Behandlungs- und Schulungssituation von Kindern mit Typ-1
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Behandlungs- und Schulungssituation von Kindern mit Typ-1
Fachhochschule Niederrhein Abteilung Mönchengladbach Fachbereich Ernährung und Hauswirtschaft Behandlungs- und Schulungssituation von Kindern mit Typ -1-Diabetes im Raum Aachen / Euregio Analyse und Perspektiven Abschlußarbeit zur Erlangung des Grades Diplom-Oecotrophologin vorgelegt von: Heike Brigmann 52080 Aachen Mönchengladbach, im September 2000 Referent: Prof. Dr. Kronsbein Korreferent: Prof. Dr. Trosien INHALTSVERZEICHNIS Seite 1 Zusammenfassung 1 2 Fragestellung 1 3 Diabetes mellitus bei Kindern 2 3.1 Epidemiologie 2 3.2 Pathogenese 5 3.3 Klinik 6 3.4 Klinischer Verlauf 6 3.5 Medizinische Behandlung 6 3.5.1 Insulintherapie 7 3.5.2 Stoffwechselschwankungen 9 3.5.3 Diabeteskost 9 3.5.4 Stoffwechselkontrolle 10 3.5.5 Schulungen 11 Psychosoziale Aspekte 14 3.6 3.7 3.8 Qualitätskriterien 16 3.7.1 Deklaration von Saint-Vincent 16 3.7.2 ~ für die stationäre Behandlung 17 3.7.3 ~ für die ambulante Langzeitbehandlung 18 Behandelnde I nstitutionen 21 3.8.1 ~ in Aachen / Kreis Aachen 22 3.8.2 ~ in den an Aachen grenzenden Gebieten 23 Belgiens und der Niederlande 4 5 Studiendesign 24 4.1 Zu befragende Personen 24 4.2 Befragungsinstrumentarium 24 4.2.1 Fragebogen für stationär behandelnde Fachkräfte 25 4.2.2 Fragebogen für ambulant behandelnde Fachkräfte 32 4.2.3 Fragebogen für Eltern diabetischer Kinder 37 Ergebnisse 42 5.1 Auswertung der Fragebögen 42 5.1.1 Auswertung des Fragebogens für stationär 42 behandelnde Fachkräfte 5.1.2 Auswertung des Fragebogens für ambulant 54 betreuende Fachkräfte 5.1.3 Auswertung der Fragebögen für Eltern diabetischer Kinder 64 1 Zusammenfassung Diese Arbeit soll einen quantitativen und qualitativen Eindruck von der Behandlungs- und Schulungssituation diabetischer Kinder im Raum Aachen / Euregio vermitteln. Einleitend werden Grundlagen und Hintergründe des Diabetes mellitus Typ 1 bei Kindern vermittelt. Nach einer Beschreibung der zu befragenden Personen und des Befragungsinstrumentariums folgt die Auswertung der Ergebnisse. Die Diskussion dieser Ergebnisse mit Reflexion, Methodenkritik, eigener Stellungnahme und Vorstellung von Lösungsansätzen schließt die Arbeit ab. 2 Fragestellung Die Idee, die Situation diabetischer Kinder im Raum Aachen in meiner Diplomarbeit zu analysieren entstand während einer Hospitation bei einer Schulung für erwachsene Typ-1-Diabetiker. An dieser Schulung nahmen u.a. junge Erwachsene teil, die schon seit der Kindheit an Diabetes erkrankt waren und trotzdem große Wissenslücken aufwiesen. Dadurch waren sie sehr verunsichert im Umgang mit der Krankheit und durch zum Teil rigide Behandlungsmaßnahmen im alltäglichen Leben viel stärker beeinträchtigt, als es nötig gewesen wäre. Für mich stellte sich die Frage, wie es zu so großen Wissensdefiziten und Vorurteilen kommen konnte, bestanden doch schon seit etlichen Jahren Schulungsprogramme und Richtlinien für die Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes. Es galt also, zu klären, wie die Praxis der Behandlung und Schulung diabetischer Kinder aussieht gemessen an einer optimalen Behandlung entsprechend bestehender Qualitätskriterien. Definition “Chronische Erkrankung” [1 Haller 1995] “Eine chronische körperliches körperliche körperliche Erkrankung Leiden, ist das ein ohne langfristig adäquate andauerndes, medizinische Schädigung oder gar zum Tode führen kann. Beeinträchtigung Auswirkungen auf das grundsätzlich nicht heilbares Therapie einer weiteren zu Ihrem Wesen nach hat diese somatische, psychische und soziale Wohlbefinden.” Nimmt man diese Definition als Ansatz zur Behandlung chronisch kranker Kinder, so wird deutlich, dass das Ziel der Therapie sein muß, ihnen durch ein angemessenes Betreuungskonzept die Voraussetzungen schaffen. für eine möglichst normale körperliche, psychische und soziale Entwicklung zu Eine der häufigsten Stoffwechsel- und damit chronischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter ist der Typ-1-Diabetes-mellitus. 3 Diabetes mellitus bei Kindern 3.1 Epidemiologie Beim Diabetes im Kindesalter handelt es sich fast ausschließlich um den Diabetes mellitus Typ 1, der sich durch einen absoluten Insulinmangel charakterisiert. Dieser Diabetes Typ kann während der gesamten Kindheit und Jugend wie auch im Erwachsenenalter auftreten; die Anzahl an Neumanifestationen gipfelt jedoch mit dem 13. Lebensjahr und fällt nach dem 14. Lebensjahr deutlich ab [2 Michaelis et al. 1993] Die Inzidenz des Typ-1-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen ist geographisch betrachtet sehr verschieden [3 Green et al. 1992] . So erkranken z.B. in Finnland ca. 30 von 100 000 Kindern und Jugendlichen pro Jahr, wohingegen in Frankreich die Inzidenzrate bei 4 von 100 000 und in Deutschland bei 7 von 100 000 liegt (Tabelle 1) [4 Berger 1995]. Tabelle 1 Geschätzte Inzidenzrate des Typ-1-Diabetes im Alter bis zu 20 Jahren Land/Region Inzidenz des Typ 1-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen pro 100 000 pro Jahr Finnland 30 Sardinien 25 Schweden 23 Schottland 20 USA 15 Dänemark 14 Katalonien 11 England 8 Österreich 7 Deutschland 7 Frankreich 4 Israel 4 Cuba 2 Japan 1 Die Gesamtzahl an Diabetes erkrankter Kinder und Jugendlicher in Deutschland beträgt ca. 20.000, d.h. eins von 1500 Kindern und Jugendlichen zwischen 0 und 20 Jahren leidet an Typ-1-Diabetes. Etwa 2000 Neuerkrankungen treten jährlich auf [5 Hürter 1998]. In den letzten Jahrzehnten wurde bei der Neuerkrankungsrate ein ansteigender Trend beobachtet; die Inzidenzrate in Europa hat sich innerhalb von 20 Jahren durchschnittlich verdoppelt [6 Bingley, Gale 1989]. In Stadt und Kreis Aachen erkrankten über den Zeitraum 1996-99 bei einer Vollständigkeit der Erfassung von insgesamt schätzungsweise 92 % 53 Kinder unter 15 Jahren an Diabetes mellitus, was über diesen Zeitraum gemittelt einer Inzidenzrate von 15,45 pro 100 000 [bislang unveröffentlichte Daten einer Inzidenzstudie des Diabetes-Forschungsinstitutes] und somit in etwa der in NRW beobachteten Neuerkrankungshäufigkeit entspricht (Tabelle 2) [7 Giani et al. 1998]. Tabelle 2 Altersspezifische Diabetesinzidenz bei Kindern unter 15 Jahren in NRW Jahr Alter [Jahre] 1996 1997 1998 Inzidenz 95%-Koinzidenzintervall [pro 10 Personenjahre] 0-4 8,4 6,6-10,4 5-9 13,2 11,0-15,7 10-14 13,4 11,1-16,0 0-4 8,7 6,9-10,7 5-9 12,4 10,4-14,8 10-14 15,0 12,6-17,6 0-4 7,6 5,9 - 9,6 5-9 14,4 12,1-16,9 10-14 15,0 12,6-17,6 3.2 Pathogenese Der Typ-1-Diabetes wird nach heutigen Erkenntnissen durch einen Autoimmunprozeß an der Bauchspeicheldrüse verursacht, bei dem die insulinproduzierenden Beta-Zellen irreparabel zerstört werden . Im Verlauf dieses Prozesses kann zunächst nur noch ungenügend, später gar kein Insulin mehr produziert werden. Das Hormon Insulin greift in die verschiedensten Kreisläufe des Fett- und Eiweißstoffwechsels regulat orisch ein und steuert besonders den Metabolismus der Kohlenhydrate. Fehlt es, wie beim Diabetes, kann vor allem die aus den Nahrungskohlenhydraten freiwerdende Glucose nicht verstoffwechselt, d.h. in die Zellen aufgenommen werden. Es kommt zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel, und neben akuten Komplikationen wie Ketoazidose und Hyperglykämie (mit tödlichem Ausgang bei fehlendem Eingreifen) können langfristige metabolische (Fettstoffwechsel), vaskuläre (insbesondere diabetische Mikroangiopathie), neurotoxische (periphere und autonome Neuropathie) und immunologische (Abwehrschwächung besonders gegenüber bakteriellen Infektionen) Störungen auftreten. In der Diabetologie geht man heute davon aus, daß die Verbindung von genetischer Prädisposition und äußeren Faktoren wie Viren, toxischen Substanzen, freien Radikalen u.a. , als auch psychische Faktoren zur Autoimmunreaktion und damit zum Diabetes führt. Dieser Prozeß ist bislang nicht aufzuhalten, der Typ-1-Diabetes daher auch in absehbarer Zukunft nicht heilbar. 3.3 Klinik Die Entwicklung zum manifesten Typ-1-Diabetes verläuft innerhalb von Tagen bis Wochen. Hyperglykämie und Glukosurie bedingen die Hauptsymptome wie starken Durst, Polydipsie, Polyurie und Dehydration. Unspezifische Allgemeinsymptome sind u.a. Gewichtsabnahme, Müdigkeit und Leistungsminderung. Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Bewußtseinsstörungen bis zur Bewußtlosigkeit bei ketoazidotischem Koma sind Zeichen schwerer Manifestationsformen (in 15% aller Fälle). Auch nach Einsetzen der Insulinsubstitutionstherapie können diese Symptome bei mangelhafter Blutzuckereinstellung wieder auftauchen. 3.4 Klinischer Verlauf Der Verlauf der Diabeteserkrankung wird durch die Restinsulinsekretion der Betazellen und die Blutzuckereinstellung durch die Therapie bestimmt. Bei der Manifestation ist der Insulinbedarf relativ hoch. Nach dieser Initialphase stabilisiert sich die Stoffwechsellage. Diese sogenannte Remissionsphase von 1 bis 2 Jahren ist gekennzeichnet durch eine Restsekretion von endogenem Insulin. Der exogene Insulinbedarf liegt meist unter 0,5 Einheiten Insulin / kg Körpergewicht. In dieser Zeit ist meist ohne Schwierigkeiten eine sehr gute Stoffwechseleinstellung zu erreichen. In der Postremissionsphase steigt der Bedarf an exogenem Insulin. Seine Menge wird u.a. von der Restkapazität der Betazellen und der Wachstums- und Gewichtsentwicklung des Kindes bestimmt. 3.5 Medizinische Behandlung Somatisches Idealziel der Diabetestherapie ist es, den Blutzucker des Kindes mit Diabetes nahenormoglykämisch konstant zwischen 60 und postprandial 180 mg/dl zu halten, nicht nur, um akute Komplikationen (Hypoglykämie, diabetische Ketoazidose) zu vermeiden, sondern auch, um das Risiko möglicher Spätkomplikationen so gering wie möglich zu halten. Der Zusammenhang zwischen Hyperglykämie und Auftreten und Fortschreiten der diabetischen Folgeerkrankungen ist unbestritten [8 DCCT 1993]. Insulintherapie, Diabeteskost, Stoffwechselselbstkontrollen und Schulungen von Eltern und Kindern sind die zentralen Elemente. 3.5.1 Insulintherapie Grundsätzlich unterscheidet man heute zwei Formen der Insulintherapie, die ineinander überführt werden können: die konventionelle Insulintherapie (CT) und die intensivierte konventionelle Insulintherapie (ICT). Bei der für Klein- und häufig auch noch Schulkinder üblichen konventionellen Insulintherapie wird das Insulin nach einem festen Schema zu bestimmten Tageszeiten, meist zweimal täglich, gespritzt. Auf diese Insulinwirkung abgestimmt wird ein Ernährungsplan mit festen Essenszeiten und festgelegten Kohlenhydratmengen aufgestellt. Diese traditionelle Therapie erfordert ein stark reglementiertes, von Hunger, Appetit und sozialen Mahlzeitsituationen unabhängiges Eßverhalten. Dadurch werden der natürliche Tagesablauf und die gesundheitsbezogene Lebensqualität erheblich beeinträchtigt. Andererseits bietet die konventionelle Therapie durch ihre klaren Vorgaben eine vergleichsweise einfach zu erlernende und technisch handhabbare Behandlungsform mit niedriger Injektions- und Blutzuckermeßnotwendigkeit. Deshalb wird bei der Ersteinstellung von Kindern meistens zunächst auf diese Therapieform zurückgegriffen. Außerdem wendet man diese Substitutionsbehandlung während der Remissionsphase, also der Zeit niedrigen Bedarfs an exogenem Insulin an. Die andere Methode der Insulinsubstitution ist die intensivierte Insulintherapie, die nach dem BasisBolus-Prinzip arbeitet. Hier wird durch Gabe von Verzögerungsinsulin ein ständiger Basalinsulinspiegel gehalten, der die hepatische Glukoseproduktion regelt, während die Prandialinsulinsubstitution vor den Mahlzeiten durch Injektion von Normalinsulin erfolgt. Broteinheitenmenge und Insulindosis werden mehrmals täglich neu aufeinander abgestimmt, angepaßt an den individuellen Alltag der Kinder (Hunger, sportliche Aktivität ...) und den aktuellen Blutzuckerspiegel. Die ICT erscheint „physiologischer“, da die häufigeren Insulingaben (5-6 x / Tag) dem Insulinsekretionsmuster Stoffwechselgesunder näher kommen, und die Insulindosis / Broteinheit der tagesrhythmisch unterschiedlichen Insulinsensibilität angepaßt werden kann. Eine bessere Blutzuckereinstellung ist zu erwarten. Wenig Anwendung bei Kindern findet bisher die Insulinpumpentherapie, die eine Optimierung der ICT mit kontinuierlicher Applikation von ausschließlich Normalinsulin darstellt. Die intensivierte Kompetenzen. Bei Therapie ist erfolgreicher im Management Bewältigung geht anspruchsvoller sie jedoch mit und erfordert geringeren komplexere Einbußen an Lebensqualität und einer größeren Autonomie in der Lebensführung einher. „Wichtig bei der Wahl der Insulinsubstitutionsmethode ist, daß grundsätzlich mehrere Wege angeboten und beschritten werden können. Die Entscheidung für eine der beiden Therapieformen muß eingehend zwischen Ärzten, diabetischen Kindern und Jugendlichen und ihren Eltern erörtert werden. Die Indikation für die konventionelle oder intensivierte Insulintherapie darf nicht allein von medizinischen, sondern muß auch von psychosozialen und pädagogischen Gesichtspunkten bestimmt werden. Trotz der inzwischen vielfach bewiesenen Überlegenheit der differenzierten Prandial- und Basalsubsitution muß immer wieder geprüft werden, ob die notwendigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung dieser Therapieform bei diabetischen Kindern und Jugendlichen und ihren Eltern vorliegen.“ [9 Hürter 1997] 3.5.2 Stoffwechselschwankungen Der Insulinbedarf ist nicht nur von der Nahrungsaufnahme abhängig. Eine Vielzahl von Faktoren, wie körperliche Bewegung, Infekte, Streß, hormonelle und klimatische Einflüsse machen es nahezu unmöglich, die Stoffwechsellage durchgängig stabil zu halten. Auch ohne „Behandlungsfehler“ (z.B. falsche Insulin- oder Kohlenhydratmenge) kann es zu einem drastischen Anstieg des Blutzuckers oder auch zu einer Unterzuckerung kommen. Sowohl die Hyperals auch die Hypoglykämie können das allgemeine Wohlbefinden des Patienten erheblich beeinträchtigen. So kommt es bei zu hohem Blutzucker zu bereits erwähnten Primärsymptomen, in Extremfällen führt der Insulinmangel zum Auftreten einer ketoacidotischen Stoffwechsellage. Sinkt der Blutzucker unter eine kritische Grenze von etwa 60 mg/dl, so kommt es zu einem zellulären Glukosemangel, der besonders das zentrale Nervensystem beeinträchtigt. Symptome sind u.a. „Sternchen sehen“, Benommenheit, „wacklige Knie“, Bauchweh; unkonzentriert, zeigen motorische Störungen oder die betroffenen Kinder wirken u.a. verlangsamte Reaktionen, erscheinen ungewöhnlich blaß. In diesem Stadium muß rasch wirkende Glukose verabreicht werden, da es sonst zu einer weiteren Bewußtseinstrübung bis hin zur Bewußtlosigkeit oder sogar zu cerebralen Krampfanfällen kommt. Eine Hypoglykämie kann sich bei Kindern mitunter sehr schnell einstellen und birgt daher eine sekundäre Unfallgefahr. Unter anderem deshalb besteht bei den meisten Eltern diabetischer Kinder eine mehr oder weniger große „Hypo-Angst“. 3.5.3 Diabeteskost „Die Ernährung diabetischer Kinder sollte sich in Art, Zusammensetzung und Menge nicht von der stoffwechselgesunder unterscheiden.“ [10 Hürter 1997] Kinder mit Diabetes mellitus haben grundsätzlich den gleichen Nahrungs- und Kalorienbedarf wie gesunde Kinder ihres Alters, Gewichtes und Energieverbrauchs. Die Ernährung sollte an die individuellen Bedürfnisse und Gewohnheiten der Kinder angepaßt werden, wobei optimal die Kohlenhydrate 50 – 60 % der Energiezufuhr betragen und der Protein- und Fettanteil 20 % nicht überschreiten sollte (Ausschuß Ernährung der Deutschen Diabetesgesellschaft 1995) Nahrungsmittel mit komplexen Kohlenhydraten und vielen Ballaststoffen sollten schnell resorbierbaren Mono- und Disacchariden vorgezogen werden. Spezielle Diabetesprodukte außer kalorienfreien Süßstoffen sind entbehrlich, zumal meist teuer und dickmachend. Da es für die Diabetesbehandlung unerläßlich ist, Insulinmenge und Nahrungszufuhr aufeinander abzustimmen, sind gute Kenntnisse auf dem Gebiet der Lebensmittellehre für Eltern und diabetische Kinder sehr wichtig. Sie müssen in der Lage sein, Art, Zusammensetzung und Menge der Nahrungsmittel in ihrer Wirkung auf den Blutzucker einzuschätzen, damit die Insulintherapie erfolgreich verläuft. 3.5.4 Stoffwechselkontrolle Die Blutglukosebestimmung ist die wichtigste Methode zur Stoffwechselkontrolle bei diabetischen Kindern. Häufige Blutzuckerkontrollen erhöhen die Sicherheit der Kinder und sind Grundlage zur Verhinderung akuter Komplikationen sowie zur Überprüfung der Qualität der Stoffwechseleinstellung. Sie bedeuten aber auch eine psychische Belastung der jungen Diabetiker und es muß deshalb mit ihnen immer wieder neu entschieden werden, wie häufig und regelmäßig sich das Kind dazu in der Lage fühlt. Neben der mehrmals täglich durchgeführten Kontrolle des aktuellen Blutzuckerspiegels hat die Bestimmung des HBA1c-Wertes eine wichtige Kontrollfunktion der Stoffwechselqualität. Die Messung des Hämoglobinanteils (in %) an den Glukose angelagert ist, erlaubt Rückschlüsse auf den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel im zurückliegenden Zeitraum von etwa 8 Wochen. Der HbA1c-Wert eines Stoffwechselgesunden liegt bei 3-5% des Gesamthämoglobins. Für Diabetespatienten spiegeln Werte bis 7,5% eine gute Diabeteseinstellung wieder, Werte zwischen 7,6 und 9% gelten als befriedigend, bei Werten über 9% bezeichnet man die Stoffwechseleinstellung als schlecht [11 European IDDM Policy Group 1993]. 3.5.5 Schulungen Die Diabetes-Schulung ist ein dynamischer Prozeß. Dieser muß den sich wandelnden Lebensumständen, sowie den Bedürfnissen und Fähigkeiten heranwachsender Kinder und ihrer Eltern gerecht werden. Die Gestaltung der Patientenschulung ist abhängig vom Alter der Kinder bei der Diagnosestellung. Das Diabetesmanagement bei jüngeren Kindern ist primär Sache der Eltern. Sie übernehmen vornehmlich die Kontrolle über Insulininjektion und Diät. Auch wenn die Kinder mit zunehmendem Alter selbständiger werden, so tragen die Eltern doch noch einen Großteil der Verantwortung für die Diabetestherapie. Um eine möglichst korrekte Therapie sicher zu stellen, steht deshalb erst einmal die Schulung der Eltern im Vordergrund. Den ersten Schulungsschritt stellt das Initialgespräch nach der Manifestation dar, dem eine umfassende stationäre Erstschulung folgt. Nach der Entlassung aus der Klinik sollte während der ambulanten Langzeitbetreuung eine individuelle, an aktuellen Fragen orientierte Schulung stattfinden und durch mehrtägige strukturierte Schulungsangebote für erfahrenere Eltern und Kinder ergänzt werden. Das Initialgespräch sollte, wenn möglich noch am Tag der stationären Aufnahme stattfinden, um die Gefühle der Familie nach der Diagnose aufzufangen und die wesentlichen Weichen für den zukünftigen Umgang mit der Stoffwechselstörung zu stellen. Eltern, erkranktes Kind, behandelnder Arzt und Diabetesberaterin oder Kinderkrankenschwester sollten gemeinsam erste Perspektiven für die aktive Bewältigung des Diabetes entwickeln. Während des Gesprächs sollten möglichst einfach und präzise grundlegende Informationen zum Diabetes vermittelt werden, wobei die Chronizität und die Notwendigkeit einer lebenslangen Insulintherapie deutlich gemacht werden sollten. Daraus entstehende konkrete Sorgen, Gefühle und Probleme der Familie müssen im Mittelpunkt stehen, Trauer, Wut, Verzweiflung und Rückzug seitens der Eltern zugelassen werden. Für Eltern und Kinder ist es wichtig zu erfahren, daß weder sie noch jemand anderes Schuld an der Erkrankung hat, die Ursachen des Diabetes sollten deshalb grob umrissen werden. Probleme wie kulturelle, weltanschauliche Aspekte oder individuelle Individuelle Lebens- und Zukunftsperspektiven müssen Berücksichtigung finden. Abschließend sollten der Ablauf und die Ziele der stationären Behandlung und Schulung sowie Art und Weise der Betreuung nach der Entlassung besprochen werden. Während des 7 – 14 Tage dauernden Krankenhausaufenthaltes sollte die Erstschulung der Eltern stattfinden. Im Rahmen eines strukturierten Unterrichts sollten die theoretischen, alltagspraktischen und psychosozialen Aspekte der Erkrankung vermittelt werden, wobei das Alter des Kindes und die familiäre Situation berücksichtigt werden müssen. Ziel der Elternschulung ist deren Befähigung, die Diabetestherapie nach der Entlassung des Kindes aus der Klinik weitgehend selbständig durchführen zu können. Die Lerninhalte der Schulung entsprechen weitestgehend denen der Typ-1-Diabetesschulung für Erwachsene, werden jedoch auf die spezifischen Bedürfnisse von Eltern diabetischer Kinder abgestimmt. Themen sind : 1 Pathophysiologie, 2 Insulindosierung, 3 Stoffwechselkontrollen, 4 Hypoglykämie, 5 Therapieziele/Folgekomplikationen, 6 Ernährungslehre 7 psychologische und pädagogische Aspekte sowie 8 sozialmedizinische Fragestellungen [12 Hürter 1997] Schulung für Klein- und Vorschulkinder beschränkt sich auf einfache, kindgerechte Erklärungen für den Krankenhausaufenthalt und die Behandlungsschritte. In erster Linie soll Ängsten , Schuldgefühlen und bedrohlichen Phantasien entgegengewirkt und den Kindern ermöglicht werden, sich vertrauensvoll in der neuen Lebenssituation zurecht zu finden. Bei der Schulung von Schulkindern wird die technische Durchführung z.B. von Blutzuckerselbstkontrollen und Insulininjektionen zunehmend auf die Patienten übertragen, wobei auch hier letztlich die Eltern die Verantwortung für die Umsetzung tragen. Für Schulkinder liegen strukturierte Schulungsprogramme vor, so z.B. das „Diabetes-Buch für Kinder“ (Hürter et al., 1997), dessen Konzeption entwicklungspsychologische Aspekte stark einbezieht. Dieses für 7 – 12 jährige Kinder entwickelte Programm ist das meist verwendete im deutschsprachigen Raum. Es bearbeitet die Themen : 1 Was ist eigentlich Diabetes? 2 Essen und Trinken für Kinder mit Diabetes. 3 Insulin und Spritzen. 4 Was mache ich, damit mein Blutzucker nicht zu hoch und nicht zu niedrig wird? 5 Wie messe ich, ob mein Blutzucker zu hoch oder zu niedrig ist? 6 Für Kinder, die sich schon gut mit Diabetes auskennen: Wieviel Insulin brauche ich? [13 Hürter et al. 1997] In emotionaler Hinsicht erleichtert das Buch Krankheitsakzeptanz und konstruktive Krankheitsbewältigung durch Beschreiben des 10-jährigen an Diabetes erkrankten Jans als Identifikationsfigur. Jan schildert realistisch seine Schwierigkeiten und findet optimistische und alltagstaugliche Lösungen. Ergänzend zum Schulungsbuch liegen ein Leitfaden für Schulende und eine Elternbroschüre vor. Auch für Jugendliche mit Diabetes ist ein auf ihre spezielle Situation abgestimmtes Schulungsprogramm entwickelt worden [14 Lange et al. 1995] 3.6 Psychosoziale Aspekte Neben seiner somatischen Seite hat der Diabetes mellitus eine individuell unterschiedlich ausgeprägte psychosoziale Dimension [vgl. 15 Herpertz 1999, 16 Hirsch 1997, 17 Roth 1991] Das tägliche Diabetesmanagement mit Blutzuckerkontrollen, Insulininjektionen, diabetesgerechter Ernährung, Anpassung der Therapie an ungewöhnliche Situationen und der Sorge um akute Komplikationen stellt große Anforderungen an die diabetischen Kinder und ihre Eltern. Vielfach stehen deshalb bei diesen Familien die Auswirkungen der Krankheit auf die Lebensumstände stärker im Mittelpunkt als der eigentliche körperliche Befund Die folgende Auflistung zeigt die wichtigsten Belastungen, denen Familien mit einem diabetischen Kleinkind täglich gegenüber stehen. Die Situation von Klein- und Vorschulkindern mit Diabetes und ihrer Eltern [modifiziert nach: 18 Lange 1998] Situation der Kinder • kein oder begrenztes Verständnis der schmerzhaften Therapieschritte • kein verläßliches Erkennen und Verstehen der Hypoglykämie • akute Gefährdung durch schwere Hypoglykämien • eingeschränkte Spontaneität im Eßverhalten [vgl. 19 Pfeffer 1998] • erhebliche Stoffwechselschwankungen durch Infektionen und wechselnde körperliche Aktivität • starke Abhängigkeit durch ständig besorgte Aufsicht • Gefahr der Übernahme ängstlicher Grundhaltungen der Betreuer • Risiken in der Persönlichkeits- und emotionalen Entwicklung durch Überforderung der Eltern, Ablehnung, Schuldgefühle, Isolation, Geschwisterkonflikte Situation der Eltern • Rebellion und Widerstand gegen die Therapie • Abgrenzung hypoglykämischer Zustände von anders begründeten Stimmungsschwankungen • Stoffwechselschwankungen, die trotz engagierter Therapie nicht zu vermeiden sind • Notwendigkeit ständiger Aufsicht, Überforderung, Isolation • Beeinträchtigung der beruflichen Entwicklung der Mutter • Sorge um die Zukunft des Kindes • Kränkung durch die Krankheit, Zerstörung von Hoffnung • Schuldgefühle, z.B. wegen aktueller Stoffwechselschwankungen, wegen der Vererbung des Diabetes • Orientierung des Familienlebens und der Partnerschaft an der Therapie • Sorge, gesunde Kinder zu vernachlässigen Die Anforderungen an Familien mit Schulkindern sind ähnlich umfangreich und nur im Detail in jeder Altersgruppe verschieden. Gemeinsam ist allen Familien, daß die Diabetestherapie von Kindern egal welchen Alters noch nicht hinreichend verstanden werden kann, da sie ein Maß an vorausschauendem Denken und Selbstverantwortlichkeit erfordert, daß erst im höheren Jugendalter zu erwarten ist. Außerdem stehen in jedem Alter typische Entwicklungsaufgaben und Anforderungen der Diabetestherapie entgegen. Die Eltern stehen gleichzeitig noch vor der schwierigen Doppelaufgabe, neben einer kompetenten und engagierten Diabetesbetreuung wie alle Eltern die körperliche, seelische und soziale Entwicklung ihres Kindes allgemein zu fördern. Vor allem die Unterstützung der Entwicklung altersgemäßer Selbständigkeit ist häufig schwierig mit der Kontrolle der therapeutischen Maßnahmen bzw. der Sorge um das Kind zu vereinbaren. 3.7 Qualitätskriterien 3.7.1 Deklaration von Saint-Vincent 1989 trafen internationalen sich unter Schirmherrschaft Diabetesfederation (IDF) der Weltgesundheitsorganisation Vertreter des öffentlichen (WHO) und der Gesundheitswesens mit Delegierten der Patientenorganisationen und Diabetologen in Saint-Vincent, Italien, um über den Stand der Betreuung von Patienten mit Diabetes zu diskutieren. In Deutschland fand diese Initiative Unterstützung vom Minister für Gesundheit, der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), dem Deutschen Diabetikerbund (DDB), dem Bund diabetischer Kinder und Jugendlicher sowie der Deutschen Diabetes Union (DDU). Während des Treffens wurden Defizite festgehalten und ein Programm zur Verminderung von diabetesbedingten Folgeerkrankungen beschlossen. Allgemein wurde eine Verbesserung der Lebensqualität und Lebenserwartung der Patienten, sowie eine verstärkte Forschung bezüglich der Verhinderung und Heilung von Diabetes gefordert. Konkrete 5-Jahres-Ziele waren die Reduzierung diabetesbedingter Blindheit und Niereninsuffizienz um jeweils mindestens ein Drittel und Halbierung der Amputationsrate aufgrund diabetischer Gangrän. Komplikationen durch koronare Herzerkrankungen sollten reduziert, die Komplikationsrate bei Schwangerschaften von Diabetikerinnen auf diejenige von Nichtdiabetikern absinken. Auf einer Nachfolgekonferenz in Budapest 1992 wurden Leitlinien für die Umsetzung der SaintVincent-Deklaration verabschiedet und veröffentlicht. Darin sind u.a. Richtlinien für Schulungsprogramme und die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes vorgegeben. Sie umfassen Empfehlungen für Diagnostik, Behandlung, Schullung, psychosoziale Hilfe, Behandlung mit Insulin, Ernährung, Selbstbehandlung, Zielwerte für die Blutzuckerkontrolle, vaskuläre Spätkomplikationen und soziale Rechte. 3.7.2 Qualitätskriterien für die stationäre Behandlung Auf Grundlage oben genannter Empfehlungen wurden von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) „Richtlinien zur Anerkennung als Therapie- und Schulungszentrum für Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes“ verabschiedet, die definierte personelle und strukturelle Qualitätskriterien für die stationäre Behandlung vorgeben. Wichtigste Rahmenbedingungen [20 Hürter 1997]: • Patienten: mindestens 30 kontinuierlich ambulant und/oder stationär betreute Patienten pro Jahr • Personal: Pädiater mit Anerkennung als Diabetologe DDG, Diabetesberaterin DDG, Diätassistentin, denen ein Psychologe und ein Sozialarbeiter assoziiert sind. Das Team sollte über Erfahrungen in der Anwendung moderner Therapiemethoden verfügen. • Funktion: Möglichkeit der ambulanten und stationären Betreuung mit psychosozialer Krisenintervention, strukturierter Initial- und kontinuierlicher Folgeschulung (ambulant und stationär, individuell und in altershomogenen Gruppen). • Möglichkeit zu kontinuierlicher ambulanter Langzeitbetreuung mit regelmäßigen Kontrolluntersuchungen. • Adäquate Räumlichkeiten für die Durchführung der Behandlungen, Beratungen und Schulungen. • Beteiligung an Maßnahmen zur Qualitätssicherung im Bereich der Struktur-, Prozeß- und Ergebnisqualität. 3.7.3 Qualitätskriterien für die ambulante Langzeitbehandlung Für die ambulante Langzeitbetreuung und Behandlung diabetischer Kinder und Jugendlicher hat die Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Diabetologie, ein Zusammenschluß von Kinderdiabetologen und ihren Teams, die sich seit einigen Jahren gemeinsam mit Eltern, Kindern und Jugendlichen für ein möglichst unbeschwertes Aufwachsen mit Diabetes einsetzen, im Jahr 1995 einen wünschenswerten „Standard einer Kinderdiabetologischen Versorgung“ formuliert. Er orientiert sich an folgender Zielsetzung [21 Hürter 1995]: • akute Stoffwechselentgleisungen sollen vermieden, • Häufigkeit diabetischer Folgeerkrankungen reduziert, • normale körperliche Entwicklung und altersentsprechende Leistungsfähigkeit ermöglicht, • psychosoziale Entwicklung durch den Diabetes und seine Therapie möglichst wenig beeinträchtigt werden Der formulierte Standard umfaßt institutionelle und personelle Voraussetzungen (Strukturqualität), Parameter zur Kontrolle der Diabetestherapie (Prozeßqualität), psychosoziale Rahmenbedingungen, Parameter zur Kontrolle der Ergebnisqualität und Hinweise zur Verlaufsdokumentation bei Diabetespatienten. Die folgende Auflistung beschreibt die wichtigsten Qualitätsanforderungen bezüglich der institutionellen und personellen Voraussetzungen [22 Hürter, Holl 1995] • Multidisziplinäres Team (Diabetesberater DDG, Diätassistentin, Kinderpsychologe, Sozialarbeiter, Kinderarzt (Diabetologe DDG)) • Ambulante und stationäre Betreuung durch dasselbe Team • Erfahrung in der Anwendung moderner Therapiemaßnahmen • Intensive alters- und bedarfsspezifische Schulung für Kinder, Jugendliche und Eltern • Kurzfristige Intervention bei akuten medizinischen, psychischen oder sozialen Problemen ; ständige Erreichbarkeit eines erfahrenen Arztes (24 Stunden Telefonbereitschaft) • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen • Hilfsangebote für Familien in schwierigen Lebenssituationen • Regelmäßige Fortbildung auf dem Gebiet des kindlichen Diabetes für alle Mitarbeiter im Diabetesteam • Unterstützung wissenschaftlicher Aktivitäten mit dem Ziel einer Verbesserung der Diabetestherapie Als Parameter zur Dokumentation der Prozeßqualität [23 Hürter 1997] können gelten • Häufigkeit und Dauer von stationären Aufenthalten • Häufigkeit ambulanter Vorstellungstermine • Therapiemodalität • Durchführung v on Stoffwechsel-Selbstkontrollen • Durchführung von Schulungsmaßnahmen • Vollständigkeit medizinisch notwendiger Kontrolluntersuchungen Parameter für die Dokumentation psychosozialer Rahmenbedingungen [18] sind • Lebenssituation des Patienten • Anzahl weiterer Geschwister • Ausbildungsstand der Eltern • Berufstätigkeit der Eltern • soziokultureller Hintergrund • Schulbesuch (Ausbildung) • Schulerfolg • soziale Auffälligkeiten Parameter zur Kontrolle der Ergebnisqualität [18] sind • Häufigkeit schwerer Hypoglykämien • Häufigkeit ketoazidotischer Entgleisungen • Längenwachstum und Gewichtsverlauf, Häufigkeit des Übergewichts • Stoffwechseleinstellung • Hyperlipidämie • Hypertension • Prävalenz von Folgeerkrankungen in Abhängigkeit von der Diabetesdauer Hinweise zur Verlaufsdokumentation [18] • longitudinale Dokumentation der Patientendaten ab Manifestation • Nutzung eines EDV-Dokumentationsprogrammes, welches die aufgeführten Qualitätskontrollparameter umfaßt und deren statistische Auswertung bietet • Vergleich der Dokumentationen im Rahmen von Qualitätszirkeln 3.8 Behandelnde Institutionen Die stationäre Behandlung von Kindern mit Diabetes mellitus findet Kinderkliniken statt, ambulant werden sie in in Klinikambulanzen, diabetologischen Schwerpunkt - und Kinderarztpraxen betreut. Tabelle 3 führt die nach den Richtlinien der DDG anerkannten Behandlungseinrichtungen für Kinder mit Diabeltes mellitus in Deutschland auf. Tabelle 3: Anerkannte Behandlungseinrichtungen für diabetische Kinder und Jugendliche (Stand 11. Nov. 1999) PLZ Ort Adresse Straße 04317 Leipzig Universitätsklinik Oststraße 21 – 25 13353 Berlin Virchow-Klinikum Augustenburger Platz 1 17495 Karlsburg Klinikum Karlsburg Greifswalder Straße 11 a 22149 Hamburg Kinderkrankenhaus Liliencronstraße 130 Wilhelmstift 23538 Lübeck Medizinische Universität Kohlhorstraße 31 – 35 28205 Bremen Prof. Hess-Kinderklinik St.-Jürgens-Straße 30173 Hannover Kinderkrankenhaus auf der Janusz-Korcak-Allee 12 Bult 30625 Hannover Kinderklinik der Carl-Neuberg-Str. 1 Medizinischen Hochschule 31134 Hildesheim Städtisches Krankenhaus / Weinberg 1 Kinderzentrum 34121 Kassel Kinder-Krankenhaus Park Frankfurter Straße 167 Schönfeld 35385 Giessen Medizinisches Zentrum für Feulgenstraße 12 Kinderheilkunde 40225 Düsseldorf Heinrich-Heine-Universität Moorenstraße 5 46047 Oberhausen Evangelisches Virchowstraße 20 Krankenhaus PLZ Ort Adresse Straße 48653 Coesfeld St. Vincenz-Hospital Südring 41 49082 Osnabrück Kinderhospital Iburger Straße 187 58095 Hagen Allgemeines Krankenhaus Grünstraße 35 58509 Lüdenscheid Kreiskrankenhaus Hohfuhrstraße 25 Lüdenscheid 59227 Ahlen (Westf) St. Franziskus-Hospital Robert-Koch-Straße 55 70176 Stuttgart Olgahospital Bismarkstraße 8 72076 Tübingen Universitäts-Kinderklinik Hoppe-Seyler-Straße 1 80337 München Dr. von Haunersches Lindwurmstraße 4 Kinderspital 83674 Gaißach Kinderfachklinik Dorf 1 3.8.1 Behandelnde Institutionen in Aachen / Kreis Aachen Die Behandlung diabetischer Kinder findet in Aachen und Kreis Aachen in 2 Kliniken, 2 Kinderarztpraxen und einer allgemeinmedizinischen Praxis statt. Kliniken • Universitätsklinikum der RWTH Aachen Kinderklinik Univ. Prof. Dr. G Heimann Pauwelsstr. 30 52057 Aachen • BETHLEHEM-Gesundheitszentrum Kinderklinik Dr. M. Achilles Steinfeldstr. 5 52222 Stolberg Praxen • Dr. H. Heddaeus Praktischer Arzt Fronhofstr. 57 52146 Würselen • Dr. T. van Meegen-Freund Kinderarzt Heussstr. 42 52078 Aachen • Dr. L. Haferkorn Kinderärztin Alte Bahn 2 52134 Herzogenrath / Kohlscheid 3.8.2 Behandelnde Institutionen in an Aachen grenzenden Gebieten Belgiens und der Niederlande Wie in der Diskussion (Kapitel 6) näher erläutert wird, konnten keine konkreten Informationen bezüglich der Behandlungsituation im benachbarten Belgien und den Niederlanden recherchiert werden. 4 Studiendesign 4.1 Zu befragende Personen Zur Klärung der zu Beginn beschriebenen Fragestellung sollen folgende Personen befragt werden: • • • in einer Klinik stationär und ambulant behandelnd: - Dr. Blankenstein, Pädiater im Klinikum Aachen - Dr. Amkreutz, Pädiater im Bethlehem-Krankenhaus niedergelassen ambulant behandelnd: - Dr. Heddaeus, niedergelassener Allgemeinmediziner - Dr. Haferkorn, niedergelassene Kinderärztin - Dr. van Meegen-Freund, niedergelassener Kinderarzt Eltern diabetischer Kinder 4.2 Befragungsinstrumentarium Interviewführung und ergänzende telefonische Befragung mittels strukturierter Fragebögen 4.2.1. Fragebogen für stationär behandelnde Fachkräfte In Fragebogen 1 sollen folgende Aspekte in Anlehnung an die Qualitätskriterien für die stationäre Behandlung und die Qualitätsrichtlinien für die ambulante Langzeitbetreuung untersucht werden: • Personelle und institutionelle Voraussetzungen • Behandlungsbedarf • Funktion (Möglichkeit der stationären und ambulanten Behandlung mit pychosozialer Betreuung, strukturierter Initial- und kontinuierlicher Folgeschulung) • Prozeßqualität (Möglichkeit zu fortdauernder ambulanter Langzeit betreuung mit regelmäßigen Kontrolluntersuchungen) • Beteiligung an Maßnahmen zur Qualitätssicherung Einige Fragen betreffen verschiedene Aspekte und werden daher mehrfach genannt! Zum Aspekt der personellen und institutionellen Voraussetzungen folgende 6 Fragen gestellt werden: Frage 1 nach ⇒ Aus- und Fortbildung der behandelnden Fachkräfte 4.1.2 ⇒ Ort des Initialgesprächs 4.3.6 ⇒ Schulungsräumlichkeiten sollen 4.5.1 ⇒ Zusammenarbeit mit Kinderpsychologen und Sozialarbeitern 6 ⇒ Rückkopplung zwischen Klinik und niedergelassenen Ärzten 7.5 ⇒ ständiger Erreichbarkeit eines erfahrenen Arztes Zum Aspekt des Behandlungsbedarfs sollen folgende 2 Fragen gestellt werden: Frage 2 nach ⇒ 3 ⇒ Erstmanifestationen pro Jahr Anzahl der ambulant und stationär in Behandlung befindlichen Kinder Zum Aspekt der Funktion sollen folgende 5, teilweise noch untergliederte Fragen gestellt werden: Frage 4.1 nach ⇒ (inhaltlicher) Gestaltung des Initialgesprächs 4.3 ⇒ Erstschulung der Eltern 4.4 ⇒ Erstschulung des Kindes 4.5 ⇒ psychosozialer Betreuung 8 ⇒ Angebot Folgeschulungen stationärer und/oder ambulanter Zum Aspekt der Prozeßqualität sollen folgende 5 Fragen gestellt werden: Frage 5 nach ⇒ 7.1 ⇒ Häufigkeit und Gründen weiterer Krankenhausaufenthalte ambulant betreuender Fachkraft 7.2 ⇒ Häufigkeit ambulanter Vorstellungstermine 7.3 ⇒ Vollständigkeit medizinisch notwendiger Kontrolluntersuchungen 8 ⇒ Angebot stationärer und/oder ambulanter Folgeschulungen Zum Aspekt der Beteiligung an Maßnahmen zur Qualitätssicherung soll folgende Frage gestellt werden: Frage 7.4 nach ⇒ Dokumentation der Patientendaten Fragebogen für stationär behandelnde Fachkräfte 1. Behandelndes Team 1.1 Ausbildung 1.2 Fortbildung 2. Erstmanifestationen pro Jahr 3. Anzahl der ambulant und stationär in Behandlung befindlichen Kinder (bis 15 Jahre) 4. Initialbehandlung 4.1 Initialgespräch 4.1.1 Zeitpunkt 4.1.2 Ort 4.1.3 Dauer 4.1.4 Gesprächspartner 4.1.5 Themen 4.1.6 Berücksichtigen der individuellen Rahmenbedingungen 4.1.7 Umgang mit Emotionen 4.2 Insulinsubstitution - konventonell - intensiviert 4.3 Erstschulung der Eltern 4.3.1 Team 4.3.2 strukturiertes Schulungsprogramm ?? 4.3.3 Themen 4.3.4 Dauer bzw. Zeitplan der Schulung 4.3.5 didaktisches Material 4.3.6 Räumlichkeiten 4.4 Erstschulung des Kindes 4.4.1 Team 4.4.2 strukturiertes Schulungsprogramm ?? 4.4.3 Dauer bzw. Zeitplan der Schulung 4.4.4 Themen 4.4.5 didaktisches Material 4.5 Psychosoziale Betreuung 4.5.1 Zusammenarbeit mit Kinderpsychologen, Sozialarbeitern 4.5.2 Erfassung psychosozialer Rahmenbedingungen → Lebenssituation des Patienten, Geschwisteranzahl, Ausbildungsstand der Eltern, Berufstätigkeit der Eltern, soziokultureller Hintergrund, Schulbesuch, Schulerfolg, soziale Auffälligkeiten 5. weitere Krankenhausaufenthalte • Häufigkeit • Gründe 6. Rückkopplung zwischen Klinik und niedergelassenen Ärzten 7. Ambulante Betreuung 7.1 behandelnde Fachkraft 7.2 Häufigkeit ambulanter Vorstellungstermine 7.3 medizinisch notwendige Kontrolluntersuchungen → alle 3 – 6 Monate - Blutdruck systolisch und diastolisch - Gewicht, größe, Body-mass.Index - Kontrolle der Injektionsstellen - HbA1- oder HbA1c-Wert → einmal jährlich - Cholesterin, Triglyceride - Augenhintergrund - Albuminausscheidung im Urin 7.4 Dokumentation der Patientendaten ab Manifestation 7.5 ständige Erreichbarkeit 8. Folgeschulungen • ambulant • stationär 4.2.2 In Fragebogen für ambulant behandelnde Fachkräfte Fragebogen 2 sollen folgende Aspekte in Anlehnung an die Qualitätskriterien für die ambulante Behandlung untersucht werden: • Institutionelle und personelle Voraussetzungen • Behandlungsbedarf • Prozeßqualität • Psychosoziale Betreuung • Ergebnisqualität Zum Aspekt der institutionellen und personellen Voraussetzungen sollen folgende 7 Fragen gestellt werden: Frage 1 nach ⇒ Aus- und Fortbildung der behandelnden Fachkraft 2 ⇒ Anzahl der in Behandlung befindlichen Kinder 7 ⇒ Schulungsangebot für Kinder 8 ⇒ Schulung der Eltern 9 ⇒ psychosozialer Betreuung 11 ⇒ Rückkopplung behandelnden zwischen stationär und ambulant Fachkräfte 12 ⇒ ständiger Erreichbarkeit Zum Aspekt des Behandlungsbedarfs soll folgende Frage gestellt werden: Frage 2 nach ⇒ Anzahl der in Behandlung befindlichen Kinder Zum Aspekt der Prozeßqualität sollen folgende 5 Fragen gestellt werden: Frage 3 nach ⇒ Häufigkeit und Gründe von Krankenhausaufenthalten 5 ⇒ Therapiemodalität 6 ⇒ Vollständigkeit aller medizinisch notwendigen Kontrolluntersuchungen 7 ⇒ Schulungsangebot für Kinder 8 ⇒ Schulung der Eltern Zum Aspekt der psychosozialen Betreuung sollen folgende 2 Fragen gestellt werden: Frage 9.1 nach ⇒ Zusammenarbeit mit Kinderpsychologen Sozialarbeitern 9.2 ⇒ Erfassung psychosozialer Rahmenbedingungen Zum Aspekt der Ergebnisqualität soll folgende Frage gestellt werden: Frage 10 nach ⇒ Dokumentation der Patientendaten ab Manifestation und Fragebogen für ambulant behandelnde Fachkräfte 1. Behandelndes Team 1.1 Ausbildung 1.2 Fortbildung 2. Anzahl der in Behandlung befindlichen Kinder (bis 15 Jahre) 3. Krankenhausaufenthalte (außer bei Erstmanifestation) 3.1 Häufigkeit 3.2 Gründe 4. Häufigkeit ambulanter Vorstellungstermine 5. Therapiemodalität • konventonell • intensiviert 6. Medizinisch notwendigen Kontrolluntersuchungen • alle 3 – 6 Monate - Blutdruck systolisch und diastolisch - Gewicht, Größe, Body-mass-Index - Kontrolle der Injektionsstellen - HbA1- oder HbA1c-Wert • einmal jährlich - Cholesterin, Triglyceride - Augenhintergrung - Albuminausscheidung im Urin 7. Schulungsangebot für Kinder 7.1 Team 7.2 Einzel- oder Gruppenschulung 7.3 strukturiertes Schulungsprogramm 7.4 Dauer bzw. Zeitplan der Schulung 7.5 didaktisches Material 7.6 Räumlichkeiten 8. Schulung der Eltern 9. Psychosoziale Betreuung 9.1 Zusammenarbeit mit Kinderpsychologen, Sozialarbeitern 9.2 Erfassung psychosozialer Rahmenbedingungen - Lebenssituation des Patienten, Geschwisteranzahl, Ausbildungsstand der Eltern, Berufstätigkeit der Eltern, soziokultureller Hintergrund, Schulbesuch, Schulerfolg, soziale Auffälligkeiten 10. Dokumentation der Patientendaten ab Manifestation 11. Rückkopplung zwischen stationär und ambulant betreuenden Fachkräften 12. Ständige Erreichbarkeit 4.2.3 Fragebogen für Eltern diabetischer Kinder In Fragebogen 3 sollen einerseits einige Aspekte der Struktur- und Prozeßqualität in der praktischen Umsetzung untersucht und andererseits die subjektiven Eindrücke der Eltern bezüglich der Qualität der Betreuung erfasst werden. Es sollten folgende Aspekte geklärt werden: • familiäre Gegebenheiten • inst itutionelle und personelle Voraussetzungen • Prozeßqualität • subjektive Empfindungen bezüglich der Behandlungsqualität Zum Aspekt der familiären Gegebenheiten sollen folgende 6 Fragen gestellt werden: Frage 1 nach ⇒ Familienkonstellation 2.1 ⇒ jetzigem Alter des erkrankten Kindes 2.2 ⇒ Alter des Kindes bei Erstmanifestation 2.3 ⇒ Stoffwechsellage (HbA1c-Wert) 2.4 ⇒ Insulinsubstitutionsmethode 2.5 ⇒ psychosozialer Entwicklung Zum Aspekt der institutionellen und personellen Voraussetzungen sollen folgende 7 zum Teil noch weiter untergliederte Fragen gestellt werden: Frage 3.1 nach ⇒ Behandlungszentrum 3.3 ⇒ behandelndem Team 3.5.1 ⇒ Angebot einer Initialschulung der Eltern 3.5.2 ⇒ Angebot einer Initialschulung des Kindes 4.1 ⇒ ambulant behandelnden Fachkräften 4.4 ⇒ ständiger Erreichbarkeit eines erfahrenen Arztes 5 ⇒ Rückkopplung zwischen Klinik und niedergelassenen Ärzten Zum Aspekt der Prozeßqualität sollen folgende 4 Fragen gestellt werden: Frage 2.3 nach ⇒ Stoffwechsellage 2.4 ⇒ Insulinsubstitution 4.2 ⇒ Häufigkeit ambulanter Vorstellung 4.3 ⇒ Angebot von Folgeschulungen Dem Erfassen der subjektiven Eindrücke der Eltern bezüglich der Qualität der Betreuung dienen alle Fragen des Fragebogens, insbesondere jedoch Frage 5 nach ⇒ Kritik Fragebogen für Eltern eines diabetischen Kindes 1. Familienkonstellation 2. Diabetisches Kind 2.1 Alter 2.2 Alter zum Zeitpunkt der Erstmanifestation 2.3 Stoffwechsellage (HbA1c-Wert) 2.4 Insulinsubstitution (nach Manifestation und zum jetzigen Zeitpunkt) • konventionell • intensiviert 2.5 psychosoziale Entwicklung 3. Stationäre Erstbehandlung 3.1 Behandlungszentrum 3.2 Dauer des stationären Aufenthaltes 3.3 Betreuende Fachkräfte 3.4 Initialgespräch 3.4.1 Gesprächspartner 3.4.2 Zeitpunkt des Gesprächs 3.4.3 Themen 3.4.4 Berücksichtigung der individuellen Situation 3.4.5 Umgang mit Gefühlen 3.4.6 Hinweise auf psychosoziale Betreuung 3.5 Erstschulung 3.5.1 der Eltern → wann → über welchen Zeitraum → Schulungsteam → Medien / Schulungsmaterial → Schulungsraum 3.5.2 des Kindes → wann → über welchen Zeitraum → Schulungsteam → Medien / Schulungsmaterial → Schulungsraum 4. Ambulante Betreuung 4.1 behandelnde Fachkräfte 4.2 Häufigkeit der Vorstellung 4.3 Angebot von Folgeschulungen 4.4 ständige Erreichbarkeit 4.5 psychosoziale Betreuung 5. Rückkopplung zwischen Klinik und niedergelassenen Ärzten 7. Kritik 5 Ergebnisse 5.1 Auswertung der Fragebögen 5.1.1 Auswertung der Fragebögen für stationär behandelnde Fachkräfte Institution: Kinderklinik der RWTH Aachen Univ. Prof. Dr. G. Heimann Pauwelsstr. 30 52057 Aachen Gespräch mit Dr. Blankenstein , einem der behandelnden Pädiater, in Fortbildung zum Diabetologen • Personelle Voraussetzungen: Behandelnde Fachkräfte sind 4 Pädiater, von denen sich 2 in einer Fortbildung zum Diabetologen DDG befinden. 2 Diabetesberaterinnen von der Inneren Station (Erwachsene) werden zur Behandlung hinzu gezogen, wobei der zeitliche Rahmen auf ca. 2 kurze Visiten pro Tag auf der Station beschränkt ist. Eine Sozialarbeiterin kommt auf Anfrage vorbei, es besteht die Möglichkeit des Hinzuziehens von Psychologen der Kinderpsychiatrie, die jedoch keine diabetologischen Kenntnisse aufweisen. Zusammenarbeit ist laut Dr. Blankenstein dennoch möglich durch intensiven Austausch. • Behandlungsbedarf Es befinden sich ca. 100 Kinder <15 Jahren in ambulanter Behandlung, pro Jahr werden ~10 Erstmanifestationen behandelt, wobei die Tendenz steigend ist. 1999 waren es 16 neu erkrankte Kinder. • Institutionelle Voraussetzungen und Funktion Das Initialgespräch findet am Abend des Aufnahmetages statt. Es wird zumeist am Bett des Kindes geführt, wobei das Kind am Gespräch teilnehmen sollte, soweit die Reaktionen der Betroffenen dies zulassen. Während des ca. 45 minütigen Gesprächs gibt einer der behandelnden Ärzte grundlegende Informationen bezüglich des Diabetes. Die individuellen psychosozialen Rahmenbedingungen werden erfragt und prägen den Verlauf des Gesprächs. Laut Dr. Blankenstein ist Raum für Emotionen gegeben, auf die verschiedenen Phasen des Verstehens und Akzeptierens der Krankheit wird hingewiesen. Ebenso wird der chronische Aspekt des Diabetes betont und in diesem Zusammenhang von „Trauerarbeit“ gesprochen. Insulinsubstitution Die Kinder <10 Jahren werden grundsätzlich konventionell eingestellt, wobei auf nachdrücklichen Wunsch der Eltern bzw. Kinder auch die Möglichkeit der intensivierten Behandlung besteht. Für ältere Kinder (>10) besteht sofort das Angebot intensivierter Behandlung. Schulung Eine Schulung der Eltern durch wechselnde Ärzte findet während des stationären Aufenthaltes täglich für ca. zwei Stunden zu abgesprochener Zeit in einem für Schulungen und therapeutische Beratungen/Gespräche vorgesehenen Mehrzweckraum statt. Die Schulung folgt einem strukturierten Programm und orientiert sich inhaltlich an den Themen des Buches „Mein Buch über den Diabetes mellitus“. Die Ärzte werden für den Zeitraum der Schulung nicht freigestellt. Eine gesonderte Schulung der Kinder findet nicht statt, es besteht für sie die Möglichkeit, an der Elternschulung teilzunehmen. Außerdem bespricht ein Arzt in der Regel abends anhand des „Diabetes-Buches für Kinder“ aufkommende Fragen zum Diabetes mit dem betroffenen Kind und zeigen und erläutern die betreuenden Schwestern während des stationären Aufenthaltes praktisches im Bezug auf die Behandlung. Psychosoziale Betreuung Auf Wunsch der Familie kann ein Termin mit einer Sozialarbeiterin vereinbart werden, um praktische und informelle Dinge (z.B. Behindertenausweis, Kosten ...) zu besprechen. Psychosoziale und emotionale Probleme werden, wenn überhaupt, mit den behandelnden Ärzten besprochen, falls nötig kann ein Psychologe aus der psychiatrischen Kinderklinik hinzugezogen werden. Eine Rückkopplung zwischen Klinikum und den ambulant betreuenden niedergelassenen Ärzten findet in der Regel durch telefonischen Informationsaustausch statt. Alle Untersuchungsergebnisse werden in Arztbriefen festgehalten und den Familien übermittelt. Die ständige Erreichbarkeit eines in der Betreuung diabetischer Kinder erfahrenen Pädiaters ist durch einen organisierten Rufdienst gewährleistet. • Prozeßqualität Zu weiteren Krankenhausaufenthalten kommt es ca. 1 bis 2 x pro Patient und Jahr, entweder wegen Umstellung der Insulinsubstitution oder aufgrund von Stoffwechselentgleisungen (schwere Hypo, Ketoazidose). Folgeschulungen werden weder für die Eltern, noch für die Kinder angeboten! Die ambulante Betreuung in der Klinik übernimmt ein Arzt aus dem Team nach Wahl der Familie, es ist weder eine Diabetesberaterin noch eine Diätassistentin daran beteiligt. Die Kinder stellen sich alle 4-12 Wochen vor, alle medizinisch notwendigen Kontrolluntersuchungen werden durchgeführt. • Beteiligung an Maßnahmen zur Qualitätssicherung Die Patientendaten werden ab Manifestation dokumentiert mit Hilfe eines EDV-Dokumentationsprogramms, das die im Statement der Arbeitsgemeinschaft für pädiatrische Diabetologie aufgeführten Parameter der Prozeß- und Ergebnisqualität umfaßt. (Holl et al. (1993) Ein Computerprogramm zur prospektiven Datenerfassung bei jugendlichen Patienten mit Typ-1-Diabetes) Institution: Behlehem-Krankenhaus Dr. M. Achilles Steinfeldstr. 5 52222 Stolberg Gespräch mit Dr. Amkreutz , einem der behandelnden Pädiater • Personelle Voraussetzungen Die behandelnden Fachkräfte sind 4 Pädiater, von denen keiner die Fortbildung zum Diabetologen gemacht hat, eine Diabetesassistentin die überwiegend Erwachsene betreut, und Kinderkrankenschwestern, die im Umgang mit diabetischen Kindern erfahrenen sind. • Behandlungsbedarf Es befinden sich ca. 10 Kinder regelmäßig in ambulanter Betreuung, pro Jahr werden +/- 3 Erstmanifestationen behandelt, die Tendenz ist zunehmend (1999 waren es 5 Neumanifestationen) • Institutionelle Voraussetzungen und Funktion Das Initialgespräch findet am Tag der Aufnahme statt. Es wird von dem Stationsarzt geführt, der auch die Stoffwechseleinstellung übernimmt der im Umgang mit Diabetes besonders engagierte Chefarzt versucht, wenn möglich, hinzu zu kommen. Das Gespräch wird im Aufnahmezimmer oder am Bett des Kindes geführt, thematisiert wird das Krankheitsbild mit besonderer Erwähnung der Chronizität sowie notwendige Behandlungsmaßnahmen und weiteres Vorgehen in der Klinik und Zuhause. Die individuellen psychosozialen Rahmenbedingungen werden erfragt; die häusliche Situation, sowie emotionale Reaktionen der betroffenen Familie stehen im Mittelpunkt des ersten Gespräches. Insulinsubstitution: Kinder < 10 bis 12 Jahren werden grundsätzlich konventionell eingestellt, mit einem absoluten Süßigkeitsverbot und strengen Diätvorgaben. Der Arzt begründet das strenge Vorgehen damit, daß es zu Beginn der Behandlung notwendig ist, eindeutige Vorgaben zu geben, an die Kinder und Familie sich halten müssen, bis der Umgang mit der Krankheit alltäglicher geworden und der Informationsstand ausreichend ist, um individueller und eigenverantwortlicher zu behandeln. Ansonsten käme es zu einer Überforderung der Eltern und das Risiko einer schlechten Blutzuckereinstellung sei zu groß. Auch ältere Kinder und Jugendliche werden zunächst generell für ca. ein ½ Jahr konventionell eingestellt und dann, wenn gewünscht, in die intensivierte Therapie überführt. Schulung: Die Elternschulung Zusammenarbeit übernimmt mit der der behandelnde Diabetesassistentin, die Arzt in vorwiegend diätetische und praktische Themen bespricht. Geschult wird zu abgesprochenen Terminen im Zimmer des Kindes, wobei es dem Kind freigestellt wird, dabei zu sein. Auf der Grundlage eines strukturierten Stichpunktekataloges, orientiert an den Themen des „Hürter-Buches“ (Hürter Jugendlichen), werden P (1997) Diabetes grundsätzliche bei Kindern Informationen und zur Diabeteserkrankung sowie Behandlungsanleitungen vermittelt. Die Dauer der Schulungseinheiten ist individuell verschieden, abhängig von dem „Verstehen“ der zu schulenden Eltern. Das erkrankte Kind wird altersentsprechend und strukturiert durch die Diabetesassistentin und den behandelnden Arzt geschult. Hilfsmittel sind hier das „Jan-Buch“ und Kollagen zum Thema Diabetes bei Kindern, sowie eine Übungspuppe. Psychosoziale Betreuung: Die behandelnden Ärzte versuchen, auf Bedürfnisse der Familie jedweder Art einzugehen, in Notsituationen wird auf die Möglichkeit der Zusammenarbeit mit einem Kinderpsychologen hingewiesen, der jedoch keine Erfahrung im Umgang mit Diabetes hat. Es findet keine Zusammenarbeit mit Sozialarbeitern statt. Bei ambulanter Betreuung durch einen niedergelassenen Arzt werden Untersuchungsergebnisse ausgetauscht bzw. besteht Rückmeldung zwischen ambulant und stationär betreuenden Ärzten. Die ständige Erreichbarkeit eines in der Behandlung diabet ischer Kinder erfahrenen Pädiaters ist durch eingerichtete Dienste gewährleistet. • Prozeßqualität Weitere Krankenhausaufenthalte finden statt, wenn es im Zuge der Diabetestherapie zu Problemen kommt, die ambulant nicht zu bewältigen sind (z.B. schwere Stoffwechselentgleisungen) oder bei Umstellung der Insulinsubstitution. Folgeschulungen werden weder für Eltern noch für die Kinder angeboten Die ambulante Betreuung in der Klinik findet nach Bedarf, mindestens jedoch alle 3 Monate einmal durch den behandelnden Arzt statt; die Diabetesassistentin wird nicht hinzugezogen. Alle medizinisch notwendigen Kontrolluntersuchungen werden vorgenommen. • Beteiligung an Maßnahmen zur Qualitätssicherung Die Patientendaten werden ab Manifestation dokumentiert mittels einer speziell für die diabetischen Kinder angelegten Ambulanzkartei. Dr. Amkreutz betont während des Gespräches, daß die individuelle Problematik des Diabetes bei der Behandlung im Vordergrund steht, und daher auch von Fall zu Fall die Vorgehensweise neu überdacht werden muß. Aufgrund der recht übersichtlichen Station besteht ein intensiver Kontakt zwischen dem Behandlungsteam und den Kindern bzw. Familien; der Umgang miteinander wird als familiär beschrieben. Zur deutlicheren Gegenüberstellung der beiden Institutionen folgt die tabellarische Auflistung der Ergebnisse der Befragung stationär behandelnder Fachkräfte (Tabelle 4: Gegenüberstelllung der Ergebnisse aus Fragebogen 1) Tabelle 4: Gegenüberstellung der Ergebnisse aus Fragebogen 1 Frage Klinikum Aachen Bethlehem-Krankenhaus 4 Pädiater, 4 Pädiater 1. Behandelndes Team 1.1 Ausbildung Kinderkrankenschwestern, Kinderkrankenschwestern (Sozialarbeiterin, Kinderpsychologe) 1.2 Fortbildung 2 Diabetesberaterinnen 1 Diabetesassistentin (DDG) von anderer Station (DDG) 2 der Ärzte befinden sich in diabetologischer Fortbildung Frage Klinikum Aachen Bethlehem-Krankenhaus 2. Erstmanifestationen / +/- 10 bei steigender +/- 3 bei steigender Tendenz, 1999 waren es 16 Tendenz, 1999 waren es 5 Jahr Tendenz, 1999 waren es 16 Tendenz, 1999 waren es 5 3. Anzahl der ambulant Ca.100 Ca. 10 Abend des Tag der Aufnahme und stationär in Behandlung befindlichen Kinder (<15 J.) 4. Initialbehandlung 4.1 Initialgespräch 4.1.1 Zeitpunkt Aufnahmetages 4.1.2 Ort Aufnahmezimmer oder am Am Bett des Kindes 4.1.3 Dauer Bett des Kindes Verschieden Ca. 45 min. 4.1.4 Gesprächspartner Behandelnder Arzt, wenn Einer der 4 Pädiater möglich gemeinsam mit Chefarzt 4.1.5 Themen Krankheitsbild, Alle wichtigen Behandlung, weiteres Informationen Vorgehen, Chronizität, Chronizität wird betont Hinweise auf Diabetes- und Diätassistentin 4.1.6 Berücksichtigen der indiv iduellen Rahmenbedingungen Häusliche Situation wird Individuelle familiäre erfragt und steht im Bedingungen werden Mittelpunkt des Gesprächs erfragt und prägen den Gesprächsverlauf Frage Klinikum Aachen Bethlehem-Krankenhaus 4.1.7 Umgang mit Raum für Emotionen ist Emotionen prägen Emotionen gegeben, Arzt erwähnt Gespräch verschiedene Phasen des Verstehens und Akzeptierens der Krankheit, spricht von Trauerarbeit Kinder <10 grundsätzlich 4.2 Insulinsubstitution konventionell, auf Kinder <10-12 streng ausdrücklichen Wunsch konventionell der Familie hin intensiviert Ältere Kinder ca ½ Jahr Kinder >10 nach konventionell, dann Entscheidung der Familie meistens Übergang zu intensiviert 4.3 Erstschulung der Eltern 4.3.1 Team Wechselnde, nicht Behandelnder Arzt + freigestellte Ärzte Diabetesassistentin 4.3.2 strukturiertes Strukturiertes Programm mit Strukturierter Schulungsprogramm fest vorgegebenen Folien Stichpunktekatalog 4.3.3 Themen Orientieren sich am Buch Orientieren sich an „Hürter- „Mein Diabetesbuch“ Buch“ Täglich ~ 2 h zu Individuell verschieden 4.3.4 Dauer bzw. Zeitplan der abgesprochener Zeit Schulung Broschüren, Folien, „Mein „Hürter-Buch“ 4.3.5 didaktisches Material Diabetesbuch“ Mehrzweckraum Zimmer der Kinder Klinikum Aachen Bethlehem-Krankenhaus 4.3.6 Räumlichkeiten Frage 4.4 Erstschulung des Kindes Findet nicht statt – Kinder ab Schulalter können an Alters- und Entwicklungsabhängig Elternschulung teilnehmen 4.4.1 Team Behandelnder Arzt, Diabetesassistentin 4.4.2 strukturiertes Stukturierter Schulungsprogramm Themenkatalog 4.4.3 Dauer bzw. Zeitplan der Schulung Nach Absprache, abhängig von Alter des 4.4.4 Themen Kindes Orientieren sich am „Jan- 4.4.5 didaktisches Material Buch“ „Jan-Buch“, Übungspuppe, Kollagen 4.5 Psychosoziale In erster Linie durch In erster Linie durch Betreuung behandelnde Ärzte behandelnden Arzt Treffen mit Sozialarbeiterin Keine Zusammenarbeit mit 4.5.1 Zusammenarbeit mit nach Absprache , Sozialarbeitern, Kinderpsychologen , Hinzuziehen eines Hinweis auf Sozialarbeiter Kinderpsychologen ohne Kinderpsychologen ohne diabetologische diabetologische Erfahrungen in Notfällen Erfahrungen in Notfällen möglich Ja 4.5.2 Erfassung psychosozialer Ja psychosozialer Rahmenbedingungen Frage Klinikum Aachen Bethlehem-Krankenhaus 5.weitere Krankenhausaufenthalte 5.1 Häufigkeit ~1.5 – 1,6 Aufenthalte/Jahr Keine Auskunft möglich 5.2 Gründe Umstellungen, Probleme Entgleisungen, schwere Hypoglykämie 6. Rückkopplung zwischen Telefonisch und durch Klinik und Ist gegeben Arztbriefe niedergelassenen Ärzten 7. Ambulante Betreuung 7.1 behandelnde Fachkraft Einer der 4 Pädiater nach 7.2 Häufigkeit ambulanter Wahl stationär betreut hat Alle 4 – 12 Wochen Nach Bedarf, mindestens Vorstellungstermine 7.3 Medizinisch Pädiater, der auch alle 3 Monate Finden alle statt Finden alle statt Durch EDV- Durch Ambulanzkarteien notwendige Kontrolluntersuchungen 7.4 Dokumentation der Dokumentationsprogramm Patientendaten ab von Holl Manifestation Durch organisierten 7.5 ständige Erreichbarkeit Rufdienst Durch Dienste der Ärzte gewährleistet Gewährleistet 8. Folgeschulungen Keine Keine 5.1.2 Auswertung der Fragebögen für ambulant betreuende Fachkräfte Behandelnder niedergelassener Arzt: Dr. H. Heddaeus Allgemeinmediziner • Personelle Voraussetzungen Dr. Heddaeus ist Allgemeinmediziner mit Weiterbildung in der Diabetesund Bluthochdruckbehandlung. Er hält Vorträge über Diabetes und besucht selbst jährlich ca. 4 Kongresse zwecks Fortbildung. Die Betreuung diabetischer Kinder erfolgt im Team mit einer Diabetesberaterin und einer Diabetesassistentin, die eine therapeutische Zusatzausbildung im Bereich Eßstörungen gemacht hat. • Behandlungsbedarf In ständiger ambulanter Betreuung befinden sich ca. 40 Kinder im Alter zwischen 4 und 16 Jahren. • Institutionelle Voraussetzungen und Prozeßqualität Die Kinder müssen sich alle 3 Monate vorstellen, damit die medizinisch notwendigen Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden können. Bei Kindern unter 8 Jahren stehen Arzt und Eltern alle 2 Wochen in telefonischem Kontakt. Außerdem ist Dr. Heddaeus per Handy und Piepser Tag und Nacht erreichbar. Stationäre Aufenthalte finden bei seinen Patienten sehr selten statt, Dr. Heddaeus hält sie außer in Extremfällen auch bei Erstmanifestationen für unnötig. Dr. Heddaeus versucht, alle Kinder intensiviert einzustellen und möchte zunehmend mehr auf Pumpenbehandlung umstellen. Schulungen finden ambulant in einem von Dr. Heddaeus gegründeten Schulungszentrum statt und werden von H. , Diabetesberaterin und Diabetesassistentin durchgeführt. Die Räumlichkeiten sind großzügig und kinderfreundlich; den Kindern stehen viele Anschauungsmaterialien zur Verfügung. Die Eltern bekommen das Angebot, an einer strukturierten Schulung für erwachsene Typ-1-Diabetiker teilzunehmen. Für Kinder ab 9/10 Jahren besteht das Angebot einer strukturierten Gruppenschulung. Diese findet an 5 aufeinanderfolgenden Tagen jeweils 2-stündig statt, wobei an einem Tag nur Sport gemacht wird. Schulungsgrundlage sind das „Jan-Buch“, sowie Teile des HürterProgramms, auf Bedürfnisse und Verständnis von Kindern angepasst und verändert. Dr. Heddaeus betont, intensiv mit Kinderärzten zusammen zu arbeiten, wenn es um pädiatrische Probleme geht. • Ergebnisqualität Dr. Heddaeus arbeitet mit einem Evaluationsprogramm der KVNO und einem Kinderprogramm der Uni Ulm. • Psychosoziale Betreuung Es besteht trotz großem Interesse seitens H. keine Zusammenarbeit mit Psychologen oder Psychotherapeuten, da es im Gebiet Aachen keinen Kinderpsychologen gibt, der Erfahrung und Kenntnisse bezüglich des Diabetes vorweisen kann. Behandelnder niedergelassener Arzt: Dr. van Meegen-Freund Pädiater • Personelle Voraussetzungen Dr. van Meegen-Freund ist Pädiater mit Weiterbildung in der Diabetesbehandlung. Bei den Schulungen unterstützt ihn eine frei arbeitende Diabetesberaterin (DDG). • Behandlungsbedarf In ständiger ambulanter Betreuung befinden sich ca. 20 Kinder. • Institutionelle Voraussetzungen und Prozeßqualität Stationäre Aufenthalte finden bei seinen Patienten bei der Erstmanifestation und folgend ca. 1 mal jährlich statt, zumeist bei Stoffwechselentgleisungen oder ambulant unklärbaren Problemen. Umstellungen nimmt Dr. van Meegen-Freund ambulant vor. Die Kinder müssen sich mindestens alle 3–4 Monate vorst ellen, damit die medizinisch notwendigen Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden können. Bei Therapieumstellungen wird täglich telefoniert. Dr. van Meegen-Freund nimmt keine Ersteinstellungen vor, die Kinder kommen meist konventionell eingestellt aus der Klinik. Auf intensivierte Behandlung werden sie umgestellt, wenn sie die Bereitschaft dazu zeigen, spätestens jedoch zu Beginn der Pubertät. Seit Mitte dieses Jahres finden Gruppenschulungen in Kooperation mit Frau Dr. Haferkorn und Zusammenarbeit mit einer Diabetesberaterin im Abstand mehrerer Wochen an einem Samstag von 9 – 15 Uhr statt. In Praxisräumen werden ca. 4 – 5 Kinder bestimmter Altersgruppen (z.B. 6– 10 J. oder 10–13 J.) in einer festgelegten Themenauswahl mit Hilfe des „Jan-Buches“ und verschiedener Folien geschult. Einzelschulungen finden bei Umstellung der Substitutionsmethode 1–2 x wöchentlich nach Bedarf durch die Diabetesberaterin statt. Dr. van Meegen-Freund ist überwiegend erreichbar, in Problemsituationen oder bei Umstellungen best eht regelmäßiger telefonischer Kontakt zwischen ihm und den Familien. • Psychosoziale Betreuung Dr. van Meegen-Freund arbeitet nicht mit Sozialarbeitern und Psychologen zusammen; die psychosozialen Rahmenbedingungen der Familien diabetischer Kinder werden erfragt und berücksichtigt. • Ergebnisqualität Die Patientendaten werden ab Manifestation auf Patientenbögen dokumentiert, die Rückkopplung zwischen Klinik und Praxis ist zufriedenstellend. Behandelnde niedergelassene Ärztin: Dr. Haferkorn Pädiater • Personelle Voraussetzungen Frau Dr. Haferkorn ist Kinderärztin. Sie hat keine Fortbildung im Bereich der Diabetologie gemacht. Bei den Schulungen arbeitet sie mit einer Diabetesberaterin zusammen. • Behandlungsbedarf In ständiger ambulanter Betreuung befinden sich 8 Kinder. • Institutionelle Voraussetzungen und Prozeßqualität Die Kinder stellen sich alle 4 – 12 Wochen vor, bei jüngeren Kindern besteht außerdem regelmäßiger Telefonkontakt. Alle medizinisch notwendigen Kontrolluntersuchungen finden statt. Stationäre Aufenthalte kommen selten vor (genauere Angabe nicht möglich), zumeist bei Stoffwechselentgleisungen oder Zweiterkrankungen. Die Insulintherapie bei Kindern <10 Jahren ist in der Regel konventionell. Ältere Kinder werden ambulant auf intensivierte Therapie umgestellt. Während der Umstellung wie auch in anderen problematischen Zeiten ist Dr. Haferkorn Tag und Nacht erreichbar. Seit Mitte dieses Jahres finden Gruppenschulungen in Kooperation mit Dr. van Meegen-Freund und Zusammenarbeit mit einer Diabetesberaterin im Abstand mehrerer Wochen samstags von 9 – 15 Uhr statt. In Praxisräumen werden ca. 4–5 Kinder vorgegebener Altersgruppen (z.B. 6–10 J. oder 10–13 J.) strukturiert zu festgelegten Themen mit Hilfe des „Jan-Buches“ und verschiedenen Folien (zum Teil von Pharma-Firmen zur Verfügung gestellt) geschult. Strukturierte Einzelschulungen finden nicht statt. Die Rückkopplung zwischen Klinik und Praxis ist zufriedenstellend aber selten notwendig, da in der Regel Dr. Haferkorn die alleinige ambulante Betreuung übernimmt. • Psychosoziale Betreuung Dr. Haferkorn arbeitet nicht mit Psychologen und Sozialarbeitern zusammen. Die psychosozialen Rahmenbedingungen der Familien werden zwar mitunter thematisiert, jedoch nicht generell erfaßt. • Ergebnisqualität Die Daten der Kinder mit Diabetes werden in der für alle Patienten üblichen Weise in einer Patientenkartei festgehalten. Es gibt keine gesonderte Dokumentation der Patientendaten ab Manifestation. Zur deutlicheren Gegenüberstellung der niedergelassenen Ärzte folgt die tabellarische Auflistung der Ergebnisse der Befragung ambulant behandelnder Fachkräfte (Tabelle 5: Gegenüberstellung der Ergebnisse aus Fragebogen 2) Tabelle 5: Gegenüberstellung der Ergebnisse aus Fragebogen 2 Frage Dr. Heddaeus Dr. van Meegen- Dr. Haferkorn Freund 1. Behandelndes Team 1.1 Ausbildung Arzt, 2 Arzt, Arzthelferinnen Ärztin, Arzthelferinnen, Arzthelferinnen, Diätassistentin Diätassistentin 1.2 Fortbildung Allgemeinmediziner Pädiater mit Pädiater mit Schwerpunkt diabetologischer Diabetesberaterin Diabetes und Weiterbildung, (DDG) Bluthochdruck, Diabetesberaterin Diabetesberaterin (DDG) (DDG), Diabetesassistentin mit therapeutischer Zusatzausbildung im Bereich Eßstörungen 2. Anzahl der in Ca. 40 Ca. 20 8 Sehr selten Ca. 1 x/Jahr und Selten Behandlung befindlichen Kinder (<15 J.) 3.Krankenhausaufe nthalte 3.1 Häufigkeit Kind 3.2 Gründe Gibt es kaum, selbst Entgleisungen, bei Entgleisungen und zusätzliche Erstmanifestation unerklärbare Erkrankungen außer in Probleme Extremfällen nicht Frage Dr. Heddaeus Dr. van Meegen- Dr. Haferkorn Freund 4. Häufigkeit Alle 3 Monate, bei Alle 3 – 4 Monate, Alle 4 – 12 Wochen, ambulanter Kindern <8 J. wird bei Umstellungen bei jüngeren Kinder wird täglich häufiger Vorstellungstermine außerdem alle 2 Wochen telefoniert telefoniert telefonischer Kontakt 5. Intensivierte Therapiemod Einstellung alität Ersteinstellung meist Konventionelle konventonell im möglichst auch von Krankenhaus, Kinder < 10 J., dann Kleinkindern, bei spätestens zu Umstellung auf älteren häufig Beginn der Pubertät intensivierte Pumpenbehandlun Umstellung auf g intensivierte Therapie 6. Medizinisch notwendigen Kontroll- Einstellung bei Therapie wendigen Kontroll- Finden alle statt Finden alle statt Finden alle statt untersuchungen 7. Besteht seit Sommer Schulungsangebot 2000 für Kinder Arzt, Arzt, Arzt, Diabetesberaterin, Diabetesberaterin Diabetesberaterin Themenbezogene Themenbezogene 7.2 Einzel- oder für Kinder ab 9/10 Gruppenschulung Gruppenschulung Gruppenschulung J., für verschiedene 7.1 Team Diätassistentin Gruppenschulung vorher für verschiedene Einzelschulung Altersgruppen (seit Altersgruppen Sommer 2000 ) Frage Dr. Heddaeus Dr. van Meegen- Dr. Haferkorn Freund Einzelschulung z.B. bei Umstellung 7.3 Strukturiertes Ja, orientiert am Ja, orientiert am Ja, orientiert am Schulungsprogram „Jan-Buch“ und „Jan-Buch“ „Jan-Buch“ An 5 aufeinander Gruppenschulung Im Abstand einiger 7.4 Dauer bzw. folgenden Tagen alle paar Wochen Wochen samstags Zeitplan der jeweils 2 h samstags von 9 – 15 von 9 – 15 Uhr m Teilen des „HürterProgramms“ Schulung Uhr Einzelschulung 1-2 x wöchentlich ca. 1 wöchentlich ca. 1 h „Jan-Buch“, „Jan-Buch“, Folien Anschauungsmateri „Jan-Buch“, Folien 7.5 didaktisches al, Pin-Wände Material Schulungszentrum Praxis Praxis 7.6 Räumlichkeiten 8. Schulung der Angebot der Teilnahme an Eltern Teilnahme an einer Einzelschulung der strukturierten Kinder Keine Schulung für erwachsene Typ-1Diabetiker Frage Dr. Heddaeus Dr. van Meegen- Dr. Haferkorn Freund 9. Psychosoziale Betreuung 9.1 Nein Nein Nein Ja Ja Mitunter In Zusammenarbeit mit Kinderpsychologen, Sozialarbeitern 9.2 Erfassung Gesprächen psychosozialer Rah- – keine gezielte menbedingungen Erfassung 10. Dokumentation Evaluation mit Hilfe Mittels der Patientendaten eines ab Manifestation EDV- Patientenbogen Programms KVNo und der eines Mittels Patientenkartei KVNo und eines Kinderprogramms der Uni Ulm 11. Rückkopplung Ja Findet statt Wenn nötig 12. Ständige Über Handy und Überwiegend Gewährleistet Erreichbarkeit Piepser gewährleistet zwischen stationär und ambulant betreuenden Ärzten gewährleistet 5.1.3 Auswertung der Fragebögen für Eltern diabetischer Kinder Befragte Personen: 3 Mütter diabetischer Kinder Die während des Gesprächs erfassten Familiendaten Auswertung auf Wunsch der Familien nicht erwähnt. Erstes Gespräch: • Familiäre Gegebenheiten werden in der Das inzwischen 9-jährige Kind ist seit ca. 3 Jahren an Diabetes erkrankt. Der durchschnittliche HbA1c-Wert liegt zwischen 8,5 und 9, der höchste Wert betrug 10. Das erste Jahr über wurde das Kind streng konventionell therapiert, danach gleitend in die intensivierte Behandlung überführt. Vor allem in der ersten Zeit nach Manifestation gab es Konflikte in der Familie wegen scheinbarer Bevorzugung des kranken Kindes in der vermeintlichen Favoritenrolle sowie aufgrund der strengen Diabetestherapie. Für diese Probleme gab es keinen Ansprechpartner. • Institutionelle und personelle Voraussetzungen Die stationäre Initialbehandlung fand im Klinikum Aachen statt und dauerte 10 Tage. Betreut wurde die Familie durch einen Pädiater, der auch das Initialgespräch führte und einen Teil der Elternschulung übernahm. Außerdem kam es zu 2 Gesprächen mit einer Diabetesberaterin, die laut Aussage der Mutter oberflächlich und allgemein blieben. Das Initialgespräch wurde am zweiten Tag geführt. Thematisiert wurden das Krankheitsbild, die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten wobei die konventionelle Therapie als die einzig mögliche beschrieben wurde -, die Chronizität der Erkrankung, das weitere Vorgehen während des Klinikaufenthaltes und erst e Untersuchungsergebnisse. Auf die Möglichkeit psychologischer Betreuung und des Treffens mit einer Sozialarbeiterin wurde hingewiesen, ein gewünschtes Treffen mit der Sozialarbeiterin kam nie zustande. Die Initialschulung der Eltern fand an 5 Tagen jeweils 2-stündig nach verabredeter Zeit statt. Zwei der auf Station behandelnden Pädiater schulten abwechselnd mittels Folien und Broschüren in einem Besprechungsraum. Es gab keine Empfehlung weiterführender Literatur. Für das Kind bestand das Angebot der Teilnahme an der Elternschulung; weder durch den Arzt noch durch die Schwestern fand eine gesonderte Aufklärung des Kindes statt. Lediglich das „Jan-Buch“ wurde zur Lektüre zur Verfügung gestellt. • Prozeßqualität Die ambulante Betreuung fand während des 1. Jahres im Klinikum statt. Alle 3 Monate wurden routinemäßig die medizinisch notwendigen Untersuchungen durchgeführt. Dem Wunsch der Familie nach Liberalisierung der Therapie wurde nicht entsprochen, die Probleme der Familie nicht thematisiert. Unter anderem deshalb übernahm nach dem 1. Jahr die niedergelassene Kinderärztin Dr. Haferkorn die ambulante Betreuung. Sie stellte die Insulinsubstitution von konventionell auf intensiviert um und war in dieser Zeit Tag und Nacht erreichbar. Auch in der Praxis sind Vorstellungen im 3-Monatsrhythmus üblich, um die nötigen Untersuchungen durchzuführen; in Krisenzeiten kommt es mitunter zu wöchentlichen Kontakten. Zu Schulungen des Kindes kam es im Laufe der 3 Jahre nicht, da kein entsprechendes Angebot bestand (außer bei Dr. Heddaeus, dem die Eltern menschliche Vorbehalte entgegenbringen). • Kritik Kritik äußerte die Mutter vor allem bezüglich der psychosozialen Betreuung durch das Klinikum. Es war kein Interesse an der individuellen familiären Situation vorhanden, die emotionale Verfassung der Eltern wurde nicht weiter beachtet, Sorgen und Probleme der Familie bei der schematisch durchgeführten Behandlung nicht berücksichtigt. Die Rückkopplung zwischen Klinikum und der ambulant behandelnden Ärztin beschreibt die Mutter Untersuchungsergebnisse verloren als schlecht. gegangen und So sind z.B verschiedene Untersuchungen mußten wiederholt werden. Zweites Gespräch • Familiäre Gegebenheiten Das inzwischen 11-jährige Kind erkrankte vor ca. 4 Jahren an Diabetes. Der HbA1c-Wert liegt durchschnittlich bei 7, der höchste betrug 9. Das Kind ist seit 2 Jahren intensiviert eingestellt, nachdem es die ersten 2 Jahre konventionell therapiert wurde, was von der Familie als zu unflexibel empfunden wurde. Die psychosoziale Entwicklung ist problematisch; das erkrankte Kind besteht auf seiner Sonderstellung, wodurch es zu Geschwisterkonflikten kommt. • Institutionelle und personelle Voraussetzungen Die 10-tägige stationäre Initialbehandlung fand im Klinikum durch einen der behandelnden Pädiater statt. Während dieser Zeit kam es zu 2 Gesprächen mit einer Ernährungsberaterin zwecks Diätführung und einem Treffen mit der Sozialarbeiterin. Letzteres wird als unbefriedigend beschrieben, weil es rein sachlich, ausschließlich rechtliche Dinge betreffend, gehalten wurde. Da der Diabetes schon vor dem stationären Aufenthalt durch die behandelnde Kinderärztin diagnostiziert wurde, führte diese auch die ersten Gespräche, die Auswirkungen und Behandlung der Erkrankung betreffend, mit den Eltern. Im Laufe des stationären Aufenthaltes wurde laut Aussage der Mutter weder die individuelle Situation der Familie erörtert bzw. berücksichtigt, noch angemessen auf die emotionale Verfassung eingegangen. Außer dem Termin mit der Sozialarbeiterin gab es keinen Hinweis auf mögliche psychosoziale Betreuung. Die Initialschulung der Mutter und teilweise des Vaters fand zu verabredeten Zeiten 2 Stunden täglich in einem Besprechungszimmer statt. Der behandelnde Arzt schulte mit Hilfe von Broschüren und Austauschtabellen. Es gab keine weiterführende Literaturempfehlung. Das Kind wurde nicht altersentsprechend geschult, sondern sollte an der Elternschulung teilnehmen. Außer durch die Eltern fand für das Kind keine kindgerechte verständliche Aufklärung statt. • Prozeßqualität Die ambulante Behandlung übernahm sofort Frau Dr. Haferkorn im 3Monatsrhythmus. Sie betreute auch die Umstellung von konventioneller auf intensivierte Insulintherapie und war in dieser Zeit ständig telefonisch zu erreichen. Zu Schulungen kam es trotz großem Interesse bislang nicht, weil ein entsprechendes Angebot fehlte. • Kritik Bezüglich der Behandlung im Klinikum bemängelt die Mutter vor allem die Betreuung bei der Aufnahme; so sei es z.B. erst sehr spät zur ersten Insulinbehandlung gekommen, weshalb es dem Kind länger als nötig sehr schlecht ging. Außerdem beschreibt sie die gemeinsame Unterbringung des diabetischen Kindes mit einem an Mukoviszidose erkrankten Kind in einem Zimmer als äußerst unsensibel. Die völlig konträren Diäten hätten es dem Kind noch schwerer gemacht, die Notwendigkeit der strengen Diätvorgaben einzusehen. Allgemein bemängelt die Mutter sowohl fehlende psychosoziale Hilfsangebote als auch Schulungsmöglichkeiten für die Kinder. Dritte Befragung (fand nicht persönlich statt; Mutter füllte den ihr zugesandten Fragebogen aus) • Familiäre Gegebenheiten Das jetzt 5 Jahre alte Kind erkrankte mit 14 Monaten an Diabetes. Der HbA1c-Wert liegt bei ca. 6,5. Nach ca. 6 Monaten initial konventioneller Insulinsubstitution wurde auf intensiviert umgestellt. Die psychosoziale Entwicklung ist zur Zeit altersgemäß. • Institutionelle und personelle Voraussetzungen Die stationäre Erstbehandlung fand im Klinikum statt. Während des 10tägigen Aufenthaltes fühlte die Familie sich sehr angenommen und gut betreut. Auch psychologisch wurde die Situation gut aufgefangen – ohne psychisch geschultes Personal. Das Initialgespräch führte der behandelnde Situation und Pädiater. der Unter Berücksichtigung emotionalen Verfassung der der individuellen Eltern wurde insbesondere die Insulintherapie besprochen. Es gab keine Hinweise auf psychosoziale Betreuung. Die Schulung der Eltern nahm derselbe Arzt vor. Es wurden keine Medien bzw. Schulungsmaterialien verwendet. • Kritik Die ambulante Betreuung fand zunächst im Klinikum Aachen statt. Die Mutter bemängelt Unpünktlichkeit, mangelhafte Rückkopplung über die Laborergebnisse, fehlendes feedback, ob es gut oder schlecht läuft, Fehlen psychosozialer Betreuung und die unflexible, wenig ans Kind angepasste Therapie. Außerdem gingen Akten verloren , was das Vertrauen in die Institution störte und das Kind betreffende Ängste wurden von dem betreuenden Arzt abgetan und nicht ernst genommen. Mittlerweile findet die ambulante Betreuung in Köln statt, wobei die Eltern sich dort auch nicht gut betreut und aufgehoben fühlen, u.a. weil die neuesten Insuline keine Anwendung bei der Behandlung der Kinder finden. Die Eltern sind weiterhin auf der Suche nach einem optimalen Betreuer für ihr Kind. 6. Diskussion Reflexion einiger Ergebnisse Zur Behandlungssituation im Klinikum Die Ergebnisse der Befragung sowohl Dr. Blankensteins als auch der im Klinikum betreuten Eltern zeigen vor allem Defizite bei den personellen und institutionellen Voraussetzungen der Behandlung, obwohl mit einer Anzahl der in Behandlung befindlichen erkrankten Kinder von ca.100 eine der wichtigsten Rahmenbedingungen gegeben ist [15 Hürter 1997]. • Das behandelnde Team entspricht nicht den im Statement zur Qualitätssicherung in der pädiatrischen Diabetologie genannten personellen Voraussetzungen [16 Hürter 1995], • Es gibt es widersprüchliche Aussagen bezüglich der Kooperation mit niedergelassenen Ärzten, • Es ist kein ausreichendes Schulungsangebot vorhanden [15 Hürter 1997], • Die Möglichkeit adäquater psychosozialer Betreuung und Krisenintervention ist mangels vorhandener Beratungskräfte nicht gegeben. Zur Behandlungssituation im Bethlehem-Krankenhaus Auch hier entsprechen wesentliche Voraussetzungen nicht dem wünschenswerten Standard in der pädiatrischen Diabetologie, wobei die Größe der Institution und die vergleichsweise geringe Anzahl betreuter diabetischer Kinder berücksichtigt werden muß. • Das behandelnde Team entspricht nicht den im Statement zur Qualitätssicherung in der pädiatrischen Diabetologie genannten personellen Voraussetzungen [16 Hürter 1995] • Es besteht kein Angebot von Folgeschulungen [15 Hürter 1997] • Die Möglichkeit Krisenintervention ist adäquater psychosozialer Betreuung und mangels vorhandener Beratungskräfte nicht gegeben. Zur Behandlungssituation bei den niedergelassene Ärzten Die ambulante Betreuung durch die niedergelassenen Kinderärzte erfüllt in dem Maß, welches Praxen mit einer kleinen Anzahl diabetischer Kinder möglich ist, größtenteils die qualitativen Anforderungen an die ambulante Langzeitbehandlung. Das Angebot ambulanter Betreuung durch Dr. Heddaeus entspricht den Qualitätsanforderungen des Statements. Zu bemängeln ist, daß er praktischer Arzt und kein Pädiat er ist. Ein großes Defizit stellt auch bei der Behandlung durch niedergelassene Ärzte die psychosoziale Betreuung und Krisenintervention bei Familien diabetischer Kinder dar. Von allen befragten Ärzten gewünscht aber mangels ausgebildeter Fachkräfte nicht praktizierbar ist die Zusammenarbeit mit Kinderpsychologen und Sozialarbeitern, die diabetologische Kenntnisse nachweisen können. Zur Behandlungssituation in den grenznahen Bereichen Belgiens und der Niederlande Eine genaue Analyse der Behandlungssituation diabetischer Kinder in den an Aachen grenzenden Gebieten Belgiens und der Niederlande (Euregiozugehörig) war mir u.a aufgrund von Sprachproblemen in der begrenzten Zeit nicht möglich. Die von mir angeschriebenen Diabetesorganisationen in den Niederlanden (Diabetesvereniging Nederland) und Belgien (International Diabetes Federatioon IDF) schickten allgemeines Material in niederländischer Sprache mit dem Hinweis auf die Möglichkeit weiterer Recherche in Dokumentationszentren. Davon machte ich keinen Gebrauch, weil es den mir vorgegebenen zeitlichen Rahmen gesprengt hätte, zumal ein Übersetzer notwendig gewesen wäre. Im deutschsprachigen Raum Belgiens erhielt ich von dort praktizierenden Kinderärzten die Auskunft, daß die im grenznahen Belgien an Diabet es erkrankten Kinder entweder im Klinikum Aachen oder in einer Klinik in Lüttich (ca. 40-50 km von Aachen entfernt) behandelt werden. Bezüglich der Behandlung in den grenznahen Niederlanden erfuhr ich lediglich, daß die fachärztliche Behandlung ausschließlich in Kliniken stattfindet. Welche davon die Behandlung diabetischer Kinder übernimmt oder ob an Diabetes erkrankte Kinder auch zum Teil in Aachen betreut werden, brachte ich nicht in Erfahrung. Generell ist zu sagen, daß grenzüberschreitende medizinische Versorgung in der Euregio möglich ist aufgrund einer Vereinbarung zwischen der KV Nordrhein (KVNo) mit der AOK Rheinland, dem BKK Landesverband NRW und den Ersatzkassen NRW, die Anfang des Jahres in Kraft getreten ist. Die im Rahmen des Projektes „Integration Zorg op Maat“ (IZOM) erbrachten Leistungen werden außerhalb der Gesamtvergütung bezahlt. Sie umfassen die ambulante Diagnostik und Therapie, die damit verbundene Versorgung mit Medikamenten sowie eventuell notwendige stationäre Behandlungen. Methodenkritik der Untersuchung Betrachtet man die Zielsetzung dieser Arbeit, so haben sich meines Erachtens die strukturierten Fragebögen als Befragungsinstrumentarium in der Interviewführung mit behandelnden Fachkräften bewährt. Da der Fragenkatalog sich an dem heute wünschenswerten Standard in der pädiatrischen Diabetologie bzw. den Qualitätsrichtlinien der DDG orientiert, gibt die Auswertung Aufschluß über die Qualität der Behandlungs- und Schulungssituation in Aachen. Weniger bewährt, bzw. als Befragungsinstrumentarium nicht optimal geeignet hat sich der strukturierte Fragebogen bei der Befragung der Eltern. Die strukturellen Voraussetzungen konnten auf diese Weise zwar erfragt und so mit den Aussagen des Arztes verglichen werden, die subjektiven Empfindungen und Probleme mit der Behandlung ließen sich jedoch mit den vorgegebenen Fragen kaum erfassen. Die Fragen hätten zur Erfassung von Meinungen und Gefühlen offener gehalten werden müssen, wie das bei der Führung von Tiefeninterviews der Fall ist, um den Rahmen der Antwort nicht so eng vorzugeben und Raum für umfassendere Aussagen zu schaffen. Persönliche Stellungnahme Im Laufe der Beschäftigung mit der Behandlung von Kindern mit Diabetes mellitus wandelte sich mein Eindruck einer „optimalen Behandlung“. Hatte ich zunächst nur die Qualitätsrichtlinien der DDG vor Augen als einzig maßgebliche Voraussetzungen, so erkannte ich im Lauf der Zeit immer mehr den individuellen Charakter dieser Erkrankung und damit der notwendigen Betreuung. Die rein medizinische Behandlung durch die befragten Institutionen bzw. niedergelassenen Ärzte entspricht den qualitativen Anforderungen . Da Diabetes jedoch eine Erkrankung ist, deren Behandlung ein großes Maß an Eigenverantwortung und somit umfangreiches theoretisches und praktisches Wissen, als auch Motivation des Patienten und seiner Familie erfordert, müssen die individuellen Voraussetzungen einer jeden Familie den Behandlungscharakter prägen. Bezüglich des Eingehens auf die individuelle familiäre Situation ergaben sich bei der Befragung widersprüchliche Aussagen. Bei der Bewertung der Ergebnisse muß berücksichtigt werden, daß die Aussagen Dr. Blankensteins die jetzige Behandlungssituation wiederspiegeln und die von den Eltern beschriebenen Erfahrungen 3-5 Jahre zurückliegen (die akute ambulante Betreuungssituation ausgenommen). Da sich personell und strukturell innerhalb der letzten Jahre, die Betreuung diabetischer Kinder betreffend, im Klinikum wenig verändert hat, führe ich die zum Teil widersprüchlichen Aussagen nicht auf unterschiedliche Gegebenheiten zurück, sondern meine, daß die Diskrepanz zwischen den Aussagen auch Aufschluß über die Qualität der Behandlung gibt. Trotz Intention der Ärzte, die individuelle Situation in die Behandlung mit einzubeziehen, fühlen die Eltern sich mit ihren Problemen allein gelassen und zum Teil nicht Ernst genommen. Aus genau diesem, mitunter auf Kommunikationsproblemen beruhenden Konflikt, ergibt sich die unbedingte Notwendigkeit adäquater psychosozialer Betreuung. Wird eine entsprechende Fachkraft in das behandelnde Team mit einbezogen, so ist sie in erster Linie Ansprechpartner für die individuellen Probleme der Familien diabetischer Kinder, kann zwischen Arzt und Familie vermitteln und gegebenenfalls kompetente Hilfe anbieten. Ein Arzt, der überwiegend alleine für die Behandlung der diabetischen Kinder zuständig ist, ist mit dem Anspruch an eine ganzheitliche, dem individuellen Charakter dieser Krankheit entsprechenden Versorgung überfordert. In der qualitativen Bewertung muß neben der Intention die praktische Umsetzung und hier das subjektive Empfinden der beteiligten Personen betrachtet werden. Selbst beste strukturelle Voraussetzungen garantieren nicht immer einen optimalen Behandlungserfolg. Lösungsansätze • Personalaufstockung im Klinikum Naheliegend wäre es, im Klinikum Aachen verbesserte Möglichkeiten zur Behandlung diabetischer Kinder, orientiert an den Qualitätsrichtlinien für Behandlungseinrichtungen für Kinder und Jugendliche mit Diabetes mellitus der Deutschen Diabetes-Gesellschaft, zu schaffen. Mit ca. 100 ständig in ambulanter und/oder stationärer Behandlung befindlichen Kindern ist gewährleistet, daß die behandelnden Fachkräfte ausreichend Erfahrungen in der Behandlung diabetischer Kinder und der Anwendung moderner Therapiemaßnahmen sammeln können. Außerdem rechtfertigt diese größere Patientengruppe auch wirtschaftlich den notwendigen Personalbedarf. Es müsste ein multidisziplinäres Team geschaffen werden, bestehend aus einem pädiatrischen Diabetologen DDG, einer Diabetesberaterin DDG, einer Diätassistentin sowie assoziiertem Psychologen und Sozialarbeiter. Zwei der behandelnden Pädiater waren während der Befragung schon in Fortbildung zum Diabetologen, werden diese also in absehbarer Zeit abschließen. Es müsste eine (1/2) Stelle für eine Diabetesberaterin, die nur für die Betreuung der diabetischen Kinder zuständig ist sowie die Möglichkeit der kontinuierlichen Zusammenarbeit mit einer Diätassistentin/Ernährungsberaterin geschaffen werden. Problematisch wird es im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit einem Kinderpsychologen bzw. Psychotherapeuten. In der Region Aachen gibt es keinen in der Behandlung diabetischer Kinder erfahrenen Psychologen, was schon häufiger zu Schwierigkeiten in der Behandlung z.B. psychisch auffälliger diabetischer Kinder geführt hat. Entweder müsste deshalb z.B. einer der Psychologen aus der Kinderpsychiatrie eine Fortbildung auf dem Gebiet des Diabetes machen, oder eine Stelle mit geforderter Zusatzqualifikation ausgeschrieben werden. Eine bessere psychosoziale Betreuung sollte durch Zusammenarbeit zwischen Arzt, Psychologen und Sozialarbeiter und auch öffentlichen Institutionen gewährleistet werden. Zu diesem Zwecke muß sich ein hinzugezogener Sozialarbeiter auch über organisatorische und rechtliche Dinge hinaus mit der Problematik von Familien diabetischer Kinder auseinandersetzen. Sind alle diese personellen Voraussetzungen gegeben, so muß in der Behandlung vor allem mehr Raum für altersentsprechende, strukturierte Schulungen geschaffen werden. Diese sollten nicht nur während des ersten Klinikaufenthaltes nach Manifestation stattfinden, sondern als Bestandteil der Langzeitbetreuung , orientiert an aktuellen und individuellen Fragen, angeboten werden. Grundvoraussetzung für eine verbesserte Behandlung ist die Einsicht der verantwortlichen Personen in die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Behandlung des Diabetes, innerhalb derer es neben der somatischen auch eine psychologische und soziale Zielsetzung gibt. • Einrichten einer Beratungsstelle für Familien chronisch kranker Kinder Als eines der größten Defizite in Aachen stellte sich die psychosoziale Betreuung heraus. Die Einrichtung einer Beratungsstelle nach dem Vorbild der folgend beschriebenen „Insel e.V.“ in Berlin könnte die Situation von Familien diabetischer Kinder in vielerlei Hinsicht verbessern. Beispiel: Beratungsstelle „Die Insel e.V.“ in Berlin Die „Insel e.V.“ ist eine Beratungsstelle, die Beratung, Information und Kontakte leisten möchte für Familien mit chronisch kranken Kindern, chronisch kranke Jugendliche und Erwachsene und für betreuende Fachkräfte. Ziel des seit 1987 bestehenden Vereins ist es, an der Verbesserung der psychosozialen Versorgung für Kinder und Jugendliche mit chronischen Erkrankungen mitzuwirken. Das Team der Insel besteht aus Psychologinnen, Diplompädagoginnen, Sozialarbeiterinnen, einer Diabetesberaterin und anderen Fachkräften. Die Beratungsstelle wirkt u.a. als Vermittlungsstelle im Verbundsystem der Gesundheitsversorgung (niedergelassene Ärzte – Selbsthilfegruppen – Krankenhäuser – öffentliches Gesundheitswesen, Bezirksämter, Jugendämter – sozialpädiatrische Zentren). Sie dient als Anlaufstelle, wenn es Fragen zur oder Probleme bei der Alltagsbewältigung gibt; es werden kostenlose Beratungen für Eltern chronisch kranker Kinder angeboten: - In einer sozialen Beratung werden Eltern z.B. über gesetzliche Ansprüche informiert oder bekommen wetergehende Angebote und Adressen vermittelt. - Psychologische Beratung findet in Krisensit uationen oder z.B. bei Erziehungsfragen in Einzel- und Familiengesprächen statt. Die „Insel e.V.“ unterstützt die Bildung von Selbsthilfegruppen / Elterngesprächsgruppen. Es gibt spezielle Angebote für Jugendliche, - Gleichaltrige kennenzulernen, die z.B. auch an Diabetes erkrankt sind, - einen Gesprächspartner zu haben bei krankheitsbedingten Konflikten zuhause oder in der Schule, - in Fragen zur Berufswahl und Ausbildung beraten zu werden, an Gruppenfahrten / Schulungen teilzunehmen. Es werden durchgeführt: Schulungsreisen für diabetische Kinder und Jugendliche Unter Betreuung einer Diabetesberaterin und Psychologie- und Medizinstudenten fahren: - ca. 20 ältere Kinder und Jugendliche für 1 Woche an die Ostsee - ca. 20 jüngere Kinder an einen See in der Nähe Berlins Diese Schulungsreisen werden von den Krankenkassen und manchmal dem Sozial- oder Jugendamt finanziert; die Eltern tragen einen geringen Eigenanteil von 50 – 100,- DM. Für Fachkräfte, die mit chronisch kranken Kindern, Jugendlichen und ihren Familien arbeiten gibt es das Angebot der Fachberatung, - um sich über Krankheitsbilder und deren Auswirkungen im Alltag zu informieren, - wenn sich aus der Arbeit Fragen im Umgang mit chronisch kranken Kinder und ihren Familien ergeben, - wenn weiterführende Informationen und Adressen benötigt werden. Weiterhin besteht das Angebot einer Supervision (einzeln oder in Gruppen), - wenn Konflikte im Arbeitsfeld besprochen und Lösungsmöglichkeiten erarbeitet werden sollen, - wenn berufsbegleitend der Arbeitsalltag reflektiert werden soll. Außerdem gibt es Gesprächsforen, innerhalb derer man sich mit anderen Fachleuten austauschen kann. „Die Insel e.V.“ ist Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband und als förderungswürdiger Verein anerkannt. Die Beratungsstelle finanziert sich über: - Senatzuwendungen - Geld vom Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband - Mitgliedsbeiträge - Spenden - Bußgelder (aus Info-Materialien der „Insel e.V.) In Aachen wäre die Einrichtung einer solchen Beratungsstelle u.a. durch Gelder finanzierbar, die die EU aus einem Euregiofonds im Rahmen des „Förderprogramms für eine Euregio ohne Grenzen (INTERREG)“ Projekten zur Verfügung stellt, die grenzüberschreitendem Charakter haben und inhaltlich Teilen einer vorgegebenen Prioritätenliste entsprechen. Kommentar Als ein Problem zwischen Menschen allgemein und Arzt und Patient im besonderen stellt sich immer wieder und auch hier die Kommunikation dar. Gelungene Kommunikation ist nur mittels Rückmeldung möglich, die deutlich macht, was wie von wem verstanden oder auch mißverstanden wurde. Dialog ist vonnöten!! Meine Arbeit möchte ich als ein mögliches Mittel der Rückkopplung verstanden wissen. Insofern sind die Ergebnisse nicht als Be- oder Verurteilung gedacht, sondern als Anregung zu vermehrtem Dialog. Hier bieten sich Selbsthilfegruppen und Elterninitiativen an, die in jahrelanger Arbeit, Betroffenheit und Auseinandersetzung mit der Erkrankung und Behandlung umfangreiche Erfahrungen gesammelt haben und das Gespräch mit behandelnden Ärzten und Institutionen suchen!! In dem Zusammenhang möchte ich mich bei der „Elterninitiative diabetischer Kinder und Jugendlicher e.V.“ für ihre Unterstützung bedanken. Sie vermittelte Kontakte und ermöglichte mir Einblick in die alltägliche Problematik des Lebens von und mit diabetischen Kindern. Elterninitiative diabeitischer Kinder und Jugendlicher e.V. Ansprechpartner: Fam. Greiling-Goeke Steinbüchelstraße 21a 52159 Roetgen Die Elterninitiative weist im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit auf die spezielle Problematik diabetischer Kinder hin, organisiert Vorträge und Treffen, ermöglicht vielfältigen Erfahrungsaustausch und gewährleistet nicht zuletzt moralische Unterstützung in Krisensituationen. 6 Diskussion Literaturangaben , Anhang Literaturangaben 70 1 Haller R (1995) Schulung von Kindern mit chronischen Erkrankungen: am Beispiel des Diabetes mellitus Typ 1. Quintessenz, München, p 19 2 Michaelis D, Jutzi E, Heinke P (1993) 30jähriger Inzidenz- und Prävalenztrend des juvenilen Typ-1-Diabetikers in der ostdeutschen Bevölkerung. Diabetes und Stoffwechsel 2: pp 245-250 3 Green A, Gale EA, Patterson CC on behalf of the EURODIAB ACE Study Group (1992) Incidence of childhood-onset insulin-dependent diabetes mellitus: the EURODIAB ACE study. Lancet 339: pp 905-909 4 Berger M (1995) Epidemiologie des Diabetes mellitus. In: Berger M (Hrsg.) Diabetes mellitus. Urban und Schwarzenberg, München, p 17 5 Hürter P (1998) in Diabetes Heute, Schriftenreihe der Deutschen Diabetes Union e.V.. Gerhards GmbH & Co, Lautertal-Beedenkirchen, p 32 6 Bingley PJ, Gale EA (1989) Rising incidence of IDDM in Europe. Diabetes Care 12: pp 289-295 7 Giani G, Hanefeld FA , von Kries R, Nowak-Göttl U, Schlipköter U, Schlüter B, Schmitt HJ, Schuster A, Wirsing von König CH, Zimmerhackl LB im Auftrag des ESPED-Beirats (1998) ESPED-Jahresbericht 1998. Monatsschrift Kinderheilkunde 10.99: p 964 8 Diabetes Control and Complications Trial Research Group (DCCT)(1993) The effect of intensive treatment of diabetes on the development and progression of long-term complications in insulin-dependent diabetes mellitus. New England Journal of Medcine 329: pp 977-986 9 Hürter P (1997) Diabetes bei Kindern und Jugendlichen. Springer, Berlin , p 236 10 Hürter P (1997) Diabetes bei Kindern und Jugendlichen. Springer, Berlin, p 119 11 European IDDM Policy Group (1993) Consensus guidelines for the management of insulin-dependent (type 1) diabetes. Medicom Europe BV, Bussum, The Netherlands 12 Hürter P (1997) Diabet es bei Kindern und Jugendlichen. Springer, Berlin, p 368 13 Hürter P, Jastram HU, Trgling B, Toeller M, Lange K, Weber B, Burger W, Haller (1997) Diabetes-Schulungsprogramm für Kinder. Deutscher Ärzte Verlag, Köln 14 Lange K, Burger W, Haller R, Heinze E, Holl R. Hürter P, Schmidt H, Weber B (1995) Diabetes bei Jugendlichen : ein Schulungsprogramm . Kirchheim, Mainz 15 Herpertz S , Paust R (Hrsg.) (1999) Psychosoziale Aspekte in Diagnose und Therapie des Diabetes mellitus . Pabst Science Publishers, Lengerich 16 Hirsch A (1997) Diabetes ist ein Teil des Lebens, nicht nur eine Stoffwechselstörung. Eine psychologische Perspektive des Typ-1-Diabetes . In: Seelbach H, Kugler J, Neumann W (Hrsg.) Von der Krankheit zur Gesundheit. 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