz im nordbadischen
Sandhausen aus. Über seinen Kegelfreund, den
ehemaligen Weltkriegsflieger Kurt Kern, der Mitglied des Aeroclubs Heidelberg war, wurde Hans
Dittes zum Fliegen gebracht. Mitte 1965 erwarb
Hans Dittes schließlich in Mannheim bei Hans
Müller seinen Motorflugschein und erfüllte sich
damit einen lang gehegten Kindheitstraum.
In den Folgejahren erflog sich Dittes zahlreiche
Lizenzen bis hin zum CPL und flog viele Jahre auch
eine eigene Cessna 421. Dennoch blieb er bis
2008 Hobbypilot aus Leidenschaft und war viele
Jahre in den beiden Aeroclubs Heidelberg und
Walldorf fliegerisch aktiv. Mitte der 70er-Jahre
machte Dittes sein Hobby zum Zweitberuf und
betrieb neben seiner Spedition bis Ende der 80erJahre am Flugplatz Mannheim eine Flugschule
sowie die Flugwerft Euro Air, in der viele seiner
Restaurierungsprojekte umgesetzt wurden. Der
Enthusiast sammelte über Jahrzehnte hinweg als
Pilot und Motorfluglehrer mehrere Tausend Flugstunden und erlangte durch die Teilnahme an
zahlreichen Flugtagen bundesweite Bekanntheit.
Auch in der Rallyeflugszene ist Hans Dittes kein
Unbekannter und war fliegerisch äußerst erfolgreich: In den Jahren 1969 bis 1975 gelang es ihm,
mit seinen langjährigen Co-Piloten Eugen Armbruster und Ordwin Rettig sich 1973 den Titel des
Deutschen Meisters und zwei Jahre später den
Rang des Vize-Meisters zu erfliegen. Alle Rallyeflüge jener Jahre wurden vom Team Dittes/Rettig
bestritten, darunter auch der Olympiaflug 1972,
der Allgäuflug, die Käse-Rallye, der Südwestdeutsche Rundflug sowie die Motorflug-Weltmeisterschaft im schweizerischen Grenchen, die Dittes
und Rettig als Vizeweltmeister abschlossen.
der adl er 0 1 / 2 0 1 3
Der verheiratete Unternehmer und Vater zweier
Söhne, wovon einer selbst lange Jahre begeisterter Pilot war, wird von Freunden und langjährigen
Wegbegleitern als gesellig, kontaktfreudig, verlässlich und vielseitig interessiert beschrieben.
Seine Weltoffenheit und nicht zuletzt sein Beruf
als erfolgreicher Speditionsunternehmer ermöglichten es ihm, bereits früh Kontakte in ganz Europa zu knüpfen. Daraus entstanden enge Freundschaften, auch zu Personen aus dem TV- und
Showgeschäft. Seiner Leidenschaft für Oldtimerflugzeuge verschrieb sich Hans Dittes von Anfang
an. Mit seiner profunden Kenntnis der Technik
und Luftfahrthistorie stand er Luftfahrtmuseen in
ganz Europa beratend zur Seite. Aber auch Dauerleihgaben wie ein doppelsitziger Starfighter aus
der Flugzeugsammlung von Hans Dittes bereichern seit Jahren schon das Ausstellungsrepertoire des Technikmuseums in Speyer.
Hans Dittes war ein bekennender Bücker-Fan.
Eines seiner Lieblingsflugzeuge war die Bücker 133
„D-EIII“. Anfang der Achtzigerjahre hatte Dittes in
Spanien rund 40 Exemplare der Bücker Jungmann
gekauft, die dort bei C.A.S.A. in Lizenz gebaut
wurden. Zu jener Zeit interessierte sich kaum
jemand für diese Flugzeuge – außer Dittes.
Diese ließ er nach Deutschland transportieren,
um sie dort peu à peu restaurieren zu lassen. Mit
Erfolg: Durch sein großes Engagement gelang es
ihm, eines der bedeutendsten Flugzeuge Deutschlands für nachfolgende Generationen zu bewah-
Hans Dittes mit seiner Bücker 133
Ab schied 43
ren und flugfähig zu halten. Auf die Flugeigenschaften seiner Bücker angesprochen machte
Dittes einst ein klares Bekenntnis, dem kaum etwas
hinzuzufügen ist: „Die ist wie ein Sportwagen,
nur eben voll kunstflugtauglich mit ausgezeichneten Steigleistungen. Hervorragend harmonisch
abgestimmte Ruder, fast keine Drücke und sehr,
sehr agil. Man denkt nur und die Jungmeister
macht.“
Dittes gelang es jedoch, mit einem weit größeren
Projekt weltweite Bekanntheit zu erlangen. Neben Oldtimern wie der Bücker, dem Stieglitz,
einem Fieseler Storch oder aber einer Tiger Moth
besaß Dittes auch eine spanische Ha 1112 Buchon,
den Lizenzbau der legendären Messerschmitt Bf
109. Im Jahr 1985 machte er sich daran, aus dieser
eine Me 109 G-10 nachzubauen. Dazu kaufte er in
der damaligen CSSR einen Umbausatz bestehend
aus einem fabrikneuen Daimler-Benz-Motor des
Typs 605 D-1 und allerlei weiteres Komponenten.
Ein guter Freund von Hans Dittes, der ehemalige
Jagdpilot und Oberleutnant Friedrich Karl Müller,
auch als „Nasenmüller“ bekannt, hatte noch immer
das Leitwerk der Bf 109 in Besitz, die er im Krieg
geflogen war. Mit der Zeit stellte sich jedoch heraus,
dass dieses für den Wiederaufbau nicht genutzt
werden konnte. An Stelle dessen wurde das Leitwerk originalgetreu nachgebildet und die G-10
erhielt die Bemalung und Markierungen von einst.
Anfang 1995 erfolgte schließlich die Zulassung
der Me 109, die seither als die Schwarze 2 bekannt
wurde. Noch im Jahr der Wiederzulassung ging
die G-10 nach England, wo sie von Duxford aus
auf vielen Airshows weltweit zu sehen war. 1996
kehrte sie nach Deutschland zurück und diente in
den Folgejahren auch in einigen Filmproduktionen
als fliegendes und originalgetreues Requisit. Im
Sommer 1998 wurde das Flugzeug bei der Einweisung eines Piloten schwer beschädigt. Die Reparaturen zogen sich bis ins Jahr 2000 hin, ehe sie
im November 2000 wieder abhob. In den Folgejahren veräußerte Hans Dittes das Flugzeug an die
Willy-Messerschmitt-Stiftung nach Manching, wo
sie noch heute als eines der wenigen flugfähigen
deutschen Jagdflugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg zu bewundern ist.
Aber auch für das Gemeinwohl und den Luftsport
im Allgemeinen engagierte sich Hans Dittes mit
Nachdruck. So verdanken ihm seine beiden Heimatvereine in Heidelberg und Walldorf viel. Er
stand stets mit seiner Großzügigkeit bereit, wenn
es galt, seinen Fliegerkameraden ideell und materiell zu helfen. Beispielsweise brachte er sich
aktiv in die Verbesserung der Infrastruktur des
Flugplatzes in Walldorf ein und investierte fortwährend in den Erhalt und die Weiterentwicklung
des Vereins. Da mit der Ausweitung des Wohngebiets in Walldorf der Windenbetrieb nicht mehr
möglich war und die Segelflugzeuge von nun an
im F-Schlepp in die Luft gezogen werden mussten, kaufte Dittes kurzerhand eine Piper PA 18 und
stellte sie der Abteilung Segelflug des AeC Wall-
dorf e.V. zur Verfügung. Noch Anfang 2000 ermöglichte Dittes, der seit 2001 Ehrenmitglied des
Walldorfer AeC wurde, dem Verein den Kauf eines gebrauchten einsitzigen Schulungssegelflugzeuges, welches sich noch heute bei den Flugschülern größter Beliebtheit erfreut. Hans Dittes
machte aber auch die Walldorfer Flugtage zu
dem, was sie noch heute sind – eine überregional
bedeutsame Flugsport-Attraktion der Spitzenklasse.
In dankbarer Anerkennung für das herausragende
Engagement und Wirken um den Luftsport in
Baden-Württemberg wurden Hans Dittes in den
zurückliegenden Jahrzehnten zahlreiche Ehrungen
verliehen. Darunter u. a. 1983 die goldene Ehrennadel bzw. 1986 die silberne Wolf-Hirth-Medaille
des BWLV.
Hans Dittes war ein Mensch, der mit seiner ganzen Person für den Luftsport lebte. Er wird uns
fehlen und hinterlässt eine große Lücke in der Gemeinschaft der Luftsportler. Die Aeroclubs Heidelberg und Walldorf sowie die Luftsportler in
Baden-Württemberg trauern mit seiner Familie
um einen ganz besonderen Menschen. Lieber
Hans, in großer Anerkennung werden wir dich
stets in dankbarer Erinnerung behalten.
Text: Manuel Löhmann
Foto: Cornelius Braun Fotoproduktion
(www.corneliusbraun.de)
ABSCHIED VON FRIEDRICH DRESSEL
D
er Aero-Club Esslingen e.V. (ACE) trauert um
Friedrich Dressel, der am 12. November 2012
verstarb. Unser „Fritz“, wie wir ihn nannten,
war 58 Jahre aktives Vereinsmitglied. Mehrere
Jahre als zweiter Vorsitzender und über 30 Jahre
als Fluglehrer tätig hat er unseren Verein dauer44 Ab sch ie d
haft mitgestaltet. Neben der Beschäftigung in der
BWLV-Geschäftsstelle Ende der 50er-Jahre, wurde
er auch kurzzeitig als kommissarischer Leiter auf
dem Klippeneck eingesetzt.
ckenflug kam zugunsten der Flugschulung ein wenig zu kurz. Wichtig war ihm die Ausbildung und
Förderung der jungen Flugschüler, wofür ihn der
BWLV mit der Fluglehrer-Ehrennadel auszeichnete.
Fritz Dressel wurde am 24. März 1923 in Thüringen
geboren. Seine fliegerische Laufbahn begann er
1941 im hessischen Dornberg, wo er seine C-Prüfung ablegte. Zum Militärdienst eingezogen kam
er als Fallschirmjäger zum Einsatz. Nach Kriegsende verschlug es den gelernten Kaufmann über die
Lüneburger Heide mit seiner Familie 1954 nach
Esslingen. Fasziniert von dem Gedanken, wieder
Segelflug zu betreiben, nahm er Kontakt zum AeroClub Esslingen auf. Mit dem Eintritt in den ACE
noch im selben Jahr setzte er seine fliegerische
Tätigkeit fort. Die Ausbildung zum Segelfluglehrer
schloss Fritz 1961 erfolgreich auf dem Hornberg ab.
Später erwarb er hier auch den Motorflugschein.
Mehr der Motorfliegerei zugetan war es für ihn
selbstverständlich, neben der Lehrberechtigung für
Motorsegler auch die Einweisungsberechtigung für
den Flugzeugschlepp zu erlangen.
Nach dem altersbedingten Ausscheiden aus dem
Lehrbetrieb konzentrierte er sich auf seine zweite
Leidenschaft: Camping. Jahr für Jahr war er mit
seiner Frau mit dem Wohnwagen unterwegs. Seine
Reisen führten ihn an das Nordkap, sehr oft nach
Südtirol, Portugal und Ungarn. Nach längeren Auslandsaufenthalten wieder in heimatlichen Gefilden
hielt er stets Kontakt zum Verein, wo auch sein Sohn
Wolf fliegerisch aktiv ist. Mit seinen Erzählungen
fesselte Fritz immer wieder seine Zuhörer und sorgte
so für viele unterhaltsame Momente im Vereinsleben. Geschwächt zwar, aber nicht ernsthaft krank
hat uns Fritz im Alter von 89 Jahren für immer verlassen. Mit großem Dank für seinen stetigen Einsatz für
den Verein nehmen wir Abschied von Fritz. Der AeroClub Esslingen e.V. trauert mit den Angehörigen um
einen von allen geschätzten Freund und Kameraden.
Bis in die 80er-Jahre war Fritz Dressel regelmäßig
auch als Gastfluglehrer und Schlepp-Pilot auf dem
Hornberg tätig. Seine eigene Fliegerei im Stre-
Text und Foto: Brigitte Jabor
(Aero-Club Esslingen e.V.)
d e r adler 01/ 2013
„Es nimmt der Augenblick, was Jahre geben.“
Johann Wolfgang von Goethe
HERMANN ZIEGLER KOMMT BEI TRAGISCHEM
FLUGUNFALL UMS LEBEN
D
er plötzliche Tod Hermann Zieglers beim
Absturz unserer Oskar Papa (DR 400) auf
dem Flugplatzfest in Backnang Heiningen
am 9. September 2012 sorgte nicht nur für Fassungslosigkeit und tiefe Trauer, sondern auch für
eine Lücke, die er als Mensch hinterlässt.
Er war seit 1. November 1974 aktives Mitglied im
BWLV und bei der Segelfliegergemeinschaft
Backnang. Als passionierter Flieger hat er seine
Leidenschaft fürs Fliegen an so viele von uns weitergegeben. Immer hilfsbereit, ob als Schlepp-Pilot,
Flug- oder Startleiter oder wo sonst noch Not am
Mann war, er war da: zupackend, zuverlässig,
ausdauernd und ohne große Worte.
Er hat uns vorgelebt, was Kameradschaft bedeutet,
und war auch den Jüngeren ein echter Freund.
Sein Pragmatismus beim Lösen von Problemen
wurde allseits geschätzt. Mit so vielen Menschen
hat er seine Freude am Fliegen geteilt und über all
die Jahre so viele ans Fliegen herangeführt! Nun
ist er auf derart tragische Weise aus unserer Mitte
gerissen worden. Sein Tod bedeutet für uns alle
einen tiefen Einschnitt, und wir werden ihn immer
in liebevoller Erinnerung behalten.
Die Segelfliegergemeinschaft Backnang e.V. trauert
zusammen mit den Fliegerkameraden aus Backnang Heiningen um alle Opfer des Flugunglücks.
Wir sind in Gedanken bei den Hinterbliebenen.
Text und Foto: Paul Mück
(Segelfliegergemeinschaft Backnang e.V.)
WERNER BENNERT –
BEGEISTERTER ALPENSEGELFLIEGER
A
ubenasson ist einfach klasse! Der letzte
Kommentar von Werner Bennert zu seinem Flug im OLC Anfang September steht
noch ganz im Zeichen der Begeisterung, die der
51-Jährige für den Alpensegelflug mitbrachte.
Umso tragischer ist für den Segelfliegerclub
Schwäbisch Hall e.V. die Nachricht, im September
in den französischen Alpen mit Werner Bennert
einen Piloten verloren zu haben, der sich über mehr
als 34 Jahre in das Vereinsleben eingebracht hat –
zuletzt als sportlicher Leiter des Hohenloher Vergleichsfliegens.
Werner Bennert war Segelflieger aus Leidenschaft,
sein Optimismus, wenn es ums Fliegen ging: unerschütterlich. Auch wenn das Wetter nicht für weite
Strecken ausreichte – da wurde durchaus am Spätnachmittag noch ein Wetterfenster genutzt, um auf
Strecke zu gehen. Und dazu ermunterte er noch weitere Piloten, doch auch zu starten. Wer mit ihm im
Gebirge geflogen ist, konnte Werner immer als
einen Piloten erleben, der beim Fliegen alles im Griff
hatte. Und gerade wenn Gebirge bei Neulingen im
Alpensegelflug Respekt einflößen – Werner schärfte bei seinen Co-Piloten das Bewusstsein für die
Gefahren – genauso, wie er in ihnen die Begeisterung für das Gebirgsfliegen weckte. Bei Einweisungsflügen in den Alpen war die Karte mit den
Ausweichlandeplätzen obligatorisch, ganz wichtiger Hinweis an seine Begleiter, wenn sie mit
ihm das erste Mal im Gebirge starteten: „Prägt euch
der adl er 0 1 / 2 0 1 3
die Namen der Berge ein, habt die Außenlandemöglichkeiten im Kopf.“
Wir erlebten Werner als hilfsbereiten Piloten ohne
Vorbehalte. Er erklärte, worauf es ankam, und gab
sein Wissen weiter, auch als Segelfluglehrer im österreichischen Reutte. Wenn er einen Flug beim OLC
online stellte, bekam er einen Kommentar. Wer sie
liest, bekommt einen lebhaften Eindruck, was für
Werner die Faszination am Segelfliegen ausmachte.
Schließlich war Werner Bennert ein Streckenflieger,
der auf dem Boden blieb: Um seinen 1.000-Kilometer-Flug in Australien und den mit 985 Kilometern im
Doppelsitzer weitesten OLC-Flug innerhalb Europas
und Erfolge bei den österreichischen Staatsmeisterschaften machte er kein großes Aufheben. Bennert
hatte noch einen größeren Traum: den vom Wandersegelflug. Jeden Tag eine Etappe, ein weiterer
Flugplatz. Quer durch die Berge natürlich: der Balkan,
die Pyrenäen. Diesen Frühsommer hatte er sich
eine Antares zugelegt: 20 Meter Spannweite und
eigenstartfähig. Der eingebaute Elektromotor bedeutete für Werner Bennert Freiheit.
Antoine de Saint-Exupéry, selbst Flieger, wusste,
was es bedeutet, wenn ein Fliegerkamerad jäh aus
dem Leben gerissen wird: „Jawohl, wir verstehen
zu warten. Aber langsam kommt einem doch zum
Bewusstsein, dass wir das helle Lachen von dem
einen nie wieder hören werden […]. Dann erst
beginnt die wahre Trauer […]. Nichts kann den
verlorenen Kameraden je ersetzen. Alte Kameraden
kann man sich nicht künstlich schaffen. Nichts wiegt
den Schatz so vieler gemeinsamer Erinnerungen auf
[…] und die Augenblicke, in denen das Herz warm
wurde.“
Und wenn wir auch viel zu früh von Werner loslassen müssen – uns geht es wie Saint-Exupéry: Wir
werden die gemeinsamen Erlebnisse mit Werner in
Erinnerung behalten. Genau wie die Augenblicke,
mit denen er uns zeigte, was die Faszination am
Fliegen alles bedeuten kann.
Text und Foto: Sven Knudsen
(Segelfliegerclub Schwäbisch Hall e.V.)
Ab schied 45
EDITH NEUER
LUFTSPORT TRAUERT UM DIE GRANDE
DAME DES DEUTSCHEN RALLYEFLUGES
E
inmal mehr hat uns die traurige Nachricht
vom Tod einer guten Freundin und Fliegerkameradin getroffen. Doch getroffen wurden
nicht die sachlichen, geschäftlichen, bürokratischen oder politischen Interessen, getroffen
wurden vielmehr all die zwischenmenschlichen
Emotionen, das Zusammengehörigkeitsgefühl,
das Bewusstsein und die Sicherheit einer kameradschaftlichen Gemeinschaft, das Vertrauen auf
einen guten Meinungsaustausch, einen guten
Ratschlag oder eine notwendige Hilfe. Getroffen
wurden all jene Werte, ohne deren Existenz wir in
nicht lebenswerte Zustände zurückfallen würden.
Ab 1962 ist sie mit ihrem vor einigen Jahren
ebenfalls verstorbenen Co-Piloten Gunter Nieschler
auf allen großen Wettbewerben zu finden – und
dies ohne Ausnahme auf den vorderen Plätzen, ob
Allgäuflug, Zugspitzflug, Rallye Baden-Baden,
Südwestdeutscher Rundflug oder Deutschlandflug.
Dabei gewinnt sie allein beim Allgäuflug sechsmal
den 1. Platz sowie 1995 und 1997 den Deutschlandflug. Bei dieser Siegerehrung verlieh ihr der
damalige DAeC-Präsident Wolfgang Weinreich
als besondere Ehrung für die seit 1957 ununterbrochene Teilnahme an diesem Event die Ehrennadel in Gold.
Edith begeisterte sich bereits im jugendlichen Alter
für die Fliegerei und erhielt 1956 mit 25 Jahren bereits die Pilotenlizenz. Die Rallye-Fliegerei war
dabei die große Herausforderung für sie. Bereits
ein Jahr nach Erhalt der Lizenz nimmt sie am
Deutschlandflug 1957 teil.
1997 beendet Edith ihren sportlichen Werdegang.
Doch fliegerisch sattelt sie noch einmal drauf und
lässt sich in der Schweiz zur Gletscherpilotin
ausbilden, was ihrem Wesen und Verständnis
für volle fliegerische Konzentration und Präzision inmitten einer besonders anspruchsvollen
Landschaft entsprach. Und man musste sie schon
näher kennen, um herauszufinden, welche Power
und Durchsetzungskraft hinter ihrer zarten Person
versteckt war. Nach einer aus gesundheitlichen
Gründen nachfolgend eingelegten Zwangspause
konnte man sie jedoch wieder für die Fliegerei
begeistern.
Doch waren es nicht das fliegerische Können oder
der sportliche Ehrgeiz, der die Persönlichkeit von
Edith Neuer unterstrich. Es waren vielmehr ihre offene und unaufdringliche Herzlichkeit, ihre Sicherheit
und ihr Charme gepaart mit dem Verständnis für
die verschiedenen Anliegen ihrer Fliegerfreunde,
denen sie mit ihrer ruhigen und immer freundlichen
Art begegnete. Ein Wettbewerb mit anschließendem gemeinschaftlichen Beieinander ohne sie war
eigentlich unvorstellbar und so freute man sich jedes
Mal bereits im Voraus, wenn man ihren Namen in
den Anmeldelisten der kommenden Flugwettbewerbe lesen konnte.
Zwar beendete Neuer vor einiger Zeit ihre aktive
Fliegerei, jedoch nicht ihre Unterstützung des
Südwestdeutschen Rundfluges, der ihr sehr am
Herzen lag und den sie auch lange Jahre mit nicht
unerheblichen finanziellen Mitteln sponserte, wobei
ihr besonders daran lag, diese jahrzehntelange
fliegerische Tradition zu erhalten.
So erinnern die Luftsportler im Land mit viel
Dankbarkeit an einen bescheidenen, liebenswerten
Menschen und eine hilfsbereite Fliegerkameradin,
die wir für einige Zeit begleiten durften.
Text: Walter Nerdinger
(Referent Motorflug/UL im BWLV)
Foto: BWLV-Archiv
WIR TRAUERN UM VOLKMAR SCHÄFER
ren Erkrankung war er immer wieder auf dem
Flugplatz zu finden und stand uns bis zuletzt
immer hilfreich zur Seite.
D
ie Fliegergruppe Heidenheim/Steinheim
musste Abschied nehmen von ihrem
Mitglied und Fliegerkameraden Volkmar
Schäfer. Schon gezeichnet von seiner schwe-
46 Ab sch ie d
Volkmar war seit 43 Jahren Mitglied im Verein.
Er war trotz seiner beruflichen Belastung als
Betriebsleiter in einem metallverarbeitenden
Betrieb für die Fliegergruppe in verschiedenen
Funktionen aktiv. Zu nennen wären stellvertretend seine Tätigkeit als Kassierer, der Aufbau
der EDV-Erfassung und Abrechnung der Starts
und der Flugstunden und die viele Zeit, die er in
unserer Werkstatt verbrachte.
In einer bewegenden Feier haben wir uns von
ihm verabschiedet. Anwesend waren auch etliche
Segelflieger von der Schäfhalde, die nun in anderen Vereinen beheimatet sind. So hat er bei
uns bleibende Spuren hinterlassen, die uns immer
an ihn erinnern. Die Fliegergruppe trauert mit
seiner Frau und seiner Familie. Wir werden ihn
nicht vergessen.
Text und Foto: Heinz Martin
(FG Heidenheim/Steinheim e.V.)
d e r adler 01/ 2013
MARKO DRONJAK VOM
FSV 1910 KARLSRUHE VERSTORBEN
A
m 8. Oktober 2012 verstarb unser Fliegerkamerad Marko Dronjak kurz nach seinem
65. Geburtstag nach langer schwerer
Krankheit. Wenn auch gelegentlich ein wenig
Hoffnung aufkam, wurde ihm und seinen Angehörigen in letzter Zeit immer mehr bewusst, dass
er den Kampf gegen die Krankheit nicht mehr gewinnen konnte.
Marko war in Kroatien geboren und aufgewachsen. Er lernte Kraftfahrzeugmechaniker und bildete sich später zum Meister fort. Sein Wunsch war,
über Deutschland nach Kanada auszuwandern,
um dort sein Glück zu machen. Schon auf dem
Weg blieb er aber in Deutschland hängen. Er heiratete und hatte zwei Kinder und zwei Enkelkinder, seine Familie war sein Mittelpunkt. Als stolzer Kroate pflegte er aber auch stets den Kontakt
zu hier lebenden Landsleuten und zu seiner Heimat.
Seinen idealen Arbeitsplatz fand er beim BadenAirport in der Wartung und Pflege des umfangreichen Fahrzeugparks.
Marko kam 1988 zum FSV 1910 Karlsruhe e.V. und
erwarb dort nach der Ausbildung und Prüfung seinen Motor-Pilotenschein. Kurz nach seinem Eintritt in den FSV erkannte er, dass die Gruppe der
Flugzeugwarte des Vereins mit der Wartung und
Reparatur der vier Motorflugzeuge sehr stark gefordert war und eine personelle Verstärkung gut
gebrauchen konnte. So bot er seine Mitarbeit an
und schon bald zeigten sich seine überragenden
handwerklichen Fähigkeiten. Mit den im Kfz- Be-
reich erworbenen Kenntnissen war es kein Problem für ihn, den BWLV-Motorenwart-Lehrgang zu
absolvieren und sich für die Flugzeugwartung zu
qualifizieren. Marko liebte es, Probleme zu lösen
und davon gab es im Wartungsbereich wahrlich
genug – und er war sehr erfolgreich darin. Er war
kein Maul- oder Papiertiger, er war ein Macher!
Er sah jede Arbeit und machte sie sofort – oft
auch „Unmögliches“ mit viel Geschick und Können. So war es nicht verwunderlich, dass Marko
nach einiger Zeit auch die Leitung der Wartung
für die Motorflugzeuge übernahm. Ihm zu verdanken waren gepflegte und einsatzklare Motormaschinen. Neben dieser Hauptaufgabe war er im
Verein organisatorisch auch im Hauptausschuss
und Motorausschuss tätig.
Marko war aber nicht nur ein guter Techniker und
Organisator, er liebte auch das Zusammensein
mit den Vereinskameraden. Er genoss es, sich mit
ihnen zu unterhalten und sich auszutauschen.
Gern nahm er an Gemeinschaftsflügen teil u. a.
nach Rügen, in die Alpen, in die Hohe Tatra, nach
Korsika und nach Quiberon. Es machte ihm große
Freude, neue Landschaften im Flug zu erleben
und fremde Flugplätze kennenzulernen. Meist
sah man ihn beim Arbeiten im Schelter für die
Motorflugzeuge des FSV am Baden-Airport. Das
Bild aus jüngster Zeit zeigt ihn dort vor „seiner
D-EORC“. Gemeinsam mit einem Fliegerkameraden
aus der Wartungsgruppe nahm er ein besonderes
– leider sein letztes – Projekt in Angriff: Die beiden
erwarben das durch einen Brand stark beschädigte
Flugzeug D-EORC vom Verein. In langer und mühsamer Arbeit bauten sie die Maschine wieder so
auf, dass der Verein sie jetzt in hervorragendem
Zustand wieder übernehmen konnte.
Nach seinem Tod schließt sich der Kreis – Marko
wird in seine Heimat überführt, um dort beerdigt
zu werden. Die Einrichtung des Schelters und die
gut gepflegten Flugzeuge werden uns noch lange
an sein segensreiches Wirken erinnern. Als Kamerad war er sehr beliebt – seine typischen und
oft markigen Aussprüche klingen uns noch in den
Ohren – Marko fehlt uns sehr.
Text und Foto: Peter Jordan
(FSV 1910 Karlsruhe e.V.)
WALTER KOPISCH
SEGELKUNSTFLUG-SZENE TRAUERT
UM EINEN GUTEN FREUND
D
er Kassenwart und Schriftführer des Fördervereins Segelkunstflug im BWLV e.V.,
Walter Kopisch, ist am 9. Dezember 2012
unerwartet verstorben.
Die meisten kannten Walter von den vielen Doppelsitzer-Wettbewerben, kurz DoSi, in Blumberg und
seiner unermüdlichen und unnachahmlichen Art.
Walter war eine feste Größe in der SegelkunstflugSzene und hat vieles im Förderverein sicherlich einfach nur durch die Art, Dinge anzugehen, erst möglich gemacht. Als Gründungsmitglied im Förderverein
Segelkunstflug im BWLV e.V. hatte Walter immer ein
gutes Händchen und auch in schwierigen Situationen als Kassierer immer ein sicheres Gespür für die
richtigen Investitionen.
der adl er 0 1 / 2 0 1 3
Zum Doppelsitzer-Wettbewerb hat Kopisch meist
für die früh Angereisten außer seinen lockeren
Sprüchen auch gleich noch etwas zu essen bereitgestellt, sodass keiner Hunger oder Durst leiden
musste. Für sein weitreichendes Engagement um
den Luftsport und vor allen Dingen um den
Segel^kunstflug im Land wurden Walter Kopisch
in den zurückliegenden Jahren zahlreiche Ehrungen durch den Verband verliehen. Zuletzt erhielt er
2011 die goldene Ehrennadel des BWLV.
Mit Walter wird dem Luftsport ein großartiger Fliegerkamerad und die gute Seele im Segelkunstflug
fehlen. Unser herzliches Mitgefühl gilt seiner Familie.
Text und Foto: Ralph Rainer
Ab schied 47
Nicht träumen! Fliegen!
Wecke den Luftsportler in Dir.
LUFTSPORT IN BADEN-WÜRTTEMBERG
WIR SIND DER LUFTSPORT IM LÄNDLE
TOP TERMINE IM JANUAR 2013
Faszination Flugsport hat viele Gesichter. Segelflug, Motorflug, UL-Sport, Ballonfahren, Modellflug, Gleitschirmfliegen, Fallschirmspringen, Kunstflug. Der BWLV ist die Heimat aller Luftsportler in Baden-Württemberg.
Wir sind rund 11.000 aktive Mitglieder in etwa 200 Vereinen aus allen Sparten. Werde auch Du ein Mitglied in dieser einmaligen Gemeinschaft der Luftsportler.
32. FAI-SEGELFLUGWELTMEISTERSCHAFT
(Club-, Standard- und Weltklasse)
Die Betreuung unserer Luftsportvereine und Mitglieder erfolgt direkt durch die BWLV-Geschäftsstelle in
Stuttgart. Ansprechpartner für jedes Mitglied sind dort die hauptamtlichen Mitarbeiter, die alle auf langjährige Erfahrung und fundierte Kenntnisse der Materie zurückblicken können. Sie stehen den Mitgliedern und Interessenten gerne mit Rat und Tat zur Seite.
WERKSTATTLEITER-LEHRGANG (WL2 für FVK-Bauweise)
ALLE INFOS FINDEST DU AUCH AUF DER WEBSITE DES BWLV, ODER DU RUFST AN:
Referat:
Ansprechpartner
Geschäftsführung
Haushalt / Finanzen
Ausbildung / Flugsicherheit / Sport
adler / Public Relations / Wettbewerb
Mitgliederverwaltung / Sekretariat
Buchhaltung
Buchhaltung / Sekretariat
Luftfahrttechnischer- / EASA-Betrieb
Klaus Michael Hallmayer
Peter Lang
Martin Jost
Manuel Löhmann
Petra März
Silvia Eble
Martina Dobrinkat
Matthias Birkhold
Telefon-Nr.
(+49) 0 711 / 2 27 62- 0
- 0
- 21
- 22
- 23
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- 25
- 26
- 30
E-Mail-Adresse
hallmayer@bwlv.de
lang@bwlv.de
jost@bwlv.de
loehmann@bwlv.de
maerz@bwlv.de
eble@bwlv.de
dobrinkat@bwlv.de
birkhold@bwlv.de
BWLV-GESCHÄFTSSTELLE
Herdweg 77 · 70193 Stuttgart · Telefon: (0711) 2 27 62-0 · Telefax: (0711) 2 27 62-44
48 Allg
e m e in e s · Internet: www.bwlv.de
E-Mail:
info@bwlv.de
05. – 20.01.2013 Adolfo Gonzalez Chávez (Argentinien)
Infos: www.wgc2012.com.ar
07. – 12.01.2013 Segelfluggelände Hornberg
Infos: birkhold@bwlv.de
HEXENTREFFEN DER LUFTSPORTLERINNEN IM BWLV
19.01.2013
Flugplatz Pattonville (Kornwestheim)
Infos: haberkern@bwlv.de
39. HEXENTREFFEN DER LUFTSPORTLERINNEN JAHRESMOTTO: „WELTFLUG“
25. – 27.01.2013 Bremen
Infos: www.sfg-bremen.de/hexen
BLEIBEN SIE AUF DEM LAUFENDEN UNTER:
www.bwlv.ded e r adler 01/ 2013