16_Trends und Design

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16_Trends und Design
Der Content-Service
der imm cologne zu Design
und Wohnkultur
16_dt
Trends und Design 2012
2 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Inhalt I 3
Trends und Design 2012
4 Editorial
Markus Majerus
Köln möbliert – Neuheiten in der Stadt
6 Neuheiten imm cologne 2012
Köln möbliert
11 imm-cologne-Neuheiten an 11 Kölner
Lieblingsorten
www.imm-cologne.de
www.livinginteriors-cologne.de
Produkte
Locations
Designer-Kurz-Interviews
34 Möbeltrends 2012
Wertediskussion mit leichter Hand und
massiven Argumenten
38 Pressemeldung D3 Design talents
Möbel und Designobjekte wie aus dem Labor
44 Wohntrends zum Jahresanfang 2012
Deutsche geben wieder mehr Geld für Möbel aus
48 Pressemeldung/Überblick
„Interiors on Stage“ 2012
„Das Haus“ –
Trendinstallation in menschlichem Maßstab
www.doshilevien.com
www.purevillage.de
52 Pressemeldung Pure Village 2012
Design-Gipfeltreffen der Extraklasse
www.purevillage.de
54 Pressemeldung LivingInteriors 2012
Die neue Erlebniswelt für ganzheitliches
Einrichten auf der imm cologne
www.livinginteriors-cologne.de
56 Vorbericht imm cologne 2012
Branche freut sich auf die imm cologne 2012
www.imm-cologne.de
60 Impressum
www.imm-content.de
4 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Editorial
Köln möbliert – Neuheiten in der Stadt
Im Zuge der Nachhaltigkeitsdiskussion wird gerade auch
von Designern die Marktpraxis infrage gestellt, nach der
jedes Jahr wieder neue Produkte – oftmals scheinbar nur
des Neuheitenwerts halber – entwickelt werden. Angesichts immer kürzerer Lebenszyklen von Möbeln insbesondere im Niedrigpreissegment ist die Kritik sicherlich
legitim. Was wir brauchen, ist ein Diskurs über das Zusammenspiel von Wohn- und Konsumkultur, von Marktzwängen und Angebotsgestaltung, von Trendorientierung
und Qualität.
Doch auch (und gerade) die Einrichtungsbranche würde
ohne Innovationen – seien es nun produktionstechnische,
konstruktive, materialbezogene oder rein kreative Lösungen – im Althergebrachten stecken bleiben und sich
von der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung zu immer mehr Individualität abkoppeln. Das wäre ohne Zweifel
kontraproduktiv. Die Nachhaltigkeitsdiskussion muss also
eigentlich um Qualität, um die Bedürfnisse des Massenmarktes und um die Zielsetzung von Innovationen gehen.
Designer haben demnach nicht mehr nur die Aufgabe,
immer neue schöne Dinge zu entwerfen, sondern auch
den Designprozess selbst zum Thema zu machen. Die
imm cologne ist sicherlich eines der Foren, auf denen
dies geschieht, sei es auf den Ausstellerständen, auf den
Plattformen für junges Design, auf den Design-Events
der Messe oder den vielfältigen Rahmenprogrammen
der Cologne Design Week, bei der sich viele größere und
kleinere Händler, Galeristen, Designerwerkstätten, Einrichtungsstudios engagieren, genauso wie die Designinstitutionen der Stadt Köln, der sich die imm cologne so
eng verbunden fühlt.
Die vornehmliche Aufgabe der imm cologne bei der Erneuerung des Sortiments und der Branche ist jedoch die
Markteinführung der Produktneuheiten. Die imm cologne
ist eine Business-Messe. Hier kommt nur an, was fertig
entwickelt, produktionstechnisch ausgefeilt, geprüft und
für marktreif befunden wurde. Und das ist ein Qualitätskriterium, das seine eigene Faszination hat. Wie inspirierend der Gegensatz zwischen Perfektion und Improvisation sein kann, das wollten wir mit der Fotoaktion
demonstrieren, deren Ergebnisse sie in dieser ContentMappe sehen können.
Foto: Julia Degner, Markus Majerus; Koelnmesse (IMM11_TD0101_01)
Die Fotos zeigen einige der ersten Neuheiten von der imm
cologne 2012, die wir wenige Wochen vor ihrer offiziellen
Premiere zu sehen bekamen und die wir Ihnen nun zeigen
dürfen. Hierfür wurden die Objekte innerhalb der Stadt
Köln abgelichtet, an öffentlichen Plätzen – am Rhein, vor
den Museen, auf der Straße, in Ladenlokalen und Lokalen,
in Parks und Stadien.
Wir haben für die Inszenierung ganz bewusst Locations
ausgesucht, die typisch für die Stadt und doch nicht jedermann bekannt sind, Lieblingsplätze unseres Teams aus
Presseabteilung, Agentur, Stylistin und Fotografin. Denn
es wurde einmal Zeit, die Möbel in die Stadt zu tragen, die
jedes Jahr Schauplatz einer der größten Einrichtungsmessen der Welt ist.
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Stöbern in dieser
reichhaltigen Materialzusammenstellung.
Mit freundlichen Grüßen Ihr Presseteam
Markus Majerus
Editorial I 5
Foto: Mirjam Fruscella; Koelnmesse; COR, Bahir ; Design: Jörg Boner (IMM12_TD0111_01_COR_interluebke)
P.S.: Wie immer sind – redaktionellen Verwendungszweck
vorausgesetzt – sämtliche Artikel und Bildmaterialien
unter Nennung der Foto-Credits honorarfrei zu verwenden.
Bei Veröffentlichung bitten wir um eine Mitteilung und
gegebenenfalls um die Zusendung von Belegexemplaren. Alle Texte und Fotos – auch der älteren ContentMappen – finden Sie außerdem in unserem kostenlos zu
nutzenden Online-Content-System unter
www.imm-content.de
6 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Fotos: Mirjam Fruscella; Koelnmesse
Neuheiten imm cologne 2012 I 7
Neuheiten imm cologne 2012
Köln möbliert
•
•
Köln ist das erste Zuhause für die Möbelneuheiten des Jahres 2012
11 imm-cologne-Neuheiten an 11 Kölner Lieblingsorten
Was macht das schöne neue Gandia-Blasco-Sofa von
Stefan Diez auf der Straße vor dem Kölner Museum
Kolumba? Dürfen Spaziergänger auf der Promenade
des Rheinauhafens es sich wirklich auf dem neuesten Polstermöbel von Brühl bequem machen? Sind die
blattförmigen Tischchen am Flussufer schon immer da
gewesen? Und seit wann stehen in einer Kölsch-Kneipe
Designermöbel wie die Barhocker von Frei Frau herum?
Die internationale Einrichtungsmesse imm cologne holt
die Möbelneuheiten der nächsten Saison an den Rhein. Im
Januar wird Köln wieder zur Designhauptstadt des weltweit wohl wichtigsten Möbelmarktes im Zentrum Europas.
Der Veranstalter, die Koelnmesse GmbH, erwartet rund
1.100 Aussteller aus 54 Ländern, die hier ihre Sortimente
und Neuheiten vorstellen. Die Stadt rüstet sich für den Besuch eines internationalen Publikums aus Handel, Projektgeschäft, Raumausstattung und Presse. Das Designpublikum aus Architekten, Inneneinrichtern, Designern
und Künstlern besucht dabei auch gerne die Innenstadt
mit ihrem reichhaltigen Angebot an Rahmenprogrammen
wie Passagen, Hochschulveranstaltungen, Museumsausstellungen und Medien-Events.
Bei dem lebhaften Business und dem ganzen Rummel um
Designer, Einrichtungstrends und Designnachwuchs gerät
schnell aus dem Blickfeld, dass es bei der imm cologne
vor allem um eines geht: neue, marktreife Wohnobjekte.
Damit die Neuheiten angesichts des breiten Messeangebots auch wirklich ins rechte Licht gerückt werden, hat die
Koelnmesse vorab schon mal einige der Branchen-Highlights in die Stadt geholt und an Köln-typischen Locations
fotografieren lassen. Auf der Hohenzollernbrücke, am
Rheinufer, im Museum, auf öffentlichen Plätzen, in Geschäften und Kneipen der Stadt. Die Objekte zeigten sich
weitgehend unbeeindruckt von der ungewohnten Umgebung und wirken auf den Fotos so lässig und selbstverständlich, als hätten sie schon immer hier gestanden.
Dabei ist die Stadt im Winter eigentlich ein eher ungemütliches Pflaster, und auch Möbel fühlen sich in dieser
Jahreszeit draußen gemeinhin nicht sehr wohl. Vor allem
aber fehlen im Straßenbild zumeist die Menschen, die
sonst Rheinufer und Parks, Museumsplätze und Domplatte, die Spielplätze, Biergärten und Straßencafés bevölkern. Sie ziehen sich zurück in die muckelig warmen
Kneipen, in die Cafés und Läden der Stadt und natürlich
in ihre eigenen vier Wände.
Und damit schließt sich der Kreis, denn die Möbel, mit
denen sie sich zu Hause umgeben, wurden genau hier in
die Welt gesetzt – in der Messestadt Köln. Kaum eine andere Messe kann ein derart breites Spektrum an Marktsegmenten von Basic bis Highend-Design, von Heimtextilien bis Home Entertainment bieten wie die Kölner
Einrichtungsmesse. Köln ist eine Stadt für alle Stil- und
Lebenslagen. Vielleicht ist das die Erklärung dafür, dass
die fotografierten Objekte aussehen, als befänden sie
sich in Köln in ihrer natürlichen Umgebung. Denn hier
ist auch die Designwelt zu Hause.
8 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Die Location:
MAKK (Museum für angewandte Kunst Köln)
Die Kölner nennen es schlicht MAKK. Gegründet 1888,
präsentiert das Museum für Angewandte Kunst europäisches Kunsthandwerk vom Mittelalter bis in die Gegenwart sowie temporäre Ausstellungen über ein breites
Themenspektrum von der Architektur bis zur Fotografie.
Der Schwerpunkt der Designsammlung liegt auf nordamerikanischem und westeuropäischem Design des 20.
und 21. Jahrhunderts. Seit 1989 residiert das MAKK in
dem so genannten „Schwarzbau“ – dem ersten Museumsneubau (1953-1957) der Nachkriegszeit in Deutschland, von Rudolf Schwarz und Josef Bernard ursprünglich
für das Wallraf-Richartz-Museum und das Museum Ludwig entworfen. Seit 2008 zeigt die durch die Sammlung
Winkler erweiterte Designabteilung „Design und Kunst
im Dialog“ Objekte der Alltagskultur in enger, kultur- und
zeitgeschichtlich definierter Beziehung zu Werken der
Bildenden Kunst.
www.makk.de
Neuheiten imm cologne 2012 I 9
01 Gandia Blasco
Dialog von Design und Architektur
Foto: Mirjam Fruscella; Koelnmesse; Gandia Blasco, Tropez; Design: Stefan Diez (IMM12_TD0101_02_Gandia_Blasco)
10 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Puristische Begegnung: Klar, direkt und unverblümt
bezieht Stefan Diez‘ neues Sofa Tropez (Gandia Blasco)
neben dem Kolumba Kunstmuseum von Peter Zumthor
in Köln Stellung.
Das Outdoorsofa Tropez vom spanischen Möbelhersteller
Gandia Blasco trägt den Komfort von Wohnbereichsmöbeln nach draußen. Tropez will eher durch seine unprätentiöse Erscheinung und Leichtigkeit auffallen. Es wirkt
fast so, als würde ein Schmetterling leicht beschwingt im
Garten landen. Der Designer Stefan Diez suchte für den
Entwurf Anregungen aus der Welt des Sports der 20er
und 30er Jahre. Diez zitiert die Sprache der eleganten
Segelboote und handgefertigten Tennisschläger. Das Sofa
basiert auf einer Rahmenkonstruktion aus Alumium und
kann mit verschiedenen Fußelementen ausgestattet werden. Der legere Charakter dieses Outdoormöbels will eine
besondere Identität in architektonische und nicht-architektonische Landschaften zeichnen.
www.gandiablasco.com
Stand: Halle 3.2 Stand C033
Kurz-Interview mit Stefan Diez
www.stefandiez.de
In welchem Kontext sehen Sie Ihr Produkt?
Tropez sind Polstermöbel für den Garten und für die Terrasse.
Was macht das Produkt zu etwas Besonderem?
Tropez besteht aus einer leichten, mit Netz bespannte
Grundstruktur aus gebogenen Aluminium Extrusionsprofilen, in die Polster gelegt werden. Das ergibt sehr leichte,
fast sportliche Sitzlandschaften. Tropez ist ein Gartenmöbel im eigentlichen Sinne, welches in der Wiese und unebenem Gelände funktioniert und in zahlreichen Farbstellungen erhältlich sein wird.
Was ist das Besondere an Köln?
Ich freu mich jedes Jahr auf Köln. Ehrlich! Die Messe selber war immer dann besonders gut, wenn sich die Organisatoren viel Mühe machen. Das Ideal House beispielsweise war so eine Idee, oder die Trendshow. Heute sind es
Pure Village und Das Haus.
Welche Impulse erwarten Sie von der imm cologne 2012?
Es gibt viele Messen über das Jahr verteilt, dass man keine radikalen, plötzlichen Veränderungen mehr wahrnehmen kann. Köln ist für mich vor allem eine Gelegenheit,
mich mit Freunden zu treffen.
Foto: Andreas Körner; Stefan Diez (IMM12_TD0301_01)
Neuheiten imm cologne 2012 I 11
01 Gandia Blasco
Dialog von Design und Architektur
Foto: Mirjam Fruscella; Koelnmesse; Gandia Blasco, Tropez; Design: Stefan Diez (IMM12_TD0101_01_Gandia_Blasco)
Die Location:
Kolumba (Kunstmuseum des Erzbistums Köln)
Die Ruine der gotischen Kolumba-Kirche ist im wiederaufgebauten Köln das vielleicht eindrucksvollste Bild für
den fast vollständigen Untergang der Stadt im Zweiten
Weltkrieg. In ihrer Mitte entstand 1949 die Kapelle der
»Madonna in den Trümmern« als nahezu improvisiertes
Gehäuse einer unversehrt gebliebenen gotischen Marienfigur. Diese Kapelle wurde in den 2007 eröffneten Museumsneubau integriert, der eine umfangreiche Sammlung
vom frühen Christentum bis zur zeitgenössischen Kunst
zeigt. Der sehr massiv wirkende Entwurf des Architekten
Peter Zumthor soll die Summe der vorhandenen Fragmente in die Komplexität eines ganzen Gebäudes überführen. Die schlichten Lichtöffnungen im rohen Beton
erzeugen eine stimmungsvolle Beleuchtung des Inneren.
www.kolumba.de
12 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Der so rustikale wie zierliche Barhocker Kya, entworfen
von Neuland Paster & Geldmacher für die junge Einrichtungsmarke Frei Frau, vereint Welten – hier beim
Kölsch im traditionellen Brauereiausschank.
Der Barhocker Kya von der jungen Einrichtungsmarke
Frei Frau ist nicht nur die innovative Antwort auf den typischen Hocker in einer Kneipe. Nach Vorstellung der Designer Eva Paster und Michael Geldmacher (Neuland) passt
er in edle, lederlastig geschichtsträchtige Hotelbars, in die
reduzierte Klarheit einer urbanen Bar oder sogar in den
modernen Privatraum. Man kann auf ihm ganz traditionell
sitzen oder wie auf einem Sattel. Er lädt den Sitzenden ein,
die Position zu wechseln und mit den unterschiedlichen
Möglichkeiten zu spielen. Eine wuchtige Doppelnaht verbindet die Lederzuschnitte und der Hocker soll mit dem
Besitzen patiniert altern. Mit zunehmendem Alter soll der
Barhocker von den tausenden Meilen erzählen, die auf
ihm entlang der Tresen der Welt abgesessen wurden –
in der Hoffnung, dass auch für ihn gilt: Man wechselt das
Pferd, aber nicht den Sattel!
www.frei-frau.com
Stand: Halle 3.2 Stand D029
Kurz-Interview mit Eva Paster und Michael Geldmacher
www.neuland-id.de
In welchem Kontext sehen Sie Ihr Produkt?
Eva Paster und Michael Geldmacher: Kya lässt sich gut in
Interieurs unterschiedlichster Ausrichtung integrieren. Er
passt in die edle, lederlastig geschichtsträchtige Hotelbar,
in die reduzierte Klarheit einer urbanen Bar oder in den
modernen Privatraum. Er ist die ideale Wahl überall dort,
wo keine unterkühlte Stimmung herrschen soll, wo die
lebendige Materialität und die handwerkliche Fertigung
erkannt und geschätzt werden.
Was macht das Produkt zu etwas Besonderem?
Eva Paster und Michael Geldmacher: Über die aufwändige, handwerkliche Fertigung hinaus unterscheidet sich
die Sitzfunktion von Kya von der klassischen Ergonomie
eines Barhockers. Man kann auf ihm ganz traditionell sitzen oder wie auf einem Sattel. Er lädt den Sitzenden ein,
die Position zu wechseln und mit den unterschiedlichen
Möglichkeiten zu spielen.
Was ist das Besondere an Köln?
Eva Paster und Michael Geldmacher: Vieles! Köln ist eine
lebendige, offene Stadt. Seit vielen Jahren kommen wir
immer wieder gerne zur Messe und genießen die rheinische Gastfreundlichkeit und das Kölsch. Für die imm
cologne freut uns, dass ihre Bedeutung als internationaler Marktplatz besonders in Italien wieder stärker wahrgenommen wird und nicht mehr alle Neuigkeiten erst in
Mailand gezeigt werden.
Welche Impulse erwarten Sie von der imm cologne 2012?
Eva Paster und Michael Geldmacher: Eine klare Profilierung als Handelsplatz für zeitgenössisches, anspruchsvolles und richtungweisendes Design durch ein klares
und vor allem eigenständiges Konzept.
Foto: Regina Recht; Neuland Paster & Geldmacher (IMM12_TD0302_01)
Neuheiten imm cologne 2012 I 13
02 Frei Frau
High Noon bei Päffgen
Foto: Mirjam Fruscella; Koelnmesse; Frei Frau, Kya; Design: Neuland Paster & Geldmacher (IMM12_TD0102_01_FreiFrau)
Die Location:
Brauhaus Päffgen (Friesenstraße)
Der Kölner liebt sein Bier und sein Brauhaus. Und hier
ganz besonders das Päffgen im Friesenviertel. Denn die
authentische Stimmung, die rustikale Einrichtung sowie
die typische Speisekarte mit regionalen Spezialitäten und
dem süffigen Kölsch spiegeln die rheinische Lebensart
auf sympathische Weise wider. Durch Erweiterungen und
Umbauten bietet das 1883 entstandene Brauhaus mehrere Räume unterschiedlicher Größe – bis hin zu einem
Biergarten, der auch im Winter genutzt werden kann.
www.paeffgen-koelsch.de
14 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Das kompakte rote Sofa von Kati Meyer-Brühl für das
gleichnamige Familienunternehmen scheint die Energie seiner Umgebung förmlich aufzusaugen – für kalte
Tage und regenerative Stunden.
Der Name ist Programm: Das zweisitzige Sofa avec plaisir
von Brühl hat nicht nur Ausstrahlung und das Format zu
einem Klassiker, sondern ist auch überaus bequem. Die
skulpturale, organische Form vermittelt schon dem Betrachter Geborgenheit. Das solide Design von avec plaisir
vereint Form und Funktion zu einem Wohlfühlfaktor. Entworfen hat das trendige Sofa die junge Designerin Kati
Meyer-Brühl. Bleibt noch zu erwähnen, dass die Form des
Sofas eine hochwertige Handwerksqualität voraussetzt
und in verschiedenen Stoffvarianten erhältlich ist.
www.bruehl.com
Stand: Halle 11.2 Stand N041
Kurz-Interview mit Kati Meyer-Brühl
www.bruehl.com
In welchem Kontext sehen Sie Ihr Produkt?
Kati Meyer-Brühl: Die skulpturelle Form, experimentelle
Konstruktion und die handwerkliche Verarbeitung zeichnen avec plaisir aus.
Was macht das Produkt zu etwas Besonderem?
Kati Meyer-Brühl: Formensprache und Verarbeitung stehen im Vordergrund des Entwurfs. Der organisch gerundete Korpus vermittelt Wohlgefühl – Geborgenheit und
Ruhe.
Was ist das Besondere an Köln?
Kati Meyer-Brühl: Der Dom - das Meisterwerk gotischer
Baukunst. Im Krieg zwar stark beschädigt, doch wieder
aufgebaut.
Welche Impulse erwarten Sie von der imm cologne 2012?
Kati Meyer-Brühl: Ich hoffe, dass nicht zuletzt durch die
neuen Aktivitäten die Attraktivität der imm cologne steigt
und das neue Konzept für 2012 greift: viele interessante
nationale und internationaler Besucher in entspannter Atmosphäre.
Foto: Kati Meyer-Brühl (IMM12_TD0303_01)
Neuheiten imm cologne 2012 I 15
03 Brühl
Wetterleuchten im Rheinauhafen
Foto: Mirjam Fruscella; Koelnmesse; Brühl, avec plaisir; Design: Kati Meyer-Brühl (IMM12_TD0103_01_Bruehl)
Die Location:
Rheinauhafen
Ein neues Viertel südlich vom Dom, zwischen Schokoladenmuseum und Südbrücke direkt am Rhein gelegen,
entwickelt sich derzeit in Köln zu einem neuen Zentrum
für vielfältige städtische Kultur. Hochwertige Wohnungen
und Gewerbeflächen, Kunst und Gastronomie sowie ein
Wechselspiel von moderner Architektur und denkmalgeschützten Gebäuden machen den Rheinauhafen zu einem
begehrten Architekturobjekt. Alte Kräne und die historische Kaimauer zeugen dabei vom geschäftigen Treiben
vergangener Tage. Mit dem Südkai, dem „Siebengebirge“
genannten ehemaligen Speichergebäude, dem Rheinkontor und den imposanten Kranhäusern bildet der Rheinauhafen ein markantes und schon jetzt weithin bekanntes
Stück Stadtpanorama.
www.rheinauhafen-koeln.de
Foto: Mirjam Fruscella; Koelnmesse; Brühl, avec plaisir (IMM12_TD0103_01)
16 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Die Location:
Fußkleid
Nur wenige Meter abseits der Shopping-Meilen findet der
Kundige zahlreiche Beispiele für die enorme Kreativität
des Kölner Einzelhandels: Mode-Designer, exklusive und
unkonventionelle Boutiquen aller Art, Galerien für Kunst,
Kunsthandwerk und Accessoires stehen hier dicht an
dicht neben Klein-Gastronomie, ausgestorben geglaubten Handwerksbetrieben wie Hut- und Pfeifen-Machern
sowie Spezialitäten-Geschäften für Käse, Wild, Gummibärchen oder Gummi- und Filzprodukte. So zum Beispiel
auch im Hinterland des so genannten „Gürtels“, etwa zwischen Ehrenstraße und Rudolfplatz, wo Eva Reuther in ihrem Geschäft „Fußkleid“ exklusive Schuhkollektionen und
Accessoires anbietet. Von außen erinnert die am Altbau
prangende Beschilderung „Braunleder Muhs“ noch an
die orthopädischen Einlagen und Maßschuhe, die es hier
mal zu kaufen gab – innen kontrastiert modernes Design
reizvoll mit dem ausgeputzten 50er-Jahre-Charme des
Ladens.
www.fuss-kleid.de
Neuheiten imm cologne 2012 I 17
04 Walter Knoll
Verführerische Ansichten
Foto: Mirjam Fruscella; Koelnmesse; Walter Knoll, Bao; Design: EOOS (IMM12_TD0104_02_Walter_Knoll)
18 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Mit einer Geste der Umarmung umfängt der Dreh-Sessel Bao von Walter Knoll seinen Benutzer. Er kann aber
auch mit der Rückseite punkten. (Design: EOOS)
Opulente Skulptur mit kunstvoller Kehrseite: Wie bei einem Lederball bilden drei raffiniert zugeschnittene Lederstreifen den leicht gewölbten Rücken des Sessels
Bao von Walter Knoll. So ergeben sich fließende Linien,
die schwungvoll und elegant das Design vom LoungeSessel bilden. Der drehbare Fauteuil, mit einer schweren
und nicht sichtbaren Metallplatte ausgestattet, vereint die
Materialien: Leder im Rücken, Stoff im Sitz. Alles hat seinen Platz. Im Büro bilden mehrere Baos kombiniert eine
Landschaft, die Zusammenarbeiten und Kommunizieren
auf einer gleichberechtigten und nicht-hierarchischen
Basis ermöglichen soll. (Design: EOOS)
www.walter-knoll.de
Stand: Halle 11.2 Stand H011
Kurz-Interview mit EOOS
www.eoos.com
In welchem Kontext sehen Sie Ihr Produkt?
Für uns ist wichtig, dass der Sessel sowohl im Wohnen als
auch im Büro seine Gültigkeit hat. Im Wohnen sehen wir
ihn als Solitär, der zur Kontemplation einlädt, oder kombiniert mit Walter Knoll Sofasystemen wie Living Landscape
oder Jaan Living, wo er formal und funktional eine spannungsvolle Beziehung eingeht und in Kombination eine
Collage bildet. Im Büro bilden mehrere Baos kombiniert
ein Think Park Szenario, eine Landschaft, die Zusammenarbeiten und Kommunizieren auf einer gleichberechtigten
und non-hierarchischen Basis ermöglicht.
Was macht das Produkt zu etwas Besonderem?
EOOS: Die Form ergibt sich aus der Geste des Umarmens,
daher auch der Name Bao (chinesisch für „umhüllen, umwickeln, beschützen“). Eine endlose Kontur im Raum manifestiert sich als superkompaktes, drehbares Sitzmöbel.
Der Sessel lädt zur Bewegung ein, weil die Sitzfläche und
Rückenlehne so gestaltet ist, dass sehr viel Bewegungsfreiheit ermöglicht wird. Für uns ein weiteres interessantes Detail ist die dreidimensionale Dicklederverformung
der Außenschale. Sie wird durch speziellen Zuschnitt erreicht, ähnlich wie bei einem Lederball.
Was ist das Besondere an Köln?
EOOS: Die Macht des Rheins und des Doms ist gewaltig. Für
uns jedoch steht der Humor der Kölner noch darüber. Es ist
diese zugängliche und gastfreundschaftliche Art der Menschen,
weswegen wir uns immer wieder aufs Neue auf Köln freuen.
Welche Impulse erwarten Sie von der imm cologne 2012?
EOOS: Wir glauben, dass die imm für uns als Designer
eher der Orientierung dient: Wo steht man selbst und wo
stehen unsere Kunden?
Foto: Andreas Körner (IMM12_TD0304_01_EOOS)
Neuheiten imm cologne 2012 I 19
04 Walter Knoll
Kür der Form auf glattem Boden
Foto: Mirjam Fruscella; Koelnmesse; Walter Knoll, Bao; Design: EOOS (IMM12_TD0104_01_Walter_Knoll)
Die Location:
Lentpark
Für die Kölner ist dies eine legendäre Stätte: Hier wurden
in den 80er-Jahren zahlreiche Meisterschaften der Kölner Haie gefeiert, als noch das alte Eis- und Schwimmstadion stand. Dann zog die Eishockeymannschaft in die
damals neue Kölnarena um, und es wurde ruhiger an
der Lentstraße am Rande der Altstadt Nord. Schließlich
kamen die Bagger: Eine neue, moderne Arena sollte her,
mit Eisfläche, Eishochbahn, Schwimmbad und Sauna. Seit
dem 1. Oktober 2011 wird im nun „Lentpark“ getauften
Sport- und Freizeitkomplex wieder Schlittschuh gelaufen
– und schwimmen wird man hier im Sommer auch wieder im Freien können.
www.koelnbaeder.de/de/bad-sauna-fitness/eisschwimmstadion-lentstrasse
20 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Zeitlos: Moderne Ästhetik, 200 Jahre altes Eichenholz
und 2000-jährige Geschichte passen beim Tisch Clamp
von Janua (Design: Bernd Benninghoff) fast nahtlos zusammen, wie dieses Foto vor dem Römisch-Germanischen Museum in Köln beweist.
Der Designer und Innenarchitekt Bernd Benninghoff erneuert das Programm von Janua mit einem Tisch, der
einzig aus zwei Spangen und acht Holzlamellen besteht.
Die beiden Spangen sind durch eine Traverse verbunden
und sollen der massiven Holzplatte einen schwebenden
Charakter verleihen. Die einzelnen Lamellen der Tischplatte sind nicht geleimt – dadurch lässt sich der Tisch in
Einzelteile zerlegen, einfach transportieren und von einer
Person aufbauen. Um eine maximale Stabilität der Tischfläche zu gewährleisten, sind die Lamellen mit DominoDübeln verbunden. Die beiden Spangen sind aus Flachstahlprofilen gefertigt. Clamp gibt es in verschiedenen
Holzarten sowie in einer Variante mit ca. 200 Jahre altem
Eichenholz (Foto). Um den authentischen Vintage-Look
dieser Hölzer zu erhalten, werden kleinere Löcher oder
Unebenheiten nicht ausgebessert.
www.janua-moebel.com
Stand: Halle 3.2 Stand C030
Kurz-Interview mit Bernd Benninghoff
www.benninghoff-design.com
In welchem Kontext sehen Sie Ihr Produkt?
Der Prototyp von Clamp steht bei mir zuhause und ist inzwischen zum beliebten Mittelpunkt unseres Wohnens geworden – an dem Tisch treffen sich Familie und Freunde, hier
wird gearbeitet, gegessen, gelesen, gespielt, getrunken
und diskutiert. Ich denke, das Produkt fügt sich in die unterschiedlichsten Wohnumfelder ein, denn die Formsprache
ist auf das Wesentliche reduziert. Im Mittelpunkt steht eine
wertige, massive Tischplatte mit Charakter, zu der sich jeder
hingezogen fühlt.
Was macht das Produkt zu etwas Besonderem?
Das eigentlich Besondere an Clamp ist nicht die Tischoberfläche, sondern das, was sich darunter abspielt. Ich wollte
ein einfaches Untergestell entwickeln, welches einzelne
Holzbohlen kraftschlüssig und ohne Verleimung miteinander verbindet. Die Konstruktion besteht aus zwei Stahlspangen, die wie große Schraubzwingen funktionieren.
Somit lässt sich der massive Tisch von einer einzelnen
Person transportieren und aufbauen.
Was ist das Besondere an Köln?
Jahresbeginn und Köln – das ist für mich seit Jahren unmittelbar miteinander verbunden. Ich bin gerne auf der
Messe und den Passagen unterwegs – genieße den Austausch mit Kollegen, Firmen und Endverbrauchern. Und
wenn ich dann abends mit vielen neuen Eindrücken vollgefüllt bin, dann kann man das Erlebte so wunderbar bei
dem einen oder anderen Kölsch sacken lassen.
Welche Impulse erwarten Sie von der imm cologne 2012?
Ich würde mir ehrlich gesagt wünschen, dass die Messe in
Zukunft wieder mehr Gewicht auf Nachwuchsdesign legt.
Als Lehrender an einer Gestaltungs-Hochschule finde ich
es sehr schade, dass bei der imm 2012 kein Platz für die
Hochschulen ist. Für mich waren diese experimentellen
Messestände und Projekte in den vergangenen Jahren
immer ein erfrischender Farbtupfer beim Messerundgang und eine Inspiration für die ganze Branche.
Foto: Bernd Benninghoff (IMM12_TD0305_01)
Neuheiten imm cologne 2012 I 21
05 Janua
Zeitlos: moderne Ästhetik, 200 Jahre altes Eichenholz und 2000-jährige Geschichte
Foto: Mirjam Fruscella; Koelnmesse; Janua, Clamp; Design: Bernd Benninghoff (IMM12_TD0105_01_Janua)
Die Location:
Römisch Germanisches Museum
Hier am Dom auf dem erhöhten Rheinufer befinden sich
Köln-Besucher im ältesten Siedlungskern der Stadt. Das
zu Füßen des Doms gelegene Römisch-Germanische
Museum führt zurück in die früheste Geschichte der Stadt
Köln. Zahlreiche Funde aus dem römischen Alltag geben
Zeugnis vom Leben in der Colonia Claudia Ara Agrippinensium und vermitteln eine Vorstellung von der Stadtentwicklung von den germanischen Ubiern bis hin zur
römischen Hauptstadt der kaiserlichen Provinz Niedergermanien. Auch an der Außenseite des RGM befinden
sich zahlreiche Exponate. Erbaut wurde das Museum zum
Teil auf den Mauern einer römischen Stadtvilla über dem
weltberühmten Dionysos-Mosaik.
www.museenkoeln.de/roemisch-germanisches-museum
22 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Ein Moment der Bewegungslosigkeit in der U-Bahnstation
Köln-Mülheim: Cocktailsessel Morph Lounge und Tisch
Kontur Couch von Zeitraum (Design: formstelle) bilden
zusammen eine ruhige Insel – eine Einladung auf unbestimmte Zeit.
Durch die Kombination der Cocktailsessel Morph Lounge
mit der neuen Loungetisch-Kollektion Kontur Couch von
Zeitraum sollen Inseln entstehen, die Bequemlichkeit
und ästhetische Qualitäten verbinden. Das Gestell der
Sessel ist aus amerikanischem Nussbaum und mit einem
Materialmix aus Leder und Stoff bezogen. Der passende
Beistelltisch Kontur Couch besteht aus einen Gestell aus
laciertem Stahl und einer Platte aus massivem amerikanischen Nussbaum. Das Holz ist mit hochwertigen und
natürlichen Ölen und Wachsen behandelt. Das Ensemble
komplett macht die Lampe Read Noon mit einem Textilschirm in Warmgrau. (Design: formstelle)
www.zeitraum-moebel.de
Stand: Halle 11.2 Stand K040
Kurz-Interview mit formstelle
Claudia Kleine und Jörg Kürschner
www.formstelle.de
In welchem Kontext sehen Sie Ihr Produkt?
Claudia Kleine und Jörg Kürschner: Die Möbel sind vielseitig einsetzbar, sowohl im Wohnbereich als auch im
Objekt. Durch die Kombination der Cocktailsessel mit der
neuen Loungetisch-Kollektion sollen Inseln entstehen,
die Bequemlichkeit und ästhetische Qualitäten verbinden.
Wir hoffen, die Nutzer werden viel Freude damit haben.
Was macht das Produkt zu etwas Besonderem?
Claudia Kleine und Jörg Kürschner: Die neue Tischserie
„Kontur Couch“ und die Cocktailsessel „Morph Lounge“
verbindet eine besondere Form mit einer sehr eigenen
Kontur. Bei „Morph Lounge“ wurde über viele Formmodelle eine Innenfläche generiert, deren Kontur sich durch
ein umlaufendes Band in verschiedenen Kantenwinkeln
auf die Außenform überträgt. Aus der Ergonomie der Sitzfläche entwickelt sich das geschwungene Armlehnenband
des Cocktailsessels. Grundgestaltungsidee der Tischserie
„Kontur Couch“ war es, eine Tischkollektion zu entwerfen,
deren Basis wie ein topografisches Landschaftsmodell
aufgebaut ist. Die Bodenplatten wecken Assoziationen zu
Höhenlinien eines Modells in einem anderen Maßstab. Die
einzelnen Metallplatten sind in Schichten in freier Form
übereinander angeordnet. Unterschiedliche Größen und Formen der Tischplatten sind mit den Gestellen kombinierbar und die Tische sind in verschiedenen Höhen erhältlich.
So können neuartige Tischlandschaften entstehen.
Was ist das Besondere an Köln?
Claudia Kleine und Jörg Kürschner: Jeden Frühling bahnen sich neue Entwicklungen an, die sich dann über das
Jahr fortsetzen. Das Ende des Jahres ist immer von der
umtriebigen Schlussphase von Möbelentwicklungen geprägt. Und in Köln sehen wir manchmal die kurz vorab zuletzt geänderten Prototypen zum ersten Mal in Serie. Somit
treten unsere neuen Produkte oft in Köln auf die Welt. Unsere Arbeit ist getan – und wir beginnen zugleich entspannt
und gespannt auf die Neuheiten das neue Jahr. Durch die
sympathische und erfrischende Art der Kölner beginnt das
Jahr meist mit viel Humor.
Foto: formstelle (IMM12_TD0306_01)
Welche Impulse erwarten Sie von der imm cologne 2012?
Claudia Kleine und Jörg Kürschner: Feedback auf unsere
Neuheiten, Gegenimpulse zum Bestehenden, die Entdeckung neuer Aufgabenfelder, und ein kontemplatives
Frühstück, an dem wir in aller Ruhe neue Pläne für 2012
schmieden.
Neuheiten imm cologne 2012 I 23
06 Zeitraum
Einladung zum Zwischenstopp
Foto: Mirjam Fruscella; Koelnmesse; Zeitraum, Morph Lounge + Kontur Couch; Design: formstelle (IMM12_TD0104_01_Walter_Knoll)
Die Location:
KVB U-Bahnstation (Köln-Mülheim Bahnhof)
Die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) gehören zum Leben
in Köln wie Dom und Rhein. Die Züge fahren mal oberirdisch, mal unterirdisch, bringen die Einwohner der Stadt
zur Arbeit, zu den Heimspielen des 1. FC Köln oder vom
Einkaufsbummel nach Hause. Sie werden in Liedern besungen und sind Stammtischgespräch – positiv wie negativ. Unter den jährlich rund 272 Millionen Fahrgästen
befinden sich auch etliche Messebesucher, die sich nicht
durch den Straßenverkehr zu ihrem Hotel quälen wollen.
Von den 223 Haltestellen zählt die U-Bahnstation Bahnhof
Mülheim auf der „Schäl Sick“ (der rechtsrheinischen Seite
der Stadt), an der dieses Foto entstanden ist, zu den modernsten und schönsten.
www.kvb-koeln.de
24 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Die wohl schönste Aussicht auf den Kölner Dom und
die Altstadt kann man von der Hohenzollernbrücke
genießen – stilgerecht und gut durchgelüftet aus dem
Outdoor-Sessel Tie Brake von Möbelhersteller Richard
Lampert. (Design: Bertjan Pot)
Tie Brake ist ein Sessel für draußen, der eine ganz eigene zeitgenössische Sprache hat. Die Verwendung eines
"Standard"-Materials aus dem Sportbereich, wie hier das
Tennisnetz, das Einfassen durch einen Standard-Gurt, das
Gestell aus Flachstahl – alles scheint naheliegend, selbstverständlich und unprätentiös. Ganz im Gegensatz dazu
steht jedoch die Herstellung, die nach Herstellerangaben
sehr aufwändig ist. Der Sessel mit einer Sitzfläche von 80
cm x 80 cm ist in den Farben Schwarz und Blau erhältlich.
Etwas Besonderes sind auch diese Maße, denn Tie Brake
ist etwas größer ist als ein "normaler" SesseI. „Gerade so
einen Tick anders“ resümiert Richard Lampert über eine
seiner imm cologne 2012-Neuheiten.
www.richard-lampert.de
Stand: Halle 11.2 Stand J010
Kurz-Interview mit Bertjan Pot
www.bertjanpot.nl
In welchem Kontext sehen Sie Ihr Produkt?
Bertjan Pot: Der Stuhl eignet sich für den Indoor- wie den
Outdoor-Bereich, obwohl ich feststelle, dass die Leute, die
den Stuhl drinnen benutzen, etwas experimentierfreudiger sind, als die, die ihn in den Garten stellen.
Was macht das Produkt zu etwas Besonderem?
Bertjan Pot: Bei Outdoor-Möbeln gibt es nur wenige Stühle, auf denen man ohne Kissen sitzen kann. Meist sind
diese Stühle aus einem sehr wetterbeständigen Material
hergestellt, die dann erst mit Kissen gemütlich werden.
Diese meist losen Kissen werden dann im Winter oder
bei einem Regenschauer schnell nach drinnen gebracht.
Dieser Stuhl kann so wie er ist draußen stehen, und er ist
so wie er ist bequem. Man muss also keine Kissen reinoder raustragen.
Was ist das Besondere an Köln?
Bertjan Pot: Es ist ein erster Eindruck dessen, was 2012
bringen wird.
Welche Impulse erwarten Sie von der imm cologne 2012?
Bertjan Pot: Ich weiß es nicht. Wir werden sehen. Ich lasse
mich gerne überraschen.
Foto: Bertjan Pot (IMM12_TD0307_01)
Neuheiten imm cologne 2012 I 25
07 Richard Lampert
Liebesbekenntnisse zum Purismus
Foto: Mirjam Fruscella; Koelnmesse; Richard Lampert, Tie Brake; Design: Bertjan Pot (IMM12_TD0107_01_Lampert)
Die Location:
Hohenzollernbrücke
Die Hohenzollernbrücke ist eine dreiteilige Eisenbahnbrücke, die im Herzen Kölns über den Rhein führt und den
Hauptbahnhof mit dem Bahnhof Messe/Deutz verbindet.
Die auf die Mittelachse des Kölner Doms ausgerichtete
Brücke mit ihren drei charakteristischen Fachwerkbögen zählt zu den meistbefahrensten Eisenbahnbrücken
Europas. Seit Sommer 2008 breitet sich der aus Italien
stammende Brauch der Liebesschlösser auf der Hohenzollernbrücke aus, bei dem ein Schloss zum Zeichen der
Liebe an der Brücke befestigt und der Schlüssel in den
Rhein geworfen wird.
www.stadt-koeln.de/4/bruecken/hohenzollernbruecke/
26 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Das Niedrigwasser vom Rhein bringt gelegentlich kleine Kostbarkeiten zum Vorschein: der Beistelltisch Leaves
von Draenert macht auch im dreiteiligen Ensemble eine
gute Form. (Design: Stephan Veit)
Leaves ist ein Möbelstück mit einer starken Symbolik:
Die Maserung dieses Clubtisches erinnert an ein Blatt.
Aus dem elementaren Grundmuster eines Dreiecks in einem Kreis entstanden, lässt Leaves von der Möbelfaktur
Draenert bewusst einen Gestaltungsspielraum. Man kann
ihn abhängig vom Einrichtungskontext flexibel einsetzen –
der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Drei Tische
können beispielsweise als runde Formation, als Blume oder frei arrangiert werden. Somit kann Leaves als
Couch - wie auch als Beistelltisch fungieren. Die Platte
ist aus geöltem Massivholz (Amerikanisch Nussbaum),
der Unterbau aus pulverbeschichtetem Stahl. Der Tisch
hat einen Durchmesser von rund 85 Zentimetern. (Design:
Stephan Veit)
www.draenert.de
Kurz-Interview mit Stephan Veit
www.stephanveit.com
In welchem Kontext sehen Sie Ihr Produkt?
Stephan Veit: Es ist ein Möbel, mit dem man lebt: benutzen, verändern, ordnen, spielen.
Was macht das Produkt zu etwas Besonderem?
Es ist vielfältig und dabei einfach, es ist immer wieder
anders schön und auf eine ganz selbstverständliche Art
nützlich. Und es macht Freude.
Was ist das Besondere an Köln?
Stephan Veit: Die Kölner. Du gehst morgens in die Bäckerei nebenan und findest dich bald darauf mit einem
Mitfrühstücker und der Verkäuferin in einem tiefsinnigen
Gespräch über Gott und die Welt wieder. Danach fängst du
guter Dinge den Tag an.
Welche Impulse erwarten Sie von der imm cologne 2012?
Stephan Veit: Lust, Neues zu entwerfen.
Stand: Halle 11.2 Stand J002
Foto: Stephan Veit (IMM12_TD0308_01)
Neuheiten imm cologne 2012 I 27
08 Draenert
Treibgut bei Niedrigwasser
Foto: Mirjam Fruscella; Koelnmesse; Draenert, Leaves; Design: Stephan Veit (IMM12_TD0108_01_Draenert)
Die Location:
Poller Wiesen – Südbrücke
Die Kölner Südbrücke überquert als Eisenbahnbrücke
den Rhein und wird hauptsächlich vom Güterverkehr und
unverdrossenen Fußgängern genutzt (nicht im Bild). Mit
ihren Stahl-Fachwerkbögen und ihren steinernen, reich
verzierten Turm- und Portalbauten zählt die Südbrücke
aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts zu den Lieblingsbrücken vieler Kölner. Am rechtsrheinischen Ufer führt
die Brücke über die Poller Wiesen, einem beliebten, noch
völlig unverbauten Ausflugsziel gleich gegenüber vom
Rheinauhafen. Im Sommer wird der freie Bereich des
Rheinufers zum Grillen, Sonnenbaden oder zum Drachen steigen-Lassen genutzt. Und im Herbst teilen sich große
Schafherden und morgendliche Jogger das Gelände.
www.stadt-koeln.de/4/bruecken/suedbruecke/
28 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Green Design ohne Kerosin: Einige Meilen haben die
Trolleys für Bordbar schon zurückgelegt und erfahren
dann in der aktuellen Silver Edition von den Inhabern
und Designern Valentin Hartmann und Stephan Boltz
einen neuen Anstrich.
In den Flugzeugen dieser Welt gehört der Service-Trolley
seit Jahrzehnten zum festen Inventar. bordbar verwandelt
die Trolleys in außergewöhnliche, zeitlose Möbelstücke
für die unterschiedlichsten Zwecke. Die Form bleibt dabei
auf das Wesentliche reduziert: pure Funktion, auf engstem
Raum, in unverwüstlicher Qualität. Auf dieser Basis entstehen in der Kölner Manufaktur echte Unikate. In einer
Vielzahl von Farben und Funktionen, die keine Wünsche
offen lassen sollen. Ausgezeichnet mit dem reddot product
design award 2011 erscheint bordbar auf der Möbelmesse
2012 mit neuen Varianten (Silver Edition), neuen Oberflächen und einer verkürzten Lieferzeit innerhalb von 48
Stunden.
www.bordbar.de
Stand: Halle 11.1 Stand C051
Foto: Valentin Hartmann (IMM12_TD0309_02)
Kurz-Interview mit Valentin Hartmann und Stephan Boltz
www.bordbar.de
In welchem Kontext sehen Sie Ihr Produkt?
Valentin Hartmann und Stephan Boltz: Die bordbar kann
in keinem speziellen Kontext gesehen werden, genau das
macht sie aber auch aus. Durch die Vielfältigkeit kann sie
jedem zugänglich gemacht werden und fügt sich überall
ein.
Was macht das Produkt zu etwas Besonderem?
Valentin Hartmann und Stephan Boltz: Ein Industrieprodukt mit einer unverwüstlichen Robustheit kombiniert
mit zeitlosem Design und hohem Nutzen durch neue Elemente. Diese Kombination macht die bordbar zu etwas
Besonderem. Der Reiz am Thema Fliegen ist schon seit
Beginn der Luftfahrt in uns allen…
Was ist das Besondere an Köln?
Valentin Hartmann und Stephan Boltz: Köln ist genauso
vielfältig wie die bordbar auch. Nirgendwo erleben wir das
komplette Spektrum unterschiedlichster Menschen auf einem Raum so sehr wie in Köln.
Foto: Stephan Boltz (IMM12_TD0309_01)
Neuheiten imm cologne 2012 I 29
09 Bordbar
Wegbegleiter in andere Welten
Foto: Mirjam Fruscella; Koelnmesse; Bordbar, Silver Edition; Design: Valentin Hartmann und Stephan Boltz (IMM12_TD0109_01_Bordbar)
Die Location:
Eingangshalle Koelnmesse Süd
Einem Flughafenterminal nicht unähnlich ist der Eingangsbereich Süd der koelnmesse. Glänzender Granitboden, große Fensterfronten und eine große Halle
bestimmen das Aussehen dieses Gebäudes. An 35 Ticketschaltern wollen Messebesucher schnell bedient werden
und für die vor ihnen liegende Veranstaltung reibungslos
einchecken, um am Ende der Halle das Drehkreuz in eine
andere Welt – die Messewelt – zu passieren.
www.koelnmesse.de
30 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Erinnerungen an die gute, alte Zeit und Modernität: beides vereint im Sessel Mundo von Leolux, der wie geschaffen scheint für die entspannt-harmonische Stimmung im Kölner Friedenspark.
Verführerische Formen und zeitlose Elemente – das sind
die Kennzeichen für die Arbeit des niederländischen Designers Gerard Vollenbrock. Im Leolux-Sessel Mundo
vereint er Stil, Eleganz und eine kompakte Ausstrahlung
mit Dynamik und Charakter. Die Füße und die kompakte Sitzschale sind architektonische Stilelemente, die einerseits nostalgische Gefühle auslösen und andererseits
ganz von dieser Zeit sind. Leolux hat zehn Stoff-LederKombinationen ausgewählt – teilweise mit sportlichen
Paspeln versehen – und benannte diese jeweils nach einer aufregenden Stadt. Für die Füße der Sessel wird die
Oberflächenbeschichtung „Satin chrome” angewendet.
Diese Spezialverarbeitung verleiht Chrom eine leicht mattierte Anmutung. Edel, dezent und modern.
www.leolux.de
Stand: Halle 11.2 Stand H031
Kurz-Interview mit Gerard Vollenbrock
In welchem Kontext sehen Sie Ihr Produkt?
Gerard Vollenbrock: Mundo hat ein klares zeitgemäßes
Design mit einer einzigartigen charmanten Ausstrahlung.
Es ist ein typisches Leolux-Produkt, bei dem ein erstaunlich hoher Komfort mit einem klaren, kompakten und eleganten Design gepaart ist. Der Sessel wurde speziell für
kleinere Räume entwickelt, für Menschen mit einer Affinität zu – nicht zu ernst gemeintem – Retrodesign.
Was macht das Produkt zu etwas Besonderem?
Gerard Vollenbrock: Mundo ist elegant und schön. In unserem Wohnzimmer drängt er sich nicht zu sehr in den
Mittelpunkt. Er ist anders, kokett und charakterstark,
glänzend in all seiner schlichten Einfachheit. Mundo gibt
es als Metro Mundo Serie mit Stadtnamen in einer Kollektion an ausgewählten Bezugskombinationen. Der Käufer
kann aber auch seine eigenen Kombinationen wählen.
Was ist das Besondere an Köln?
Gerard Vollenbrock: Die Augen der Welt werden (im Januar) auf die imm cologne gerichtet sein. Sie ist die bei
weitem einflussreichste Einrichtungsmesse in NordwestEuropa. Das macht es so besonders, hier neue Designs zu
präsentieren, weil die Gesamtheit der Möbelhändler und
der Presse auf dieser Messe anwesend ist.
Welche Impulse erwarten Sie von der imm cologne 2012?
Gerard Vollenbrock: Leolux wird seine Neuheiten an
einem herausragenden Standort auf der Messe präsentieren: in Halle 11.2. Sie ist eine der am besten geeigneten Hallen, um Produkte zu promoten, weil hier ein sehr
hohes Besucheraufkommen herrscht. Hier eine Neuheit
vorzustellen, ermöglicht dem Produkt eine sehr aussichtsreiche Zukunft.
Foto: Gerard Vollenbrock (IMM12_TD0310_01_Vollenbrock)
Neuheiten imm cologne 2012 I 31
10 Leolux
Lounge-Club im Friedenspark
Foto: Mirjam Fruscella; Koelnmesse; Leolux, Mundo; Design: Gerard Vollenbrock (IMM12_TD0110_01_Leolux)
Die Location:
Friedenspark
Als der alte Festungsring um Köln zu Beginn der 20. Jahrhunderts ausgedient hatte, wurden viele Verteidigungsanlagen in Parks umgewandelt. Einer davon ist der 1914
entstandene Hindenburgpark, der 1985 in Friedenspark
umbenannt wurde. Ziel des Gartenarchitekten Fritz Encke
war es, einen Park zu schaffen, der allen Kölnern, auch
den nicht so gut betuchten, zur Erholung dienen sollte. Die
damals entstandene Kombination aus Mauerwerk, Skulpturen, Treppen und teilweise immergrüner Bepflanzung
ist noch heute größtenteils erhalten. Sportlich Aktiven
bietet sich hier eine Kletterlandschaft mit etwa 30 Kletterrouten.
32 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Raumgreifend: Nicht einmal im großzügigen Südeingang der Koelnmesse wirkt das neue, vom Schweizer
Jörg Boner entworfene Sofa Bahir von COR verloren
(hier im Ensemble mit dem neuen interlübke-Regal
bookless, gestaltet von den Italienern Gino Carollo &
René Chyba).
Von jenseits der Alpen kommt in diesem Jahr von COR ein
Sitzmöbel der tiefenentspannten Art: Auf Bahir lässt es
sich nicht nur sitzen, sondern auch herrlich liegen, fläzen
und ausstrecken. Ein Ort, in dem man sich ausbreiten und
einschmiegen kann, eine Freiheitszone zum Querliegen
und Lesen, zum Spielen und Im-Netz-Surfen. Um das zu
ermöglichen, ist Bahir von dem Schweizer Designer Jörg
Boner als große, einladende Schale angelegt worden. Die
klassische Zweiteilung von Sitz und Lehne ist dafür aufgehoben. Und so möchte man Bahir weniger als Sitzmöbel bezeichnen denn als privaten Raum, in dem man sich
mit Kissen, Decken, Lebenspartnern, Keksen und Kindern
einrichten kann wie man will. Gut zu wissen, dass der gesteppte Bezug einfach abnehmbar und leicht zu reinigen
ist. Seine Nähte unterstreichen die klare Grundstruktur
des Möbels. Das mit diversen Kissen für stabile Sitzpositionen ausgestattete Sofa gibt es auch als Sessel; ein Hocker dient als Ergänzung.
www.cor.de
Stand: Halle 11.3 Stand S010
Kurz-Interview mit Jörg Boner
www.joergboner.ch
In welchem Kontext sehen Sie Ihr Produkt?
Jörg Boner: Ich fragte mich, was heute ein Polstermöbel
eigentlich genau ist. Früher war dies ja die Repräsentativecke der Wohnung. Man hat die Gäste eingeladen, in der
Polstergruppe Platz zu nehmen. Man zeigte damit, was
man hat. Das Sofa war sozusagen das Inhouse-Automobil. Ich denke, dass sich diese Sichtweise schon länger
dahingehend verändert hat, dass die Gäste wohl eher am
Esstisch sitzen bleiben, und dass das Polstermöbel ein
privater Ort bleibt. Unser Produkt ist sowohl dafür gedacht, um darauf zu sitzen, als auch ganz einfach, um darauf rumzulümmeln, zu liegen, zu lesen, zu schlafen oder
zu arbeiten. Unser Sofa ist aber eher ein privater Ort als
ein öffentlicher. Der Kontext, in dem das Produkt steht,
kann ganz verschieden sein. Das Paar, das sich die Abende nach getaner Arbeit noch mit einem Gläschen Wein
abrundet oder die Familie, die auf dem Ding zu fünft rumturnt, schläft, sitzt und tanzt. Der Bezug ist ja mit einem
einfachen Reißverschluss abnehmbar und kann gereinigt
werden, wenn der Geburtstagskuchen dann doch mal versehentlich auf dem Sofa landet.
Was macht das Produkt zu etwas Besonderem?
Jörg Boner: Es ist ein Polstermöbel, das sich nicht nur
zum Sitzen eignet, sondern genauso gut zum Liegen in
verschiedensten Positionen. Das Besondere daran ist,
dass wir das Sofa wie eine Landschaft verstehen. Das
heißt, man kann darin sehr viele verschiedene Plätze und
Sitz- beziehungsweise Liegepostionen einnehmen. Die
Benutzer sind aufgefordert, sich den besten Platz darin zu
suchen. Und beste Plätze gibt es einige. Trotzdem bleibt
das Volumen von Bahir geometrisch klar und fügt sich mit
dieser Ruhe gut in bestehende Raumsituationen ein.
Was ist das Besondere an Köln?
Jörg Boner: Ich schätze die herben Januartage in Köln.
Köln ist rau und herzlich gleichzeitig. Das mag ich. Aber
man wird sich so richtig bewusst, wie wichtig einem ein
warmes Zuhause und eine Dach über dem Kopf sein kann.
Welche Impulse erwarten Sie von der imm cologne 2012?
Jörg Boner: Ich glaube wie alle Dinge um uns herum
wandelt sich auch die Möbelbranche gewaltig. Ich bin gespannt, welche Zeichen diesbezüglich sichtbar werden.
Foto: Jörg Boner (IMM12_TD0311_01)
Neuheiten imm cologne 2012 I 33
11 COR
Weltenbummler in Köln
Foto: Mirjam Fruscella; Koelnmesse; COR, Bahir ; Design: Jörg Boner (IMM12_TD0111_01_COR_interluebke)
Die Location:
Add on:
Eingang Süd Koelnmesse
Auf die Initiative des damaligen Oberbürgermeisters Konrad Adenauer beschloss der Kölner Stadtrat im Jahr 1922
die Gründung einer Messegesellschaft. Zwei Jahre später
wurde die erste Messe auf dem Gelände in Deutz eröffnet. Die historischen Rheinhallen aus den 20er-Jahren
wurden stetig erweitert und modernisiert. Seit Beginn des
neuen Jahrhunderts wurde das Messegelände nochmals
erweitert und der gesamte Komplex neu gestaltet. Vier
neue Messehallen mit neuem Eingangsbereich und Congress-Centrum sind in nur 16 Monaten Bauzeit entstanden. Seit Ende 2006 ist die Messe über den neu errichteten Südeingang direkt an den ICE-Bahnhof Köln Messe/
Deutz angeschlossen.
www.koelnmesse.de
Mit bookless überträgt interlübke die Idee konventioneller Stauraumkonzepte in ein Galeriesystem zum Wohnen.
Das Möbelprogramm bookless will dabei die schönsten Dinge des Lebens in den Mittelpunkt stellen und ist
als verschiebbarer Raumteiler, raumhohes Regal oder
schwebendes Wandelement konfigurierbar. Seine eleganten Glasflächen, filigranen Korpustiefen und die LEDBeleuchtung sollen Transparenz und Leichtigkeit vermitteln. Besondere Finesse? Ein Wandabstand von 6 cm
vergrößert den umflutenden Lichtkegel und verstärkt die
plastische Wirkung der schwebenden Module. Entwickelt
für den Wohn- und Objektbereich, nimmt das multifunktionale Konzept fast jeden Grundriss auf, integriert digitale
Mediensysteme und ist mit anderen Programmen kombinierbar. Design: Gino Carollo & René Chyba
www.interluebke.de
Stand: Halle 11.3 Stand S020
34 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Fotos: Mirjam Fruscella; Koelnmesse
Neuheiten imm cologne: 2012 - Trends I 35
Neuheiten – Trends
Wertediskussion mit leichter Hand und
massiven Argumenten
Der gemeinsame Nenner im aktuellen Möbeldesign
verbirgt sich unter viel Massivholz und edlen, matten
Oberflächen. Doch bei aller Ernsthaftigkeit des Designs
fehlt es auch nicht an einem gewissen Augenzwinkern
im Umgang mit den Klassikern.
Wie sehen die Möbel der nächsten Saison aus? Wie interpretieren Designer und Hersteller die Wünsche und
Sehnsüchte der Menschen nach Möbeln zum DarinLeben und Sich-Einrichten? Auch wenn die Individualisierung der Einrichtungsstile der bestimmende Trend
der letzten Jahre war, so gibt es doch immer noch klar
erkennbare, grundlegende Tendenzen im Möbeldesign.
So verrät der Blick auf die aktuellen Entwicklungen und
die ersten Neuheiten, die auf der internationalen Einrichtungsmesse imm cologne im Januar 2012 vorgestellt
werden, schon so einiges über die Richtung, in die sich
das Interior Design bewegt.
Viele der tonangebenden Markenunternehmen verzichten
weitgehend auf formale oder grafische Spielereien und
kaprizieren sich dafür lieber auf besondere Herstellungstechniken wie raffinierte Nähte, einfach zu montierende Konstruktionen, Hightech-Fasern oder schlichte,
aber innovativ verarbeitete Materialien. Vor allem aber:
Der in jüngerer Zeit feststellbare Trend zu durchgehend
guter Qualität in allen Stillagen scheint sich zu verstetigen.
In der allmählichen Abkehr von der Wegwerfkultur in diversen Konsumbereichen vereinen sich der wachsende
Wunsch nach Qualität und die Forderung nach nachhaltigen Produktkonzepten. Rein formal ist Nachhaltigkeit
kaum mehr ein wahrnehmbares Unterscheidungskriterium – dafür ist Green Design bereits ein zu selbstverständlicher, integraler Teil des Möbeldesigns geworden.
Heutzutage ist den Möbeln nicht mehr so ohne weiteres
anzusehen, dass sie „bio“ sind bzw. aus nachhaltiger
Produktion stammen. Nachhaltigkeit des Designs ist dabei genauso gefragt wie natürliche Materialien. Denn
langlebige und lange Zeit schön bleibende Produkte sind
das Ideal, von dem sich Hersteller wie Verbraucher leiten lassen.
Ein schönes Beispiel für solche nachhaltigen Designkonzepte ist der Tisch Clamp, den der Designer Bernd
Benninghoff für Janua entwickelt hat: Das zeitlose Design
verbindet sich mit dem Naturmaterial und einem intelligenten Montageprinzip zu einem praktischen Möbel, das
schnell zum Mittelpunkt des Familienlebens wird und
sich als solches die Wertschätzung eines Erbstücks verdient; von den problemlos wieder trennbaren Materialien
verleiht das charakterstarke Holz, das bei einer besonderen Modellversion aus 200-jährigen Eichenbrettern
besteht, dem Möbel noch zusätzliche Individualität. Wem
dieser Tisch eine Nummer zu groß oder das Design zu
puristisch ist, der holt sich mit den Beistelltischen Leaves von Draenert (Design: Stephan Veit) nicht nur ein Naturmaterial, sondern auch ein „natürliches“ Design ins
Haus: Die Platte erinnert in Form und Zeichnung an ein
Blatt.
Apropos Natur. Es scheint, als wollten die Menschen
und ihre Möbel ihr nicht nur durch nachhaltiges Handeln schonend entgegenkommen, sondern ihr auch
ganz direkt wieder ein Stückchen näher rücken. Immer
mehr Möbel leben ein Zwitterdasein zwischen drinnen
und draußen. Und wenn ein Outdoor-Sitzmöbel schon
so aussieht und so komfortabel ausgestattet ist wie das
neue Sofa Tropez von Gandia Blasco, dem Outdoor-Spezialisten aus Spanien, dann entwickelt sich das Wohnen
auf der Terrasse wohl endgültig zu einem Mega-Trend.
Ein Trend, der aktuell eine sportliche Note erhält: Während Designer Stefan Diez bei der Gestaltung von Tropez
nur formale Anregungen aus der Welt des Sports der
20er- und 30er-Jahre entlehnte, geht der Niederländer
Bertjan Pot bei seinem für Richard Lampert entworfenen
Sessel Tie-Brake noch einen Schritt weiter und verwendet kurzerhand ein Tennisnetz als Bespannung. Dadurch
kann er ganz auf Kissen verzichten, was Freunde des
entspannten Lebensstils freuen dürfte, da es ihnen hektische Transportmanöver bei häufigen Wetterkapriolen
erspart.
Während ein Großteil der Einrichtungsangebote mit einer breiten Farbwelle aus Lila, Blau und starken Mustern
in Kombination mit Holz und Weiß ins neue Jahr rollt,
36 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Foto: COR; Bahir; Design: Jörg Boner (IMM12_TD1001_02)
Neuheiten imm cologne: 2012 - Trends I 37
halten sich viele Designer im Premiumbereich farblich
eher gedeckt. Kombinationen aus Stoff und Leder vermitteln auf sublime Art Wertigkeit und Handwerkskunst.
Neben starken Unis, wie etwa bei dem neuen, in trendig
kompakter Form ohne Ecken und Kanten daherkommenden Sofa avec plaisir von Brühl erhältlich, dominieren hier eher dezente Farben und eine unauffällige
Erscheinung. Die kann bei entsprechendem Hintergrund
auch schon mal Camouflage-Charakter annehmen, wie
etwa bei dem schon erwähnten Sessel Tie-Brake. Und
selbst ein so raumgreifendes Volumen wie das vom
neuen COR-Sofa Bahir (Design: Jörg Boner) wirkt durch
seine dezente Farbgebung und schlichte Form unaufdringlich und geradezu bescheiden. Hier zeigt sich auch
die bei vielen Sitzmöbeln festzustellende Tendenz einer
ergonomisch undifferenzierten Ausformung: Diese Möbel
geben keine bestimmte Haltung mehr vor, sondern laden vielmehr dazu ein, sich auf dem Sofa zu „lümmeln“
und eine eigene Sitzposition zu finden. Designer Jörg
Boner versteht sein Sofa nicht nur als eine Art Möbellandschaft zum Sitzen, Liegen oder Im-Netz-Surfen,
sondern als privaten Raum innerhalb der Wohnung, als
Insel für das Familienleben, welche die alte, repräsentativere Sitzgruppe in unserer modernen Wohnkultur
mehr und mehr ablöst.
Überhaupt gibt es viele elegante Formen, die das lässige
Lounge-Thema auf neue Art durchspielen, wie auch unsere „Köln möbliert“-Beispiele zeigen. Der Drehsessel Bao
von Walter Knoll etwa (Design: EOOS) mit seiner umarmenden Geste und seiner allseitig spürbaren Präsenz
lädt in durch und durch moderner Geste zum freien Bewegungsspiel ein. Er ist wirklich nicht zu übersehen und
passt sich dennoch in ganz verschiedene Kontexte ein,
von der Bürowelt über das private Wohnzimmer bis in
den 50er-Jahre-Laden. Anspielungen an historische Formen finden sich auch an anderer Stelle, etwa bei dem
Sessel Mundo von Leolux. Designer Gerard Vollenbrock
sieht die elegante, frisch interpretierte klassische Kombination aus Sitzschale und grazilen Beinen als ideales
Komfortmöbel für kleinere Räume, als ein Stück mit
Charme und Individualität. Und auch die Lounge-Kollektion von Zeitraum, die das Designteam formstelle aktuell
um den Tisch Kontur Couch ergänzt hat, erinnert nicht
von ungefähr an die Cocktail-Sessel vergangener Jahre.
Ästhetisch wirkt die Kombination wie eine Insel im Zeitstrom; formal vereint der Sessel Morph Lounge in seiner kompakten Form Bequemlichkeit und vielseitige
Einsetzbarkeit – ideal für das Wohnzimmer wie für das
stilsicher inszenierte Objekt.
Aber es gibt auch Beispiele eines neuen Selbstbewusstseins im Umgang mit überlieferten Möbeltypologien. Für
diese lustvolle, nicht immer ganz respektvolle Neuinterpretation von Klassikern steht der Barhocker Kya, entworfen von Neuland für das junge Möbel-Label Frei Frau.
In seiner frechen Kombination aus rustikaler Materialität
und Bildsprache mit einer schlanken, modernen Silhouette scheint er sich zwischen den Welten lederlastiger
Hotelbars und zeitgenössisch-formreduzierter Urbanität zu bewegen – weder Fisch noch Fleisch, weder Retro
noch Edel-Schick, sondern etwas Neues, für das es noch
kein Etikett gibt. Doch seine hochwertige Verarbeitung,
das authentische Material und der spürbare Wille zum
bleibenden Designwert rücken Kya wieder in eine Linie
mit den Trendbeispielen für puristisch-natürliche Möbel
mit Vintage-Charme, für Outdoor-Varianten, LoungeMöbel und weiterentwickelte Retro-Klassiker.
Ob in Leder, aus Holz oder Metall, ob mit Netz, in Farbe,
mittels zitierten oder bewegten Formen – am Ende wollen alle dasselbe: innere Werte über das Design verkörpern. Was sich bereits in den letzten ein, zwei Jahren
andeutete, wird nun in allen Bereichen als Suche nach
belastbaren Qualitätskriterien spürbar. Wir wollen Ideen
und Formen, die standhalten. Der alles vereinende Trend
im avancierten Interior Design ist demnach keine spezifische Ästhetik, sondern eine Haltung. Doch wenn Möbel
wieder zum Ausdruck von Werten werden, ist vor allem
eines gefragt: Qualität.
Text: Claudia Wanninger
38 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Mitte Januar ist es wieder soweit. Möbelhersteller,
Designer und Inneneinrichter verwandeln die Messehallen der imm cologne in eine riesige Ausstellungsfläche. Die Designplattform D3 Talents gilt dabei schon
lange nicht mehr als Geheimtipp, sondern als ein
„Must“ für alle Designinteressierten. Denn auf dem
Talentforum D3 findet man vor allem Produkte, die
noch auf ihre Zukunft warten: experimentelle Entwürfe, originelle Kreationen und clevere neue Konstruktionsprinzipien der vielversprechendsten Newcomer
der Designszene. „Mit D3 bieten wir bewusst jungen
Designern eine einzigartige Möglichkeit, sich der internationalen Fachwelt, den Medien und den Unternehmen zu präsentieren“, so Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse. „Unser
Engagement kommt gut an, auch bei der internationalen Designerszene. Schließlich ist es genau dieses
Aufeinandertreffen von experimentellem Design und
dem marktkonformen Angebot der Möbelindustrie,
der Gegensatz zwischen Kommerziellem und Experimentellem, der für viele den besonderen Reiz der imm
cologne ausmacht“, ergänzt Dick Spierenburg, Creative
Director der imm cologne.
Die kuratierte Ausstellung der Siegerbeiträge des zusammen mit dem Rat für Formgebung durchgeführten Wettbewerbs D3 Contest ist seit Jahren ein Publikumsmagnet. Als Bewerber sind nur Studenten und
Absolventen zugelassen, deren Abschluss nicht länger
als drei Jahre zurückliegt. In diesem Jahr haben sich
Nachwuchsdesigner aus aller Welt mit 689 Einreichungen
beworben. Nur die 28 besten Produkte werden auf der
imm cologne 2012 zu sehen sein, und nur drei von Ihnen
werden durch eine internationale Jury mit dem begehrten Interior Innovation Award ausgezeichnet. Die Teilnehmer stammen aus Deutschland, den Niederlanden,
Frankreich, Belgien, Finnland, Dänemark, Norwegen
und Großbritannien sowie aus den USA, Kanada und Korea. So vielfältig wie die repräsentierte Designerszene
ist auch die Mischung fantasievoller Produktideen vom
innovativen Sitzmöbel bis zur Garderobe und vom Recyclingmaterial bis zum speziell entwickelten Kunststoff.
[D3] Contest 2012 I 39
[D3] Design talents 2012
Möbel und Designobjekte wie aus dem Labor
• Erfolgreiche Förderung junger Designer aus aller Welt durch die imm cologne
• Plattform D3 ist im Januar 2012 mit der Ausstellung D3 Contest und
den Präsentationen der D3 Professionals wieder Ziel des designinteressierten
Fachpublikums
• 28 von 689 Einreichungen zum Wettbewerb D3 Contest für die Ausstellung in
Pure Village (Halle 3.2) ausgewählt
Foto: Constantin Meyer; Koelnmesse (IMM12_TD0401_01)
Die Designer, die hier ihre Entwürfe präsentieren, haben
sich noch nicht etabliert und suchen frei von Marktvorgaben nach neuen Perspektiven und Lösungen. Die imm
cologne bietet ihnen mit dem D3 Contest ein einmaliges
Präsentationsforum und den Besuchern eine Gelegenheit,
überraschende Anregungen mit nach Hause zu nehmen
und sich in kompakter Form über das kreative Potenzial
der nächsten Designergeneration zu informieren.
Das lebendige, heterogene Umfeld ist für Besucher wie
Aussteller gleichermaßen wichtig, wie auch Elisa Strozyk
betont. Sie hat zur letzten imm cologne ihren Wooden
Carpet als marktreifes Produkt vorgestellt „Der Kontakt
mit den Fachbesuchern und anderen Designern hat mir
sehr viel gebracht.“ Pure Village ist durch seine zentrale Lage und das kommunikative Präsentationskonzept
ein idealer Standort für das experimentelle Design, wenn
etwa Größen wie Pierre Roset durch Pure Village spazieren und dabei auch auf die Exponate des D3 Contest aufmerksam werden. Gerade bei Lignet Roset arbeitet man
häufig mit jungen Designern zusammen: „Besonders im
Bereich der Deko-Accessoires“, erklärt Geschäftsführer
Pierre Roset. „Das ist oft der erste Schritt für sie, um sich
einen Namen machen zu können. Wir halten ihnen sozusagen den Steigbügel und versuchen, sie in den Sattel
zu heben. Es gibt bei uns aber keine absolute Regel, was
für Aufgaben wir Nachwuchsdesignern anbieten, aber
es stimmt, dass die jüngeren Designer zunächst mit
Produkten anfangen, die nicht unbedingt einfacher sind,
aber eine geringere Investitionssumme verlangen.“
Daneben ist unter den Trendscouts aber auch ein Besuch
bei den D3 Professionals gesetzt. Die jungen unabhängigen Designer und kleinen Designstudios machen mit
ausgefallenen Ideen und mit Editionen in Autorencharakter auf sich aufmerksam und nutzen die Chance, auf
der imm cologne mit Händlern und Herstellern aus aller
Welt in Kontakt zu treten.
40 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
[D3] Alumni
Social Design
[D3] Contest
Unkonventionelle Möbel
Die neue Internet-Plattform der D3 Design talents, die
anlässlich der imm cologne 2011 erstmals installiert
worden ist, ist von jungen Kreativen angenommen
worden.
Ein Hocker wie ein faseriger Ur-Pilz, magnetisch gewachsen; eine Lampe aus gefaltetem Beton; Möbel aus
recyceltem Kunststoff, wie Massivholz eingesetzt: Materialien, die gegen den Strich verarbeitet und innovativ
zusammengefügt bzw. geformt werden. Konventionelle
Möbel findet der Besucher der Ausstellung „D3 Contest“
nicht. Hier werden vielmehr bekannte Objekttypologien
neu interpretiert und neue Möbelkonzepte ausprobiert:
Industrielagerregale erscheinen plötzlich in feinster
Furnierstärke und Schubladen enthüllen ihr kostbares
Inneres nur über einen kettengetriebenen Öffnungsmechanismus. Keines der Möbel, Accessoires, Leuchten
und Ausstattungselemente hat etwas nur Beiläufiges
– alles ist durchdacht und sperrt sich bewusst gegen
oberflächliche Betrachtung.
Das versammelte Designtalent der Szene auf einen
Blick: Die von der koelnmesse gesponserte Site "d3alumin.imm-cologne.de" präsentiert die Teilnehmer des
Messeformats D3 Design talents von 2004 bis 2011 – jeweils zusammen mit ihrem vorgestellten Produkt bzw.
ihrer Installation. Das Potenzial ist überwältigend, denn
bis heute haben bereits 206 Hochschulen, 390 Designer und Studios am Forum „D3 Professionals“ und 363
Absolventen am „D3 Contest“ teilgenommen. Natürlich
sollen auch die Teilnehmer der Vorläuferprojekte Future
Point und inspired by cologne integriert werden. In kompakter Form finden Interessierte hier alle Produkte und
Gesichter, die sich auf dem Nachwuchsforum der imm
cologne schon einmal präsentiert haben. Sowohl die
Teilnehmer des D3 Contest als auch die D3 Professionals und die Hochschulen aus D3 Schools können hier
zusammen mit allen Kontaktdaten ihr Profil und ihren
D3-Beitrag hinterlegen. Zur Orientierung in dem umfangreichen Datenmaterial lassen sich die Einträge nach
den Kategorien Produktbereich, Teilnehmer, Organisationsform und Jahr sortieren. Da der Sinn eines AlumniClubs die Aktualisierung und Pflege alter Kontakte ist,
sollen die Ehemaligen hier auch ihre neuen Projekte
kurz vorstellen können. So soll mit den Jahren die weltweit umfangreichste Plattform talentierter Designer und
etablierter Studios entstehen. Sie wird nicht nur dem Außenstehenden eine einzigartige Übersicht verschaffen,
sondern soll auch eine Basis für den Austausch junger
und erfahrener Designer zur Verfügung stellen.
Weitere Informationen:
http://d3alumni.imm-cologne.de
Die Designer, die beim D3 Contest ihre Entwürfe präsentieren, haben sich noch nicht etabliert und suchen frei
von Marktvorgaben nach neuen Perspektiven und Lösungen. Die imm cologne bietet ihnen dabei ein einmaliges Präsentationsforum und den Besuchern eine Gelegenheit, überraschende Anregungen mit nach Hause zu
nehmen und sich in kompakter Form über das kreative
Potenzial der nächsten Designergeneration zu informieren. Einen ersten Vorgeschmack möchten wir Ihnen mit
den nachfolgenden Beispielen geben.
[D3] Contest 2012 I 41
Foto: Jolan van der Wiel
Gravity Stool: Von der Natur geformt
Nicht der Designer, sondern die Schwerkraft bestimmt die
letztliche Gestalt des vom Niederländer Jolan van der Wiel
entwickelten Hockers. Er legt lediglich die Parameter für
das Magnetfeld fest, in dem die mit Metallkernen versehenen Kunststoffpartikel sich zu einem Objekt formieren, auf
dem man dann auch tatsächlich sitzen kann. Van der Weil,
der gerade seinen Abschluss an der Amsterdamer Gerrit
Rietveld Academie gemacht hat, konstruierte die aus Holz-
rahmen und Magneten bestehende Maschine und wählte
einen weichen, gut formbaren Kunststoff für das von ihm
entwickelte Herstellungsverfahren. Die letztendliche Ausformung des Spezialkunststoffs ist zufällig, organisch und
bizarr. Das Design macht hier Unsichtbares sichtbar, indem
sich die Magnetfelder in einem Produkt materialisieren.
www.jolanvanderwiel.nl
42 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Foto: Raphaëlle Bonamy
Foto: Julien Renault
Gousset: Eine Kommode wie eine hölzerne Westentasche
Recycling Plastic Range: Möbel aus massivem Plastik
Ein Möbel zwischen Gebrauchsgut und Skulptur nennt
Raphaëlle Bonamy ihre Kommode: ein Ready-made aus
sechs übereinander montierten Schubladen, die sich nur
über einen mittels Kettenzug zu bedienenden Mechanismus öffnen und schließen lassen. So gerät die tägliche
Routine zu einem bewussten Akt, in dem die Schublade
aus Kiefernholz zu einem kostbaren Tresor wird und der
Beschlag – in diesem Fall eine verchromte Fahrradkette –
zu einem glänzenden Geschmeide. Raphaëlle Bonamy,
Absolventin der Hochschule für Kunst und Design Lausanne ECAL, will mit ihrer Arbeit die Einzigartigkeit eines Möbels herausarbeiten und durch eine veränderte
Ästhetik die althergebrachte Wahrnehmung von Alltagsgegenständen hinterfragen. Schließlich: Wer würde sonst
schon gerne eine normalerweise dreckige Fahrradkette
anfassen?
www.bonamy.org
Sie haben die Anmutung von rustikalen Massivholzmöbeln, sind aber aus recyceltem Kunststoff gefertigt: Julien
Renault, Jahrgang 1985, studierte Produktdesign in Lausanne und Reims. Bei einem belgischen Unternehmen
entdeckte er die Vorzüge von Bohlen und Klötzen, die aus
geschmolzenem und in Formen gesprühtem Kunststoffgranulat hergestellt werden. Die wetterfesten Bohlen mit
einer Standardlänge von 3,6 Meter werden normalerweise
für Terrassen, Stadtmobiliar und Outdoormöbel verwendet und können wie Massivholzbretter verarbeitet werden.
Julien Renault wollte das Sortiment um Möbel erweitern,
die sowohl drinnen als auch draußen zum Einsatz kommen können. Seine robuste Outdoor-Kollektion besteht
aus einem Tisch, einer Bank und Stühlen, die allesamt
sehr niedrig gehalten sind. Das archaisch wirkende Design soll den Nutzer näher an den Boden und damit an
die Natur bringen. Denn die massiven Plastikmöbel können immer wieder eingeschmolzen und neu verarbeitet
werden.
www.julienrenaultobjects.com
[D3] Contest 2012 I 43
Foto: Patrick König und Philipp Kliem
Foto: Tim Mackerodt
Kelkheim: Verfeinerungstechnik für ein banales Regal
FALT.leuchte aus Beton: Nicht gegossen, sondern gewalzt
Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein Industrieregal
für die Werkstatt oder den Bastelkeller. Doch bei näherem
Hinsehen fällt die feine Verarbeitung und Materialqualität
auf, die Patrick König und Philipp Kliem, Absolventen des
Studiengangs Produktdesign an der Hochschule für Gestaltung Offenbach, auf den „un-raffinierten“ Möbeltypus
übertragen und so ein modernes Wohnmöbelsystem
geschaffen haben. Die eingesetzten Furniere der Einlegeböden und die Seitenstäbe sind in kleinen Radien gebogen. So verleihen sie dem Regal Kelkheim nicht nur
eine moderne Optik, sie sorgen auch für einen geringen
Materialverbrauch sowie eine höhere Stabilität und Belastbarkeit. Die Lochschienen an den Seiten erlauben eine
sehr variable Einteilung. Namensgebend für das Regal ist
Kelkheim im Taunus vor den Toren Frankfurts, bekannt
als Stadt der Möbel.
www.tamtamstudio.de
Wohnobjekte aus Beton sind nicht nur ungewöhnlich,
sondern auch ungewöhnlich schwer. Nicht so die FALT.
leuchte von Tim Mackerodt: In einem gemeinsam mit dem
Kasseler Unternehmen G.tecz entwickelten Verfahren
wird faserverstärkter Beton ausgewalzt und in Handarbeit
auf flexible Schalungen geknickt. Dadurch ließ sich ein
Lampenschirm von nur 2,7 Millimeter Dicke mit einem
Gewicht von weniger als 1.400 Gramm produzieren. Zusammen mit einem Hocker mit vier Holzbeinen, die von
einer lediglich 5 Millimeter dicken Betonschale zusammengehalten werden, bildet die Leuchte die FALT.serie
im Baustellen-Design, deren Form und Oberfläche im
herkömmlichen Betonguss nicht zu erzielen wären. Tim
Mackerodt, Jahrgang 84, studiert an der Kunsthochschule
Kassel Produktdesign.
www.timmackerodt.de
44 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Foto: Thonet; 107; Design: Robert Stadler (IMM12_TD0501_01)
Wohntrends 2012 I 45
Wohntrends zum Jahresanfang 2012
Deutsche geben wieder mehr Geld für Möbel aus
• Wohntrend 2012: mobil@home trifft Natur
• Möbeltrend 2012: Runde Formen statt Ecken und Kanten
Wer kennt das nicht: In der Küche wird mit Freunden
bis in die Nacht gefeiert und im Wohnzimmer sitzt man
nur noch mit dem Partner bei einem Glas Tee und einem guten Buch. Früher war das anders. Da wurde in
der Küche lediglich das Essen zubereitet, welches mit
Gästen im feinen Esszimmer eingenommen wurde.
Danach zog die ganze Gesellschaft ins Wohnzimmer
um, wo der Rest des Abends auf dem gemütlichen
Sofa verbracht wurde - mit Zigarre selbstverständlich.
Doch mit den sich ändernden Ansprüchen ans Wohnen haben sich nun auch die Aufteilungen der Räume grundlegend verändert. Es gibt im modernen Grundriss kaum
noch geschlossene Räume. Die klar abgegrenzten Bereiche von einst verschmelzen miteinander. Und sie haben
sich auch von ihren alten Funktionen gelöst. Moderne Bewohner fragen sich nicht mehr, was in ihr Wohnzimmer
gehört, sondern was sie in ihrem so definierten Raum
machen wollen. Das einstige „Entweder-Oder-Modell“
wird abgelöst durch ein eindeutiges „Sowohl-Als-Auch“.
Alles ist möglich, und man kann seine facettenreiche
Persönlichkeit im eigenen Zuhause richtig ausleben.
So überwindet man heute beim Einrichten alte, traditionelle Grenzen, setzt das Fernsehen in den Küchenbereich, macht den Esstisch in der offenen Küche mit
Esssessel zur Kommunikationszentrale und stellt die
Badewanne ins Schlafzimmer. Alte Möbel werden mit
neuen vereint, Wintergrillen geht, und wenn es sein
muss, wird die Diele zur Disco. Diese Freiheit in den eigenen vier Wänden bietet enorm viel Identität und gestalterische Unabhängigkeit.
Neue Studien belegen, dass das eigene Zuhause zum
sozialen Mittelpunkt avanciert und daher Kneipen- oder
Restaurantbesuche immer mehr ersetzt. Man trifft sich
mit Freunden gerne zu Hause, zum Essen, Klönen oder
Spielen. Hier braucht man natürlich schöne, individuelle
Möbel und eine angenehme Wohlfühlatmosphäre. Diese
Tendenz zeigt sich bei den Deutschen auch in den Ausgaben für Möbel. Seit rund zehn Jahren geben wir jährlich mehr Geld für Möbel aus. 2011 lag die durchschnittliche Ausgabe pro Kopf bei 373 €. Hinzu kommen noch
die Ausgaben für Accessoires und Dekoration. Die Zahl
steigt, trotz Rückgang der Bevölkerung.
Starkes Thema ist und wird die individuelle Kommunikation. Smartphones, Netbooks oder Tablet-Computer
sind in allen Händen. Einher mit der möglichen immer
dauernden Kommunikation geht aber auch die Information. Im Internet werden so viele Dinge nachgesehen wie
noch nie – Tendenz steigend. Das gilt auch für Möbel und
Einrichtung. Ob nun Ideen, Hersteller, Designer oder Materialinformationen, nachgeschaut wird ohne Ende. Dadurch geht der informierte Kunde natürlich viel selbstsicherer und informierter ins Möbelhaus. Ein Grund für so
manchen Möbelhersteller, deutlich in die Qualifikation
des Verkaufspersonals beim Handel zu investieren. Herstellerschulungen gehören zur Tagesordnung.
Mit über 40,3 Millionen hat Deutschland so viele Haushalte wie noch nie zuvor. 16,2 Millionen Haushalte davon sind Singlehaushalte und damit die überwiegende
Haushaltsform. Singles leben in der Regel in weniger
Wohnraum und brauchen daher Multifunktionalität und
Mehrwert bei Möbeln.
Moderne Möbel erfüllen daher viele Funktionen gleichzeitig. Insgesamt werden sie wieder kleiner, weil man
allerhand mit ihnen anstellen kann. So können Sofas
beispielsweise leicht verstellt werden, so dass größere Flächen entstehen. Schreibtische brauchen nur
noch eine kleine Arbeitsfläche, da die Technik kleiner
wird, Vitrinen können schmal sein, weil LED-Licht und
Speichermedien keinen Platz mehr brauchen. Poufs
beispielweise zum Herumtragen in der Wohnung sind
flexible Sitzmöglichkeiten, die überall hinpassen. Tische
werden mit einfachen Handgriffen verlängert, wenn
Freunde zum Essen kommen. Flachbildschirme werden
mit der Fernbedienung im Sideboard versenkt.
Das Hauptmotto der kommenden Saison wird „Pimp my
Home“ bleiben. Zuhause sind die gestalterischen Möglichkeiten doch am größten. Zum „Pimpen“ gibt es genügend Accessoires und Dekorationsideen, die die eignen
vier Wände auch mit kleinem Budget immer weiter ver-
46 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
schönern können. Immer mehr Möbelhersteller pimpen
übrigens mit und wagen schräge Entwürfe, die im individualisierten Markt begeisterte Abnehmer finden.
Im Vorfeld der imm cologne 2012 hat der Verband der
Deutschen Möbelindustrie wie auch in den vergangenen Jahren eine Trendbefragung bei den Ausstellern
durchgeführt. Im Folgenden werden nun die wichtigsten
Trends und Tendenzen im Möbel- und Einrichtungsangebot der neuen Saison 2012 beschrieben:
Grundsätzlich steht bei allen neuen Möbeln gutes Design
und eine gute Qualität im Vordergrund. Das ist schon
Usus. Man achtet auf beides, weder Optik noch Material sind ausschlaggebend. Die Kombination von beidem
muss stimmen. Abstriche werden ungern gemacht. Es
gab auch andere Zeiten, in denen man sich mehr von
einer ansprechenden Optik blenden ließ und die Qualität und Funktionalität in den Hintergrund rückten. Heute
will der aufgeklärte Kunde aber beide Kriterien erfüllt
wissen, und das in jeder Preisklasse. Apropos Preis: Im
Durchschnitt sind die Verkaufspreise von Möbeln in den
vergangenen Jahren gestiegen, was die Menschen aber
eben nicht vom Kauf abhält. Man setzt bei „Made in Germany“ Möbeln auf Form und Qualität. Eine prima Ausgangslage, ja fast ein Marketingprofil, das sich deutsche
Hersteller auch im Ausland zu Eigen machen könnten.
Ein Megatrend, der gerade Einzug in die Wohnwelt hält,
ist das große Thema Natur. Einen krasseren Gegensatz
kann es wohl kaum geben. Auf der einen Seite leben die
Menschen mit Hochtechnologie auch im Kleinformat und
auf der anderen Seite holen sie sich vermehrt naturelle
Produkte in die eigenen vier Wände. Unbehandeltes Holz,
gebrauchtes Holz - Möbel etwa aus alten Schiffsplanken -,
Filzsitze, Echtmoos als Wandbild, Korkfußboden, eine
Holzbadewanne, gepresste Gräser in gläsernen Duschtrennwänden, vermehrt Leder als Bezugsmaterial und
echtes Tierfell, Dielenboden. Hauptsache naturelle, echte und authentische Materialien. Übrigens in sehr moderner Anmutung. Die Natur ist auch Dank der Bionik
zum Vorbild für Konstruktionen geworden. Die Wabenplatte und der gesamte sogenannte Leichtbau, die aufgeschäumt anmutenden Formen bei Stuhlschalen oder
einfach die optischen Vorbilder aus der Natur bezeugen
diesen Trend. Materialehrlichkeit in allen Möbelsegmenten. Man will die echten, natürlichen Materialien ohne Industriegeruch, wie Holz, Glas und Stein.
Polstermöbel werden kleiner. Die Funktionen bleiben
aber. Umklappen und den ursprünglichen Zweck verändern macht eben Spaß und Sinn. Dabei werden die
Formen deutlich runder. Abgerundete Ecken wirken
harmonisch, einladend und gefälliger.
Wohnwände sind Standard. Individuell zusammenstellbare Highboards, Lowboards oder Vitrinen bieten das
Richtige für jeden Geschmack. Der Flachbildschirm findet vorwiegend hier seinen Standort. Wohnwände sind
nicht tief, so dass ein weites Raumgefühl entsteht.
Farben sind Lebenselixier und umgeben uns ständig.
Die Sehnsucht nach satten Farbtönen hat ihren Höhepunkt noch nicht erreicht. Starke Unis werden in der
kommenden Saison erwartet. Lila wird seinen Stellenwert ausbauen und Blau ist wieder salonfähig. Die Farbe
Weiß bei Möbeln wird bleiben, denn Weiß kann mit jeder
anderen Farbe gut kombiniert werden. Übrigens bietet
die Natur auch eine Fülle von Farben, die nicht schlechterdings „Naturfarben“ genannt werden: Himmelsblau,
Wiesengrün, Sonnenuntergangsrot oder Lavendellila…
Ebenfalls bunt kommen Muster in Polsterbezugsstoffen.
Ob als Streifen, Zacken, floral oder abstrakt, Hauptsache,
die Muster sind bunt. Bei allen Stoffen spielt die angenehme Haptik eine wichtige Rolle. Viele Stoffe sind nicht
mehr glatt, sondern haben eine reliefartige Struktur, die
zum Sitzen einlädt und anschmiegend wirkt.
Eiche, wohin das Auge blickt. Das gute deutsche Holz
sehen wir als Tisch, Bett oder Schrank und Fußboden.
Eiche, da weiß man was man hat. Ein echter Wert und
„unkaputtbar“. Der Nussbaum behält seine wichtige
Stellung. Er wirkt wertig und elegant. Die Verwendung
heimischen Holzes, auch Obstholzes, wird den Käufern
wichtiger. Im helleren Farbspektrum bleiben Buche,
Ahorn, Esche, Erle und Birke.
In den vergangenen zehn Jahren durchlebte die LED
Technologie sehr unterschiedliche Phasen. Anfangs war
sie so teuer, dass sie keine echte Marktchance hatte.
Doch ihre Erfolgsgeschichte zeigt sehr schön das Funktionieren volkswirtschaftlicher Größen: Optimierte Beschaffungsquellen und die steigende Nachfrage verbilligten die Technologie, so dass sie heute eine Marktreife
erlangt hat, die ihre Einsatzgebiete um ein vielfaches
vergrößert. Hinzu kommt die avisierte Energiewende als
politische Rahmenbedingung und natürlich der stufenweise Rückzug der Glühbirne. Es wird ein schneller und
rasanter Erfolg für die LED Technologie vermutet. Mit der
Marktreife der LED-Technologie wurden natürlich auch
Gestalter von Möbeln inspiriert, diese auch im Möbelbau einzusetzen. Auf die Atmosphäre wirkende energieeffiziente Lichtquellen - oftmals versteckt und wie von
Zauberhand erstrahlt - sind ein Toptrend, der uns in den
nächsten Jahren begleiten wird. Jüngstes Ziehpferd ist
die Entwicklung der OLED, der organischen lichtemittierenden Diode, die flächiges Licht verbreitet und wieder
eine neue Herausforderung für Entwickler und Gestalter
darstellt.
Wohntrends 2012 I 47
Auffällig ist die Hinwendung zu qualitativ hochwertigen
Produkten in allen Segmenten. Es scheint, als würde das
steigende Qualitätsbewusstsein mit einer Hinterfragung
der Jahrzehnte lang betriebenen Wegwerfgesellschaft
in Zusammenhang stehen. Nahrung für dieses Thema
bietet die steigende Sensibilität zu den natürlichen Ressourcen dieser Welt, die Diskussion um den Klimawandel, um Welternährung, um das generelle Umweltbewusstsein und eben um das Thema Natur.
Schlussendlich müssen die großen europäischen Möbelnationen gegenüber den neuen Wettbewerbern aus
Asien und allen voran aus China zusammenhalten. Das
bedeutet, sich auf Design, Qualität und Innovation zu konzentrieren und nicht auf den Preis. Das europäische Möbelprofil muss sein hohes Niveau unbedingt beibehalten.
Nur so bleiben wir in der globalen Welt zukunftsfähig.
Grafik: Verband der Deutschen Möbelindustrie VDM e.V.
Text:
Ursula Geismann,
Trend- und Designexpertin des Verbandes der
Deutschen Möbelindustrie VDM e.V.
Weitere Informationen:
www.hdh-ev.de
www.wohninformation.de
Grafik: Verband der Deutschen Möbelindustrie VDM e.V.
48 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Interiors on Stage 2012
„Das Haus“ –
Trendinstallation in
menschlichem Maßstab
• Das neue Design-Highlight der imm
cologne 2012 nimmt konkrete Formen an
• Doshi Levien vereinen für „Das Haus
– Interiors on Stage“ unterschiedliche
Wohnkulturen und ästhetische Traditionen
• Ideen- und Materialsammlung für
moderne, sinnliche Wohnformen
Wer sagt, dass modernes Alltagsleben und Sinnlichkeit
im Widerspruch stehen müssen? „Das Haus – Interiors
on Stage“ von Doshi Levien auf der imm cologne 2012
will den Gegenbeweis antreten. In einer architektonisch wie gestalterisch visionären Installation entwickelt sich das Designexperiment zu einer faszinierenden Studie über moderne Wohnformen.
„Das Haus“ kombiniert das Beste aus ganz verschiedenen Welten. Es könnte überall auf der Welt stehen.“
Designerin Nipa Doshi spielt damit auf eine moderne
Architektur und Formenwelt an, die auf die traditionell farbenfrohe Ästhetik Asiens trifft, auf die chaotisch
anmutende Bautradition indischer oder fernöstlicher
Metropolen und auf die offene, nach innen organisierte Wohnkultur Marokkos. Viele dieser Elemente sollen
nach den Plänen des Londoner Designteams Doshi Levien
in ihrer Installation so zusammengeführt werden, dass
etwas Neues entsteht: „Es vereint bedingungslose Modernität und einen sinnlichen Lebensstil“, charakterisiert Partner Jonathan Levien den Entwurf für das neue
Designformat der imm cologne: „Das Haus – Interiors
on Stage“. Und seine Frau Nipa Doshi ergänzt: „Das ist
genau der Grund, warum wir ‚Das Haus‘ so entworfen
haben – weil es so nicht existiert. Nur Teile davon.“
Tatsächlich kommen in der Installation noch weit mehr
Welten zusammen: „Das Haus“ experimentiert mit Farben und Materialien, integriert Wasser und Natur in den
Wohnbereich und erprobt alte und neue Techniken als
Modell für einen nachhaltigen Haushalt.
Das Haus 2012 I 49
Illustration: Das Haus; Doshi Levien; Koelnmesse; (IMM12_DH0201_01)
50 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Foto: Moroso; My Beautiful Backside Sofa; Design: Doshi Levien
Das Haus 2012 I 51
Möbel und Multimedia, Badausstattung und Küchendesign,
massive, durchbrochene und transparente Wandformen,
Wohnraum und Garten, Arbeiten und Leben ergänzen
sich im „Haus“ von Doshi Levien zu einem harmonischen
Ganzen. Die für ihre unkonventionelle Form- und Farbfindung bekannten Designer sehen in dem Projekt auch
eine Ideensammlung verschiedener Möglichkeiten, Materialien für die Raumgestaltung einzusetzen, insbesondere bei den Wandoberflächen. Selbst künstlerische Elemente erscheinen hier als integraler Teil der Architektur;
so dient eine vom Londoner Grafikstudio Pony gestaltete
mehrschichtige Glaswand zum einen als Sichtschutz zur
Küche und zum anderen als Projektionsfläche für sich
überlagernde Bilder vom Haus, von Symbolen und Erinnerungen häuslichen Lebens.
Premiere eines neues Formats zur Abbildung von Interior
Design Trends
Die Koelnmesse sieht in dem für die imm cologne 2012
neu eingeführten Format „Das Haus – Interiors on Stage“ halb Designerportrait, halb Wohnlabor, in dem nicht
nur die aktuellen Strömungen im Interior Design dreidimensional abgebildet werden können, sondern in dem
der geladene Designer auch ein Statement zu seiner ganz
persönlichen Vorstellung von einem perfekten Zuhause
formulieren kann. Dadurch behält das große Format, das
ein 180 m2 großes Podest inmitten der Messehalle 3.2
„Pure Village“ mit nach Designerplänen errichteter Architektur, Möblierung, Lichtinstallation etc. füllt, einen menschlichen und geradezu intimen Maßstab. „Uns geht es um
Interior Design, das unserer Zeit voraus ist, jedoch nur so
weit, dass es auch noch verstanden wird. Das ist uns besonders wichtig”, erläutert Katharina C. Hamma, Geschäftsführerin der Koelnmesse, ihre Erwartungen an das Projekt.
Die Aufgabe, inmitten der Messe eine ganz persönliche
Wohnraum-Inszenierung mit visionärem Charakter zu
schaffen, lösten Doshi Levien durch eine „Kulmination erinnerter und erträumter Räume aus allen Teilen der Erde“.
Der gebaute Traum des Londoner Star-Duos gilt als eines
der Highlights der nächsten internationalen Einrichtungsmesse, die vom 16. bis 22. Januar in Köln stattfindet.
Breite Unterstützung internationaler Designmarken
Der Entwurf nimmt allmählich konkrete Formen an.
Mit Hilfe von Partnern und Sponsoren aus den unterschiedlichsten Einrichtungssparten wird der am 19.12.
gestartete Messebau komplett ausgestattet. Bei ihrem
innovativen Farbkonzept für „Das Haus“ wurden Doshi
Levien von RAL unterstützt, das ihnen mit den neuen RAL
Plastics Farbmustern auch gleich ein unkonventionelles, faszinierendes Material zur Gestaltung von Fenstern
und Fliesen lieferte. Mit dem NCS Natural Colour System wiederum konnten alle in „Das Haus“ verwendeten
Farben nochmals in handliche Farbmuster übersetzt
werden, die als Mitnahme-Items am Ausgang so etwas
wie ein Trendbarometer der beliebtesten Farben bilden.
Die Lichtfabrik Erco setzt „Das Haus“ mit einem ausgetüftelten System aus Strahlern und Flutern in Szene. Neben
dem Spa Ananda von Glass kommen natürlich vor allem
von Doshi Levien gestaltete Möbel von Moroso, Cappellini, Richard Lampert und Authentics zum Einsatz, aber
auch viele Produkte anderer Designer, mit denen sich
Nipa Doshi und Jonathan Levien gerne umgeben würden,
angefangen von Klassikern von Eileen Grey (ClassiCon)
oder Alvar Aalto (Artek) bis hin zu neuen Produkten wie
dem „Vigna“ Chair von Martino Gamper (Magis) oder den
Fliesen „Pico“ von Erwan und Ronan Bouroullec (Mutina).
Das Projekt wird damit von etlichen Marken der internationalen Designszene unterstützt, darunter Cassina, E15,
Established & Sons, Foscarini, Mattiazzi, Thonet und Vitra.
Neue Formen der Lebensorganisation für den Lebensmittelpunkt Wohnen
Der private Wohnbereich, Familien- und Arbeitsleben wie
auch der öffentliche Raum erscheinen durch die Verortung
der unterschiedlichen Aktivitäten in einem offenen Raumgefüge eng miteinander verknüpft. „Das Haus“ ist ein urbaner Ort, inspiriert von Städten wie Tokio oder Mumbai,
in denen das Leben selbst zu Hause ist und nicht in reine
Wohngebiete und Stadtzentren aufgeteilt wird. Die Vernetzung von Straße und Wohnraum wird in Doshi Leviens
Interpretation von „Das Haus“ durch einen Arbeitsraum
symbolisiert, der auch als Ladenlokal genutzt werden
könnte: „‘Das Haus‘ ist auch eine Studie darüber, wie man
die mit Routinen verbrachte Zeit genießen kann und in
Rituale überträgt“, erläutert Nipa Doshi die kulturelle Bedeutung ihres Vorschlags für ein perfektes Heim. „Genau
dafür ist auch der Workshop ein Bild – ein Ort, an dem man
die Tätigkeiten gemeinsam, im Kreis der Familie ausübt.“
Die zentrale Idee für „Das Haus“ ist die Neudefinition von
Räumen und ihrer den Aktivitäten folgenden Beziehungen zueinander. Das Wohnen in (physisch) vernetzten
Räumen soll helfen, die Zeit vielfältiger und intensiver
zu nutzen. Hier ist jeder Raum ein Wohnzimmer. Die besondere Bedeutung der Übergänge zwischen den einzelnen Funktionszonen wird durch Möbel deutlich, die
mehr Verbindungen schaffen als Grenzen ziehen; hierfür haben Doshi Levien eigens Prototypen von Schränken und Tischen entworfen, die in Kooperation mit BD
Barcelona und der Stilwerk Design Gallery erstellt werden. „Uns ist es wichtig, klischeehafte Vorstellungen davon zu hinterfragen, was ein Schlafzimmer, eine Küche
oder ein Badezimmer zu sein hat. Jeder Teil des Hauses ist mit den anderen Bereichen verbunden und definiert so das Wohnen auf eine neue, spannende Art und
Weise“, fasst Jonathan Levien das Projekt zusammen.
Redaktionshinweis
Video-Podcast Workshop-Gespräch:
http://www.purevillage.de/2011/12/film-das-haus
Content-Mappe „Das Haus“: www.imm-content.de
52 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Foto: Constantin Meyer; Koelnmesse
Pure Village I 53
Pure Village 2012:
Design-Gipfeltreffen der Extraklasse
• Halle 3.2 wird auf der imm cologne 2012 zum dritten Mal Dreh- und Angelpunkt für die etwas andere Präsentation von Interior Design
• Über 50 renommierte internationale Unternehmen bieten außergewöhnlichen
Sortiment-Mix
• Jungdesigner zeigen ihre aufregenden und visionären Entwürfe im Rahmen
von [D3] Design talents
• Neues Design-Projekt: „Das Haus – Interiors on Stage“
Erstklassiges Design sowie neuartige, interdisziplinär
arrangierte Marken- und Produktinszenierungen, die
gelungen miteinander verflochten werden – dafür steht
Pure Village auf der imm cologne. Im nächsten Jahr
treffen hier über 50 Einrichtungsmarken, darunter Thonet, Gandia Blasco, Mocoba oder E15 auf Badeinrichter
wie Kaldewei, Burgbad und Grohe, Textil-Editeure wie
Creation Baumann, Bodenspezialisten wie Parador und
Carpet Concept sowie Home-Entertainment-Vorreiter
wie Loewe. Inspirationen en masse sind garantiert.
Mit Pure Village hat Dick Spierenburg als Art Director der
imm cologne einen Ort für Design und Wohnvisionen geschaffen. Pure Village ist anders, weil es keine riesigen,
hinter hohen Mauern versteckten Markenwelten ausbreitet, sondern die besten Ideen und Visionen der großen wie der kleinen Labels in der Intimität des dörflichen
Rahmens präsentiert. „Unser Ziel ist es, viele Eindrücke,
viele unterschiedliche Ansätze, viele Diskussionen, viele
Nachbarschaften zwischen verschiedenen Wohnbereichen sowie zwischen Produkten zu vermitteln und so die
Spannung für den Besucher zu erzeugen“, skizziert der
Art Director sein Konzept.
Aber nicht nur etabliertes Design ist Teil des Vorhabens.
Inzwischen sehr gelungen integriert in Pure Village ist
[D3] Design talents, das Jungdesigner-Event der imm cologne. Dort stellen junge kreative Talente ihre Innovationen und inspirierenden Entwürfe in Gestaltung und Materialität vor, die oftmals absolut visionär, nicht selten sogar
provokativ sind. Für manch einen Teilnehmer des Wettbewerbs [D3] Design talents war die imm cologne in der
Vergangenheit schon das entscheidende Karrieresprungbrett. Denn besser können die Chancen nicht sein, um
von renommierten Herstellern entdeckt zu werden. Der
Wettbewerb [D3] Contest, der sich an alle Jungdesigner
richtet, konnte in diesem Jahr 689 Einreichungen vermelden. 28 Produkte von 32 bislang unbekannten Designern
schafften es in die Ausstellung. Der Nachwuchs-Wettbe-
werb wird flankiert von [D3] Professionals. Hier gibt die
Einrichtungsmesse etablierten Designern und Designstudios die Chance, ihre Ideen einem breiten Publikum
zu präsentieren, um auf diese Weise weitere Kontakte zu
Herstellern und dem Handel zu generieren.
Die imm cologne hätte natürlich nicht ihren exzellenten
Ruf als kreative Einrichtungsmesse, gäbe es bei Pure
Village nicht auch etwas völlig Neuartiges. Die Halle 3.2
ist 2012 Standort für „Das Haus – Interiors on Stage“, ein
neues, spektakuläres Design-Projekt. „Das Haus“ zeigt
einen ganz nach den Vorstellungen des eingeladenen
Designers gestalteten Aufbau aus architektonischen
Elemente, Innenraum und Outdoor-Flächen sowie Arrangements aus Möbeln und Ausstattungselementen für
ein individuell konfiguriertes Interior Design. „Das Haus
– Interiors on Stage“ ist sowohl Designerporträt als auch
visionärer Entwurf. Verantwortlich für die Gestaltung ist
dieses Jahr das Londoner Designerteam Nipa Doshi und
Jonathan Levien. Das Kreativduo aus England ist bekannt
für seine originellen Entwürfe etwa für Branchengrößen
wie Moroso, Authentics oder Cappellini.
Weitere Informationen:
www.purevillage.de
Illustration: Koelnmesse
54 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Foto: Mark Kühler; BV Rollladen + Sonnenschutz
LivingInteriors 2012 I 55
LivingInteriors 2012:
Die neue Erlebniswelt für ganzheitliches Einrichten
auf der imm cologne
• Präsentations-Mix aus Business und Event
• Abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Insider-Tipps aus der Kreativbranche
Im Wechsel mit der LivingKitchen präsentiert die imm
cologne in den geraden Jahren die LivingInteriors. Die
Premierenveranstaltung 2012 wird vielfältigste Einrichtungswelten aus den Bereichen Bad, Boden, Wand und
Licht erlebenswert inszenieren. Mit dabei sind u.a. A.S.
Creation, Bauwerk Parkett, CAPEROL Farben Lacke
Bautenschutz, Carpet Creations, Cotto d’Este, Das Deutsche Tapeten Institut, Dornbracht, Effegibi, Efia, Geberit,
Gira Giersiepen, Habermann Living, Kadeco, Kährs Parkett, Manx Tech di Dalla, mhochdrei Interior Concepts,
Otto Golze, Revox, Ruby Decor, Sitap, Spartherm Feuerungstechnik, Specula Design, Weseler Teppich, Windmöller Flooring und Zollanvari.
Die LivingInteriors wird von der Koelnmesse als konsequente Weiterentwicklung der imm cologne als komplette
Einrichtungsmesse verstanden, denn eine gelungene Raumgestaltung hört heutzutage nicht mehr bei der Auswahl eines Polsterstoffes oder einer Möbelfarbe auf. Gesamtkonzepte sind gefragt. Zimmertüren dürfen das durchgängige
Design ebenso unterstützen wie passende Bodenbeläge,
Wandverkleidungen und Lichtinszenierungen.
Was bei der LivingKitchen bereits Aussteller und Besucher gleichermaßen begeistert hat, setzt sich auch auf der
LivingInteriors fort: Das Messekonzept sieht eine gesunde
Durchmischung von Business mit Events vor. Dazu werden besondere Eventflächen direkt in die Ausstellung integriert. Ein Eventprogramm steht bereits. Eine zentrale
Fläche in Halle 4.2, die Living Rooms – konzipiert und inszeniert von G + J Events, Hamburg – laden die Besucher
in vier thematische Wohnwelten ein. Jeder Raum wird in
seiner Umsetzung poetische Anklänge eines übergeordneten Themas widerspiegeln. Grundthemen werden unter
anderem „Der Orientliebhaber“ und „Der Klassikliebhaber“ sein. Sämtliche Sinne sollen bei den emotionalen
Wohnvorschlägen angesprochen werden.
Event-Programm rundet den Erlebnisfaktor eindrucksvoll ab
Begleitet werden die Wohnwelten durch ein umfangreiches Bühnenprogramm von Dienstag, den 17. Januar bis
Sonntag, den 22. Januar 2012. An den Fachbesucherta-
gen warten bekannte Namen aus der Branche auf ihren Einsatz als Redner und freuen sich vor allem auf
anregende Dialoge mit den Besuchern im Anschluss
an ihre Vorträge. Inspirierende Präsentationen und informative Vorträge werden unter anderem gehalten
von Nik Schweiger, biorhythm Design Studio; Corinna
Kretschmar-Joehnk und Peter Joehnk, Geschäftsführer von JOI-Design Innenarchitekten; Thomas Notholt,
Geschäftsführer von notholt lighting design; Margit Vollmert, Leiterin des FarbDesignStudio von Caparol Farben
Lacke Bautenschutz; Kim Marc Bobsin, sbp – Seel Bobsin Partner Design-Konzeptionen; Markus Helle, HIGHLIGHT Verlagsgesellschaft, und Sabine von Keggenhoff
vom Büro Keggenhoff I Partner. Besondere Leckerbissen dürften auch die Vorträge von Anwendungstechniker
Lothar Steinbrecher oder Designerin Andrea El Shami
zum Thema „Vliestapete, die neue Tapetengeneration –
Griffe und Kniffe“ bzw. „Einrichten mit Tapete“ werden.
Am 21. und 22. Januar 2012 steht die Beratung zu Themen wie Um- und Anbauen oder die Neugestaltung des
eigenen Zuhauses im Vordergrund. Das Netzwerk innenarchitekten2010 stellt sich beim Speed-Daten den
Fragen der Messebesucher. Ganz nach dem Motto: Fünf
Innenarchitekten, fünf Besucher, fünf Minuten.
Auch von prominenter Seite hat das neue Messeevent
schon für Aufsehen gesorgt: Mark Kühler, Deutschlands
Heimwerkerkönig und Moderator von „Wohnen nach
Wunsch - Das Haus“ erklärt: „Farben und Strukturen
inspirieren mich, aber erst die Kombination aller Elemente macht den Raum für mich lebendig. Daher ist die
LivingInteriors die perfekte Plattform, um alle Dimensionen des Einrichtens im Zusammenspiel live zu erleben.“
Für die Endverbraucher wird es am Wochenende richtig
handwerklich, denn dann zeigt der Moderator vor Ort unter anderem zusammen mit dem Deutschen TapetenInstitut Tipps und Tricks beim Tapezieren.
Weitere Informatioen:
www.livinginteriors-cologne.de
56 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Vorbericht: imm cologne 2012 I 57
Vorbericht
Branche freut sich auf die imm cologne 2012
•
•
•
•
Hoher Anmeldestand
Starke Flächennachfrage aus dem Ausland
Neuanmeldungen in allen Angebotsbereichen
Mit LivingInteriors bringt Koelnmesse für die Halle 4
ein neues Format an den Start
Foto: Minotti; Allen (IMM12_TD0701_01)
Für einen schwungvollen Start ins Möbeljahr 2012 wird
die imm cologne vom 16. bis 22. Januar sorgen. Garant
hierfür sind u.a. deutlich mehr internationale Aussteller
die in diesem Jahr ihre Produktinnovationen in Köln zeigen, darunter viele renommierte Marken wie z.B. B&B Italia, Minotti, Poltrona Frau oder Kettal aus Spanien. Aus 54
Ländern der Erde stellen insgesamt mehr als 1.150 Firmen aus. Damit steigt die Internationalität der Aussteller
im Vergleich zur Vorveranstaltung 2011 von 58 % auf 64 %.
Besonders erfreulich sind die Steigerungen der Ausstellerzahlen aus Italien, Polen, der Schweiz oder der Türkei.
Zum ersten Mal stellen 2012 Firmen aus der Ukraine, den
Philippinen, Luxemburg, Lettland, Liechtenstein und Chile
auf der Messe aus. Summa summarum verzeichnet die
imm cologne ein Plus von 13 % bei der Anzahl der Aussteller (2011: 1024 Aussteller, ohne LivingKitchen, 2012:
total 1159 Aussteller), die vermietete Ausstellungsfläche
steigt um 8 % (2011 ohne LivingKitchen).
Einrichten ist aber heutzutage untrennbar mit Textilien,
Tapeten und Teppichen verbunden. Sie bestimmen das
Design eines Raumes, unterstreichen die individuellen
Wohnstimmungen und den persönlichen Lebensstil.
So werden Möbel und dekorative Stoffe, Tapeten und
Bodenbeläge sehr oft zusammen ausgewählt. Auf der
imm cologne kommen diese Welten perfekt zusammen.
Mit pure textile im letzten Jahr und dem neuen Format
LivingInteriors in diesem Jahr wird die Weiterentwicklung der imm cologne als Einrichtungsmesse konsequent fortgesetzt. Das neue Messeformat zeigt erstmalig zusammen mit der imm cologne perfekt inszenierte
Einrichtungswelten aus Möbeln, Bad, Boden, Wand und
Licht. Angesprochen werden Fachbesucher gleichermaßen wie Endverbraucher. So wird eine neue Verbindung
von Business und Event geschaffen. Diese zeigt sich insbesondere bei den Eventflächen, die in die Ausstellung
eingefügt sind. Hier ergänzen Insidertipps der kreativen
58 I Der Content-Service der imm cologne zu Design und Wohnkultur: 16_Trends und Design 2012
Foto: Koelnmesse; imm cologne 2011, Halle 11
Branche die Trends und Neuheiten, die die Hersteller mit
nach Köln bringen. So laden die Living Rooms die Besucher in vier thematische Wohnwelten ein. Dabei reicht das
Spektrum vom „Orientliebhaber“ bis zum „Klassikliebhaber“.
Ergänzt wird das Ganze durch eine außergewöhnliche Inszenierung von Bädern. Insgesamt sollen die emotionalen Vorschläge sämtliche Sinne ansprechen.
Die Halle 3.2 wird auf der imm cologne 2012 zum dritten
Mal Dreh- und Angelpunkt für die etwas andere Präsentation von Interior Design. Mit dem erfolgreichen Ausstellungsformat Pure Village hat die imm cologne vor zwei
Jahren einen lebendigen Rahmen für alle geschaffen, die
sich für High-End-Design begeistern und wissen wollen, wie sich die Premiumhersteller und Star-Designer
die Zukunft des Wohnens vorstellen. Durch die reizvollen
Nachbarschaften und emotionale Inszenierungen kommen die Designobjekte und Wohnkonzepte hier optimal
zur Geltung. Inspirationen en masse sind garantiert. Und
auch in diesem Jahr bieten hier unzählige renommierte
internationale Unternehmen wie Thonet, Gandia Blasco,
Grohe oder E 15 einen außergewöhnlichen Sortiment-Mix.
Foto: Koelnmesse; imm cologne 2011, Halle 11
Die imm cologne ist weltweit eine der wichtigsten Einrichtungsmessen. Als Kommunikationszentrum der Branche
bietet sie auch eine Vielzahl an Informationen und Inspirationen. Die imm cologne hätte natürlich nicht ihren exzellenten Ruf als kreative Einrichtungsmesse, wenn sie nicht
auch immer etwas völlig Ungewöhnliches bieten würde.
Mit dem Projekt „Das Haus – Interiors on Stage“ in der
Halle 3.2 startet die imm cologne ein neues Design-Projekt und knüpft damit an das erfolgreiche „ideal housesKonzept“ an.
Mit dem Projekt „Das Haus – Interiors on Stage“ bietet die
imm cologne dem Londoner Designer-Duo Nipa Doshi
und Jonathan Levien ein ideales Experimentierfeld, um mit
neuesten Produkten ein kreatives Statement für moderne
Wohnkultur abzugeben. „Das Haus – Interiors on Stage“ ist
somit die Verkörperung einer ganz individuellen Ansicht,
bei der architektonische Elemente, Innenraum und Outdoorflächen sowie Arrangements aus Möbeln und Ausstattungselementen verschmelzen. Das Projekt thematisiert nicht nur die gegenwärtigen Einrichtungstrends,
sondern auch die Sehnsüchte und den gesellschaftlichen
Wandel. Schließlich hat jeder, der sich für die Kultur und
Vorbericht: imm cologne 2012 I 59
Foto: Koelnmesse; imm cologne 2011, Halle 11
die Kunst des Einrichtens interessiert – ob aus professionellen oder privaten Gründen – eine Idealvorstellung von
seiner perfekten Wohnung. Wir bringen in diesem Projekt
unterschiedliche Wohnbereiche zusammen und definieren sie neu in dem, was sie sein können oder wie sie genutzt werden können.
Ein weiteres, ungewöhnliches Projekt starten wir mit dem
Wohntheater vor der Halle 7. Essen, Schlafen, Wohnen,
Freizeit – das alles zeigt das Wohntheater auf dem großen
Nord-Boulevard mit geschmackvollen Einrichtungsbeispielen. Damit nicht genug: Das wahre Leben findet tatsächlich statt, zu jeder vollen Stunde wird der Messestand
zur Bühne. Schauspieler unterhalten mit amüsanten Episoden und beleben damit das Ambiente. Die Besucher
können alles durch große Fenster beobachten und sind zu
dieser Messe-Premiere herzlich eingeladen!
Mit der imm cologne und der LivingInteriors wird Köln
im Januar wieder zum vielfältigsten und größten Einrichtungshaus der Welt. Nirgendwo sonst finden sich so viele
Anbieter der verschiedensten Segmente von internationalen Basics bei Wohn- und Schlafraummöbeln über Jun-
ges Wohnen und den SB-Bereich, über Matratzen- und
Schlafsysteme und Polstermöbel, moderne Wohn-, Massivholz-, Badezimmer- und Kindermöbel sowie Einrichtungskonzepte mit gehobenem Anspruch bis hin zum
Premium-und High-End-Segment. Alle Zeichen deuten
die Besucher aus der ganzen Welt wieder ein Feuerwerk von Produktinnovationen erleben werden. Köln ist
für Möbel und Einrichtung ganz einfach der „Place to be“
oder wie wir es ausdrücken: No. One in Furniture and
Interior Design.
Weitere Informationen:
www.imm-cologne.de
www.livinginteriors-cologne.de
Impressum I 60
Der Content-Service
der imm cologne zu Design
und Wohnkultur
The imm cologne‘s content
service for design and interior
lifestyle
Impressum
imm cologne 2012
16. - 22.01.2012
Idee:
Markus Majerus
www.imm-cologne.de
www.livinginteriors-cologne.de
www.livingkitchen-cologne.de
www.purevillage.de
Konzeption:
FAR_consulting
Die Agentur für
Content-Entwicklung und -Umsetzung
Dillenburger Str. 83, 51105 Köln
Telefon + 49-2 21-620 18 02
Telefax + 49-2 21-962 45 39
content@far-consulting.de
www.far-consulting.de
Ihr Kontakt bei Rückfragen:
Julia Degner
Telefon + 49 221 821-2333
Telefax + 49 221 821-3417
E-Mail j.degner@koelnmesse.de
Markus Majerus
Telefon + 49 221 821-2627
Telefax + 49 221 821-3417
E-Mail m.majerus@koelnmesse.de
Koelnmesse GmbH
Messeplatz 1
50679 Köln
Postfach 21 07 60
50532 Köln
Deutschland
Telefon +49 221 821-0
Telefax +49 221 821-2574
info@koelnmesse.de
www.koelnmesse.de
Geschäftsführung:
Gerald Böse (Vorsitzender)
Katharina C. Hamma
Herbert Marner
Vorsitzender des Aufsichtsrates:
Oberbürgermeister Jürgen Roters
Sitz der Gesellschaft und
Gerichtsstand: Köln
Amtsgericht Köln, HRB 952
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Frank A. Reinhardt
Claudia Wanninger
Redaktionsassistenz:
Lars Mörs
Übersetzung (engl.):
Alison Du Bovis, Jork
Grafik:
Karsten Jipp, Berlin
Foto Titel:
Mirjam Fruscella; Koelnmesse
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