Gottscheer Gedenkstätte

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Gottscheer Gedenkstätte
Folge 5 - Jahrgang 42
Erscheint nach Bedarf
August/September/Oktober 2005
Allerseelensonntag - 6. November 2005
Gottesdienst für die Opfer der Heimat in der
Gottscheer Gedenkstätte um 10.00 Uhr
Alle Landsleute und Freunde sind herzlich eingeladen!
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August/September/Oktober
Herbst
Es wird Herbst. sagen die Leute und meinen, die heiße Zeit des
Sommers ist vorüber. Es kommen mildere Tage, die kürzer werden. In
der Früh und am Abend wird es kühl. Man fühlt sich wohl an der
Sonne.
Es ist eine besinnliche Zeit. Das Laub auf den Bäumen und Sträuchern nimmt bunte Farben an. Wer sich Zeit nimmt und genauer hinschaut. merkt, dass an den Zweigen schon die Knospen vorbereitet
sind für den Frühling.
Der Herbst ist die günstigste Zeit, zu wandern. Die Gewitter sind
vorüber, die Luft ist rein. Auf den Bergen hat man gute Fernsicht. Es
ist auch die Zeit der Ernte. Von den Gärten und Feldern werden die
reifen Früchte eingebracht; das Obst wird geerntet, es ist auch die
Zeit der Weinlese.
Eine Zeit der Freude und des Dankes. Die Mühe und Arbeit seit dem
Frühjahr hat sich gelohnt. Es gibt nun Vorräte für die kommende Zeit.
Seit alter Zeit ist der Herbst auch die Zeit der Feste. Man teilt die
Gaben der Ernte. die durch die Arbeit fleißiger Menschen, durch die
Kräfte der Natur und Gottes Segen gewachsen und gereift sind, mit
anderen Menschen. Man ist froh, dankbar und zufrieden. Wir leben
auch heute in der hochtechnisierten Welt von dem, was in der Landwirtschaft erarbeitet wird.
Wir leben auch vom Herbst im Leben des Menschen. Die Last der
Arbeit im Beruf ist vorüber. Man kann sich Zeit nehmen im Ruhestand für so manche Tätigkeiten, die einem Freude bereiten. Es ist
auch schön zu erfahren, dass man noch gebraucht wird, sich noch
nützlich machen kann für die Mitmenschen.
Die Oma, der Opa ist für die kleinen Enkelkinder wie eine Märchengestalt. die Zeit hat, sich den Träumen der Kinder und ihren oft
endlosen Fragen: Warum, warum? zu öffnen, oder ihnen zu erzählen,
was sie als Kinder erlebt baben.
Der Herbst des Lebens ist ähnlich dem Herbst in der Natur. Es ist
auch eine Zeit der Ernte. Die Fernsicht wird klar: man schaut zurück
und denkt an die vielen Menschen, die einen im Leben begleitet
haben, mit denen man frohe und schwere Zeiten erlebt hat.
Man freut sich all dessen, was im Leben gelungen ist, was man erreicht hat. Man sieht im nachhinein, dass Sorgen und Leid das eigene
Leben mitgestaltet haben und zur persönlichen Reife beigetragen
haben. Man ist dankbar für jeden neuen Tag, den Gott und schenkt.
Die reiche Lebenserfahrung schenkt uns neues Verständnis für die
E r
f ü h r t
u n s
h e i m
Aus dem Buch von Martin Gutl
"In vielen Herzen verankert " Styria Verlag (
frei nach Psalm /26)
Wenn Gott uns heimführt
aus den Tagen der Wanderschaft,
uns heimbringt
aus der Dämmerung
in Sein beglückendes Licht,
das wird ein Fest sein! Da
wird unser Staunen von
neuem beginnen.
Wir werden Lieder singen.
Lieder, die Welt und Geschichte umfassen.
Wir we r den singen, tanzen und fröhlich sein:
denn Er führt uns heim:
aus dem Hasten in den Frieden,
aus der Armut in die Fülle.
Wenn Gott uns heimbringt
Mitmenschen. Bei uns zuhause haben ältere Menschen zu uns gesagt: Der alte Tag bringt eine Reihe " Gäste " mit, die man gar nicht
eingeladen hat; sie meinten damit die kleinen und größeren "Wehwehchen", die uns im Alter merklich begegnen: Man sieht und hört
schlechter, beim Gehen hat man Schwierigkeiten. Dort und da spürt
man Schmerzen. Das Leben wird mühsamer.
So manche persönliche Kontakte werden seltener. Viele gute Verwandte und Bekannte haben das Ziel ihres Lebens schon erreicht. Ein
guter. alter Freund hat mir einmal gesagt: Ich habe am Friedhof
schon mehr Freunde als im Dorf.
Im Alter wird man einsamer. Man mag und kann nicht mehr so mitmachen wie früher. Dadurch hat man mehr "freie" Zeit, die man auch
gut nützen kann.
Im Rückblick auf vergangene Lebensabschnitte sagen oft Menschen:
Das waren noch Zeiten! Als man mitten im Dorf stand. Feste gefeiert
hat in froher Gemeinschaft. Wenn dann in der Erinnerung auch
sorgen- und leidvolle Ereignisse auftauchen, sagen sie: Es ist gut.
dass alles vorüber ist.
Man betrachtet den eigenen Lebensweg wie ein großes Mosaikbild.
Im Erleben selber ist es einem unverständlich und problemvoll, dass
völlig unerwartete Ereignisse passieren. die einem gar nicht in die
Lebensplanung passen und uns bis an die Grenze des Ertragbaren
herausfordern. Es ist wie beim Zusammenstellen eines Mosaikbildes: Plötzlicb kommen da Steinchen ins Bild, die nicht dazuzupassen scheinen. Erst wenn das Bild fertig ist. erkennt man, dass jedes
Steinchen seinen Platz und seinen Sinn hat.
So stimmt uns der Herbst des Lebens in der Rückschau in unsere
Vergangenheit versöhnlich und dankbar den Menschen und Gott
gegenüber.
Auch im Herbst des Lebens ist der Blick in die Zukunft vernünftig
und notwendig. Der zu erwartende Lebensweg vor uns wird immer
kürzer. Durch Gottes gütige Vorsehung bleibt uns unser letzter Tag
unbekannt. Dass er für jeden Menschen zu seiner Zeit kommen wird,
ist siche r . Es wird der Tag der Ernte unseres Lebens sein in der
Vollendung der Erlösung in der Gemeinschaft mit Gott und mit allen,
die vor uns ans Ziel ihres Lebens gekommen sind.
Die guten Worte meines priesterlichen Freundes Martin Gutl öffnen
— soweit das mit menschlichen "Worten möglich ist — den Blick in
die Zukunft:
aus den engen Räumen,
das wird ein Fest sein!
Und die Zweifler
werden bekennen:
Wahrhaftig, ihr Gott tut Wunder!
Er macht die Nacht zum hellen Tag.
er lässt die Wüste blühen!
Wenn Gott uns heimbringt aus
den schlaflosen Nächten. aus
den fruchtlosen Reden, aus
den verlorenen Stunden. aus
de r Jagd nach dem Geld, aus
der Angst vor dem Tod, aus
Kampf und aus Gie r , wenn
Gott uns heimbringt. das wird
ein Fest sein! Dann wird er
lösen
die Finger der Faust,
die Fesseln, mit denen wir uns
der Freiheit beraubten.
Den Raum unseres Lebens wird Er weiten
in alle Höhen und Tiefen,
in alle Längen und Breiten
Seines unermesslichen Hauses.
Keine Grenze zieht er uns mehr.
Wer liebt. wird ewig lieben!
Wenn Gott uns heimbringt,
das wird ein Fest sein!
Wir werden einander umarmen und zärtlich sein.
Es werden lachen
nach langen Jahren der Armut.
die Hunger gelitten.
Es werden singen
nach langen unfreien Nächten
die von Mächten gequälten.
Es werden tanzen die Gerechten.
die auf Erden kämpften und litten
für eine bessere Welt!
Wenn Gott uns heimführt.
das wird ein Fest sein!
Den Verirrten werden die
Binden von den Augen genommen.
Sie werden sehen.
Die Suchenden finden endlich ihr Du.
August/September/Oktober 2005
Niemand quält sich mehr
mit der Frage "Warum?" Es
werden verstummen,
die Gott Vorwürfe machten.
Wir werden schauen.
ohne je an ein Ende zu kommen.
Wenn Gott uns heimführt, das
wird ein Fest sein! Der Mensch sät
in Betrübnis,
er leidet und reift!
Es bleibt sein Ende
ein Anfang!
Wer sät in Betrübnis.
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wird ernten in Freude.
Denn Gott. unser Gott,
ist ein Gott der ewigen Schöpfung,
ein Gott.
der mit uns die neue Erde,
den neuen Himmel gestaltet.
Er lässt uns kommen und gehen,
lässt uns sterben und auferstehen.
zum Bau unserer Welt.
sie werden wir Kristalle glänzen.
Wir werden uns freuen
wie Schnitter beim Ernten.
Wenn Gott uns heimbringt
aus den Tagen der Wanderschaft.
das wird ein Fest sein!
Ein Fest ohne Ende!
Der Sand unserer irdischen Mühsal
wird leuchten.
Die Steine,
die wir zusammentrugen
So wünsche ich Ihnen einen zuversichtlichen
und hoffnungsvollen Herbst. Ihr
Jöschei Seitz
6. November 2005: ALLERSEELENSONNTAG
10.00 Uhr: Gedenkgottesdienst in der Gottscheer Gedenkstätte für die Opfer der Heimat und die
verstorbenen Landsleute in aller Welt.
Alle Landsleute und deren Freunde sind herzlich eingeladen. Die Veranstalter werden sich auf
zahlreichen Besuch freuen.
Gedenktage: August, September, Oktober 2005
Vor 41 Jahren
am 19. Oktober 1964 wurde laut Gerichtsbeschluss Nr.19584/64 des
Bezirksgerichtes Graz unser Grundstück in Graz-Mariatrost unter
Einlagezahl 385 der Kat. Gemeinde Graz-Stadt Fölling für den Eigentümer Verein "Gottscheer Gedenkstätte" grundbücherlich
eingetragen.
Vor 75 Jahren
feierte in den Tagen vom 1. bis 4. August 1930 das Gottscheer
Ländchen in der Stadt Gottschee das 600jährige Jubiläum seiner
Besiedlung. Es waren vier herrliche Tage mit einer Fülle großer
Eindrücke und tiefer Erlebnisse. Die "Gottscheer Gedenkstätte"
brachte in der Ausgabe Juli 2005 einen ausführlichen Rückblick.
Im Geiste der Gottscheer 600-Jahrfeier wurde am 10. August 1931)
auch die Erinnerung an die einstigen Bewohner der verödeten Dörfer
Pogorelz und Gatschen in der Tschermoschnitzer Gemeinde feierlich
begangen. An der Stelle, wo einst die beiden Dörfer standen. wurden
aus den übrig gebliebenen Steinen Gedenksäulen errichtet und jede mit
einer Bronzetafel versehen. Die eine Säule steht auf den Ruinen von
Gatschen und hat die Inschrift: Gatschen - vier Häuser - 600-Jahrfeier
10. August 1930. Die andere Säule auf den Ruinen von Pogorelz trug
die Inschrift: Pogorelz drei Häuser - 600-Jahrfeier 10. August 1930.
Am Nachmittag des 10. August versammelten sich mehr als 1.000
Personen bei den Ruinen der beiden Dörfer. Die meisten Besucher
kamen aus den Pfarren Tschermoschnitz. Pöllandl und Stockendorf.
Auch vom fernen Gottschee fanden sich liebe Gäste ein. Die
Gedenkrede hielt Pfar-
rer Heinricb Wittine von Stockendorf. Schulkinder trugen die Gedichte
"O, hast du noch ein Mütterchen". "Es ist ein armes Wörtchen nur" und
"Muttersprache. Mutterlaut" vor. Auf den Ruinen der beiden Dörfer
sangen die Festteilnehmer "Mein Vueterhaüsch". "Ein neues Lied. ein
altes Lied" und andere Lieder. So endete die schöne Gedenkfeier.
Vor 200 Jahren
Am 23. Oktober 1805 kam der größte österreichische Heimatdichter
Adalbert Stifter als Sohn einer armen Weberfamilie in Oberplan, im
Böhmerwald zur Welt. Er studierte Rechts- und Naturwissenschaften.
Seine bedeutendsten Werke:
Die Novellen: "Brigitta". "Der Hochwald". "Zwei Schwestern", "Die
Mappe des Urgroßvaters": 6 Erzählungen zu "Bunte Steine"
zusammengefasst.
Zwei große Romane: "Nachsommer", 3 Bände (1857) ein Bildungsroman von höchster humaner Weisheit und Reife – "Witiko". 3
Bände (1865-67) führt in die bewegte Welt der Geschichte Böhmens
in 12. Jahrhundert.
Malerisch und dichterisch begabt pflegte Adalbert Stifter lebenslang
beide Künste nebeneinander. Er ging von der romantischen Malerei aus
und wurde zu einem Vorläufer des deutschen Impressionismus.
In einem Anfall furchtbarer Schmerzen endete er sein Leben am 28.
Jänner 1868 durch eigene Hand.
Zum Titelbild auf Seite 1:
Das 43. Nordamerikanische Gottscheertreffen hat vom 3. bis 5. September in Toronto stattgefunden. Die Gottscheer Gedenkstätte New York führte
einen mit 44 Personen belegten Bus zu diesen) Treffen. Ein weiterer Bus wurde von der Gottscheer Vereinigung New York gestellt.
Joe Rom. der Hausfotograf der Gottscheer Relief Association New York war einer der Teilnehmer im Reisebus der Gedenkstätte. Er stellte eine
schöne Collage zusammen und übermittelte diese unserer Mitarbeiterin Elfriede Höefferle. Diese wollen wir den Lesern unseres Mitteilungsblattes nicht
vorenthalten.
1. Reihe oben: Toronto CNN Tower: Regenbogen über den Niagara Fällen; N.Y. Miss Gottschee Bobby Thomasen mit dem Präsidenten der
Gottscheer Relief Toronto. Norbert Lackner.
2. Reihe: Torontos Kardinal Aloysius Ambrozic zelebriert die hl. Messe in der St. Patricks Kirche in Toronto.
3. Reihe: Dr. Viktor Michitsch. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Gottscheer Landsmannschaften; Robert Anscblowar und Elfriede
Hoefferle. Gottscheer Gedenkstätte New York; Helma Erbachers Gemälde der Gottscheer Gedenkstätte Graz-Mariatrost.
4. Reihe: Kanadas Polkakönig Walter Ostanek spielt auf zum Tanz im Hilton. Toronto und die Tänzer des Alpenklubs Kitchener bei ihrer Vorführung.
5. Reihe: Gottscheer Damen- und Männerchor singen unter der Leitung von Herbert Mausser jun. und rechts der Chor Cantate Domino aus Gottschee.
August/September/Oktober 2005
Wir blicken zurück:
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Ein Denkmal der Heimattreue
Die "Südost-Tagespost" brachte in ihrer Folge vom 30. April 1967
aus der Feder des Professors Rudolf List unter dem Titel "Ein
Denkmal der Heimattreue" nachstehenden Artikel über unsere Gedenkstätte:
Seit ihrer Vollendung im dritten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts,
nach dem Entwurf von Johann Georg Stengg unter der Bauführung
seines Vaters Andreas, grüßt die imposante Wallfahrtskirche in Mariatrost vom "Purberg" ins Kroisbachtal, nachdem schon zuvor die
Schlosskapelle des Besitzers Franz Caspar Conduzzi von Heldenfeld, seit 1708 dem Orden der Pauliner zueigen, mit ihrer aus dem
Stift Rein gekommenen barockisierten gotischen Gnadenstatue
immer mehr Wallfahrer aus nah und fern angezogen hatte. Auf diesem Kirchberg entsteht nun derzeit ein neues, wenn ungleich kleineres Heiligtum, die Gedenkstätte der Gottscheer.
Der Sakralbau des Grazer Architekten Dipl. Ing. Eberhardt Jäger,
der mit der Sankt-Josefs-Pfarrkirche in Rohrbach an der Lafnitz und
der St-Rupert-Pfarrkirche auf Hohenrain mehr als nur eine Visitenkarte abgegeben hat, ist bereits zur Gleiche gediehen und lässt
schon jetzt die eigentümliche, doch der Landschaft angepasste
Form erkennen: eine Kapelle mit einem zum Turm hochgezogenen
Dach unter deren Hauptraum sich noch ein Raum für Museums-und
Archivzwecke befindet.
Der kühnen Beton- und Holzkonstruktion werden vier Fenster ein-
gefügt, zwei große vom Ausmaß von fünfeinhalb mal vier Metern
vorne zu Seiten des Tores und zwei schmale kleinere von je sieben
Metern Länge beidseits des Altarteiles. Franz Felfer, der sich mit
seinen Fenstern im wieder aufgebauten Chor der Grazer Franziskanerkirche auf diesem Gebiet bereits einen guten Namen gemacht
hat, ist mit dem Entwurf für die in der Wiener Glasmalerei Dürr in
Arbeit befindlichen Fenster beauftragt worden. Es handelt sich um
abstrakt-ornamentale
Kompositionen
von
außerordentlicher
Leuchtkraft, die in Betonglastechnik hergestellt werden.
Dass der Verein "Gottscheer Gedenkstätte", der die beträchtlichen
Mittel für diesen Bau aufbringt, den Mut gehabt hat, einmal abseits
von allem Gedächtnisstätten-Klischee ein modernes Beispiel in
einer idyllischen Landschaft zu setzen, verdient besondere Anerkennung. Wenn voraussichtlich bereits im August dieses Jahres.
dieses Erinnerungsmaterial das die Toten der Heimat auf Tafeln
verzeichnet, vollendet haben wird, darf es zweifellos auch als ein
bedeutender Beitrag zur neueren Baukunst in der Steiermark gelten.
Was Prof. List im April 1967 nur ahnen konnte, wurde am 27. August 1967 Wirklichkeit. Die aus Mitteln spendenfreudiger Landsleute aus aller Welt erbaute Gottscheer Gedenkstätte wurde vom
Generalvikar der Diözese Graz-Seckau Prälaten DDr. Rupert Rosenberger feierlich eingeweiht.
Die "Gottscheer Gedenkstätte" blickt ins steirische Land
Ihr Schutzpatron ist der Apostel Bartholomäus
Die Gedenkstätte wurde dem Apostel Bartholomäus geweiht, der
schon um das Jahr 1339 als Schutzpatron der ersten Gottscheer Kirche in den Urkunden erwähnt wird. Sein Bild scheint auch im Siegel der Stadt Gottschee auf. Hiermit knüpft die Gedenkstätte bewusst an die Geschichte der verlorenen Heimat des Gottscheer Volkes an. Die Heimaterde in einer Nische in der Gedenkstätte deutet
dies symbolisch an.
In knappen vier Jahren von der Gründung des Vereines Gottscheer
Gedenkstätte im Jahre 1963 bis zur Einweihung 1967 wurde, den
Wünschen unserer Landsleute folgend, die Gottscheer Gedenkstätte
gebaut. Im Durchschnitt nahm täglich aus allen Teilen der Welt, ein
goldener Baustein (ATS 1.000,00) seinen Weg nach Graz-Mariatrost. Jeder Ziegel, jeder Stein, jedes Sandkorn, ja alles, was an
ihr so schön und eindrucksvoll wirkt, ist echt gottscheerisch. Sie
steht auf eigenem Grund und Boden, auf Gottscheer Boden.
Seit 27. August 1967 steht dieses, unser Heiligtum auf der Anhöhe
zu Mariatrost und blickt ins steirische Land als zweites Wahrzeichen des weltbekannten Gnadenortes. Sie wurde, wie bereits erwähnt, nach den Plänen des Architekten Dl Eberhard Jäger vom
Baumeister Ing. Josef Pongratz erbaut. Das vom Gottscheer Künstler Helmut Loske gestaltete Altarkreuz zeigt einen erhabenen, erhöhten Kruzifixus, das gemeinsam mit dem Muttergottesrelief, geschaffen vom akademischen Maler und Bildhauer Prof. Franz
Weiß, den Altarraum ziert. An den Wänden des Sakralraumes sind
auf Marmortafeln über 1.200 Namen der Opfer beider Weltkriege.
der Vertreibung und Flucht verewigt.
Die Gedenkstätte kündet mit dem Sakralraum, dem im Untergeschoß befindlichen Gottscheer Archiv, dem Gottscheer Museum
und der Gottscheer Bauernstube von der 675jährigen Geschichte
des Gottscheer Volkes und seiner einstigen für immer verlorenen
Heimat. Sie wurde von Gottscheern für Gottscheer gebaut und soll
in diesem Sinn deren wahre geistige Heimat sein.
Seit nunmehr 38 Jahren pilgern unsere Landsleute zu ihrer Gedenkstätte auf den Purberg in Mariatrost. Den Höhepunkt bildet
aber, wie jedes Jahr, die Gottscheer Wallfahrt, die der Verein Gottscheer Gedenkstätte einige Zeit am Bartholomäussonntag im August und nun schon seit einigen Jahren am letzten Sonntag im Juli
veranstaltet.
Gottscheer Kulturabend am 30. Juli 2005
im Bildungshaus Mariatrost, Kirchbergstraße 18
Am Vorabend der Gottscheer Wallfahrt hatte der Verein Gottscheer
Gedenkstätte zu einem Kulurabend in das Bildungshaus Mariatrost
geladen. Ing. Kurt GöbL der auch durch das Programm führte, begrüßte die Teilnehmer. ganz besonders aber Ehrenmitglied Theresia
Mallner, Mag. Dr. Gabriela Stieber, Vorsitzende der Gottscheer
Landsmannschaft in Graz, OSR Ludwig Kren mit Gattin und Frank
Stritzel mit Gattin aus Chicago.
Der Obmann der Gedenkstätte brachte einen kurzen Rückblick über
das von Karl Ruppe hervorragend organisierte 1. International
le Gottscheertreffen in Bad Aussee und einen Hinweis auf dessen
Gottscheeausstellung im Rahmen dieses Kulturabends und am Tage
der Wallfahrt im Festsaal des Bildungshauses. Als Dank für seine
Aktivitäten wurde Karl Ruppe eine Ehrenurkunde mit folgen-dem
Wortlaut überreicht:
"Der Verein Gottscheer Gedenkstätte in Graz-Mariatrost spricht
Herrn Kar! Ruppe für die Durchführung des 1. Internationalen
Gottscheer Treffens in Bad Aussee und für die Aufstellung eines
Gottscheer Gedenksteines im geographischen Mittelpunkt Öster-
August/September/Oktober 2005
reichs Dank und Anerkennung aus" – Graz am 30. Juli 2005 –
unterzeichnet von Obmann Ing. Kurt Göbl und seinem Stellvertreter Edelbert Lackner.
Ing. Kurt Göbl dankt Karl Ruppe mit einer Ehrenurkunde
Eingeleitet wurde der Festabend durch das Lied von der "Meererin", vorgetragen vom Kapfenberger Dreigesang (Edith EisenkölblGliebe, Sophie und Traude Gliebe). Des Gottscheers liebstes Lied
war "De Merarin" (Die Meerarin, die Frau am Meer). Diese Ballade von der Küste, vom Meer, von der See, übte auf die Gottscheer
einen eigentümlichen Zauber aus. "De Merarin" ist ein Rest des "
Gudrun-Liedes", das in der Literatur vielfach als "Kudrun-Epos"
bezeichnet wird. Es stammt ungefähr aus der Zeit wie das Nibelungenlied, d.h. etwa um 1230. Zu allen Zeiten ging das Schicksal der
Frau am Meer namentlich den Mädchen und Frauen nahe. Man
kann annehmen, dass die Sage von der unglücklichen Kudrun in der
Zeit der Erstbesiedelung von den Kolonisten nachgesungen und so in
das Gottscheerland gebracht wurde.
Mit dem Lied "Muttersprache, Mutterlaut" vom Kapfenberger
Dreigesang, einer Mundartgeschichte von OSR Ludwig Kren aus "
Gottscheer Volkstum" von Wilhelm Tschinkel, dem Lied "Hoimöt
shö shiess" (Heimat so süß) leitete das Mundartgedicht "A Schtikhle Proat is lai" (ein Stückchen Brot ist's nur) von OSR Karl Schemitsch, vorgetragen von Edelbert Lackner, zum Festvortrag von Dr.
Gabriela Stieber "Nachkriegsflüchtlinge in Kärnten und der Steiermark" über.
Dr. Gabriela Stieber, die mütterlicherseits ihre Wurzeln in Stockendorf/Gottschee hat, behandelte dieses berührende Thema ausführlich im Zuge ihrer wissenschaftlichen Abhandlung zur Erlangung
der Doktorwürde (Dissertation). In ihrem Vortrag konnte die Entwicklung der österreichischen Haltung gegenüber den "Ausländern" dargestellt werden, die sich ab 1945 infolge der Kriegsereignisse in Österreich aufhielten. Wie Dr. Stieber in ihrem Buch "
Nachkriegsflüchtlinge" erwähnt, gibt der verwendete Ausdruck "
Ausländer" einen Hinweis auf die Schwierigkeiten bei der Einführung des allgemein gültigen Begriffes für die verschiedenen Kategorien von Nichtösterreichern. In den ersten Jahren nach Kriegsende war der Begriff "Displaced Person" allgemein gebräuchlich.
Er erfasste alle Personen, die im weitesten Sinn als Opfer der nationalsozialistiscben Machthaber im Dritten Reich angesehen werden konnten. Ab 1950 war in Österreich die Bezeichnung "fremdsprachliche Flüchtlinge " für diese "Displaced Persons " üblich. Im
Gegensatz dazu gab es die verschiedenen Gruppierungen von "
Volksdeutschen", die außerhalb des geschlossenen Siedlungsgebietes als ethnische Minderheit gelebt hatten. Diese hatten sich in
mehreren Kolonisationsphasen seit dem Mittelalter in Ost- und
Südosteuropa angesiedelt. Die meisten von ihnen sind nach Kriegsende nach Österreich und Deutschland vertrieben worden. Ihre
rechtliche Position war einerseits geprägt von der Weigerung der
internationalen Hilfsorganisationen, UNRRA (United Nations Re-
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lief and Rehabilitation Administration) und IRO (International Refugee Organization) ihre Betreuung zu übernehmen, und andererseits von der österreichischen Forderung, alle nach Deutschland
weiterzubefördern. Die österreichische Haltung in der Flüchtlingsfrage änderte sich in den ersten Nachkriegsjahren allmählich von
starrer Ablehnung zu kooperativer Akzeptanz.
In weiterer Folge ging Dr. Gabriela Stieber auf die Flüchtlingssituation in den Bundesländern Kärnten und Steiermark ein, die bis zum
Staatsvertrag die britische Besatzungszone Österreichs bildeten.
Die, durch die Kriegsereignisse heimatlos gewordenen Menschen
wurden in provisorische Barackenlager eingewiesen. Diese
Notunterkünfte bestanden, im Gegensatz zu den Erwartungen der
Briten, weit länger als geplant. Hatte man spätestens nach einem
Jahr mit der Liquidierung der Lager gerechnet, so konnten die
meisten erst zu Beginn der sechziger Jahre im Rahmen eines mit
internationaler Hilfe durchgeführten Lagerauflösungsprogrammes
geschlossen werden.
Die vorgesehenen Kontrollen der Lager waren sehr umfangreich und
berücksichtigten die Aspekte des Lagerlebens. Dazu gehörten: Der
Zustand der Unterkünfte, wie Gebäude, Straßen, sanitäre Anlagen
und Einrichtungsgegenstände: die Ernährungssituation, Zu-stand der
Küche, allgemeine Sauberkeit, der Vergleich der verarbeiteten
Lebensmittel mit den österreichischen Verbraucherrationen;
Beheizung und Beleuchtung; zur Gesundheitskontrolle zählten die
Sauberkeit des Lagers, und der Bewohner, Waschgelegenheiten.
Krankmeldungen und der Zustand der Krankenstationen. Lehrkörper und Lehrplan, vorhandenes Unterrichtsmaterial und die Unterrichtsräume beinhalteten die Kontrolle des Schulwesens; auch die
Wohlfahrtseinrichtungen und der religiöse Bereich, sowie Beschäftigung und Arbeitslosigkeit der Lagerinsassen, aber auch die Führung statistischer Aufzeichnungen, Einstellung gegenüber Emigrations- und Ansiedlungsprogrammen unterlagen einer monatlichen
Kontrolle.
Man könnte diesen interessanten, inhaltsreichen Vortrag von Dr.
Gabriela Stieber weiter fortsetzen, doch empfehlen wir unseren Le-
Blumen für Mag. Dr. Gabriela Sticker
sern das Buch " Nachkriegsflüchtlinge in Kärnten und der Steiermark", das im Verlag Leykam erschienen ist bei der Verfasserin
Mag. Dr. Gabriela Stieber, Tel.: 0676 73 90 805 oder e-mail:
gstieber@bibliothek.hitzendorf.at zu bestellen. Es sind nur noch
wenige Exemplare vorhanden. Ing. Kurt Göbl dankte Mag. Dr.
Gabriala Stieber mit einem schönen Blumenstrauß.
Nach dem Lied " Main Vuetrhaüsch " (Mein Vaterhaus) folgte eine
Pause, die zur Stärkung der Teilnehmer beigetragen hatte.
Den zweiten 'Teil des Kulturabends eröffnete der Kapfenberger
Dreigesang mit dem Lied "Nach meiner Heimat sieht's mich
wieder". OSR Ludwig Kren brachte eine heitere Mundartgeschichte
von "Jeshiscb ünt scbain Peatr" (Jesus und sein Petrus).
August/September/Oktober 2005
Edelbert Lackner leitete mit dem
Gedicht "Bier khamen tsenonder,
von iberoll har " (wir kommen
zusammen, von überall her), von
OSR Karl Schemitsch, zu den
Filmvorführungen
des
1.
Internationalen
Gottscheertreffens in Bad Aussee
über.
Karl
Ruppe
brachte
zunächst einen Beitrag des ARF (
Ausseer Regional-fernsehen) von
der
Eröffnungsfeier
der
Gottscheer-Ausstellung im Vital
Bad Aussee und anschließend
einen
Film,
der
das
1.
Internationale Gottscheertreffen
vom 24. - 26. Juni 2005
Kurt Göbl dankt OSR Ludwig Kren ausführlich zeigte.
(Interessenten können die Filme auf DVD vom Verein Gottscheer
Gedenkstätte beziehen). Abschließend konnten sich die Besucher
über einen hervorragend gestalteten und überaus sehenswerten Film
von Albert Mahner, über die dreitägige Veranstaltung in Bad
Aussee. erfreuen.
Nach dem Dank des Obmanns ließen alle Teilnehmer diesen schö-
Seite 6
Von links: Edith Eisenkölbl, Traude und Sophie Gliebe, Renate
Lackner; Heidi Loske, Ehepaar Mausser aus Cleveland, Walter Loske
nen, inhaltsreichen Kulur r abend mit dem Heimatlied ausklingen.
Wehmut kam auf, als Frank Stritzel, Vorstandsmitglied des Gottscheer Deutschen Vereines in Chicago die Vereinsfahne Ing. Kurt
Göbl zur Aufbewahrung in der Gedenkstätte übergab. Der einst so
stimmgewaltige Gottscheer Deutsche Verein. der unter den Präsidenten Hans Loy und Adolf Luscher wesentlich zum Bau der Gottscheer Gedenkstätte beigetragen hatte, hat leider, mangels an Mitglieder, aufgehört zu bestehen.
Gottscheer Wallfahrt am 31. Juli 2005
Unter dem Motto " Hin nach Mariatrost" ,schr-ieb der Gottscheer
Mundartdichter Karl Schemitsch vor 25 Jahren folgende Zeilen:
Die Höhe von Mariat r ost kommt mir sooft in den Sinn, dort zur
Gedenkstätte, da zieht es mich hin:
verewigt sind die Namen der Gottscheer dort,
verewigt die Gemeinden. Pfarren, ja der kleinste Ort.
Gedanken tragen Bilder in ein fernes Land weit in den Süden, wo meine Wiege stand.
Vor mir erblüht das Land der Väter wie vor Jahren o Gott, lass dieses Bild auch fürderhin bewahren.
Es bleibt die Pilgerfahrt zur Höh ' Mariatrost,
wo lieblich traute Wehmut dich und mich umkost.
Diese und ähnliche Gedanken hat auch zahlreiche Gottscheer und
Freunde der Gottscheer bewogen an der 38. Wallfahrt zur Gottscheer
Gedenkstätte in Graz-Mariatrost teilzunehmen. Bereits um 8 Uhr
kamen die ersten Pilger. um in aller Ruhe die festlich geschmückte
Gedenkstätte und den Museal- und Archivraum zu besichtigen. Eini-
ge nahmen den Pendlerdienst den unser Ausschussmitglied Walter
Loske von der Endstation der Straßenbahnlinie 1 bis zur Gedenkstätte durchführte in Anspruch. Andere kamen mit dem PKW angereist. doch die tapfersten pilgerten zu Fuß entlang der Straße, die
eine 14 % ige Steigung vom Mariat r ostertal auf den Purberg auf-weist,
zum Festgottesdienst. Erfreut war die Festleitung, dass nach einigen
Jahren ein Reisebus eine Abordnung der Gottscheer Landsmannschaft Klagenfurt und die Gottscheer Sing- und Trachtengruppe Klagenfu r t nach Mariatrost brachte.
Als um 9.00 Uhr die Mariatroster Blaskapelle ihr Platzkonzert eröffnete war der Vorplatz der Gedenkstätte mit Wallfahrern dicht gefüllt
und als um 10.00 Uhr das Karolinenglöckchen im Turm zum Festgottesdienst rief. war der Sakralraum der Gedenkstätte so überfüllt,
dass viele Wallfahrer die Feie r lichkeiten nur am Vorplatz über den
Lautsprecher mitverfolgen konnten.
Die Musikkapelle intonierte die Steirische Landeshymne und während das Lied vom guten Kameraden ertönte. segnete Geist]. Rat
Josef Seitz die 26 Marmortafeln mit den über 1.200 Namen der Opfer
der beiden Weltkriege und der Flucht aus dem Siedlungsgebiet der
damaligen Untersteiermark.
August/September/Oktober 2005
Ing. Kurt Göbl, Obmann der Gottscheer Gedenkstätte begrüßte die
Teilnehmer an der Wallfahrt recht herzlich, insbesondere die Ehrenmitglieder OSR Karl Schemitsch, Theresia Mallner, Geistl. Rat Josef
Seitz und unsere Mitarbeiterin in New York Elfriede Hoefferle mit
Gatten, weiters die Ehrengäste:
Dr. Viktor Michitsch, Vorsitzender der Arheitsgemeinschaften der
Gottscheer Landsmannschaften und Vorsitzender der Gottscheer
Landsmannschaft in Klagenfurt – Erwin Meditz, Vorsitzender der
Gottscheer Landsmannschaft in Deutschland mit Gattin Erika, Geschäftsführerin der Bundeslandsmannschaft in Deutschland – Maria
Schager. Vorsitzende der Gottscheer Landsmannschaft in NordrheinWestfahlen – Dr. Gabriela Stieber, Vorsitzende der Gottscheer
Landsmannschaft in Graz – Leopold Mausser, Ehrenvorsitzender der
Gottscheer Landsmannschaft in Graz mit Gattin – Richard Lackner,
Ehrenvorsitzender der Gottscheer Bundeslandsmannschaft in
Deutschland mit Gattin Dr. Maria Lackner-Kundegraber, Gottscheer
Ehrenringträgerin – Dr. Eduard Adler, ehem. Konsul der Republik
Osterreich und Ehrenmitglied des Gottscheer Deutschen Vereines in
Chicago – Frank Stritzel, Vertreter des Gottscheer Deutschen Vereines in Chicago mit Gattin Angela – OSR Ludwig Kren mit Gattin
Rosi und die Sing- und Trachtengruppe Klagenfurt unter der Leitung
von Erwin Michitsch.
Nach einer kurzen Ansprache von Dr. Viktor Michitsch folgte eine
Gedenkminute für alle Gottscheer, wo immer sie auch ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Stellvertretend für alle gedachte Ing. Kurt
Göbl, Helga Fried Schemitsch, Vorstands- und Ehrenmitglied des
Vereines Gottscheer Gedenkstätte, die im Mai 2005 im Alter von 65
Jahren unter großer Anteilnahme von Gottscheer Landsleuten und
Freunden zur letzten Ruhe gebettet wurde.
Glückwünsche zur Festveranstaltung übermittelten: Ernst Eppich.
Ehrenpräsident der Gottscheer Relief Association in New York; Albert Belay. Präsident des Gottscheer Männerchores in New York; Joseph Sieder, Präsident des E. 0. U. V. in Cleveland; Norbert Lakkner, Präsident der Gottscheer Relief Association in Toronto: Max
Jaklitsch, Ehrenvorsitzender der Gottscheer Landsmannschaft Bayern – die Ehrenmitglieder Philipp Mausser, Cleveland; Adolf Luscher, Florida; Max Nick, Toronto; Edith Herold und Edda Morscher,
Kitchener, sowie von der Gottscheer Gedenkstätte (Gottscheer Chapel Inc.) in New York.
Stellvertretend für alle eingegangenen Glückwünsche und Grußbotschaften brachte Edelbert Lackner die Grußbotschaft der Mitarbeiter
der Gedenkstätte in New York zur Verlesung:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Liebe Landsleute. Festgäste und Freunde!
Es ist uns ein besonderes Bedürfnis, aus Anlass der diesjährigen
Wallfahrt Euch allen herzliche Grüße und Glückwünsche zu übersenden. Die Wallfahrten, die früher in der alten Heimat stattfanden sind
heute nicht mehr möglich, da diese Orte und Kirchen fast zur Gänze
zerstört wurden. Doch den opferwilligen und heimattreuen Gottscheern
ist es gelungen, wieder eine Stätte in Mariatrost zu er-richten, die
würdig ist. heute als der geeignete Wallfahrtsort für alle Gottscheer
bezeiehnet zu werden. Hier in dieser Stätte werden alle unsere
Landsleute einen großen Teil des geistigen und kulturellen Gutes aus
der yerlorenen Heimat wieder finden.
Aus verschiedenen Gründen ist es yielen von uns nicht möglich dabei
zu sein, aber unsere Gedanken weilen bei Euch.
Dem Vorstand, der Festleitung und allen Teilnehmern der Wallfahrt
wünschen wir einen frohen und angenehmen Sonntag"
In heimatlicher Verbundenheit
Die Mitarbeiter der Gedenkstätte in New York
Anschließend brachte OSR Karl Schemitsch zwei Mundartgedichte
aus eigenen Werken.
Den Höhepunkt der Wallfahrt 2005 bildete, wie in allen Jahren zuvor,
die heilige Messe, zelebriert von Geistl. Rat Josef Seitz. Andächtig
folgten die Landsleute und Freunde der Gottscheer seiner schönen,
inhaltsreichen Predigt und so manche ältere Wallfahrer fühlten sich
in die ehemalige Heimat zurückversetzt. Umrahmt
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wurde der Gottesdienst von der Gottscheer Sing- und Trachtengruppe
aus Klagenfurt unter der Leitung von Erwin Michitsch und vom
Kapfenberger Dreigesang. Die Lesung brachte Ing. Kurt Göbl zu
Gehör. Fürbitten wurden von Ing. Göbl und OSR Ludwig Kren (in
Gottscheer Mundart) gesprochen.
Ave Maria, gesungen von Traude Gliebe, Sophie Gliebe und Edith
Eisenkölbl begleitete die Kommunionsspendung.
Mit dem Tedeum, dem Segen des Priesters, einem Gedicht vorgetragen von OSR Karl Schemitsch und dem Heimatlied "Der göttscheabarsche Püe " von Wilhelm Tschinkel wurde der Festgottesdienst
feierlich beendet.
Nach dem Mittagessen und einem gemütlichen Beisammensein in den
Sälen des Kirchenwirtes rief um 14.00 Uhr die Glocke der Gedenkstätte zum Segen nach heimatlichem Brauch. Viele sind diesem
Ruf gefolgt, sodass auch am Nachmittag die Sitzplätze im Sakralraum der Gedenkstätte nicht ausreichten und so mancher mit einem
Stehplatz vorlieb nehmen musste.
Ing. Göbl dankte allen Teilnehmern für die Teilnahme an den Feierlichkeiten und gab der Hoffnung Ausdruck, sie auch bei der Gedenkfeier am Allerseelensonntag und der Wallfahrt im Jahr 2006 so
zahlreich begrüßen zu dürfen.
Nicht fehlen durfte natürlich auch der Gottscheer Festtagskuchen " de
Pobolitse", den die Frauen Rosi Kren, Rosa Samida und Emma
Tausendschön zum Selbstkostenpreis hergestellt hatten. Der Reinerlös kam der Gottscheer Gedenkstätte zugute.
Ein ereignisreicher Tag neigte sich dem Ende zu. Landsleute und
deren Freunde aus Europa und Übersee trafen sich, tauschten Erinnerungen aus, pflegten die schöne Gottscheer Mundart und nahmen
sich vor, sofern es der Herrgott möglich macht, alte und neue
Freundschaften weiterhin zu pflegen.
Edelbert Lackner
Danke!
Die Veranstaltungen am 30. und 31. Juli 2005 in Graz-Mariatrost
haben bei allen Teilnehmern Anklang gefunden.
Es ist daher unsere Pflicht allen Gottscheer Landsleuten und Freunden für ihre Teilnahme zu danken, vor allem aber auch jenen, die zum
Gelingen der Veranstaltungen beigetragen haben.
Geistl. Rat Josef Seitz sind wir für die Gestaltung der hl. Messe und
den Segen nach heimatlichem Brauch zu Dank verpflichtet. Wir danken aber auch seinen Ministranten Philipp und Stephan Glauninger.
der Mariatroster Blasmusikkapelle, dem Kapfenberger Dreigesang.
gebildet von den Schwestern Edith Eisenkölbl, Sophie und Traude
Gliebe; der Gottscheer Sing- und Trachtengruppe Klagenfurt unter der
Leitung von Erwin Michitsch; Irene Schullatz und Mag. Renate
Fimhinger für das Inkasso der freiwilligen Spenden; Walter Loske für
den Pendeldienst von der Straßenbahnlinie 1 bis zur Gedenkstätte;
Roman Janesch für das Glockenläuten; dem Tonmeister Albert
Mallner; den Oberschulräten Karl Schemitsch und Ludwig Kren für
ihre Mundartdarbietungen, den Damen Rosi Kren, Rosa Samida und
Emma Tausendschön für das Beistellen der" Pobolitsn" und natürlich
Karl Ruppe für seine Gottscheeausstellung und die Filmvorführungen
am 30. Juli.
Dank gebührt Elli und Kurt Göbl für das Schmücken der Gedenkstätte; Johann Samida für die Beschaffung der Altargestecke; Edith
Eisenkölbl, Sophie Gliebe, Heidi Loske, Albert Mallner, Ing. Kurt
Göbl, Johann Rom, Walter Loske, Karl Ruppe und Edelbert Lackner
für diverse Vorbereitungsarbeiten.
Für die klaglose Spenden- und Messopferabrechnung danken wir
Edith Eisenkölbl und Mag. Renate Fimbinger. Weiters danken wir
Frieda Samide, die auf eigene Kosten für einen ganzjährigen Blumenschmuck in der Gedenkstätte sorgt.
Ganz besonders danken wir Mag. Dr. Gabriela Stieber für ihren Festvortrag am 30. Juli und dem Verwalter des Bildungshauses Mariatrost Gerhard Blas für die Beistellung des Festsaales und die erforderlichen Behelfsmittel am 30. Juli 2005.
Für den Verein Gottscheer Gedenkstätte:
Ing. Kurt Göbl und Edelbert Lackner
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Gottscheer
Wallfahrt
2005
in Graz
Mariatrost
Ing. Kurt Göbl begrüßt die Wallfahrer
Die ersten Wallfahrer treffen ein
Geistl. Rat Josef Seitz zelebriert die hl. Messe
in Tracht die Ministranten Philipp und Stefan Glauninger
Unsere Mitarbeiterin in New York Elfriede Hoefferle, 2. yon links,
verzichtete zugunsten anderer auf einen Sitzplatz
Die Sing- und Trachtengruppe Klagenfurt unter der Leitung von
Erwin Michitsch
Sitzend von links: Frank Stritzel (Chicago), Hofrat Dr. Adler Richard
Lackner, Dr. Maria Lackner-Kundegraber stehend: Johann Högler
vordere Reihe von links: Dr.
Viktor Michitsch,
OSR Karl Schemitsch, Erwin
Kommunionsspendung,
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Von links: Somalia Schauer, Reinhold Deutschmann. Johann Rom
und Maria Schager
Von links: Christine Michitsch, Dr. Viktor Michitsch, Erika Meditz geb.
Huttee Erwin Meditz, Johann Widmer
Um rechts: Else Zupancic geb. Jurmann, Ingrid Swetitsch geb.
Jurmann. Robert Swetitsch
Joseph und Elfriede Hoefferle aus New York
lösche Seitz und Karl Ruppe
Kassierin Edith Eisenkölbl (rechts) und ihre Stellvertreterin Mag.
R e n a t e Eimbinger
Ausschnitt aus der Gottscheeausstellung im Bildungshaus Mariatrost
Hausierekorb mit Trachtenpärchen. links ein Foto
Richard Ruppe (Karl Ruppes Vater mit dem
von
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Grußbotschaften
aus Übersee:
Vom Präsidenten der Gottscheer Relief Association Toronto,
Canada
An die Gottscheer Gedenkstätte, Ing. Kurt Göbl
Sehr geehrter Herr Vorsitzender Ing. Kurt Göbl, Mitglieder des Vorstandes. liebe Landsleute!
In meinem Namen, sowie im Namen des Vorstandes und der Mitglieder des Gottscheervereins in Toronto. wünsche ich Euch eine besinnliche Wallfahrt zur Gottscheer Gedenkstätte nach Maria Trost. am 31.
Juli 2005. Möge der Herrgott die Anliegen der Wallfahrer erhören.
Auch bier in Toronto rüsten wir uns zum großen nordamerikanischen
Gottscbeertreffen in Toronto, am 3. und 4. September, und erhoffen
einen guten Besuch.
In treuer Verbundenheit grüßen wir Euch alle recht herzlich.
1. A. Euer Norbert Lackner
Von unserem Ehrenmitglied Edda Morscher-Krische aus Kitchener, Canada
Lieber Edelbert und Freunde der Gedenkstätte!
Liebe Grüße zur Gottscheer Wallfahrt — Gedenkstätte Mariatrost am
31. Juli 2005. Gottes Schutz und Segen begleite alle, die an diesem
Wallfahrtstag gekommen sind um miteinander den Gottesdienst zu
feiern, zu danken und sich zu freuen.. Auch das Gespräch mit Bekannten, Verwandten. Freunden und Gottscheern soll den Kontakt untereinander festigen.
Einen erlebnisreichen Tag wünscht Euch von Herzen
Edda Morscher-Krische, Altlag
Vom Präsidenten des Gottscheer Männerchores in New York, Ing.
Albert Belay
Anlässlich der Wallfahrt zur Gottscheer Gedenkstätte Mariatrost grüßen wir alle Teilnehmer und wünschen schöne Stunden mit freundschaftlichen Begegnungen.
In freundschaftlicher Verbundenheit
Albert und Resi Belay
Anbei $ 50 für den Erhaltungsfonds
Vom Ehrenvorsitzenden der Gottscheer Landsmannschaft in Bayern, Max ,Jaklitsch
An den Verein Gottscheer Gedenkstätte Graz-Mariatrost, zu Hd.
Herrn Edelhert Lackner, Redaktionsleiter
Sehr geehrter Herr Vorsitzender Kurt Göbl, lieber Edelbert!
Meine feste, stille Absicht - diesmal in Graz und Klagenfurt dabei zu
sein, muss icb nun leider aufgeben. So babe ich. wohl oder übel. auch
die Zimmer-Reservierung auf Schloß Krastowitz abgesagt.
Das tut mir insofern besonders leid, weil ich anlässlich des 60. Todestages meiner Mutter. 29. Juli 1945, in Wildon anwesend sein wollte.Dennoch werde ich gedanklich unter Euch sein.
So wünsche ich zu dieser besinnlichen. schönen Veranstaltung, gutes
Wetter und den erwarteten Erfolg!
Damit verbinde ich sehr herzliche Grüße. Dir, lieber Edelbert mit Deiner lieben Frau, sowie allen meinen Freunden, Landsleuten und Gästen
in der Hoffnung auf ein Wiedersehen.
In Verbundenbeit. Euer
Max Jaklitsch mit Siegliende
NB.: Über die Deutsche Bank, München. folgen Euro 100,-- für Baustein
Vom Ehrenpräsidenten der Gottscheer Relief Association in New
York, Ernst Eppich (auszugsweise)
Ein Jahr geht so scbnell dahin und schon stellt die Wallfahrt zur Gottscheer Gedenkstätte vor der Tür. Ich möchte gerne an den Festlichkeiten teilnehmen, aber es gellt nicht mehr. Ich konnte in diesem Jahr
nicht einmal den gemütlichen Nachmittag im Gottscheer Klubhaus besuchen.
Bitte lieher Edelbert. überbringe meine hesten Grüße und Wünsche zu
den Feierlichkeiten am 30. und 31. Juli an alle Teilnehmer.
Euer Ernst und Maria
Vom Präsidenten des E. Ö. U. V. in Cleveland,
Joseph Sieder
Im Zuge eines längeren Telefongesprächs mit Ing. Kurt Göbl übermittelte der Vorsitzende des "Ersten Österreichischen Unterstützungsvereines". in seinem Namen und im Namen aller Vereinsgruppierungen
in Cleveland. Grüße an alle Landsleute und Freunde der Gottscheer.
sowie einen guten Verlauf der Festlichkeiten.
Telefonische Glückwünsche übermittelte uns auch unser Ehrenmitglied Max Nick aus Toronto. Kanada.
"Zeitzeugen erzählen"
Unter diesem Titel fand am 15. Juni 2005 eine Enquete (Erhebung, Untersuchung) in den Römerhöhlen in Aflenz/Wagna statt. Eingeladen hat
dazu das Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgen-Forschung und die Marktgemeinde Wagna.
Inhalt der Gespräche waren u. a. das Konzentrationslager in Aflenz (1944 — 1945. insgesamt 14 Monate) und das "Volksdeutsche Flüchtlingslager Wagna" (1945 — 1963). Kurzreferate von Univ. Prof. Dr. Stefan Karner, Univ. Prof. Dr. Peter Teibenbacher, Prof. Mag. Gert Christian und Franz Tramposch leiteten die Veranstaltung ein.
Als Zeitzeugen meldeten sich dann zu Wort:
Dr. Gabriela Stieber (Gottscheer Landsmannschaft Graz), die ihre Dissertation über die Flüchtlingslager in Österreich geschrieben hat. Elli Göbl
geb. Staudacher berichtete über die Jugendzeit im Lager. Sie verwies auch auf den "Lagerbildstock" und das Museum über das Flüchtlingslager in
Wagna.
Mag. Matthias Fleischer berichtete über die Bildungsarbeit im Lager.
Matthias Diro erzählte über die sportlichen Aktivitäten im Flüchtlingslager. aus dem letztlich der Fußballverein "Flavia Solva" hervorgegangen
ist.
Frau Steiner Anna arbeitete seit den Anfängen des Lagers als Sekretärin in der Verwaltung mit und konnte Details der Lagerverwaltung und
Verpflegungssituation berichten.
Die Veranstaltung wurde von einer Fotoausstellung zum Thema begleitet.
Ein umfangreiches Protokoll über die Aussagen der Kurzreferate und der nachfolgenden Diskussion wurde erstellt und Univ. Prof. Teibenbacher
teilte mit, dass sein Institut weitere Gespräche führen und aufnehmen und das Ergebnis eventuell in Buchform herausbringen will. Jedenfalls war
es eine wichtige Aufbereitung und Darstellung der jüngeren Geschichte von Wagna, die spät. aber noch nicht zu spät. Zeit-zeugen zu diesem
Thema befragen konnte.
Ing. Kurt Göbl
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KARTE 2: DIE SPRACHINSEL GOTTSCHEE. UND IHRE SIEDLUNGEN
Fahrt nach Gottschee
vom 8. — 10. September 2005
Folgt man in Laibach (Ljubljana), von der Autobahn kommend, der
Landesstraße Nr. 6, so erreicht man etwa 10 km südlich von Reifnitz (
Rihnica) den Querrücken des Schweineberges. Hier befand sich bis
zum Jahre 1918 ein Grenzstein mit der Aufschrift "Grenze des Herzogtums Gottschee." Eingebettet zwischen dem Gurkfluss im Norden
und der Kulpa (Kolpa) im Süden bestand vom Jahre 1330 bis zum
Jahre 1941 auf einer Fläche von 860 km' die deutsche Sprachinsel
Gottschee aus der Stadt Gottschee und 171 Ortschaften.
Drei vom Nordwesten nach Südosten verlaufende Bergrücken, das
Göttenitzer Bergland (Schneewitz 1289 m), der Friedrichsteiner Wald (
1068 m) und der Hornwald (Hornbühel (1100 m) teilen das Gottscheer
Hochland in vier Talschaften. Vom Westen nach Osten in das Hochtal
von Suchen, in das Hinterland, das Haupttal mit dem Ober-und
Unterland und in die Mosche oder Moschnitze. An die nördlichen
Ausläufer des Hornwaldes schmiegt sich die Walden.
Nach dem 1. Weltkrieg wurde Gottschee dem Königreich der Serben,
Kroaten und Slowenen (SHS), dem späteren Jugoslawien einverleibt.
Während des 2. Weltkrieges wurden die Gottscheer, nach der Besetzung der Gottschee durch die Italiener, auf Grund eines Vertrages
zwischen dem Deutschen Reich und Italien, in das Ranner Becken der
damaligen Untersteiermark umgesiedelt. Aus diesem Gebiet mussten
sie im Jahre 1945, unter schwersten Blutopfern und Verlust von Hab
und Gut, flüchten.
Die Gottscheer mussten während ihrer mehr als 600jährigen Geschichte ihrer Heimat schwer um ihre Existenz ringen. Sie hatten in
dieser Zeitspanne ihr Volkstum gegen alle fremden Einflüsse rein erhalten, die alten deutschen Sitten und Gebräuche und ihre Sprache
bewahrt. Heute leben sie weit verstreut in Österreich, Deutschland,
Frankreich, Schweiz, Schweden, USA, Kanada, Australien, Südafrika
und anderen Ländern. Mit Stolz bekennen sie sich zu ihrer Abstammung.
Der Wunsch die ehemalige Heimat zu sehen, das Land der Vorfahren zu
besuchen, veranlasste 42 Personen (aus den USA, Krieglach, St. Marein
im Mürztal, Kapfenberg, Niklasdorf, Proleb, Frohnleiten. Graz,
Hausmannstätten, Feldkirchen, Wagna und Weinitzen) dem Ruf des
Vereines Gottscheer Gedenkstätte zu folgen und an einer dreitägigen
Fahrt nach Gottschee, vom 8. bis 10. September 2005 teilzunehmen,
um das Land so zu erleben, wie es sich 64 Jahre nach der Umsiedlung
des Gottscheer Volkes präsentiert. Die Reiseleiter Ing. Kurt Göbl und
Edelbert Lackner waren, wie schon in den letzten Jahren, bestrebt die
Reiseroute so zu planen, dass den Teilnehmern ohne Stress ein
möglichst großes Gebiet der ehemaligen deutschen Sprachinsel gezeigt
werden konnte. Das Gottscheer Oberland, das Unterland, die untere
Seite, die Walden, das Hinterland und das Suchener Hochtal wurden
großräumig besucht. Ein kurzer Abstecher führte uns auch in die
Mosche und auf der Rückfahrt in die Steiermark wurde auch die
slowenische Metropole Laibach im Zuge einer Stadtführung besichtigt.
Der erste Tag:
Pünktlich um 7.00 Uhr startete der Fahrer des Reiseunternehmens
Jöbstl seinen Reisebus am Grazer Europaplatz. Nach erfolgter Begrüßung begann die Reise mit einem gemeinsamen Morgengebet und
einem Segen, gespendet von unserem Gottscheer Pfarrer und Ehrenmitglied, Geistl. Rat Josef Seitz.
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Herrliches Wetter begleitete uns über die österreichische Grenze, durch
die landschaftlich schöne, ehemalige Untersteiermark bis zum TrojanePaß, wo eine kurze Rast die Anreise unterbrach. Bald danach wurde
Laibach erreicht. Bei Ljubljana Yug verließen wir die Auto-bahn und
folgten der Landesstraße Nr. 6. Vorbei an den Auerperger Schlössern
Auersperg (Turjak) und Ortenegg (Ortnek) erreichten wir nach etwa
einer Stunde Reifnitz (Ribnica) und bald danach Niederndorf (Dolenja
vas). Von hier kann man zwischen dem Koller Nock und den
Ausläufern des Friedrichsteiner Waldes schon den Querrükken des Schweinebergs erkennen. Unser Ziel, das Gebiet der ehemaligen deutschen Sprachinsel Gottschee. war erreicht. Für einige der
Reisegruppe war es die ehemalige Heimat, für einige das Land ihrer
Vorfahren und die dritte Gruppe bildeten die österreichischen oder
amerikanischen Ehepartner der Vorgenannten.
Vorbei an den drei Loschiner Dörfern, Ober-, Unter- und Neuozschin,
sowie Kollern (Koblarji) links und Geschwend (Mrtvice) rechts der
Straße, erblickten wir bald den Hauptort des Oberlandes Mitterdorf (
Stara cerkev). In Obrern (Gorenje) gab es eine kurze Pause. denn es
musste im Gasthaus Jasenc der Zeitpunkt des Mittagessens vereinbart
werden.
Wir setzten die Fahrt in den Hornwald tön. Ziel war das neu errichtete
Mahnmal in der Nähe der Karstlöcher, wo tausende Regimegegner ihr
Leben lassen mussten. Tiefe Wehmut kommt auf, wenn man den in
slowenischer, kroatischer und deutscher Sprache verfassten Text im
Mahnmal liest:
Das Mahnmal ist der traurigen Erinnerung an die Vergangenheit
Sloweniens und des slowenischen Volkes gewidmet, der Toten, Gefallenen und Getöteten im antifaschistischen Krieg, im Bürgerkrieg und in der Revolution im Gebiet der Gottschee, den Slowenen,
Serben, Montenegrinen, Kroaten, Österreichern, Deutschen und
Koma, den Gottscheer Deutschen in der Zeit der Vertreibung und
den sozialistischen Gefangenen während der Zeit ihrer Sklavenarbeit in den Lagern im Gebiet der Gottschee - Zur Erinnerung an
die Toten. Als Mahnung für die Lebenden!
Tiefbewegt, mit einem Gehet für die Opfer, wurde die Stätte des
Grauens verlassen und wir kehrten über Seele (zelnje), vorbei an der
Kirche des hl. Laurentius und Klindorf (Klinja vas) mit Blick zur Filialkirche Maria Magdalena nach Obrern zurück, wo das Mittagessen
eingenommen wurde.
Gestärkt konnte am Nachmittag das Hochtal von Suchen besucht
werden. Durch das Gottscheer Oberland, vorbei an Reifnitz verließen
wir bei zlebic die Straße Nr. 6 und folgten der Landesstraße Nr. 212
bis Sodrazica (Brückel) und on hier der Straße Nr. 653, die üher Hrib
Loski Potok zu den fünf ehemaligen Gottscheer Dörfern Gehack (
Lazec). Merleinsrauth (Podpreska). Suchen (Draga), Mittergras (
Srednja vas) und Obergras (Trava) führt. Die westlichste Talschaft des
Gottscheerlandes. das Suchener Hochtal, liegt in einer schmalen
Talwanne etwa 800 m hoch und wird im Westen und Osten mit bis zu
1200 m hohen Bergzügen umrahmt. Durch das Göttenitzer Bergland
vom übrigen Gottschee getrennt, benützten nur wenige den zweistündigen Weg über den Berg nach Göttenitz in das Gottscheer
Hinterland. Infolge ihrer Abgeschiedenheit hatten die Suchener viele
Besonderheiten in der Gottscheer Mundart. Jahrhunderte der Trennung
können Eigenheiten bringen- aber auch bewahren. Bis auf Mittergras
und Teile von Obergras ist das Hochtal von Zerstörungen weitgehend
verschont geblieben.
Nach einem kurzen Aufenthalt in Merleinsrauth wurde in Suchen eine
längere Pause eingelegt, um die ehemalige Pfarrkirche zu besuchen.
Die spätbarocke Kirche Maria Heimsuchung mit ihrem imposanten
Gozckenturm thront auf einer Anhöhe über dem Dorf. Der Sitz der
Pfarre wurde im Jahre 1834 von Obergras hierher verlegt. Der älteste
Teil der Kirche, der Kirchturm befindet sich auf der Nordseite des
Altarraumes. Das Kirchenschiff mit seinem Tonnengewölbe ist durcb
Stichkappen gegliedert und in drei Bögen mit drei Pilasterpaaren
geteilt. Im Presbyterium steht ein Standbild der Mutter Gottes mit
Kind. Die Wände schmücken Kreuzwege mit lateinischen Inschriften.
Nach einem Marienlied setzten wir unser Fahrt über Mittergras nach
August/September/Oktober 2005
Obergras fort. Die Zierde von Obergras war bis zur Umsiedlung der
Gottscheer die mehrhundertjährige Kirche, dem hl. Laurentius geweiht. Auf einem kleinen Plateau nahe dem Absturz ins Cabrankatal
gelegen und von einer breiten Mauer umgehen wirkte der starke
Unterbau der massive steinerne Turm, den ein spitzes Schindeldach
krönte, weit im Lande als Wahrzeichen und Bollwerk zugleich. 1942
wurde dieses Kleinod in Brand gesteckt. Heute steht. mit Gestrüpp
verwachsen, nur noch die markante Ruine des Glockenturmes und des
barocken Kirchenschiffes.
Auf der Rückfahrt m die Stadt Gottschee wurde noch die Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt beim Franziskanerkloster Nova stifta. in der
Nähe von Reifnitz, besucht. Die Kirche aus dem 17. Jh. ist ein Beispiel
origineller Barockarchitektur mit einem achteckigen Kirchenraum und
einem Glockenturm. Die Jahreszahlen 1641-1671 über dem Portal
bezeichnen die Entstehungszeit. Ein besonderes Erlebnis und einen
großen künstlerischen Genuss bieten die reichen Schnitzereien. das
Werk von Gregorius Scornos. An den Wänden des Presbyteriums
befinden sich Votivbilder. unter anderen ein Bischof mit einem Kind
aus dem 17. ih.. gemalt von Hans Georg Gaigerfelder und ein Bild Hit
der Jahreszahl 1645, das vom Vikar Mathias Parenta gestiftet wurde.
Neben der Kirche wurde eine hl. Treppe angebaut. über dem Eingang
steht die Jahreszahl 1780. Die Fresken stammen von Anton Post] und
die Orgel ist ein Werk des Meisters Josef Mauracher aus dem Jahre
1904.
In der Stadt Gottschee angekommen, wurden im Hotel Valentin die
Zimmer belegt und das Abendessen eingenommen. Für Unterhaltung
sorgte unser Landsmann Roman Janosch mit seiner Ziehharmonika.
aber auch Gottscheer Mundartlieder ließen den schönen ereignisreichen Tag fröhlich ausklingen.
Ani zweiten Tag
sollte den Reiseteilnehmern die Möglichkeit gegeben werden eine
längere Zeit in ihren ehemaligen Heimatdörfern zu verweilen. Während eine siebenköpfige Gruppe (Geschwister Glicbe mit Ehegatten
schon am frühen Morgen mit angemieteten Privatautos nach Unterwarmberg (Dolenja Topler reber) unterwegs war, wollten wir am Vormittag das Kulturhaus der Altsiedler in Krapflern besuchen. Von der
Stadt Gottschee folgten wir der Landesstraße Nr. 214. Über das von 57
Hausnummern auf 2 Häuser und "Maucharsch" Kapelle dezimierte
Malgern (Mala gora), Geburtsort unseres Ehrenmitgliedes Geist!. Rat
Josef Seitz, und durch das Gebiet, wo einmal das Dorf Kletsch (Klece)
war, erreichten wir Altlag (Stari log) den Hauptort der Wal-den, bis
1941 mit 123 Hausnummern größte Ortschaft des Gottscheerlandes.
Das ehemalige Dorfbild wurde verschönet durch mehrere einstöckige
Häuser. durch die Kirche, der hl. Margarethe geweiht. Diese wurde
1943 in Brand gesteckt. Nach dem Krieg diente sie als Lagerraum.
1955 wurde sie abgerissen. Auf dem vom Gottscheer Altsiedlerverein
renovierten Friedhof von Altlag weist ein Obelisk mit Inschriften in
deutscher, englischer. slowenischer Sprache und Gottscheer Mundart
auf die ehemalige Besiedlung der Gottscheer hin. Kurz nach
Langenton (Smuka), dem nördlichsten Ort des Gottscheerländches
folgten wir bei Hof (Dvor) der Landesstraße 216 durch das schöne
Gurktal. Wenige Kilometer nach Ainöd (Soteska). mit der mächtigen
Ruine des Auerspergschlosses. kamen wir kurz nach Unterturn (
Podium) in die Moschnitze. Von einer Anhöhe zur linken Seite grüßte
uns die Wallfahrtskirche der hl. Jungfrau Maria in Büchel. Vor uns lag
schon Pöllandl (Kocevske poljane). Pfarrkirche. Schule und schmucke
Bürgerhäuser zieren noch heute den schmuc
ken Ort. Pöllandl liegt auf 200 m Seehöhe und ist sonnt der tiefste
Punkt der Gottschee. Von 64 Häusern im Jahre 1941 sind noch 35
vorhanden. Die den hl. Andreas geweihte Kirche, im 17. Jb. erbaut, hat
im Laufe der Zeit wenig Veränderungen erfahren. Die deutschen
Inschriften an Fenstern, Kreuzweg. Fahnen und Altar sind nach wie vor
vorhanden.
Im Kulturhaus der Gottscheer Altsiedler in Krapflern (Obcice) wurden
wir vom Vorsitzenden DI August Gril herzlich empfangen und von Usc
hi Kop mit einem Willkommensgetränk und Mehlspeisen begrüßt. Der
Altsiedlerverein hat sich das Ziel gesetzt historisches Kul-
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turgut und die Mundart der Gottscheer zu erhalten, sowie als deutsche
Minderheit in Slowenien anerkannt zu werden. Das Kulturhaus
beinhaltet im Obergeschoß ein Gottscbeer Museum. In einem weiteren
Gebäude werden Kinder in Gottscheer Mundart unterrichtet. Eine
Ausstellung von maßstabgetreuen Kirchenmodellen u. a. von Altlag,
Morobitz, Rieg. Verdreng. Unterwarmberg. Friedensberg. Mösel,
Unterdeutschau. Hinterberg geschaffen von Anton Trocba fand großes
Interesse. Im rückwärtigen Dacbgeschoß wurde mit viel Liebe das
Dorf Sporeben von Anton Prelesnik modelliert. Man hätte noch länger
im Kulturzentrum verweilen können, doch das weitere Programm
erforderte die Rückkehr nach Altlag.
Dort warteten bereits die am Morgen nach Unterwarmberg abgefahrene Gruppe und 3 in Altlag Verbliebene auf die Weiterfahrt. Unser
nächstes Ziel war Ebental (Polom). Bis 1941 hatte Ebental mit Pfarrhof und Kirche 38 Hausnummern. Die erste Kirche stammte aus dem
16. Jh. Die 1840 erneuerte Kirche zum hl. Michael wurde 1878 zur
Pfarre erhoben. Seit 1970 stand die Kirche leer und verfiel zusehends.
1991 stürzte der Glockenturm in das Langhaus. 1992 wurde mit dem
Wiederaufbau begonnen und 2004 wurde in der Apsisnische ein Gemälde des hl. Michael angebracht, gespendet von Frau Mausser aus
Kitchener. Die ehemalige Lindenallee entlang der Straße wurde durch
eine Kastanienallee ersetzt. Mit einem Marienlied in der Kirche verabschiedeten wir uns von Ebental
Wäbrend die Reisegruppe die Fahrt nach Setsch (Sec) zur Kirche der
hl. Agnes fortsetzte. blicb eine siebenköpfige Gruppe bis zur Rückkehr
des Busses in Ebental zurück, um das Dorf ihrer Vorfahren näher zu
ergründen.
Nach dem Mittagessen im Gasthaus Jasenc in Obrern war unser nächstes Ziel das Gottscheer Hinterland. In der Stadt Gottschee folgten wir
der Landesstraße Nr. 6 durch Grafenfeld (Dolga vas). Lienfeld (Livold)
über den Stalzer Berg nach Mrauen (Moraya). Bei der Auf-fahrt zum
Stalzer Berg bietet sich ein wunderschöner Blick nach Schwarzenbach
(crni potok). Mösel (Moselj), Reintal (Rajndol) und zum Verdrenger
Berg. Wie bereits üblich blieb auch in Mrauen eine Mitreisende,
während wir zurück über Stalzern (stalcetji) und durch Hinterberg (
Novi Lazi) den Hauptort des Hinterlandes Rieg (Kocevska reka),
erreichten. Vor uns tat sich die Bergkette des Morobitzer-Göttenitzer
Berglandes mit der höchsten Erhebung des Gottscheer Landes dem
Schneewitz (1289 m) auf. Auch in Rieg war geplant, dass sechs
Personen etwa eine Stunde verweilen. Wir setzten unsere Fabrt über
Morobitz. Obertiefenbach und Niedertiefenbach bis zur Landesstraße
Nr. 6 fort und folgten dieser bis zu den Nesica-Wasserfällen mit
herrlichem Blick zur Burgruine Kostet (Grafenwarth, (einen Bericht
über die Burg Kostel und deren Zerstörung bringen wir in einer der
nächsten Ausgaben der "Gottscheer Gedenkstätte"). Über Mrauen.
Stalzern und Hinterberg erreichten wir wieder Rieg und be-endeten
somit die Rundfahrt durch das südliche Hinterland.
Das Hinterland hatte eine größere Anzahl von gepflegten Dörfern und
Weilern. die von den Gemeinden Hinterberg. Rieg, Morobitz,
Tiefenbach. Göttenitz und Masern verwaltet wurden. Im Zuge der
Verwaltungsreform im Jahre 1933 wurden diese Gemeinden im
Gemeindeverband der neuen Großgemeinde Rieg zusammengefasst.
Die Gemeinde Masern wurde der Großgemeinde Niederndorf
einverleibt. Durch die größere Entfernung zur Stadt kam Rieg, das
schon einem kleinen Städtchen glich, mehr Bedeutung als kulturelles
und wirtschaftliches Zentrum der gesamten Talscbaft zu. Im Dort' gab
es seit dem 14. Jh. eine Kirche. Seit 1407 war Rieg Pfarre. Bei einem
großen Feuer im Jahre 1693 wurde die Kirche stark beschädigt. Bei
der Instandsetzung erhielt sie einen neuen Hauptaltar 1901 brannte der
Dachstuhl ab. Das erneuerte Gotteshaus mit der reichsten Barockausstattung in Gottschee bekam einen neuen Turmhelm. 1929 wurde Rieg
durch eine weitere Feuerbrunst heimgesucht. Bis auf die Kirche und
wenige Häuser wurde das Dorf ein Raub der Flammen.
40 Jahre. von 1950 his 1990 war das Hinterland militärisches Sperrgebiet. In diese Zeit fiel auch die mutwillige Zerstörung der Gottscheer Sakralbauten. Nicht nur. die dem hl. Johannes dem Täufer geweihte Pfarrkirche in Rieg, sondern alle Pfarrkirchen. Filialkirchen und
Kapellen im Hinterland fielen zwischen 1950 und 1955 der Spitzhacke
zum Opfer. Am ehemaligen Standort der Pfarrkirche in Rieg wurde im
Jahre 1999 die neu erbaute Kirche, die das geistliche Erbe der Kirche
Johannes d. Täufers antreten soll. unter Beteiligung von Gottscheer
Landsleuten aus Europa und Übersee feierlich eingeweiht. Dieser
Sakralbau ist nun der einzige im landschaftlich so schönen Hinterland.
aber er kann trotz seiner Schönheit das verlorene Kulturgut der
Gottscheer nicbt ersetzen.
Vorbei an Göttenitz und einem längeren Aufenthalt in Masern machten
wir einen kurzen Abstecher nach Büchelsdorf (Prigorica). Hier wollten
einige Personen Tonwaren erstehen, doch der uns aus vorangegangenen Fahrten gut bekannte Betrieb hat seine Produktion eingeschränkt und erzeugt nur noch vorbestellte Waren.
Wir standen somit vor dem Höhepunkt des 2. Reisetages, der hl. Messe
in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Mitterdorf zelebriert von
unserem Gottscheer Pfarrer Josef Seitz, umrahmt von der
Schubertmesse. Die Lesung brachte Ing. Kurt Göbl. In der wie immer
schönen inhaltsreicben Predigt gedachte Jösche Seitz auch allen
Gottscheern. die in der alten Heimat ruhen und allen, die verstreut in
aller Welt ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Fürbitten wurden von
Kurt Göbl und in Gottscheer Mundart von OSR Ludwig Kren. der mit
seiner Gattin Rosi in Mitterdorf weilte, gelesen. Mit dem Marienlied "
De Vegelain in Roashengurten" und dem Segen des Priesters wurde der
Gottesdienst. an dem auch zahlreiche Einheimische teilgenommen
haben, beendet. Für uns überraschend kam vom ortsansässigen Pfarrer
die Einladung zu einer Agape. die von den Pfarrbewohnern vorbereitet
wurde. Nicht ganz unbeteiligt war dabei Anne Eppich. geboren in
Obrern jetzt in Graz. die schon auf Grund einer Bitte der Reiseleitung.
von Graz aus, mit dem slowenischen Pfarrer den Termin für die hl.
Messe am Abend des 9. September vereinbart hatte.
Mitterdorf mit seiner Umgebung liegt im wohl fruchtbarsten Gebiet des
Gottscheerlandes. Das Karstland ist hier kaum feststellbar. denn auch
das Quellgebiet der Rinse. dem größten Fluss in Gottschee. befindet
sich im Oberland. Dieser entspringt bei Mooswald (Mahovnik) in
einem Loch. In den Hasenfelder und Lienfelder Löchern verschwindet
sie wieder. fließt unterirdisch weiter. um bei Wilpen (Bilpa) in die
Kulpa zu münden. In der Regenzeit konnte durch die Rinse in
Windischdorf (Sozvenska vas) und Rain (Breg) je eine Mühle betrieben
werden. Die größten Orte im Gottscheer Oherland waren Windischdorf
und Kollern. Schmuckstück dieser Region war aber der Hauptort
Mitterdorf, früher Altkirchen genannt. Viele Söhne dieser Gegend
brachten es zu hohen Ehren. Der Kärntner Maler und Bildhauer
Switbert Lobisser verleugnete nie seine Mitterdorfer Abstammung.
Das Dort mit seinen schmucken Häusern war um einen Dorfplatz angelegt. Die Pfarrkirche, Maria Himmelfahrt geweiht, wurde im Jahre
1853 erbaut. Die hintere Wand des Presbyteriums nimmt ein Wandgemälde der Himmelfahrt Mariens ein. Dieses wurde in hellen Farben
in den 60er Jahren des 19. Jh. von Domenico Fabris aus Oseppo in der
Friaul gemalt. Über dem Wandgemälde, unter den Fenstern und den
Kreuzwegstationen sind auch heute noch die deutschen Inschriften.
Fortsetzung Seite 16
Wie es zu Maria Geburt ist, soll es acht Wochen bleiben.
Am Septemberregen ist dem Bauer viel gelegen.
Nach Septembergewittern wird man im Februar vor Schnee und Kälte zittern.
Seite 14
Stadtpfarrkirche in Gottschee
August/September/Oktober 2005
Hauptaltar der Pfarrkirche Maria Heimsuchung in Suchen
Kirchenruine St. Laurentas in Obergras
Suchen im Suchener Hochtal
Dorfplatz in Mitterdorf
Kulturzentrum der Gottscheer Altsiedler in Krapflern
Kirchenmodellausstellung in Krapflern
Ehemalige Pfarrkirche St. Michael in Ebental
Neue Pfarrkirche — Johannes d. Täufers in Rieg
Ehrenmal im Hornwald
Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Mitterdorf
Filialkirche Hl. Agnes in Setsch
Obergras
Bildstock in Verdreng, geweiht von Geistl. Rat Josef Seitz, links der
Erbauer Roman Jane sch
Im Vordergrund von links: Ehepaar Erich und Maja Hoge, Johann
Gliebe, Anne Eppich. Benedikt Königswieser, Inge Wolf, Marlies
Zupancic, ?, Johann Erker, Ingrid Swetitsch, Else Zupancic, Elli
Göbl, Emma Tausendschön
Beim Bildstock von links nach rechts: Geistl. Rat Josef Seitz, Edith Eisenkülbl, Anna
Hofer, hinten verdeckt Melanie Toscana, davor Renar.e Lackner und Elsa Missbrenner, Rudi Eisenkölbl, hinten Hr. Korzenietz, davor Maria Korzenietz und Sophie
Gliebe, Hr. Volk, Dorothea Petschauer, Gertraude Volk, Maria Petschauer, verdeckt ?,
Frau Schober, Rosi Kren, Charlor.te Königswieser; Helmut Eppich, Hr. Schober
Bei den 3 Brücken in Laibach, im Hintergrund die Franziskanerkir-
Gottesdienst in Verdreng
Seite 16
Nicht weit von Mitterdorf liegt auf einer Anhöhe das Dorf Obrern, wo
wir mit unserer Reisegruppe an drei Tagen das Mittagessen eingenommen haben. Von hier kann man einen schönen Blick auf das gesamte Oberland und die dieses Tal umschließenden Berge, wie den
Friedrichsteiner Wald mit Windischdorfer Nock, Burger Nock und
Lienfelder Nock, den Schweineberg und den Koller Nock, werfen.
Der dritte Tag
brachte den Gottscheebesuchern einen weiteren Höhepunkt — Ein
Bildstock wurde in Verdreng eingeweiht!
Über Grafenfeld, Lienfeld, Mösel und Reintal wurde der ehemals 24
Häuser zählende Ort Verdreng erreicht. Heute steht noch das ehemalige Schulgebäude, das zu einem Wohnhaus ausgebaute ehemalige
Feuerwehrhaus und zwei Keller, einer davon trug das Geburtshaus von
Elli Göbl, geb. Staudacher.
Unser Landsmann Roman Janesch, vor 80 Jahren in Verdreng im
Gottscheer Unterland geboren, kam 1948 aus jugoslawischer Kriegsgefangenschaft nach Osterreich. Im Kaiserwald bei Graz baute er sich
eine Existenz auf, wo er ein Lebensmittelgeschäft und eine Jausenstation sein Eigen nennen konnte. 1954 heiratete er Johanna Vötsch.
Seit 1984 ist Roman im wohlverdienten Ruhestand, seit 2004 leider
verwitwet.
Roman Janesch, durch seine langjährige Tätigkeit als Stellvertreter des
Vorsitzenden der Gottscheer Landsmannschaft in Graz und als
Ausschussmitglied des Vereines Gottscheer Gedenkstätte, allen Gottscheern bestens bekannt hat eine künstlerische Ader und auch eine
nicht alltägliche Leidenschaft — das Schnitzen.
Verdreng lag bis 1990 im militärischen Sperrgebiet. Erst danach war es
Roman Janesch möglich seinem ehemaligen Heimatdorf einen Besuch
abzustatten. Dort errichtete er im Jahre 1991 am Standort der
ehemaligen Kirche, die Johannes dem Täufer geweiht war, einen von
ihm geschnitzten Christus. Das Kreuz wurde einige Jahre später von
Roman zu einer Kapelle erweitert, die wieder dem hI. Johannes dem
Täufer geweiht wurde. Besucher aus aller Welt kommen seither im
September zu Maria Geburt nach Verdreng zur heiligen Messe, u. a.
auch der Erzbischof von Belgrad, der Bischof von Laibach und der
ehemalige slowenische Ministerpräsident Alojz Peterle und viele
Gottscheer aus Europa und Übersee.
Die Jahre der jugoslawischen Kriegsgefangenschaft gingen bis an die
Grenze des Erträglichen. Das hat unseren Landsmann auch bewogen
ein Gelübde abzulegen, in seinem Heimatort in unmittelbarer Nähe des
ehemaligen Friedhofs der Mutter Gottes einen Bildstock zu er-richten.
Am 10. September wurde der Bildstock von Geistl. Rat Josef Seitz der
Hl. Maria geweiht. Anschließend zelebrierte Josef Seitz eine Gedenkmesse in der, von Roman Janesch errichteten Kapelle. Umrahmt
wurde der Gottesdienst von der Haydn-Messe. Mit dem Heimatlied
wurde die würdige Feier beendet.
Roman Janesch hat den stillen Ort am Fuße des Verdrenger Berges
wieder zum Leben erweckt.
Lieber Roman! Die Gottscheer Gemeinschaft ist stolz auf Dich!
Bevor wir unsere Fahrt üher Reintal, Graflinden (Knezja lipa), Wie-den
(Videm), Bresowitz (Brezovica), vorbei an Unterdeutschau (Nemka
loka), durch die Gegend des ehemaligen Dorfes Büchel (Hrib) nach
Nesseltal (Koprivnik) fortsetzen konnten, wurden wir von Roman
Janesch mit einem Harmonikaständchen verabschiedet.
Der Hauptort der "Unteren Seite" Nesseltal zählte zu den schönsten
Dörfern des Landes. In älteren Urkunden wurde Nesseltal oft als
Städtchen angeführt. In der Mitte des Dorfes, das malerisch in einer
kesselförmigen Niederung in 628 m Seehöhe liegt, stand umgeben vom
Pfarrhof, Schulhaus und vielen einstöckigen Häusern am Südende des
Dorfes die, dem HI. Jakobus d. Älteren geweihte Pfarrkirche. Das
Gotteshaus mit seinem im Rokokostil geformten Turmdach wurde im
März 1949 mit Benzin übergossen und angezündet und die Ruine im
Februar 1955 abgerissen.
Nach einem kurzen Aufenthalt bracbte uns der Fahrer des Reisebusses
über den Annaberg, durch Neufriesach ( Laie), vorbei an Katzen-
August/September/Oktober 2005
dorf ((Mackovec), durch Hohenegg (Onek) und Zwischlern (Cvislerji)
wieder in die Stadt Gottschee und nach Obrern.
Nach dem Mittagessen folgten wir in Mitterdorf der Straße nach Koffern. Am Ortsende, wo einmal die Filialkirche des hl. Stephanus aus
den 16. Jh. stand (1950 abgerissen) blickten wir auf eine neu errichtete Kapelle. Durch Geschwend und vorbei an den Loschiner Dörfern
passierten wir bald den Schweineberg. Das Gottscheerland lag wie-der
hinter uns.
Nach etwa eineinhalb Stunden kamen wir im Zentrum der slowenischen Metropole Laibach an. Ein Führer, beigestellt vom Slowenischen Tourismuszentrum machte uns mit den Sehenswürdigkeiten der
Stadt vertraut.
Drei schöne ereignisreiche Tage in der ehemaligen Heimat der Gottscheer werden für alle Teilnehmer dieser Fahrt unvergessen bleiben.
Alte Freundschaften wurden gefestigt, neue geknüpft. Auf ein
Wiedersehen bei den Veranstaltungen des Vereines Gottscheer Gedenkstätte freut sich Ihr
Edelbert Lackner
Danke!
Zahlreiche Businsassen hatten ihre Wurzeln in der Walden: in Unterwarmberg, Altlag, Kletsch, Ebental. Andere in der Mosche: in Plösch,
Tschermoschnitz. Natürlich waren auch Reisende dabei, die ihre Vorfahren im Hinterland: in Mrauen, Stalzern, Rieg, Masern, hatten. Aber
auch das Oberland war mit Teilnehmern aus Obrern, Malgern und
Schalkendorf vertreten. Ein Teilnehmer stammte aus Maierle und eine
Mitreisende hatte Verwandte im Hochtal von Suchen. Aber auch das
Unterland war mit Reisenden vertreten, die ihre Vorfahren in Verdreng und Reintal hatten.
Ihnen allen sei für die Teilnahme an dieser Gottscheefahrt, für ihre
Pünktlichkeit, für ihre Liebenswürdigkeit und für ihr Interesse an den
Ausführungen der Reiseleiter Ing. Kurt Göbl und Edelbert Lackner
herzlich gedankt. Ein ganz besonderer Dank gebührt unserem "lösche",
Geistl. Rat Josef Seitz für die hl. Messen in Mitterdorf und Verdreng,
für die religiöse Unterstützung und für so manche vorgetragene
lustige Episode. Danke an Roman Janesch für seine Ziehharmonikadarbietungen im Hotel Valentin und in Verdreng, sowie für die
dargebotenen Getränke und Mehlspeisen in seinem Heimatdorf.
Herzlichen Dank auch an unser Vorstandsmitglied Edith Eisenkölbl,
die es schaffte 16 Personen aus dem obersteirischen Raum zur Mitfahrt zu bewegen und auch ihrer Schwester Sophie und allen Damen
und Herren, die mit ihr die hl. Messen und Kirchenbesuche gesanglich
umrahmten. Vielen Dank auch an Frau Anne Eppich, die nach telefonischer Rücksprache mit dem Pfarrer von Mitterdorf den Gottesdienst am 9. September ermöglicht hat und auch am Zustandekommen
der Agape nicht ganz unbeteiligt war.
Ein besonderer Dank gebührt auch unserem Obmann Ing. Kurt Göbl
für die Vorbereitungen mit dem Reisebüro Jöbstl, für die Zimmerreservierungen in der Stadt Gottschee, die Organisation des Mittagessens und der gut vorbereiteten Jausenbrote mit Kaffee.
Ein Dankeschön auch der Familie Jasenc in Obrern mit ihrem Personal für die gute Bewirtung und die allgemein als sehr gut bezeichneten
Mittagessen.
Vielen Dank an den Vorsitzenden des Vereines der Gottscheer Altsiedler in Pöllandl, Dl August Gril, für die herzliche Begrüßung im
Kulturhaus in Krapflern und die Führung durch die Museumsräume.
Danke auch an Uschi Kop für den Willkommenstrunk in Krapflern und
die dargebotenen Mehlspeisen.
Wir danken dem Pfarrer von Mitterdorf für die Benützung der Kirche
in Mitterdorf und den Frauen der Pfarre Mitterdorf für die Agape. Zu
guter Letzt danken wir unserem Buslenker Herrn Knappitsch vorn
Reiseunternehmen Jöbstl, der uns so gut nach Gottschee, durch Gottschee und zurück nach Österreich brachte.
Auf ein Wiedersehen bei den Veranstaltungen des Vereines Gottscheer Gedenkstätte, bei der Fahrt zum Gottscheertreffen nach Wildbad-Aichelberg, im Schwarzwald (Juni 2006). bei der Fahrt zum 2.
Internationalen Gottscheertreffen in Bad Aussee (2007) und vielleicht
bei einer weiteren Gottscheefahrt (?) freuen sich die Veranstalter
Ing. Kurt Göbl und Edelbert Lackner
August/September/Oktober 200 5
Seite 13
Neue Kapelle in Preriegel eingeweiht
Die Ortschaft Preriegel gehörte
bis
zur
Umsiedlung
der
Gottscheer der Pfarrgemeinde
Unterdeutschau an. Das Dorf
mit einst 22 Häusern, einer dem
hl.
Andreas
geweihten
Filialkirche und einer Dorfkapelle wurde zur Gänze zerstört.
Als 1994 der Verein Peter
Kosler gegründet wurde, haben
Mitglieder des Vereines auf
Anregung von Irena Gornik
dieses Gebiet besucht und den
Entschluss befasst am Standort
der ehemaligen Kapelle. eine
neue zu errich-
ten.
Im Juli dieses Jahres konnte Pfarrer Pavlakovic die Kapelle. von
deren Standort eine wunderbare Aussicht in das schöne Pöllandl Tal (
Poljanska dolina) besteht, einweihen.
Emil Krese. Vorstandsmitglied des Vereines Peter Kosler sprach zu
den Anwesenden:
" Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Verwandte der Familie Rom
und Verderber. liebe Gäste!
Ich möchte Sie recht herzlich begrüßen und Sie auf diesem schönen
Teil des Gottscheerlandes willkommen heißen. Mit dem Wiederaufbau der Kapelle wurde ein kleines Stück Kultur in der Erinnerung
der Leute, die einmal hier lebten, aus der Vergessenheit gerissen.
Mit Frau Irena Gornik haben wir 1996 die Reste des Dorfes Preriegel angesehen und fanden auch die Reste der ehemaligen Kapelle.
Nachträglich hat auch Herr Pfarrer Pavlakovic den Standort besich-
Zweiter von links: Johann Rom, rechts: 1)1 Erich Krisch
tigt und war begeistert von der herrlichen Lage. Es wurde vereinbart
die Kapelle wieder aufzubauen.
Pfarrer Pavlakovic hat mit Hilfe der Familie Mavrin aus Bresowitz
und Irena Gornik die Wände und das Dach errichtet. Die Umgebung
der Kapelle. die mit Gebüsch verwachsen war, wurde schon im vergangenen Jahr freigelegt. In Verlegenheit kam man, als niemand
wusste. welchen Heiligen die ehemalige Kapelle geweiht war.
Nach einiger Überlegung kam man zum Entschluss die neue Kapelle
dem HI. Andreas zu weihen. der auch der Schutzpatron der ehemaligen Filialkirche in Preriegel war.
Die Statue des Heiligen Andreas hat Bildhauer Tone setina aus
Zagozdec ausgearbeitet. Für das Gittertor, das von Meister Lackner
hergestellt hat. war die Firma Schmalzelj aus Schalkendorf der
Sponsor. Unser Verein hat bei Transporten, Montage und 10.000 SIT
für Material mitgeholfen
Heute ist ein schöner und glücklicher Tag. denn vor uns steht der Erfolg unserer Arbeit. Ich wünsche und hoffe noch viel solche Tage zu
erleben und hoffe auf viele Besucher der neuen Kapelle."
Der Gottscheer Verein Milwaukee berichtet:
Fun in the Sun — Summer Picnic
The Gottscheer Deutscher Verein Milwaukee
had fun in the sun at the
annual summer picnic.
The picnic was graciously hosted by Jacob &
Resi
Webet,
club
members. As always, the
weather was beautiful, the
food was delidious, and
the gemütlichkeit was
enjoyed by all. A special
thank you to all club
members
that
helped
organize the picnic, to
Jacob & Resi for hosting
it, and all who came out to
enjoy it.
Kontaktadressen der neuen Ausschussmitglieder des Gottscheer Deutschen Vereines in Milwaukee:
Should you need to contact any of our new committee members, below are our email adresses.
President (Präsident):
Frank Brenner Jr., (email) Fbrenner@wi.rr.com
Vice President (Vizepräsident):
Edwin Ruck, (email) erack@wi.rr.com
Treasurer (Kassier):
Marina Treuer, (email) Streuer@wi.rr.com
Secretary (Sekretär):
Tina Guillama, (email) guillama@ p owercom.net
Tina Guillama, Secretury
August/September/Oktober 200 5
Seite 13
Eine familiäre Gottscheereise über drei Tage
15. — 17. Juli 2005
Der Anlass zu dieser wunderschönen Reise war der 70. Geburtstag
meines lieben Onkels Johann Rom. der zwar schon 2004 war, aber für
eine Reise mit 26 Personen muss man erst einmal den richtigen Termin
finden. Wir wussten, dass er damit eine große Freude hat, mit seiner
Familie in die alte Heimat zu fahren. Für uns "Jüngere" war es eine Reise
durch die Geschichte unserer Familie.
Am Freitag, dem 15. Juli um 7.30 Uhr war Treffpunkt bei meinem Onkel
in Graz-Liebenau. Ein Bus war bestellt worden, der auch pünktlich zur
Stelle war. Die Reiseteilnehmer waren:
Johann Rom mit seinen Kindern:
Maria Glauninger mit Gatten Günther und Kindern Philipp und Stephan,
Dietmar Rom mit Gattin Sylvia und Sohn Manuel Matthias Rom mit
Gattin Angela und Töchtern Melanie und Julia.
Johann Rom's Schwester Herta Hausegger mit Gatten Toni und Kindern:
Mag. Anton Hausegger mit Gattin Heidi und Kindern Dr. Thomas mit
Freundin Dr. Marie und Julia, Herbert Hausegger mit Gattin Ingrid und
Sohn Michael.
Johann Roms 2. Schwester Amalia Schauer mit Tochter:
Ingrid Schoklitsch mit Gatten Dr. Erich und Tochter Lisa.
Der älteste Reiseteilnehmer war 81 Jahre und die jüngste 6 Monate.
Die Reise ging los. Das Wetter hat es gut mit uns gemeint. Es sollten 3
wunderschöne sonnige und warme Tage werden. Um ca. 10.00 Uhr
machten wir unsere erste Pause am T r a n e Pass und genossen die
wunderbaren Krapfen. Weiter ging es nach Koevje. Wir besichtigten die
Kirche. Erinnerungen wurden geweckt, ich war mit meinen Eltern und
Großeltern aus New York (Johann und Fany Schauer), die öfter zu
Besuch kamen schon dort. Zu unserer Runde kam nun auch Malci
Pezdirc, die Cousine meines Onkels und seiner Schwestern. Es war ein
Treffen nach vielen Jahren, die Freude war groß. Sie setzte mit uns die
Reise fort. Wir fuhren weiter nach Mosel zum Gasthaus Jeden. Es war
schon schön für uns gedeckt und man hat uns ausgezeichnet bewirtet.
Nach diesem gemütlichen Aufenthalt ging es weiter nach Niedermosel,
dem Heimatdorf meines Vaters Ernst Schauer. Das Haus meiner Vorfahren ist noch gut erhalten und bewohnt. In meinen Gedanken sah ich
dort meine Großeltern auf den wunderschönen Feldern arheiten und ihr
Gasthaus betreiben.
Unsere Fahrt ging dann wieder zurück nach Mosel und von dort nach
Unterlag. dem Hauptziel unserer Reise: Das Heimatdorf meines Onkel,
Mutter und Tante. Für uns Kinder und Enkelkinder war es ein tief bewegender Augenblick mit unseren 3 Roms auf ihrem Heimatboden zu
stehen. Sie erzählten uns viele Geschichten über ihr Haus, der Schule,
den Nachbarn, dem Pfarrhaus usw. Paula ihre noch dort lebende Nachbarin wurde begrüßt. Am Abend fuhren wir dann nach crnomelj (
Tschernembl) und bezogen dort unsere Zimmer. Hier trafen wir dann
den Cousin meines Onkels, Mutter und Tante, Joze Rom mit seiner
Tochter Malci und Familie, die am nächsten Tag die Reise mit uns fortsetzten. Viele Male waren wir schon in Bistritz bei Joze, denn von dort
stammt mein Großvater Johann Rom.
Am Samstag ging es dann wieder nach Unterlag, dem Höhepunkt der
Reise. Dort wurden wir Willkommen geheißen von den Herren Dl Erik
Krisch und Emil Krese vom Gottscheer Verein Peter Kosler aus Ljubljana, denn Cousin J o e Rom ist Mitglied in diesem Verein. Dort feierten
wir eine Messe in ihrer alten Kirche. Lieder wurden von uns vor-bereitet
und Heidi Hausegger begleitete an der Gitarre. Unsere jungen Burschen
fungierten als Ministranten. Es war eine wunderschöne Messe. aber
besonders schön war es, sie mit so vielen dort lebenden Menschen
gemeinsam zu feiern. Danach gab es vor der Kirche eine Agape, die zum
Teil von uns und von Joze 's Tochter Malci mitgebracht wurde. Der
Wein kam von Joze. Die Glocken wurden geläutet und miteinander
geplaudert. Das Mittagessen beim Gasthaus Lakner in Bistritz war unser
nächstes Ziel. Da stieß dann auch noch eine weitere Cousine mit Enkelin
zu unserer Runde. Mittlerweile ist die Familien-runde auf 34 Personen
angewachsen. Wir genossen gemeinsam das liebevoll vorbereitete
Essen. Bei Musik und Tanz vergnügten und plauderten wir lange.
Dann ging es in den Weingarten von Joze Rom nach Maierle. Seine
beiden Töchter bearbeiten ihn mit viel Freude. Es ist eine wunder-schöne
Lage mit Blick auf crnomelj. Am Abend ging es nach crnomelj zum
Haus von Joze Tochter Malci. Sie und ihr lieber Mann bewirteten uns (
26 Personen) wieder auf herrlichste Art. Jetzt hieß es wie-der Abschied
von unseren slowenischen Verwandten zu nehmen. Es waren
unvergessliche Stunden.
Am nächsten Tag verließen wir crnomelj und die Fahrt ging über Novo
Mesto vorbei an Krsko (Gurkfeld) nach Brecice (Rann) in das
Umsiedlungsgebiet unserer Familien. Im ehemaligen Königsberg besuchten wir den Kirchplatz. Viele unschöne und ergreifende Geschichten wurden uns über diese schlimme Zeit erzählt. Danach ging es nach
Felddorf, wo meine Mutter, Onkel und Tante angesiedelt waren. Interessiert lauschten wir den Geschichten. die man uns über diese Phase
ihres Lebens erzählten und wie sie dann unter schwierigsten Umständen
zu Fuß nach Österreich kamen.
Wir verharrten tief betroffen in der Kirche von Felddorf, bevor wir unsere Reise über Marburg nach Graz beendeten. Es war für uns alle eine
unvergessliche Reise.
Ingrid Schoklitsch
Die Verfasserin des Reiseberichtes Ingrid Schoklitsch geh. Schauer war
viele Jahre Schriftführerin im Verein Gottscheer Gedenkstätte und ihr
Onkel Johann Rom ist seit einigen Jahren im Ausschuss unseres Vereines
tätig. Beiden sind wir zu Dank verpflichtet (Anm. d. Red.)
Gottscheertreffen
in Vancouver
Erika Zachaus geb. Matzele machte es möglich, dass in einem deutschen Klub in
Vancouver ein Treffen mit Gottscheer Nachkommen stattfinden konnte. Mit Bildern
und Schriften wurde mehr als 300 Teilnehmern die alte Heimat näher gebracht.
Von links: Gerda Pyper geb. Jaklitsch und die Organisatorin Erika Zachaus geb.
Matzele
Seite 19
August/September/Oktober 2 005
Volksfest in Ridgewood, New York
Festleiter Robert Hoefferle bei der Begrüßung der Gäste
Miss Gottschee 2005 – Bohhi Thomason
Das heurige Volksfest (Picknick) wurde, wie schon seit 55 Jahren,
wieder am ersten Sonntag im Juni vom Gottscheer Hilfsverein in Zusammenarbeit mit den anderen Gottscheer Vereinen in Franklin Square
L.I. veranstaltet. Bei milden und sonnigen Wetter waren rund 2.000
Besucher aus nah und fern erschienen (aus Cleveland kann ein Bus mit
ca. 35 Gästen.), die alle einen angenehmen Nachmittag genossen.
Der Festleiter diese Jahr war der Präsident der Gottscheer Vereinigung Robert Hoefferle J. D. Er begrüßte die Gäste. hieß alle willkommen und dankte für ihr Erscheinen. Hierauf sang Melissa Osanitsch die Amerikanische und Karl Werkmann die Gottscheer Hymne.
Sodann stellte der Festleiter die Präsidenten der mitwirkenden sowie
jene der befreundeten Vereine vor:
Albert Belay, Gottscheer Männerchor; Therese Kump, Deutsch Gottscheer Gesangverein: Roll Ostermann, Vice KUV.: Matt Guile, Gott-
und Gattin Maria waren anwesend. Josef feierte am 3. Juni seinen 75.
Geburtstag. Als Dank und Anerkennung für seine langjährige Arbeit
und sein Bemühen zur Erhaltung des Gottscheer Volkstums wurde ihm
von Frau Elfriede Parthe ein Gemälde überreicht. welches von der
Gottscheer Künstlerin Helma Erbacher gemalt wurde. Josef Sie-der war
sehr erfreut und dankte mit bewegter Stimme.
Eine Ehrenurkunde wurde auch Frau Martha Hutter als Dank für ihr
langjähriges Wirken in der Relief Association von der Gottscheer
Landsmannschaft in Klagenfurt verliehen. William Osanitsch und Albert Belay überreichten die Urkunde.
Großen und verdienten Beifall erntete Ehrenpräsident Ernst Eppich als
er den Gästen vorgestellt wurde. Er erwarb sich durch seine umsichtige Arbeit nicht nur hier in Übersee, sondern auch in Österreich
und Deutschland hohes Ansehen.
Die Wahl der Miss Gottschee wird jedes Jahr beim Volksfest in Franklin-Square durchgeführt. Heuer wurde Bobbi Thomason zur "Miss
Josef Sieder mit denn überreichten Gemälde, Festleiter Robert
Hoefferle und Elfriede Parthe, dahinter der Fahnenträger der Gottscheer Gedenkstätte
scheer Bowling Club; Joe Morscher, Gottscheer Rod & Gun Club:
Elfriede Parthe, Gottscheer Holding Corporation; Robert Anschlowar. Gottscheer Gedenkstätte: Ehrenpräsident Fred Zagar, Gottscheer
Vereinigung; Erich Wagner, Gottscheer Tanzgruppe: .lohn Krische,
Blau-Weiß Gottschee; William Osanitsch, Präsident der Relief Association; Kord Fick, Plattdeutscher Volksfest Verein: Ingrid Gartner,
Vorsitzende der Steubenparade; Herb Seef. Vizevorsitzender der
Steubenparade; Osterreichs Vize-Konsul Dr. Gregor Csoerz. Die drei
Letztgenannten brachten in kurzen Ansprachen ihr Lob und Anerkennung üher die Treue und den Zusammenhalt der Gottscheer zum Ausdruck. Auch Josef Sieder. der Präsident des EÖUV von Cleveland
Osterreichs Vize Konsul Dr. Gregor Csoerz.
Elfriede Hoefferle
Dritte vom links:
Gottschee" gekrönt. Ihre Großeltern sind Pepi Meisel aus Suchenreuter
und Helen Meisel aus Obertiefenbach. Frl. Thomason studiert an der
Universität in Washington, D.C.
Natürlich wurde für das leibliche Wohl der Besucher wieder vorzüglich gesorgt. Er gab herrliches Roastbeef, "Heiße Würstl" mit Beilage,
verschiedene Arten von Sandwiches und eine große Auswahl von
Kuchen und Mehlspeisen.
Zwei Kapellen sorgten abwechselnd für flotte Musik. die nicht nur
jüngere, sondern aucb reifere Paare zum Tanz anregte. Das Fest ging
erst in den späten Abendstunden zu Ende. Nun war zu hören, wie viele
Besucher einander zuriefen: "Bleibt gesund, es war ein schöner Tag"
oder "Auf Wiedersehen nächstes Jahr".
A. M.
August/September/Oktober 2005
Seite 20
40. Gottscheer Kulturwoche
in Klagenfurt-Krastowitz
nach Mitterdorf, in die Stadt
Gottschee, nach Mösel und
über Seele und Altlag in das
Kulturzentrum der Gottscheer
Altsiedler nach Krapflern.
"Wir bleiben Gottscheer, wo
immer wir sind!"
Mit diesen Worten schloss Dr.
Viktor
Michitsch
seinen
Vortrag am Donnerstag, dem 4.
August, in dem er Vergangenheit und Gegenwart unserer
Landsleute unter dem Titel "
Das Schicksal der Gottscheer Gottscheer Gedächtniskirche in
behandelte.
Klagenfurt Krastowitz.
Der 5. August war geprägt
Vorne von rechts: Militärbischof Mag. Christian Werner und Militärpfarrer Dr. Harald Tripp, im Hintergrund die Sing- und Trachtengruppe Klagenfurt
Unter dem Motto "Gottschee – Kulturelles Kleinod Europas" – 675
Jahre Gottschee fand die 40. Gottscheer Kulturwoche von 1. bis 7.
August 2005 in Klagenfurt statt.
Zur Begrüßung der Gäste spielten die Mitschiger Musikanten zum
Auftakt im Schlosshof Krastowitz auf. Die Begrüßung im Festsaal des
Schlosses Krastowitz nahm OStR Prof. Horst Krauland vor. In seiner
Eigenschaft als Vorsitzender der Gottscheer Landsmannschaft in
Klagenfurt konnte Dr. Viktor Michitsch neben zahlreichen Ehrengästen viele Gottscheer aus Österreich Deutschland und Übersee
herzlich willkommen heißen. In seinen Ausführungen konnte Dr. Michitsch auf den 675jährigen Bestand Gottschees hinweisen, den es zu
feiern gelte, ebenso soll aber auch des 60. Jahrestages der Vertreibung
gedacht werden. Oberstes Ziel sei es Gottscheer Liedgut und Sprache
weiterzugeben. Mit den Worten: "Wir wollen Gottscheer bleiben" eröffnete Dr. Michitsch die 40. Gottscheer Kulturwoche.
Der folgende Festvortrag von Dr. Claudia Fräss-Ehrfeld über "Kärnten und Gottschee – Reichtum und Erbe" wurde von der Gottscheer
Sing- und Trachtengruppe unter der Leitung von Erwin Michitsch gesanglich umrahmt. Mit dem Gottscheer Heimatlied klang der festliche
Eröffnungsabend aus.
Mit einer Ausflugsfahrt nach Spital/Drau und einem Besuch der Gottscheeschau im Schloß Porcia wurde der 2. August eingeleitet. Am
Abend folgt ein Vortrag von Univ. Prof. Dr. Stefan Karner: "Deutschsprachige Volksgruppen in der derzeitigen Beziehung Österreich –
Slowenien". Im Mittelpunkt des Vortrages standen die Anerkennung
der deutschsprachigen Volksgruppe in Slowenien und das Denationalisierungsgesetz mit der Lösung der Restitutionen bzw. Entschädigungen.
Ein Ausflug nach Gottschee, am 3. August, führte die Teilnehmer
Wallfahrer beim Gottesdienst
durch interne Beratungen der Arbeitsgemeinschaft der Gottscheer
Landsmannschaften, bei denen der Verein Gottscheer Gedenkstätte
durch Obmann Ing. Kurt Göbl, Karl Ruppe und Edelbert Lackner
vertreten war, sowie durch ein Konzert des Familientrios Drausnik
aus Agram unter der Leitung von Prof. Georg Drausnik. Anschließend folgte ein gemütliches Beisammensein im Schloss.
Am Samstag gab der Kärntner Landtagspräsident DI Jörg Freunschlag einen Empfang im Wappensaal des Landhauses zu Klagenfurt
mit anschließender Führung.
Eine heimatliche Begegnung im Großen Saal des Schlosses Krastowitz unter Mitwirkung der Gottscheer Sing- und Trachtengruppe und
des Unterdrautaler Quartetts ließ den 6. August ausklingen.
Höhepunkt der 40. Gottscheer Kulturwoche war wie alle Jahre zuvor
die Wallfahrt zur Schutzmantelmadonna, mit einem Festgottesdienst.
den Militärbischof Mag. Christian Werner mit Dr. Harald Tripp zelebrierte. Während vor Beginn des Gottesdienstes von der Kolpingkapelle Klagenfurt die Weise vom "Guten Kameraden" intonierte.
wurde in der Gottscheer Gedächtnisstätte ein Kranz niedergelegt. Militärbischof Mag. Werner gedachte der verstorbenen Gottscheer, die
in den beiden Weltkriegen, in der ehemaligen Heimat oder auf der
Flucht ihr Leben lassen mussten. Seiner Predigt konnte man entnehmen, dass er sich sehr mit der Gottscheer Geschichte befasst hat. So
kam er auch auf die vielen im Kommunismus zerstörten Kirchen in
der Gottschee zu sprechen. Damit habe man das Gedenken an die
Gottscheer und ihren christlichen Glauben auslöschen wollen. Der
Glaube hätte jedoch mehr Kraft besessen und die Gottscheer über alle
Schwierigkeiten hinweg getragen. Mag. Werner äußerte die Überzeugung, dass die Gottscheer, auch wenn sie ihre irdische Heimat verloren haben, eine Heimat im Glauben besitzen. Abschließend ermutigte der Bischof die Wallfahrer dazu, der Schutzmantelmadonna zu vertrauen, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit zu üben und uns zu Baumeistern einer gerechteren Welt werden zu lassen. Alle waren von
den Worten des Bischofs tief ergriffen. Als Zeichen der Verbundenheit überreichte Dr. Michitsch dem hohen Gast das Buch "Gottscheer
Kirchen einst und jetzt." Mit dem Tedeum wurde der feierliche Gottesdienst beendet.
Nach dem leiblichen Wohl im Schloss rief am Nachmittag die Glocke
zum Segen nach altem Heimatbrauch. Die Abschlussandacht hielten
Militärbischof Mag. Christian Werner, Geistl. Rat Josef Seitz und
Militärpfarrer Dr. Harald Tripp. Abschließend dankte Dr. Michitsch
allen Teilnehmern und sagte, dass die Gottscheer eine Woche Heimat
erlebt hätten. Der Glaube sei Wegweiser des kleinen schwergeprüften
Völkchens. Durch ihn seien schwere Stunden überwunden worden. Er
werde die Landsleute auch weiter begleiten.
Nach dem Segen spielten die "Stimmungskanonen" zum Tanz auf.
August/September/Oktober 2005
Seite 21
Tagung der Arbeitsgemeinschaft
der Gottscheer Landsmannschaften in Klagenfurt
Die Arbeitsgemeinschaft der Gottscheer Landsmannschaften hielt
im Rahmen der 40. Gottscheer Kulturwoche 2005 ihre 46. ordentliche Tagung am Freitag. dem 5. August 2005 in Klagenfurt ab. In
dieser Arbeitsgemeinschaft sind alle Gottscheer Vereine vertreten.
Sinn und Zweck dieser Arge ist es, die Äußerungen, Aussendungen
und Interessen zu koordinieren und weltweit "mit einer Stimme" zu
sprechen.
So präsentierten die einzelnen Vereine, die Gottscheer Bundeslandsmannschaft Deutschland mit den Landesgruppen Bayern,
Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. die Gottscheer
Landsmannschaften Klagenfurt, Graz und Wien, der Verein Gottscheer Gedenkstätte Graz-Mariatrost, der Gottscheer Heimatkunde
und Ahnenforschungsverein (GHGA) aus den USA und der Gottscheer Altsiedlerverein Pöllandl, ihre Programme und Jahresbilanzen.
Leider gibt es zwischen den beiden in Slowenien tätigen Vereinen
Peter Kosler und Altsiedlerverein Differenzen. die zum Austritt des
Vereines Peter Kosler aus der Arbeitsgemeinschaft führten. Ein
Vermittlungsgespräch in Cilli (Celje). das unser Obmann Ing. Kurt
Göbl vorschlug und an dem Edelbert Lackner. Dr. Viktor Michitsch, Erwin Michitsch, DI Erik Krisch (Verein Peter Kosler) und
Ing. Hans Jaklitsch teilnahmen, brachte zwar Klärung hinsichtlich
der Inhalte der Spannungen, aber noch keine Lösung. Ing. Jaklitsch
wird sich bemühen ein Gespräch zwischen DI Krisch und DI August Gril (Altsiedler) herbeizuführen. Der Verein Peter Kosler hat
sich jedoch eine "Auszeit" von einem Jahr ausbedungen. Das
internationale Gottscheertreffen, das unser Mitglied Karl Ruppe in
Bad Aussee vorbildlich organisiert hat, wird 2007 eine Fortsetzung
erfahren. Für 2006 ist wieder ein gesamtdeutsches Treffen am 24.
und 25. Juni in Wildbad-Aichelberg geplant. Eine Resolution der
Arbeitsgemeinschaft an den slowenischen Mi-
nisterpräsidenten wurde beschlossen. die eine Minderheitenfeststellung der Gottscheer (und Deutschuntersteirer) als eigene deutsche Volksgruppe zum Inhalt hat. Bisher hat Slowenien eine ungarische. italienische und zum Teil Roma – Minderheit anerkannt.
Weiters wurde ein Gesprächstermin mit dem slowenischen Ministerpräsidenten erbeten.
Dazu der österreichische Botschafter in Slowenien Valentin Inzko: "
Die Minderheiten in Slowenien sind ein Mosaik, in dem das Steinehen Gottschee fehlt " .
Weiters wurde beschlossen, für die im Hornwald ums Leben gekommenen Gottscheer ein schmiedeeisernes Kreuz mit Inschrift
anzubringen.
Unser Obmann stellte den Antrag über den Stand der Vermögensfrage (Denationalisierungsgesetz) zu berichten. Der Obmann der
Arbeitsgemeinschaft, Dr. Viktor Michitsch (Rechtsanwalt) berichtete über die langwierigen Verfahren und wird in der Gottscheer
Zeitung darüber berichten.
Breiten Raum nahm auch die Diskussion über die Darstellung der
Gottscheer im Internet ein. Mag. Leustik betreut die diesbezügliche
Website. Von Ing. Göbl wu r de der Beschluss des Vorjahres eingefordert, dass sich die gewählte Arbeitsgruppe, bestehend aus vier
Mitgliedern zusammensetzt, um gemeinsam Inhalt, Form und Ziele
zu erarbeiten, damit effizienter als bisher, die Internetnutzung und
Darstellung der Gottscheer Geschichte weiter betrieben werden
kann. Nach intensiver Diskussion wurde beschlossen, dass sich die "
Internetgruppe" noch im Rahmen der Klagenfurter Wallfahrt zu
einer ersten Aussprache trifft.
Alles in allem sind die Kontakte in der Arbeitsgemeinschaft untereinander sehr wichtig. dienen diese doch dazu die Interessen der
Gottscheer zu koordinieren, zu verstärken und zu einen.
Ing. Kurt Göbl
Geburtstagsfeier
in Gulfport
Florida
Am 6. April 2005 feierte Frau Anna Luscher geb.
Matheis in Gulfport, Florida den 85. Geburtstag.
Die Jubilarin stammt aus Franztal-Semlin und ist
die Ehefrau unseres Ehrenmitgliedes Adolf
Luscher, dem langjährigen Präsidenten des Gottscheer Deutschen Vereines in Chicago.
Der Vorstand des Vereines Gottscheer Gedenkstätte wünscht Frau Luscher nachträglich alles nur erdenklich Gute.
Vorne in der Mitte Anna Luscher – hinten stehend: Herbert Fritz, Adolf Luscher und Nick Schuetz.
Ehrenmitglied Max Nick - 85 Jahre
Am 27. September 2005 feierte Max Nick im Kreise seiner Familie seinen 86. Geburtstag. Bereits im Jahre 1948 wanderte er nach Toronto,
Kanada aus. Seine Verbundenheit mit der alten Heimat führte dazu, dass er sich jahrelang der Gottscheer Volkstumspflege widmete. Seit Jahren
ist Max der Vertreter des Vereines Gottscheer Gedenkstätte in Toronto.
Auf Grund seiner Verdienste für die Erhaltung der Gedenkstätte wurde ihm am 4. April 1994 die Ehrenmitgliedschaft des Vereines verliehen.
In der Gottscheer Relief Association in Toronto wird er als einer der wertvollsten Mitarbeiter des Präsidenten Norbert Lackner geschätzt.
Der Vorstand des Vereines Gottscheer Gedenkstätte gratuliert Max Nick recht herzlich und wünscht ihm noch viele Jahre im Kreise seiner
Familie und in der Gottscheer Gemeinschaft.
Ing. Kurt Göbl - 65 Jahre
Ing. Kur/ Göbl mit Prof. Franz Weiß
Kurt Göbl wurde am 11. September 1940 in Kapfenberg geboren.
An der höheren technischen Lehranstalt in Waidhofen an der Ybbs
in Niederösterreich wurde er zum Maschinenbauingenieur ausgebildet. Bei der Karl Fink Ges. m. b. H. in Leibnitz fand er vorerst
ein, seiner Ausbildung entsprechendes, Betätigungsfeld. Als führendes Mitglied der katholischen Arbeiterjugend lernte er im Volksbildungshaus Retzhof Elli Staudacher, eine Gottscheerin aus Verdreng im Gottscheer Unterland kennen und lieben. Am 27. Juni
1964 traten die beiden vor den Traualtar. Der erste Sohn wurde
1965 geboren, zwei weitere Buben vervollständigten im Abstand
von jeweils drei Jahren das Familienglück.
Mittlerweile wechselte Kurt seinen Arbeitsplatz. In der Lafarge
Perlmoser AG, in Retznei bei Ehrenhausen, in der Südsteiermark
stieg er im Laufe der Jahre bis in die höchste technische Führungsetage empor. In der Marktgemeinde Wagna errichtete sich das junge
Ehepaar in ruhiger Lage ein wunderschönes Eigenheim.
Es dauerte nicht lange und der Ruf in die Kommunalpolitik wurde
immer lauter. Ing. Kurt Göbl wurde in den Gemeinderat der Marktgemeinde Wagna gewählt und war viele Jahre als Vizebürgermeister für die Belange der Gemeindebewohner tätig. Kurzzeitig gab er
sein technisches Wissen auch an Lehrlinge in der Berufsschule weiter.
Seine hervorragende Stimme konnte auch dem Chorleiter des Gesangsvereins in Wagna nicht verborgen bleiben. Seit seinem Ruhestand ist Ing. Kurt Göbl geschäftsführender Vorsitzender des Pfarrgemeinderates in Wagna, wo dank seiner Initiative zahlreiche Veränderungen, wie z. B. das neue Chorfenster "Die Geistsendung" von
Dr. Friedrich Moser, Umbau der Priesterwohnung, u. a. erfolgen
konnten.
Zum Gedenken an das ehemalige Flüchtlingslager in Wagna hat die
ehemalige Lagerjugend um Elli Göbl beschlossen, aus Dankbarkeit
für die neue Heimat, einen Bildstock zu errichten. Auch hier stand
Kurt Göbl hilfreich zur Seite.
Als im Jahre 1998 der Verein Gottscheer Gedenkstätte, bedingt
durch das fortgeschrittene Alter und die Krankheit des damaligen
Obmanns OSR Heinrich Schemitsch Ausschau nach einem geeigneten Nachfolger hielt, erklärte sich Ing. Kurt Göbl bereit sich der
Wahl zu stellen. Durch seine Gattin Elli, ihre Eltern, dem Zusammenleben mit andern Volksdeutschen und die berufliche und
private Verbindung zu OSR Schemitsch hat er die Gottscheer schätzen gelernt.
Am 11. Juni 1998 wurde Ing. Kurt Göbl einstimmig zum Obmann
des Vereines Gottscheer Gedenkstätte gewählt. Heute nach mehr als
7 Jahren kann man diese Wahl als wahren Glücksgriff bezeichnen.
Vieles ist seither geschehen: Der Sakralraum wurde neu ge-
stattet, ein Muttergottesrelief, geschaffen vom akademischen Maler
und Bildhauer Prof. Franz Weiß, ziert neben dem Loske-Kreuz den
Altarraum. Entfeuchtungsanlagen im Archivraum und in der Sakristei wurden installiert. Fliesen verlegt und das WC auf den neuesten Stand der Technik gebracht, neue Bücher angeschafft, ein
weiterer Schaukasten für Bücher aufgestellt und zu guter Letzt
wurden alle Räume ausgemalt. Dem Organisationstalent Ing. Göbl
ist zu danken, dass alle Arbeiten äußerst preisgünstig durchgeführt
werden konnten.
Kontakte zu allen Gottscheer Landsmannschaften werden gepflegt.
Im August 2002 trat der Verein Gottscheer Gedenkstätte der Arbeitsgemeinschaft der Gottscheer Landsmannschaften bei. Sterbefälle der älteren Generation der Landsleute können nicht verhindern, dass die Mitgliederzahl des Vereines, nach einigen Jahren der
Stagnation, stetig steigt, auch ein Verdienst von Kurt Göbl.
Zahlreiche mehrtägige Fahrten in die ehemalige Heimat der Gottscheer wurden von den Mitgliedern gerne angenommen, so auch
heuer. Erfreut kann auch festgestellt werden, dass das 1. Internationale Treffen der Gottscheer in Bad Aussee im Juni 2005, sowie das
Gottscheertreffen der bundesdeutschen Landsmannschaft im Jahre
2004 von Mitgliedern in vollbesetzten Bussen besucht werden
konnten.
Am 11. September 2005 feierte Ing. Kurt Göbl im Kreise seiner Familie den 65. Geburtstag.
Lieber Kurt! Deine Freunde, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter danken Dir recht herzlich und wünschen Dir alles nur erdenklich Gute.
Noch viele gesunde, schaffensreiche Jahre mögen Dir im Kreise
Deiner lieben Familie, der Gottscheer Gemeinschaft und der Pfarrgemeinde Wagna beschieden sein. Das wünscht Dir im Namen der
Ausschussmitglieder des Vereines Gottscheer Gedenkstätte und vor
allem im eigenen Namen
Dein Freund Edelbert Lackner
August/September/Oktober 2005
Seite 23
Spendenliste vom
9. 7. 2005 — 20. 9. 2005
BAUSTEINE:
Aus dem Raum Milwaukee:
Gottscheer Deutscher Verein Milwaukee
€ 100,00
Hoegler Skyrme Ridy. Toronto Ontario M 1 E 1 N 1
spendet im Gedenken an ihre verstorbenen Eltern
Wilhelm und Mitzi Högler (geb. Mausser aus Ebental)
und Alfons Högler. alle aus Kukendorf Nr. I
1 Goldenen und 1 Bronzenen Baustein
Jaklitsch Max und Sieglinde. D-82362 Weilheim spenden
im Gedenken an unsere liebe Mutter geb. Tramposch
in Reintal, zum 60. Todestag (13.2.1896 — 29.7.1945)
1 Goldenen Baustein und 1 Bronzenen Baustein
Krauland Werner und Gunda, Graz
1 Silbernen Baustein
Meditz Ludmilla aus Nesseltal, jetzt in Düsseldorf
1 Goldenen und 1 Bronzenen Baustein
Miller Maria geb. Marintsch aus Obertiefenbach,
jetzt in New York spendet
1 Goldenen und einen Bronzenen Baustein
OSR Schemitsch Karl. 9523 Villach Landskron spendet
im Gedenken an die Eltern Johann Schemitsch und
Valentina geh. Eppich
1 Goldenen Baustein
Stritzel Frank und Angela, Chicago. IL 60618 spenden
im Gedenken an die verstorbenen Angehörigen
2 Goldene Bausteine und 1 Silbernen Baustein
Aus Deutschland:
Gasparitsch Erna, D-69493 Hirschberg
Schager Maria. D-40227 Düsseldorf
Wingender Helene und Helmut, D-56244 Hartenfels
Aus dem Raum New York:
Belay Albert und Resi. Middle Village NY spenden für
den Erhaltungsfonds der Gottscheer Gedenkstätte
Erker Gottfried und Sofie. Glendale NY
Kropf Ridi und Erika, Glendale NY spenden im Gedenken
an verstorbenen Raimund Mutz aus Zwischlern/Gottschee
Spintzyk Kris. Mentor Ohio, spendet im Gedenken an ihre
verstorbene Tante Amalia Eppich, St. Ruprecht/Raab. Stmk.
Wolf Marie, Walden NY, spendet im Gedenken an
Frank Wolf (verstorben 2001)
Aus dem Raum Cleveland, Ohio:
Fink Marie aus Ridgmond Heights Ohio spendet für den
Nachruf ihrer Tochter Mary Ann im Mitteilungsblatt
Dipl. Ing. Putre Henry A., Seven Dills, Ohio spendet
für die Parte der verstorbenen Tante Maria Putre
Zu dieser Spendenliste sei gesagt, dass viele Landsleute eine kleinere oder
größere Spende tätigen. Der Mitgliedsbeitrag wird nicht ausgewiesen.
Allen Spendern und Bausteinzeichnern sei auf diesem Wege herzlich gedankt. Die eingezahlten Spenden werden ausschließlich zur Erhaltung der
Gedenkstätte in Graz-Mariatrost und Für die Herausgabe des Mitteilungsblattes, das kostenlos an alle Mitglieder abgegeben wird, verwendet.
E. E. / E. L.
€ 100,00
Wir grüßen zu
ihrem Geburtstag:
€ 40,00
€ 100,00
€ 100,00
$
80,00
S 200,00
SPENDEN:
Aus Österreich:
Luksch Margot geh. Luscher, 9020 Klagenfurt (Nachtrag)
Opferstockentleerung am 30. Juli 2005
Freiwillige Spenden anlässlich der Wallfahrt am 31. Juli
Freiwillige Spenden anlässlich der Wallfahrt am 31. Juli
Messopfer am 31. Juli 2005
Messopfer am 31. Juli
Pobolitsn-Verkauf am 31. Juli 2005
Ruppe Karl, 8990 Bad Aussee
Ruppe Karl, 8990 Bad Aussee. für Werbung im MB
S 25.00
€
€
€
$
€
S
€
€
€
10,00
93,13
519.70
30,00
324,52
30,00
198,75
30,00
150,00
€
€
€
30,00
20.00
10,00
$
$
50,00
30,00
$
20,00
$
50.00
$
20,00
Im September 2005:
Bartol Albin, Koflern – Graz
83 J.
Eppich (Tramposch) Sophie. Windischdorf –Sachsenheim,
87 J.
Fink Leopoldine, Preriegl — Ridgewood N.Y.
81 J.
Ing. Göbl Kurt, Kapfenberg — Wagna
65 J.
Krische (Matzelle) Rosalia, Untertappelwerch — Ridgewood
J.
Lackner Edelbert, Reintal Weinitzen, Stmk.
67 J.
Legl (Schuster) Mariele, Verdreng — Ingolstadt
79 J.
Loske (Mantel) Heidi — Graz
55 J.
Mausser Theresia — Graz
70 J.
Nick Max, Bistritz — Toronto
86 J.
Ehrenmitglied des Vereines Gottscheer Gedenkstätte
Putre Maria, Hasenfeld — Rastatt, BRD
85 J.
Ruppe Josef, Winkel — Willoughby, Ohio
75 J.
Schager (Schmuck) Maria, Steinwand — Düsseldorf
77 J.
Vorsitzende der Gottscheer Landsmannschaft Nord-West in Deutschland
Schnabl (Kump) Anna, Mösel – Graz
78 J.
Schullatz (Lackner) Irene, Reintal — Graz
62 J.
Wietreich Albina, Neubacher — Werndorf. Stmk.
84 J.
Windischmann (Röthel) Olga, Stockendorf — Duisburg
J.
Wolf Helga, Rann — Graz.
61 J.
Im Oktober 2005:
Bambitsch Hermann, Lichtenbach — Meerbusch, BRD
Eppich Maria, Graz — Floral Park N.Y.
Fitz Herbert, Rieg — Gulfport, Florida
Högler Johann, Setsch — Graz
Jonke John Oherfliegendorf — Ridgewood N.Y.
Kinkopf Wilhelm, Altlag — Glendale N.Y.
Mallner Theresia, Niedertiefenbach — Graz
Ehrenmitglied des Vereines Gottscheer Gedenkstätte
Mausser Stefanie, Seele – Kitchener
Perz (König) Josefine, Neulag — Graz
Pospischil Emma, Mittergras – Leibnitz
Schattenberger (Zima) Ida. Reintal — Klagenfurt
Schmidt Erika, Ebental — Graz
Schuster Richard. Verdreng — Stuttgart
Schweiger Johann, Oberwetzenbach — Pörtschach
Siegmund Alfred, Ebental — Graz
Sterbenz Karl, Reintal — Ridgewood N.Y. 11385
Ehrenmitglied des Vereines Gottscheer Gedenkstätte
Stritzel (Hutter) Pauline, Rieg — Gulfport, Florida
Tramposch Matthias, Mooswald — Kapfenberg
Wolf Josef, Lienfeld — Graz
Wunderbaldinger (Schneider) Pauline, Winkel — Markersdf. 86 J.
74 J.
81 J.
72 J.
82 J.
85 J.
85 J.
83 J.
80 J
86 J.
85 J.
82 J.
64 J.
75 J.
85 J.
80 J.
85 J.
70 J.
79 J.
78 J.
Mit Obigen übermitteln wir auch jenen September und Oktobergeborenen, deren Daten wir nicht wissen, unsere besten Glückwünsche. E.
L.
$
50,00
$
30.00
Nachtrag Juli 2005:
Steyer (Mikolitsch) Ludmilla, Gehack – Seiersberg
75 J.
August/September/Oktober
2005
Seite 2
Mariele Legt geb. Schuster schreibt:
Unterbansch Richardle wird 75 Jahre alt.
grundstück im schönen Remstal bei Stuttgart, wo er mit seiner Frau viele schöne
Stunden und Tage verbringt. Langeweile
kann also mit besten Willen nicht aufkommen.
Ich wünsche meinem Bruder alles erdenklich
Gute, die beste Gesundheit und recht viel
Glück. Bleibe so, wie Du bist, denn ich brauche Dich noch länger.
In Liebe, Deine Schwester Mariele.
Mein Bruder Richard wurde am 6. Oktober
1930 als fünftes Kind unserer Eltern Karl und
Maria Schuster in Verdreng geboren. Durch
eine schwere Erkrankung unserer geliebten
Mutter musste er über fünf Jahre ohne Mutterliebe aufwachsen. Unser geliebter Vater sorgte
für uns Kinder in väterlicher Liebe und Fürsorge, sodass wir auch eine sorgenfreie Kindheit
erleben durften. 1938 konnte unser geliebter
Vater die lang vermisste und geliebte Mutter
aus dem Krankenhaus in Wien wieder heim
holen.
Beim jugoslawischen Konflikt im April 1941
sind wir als Reichsdeutsche nach Rattendorf im
Gailtal gebracht worden und nach vier Wochen
konnten wir wieder heimkehren.
Durch die Verfolgung unseres geleibten Vaters
mussten auch meine Brüder den Leidensweg der
Verbannung miterleben. Mein Bruder Richard
wurde im Dezember 1942 in der Volks-schule
in Brückel (Dobova) von SS Soldaten
Der Vorstand des Vereines Gottscheer Gedenkstätte schließt sich diesen Wünschen mit
aller Herzlichkeit an. Nicht nur Deinen Lieben, sondern auch der Gottscheer Gemeinschaft sollst Du, lieber Richard als hervorragender Schriftführer der Gottscheer Landsmannschaft in Deutschland und der Gottscheer
Landsmannschaft
in
BadenWürtternberg noch lange erhalten bleiben.
verhaftet und abgeführt. Anschließend wurde die Familie mit einem
Lastwagen zum Bahnhof . nach Gurkfeld (Krsko) gebracht und
kamen von dort in ein SS berwachungslager nach Fürstenfeld. Im
Mai 1943 wurde die Familie du r ch ein Schnellverfahren wieder in
ein SS Überwachungslager nach Eichstätt/Bayern verbannt. Hier
konnte Richard regelmäßig die Schule besuchen, aber j e w ei l s nach
Schulende musste er pünktlich im Lager zurück sein.
Die Ernährung im Lager war so schlecht, dass er mit seinem Bruder Siegfried Ende 1943 durch die Fürsprache eines gut gesinnten
Parteigenossen nach Ramsau hei Berchtesgaden zur Erholung kam.
1945 begann er eine kaufmännische Lehre in einer Eisenwarenhandlung und Kohlenhandel in Eichstätt die er im April 1948 mit
gutem Erfolg abschloss.
Um seine beruflichen Kenntnisse zu verbessern, hat er weitere berufliche Stationen durchwandert; zuerst in Weißenburg und dann
anschließend in Giessen. Dort hat er auch zwischendurch im Eisengroßhandel im Verkauf und Außendienst seine Erfahrungen und
sein Wissen erweitern können.
1960 hat Richard seine geliebte Elisabeth geheiratet. 1962 schien
das Glück vollkommen zu sein, der Sohn Klaus wu r de geboren.
Leider verstarb er nach acht Wochen und es hatte sehr lange gedauert, bis der Schmerz überwunden war.
Aus Liebe zu seinem erlernten Beruf fand er in Stuttgart eine Lebensstellung in einem Eisen- und Nichteisengroßhandel, die ihn in
allen Belangen zufrieden stellte. Hier konnte er nun sein Wissen
und Können unter Beweis stellen. Er hat viele neue Ideen in die Tat
umgesetzt und die Erfolge wurden bald sichtbar und spürbar. Ihm
wurde dann auch die Handlungsvollmacht erteilt. Durch seinen
Fleiß und Einsatzwillen und vor allem durch seine Kollegialität hat
er sehr viel zum Wachstum der Firma beigetragen.
1994 ging er mit 64 Jahren in den verdienten Ruhestand. Durch
seine vielseitigen Hobbys: wie z.B. Briefmarkensammeln. Basteln.
Radfahren. Wandern, Bergwandern und Wintersport wird es ihm
niemals langweilig. Dazu kommt noch das herrliche Wochenend-
Die Gottscheer Landsmannschaft in Deutschland
gratuliert Richard Schuster:
Richard Schuster ist durch seine Freundschaft mit Ernst Stalzer zu
unserer LM in Deutschland gestoßen und dadurch wurde sein Interesse für die Gottscheer Geschichte und für die Anliegen unserer
Landsmannschaft geweckt. Durch diese Freundschaft hatte Richard
das große Glück, 6mal mit Ernst Stalzer das Gottscheer Land und
seinen geliebten Heimatort Verdreng zu besuchen und ausführlich
kennen zu lernen. Über diese heimatlichen Besuche verfasste Richard umfangreiche Berichte. Sein schriftstellerisches Talent hat
Richard von seinem Vater geerbt, der in seinem Heimatdorf Verdreng eine angesehene Persönlichkeit war und sich vielseitig
schriftstellerisch betätigte. Erzählungen von Karl Schuster wurden
auch im Gottscheer Kalender veröffentlicht.
Diese Voraussetzungen prädestinierten Richard Schuster geradezu
dafür, in unserer LM in Deutschland im Vorstand aktiv mitzuwirken. Nach langjähriger, treuer Mitgliedschaft in unserem Verein,
wurde er bei der Hauptversammlung 1998 als Schriftführer in unseren Bundesvorstand gewählt. In der LG Bayern übernahm er das
Amt des 2. Vorsitzenden. Bei unseren Veranstaltungen können wir
stets auf seine umsichtige und zuverlässige Unterstützung bauen.
Auch seine Begabung für das Fotografieren und auch genau im
richtigen Moment abzudrücken, möchten wir noch besonders erwähnen.
Unser Verein kann sich glücklich schätzen, diesen aufgeschlossenen, sehr interessierten und charmanten Landsmann als Schriftführer in unserem Vorstand zu haben.
Wir gratulieren Richard Schuster im Namen aller Vereinsmitglieder
und auch im eigenen Namen sehr herzlich zu seinem 75. Geburtstag. Wir wünschen ihm gute Gesundheit, weiterhin eine glückliche ,
Hand bei der Ausübung seiner ehrenamtlichen Tätigkeit und auch
ein erfolgreiches Miteinander im Verein
Erwin und Erika Meditz
Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert,
geht noch immer geschwinder als jener, der ohne Ziele umherirrt.
Gotthold Ephraim Lessing. deutscher Schriftsteller und Philosoph (1729 — 1789
August/September/Oktober
2005
Seite 25
Hilde Novak geb. Mantel
aus Lichtenbach/Gottschee 90 Jahre
Von links: Al Horvat, Emma Mantel. Marianne Horvat, Heidi Loske,
Hildegard Raitmayer geb. Novak, vorne im Rollstuhl Hilde Novak
Am 8. Juli 2005 feierte Hilde Novak geb. Mantel aus Lichtenbach in
Graz ihren 90. Geburtstag. Mit ihr feierten die Schwägerin Emma
Mantel geb. Weiß aus Katzendorf/Gottschee, deren Tochter Marianne und Gatte Al Horvat.
Emma Mantels Tochter Marianne Horvat, jetzt in Leduc, Kanada
besuchte das erste Mal die Gottscheer Gedenkstätte in Graz-Mariatrost, von der sie sehr angetan war. In Klagenfurt verbrachten sie
auch einige Tage beim Bruder Franz Weiß und Schwägerin Hilde.
W. L.
Goldene Hochzeit in der
Gottscheer Gedenkstätte
Am 17. September 2(105 feierten Werner und Gunda Krauland in der
Gottscheer Gedenkstätte die Goldene Hochzeit. Auf den Tag genau
vor 50 Jahren gaben sie einander das Ja-Wort. Ihre beiden Söhne Ing.
Dietmar Krauland. selbständiger Baumeister und Mag. Elmar
Krauland, Professor im Stiftsgymnasium Seckau, sowie viele geladene
Gäste nahmen an dem von Geistl Rat Josef Seitz zele-
Geistl. Rat Josef Seitz segnet das Jubelpaar
brierten und musikalisch umrahmten Gedenkgottesdienst teil. Anschließend wurden alle Gäste zum Landgasthof Höfler in Weinitzen
eingeladen.
Werner Krauland wurde in Österreich geboren. Väterlicherseits
stammt er aus dem Gottscheer Unterland. Sein Großvater war Oberlehrer in Mösel. Auch sein Vater Emil und dessen Geschwister erblickten noch in Mösel das Licht der Welt.
Das 25jährige Hochzeitsjubiläum wurde in Wenigzell, dem Geburtsort von Frau Gunda Krauland geb. Stihor gefeiert.
Das in Graz wohnhafte Jubelpaar betreibt in Grambachberg im
Südosten von Graz seine vielseitigen Freizeitbeschäftigungen. So hat
Werner Krauland im Laufe von 15 Jahren die erste Straßenbahn. die
von Graz nach Mariatrost verkehrte, im Modell maßstabgetreu
nachgebaut.
Der Vorstand des Vereines Gottscheer Gedenkstätte gratuliert dem
rüstigen Ehepaar Gunda und Werner Krauland recht herzlich zur
Goldenen Hochzeit und wünscht ihnen noch viele gesunde, schaffensreiche Jahren in trauter Zweisamkeit.
E. L.
In der Gedenkstätte — Emma Mantel und Marianne Horvat
Der Vorstand des Vereines Gottscheer Gedenkstätte gratuliert der
Jubilarin recht herzlich und wünscht ihr alles Gute für die Zukunft.
Mit den Gästen vor der Gottscheer Gedenkstätte
Bauernregel
Der Tau ist dem August so not, wie jedermann sein täglich Brot
Wenn's im August ohne Regen abgeht, das Pferd mager vor der Krippe steht.
Maria Himmelfahrt klarer Sonnenschein. bringt meistens viel und guten Wein.
August/September/Oktober
2005
Seite 26
Mary Ann Ricciardi
geh. Fink aus Willowick/Ohio gestorben
Am 10. Juni 2005 starb plötzlich und für alle unerwartet, im allgemeinen Krankenhaus in Euclid Ohio. Frau Mary Ann Ricciardi geh.
Fink an einem Herzinfarkt, im Alter von erst 49 Jahren.
Sie wurde am 12. Oktober 1955 ihren Eltern Richard und Marie Fink
geboren. Ihre Mutter Marie Fink geh. Hoge stammt aus Altlag/Gottschee aus dem Hause Bimpfnarsch. Der Vater Richard Fink wurde
schon in Ohio geboren. Er starb vor 22 Jahren auch an einem Herzanfall, im Alter von 63 Jahren.
Mary Ann besuchte zuerst zwei katholische Schulen, dann die Kent
State Universität und zuletzt das Lakeland College und arbeitete als
geprüfte Sekretärin. Sie besaß schon ihr Eigenheim in Willowick
Ohio, als sie ihren Mann Jim Ricciardi kennen lernte. Sie heirateten
und die Hochzeit wurde im Gottscheer Klubhaus gefeiert. Es war eine
harmonische, aber leider kinderlose Ehe.
Mary Ann war schon seit dem 17. Lebensjahr Mitglied der Frauensektion des Gottscheer Vereines in Cleveland, dem E.O.U.V. und half
immer fleißig mit. wenn Hilfe gebraucht wurde.
Um sie trauern: Ihr Gatte Jim Ricciardi, die Mutter Marie Fink; die
beiden Onkel Alfons und Gustav Hoge und Maria Erker kamen extra
aus dem fernen Kalifornien angereist. Von Toronto kamen Helga
Jonke und Adolf Graf.
Alle anderen Verwandten, viele Nachbarn, Freunde und Gottscheer
Landsleute nahmen in der Aufbahrungshalle von ihr Abschied. Die
Halle war in ein Blumenmeer verwandelt.
Mary Ann wurde am 15. Juni 2005 nach einer Seelenmesse in der St.
Paschal Bavlon Kirche auf dem Allerseelen Friedhof in Shardon Ohio
zur letzten Ruhe gebettet. Die amerikanische Erde sei ihr leicht.
Allen trauernden Hinterbliebenen gilt unser aufrichtiges Mitgefühl.
Ph. M.
Danksagung:
Den Trauergästen und Besuchern anlässlich des Hinscheidens meiner Tochter Mars . Ann Ricciardi sage ich für die vielen Beileidskar-
Du hast mich erlöst,
Herr; du getreuer Gott.
Nach langer Krankheit verstarb unsere liebe Tante
Maria Putre
geb. Woldin
28. 2. 1920 t 26. 6. 2005
In stiller Trauer
Im Namen aller Angehörigen:
Hertha Hartel mit Familie
Traueranschrift:
Hertha Hartel. Kantstraße 11, D 69493 Hirschberg
Die Beerdigung hat am Donnerstag, dem 30. Juni
2005. um 14.15 Uhr, auf dem Stadtfriedhof in Rastatt stattgefunden.
ten und Blumenspenden, auch auf diesem Wege, besten Dank!
Marie Fink
Maria Putre
geb. Woldin aus Rieg gestorben
Ganz unerwartet verstarb am 26. Juni 2005
unsere liebe Tante Maria Putre geb. Woldin
im Alter von 85 Jahren. Ihre Eltern waren
Mathias und Maria Woldin aus Rieg im
Gottscheer Hinterland.
Mit knapp 18 Jahren heiratete sie Albert
Putre aus Hasenfeld. Bis zur Umsiedlung
1941 half sie ihrem Mann Albert in der
Mühle ihres Vaters. Nach der Ausweisung
1945 kamen sie nach mehreren Zwischenstationen 1953 nach Rastatt. Hier bauten sie sich zusammen eine
neue Existenz auf.
Ihre Ehe blieb kinderlos.
Nachdem Albert 1995 starb, war sie sehr einsam. Bis 2001 lebte sie
zurückgezogen. bis sich nach einem Klinikaufenthalt herausstellte,
dass sie sich in ihrer Wohnung nicht mehr allein versorgen konnte.
So kam sie in ein Seniorenheim, wo sie bis zu ihrem Ableben gut
versorgt wurde.
Am 30. Juni 2005 wurde sie an der Seite ihres Mannes in Rastatt
beigesetzt.
Es trauern um sie ihre Nichten und Neffen aus Amerika, Kanada
und Deutschland.
H.
H. H.
H.
In tiefer Trauer geben wir Nachricht,
dass unsere liebe Tante. Frau
Maria (Mitzi) Putre
geb. Woldin
aus Rieg/Gottschee
im 85. Lebensjahr. nach langer Krankheit, am 26. Juni 2005,
von uns gegangen ist.
Sie wurde neben ihren lieben Mann Albert auf dem Friedhof in
Rastatt. Deutschland, zur letzten Ruhe gebettet.
In lieben Gedenken:
Henry A. Putre, Alois Putre, Albert Putre. Neffen
Hertha Hertel, Erika Kramer, Marlene Preiditsch. Nichten
Im Namen aller Ve r wandten
August/September/Oktober
2005
Seite 27
Früh morgens mach
dich auf zum Herrn
und hoffe auf sein Licht.
Sir. 11,21
Am frühen Morgen ist unsere liebe
Schwester M. Antonia König
von Komutzen, Gottschee
auf g ebrochen ans andere Ufer. um ihrem Gott zu begegnen. den sie ein Leben lang g
eliebt hat. Sie erreichte das Alter von 92 Lebens- und 58 Professjahren. Nach ihrer
Flucht aus Slowenien führte ihr Weg in die Schweiz. wo sie als junge Frau ins
Kloster Wurmsbach eintrat. In ihrer Aufgabe als Köchin wirkte sie über Jahrzehnte
viel Gutes. indem sie für das leibliche Wohl der Klostergemeinschaft, der jungen
Frauen des "Tochterinstituts" und der zahlreichen Gäste des Hauses sorgte. Die mit
dem Alter zunehmenden Gebrechen und Schmerzen trug sie mit Tapferkeit und
bewahrte dabei ihre Zufriedenheit und Heiterkeit.
Beten wir für sie, die so viel für uns gebetet hat!
Abtei Mariazell Wurmsbach
Freitag. 19. August 2005
CH 8715 Bollingen SG
Äbtissin und Gemeinschah
Verwandtet
Auferstehungsgottesdienst Dienstag. 23. August 2005, 1-1.00 Uhr
Anschließend Bestattung auf dem Klosterfriedhof
Dreißigster: 28. September 2005. 6.50 Uhr
43. Nordamerikanisches
Gottscheer
Treffen in Toronto
vom 3. bis 5. September 2005
Am Vormittag, dem 3. September gab es für die auswärtigen Gäste
im Hotel Hilton am Toronto Airport einen Empfang durch den
Präsidenten der Gottscheer Relief Assosiation Toronto Norbert
Von links: Max Nick, Erna Nick, Otto hipp, Dr. Viktor Michitsch,
Norbert Lackner, Christine Michitsch, Hannelore und Albert Stohl.
Lackner. Um 16.00 Uhr erfolgte der Einlass der Teilnehmer in der
Festhalle des Hotels. Nach der offiziellen Begrüßung der Gäste
durch Norbert Lackner wurde das Abendessen serviert, das mit
einem Tischgebet eingeleitet wurde.
Der Gottscheer Heimatchor aus Cleveland unter der Leitung von
Herbert Mausser, die Gottscheer Chöre aus New York und der
Chor "Cantate Domino" aus Gottschee leisteten den kulturellen
Beitrag und ab 20.00 Uhr hat Matt Lebar und sein Orchester die
Gäste zum Tanz bis nach Mitternacht.
Am Morgen des 4. September versammelten sich die Teilnehmer
vor der St. Patrick Kirche. Es erfolgte angeführt von den Fahnenträgern der einzelnen Gottscheer Vereine der Einzug in die Kirche,
wo die hl. Messe von Seiner Eminenz Kardinal Aloysius Ambrozic
zelebriert wurde. Umrahmt wurde der Gottesdienst von den
Chören aus New York, Cleveland und Gottschee, begleitet von der
Organistin Sue Sieder aus Cleveland.
Nach dem Mittagessen folgte der festliche Teil des Treffens, der
mit den Hymnen Kanadas, der Vereinigten Staaten von Amerika
und dem Gottscheer Heimatlied eingeleitet wurde. Die Festansprache hielt der Präsident der Gottscheer Relief Association Norbert Lackner. Nach dem Totengedenken und dem Lied vom "
Guten Kameraden" wurden verdiente Mitglieder mit Urkunden und
Medaillen geehrt. Anschließend brachten die Vertreter der
teilnehmenden Gottscheer Organisationen ihre Grußbotschaften
vor. Umrahmt wurde der Festakt durch die Chöre aus Cleveland.
New York und dem Chor "Cantate Domino" aus der ehemaligen
Heimat der Gottscheer. Der "Sing- und Spielkreis " aus Cleveland
unter der Leitung von Christine Thut und die "Alpine Dancers"
aus Kitchener unter der Leitung von Lore Kump zeigten ihr beachtliches Tanzrepertoire.
Die "Golden Keys" aus Kitchener ließen das 43. Nordamerikanische Treffen in Toronto, mit einer Tanzunterhaltung ausklingen.
Am 5. September wurden die Gäste mit den Worten: "Gott begleite Euch auf der Heimfahrt! " vom Hotel verabschiedet.
Dem Präsidenten Norbert Lackner und seinen Mitarbeitern sei für
ein eindruckvolles Treffen der Gottscheer in Toronto herzlich gedankt. Auf Wiedersehen 2006 heim 44. Nordamerikanischen Treffen der Gottscheer in New York!
Beim Festgottesdienst in der St. Patricks-Kirche in Toronto
vorne rechts: Ehrenmitglied Max Nick
Fortsetzung Seite 28
August/September/Oktober 2005
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Die mit dem Bus der Gottscheer Gedenkstätte New York angereiste Gruppe (46 Personen)
Kinder der Gottscheer Tanzgruppe stellen sich zum Aufmarsch an die
Spitze der Parade
Vertreter von Gottscheer Vereinigungen
Von links: Adolf Rom (Chicago), Albert Belay (Männerchor New York),
Frank Brenner (Milu'aukee), Resi Kump (Deutsch- Gottscheer
Gesangsverein), Joe Sieder (Cleveland), Elfriede Höfferle (Gottscheer
Gedenkstätte New York), Hans Kroisenbrunner (Kitchener). Robert
Anschlowar (Gottscheer Gedenkstätte
NY), Dr. Viktor Michitsch (
Arbeitsgemeinschaft der Gottscheer Landsmannschaften und LM
Klagenfurt), Norbert Lackner (Toronto) Willi Osanitsch (Gottscheer
Relief Association NY), Robert Hoefferle (Gottscheer Vereinigung NY),
Helmut Tramposch (GHGA), Robert Kraker (Gottscheer Zeitung NY)
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„Gottscheer Gedenkstätte”
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Herrn
Hermann Leustik
Schwanein 13
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Von lin,s: Willi Osanitsch. Martha Hutter mit Ehrenurkunde der
Arbeitsgemeinschaft der Gottscheer Landsmannschaften