Theaterspiegel - Verband Bayerischer Amateurtheater eV
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Theaterspiegel - Verband Bayerischer Amateurtheater eV
Bayerischer Theaterspiegel VERBAND BAYERISCHER AMATEURTHEATER e.V. 3 / 2015 31. Jahrgang Neue erfolgreiche Stücke: Thomas Brückner Da Notniegl Eine fantastische Komödie in 2 Akten für 5 Damen – 4 Herren – 1 Deko Heidi Faltlhauser Kaffee, Mord und Böfflamott Schmugglerg‘schicht in 3 Akten für 4 Damen – 5 Herren – 1 Deko Regina Harlander Baby vorhanden, Vater gesucht Komödie in 3 Akten für 7 Damen – 4 Herren – 1 Deko Regina Harlander Seitensprung und Wienerwürstl Komödie in 3 Akten für 3 Damen – 3 Herren – 1 Deko Richard Helm Kräutertee und harte Sprüche Boulevardkomödie in 3 Akten für 2 Damen – 3 Herren – 1 Deko Noch an die Freilicht-Saison denken: S.Kolb / J.Seebacher Die Geierwally Schauspiel in 4 Akten für 5 Damen – 7 Herren – 2 Deko’s S.Meyer-Hottenberg/ Andreas Vöst W.Seitz Schauspiel in 18 Bildern für 4 Damen – 12 Herren - Statisten Monika Nitschke Da braut sich was zsamm Komödie in 3 Akten für 5 Damen – 5 Herren – 1 Deko Reinhard Seibold Schönen Gruß vom Kuckuck Komödie in 3 Akten für 6 Damen – 6 Herren – 1 Deko Suchen Sie ein passendes Stück für Ihre Betriebs-, Weihnachts- Jubiläums- oder Familienfeier? Wir führen auch eine große Auswahl an entsprechenden Einaktern und Sketchen. Fordern Sie unseren Gesamtkatalog an oder besuchen Sie uns auf unserer Homepage www.mundart-verlag.de. Oder rufen Sie uns einfach an, wir beraten Sie und helfen Ihnen gerne, das für Ihre Bühne richtige Stück zu finden. ImpressumInhaltsverzeichnis Herausgeber: Verband Bayerischer Amateurtheater e.V. Innstraße 2a 83022 Rosenheim Verantwortlich: Präsident Horst Rankl Telefon: 0 80 31/ 3 26 74 Telefax: 0 80 31/ 3 47 83 E-Mail: info@amateurtheater-bayern.de Internet: www.amateurtheater-bayern.de www.facebook.com/ VerbandBayerischerAmateurtheater Geschäftszeiten: Montag bis Freitag 8.30 - 11.30 Uhr E-Mail: redaktion@amateurtheater-bayern.de Zuschriften/Beiträge bitte ausschließlich an diese Adresse! Die Zeitschrift erscheint dreimal jährlich (April, August, Dezember). Redaktionsschluss 20. Februar, 20. Juni und 20. Oktober. Namentlich gekennzeichnete Beiträge decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion bzw. der des Verbandes Bayerischer Amateurtheater e.V. Der Redaktion überlassene Unterlagen werden nur zurückgesandt, wenn dies vom Einsender ausdrücklich verlangt wird. Nachdruck mit Quellenangabe und gegen Übersendung eines Belegexemplars an die Redaktion gestattet. Die Zeitschrift wird den Mitgliedsbühnen (je 2 Exemplare) kostenlos zugestellt. Einzelabonnements zum Selbstkostenpreis zuzüglich Versandkosten. Anzeigenpreise 2015: 1/1 Seite: 200,00 Euro, 1/2 Seite: 100,00 Euro, 1/4 Seite: 65,00 Euro, Sonderrabatte für Dauerinserenten auf Anfrage. Mitgliedsbühnen wird ein Preisnachlass von 20 v.H. gewährt. Layout und Satz: Sybille Evers, Geschäftsstelle Meine Meinung........................................................................4 Wir gratulieren.........................................................................5 Verband Aktuell - 3. Bay. Amateurtheaterpreis........................9 Verband Aktuell - Rückblick 20. Ord. Verbandstag................10 Verband Aktuell - Beitragsänderungen zum 01.01.2016 /......... Hauptdarsteller gesucht ........................... 11 Verband Aktuell - Hauslehrgang leicht gemacht - Maske......12 Verband Aktuell - Ehrung Präsident .....................................13 Aktuelle Bühnenstücke..........................................................14 BDAT - Medieninformation - Mobiler Breitbandausbau.........16 Berichte aus den Bezirken Oberbayern...........................................................................17 Berichte aus den Bezirken Niederbayern.........................................................................25 Berichte aus den Bezirken Schwaben..............................................................................34 Berichte aus den Bezirken Oberpfalz...............................................................................41 Berichte aus den Bezirken Franken.................................................................................47 Berichte aus den Bezirken Figurentheater - stellen sich vor............................................57 Titelbild: Aufführung ‚s Elädrische“, eine Komödie von Peter Landstorfer, aufgeführt vom Theaterspielkreis Saal an der Donau e. V. Foto: Konrad Götz Der Verband Bayerischer Amateurtheater e.V. wird gefördert durch Mittel des Freistaats Bayern, der Bezirke Oberbayern, Niederbayern, Oberpfalz, Mittelfranken und Unterfranken. Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 3 Meine Meinung Liebe Theaterfreunde, ein für unseren Verband bewegtes Jahr neigt sich dem Ende. Im Rückblick können wir mit dem Geleisteten, so meine ich, sehr zufrieden sein. Da ist der Verbandstag im Juli in Simbach. Was wir hierbei mit den Delegierten für unseren Verband erledigen konnten, haben wir in freundschaftlicher Atmosphäre abgewickelt. Bei der Wahl des Präsidiums sind alle Bewerber einstimmig in ihren Ämtern bestätigt worden. Die aus Altersgründen ausgeschiedene Schatzmeisterin Inge Schley, die das Amt über 33 Jahre führte, wurde durch Michael Alt ersetzt. Inge Schley und die frühere Bezirksvorsitzende Oberbayern und Vizepräsidentin Süd, Annemie Daxer, wurden wegen ihrer Verdienste um den Verband zu Ehrenmitgliedern ernannt. Bei dem spontanen Antrag auf Namensänderung des Verbandes gab es in Simbach allerdings Anlass zur Diskussion. Letztendlich aber entschieden die Delegierten mit großer Mehrheit, über eine Namensänderung zu befinden, den das Präsidium bei einem außerordentlichen Verbandstag einbringen soll. Zwischenzeitlich hat sich das Präsidium am 17.10.2015 für „Theaterverband Bayern“ entschieden und wird dies zur Abstimmung vorschlagen. Der außerordentliche Verbandstag wird am 4. Juni 2016 in Neuburg/Donau, gleichzeitig mit der Vergabe des Amateurtheaterpreises „Larifari“, abgehalten werden. In der inneren Struktur unseres Verbandes haben wir in diesem Jahr zwei wichtige Schritte, entsprechend unseres Satzungsauftrages, vorgenommen: Am 7. März 2015 konnten wir die bisher in unserem Verband aufgenommenen Puppen- und Figurentheater zu einem „Bezirksverband Figurentheater“ zusammenschließen. Angelika Albrecht-Schaffer ist die Vorsitzende, die nun mit großem Elan diesen noch kleinen, aber landesweit agierenden Bezirksverband, ausbauen soll. Und ein neuer „Bezirksverband Oberpfalz“ wurde am 19.Mai 2015 gegründet. Ihm gehören jetzt die aus dem Regierungsbezirk Oberpfalz bis dato den Bezirksverbänden Franken und Oberbayern zugeordneten Bühnen an. Hier ist der Vorsitzende Guido Rind nun gefordert, die Bühnen zusammenzuführen und eine Erweiterung der Zahl der Mitgliedsbühnen anzustreben. Mit großer Sorge jedoch blickt die Verbandsführung in Sachen Finanzierung in die Zukunft. Durch die stetig steigende Zahl von Neuzugängen ist der damit anfallende Arbeitsaufwand in der Geschäftsstelle nicht mehr mit den derzeitigen Finanzmitteln zu bewältigen. Der Verband braucht eine hauptamtliche Geschäftsführung. Die Abkehr vom präsidialem Ehrenamt und auch den minder bezahlten Mitarbeiterinnen ist dringend geboten. Aus diesem Grunde wurde jetzt ein umfangreiches Arbeitspapier dem zuständigen Ministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst sowie weiteren Verantwortlichen in der Landespolitik übersandt. Auch alle unsere Vereine sind aufgerufen, sich der Aktion des Verbandes anzuschließen. Die Vereine, welche Zugang zu Landespolitikern haben, können das Arbeitspapier bei der Geschäftsstelle formlos anfordern und dann mit einem gesondert gefertigten Anschreiben weiterleiten. Ich bitte im gemeinsamen Interesse um rege Teilnahme an dieser Aktion. Mit freundlichen Grüßen Ihr Horst Rankl 4 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Wir gratulieren Goldene Ehrennadel des VBAT Roland Strobl Volksbühne Dachau e.V. Silberne Ehrennadel des VBAT Goldene Ehrennadel des BDAT Wilhelm Alfons jun. Josef Obermair Martin Obermair Volkstheater Flintsbach e.V. Klaus Heider Max Resch Audorfer Bauerntheater e.V. Karlheinz Wenhart Heimatbühne Gernlinden Philipp Geitner Helga Stocker THamI – Theater am Inn Peter Gstöttl Dramatischer Club Alpenroeserl e.V. München Georg Küfner Siegfried Küspert Naturbühne Trebgast Elke Dietze Gertrud Sembach Jürgen Vogt TSV Rückersdorf 04 Abteilung Theater Dorle Dengg Kieferer Puppenbühne Goldene Ehrennadel des BDAT Uschi Rothgang VAN Gem. Verein „Alt-Nördlingen“ e.V. Margot Aichner Gerda Bobinger Peter Egetemeir Wolfgang Erhard Christine Kalkbrenner Ingrid Karlinger Manfred Lechner Petra Mach Monika Schnell Elisabeth Schramm Manfred Schramm Monika Sonner Willi-Gerd Sonner Herbert Weber Kleines Volkstheater Göggingen Karin Grasmeier Franziska Raith Karl Schneider Elisabeth Schneider Josef Schütz Therese Schütz Josef Wierer Kolping-Theaterbühne Wörth/D Richard Marx Theater Nikola Landshut e.V. Rainer Hellwig Elisabeth Putterer Kornelia Renner Angelika Schuster Jürgen Strobl Volksbühne Dachau Max Wilhelm Theaterverein Bayr. Hiasl Osterzell e.V. Silberne Ehrennadel des BDAT Martina Adlberger Georg Bondl Martin Brenninger Günther Brummer Christoph Dondl Gabriele Dondl Gallus Dondl Martin Dondl Eberhard Fink Ferdinand Geisberger Georg Greckl Ludwig Gritscher Anneliese Gritscher-Brummer Reinhard Hufschmid Josef Kellner Franz Kirchmaier Erna Loibl Gerd Müller Martin Ostermaier Oliver Perner Sabine Perner Günther Simon Harald Simon Andreas Viechter Wolfgang Viechter Andrea Vital-Ismair Theaterverein Buch am Buchrain e.V. Alois Brunner Peter Kreitmeier Audorfer Bauerntheater e.V. Herbert Zimmermann Heimatbühne Gernlinden Hinweis: Anträge zu Ehrungen sind immer rechtzeitig zu stellen. Spätestens vier Wochen vor dem Verleihdatum. Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 5 Wir gratulieren Silberne Ehrennadel des BDAT Sonja Allig Bernd Bachmann Daniela Bachmann Marko Bachmann Rosel Ballmann Waltraud Bich Edmund Bohn Bernd Buxmann Jürgen Christ Harald Goldhammer Günther Jenkner Günther Köstler Matthias Kunkel Christian Langer Manfred Langmandel Waltraud Oberle Annemarie Rung Manfred Rung Erich Schäfer Christa Schüssler Gisela Spatz Ramona Spieler Bodo Stenger Ulrike Stenger Gertrud Stöcklein Albrecht Weigand Horst Zwießler Spessart-Bühne Mespelbrunn e.V. Wolfgang Kühnl Dramatischer Club Alpenroeserl e.V. München Wilhelm Alfons sen. Volkstheater Flintsbach e.V. Harald Eichner Amateurtheater Marktredwitz Stephan Braunwarth Anneliese Mayer Stefan Mayer Harald Rößler Holger Rößler Heidi Stüllein Theaterverein „Volksbühne Oberndorf“ e.V. Manfred Nescholta Theaterverein Gablingen 1985 e.V. Margit Haas Laienspielgruppe Maihingen e.V. Edeltraud Knöbl Christian Marschall Albert Tenk Volksbühne Dachau e.V. Erwin Altmann Freudenberger Bauernbühne e.V. 6 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Marietta Aschenbrenner Christine Aigner Gabriele Bachem Gerhard Grebler Rosi Helbig Heini Köppl Andrea Müller Herbert Schweizer Peter Steinberg Silvia Steinberg Heidi Steinecke Klaus Trindl Albert Wolfmüller Jutta Wolfmüller Hannes Zebbidies Waldtruderinger Laienspielgruppe e.V. Christian Braunmüller Theatergesellschaft „Fidelio“ Augsburg e.V. Joachim Geiger Josef Bobinger Heinrich Deschu Alois Gaßner Gerlinde Gaßner Dr. Ursula Geiger Hilde Heinfeldner Erika Kornmann Sabine Saule Albert Schreiber Gisela Stadler Günter Stadler Rosa Stechele Kleines Volkstheater Göggingen Bruni Ostwinkel Simbacher Laienbühne e.V. Gerhard Jilka VAN Gem. Verein „Alt-Nördlingen“ e.V. 10 Jahre Kilian Amrhein Hedi Bachmann Klemens Bachmann Senta Bachmann Familie Bartholomäus Familie Brendler Familie Christ Karin Christ Bernd Fischer Familie Goldhammer Thomas Heinrich Horst Kälberloh Petra Kunkel Benedikt Lamster Melissa Langer Spessart-Bühne Mespelbrunn e.V. Sigrid Bleimeir Inge Deibl Marlies Fischer Theki Geppert Barbara Högenauer Gustav Krause Elisabeth Krause Gerhard Martin Ramona Neubaur Melanie Reisner Nicole Reisner Stefan Reisner Maria Schlecht Martin Schlecht Elisabeth Schneider Michael Vogl Peichinger Bauerntheater 1965 e.V. Alois Fäßler Bauerntheater Oberstaufen e.V. Carmen Hofmann Christine Hofmann Gerhard Kroder Theaterverein „Die Sandhas`n e.V. Christof Bäusch Gesang- und Theatervereinigung e.V. Andreas Mosig Theaterverein Bayr. Hiasl Osterzell e.V. Irmi Bornschlegl Alois Gmeinwieser Franziska Gmeinwieser Erich Gstettner Anton Rothfischer Kolping-Theaterbühne Wörth/D Werner Sziedat Benediktbeurer Bauernbühne Besondere Verbandsehrungen Susanne Löber Monika Nork Michaela Pein Thomas Roth Alexander Rung Familie Schäfer Janina Schüssler Nadja Schüssler Familie Spieler Spessart-Bühne Mespelbrunn e.V. Wir gratulieren Besondere Verbandsehrungen 10 Jahre Anita Andrione Monica Gallinat Klaus Radtke Theatergruppe Musikforum Blutenburg e.V. 15 Jahre Anja Schober Theatergruppe Enzian Töging Günter Münzlochner Ingrid Münzlochner Theatergruppe Enzian Töging Gertrud Schmidt TSV Rückersdorf 04 Abteilung Theater Brigitte Maier Engelsberger Bühne 15 Jahre Andreas Amrhein Nina Bachmann Veronika Bauer Martina Bohn Anni Christ Kerstin Christ Rosi Endemann Katja Goldhammer Andreas Krausert Werner Roth Bettina Rueger Horst Rung Martina Rung Steffen Schroeder Harald Seitz Jutta Seitz Tamara Spielmann Timo Stenger Dagmar Zwießler Spessart-Bühne Mespelbrunn e.V. 20 Jahre Reinhold Forster Feldmochinger Volkstheater Gesina Amrhein Rudi Amrhein Sebastian Amrhein Timo Becker Karl-Ernst Bich Gerald Hegmann Julia Langer Helene Jenkner Vladimir Mina Else Reincke Peter Reincke Rainer Roth Sonja Roth Kurt Rung Anna-Henriette Scheibner Jürgen Scheibner Thomas Schnack Wolfgang Stahl Bernd Wenzel Heike Zeller Roland Zeller Spessart-Bühne Mespelbrunn e.V. Edeltraud Altmannshofer Maria Altmannshofer Andrea Berger Franz Berger jun. Reinhold Berger Rosa Berger Kerstin Bramhofer Helmuth Buchmaier Friedrich Dorfner Maria Espey Roswitha Fendler Helmut Haunreiter Andrea Huber Eduard Jetzelsperger Peter Kotzmaier Margot Kotzmaier Herbert Mludek Inge Mludek Gudrun Prager Klaus Prager Maximilian Schmölz Lorenz Sprüderer Simone Strohammer Gert Unterreiner Irmgard Unterreiner Manuela Unterreiner Dorothea Wimmer Innauenbühne Stammham Josef Lippacher Engelsberger Bühne 30 Jahre Roswitha Apold Eva-Maria Bucksch Jürgen Bucksch Anton Erlinger Emil Harrant Anneliese Holzner Anna Huber Ewald Leinweber Renate Linow Erna Look Kurt Look Albert Oberprieler Walter Prochaska Charlotte Rudolfer Vitus Schaller Georg Sigl Rosemarie Soldner Edeltraud Thullner Irene Vögl Katharina Vogt Hans Wadenstorfer Laienspielgruppe Langenbach e.V. Paul Allmannsberger Dramatischer Club Alpenroeserl e.V. München Herbert Buck Horst Pauler Gerhard Scherer Martina Schuster Theaterverein Gablingen 1985 e.V. 35 Jahre Leni Schwaner Dramatischer Club Alpenroeserl e.V. München 40 Jahre Hermann Fäßler Christa Höß Konrad Höß Cornelia Probst-Kirchner Bauerntheater Oberstaufen e.V. Waltraud Amrhein Christel Niederstenschee Winfried Niederstenschee Herbert Schüssler Spessart-Bühne Mespelbrunn e.V. 50 Jahre Andreas Laubhuber Grassauer Bauernbühne e.V. Edeltraud Schneider VAN Gem. Verein „Alt-Nördlingen“ e.V. Helene Henne Bauerntheater Oberstaufen e.V. Renate Schelter Amateurtheater Marktredwitz 60 Jahre Paula Baumgartner Theaterverein Bayr. Hiasl Osterzell e.V. Rudi Beck VAN Gem. Verein „Alt-Nördlingen“ e.V. Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 7 Wir gratulieren Neue Bühnen Bühnenjubiläum 20 Jahre Theaterverein Dorfbühne Waidhaus Salztheater e.V. Traunstein Theatergruppe Mühlhausen 25 Jahre Theaterverein Buch am Buchrain e.V. Theaterfreunde Kesseltal e.V. 30 Jahre Theater-Projekt-Kempten e.V. Theaterverein Gablingen 1985 e.V. Laienspielgruppe Langenbach e.V. 40 Jahre Kolping-Theaterbühne Wörth/Donau Theater Nikola Landshut e.V. 50 Jahre Volksbühne Dachau e.V. 160 Jahre Volkstheater „Thalia“ Augsburg e.V. Bezirk Franken Studiobühne Erlangen e.V. Vors. Karina Hille, Mona Neugebauer, Lydia Victor, Matthias Nadler, Timo Sestu www.studiobuehne-erlangen.de Bezirk Schwaben Theaterfreunde Böhen e.V. 1. Vors. Herbert Müller Bezirk Oberbayern Lichtbühne München 1. Vors. Guido Verstegen Tierschutztheater e.V., München 1. Vors. Kathrin Eva Schmid www.tierschutztheater.de Freisinger Stadtbär GbR 1. Vors. Christina Metz www.freisinger-stadtbaer.de Bezirk Oberpfalz Bürgertheater Regensburg e.V. 1. Vors. Dr. Albert Schindler www.buergertheater-regensburg.de Heimat- und Kulturbühne Stamsried e.V. 1. Vors. Gerald Fritsch www.huk-stamsried.de Die Spätzünger e.V. 1. Vors. Martin Kürzinger www.diespätzünder.de Figurentheater Neuburger Marionettentheater „Fadenspiel“ 1.Vors. Edeltraud Schubert www.fadenspieler-neuburg.de Haluschke Zottel Figurentheater Spielleitung Elke Künkel Swinging Puppets 1. Vors. Tania Schnagl www.swinging-puppets.de 8 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Verband aktuell Verleihung des 3. Bayrischen Amateurtheaterpreis 2014 / 2015 in Saal an der Donau Liebe Theaterfreunde, die Vorbereitungen für die Preisverleihungen zum 3. Bayerischen Amateurtheaterpreis sind im vollen Gange. Bisher sind schon zahlreiche Bewerbungen eingegangen. Sie können Ihre Bewerbungen noch bis zum 31.01.2016 (Poststempel) einreichen. Die Verleihung des Bayerischen Amateurtheaterpreises 2014 / 2015 wird am 04.06.2016 in der Stadthalle in Neuburg / Donau stattfinden. Dafür schon jetzt ein großes Dankeschön dem Neuburger Volkstheater. Also jetzt schon mal den Termin vormerken. Die vorläufige Planung sieht wie folgt aus: Samstag 04.06.2016 Beginn der Lehrgänge um 10.00 Uhr – 16.45 Uhr Die Preisträger können am Samstagvormittag und -nachmittag in der Stadthalle proben. Der Bühnenmeister der Stadthalle und Techniker des Vereins sind anwesend. Beginn des Festabends 19.30 Uhr in der Stadthalle. Das Volkstheater stellt den Ansager, der durch das Programm führt. Nach 2 Preisträgern ist eine kleine Pause. Getränke gibt es im Foyer. Eine kleine Gruppe der Stadtkapelle untermalt den Festabend mit Musikeinlagen. Kurze Szenen und Videoeinlagen der Preisträger werden vorgetragen. Nach Ende des Festabends gegen 22.30 Uhr – 23.00 Uhr gibt es ein gemütliches Beisammensein im „Boxenstall“, der nur wenige Meter von der Stadthalle entfernt ist. Dort gibt es Getränke und eine Gulaschsuppe. Sonntag 05.06.2016 Fortführung der Lehrgänge von 09.00 Uhr bis 16.00 Uhr. 09.00 Uhr – 10.30 Uhr Besichtigung des Schlosses, der Bücherei oder der Altstadt. 10.30 Uhr Standkonzert der Blaskapelle Anschließend Weißwurstfrühstück in der „Blauen Traube“! Abreise der Teilnehmer (außer den Workshop-Teilnehmern) Wichtig: Die Ausschreibung zum 3. Bayerischen Amateurtheaterpreis sind auch auf der Homepage des Verbandes und im Theaterspiegel 2/2014 auf Seite 21 zu finden. Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 9 Verband aktuell Rückblick vom Verbandstag in Simbach am Inn Rückblick auf den 20. Ordentlichen Verbandstag in Simbach am Inn Vom 3. bis 5. Juli 2015 fand im Bürgerhaus in Simbach am Inn der 20. Ordentliche Verbandstag des Verbandes Bayerischer Amateurtheater statt. Am Abend des 3. Juli trafen sich die Präsidiumsmitglieder bereits zu einer Präsidiumssitzung um Themen der geschäftlichen Tagung am 04. Juli 2015 vorzubereiten und zu besprechen. Das Wetter spielte mehr als mit – während des Verbandstages stieg das Thermometer auf 42° C. Trotzdem waren über 120 Delegierte und Besucher von insgesamt 91 Bühnen gekommen. Ein gut gefüllter Termin- und Zeitplan stand den vorwiegend am 4. Juli anreisenden Besuchern bevor. Zunächst startete die Tagung um 09:15 Uhr mit der Begrüßung durch unseren Präsidenten Horst Rankl. Besonders hob er seine Freude über das Erscheinen der Ehrengäste, allen voran der Schirmherr Herr Bürgermeister Klaus Schmid, der Landtagsabgeordneten Reserl Sem, dem stellvertretenden Regierungspräsidenten Dr. Helmut Graf, dem Bezirkstagspräsidenten Dr. Olaf Heinrich und vielen anderen bedeutenden Persönlichkeiten hervor. Die Feststellung der Beschlussfähigkeit und die Ermittlung der Anzahl der Delegierten bedurfte mehrerer Anläufe, reisten doch im Laufe des frühen Vormittags noch etliche Delegierte verspätet an. Die Tagesordnung wurde zügig „abgearbeitet“ und man gelangte zur Wahl. Kurzum gesagt bleibt fast alles beim Alten außer, dass das Plenum als neuen Schatzmeister Herr Michael Alt einstimmig wählte. Auch Wolfgang Evers, bisher kommissarischer Öffentlichkeitsreferent, wurde nun einstimmig in sein Amt gewählt. Die restlichen Präsidiumsmitglieder wurden ebenfalls alle einstimmig in Ihren Ehrenämtern bestätigt. Als Revisoren wurden Georg Küfner, Wolfgang Bernkopf und Martin Schrodt gewählt. Die Rahmenveranstaltungen konnten sich sehen lassen. Am Freitagabend gab es das Theaterstück „Bunburry – Ernst sein ist alles“ von Oskar Wilde gespielt vom THami – Theater am Inn aus Simbach. Samstag und Sonntag fanden parallel zum Verbandstag drei Lehrgänge statt. Das „Seminar für Kassierer“, die „Darstellerischen Grundlagen Teil 3“ und „Körpersprache und Bewegung Teil 2“ besuchten über 50 weitere Besucher unseres Verbandstages. Am Samstagabend präsentierte das „Südtiroler Seniorentheater Bartholomei’s“ aus Brixen das überaus amüsante, kurzweilige und selbstironische Stück „Sturzprävention“. Ein Vergnügen für die vielen Zuschauer, die im mittlerweile wieder „heruntergekühlten“ Bürgerhaus mit feinem Essen und reichlich Getränken bewirtet wurden. Im Anschluss an das Seniorentheater präsentierte die Hofmarkbühne Winhöring eine Sammlung an Sketchen, welche – na sagen wir mal – derb frech, ironisch amüsant und geschichtlich tangiert – dargeboten wurden. Köstlich. Im weiteren Verlauf des Abend gab es noch „Dinner for One“ auf Fränkisch der Laienspielgruppe Rimpar. Mit ganzem Körpereinsatz, zunehmendem Kontrollverlust über seine Kleidung und Sprache versorgte der Butler Miss Sophie nahe am bekannten Silvesterschwank mit Essen und Getränken bevor er die alte Dame zu Bett brachte – und das in fränkischem Dialekt. Am Sonntagvormittag fand der Verbandstag nach einem Weißwurstfrühstück mit dem Figurentheater „Ein Bräutigam für Fräulein Maus“ der Bühne „Kladderadatsch“ für die Besucher des Verbandstages sein Ende. Die Teilnehmer der Lehrgänge machten sich gegen 16:00 Uhr auf den Heimweg. Text: we 10 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Verband aktuell Aktuelles und Änderungen - Hauptdarsteller gesucht Beitragsanpassung zum 01.01.2016 Die Erhöhung des jährlichen Mitgliedsbeitrages an den BDAT zum 01.01.2014 um 4,50 € pro Verein und Jahr führte zu heftigen Diskussionen mit dem BDAT. Der Verband hatte bisher diese Erhöhungen selbst getragen. Nun müssen wir diese an unsere Mitgliedsbühnen weitergeben. Beitragssätze jährlich ab 01.01.2016 VBAT-Anteil * BDAT-Anteil ** Versicherungen Bezirksbeitrag Gesamtbeitrag jährlich bis 50 Mitglieder bis 100 Mitglieder bis 200 Mitglieder ab 201 Mitglieder Figurentheater 55,00 € 36,00 € 36,50 € 30,00 € 105,00 € 36,00 € 36,50 € 30,00 € 135,00 € 36,00 € 36,50 € 30,00 € 165,00 € 36,00 € 36,50 € 30,00 € 20,50 € 20,00 € 19,50 € 0,00 € 157,50 € 207,50 € 237,50 € 267,50 € 60,00 € Jugend- und Kindergruppen, die Bestandteil eines Mitgliedervereins sind, sind aus Förderungsgründen beitragsfrei. Für die Mitgliedschaft einer Gruppe beträgt die Aufnahmegebühr einmalig 10,00 €. * Verband Bayerischer Amateurtheater e.V. (VBAT) ** Bund Deutscher Amateurtheater e.V. (BDAT) Steckbrief – Casting für amerikanisch-deutsche Koproduktion – Kinofilm Zusammenarbeit zwischen dem VBAT und der Casting Agentur in Babelsberg/Berlin Gesucht wird ein männlicher „Laien“ – Darsteller ca. 35 Jahre, aus dem ländlichen Kreis, dem man ansieht, dass er Bauer / Farmer ist. Seine Rolle ist ein lebenserfahrener, sehr gläubiger Familienvater, der auf Grund seines Glaubens ein Wehrdienstverweigerer ist. KEINE Profischauspieler und KEINE Models!! Die Handlung spielt während des 2. Weltkrieges in den österreichischen Alpen. Die Hauptfigur verweigert den Dienst an der Waffe für die Wehrmacht und wird dafür zum Tode verurteilt. Wann: Die Dreharbeiten beginnen voraussichtlich im Juni 2016. Bewerbungen per Mail an schauspielersuche@online.de ausfüllbarer Steckbrief ist auch online auf unserer Website zum downloaden unter: www.amateurtheater-bayern.de/verband/aktuelles_wissenswertes#News Bewerbungsschluss ist der 01.01.2016 Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 11 Verband aktuell Hauslehrgang leicht gemacht Hauslehrgang für Maskenbildnerei leicht gemacht Eine kleine Orientierung für Bühnen, die einen Hauslehrgang durchführen möchten. Nachdem für die Bühne feststeht, dass unbedingt ein Lehrgang notwendig ist und man aber nicht alle interessierten Teilnehmer auf Lehrgänge schicken kann, kommt der Vorschlag einen Hauslehrgang durchzuführen. Es wird im Verein gefragt, wer denn Interesse hätte. Dann wird meist mit uns, dem Verband gesprochen, wer als Referent/ in dafür in Frage kommt. Im Anschluss setzen sich meist die Vorstände oder Ressortleiter mit der Referentin / dem Referenten in Verbindung. Es werden Termine abgeglichen. Soweit sogut, doch auf die Frage hin, was denn geschult werden soll, gehen die Meinungen auseinander. Anders als bei einem vorgegebenen Lehrgang kann man bei einem Hauslehrgang auf die speziellen Wünsche der einzelnen Bühnen eingehen. Benötigt man Grundkenntnisse, weil Theatermitglieder in einen neuen Bereich der Maskenbildnerei wechseln oder selbst dieses Fach einfach „von der Pieke auf“ lernen möchten. Vielleicht steht ja auch schon ein Stück im Raum und es fehlt noch an der fachlichen Umsetzung der Figuren in Maske und Haar. Um im Vorfeld mögliche Missverständnisse über den Lehrgangsinhalt zu vermeiden, baten wir die Referentin Anja Schnatmann uns eine Orientierungshilfe zu geben. Nachstehend bietet Anja Schnatmann verschiedene Kategorien an, die einen auf die eigene Bühne zugeschnittenen Lehrgangsinhalt beschreibt: Maske 1 – Basiskurs Materialkunde: Grundausstattung eines Koffers, Pflege und Aufbewahrung vom Material Reinigung und Hygiene von Pinseln, Schwämmchen+Quasten Erklärung der verschiedenen Pinsel, Makeups, Puder etc. was brauche ich für was? Infomaterial, Kataloge, Firmen, Bücher Basisschminktechniken: Ein Damen-Makeup für die Bühne wird gezeigt und danach gegenseitig geübt. Dazu wird eine Perücke aufgesetzt. Ein Herren-Makeup mit geklebtem Bart wird gezeigt. Das Wissen dieses Kurses wird für alle weiteren Kurse vorausgesetzt. Maske 2 – Visagistik Wie kann ich eine weibliche Rolle verändern durch verschiedene Augenformen (Smokey Eye, Katzenaugen, Runde Augen…) durch Veränderung der Augenbrauenform sowie Verschiebung der Gesichtsproportion mittels Aufhellung, Schattierung und Rouge. Abgerundet wird das Bild durch Erarbeiten einer anderen Frisur mittels Perücke, Haarteilen etc. Maske 3 – Alt – Jung Die „Altersmaske“ kommt immer wieder im Theater vor und ist eine große Herausforderung wenn sie „echt“ aussehen soll. In diesem Kurs wird erlernt wie man mittels Licht und Schatten, also hellen und dunklen Tönen plastisch ein Gesicht und dessen Proportionen zu einem „alten“ Gesicht mit Falten, Augenringen, Hängebäckchen etc. verändern kann. Aber auch die Möglichkeit, die Haut mittels Latex faltig zu machen, wird in diesem Kurs gezeigt. Ein Gesicht „jünger“ zu schminken ist noch schwieriger. Doch auch dafür gibt es kleine Tricks und Veränderungen der Frisur, die eine Frau mädchenhafter wirken lassen kann. Maske 4 – Charakterköpfe Jedes Theaterstück ist geprägt von charakterlichen Prototypen, die es früher schon in der Märchen -und Sagenwelt gab (Hexe, Prinzessin, Teufel…) Wir wollen dem Schauspieler durch äußere Veränderung seines Typs helfen, sich besser in seine Rolle einzufühlen. Denn die Kunst des Maskenbildens besteht nicht nur im „Schön-schminken“. Anhand von Fotos und im gemeinsamen Dialog erarbeiten wir, welche Gesichtsmerkmale ein Gesicht eher fröhlich, oder finster aussehen lassen und mit welchen Mitteln wir diese Veränderung erzielen können. Dazu gehören Accessoires wie Brillen, Hüte, Schmuck etc. ebenso wie Perücken, Bärte und Haarteile. 12 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Verband aktuell Hauslehrgang für Maske leicht gemacht Auszeichnung für unseren Präsidenten Maske 5 – Historisch 1900 – 1930 Zunächst analysieren wir anhand von Bildern die prägnanten Merkmale für die Proportion der Frisur und des Makeups für die jeweiligen Stilepochen der Jahrhundertwende bis in die 30er Jahre. Diese Erkenntnisse werden im Parktischen angewendet, wenn es darum geht, eine ganze Figur einer Epoche zu erstellen. Was kann ich mit den Haaren machen? Brauche ich eine Perücke? Schön wären hier auch männliche Modelle, so daß man „Paare“ gestalten könnte. Maske 6 – Historisch 1940 – 1960 Zunächst analysieren wir anhand von Bildern die prägnanten Merkmale für die Proportion der Frisur und des Makeups für die jeweiligen Stilepochen der 40 er bis in die 60er Jahre. Diese Erkenntnisse werden im Praktischen angewendet wenn es darum geht, eine ganze Figur einer Epoche zu erstellen. Was kann ich mit den Haaren machen? Brauche ich eine Perücke? Schön wären hier auch männliche Modelle, so daß man „Paare“ gestalten könnte. Maske 7 – Die Perücke Manche haben vielleicht „Perücken-Schätze“ in ihrem Fundus und wissen es gar nicht, weil diese einfach verfilzt sind oder nach Keller „muffeln“. Wir werden diese „Schätze“ wieder reparieren, umändern, waschen und auf Wickler drehen, so dass sie danach wieder verwendet werden können. Dabei wird das Wissen über den Umgang mit Kunsthaar und Echthaar vermittelt und Fragen zum Thema Perücke beantwortet. Jeder kann einen Teil seiner Perücken mitbringen und wir untersuchen auf Tauglichkeit. Maske 8 – Eigenhaarfrisuren und Haarteile Wie bringt man einen künstlichen Zopf an kurzen Haaren an, so dass dieser auch hält? Wie kann man Haare verlängern mit Haarteilen? Wann braucht man überhaupt ein Haarteil und wie befestigt man es? Was kann ich mit verschiedenen Glätteisen, Curlern, Stäben alles zaubern? Diese und viele andere Fragen werden in diesem Kurs beantwortet. Maske 9 – Specials Glatzen und Gesichtsteile kleben und Einschminken. Hohe Auszeichnung für Präsident Horst Rankl Bezirkstagspräsident Josef Mederer überreichte unserem Präsidenten im Beisein von Vertretern des Verbandes und vieler Ehrenengäste in einer Feierstunde im Kloster Seeon die Bezirksmedaille des Bezirks Oberbayen. In seiner Laudatio hob Mederer die Verdienste von Horst Rankl aus der Sicht des oberbayerischen Bezirkstagspräsidenten hervor. Da wären zum einen seine Verdienste beim Theater Rosenheim, wo er seit vielen Jahren als Vorsitzender die Geschicke des Vereins leitet. Besonders ging Mederer auf die Historischen Stadtspiele Rosenheim ein, die Rankl ins Leben rief. Die alle zwei Jahre wiederkehrende Festspielzeit ist gevon l.n.r.: Bezirkstagspräsident Josef Mederer, zeichnet von historischen Ereignisse um die Stadt Rosenheim und daPräsident Horst Rankl und Bezirksrat Sepp Hofer, mit auch die bayerische Geschichte. „Rankl“, so der Präsident, „schreibt Vorsitzender Theater Halfing die Stücke und die dazugehörigen Romane, ist Regisseur und führt dabei ein Ensemble mit meist weit über hundert Mitwirkenden. Rankl erweckt Heimatgeschichte zum Anfassen und Nachdenken“. Aber auch als Präsident im Verband Bayerischer Amateurtheater wirkt Rankl im Bezirk Oberbayern aktiv und richtungsweisend. So stellt er auf Verbandsebene dem Nachwuchs und den Aktiven eine ausreichende Plattform für ihr ehrenamtliches Engagement zur Verfügung, und es ist ihm gelungen, Kräfte zu bündeln und Neues zu ermöglichen. Abschließend stellte Mederer fest: „Sie haben Gewaltiges geleistet“. Text: se Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 13 Aktuelle Bühnenstücke REIF FÜR TATAKOTO Schwank in 3 Akten von Daniel Kaiser Besetzung: 3D, 3 H, 1 Deko Spieldauer: ca. 90 Min. Rupert möchte – obwohl gehörig unter dem Pantoffel stehend – seiner Ehefrau Klementine zum Hochzeitstag eine Freude machen. Da er finanziell von ihr sehr kurz gehalten wird, gibt sie ihm dafür etwas Geld und er darf sogar ausnahmsweise das nagelneue Auto benutzen. Von seiner Einkaufstour bringt er zu Klementines großem Missfallen seinen alten Freund Dagobert mit nach Hause. Das hätte er lieber nicht getan, denn von nun an zieht auch das Chaos ein und bald geht alles drunter und drüber. Als dann auch noch die Nachbarin und deren eifersüchtiger Mann erscheinen beginnt ein turbulentes Versteckspiel, das Rupert und seinen Freund an den Rand des Wahnsinns bringt. Es dauert nicht mehr lange und die beiden sind reif für die Insel, reif für Tatakoto! GEGENWIND Wirtschaftssatire in 3 Akten von Reinhard Seibld Besetzung: 5 D, 6 H, 1 Deko Spieldauer: ca. 100 Min. Die Windig AG ist hinsichtlich Windkraft das Vorzeigeunternehmen in Bayern. So soll sie hier einen Windpark mit 500 Windrädern errichten. Tatkräftig unterstützt wird sie durch die Bayerische Staatsregierung, allen voran von Wirtschaftsminister Dieter Drollig mit seiner Pressesprecherin Paula Plauderer. Trotz dieser Unterstützung stößt man allerdings bald auf Gegenwind, sowohl von außen wie auch von innen; denn die Suche nach einem geeigneten Standort gestaltet sich äußerst problema-tisch. Zudem menschelt es in der Windig AG gehörig. Die Aufsichtsratsvorsitzende Inge Infam kann nämlich nicht mit Herrn Schreier, dem Chef der Firma und versucht ihr eigenes Süppchen zu kochen. Bei Sachbearbeiter Werner Wurst ist sein Name Programm, denn eigentlich ist ihm alles wurscht. Die hypochondrische Sekretärin Waltraud Weh pflegt ihre echten und eingebildeten Krankheiten und vor dem tech-nischen Leiter Viktor Verführ ist kein Rock sicher. Einzig der Pförtner Adam Akkurat steht zu seinen Prinzipien und nimmt keine Rücksicht auf Rang und Namen, was ihm nicht gerade zum Vorteil gereicht. Wer letztlich zu den Gewinnern gehört und wer zu den Verlierern und ob sich 500 Windräder in Bayern überhaupt errichten lassen, stellt sich erst am Schluss heraus, denn da kommt Siegfried Sager und der sagt, wo’s lang geht… 14 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Elfriede Wipplinger-Stürzer Hochreit 14, 85617 Aßling Tel. 08092/853716 Fax 08092/853717 wipplinger@mundart-verlag. de www.mundart-verlag.de „86“ Tragikomödie in 3 Akten von Autorenteam Appel/ Brandhofer/Egger/Ollinger Besetzung:4 D, 4 H,2 Deko‘s Spieldauer: ca. 100 Min. Michael Neid könnte eigentlich mit seinem Leben zufrieden sein. Er ist verbeamtet, hat eine Frau, die ihn liebt, ein Haus im Grünen, eine glücklich verheiratete Tochter und ist vor kurzem stolzer Großvater geworden. Doch heute an seinem 54. Geburtstag plagt ihn der Gedanke, Chancen verpasst zu haben. Das Wissen, dass sie niemals wiederkehren, vernebelt ihm den Blick auf alles Positive in seinem Leben und er wünscht sich nichts sehnlicher, als das Rad der Zeit zurückdrehen zu können. Was wäre, wenn er auf seinem Lebensweg die gegenteilige Richtung eingeschlagen hätte? Aber ist ja wurscht, weil es geht ja eh nicht. – Oder doch…? KAFFEE, MORD UND BÖFFLAMOTT Schmugglerg‘schicht in 3 Akten von Heidi Faltlhauser Besetzung: 4 D, 5 H, 1 Deko Spieldauer: ca. 110 Min. Es ist kurz nach dem zweiten Weltkrieg, die Zeiten sind hart und entbehrungsreich. Lebens- aber vor allem Genussmittel wie Bohnenkaffee sind heiß begehrt und nur am Schwarzmarkt zu bekommen. Bene, dessen Mutter Theres ein kleines Wirtshaus an der bayerisch-österreichischen Grenze betreibt, und seine Freunde Hansi und Gidi versuchen auf ihre Weise an ein besseres Leben zu kommen und schmuggeln regelmäßig Kaffee über die Grenze. Da die wachhabenden Grenzer von Theres gut verköstigt werden, drücken diese beide Augen zu und so läuft das Ganze relativ gefahrlos ab. Dies ändert sich schlagartig, als ihr Abnehmer und fairer Geschäftspartner eines Tages ermordet aufgefunden wird. Scheinbar zum Glück bietet sich ein Gast aus Norddeutschland als neuer Partner an. Doch nach und nach wird klar, dass er sie übers Ohr haut und auch ein anderer schwerer Verdacht wird plötzlich zur Gewissheit… Aber der Gauner hat die Rechnung ohne die tatkräftigen Burschen gemacht, die zwar bodenständig, aber nicht auf den Kopf gefallen sind… Aktuelle Bühnenstücke Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 15 Berlin, 17.06.2015 ittel“ gt uns inzwischen schon mehr men. Derzeit sprechen wir über Volkstheaterfestival Wurzelwerk Meilenstein für einen neuen Dialog zum Mundarttheater Pressemitteilung HAUSANSCHRIFT Schloßplatz 9 26603 Aurich Nummer 04 vom 12.11.2015 90 MHz. Bund und Länder haSeite 1 von 1 iesem Frequenzbereich an den hst ab Mitte 2018 bundesweit Das Volkstheaterfestival Wurzelwerk, das+49vom (0)494130. 602 0 April bis 3. TEL +49 (0)4941 602 402 www.bav.bund.de FAX Saar stattfand, hat Maßstäbe für eine neue Form des Theaterd Mobiler Breitbandausbau BAV übernimmt Aufgabe für Ausgleichszahlungen waren sich die Veranstalter Pressesprecherin: vom Bund Deutscher Amateurthea (BMVI) gewährt auf Grundlage Ausgleichszahlungen an NutBei der Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen (BAV) startet am chstehend einige wichtige und Eva Hülsmann +49 (0)4941 602 315 Verband Saarländischer AmateurtheaterMobil (VSAT) einig. Bei ihre +49 (0)172 1428636 1. Dezember 2015 und am 1. Januar 2016 das Antragsverfahren über die Gewährung von Ausgleichszahlungen im Zuge der Digitalen Dividende II. er von Funkanlagen antragsbebetonte Ministerpräsidentin Annegret enzbereich 694 bisAntragsberechtigt 790 MHz sind Sendernetzbetreiber des terrestrischen Fernsehrundn. funks und Nutzer drahtloser Mikrofonanlagen, denen durch die Umwidn oder einzelne Anlagenteile mung von Frequenzen Umstellungskosten entstehen. worden sind. 694 bis 790 MHz Hintergrund nicht erfor- der Ausgleichszahlungen ist das Ziel der Bundesregierung, TEL eva.huelsmann@bav.bund.de Kramp-Karrenbauer: „D Theaterformen und Themen, die die Menschen beschäftigen, i Kontext spiele auch das Thema Einwanderung eine wichtige R Deutschland flächendeckend mit schnellerem Internet zu versorgen. Ein Schirmherrin, und siefürstellte heraus, wichtiger Baustein ist die Freigabe von Frequenzen den mobilen Breit- dass die Sprachen und D emeinnützige Zwecke verfolgen,(Digitale Dividende II). Das hierfür vorgesehene 700bandausbau s fiktiven Restbuchwerts gilt Megahertz-Band wird derzeit noch für in die unserer terrestrischeGesellschaft Verbreitung von übernähmen. Dass sich Su Funktionen hren mit Beginn abFernsehen dem An- und für die Anbindung von drahtlosen Mikrofonen in der VeranJahre eins bis sechszehn und staltungstechnik eingesetzt. Damit Sender und Funkanlagen auch weiterhin „Bundeshauptstadt“ für Mundartund Volkstheater präsentier zig für Funkanlagen bzw. be- betrieben werden können, müssen die Nutzer dieser Frequenstörungsfrei zen nun auf andere Frequenzbereiche ausweichen. Die dadurch entstehenAuszeichnung, sagte Bürgermeister den Kosten für die Umrüstung werden vom Bund in Form von Ausgleichs- Michael Adam und desha len zu können, istzahlungen u.a. der kompensiert. auch gern unterstützt. uenzzuteilung der BundesnetzDiealle BAV ist als Bewilligungsbehörde für den gesamten Prozess der Ausn können nun-mehr Eigengleichszahlungen zuständig: Von der Prüfung der Anträge bis zur Auszah15 nachträglich eine Genehmilung der Leistungen. Für den Leiter der BAV, Klaus Frerichs, bedeutet diezahlungen beantragen zu kön- se Aufgabe eine große Herausforderung: „Wir freuen uns sehr, dass die Radermacher hob das Amateurtheater als BAV mit ihrer neuenBDAT-Präsident Aufgabe einen Beitrag Norbert zur Breitbandstrategie der Bunderegierung leistet. Wir erwarten rund 5000 Antragsteller aus ganz ung! Eine 700MHz-Nutzung Deutschland. Neben Bewahrer den großen Rundfunkanstalten gehören unter anderem der deutschen Mundarten hervor. „Aufgrund der sozialen er derzeitigen RechtsgrundlaKonzertveranstalter, Theater, gemeinnützige Vereine oder auch Kirchen zu unserem Adressatenkreis. Mit unserem eigens entwickelten Bedeutung der Dialekte undOnlineMundarten für unsere Gesellschaft gil Antrags-Portal möchten wir den Antragstellern das Verfahren so einfach und angenehm wie möglich gestalten.“ schützen, sondern ihre Einzigartigkeit, ihre Vielfalt und gesellschaf Antragsteller können sich umfassend auf unserer Internetseite www.bav.bund.de über die Antragsvoraussetzungen das Antragsver- Das Festival bot für diesen erkennen und öffentlichsowie zu diskutieren“. fahren informieren. Über die einzelnen Rahmenbedingungen der Gewährung von Ausgleichszahlungen hat das hierfür zuständige BundesministeriOrt. um für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) Richtlinien erlassen, die ebenfalls zum Download zur Verfügung stehen. Zudem haben wir häufig aus verschiedenen Regionen Deutschland gestellte Fragen und Sieben AntwortenTheatergruppen rund um das Thema „Ausgleichszahlungen“ auf unserer Homepage eingestellt. Die aktuelle Pressemitteilung des BMVI zum Thema „Förderprogramm Breitbandausbau“ finden SieAufführungsgespräche unter Inszenierungen vor, spannende gaben eine http://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Pressemitteilungen/2015/117dobrindt-bundesfoerderprogramm-breitbandausbau.html. künstlerischen Arbeit im Kontext der jeweiligen Sprache oder des j Die inhaltliche Palette zeichnete ein buntes Bild vom Volkstheater. 16 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Berichte aus den Bezirken Oberbayern aktuell Ölwechsel bei der Pflegerbühne in Schechen Das amüsante und kurzweilige Stück „Ölwechsel“, einer Komödie von Florian Appel, Johannes Brandhofer, Tobias Egger und Markus Ollinger, dreht sich um das Thema Urlaub. Genauer gesagt um verkorkste Urlaube diverser Gäste in einem griechischen Hotel. Das Posseidon Hotel liegt in „belebter Umgebung mit Tiervielfalt, die zu ausgiebigen Wanderungen einläd“. Das heißt: Miserable Lage, in der Nachbarschaft eine Tierverwertungsanlage und der Weg zum Strand ist lang... Die dreiaktige Komödie war sehr liebevoll umgesetzt, viel dazu beigetragen hat der langjährige Bühnenbauer Christian Gambos. Fast alle Schauspieler beherrschten auch das nonverbale Spiel und zwei Darsteller, welche zum ersten mal auf der Bühne standen, meisterten ihr Debüt sehr gut. Besonders hervorzuheben und für viele Lacher verantwortlich waren Annemarie Hofbauer, die im letzten Jahr bei „Zoff im Puff“ noch als Putzfrau glänzte. Heuer war sie die „Erbtante“ Monika Mundhaar, die glaubte in Grönland zu sein und sich fragte, warum sie bei der Hitze Angoraunterwäsche benötige. Der Satz „Meine Brustwarzen haut‘s mir naus wia Kesselniatn“ verlangte nach ihrer eigenen Einschätzung ihr größte Überwindung ab. Burgi Schaber als Josefine Schnellinger brachte zungenbrecherartiges Reisebürokauderwelsch in englisch über die Lippen, Horst Nebauer glänzte dieses Jahr als authentisch wirkender Grieche mit ausgeprägtem Akzent. Ob Uwe Kreckel als Professeor mit auffallend junger Gattin (Simone Rottmüller), der Debütant Felix Fischer als Rossgoderer oder Leonard Krichbaumer als hypochondrischer Ehemann, der bei ehelichen Pflichten versagt, alle Schauspielerinnen und Schauspieler gingen in ihren Rollen auf. Rundum ein toll und kurzweilig inszeniertes Stück unter der Regie von Lydia Lößl und Burgi Schaber, die beide auch schon diverse Regie-Kurse beim VBAT besucht haben. Eins sei verraten: Nach überwältigendem Erfolg mit „Zoff im Puff“ in 2014 wird es nächstes Jahr voraussichtlich eine Wiederauflage dieses Stückes bei der Pflegerbühne geben. Jetzt schon mal Karten sichern. Text: we Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 17 Berichte aus den Bezirken Oberbayern aktuell Vorschau Ohne Fleiß kein Preis bei der Münchner Volkssängerbühne Im Juni 2015 ist der Entschluss bei der MVB gefallen! 2016 gibt’s bei der Münchner Volkssänger-Bühne einen Shakespeare. Doch wer die Truppe kennt, weiß haargenau, da wird nicht nur ein Stück nachgespielt, nein, vielmehr setzt Roland Beier (der Autor von „Boandlkramerblues“, „Romeo, oh Romeo“ etc.) erst einmal den Hobel an und verändert und dreht an der Geschichte, bis ein komplett neues Stück herauskommt. So auch in diesem Fall. Aus Shakespeares Sommernachtstraum wird der Sommernachts Albtraum, der Ort der Handlung wird kurzerhand von Griechenland nach Bayern verlegt, aus dem Puck werden zwei oberbayrische Kobolde namens Lari und Fari und so ganz nebenbei wird auch noch die Entstehungsgeschichte des Wolperdingers erzählt. Um jedoch ein solches Stück in Szene setzen zu können, heißt es frühzeitig mit Kulissenbau und Kostümschneiderei zu beginnen. Damit ein Geisterwald auch wie ein Geisterwald wirkt, braucht’s einfach dementsprechende Kulissen bzw. Requisiten. So muss der Chef der Bühne bereits im Juli 2015 eine Drachenstatue, Wolperdinger-Maske und übergroße Schwammerl basteln. Auch müssen die Kostüme geschneidert werden für die 14 Mann starke Besatzung. Kostümschneiderin Anna Di Buono durfte daher ebenfalls schon im Juli 2015 die Nähmaschine anwerfen und ist noch immer gut beschäftigt. Und wie jedes Jahr gibt’s auch nächstes Jahr natürlich wieder viel Musik und Gesang. Auch dies gehört natürlich arrangiert, getextet und geprobt, so dass auch die Band bereits fleißig am Üben ist. Damit man in München als Amateurbühne überleben kann, muss man nicht nur durch außergewöhnliche Stücke herausstechen, sondern auch in der Öffentlichkeit präsent sein. So ist auch für dieses Stück eigens ein Video Trailer gedreht worden. Dafür durfte die gesamte Mannschaft bei hochsommerlichen Temperaturen im August 2015 in warmen Kostümen durch die Wälder streifen. Und damit die Internetgemeinde einen übers Jahr nicht vergisst, da wir nur immer im Januar/ Februar spielen, wurden für die theaterlose Zeit, lustige und hintersinnige Postkarten produziert und verteilt. Alles in allem sind die MVB’ler somit das ganze Jahr über damit beschäftigt, jedoch ohne den Spaß daran zu verlieren. Theater ist nicht nur das Spiel auf der Bühne, es ist vielmehr das ganze Drumherum und die Möglichkeit seine Kreativität und Stärken ausleben zu können. Den Lohn der Mühen erhält das Ensemble dann bei den Aufführungen am 15.01., 16.01., 22.01., 23.01., 24.01., 29.01., 30.01., 31.01., 05.02. und 06.02.2016 im Theater Gut Nederling, Nederlinger Str. 78, 80638 München Kartenvorverkauf täglich unter Tel. 089-89 220 502 oder online unter: www.gut-nederling.de 18 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Berichte aus den Bezirken Oberbayern aktuell Krach um Jolanthe bei der Volksbühne Rosenheim St. Nikolaus e.V. In drei kurzweiligen und unterhaltsamen Akten bringt die Volksbühne Rosenheim St. Nikolaus e.V. das Lustspiel „Krach um Jolanthe“ von August Hinrichs auf die Bühne und strapaziert dabei ein ums andere Mal die Lachmuskeln der Zuschauer. Der überschuldete Bauer Jakob Luibl alias Robert Mayr führt einen Kleinkrieg gegen das Finanzamt, da er seine Steuern nicht bezahlen will und sich der verabscheuten Obrigkeit nicht beugen möchte. Seine Tochter Anni (Lisa Sebald) sieht sich indes von zwei Buhlern umgeben, die um ihre Gunst werben. Vor allem der literaturbeflissene Lehrer Stefan Meindl, hervorragend dargestellt von Thomas Wratzlawek, erscheint als ein liebenswürdiger Charmeur und hilfloser Romantiker, der stets seinen Berufsstand verteidigen und sich rechtfertigen muss. Wratzlawek witzige Mimik, als er wie im Liebesrausch Anni anschmachtet, führte immer wieder zu Szenenapplaus. Zunächst bringen ihn seine schüchterne Art und ein selbst erfundenes Gedicht nicht zum erhofften Erfolg bei Anni. Dagegen scheint der Jungbauer Wastl Burgstaller (Thomas Stadler) mit seiner direkten und lässigen Art anfangs eher zum Zug zu kommen im Gegensatz zum verträumten „Tintenkleckser“. Als Bauer Luibls Schwein Jolanthe gepfändet wird und zur Versteigerung kommt, erweist sich die Dorfgemeinschaft als ein verschworener Haufen, der wie Pech und Schwefel zusammenhält und die Versteigerung scheitern lässt. Luibl kann dabei vor allem auf seine beiden Nachbarn Toni Pointner (Günter Schmid) und Hias Rieder alias Florian Bortenlänger zählen, die ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen und dafür mit dem einen oder anderen Schnaps belohnt werden. Nachdem Jolanthe in der Nacht auf unerklärliche Weise verschwindet, geraten eine Vielzahl von Personen in den Verdacht. Der umtriebige und pflichtbewusste Gendarm, super gespielt von Richard Martl, verzweifelt schier bei seinen Ermittlungen und stößt auf die geballte Abneigung gegenüber seinem Beruf und wird zudem noch als „blöder Hanswurst“ beleidigt. Unterhaltsame Dialoge ergeben sich hierbei beim Verhör mit dem begriffsstutzigen, aber herzlichen Knecht des Hofes Simmerl (Hannes Ginthör), der von nichts wissen will. Witzig auch die Dialoge des Gesetzeshüters mit der überaus neugierigen Magd Sophie alias Angelika Heigermoser, die als eine von insgesamt zwei Frauenrollen im Stück einen beträchtlichen Teil zur Unterhaltung der Zuschauer beiträgt. Etwa, als sie beim Lauschen erwischt wird und dafür von Anni umgehend „bestraft“ wird. Am darauf folgenden Mittag versammelt sich die Dorfgemeinschaft bei Bauer Luibl zum Essen. Gerade als der Dorfgendarm den vermeintlichen „Rätselführer“ statt Rädelsführer ertappt haben will, hat die Bauerstochter Anni eine große Überraschung für alle parat. Am Ende gab’s kräftigen Applaus Text und Foto: Claudia Neugirg Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 19 Berichte aus den Bezirken Oberbayern aktuell „Doppelt leben hält besser“ bei Harlekin, die Komödie in Rohrdorf e.V Die Qualität der Inszenierung und die schauspielerische Leistung der Truppe schafften auch in der letzten Aufführung ein volles Haus. Die Farce „Doppelt Leben hält besser“ von Ray Cooney überzeugt von Anfang an: Die Geschichte des Taxifahrers John Smith (Marcus Bauer), dem es hervorragend gelingt, ein Doppelleben mit zwei Ehefrauen (Nicole Liegl-Meier und Sylvia Müller) zu führen bis ein Unfall seinen genau abgestimmten Zeitplan durcheinander bringt, ruft bei den Zuschauern im Saal Heiterkeitsausbrüche hervor. Auch der gute Freund der „einen“ Smith-Familie, Stanley Gardner (Stefan Thalmeier), sowie der hervorragend gespielte schwule Nachbar der „anderen“ Familie Smith, Bobby Franklin (Maxi Unterlinner) brachten dem Zuschauer unwahrscheinlich viel Spaß, den die britischen Kommissare Miller und Porterhouse (Theresa Göschl und Klaus Biehl) noch unterstrichen. Besonders der Dialogwitz und die kaum zu überblickenden Verwicklungen machen den Reiz des Stückes aus. Den Regisseuren Kurt Weiß und Marcus Bauer gelingt es hervorragend, die Komik mit Selbstironie hervorzuheben. Wie in Gesprächen mit Akteuren in der Pause des Zweiakters zu erfahren war, werden bei der Bühne Harlekin, Die Komödie in Rohrdorf e.V., die Schulungsprogramme des VBAT bestens umgesetzt, was bei dieser Aufführung auch sicher mit zu diesem Erfolg geführt hat. Danke für diesen kurzweiligen Abend. Text und Bild: Claudia Neugirg Nicht vergessen! Redaktionsschluss für die Aprilausgabe ist der 20. Februar 2016 Berichte, Artikel und Bilder ausschließlich an: redaktion@amateurtheater-bayern.de 20 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Berichte aus den Bezirken Oberbayern aktuell An das Theater haben sie ihr Herz verkauft Traunsteins Salzgeschichte führte 1995 dazu, dass die Landesausstellung „Salz macht Geschichte“ drei Standorte bekam: Rosenheim, Traunstein, Bad Reichenhall. In Traunstein kam man dabei auf die Idee, mit einem Theaterstück mitzuwirken, historisch, lebhaft und lustig sollte es sein. Gegründet wurde das Salztheater Traunstein damals vom damaligen Oberbürgermeister Fritz Stahl, Gerhard Brusche, Sebastian Eisenreich, Christa Fuchs, Georg Jobst, Helmut Köppl, Franz Ober und Paul Zeiser. Franz Xaver Unterforsthuber schrieb allein für diesen Anlass das Stück mit dem erschreckend-packenden Titel „Zu Traunstein der Galgen“. Das Salztheater präsentierte sich im Rahmen der Landesausstellung mit so großem Erfolg, dass am Ende beschlossen wurde, unter gleichem Namen noch weitere Projekte in Bewegung zu setzen. Seit nun 20 Jahren sorgen Gerhard Brusche und seine Mitspieler für Bühnenunterhaltung im höchsten Maß, verdient gemacht durch die ca. 20 Inszenierungen in Traunstein und Umgebung. Meist wird leichte Kost geboten, wie zuletzt die erfrischend spritzige Verwechslungskomödie „Ein Schlüssel für zwei“ von den Autoren John Chapman und Dave Freeman. Es wurden aber auch schon Großprojekte, wie der „Jedermann“ dargeboten, die sowohl im Umkreis sowie in einigen anderen Schauplätzen, wie der Burg „Hohenwerfen“ ihr Gelingen feierten. In einem Satz, und wie es Altoberbürgermeister Fritz Stahl in seiner persönlichen wie auch informativen Laudatio hervorhob, darf das Salztheater eine Erfolgsgeschichte feiern, auf die alle Beteiligten stolz sein können. Horst Rankl, der Präsident des Verbands bayerischer Amateurtheater, der extra aus Rosenheim ins NUTS kam, überbrachte dem Salztheater seine besten Wünsche und hatte viel Lob auszusprechen. Für 20 Jahre erfolgreiches Schaffen, wurde Regisseur und 1. Vorstand Gerhard Brusche eine Anerkennungsurkunde überreicht und auch einige der Zuschauer zeigten, wie sehr sie das Salztheater schätzen. Die Mitwirkenden des Salztheaters begeisterten mit allerlei bunten und angenehm amüsanten Szenenausschnitten und Gesangseinlagen, ein rundum gelungener Abend, der von Susanne Hansen reizend moderiert wurde. Zu Beginn wurde das Publikum im vollbesetzten NUTS in das Traunstein des Jahres 1705 zurückgeführt, in dem ihm von einigen Gründungsmitgliedern eine Szene aus „Zu Traunstein der Galgen“ dargeboten wurde. Das faszinierend lebhafte und abwechslungsreiche Programm, zu dem auch Szenen aus „Pippi Langstrumpf“, dem „Jedermann“, „Don Camillo und Peppone“, dem Sketch „Besuch für Oma und Opa“, sowie einer Kostprobe aus „Ein Schlüssel für zwei“ gehörten, sorgte dafür, dass es für alle ein äußerst kurzweiliger und unterhaltsamer Abend wurde. Zum krönenden Abschluss, gab es von der „Jungen Chiemseer Bühne“ aus Grabenstätt, bei der Gerhard Brusche seit drei Jahren als Gastregisseur fungiert, eine Geburtstagsüberraschung, die mit viel Aufwand indisches Flair in die Kulturfabrik brachte. Magdalena Genghammer (Gesang/Harfe) und Ralf Glück (Gesang/Keyboard/Akkordeon) kümmerten sich um die musikalische Begleitung und Untermalung. Nach diesem freudigen Jubiläum und einer Menge Tatendrang gingen gleich die Proben los für unsere neue Produktion, bei der Gerhard Brusche als Regisseur wieder beste Arbeit leistete. Bereits die Premiere des Stücks „Ein ungleiches Paar“ von Autor Neil Simon war ausverkauft und es folgten viele weitere gelungene Vorstellungen. Text:Juliane Grünbauer Schriftführerin - Salztheater Traunstein e.V. Quelle der Bilder: Traunsteiner Tagblatt Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 21 Berichte aus den Bezirken Oberbayern aktuell Der Fuassball-Kini beim Theaterverein Rott am Inn Eine Fußballwette bringt ein ganzes Dorf durcheinander Mit einen Angriff auf die Lachmuskeln der Zuschauer startete die Premiere des Stücks „der Fuassball-Kini“ der Theatergruppe Rott am Inn e.V.. Mit dem Dreiakter von Ralph Wallner, erfreute das routinierte Theaterensemble um Regisseur Konrad Gruber die Besucher der ersten Vorstellung am Freitagabend. Traditionell waren zu dieser Vorstellung auch in diesem Jahr wieder die Honoratioren des Ortes, der Pfarrer als Hausherr und der Präsident des VBAT eingeladen, um einen kurzweiligen Theaterabend im katholischen Pfarrheim von Rott zu erleben. Die Komödie spielt im Sommer der 60er Jahre. Tscharli (Mathias Ganslmaier) ist von zu Hause aus und in eine windschiefe Hütte in den Wald gezogen. Seine Fussballleidenschaft verleitet ihn dazu, eine Wette einzugehen und in vier Wochen eine Mannschaft aufzustellen, die gegen den Verein seines besten Freundes Oanser (Tobi Ganslmaier) gewinnt. Das Spiel ist eine gelunge Abwechslung im Dorf Bolzbach der wilden 60er Jahre. Dabei gerät der Disput zwischen Tscharli und seiner Mutter Cilla (Rosi Meierbacher) fast ins Abseits, die ihm den Namen seines „Erzeugers“ nicht nennen will. Dazu kommt die Sorge, nicht genügend Mannschaftsmitglieder gewinnen zu können. So versucht er Dorfpfarrer Beichtl (Hans Ganslmaier), den gefürchteten „linken Fuß Gottes“ zu reaktivieren. Auch Lucki Brennbichler (Helmut Herreiner), genannt „Schlucki“ soll mit aushelfen. Am Schluss rettet die fussball- und Tscharli-begeisterte hübsche Antonia (Elisabeth Gilg) die Aufstellung. Bleiben noch die schrille Franziska „Fanni“(Sabine Friedrich) und die gar nicht so moralische Volksschullehrerin Sophia Sittsam (Elisabeth Wilker) auch „Sitten-Sofferl“ genannt, die mit ihren Aktionen für Verwirrungen sorgen. Die Besucher belohnen das gekonnte und kurzweilige Spiel mit herzhaftem Lachen und häufigen Szenenapplaus, wobei die Regie von Konrad Gruber neben der humorvollen Gesamtinszenierung auch für ein gutes Händchen bei der jeweiligen Rollenbesetzung bewies. Ein schöner, kurzweiliger Abend! Text und Foto: Claudia Neugirg 22 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Berichte aus den Bezirken Oberbayern aktuell TAM-Ost Rosenheim - Was ihr wollt ...was alle Figuren in diesem bezaubernden Lustspiel wollen, ist Liebe! Und was sie, von diesem Wort geblendet, anstellen, um sie zu gewinnen, ist ebenso vielfältig und widersprüchlich, ebenso poetisch und verrückt, wie die Liebe selbst. Orsino, der Herzog von Illyrien, ist zwar in Gräfin Olivia verliebt, vor allem aber in sich selbst und sein Verliebtsein. Die Angebetete wiederum wehrt seine Liebe vehement ab. Da tritt Viola (Jutta Schmidt), verkleidet als Page Cesario, in den Dienst des Herzogs ein, um Olivia dessen Liebesbotschaften zu überbringen. Olivia verliebt sich in den vermeintlichen Knaben. Das Verwirrspiel nimmt seinen Lauf. Diesen Klassiker, hervorragend inszeniert von Stefan Vincent Schmidt, hat sich TAM Ost ausgesucht und lag damit absolut richtig. Das Ensemble hat dieses Stück überzeugend auf die Bühne gebracht und das Publikum super unterhalten. Stefan V. Schmidt zeigt am Klavier mit dem zweiten Satz aus der großen A-Dur Sonate von Franz Schubert, dass er auch ein hervorragender Pianist ist. Neben der Hauptfiguren des Herzogs Orsino (Christian Domnick) und Olivia (Claudia Loy) wussten vor allem Alexander Schoenhoff und Klaus Schöberl ihre stark gezeichneten Charaktere des Malvolio und des Hofnarrs mit Leben zu erfüllen. Starken Applaus ernteten auch Klaus Einsele und Helmut Huber, die die ständig betrunkenen Junker Toby und Andrew wankend und damit überzeugend spielten. Intensiver noch als in den anderen Stücken Shakespeares parodieren hier komische Figuren die unglaubwürdigen Posen. „WAS IHR WOLLT“ ist ohne Zweifel die großartigste unter den Komödien William Shakespeares. Text und Foto: Claudia Neugirg Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 23 Berichte aus den Bezirken Oberbayern aktuell Der Musik und Theaterverein Attel e.V. spielte „Die Nasse Strass“ von Erich Baumgartner Ein Schauspiel mit Musik und Liedern aus Wasserburg aus der Zeit um 1650. Die Aufführung begann mit einem eindrucksvollen Video, bei dem die Arbeit der Innschiffer um die Zeit 1650 dargestellt wurde. Das Transportieren der Waren innaufwärts und -abwärts mittels Pferden (Treideln). Nach dem Video, welches den Zuschauer auf die Lebens-, Arbeitsweise und Sorgen der Schifffahrtsleute einstimmte, begannen die schauspielerischen Darstellungen über die Gründung der Schiffleutbruderschaft in Wasserburg. Das etwas andere Theaterstück wollte Sorgen und Nöte der damaligen Zeit etwas näher bringen und damit erklären, wie es zu der Gründung der Schiffleutbruderschaft kam. Das Theaterstück, ein Gemeinschaftsprojekt mit der Stadtkapelle Wasserburg, den Sängern der Wasserburger Schiffleute, singenden Kindern und musikalischer Begleitung der Sänger durch die Familienmusik, war beeindruckend inszeniert. Das Bühnenbild hat sehr gut gefallen. Sobald das „gemeine“ Volk auf der Bühne stand, war das Bühnenbild ausschließlich in schwarzweiss mit minimalistischer Ausprägung gehalten. Die sehr schönen Kostüme kamen dabei gut zur Geltung. Sobald die Edelleute auf der Bühne standen, wechselte das Bühnenbild in Farbe und war weniger stilistisch. Sehr gut gefallen hat die musikalische Untermalung, die dem Zuschauer die Gelegenheit gab, das soeben Gesehene bei Musik zu verarbeiten. Die schauspielerische Leistung aller Darsteller war authentisch und sehr gut inszeniert. Alles in allem ein kurzweiliger und schöner Theaterbesuch in Attel. Text und Foto: we 24 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Berichte aus den Bezirken Niederbayern aktuell 6. Ordentlicher Bezirkstag Niederbayern in Simbach a. Inn Am 12. September 2015 fand der 6. ordentliche Bezirkstag des Bezirks Niederbayern in Simbach a. Inn statt. Pünktlich um 15 Uhr begrüßte der 1. Vorstand Werner Helbig die Teilnehmer und natürlich die anwesenden Vorstandsmitglieder. Er entschuldigte unsere Bezirksspielleiterin Christl Kreuzer, die auf Einladung des Bundespräsidenten an diesem Tag nach Berlin reiste. Dafür hatten natürlich alle Verständnis. Als nächster Punkt der Tagesordnung verlas Bezirksschatzmeisterin Waltraud Hoffmann den Kassenbericht, Revisor Wolfgang Bernkopf bestätigte die ordnungsgemäße Kassenführung und beantragte die Entlastung der Vorstandschaft, welche auch einstimmig angenommen wurde. Bezirksvorstand Werner Helbig ging in seinem Tätigkeitsbericht zuerst noch einmal auf den Verbandstag des VBAT ein, der am 5. - 7. Juli ebenfalls in Simbach a. Inn stattfand. Er und seine „rechte Hand“, Schriftführerin Helga Stocker, haben sich in Zusammenarbeit mit Philipp Geitner, dem Vorstand des Simbacher „Theater am Inn“ auf höchster Ebene mit viel Einsatz darum bemüht, den Verbandstag, die wichtigste Veranstaltung des VBAT, nach Niederbayern zu holen. Anschließend verlas Werner Helbig einige wichtige Punkte des Vortrages von VBAT-Präsident Horst Rankl vom Verbandstag, dabei ging es hauptsächlich um Satzungsänderungen, welche beim Verbandstag beschlossen wurden und um den geplanten Aufbau einer umfassenden Spielberatung und eines landesweiten, zentral gelegenen Theaterzentrums für Fortbildung. Abschließend bat Werner Helbig um Verständnis, dass er aus gesundheitlichen Gründen nur wenige Bühnen besuchen konnte und auch nicht alle Lehrgänge selbst leiten konnte. Er dankte dafür ausdrücklich unserer Helga, die ihn dabei bestens vertreten hat. In meinem Tätigkeitsbericht habe ich die anwesenden Delegierten noch einmal auf unseren Internet-Aufführungskalender hingewiesen, mit der Bitte, mir die Aufführungstermine ihrer Bühnen mitzuteilen. Bis dato haben sich leider nur 3 Bühnen gemeldet. Das Ziel war, euch und eure Aufführungen einem breiteren Publikum bekannt machen zu können. Dieser Service wird jetzt vorläufig bis zum nächsten Bezirkstag fortgeführt, jedoch bei künftig gleichbleibender, schwacher Nutzung eingestellt. Ein weiterer Punkt ist die mangelnde Präsenz unseres Bezirks im Theaterspiegel. Deshalb unsere Bitte: Schreibt Berichte über eure Aufführungen, Jubiläen, sowie besondere Ereignisse, etc. in eurem Verein und schickt sie in digitaler Form an die Redaktion in Rosenheim, oder an mich, ich leite sie gerne weiter. Mit dieser Aufforderung ging es in die verdiente Pause mit reichlich Kuchen und Kaffee. Nach der Pause wurde in der Aussprache ausgiebig über die Berichte diskutiert. Anschließend überreichte Werner Helbig im Namen des VBAT die silberne Ehrennadel des BDAT und die Urkunde des VBAT an Frau Bruni Ostwinkel von der Simbacher Laienbühne für ihr 25-jähriges Bühnenjubiläum. Herzlichen Glückwunsch von der gesamten Vorstandschaft. Die Jubilarin Frau Bruni Ostwinkel mit Bezirksvorstand Werner Helbig. Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 25 Berichte aus den Bezirken Niederbayern Nach diesem freudigen Ereignis teilte uns Manfred Hoffmann leider mit, dass er aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt als 2. Bezirksvorstand mit sofortiger Wirkung zurücktreten möchte. In einer kurzen Rede begründete er seinen Entschluss. Werner Helbig und die gesamte Vorstandschaft danken ihm für seine langjährigen Dienste im Bezirksvorstand und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute. Klemens Molzahn hat sich bereit erklärt, dieses Amt vorläufig bis zur Vorstandswahl 2017 kommissarisch zu übernehmen. Abschließend wurde für den nächsten Bezirkstag im Jahr 2016 der Zeitraum zwischen März und Mai festgelegt. Da sich keine der anwesenden Bühnen für die Ausrichtung bereit erklärt hat, werden wir demnächst alle Mitgliedsbühnen diesbezüglich anschreiben. Damit war der Bezirkstag 2016 offiziell zu Ende. Hier nochmal der Hinweis an alle: Für die Ausrichtung des Bezirkstages ist kein Rahmenprogramm erforderlich und somit ist auch kein großer Planungsaufwand nötig. Falls eine Bühne die Ausrichtung des Bezirkstags 2016 übernehmen möchte, darf sie sich gerne auch jetzt schon melden. Die gesamte Vorstandschaft bedankt sich bei allen teilnehmenden Bühnen sehr herzlich für ihr Kommen. Klemens Molzahn Bezirksmedienreferent Alle Fotos: © Helga Stocker 26 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Vom 17. bis 19. April waren wir in Simbach am Inn Berichte aus den Bezirken beim Theaterworkshop „Hey Du – Von Der Rolle“. Niederbayern Wir waren insgesamt 18 Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 16 Jahren. Gemeinsam haben wir ein Theaterstück entwickelt, bei dem wir unTheaterworkshop für Kinder und Jugendliche sere eigenen Ideen verwirklichen konnten. Zu BeVom 17. bis 19. April waren wir in Simbach am Inn beim Theaterworkshop „HeyApril Du – Von Der wir in Vom 17. bis 19. waren ginn haben wir die Schauspielhaltung erlernt, inRolle“. beim Theaterworkshop „Hey D verschiedene „Stopp-and-Go-Übungen“ gemacht Wir waren insgesamt 18 Kinder und Jugendliche im Alter von sleiterin Ulrike Fink gab uns das Thema „ZeitreiRolle“. 8 bis 16 Jahren. Gemeinsam haben wir ein Theaterstück entr uns in verschiedenen Gruppen einzelne Szenen wickelt, bei dem wir unsere eigenen Ideen verwirklichen konnten. Zu Beginn wir die über Schauspielhaltung erlernt, indem Wir reisten von derhaben Steinzeit das Mittelalter bis Wir waren insgesamt 18 Kinder wir zur Musik verschiedene „Stopp-and-Go-Übungen“ gemacht das Ganze zu umrahmen, haben wir uns das Bühim Alter von 8 bis 16 Jahren. G haben. Unsere Kursleiterin Ulrike Fink gab uns das Thema he Gestaltung sowie die selbst überlegt. „Zeitreise“ vor, zu dem wir Kostüme uns in verschiedenen Gruppen wir ein- ein Theaterstück entwickelt, zelne Szenen erarbeitet haben. Wir reisten von der Steinzeit sere eigenen Ideen verwirklichen über das Mittelalter bis in die Zukunft. Um das Ganze zu umrahginn haben wir die Schauspielha war sehr lehrreich, interessant und wir hatten jede men haben wir uns das Bühnenbild, musikalische Gestaltung dem wir zur Musik verschiedene „Stopp-and-Go-Übungen“ gemacht ürdensowie jederzeit gerne wieder einen solchen Workdie Kostüme selbst überlegt. haben. Unsere Kursleiterin Ulrike Fink gab uns das Thema „ZeitreiDas war sehr und wir hatten se“ Wochenende vor, zu dem wirlehrreich, uns ininteressant verschiedenen Gruppen einzelne Szenen jede Menge Spaß. Wir würden jederzeit gerne wieder einen solerarbeitet haben. Wir reisten von der Steinzeit über das Mittelalter bis Theaterkiste Pforzen - Leinau e.V. chen Workshop besuchen. die Zukunft. Um13 das Ganze zu umrahmen, haben wir uns das Bühara 15,in Clara 14, Veronika Teilnehmerinnen der Theaterkiste Pforzen - Leinau e.V. die Kostüme selbst überlegt. nenbild, musikalische Gestaltung sowie Pia 16, Lena 16, Tamara 15, Clara 14, Veronika 13 Das Wochenende war sehr lehrreich, interessant und wir hatten jede 17. bis 19. April waren wir in Simbach a Menge Spaß. Wir würden jederzeit gerneVom wieder einen solchen Workbeim Theaterworkshop „Hey Du – Von shop besuchen. Rolle“. Teilnehmerinnen der Theaterkiste Pforzen - Leinau e.V. Wir waren insgesamt 18 Kinder und Jugen Pia 16, Lena 16, Tamara 15, Clara 14, Veronika 13 von 8 bis 16 Jahren. Gemeinsam im Alter wir ein Theaterstück entwickelt, bei dem w sere eigenen Ideen verwirklichen konnten. Z ginn haben wir die Schauspielhaltung erler dem wir zur Musik verschiedene „Stopp-and-Go-Übungen“ gemacht haben. Unsere Kursleiterin Ulrike Fink gab uns das Thema „Zeitreise“ vor, zu dem wir uns in verschiedenen Gruppen einzelne Szenen erarbeitet haben. Wir reisten von der Steinzeit über das Mittelalter bis in die Zukunft. Um das Ganze zu umrahmen, haben wir uns das Bühnenbild, musikalische Gestaltung sowie die Kostüme selbst überlegt. Das Wochenende war sehr lehrreich, interessant und wir hatten jede Menge Spaß. Wir würden jederzeit gerne wieder einen solchen WorkDen zweiten Teilbesuchen. dieses Workshops findet am 29.04. – 01.05.2016 in Simbach statt. shop Die Lehrgangsnummer ist J-17/16. Teilnehmerinnen der Theaterkiste Pforzen - Leinau e.V. Pia 16, Lena 16, Tamara 15, Clara 14, Veronika 13 Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 27 Berichte aus den Bezirken Niederbayern „Laientheater auf hohem Niveau“ Theater Nikola feierte im Rathausprunksaal mit einem Festakt sein 40-jähriges Bestehen Theater in Landshut, Theater mit Landshut, Theater für Landshut: Mit rund 400 Gästen hat das Theater Nikola am 10. Oktober sein 40-jähriges Bestehen im Rathausprunksaal mit einem Festakt gefeiert. Dazu gratulierten nicht nur Oberbürgermeister Hans Rampf und Monsignore Josef Thalhammer von der Pfarrei St. Nikola. Auch die befreundeten Theatergruppen Hofberg und Konrad ließen es sich nicht nehmen, auf ihre ganz besondere Weise Glückwünsche zu überbringen. Der nahezu vollbesetzte Rathausprunksaal Vorsitzender Reinhart Hoffmann Vorsitzender Reinhart Hoffmann und Gründungsmitglied Richard Marx (von links) 28 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 1975 gründete Benno Herrmann die Theatergruppe Landshut St. Nikola. „Wenn er nicht schon damals so ein cleverer und kompromissloser Impresario gewesen wäre, stünden wir heute mit Sicherheit nicht hier“, sagte Reinhart Hoffmann, Vorsitzender des Nikola Theaters in seiner Festrede. Denn, so erzähle man sich hinter vorgehaltener Hand, der damalige Pfarrgemeinderat habe mitnichten auch nur ansatzweise daran gedacht, eine Bühne aufzustellen. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion habe Herrmann sich an den damaligen Architekten gewandt und mit diesem vereinbart, dass eine Bühne aufgestellt werde. „Und auf dieser Bühne spielen wir noch heute“, sagte Hoffmann, der bedauerte, dass Herrmann aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Feier teilnehmen konnte. Für sein langjähriges Wirken im Theater Nikola war Herrmann 2009 mit der Goldenen Bürgermedaille der Stadt Landshut ausgezeichnet worden. Mit nur wenigen Ausnahmen, die aktuellste war Herbst 2013, Schuld war das Hochwasser gewesen, brachte das Theater Nikola mindestens zweimal jährlich abendfüllende Produktionen auf die Bühne: In 40 Jahren mit etwa 75 Produktionen und durchschnittlich acht Aufführungen komme man auf „die geradezu schwindelerregende Zahl von rund 800 Aufführungen“, so Hoffmann. Damit habe man etwa 90 000 Zuschauer erreicht. „Das ist eine unglaubliche und beeindruckende Zahl für eine Amateurbühne, die uns sehr stolz macht.“ Stolz sei er auch, dass er mit Richard Marx an diesem Abend ein Gründungsmitglied ehren könne. In seiner weiteren Rede ging Hoffmann insbesondere auf den Begriff Amateurtheater ein. Dieses bezeichne laut Definition „Theateraufführungen durch nicht speziell ausgebildete und nicht bezahlte Darsteller, Laien beziehungsweise Dilettanten oder Amateure“. Dabei sei der Dilettant jemand, der eine Sache um seiner selbst willen ausübe, aus Interesse, Vergnügen oder Leidenschaft. Er könne sogar vollendete Fähigkeiten erlangen, solange er diese Tätigkeit nicht für seinen Lebensunterhalt ausübe. Des Weiteren stehe kein Erwerbsinteresse Mittelpunkt. „Natürlich müssen wir nicht aus den Einnahmen des Theaters unseren Lebensunterhalt bestreiten“, sagte Hoffmann. Aber: „Bei der Präsenz, die unser Theater Nikola in dieser Stadt darstellt, ist es für uns schlicht überlebenswichtig, stets einen Spielplan anzubieten, der gewährleistet, dass die Kosten einer Produktion zumindest gedeckt sind.“ Und diese Kosten seien nicht gering: Raummieten, Verlagsrechte, Bühnenausstattungen und vieles mehr. Es sei aber stets Philosophie des Theaters Nikola gewesen, kein Amateurtheater sein zu wollen, das sich ausschließlich auf ein Genre konzentriert. „Es war immer unser Bestreben, einen abwechslungsreichen Spielplan anzubieten, der ein vielschichtiges und auch überregionales Publikum anziehen könnte“, Berichte aus den Bezirken Niederbayern so Hoffmann. Dies habe sich zu einer Stärke des Theaters entwickelt, dass man in 40 Jahren die verschiedensten Formen des Theatervergnügens anbieten konnte: Theater zum Schmunzeln, zum Nachdenken, zum Kopfschütteln, zum Grauen, zum Mitsingen, zum Lachen. Dies sei eine Gratwanderung. Mit Komödien oder mit Krimis könne man den Saal regelmäßig füllen. Doch das allein könne es nicht sein: „Wir wollen uns auch vorwagen, wir wollen uns und das geneigte Publikum auch austesten in Bereiche, die im Amateurtheater landläufig nicht unbedingt verortet sind.“ So könne es reizvoll sein, ein „geradezu wahnwitzig unspielbares Stück“ von Herbert Rosendorfer als „Welturaufführung“ auf die Bühne zu bringen. So geschehen mit „Die Schlacht bei Mollwitz oder Wer hat in der Uraufführung der Zauberflöte die 2. Flöte geblasen“. Er sei aber überzeugt, dass dem Theater Nikola dieser Spagat gelungen sei, sagte Hoffmann. Das Theater Nikola – das, wie der Oberbürgermeister in seinem Grußwort mit einem Augenzwinkern bemerkte, nie ein Raumproblem gehabt habe – biete seit 40 Jahren Laientheater auf hohem Niveau. Dass ein Stadtteiltheater mehr als eine Generation lang jährlich meist zwei Stücke auf die Bühne bringe sei außergewöhnlich. Wie sehr das Ensemble mit dem Viertel und der Stadt verbunden sei, zeigten Projekte wie „Häusererzählen“ und Stadtführungen. „Das ist Laientheater, wie man es sich für eine Stadt wünscht, engagiert, auf hohem Niveau, mit genügend begeistertem Nachwuchs.“ Das Ensemble leiste einen wertvollen Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt. Ein Spiel zur Landshuter Hochzeit (aus dem Repertoire des Theaters Nikola) Ein Ausschnitt aus der Jubiläumsproduktion „Die Nibelungen“ von Friedrich Hebbel „Humorvoll und kritisch das Leben beleuchten“ Vor 40 Jahren habe der Aufstieg eines Sterns begonnen, der heute über den Landshuter Theaterhimmel leuchte, das Veranstaltungsprogramm der Stadt bereichere und die Pfarrei Nikola über die Pfarr- und Stadtgrenze hinaus in vieler Munde bringe, sagte Monsignore Thalhammer. Die Tatsache, dass sich all die Jahre alle Mitglieder, alle Besucher und auch die Verantwortlichen der Pfarrei mit den Theater Nikola identifiziert haben, habe das Theater zu dem werden lassen, was es heute feiern dürfe: „Ein Theater mit einem guten Ruf, in dem mit Leidenschaft gespielt wird, das vital und engagiert ist und im dem humorvoll und kritisch das Leben beleuchtet wird“, sagte Thalhammer und trug als Geschenk die Valentinade „Im Gärtnertheater“ vor. Aber nicht nur Ansprachen wurden geboten. Mit einer weiteren Valentinade, einem Spiel zur Landshuter Hochzeit und einer Szene aus „Die Nibelungen“ zeigten die Mitglieder Beispiele aus ihrem breiten Repertoire. Das Hofberg-Theater und das Theater Konrad gratulierten mit einer Valentinade und mit dem Lied „Theater, Theater“. Durch das Programm führte Karlheinz Attenkofer; die Jugend-Big-Band der städtischen Musikschule unter der Leitung von Martin Steffani begleitete den Abend musikalisch. Abschließend eröffnete Hoffmann die Ausstellung in der Rathaus-Galerie. Auf zahlreichen Fotos sind dort – noch bis zum 24. Oktober – Szenen aus den Produktionen der vergangenen 40 Jahre zu sehen. Glückwünsche vom Verband Bericht und Fotos mit freundlicher Genehmigung von Stefanie Platzek, Landshuter Zeitung Das Ensemble Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 29 Berichte aus den Bezirken Niederbayern „‘s Elädrische“ ist in den theaterSAAL eingezogen Der Theaterspielkreis Saal a. d. Donau e. V. inszenierte „‘s Elädrische“ Saal a. d. Donau. Endlich hamma‘n, den Fortschritt! Nach einem Vierteljahr der intensiven Vorbereitung freute sich das Ensemble des Theaterspielkreises Saal a. d. Donau e. V., dass die Komödie „‘s Elädrische“ gut über die Bühne gegangen war. Da in Saal nicht immer im Dialekt gespielt wird, brachte das Stück für manche der Darsteller ungewohnte Anforderungen mit sich. Das Bairische aus einemTextbuch zu lesen, ist auch für einen Niederbayern erst mal gewöhnungsbedürftig. So kam es bei den Proben schon zu dem ein oder anderen Wortverdreher. So ein „aufg‘schwemmter Dunsling“ ist wahrlich keine leichte Geburt! Die neue Magd Vroni (Sandra Götz, links), wird von der Altböuerin (Jutta Götz, rechts) und Leni (Andrea Kugler, Mitte) argwöhnisch beäugt. Bairische Stücke hat der Theaterspielkreis Saal a. d. Donau e. V. freilich schon öfter gespielt. Diesmal versetzte allerdings die Inszenierung tief ins bäuerliche Leben. Die Bühne des theaterSAALs im Vereinsheim an der Donau zeigte eine ländliche Stube aus den 1920er Jahren. Dabei ist das Stück „‘s Elädrische“ von Peter Landstorfer noch gar nicht so alt: 1995 wurde es uraufgeführt und erfreut sich seitdem großer Beliebtheit. Es ist eine Komödie mit den typischen Elementen des Bayerischen Volkstheaters. Seit der Hofübergabe gerät am Vorreitner Hof so einiges in Bewegung. Nicht nur, dass der Jungbauer Sixt (Emanuel Lange) mit alten Bräuchen bricht und einfach unterm Jahr eine neue Magd einstellt, er versucht auch gegen den Willen der Altbäuerin (Jutta Götz) den Fortschritt einzuführen. Er will als Erster im ganzen Gäu „‘s Elädrische“ auf seinem Hof haben. Der Viehhandler Girgl (Hans Stark) steht ihm mit Rat und Tat zur Seite, weiß er doch, dass „as Liacht im Werk hinten neikommt und dann vorn wieder rauskommt“, aber …bei der Nacht geht des natürlich ned“. Gut, dass der Stromer (Martin Lohner) Licht in die Angelegenheit bringen kann und den Hofbewohnern geduldig Kabel, Glühbirne und Schalter erklärt. Doch die Knechte (Tobias Eckart, Berhard Schöfer) und Mägde (Annika Trüb, Sandra Götz) sind beunruhigt und fragen sich, ob man, wenn es doch jetzt immer hell sei, etwa Tag und Nacht arbeiten müsse… Die Scherfangerin (Christine Stark) wird von der Altböuerin (Jutta Götz) zusammengestaucht Der theaterSAAL mit seinen in Zweierschritten ansteigenden Zuschauerreihen - mit jeder ungeraden Reihe geht es eine kleine Stufe nach oben - hat seine Bewährungsprobe bestanden. So sagte eine zierliche Dame aus Ihrlerstein, die einen Platz in der siebten Reihe hatte, sie habe „perfekte Sicht auf die Bühne“ gehabt. Das erleichtert die Mitglieder des Theaterspielkreises, die im letzten Jahr große Anstrengungen unternommen hatten, um die Bühne erhöhen zu können. Zu diesem Zweck war in Eigenarbeit der Dachstuhl ausgebaut und mit einer offenen Tragkonstruktion versehen worden. Die Geehrten wurden vom Bezirksvorsitzenden des Verbandes Bayerischer Amateurtheater Werner Helbig (rechts im Bild) für ihre 25-jährige Theatertätigkeit ausgezeichnet 30 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Diese Leistung bewunderten auch die Abgeordneten des Verbands Bayerischer Amateurtheater (VBAT), die extra zur Premiere aus Markt Indersorf und Ergolding angereist waren. Der stellvertretende Bezirksvorsitzende Manfred Hoffmann hob allerdings besonders die spielerische Qualität hervor, die „nahe am Profibereich“ sei. Man spüre, dass viele der Schauspieler schon Erfahrung hätten, und das mache wiederum Neulingen den Einstieg leichter. Der Figur des Viehhandlers merkte man es überhaupt nicht an, dass Hans Stark dem Theaterspielkreis neu beigetreten war. Auch Schauspielneuling Martin Lohner, Berichte aus den Bezirken Niederbayern der bisher viele Stücke licht- und tontechnisch begleitet hatte, machte als Stromer eine gute Figur. Zur Premiere waren auch viele Vereinsmitglieder gekommen, die schon in der allerersten Produktion des Theaterspielkreises, dem Freilichtspiel „Lumpazivagabundus“ im Jahr 1990 aktiv gewesen waren. Der VBATBezirksvorsitzende Werner Helbig zeichnete sie für ihre 25-jährige Vereinstätigkeit mit der Silbernen Ehrennadel des Bundes Deutscher Amateurtheater aus. Unter den Geehrten waren Peter Buberger, Fred Busch, Jutta Götz, Karin Huhn, Wolfgang Kugler, Sabine Reichl, Bernhard Schöfer, Maria Stark und Margit Wiedmann. Einige Mitglieder, die bei der Verleihung nicht anwesend sein konnten, haben die Auszeichungen im Nachhinein erhalten. Die Scherfangerin (Christine Stark) schaut neidisch auf den Speck vom Viehhandler (Hans Stark). Der wäre ihr schon lieber als Knödel mit Kraut… Aktuelle Infos gibt es jeweils auf der Website www.theaterspielkreis-saal.de oder auf der Facebook-Seite des Theaterspielkreises Saal a. d. Donau www.facebook.com/theatersaal. „As Elädrische… und a Glühbirn.“ Jungbauer Sixt (Emanuel Lange, Mitte) ist glücklich, dass der Fortschritt Einzug hält Text: Andrea Kugler Fotos: Konrad Götz Jungbauer Sixt (Emanuel Lange, Mitte rechts) probiert den Schalter aus. Ob das gutgeht?! Der Stromer (Martin Lohner, Bildmitte) präsentiert eine Glühbirne. Irrvarig is des fei scho! Tja, der Stromer (Martin Lohner, Mitte unten) hat es nicht leicht mit seinen Erklärungen. Das Kabel wird erst einmal sehr genau in Augenschein genommen. Über 200 Stücke für Saalbühnen und Freilichttheater Neuer Name Bewährtes Programm! Theaterverlag Arno Boas, vormals „Arnos Theaterladen“ Theater für alle Generationen Mit neuen, ausgezeichneten und empfohlenen Stücken! Drama - Komödie - Lustspiel - Einakter - Sketche Theaterverlag Arno Boas Finsterlohr 46 97993 Creglingen Telefon 0 79 33 / 2 00 93 Fax 0 79 33 / 2 00 94 Das Gesamtprogramm auf unserer neuen Homepage: www.theaterverlag-arno-boas.de info@theaterverlag-arno-boas.de www.theaterverlag-arno-boas.de Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 31 Berichte aus den Bezirken Niederbayern Kultureller Ehrenbrief an die Engertshamer Heimatbühne „Es ist ein öffentliches Dankeschön, aber auch Ansporn für andere, sich ehrenamtlich zu engagieren. Ohne Sie wäre es nicht so schön, in Fürstenzell zu leben“ so Bürgermeister Manfred Hammer. „Der Markt könne sich glücklich schätzen, Menschen zu haben, die sich zum Wohl anderer engagieren.“ Darum zeichnet der Markt Fürstenzell regelmäßig Personen, Gruppierungen und Vereine aus. Im Rahmen eines Festaktes wurde der Engertshamer Heimatbühne der Kulturellen Ehrenbrief der Gemeinde Fürstenzell überreicht. Eine „kulturelle Größe“ sind sie, so Manfred Hammer, die Schauspieler und Macher der Engertshamer Heimatbühne. In einer Zeit, als im Fasching noch Halligalli im Dorf herrschte, wie Hammer am enthüllten Origninal-Plakat von 1974 mit elf Veranstaltungen nur in Engertsham erinnerte, tauchte erstmals auch ein Theaterstück auf. Dreimal zeigten die Hobby-Schauspieler der Landjugend damals „Der Gusseiserne“. Seither ist kein Jahr vergangen, in dem die Gruppe nicht ein neues Theaterstück prästentierte. Das Repertoire reicht von Klassikern über Bauernschwänke bis zu modernen Stoffen. Egal was gespielt wird, die Engertshamer Heimatbühne sorgt dafür dass dem Publikum Kultur und Brauchtum nahegebracht werden und das vor selbst gefertigten und entworfenen Bühnenbildern. Die Verbundenheit zum Verein zeigt sich auch darin, dass noch drei Gründungsmitglieder (Hermine Atzinger, Helga Huber und Sepp Sichhart) aktiv mitwirken. Dieses Engagement wurde nun mit dem „Kulturellen Ehrenbrief“ belohnt. Der Festakt wurde musikalisch umrahmt, im Anschluss wurde beim gemütlichen Teil gefeiert und sich bestens unterhalten. Text und Foto: Christine Sichhart Nicht vergessen! Redaktionsschluss für die Apriausgabe ist der 20. Februar 2016 Berichte, Artikel und Bilder an: redaktion@amateurtheater-bayern.de 32 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Berichte aus den Bezirken Niederbayern Theaterspielkreis Saal a. d. Donau probt schwarze Komödie „Jailhouse Blues“ von Jörg Graser Der Theaterspielkreis Saal a. d. Donau e. V. hielt sein Versprechen und brachte zu seinem 25. Jubiläum drei unterschiedliche Stücke innerhalb eines Jahres auf die Bühne. Nach der bayerischen Komödie „‘s Elädrische“ von Peter Landstorfer und dem gesellschaftskritischen Stück der Mimik-Monster „Fliege und die Ratten“ nach der Legende des Rattenfängers von Hameln wurde im November der Humor sehr schwarz. In seinem Stück „Jailhouse Blues“ nimmt Jörg Graser das amerikanische Justizsystem satirisch ins Kreuzfeuer. Vom gleichen Autor spielte der Theaterspielkreis bereits 2011/2012 in Gasthäusern in Schierling und Kelheim den Krimi „Little Hero“. Im Jubiläumsjahr 2015 blieb das Ensemble um Regisseur Konrad Götz im theaterSAAL des Vereinsheims an der Donau. Das Bühnenbild zu „Jailhouse Blues“ wurde im August aufgebaut, parallel wurde bereits geprobt. Hauptdarsteller Michael Walker hatte dabei ein ganz besonderes Bühnenerlebnis: Er musste sich für jede Probe hinter Gitter begeben! Denn seine Bühnenfigur Alec Motil befindet sich im Gefängnis in Desertstone, Texas. Er hat nur noch zwei Stunden bis zu seiner Hinrichtung auf dem elektrischen Stuhl. Die Wartezeit wird ihm durch den Gefängniswärter Sam Brody und skurrile Besuche eines Gefängnispfarrers, seiner Anwältin Mrs. Hampton sowie des Sheriffs verkürzt. Dabei hat Alec eigentlich nur noch einen letzten Wunsch: Seine große Liebe Sandy Hopper noch einmal wiederzusehen… Alec Motil (Michael Walker) wartet in der Todeszelle auf seine Hinrichtung. Für Michael Walker bedeutete die Rolle eine doppelte Herausforderung, denn er hatte nicht nur viel Text, sondern seine Muttersprache ist Englisch. Er lebt und arbeitet aber bereits seit vielen Jahren in Bayern. Von Vorteil war auch seine langjährige Bühnenerfahrung als Bassist und Sänger einer Coverband. So konnte er diese große Rolle routiniert und mit Gelassenheit angehen. Auch für Peter Richter (Sam Brody) und Klaus-Peter Reimann (Pfarrer) waren es die ersten größeren Theaterrollen. Beide hatten sich zu Beginn ihrer Rente entschieden, Theater zu spielen - warum auch nicht? Andrea Walker (Mrs. Hampton) hatte bereits in „Liebe, häppchenweise“ vom Herbst 2014 eine zentrale Rolle gespielt. Gerti Fahrnholz (Sandy Hopper) stieg nach dreijähriger Pause wieder ein und Wolfgang Kugler war als Sheriff Delaware ebenfalls wieder dabei. Gefängniswärter Sam Brody (Peter Richter, rechts) lässt sich nicht erweichen. Vorschrift ist Vorschrift Die Premiere hatte zu Redaktionsschluss noch nicht stattgefunden, bei den Proben hatten die Beteiligten allerdings schon jede Menge Spaß. Von den frischen Brezen für den Pausenverkauf über die Whiskyflaschen auf der Bühne, selbstverständlich theatergerecht gefüllt mit Kräutertee, bis hin zu einem echten weißen Stetson als Teil von Mrs. Hampton‘s Kostüm war alles vorbereitet - „auf den Hut von Uncle Sam!“ Text: Andrea Kugler, Fotos: Martin Lohner Mrs. Hampton (Andrea Walker, Mitte) erscheint für einen Moment sprachlos. Wärter Brody (Peter Richter, links) und Häftling Motil (Michael Walker, rechts) wissen nicht so recht, was sie davon halten sollen Sheriff Delaware (Wolfgang Kugler, Mitte vorne) versucht einen Dollarschein zu treffen... ob das nach dem ganzen Whisky gutgeht? Alec Motil spielt den Blues in seiner Zelle - wie gut, dass Darsteller Michael Walker tatsächlich sehr gut Gitarre spielen und singen kann Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 33 Berichte aus den Bezirken Schwaben aktuell A so geht’s!! beim Theater Nordendorf Nordendorf- ein kleines schwäbisches Dorf – ist uns heuer schon einmal sehr positiv aufgefallen, als der dortige Theaterverein sowohl den schwäbischen Bezirkstag wie verschiedenste Theaterlehrgänge perfekt organisierte und große Gastfreundschaft bewies. Mit Bewunderung und gleichzeitig viel Freude über so viel Unterstützung durch die Gemeinde für einen Amateur-Theaterverein im besten Sinne des Wortes konnten wir die tollen Räumlichkeiten des Bürgerhauses, die dem Verein auch sonst einschließlich einer prima ausgestatteten Bühne zur Verfügung stehen, nutzen. Einfach klasse! Das weckte unsere Neugier auch auf die schauspielerischen Leistungen dieser Bühne (im Volksmund Leib-Theater?). Schon damals fiel uns die große Zahl junger Aktiver auf, die für großes Engagement des Vorstandes unter der Leitung von Frank Leib auch in der Jugendarbeit spricht. Am Wochenende war es dann so weit. Wir besuchten die aktuelle Aufführung der Nordendorfer. Ein feines Stück hintersinniger Dialoge und amüsanter Ideen in der Umsetzung des alten Themas „ Wer hat die Hosen an“! Bauer Schorsch (Manfred Gundel), seine drei Freunde, Bene (Georg Bürger), Toni (Michael Hödl), Miche (Manuel Langer) und derKnecht Korbi (Josef Scheller) -regelmäßige Wirtshausgeher –haben wieder einmal über den Durst getrunken und so holt Bauer Schorsch im Schlaf der Albtraum der Männerwelt ein: zu Hausmännern mutiert haben sie den mittlerweile zu echten „Hosenträgern“ gewordenen Ehefrauen Anni (Beate Sailer), Kathi (Petra Flatscher), Emmi (Hedwig Leib) und Zenta (Tanja Sulek) zu folgen. Fein werden die Alltagssituationen sowohl durch Kostüme wie subtile Dialoge und Schauspiel herausgearbeitet. Aus Schürzenjägern wurden Schürzenträger. Zu allem Überfluss erscheint das Sommerfrischlerpaar Clara (Jacqueline Sailer) mit ihrem Mann Klaus-Rüdiger (Jochen Haas), das mit Erstaunen und Neugier die seltsamen Rituale der Einheimischen beobachtet und umgekehrt das Landvolk, wie man bzw. frau die Männer um den Finger wickelt und so immer bekommt, was man bzw. frau will. Hilfe naht erst in Form eines Handlungsreisenden für Kurz- und Miederwaren Herr Heider (Elmar Leib), der nahezu allen ein „schnuckeliges Nichts“ - das sicher gegen Kopfschmerzen hilft verkauft. So kommen die Frauen schnell zu dem Schluss, dass manchmal außergewöhnliche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um das zu bekommen was man wirklich will. 34 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Berichte aus den Bezirken Schwaben aktuell Mit dem bayerischen Schwank von Ingrid Klameth „A so geht’s“! - fein interpretiert und gespielt – gelang es den beiden Spielleitern Frank Leib und Lydia Biener, einen unterhaltsamen Dreiakter, der nicht nur zum Schenkelklopfen, sondern mit Witz und Charme auch ein wenig zum Nachdenken über die Gender-Situation einlädt, auf die Bühne zu bringen. Hinter den Kulissen sorgte ein starkes Team dafür, dass die Spielerinnen und Spieler bei ihrem Auftritt glänzen können: Allen voran die Souffleuse Elke Stimpfle sowie die Inspizientin Sandra Scheller. Auch die Maskenbildnerinnen, Brigitte Kessinger, Andrea Reinhard und Lisa Kastner gaben ihr Bestes und das Bühnen- und Technikteam mit Hermann Huber, Peter Kastner, Andreas Sulek und Michael Weglehner sowie Manfred Gundel, Christian Nern und Michael Tauch verstand es, alle ins rechte Licht zu rücken. Sehr gelungen. Herzlichen Glückwunsch an das Theater Nordendorf. Text und Fotos: Susi Ständer und Michael Alt (VBAT) Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 35 Berichte aus den Bezirken Schwaben aktuell Drei Tage im Zeichen der Theaterfreunde Kesseltal Tausende Besucher zum 25jährigen Jubiläum – Festzug „Bissingen blüht auf“ Bissingen (HER). Drei herrliche Festtage bei strahlendem Sonnenschein in Bissingen – was will man mehr? Das dachten sich Tausende Besucher, die am vergangenen Wochenende in das Festzelt der Theaterfreunde Kesseltal im Bräuhof strömten, den Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Peter und Paul besuchten oder sich an dem großen Festzug durch die Marktstraße erfreuten. 25 Jahre ist es her, dass der Theaterverein in Bissingen gegründet wurde. Allerdings kann das Theaterspiel im unteren Kesseltal auf eine viel längere Tradition zurückblicken. Eröffnet wurde das Jubiläumsfest am Freitagabend am Maibaumplatz unter anderem mit den Böllerschützen, ehe es zu den Klängen der Blaskapelle hinauf zum Zelt ging. Hier spielte nach dem Bieranstich durch Schirmherrin Erna Hörhammer und der Begrüßung durch den TFK-Vorsitzenden Georg Hirner der Musikverein Kesseltal unter Leitung von Jochen Ruf vor vollem Haus zum Festabend auf. Riesenapplaus gab es für die Einlagen der jungen Kesseltaler Brettelstürmer und natürlich der Festdamen mit ihren schwungvollen Tänzen. Und auch für ein stimmungsvolles Ambiente rund um das Zelt im Bräuhof hatten sich die Theaterfreunde etwas einfallen lassen: Das Schloss und der große Schertlinturm unmittelbar oberhalb der Bräu waren sicher noch nie in ihrer mehr als 450 Jahre währenden Geschichte so prächtig illuminiert wie an den drei Festtagen. Am Samstag war zunächst eine ganze Menge für die Kinder und die Senioren geboten. Der Landfrauenchor des Kreises Dillingen unter Leitung von Elvira Foitl, die Bissinger Theatersänger, die Brettelstürmer und die Festdamen, Georg Grinbold am Keyboard sowie Alleinunterhalter Lukas Kiermeyer sorgten für beste Unterhaltung. Die Kinder und Jugendlichen konnten sich beim Spielmobil des Landkreises vergnügen und freuten sich über die Show des Zauberers Funzelino, der viele Tricks auf Lager hatte. Abends gehörte die Bühne beim Bayerischen Abend der Showband „Ed´lstoff“, welche die Zuhörer im vollbesetzten Zelt voll auf ihrer Seite hatte und mitreißend aufspielte. Den Festgottesdienst in der Kirche am Sonntagmorgen, musikalisch umrahmt von der Chorgemeinschaft Bissingen und dem Musikverein, zelebrierte Pfarrer Heribert Stiegler. Die Messfeier schloss mit der Überreichung und Segnung eines neuen Fahnenbandes für die TFK-Fahne, gestiftet von den zehn Festdamen. Nach dem Zug der Fahnenabordnungen und Ehrengäste ins Zelt und dem Mittagstisch stand ein absoluter Höhepunkt des Festes auf dem Programm. Unter dem Motto „Bissingen blüht auf“ stellten sich rund 50 Festwagen zum großen Umzug auf, der eine Anknüpfung an die legendären Bissinger Blumenfeste mit ihren Umzügen in den Jahren vor und nach dem Zweiten Weltkrieg bot. Damals, als Bissingen als Kurort weithin bekannt war, zogen die Blumenfeste viele Besucher aus dem weiten Umkreis an. Und so war es auch beim Umzug der Theaterfreunde. Zuschauer aus nah und fern säumten die Marktstraße und die Hohenburger Straße und beklatschten die mehr als 50 Zugnummern, die vom Jubelverein und den Kutschen mit den Ehrengästen, darunter Landrat Leo Schrell und Bürgermeister Michael Holzinger, sowie dem Patenverein aus Oberpeiching angeführt wurden. Musikkapellen aus Wörnitzstein und Höchstädt, die Original Kesseltaler und die Dorfstadelmusikanten, aber auch die Chorgemeinschaft Bissingen 36 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Mit ihren Tanzeinlagen sorgten die jungen Festdamen der Theaterfreunde Kesseltal beim 25jährigen Jubiläumsfest für beste Unterhaltung. Ein großartiges Bild am Festwochenende bot das Schloss Bissingen, das ebenso wie der benachbarte Schertlinturm farbig angestrahlt war. Für ihren Festwagen und die begleitende Fußgruppe wurde der Obst- und Gartenbauverein Bissingen ausgezeichnet. Berichte aus den Bezirken Schwaben aktuell und der Jägerchor Donau-Ries hatten sich ebenso in den Festzug eingereiht wie insgesamt 27 Wagen, Kutschen und Gespanne, die oft großartig mit Blumen und anderem Grün geschmückt waren. Über Erfrischungen vom Auerquelle-Wagen herunter und von der Ladefläche des alten Opel Blitz, gefahren von Heinrich Gropper persönlich, freuten sich die Zuschauer bei den heißen Temperaturen ebenso wie über die ein oder andere Dusche von Kreisbrandmeister Michael Klarmann, der mit der Feuerwehrspritze auf dem alten Löschwagen aus Burgmagerbein saß. Die beteiligten Vereine und Firmen aus Bissingen und dem Umland hatten sich eine Menge einfallen lassen, um die Besucher am Straßenrand zu begeistern. Nach dem grandiosen Einmarsch von 15 Fahnenabordnungen ins Zelt, moderiert von Zweitem Bürgermeister Stephan Herreiner, wurden aus den Reihen der Umzugsteilnehmer der Obst- und Gartenbauverein und die Feuerwehr Bissingen für ihre kreativen Zugnummern besonders prämiert. „25 Jahre Theaterverein in Bissingen heißt, dass 25 Jahre lang viele Männer und Frauen im Ehrenamt vieles unentgeltlich geleistet haben“, sagte anschließend Landrat Leo Schrell in seinem Grußwort und fügte hinzu: „Theater spielen ist bei uns ein wertvolles Stück Kultur!“ Zum Festausklang spielten die Dorfstadelmusikanten noch einmal zünftig auf und auch die Theaterfreunde zeigten mit mehreren kleinen Sketchen auf der Bühne, wie sie mit Humor und Hintersinn die Lachmuskeln ihrer Besucher strapazieren können. „Bissingen blüht auf!“ Unter diesem Motto stand der große Festzug, den die Theaterfreunde Kesseltal anlässlich ihres 25jährigen Jubiläums organisierten. Fotos: Helmut Herreiner Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 37 Berichte aus den Bezirken Schwaben aktuell Der „Bayrische Jedermann“ als Jubiläums – Höhepunkt bei dem Theater Gersthofen e.V. Es war der ausdrückliche Wunsch von Kulturamtsleiter Helmut Gieber, zum 20-jährigen Bestehen der Stadthalle Gersthofen einen besonderen Höhepunkt zu setzen. Ein solcher sollte sich einerseits messen lassen können mit dem nicht arm an professionellen Darbietungen ausgestatteten künstlerischen Bühnen-Darbietungen im Lauf all der vergangenen Jahre – der aber ebenso eine möglichst engen Bezug haben sollte zum kulturellen Geschehen in der Stadt selbst. Und hier erinnerte man sich gerne an die Freiluftaufführungen des „Bayrischen Jedermann“ auf dem Rathausplatz bereits in den Jahren 1998, 2000 und 2002 – schon damals in Zusammenarbeit mit dem Gersthofer Kulturamt und auch schon vor siebzehn, fünfzehn und dreizehn Jahren jeweils gefeiert als unumstrittene Höhepunkte anspruchsvollen Amateurtheaters. Konnte ein solches Unternehmen erneut „gestemmt“ werden? Viel wurde diskutiert, argumentiert, abgewogen… Vorstandschaften und Mitglieder von „Theater Gersthofen“ und der befreundeten „Bühnenfreunde Augsburg“ , die auch schon bei den früheren genannten Inszenierungen „mit im Boot“ waren, standen an – ehe man sich schließlich einig war: „Ja, wir packen das erneut…!“ Und man packte an. Wer von den damaligen Darstellern steht noch zur Verfügung? Welche Rollen müssen neu besetzt werden? Kann man wieder auf das Dabeisein anderer Gersthofer Vereine bauen? Bühnenbild, Tontechnik, Maske, Musik, Chor… welche Kostüme können noch verwendet werden, wer kümmert sich um neu zu schneidernde? Die Vorbereitungsarbeiten gingen über Monate. Unerwartet auftretende Unwägbarkeiten mussten bewältigt werden. Und wie viele „Kleinigkeiten“ stellen sich dann plötzlich in den Weg… Aber – am 7. August 2015 war es schließlich soweit! Premiere!. Es herrscht bestes Sommerwetter. 21 Uhr. Die „Jeeedermaaann-Rufe“ schallen über den Rathausplatz. Vor vollem Haus – wie übrigens auch an den nächsten zweiTagen, dreimal 400 Besucher! Ein prächtiges Pferdegespann mit dem Jedermann und zwei seiner Vettern zieht vor die Bühne – das Spiel beginnt. Nun – „den Jedermann“ kennt man ja.“ Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ von Hugo von Hofmannsthal in der “bayrischen“ Version von Oskar Weber. Kurz zum Inhalt: Der reiche, kaltherzige Jedermann, kein Freund von Traurigkeit, sieht sich unerwartet, mitten in einem fröhlichen, ausgelassenen Gelage, dem Tod gegenübergestellt, der ihn vor seinen Schöp- 38 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Berichte aus den Bezirken Schwaben aktuell fer führen will. Rechenschaft über sein Leben soll er geben – jetzt, mitten im Leben. Geradezu erbärmlich bettelt Jedermann darum, doch noch etwas Zeit zu bekommen, Doch der Tod wehrt ab - jetzt sei es an der Zeit, zu gehen. Jedermann fleht darum, jemand möge ihn doch begleiten…, hinab ins Grab. Aber - wen wundert es - weder Knechte noch Freunde sind dazu bereit. Gewohnt, als Geschäftsmann, Gutsherr, Liebhaber sehr erfolgreich gewesen zu sein, steht er, der allseits bewunderte Jedermann, jetzt alleine und im wahrsten Sinn des Wortes mit leeren Händen da, denn Menschlichkeit war dem Lebemann stets fremd gewesen. Nun, den Tod vor Augen, versucht er sich abzuwenden von jeglichen weltlichen Belustigungen – und nach all den Jahren der Ungläubigkeit erinnerter er sich an Gott - und ihn überfällt Reue. Erweist sich auch die Gestalt, die seine Guten Werke darstellt, als zu schwach und gebrechlich, um ihm beizustehen, so hilft ihm doch erfolgreich jene, die sich als sein Glaube zu erkennen gibt. Da kann selbst der grandiose Auftritt des Teufels, der sich eigentlich der Seele des Jedermann schon sicher war, nichts mehr daran ändern – dieser zieht im weißen Gewand als Geläuterter gerettet durchs Tor ins Jenseits … Womit das Stück endet.Das Publikum zeigte sich wieder einmal sehr beeindruckt – Pressestimmen und viele Gespräche bestätigten es den Akteuren: die drei Aufführungen waren ein sehr gelungener Jubiläums-Höhepunkt! Über 60 Personen treten im Verlauf des Spiels auf der Bühne auf, mit von der Partie sind neben den Spielern von „Theater Gersthofen“ und den „Bühnenfreunden Augsburg“ der Heimat- und Volkstrachtenverein Gersthofen“, Turner und Spielmannszug des TSV Gersthofen und der Chor der Pfarreiengemeinschaft Gersthofen. Regie führten Petra Soldago und Peter Eder, der auch als Jedermann auftrat. Das Bühnenbild gestalteten Ingeborg Eder, Charly Drummer, Herbert Kühner und Wolfgang Brem. Tontechnik: Patrick Rath. Alle Akteure und Mitarbeiter waren von Bürgermeister Michael Wörle abschließend zu einem Frühstückstreffen geladen worden. Nochmals wurde auf die Aufführungen eingegangen – und es gab von offizieller Seite erneut viel Lob und Applaus. Kulturamtsleiter Helmut Gieber meinte, Gersthofen habe Amateurtheater vom Feinsten erlebt. Er könne sich als jemand, der Woche für Woche auch Darbietungen von Berufsschauspielern in der Stadthalle zu sehen bekomme, durchaus ein Urteil erlauben: „So manche Profitruppe müsste sich da schon ganz schön anstrengen, um Vergleichbares wie diese Jedermann - Darbietungen auf die Bühne zu bringen.“ Kann es ein schöneres Lob geben…? Text: Peter Smolek Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 39 Berichte aus den Bezirken Schwaben aktuell „Pension Schöller“ im Theaterverein Wolfertschwenden Landesspielleiter Gerhard Berger besuchte den Theaterverein Wolfertschwenden vor ausverkauftem Haus bei der vierten Aufführung des rekordverdächtigen Lustspiels „Pension Schöller“: Der Theaterverein Wolfertschwenden ist seit 01.01.2014 Mitglied beim VBAT. Er hat 90 Mitglieder. Seit 1990 wird in Wolfertschwenden Theater gespielt. Nach einigen Jahren der „Ruhe“ wurde 2010 der heutige Verein wieder aktiviert. Gespielt wird immer im November in der Fest- und Sporthalle. Berger lobte die sehr flüssige Spielweise der Wolfertschwendener, bei dem „sich die Figuren, bestens besetzt und wohlüberlegt in die Rollen hineingedacht haben“. Hier merke der Zuschauer gleich vom ersten Augenblick an, „dass die große Schar der Darsteller (über 20 Darsteller auf der Bühne) beim Spiel mit Freude und Herzblut dabei sind, um langjährige Theaterkultur mit örtlicher Komponenten zu vermitteln“. Hohes Lob gab es auch für die Auswahl des Stückes: „Mit dem Theaterstück bringt Wolfertschwenden die Kultur in die Fläche!“ Berger lud die emsigen Laiendarsteller für ein Wochenende zu einer Fortbildungsmaßnahme des Verbandes ein. Er verwies insbesondere auf die Möglichkeit, „Hauskurse“ mit Zuschüssen des VBAT anzubieten. Dabei bringen Profi-Schauspieler und Theaterwissenschaftler jeweils zwei Tage lang den Akteuren „mit ganz besonderen Tricks den letzten Schliff“ bei. Bedauernd stellte Berger, der gerne in Rott am Inn selbst auch auf der Bühne steht, fest, dass in Bayern das Amateurtheater vom Freistaat sehr stiefmütterlich behandelt wird: Von den 71 Millionen Förderung für nichtstaatliche Theater bekomme der Verband Bayerischer Amateurtheater vom Land gerade mal 0,1 Prozent an Fördergeldern. In Baden Württemberg kann das Amateurtheater mit dem vielfachen Zuschuss rechnen, obwohl dort weniger Vereine beim Verband organisiert sind. Damit sich der VBAT künftig auch einen eigenen Geschäftsführer leisten könne, werde man dieses Problem nun mit Nachdruck angehen. Nach der vierten Aufführung des Lustspiels „Pension Schöller“ diskutierten (am Tisch von links) Spielleiter Franz Sinner und Komiker Rainer Gropper lebhaft mit dem Landesspielleiter Gerhard Berger. Höchstes Lob erhielten Hauptdarsteller Johann Sontheim und Verena Müller, die sich besonders um das gelungene Bühnenbild kümmerte. Foto: Franz Kustermann 40 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Berichte aus den Bezirken Oberpfalz aktuell Neugegründeter Bezirk der Oberpfalz vom Verband Bayerischer Amateurtheater steckt sich viele Ziele Nachdem sich am 09. Mai eine Vorstandschaft für den neugegründeten VBAT-Bezirk Oberpfalz gefunden hatte, machte sich der 1. Vorsitzende Guido Rind und seine Mannschaft sogleich an die Arbeit, mit den 39 Mitgliederbühnen des Verbandes in Kontakt zu treten, deren Vereinsdaten zu aktualisieren und einfach einen telefonischen Kontakt mit den Vorständen herzustellen und diese über die Neuerung der Bezirksgestaltung zu informieren. Des Weiteren wurden Informations-Veranstaltungen in allen Landkreisen des Bezirkes geplant, zu denen nicht nur die Mitgliederbühnen, sondern im Besonderen diejenigen Theatergruppen und –Vereine eingeladen werden die noch nicht dem VBAT zugehörig sind. Hierbei sollen sie über ihre Vorteile aufgeklärt werden die sie durch eine Mitgliedschaft im Verband erlangen können, z.B. den Verband erst einmal kennenlernen mit seinen Strukturen und der Geschäftsstelle, versicherungstechnische Absicherungen, Fortbildungsmöglichkeiten, Jugendarbeit, usw.. Eine erste Veranstaltung diesbezüglich fand bereits im August im Landkreis Cham statt, die nach Rücksprache mit den Beteiligten einen sehr guten Anklang fand. Ein weiteres Ziel ist, eine Webseite des Bezirkes einzurichten, um ein Netzwerk aufzubauen, in dem sich die Vereine über bereits aufgeführte Inszenierungen der Bühnen erkundigen können, sich untereinander Erfahrungswerte austauschen können, sich untereinander aber auch Kostüme, Requisiten und Kulissenteile ausleihen, um Produktionskosten eines Stückes niedrig zu halten. Auch ein Ziel ist es, dass Fortbildungsseminare, die bisher überwiegend weit weg, im Norden bzw. im Süden abgehalten wurden, in der Oberpfalz stattfinden zu lassen, um auch hier die Spieler- und Produktionsqualiäten, der Vereine zu steigern bzw. zu verbessern. Nicht zu selten wird die Qualität der Amateurbühnen höher eingestuft, als die der Provis. Insofern erhalten wir auch noch mehr Kandidaturen für den Laienschauspielpreis, dem „Larifari“, der alle zwei Jahre vom VBAT im Rahmen einer Veranstaltung verliehen wird, die der einer Oskar Verleihung gleichzusetzen ist. Die nächste Verleihung findet im Sommer 2016 in Neuburg a.d. Donau statt. Geplant ist auch, dass sich der Bezirksvorsitzende zusammen mit dem Verbandspräsidenten und dem Landesspielleiter, mit dem Bezirksheimatpfleger der Kultur- und Heimatpflege des Bezirks Oberpfalz Herrn Dr. Appl und mit dem Bezirkstagspräsidenten Herrn Franz Löffler zu intensiven Gesprächen treffen wird, um auch auf dieser Ebene eine bessere Zusammenarbeit zu erwirken. Hauptaugenmerk ist auch, die Anzahl der Mitgliederbühnen im Bezirk (bereits 42) und im Verband bayerischer Amateurtheater (derzeit 670 mit rund 57.000 Mitgliedern) zu erhöhen, da die Dunkelziffer der Gruppen und Vereine, die nicht von den Vorzügen des VBAT wissen, überraschend hoch ist. Diesbezüglich luden wir wirklich alle Theatergruppen und –Vereine, wie auch Figuren- und Puppentheater, die nicht Mitglieder im VBAT sind zu unserer 1. ordentlichen Bezirksversammlung am Samstag, den 21. November nach Michelsneukirchen (im Ldkr. Cham) ein, um den Bezirk, den Verband und die Mitgliederbühnen kennen zu lernen und sich ausreichend über unsere erstrebten Ziele zu informieren. Einladungen werden in nächster Zeit noch an die Vorstände aller uns bekannten Gruppen- und Vereinsadressen verschickt werden. Seit August 2015 zählt der Bezirksverband bereits 42 Mitgliedsbühnen und nach der Info-Veranstaltung sieht es so aus, dass sich der eine oder andere Verein ernsthaft einen Beitritt beim Verband überlegt. Der Präsident des Verbandes Host Rankl war sehr überrascht mit welchem Elan und Geschwindigkeit im Bezirk Oberpfalz vorgegangen wird, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Er, sowie der Landesspielleiter Gerhard Berger, die Vorsitzende der Bayerischen Theaterjugend Sandra Haas sowie die Vorsitzende für den Bezirk Figuren- und Puppentheater waren beim 1. Bezirkstag anwesend und standen für anfallende Aussprachen zur Verfügung. Guido Rind stellv. Landesspielleiter des VBAT und 1. Vorsitzender vom Bezirk Oberpfalz des VBAT Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 41 Berichte aus den Bezirken Oberpfalz aktuell OVIGO Theater zieht erfolgreichen Strich unter 2015 – zahlreiche Projekte im nächsten Jahr Vor etwas über einem Jahr hat der langjährige Chef des OVIGO Theaters (vor 2012 „Ortenburg Ensemble“) Wolfgang Pöhlmann die Leitung des Ensembles an Florian Wein und Julia Ruhland übergeben. Seitdem haben sich die Oberviechtacher Theatermacher in Windeseile weiterentwickelt und können nun auf ein extrem erfolgreiches Jahr 2015 zurückblicken. Im Frühjahr begeisterte OVIGO mit dem weltweit gefeierten Stück „Der Gott des Gemetzels“ (Yasmina Reza) in Oberviechtach, Neunburg vorm Wald, Regensburg und mit einem Gastspiel in Nürnberg. Es sollte das Regie-Debüt von Florian Wein werden und hinterließ schließlich vor rund insgesamt 500 Zuschauern mächtig Eindruck. Im Herbst tobte sich erstmals Julia Ruhland auf dem Regiestuhl aus und brachte den gewagten Jugendthriller „Diamond Lucy“ vor insgesamt rund 300 Zuschauern in Oberviechtach und Neunburg vorm Wald auf die Bühne. Auch diese Inszenierung sollte einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Florian Wein hatte das Stück (das aus der Feder von Claudia Widmann stammt), in eine spezielle, lokale Version gebracht. Zum Abschluss des Theaterjahres hat sich OVIGO noch an ein Special gewagt. Zur Einweihung des neuen Mehrgenerationentreffs der AWO in Oberviechtach, wurde der absurde Klassiker „Die Unterrichtsstunde“ (Eugène Ionesco) zum Besten gegeben. Das Publikum reagierte ebenso verblüfft wie begeistert – auch bei den letzten beiden Aufführungen im Regensburger W1. OVIGO brachte erstmals drei Produktionen (11 Aufführungen) in einem Jahr auf die Bühne, bei denen 13 Schauspieler mitwirkten – vor insgesamt rund 1000 Zuschauern. Die OVIGO-Pläne für 2016 sind schon sehr weit fortgeschritten. Die Oberviechtacher stellen gerade einen abwechslungsreichen, spannenden Spielplan auf die Beine. Künstlerischer Leiter Florian Wein ließ die ersten „Katzen schon aus dem Sack“: Im Frühjahr wird das moderne Drama „Lucky Happiness Golden Express“ gespielt, das in unnachahmlicher Weise komische und tragische Elemente verbinden wird. Die Aufführungen werden in Oberviechtach, Neunburg vorm Wald, Regensburg und Nürnberg sein. Im Herbst 2016 bringt OVIGO eine eigene Version der Kafka-Erzählung „Die Verwandlung“ auf die Theaterbühne. Das Stück schreibt Florian Wein selbst. Außerdem soll im Winter 2016 erstmals ein Stück für Kinder – wahrscheinlich ein Märchen – gezeigt werden. Weitere Informationen gibt es unter www.ovigo-theater.de. Text und Foto: Florian Wein 42 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Berichte aus den Bezirken Oberpfalz aktuell Sommer-Jugendtheater bei der Theatergruppe Brand Man erinnert sich noch an die Anfangsjahre der Theatergruppe, als 20 Jugendliche zur Kirwa mit einem Leiterwagen durchs Dorf zogen. Wenig später schoben sie dann die ersten Kinderwagen mit und die Brander freuten sich, dass sich junge Familien zur Brauchstumspflege zusammen gefunden haben. Am Wochenende nun haben die, die damals in den Kinderwagen lagen, zusammen mit ihren Eltern, rund 350 begeisterten Zuschauern ein „Theater—Air“ beschert, das allen Respekt verdient. Die Entwicklung der Brander Laienspieler hat also eine überaus erfreuliche Entwicklung genommen: Jugendarbeit in ihrer besten Form. „Die Schule der Piraten“ war ein grandioser Erfolg, trotz des kühlen Samstagabends, der den Akteuren und allen, die an der Vorbereitung und Durchführung dabei waren, zumindest kühles Nass von oben ersparte, wenn auch die Besucher dieses wunderbaren Abends immer durch Blicke in den westlichen Himmel, wo sich doch Einiges zusammenbraute, abgelenkt wurden. Es traf wohl andere und störte den Abend im ehemaligen Schulhof nicht. Dort hatten es sich schon lange vor Beginn viele Besucher gemütlich gemacht, hatten sich mit Bier und scharfer Piraten-Pfanne versorgt, um sich auf einen gemütlichen Abend mit Witz und Humor und vor allem der Freude an den schauspielerischen Leistungen der Jugendgruppe der Theatergruppe zu erfreuen. Die, die damals die Kinderwagen schoben, waren auch dabei, hatten sich obligatorisch für das Piratenstück mit Kopftuch, Hut und Säbel ausgerüstet, sodass der Abend ein Gesamtwerk von zwei Generationen wurde. Welch einen eindrucksvollen Beweis für erfolgreiche Jugendarbeit lieferte die Theatergruppe an diesem Abend! Was für eine wunderbare Gemeinschaft ist hier in den letzten Jahren herangewachsen! Nur durch eine solche konnte dieser Versuch einer neuen Veranstaltungsform in Brand von Erfolg gekrönt sein. Denn alle waren gefordert, um schon Wochen vor dem Abend ein tolles Bühnenbild zu schaffen, Möbel zu zimmern, Utensilien heranzuschaffen und schließlich das Stück so auf die Bühne zu bringen, dass es für Jung und Alt interessant und kurzweilig wurde. Das Problem der Akustik musste ebenso gelöst werden wie 20 Headsets besorgt werden mussten, damit die jungen Schauspieler auch in allen Ecken des Platzes zu hören und zu verstehen waren. Technik im Wert von 60 Tausend Euro stand schließlich im Schulhof und im Mehrzwecksaal, wo erstmalig auch die hintere Tür der Bühne geöffnet war, hinter der sich die Technikzentrale befand. Nicht weniger als 25 Helferinnen und Helfer listete das Programmheft neben den 24 Kindern und Jugendlichen auf, die die Freilichtbühne bevölkerten. Gar nicht genannt noch die vielen Helfer, die für die Verpflegung zuständig waren. Nachdem Vorsitzender Jochen Erhardt schließlich die Gäste begrüßt und den doch recht heftig wehenden Wind als „selbstverständlich be- Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 43 Berichte aus den Bezirken Oberpfalz aktuell stellte steife Brise“ deklariert hatte, erfüllte kerniger Sound den Platz und das Stück konnte beginnen. Durch einen Zauber landen die beiden Kinder Timo und Tina im Jahr 1710 auf der Insel „Totumba“. Hier stellen die beiden fest, dass in der Kneipe „Zum Roten Papagei“ eine Piratenschule betrieben wird. Hier ist es Aufgabe des Lehrers „Kapitän Blackbeard“ (Lukas Schlicht) und seiner Kollegin, der „Schwarzen Witwe“ (Sarah Glowka), ihre Schüler im „Angst machen“ und „Böse sein“ zu unterrichten. Tina und Timo nehmen zunächst am Unterricht teil und lernen Prinzessin Elisabeth (Lena Scherm) kennen. Doch bald schon wollen alle nur noch nach Hause. Da führt der Zauberspruch auch Herrn und Frau Kleinschmitt (Hannes Scherm und Maria König) auf die Pirateninsel und schnell gibt es ernsthafte Probleme. Diese können nur durch Zusammenhalt gelöst werden. Die beiden haben das „Zauberbuch“ dabei und so gelingt es schließlich der Familie, unbeschadet an den heimatlichen Küchentisch zurückzukommen. Erzählerin Leonie Reiß führte sehr selbstbewusst durch das Stück und das im oberpfälzer Dialekt, der so gar noch zum Flair des Stücks passen wollte und gerade deshalb ihrem Part einen besonders witzigen Charme verlieh. Nicht minder die schauspielerische Leistung aller jungen Akteure, die zum Teil zum ersten Mal auf der Bühne standen, zum ersten Mal ein Headset mit all seinen Tücken trugen und ihren Part hervorragend meisterten. Die vielen Proben – dreimal pro Woche in der Zeit vor der Aufführung – hatten sich gelohnt, um die Sicherheit zu gewinnen, die nötig ist, um sich so frei und ungezwungen geben zu können, wie es eine überzeugende Darstellung nun einmal verlangt. Von Lampenfieber am Tag der Aufführung deshalb keine Spur, eher beherrschte große Spielfreude die Szenen, die von einem dankbaren Publikum immer wieder mit starkem Applaus bedacht wurden. Die anschließend geplante Party danach litt dann etwas unter der doch deftigen Kälte, die sich im Laufe des Abends breit gemacht hatte. Dafür wurden alle Mitwirkenden vor und hinter der Bühne am Sonntag zur zweiten Aufführung mit Traumwetter belohnt und vor allem mit einem hervorragenden Besuch. Die Autos belegten alle Plätze entlang der Max-Reger-Straße. Und anschließend wurde der Erfolg auch kräftig gefeiert. Gibt es wieder einmal ein Open-Air von der Theater-Jugend? Es scheint so, denn am Rande war zu vernehmen, dass sie sich an ein eigenes Stück wagen wollen. Man wird sehen. Die Besucher sehen dem erwartungsvoll entgegen, denn die Messlatte liegt nach diesem Auftakt doch ganz schön hoch. Text: Bertram Nold Foto: Juliane Drehobel 44 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Berichte aus den Bezirken Oberpfalz aktuell Theatergruppe Kulturverein Mühlhausen 09. Oktober 1995, das Gründungsdatum von der Theatergruppe Kulturverein Mühlhausen; das bedeutete heuer durfte gefeiert werden. Dazu waren nebst der Gründungs- und Ehrenmitglieder, Bürgermeister Dr. Hundsdorfer, Bezirksvorsitzender Guido Rind, der befreundete Theaterverein Dorfbühne Waidhaus sowie alle Mühlhausener recht herzlich eingeladen, um den Jubeltag mit ihrer Heimatbühne auf ihrer gewohnten Art und Weise zu begehen. Nach kurzen Begrüßungsworten vom Vereinsvorsitzenden Günter Nützel und des Bürgermeisters ging das Programm gleich richtig los mit dem Sketchmarathon, zusammengestellt aus dem Wirken der letzten 20 Jahre. Hier ist es Tradition einmal im Jahr im Frühjahr ein Theaterstück aufzuführen und im Herbst gibt es dann einen „Bunten Sketche-Abend“. Nach einer kurzen Pause richtete der Vorstand vom Kulturverein Mühlhausen sein Grußwort an die Feiernden. Im Anschluß wurde der Bezirksvorsitzende gebeten, bei der Ehrung der Mitglieder mitzuwirken. Nach kurzen ehrenden Worten über den Verein, folgte im Namen des Verbandes und Präsidenten die Überreichung der Ehrenurkunde und der Fortbildungs-Gutscheine vom VBAT an den Vorsitzenden G. Nützel und der Schriftführerin Patrizia Weber. Danach wurde die Ehrung der anwesenden Gründungs- und Ehrenmitglieder vollzogen. Eine weitere Vielfalt von Sketchen krönte schließlich die Feierlichkeit, die stets vom Publikum mit andauernden Lach- und Applaussalven abgerundet wurden. So viel Komik, Theaterlust und Spielfreude war für Jedermann an diesem Abend ein Hochgenuss, auch wenn dies Muskelkater der Lachmuskeln bedeutete. Für 20 Jahre Kulturverein Theatergruppe Mühlhausen e.V. nochmals herzlichste Gratulation, macht´s weiter so und wir freuen uns alle auf Euer 25-Jähriges. Guido Rind stellv. Landesspielleiter des VBAT und 1. Vorsitzender vom Bezirk Oberpfalz des VBAT Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 45 Berichte aus den Bezirken Oberpfalz aktuell Vorschau „Eine fast sündige Nacht” – Beginn Kartenvorverkauf Auch für die neue Theatersaison haben wir uns ganz schön was vorgenommen. Wir freuen uns darauf, mit dem heiteren Schwank „Eine fast sündige Nacht“ wieder viele Gäste im Brandner Mehrzwecksaal gut zu unterhalten. Bei den Steinbergers ist die Ehe am Tiefpunkt. Es hat sich keiner mehr etwas zu sagen und jedes Wort reizt jeden. Im Grunde geht es ihnen aber sehr gut - vielleicht zu gut! In solchen Situationen ist natürlich guter Rat teuer. Das frostige Klima greift sogar auf die Dienstboten über und es entsteht so ein richtiges „Reizklima“. Da kommt der Koni, Hochzeitslader und Heiratsvermittler, auf eine Idee - sie ist zwar gefährlich, aber er riskiert es! Er schaltet die Eifersucht ein und bringt damit die Herzen und Gemüter von Alt und Jung in stürmische Bewegung. Dies ist eine ganz schöne Strapaze für die Lachmuskeln! Die Verwechslungen und Verwirrungen in dieser Nacht gehen bis an die Grenzen des „Abgrundes“ - aber niemand stürzt hinab. Karten gibt es ab 23. November 2015 online unter www.theatergruppe-brand. de oder www.okticket.de Wer seine Karten nicht über das Internet beziehen möchte, kann diese auch bei sämtlichen OK-Ticket Vorverkaufsstellen kaufen. spielt: „Eine fast sündige Nacht“ Ein Schwank in drei Akten von Hans Gnade Im Mehrzwecksaal Brand Einlass: 19:00 Uhr – Beginn: 19:30 Uhr Dienstag 5. Januar 2016 Mittwoch 6. Januar 2016 Freitag 8. Januar 2016 Samstag 9. Januar 2016 Freitag 15. Januar 2016 Samstag 16. Januar 2016 KARTENVORVERKAUF AB 23.NOVEMBER 2015 unter www.okticket.de und im C&M Reisebüro Brand oder bei allen bekannten VVK-Stellen von okticket 46 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Berichte aus den Bezirken Franken aktuell 61. Bezirkstag Franken in Rednitzhembach Der Bezirkstag in Franken hat Tradition, zum 61. mal, trafen sich die Mitgliedsbühnen aus ganz Franken zu Ihrer jährlichen Bezirksversammlung. Nachdem sich im Juni 2015 der neue Bezirk „Oberpfalz“ gegründet hat, hat sich die Anzahl der Mitgliedsbühnen im Bezirk Franken auf 87 Bühnen reduziert.Trotzdem kam, wie alle Jahre zuvor, eine kleine Abordnung von Vertretern der Mitgliedsbühnen um die Berichte der Vorstandschaft entgegenzunehmen und neues und interessantes aus dem Landes- bzw. Bundesverband zu erfahren. Es ergab sich im Laufe der Versammlung eine lebhafte Diskussion über verschiedene Themen. Da erfreulicherweise unser Präsident vom VBAT, Horst Rankl, anwesend war konnten einige Fragen mit dem Thema Versicherung oder GEMA ausführlich beantwortet werden. Nach dem Revisionsbericht und Entlastung der Vorstandschaft, legte die Versammlung die nächsten Tagungsorte fest (2016 Marktredwitz, 2018 Förbau) und nach ca 1 ½ Stunden konnte der Vorsitzende die Bezirksversammlung 2015 schließen. Die Bezirkstage in Franken sind aber nicht nur wegen der Bezirksversammlung interessant, sondern besonders wegen den 6 Workshops, welche die Bezirkstage in Franken so atraktiv machen. Ob Schauspiel oder Verwaltung auch dieses Mal kamen die Teilnehmer voll auf Ihre Kosten. Auch dieses Mal konnte unser Bezirksspielleiter Jürgen Peter, Spitzenreferenten für die jeweiligen Fächer gewinnen und jeder der daran teilnahm war voll des Lobes und bat die Verantwortlichen um Wiederverpflichtung der Kursleiter, was im Jahre 2017 auch geschehen soll. Überraschenderweise mußten wir einen Rückgang der Anmeldungen um fast 50% verzeichnen, sicherlich eine Auswirkung der vielen Hauslehrgänge, was aber die Laune der Teilnehmer überhaupt nicht trübte. Eine besondere Aufmerksamkeit erfuhr der Bezirkstag durch die Präsenz des Bayerischen Fernsehens. Einen ganzen Tag begleitete ein Team die Kurse und auch die Abendveranstaltung. Das ausgezeichnete Ergebnis konnte man schon am Sonntagabend in der Frankenschau mit einem ausführlichen Bericht über den „Bezirkstag in Franken“ bestaunen. Text: Kurt Rodehau Nicht vergessen! Redaktionsschluss für die Aprilausgabe ist der 20. Februar 2016 Berichte, Artikel und Bilder an: redaktion@amateurtheater-bayern.de Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 47 Berichte aus den Bezirken Franken aktuell Räuber, Regie und Rollenspiel bei der Spessartbühne Mespelbrunn Die Spessartbühne Mespelbrunn existiert seit 40 Jahren - In Berlin provozierte das Ensemble im Jahr 1990 einen regelrechten Skandal Jürgen Overhoff Ein echter Skandal. 1990 in Berlin. Provoziert vom Ensemble eines kleinen Amateurtheaters aus Mespelbrunn. Christel Niederstenschee, Gertrud Stöcklein und Herbert Schüssler müssen bis heute darüber lachen, was vor 25 Jahren in der Hauptstadt passiert ist. Über-haupt: Die 40 Jahre, die die Spessartbühne auf dem Buckel hat, waren vorwiegend heitere. Aber Berlin war der Höhepunkt. Dort, erinnern sich Niederstenschee, Stöcklein und Schüssler, sei man zu einem Amateurtheater-Treffen eingeladen gewesen. Mit der Komödie „Wir wärs denn, Mrs. Markham?“. Aber die Festival-Macher fanden es es gar nicht komisch. Weder das leicht schlüpfrige Stück noch das angeblich anstößige Benehmen des Ensembles. Drakonische Strafe Und so forderten sie eine drakonische Strafe vom Bund deutscher Amateurtheater: Den Ausschluss der Spessartbühne aus diesem erlauchten Kreis. Doch die Wogen glätteten sich wieder. Was letztlich Stein des Anstoßes gewesen ist, daran erinnern sich Niederstenschee, Stöcklein und Schüssler nicht mehr. »Wir waren halt eine lustige Truppe«, lacht Christel Niederstenschee. Auch die Aufführung sei in Berlin wohl heiterer gewesen als in Mespelbrunn, meint sie augenzwinkernd. Zu jener Zeit, so die 69-Jährige, habe ohnehin das menschliche Miteinander noch eine größere Rolle gespielt. Heute stehe jedoch eindeutig die Kunst im Mittelpunkt. „Das Proben ist viel intensiver geworden“, sagt Gertrud Stöcklein. Die 50-Jährige spielt seit 25 Jahren in Mespelbrunn - ihr halbes Leben. Christel Niederstenschee und Herbert Schüssler gehören gar zu den Gründungsmitgliedern. Von denen sind nur die beiden und Waltraud Amrhein übrig geblieben. Erste Aufführung im Pfarrheim Sie waren dabei, als sich im Frühjahr 1976 erstmals der Vorhang hob. „Aktenzeichen XY…gelöst“ hieß das Stück. Gespielt wurde im Pfarrheim. So war es auch Pfarrer Ludwig Linker, der 1975 die Theatergruppe initiierte. Die Idee des damaligen Mespelbrunner Geistlichen fiel auf fruchtbaren Boden. Besonders bei Christel Niederstenschee, die schon immer vom Theater geträumt hatte. So war die heute 69-Jährige bald nicht mehr nur Schauspielerin, sondern auch Regisseurin und generell treibende Kraft im Ensemble. „Aktenzeichen XY…gelöst“ blieb keine Eintagsfliege. Für die nächsten zwei Jahre im Pfarrheim und ab 1981 im Haus des Gastes wurden zunächst Millowitsch-Schwänke, später auch Boulevard-Stücke aufgeführt. 1985 dann die große Zäsur: Die Spessartbühne, unterdessen ein eingetragener Verein mit 15 Mitgliedern - führt vor der Kulisse des Schlosses Mespelbrunn „Das Wirtshaus im Spessart“ auf. 9000 Zuschauer sehen die Aufführungen unter freiem Himmel. Die Spessartbühne wird bekannt. Gewinnt Mitglieder, so dass es heute rund 200 sind. Natürlich wird „Das Wirtshaus im Spessart“ fortgesetzt. 1993 erlebt es seine zweite Auflage mit 16 000 Zuschauern, 2000 kommen 19 000 Menschen. Der Verein, für den unterdessen auch der russische Profi-Regisseur Vladimir Mina immer wieder inszeniert, wird reich. Und kann sich deshalb ein eigenes Theater leisten. Neben dem Gasthaus Zur Post. Die Spessartbühne mietet das Gebäude an und baut es zum Theater um. Kosten: 800 000 Mark. Abgesehen von 150 000 Mark an Zuschüssen aus eigenen Mitteln finanziert. 2000 Arbeitsstunden werden geleistet. Teurer Wasserschaden 2002 ist Eröffnung. 2004 fließen Tränen. Ein Wasserschaden sorgt für große Zerstörung. Gott sei Dank ist man versichert. Denn der Wiederaufbau verschlingt 100 000 Euro. Danach setzt sich die Erfolgsgeschichte fort. Mit Franz Wittenbrinks „Sekretärinnen“ geht das bis dato erfolgreichste Stück über die Bühne. Abgesehen vom „Wirtshaus im Spessart“. Das geht 2007 und 2012 in zwei weitere Runden. Es kommen jeweils mehr als 20 000 Zuschauer. Bis zur aktuellen Produktion „Meine Frau…Wie-heißt-sie-noch?“ wurden in 40 Jahren über 50 Stücke gespielt, schätzt Herbert Schüssler. Jede Inszenierung werde 25 bis 30 Mal aufgeführt. Oft ist ausverkauft. „Das ist wichtig“, weiß Herbert Schüssler. Denn jährlich 30 000 Euro koste der Unterhalt des Theaters. Ohne dass an die Schauspieler auch nur ein Cent bezahlt werden könnte. Bis zum heutigen Tag spielen sie aus reinem Spaß an der Freud‘. Skandale nicht ausgeschlossen. Quelle: http://www.main-echo.de/regional/stadt-kreis-aschaffenburg/art3986,3802891#.VgJrQmKDoyw.email 48 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Berichte aus den Bezirken Franken aktuell Besuch bei der Freudenberger Bauernbühne e.V. Seit Juni 2015 gehören ja die „Freudenberger“ dem Bezirk Oberpfalz an. Da ich aber eine langjährige Freundschaft mit den „Freudenbergern“ pflege sei es mir erlaubt einen kurzen Bericht über eine sehr rührige Bühne aus der Oberpfalz in der nähe von Amberg zu schreiben. Schon viele ausergewöhnliche Inszenierungen durfte ich dort erleben, ganz besonders die Freilichtaufführungen des „Brandner Kaspars“, einfach fulminant. Hier bewahrt und pflegt man noch die Kunst des bayerischen Volkstheaters, ohne viel Schnörkel ohne viel „Gags“, aber immer mit vehr viel Engagement und Herzblut. Schon einige Akteure der „Freudenberger“ durfte ich als langjährige Aktive mit Nadel und Urkunde auszeichnen. In diesem Jahr waren es die Brüder Altmann, denen ich diese Auszeichnung verleihen durfte. Die „Freudenberger“ die nicht nur alljährlich in ihrer Gemeinde für ein großartiges Theatererlebnis sorgen, engagieren sich auch bei dem großen Theaterspektakel in Amberg und bei Gemeinschaftsproduktionen der Oberpfalztheater im Freilichtmuseum „Perschen“. Ich bin Stolz darauf so eine engagierte Theatergruppe zu kennen und wünsche Ihnen weiterhin toi, toi, toi. Text: Kurt Rodehau Laienspielgruppe Rimpar e.V. Ganz frisch im Verband, haben sich die „Rimparer“ schon beim Verbandstag des VBAT in Simbach präsentiert. Neugierig geworden, hab ich mich auf die Reise gemacht nach Unterfranken in das hübsche Städtchen Rimpar bei Würzburg. Und da könnte man schon das erstemal neidisch werden, ein von der Gemeinde bereit gestelltes altes Schulhaus, damals noch eine Ruine, haben sich die Theaterbegeisterten „Rimparer“ zurecht gezimmert zu einem richtig schönen, schnuckeligen, kleinen Theaterhaus. Eine angenehme Begrüßung mit Klaviermusik (Live) und einen Gläschen Sekt, ließ auf einen besonderen Theaterabend hoffen. Und wir wurden nicht enttäuscht. „Theaterherbst 2015“ nannten sie ihr Projekt. Drei Einakter mit unterschiedlichen Themen, verkürzten diesen Theaterabend auf das angenehmste. Drei verschiedene Örtlichkeiten, mit sehr solide spielenden und merklich erfahrenen Schauspielern begeisterten das Premierenpublikum das mit Sonderapplaus nicht geizte. Die „Rimparer“ sind sparsame Leute, mit nur zwei Scheinwerfern, was auch genügte, wird das Geschehen erhellt, weil die Bühne nicht wirklich groß ist, aber eine besondere Wirkung hat. Der Saal ausverkauft, wie alle Vorstellungen, bejubelte die wirklich gute Leistung aller Akteure. Eine tolle Theatergruppe die ihr Publikum noch viele Jahre erfreuen wird. Text: Kurt Rodehau Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 49 Berichte aus den Bezirken Franken aktuell Die „Schwebheimer Theaterkracken e.V. Der Name ist schon etwas ungewöhnlich und wenn man noch aus dem Nordostbayerischen Raum kommt, kennt man den Begriff „Kracken“ gar nicht. Aber im Gespräch kommt man sich nicht nur näher, man erfährt auch allerhand voneinander. Also, „Kracken“ gleich Krähen! Kapiert? Ist ja nicht so schwer. Um es gleich vorweg zu sagen, mit derlei Gefieder und deren Geschrei haben die „Schwebheimer Theaterkracken“ nur wenig zu tun. Ganz im Gegenteil, vielleicht noch die jungen Männer im Frack die mit Sekt die Gäste begrüßen, aber ansonsten alles zartes Geflügel das sich da auf den Brettern der Welt bewegt. Ok, einige ältere flattern dazwischen, was aber wie überall Schwung in die Bude bringt und wenn auch der eine oder andere Federn lassen muß (weil es das Stück so verlangt) am Ende findet jeder sein Nestchen. Aber zur Sache. In dem Dreiakter, den ich sehen durfte, „Der Butler und die Elfe“ geht es um turbulente Verwicklungen rund um eine Elfe, die den Haushalt der Familie von Wechtenbrink ganz schön auf den Kopf stellt. Der Butler Johann aber behält den Überblick und mit viel Spaß und Fantasie wird am Ende alles gut. Das Publikum war begeistert, nicht nur weil es ein unterhaltsamer Theaterabend war, sondern auch weil sich die Theatergruppe richtig Mühe gegeben hat, immer wieder von der Realität zur Fiction und umgekehrt umzuschalten. Text: Kurt Rodehau Nicht vergessen! Redaktionsschluss für die Aprilausgabe ist der 20. Februar 2016 Berichte, Artikel und Bilder an: redaktion@amateurtheater-bayern.de 50 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Berichte aus den Bezirken Franken aktuell Alle reden von Inklusion, die Fürther Theatergruppe „Bühne Erholung 27“ macht es. Seit Anfang des Jahres arbeiten sie mit den Offenen Hilfen der Lebenshilfe Fürth zusammen. Mit mehrteiligen Theaterworkshops für Menschen mit und ohne Behinderung fing es an und ab Herbst startet eine gemeinsame Theatergruppe. Die Crew steigt vom defekten Raumschiff auf einen Traktor um und düst mit diesem weiter durch das Weltall. Zwei Sandkörner in der Wüste sinnieren über ihre Zukunft. Drei Rentier-Reiter traben auf der Suche nach etwas Essbarem durch die ewige Weite Lapplands und führen dabei hochphilosophische Gespräche. Wo sonst, als im Theater ist so etwas möglich? An diesem Samstagnachmittag sind die 15 Männer und Frauen mit und ohne Behinderung mit Feuereifer dabei. Der inklusive Theaterworkshop der Offenen Hilfen Fürth geht bereits in die zweite Runde: „Der erste war so erfolgreich, dass wir gleich fünf zusätzliche Anmeldungen für den zweiten hatten, das ist eine tolle Sache“, erzählt Sebastian Mahler von den Offenen Hilfen begeistert. Er organisiert dort das Freizeit- und Bildungsangebot und Theaterspielen war schon immer ein großer Wunsch der Teilnehmer. Der Auftritt der Fürther Theatergruppe beim 25-jährigen Jubiläum der Offenen Hilfen letztes Jahr brachte den notwendigen Kontakt. Theaterpädagogin Susanne Lauterbach von der Bühne Erholung und ihre Tochter Chiara waren sofort begeistert. Die angehende Kinderkrankenschwester Chiara hat bereits Erfahrung im Theaterspiel mit Menschen mit Behinderung. Bei einem Auslandsaufenthalt in Indien hat sie einen Theaterkurs für behinderte Kinder geleitet. Seit Anfang dieses Jahres findet jetzt jeden Monat zusammen mit der Jugendgruppe des Theatervereins ein inklusiver Workshop statt. Die neuen Teilnehmer sind anfangs noch etwas schüchtern, aber Susanne und Chiara Lauterbach schaffen es mit ihrer ungezwungenen Art, sie mitzureißen. „Ich gehe immer ganz offen auf die Teilnehmer zu, nehme jeden, wie er ist und versuche, mich in ihn hinein zu fühlen“, erklärt Susanne Lauterbach und Chiara fügt hinzu: „Jeder kann hier so sein, wie er will. Es ist toll zu sehen, mit wie viel Spaß alle dabei sind und wie sich jeder einbringt.“ Spiel und Stimmung werden während der Impro-Theaterübungen immer ausgelassener. Manche Teilnehmer wagen in dem geschützten Rahmen auch mal Dinge, die sie sich sonst nicht trauen würden. „Im Theater könnt ihr alles spielen was ihr euch ausdenkt, probiert es aus, macht einfach mit!“, fordert Susanne Lauterbach und Helga überwindet sich: „Na gut, ich versuch es“, und klatscht bei einer Rhythmusübung mit, obwohl sie vorher sagte, sie könne das nicht. Und siehe da, nach ein paar Runden schafft sie es, den Takt zu halten. Das selbstverständliche Miteinander der Teilnehmer, egal ob mit oder ohne Behinderung, begeistert Initiator Sebastian Mahler: „Jeder hier ist etwas Besonderes und bringt sich mit seinen Fähigkeiten und Gedanken ein. Das ist so interessant und spannend zu beobachten, was dabei entsteht!“ An diesem Nachmittag sind es viele lustige und sehr fantasievolle Spielszenen, bis hin zu existenziellen Dialogen darüber, warum man mühsam in Lappland Nahrung sucht und nicht einfach nach Deutschland oder Italien geht. Jörgs Antwort darauf: „Weil wir da nur fett und faul werden!“ Klar ist, dass bei so viel kreativem Potential die Zusammenarbeit der Offenen Hilfen und der Bühne Erholung 27 Fürth weitergeht. Bereits beim Sommerfest der „Bühne Erholung 27“ hatten sie mit einem selbst entwickelten Stück ihren ersten Auftritt und im Herbst wird eine feste inklusive Theatergruppe gegründet, die sich dann regelmäßig treffen und eigene Stücke auf die Bühne bringen will. Text: Brigitte Riemann Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 51 Berichte aus den Bezirken Franken aktuell Grandioses Theater des Stadttheaters Gerolzhofen Das Ensemble des Kleinen Stadttheaters Gerolzhofen, unter der Regie von Silvia Kirchhof hat sein bisher größte Projekt gestemmt. Das Theaterstück aus der Feder von Roman Rausch, ‚Frl. Schmitt und der Aufstand der Frauen‘. Den historischen Marktplatz der fränkischen Kleinstadt Gerolzhofen hatte man für die Zeit vom 3. bis 6. September 2015 mit hohem technischen Aufwand in ein gigantisches Openair-Theater umgebaut. Anspruchsvoll und professionell waren die Bühnentechnik, mit zwei großen Videowalls, dazu Ton und Licht aus der Filmproduktion. Visagistin, Stylistin und Maskenbildnerin Anneliese Hartmann, Maskenchefin beim BR, hat die Aufgabe übernommen, die Schauspieler so zu schminken und zu stylen, dass sie zusammen mit der Handlung und den Texten eine perfekte Illusion ergeben. Im Museum für Militär- und Zeitgeschichte in Stammheim wurde Silvia Kirchhof fündig, was andere authentische ‘Mitspieler’, die amerikanischen Armeefahrzeuge betrifft. Willys-Jeep und ein original LKW sind, besetzt mit amerikanischen Soldaten, auf dem nächtlichen Marktplatz eingefahren. Über 70 Darsteller galt es auszustatten. Stöbern auf Flohmärkten, in fremden Kellern und Dachböden und in diversen Plattformen im Netz, stand als fester täglicher Programmpunkt auf den Kalendern der Regisseurin Silva Kirchhof und ihren Mitstreitern. Alle Frauen mit weißer Fahne Echte Uniformen, die es ja nicht an jeder Straßenecke gibt, galt es aufzutreiben. Ganz schwierig gestaltete sich die Suche nach originalen Uniformstücken und Utensilien aus der Nazizeit. Die große Gruppe von Mitwirkenden für die Vorbereitungszeit von rund einem Jahr unter einen Hut zu bekommen, die einzelnen Probentermine so zu gestalten, dass alle damit zurecht kamen und natürlich die Motivation zu steigern und die Laune bei allen Mitwirkenden aufrecht zu halten, war eine Herkulesaufgabe. Alle sechs Aufführungen mit über 4000 Besuchern waren bis auf den letzten Platz ausverkauft, die Beifallsstürme des Publikums haben für alle Mühen entschädigt. Jeep kommt Noch nie vorher hat der Landkreis Schweinfurt und schon gar nicht die Stadt Gerolzhofen eine solche Veranstaltung in dieser professionellen Qualität gesehen. Der Gerolzhöfer Bürgermeister Thorsten Wozniak lobte die „ausgesprochen positive Wirkung auf Gerolzhofen” und freute sich über die damit verbundene, erhöhte Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten. Alle im Team sind weit über ihre Grenzen und Möglichkeiten hinaus gegangen und alle können stolz sein auf diese Gemeinschaftsleistung. Es ist gelungen aus vielen unterschiedlichen Talenten eine Gemeinschaft zu formen, die garantiert auch in der Zukunft noch für viele Überraschungen gut ist. Mehr Einzelheiten bei: https://frlschmitt.wordpress.com/ Fotos: Jürgen Kohl Revista Verlag GmbH 52 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Berichte aus den Bezirken Franken aktuell Eine tolle Saison ist zu Ende Zufriedene Gesichter bei der Abschlussfeier auf der Naturbühne Trebgast Tränen gab es bei vielen Aktiven nach der letzten Vorstellung ihres Stückes. Es waren Tränen der Freude, nachdem der letzte Vorhang gefallen und eine gewisse Anspannung nach einer langen Saison 2015 der Entspannung gewichen war. Alle waren sich einig: „Es war eine tolle Saison.“ Grund genug für Vorsitzenden Siegfried Küspert, „mit gutem Recht und großem Stolz, Zufriedenheit und Genugtuung“ den Saisonabschluss gemeinsam zu feiern. Schlicht und einfach die Tatsache, wie die Spielzeit abgelaufen sei, stimme ihn so euphorisch, betonte er in Anwesenheit des Protektors der Bühne, Landrat Klaus Peter Söllner, dem er für seinen unermüdlichen Einsatz für die Bühne dankte: „Wir sind stolz, Dich an unserer Seite zu haben. Du bist unser Freund.“ „Unsere Gäste fühlen sich in unserem wunderbaren und gepflegten Ambiente sehr wohl“, resümierte Siegfried Küspert. Dieser Erfolg habe viele Mütter und Väter. Die Spielfreude, der Zusammenhalt und die Qualität der Aufführungen seien die Garanten für den großen Erfolg gewesen. Natürlich sei es die Qualität der Spielerinnen und Spieler, verbunden mit hervorragender Regiearbeit, an denen sich die Zuschauer ergötzen, weiß Küspert. Und er weiß natürlich auch, dass die Bereiche Bühnenbau und Bühnenbild, Bühnenauf- und abbau, Gäste- und Kassendienst, Kostüme, Maske, Requisite und Technik zu diesem Erfolg beigetragen haben. „Es war eine Gemeinschaftsleistung, Euer ungeheurer Einsatz, dass unsere Sommerspiele wieder zu einem großen Event im oberfränkischen Raum wurden.“ Wenig Verständnis hatte der Vorsitzende für die teilweise wüsten Beschimpfungen, denen die Mitarbeiter ausgesetzt waren, die erstmals auf dem Parkplatz eingesetzt wurden, um die Fahrzeuge bei den vielen ausverkauften Vorstellungen in einigermaßen geordnete Bahnen zu lenken. Küspert weiter: „Mit der Stückeauswahl haben wir einen Volltreffer gelandet. Der seit Jahren eingeschlagene Weg mit einem Klassiker, einem Kinder-, einem Volks-, und einem so genannten besonderen Stück hat sich auch 2015 wieder bewährt.“ Insgesamt besuchten 32 900 begeisterte Zuschauer die 76 Vorstellungen. Bei den 66 Eigenproduktionen betrug die Auslastung 82 Prozent. „Das sind Zahlen, auf die wir absolut stolz sein können.“ Der Erfolg und immer noch vorliegende Nachfragen habe die Verantwortlichen dazu bewogen, 2016 nochmals fünf Vorstellungen von „Don Camillo und seine Herde“ anzubieten. Stolz mache ihn auch die Zahl von 84 Schauspielerinnen und Schauspieler und 44 Helfern, die diese Saison auf, vor und hinter der Bühne gestaltet haben. „Das zeigt mir zum einen, dass die Chemie an dieser Bühne stimmt, und zu welcher Leistung andererseits das Ehrenamt in der Lage ist.“ Zur Zufriedenheit der Besucher trage auch wesentlich die Qualität der Naturbühnen-Gastronomie bei. Pächter Blerim Lemonij und sein Team gehe dabei oft an die Grenze ihrer Belastbarkeit. „Unsere Bühne genießt einen sehr guten Ruf. Die weißen Flecken derer, die uns im oberfränkischen Raum noch nicht kennen, werden immer kleiner“, konstatiert Küspert. Dazu tragen Werbespots in Rundfunk und Fernsehen, sowie Pressebeiträge bei. Maßgebliche Persönlichkeiten in verantwortlichen Positionen des öffentlichen Lebens seien voll des Lobes über das, was auf dieser Amateurbühne von Leuten geleistet wird, die aus Spaß an der Freude, aber schon mit gehobenem Anspruch, Theater spielen. „Wir müssen aber aufpassen, dass wir uns in unserer ehrenamtlichen Tätigkeit nicht überfordern, und bei allem Ehrgeiz den Spaß an der Sache nicht verlieren“, gab der Vorsitzende zu bedenken. Um dem vorzubeugen, und um sich auf die neue Saison vorzubereiten, werde man sich im Oktober in mehreren Workshops fit machen. „Wieviel Positives hier in den letzten Jahren bewirkt wurde, kann man nicht genug würdigen“, sprach Landrat Klaus Peter Söllner den Aktiven seinen Dank aus. Das gelte sowohl für die Infrastruktur, als auch für den Zusammenhalt unter den Spielern. „Die Naturbühne ist in aller Munde. Darauf könnt ihr aufbauen.“ Es sei gigantisch, wenn man sehe, mit welch bescheidenen Mitteln Kinder und Jugendliche für das Theater interessiert werden. Die Bühne hätte es verdient, mehr unterstützt zu werden. Vorsitzender Siegfried Küspert sei ein Glücksfall für die Bühne. „Der Landkreis wird Euch weiterhin unterstützen, weil wir stolz auf unsere Bühne sind, die ja auch über die Region hinaus als Botschafter unseres Landkreises auftritt. Ich freue mich schon auf die Saison 2016.“ Fotos: Dieter Hübner Das letzte Foto von „Peppone“ Siegfried Küspert mit Bart Kulinarischer Saisonabschluss auf der Naturbühne: Ein Salatbuffet von Gaststättenpächter Blerim Limonij, und ein Tortenbuffet von Konditor Franz Besold aus Weismain. Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 53 Berichte aus den Bezirken Franken aktuell Mehr als 10 Musicals an einem Abend bei der Neuen Tettauer Theatergruppe Die Erwartungen der Besucher enttäuschte das Theater- und MusicalEnsemble Tettau nicht, denn die Akteure boten einen bunten Querschnitt durch die verschiedensten Musicals. Alle Titel wurden live und auch mehrstimmig gesungen. Die Darsteller, die alle einem ganz normalen Beruf nachgehen, sind im Ensemble aus Spaß und Freude dabei und lieferten dabei einen professionellen Auftritt ab. Obwohl auf eine aufwändige Bühnenshow und große Kulissen verzichtet wurde, wirkten die einzelnen Lieder, die durch geschickt eingesetzte Lichteffekte besonders gut zur Geltung kamen, auf die Zuhörer. Diese geizten nicht mit Applaus und sangen sogar mit. Am Ende war es für das Ensemble selbstverständlich, die geforderten Zugaben zu gewähren. Während des Abends erhielt das Publikum zu jedem einzelnen Musical interessante Hintergrundinformationen. Mit Witz führte Benjamin Baier (Theater- und Musical-Ensemble) durch das Programm, der neben Fabian Altmann, Michelle Knappe und Nancy Gerisch auch als Sänger zu hören war. Zudem ist er auch noch Intendant, Regisseur, Autor und Theater-Darsteller. Auftakt mit Udo-Jürgens-Musical „Die Fusion der beiden Landkreise Kronach und Coburg ist nahe.“ Zu diesem Schluss kam Benjamin Baier, als er Landrat Michael Busch auf die Bühne bat, der aus Peter Maffays „Tabaluga und Lilli“ „Ich wollte nie erwachsen sein“ sang und damit für eine Überraschung sorgte. Eröffnet wurde der bunte Reigen mit „Immer wieder geht die Sonne auf“ aus dem Udo-Jürgens-Musical „Ich war noch niemals in New York“. Neben Songs aus bewegenden Musicals entführte das Ensemble unter anderem mit „Tarzan“, „König der Löwen“ und „Pocahontas“ in die Welt von Walt Disney. Bekanntschaft mit Blut saugenden Geschöpfen und einer grünen Hexe machten die Zuhörer beim „Tanz der Vampire“ und bei „Wicked - die Hexen von Oz“. Als einer von drei Musketieren war aus dem gleichnamigen Musical Fabian Altmann mit „Engel aus Kristall“ zu hören. Fetzige Rhythmen schlug das Ensemble mit dem weniger bekannten „Rock of Ages“ an. Schließlich forderte der Moderator die Anwesenden auf, 25 Jahre zurück zu spulen und sich von Frohnlach aus rund 15 Kilometer dazu zu denken: „Dann befinden Sie sich direkt an der ehemaligen Grenze.“ Das Musical „Hinterm Horizont“ erzählt die Liebesgeschichte zwischen Udo Lindenberg und der FDJ-Aktivistin Jessy in der Zeit, als die Mauer noch stand. Schließlich durfte auch Grizabellas „Memorys“ aus „Cats“ nicht fehlen. Dieses revueartige Musical von Sir Andrew Lloyd Webber zählt zu den erfolgreichsten aller Zeiten und kam auch beim Publikum sehr gut an. Text: Benjamin Baier 54 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Berichte aus den Bezirken Franken aktuell Hohe Ehrung für Trebgaster Schauspieler Siegfried Küspert und Georg Küfner erhielten die Silberne Verbandsnadel Das Timing hätte nicht besser gewählt sein können: Letzte Vorstellung von „Don Camillo und seine Herde“ für diese Saison. Volles Haus, wie bei allen Vorstellungen dieses Stückes in dieser Spielzeit. Gelöste, heitere Stimmung. Sowohl bei den Aktiven, als auch bei den Zuschauern. Unter den Gästen, aus Rosenheim und München angereist, der Präsident und der Landesspielleiter des Bayerischen Amateurtheater-Verbandes, Horst Rankl und Gerhard Berger. Sie hatten die zweithöchste Ehrung des Verbandes, die „Silberne Ehrennadel mit Ehrenurkunde“ im Gepäck, mit der sie vor Beginn der Aufführung unter großem Beifall der Besucher zwei verdiente Akteure auszeichneten: Siegfried Küspert und Georg Küfner. „Wir haben uns heute vorgedrängt, weil wir in der Hierarchie des Theaters in Bayern ein kleines Stück weiter oben stehen“, wandte sich Rankl schmunzelnd an das Publikum. 55 000 aktive Spielerinnen und Spieler wirken in den 660 Vereinen, die im Verband organisiert seien. „Die Naturbühne Trebgast ist ein Aushängeschild innerhalb unserer bayerischen Amateurtheater. Deshalb ist es an der Zeit, dass diese beiden geehrt werden.“ Voraussetzung für diese Silberne Nadel sei nicht, wie sonst meistens üblich, 25 Jahre als Mitglied in einem Verein abzusitzen, begann Horst Rankl seine Laudatio, sondern sie werde im Verband für außergewöhnliche Leistung verliehen. An Leute, die einerseits in ihrem Verein Großes bewirken, und solche, die andererseits auch über den Tellerrand ihres eigenen Vereins hinausschauen. Siegfried Küspert mache mehr als reine Vereinsarbeit. „Er ist als Vorsitzender und Motor dieses Vereins hier sehr stark eingebunden, und für diese schöne Freilichtbühne verantwortlich. Er führt mit ganz viel Herzblut in großem Umfang eine Theatergruppe. Die vielen Veranstaltungen, die hier geboten werden, wirken weit über die Region hinaus. Zusätzlich übernimmt er selbst noch auf der Bühne Verantwortung. Was er hier leistet, ist vorbildlich. Diesen enormen Einsatz, der nicht nur mit viel Zeitaufwand verbunden ist, im Ehrenamt zu bewältigen – das kann man gar nicht genug schätzen und würdigen.“ Georg Küfner sei seit vielen Jahren nicht nur auf der Naturbühne sehr aktiv, und vorher auch in Bayreuth aktiv gewesen. Er engagiere sich auch im Verband Bayerischer Amateurtheater. „Als einer von drei Revisoren prüft der Schorsch die Gelder, die ich ausgebe. Es ist ja heute schwierig, überhaupt Leute zu finden, die sowas machen und bereit sind, im Ehrenamt mitzuarbeiten“, würdigte der Präsident seine Arbeit. Bei der Verbandsversammlung vor vier Wochen in Simbach sei auch Georg Küfner in seinem Amt bestätigt worden. Der Präsident des Bayerischen Amateurtheater-Verbandes, Horst Rankl, beHohe Ehrung für Siegfried Küspert und Gesuchte mit dem Landesspielleiter des Verbandes, Gerhard Berger, am Donorg Küfner (in der Mitte) von Präsidenten nerstagabend die letzte Vorstellung von „Don Camillo und seine Herde“ auf der und Landesspielleiter des Bayerischer Naturbühne. Wir baten ihn danach um ein kurzes Statement. Amateurtheater-Verbandes, Horst Rankl (rechts) und Gerhard Berger (links). „Der Ausflug nach Trebgast hat sich schon für den heutigen Abend gelohnt“, war seine erste Einschätzung. „Wir haben heute etwas ganz Besonderes Gesehen. Ich kenne ja ‚Don Camillo und Peppone‘ sehr gut, habe ihn selbst schon inszeniert und auch den Peppone schon gespielt. Diese Inszenierung hier ist ganz anders. Es ist ein Potpourri aus vielen Don Camillo-Theaterstücken, das sehr gut gelungen, sehr kontinuierlich abgelaufen ist, und einen sehr guten dramaturgischen roten Faden hat, der schön durch das Stück führt. Die Schauspieler waren exzellent. Besonders gut gefallen hat mir die eingespielte Musik von Verdi. Sie hat zwar keinen unmittelbaren Bezug zu Don Camillo und Peppone. Aber sie hat die Stimmung sehr gefühlvoll herübergebracht, den Text unterstützt und untermalt und war emotional sehr stark. Der Gefangenenchor am Schluss war ein Erlebnis für mich. Wir dürfen nicht vergessen: Das sind ja alles Laien, die da singen und spielen. Sie haben sich sehr, sehr große Mühe gegeben, dem Chor gerecht zu werden. Wir sind in dieser Hinsicht ja von Radio und Fernsehen verwöhnt. Aber das war ein Paradebeispiel dafür, wie sich auch Laien einer solch schweren Musik widmen können, und zwar mit Qualität.“ Am Freitagabend besuchten Präsident und Landesspielleiter noch die Komödie „Lysistrata“. Text und Foto:Dieter Hübner Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 55 Berichte aus den Bezirken Franken aktuell Naturbühne Trebgast on tour Schauspieler auf den Spuren von Don Camillo und Peppone Der Ausflug der Naturbühnen-Familie nach einer erfolgreichen Saison führte diesmal in die Arena von Verona. Nach der Ankunft wurde mit einer kleinen Straßenbahn auf Rädern die Stadt erkundet, um sich ein schönes Plätzchen für den Abend auszusuchen. Bei sommerlichen Temperaturen ließ es sich auf einem der vielen Plätze bei einem Glas Rotwein gut bis Mitternacht aushalten. Am zweiten Tag besuchte die Reisegruppe das Dorf Brescello in der Region Emilia Romagna (5600 Einwohner), das als Schauplatz der verfilmten Geschichten um „Don Camillo und Peppone“ auf der Grundlage der Romane von Giovannino Guareschi weltweit bekannt wurde. Auf dem Platz vor der Kirche stehen seit 2001 die von Andrea Zangani geschaffenen Bronzestatuen beim von Don Camillo und Peppone. Natürlich nahmen die beiden Trebgaster Protagonisten des diesjährigen Theaterstücks auf der Naturbühne, Werner Eberhardt und Siegfried Küspert, die Gelegenheit wahr, vor den beiden Figuren zum Fototermin zu posieren, wobei jeder versuchte, seine Anhänger – Kommunisten und Nonnen – um sich zu scharen. Der Besuch der beiden Museen „Peppone und Don Camillo“ und „Brescello und Guareschi...“ war Pflicht und Kür zugleich. Hier befinden sich viele Requisiten, die in den Filmen verwendet worden sind, wie z.B. das Motorrad von Peppone, die Robe von Don Camillo oder die Fahrräder, die Don Camillo und Peppone in dem Film „Die große Schlacht des Don Camillo“ benutzten. Außerdem kann man viele Fotos bewundern, die während der Filmaufnahmen gemacht wurden, die originalen Filmplakate oder die Rekonstruktion des Pfarrhauses von Don Camillo und der Küche von Peppone. Die Besucher erfuhren, dass die fünf bekanntesten Verfilmungen zwischen 1951 und 1965 entstanden. Der sechste Film „Don Camillo und das rothaarige Mädchen“ blieb unvollendet, weil der Schauspieler Fernandel 1971 während einer Pause der Dreharbeiten verstarb. Um den Schöpfer von Don Camillo und Peppone nicht zu vergessen, hat die deutsche Bildhauerin Gudrun Schreiner eine Bronzebüste von Guareschi geschaffen, die sich in dem nach dem Schriftsteller benannten und zum Museum gehörenden Park befindet. Die Aufmerksamkeit der Touristen zieht besonders das in den Filmen benutzte Kreuz auf sich, das sich in der Kirche in einer kleinen Kapelle befindet. Es wiegt 13 Kilo und ist aus Balsabaumholz. Das Innere des Kreuzes ist hohl. Ab 18 Uhr abends wurden die Gesichter der Trebgaster immer länger, je mehr sich der Himmel verfinsterte. Als die meisten auf der Piazza gemütlich dinierten und sich auf den Besuch der weltberühmten Arena freuten, ging ein gewaltiges Gewitter mit wolkenbruchartigen Regenböen über der Stadt nieder. Pünktlich eine halbe Stunde vor Beginn der Aufführung von „Nabucco“, als alle ihre reservierten Plätze mit einer tollen Sicht auf die Bühne einnahmen, hörte es auf. Die vorsorglich mitgeführte Regenbekleidung kam höchstens vereinzelt als Kälteschutz zum Einsatz, denn es hatte merklich abgekühlt. Die Stimmung der Schauspielerinnen und Schauspieler konnte das jedoch nicht trüben. Sie erlebten vor einer imposanten Kulisse eine eindrucksvolle Vorstellung mit über 100 Musikern und fast ständig 100 Darstellern auf der Bühne. Fast schon logisch, dass alle in den Gesang des Gefangenenchors mit einstimmten. Man hatte ja von Mai bis August auf dem Wehlitzer dafür geübt. Vorsitzender Siegfried Küspert hinterher sehr demütig: „Ich muss neidlos anerkennen: Es gibt noch Bessere als uns.“ Die Aktiven der Naturbühne vor dem Museum von „Peppone und Don Camillo“ in Brescello, dem Drehort der gleichnamigen Filme mit Fernandel. Vorne die Trebgaster Pendants Siegfried Küspert und Werner Eberhardt. Auf der Rückfahrt am nächsten Tag nutzte die Gruppe das herrliche Spätsommerwetter zu einem Zwischenstopp am Gardasee, um an der Uferpromenade von Bardolino noch einen Cappuccino und einen Eisbecher zu genießen. Foto: Dieter Hübner 56 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Die Trebgaster hatten einen hervorragenden Blick auf die Bühne. Berichte aus den Bezirken Figurentheater „Wir lassen die Puppen tanzen!“ der neu gegründete Bezirksverband Figurentheater Seit Anfang 2015 gibt es den Bezirksverband Figurentheater im Verband Bayrischer Amateurtheater. In kürzester Zeit sind wir auf 9 Mitgliedsbühnen angewachsen. Wir sind auf ganz Bayern verstreut, haben sehr unterschiedliche Bühnen und verschiedene Spielarten von Handpuppen über Marionetten und Klappmaulfiguren zu Tischfiguren. Ich bin Vorsitzende vom Bezirksverband Figurentheater und in Augsburg ansässig. Aus der Leidenschaft zum Puppen- und Theaterspiel habe ich vor fast 25 Jahren mit einer Freundin das Figurentheater Kladderadatsch gegründet. Näheres dazu findet sich bei der Vorstellung aller Figurentheater. Ich lass nicht nur die Puppen tanzen, sondern bin auch als Spiel- und Theaterpädagogin beruflich im „Menschentheater“ tätig, unter anderem an der evangelischen Fachakademie für Sozialpädagogik in Augsburg. Für unseren Bezirksverband Figurentheater ist mir wichtig, dass wir in einen guten, aktiven und interessanten Austausch kommen. Wir sind so vielfältig und jede Begegnung ist eine Bereicherung. Wie so vielen aktiven Menschen geht es auch mir, dass ich wohl vor habe viele Vorstellungen zu besuchen, aber nicht immer die Zeit dazu vorhanden ist. Aber mit kleinen Schritten ist auch viel getan! Ein großes Anliegen sind mir qualifizierte Fortbildungsangebote für unser Metier. Für 2016 sind drei bestimmt interessante Fortbildungen geplant. Hier ein kleiner Ausblick: 15.04. – 17.04.2016 Schattentheater - Spielen und Experimentieren mit Licht und Schatten Referent: Hansueli Trüb/ Schweiz Veranstaltungsort: Augsburg 03.06. – 05.06.2016.2016 Nach Strich und Faden – die Marionette Referent: Stefan Fichert/ Puppet Players Gauting Veranstaltungsort: Neuburg/ Donau 19.11. – 20.11.2016 „Lasst die Puppen tanzen, ABER im rechten Licht oder doch besser linken?“ Referent: Joachim Löw Veranstaltungsort: Neumarkt/ Oberpfalz Ich möchte gerne auf unserer Website Informationen über Auftritte und besondere Ereignisse unserer Theater veröffentlichen lassen und freue mich, wenn dazu Termine und dergleichen an mich geschickt werden. Unser Bezirksverband lebt mit all den Mitgliedern und unserem Engagement. Haltet Ausschau nach neuen Bühnen in eurem Umkreis und ladet sie ein zu unseren Treffen und Fortbildungen. Wir lassen zusammen die Puppen tanzen. Herzlichst Angelika Albrecht-Schaffer Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 57 Berichte aus den Bezirken Figurentheater stellen sich vor Name des Vereins/der Gruppe/des Theaters: „Puppenspiel Am Schnürl e.V.“ Besteht seit wann/ Entstehungsgeschichte: Der Verein besteht seit Juni 2013. Zahl der Aktiven: 25 Mitglieder Art des Puppenspiels/der Figuren (z.B. Handpuppen, Marionetten, Stabpuppen), Besonderheiten: Marionetten Ort und Spielstätte/n: Theater an der Grundschule Lechfeldstr. 40 86916 Kaufering Zuschauerplätze: 70 Zielgruppe (Kinder, Erwachsene…): Erwachsene, Kinder Produktionen pro Jahr: 2 Jahre von der Idee bis zur Aufführung Aufführungen: 2 x jährliche mehrere Vorführungen Einige Produktionen der letzten Jahre: „Zwerg Nase“ „Sommernachtstraum“ „Chinesische Nachtigall“ Kasperliaden: „Fee Wünschdirwas“, „Kasperl und die Zaubergeige“, „Kasperl und der kleine Drache“ Adresse/ website/ Ansprechperson: Vereinsvorsitzende: Brigitte Wintergerst, brigitte.wintergerst@gmx.de Internet: www.amschnuerl.de 58 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Berichte aus den Bezirken Figurentheater stellen sich vor Name des Vereins/der Gruppe/des Theaters: Bernis Bunte Bühne Besteht seit wann/ Entstehungsgeschichte: Die ersten Puppen und Stücke entstanden 1997 in erster Linie als Wanderbühne und Bauchrednerpuppen. Zahl der Aktiven: 2 bis 8 Aktive pro Vorstellung Art des Puppenspiels/der Figuren (z.B. Handpuppen, Marionetten, Stabpuppen), Besonderheiten: Klappmaulpuppen, Handpuppen, historische Papiertheaterpuppen Ort und Spielstätte/n: Als Wanderbühnen und im eigenen Theaterzelt DAZU: Theaterneueröffnung am 16. Oktober 2015 als feste Bühne in: 86609 Donauwörth / Wörnitzstein, Am Grubenfeld 3 Jeden 3. Freitag im Monat gibt es eine Vorstellung mit unterschiedlichen Programmen: Historisches Papiertheater Puppentheater Konzerte mit Klavier und Panflöte Comedie und Kabarett Improvisationstheater Keine festen Eintrittspreise; nur auf freiwilliger Spendenbasis, ein Großteil der Einnahmen gehen an Krebskranke Kinder (Glühwürmchen e.V.) Zuschauerplätze: 50 Sitzplätze Zielgruppe (Kinder, Erwachsene…): Das feste Theater ist in erster Linie für Erwachsene, die Wanderbühnen on Tour in erster Linie für Kinder Produktionen pro Jahr: Unterschiedlich Einige Produktionen der letzten Jahre: Wilhelm Tell Die Puppenfee Quatschi Dreckspatz Urlaub mit Quatschi Symputische Lupulien Adresse/ website/ Ansprechperson: Bernis Bunte Bühne, Bernd Zoels Am Grubenfeld 3 86609 Donauwörth / Wörnitzstein Telefon: 0906 / 23712, Handy: 0173 3656575 www.bernis-bunte-buehne.de E-Mail: bernd.zoels@gmx.de Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 59 Berichte aus den Bezirken Figurentheater stellen sich vor Name des Vereins/der Gruppe/des Theaters: Figurentheater Kladderadatsch Besteht seit wann/ Entstehungsgeschichte: Das Theater feiert 2017 sein 25 jähriges Bestehen! Es wurde 1992 von Christine Müller, Gottfried Schilling und Angelika Albrecht-Schaffer aus Leidenschaft zum Puppenund Theaterspiel gegründet. Zahl der Aktiven: Derzeit ein Einfrautheater mit Angelika Albrecht-Schaffer Art des Puppenspiels/der Figuren (z.B. Handpuppen, Marionetten, Stabpuppen), Besonderheiten: Charakteristisch für unser Theater ist das Spiel mit verschiedenen Figurentypen: Kopfstabmarionetten, Hand, - Stab- und Tischfiguren, sowie Objekten, gerade wie es zu unseren Stücken passt. Eine unserer Spezialität ist es, dass auch menschliche Schauspieler als Partner der Figuren in den Stücken mit auftreten. Kulissen und Figuren entwerfen und bauen wir selbst in unserer Werkstatt. Ort und Spielstätte/n: Das Theater ist in und um Augsburg mobil unterwegs in Kindergärten, Büchereien, private Veranstaltungen, auf Weihnachtsmärkten, Kulturveranstaltungen und Theaterfestivals (z.B. „klapps“ – PuppenSpielTage Augsburg) Zuschauerplätze: Die Stücke sind geeignet für maximal 80 Zuschauer. Im Anschluss an die Vorstellung dürfen die kleinen und großen Zuschauer die Figuren näher betrachten und mit ihnen “ins Gespräch” kommt. Zielgruppe (Kinder, Erwachsene…): Märchen- und Puppenspielfreunde ab 3 Jahren Produktionen pro Jahr: ca. eine neue Produktion pro Jahr Einige Produktionen der letzten Jahre: Unsere poetischen und fröhlichen Geschichten basieren auf dem Hintergrund von Kindergeschichten, Märchen und Alltagserlebnissen. Traditionell ergänzen wir unsere Stücke mit verblüffenden Ideen, einem „Augenzwinkern“ und Alltagskomik. „Heinrich Holmes ermittelt – die verschwundene Kugel“ „Des Kaisers neue Kleider“ „Rotkäppchen, der Wolf und die 7 Geißlein“ „Felix der Zauberlehrling“ „Fara und Pele – ein Mäuseabenteuer zwischen Stadt und Land“ „Die Birnenprinzessin“ „Ein Bräutigam für Fräulein Maus“ „Die Frau und der Kadi“ Adresse/ website/ Ansprechperson: Angelika Albrecht-Schaffer Äußeres Pfaffengäßchen 26, 86152 Augsburg 60 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 www.figurentheater-kladderadatsch.de Berichte aus den Bezirken Figurentheater stellen sich vor Name des Vereins/der Gruppe/des Theaters: Figurentheater Kunterbunt Besteht seit wann/ Entstehungsgeschichte: 10.01.1992 gründet einen Eltern-Kind Gruppe eine „Puppenspielgruppe“ Zahl der Aktiven: Bernd Bischoff Art des Puppenspiels/der Figuren (z.B. Handpuppen, Marionetten, Stabpuppen), Besonderheiten: Ich erzähle Geschichten (Erzähltheater), spiele Papier- Schatten- und Figurentheater Ort und Spielstätte/n: Postbauer-Heng, keine eigene Spielstätte, im Sommer im eigenen Garten, bei Freunden oder Menschen die mich einladen Zuschauerplätze: Eher kleine Gruppen Zielgruppe (Kinder, Erwachsene…): Kinder und Erwachsene Produktionen pro Jahr: Eine Produktion Einige Produktionen der letzten Jahre: Albin und Lila Wer ist der stärkste im Land Brunis Weinacht Adresse/ website/ Ansprechperson: Bernd Bischoff; Am Backofen 3 92353 Postbauer-Heng www.theater-kunterbunt.de Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 61 Berichte aus den Bezirken Figurentheater stellen sich vor Name des Vereins/der Gruppe/des Theaters: Schanzer Puppenspieler e.V. Besteht seit wann/ Entstehungsgeschichte: Erste Idee zum Puppentheater 2002, Erstes Spiel 2004, Vereinsgründung 2005, festes Theater im Bürgerhaus „Neuburger Kasten“ in Ingolstadt seit 2008 Zahl der Aktiven Schwankend, zwischen 8 – 10 Aktiven Art des Puppenspiels/der Figuren (z.B. Handpuppen, Marionetten, Stabpuppen), Besonderheiten: Figurentheater mit Hand-, Stab- und Klappmaulpuppen, Schattenleinwand für Schattenspiele; Schwarzlichttheater Die SPS gestalten alles in Eigenregie. Wir schreiben die Märchen selbst und setzen diese in Drehbücher um. Die Hand- und Stabpuppen, sowie die Bühnenbilder und Requisiten werden selbst entworfen und gebaut. Auch die Bühneneffekte und die Live-Musik stammen aus eigener Produktion. Ort und Spielstätte/n: Festes Theater im Bürgerhaus, Neuburger Kasten in Ingolstadt Zuschauerplätze: ca. 40 Plätze Zielgruppe (Kinder, Erwachsene…): Von 4 bis 104; in erster Linie Kinder ab 4 Jahren und alle Junggebliebene! Produktionen pro Jahr: ca. 12 – 15 Aufführungen im Winterhalbjahr Einige Produktionen der letzten Jahre: 2011/2012 Kluge Feder und starker Bär 2012/2013 Pico und Quinky in Not 2013/2014 Die Geschichte von Quasti-Mali 2014/2015 Quasti-Mali und der magische Stein Adresse/ website/ Ansprechperson: www.schanzerpuppenspieler.de; Kontakt über: schanzer.puppenspieler@googlemail.com oder Christine Kaulberg, Tel. 0841/59340 62 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 Berichte aus den Bezirken Figurentheater stellen sich vor Name des Vereins/der Gruppe/des Theaters: Neuburger Marionettentheater e. V. „Die Fadenspieler“ Besteht seit wann/ Entstehungsgeschichte: Mit dem Bau einer Marionette fing alles an. Nachdem die Puppe fertig war, war es zum Marionettenspiel nur ein kleiner Schritt. Es wurden 1991 die Fadenspieler gegründet. Noch immer sind 5 Frauen von der ersten Stunde mit Herz und Seele dabei. Seit dem Jahr 2004 haben wir ein festes Theater in unserer Altstadt und bieten ein Jahresprogramm an. Im Jahr 2016 feiern wir unser 25 jähriges Bestehen. Zahl der Aktiven: Wir sind 10 Aktive Art des Puppenspiels/der Figuren (z.B. Handpuppen, Marionetten, Stabpuppen), Besonderheiten: Meist spielen wir mit Marionetten, aber bei vielen Stücken verwenden wir zusätzlich Stabfiguren und manche Szenen werden als Schattenspiel oder Schwarzlichttheater dargestellt. Ort und Spielstätte/n: Wir haben ein stationäres Theater in der Neuburger Altstadt. Manchmal gehen wir auch in Kindergärten oder zu sonstigen Veranstaltungen. Zuschauerplätze: Unser Theater bietet ca 90 Sitzplätze an. Zielgruppe (Kinder, Erwachsene…): Unsere Zielgruppe sind Kinder und die ganze Familie. Produktionen pro Jahr: Pro Jahr schaffen wir 1 neues Stück zu produzieren Einige Produktionen der letzten Jahre: Kasperl im Pfefferland Das Traumfresserchen Der Stern Adresse/ website/ Ansprechperson: Neuburger Marionettentheater Amalienstr. A 47, 86633 Neuburg www.fadenspieler-neuburg.de Edeltraud Schubert Bayerischer Theaterspiegel 03/2015 - 63 64 - Bayerischer Theaterspiegel 03/2015