Infoletter PDF - 1. Expertenforum 2014: Kreation und Werbewirkung
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Infoletter PDF - 1. Expertenforum 2014: Kreation und Werbewirkung
Infoletter No. 1 Oktober 2012 Liebe Leserinnen und Leser, eine breite Allianz für Fernsehen und Bewegtbild – das ist Wirkstoff TV. Für uns heißt gutes Gattungsmarketing: Alles, was wir Ihnen anbieten, soll möglichst relevant sein, soll glaubwürdig sein, zielt auf Akzeptanz. Die Basis mit neun Vermarktungshäusern, die über 95 Prozent des TV-Werbemarktes Werbemarktes repräsentieren, schafft dafür eine exzellente Voraussetzung. Die neue Initiative der TV-Vermarkter TV Vermarkter möchte Sie vor allem dabei unterstützen, das Beste für Ihre Werbung heraus zu holen. Das gilt für unsere Forschungsprojekte kte und Events wie den TV-Wirkungstag TV Wirkungstag oder das zusätzliche Expertenforum, mit dem wir im November starten, genauso wie für diese erste Ausgabe unseres Infoletters. Zu gutem Gattungsmarkting gehört aber sicherlich auch: Selbstbewusstsein. Wir glauben an die e Kraft des klassisch-linearen klassisch linearen Programmfernsehens, weil sie tief in der Seele und im Leben des Menschen verankert ist – als Gemeinschaftsstifter, als Geschichtenerzähler, als Navigator und zeitlicher Taktgeber für den Alltag. Auch die non-lineare Nutzung von on Bewegtbild im Internet ist letztlich nichts anderes als die logische Fortsetzung der Erfolgsgeschichte von TV mit anderen Mitteln, auf anderen Bildschirmen. Die Rezeptionssituation und Nutzungsmotivation mögen variieren, weil zeitlich und räumlich autonom, om, individuell, emanzipiert vom Programmschema. Die generische Faszination von bewegten und bewegenden Bildern aber bleibt – und pusht die audiovisuelle Nutzung insgesamt. Viel Spaß bei der Lektüre! Das Wirkstoff TV Team 1 Inhalt: Wir „unheimlichen" Erzieher 3 Bewegte und bewegende Bilder 6 „Warum ist Bewegtbild eigentlich so faszinierend?“ 9 Revolution oder Rituale? 10 Zahlen, bitte! 14 Von Wirkung und positiver Nebenwirkung 15 Die Renaissance des Lagerfeuers 19 Buzz pusht Quote 23 Das Zitat 25 Wie das Fernsehen Marken veredelt 26 "Wir wollen die Kunden konkret unterstützen" 28 Impressum 29 2 Wie das Unterhaltungsfernsehen Werte vermittelt Wir „unheimlichen" Erzieher Man muss nicht erst die jüngsten Erkenntnisse der Hirnforschung bemühen, um zu wissen: Das menschliche Gehirn ist selbst in der Entspannung auf Anregung programmiert. Wer nach einem anstrengenden Arbeitstag abends vor dem Fernseher ausspannen will, schaltet schalte seinen Kopf nicht ab – er beschäftigt sein Gehirn nur anders als am Computer im Büro. Dabei haben es die beiläufigen Botschaften der Unterhaltungsprogramme womöglich sogar etwas leichter als die offensichtlichen Lerninhalte von InformationsInformations und Bildungssendungen. sendungen. Das gilt mit Sicherheit für Jugendliche, die Teile ihrer Weltsicht aus „ihrer" Daily-Soap Soap oder „ihrer" Casting-Show Casting Show beziehen. Denn sind die emotionalen Zentren unseres Gehirns erst einmal aktiviert, stärkt das die Verbindungen der Nervenzellen, sagt die Hirnforschung. Wer also mit Begeisterung bei der Sache ist, lernt besser. Nur: Worin bestehen eigentlich die soften „Lerninhalte" des Unterhaltungsfernsehens? Problemlösungsstrategien mit Schauwert Wie im Bereich der Information profitiert der Zuschauer auch im Unterhaltungsfernsehen nicht von einem zielgerichteten Erkenntnisgewinn. Wohl aber sammelt er ständig soziales Erfahrungswissen an: Wie geht die schüchterne Kandidatin in „Wer wird Millionär?" mit ihrer Nervosität um? Haut es den selbstbewussten Rapper aus den Turnschuhen, wenn Dieter Bohlen ihn in „DSDS" hart kritisiert? Ist Heidi Klum fair, wenn sie den schwankenden Gang einer Kandidatin auf dem Catwalk lächerlich nachmacht? Kurz: Mit welchen welchen Problemlösungsstrategien kommen andere Leute eigentlich durchs Leben? Auch Coaching-Formate Coaching Formate wie „Die Super Nanny" oder „Raus aus den Schulden" machen die versteckten sozialen Lerninhalte für jeden sichtbar. Und in der „Managed Reality" der Dschungelshow geht es ebenfalls nur vordergründig um Maden und Straußenhoden. Im Zentrum steht für die Camper wie für die Zuschauer vielmehr das ständige Austarieren von Selbstachtung und Selbstüberwindung. Dieter Bohlen ist Leitfigur, aber nicht zwingend Vorbild In diesen modernen Spielanordnungen fällt den meist jungen Zuschauern das Recht zu, die (sozialen) Leistungen der Kandidaten zu bewerten, indem sie ihre Favoriten mit Telefon Votings unterstützen. Die Spielregeln von „DSDS" Telefon-Votings erheben das Publikum zum Beispiel bereits nach den Vorauswahlrunden zum Souverän, der das Fachurteil der Profijury revidieren kann. Vor allem Jugendliche interessieren sich für solche Planspiele nach dem Prinzip des „Check & Balances". Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die „DSDS"-Zuschauer „DSDS" 3 Dieter Bohlen als die Reiz- und Leitfigur auf der Jurybank einerseits sehenswert finden. Anderseits würden sie seinen zuweilen harten Umgang mit den Kandidaten deshalb aber nicht notwendigerweise billigen oder gar in ihrer eigenen sozialen Umgebung nachahmen. Überblick über soziale Milieus und Handlungsspielräume Das ist sicher eine gute Nachricht: Die Kontroversen, die Casting-Formate Casting Formate aufgrund ihres schonungslosen Wettbewerbscharakters inszenieren (müssen), werden von den Zuschauern nicht eins zu eins identifikatorisch rezipiert. Sie werden offenbar als (Anschauungs-)Material )Material genutzt, um sich einen Überblick über soziale Milieus, Milieu individuelle Problemlösungsstrategien und gesellschaftliche Handlungsspielräume zu verschaffen. Für uns Unterhaltungsproduzenten leitet sich daraus zweierlei ab: Einerseits ist es notwendig, in der Inszenierung unserer Formate die Bandbreite der Handlungsoptionen gsoptionen immer wieder auszuschöpfen – und zwar bis an den äußersten Rand der Tabuzonen! Andererseits entbindet dies uns Programmmacher gerade nicht davon, Verantwortung für das von uns in Szene gesetzte soziale Tableau zu übernehmen. Kein Fernsehen mehr? Panik in den Augen! Auch wenn ich davon überzeugt bin, dass die Wirkungsweise von Fernsehbildern nicht nach der simplen Gleichung „Inszeniertes Fernsehbild ist gleich Vorbild für das soziale Miteinander" ausrechenbar ist, so ist mir doch auch die große Wirkungsmacht des Unterhaltungsfernsehens seit langem bewusst: 1975 konnte ich das wissenschaftliche Projekt „Vier Wochen ohne Fernsehen" begleiten. Ich war damals Teil einer Studentengruppe der FU in Berlin, die das Projekt für die ZDF-Reihe ZDF he „betrifft Fernsehen" realisiert hat. Zwei Berliner Familien hatten sich bereit erklärt, einen Monat lang auf ihren TV-Apparat Apparat zu verzichten. Während dieser Zeit beobachtete unser Kamerateam ihren fernsehfreien Alltag .Bis heute kann ich die Panik in den Augen der Familien Schneider und Völker nicht vergessen, die alsbald mit sich und der gewonnenen Zeit nichts mehr anzufangen wussten. Es flossen Tränen und flogen die Fetzen. Das Fernsehprogramm, soviel zeigte dieses frühe Experiment, ist ein machtvoller, für viele unersetzlicher Alltagsbegleiter, der überflüssige Zeit strukturiert, Aufmerksamkeit (ab)lenkt, also das eigene Leben erheblich beeinflussen kann. Emotionale Alphabetisierung Was vor 40 Jahren galt, stimmt heute mehr denn je. Eine ganze Generation ist bereits mit einem vielfältigen Rund-um um-die-Uhr-Fernsehangebot Fernsehangebot aufgewachsen, das sogar eigene Programme für Unterdreijährige bereit hält: Der Spracherwerb mit den „Teletubbies", die Pubertät mit „GZSZ", das Körperbewusstsein mit „Germanys Next Nex Topmodel"? Ganz so ist es vielleicht nicht – auch Elternhaus und Schule sind natürlich 4 wichtige Sozialisationsaggregatoren. Doch das Fernsehen als heimlicher Erzieher wird von der Politik dennoch eklatant unterschätzt. Denn während die traditionellen traditione Instanzen der Wertevermittlung – Familie, Kirche, Schule, Parteien – gesamtgesellschaftlich viel von ihrer Prägekraft eingebüßt haben, übernehmen die Medien mit ihren Themen, Geschichten und Figuren für viele inzwischen eine zentrale Kompass-Funktion. on. Ob wir Macher das wollen oder nicht: Gerade die unterhaltenden Programme mit starker emotionaler Bindungskraft üben einen großen Einfluss auf die Wertebildung aus – vor allem auf Jugendliche, deren Weltbilder, Rollenverständnisse, politische Haltungen und moralische Maßstäbe noch nicht klar konturiert sind. Daily Soap avanciert zur virtuellen Ersatzfamilie Jugendliche verbringen heute mehr Zeit vor Fernsehen und Computer als in der Schule. Wie nötig Durchhaltewille auf dem Weg zum Erfolg ist, lassen sich viele nicht mehr von ihren Lehrern sagen, wohl aber von Dieter Bohlen oder Heidi Klum. Wo Mama und Papa in in Wechselschichten arbeiten, kann das vertraute Stammpersonal einer DailyDaily Soap zeitweise zur virtuellen Ersatzfamilie werden. Wenn sich die Zuschauer von unseren Serien aber Anschauungsmaterial und Problemlösungsstrategien für ihr eigenes Leben erhoffen, müssen üssen unsere Geschichten stimmen, also wirklichkeitsnah erfunden sein. Immer häufiger werden aber in Fernsehproduktionen, die aussehen wie das „echte" Leben, Realitäten für eine rasante Dramaturgie verfälscht oder gar frei erfunden. Anders als im Informationsjournalismus, Informationsjournalismus, wo es nur „wahr" und „falsch" geben kann, arbeiten wir Unterhaltungsmacher nach dem Maßstab der Wahrhaftigkeit: „Es hätte so passieren können". Die nachhaltige Glaubwürdigkeit unserer Produkte ist deshalb Basis allen Erfolges. Ich bin deshalb deshalb für eine klare Kennzeichnungspflicht: Wo etwas nicht gefunden, sondern erfunden wurde, muss dem Zuschauer diese Differenz deutlich gemacht werden. Wir schreiben mit am Bildungsroman Auf der bunten Folie unterhaltsamer Entspannungsware wird längst die emotionale Qualifizierung und soziale Alphabetisierung einer ganzen Generation mit organisiert. Autoren, Produzenten und Senderverantwortliche sollten sich dessen bewusst sein: Was in unserem Branchenjargon so harmlos „Storytelling" genannt wird, muss jederzeit dem Anspruch eines Bildungsromans genügen. Wer diesen „Roman" liest, will sich zunächst einmal gar nicht bilden, sondern schmökern, also gut unterhalten. Wir Kreative dürfen deshalb nicht vor absichtsvoller Ausgewogenheit in Langeweile erstarren. erstarren. Wir müssen Helden finden und Figuren erfinden, die unerschrocken Grenzen ausloten, glaubhaft Wagnisse eingehen, nachvollziehbar Erfahrungen machen, Unerhörtes erleben. Diese EntertainmentEntertainment Anforderung gilt übrigens für die fiktionale wie für die non-fiktionale non onale Unterhaltung gleichermaßen. Wir sind vielleicht die (un)heimlichen Erzieher der Nation. 5 Aber so viel ist ja klar: Wenn unsere noch so gut gemeinte Botschaft ihr Publikum verfehlt, dann ist sie keine. Wolf Bauer Vorsitzender der Geschäftsführung der UFA Film & TV Produktion GmbH Die UFA ist eine der ältesten und profiliertesten deutschen Unterhaltungsmarken und steht in der künstlerischen Tradition von Filmen wie „Metropolis” oder „Der blaue Engel” und den Filmen des deutschen Expressionismus. Heute präsentiert sich die UFA als leistungsstarker Programmkreateur, der in den vergangenen Jahren seine Marktführerschaft in Deutschland als Film- und Fernsehproduzent kontinuierlich ausgebaut hat. Programme der UFA begeistern und inspirieren rieren täglich Millionen von Zuschauern. Dabei hat sich die UFA vom Programmgestalter und TV-Produzent zum Inhalte-Spezialist Spezialist entwickelt, der Lösungsangebote für eine multimediale Inhalteverwertung anbietet – und das nicht nur für alle großen Sender in Deutschland, Deu sondern für unterschiedlichste Partner. Optimale Nutzung von Online-Werbung: Online InStream und InPage Bewegte und bewegende Bilder Die Kraft bewegter Bilder funktioniert im Internet genauso wie auf dem TV-Gerät. TV Gerät. Die Erfolgsgeschichte des Fernsehens findet hier ihre logische Fortsetzung. Denn neben Kommunikation, Information und Social Media ist es vor allem professioneller Bewegtbild-Content, Bewegtbild Content, der im Web gefragt ist. Auch hier findet die eher klassische Lean-Back Lean Back-Nutzung statt, die rein aktive und partizipatorische Nutzung des Web 2.0 ist längst nicht so bedeutsam wie noch zu dessen Startzeiten vorhergesagt. Selbst in Videoportalen, den vermeintlichen Domänen für User Generated Content (UGC), suchen die Nutzer vor allem professionelle TV-Inhalte. TV Inhalte. Auch als Werbeumfeld gewinnt BewegtbildBewegtbild Werbung im Internet stark an Bedeutung. Mittlerweile ist Video Advertising der absolute Treiber der Onlinewerbung inewerbung – das derzeitige Wachstum des gesamten OnlineOnline Segments dürfte größtenteils rund um Bewegtbild stattfinden. Der Trend scheint ungebrochen: Nach einer Studie des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) wird Bewegtbild für das digitale Marketing in den nächsten zwei Jahren nahezu unverzichtbar. Über 96 Prozent der befragten Agenturen messen Bewegtbild künftig eine hohe bis sehr hohe Bedeutung zu. InStream vs. InPage: Die Rezeptionssituation ist entscheidend Generell gibt es zwei Gruppen von Werbeformen: InStream-Werbung, InStream Werbung, also Video Ads, die auf einem Mediaplayer im unmittelbaren Video-Umfeld Video Umfeld laufen, und InPageInPage Werbung, also bewegte oder nicht bewegte Werbemittel, die auf einer Site platziert sind. Die Bedeutung ng von Bewegtbild-Content Bewegtbild Content spiegelt sich auch in der Entwicklung der Werbespendings: InStream wächst deutlich stärker als InPage. Zuletzt ist der Wettbewerb zwischen InStream und InPage gerne auf einen interessengesteuerten 6 Kampf der Vermarkter reduziert reduzie worden: TV-Sites Sites (mit hohem InStream-Anteil) InStream contra Portale (mit hohem InPage-Anteil). Anteil). Diese Sichtweise wird der Realität aber nicht gerecht. Eine Beurteilung der beiden Werbemittel muss vor allem die Rezeptionsverfassung der Nutzer und die daraus resultierenden tierenden Stärken und Schwächen berücksichtigen. Multisensorische Wirkung: Gerne auch mit Ton InStream-Werbung InStream Werbung wird vor (PreRoll) oder während Filmen (MidRoll) geschaltet, die der User im Internet gezielt abruft. Er sucht sich dabei aktiv einen bestimmten Content aus, den er ansehen möchte. Der Ton seines Rechners ist eingeschaltet, zu mehr als 80 Prozent des Spots hat er aktiven Blickkontakt. Die Werbung trifft trifft ihn also in einer Rezeptionssituation, die von Aufmerksamkeit und Fokussierung auf den gewünschten Inhalt geprägt ist. InPage-Werbung InPage Werbung dagegen fällt in ein ganz anderes Rezeptionsmuster: Eingebettet in die betrachtete Site ist das Werbemittel nur einer von n vielen möglichen Reizen, denen der User Beachtung schenken kann. Zudem werden Spots auf InPage-Platzierungen InPage Platzierungen oft ohne Ton rezipiert. Denn Internetnutzung jenseits filmischer Inhalte erfolgt zu 50 Prozent mit ausgeschaltetem Tonsignal. Ein Medium Rectangle Rectangle zum Beispiel wird im Durchschnitt maximal eine Sekunde lang betrachtet. Die Wahrnehmung der Werbung ist insgesamt also weniger gezielt und eher flüchtig. InStream entspricht eher TV – InPage ist eher digitale Print-Werbung Werbung Mit InStream und InPage begegnen sich im weitesten Sinne TV und Print auf einer gemeinsamen digitalen Plattform wieder: InStream-Werbung InStream Werbung entspricht dabei – vor allem bezogen auf die Nutzungssituation – dem klassischen Fernsehspot. Der Zuschauer wartet auf eine bestimmte Sendung, die er gerne sehen möchte, und sieht in dieser Zeit einen oder mehrere Spots. InPage-Werbung InPage Werbung dagegen entspricht eher der klassischen Anzeige: Der Leser bzw. User ist auf der Suche nach bestimmten Inhalten, blättert dabei das Heft durch bzw. schaut sich auf auf der Site um und streift dabei auch werbliche Inhalte. Nur wenn diese es – im fast wörtlichen Sinn – auf den ersten Blick schaffen, seine Aufmerksamkeit zu wecken, wird er sich ihnen mehr als nur flüchtig widmen. It’s the awareness, stupid! Kein Wunderr also, dass alle Studien – selbst die der Portal-Vermarkter Vermarkter – zu einem einhelligen Ergebnis kommen: InStream erzielt eine deutlich höhere Awareness als InPage. In einer aktuellen Grundlagenstudie wird der Vergleich zudem auf die klassischen Medien Fernsehen en und Print erweitert. Auch hier ist das Ergebnis deutlich: InPage-Werbung Werbung entspricht bei der Aufmerksamkeitsstärke Print, InStream-Werbung InStream entspricht TV. Dabei ist und bleibt das Fernsehen der absolute Spitzenreiter in Sachen Awareness. Schon ein TV-Spot Spotkontakt kontakt vervierfacht die Werbeerinnerung. Aber auch 7 InStream-Spots Spots erzielen höchste Aufmerksamkeit und erweisen sich als deutlich bessere Alternative zu Anzeigen in Printmedien, wenn es um die zielgruppengenaue Ansprache mit starker Wirkung geht. InPage-Werbemittel I Werbemittel dagegen sind eher "digitale Anzeigen" – und damit auch deutlich weniger wirksam als TV und InStream. Der Werbeerfolg braucht Fläche, Ton und Zeit Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass dieser Aufmerksamkeitsnachteil von InPage-Werbemitteln InPage Werbemitteln durch den Einsatz von TV-Spots TV auf InPage Werbeflächen kompensiert werden könne. Denn: Die Stärke bewegter, audiovisueller Werbung kann sich nicht auf jeder beliebigen Fläche entfalten. Ein Spot braucht, auch wenn er noch so gut gemacht ist, drei Rahmenbedingungen: Raum, Ton und Zeit. Um gesehen zu werden, muss die Fläche ausreichend groß sein. Um auch gehört zu werden, muss der Ton aktiviert sein. Und um schließlich verstanden zu werden, muss er so vollständig wie möglich gesehen werde – der User muss ihm also mehr als nur für Sekundenbruchteile seine Aufmerksamkeit schenken. Die Bildung von Markenwelten, die emotionale Ansprache, das Erzählen von Geschichten – all diese Kernkompetenzen kann audiovisuelle Werbung im Rahmen von InPage-Werbung InPage nicht icht optimal ausspielen. Selbst großflächige Werbemittel wie Logout-Spots Logout Spots laufen oft ohne Ton und werden von den meisten Usern schon nach kürzester Zeit geschlossen. Auch hier geht also Wirkung verloren. Kreation als Schlüssel für den Erfolg InPage-Werbung Werbung sollte demnach stärker auf die spezifische Rezeptionssituation zugeschnitten sein, um ihre Funktionalität optimal nutzen zu können. Gefragt sind hier Kreationen, die nicht unbedingt bewegt und schon gar nicht vertont sein müssen, sondern auf den ersten rsten Blick auffallen: ein aufmerksamkeitsstarkes Key Visual, ein prägnanter Slogan, eine anregende Animation, eine provokante Botschaft. Dem Ideenreichtum der Werbemacher sind hier keine Grenzen gesetzt. Wenn die Bedürfnisse und Verhaltensweisen der Nutzer Nutzer verstanden und sinnvoll genutzt werden, können InStream- und InPage-Werbemittel InPage neben- und miteinander höchst wirksame Markenbotschafter sein. Johanna Teichmann Head of Advertising Research SevenOne Media 8 Schlau in 60 Sekunden „Warum ist Bewegtbild eigentlich so faszinierend?“ Diese Faszination ist ganz tief in der Seele des Menschen verankert. Ein Blick zurück zum Beginn unserer Evolutionsgeschichte schafft Klarheit. Denn am Anfang war nicht das Wort, am Anfang war das bewegte Bild: Vor 30 Millionen Jahren, so zumindest geht die e Legende, sitzt irgendwo in den Weiten der ostafrikanischen Savanne ein Menschenaffe gelangweilt am Ufer eines Wassertümpels. Sein statisches Spiegelbild ruft beim Blick ins Wasser nur Gähnen hervor, die Laune wird schlechter. Dann schlägt er plötzlich Wellen Wellen mit seiner Hand, das Spiegelbild bewegt sich – der Affe springt auf, das fasziniert ihn, schlägt ihn in Bann. Die kleine Geschichte zeigt: Das bewegte Bild hat einen enorm hohen Stellenwert für unser biologisches System. Es wird um das x-fache fache stärker und konzentrierter wahrgenommen als ein statisches Bild. Unser Gehirn hat sich im Laufe der Evolution, so lautet das zentrale Fazit der Neuroforschung, vor allem an der Wahrnehmung von Bewegung orientiert. Nur mit ihrer Hilfe konnten unsere Vorfahren vor Millionen von Jahren ihre Beute und ihren Feind überhaupt erst erkennen – und so überleben. Die Intensität des multisensorischen Erlebens Auch heute sind es vor allem bewegte Bilder, die uns durch den Dschungel des Lebens führen. Sie geben uns die notwendigen twendigen Informationen, sie erzählen uns Geschichten. Geschichten, die berühren, die das Hirn, vor allem aber das Herz treffen. Kurz: Bewegte Bilder bewegen. Wenn dann noch der Ton zum Film kommt, die Vögel zwitschern oder es im Unterholz knackt, potenziert potenziert sich die Wirkung noch einmal. Dann entfaltet das Medium seine ganze Wucht und Suggestivkraft. Die Fähigkeit, das Denken, Fühlen, Handeln und Wollen der Menschen unterbewusst und emotional zu beeinflussen, unterscheidet es ganz grundsätzlich von anderen Medien. Die Intensität des sogenannten multisensorischen Erlebens ist der Hauptgrund für die einzigartige Attraktivität von Bewegtbild. Das Grundphänomen der Ansprache aller unserer Sinne erklärt bis heute die Faszination von Schauspiel, Kino, Fernsehen – und eben von Bewegtbild im Internet. Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte, und ein bewegtes Bild mehr als eine Millionen Worte. Andreas Kühner Wirkstoff TV 9 Mediaplanung für analoge Menschen in digitalen Zeiten Revolution oder Rituale? Ein radikaler Wandel durchpflügt die Medienlandschaft. Eine Revolution jagt die nächste, die Technik und eine Flut neuer Angebote krempelt das Nutzerverhalten um. Kurz: Der Umgang mit Medien, wie wir ihn kannten, steht Kopf. Diesen Eindruck bekommt man zumindest, indest, wenn man die einschlägigen Kongressprogramme, Presseartikel, Foren und Blogs liest. Schaut man sich dagegen in den real existierenden Wohnzimmern der Menschen um, bekommt man ein gänzlich anderes Bild: Dort scheint die Medienlandschaft überaus stabil. stabil. Das familiäre Leben ist immer noch um das Fernsehgerät zentriert, die TV-Zeitschrift TV Zeitschrift liegt häufig noch dem Tisch, die täglichen Rituale ähneln denen, die schon vor Jahrzehnten in den Haushalten der Deutschen etabliert waren. Die Nutzung von Smartphones und Tablett-PCs ist noch lange nicht flächendeckend und verändert die Routinen der Mediennutzer kaum. Kurzum: Die Medienlandschaft von heute sieht nicht viel anders aus als die von gestern und vorgestern. Medienentwicklung: Dialektik zwischen Wandel und Stabilität Welche Sichtweise ist nun richtig? Beide zugleich! Der Medienwandel ist geprägt von einer Dialektik zwischen Stabilität und Wandel. Vieles verändert sich, manchmal sogar schneller als gedacht, neue Technologien und Medien kommen hinzu, hi alte verlieren an Bedeutung. Aber vieles bleibt eben auch überraschend konstant und ein Wandel dauert vielfach länger als viele erwarten. Dieses Zusammenspiel von Revolutionen und tradierten Ritualen muss man verstehen, um zukünftige Entwicklungen richtig htig einschätzen zu können. Wir neigen dazu, die Veränderungen zu überschätzen Viele Marketing- und Werbeleute haben aber im Augenblick eher die Anzeichen für revolutionären Wandel im Blick und achten weniger auf die Anzeichen für Stabilität. Das ist eine ganz normales, psychologisch erklärbares Phänomen: Menschen müssen immer auf das achten, was sich verändert – das war schon bei unseren Vorfahren in der ostafrikanischen Savanne so. Darüber hinaus gibt es ein Verhalten, das die Sozialpsychologen die Fokussierungsillusion okussierungsillusion nennen: Wenn wir uns eine künftige Entwicklung vorstellen, fokussieren wir uns nur darauf und vernachlässigen andere Aspekte – weshalb wir die Auswirkungen überschätzen. Auch Dissonanzen vermeiden wir gerne: Wenn wir an die Wichtigkeit eines Trends glauben, nehmen wir eher die bestätigenden Fakten zur Kenntnis als die widersprechenden Aspekte. Außerdem schließen wir oft von uns – und unserem direkten Umfeld – auf andere und alle. Weil unsere Kollegen und Freunde um uns herum alle ein iPhone iPhone haben, überschätzen wir die generelle Verbreitung von Smartphones in der Gesamtbevölkerung. Und wie John 10 Naisbitt, der Pionier der Trendforschung, bereits beobachtet hat: „Dinge, die wir erwarten, geschehen stets langsamer als wir denken." Deshalb Deshalb kommt es uns wie eine Ewigkeit vor, wenn wir auf den nächsten Bus warten – oder auf den längst überfälligen Durchbruch des mobilen Internets. Megatrends zeigen die Richtung der Veränderung ab Die wirklichen Veränderungen kommen auch nicht über Nacht, Nacht, sondern sind bestimmt von Megatrends, die über Jahrzehnte zu beobachten sind. Auch viele Entwicklungen rund um das Internet und die Konvergenz der Medien haben eine Vorgeschichte. Relevante Megatrends sind zum Beispiel die Emanzipation der Mediennutzung Mediennutzu von Raum und Zeit – wir nutzen heute Medien verstärkt dann, wann und wo wir es wollen. Doch diese Entwicklung begann schon lange vor dem Internet. Anzeichen dafür waren der Videorecorder, Wiederholungen im Fernsehprogramm, mehrere Fernsehgeräte pro Haushalt halt oder Public Viewing. Andere Megatrends sind die Vervielfältigung des Medienangebots, das Zusammenwachsen von Medien und die Sozialisierung von Medien. Selbst letztere gab es schon vor dem Social Web. Der Erfolg von CastingCasting Shows oder die Zunahme von interaktiven interaktiven Elementen in Fernsehsendungen waren dafür schon Vorboten. Mangelnde Orientierung dämpft den Medienwandel Wieso brauchen einige technische Neuerungen so lange, bis sie sich in der Bevölkerung verbreiten? Auch hier gibt es Beispiele jenseits des Internets: Der Teletext hat Jahrzehnte gebraucht, um flächendeckend genutzt zu werden. Für das Pay-TV Pay scheint es ein langer und mühseliger Weg, um eine wirkliche Massenveranstaltung zu werden. Neue Technologien schaffen erst einmal Verwirrung, V mit der nicht jeder gleich gut umgehen kann. Unübersichtliche Tarife, teure Endgeräte und schwer zu bedienende Technik führen zu Unsicherheit und Hemmschwellen. Hinzu kommt eine Medienberichterstattung, die oft die negativen Konsequenzen hervorhebt hervorh (von Kreditkartenbetrug über Kinderpornografie bis zu Facebook-Partys Facebook Partys mit 10.000 Besuchern). Mangelnde Orientierung verlangsamt die Ausbreitung neuer Techniken – doch sie hält sie nicht auf. Mit den genannten Problemen hatte auch die klassische Mobiltelefonie zu kämpfen – heute gibt es in Deutschland mehr Handys als Einwohner. Neue Devices bedienen andere Bedürfnisse in anderen Situationen Heute gibt es neben dem klassischen Desktop-PC Desktop PC immer mehr Geräte, mit denen man ins Internet gehen kann: Laptop, Smartphone, Spielkonsole, Tablett-PC Tablett und Fernsehapparat selbst. In international vergleichenden Studien, in denen Länder mit sehr unterschiedlichen chen Reifegraden beim Umgang mit neuen Technologien miteinander verglichen werden, zeigt sich: Die Anzahl der im Haushalt verfügbaren neuen Geräte hat keinen großen Einfluss auf die Nutzung der klassischen Medien. Die zusätzlichen Möglichkeiten, ins Internet net zu gehen, verringern den Fernsehkonsum nicht. Scheinbar 11 haben die zusätzlichen Endgeräte keine substituierende Funktion, sondern bedienen schlicht andere Bedürfnisse in anderen Situationen als das Fernsehen. Das liegt auch daran, dass die Menschen, en, die als erstes neue Medientechniken ausprobieren, oft „Informationsjunkies" sind. Sie haben ein überdurchschnittliches Bedürfnis nach Medieninhalten und nutzen die neuen Medienangebote zusätzlich zu den bereits bestehenden. Unser Tagesablauf ist nach wie vor stark ritualisiert Das Verhalten der Menschen basiert oft auf Gewohnheit und ist deshalb tendenziell resistent gegen schnelle Veränderungen. Das gilt besonders für Medien: Morgens wird die Zeitung gelesen, bei der Fahrt zur Arbeit läuft das Radio, um 20 Uhr wird die „Tagesschau" eingeschaltet. Solche Rituale der Mediennutzung „Tagesschau" geben unseren Alltag einen Rahmen vor, eine feste Struktur und erleichtern uns die Orientierung im Alltag. Sie werden deshalb nicht leichtfertig umgekrempelt, bestenfalls werden sie leicht variiert. Gerade Gerade die älteren Bevölkerungsgruppen neigen dabei zu sehr starren Ritualen. Da aber auch junge Menschen in festen Familienstrukturen aufwachsen, übernehmen sie viel öfter als angenommen einige dieser fixen Rituale – wenn auch nicht in ihrer Starrheit. Aber auch a hier gilt: Die Veränderung von Tagesroutinen braucht viel Zeit, um sich breit in der Gesellschaft durchzusetzen. Fernsehnutzung nimmt mit dem Alter zu Die Langzeitstudie ARD/ZDF--Massenkommunikation Massenkommunikation ist eine der wenigen Quellen für die Analyse der langfristigen Veränderungen bei der Mediennutzung. Auswertungen auf Basis von sogenannten Kohorten, also nach Geburtsjahrgängen, bestätigen einen bekannten Trend: Die Fernsehnutzung steigt mit zunehmenden Alter. Je nach Geburtskohorte gibt es zwar Unterschiede Unterschiede beim Niveau der Sehdauer, eine steigende TV-Nutzung Nutzung mit dem Alter ist aber bei allen Kohorten zu beobachten. Das spricht für einen weiteren Anstieg der Sehdauer auch in Zukunft – vor allem auch vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung in Deutschland. Deutschland. Allerdings erkennen wir bei der jüngsten Kohorte der „Digital Natives", die mit dem Internet aufgewachsen sind und heute zwischen 14 und 24 Jahre alt sind, zum ersten Mal einen gegenläufigen Trend, also eine tendenzielle Abnahme der gemessenen TV-Nutzung Nutzung in der nächsten Lebensphase. Ob es sich hier um einen stabilen Trend handelt, wird die künftige Forschung erst zeigen. Aber zumindest müssen wir die „Digital Natives" genauer beobachten. Die TV-Nutzung Nutzung der restlichen Bevölkerung wird dadurch aber abe nicht tangiert. Bei den „Digital Natives" spielt aber sicher auch eine Rolle, dass es bei ihrer TV-Nutzung Nutzung erste leichte Verschiebungen gibt vom stationären TV-Gerät TV Gerät mit seinem fixen Programmschema in Richtung zeitversetztes und mobiles Abruf-Fernsehen Abruf via Computer, Tablet oder Smartphone. Diese Nutzungsformen von TV werden aber derzeit noch nicht von der AGF-Fernsehforschung Fernsehforschung gemessen – erst ab 2013 soll es schrittweise soweit sein. 12 TV ist noch immer das Lagerfeuer, an dem sich die Gemeinschaft wärmt Das Fernsehen bedient nach wie vor ganz bestimmte Bedürfnisse, die von anderen Medien, vor allem dem Internet, nicht befriedigt werden können. Es dient immer noch vor allem der Entspannung und dem „Abschalten" – ganz im Gegenteil zu den eher aktivierenden ierenden Beschäftigungen wie Online-Nutzung Online Nutzung oder Computerspiele. Darüber hinaus erfüllt das Fernsehen viele soziale Funktionen – und manche scheinen in digitalen Zeiten sogar an Bedeutung zu gewinnen: Es liefert Gesprächsstoff und zeitliche Orientierung. Noch och wichtiger: Vor dem Fernseher kommen Familien, Freunde und Bekannte wirklich zusammen. Denn wenn Social-Media-Propheten Social Propheten behaupten, Facebook sei das neue Lagerfeuer, an dem sich die Sippe versammelt, ist diese Metapher letztlich schief. Das Fernsehgerät kann mit Fug und Recht das LagerfeuerLagerfeuer Label für sich reklamieren, weil sich die Menschen hier tatsächlich, weil physisch, versammeln. Facebook dagegen heißt eher: Rauchzeichen aus der Ferne, die einen daran erinnern, dass es noch Freunde gibt, irgendwo da draußen. Wandel und Stabilität bestimmen die Balance eines Mediaplans Die Mediennutzung ist also trotz offensichtlicher Veränderungstendenzen oft überraschend stabil ist. Der Wandel vollzieht sich, aber viel langsamer als geplant und gedacht. In der Mediaplanung muss diese Erkenntnis berücksichtigt werden: Wir müssen sowohl darauf achten, was sich verändert, als auch auf das, was stabil bleibt. Deshalb ist es wichtig, neue Sachen auszuprobieren – man sollte aber nicht zu viel Zeit und Geld darauf verwenden. Wichtiger ist es, jedes neue Medium oder eine neue Technologie immer differenziert zu beurteilen: Welche Funktion haben sie für die Zielgruppe? Welche Zielgruppensegmente werden dadurch angesprochen? Welche Marketingaufgaben kann es unterstützen? Außerdem sollten Zielgruppen differenziert betrachtet werden: Die ganz jungen Segmente haben tatsächlich ein stark differierendes Mediennutzungsverhalten (auch wenn wir noch nicht wissen, wie es langfristig aussehen wird). Deshalb sollte man die „Digital Natives" auch nicht mit anderen Kohorten zusammenwerfen, sondern sie eigenständig betrachten. Sonst erhalten wir weder von ihrer veränderten Mediennutzung noch von den eher stabilen Mustern der älteren Segmente ein realistisches Bild. Dirk Engel Freiberuflicher Markt- und Mediaforscher Dirk Engel ist spezialisiert auf Werbewirkungsforschung und unterstützt Unternehmen außerdem dabei, ihre Kunden und Zielgruppen besser zu verstehen. Daneben lehrt er an verschiedenen Hochschulen und veröffentlicht entlicht Fachartikel und Buchrezensionen, die auf seiner Website www.kunden-wissen.de zu finden sind. 13 Zahlen, bitte! 82 Fernsehsender kann ein deutscher Haushalt mittlerweile im Durchschnitt empfangen – im Jahr 2004 waren es noch 36 TV-Sender. TV Mit der Digitalisierung hat sich das Angebot in den vergangenen acht Jahren also mehr als verdoppelt. Für 98 Prozent aller Deutschen ist das Fernsehen Fernsehen nach wie vor die beliebteste Freizeitbeschäftigung. Dabei rangiert TV in allen Lebensphasen und Altersgruppen auf dem ersten Platz. Für 54 Prozent der 14- bis 19-Jährigen 19 Jährigen ist TV der stärkste Impulsgeber für die Produktrecherche im Internet. Bei den 14- bis 49-Jährigen Jährigen sind es 44 Prozent. Mit 25 Stunden in der Woche ist das Fernsehen nach dem Schlafen (56 Stunden) die Aktivität mit dem größten Anteil an der Lebenszeit – noch vor dem Arbeiten mit 20 Stunden. Parallelnutzung von TV und Internet Interne Von Wirkung und positiver Nebenwirkung Die Mediennutzung ist in den vergangenen Jahren rapide gestiegen. Mittlerweile liegt das tägliche Zeitbudget, das wir für Medien aufwenden, im Durchschnitt bei über 8,5 Stunden – eine Mediendosis, die ohne mediales Multitasking und die parallele Nutzung von Medien nicht nachvollziehbar ist. Ebenso relevant dürfte allerdings auch die Kombination von Medien mit nicht-medialen nicht medialen Tätigkeiten in unserem Alltag sein. Doch wie groß ist die Parallelnutzung tatsächlich? Lassen sich Zuschauer überhaupt noch exklusiv erreichen – und was bedeutet das für die Werbung? Befeuert wird der Hype rund um Parallelnutzung und Second Screen nicht zuletzt durch Online-Umfragen, Online die weder bevölkerungsrepräsentativ sind noch den Besonderheiten von Abfragen zur Mediennutzung Rechnung tragen. Im Windschatten dieser Umfragen werden kuriose Szenarien entworfen: TV-Zuschauer, Zuschauer, die scheinbar ständig mit Laptop, Tablet oder Smartphone im Netz unterwegs sind, permanent auf der Wohnzimmercouch chatten, mailen, bloggen, skypen – und dem TV-Bildschirm TV Bildschirm nur noch einen Teil ihrer Aufmerksamkeit schenken. Aufklärung tut also Not. Ein Blick in seriöse Zeitbudgetstudien signalisiert Entwarnung. Sie zeigen, dass das Ausmaß der Parallelnutzung vielfach überschätzt und und nach wie vor überwiegend exklusiv ferngesehen wird – auch von der jungen Zielgruppe. Und: So wie das Ausmaß der Parallelnutzung überschätzt wird, werden die für die Werbewirkung durchaus positiven Nebeneffekte der Parallelnutzung unterschätzt. Zusätzliche Zusätzliche Wirkungspotenziale bleiben dadurch ungenutzt. 14 Wie die tägliche Mediendosis von 8,5 Stunden zustande kommt Für die Alltagsgestaltung spielt die Unterscheidung zwischen medialen und nicht-medialen nicht medialen Tätigkeiten letztlich keine Rolle. Medien wurden schon immer zeitgleich zu anderen Aktivitäten genutzt – beim Abendessen, Arbeiten, Duschen, bei der Hausarbeit oder beim beim Autofahren. Durch diese Form des Multitaskings wird unser tägliches Medienbudget von über 8,5 Stunden erst plausibel. Ein weiterer Aspekt, der gerne übersehen wird, auch wenn er für die Planung von Onlinekampagnen wenig relevant ist: Das Internet, das nach nach TV und Radio am stärksten in das tägliche Medien-Zeitbudget Medien Zeitbudget einzahlt, ist im generischen Sinn kein Medium. Es ist eine technische Plattform, über die – neben vielen anderen Anwendungen und Angeboten – eben auch Medien genutzt werden. Es sind aber nur 30 3 Prozent, die auf die Nutzung von klassischen Medien fallen (ARD/ZDF Massenkommunikation 2010). Den weitaus größten Anteil an der gesamten täglichen Onlinenutzung macht dagegen die Individualkommunikation (mailen, chatten, bloggen, skypen, networken via Social ocial Media etc.) aus, gefolgt von medienfernem Alltagshandeln wie dem stark wachsenden E-Commerce E (Online-Banking, Banking, Produktsuche, Online-Einkauf Einkauf etc.). Online konkurriert vor allem mit medienfernem Alltagshandeln Diese nicht-medialen Online-Aktivitä Aktivitäten ten speisen sich aus dem Zeitbudget, das wir – gäbe es das Internet nicht – für den Besuch von Geschäften und Banken oder dem Schreiben von Briefen aufwenden würden. So konkurriert Online zwar auch mit anderen Medien um Nutzungszeit (und Aufmerksamkeit), vor vor allem aber konkurriert es mit vielen anderen, medienfernen Lebensbereichen. Zudem ist das Phänomen der zeitgleichen Mediennutzung nicht neu. Schon immer wurden Medien nicht nur exklusiv, sondern auch parallel (d.h. zwei und mehr Mediengattungen gleichzeitig) gleichze genutzt. Dachte man vor zehn oder 20 Jahren dabei noch an das Blättern in der Fernsehzeitschrift beim gemütlichen Fernsehabend oder das Radiohören bei der morgendlichen Zeitungslektüre, geht es heute vor allem um eines: die zeitgleiche Nutzung von Fernsehen rnsehen und Internet. Das Ausmaß: Nicht jeder kann, nicht jeder will und keiner will ständig Je nach Studiendesign und befragter Zielgruppe bestätigen zwischen 20 und 70 Prozent der Deutschen, dass es grundsätzlich vorkommt, dass sie beim Fernsehen im Internet surfen. Fragt man nach der Häufigkeit, scheint das bei vielen aber eher selten bis gelegentlich gelegentlich der Fall zu sein. Denn gerade beim Thema Parallelnutzung kommt es auf die Methode an: Studien zur Parallelnutzung kommen zu den unterschiedlichsten 15 Ergebnissn - je nach Alter oder Online-Affinität Online Affinität der Zielpersonen fällt das Ausmaß der zeitgleichen Nutzung von TV und Online ganz unterschiedlich aus. Doch nicht nur die Zielgruppe, auch die Erhebungstechnik spielt eine große Rolle. Direkt danach befragt, wie viel Prozent ihrer TV-Zeit Zeit an einem durchschnittlichen Tag der Rechner an oder aus war, sind Studienteilnehmer vielfach überfordert. Hinzu kommt, dass wir generell dazu neigen, die aktive Zeit im Lean-Forward-Modus Lean Modus zu überschätzen und den eher passiven Lean-Backward-Modus Modus zeitlich zu unterschätzen – und damit die exklusive TV-Zeit TV „kleinrechnen“. Das heißt: Beim Zeitbudget sind detaillierte Tagesablaufstudien, in denen die Befragten zum Beispiel in Tagebuchform ihren Tagesablauf dezidiert festhalten müssen (ARD/ZDF /ZDF Massenkommunikation) oder solche, in denen die Teilnehmer stündlich bzw. halbstündlich danach befragt werden, was sie gerade machen (MindSet-Studie), Studie), klar im Vorteil. Sie sind schlicht näher an der Realität. Denn durch diese „kleinteilige“ Herangehensweise Herangehensweise wird die Erinnerungsleistung nicht überfordert. Zudem wird den Befragten weniger Raum für wie auch immer motivierte „Verzerrungen“ geboten. Exklusiv ist nach wie vor die dominante Nutzungsform Die Ergebnisse solcher Zeitbudgetstudien zeigen, dass dass auch heute tagesaktuelle Medien überwiegend exklusiv genutzt wurden (Massenkommunikation 2010). Vergleicht man die aktuellen Nutzungswerte mit denen von vor 40 Jahren, zeigt sich: Von einem rasantem Anstieg der Parallelnutzung kann nicht die Rede sein kein. kein. Während 1970 täglich 6 Minuten (= 3 % des Mediennutzungszeitbudgets) mehrere Medien gleichzeitig genutzt wurden, lag dieser Wert 2010 bei 37 Minuten (= 7 % der Nutzungszeit). Gerade das Leitmedium Fernsehen wird in hohem Maße, nämlich zu 90 Prozent, exklusiv klusiv genutzt. Lediglich bei 22 Minuten pro Tag ist beim Fernsehen noch ein anderes Medium mit von der Partie. Dabei ist die Kombination mit dem Internet am beliebtesten: Knapp 13 Minuten pro Tag (das entspricht 6 % der TV-Zeit) TV wird beim Fernsehen im Internet ernet gesurft. Deutlich weniger exklusiv ist die Internetnutzung: Hier beträgt die Exklusiv-Nutzungsrate Nutzungsrate nur 66 Prozent, wobei die Kombination mit Fernsehen, gefolgt vom Radio, die beliebteste ist. Digital Natives sind die Helden des Multitaskings – auch beim Fernsehen Keine Frage: Bei den 14 bis 29-jährigen 29 jährigen Zuschauern liegt der Anteil der parallelen Nutzung von TV und Internet naturgemäß höher als beim Gesamtpublikum. Darin sind sich, wenig überraschend, alle vorliegenden Untersuchungen einig. Der aktuelle TNS Convergence Untersuchungen Monitor 2012 (Juli 2012) zum Beispiel weist für diese Altersgruppe 40 Prozent Parallelnutzer auf (Frage: „Kommt es bei Ihnen vor, dass Sie gleichzeitig fernsehen und mit einem PC, Notebook, Tablet oder Smartphone im i Internet surfen oder Ihr E-Mails Mails checken?“). Beim Gesamtpublikum von 14 bis 64 Jahre ist es mit 26 Prozent gut ein Viertel, bei dem die zeitgleiche Nutzung vorkommt. Aber auch hier gilt: Häufig passiert die Parallelnutzung nur in einem kleinen Zeitfenster Zeitfenst innerhalb der gesamten Fernsehzeit. Für die Zukunft stellt sich die Frage: Behält die 16 junge Generation ihre Freude am Multitasking auch mit zunehmendem Alter bei – oder schaltet sie den Rechner beim Fernsehen auch wieder häufiger aus? Parallelnutzung ermöglicht Interaktivität beim Fernsehen Befragt man Zuschauer nach den Motiven ihrer parallelen Nutzungsgewohnheiten, zeigt sich: Das Internet schafft ein neues Nutzungssetting. Parallelnutzung muss also keineswegs zu Lasten der Aufmerksamkeit Aufmerk für das TV-Programm Programm gehen oder ein Zeichen für geringes Involvement sein. Vielmehr stellen Laptop oder Smartphone für viele Zuschauer die einzige Möglichkeit zur Interaktivität dar – solange sich internetfähige Fernseher noch nicht durchgesetzt haben. haben. Vielfach hat die parallele Internetnutzung einen direkten Bezug zum Programm. Damit ermöglicht sie dem Zuschauer, sich intensiver mit dem Programm auseinanderzusetzen. So bestätigen zum Beispiel über zwei Drittel (67 %, DigitalBarometer, Herbst 2011) der d 14- bis 49jährigen Parallelnutzer, dass sie im Internet nach Informationen zu der Sendung suchen, die sie gerade sehen. Auch TV-Werbung TV Werbung kann von der zeitgleichen OnlineOnline Nutzung profitieren: Über zwei Drittel (68 %) der befragten Parallelnutzer haben sich si schon einmal in Echtzeit durch das Fernsehen zur Produktrecherche im Web anregen lassen. Bei 51 Prozent hat dieser Impuls schließlich zum Kauf geführt hat. Wenig überrascht, dass die TV-synchrone synchrone Interaktivität von der jungen Zielgruppe deutlich intensiver gelebt. TV avanciert bei zeitgleicher Nutzung zum POSPOS Medium Der Online-Handel Online Handel boomt. Ein Großteil der Deutschen kauft in Online-Shops Online Shops ein oder sucht im Netz nach Produktinformationen (85 % der 1414 bis 65-jährigen, 65 Trendline Mai 2012). Ein gern gesehener Shopping-Partner Shopping dabei ist der Fernseher, der bei 50 Prozent der d OnlineShopper zumindest gelegentlich dabei ist, während sie im Internet nach Schnäppchen suchen. Besonders beliebt ist das Online-Shopping Online parallel zum TV-Konsum Konsum in der jungen Zielgruppe: 65 Prozent der 1414 bis 29-Jährigen 29 machen es sich vor dem Fernseher her gemütlich, wenn sie nach Produkten stöbern. Musste man sich in der Vergangenheit zwischen Fernsehen und Shopping entscheiden, machen Konsumenten das Fernsehen durch dieses Nutzungsverhalten zum POS-Medium POS und schaffen damit neue Wirkungschancen: Fernsehwerbung Fernsehwerbung liefert Impulse, die sofort im Internet intensiviert werden können – bis hin zum Kauf. Darüber hinaus gilt grundsätzlich zur Werbewirkung: Auch wenn die Parallelnutzung von Internet und TV erst in den letzten Jahren zu einem Phänomen geworden ist, ist, lässt sich im Zeitverlauf kein Nachlassen der Wirksamkeit von TV-Kampagnen TV erkennen – auch nicht beim ROI, dem härtesten Werbewirkungsparameter (siehe u.a. Payback 3-Studie 3 Studie von Thinkbox & Ebiquity). Parallelnutzung schafft mit Social TV eine virtuelle Gemeinschaft Parallelnutzung hat eine starke soziale Komponente. Denn im Fokus steht die Kommunikation, egal ob per Mail, Chat oder Social Media. Dabei geht es häufig auch 17 um das lineare Programm.. So bestätigen Parallelnutzer, dass sie zum Beispiel eine Sendung anschauen, weil sie von Freunden übers Internet darauf aufmerksam gemacht wurden oder sich TV-synchron synchron mit Freunden oder Bekannten über das gerade gesehene Programm austauschen (DigitalBarometer (DigitalBarometer Frühjahr 2011). Damit sorgt Parallelnutzung nicht nur für Gemeinschaft, sondern ist Ergebnis und Ursache von Involvement zugleich. Der TV-synchrone TV synchrone Austausch findet dabei sowohl in Social Communities, aber immer stärker auch in speziell zu diesem Zweck Zweck konzipierten WebWeb Angeboten oder Apps statt. (siehe auch Artikel zu Social TV in diesem Newsletter) Chancen für Sender, Zuschauer und Werbekunden Die TV-synchrone synchrone Kommunikation und die interaktiven Optionen des neuen Nutzungssettings bieten Programmmachern wie Werbungtreibenden vielfältige und attraktive Möglichkeiten. Über interaktive Elemente wie Zusatzinfos, Votings oder Gewinnspiele via Social Communities ommunities lässt sich nicht nur viel über die Vorlieben der Zuschauer bzw. Verbraucher in Erfahrung bringen. Vor allem können die TV-Kontakte TV intensiviert und und sofortiger Response herbeigeführt werden. Darüber hinaus können Zuschauer nicht nur crossmedial crossmedial über zwei Kanäle gleichzeitig erreicht werden, sondern auch – zumindest in der Theorie – zeitgleich über beide Medien erreicht werden. Unklar ist, ob und wie stark die Parallelnutzung in den kommenden Jahren ansteigen wird. Aktuelle Daten aus dem TNS Convergence Convergence Monitor 2012 zeigen keinen weiteren generellen Anstieg der Mediennutzungszeit und liefern damit erste Hinweise, dass unser Zeitbudget für Mediennutzung mittlerweile ein Niveau erreicht hat, das kaum mehr steigerbar ist. Auch bei der Parallelnutzung Parallelnutzung lässt sich kein weiterer Anstieg verzeichnen, weder bei der Anzahl der Parallelnutzer noch bei der Dauer der Parallelnutzung. Sandra Schümann Senior Projektleiterin Markt-Media Media-Forschung IP Deutschland Mitt Social TV bekommt das Fernsehen eine neue soziale Dimension Die Renaissance des Lagerfeuers Der Mensch ist ein Gemeinschaftswesen. Bei keinem anderen Medium zeigt sich das stärker als beim Fernsehen: Zwei Drittel der Deutschen sehen zusammen mit anderen fern, mit der Familie, mit Freunden oder Bekannten, und tauschen sich dabei aus über den Stand der Dinge und den Weltenlauf. Nach Ansicht der Mehrheit hat ihre gemeinsame Fernsehnutzung in den vergangenen Jahren sogar zugenommen. So scheint es, dass gerade das klassische TV mit seinem festen Programmablauf für das so wichtige gemeinschaftsstiftende Erlebnis sorgen kann – in Zeiten einer schier unendlichen Auswahl an individualisierten Medienangeboten gilt das offensichtlich mehr denn je. Auch als zentraler Agenda-Setter, Agenda Setter, als Quelle für den „Talk 18 of the Town" – mitunter sogar für den „Talk of the Nation" – belegt das Fernsehen nach wie vor unangefochten die Spitzenposition. Für 61 Prozent (Forsa-Umfrage) (Forsa Umfrage) liefert es von allen Medien den meisten Stoff für Gespräche unter Freunden, in der Familie, auf dem Schulhof oder im Büro. So umfasst die soziale soziale Dimension des Fernsehens nicht nur das gemeinsame Zuschauen und Erleben, sondern auch die Themensetzung für die „zeitversetzte" Anschlusskommunikation. Die gute, alte elektronische LagerfeuerLagerfeuer Romantik scheint also unverwüstlich. Zu diesem Lagerfeuer in den Wohnzimmern ist zuletzt eine noch kleine, aber stetig wachsende und virtuelle, quasi parasoziale Flamme dazu gekommen, die derzeit in der Medienbranche heißt diskutiert wird: Social TV. Fernsehen erhält durch Social TV eine weitere soziale Dimension Mit den verschiedenen Ausprägungen von Social-TV Social TV hat das Fernsehen eine weitere soziale Dimension hinzu gewonnen: Der TV-synchrone TV synchrone Austausch ist jetzt nicht mehr auf die physisch anwesenden Co-Viewer Co Viewer beschränkt. Vielmehr steht über den Second Screen (Laptop, aptop, Smartphone oder Tablet-PC) Tablet PC) zusätzlich eine ungeahnte Vielfalt an potenziellen Gesprächspartnern zur Verfügung. Der Zuschauer mit Kommunikationsbedarf hat nun die Qual der Wahl: Er kann mailen oder chatten, sich mit seinen Social Media-Buddies Buddies austauschen, austau spezielle Fan-Pages Pages aufsuchen oder die neuen Social-TV-Apps Apps der Fernsehsender nutzen. Dort kann er mit Freunden, Gleichgesinnten oder selbsternannten Experten fachsimpeln, Hintergrundinfos auszutauschen oder einfach andere wissen lassen, was er gerne gerne im Fernsehen sieht. Dieses neue Nutzungssetting (siehe auch Artikel zur Parallelnutzung in diesem Newsletter) ermöglicht eine neue Form direkter Teilhabe und macht aus passiven Rezipienten ein Stück weit aktive Nutzer. MassenMassen und Individualkommunikation vermischen sich. Auch für die Anbieterseite stellt Social TV eine Vielzahl bisher ungeahnter Möglichkeiten bereit. Einerseits lässt sich relativ unkompliziert mehr über die Vorlieben und das Nutzungsverhalten der TV-Zuschauer Zuschauer erfahren. Zusätzlich bieten bieten die interaktiven Komponenten von Social TV vielfältige Gelegenheiten, die Nutzer über Votings, Gewinnspiele, Hintergrundinfos oder Punktesammeln stärker an ein Programm zu binden. Die Werbungtreibenden profitieren von den innovativen und interaktiven Möglichkeiten lichkeiten der Produktkommunikation mit hoch involvierten Usern. Parallelnutzung mit Programmbezug auf dem Second Screen Wenn die TV-Zuschauer TV Zuschauer gleichzeitig im Netz surfen, haben ihre Online-Aktivitäten Aktivitäten nicht immer, aber doch sehr häufig einen Programmbezug. Dies bestätigen 49 Prozent der Onliner (Anywab(Anywab Studie 2012). Bei dieser Art der Second Screen-Nutzung Screen Nutzung sind die Parallelnutzer auf der Suche nach Hintergrundinformationen zur Sendung, die sie gerade sehen, besuchen die Webseite des Senders, nutzen utzen die sendereigenen Apps oder jene anderer Anbieter. Darüber hinaus gibt es mit Social TV auch eine soziale Komponente bei der Nutzung des zweiten Bildschirms: Zuschauer tauschen sich in den Sozialen Netzwerken über das gerade Gesehene aus, posten, was sie gerade schauen, lesen, was Freunde 19 schauen, besuchen die Fanseiten der Sendungen bzw. Sender oder kommentieren diese. Allein die Anzahl der Tweets lässt erahnen, welche TV-Highlights TV Highlights das Land (oder die Welt) gerade bewegen. So wurden beispielsweise beispielsweise in den besonders mitreißenden Spielminuten im Finale der Fußball-EM Fußball EM 2012 weltweit 15.000 Tweets pro Sekunde registriert (www.mashable.com www.mashable.com). Während sich Twitter in den USA bereits vor Jahren als Feedback-Kanal Kanal für Fernsehinhalte etablieren konnte, mussten sich viele deutsche Zuschauer in ihre neue Rolle als virtuelle TV-Kommentatoren TV Kommentatoren erst noch in einfinden. Doch auch hierzulande gewinnt Social TV an Relevanz. Total sozial mit Fernsehen und Social Media Auch bei Programmanbietern konnten sich die Soziale Netzwerke, insbesondere Facebook, ihren festen Platz im Dialogrepertoire mit den Zuschauern erobern. Über Fanpages zu den verschiedenen Formaten lässt sich viel viel über deren Vorlieben und Gewohnheiten erfahren, über redaktionell betreute Fanpages lassen sich die Fans zudem mit interessanten Hintergrundinfos aus erster Hand versorgen. Dem Social TVTV Monitor von Goldmedia zu Folge wurden deutsche Fernsehsender und TV-Serien bereits über 18 Millionen mal von Facebook-Usern Facebook Usern „geliked". Ein Großteil (42 %) der analysierten TV-Sendungen Sendungen hat bereits offizielle Fanseiten, zu 24 Prozent gibt es von Fans betriebene inoffizielle Fanpages. Nur 34 Prozent kommen noch ohne Präsenz Präse bei Facebook aus. Der Monitor gibt auch einen guten Einblick, welche Formate die Social Media-User User besonders intensiv beschäftigen: Die Top-10-Platzierungen Top Platzierungen bei den Usern von Facebook, Couchfunk und Zapitano-Usern Zapitano Usern (Twitter soll bald folgen) werden jeweils jewei wöchentlich veröffentlicht (www.social www.social-tv-monitor.de). ). Insgesamt werden hier zehn TV-Sender Sender (ARD, kabel eins, MTV, ProSieben, RTL, RTLII, Sat.1, VIVA, VOX und ZDF) mit insgesamt über 500 Sendungen Sendungen aus zwölf verschiedenen Genres analysiert. Ein Blick auf die Platzierungen zeigt: Formate, die junge Zielgruppen ansprechen, wie zum Beispiel „Berlin – Tag & Nacht" (RTL II), die Soaps „Gute Zeiten, schlechte Zeiten" und „Alles was zählt" (beide RTL) oder oder „The Voice of Germany" (ProSieben) sind naturgemäß klar im Vorteil. Doch auch Programme, die ein älteres Publikum ansprechen (wie z.B. der „ZDF Fernsehgarten"), haben durchaus eine Chance auf eine Top-20-Platzierung Platzierung im Ranking, wenn es beispielsweise durch durch exklusive Vorabmeldungen gelingt, die Facebook-Fans Facebook zu aktivieren. Programmbegleitung durch Social TV-Apps TV Eine weitere Variante von Social TV, die Programmanbieter immer häufiger einsetzen, sind programmbegleitende Social TV-Apps TV (z.B. RTL INSIDE App oder ProSieben Connect). Diese Apps wurden speziell für die TV-synchrone TV synchrone Nutzung entwickelt und kommen dem Bedürfnis der TV-Zuschauer Zuschauer nach parasozialer Interaktion nach, werden aber auch dem großen Interesse an exklusiven Hintergrundinformationen Hintergrundi – etwa einen Blick hinter die Kulissen zu werfen – gerecht. Nur als Beispiel und stellvertretend für das Prinzip die senderbezogene App RTL INSIDE. Die Kölner Mediengruppe launchte sie Anfang des Jahres pünktlich zum Start der Live-Shows Live von „DSDS“. DSDS“. Die kostenlose App bietet ein umfangreiches Angebot von monatlich bis zu 1.000 aktuellen Videoclips und eine interaktive Begleitung zu zahlreichen TV-Formaten. TV Formaten. Dem User stehen zahlreiche 20 redaktionelle Features zur Verfügung – von News über verschiedenste Hintergrundinfos bis hin zu exklusiven Zusatzinformationen zu den Serienlieblingen oder Videos der Casting-Teilnehmer. Teilnehmer. Hinzu kommen zahlreiche Social Media-Funktionen: Media Funktionen: User können sich über die Check In-Funktion Funktion einloggen, ihren Freunden via Twitter oder Facebook direkt mitteilen, was sie gerade bei RTL schauen und damit die Initialzündung zum Austausch über das entsprechende Programm geben. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, direkt innerhalb alb der App mit anderen hoch involvierten Usern zu chatten. Social TV steigert die Nutzung von Online und Fernsehen Die bestehenden Angebote werden – wie bei den anderen Sendern auch – schrittweise ausgebaut und optimiert, sowohl inhaltlich als auch technisch. Die TV-synchronen TV Online-Angebote Angebote liefern Nutzern einen kostenlosen Mehrwert, tragen zu einem umfassenderen Rezeptionserleben bei und erhöhen damit die Zuschauerbindung. Sowohl die Online- als auch die Fernsehnutzung profitieren davon – und beflügeln sich gegenseitig. Erste Studienergebnisse zu den programmbegleitenden Apps zeigen: Bei den Nutzern handelt es sich überwiegend um junge, weibliche und ausgesprochen involvierte Zuschauer der jeweiligen Formate – eine interessante Zielgruppe für die verschiedenen, erschiedenen, insbesondere interaktiven Werbemöglichkeiten wie Votings oder (Gewinn-)Spiele. )Spiele. So haben viele Fernsehsender die Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme mit besonders involvierten Zuschauern via Facebook & Co bereits für sich entdeckt und schätzen gelernt. elernt. Speziell konzipierte Fanseiten bei Facebook erlauben eine unkomplizierte Kontaktaufnahme mit den Fans. Durch exklusive Hintergrundinformationen lassen sich diese Fans zudem noch stärker an die Programmmarke binden. Neben den Programmanbietern mischen mischen auch andere im Markt der TV-Apps Apps mit: Start-Ups Start Ups wie Miso und GetGlue in den USA, Couchfunk, Zapitano oder Fernsehen.de in Deutschland oder Zeebox in Großbritannien. Auch sie ermöglichen es App-Nutzern, Nutzern, bei ihren Lieblingsprogrammen einzuchecken und sich mit anderen darüber auszutauschen. Der innigste „Social Partner" sitzt direkt nebenan auf der Couch Derzeit findet Social TV vor allem auf dem Second Screen, also auf Laptops, Smartphones oder Tablet-PCs Tablet statt. Zwar erlauben es auch einige HbbTV-Geräte, Geräte, gleichzeitig auf dem Bildschirm sowohl das Programm als auch Online-Inhalte Online anzuzeigen. Doch die Verbreitung dieser internetfähigen TV Geräte bzw. die Nutzung der entsprechenden TVFunktionen ist heute noch gering – und für viele noch zu kompliziert. ziert. So stehen die internetfähigen Fernsehgeräte zwar oft schon im Wohnzimmer, die wenigsten davon sind aber tatsächlich ans Internet angeschlossen. Die Internetnutzung über den Fernseher steht also noch ganz am Anfang. Auch wenn immerhin schon sieben Prozent Pr der Erwachsenen von 14 bis 64 Jahren nach eigener Aussage zumindest gelegentlich mit dem Fernseher ins Internet gehen (TNS Convergence Monitor 2012). Ob sich der Fernseher im Zentrum des Wohnzimmers als das beste Device für Social TVTV 21 Anwendungen gen durchsetzen kann, bleibt abzuwarten. Soviel steht jedenfalls fest: Der innigste „Social Partner" wird auch in Zukunft beim Fernsehen weder via Second Screen noch Smart TV grüßen – er sitzt direkt nebenan, körperlich anwesend, auf der Couch. Die Zukunft von Social TV: Wie groß werden die Flammen? Bei den verschiedenen Ausprägungen von Social TV handelt es sich um Anwendungen, die den klassischen TV-Konsum Konsum ergänzen und intensivieren. Egal ob Facebook-Gruppe Facebook oder App – Social TV entspricht dem Bedürfnis Bedürfnis der Zuschauers, sich über das Gemeinschaftsmedium Fernsehen auszutauschen. So wie Programmanbieter mehr über ihre Zuschauer erfahren können, bietet sich zumindest dem aktiven Zuschauer die Chance, stärkeren Einfluss auf das Programmangebot zu nehmen. nehmen. Gegenwärtig zeigt ein Vergleich von TV-Reichweiten Reichweiten mit den „Likes" von Fanpages oder den Downloads von Apps: In Deutschland ist Social TV noch ein Nischen-Phänomen. Nischen Phänomen. Ob neben den jungen und aktiven Nutzern auch breitere Bevölkerungsschichten ihre Social TV„Stimme" entdecken und dauerhaft erheben, bleibt abzuwarten. Während das Lagerfeuer des linearen Fernsehens weiter munter lodert, ist Social TV gerade erst entflammt. Klar scheint jedoch: Die vielfältigen Möglichkeiten, die Social TV schon heute bietet, sind grundsätzlich für alle Beteiligten attraktiv – und längst noch nicht ausgeschöpft. Sandra Schümann Senior Projektleiterin Markt-Media Media-Forschung IP Deutschland US-Fernsehmarkt: Fernsehmarkt: Social TV erobert die Bildschirme Buzz pusht Quote Die Olympischen Spiele in London waren das absolute Highlight der letzten TV--Saison in den USA – wie in vielen anderen Ländern auch, die ohne Fußball-EM EM auskommen mussten. Das Network NBC hatte die TV-Rechte Rechte für die Rekordsumme von über 1,2 Milliarden Dollar gekauft. ekauft. Die Investition hat sich gelohnt: Über 219 Millionen Zuschauer saßen während der 17 Tage lang gebannt vor dem Fernsehgerät. Das Motto der Spiele „Inspire a Generation“ nahm vor allem das junge TV-Publikum TV wörtlich: Der Marktanteil lag bei den jungen jungen Zielgruppen häufig bei über 30 Prozent. Doch NBC erreichte die Jugend Amerikas auch über andere Kanäle – und setzte mit einer breit angelegten, in dieser Form völlig neuen Social Media Kampagne auf Facebook und Twitter gleich ein dickes Ausrufezeichen. Die Die hohen Einschaltquoten bei der Eröffnungsfeier begründete NBC auch mit den unzähligen Twitter-Feeds. Twitter Team USA, die amerikanische Olympia-Mannschaft, Olympia Mannschaft, fühlte sich durch sein Engagement auf Facebook ebenfalls mehr als bestätigt: Einige Video-Zusammenfassung Video Zusammenfassungen erhielten mehr als 220.000 „likes“. 22 Ob im TV oder Internet: Soviel Bewegtbild war nie auf dem Bildschirm Zudem ergänzte NBC die TV--Berichterstattung Berichterstattung mit einem umfassenden Videoangebot von allen Sportarten auf der eigenen Sender-Website. Sender So viel Live-Bild Bild war nie: Dank einer zusätzlichen Kooperation mit YouTube übertrug NBC via Internet insgesamt 3.500 Stunden live aus London. Weitere Highlights der New Media-Bilanz Media Bilanz von NBC: Insgesamt wurden 159 Millionen Video Streams abgerufen – doppelt so viele wie bei den Olympischen Spielen in Peking 2008. Die entsprechende Olympia-App Olympia von NBC wurde acht Millionen Mal herunter geladen. Selbstverständlich haben diese Zahlen viel mit Olympia zu tun – sie zeigen dennoch zwei Trends in den USA: Zum einen ist Social Socia TV mittlerweile fester Bestandteil der Fernsehnutzung. Zum anderen helfen OnlineOnline Videos, also Bewegtbild im Internet, bei der Gewinnung von Zuschauern. Social Media und Social TV: Ein Trend, der dem Fernsehen hilft Immer deutlicher wird in den USA, dass der Content auf Social Networks nicht einfach nur konsumiert, sondern aktiv weiter gegeben und weiter empfohlen wird. Darüber hinaus ist das sogenannte Co-Viewing, Co also die parallele Nutzung von TV und Internet, deutlich angestiegen. So nutzen en Ende 2010 bereits 44 Prozent aller Internet Nutzer parallel zum Fernsehen den Computer oder ein mobiles Endgerät (E-Marketing-Studie), Studie), um ein Social Network zu besuchen. Bei 244 Millionen Onlinern in den USA sind das immerhin 107 Millionen Amerikaner. Davon Davon teilen über 34 Millionen Ihren Freunden und Bekannten mit, was sie gerade im Fernsehen sehen oder tauschen sich über die Sendung aus – ein bis dahin nie dagewesenes Phänomen der interaktiven Zuschauerbeteiligung. Das ist eine gute Nachricht für die Fernsehsender F und Werbekunden. Denn sie zeigt: Die Parallelnutzung lässt sich für die Einschaltquoten nutzen: So untersuchte das Institut NM Incite, ein Joint Venture von Nielsen und McKinsey, die Korrelation zwischen dem „Buzz“ in Social Media, also der Erwähnung wähnung einer Sendung in den Sozialen Netzwerken, und den Einschaltquoten. Die Basis der Studie: 250 Fernsehserien und 150 Millionen Social MediaMedia-Sites. Der „Buzz" in Social Media pusht die TV-Quote TV Das Kernergebnis lautet: Bei den 14 bis 34-Jährigen, 34 Jährigen, also den fleißigsten Social MediaMedia Aktivisten, führte eine Steigerung des sendungsbezogenen „Buzz" von neun Prozent zu einer um ein Prozent erhöhten Einschaltquote bei der ersten Ausstrahlung der Serie. Bei ei der späteren Ausstrahlung weiterer Episoden schwächte sich dieses Verhältnis naturgemäß etwas ab. Damit die TV-Quote TV Quote um ein Prozent steigt, musste sich jetzt die Nennung der Serie bei Facebook, Twitter & Co. um 14 Prozent erhöht haben. Vor allem Twitter entwickelt sich in den USA zur wichtigsten Social Media-Plattform Media Plattform für Fernsehinhalte. Die US-Sender Sender haben darauf reagiert: Ihre 50 erfolgreichsten Shows und Serien sind alle mit einem oder mehreren Accounts auf Twitter vertreten. Neue Applikationen und Tools ols helfen den Sendern dabei, diesen Content auszuwerten und auf den Fernsehmonitoren darzustellen. 23 Online Video – das Medium der Zukunft im Internet Immer deutlicher wird auf dem amerikanischen Markt, dass Bewegtbild der wichtigste Bestandteil des s Internets wird. Fernsehsender, Publisher und neue digitale ContentContent Anbieter drängen auf den Markt. Erstmals übernahm 2011 das Internet hinter der klassischen TV-Werbung Werbung den zweiten Platz bei den Werbeeinnahmen – die Werbespendings für Video Advertising wuchsen wuchsen um 22 Prozent auf 1, 8 Milliarden Dollar. Was bedeutet das für das klassische Fernsehen? Bei den großen US-Networks US hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, das Online Video ein unabdingbarer Bestandteil des Distributionsmix sein muss. Serien werden auf auf verschiedensten Plattformen und in unterschiedlichen Paketen angeboten. Damit wollen die Networks zum einen die Einschaltquoten im klassisch--linearen linearen Fernsehen pushen und zum anderen vor allem die jüngeren Zielgruppen erreichen – und nicht zuletzt die Screen-übergreifende übergreifende Gesamtreichweite vermarkten, so wie NBC bei den Olympischen Spielen. Der Trend in den USA zeigt: Social TV und Bewegtbild im Internet bieten für die Fernsehsender große Chancen. Auf der anderen Seite erfordert er aber auch ein Umdenken bei b der Auswahl der Programme und der Produktion in Richtung Cross-Over Cross Over-Formate. Dr. Stefanie Lemcke Partnerin bei Quantum Media Das Consulting-Unternehmen Unternehmen Quantum Media mit Sitz in New York ist spezialisiert auf Strategieberatung im Medien- und Technologiesektor. Stefanie Lemcke berät sowohl amerikanische als auch europäische Medienfirmen und Start Ups mit dem Schwerpunkt Online Video deo und Digitalstrategien (www.quantummedia.com). Das Zitat „Für Branding-Kampagnen, Kampagnen, die wirklich etwas bewegen, brauchen Sie Bewegtbildwerbung und Reichweite – und das geht heute nur über das klassische Fernsehen.. Anders können Sie nach wie vor keine Marke erfolgreich aufbauen." Manfred Mandel CMO der SB-Warenhauskette Warenhauskette Real 24 Bedeutung, Größe, Relevanz: Die implizite Wirkung von TV-Werbung TV Werbung Wie das Fernsehen Marken veredelt Die Werbung gibt Marken ein Gesicht, macht sie anfassbar, spürbar, erzählt Geschichten und baut ganze Erlebniswelten auf. Durch Werbung erinnern wir uns an Marken – sie „verankert" sie in unseren Köpfen. Und für Marken, die im Fernsehen präsent sind, gilt gemeinhin: Ihnen wird allein durch ihren werblichen Auftritt auf der großen Bühne vor einem Millionenpublikum ein grundsätzliches Qualitätsniveau und eine gewisse Bedeutung zugeschrieben. Stimmt diese These nur „gefühlt" oder lässt sie sich auch wissenschaftlich wissenscha nachweisen? Mit den herkömmlichen quantitativen Methoden zumindest ist sie kaum zu greifen. Mit qualitativen Methoden dagegen kommt man der impliziten Wirkung von Werbung schon eher auf die Spur. So hat das auf morphologische Forschung spezialisierte spezialisierte Institut conceptm durch eine Analyse von rund 200 Tiefeninterviews zur Mediennutzung heraus gearbeitet, welchen Einfluss die Präsenz im Fernsehen auf die Verbraucherwahrnehmung von Marken hat. Die fünf Kernergebnisse dieser Analysen zeigen eindrucksvoll, welch starken Einfluss Fernsehspots haben können. TV-Werbung Werbung beweist die Anerkennung der Marke durch eine breite Mehrheit Die Präsenz in Fernsehspots verleiht Marken und Produkten eine besondere Bedeutung, weil sie Konsumenten implizit die Relevanz der der Marke für den Mainstream zeigt. Im Gegensatz zu manchen Print-- und Onlinewerbeformen, die aufgrund der Fülle gleichzeitig exponierter Produkte oftmals als fragmentiert und beliebig wahrgenommen werden, hebt der TV-Spot Spot das Produkt auf die „große Bühne" - in einer Reihe mit Filmen, Blockbustern, Serien und Nachrichten. Erst TV macht Neueinführungen massentauglich Gerade weniger bekannten Marken ermöglicht Fernsehwerbung den Sprung ins Relevant Set der Mehrheit. Auch wenn ein Produkt schon von Plakaten oder aus Printanzeigen bekannt ist, gewinnt es durch den Auftritt im Werbeblock bei Konsumenten an Relevanz. 25 TV-Werbung Werbung signalisiert Nähe der Marke zum Verbraucher Dass sich eine lange TV-Abstinenz Abstinenz negativ auf Bekanntheitswerte und Images auswirkt, haben viele quantitative Studien gezeigt. Die psychologische Erklärung dafür: Marken, die ihre TV-Werbeaktivitäten Werbeaktivitäten für einen längeren Zeitraum reduzieren, erzeugen bei den Konsumenten den Eindruck, sich weniger um die „Gunst des Publikums“ zu kümmern oder sie sich schlicht nicht mehr leisten zu können. Mehr Fernsehen bringt mehr Bedeutsamkeit Je mehr Kontakte die Zuschauer mit dem Werbespot haben, desto besser „lernen" „lernen sie ihn. Die vermittelte Botschaft, die Atmosphäre sowie kreative Bestandteile (z.B. Jingles oder Audiologos) werden verinnerlicht. Dadurch werden verschiedenste Alltagsanforderungen irgendwann spontan mit bestimmten Produkten verbunden. Ein Beispiel: „Willst Willst du viel, spül mit Pril". Diese gespeicherten Formeln werden in Bedarfssituationen oft zuerst erinnert und aktivieren am Point of Sale zum Kauf. Wie neuere Studien zeigen, wirken Fernsehspots aber auch, wenn der Fernseher nur im Hintergrund läuft. Die e Audiospur löst beim Rezipienten ein unterbewusstes „Kopfkino" aus. Da Mechanismen der Werbeabwehr, wie zum Beispiel die Reaktanz, in solchen Situationen stark reduziert sind, können Werbebotschaften sogar besonders intensiv wirken TV spielt die Hauptrolle im Mediamix Gut konzipierte integrierte Werbekampagnen können eine starke Wirkung erreichen. Oftmals laufen MultiMulti Channel-Ansätze Ansätze jedoch Gefahr, zu zerfransen und nicht als Ganzes wahrgenommen oder gar nicht erst verstanden zu werden. erden. Eine Kampagne sollte immer eine Geschichte erzählen. Wenn das über mehrere Kanäle geschieht, müssen Zusammenhang und Rahmen klar erkennbar sein. In der Studie wurde klar erkennbar, dass bei erfolgreichen integrierten Kampagnen der TV-Spot Spot der zentrale zentrale Träger der Kampagnenleitidee ist, weil nur er die Story der Gesamtkampagne emotional, schlagkräftig und überzeugend vermittelt. Diese Befunde machen deutlich, dass die Effekte von Fernsehwerbung nicht auf technische Leistungswerte und quantitative Wirkungsmaße Wirkungsmaße reduziert werden können. Denn damit wird man dem wahren Wirkungspotenzial nicht gerecht. Fernsehwerbung per se setzt Marken herauf und veredelt sie förmlich. Denn sie verleiht den glaubhaften Beweis für Bedeutsamkeit, Seriosität und Relevanz. Gerald Neumüller Director Research SevenOne Media 26 Jan Kühl, Geschäftsführer von Wirkstoff TV, über die neue Initiative "Wir wollen die Kunden konkret unterstützen" Was ist Wirkstoff TV? Wir sind eine neue Initiative der TV-Vermarkter, TV Vermarkter, die sich um Fernsehen und Bewegbild kümmert. Wir stehen sowohl für klassisch-lineares klassisch Programmfernsehen als auch für zeitversetzte TV auf Abruf und professionellen Bewegtbild-Content Bewegtbild Content im Internet. Auf welchem Bildschirm diese Inhalte genutzt werden, spielt keine Rolle – ob auf dem TV-Gerät, TV dem Computer, Tablet oder Smartphone. Dabei geht es uns zum einen um die Gattung TV/Bewegtbild selbst, zum anderen um die Werbung: die klassische Fernsehwerbung und Video Advertising A im Internet. Wer macht alles mit? Mit neun Vermarkten – und 95 Prozent des TV-Werbemarktes TV – sind fast alle relevanten Häuser dabei. Die breite Basis gibt uns viel Glaubwürdigkeit und Akzeptanz. Wir sind aber grundsätzlich offen für weitere Marktteilnehmer. Wie lauten die Ziele? Wir wollen Werbekunden und Agenturen vor allem dabei unterstützen, mit Fernsehen und Bewegtbild noch erfolgreicher zu sein und das Maximum an Wirkung für ihre Werbeinvestitionen zu erzielen. Unser zweites Ziel: Wir möchten die Rolle von Fernsehen und professionellem nellem Video-Content Video Content in der digitalen Welt stärken und ihr Potential als zentraler Dreh- und Angelpunkt für die audiovisuelle Mediennutzung kontinuierlich weiterentwickeln. Impressum Wirkstoff TV – Die Initiative der TV--Vermarkter Kontakt: info@ wirkstoff.tv Redaktion: Andreas Kühner Kommunikationsberatung & Sprecher Wirkstoff TV Kontakt: presse@ wirkstoff.tv +49-89-127 +49 106 96 Mitarbeiter dieser Ausgabe: Wolf Bauer, Dirk Engel, Dr. Stefanie Lemcke, Gerald Neumüller, Sandra Schümann, Johanna Teichmann 27