Forum Virium Helsinki gestartet
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Forum Virium Helsinki gestartet
August 2006 Nr. 3 HELSINKI Helsinki special Foto: Harald Raebiger / Stadt Helsinki news Stadt Stadt Helsinki Forum Virium ist eines der Leitprojekte in der Region, in das rund 200 Millionen Euro in den nächsten Jahren investiert werden. Forum Virium Helsinki gestartet Finnland wird oft für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Forschung und Wirtschaft sowie für die schnelle Umsetzung neuer wissenschaftlicher Ideen in der Geschäftswelt gelobt. Um die Entwicklung weiter anzukurbeln, haben sich Großunternehmen der Digitalbranche und der öffentliche Sektor in Helsinki zusammengeschlossen und das Forum Virium Helsinki (FVH) gegründet. Es handelt sich um einen Entwicklungscluster, der danach strebt, neue digitale Dienstleistungen und Inhalte auf den umfassen digitale Dienstleistungen für Verkehr, Ausbildung, Gesundheit, Handel und für Privathaushalte sowie die Mehrkanalverteilung von digitalen Inhalten. Die ersten konkreten Projekte, wie zum Beispiel das Handy-TV, wurden im Frühjahr 2006 gestartet. Im Rahmen des FVH hat die Stadt Helsinki eine Wirtschaftsförderung ins Leben gerufen. Dafür werden jährlich zehn Kleinunternehmen ausgewählt, die digitale Services oder Inhalte produzieren und wachstumsfähig sind. Sie werden beraten und Markt zu bringen. Das FVH ist auch ein Testfeld für neue Services: Die Digitalbranche setzt darauf, möglichst anwenderfreundliche Dienstleistungen für die Verbraucher zu produzieren. Weitere Ziele sind kleinere innovative Unternehmen in die Projekte mit einzubinden, mehr Arbeitsplätze zu schaffen und internationale Spitzenfachkräfte nach Helsinki zu holen. Handy-TV als Leitprodukt Die wichtigsten Projektgebiete des Forum Virium Helsinki erhalten Kontakte und Möglichkeiten mit größeren Firmen zusammenzuarbeiten. Zu den Gründern des FVH zählen u. a. Nokia, der Netzbetreiber Digita, die Mobilfunkanbieter Elisa und Telia-Sonera, das IT-Unternehmen Tieto-Enator und der Finnische Rundfunk. Öffentlich-rechtliche Partner sind die Stadt, die finnischen Nationalfonds für Forschung und Entwicklung (Sitra), das technische Forschungscenter (VTT) sowie das Zentrum für Technologieentwicklung (Tekes). www.forumviriumhelsinki.fi.❚ INHALT ERSTES EUROPÄISCHES HANDY-TV-PROJEKT 2 HELSINKI ALS INNOVATIONSSTANDORT DER WELTKLASSE 3 WLAN-SURFEN ÜBERALL IN DER STADT MODERNE DIENSTE IN DEN BIBLIOTHEKEN 4 PASILA – ORT DER INNOVATIONEN WUSSTEN SIE SCHON... 5 HELSINKI DESIGN WEEK – SPIELPLATZ DER KREATIVEN 6 FENNIA PRIZE 2007 - WETTBEWERB FÖRDERT DESIGN 7 ZUSAMMENARBEIT VON UNIVERSITÄTEN UND WIRTSCHAFT MACHT HELSINKI STARK 8 HELSINKI news special Erstes europäisches Handy-TV-Projekt Spitze der technologischen Entwicklung des mobilen TV. Laut Ergebnissen des Pilotprojektes FinPilot im Frühjahr 2005, in welchem 500 Benutzer in Helsinki das Handy-TV zum ersten Mal getestet haben, glauben 58 Prozent der Teilnehmer an den Erfolg des Handy-TV. Von ihnen sind 41 Prozent bereit, für den Service zu bezahlen. Der passende Preis wäre laut finnischen Testpersonen rund fünf bis acht Euro pro Monat – der zusammen mit der Mobiltelefonrechnung abgerechnet werden könnte. 2 Im Herbst 2005 wurde nach FinPilot ein zweijähriges Projekt für die Entwicklung des finnischen Handy-TV begonnen. Der Technologiecluster Forum Virium Helsinki (FVH) ist die treibende Kraft des Projektes, die die Teilnehmer – Stadt Helsinki, Nokia, Mobilfunkanbieter und Fernsehsender – zusammenbringt. betont Projektleiter Kronlund. Die Ziele werden schon in den nächsten Monaten konkretisiert. Es werden innovative Inhalte entwickelt und getestet, Unternehmenskooperationen aufgebaut und, hoffentlich noch vor Jahresende, die ersten kommerziellen Dienste auf den Markt gebracht. Nächstes Jahr konzentrieren sich die Entwickler noch stärker auf die Endnutzer: Sie werden bei der Nutzung des Handy-TV unterstützt und zudem wird ihr Feedback für die Entwicklung der Services gesammelt. Die Entwickler des finnischen Handy-TV haben sich für die DVB-H-Sendetechnik (Digital Video Broadcasting Handheld) entschieden, eine leichtere, für das Handy geeignete Version der DVB-TTechnik des Digitalfernsehens. Digita, der zukünftige Netzbetreiber will das kommerzielle Netz am 1. Dezember 2006 eröffnen. Zeitgleich sollen auch unterschiedliche Handy-TV-Geräte erhältlich sein. „Die Entwicklung der Netze und der Geräte geschieht meistens Hand in Hand“, sagt Jonas Kronlund. Die Erwartungen gehen davon aus, dass 2007 die Zahl der Handy-TV-Zuschauer in Helsinki bei mehreren tausend Menschen liegt. ❚ Foto: Nokia Enge Zusammenarbeit – konkrete Ziele Sport, Nachrichten und Soaps – vermutlich die am meisten verfolgten Programme des Mobile-TV. die Hitliste eines Musikprogramms mitgestalten“, so Jonas Kronlund, Projektleiter des Handy-TV, der unter anderem auch Technologieleiter der Forschungskooperation von Elisa Corporation ist. „Die alten und beliebten Fernsehprogramme allein reichen nicht für die Nutzer des Handy-TV.“ In Helsinki wird im kommenden Jahr das erste europäische Handy-TV auf Sendung gehen. Die Menschen können dann fast überall fernsehen, egal ob in Bussen, Bahnen oder Büros. Studien zufolge werden Sport, Nachrichten oder die jeweiligen Lieblingsserien die beliebtesten Inhalte des mobilen Fernsehens sein. Dazu ermöglicht die Technik Spiele, Filme sowie schnelle und einfach anwendbare interaktive Dienste. „Benutzer können zum Beispiel per SMS an den Abstimmungen in den Fernsehshows teilnehmen, chatten, Produkte kaufen oder In Helsinki geht die Entwicklung des Handy-Fernsehens zurzeit mit großen Schritten voran. Finnlands Hauptstadtregion steht – vor allem dank Nokia – unbestritten an der Das FVH finanziert weiterhin das Testnetz, welches seit FinPilot 2005 besteht. „In diesem Rahmen können die Beteiligten dieses Jahr verschiedene Services in der so genannten Open InnovationUmgebung ausprobieren“, 18.8. 2006 – 21.1. 2007 18.8. – 3.9. 2006 2. – 3.9. 2006 Bis 3.9. 2006 Athos – Klosterleben auf dem heiligen Berg Kunstmuseum www.taidemuseo.fi Helsinki Festwochen Größtes Kulturfestival Finnlands www.helsinkifestival.fi Pop Fashion 06 Veranstaltung für Mode und Design Kabelfabrik Finnische Architektur 0405 Museum für finnische Architektur www.mfa.fi Erfolgreiches Pilotprojekt AUGUST 06 HELSINKI news special Schon zehn Jahre gehört Helsinki zu den dynamischsten Regionen Europas. Seit Ende der neunziger Jahre entspringt das Wirtschaftswachstum besonders aus dem ICT-Cluster. Dank Nokia konnten ebenfalls die globalen Märkte erobert werden. Finnlands Entwicklung wurde sogar zum Musterbeispiel dafür, wie ein abgelegenes Land von der Globalisierung profitieren kann. In den letzten Jahren hat Helsinki gezielt in die Zusammenarbeit zwischen den Städten der Hauptstadtregion investiert. Ziel ist es, Helsinki zu einem globalen Innovations- und Geschäftsstandort zu entwickeln, dessen Erfolg auf der Synergie von Kunst, Wissenschaft, Kreativität und Intelligenz basiert. Laut internationaler Studien und Bewertungen verfügt Helsinki über ausgezeichnete Voraussetzungen, dieses Ziel zu erreichen: Das Forschungs- und Entwicklungsvolumen der Foto: Pertti Nisonen / Stadt Helsinki Helsinki als Innovationsstandort der Weltklasse „Helsinki möchte sich zum Innovationsstandtort der Weltklasse entwickeln“, sagt der Direktor der Wirtschaftsentwicklung Eero Holstila. als ein gutes Beispiel für die Rolle der Stadt als Katalysator. Beim Forum Virium Helsinki handelt es sich um einen Unternehmenscluster für die Kommunikationstechnologie und Medienbranche. Die Aufgabe des Clusters ist es, neue Produkte und Dienstleistungen in Helsinki zu entwickeln – mit dem Ziel, sie auch international zu vermarkten. Das Koordinierungsbüro des Clusters ist für die Auswahl der weiterentwicklungsfähigen Ideen zuständig und wird von der Stadt Helsinki finanziert. Gesteuert wird die Arbeit des Clusters in einer Open Innovation-Umgebung durch die Unternehmen. Dies ermöglicht den Institutionen und Behörden der Stadt auch an hochklassigen Projekten, beispielsweise in den Bereichen Gesundheits-, Schulund Verkehrswesen, teilzunehmen. Das Forum Virium Helsinki strebt danach, Forschungsund Entwicklungseinheiten der großen internationalen Unternehmen nach Helsinki zu holen. Das neue Zentrum im mittleren Pasila wird für diese Funktionen in Zukunft einen idealen Standort bieten. ❚ Eine kreative Stadt braucht vor allem kreative Individuen. Die Universität Helsinki spielt hier eine zentrale Rolle, um internationale Spitzenlehrkräfte und Studenten anzuziehen. Die Stadt Helsinki wird ihrerseits niveauvolles Wohnen, gut funktionierende öffentliche Dienstleistungen sowie ein breit gefächertes Kulturangebot verstärken, um die Attraktivität der Region zu erhöhen. Für die internationalen Unternehmen, die neue Produkte und Services entwickeln, ist es wichtig, dass die Stadt auch als eine Entwicklungsumgebung (Living Lab) dienen kann, in der neue Produkte getestet werden. Es wurde festgestellt, dass die Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Unternehmen in Finnland ausgezeichnet funktioniert. Zukünftig sollen auch die Nutzer mehr in die Projekte einbezogen werden. Das Forum Virium dient 6.9. – 15.10. 2006 Bis 10.9. 2006 16. – 17.9. 2006 14. – 24.9. 2006 100 Jahre Wahlrecht für Frauen-Ausstellung Jugendsali 125 Jahre Iittala-Ausstellung Design Museum www.designmuseum.fi Schlussfeier der Sommersaison Linnanmäki-Vergnügungspark www.linnanmaki.fi Liebe und AnarchieFilmfestival Kinos in Helsinki www.hiff.fi Foto: Fred Björksten / Stadt Helsinki Havis Amanda-Statue im Hafen. Stadt ist schon jetzt europäische Spitze. Auch das Ausbildungsniveau der Bevölkerung ist gut, wie die Platzierungen des finnischen Schulwesens in der PISA-Studie zeigen. Die Stärken der knapp 1,5 Millionen Einwohner zählenden Region Helsinki sind effektive Zusammenarbeit und Flexibilität. Die Aufgabe der Stadt Helsinki ist es, die Kooperation aller Mitspieler in der Metropole zu ermutigen und anzutreiben. Die Entwicklungsgesellschaft aus dem Zusammenschluss der Hochschulen, des Geschäftslebens und der Städte, Culminatum Ltd., dient als unparteiische Plattform für Projekte, die auf die Entstehung der wissensintensiven Clusters abzielen. Im letzten Jahr wurde eine gemeinsame Innovationsstrategie der Region fertig gestellt – mit insgesamt 26 Maßnahmen für die Verwirklichung dieser Zukunftsvision. Eero Holstila Direktor der Wirtschaftsentwicklung der Stadt Helsinki 3 HELSINKI news special Kostenloses Surfen im Internet am Sandstrand, im Park oder im Café am Meer – hört sich toll an. In Helsinki ist das jetzt Alltag. Die Anzahl der kostenlosen WLANNetze ist dort innerhalb des letzten Jahres stark gestiegen. Im Esplanadi-Park und in den Cafés an der nördlichen und südlichen Esplanadi-Straße können Besucher seit März mit dem eigenen Laptop kostenlos ins Internet. Darüber hinaus ist es möglich, im „Sommerwohnzimmer der Bewohner“ mit einem Internethandy kostenlos über das Computernetzwerk zu telefonieren. Seit Mai sind auch die Sonnenanbeter am Strand online, da das Café des beliebten Hietalahti-Strandes ebenfalls eine kostenlose WLAN-Verbindung anbietet. Dazu gibt es überall in der Stadt in zahlreichen Restaurants, Cafés, Hotels und Shoppingcentern freie WLAN-Ver- 4 Foto: Comma / Stadt Helsinki WLAN-Surfen überall in der Stadt Kappeli-Restaurant im Esplanadi-Park, der jetzt auch WLAN-fähig ist. Kappeli ist eins der ältesten und berühmtesten Restaurants in Helsinki. bindungen. Darunter im Café Engel, einem der gemütlichsten Cafés in Helsinki, gegenüber dem Dom. Weitere Tipps sind das Café Carusel im Kaivopuisto-Park direkt am Meer sowie das Café von Kiasma – dem Museum für Zeitgenössische Kunst. Auch alle Robert's Coffee und Wayne's Coffee-Cafés sind mit WLAN ausgestat- tet. An vielen Orten gelangt man völlig kostenlos ins Netz. Die Stadt unterstützt die Entwicklung Die Stadt Helsinki bietet ihren Einwohnern viele Gelegenheiten, über das WLANNetz kostenlos zu surfen. Beispielsweise besitzen die Schulen in Helsinki die nö- tige Ausstattung. Ebenfalls sind 21 von insgesamt 36 Stadtbibliotheken WLANfähig. Einige von ihnen sind zentral gelegen und auch zugänglich für Besucher ohne Bibliotheksausweis, so wie das Film- und Medienzentrum Lasipalatsi (Glaspalast) in der Mannerheimintie-Straße und Kirjasto 10 (Bücherei 10) im Posthaus direkt im Zentrum. Auch in der Touristeninformation in der nördlichen EsplanadiStraße und im Besucherhafen von Katajanokka ist kostenloses Surfen über das WLAN-Netz möglich. Darüber hinaus wurden der zentrale Bahnhofsplatz und die Umgebung von Kiasma mit WLAN-Verbindungen versorgt. Wie und wo man in Helsinki am besten über das WLAN ins Netz gelangt, ist jetzt mit Hilfe eines ausführlichen Stadtplandienstes zu erfahren: http://kartta.hel. fi/wlan. ❚ Moderne Dienste in den Bibliotheken der Nutzer lediglich einen Internetanschluss, einen Bibliotheksausweis und einen PINCode. Gegen eine kleine Gebühr ist es auch möglich, per SMS informiert zu werden, wann die reservierten Bücher verfügbar sind. Ein guter Service für alle, die schnell Informationen wollen. Die Bibliotheken und ihre Dienstleistungen sind in ganz Finnland sehr beliebt. Neben den anderen Diensten sind die neuen Online-Services ein echter Gewinn. Eine besonders beliebte Bibliothek in Helsinki ist die Bücherei 10. Sie ist auf Musik spezialisiert und hat eine große Sammlung für alle Musikliebhaber. Neben dem Ausleihen von Musik ist es auch möglich, eigene Lieder im Studio aufzunehmen oder ein Musikvideo zu drehen. ❚ 25.9. 2006 23.9. – 1.10. 2006 28.9. – 8.10. 2006 Bis 1.10. 2006 Konzert von Bryan Adams Hartwall Areena www.ticketservicefinland.fi Helsinki Design Week www.helsinkidesignweek.com Eat & Joy verschiedene Restaurants www.eatandjoy.com Ausstellung von Helene Schjerfbeck, Didrichsen Kunst- und Kulturmuseum www.didrichsenmuseum.fi Foto: Chris Gurney In der Bücherei 10 kann man Musik ausleihen, selber machen und sich sogar Konzerte anschauen. Die Bibliotheken von Helsinki bieten ihren Nutzern neuartige Dienste, von denen viele kostenlos sind. Es gibt z. B. eine Auswahl von 100 elektronischen Büchern, die auf den Computer heruntergeladen werden können. Dies sind Lehrbücher und Nachschlagewerke und sie können entweder für einen Tag oder für eine Woche ausgeliehen werden: Dafür braucht SEPTEMBER 06 HELSINKI news special Pasila – Ort der Innovationen Pasila, ein Stadtteil rund 3,5 Kilometer nördlich vom Stadtzentrum Helsinkis, wird in den nächsten Jahren eine große Veränderung durchleben. Das Gebiet, geteilt durch ein großes Bahnhofsgelände und vorwiegend aus Bürogebäuden bestehend, soll ein hochmodernes, architektonisch auffallendes zweites Zentrum von Helsinki werden. Dabei sollen neue Wohnungen für rund 2.000 Men- sila besteht dagegen aus roten Backsteinhäusern und hat mehr bewohnerfreundliche Grünflächen. Heute wohnen in Pasila 8.600 Menschen, aber der Stadtteil ist vor allem ein Arbeitsstandort – rund 25.000 Menschen sind dort z. B. beim Finnischen Rundfunk und im Messezentrum Helsinki beschäftigt. Neue Zeiten für Pasila sind jetzt angebrochen, da der Hafen in Vuosaari, der 2008 – 2009 fertig gestellt wird, den Zugverkehr durch Pasila stark reduzieren wird. Entwicklungscluster für digitale Dienste, befindet sich ebenfalls in Pasila. Zwischen den Gleisen Pasila entstand im 19. Jahrhundert aus kleinen Holzhäusern. Die erste Eisenbahn Finnlands fuhr 1862 durch Pasila. Während der letzten Jahrzehnte hat der große Umsteigebahnhof (alle Züge aus Helsinki halten dort) und Hochmodernes Gebiet Wussten Sie schon… dass Helsinki nicht nur die Hauptstadt, sondern auch die kreativste Stadt Finnlands ist? Laut der Definition von Richard Florida in seinem Werk „The Rise of the Creative Class“ gehören 45 Prozent der Beschäftigten in der Hauptstadtregion zur „kreativen Klasse“. Hierzu zählen unter anderem Forscher, Lehrer, Architekten, Ingenieure, Designer, Künstler und Geschäftsführer. Auch Rechtswissenschaftler sowie Fachleute aus der IT- und Marketingbranche sind in der Gruppe mit inbegriffen. Insgesamt arbeitet in der Region Helsinki ein Drittel der kreativen Klasse Finnlands. Laut Florida hat die kreative Klasse eine große Bedeutung für den Wohlstand der Städte. Aus diesem Grund ist es für Helsinki wichtig, gut ausgebildete und kreative Menschen anzulocken. Für sie bietet die Stadt gute Studien- und Arbeitsplätze sowie eine tolerante, kreative und internationale Atmosphäre. 5 1. – 7.10. 2006 1. & 8.10. 2006 7.10. – 6.12. 2006 18.10. 2006 Strömlingsmarkt von Helsinki Marktplatz Konzert von Sopranistin Karita Mattila Nationaloper 50 Jahre Baukunst von Eero Saarinen Kunsthalle Helsinki www.taidehalli.fi Rhythm Of The Dance Savoy Theater www.ticketservicefinland.fi In Pasila werden für Helsinki unüblich hohe Gebäude – bis zu 25 Stockwerke – errichtet. Geklärt wird auch, ob es von dort aus Möglichkeiten für den Bau einer Metroverbindung zum Flughafen gibt. Foto: Juhani Seppovaara ein Netz aus Gleisen auf fast 60 Hektar die Mitte des Stadtteiles dominiert. Auf der östlichen und westlichen Seite des Bahnhofes wurden Bürogebäude und Wohnungen gebaut. Besonders massive Bauten aus den 70er Jahren, die sich im Osten Pasilas befinden, haben für Kritik gesorgt. Das in den 80er Jahren gestaltete West-Pa- Foto / Grafik: Cino Zucchi Architetti schen und 10.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Stadt Helsinki hat vor, aus Pasila einen Standort der neuen digitalen Dienste, Services und Inhalte zu entwickeln. Als Basis dafür hat der Finnische Rundfunk dort seinen Hauptsitz mit Studios, TV- und Radioredaktionen, Technik und Entwicklung. Das Forum Virium Helsinki, der Auf dem Bahnhofsgelände werden durch den Hafenumzug mehr als 18 Hektar freies Land zur Verfügung stehen. Ziel ist es, die westlichen und östlichen Teile von Pasila durch die Bebauung des Geländes zu verbinden und damit ein zweites Zentrum für Helsinki entstehen zu lassen. Das jetzige Zentrum auf der Helsinki-Landzunge am Meer wird für die wachsende Stadt langsam zu eng. Die Vision über Pasila als Erweiterung ist dabei nicht neu: Schon Alvar Aalto hatte in den 60er Jahren ähnliche Vorschläge gemacht. Jetzt geht die Planung richtig voran. Das Stadtparlament hat im Juni 2006 den Flächennutzungsplan beschlossen und der Bebauungsplan kommt noch in diesem Jahr zustande. Die Baumaßnahmen werden 2010 starten. ❚ HELSINKI news special Helsinki Design Week – Spielplatz der Kreativen Jagdausrüstung für City-Jäger der Hit werden. 2006 wird auch ein Fine DiningRestaurant in der Kabelfabrik aufgebaut: „Wer schönes Design mag, weiß auch gutes Essen zu schätzen“. Foto: Design Forum Finnland ners06 erwähnt er lustige Projekte von Jungdesignern: Letztes Jahr wurde zum Beispiel eine Steakbratpfanne mit Blättermuster präsentiert, mit dem Namen „Vegepfanne“. Dieses Jahr könnte die „Partners in Design“ „Das Herz der HDW ist die Designpartners06-Ausstellung in der Kabelfabrik. Dort präsentieren sich finnische Designgrößen sowie kleine kreative Ein-Mann-Unternehmen“, erzählt Kari Korkman, Designproduzent und der Mann hinter der Designwoche. „Das Motto dieses Jahres lautet ‚Partners in Design‘. So wird beispielsweise ein Projekt über ein interaktives Zuhause der Zukunft von Microsoft und einem finnischen Drei-Männer-Designbüro namens Cool Corporation vorgestellt.“ Als weitere Highlights der Designpart- Foto: Helsinki Design Week 6 Schlichte Klassiker, verrückte Neuheiten, Ausstellungen, Partys, Seminare und Shopping; erstklassige Architektur, Mode, Design, Musik und leckeres Essen. Das alles bietet die internationale Veranstaltungswoche der Formgebung, die Helsinki Design Week (HDW) vom 23. September bis zum 1. Oktober 2006. Die Design Week versteht sich als Schaufenster und Spielplatz der kreativen Branche, wo Designer ihre Talente zeigen, andere inspirieren und sich selbst inspirieren lassen. Der „Spielplatz“ erstreckt sich über den ganzen Stadtkern und lädt neben Fachleuten auch die Einwohner von Helsinki in die Designwelt ein. Exklusive Erlebnisse Die Helsinki Design Week lädt die Besucher ebenfalls in Designerstudios und in finnische Wohnungen ein. Die Open Studios-Veranstaltung zeigt in Stadtteilen wie Punavuori, Kallio oder Kamppi die Orte, wo Design konkret wird. „Kern des Designs sind natürlich die großen Namen wie Iittala, Marimekko oder Artek. Typisch für Helsinki sind aber auch junge, gut ausgebildete Designer, die sich selbständig gemacht haben, gut in der kreativen Szene vernetzt sind und in ihren kleinen Werkstätten, Galerien oder Sockelstudios die unglaublichsten Dinge kreieren“, sagt Korkmann. Dieses Jahr können Schaulustige die Designerwerkstätten auch auf der Festungsinsel Suomenlinna bewundern. „Damit erweitern wir unser Angebot sogar über das Meer“, scherzt Kari Korkman. „Und echte finnische Wohnungen während der Designwoche vorzustellen, passt auch zu Helsinki. Die Stadt ist sicher, hier kann so etwas ohne Bedenken gemacht werden. Wir öffnen gerne die Türen für Besucher.“ Finnlands erste Pecha Kucha-Nacht Oben: Ein Newcomer des letzten Jahres: Die Octo-Lampe von Secto Design – zu sehen in der Ausstellung im Design Forum bis zum 10.9.06. Unten: Offene Türen von HDW 2005 – die Inneneinrichtung von KOKO3. Weiterhin erzählt Korkman über eine Initiative der Stadt 19. – 22.10. 2006 25.10. – 26.11. 2006 26. – 29.10. 2006 30.10. 2006 Helsinki International Horse Show, Hartwall Areena www.helsinkihorseshow.fi Hel Looks – Straßenmode aus Helsinki Jugendsali www.hel-looks.com Helsinki Buchmesse Messezentrum www.finnexpo.fi Konzert von Pink Eishalle www.ticketservicefinland.fi OKTOBER 06 HELSINKI news Fennia Prize 2007Wettbewerb fördert Design Foto: Lappset Group Oy Helsinki, die die Straßenbaustellen mit Hilfe von Design für die Stadtbewohner angenehmer machen soll. Es wurde ein Wettbewerb für Designstudenten ins Leben gerufen, dessen vier beste Entwürfe während der Woche gezeigt werden. „Der Erfolg war enorm – wir haben 78 Vorschläge bekommen. Die störenden Baustellen können mit etwas Kreativität auch ästhetisch gestaltet werden. Die Fassaden bedeckenden, weißen Planen können wunderbar als Flächen für Kunstwerke dienen“, so Korkman. Während der Designwoche 2006 wird auch Finnlands erste Pecha KuchaNacht organisiert: Es ist ein unter Designerkreisen bekanntes Konzept für Jungtalente zum Networking und Präsentieren. Jeder Teilnehmer darf nur 20 Bilder zeigen und jedes Bild bleibt für 20 Sekunden auf dem Bildschirm. Das macht sechs Minuten und 40 Sekunden Zeit pro Person. So bleiben die Präsentationen übersichtlich mit einer positiven Wirkung auf das Interesse der Zuschauer – und es können special Die Axiom-Spielproduktserie von Lappset hat den ersten Preis beim Fennia Prize-Wettbewerb 2005 gewonnen. im Wettbewerb mit anzubieten: „Das Design kann auch etwas anderes als Produktgestaltung sein.“ Wichtig ist, dass die Produkte und Konzepte funktionell und ästhetisch sind. Nach dem Wettbewerb werden die Produkte in einer Ausstellung sowohl in Finnland als auch im Ausland präsentiert. Die früheren Fennia Prize-Ausstellungen sind durch Europa, Südamerika und Asien getourt. Laut Santala möchte das Design Forum Finland dadurch die Produkte, Services und ebenfalls das ganze Image des Landes promoten. Vorschläge für den Fennia Prize 2007 werden bis zum 10. Oktober 2006 entgegengenommen. Die Ergebnisse werden am 15. Februar 2007 bekannt gegeben. www.designforum.fi. ❚ sich mehr junge Designer vorstellen. Im Anschluss an die Design Week findet vom 28. September bis zum 8. Oktober 2006 Eat & Joy statt, eine Veranstaltung der Spitzengastronomie in den besten Restaurants Helsinkis. www.helsinkidesignweek.com. ❚ Design spielt eine wichtige Rolle für finnische Unternehmen. Firmen wie Nokia, Suunto, Fazer oder Marimekko wissen, dass ein erfolgreiches Produkt nicht nur schön aussehen muss, sondern auch funktionell und vertrauenswürdig sein sollte. Das Design Forum Finland ist eine Organisation, die sich auf die Förderung von Design spezialisiert hat: Sie präsentiert u. a. den Fennia Prize 2007-Wettbewerb für Unternehmen, welche die Gestaltung bei ihren Produkten oder Services besonders berücksichtigen. „Das Ziel des Wettbewerbs ist es, die Nutzung des Designs zu unterstützen und auch international bekannter zu machen“, so Ilpo Santala, der geschäftsführende Direktor vom Design Forum Finland. Der internationale Wettbewerb 2007 ist zum ersten Mal in zwei Kategorien aufgeteilt: In eine offene Serie und eine für die „traditionelle“ Produktgestaltung. In der offenen Kategorie konkurrieren Geschäfts- und Servicekonzepte, in denen Design angewendet wurde: Das betrifft z. B. Programmdesign, Spielindustrie oder Eventproduktionen. Santala findet es sehr gut, auch diese offene Serie 3. – 5.11. 2006 19.11. 2006 30.11. – 3.12. 2006 Bis 30.12. 2006 SkiExpo 2006 Ski- und Wintertourismusmesse www.finnexpo.fi Konzert von Andrea Bocelli Hartwall Areena www.ticketservicefinland.fi Helsinki Motor Show Größte Automesse Finnlands www.helsinkimotorshow.fi Frauen im Beruf von Sari Poijärvi Urho Kekkonen Museum www.nba.fi/fi/ukk_museo NOVEMBER 06 Pressereise geplant Im Auftrag der Stadt Helsinki wird eine Pressereise zum Thema Helsinki Design Week und Eat & Joy 2006 organisiert. Voraussichtlicher Termin: KW 39. Weitere Informationen ADJOURI: Brand Consultants GmbH Herr Jukka Sakari Tel. +49 - 30 - 28 39 88 - 23 Fax +49 - 30 - 28 39 88 - 20 sakari@adjouri.com 7 HELSINKI news special Zusammenarbeit von Universitäten und Wirtschaft macht Helsinki stark Wirtschaftswissenschaften. Er leitet die Umsetzung von Forschungsstrategien in die Praxis an der Wirtschaftsuniversität Helsinki. Laut Dr. Inkiläinen hospitieren Studenten in den Firmen und be- An der Wirtschaftsuniversität Helsinki schreiben viele Studenten ihre Magisterarbeit direkt für Firmen. „Die Unternehmen sind sehr beeindruckt von den Untersuchungsergebnissen. Das wird oft mit einer Stelle in der Firma belohnt.“, sagt Dr. Inkiläinen. Von der Forschung zur Geschäftstätigkeit Foto: Terttu Forsström / HSE 8 Die Wirtschaftsuniversität Helsinki ist bekannt für die gute Zusammenarbeit mit Unternehmen. ders in der Hauptstadt wird viel in diese Kooperation investiert. Studenten erstellen verschiedene Projekte sowie Gruppen- und Magisterarbeiten für die Firmen, welche ihrerseits an den Universitäten aktiv sind. „Vertreter von Unternehmen werden zu vielen unserer Kurse eingeladen, um zu erörtern wie zum Beispiel Probleme in der Praxis gelöst werden“, erzählt Aimo Inkiläinen, Doktor der richten über ihre Erfahrungen. Die Wirtschaftsuniversität Helsinki hat insgesamt 13 Unternehmenspartner – darunter viele potenzielle zukünftige Arbeitgeber für die Hochschulabsolventen. In regelmäßigen Treffen diskutieren die Unternehmen und die Universität über aktuelle und wichtige Inhalte des Lehrplans. Dadurch soll für Studenten der Weg zum Job erleichtert werden. HERAUSGEBER: STADT HELSINKI ANSPRECHPARTNER STADT HELSINKI, INFORMATIONSBÜRO Mikael Schier, E-Mail mikael.schier@hel.fi P.O. Box 1, FI-00099 Stadt Helsinki Tel. +358-9-169 23 26, Fax +358-9-65 53 54 Helsinki News ist auch als PDF-Datei unter www.hel2.fi/deutsch/aktuelles/news.html erhältlich. Die Entwicklungsgesellschaft Culminatum spielt eine wichtige Rolle in der Zusammenarbeit mit Hochschulen und Firmen. Culminatum ist ein Gemeinschaftsunternehmen, dessen Eigentümer unter anderem die Stadt Helsinki, die Hochschulen und das Geschäftsleben der Hauptstadtregion sind. Die Gesellschaft strebt danach, die Vorraussetzungen für die Wettbewerbsfähigkeit der Region Helsinki weiter zu entwickeln und die regionalen Ausbildungs- und Wissenschaftsressourcen im Wirtschaftsleben zu verbessern. Der Geschäftsführer von Culminatum, Pasi Mäkinen, schätzt die Kooperation der Universitäten und Unternehmen sehr. „Aus den Ergebnissen der Forschung können neue Geschäftsideen entstehen“, betont Mäkinen. „Von der Forschung zur Geschäfts- tätigkeit“ heißt das Entwicklungsprogramm: Wenn an einer Universität Neues erfunden wird, wird im Rahmen dieses Programms ein Geschäftspartner gesucht, mit dem der Forscher seine Idee weiter entwickeln kann. Im besten Falle entsteht ein neues Produkt. Das Programm hat u. a. die Entwicklung eines interaktiven Fernsehkanals unterstützt. „Die Zielgruppen sind pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen, die sie pflegen. Für sie werden Diskussionsprogramme und Ratschläge angeboten“, erzählt Geschäftsführer Mäkinen. Sowohl bei Culminatum als auch in der Gesellschaft ist die Nachfrage nach guten Ideen weiterhin groß. ❚ Foto: Aino Huovio / HSE Die Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Unternehmen ist ein wichtiges Thema in Finnland. Die Hochschulen und Firmen unterstützen sich gegenseitig schon seit Jahren und beson- An der Wirtschaftsuniversität gibt es ca. 4.000 Studenten. FREMDENVERKEHRSAMT DER STADT HELSINKI P.O. Box 1, FI-00099 Stadt Helsinki Tel. +358-9-169 37 57, Fax +358-9-169 38 39 E-Mail tourist.info@hel.fi ADJOURI: Brand Consultants GmbH Sanna Kaukosalo, E-Mail kaukosalo@adjouri.com Helmholtzstraße 2 – 9, D-10587 Berlin Tel. +49-30-28 39 88-0, Fax +49-30-28 39 88-20