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PRAXIS PRACTICE LÄUFT WIE GESCHMIERT HYBRIDRING ALS ALTERNATIVE ZU METALLBÄNDERN Weil er ohne Schmierung auskommt, erspart ein Hybridring als Antriebsriemen für CV-Getriebe die sonst übliche Hydraulik. Ringsystem, Kegelscheiben und Hauptlager weisen einen Wirkungsgrad von 90 bis 95 % auf und entwickeln gegenüber einem herkömmlichen Elastomerriemen um 60 % geringere Hitze. E in neuer Antriebsriemen der ContiTech Power Transmission Group macht stufenlos verstellbare Getriebe (continuously variable transmission, CVT) auch für die Kleinwagenklasse interessant. Der Hybridring läuft ohne Schmierung und weist dadurch einen hohen Reibbeiwert auf. Bislang erforderten bei der CVT-Technik die unter Öl lau- fenden Metallbänder und -ketten für die Steuerung und das Anpressen der Kegelscheiben hohe Flüssigkeitsdrücke. Mit dem trocken laufenden Hybridring wird die Hydraulikpumpe überflüssig. Dadurch reduzieren sich Gewicht und benötigter Bauraum, was speziell bei Wagen der Kompaktklasse eine große Rolle spielt. Durch den Wegfall der Hydraulik In dem geöffneten stufenlosen Getriebe sind im Vordergrund die Hauptwellen mit den bronzefarbenen Kegelscheiben zu sehen. muss der Motor außerdem weniger Energie aufbringen. CV-Getriebe ermöglichen es, den Verbrennungsmotor so zu betreiben, dass die notwendige Antriebsleistung in einem Motorbetriebspunkt mit möglichst niedrigem Kraftstoffverbrauch zur Verfügung gestellt wird. Durch den Verzicht auf die Hydraulik trägt der Hybridring in der CVT-Technik zu einer weiteren Reduzierung der CO -Emissionen 2 bei. CV-Antriebe mit variablen Kegelscheibendurchmessern wurden erstmals 1958 in Automobilen eingesetzt. Dabei veränderten sich die effektiven Durchmesser der über einen Riemen verbundenen Primär- und Sekundärscheiben gegenläufig. Seit 1987 konkurrierten in einem Ölbad laufende Metallversionen mit den gängigen Riemen aus verstärktem Kautschuk. Nachteil der CV-Getriebe mit Metallringen und -ketten ist der geringe Reibbeiwert, denn die Kontaktflächen müssen geschmiert und gekühlt werden. Dies erfordert hohe hydraulische Anpressdrücke und Ölströme. Zudem verringert sich zwangsläufig der Getriebewirkungsgrad durch Druckverluste und Leckagen. Grundsätzlich muss die vom Motor getriebene Pumpe groß dimensioniert sein, um bei niedriger Drehzahl und großem Drehmoment einen ausreichenden Durchfluss bei hohem Druck zu gewährleisten. Diese Nachteile bedeuten für ökonomisch motorisierte Fahrzeuge der Kleinwagenklasse übermäßig große Kräfte und hohe Kosten. Vor diesem Hintergrund wurde nun der Hybridring entwickelt, der nicht geschmiert werden muss. Zu den Vorteilen gehören neben dem hohen Reibbeiwert geringere Leistungsverluste bei den Nebenaggregaten. Autor Dr. Heiko Sattler, F&E-Technologieleiter, ContiTech Power Transmission Group, Hannover, heiko.sattler@ptg.contitech.de 636 KGK ‚ Dezember 2008 NEUE TECHNOLOGIEN CV-Technik auch für Kleinwagen Der Hybridring läuft ohne Schmierung und weist dadurch einen hohen Reibbeiwert auf. Die Kraft wird zwischen den Kegelscheiben und dem Ring über duroplastbeschichtete Blöcke mit Aluminiumkern übertragen. Ringsystem, Kegelscheiben und Hauptlager haben einen Wirkungsgrad von 90 bis 95 % und eine gegenüber einem herkömmlichen Elastomerriemen um 60 % geringere Hitzeentwicklung. Im Vergleich zu Elastomerriemen erweitert sich die Leistungsfähigkeit des CVT dadurch auf ein Vielfaches. Die über 200 trapezförmigen Blöcke des Hybridrings greifen formschlüssig in ein Paar zugfester und beidseitig gezahnter Mit hohem Reibbeiwert und geringen Leistungsverlusten bietet der von ContiTech entwickelte Hybridriemen eine gute Alternative zu Metallbändern. Weil er ohne Schmierung auskommt, muss keine Hydraulik in das Getriebe eingebaut werden. Die Bauraum- und Gewichtsersparnis, aber auch der gute Wirkungsgrad und die geringere Hitzeentwicklung machen stufenlos verstellbare Getriebe nun auch für die Kleinwagenklasse interessant. Zugträger ein. Die optimale Leistung des Getriebesystems wird mit Hilfe einer elektronischen Steuerung erzielt, wobei ein Gleichstrommotor den effektiven Durchmesser der Primärscheibe regelt. Eine Feder und ein drehmomentbetätigter Mechanismus an der Sekundärscheibe sorgen für die axiale Anpresskraft und die Spannung im Hybridring. Bei 25 mm Ringbreite und 150 bis 170 mm Achsabstand entspricht die Spreizung mit 5,5 bis 6 (Verstellbereich) der von CV-Getrieben mit Metallband oder Kette. Das zulässige Drehmoment beträgt 100 bis 130 Nm, Überlastungen bis zu 180 Nm zerstören den Ring nicht. KGK ‚ Dezember 2008 637