2|2015 - Deutscher Druiden
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2|2015 - Deutscher Druiden
DRUIDENSTERN Zeitschri des Deutschen und Schweizerischen Druiden-Ordens VAOD e. V. 2|2015 3,50 € Palecher Lackminiaturen > Seite 44 Vorwort des Präsidiums DDO Liebe Brüder, liebe Schwestern, im Juli 2015 fand die zweijährliche Tagung des Präsidiums mit den Landesvorsitzenden (EGE + UGE) zentral in Göttingen statt. ematischer Schwerpunkt, neben anderen wichtigen emen zur ideellen Arbeit im Orden, war die Öffentlichkeitsarbeit, die Mitgliederentwicklung in unseren Logen, und im Besonderen die Werbung von Interessenten und neuen Mitgliedern, vor allem durch die am bewährtesten praktizierte Verfahrensweise, die persönliche Ansprache. Erinnern wir uns bitte an das ge ügelte Wort: "So mancher ist wohl ein Druide, er weiß es nur noch nicht". Entsprechend wollen wir unsere Werbeaktivitäten ordensweit wieder erhöhen und die Werbung aktivieren, bundesweit, und das auf allen Ebenen, seitens der Logen, der Groß-Logen und der Ordensleitung. Bedenken wir, es gibt viel mehr Menschen, die unseren Zielen gegenüber aufgeschlossen sind, als wir glauben. Wir müssen aber offen auf sie zugehen, und uns klar zu unseren Zielen zu bekennen. Unsere Ordensideale, insbesondere, seit wir sie in den Ordensregeln, in den Ritualen sowie in der Öffentlichkeitsdarstellung sehr deutlich formulieren, sind viel attraktiver für Außenstehende als mancher Druide zu meinen glaubt. Jedoch, es steht fest, dass wir auf die Menschen zugehen müssen, sie kommen nicht von selbst zu uns. Br. Frank Graffenberger, Ordens-Präsident DDO Liebe Brüder, liebe Schwestern, neben der permanenten Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit steht bei uns der gesellschaftliche Umgang mit humanitären Grundwerten im Vordergrund, auf Basis einer Ethik, wie sie allen Zivilisationen und Glaubensrichtungen gemeinsam ist. Wir Druiden haben Regeln und Werte, die wir uns gegenseitig versprochen haben, und die uns und unserem Wirken Richtung und Halt bieten. Unser Anliegen war seit jeher Aufklärung – Mündigkeit - Den eigenen Verstand gebrauchen. Der Druiden-Orden blickt somit auf eine lange und große Tradition zurück, aus der unsere Logen und ihre Mitglieder seit mehr als 200 Jahren ihre Kraft und ihren Antrieb beziehen. Dies beschreibt den Anspruch auf den selbstbestimmten Umgang des Einzelnen mit humanitären Grundwerten, auf Basis einer Ethik, wie sie allen Zivilisationen und Glaubensrichtungen gemeinsam ist. Und hiermit schließt sich der Kreis zum Wirken der Logenmitglieder in ihrem Umfeld. Wir Druiden bemühen uns, - neben der ständigen Arbeit an uns selbst-, im Sinne unserer Sieben Ideale gleichwohl auch darum, dass der Alltag, in dem wir alle tagtäglich zu bestehen haben, ein wenig mitmenschlicher wird. Hier ndet sich eine eindeutige Antwort auf die gern gestellte Frage, welchen Nutzen eine Mitgliedschaft in unserer Vereinigung bringe. Denn wir dürfen wohl mit Fug und Recht behaupten, der Druiden-Orden und seine Logen bieten einen guten Weg, sich in der Übereinstimmung mit vielen Gleichgesinnten für den Erhalt der Grundwerte unserer Gesellschaft einzusetzen. Das bedeutet, dass wir Einerseits den Wandel von Werten akzeptieren müssen. Andererseits, dass wir auch die Chance ergreifen können, der jüngeren Generation das Traditionelle und Bewährte durch authentisches Vorleben näher zu bringen, ja weiter zugeben. Denn das lateinische tradere, von dem sich Tradition ableitet, bedeutet hinübergeben. Das wollen wir gerne tun, wie früher geschehen, so auch in der heutigen Zeit. Meine Brüder, meine Schwestern: Es gibt von Konfuzius den Ausspruch: „Wohin Du auch gehst, gehe mit Deinem ganzen Herzen". Wer das glaubhaft vorlebt, dem wird Erfolg und Zuspruch auch zufallen. Es bestätigt sich stets aufs Neue die seit langem formulierte Erfahrung, die da lautet: "Loge erschließt sich nicht dadurch, dass man ihr beitritt und abwartet, was nun kommt. Loge erfordert Mitarbeit, Nachdenken, Zuhören, Verständnis, Gedankenaustausch und die Fähigkeit, Freundschaften zu erschließen und zu p egen." Wenn wir das beherzigen, wenn wir danach handeln, so entwickeln uns als Persönlichkeit weiter, wir schöpfen daraus geistige Erfüllung und Lebensfreude, wir erleben gep egte Geselligkeit und Verbundenheit, weil wir zusammen kommen, um Freundschaften zu p egen, um miteinander aktiv zu sein. Das gilt für jeden von uns. Gestern, heute und morgen. Wichtig ist, dass sich jeder Einzelne in der Gemeinschaft der Druiden geborgen, eingebunden und gut aufgehoben fühlt, und dass wir unsere humanistischen Ziele und 3 4 DDO Vorwort des Präsidiums Ideale stets im Blickfeld halten. Dazu sind die vertrauliche Stimmung, die Würde, die Feierlichkeit und die Klarheit, die uns in einer abendlichen Logensitzung empfängt, trefflich geeignet. Liebe Brüder, liebe Schwestern, unser über 230 Jahre altehrwürdige Druiden-Orden und seine Logen werden weiterhin blühen und gedeihen, wenn sich jeder Einzelne von uns fragt, was er für die Druidengemeinschaft tun kann, und wenn er sich im Rahmen seiner Möglichkeiten tatkräftig einbringt. Dies beginnt schon mit dem gezielten Ansprechen von möglichen Kandidaten. Wenn wir all dieses weiterhin berücksichtigen, braucht uns um die Zukunft beileibe nicht bange zu sein! Wichtig ist, dass wir wie bisher zusammen stehen, dass wir die gemeinsam formulierten Ziele und Werte nicht aus den Augen verlieren, und dass sich jeder Einzelne von uns in den Dienst der druidischen Gemeinschaft stellt. "Erfolg hat nur der, der etwas tut, während er auf den Erfolg wartet" Lasst mich mit diesem Motto von omas Alva Edison an uns alle appellieren, die bald kommende kalte Jahreszeit für die forcierte Werbung von Interessenten und von neuen Druiden und Druidinnen intensiv und Erfolg bringend zu nutzen. Im Namen der gesamten Ordensleitung in Einigkeit, Frieden und Eintracht Br. Frank Graffenberger, Ordens-Präsident DDO Inhaltsangabe DDO Vorwort des Präsidiums . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 In Memoriam Br. Alfred Japel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Ordensideale. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Vorträge | Allgemeinwissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Wir unterstützen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 IGLD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Berichte aus dem Orden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Aus den Druiden-Frauen-Logen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Aus dem Ordensarchiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Einladungen zu Festlichkeiten | Aktionen . . . . . . . . . . . . . . 27 Eine Loge stellt sich vor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Geburtstage | Jubiläen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Treffpunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 SDO In eigener Sache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Druidipedika: Eintracht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Gründungsfeier Salix-Alba-Loge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Weise Männer? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Druidentag 2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Aufschluss Meyerstollen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Etwas Nettes sagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Pyramiden: Wissensträger aus Stein . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Im Augenblick leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Kontakt und Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Impressum DDO Das Redak onsteam des DDO Br. Horst Alsleben Ordens-Sekretär Redaktion/Sekretariat Br. Hans Düker Ordens-Schriftleiter Redaktion/Internet Br. Jürgen W. Rösler IGLD GVP Redaktion/Korrekturen Br. Heiko Jänsch Internet-Redakteur Nord Redaktion/Sozial Media Br. Fredy Guder Internet-Redakteur Süd Redaktion/Archiv Br. Dieter Wagner Redaktion/Satz und Druck Br. Werner Biehl Loge Jade Veritas Redaktion/Korrekturen Herausgeber: Das Präsidium des DDO und die Landesgroßloge des SDO Jahrgang: DDO 141, SDO 45. Erscheinungen: 1/2015: Mai Redaktionsschluss: Anschriften: DDO-Redaktion Hans Düker Hokenstraße 20 D-3860 Goslar oschrl@ddo-vaod.de 2/2015: September 3/3015: Dezember 3/2015: Oktober SDO-Redaktion Ricco Grüter Stallenstraße 2 CH-4103 Bottmingen redaktion@druidenstern.ch Layout und Druck Pulswerk | Druckerei Frey Manfred-Wörner-Straße 142 D-73037 Göppingen info@druckerei-frey.de Informationen DDO: info@ddo-vaod.de, www.druiden-orden.de, Facebook: Deutscher Druiden-Orden VAOD e.V. Informationen SDO: info@sdo.ch, www.sdo.ch Heftbezug: Gerne senden wir Ihnen ein Exemplar zum Preis von 3,50 € (zzgl. Versandkosten) zu. Bitte E-Mail an: osekr@ddo-vaod.de 5 6 DDO Grünhelme Wer sind die ? auf. Mit eigener Hände Kraft der vor Ort lebenden Menschen, mit Unterstützung und der Fachkompetenz von Bauingenieuren, Maurern, Zimmerleuten, Architekten, Maschinenbauern, Elektrikern, Logistikern und Klempnern werden die Lebensräume der Mitmenschen wieder bewohnbar gemacht. Der parteipolitisch neutrale, nationalitäts- und religionsübergreifend weltweit wirkende Verein „Grünhelme e.V.“ setzt sich für den Bau und Wiederaufbau von Gemeindeinfrastrukturen sowie sozialen, ökologischen, kulturellen und religiösen Einrichtungen ein. Er wendet sich an alle Menschen guten Willens und an Menschen aller Religionen, insbesondere an Christen und Muslime. Er entsendet für die betreffenden Aufgaben Mitarbeiter, die sich freiwillig für eine bestimmte Zeit vertraglich an den Verein und seine Projektdirektiven binden. „Grünhelme“ bauen Häuser, Schulen, Hospitäler und Ambulanzen, ja ganze Dörfer und Straßen. Sie stellen gemeinsame Taten an Stelle von Papier, Studien, Gutachten und Absichten. „Grünhelme“ werfen nicht nur benötigte Materialien aus Hubschraubern ab, nein, sie leben gemeinsam mit den Dorfbevölkerungen vor Ort und bauen zusammen mit ihnen von Kriegen oder Naturkatastrophen Zerstörtes wieder „Grünhelme“ gehen zu den Stellen, an denen die Menschen noch auf eine helfende Hand warten. Wenn ein Krieg oder ein Erdbeben Städte und Dörfer verwüstet hat, lautet die Devise deshalb für die Grünhelme: Niemals in die Hauptstadt gehen, immer an die Ränder der betroffenen Regionen, wo die Menschen von den großen Strömen der Hilfsgüter und Helfer oft vergessen werden. „Grünhelme e.V.“ zahlt keine Gehälter vor Ort. Allerdings bekommen einheimische Menschen, die sie manchmal für spezielle Arbeiten anheuern müssen, ein humanitäres Anreiz-Honorar. Die Organisation „Grünhelme e.V.“ verzichtet auf festangestellte Mitarbeiter, angemietete Räume, Büros, Bürogebäude und eigene Fahrzeuge oder einen Wagenpark. „Grünhelme e.V.“ ist parteipolitisch neutral, nationalitäts- und religionsübergreifend, nanziert sich aus privaten Spenden der Bürgerinnen und Bürger Deutschlands sowie aus Zuwendungen von Stiftungen. Alle dem „Grünhelmen e.V.“ anvertrauten Lorem Ipsum Grünhelme DDO Spendengelder gehen lückenlos in die jeweiligen Projekte ̶ zu den Menschen, die diese Hilfe so dringend brauchen. Die Verwaltungskosten liegen aktuell bei etwas weniger als einem Prozent. „Grünhelme e.V.“ will mit seinen Aktionen die „Peace Corps“ Idee von John F. Kennedy wieder au eben lassen. Die Behörde, die 1961 in den USA aus dieser Idee entstand, ist nach Meinung des Vereins – in den letzten 40 Jahren im Sumpf von Eigennutz und Luxus versackt. Lorem Ipsum Lorem Ipsum Das Projekt „Grünhelme e.V.“ wird von einem breiten Kuratorium mitgetragen, in dem der Bundestagspräsident a.D., Wolfgang ierse und Seine Exzellenz Prinz Hassan von Jordanien vertreten sind. Weiter gehören zu dem Unterstützerkreis: Mohammad Amman Hobohm, stellvertretende Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland (ZMD), Prof. Amin Farhang, Minister für Wiederaufbau in der Regierung Afghanistans; Dr. Norbert Blüm, Bundesminister a.D., Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin a.D., Hans Koschnick, Oberbürgermeister Bremen/Mostar a.D. und ehem. EU-Beauftragter für den Wiederaufbau von Bosnien, Ruprecht Polenz, Bundestagsabgeordneter. Vorsitzender des Vereins „Grünhelme e.V.: Rupert Neudeck. Quellen: www.gruenhelme.de, www.peacecorps.gov, Wikipedia 7 8 DDO Ordensideale Die „Sieben Lehren Merlins“ Sieben historische Weisungen gehören traditionell zu unserem Selbstverständnis als Brüder des Druiden-Ordens. In früheren Zeiten galten sie als geheim, was ihnen eine Aura des Außergewöhnlichen verlieh, zumal sie angeblich von einem ErzDruiden namens Merlin stammten und aus grauer Vorzeit überliefert sein sollten. Tatsächlich wurden die sieben Weisungen von einem heute unbekannten Autor im späten 19. Jahrhundert in den Vereinigten Staaten von Amerika formuliert und fanden von dort aus ihren Weg zu uns. Dort wie hier erfuhren sie im Lauf der Jahre einige Umformulierungen, vor allem im wilhelminischen Deutschland. In welchem gesellschaftlichen Umfeld sind diese angeblichen Lehren Merlins entstanden? Welche Bedeutung hatten sie für die Logenbrüder damals, und welche Bedeutung können sie für uns in heutiger Zeit haben? Gesellschaftliche Umwälzungen im Amerika des 19. Jahrhunderts Nordamerika im Jahr 1856: Der 27jährige Carl Schurz, ein Gegner der Sklaverei, schließt sich der Republikanischen Partei an, die zwei Jahre zuvor gegründet worden war. Schurz war nach Amerika ausgewandert, weil er als Teilnehmer der Deutschen Revolution (1848-1849) aus seiner Heimat hatte iehen müssen. Er wird bald einer der ein ussreichsten Führer der Republikaner und trägt wesentlich zu ihrem Wahlsieg 1860 bei, der Abraham Lincoln die Präsidentschaft bringt. 1858 erklärt der Kriegshäuptling der Apachen Gokhlayeh, genannt Geronimo, den Besatzern seines Landes den Krieg. Er hatte 1837 im Alter von acht Jahren beide Eltern verloren, als der Händler James Johnson und seine Skalpjäger während eines Festes 400 Apachen niederschossen und anschließend skalpierten. Die Regionalregierung von Chihuahua hatte in jenem Jahr ein Gesetz erlassen, das für den Skalp eines Apachenkriegers 100 Dollar als Belohnung aussetzte, für einen Frauenskalp 50 Dollar und für den Skalp eines Kindes 25 Dollar. 1859 veröffentlicht Charles Darwin sein Buch „On the Origin of Species“. Das Werk fasst die zu jener Zeit diskutierten Hypothesen zur Evolution der Lebewesen zusammen. Mit der Abkehr von der Schöpfungslehre wird die Einzigartigkeit des Menschen in Frage gestellt. Herkömmliche Vorstellungen von gesellschaftlicher und politischer Ordnung scheinen bedroht. Darwins Aussagen werden auf menschliche Gesellschaften angewandt: Alle Menschen, Rassen und Nationen stünden auch gegeneinander in einem Kampf ums Dasein. Als Reaktion auf die Wahl Lincolns treten im Winter 1860/61 die meisten Südstaaten aus der Union aus, und 1861 beginnt der amerikanische Bürgerkrieg. Im Jahr 1864 hält ein Trupp von konföderierten Paramilitärs im Bahnhof von Centralia an der Bahnstrecke von St. Louis nach Macon einen Zug an, mit dem 22 unbewaffnete Soldaten der Nordstaatenunion auf dem Weg nach Hause sind. Sie foltern und ermorden die Soldaten und skalpieren ihre Leichen. Dann rauben sie die anderen Bahnreisenden aus und zünden anschließend den Zug und den Bahnhof an. Ein Mitglied der mordenden Soldateska ist der damals 17-jährige Jesse James, der zu einem berüchtigten Banditen und einer legendären Figur des Wilden Westens wird. 1865 ist der Bürgerkrieg zu Ende, es sind mehr als 600.000 Menschen ums Leben gekommen, zigtausend Kriegsversehrte leiden unter den Folgen ihrer Verwundungen. Die Kriegskosten übersteigen 8 Milliarden Dollar. Zwar haben die farbigen Sklaven ihre Freiheit erlangt, sind aber vor allem im Süden weiterhin der Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt. Ganze Landstriche sind verwüstet, das Vieh getötet, Farmen abgebrannt, Städte wie Atlanta oder Charleston zerstört. In vielen Teilen des Landes ist die Bevölkerung erschöpft und verbittert, soziale Normen und Regeln sind zusammengebrochen. Am 15. April 1865 erschießt ein Fanatiker den Präsidenten Abraham Lincoln. In den ersten Nachkriegsjahren formiert sich der rassistische Br. Dr. Michael Mayer Geheimbund Ku-Klux-Klan. 1867 kaufen die Vereinigten Staaten von Amerika dem russischen Zarenreich Alaska ab. Der Kaufpreis beträgt 4,74 Dollar pro Quadratkilometer. 1870 hat sich in dem noch jungen Bundesstaat Kalifornien die Bevölkerung – ausgelöst durch den kalifornischen Goldrausch von 1848 – mehr als verfünffacht. Sie beträgt nun eine halbe Million, allerdings zu Lasten der ursprünglich dort lebenden Indianer, deren Einwohnerzahl auf weniger als ein Fünftel dezimiert ist und die Zwangsarbeit leisten müssen. Druidische Rituale und romantische Legenden Dort in den Goldminen der Sierra Nevada verlieren Bergleute nicht selten ihre Gesundheit oder ihr Leben. Um ihren Familien zu helfen, schließen sich auch in Kalifornien Bruderschaften im Namen des United Ancient Order of Druids (UAOD) zusammen. Der erste dortige DruidenHain, die California Grove No. 1, wird 1859 von Frederick Sieg im damaligen Hangtown (heute: Placerville) gegründet. Ein Denkmal an der Main Street in Placerville erinnert noch heute daran. Im Jahr 1870 druckt die Druckerei Appel & Jung, Firmensitz in No. 4 Clinton Street, New York, in deutscher Sprache das „Formular zur Eröffnung und Schliessung der Untergeordneten Haine, Einführung neuer Mitglieder, Beamten-Installirung und Gebräuche bei Eröffnung neuer Haine, sowie die übliche Grabrede zum Gebrauch der unter- Ordensideale geordneten Haine“ des VAOD (Vereinigter Alter Orden der Druiden, die deutschsprachige Entsprechung zum UAOD). Grundlage dieses Arbeitsbuchs ist die Fassung der Ritualtexte, die vom Groß-Hain der Vereinigten Staaten 1859 in Philadelphia beschlossen worden war. Es enthält nur ein einziges Einführungsritual für Kandidaten, jedoch keine Hinweise auf weitere Logengrade. Interessant ist die Legende, die ab 1859 dem neuen Bruder bei seiner Aufnahme vom Edel-Erz erzählt werden soll. Sie handelt vom Sohn der Signatoria Auxiana, einer Priesterin der Druiden im alten Britannien, und des Tortus Mogulus, eines geachteten britannischen Feldherren, mit dem Signatoria Auxiana entgegen den Gebräuchen des Ordens eine Verbindung eingegangen sei. Dies habe sich „im Jahre der Welt 4003“ ereignet. Sie habe ihr Kind tief im Wald, in der Höhlung einer großen Eiche zur Welt gebracht. „In der zufälligen Abwesenheit der Mutter“, so die Legende, habe der Edel-Groß-Erz der Druiden, der mit seiner Gefolgschaft auf der Suche nach Misteln gewesen sei, das Kind gefunden. Sie hätten das Kind mit in ihre heiligen Haine genommen, nach den Grundsätzen des Ordens erzogen und ihm den Namen Togo Dubelein gegeben, was übersetzt ‚zu großem Ruhm geboren‘ bedeute. Vom weiteren Schicksal der Mutter weiß die Legende nichts zu berichten. Togo Dubelein sei schon im frühen Alter als Edel-Groß-Erz der Druiden erwählt worden. Er habe den Orden verbessert und erneuert, der von seiner anfänglichen Reinheit und Einfachheit sehr abgewichen gewesen sei, und habe viele „eingeschlichene Missbräuche ausgerottet“. Er habe „viele nützliche und wichtige Entdeckungen im Gebiete der moralischen Philosophie“ gemacht und die Grundpfeiler des Ordens –Gerechtigkeit, Moralität und brüderliche Liebe – „auf einen festen Standpunkt gestellt“. 1873 erscheint in der „Offizin des ErzDruiden“ in Quincy, Illinois, ein Arbeitsbuch, das erstaunlicherweise einen Neudruck der Ritualtexte von 1851 darstellt, also einen Rückgriff auf die Zeit vor 1959. Es sieht fünf Logengrade vor und enthält eine Fortsetzungsgeschichte um den Römer Melantius, von der bei jeder Grad-Einführung eine weitere Folge erzählt wird. Von Togo Dubelein ist in diesen Texten nir-gendwo die Rede. 1875 beschließt der Groß-Hain der Vereinigten Staaten neue Rituale. Das in die-sem Jahr ebenfalls in Quincy, Illinois gedruckte Arbeitsbuch enthält nun Texte für drei Grade. Bei der Neuaufnahme von Brüdern sieht auch dieses Arbeitsbuch vor, dass der Edel-Erz dem Kandidaten eine Legende erzählt, die nun auf das Jahr 4018 datiert wird: Die Druiden hätten ihren Sieg über den berüchtigten nordischen Seekönig Fritzjof (sic) feiern wollen, der in den Jahren zuvor Zerstörung und Verwüstung über das östliche Britannien gebracht habe. Um die Feier vorzubereiten, sei der Edel-GroßErz-Druide mit seinem Gefolge in den DDO Wald gezogen, um Misteln zu suchen. Dort hätten sie einen fremden, wild aussehenden, ungefähr drei Jahre alten Knaben gefunden, mit dem sie sich nicht verständigen und nur erfahren konnten, dass er Merlin heiße. Man habe vermutet, er sei von Fritzjofs Leuten zurückgelassen worden. Sie hätten das Kind mit in ihre heiligen Haine genommen und nach den Grundsätzen des Ordens erzogen. Merlin sei schon im frühen Jünglingsalter Edel-Groß-Erz-Druide geworden. Er habe den Orden verjüngt und dessen „Wiederherstellung nach seinen ursprünglichen Grundsätzen von Gerechtigkeit, Sittlichkeit und Bruderliebe“ bewirkt, und er habe „viele der durch Käu ichkeit und Bestechung eingerissenen Missbräuche ausgerottet“. Amerikanischer Pragmatismus Innerhalb von nur fünf Jahren drei Arbeitsbücher, drei oder fünf Logengrade oder nur Merlin (wahrscheinlich vom walisischen Myrddin ist der Name eines der bekanntesten mythischen Zauberer des westlichen Kulturkreises, hier dargestellt beim Dik eren seiner Gedichte (frz. Buchmalerei aus dem 13. Jahrhundert Quelle: Wikipedia) 9 10 DDO Ordensideale einer, unter-schiedliche Legenden aus der Antike von Melantius, Togo Dubelein und Merlin. Die Jahre des Bürgerkriegs, der Zusammenbruch der quasi aristokratischen Gesellschaftsordnung in den Südstaaten mit entsprechenden Gegenbewegungen, anhaltende Rassendiskriminierung, die Eroberung des amerikanischen Westens und die damit verbundenen Verbrechen an den indianischen Ureinwohnern, Goldrausch, Eisenbahnbau, Industrialisierung, Hausse und Baisse der Börsen, das Abbröckeln scheinbar sicherer moralischer Normen und Sitten im Amerika des späten 19. Jahrhunderts scheinen auch bei den Brüdern des UAOD für ein ziemliches Durcheinander gesorgt zu haben. Aus diesem Durcheinander heraus betrat also Merlin die druidische Bühne, ein Findelkind, vielleicht Abkömmling eines Wikingers (der offenbar eine Familie in Britannien hatte), schon als Jüngling Edel-Groß-Erz-Druide und Reformator des alten Druidenordens, an Stelle des unglücklichen Togo Dubelein, dem nur eine kurze Existenz in der druidischen Gründungslegende vergönnt gewesen war. Die „Sieben Lehren Merlins“ wurden in den folgenden Jahrzehnten zu einem festen Bestandteil der Logensitzungen. In der deutschen Fassung von 1875, in der damaligen Rechtschreibung, autorisiert vom Groß-Hain der Vereinigten Staaten lauten sie: • 1. „Be eißige Dich, Kenntnisse zu erwerben, denn Kenntniß ist Macht. • 2.Wenn Du Macht hast, übe sie mit Vernunft, denn sie mag wieder auf hören. • 3. Ertrage des Lebens Übel mit Standhaftigkeit und bedenke, daß irdischer Kummer nicht ewig währt. • 4. Liebe die Tugend, denn sie bringt Frieden. • 5. Verabscheue das Laster, denn es bringt Unglück und Sorgen. • 6. Gehorche der Obrigkeit in allen gerechten Forderungen, damit die Tugend erhöht werde. • 7.Übe die geselligen Tugenden, so wirst Du von allen Menschen geliebt.“ Angesichts der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu jener Zeit erscheinen diese Weisungen merkwürdig schlicht und zum Teil oberächlich – vielleicht ist dieser Eindruck aber nur einer typisch deutschen Gedankenschwere geschuldet, die zu tiefschürfendem Hinterfragen und Grübeln neigt. Die Leichtigkeit, mit der offenbar aus dem Nichts heraus ein paar Regeln – sieben mussten es natürlich sein – in die Welt gesetzt wurden, ist dagegen eher typisch für den Amerikanischen Pragmatismus, den Bruder Claus Adams in seinem Beitrag über die Philosophie, die den Druidenorden prägte, bereits kurz dargestellt hat: „Seine Philosophen (...) lassen nur gelten, was praktische Bedeutung und Wirkung hat. Für sie ist eine Weiterentwicklung der Philosophie immer zugleich auch das Aufgeben alter überkommener, nicht mehr praktisch sinnvoller Gedanken. Kein Wunder, dass unter dem Ein uss solcher Gedanken auch die Druiden in Amerika mit dem bis dahin geltenden Ritual Schluss machten. Das alte, das romantische Ritual enthielt Ansammlungen von pseudo-keltischen Legenden und hatte teilweise laienspielartige Formen. Das alles änderte man zunächst ab und setzte in das Zentrum des Rituals, insbesondere im Ovaten-Grad, völlig neu geschaffene Regeln, die man dann die Merlinschen Lehren nannte. Das neue amerikanische Ritual benötigte in Deutschland vierzehn Jahre, um mit einem Kompromiss übernommen zu werden“ (Druidenstern 1/2015, S. 9-10). Ganz ohne Romantik schien es wohl doch nicht gegangen zu sein, denn die alte Togo-DubeleinLegende übernahm man mit nur kleinen Abwandlungen, allerdings taufte man deren Helden um. Über die Gründe kön- nen wir aus heutiger Sicht nur spekulieren. Der Gedanke liegt nicht fern, dass den unbekannten Schöpfern dieser Geschichte der Name Merlin, der bereits in Sagen und Literatur positiv besetzt war, einfach geeigneter erschien, um die sieben Weisungen moralisch zu legitimieren. Von Amerika nach Deutschland Im Deutschen Druiden-Orden erhielten diese Weisungen bald einen zentralen Platz im Selbstver-ständnis der Logen. Noch in den 1960er Jahren wurden sie als „Merlins Lehren“ bezeichnet, ab 1980 dann als „unseres Ordens Lehren“. Vermutlich werden sie schon bei ihrer Einführung im Jahre 1875 Anlass zu Interpretationen und Diskussionen gegeben haben, wie das Beispiel der eigentlich klaren und eindeutigen sechsten Weisung (s. o.) zeigt. Aus der amerikanischen Aufforderung, der Obrigkeit in allen gerechten Forderungen zu gehorchen – und das bedeutet, ihr in ungerechten Forderungen eben nicht zu gehorchen – wurde nach mehrjährigem Streit im Deutschland der Kaiserzeit die schwammige Formulierung: Sei ein guter Bürger deines Vaterlands. Weil die sieben historischen Weisungen bis heute zu unserem traditionellen Selbstbild gehören, müssen wir uns fragen, was uns diese „Stimme aus vergangener Zeit“ (Arbeitsbuch von 1967) eigentlich sagen will, auch wenn es nicht die von Merlin ist. Wissen Dass Wissen Macht sei, ist zwar ein ge ügeltes Wort, wir müssen uns aber in einer Welt der mas-senmedialen und digitalvernetzten Datenüber utung vor allem fragen, woher wir unser Wissen eigentlich beziehen. Die richtige Auswahl und Bewertung von Informationen wird zum entscheidenden Kriterium – und die Frage nach der Verantwortung dafür. Die Aufforderung, Kenntnisse zu erwerben, bliebe in heutiger Zeit naiv, wenn man sich nicht auch fragte, woher die Informationen kommen, die unser Weltbild prägen, und wer sie kontrolliert. Rund um die Uhr erschaffen Nachrichten und Unterhaltung, Wissenschaft und Werbung, Poli- Ordensideale DDO tik und PR unsere nur scheinbar objektive Wirklichkeit. Für den Einzelnen ist es schwierig, Wahrheitsgehalt und Relevanz all dieser Botschaften zu beurteilen. Bedeutung und praktischen Nutzen gewinnt Wissen erst im Austausch mit Menschen, denen man vertraut. Aufgabe der Logenarbeit in heutiger Zeit ist nicht so sehr die Vermittlung von Kenntnissen, sondern vielmehr das kritische Hinterfragen dessen, was wir zu wissen glauben. Macht Auch wirtschaftliche und politische Machtausübung ist von den Mechanismen und Methoden der Informationsgesellschaft abhängig. Dabei gilt Macht auch heute noch als eines der letzten Tabus. Mächtige sprechen nicht gern über sie, manche geben vor, es liege ihnen nichts an ihr. Ihre Grundlagen und Mechanismen müssen jedoch thematisiert werden. Wo immer Personen, Gruppen oder Institutionen miteinander in Verbindung treten, spielen auch Machtverhältnisse eine Rolle. Vorteile werden erhofft, Strafen befürchtet, Vorgesetzten muss gefolgt, Experten geglaubt werden. Medien, Moden und Meinungsmacher üben Macht aus, indem sie das Denken und die Gefühle der Menschen beein ussen. Um Macht nicht blind zu erdulden oder bedenkenlos einzusetzen, genügt die schlichte Aufforderung nicht, Macht mit Vernunft auszuüben. Kritisches Nachdenken wird zur P icht. Dem Einzelnen fällt es oft schwer, die dafür nötige Distanz zu gewinnen. Im Gedankenaustausch mit Anderen lassen sich auch Macht-Zusammenhänge leichter erkennen – eine Aufgabe unserer Logen im 21. Jahrhundert. Standhaftigkeit gegen des Lebens Übel "Das Leben, mit seinen stündlichen, täglichen, wöchentlichen und jährlichen, kleinen, größern und großen Widerwär- Sammlung einiger Abzeichen des "United Ancient Order of Druids" (Vereinigte Alte Orden der Druiden) tigkeiten, mit seinen getäuschten Hoffnungen und seinen alle Berechnung verei-telnden Unfällen, trägt so deutlich das Gepräge von etwas, das uns verleidet werden soll, daß es schwer zu begreifen ist, wie man dies hat verkennen können und sich überreden lassen, es sei da, um dankbar genossen zu werden, und der Mensch, um glücklich zu seyn", ndet Arthur Schopenhauer. Und Heinrich Heine berichtet: "Anfangs wollt' ich fast verzagen, // Und ich glaubt', ich trüg es nie, // Und ich hab es doch getragen, // Aber frag mich nur nicht: wie?" Auch ohne den Hinweis, dass irdischer Kummer nicht ewig währt, der vielleicht religiös motiviert auf ein glücklicheres Jenseits weisen soll, passt die dritte Weisung, auch wenn sie berechtigt ist, nicht ganz zu unserem heutigen Zeitgeist. Das Streben nach Glück, Erfolg und Gesundheit scheint heutzutage Gedanken an Unglück, Misserfolg oder Krankheit, Enttäuschungen oder das Zerbrechen von Hoffnungen oft zu verdrängen. Glücklicherweise gehören Freundschaft und Hilfe nicht nur in guten, sondern auch in schlechten Zeiten zum innersten Wesen unserer Logen, bis heute. Tugend und Laster Der Gehalt der Aufforderung, die Tugend zu lieben und das Laster zu verabscheuen, wirft dagegen Fragen auf. Bei beiden Begriffen hat sich die Bedeutung im Lauf der vergangenen 140 Jahre verschoben, ist unklar geworden und hat im Sprachgebrauch zu einem häu g ironischen oder spöttischen Unterton, zu einer Assoziation mit Heuchelei und Pharisäertum geführt. Im Kontext der sieben Weisungen könnte man vielleicht versuchen, die Begriffe Tugend und Laster mit dem Hinweis zu retten, sie seien eben alt (und damit implizit ehrwürdig), aber das wirkte doch etwas hil os. Außerdem wäre dann immer noch nicht erklärt, was wir damit meinen. Als Begriffspaar sind Tugend und Laster wohl im Sinne christlicher Moral zu verstehen. Tugend bezeichnet dann die sittliche Vollkommenheit, während Laster für moralische Verwer ichkeit steht. Vielleicht waren für den Autor der sieben Weisungen diese Bedeutungen selbstverständlich und nicht weiter erklärungsbedürftig. Überträgt man sie auf heutige Verhältnisse und abstrahiert sie von ihrer religiösen Färbung, führen sie zu der durchaus zeitgemäßen Frage, wie gutes und rechtschaffenes Denken und Handeln gefördert werden kann, und wie 11 12 DDO Ordensideale man mit den allgegenwärtigen menschlichen Schwächen umgehen soll. Der Zeitgeist will uns glauben machen, ethische Maximen wären von gestern und Regeln müsste man, um erfolgreich zu sein, vor allem brechen. Ganze Industriezweige vermitteln den Eindruck, Gefühle, Erfolgserlebnisse, Beziehungen oder Stimmungslagen wären nur eine Frage des richtigen Designs und, wenn der Preis stimmt, konsumierbar. Aber die Grenze zwischen Faszination und Kontrollverlust ist schwierig auszumachen, besonders für den, der sie überschreitet. Wenn die Dinge uns beherrschen, werden wir abhängig – sei es von Genussmitteln, Drogen oder dem Hunger nach Erlebnissen. Und was das richtige Entscheiden und Handeln angeht, im Beruf und im täglichen Leben, bei Problemen oder Kon ikten, richten wir uns nach inneren Leitlinien, die uns selbstverständlich erscheinen, und über die wir im Alltag zwangsläu g gar nicht nachdenken können . Ob es sich dabei um tragfähige ethische Grundsätze handelt oder schlichte Vorurteile, ist für den Handelnden allein oft schwer zu erkennen. Die notwendige Selbsterkenntnis fällt leichter in der Auseinandersetzung mit anderen Meinungen und Standpunkten, in einer Atmosphäre von Toleranz und vertrauensvollem Miteinander. Es gehört zu den wichtigsten Aufgaben unserer Logen, eine solche Atmosphäre zu schaffen. In gerechten Forderungen gehorsam Die Tugend zu erhöhen ist auch das erklärte Ziel der sechsten Weisung. Wie bereits erwähnt, wurde die oben zitierte Weisung jedoch bei der Etablierung des VAOD in Deutschland komplett umformuliert. Sie lautete dann damals: „Sei ein guter Bürger deines Vaterlandes“. Br. Herbert W. Frey schreibt 1999 dazu: „Zwischen der deutschen und der englischen Version ist auch bei bestem Willen keine Identität mehr festzustellen. Die deutsche Abweichung kann nur aus der Sicht eines übertriebenen Nationalgefühls heraus verstanden werden, das damals sicherlich in breiten Schichten der deutschen Bevölkerung vorhanden war. Dagegen spricht aus der englischen Fassung unzweifelhaft der Geist der ‚Habeas corpus Acte‘. Sie garantiert den Schutz der Gewissensfreiheit jedes einzelnen und ist auch heute noch wichtiger Bestandteil der Verfassungen aller demokratischen Länder. Nicht die bedingungslose Unterwerfung zeichnet den guten Staatsbürger aus. Die Forderung: ‚Sei ein guter Bürger Deines Vaterlandes‘ ja, aber nur ‚in allen gerechten Dingen‘!“ Heute lautet die sechste Weisung: „Handle als guter Bürger deines Landes und der Welt in allen gerechten Dingen.“ deutschen Fassung der siebten „Merlinschen Lehre“ hatten sich die Brüder damals für gesellig entschieden, und in dieser Form wurde die Weisung über Jahrzehnte hinweg tradiert. Es ist möglich, wenn auch nicht wahrscheinlich, dass trotz dieser sprachlichen Verkürzung unseren Brüdern seit jener Zeit stets die ganze, vielseitige und komplexe Bedeutung bewusst war. Für heutige Ohren jedoch erinnern „gesellige Tugenden“ eher an gep egte Konversation und Festivitäten. Um diese Einseitigkeit zu beheben, wurde im Arbeitsbuch, das der Deutsche Druiden-Orden im Jahr 2013 herausgegeben hat, der Sinngehalt des amerikanisch-englischen Originaltexts behutsam restauriert, und die siebte historische Weisung lautet nun: „P ege die geselligen und sozialen Tugenden, so wirst du von vielen Menschen geachtet werden.“ Gesellig und sozial Die Leistung unserer Logen in Bezug auf gesellige Tugenden besteht sicher darin, einen Ort zu schaffen, der Geborgenheit vermittelt – als Voraussetzung für Offenheit, freie Meinungsäußerung, Respekt und Großzügigkeit. Einen Ort, an dem auch das Bewusstsein für soziale Verantwortung gedeihen kann. Je wechselhafter die Zeiten sind, desto wichtiger ist es, jemandem vertrauen, an die Humanität des Anderen glauben zu können. Kultivierte Geselligkeit, Hö ichkeit, zivilisierte Umgangsformen und die Regeln der Loge leisten dazu ihren nicht geringen Beitrag. Das englische Wort „social“ bedeutet sozial, gesellschaftlich, gesellig. Bei der Bruder Dr. Michael Mayer Ordensreferent Allgemeinwissen / Vorträge DDO Charles James Fox, Bruder, Freiheitskämpfer und fast vergessen Dass sich die Ordensgründer in den Jahren um 1781 ernsthaft und vielleicht auch wirkungsvoll mit wichtigsten gesellschaftlichen Fragen beschäftigt haben, drängt sich förmlich auf durch eine historisch belegte Mitgliedschaft in der ersten und immer noch einzigen Druidenloge ab dem Jahre 1783, also etwa zwei Jahre nach der Gründung. In diesem Jahr trat Charles James Fox in den Orden ein. Charles James Fox (geboren 1749 in Westminster; gestorben1806 im 58. Lebensjahr) war ein britischer Staatsmann. Sein Vater Henry Fox, Baron of Holland, war Minister unter König Georg II. Die Mutter war Lady Caroline Lennox und über sie war Fox ein Nachkomme des englischen Königs Charles II und auch des französischen Königs Heinrich IV. Nachdem er die Schulen in Westminster und Eton und die Universität in Oxford besucht hatte, bereiste er den Kontinent. 1768, 19 Jahre alt, wurde er durch väterliche Vermittlung Mitglied des Parlaments, wo er sich durch seine rednerische Begabung so hervortat, dass er 1770, also mit 21, zu einem Lord der Admiralität und 1772 zum Schatzkanzler befördert wurde. Vor allem durch seine Opposition gegen das Gesetz über Heiraten in der königlichen Familie 1772 und seine Anträge gegen die Einschränkung der Pressefreiheit el er bei König Georg III in Ungnade. Im Jahr 1774 wurde er aus der Regierung entlassen, worauf er sich mit Führern der oppositionellen Whigs, der großen liberalen Partei der damaligen Zeit verbündete. Zunächst griff er vor allem die Amerikapolitik der Regierung an, indem er das Selbstbesteuerungsrecht der Kolonien verteidigte und für einen Frieden mit den rebellierenden Amerikanern eintrat. 1780, 31-jährig, wurde Fox erneut ins Unterhaus gewählt. Er wurde 1782 Mitglied der Regierung. Er bekleidete das neu geschaffene Amt des Foreign Secretary. Er war also Britanniens erster Außenminister, und er schlug die sofortige Anerkennung der amerikanischen Unabhängigkeit vor. Dies erfolgte nicht, Fox trat zurück, später trat er in die Regierung des Herzogs von Portland ein, die den Frieden mit Amerika schloss. Schon nach neun Monaten stürzte diese Regierung, in der offenbar Fox und nicht der Premierminister die beherrschende Gestalt war. Das von Fox eingebrachte Gesetz, das die Missbräuche der Ostindischen Compagnie beenden und die Verwaltung der ostindischen Kolonien in die Hände der Regierung bringen sollte, wurde zwar im Unterhaus angenommen, vom House of Lords, dem britischen Oberhaus, aber auf Druck des Königs verworfen. Sofort entließ der König die Regierung und stellte William Pitt an die Spitze des neuen Kabinetts. Fox wurde erneut ins Parlament gewählt, und er wurde einer der Führer der Opposition. Er bekämpfte die Regierung bei dem Prozess des ostindischen Statthalters Warren Hastings, schlug 1787 die Abschaffung der Sklaverei vor und machte bei den ersten Anzeichen der Geisteskrankheit von Georg III die Rechte des Prinzen von Wales auf die Regentschaft geltend, während Pitt die Entscheidung über die Regentschaft dem Parlament vorbehalten wissen wollte. Jener Prinz, der ab 1820 als Georg IV König von Großbritannien und in Personalunion König von Hannover war. Die Französische Revolution befürwortete Fox, wodurch er sich mit dem größten Teil seiner anderen politischen Freunde überwarf. Nachdem er von 1792 bis 1797 anfangs an der Spitze einer kleinen Opposition, zuletzt fast ganz allein vergebens die kriegerische Politik der Regierung gegen das revolutionäre Frankreich und ihre Repressivmaßregeln in England bekämpft hatte, zog er sich 1797 auf seinen Landsitz zurück. Dort widmete er sich der Landwirtschaft und literarischen Beschäftigungen. Nach dem Frieden von Amiens 1802 machte er eine Reise nach Frankreich. Nach seiner Rückkehr gelang ihm zwar durch die Vereinigung der liberalen Partei der Whigs der Sturz des Kabinetts Quelle: Charles James Fox von Karl Anton Hickel (Wikimedia) Addington, das einen neuen Krieg mit Frankreich plante, doch widersetzte sich der König seinem Eintritt in die Regierung, den diesmal selbst Pitt vorschlug. Fox wurde erneut exponierter Vertreter der Opposition, bis Pitts Tod im Januar 1806 den König zwang, sich ein Kabinett Grenville gefallen zu lassen, in dem Fox zum dritten Mal Foreign Secretary wurde. Er riet zu einer Verständigung mit Napoleon. Als der französische Kaiser dazu nicht bereit war, befürwortete Fox eine Fortsetzung des Kriegs. Doch starb er schon am 13. September 1806 an der Bauchwassersucht. Fox gilt als einer der bedeutendsten Redner des englischen Parlamentarismus. Als Privatmann hatte er wegen seiner Spielsucht unter Vermögensproblemen zu leiden. In seiner unvollendeten History of the early part of the reign of James II. verteidigte er die Glotious Revolution von 1688, die das zu Stande brachte, was einer Verfassung des Vereinigten Königreichs entsprach, die Grundform einer konstitutionellen Monarchie. Seine sechsbändigen Speeches ln the House of Commons erschienen fast ein Jahrzehnt nach seinem Tode in London 1815, in Auswahl noch einmal 1847. Fox war anerkannt ein wichtiger, ein Bahn brechender Vertreter der britischen Demokratie im Rahmen der verfassten, der konstitutionellen Monarchie. Im Jahr 1816 wurde ihm auf dem Bloomsbury Square in London eine Bildsäule und 1818 ein Denkmal in der 13 14 DDO Allgemeinwissen / Vorträge Westminster Abbey errichtet. Es gibt umfangreiche Literatur zu Charles James Fox. Auch unser Bruder Herbert W. Frey berichtet 1999 in seinem Buch „Geschichte des Druiden-Ordens“: „In einer Sitzung im Jahre 1783 wurde der damalige bekannte Staatsmann und britische Außenminister Sir Charles James Fox vom (Ordensgründer) Br. Hurle in den Orden eingeführt. Nach der Einführung entwickelte sich eine Debatte über politische Tagesfragen, die von Br. Fox ausgelöst worden war. Aber Br. Hurle trat Br. Fox sofort entgegen und sprach ihn in hö icher aber sehr bestimmter Weise, wie protokollarisch belegt ist, an.“ Es folgt eine lange wörtliche Rede in der Hurle schließlich die Äußerung zugeschrieben wird: „(Ich kann) unter keinen Umständen erlauben, dass politische oder religiöse Sachen irgendwelcher Art während der Logenstunden auftauchen, ob sie nun durch Zufall oder persönliche Veranlagung begünstigt werden. Niemals werde ich mir gestatten, von den Vorschriften, die die Verhandlungen dieser Art verbieten, abzuweichen, am wenigsten gegenüber einem so eberhaften Gegenstand, wie politische Dinge es sind.“ Mit Absicht habe ich den Begriff gewählt, dass dies Hurle „zugeschrieben“ wurde, denn einen Stenografen wird es in der Versammlung nicht gegeben haben, besonders auch, weil der Charakter der geschilderten Situation darauf hinweist, dass dies außerhalb einer eventuellen rituellen Sitzung geschehen ist. Wenn dies wirklich aus einem Protokoll entnommen werden konnte, dann stellt es mit hoher Wahrscheinlichkeit Meinung und Absicht dar, wie der Vorfall der Nachwelt oder auch nur dem seinerzeit aktuellen Leser berichtet werden soll. Protokolle sind im Gegensatz zum gesprochenen Wort recht dauerhafte Beweismittel und es ist nicht unmöglich, dass bei den schon geschilderten schnellen damaligen politischen Wechseln ein solches Protokoll hilfreich sein konnte. Als „Persilschein“ wäre so etwas nach dem zweiten Weltkrieg bezeichnet worden. Protokolle wurden damals übrigens selbst im Parlament erst nach der Sitzung verfasst und nicht als vollständige Niederschrift des Diskussionsverlaufs. Wir nden bei Frey nur die Zeitangabe 1783 für den Eintritt des Bruders Fox in den Orden. Was hat ihn dazu möglicherweise bewegt? Wir haben keine Information darüber. Was waren seine Probleme 1783? dazu gibt es eine Literatur von Erich Eyck „Die Pitts und die Fox“, London 1946. Eyck ist nicht als ein Bruder bekannt und es ist in seinem gesamten Buch nichts über den Druidenorden geschrieben. Aber er lässt uns nachvollziehen, was Fox in diesem Jahr beschäftigt hielt. Zum Jahresbeginn 1783 war der Frieden mit den Vereinigten Staaten das beherrschende ema. Im Januar wurde dieser Vertrag in Versailles unterzeichnet. Wegen der Friedensbedingungen kam es zu einer Regierungskrise, die Fox als Exponent der Opposition nutzte, um selbst in das Kabinett aufgenommen zu werden. Die Verhandlungen waren schwierig, denn es mussten ohne Neuwahlen die Mehrheiten neu organisiert werden. Da wurde auch damals schon mit Tricks und harten Bandagen gekämpft und es wurden Posten und Adelstitel verschachert. Fox verbündete sich mit seinem bisherigen Widersacher North am 17. Februar im Unterhaus gegen den König und erhielt scharfe Kritik in dieser Sitzung von William Pitt. Die Regierung trat am 24. Februar zurück. Am 2. April wurde Fox Außenminister in der Regierung des Herzogs von Portland. Nach den damaligen Gesetzen musste Fox sich kurzfristig erneut der Wahl für sein Unterhausmandat stellen, um das Ministerium annehmen zu können. Sein Wahlkreis war Westminster. Er wurde ohne Gegenkandidat wieder gewählt. Im September 1783 wurden die Friedensverträge endgültig rati ziert. Die Dokumente von Versailles muss- ten ja zunächst nach Amerika und dort eine parlamentarische Mehrheit nden werden, danach zurück und das alles per Segelschiff. Fox strengte eine Reform des ungerechten, weil keineswegs gleichen Wahlrechts an, bei dem der Stimmenkauf auch in vielen Wahlkreisen die Regel war. Zum Ende des Jahres hin war eine Novellierung des East India Bill auf der Tagesordnung, die die Rechte der Kompagnie einschränken sollte. Das Gesetz passierte das Unterhaus, blieb aber im Oberhaus ohne Mehrheit und das war dann schon das Ende. Am 18. 12. 1783 wurde die Regierung entlassen und Fox war zu Weihnachten dann wieder Oppositionspolitiker. Fox hatte Gelegenheit und auch wohl das Bedürfnis, Kontakt zu den Druiden aufzunehmen, als er sich um den Parlamentssitz neu bewerben musste. Später im Sommer wird auch die Gelegenheit, das Bedürfnis gewiss nicht so stark ausgeprägt gegeben gewesen sein. Es ist auch nicht auszuschließen, dass die Protokollierung der Rüge, die Hurle dem Br. Fox erteilte sehr viel später durchgeführt wurde. Wohl zu einer Zeit, als es opportun war, sich von Charles James Fox zu distanzieren, also nach 1783, denn hinter der dürren Zeile im Wikipedia „Als Privatmann hatte er wegen seiner Spielsucht unter Vermögensproblemen zu leiden.“ steckt deutlich mehr als nur eine leichte Kritik. An anderer Stelle wird über Fox Jugend und über Affären aller Art recht offen gesprochen. Zu seiner Zeit gehörte einiges zum Normalen, das in späteren Jahrzehnten skandalös genannt wurde. Als Beispiel sei erwähnt, dass man seiner Mutter eine folgenreiche Beziehung zu König Georg III nachsagte und die biologische Herkunft seines jüngsten Bruders in diesen Zusammenhang stellte. Als der Orden sich später der Romantik, dem Biederen und der bürgerlichen Tugendhaftigkeit stärker zuwandte, entsprach ein Mann wie Fox nicht mehr unbedingt den Vorstellungen unserer victorianisch geläuterten Altvorderen. Bruder Prof. Dr. Claus Adams Ordensreferent Allgemeinwissen / Vorträge DDO 15 Die Rückkehr des weiblichen Prinzips Am 13.09.2014 wurde von acht Frauen die Frauen-Druidenloge Rendsburgia gegründet. Warum ist es wichtig, dass Frauen wieder zusammentreten? In der heutigen Zeit ist ein globaler Wandel zu beobachten, der überall auf der Welt statt ndet. Wenn man genau hinsieht, ist es ein Wandel zwischen Rationalität und Sozialität oder vom männlichen Prinzip hin zum weiblichen Prinzip. In der Vergangenheit war es erstrebenswert fortschrittlich zu sein. Schneller, höher, weiter! Daher haben sich auch viele Frauen entgegen ihrer Natur orientiert, um Anerkennung und Unabhängigkeit zu erlangen. So wurde das weibliche Prinzip unterdrückt, verschmäht, ignoriert und zum Teil verleugnet. Und so wirkt die Rationalität seit Jahrtausenden auch in unserer Gesellschaft. Es geht also einerseits um die Macht des geradlinigen, zielorientierten, konzeptionellen Denkens, welches nicht verbunden ist mit der Liebe und andererseits um ein verantwortungsvolles, achtsames und mitfühlendes Handeln miteinander, welches unsere Umwelt auch mit einschießt. Um Entschleunigung, um unser Denken und Fühlen bewusst zu verbinden und, um dass wir das, was wir tun, mit Liebe tun. Wenn wir etwas verändern wollen, brauchen wir wieder ein gesundes Gleichgewicht. Denn ein fehlendes Gleichgewicht zeigt sich in Kon ikten. Es zeigt sich zurzeit vor allem in Wirtschaft, Politik und Kultur. Man mag keine Nachrichten mehr hören, denn überall in der Welt entstehen neue Brennpunkte und Kon ikte. Um besser verstehen zu können, möchte ich an dieser Stelle weiter ausholen: Wir leben in einer Welt der Dualität. Das heißt, es gibt zu allem, was ist ein Gegenteil. Weiblich - männlich, schwarz – weiß, oben – unten, Lüge – Wahrheit. Es ist der Verstand, der trennt und unterscheidet und sagt: Entweder – oder. Und es ist das Herz, das Gefühl, das verbindet und sagt: Sowohl als auch. Ein Beispiel: Eine Frau stiehlt Essen. Der Verstand sagt: "Ganz klar Diebstahl!" Jetzt hat die Frau aber das Essen gestohlen, um ihre Kinder zu versorgen. Das hat ihr Herz entschieden. Um hier ein Gleichgewicht zu nden, brauchen wir den Verstand, um zu unterscheiden und das Herz, um die menschliche Seite zu betrachten, um zu einer rechten und weisen Entscheidung zu gelangen. Ein Gleichgewicht könnte Frieden bringen, Wohlstand und Glück. So emp nde ich es als gut, dass sich zurzeit viele Initiativen und Frauenkreise gründen und gegründet haben. Selbst in Indien, Kurdistan, Ruanda hört man von Frauenkreisen, die Gewaltiges leisten. Meistens Pionierarbeit! Indien: Hier hört man Erschreckendes über Misshandlungen von Frauen. Doch schon seit 2007 gibt es dort eine Frauengruppe namens „Gulabi“, die sich gegen Zwangs- und Kinderehen einsetzt und sich erfolgreich gegen Gewalt und Mitachtung wehrt. In Kurdistan hört man verstärkt von Frauenmilizen, die einen hohen Zulauf haben — auch aus arabischen Staaten. Ich erinnere mich an einen sehr schönen Bericht aus Ruanda. Dort hatte vor einigen Jahren ein dreimonatiger Volkgruppengenozid brutalster Art stattgefunden. Frauen fanden die Kraft trotz ihres Traumas einen Weg zu nden, wieder friedlich miteinander zu leben und die Wirtschaft aufzubauen. Nicht einfach, wenn die Täter im eigenen Dorf leben! Sie nennen es nicht das weibliche Prinzip, sondern treten einfach für bestimmt Werte ein. Menschlichkeit und Menschenrecht, Achtung, Respekt und die Weitergabe von Wissen und Weisheit. Täglich können wir uns dafür einsetzen. Im freundlichen, hö ichen Umgang miteinander in Wort und Tat. Nicht hinter dem Rücken anderer reden, sondern wohlüberlegte Worte, zu denen man "Einige von den Alten nannten den Rhythmus das männliche, die Melodie das weibliche Prinzip.“ - Quin lian Quin lian-Büste im Ulmer Münster (Wikipedia) steht. Hinsehen und Missstände aufzeigen: So gibt es z.B. in der P ege noch viel zu tun. Wo früher fünf Personen auf einer Station gearbeitet haben, arbeiten heute zwei. Viele P egekräfte leiden darunter, dass sie keine Zeit mehr haben für Menschlichkeit, Herz und Fürsorge. Und Männer würden sich auch freuen, wenn sie von einem Mann gep egt würden. Wenn man sich Mobbing genauer ansieht, komme ich zu dem Schluss, dass dies nichts anderes ist, als gezieltes Ärgern durch eine Gruppe mit Intoleranz und Respektlosigkeit. Es geht darum, hinsehen und nicht zu sagen: Das ist mir egal, sondern die Verantwortung zu übernehmen und zu handeln. Das ist der Weg! Für einen weiteren wichtigen Aspekt halte ich auch die Weitergabe von altem Wissen und Erfahrungen, insbesondere den Umgang mit der Natur und dem Ursprünglichen des Lebens. So ist unser Konsumverhalten und die Nachhaltigkeit auf keinen Fall im Einklang. Und es wird uns nicht leicht gemacht. So ist es zurzeit billiger, ein Brot zu kaufen als es selbst zu backen und günstiger, ein neues Gerät zu kaufen als es zu 16 DDO Allgemeinwissen / Vorträge Fortsetzung: reparieren. Strom kommt aus der Steckdose und Milch aus dem Kühlschrank. Es ist erst eine Generation her, aber schon wissen viele Frauen nicht mehr wie man kocht, Marmelade einmacht, den Garten bestellt. Oder der Mann nicht mehr, wie man einen Nagel in die Wand schlägt, etwas repariert. Mir speziell ist aufgefallen, dass kaum noch einer den Umgang mit Fieber kennt oder in Panik gerät, wenn keine Tablette zur Hand ist. Schön, dass wir die Möglichkeit haben, aber Tabletten und Impfungen sind nicht die Lösung für alles. Also erinnern wir uns, dass das Ursprüngliche und das alte Wissen von Männern und Frauen wieder dringend benötigt wird und das schwächste Glied einer Gruppe die Stärke der Gemeinschaft zeigt. In diesem Sinne freue ich mich auf die weiteren Logenabende, um hier zusammen zu treten für Humanismus, Weitergabe von Wissen, Kunst und Kultur. Anke Prochnow Frauen-Druidenloge Rendsburgia, Rendsburg Chance des Druiden-Ordens Was ist eigentlich mit unserem Vaterland los? Politik-Verdrossenheit überall, weltpolitisch fast unbedeutend. Jeder verspricht alles und kaum einer hält etwas. Der Westeuropäer, zu denen wir ja auch zählen, verliert seine Werte. Wo führt das hin? Wir entfremden und verfremden uns immer mehr, doch eigentlich wäre es viel schöner für alle wenn wir zusammen wachsen würden. Das Volk der Dichter und Denker versagt beim Pisa Test und High Lights im Fernsehen sind heutzutage Serien wie "Die Geissens" "Shopping Queen" "Frauentausch" und „GZSZ“. Unsere Kinder hängen ständig am sogenannten Smartphone, das inzwischen mehr kann als so mancher Computer. Draußen sind sie nur noch um Nachschub zu holen. Alles verändert sich und wird immer schneller, nichts ist mehr beständig. Ist das ein Fluch oder der Anfang vom Ende? Hat in einer solchen Zeit eine Vereinigung wie die unsere überhaupt noch eine Chance zum Überleben? Ich glaube, gerade jetzt, wenn wir durchhalten, sind wir mit unseren Werten an der richtigen Stelle. Wir haben die Möglichkeit das einende und bindende Glied zu sein Es sind Anzeichen zu spüren, dass die schnelllebigen und unbeständigen Generationen Ziele suchen — und die meine Brüder haben wir. Wir müssen ehrlich und beständig bleiben, dann wird der Zulauf wieder kommen. Wir müssen nur heraus nden wo wir auf diese Generationen treffen und wie wir einen Draht zu ihr nden. Vielleicht müssen wir dafür ein paar Kleinigkeiten ändern. Wir sollten alles mal auf den Prüfstand stellen. Es sollte keine Tabus geben, zumindest nicht in der Möglichkeit. Veränderung von Vertrautem fällt immer schwer, ist aber manchmal notwendig, um zu überleben. Wir dürfen nur den Sinn der Sache nicht verlieren — soweit darf die Veränderung dann doch nicht gehen. Also zeitgemäße Veränderungen ja, denn dadurch Br. Thomas Thamm werden wir weiterbestehen. In dieser unbeständigen Zeit ist eine Organisation wie die unsere wichtiger als jemals zu vor. Wir müssen uns nur nden lassen. Br.omas amm Loge Zum Frieden, Hamburg Harburg Wie bei der Gründung der Loge Zur Brüderlichkeit bereits angekündigt, wird der diesjährige Förderpreis der Groß-Loge Niedersachsen im November im schönen „Eichsfeld“ an „Musi-Kuss“ vergeben. „Musi-Kuss“ ist ein gemeinnütziger Verein, der sich das Musiklernen, Musiklehren und gemeinsame Musizieren als Ziel gesetzt hat; nähere Informationen unter: www.musi-kuss.de. Termin: November (näheres auf der Homepage des DDO: www.druiden-orden.de) Ort: Eichsfeldhalle Duderstadt (näheres unter: www.duderstadt.de) Ablauf: Preisvergabe und Konzert des Salonorchesters „Göttinger Nostalgiker“ gemeinsam mit Kindern und Lehrern des Vereins „Musikuss“ Die Brüder der Loge Zur Brüderlichkeit freuen sich auf Dich, Deine Liebste und ebenfalls auf die Gäste, die Du mitbringen darfst. Ihr seid im Eichsfeld herzlichst willkommen! Wir unterstützen DDO Druidenloge spendet „Anna e.V.“ 5.000 Euro Im Rahmen eines Vortrages über die Arbeit des Vereins „Anna e.V.“ übergab der Vorsitzende der Nürtinger Druidenloge, Alexander W. Volpp, einen Spendenscheck über 5.000 Euro. Die Diagnose über eine lebensbedrohliche Erkrankung eines Kindes verändert schlagartig das Leben der ganzen Familie. Die Ungewissheit, das unentwegte Bangen und Hoffen, unbeschreibliche Ohnmacht und Wut, Schmerz, Verzwei ung und Erschöpfung dazu der familiäre Alltag, die beru ichen und schulischen Verp ichtungen stellen an alle enorm hohe Anforderungen. Die Familie erlebt sich an den Grenzen Ihrer Kräfte. Der Verein Anna hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Familien und die Kinder zu unterstützen und zu begleiten. Durch vielfältige Angebote werden Freiräume Auf dem Bild bei der Scheckübergabe zu sehen (v.l.n.r.): Br. Mar n Handel, Br. Lars Schweer, Br. Jörg Weber, Armin Durst (Anna e.V.), Br. Alexander W. Volpp, Br. Dr. Jürgen Friedrich (Anna e.V.). zur Stärkung der ganzen Familie geboten, um wieder Hoffnung und Kraft zu schöpfen. Bruder Alexander W. Volpp Loge zu den drei Linden, Nürtingen Scheck für „Grünhelme e.V.“ „Was für ein charismatischer Typ“, „Unglaublich – die Kraft seiner Worte“, „Eine wirklich gelungene Veranstaltung“ – dies waren nur einige Bemerkungen nach der Veranstaltung mit Dr. Rupert Neudeck im Logenhaus Wilhelmshavens. Die Loge Jade Veritas hatte Dr. Rupert Neudeck eingeladen. Dem Bruder Gerold Hillmann war es über verwandtschaftliche Beziehungen gelungen, den weltgereisten Arzt, Philosophen, Gründer der „Grünhelme e.V.“, Gründer von Cap Anamur/Deutsche Notärzte, unermüdlichem Antreiber in Sachen Hilfe für die Armen überall in der Welt, nach Wilhelmshaven einzuladen. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Uwe Taubenrauch hatte Br. Wolfgang Gürtler, Vize-Präsident des Deutschen Druiden-Ordens, in seinem Grußwort mit einigen Zahlen und Hinweisen die Situation in Syrien beschrieben und ist ausführlich auf die Ziele und Wertvorstellungen des Deutschen Drui- den-Ordens in Bezug auf die jedem Menschen zustehenden Menschenrechte eingegangen. Dr. Neudeck war zu dem ema eingeladen: „Vom Ende der Kriege – wann beginnt der Frieden?“ Er schlug mit leisen Worten einen großen aber wortgewaltigen und kraftvollen Bogen von der Not der vietnamesischen Flüchtlinge im chinesischen Meer in den siebziger und achtziger Jahren bis zur heutigen Katastrophe in Syrien. „Cap Anamur“ gründete er damals mit massiver Unterstützung des Schriftstellers Heinrich Böll. Immer wieder lobte er die Großzügigkeit der Deutschen. Viele Flüchtlinge (mehr als 10.000) habe er in Deutschland unterbringen können, weil nicht nur die Gesellschaft mitgemacht hätte sondern weil er u.a. mit dem damaligen Ministerpräsidenten von Niedersachsen, Ernst Albrecht, einen Mitstreiter gefunden habe, der helfen und nicht erst lange die Zuständigkeiten prüfen wollte. „Cap Anamur“ sei keine Regierungsleistung gewesen, sondern eine gesellschaftliche Bewegung, rief Neudeck den Zuhörern im vollbesetzten blauen Saal des Logenhauses zu“ „Hüten Sie sich vor Zuständigen, wenn sie etwas Großes wollen!“ – dieser Ausspruch zog sich wie ein roter Faden durch seinen Vortrag. Er hätte niemals das erreicht, was ihm bis jetzt möglich war, wenn er zuerst die Zuständigen informiert oder vielleicht gar erst gefragt hätte. Hilfe an der Basis Im weiteren Verlauf des Vortrags stand das Flüchtlingselend, in Afrika wie im NordIrak, Syrien und auch im kurdischen Autonomiegebiet. Dort hätten etwa fünf Millionen Einwohner mehr als zwei Millionen Flüchtlinge klaglos aufgenommen und versorgt. Man solle nicht immer nur den Terror durch die IS wahrnehmen sondern auch die 17 18 DDO Wir unterstützen Fortsetzung: (v.l.) Gerold Hillmann (seine verwandtscha lichen Beziehungen haben uns den Dr. Neudeck überhaupt nach Wilhelmshaven gebracht), Br. Wolfgang Gürtler, Br. Uwe Taubenrauch, Dr. Rupert Neudeck, Br. Werner Biehl Anstrengungen erkennen, mit denen die Menschen dort zur Selbsthilfe griffen. Über die sehe man in der öffentlich zugängigen Medienlandschaft so gut wie nichts. Und immer stünde im Hintergrund eine Organisation, wie beispielweise die „Grünhelme“, die eben nicht Regierungsorganisationen seien, sondern mit Spenden nanzierte Hilfsorganisationen, die direkt an der Basis mithülfen, Schulen und Hospitäler wieder aufzubauen. Ein wichtiger Punkt seiner Ausführungen war die Art und Weise, mit denen europäische Staaten und Gesellschaften versuchten, ihre Form der Demokratie schon beinahe missionarisch an den Mann bzw. in das betreffende Volk zu bringen. Traditionelle und lang gep egte Kulturen blieben häu g unberücksichtigt. Wenn es deutsche Politikern in Afghanistan nicht gelänge, eine der in den Wahlen gewählten Frauen zu treffen, dann gelänge dies nicht, weil die Afghanen demokratisch unwillig seien, sondern weil der Ehemann der Frau nicht wolle, dass diese sich mit fremden (und auch noch westlichen!) Männern treffe. Unisono erklärte Dr. Neudeck am Beispiel Afrikas die bisher praktizierte Entwicklungshilfepolitik – auch wirtschaftliche Zusammenarbeit genannt – für gescheitert. Ausbildungszentren müssten her! Die jungen Männer, die jetzt im Mittelmeer bei dem Versuch, Europa zu erreichen, zu hunderten ertränken, könne man doch deutlich besser in stabilen Nachbarstaaten in notwendig gebrauchten Berufen ausbilden. Nach der Ausbildung im eigenen Land einen kleinen Betrieb aufbauen können, das sei die eigentliche von den Flüchtlingen begehrte Zukunft! Begehrte Zukunft Zum Ende hin lobte er im Zusammenhang mit dem Ukraine-Kon ikt ausdrücklich die Bundeskanzlerin Angela Merkel und den deutschen Außenminister Walter Steinmeier über ihre Hartnäckigkeit, Krieg zu verhindern. Was würden sich diese beiden Personen aufbürden, um jeden kleinen Schritt zur Deeskalation zu gehen. Früher sei das anders gewesen. Man habe den „Gegner beobachtet“ und bei dem nächsten „falschen Schritt“ die Gelegenheit ergriffen, um „drauf zu hauen“, „militärische Stärke zu zeigen“. Br. Werner Biehl, Loge Jade Veritas, Wilhelmshaven IGLD DDO Druiden in aller Welt Liebe Brüder, nun neigt sich der Sommer bald schon wieder seinem Ende entgegen. Zumindest aber wird bei vielen unserer Logen nach (schöpferischer?) Sommerpause die Arbeit wieder aufgenommen. Erfahrungsgemäß nden in den Herbstmonaten die meisten Einführungen neuer Brüder statt. Und dass dieser Vorgang der Lebenserhaltung unseres Ordens dient ist eine Tatsache, die jedem von uns klar sein dürfte. Deshalb wäre es wünschenswert, dass die Rubrik Neu in unserem Orden ein wenig mehr Platz im nächsten Druidenstern einnehmen würde. Die nachstehende Berichterstattung zeigt, dass selbst die großen skandinavischen Druiden Orden nicht nachlassen, ihre Kräfte auf die Rekrutierung neuer Mitglieder zu fokussieren Schweden Die Titelzeile der Svensk Druid Tidning (SDT) vom Februar 2015 „Fokus auf die 5000 im Jahre 2015“ nennt das anspruchsvolle Ziel der schwedischen Ordensleitung. Im Grunde genommen hätte dieses Ziel mit gleicher Berechtigung auch schon letztes Jahr formuliert werden können. Und die Zahl der Aufnahme neuer Brüder im Jahre 2014 hätte das auch locker bringen können – wenn da nicht die hohe Zahl der „Abgänge“ wäre! Und wenn sich dieser Begriff nicht im Wesentlichen durch oftmals vermeidbare - Austritte begründen würde. Auch bei unseren nordischen Brüdern gilt die Erkenntnis: Vermeidung von Austritten bedeutet Wachstum des Ordens. Dieses wird in anderem Zusammenhang noch einmal durch den schwedischen Präsidenten, Br. Dag Wigman, in der März-Ausgabe der SDT thematisiert, indem er eine effektive brüderliche Betreuung neuer Mitglieder unmittelbar nach deren Einführung für einen Schlüssel zur Vermeidung früher Austritte hält. Über die Absicht und Bereitschaft schwedischer Brüder, den AOD Englands bei der Gewinnung neuer Brüder zu unterstützen wurde bereits berichtet. Im April hat ein mehrtägiger und beiderseits als erfolgreich bewerteter Informationsbesuch von kompetenten Brüdern aus England stattgefunden, über den in der Mai-Ausgabe der SDT berichtet wird. Zur Vermeidung von doppelter Berichterstattung verweise ich auf den Bericht über England, in dem die Eindrücke der beteiligten Brüder wiedergegeben werden. Am 17. April musste der schwedische Druiden-Orden Abschied nehmen von einem ihrer prominentesten Persönlichkeiten. Im Alter von 83 Jahren verstarb der Ehren-Druide Bruder Jan Peterzén nach 55 Mitgliedsjahren, in denen er seinen druidischen Werdegang durch vielerlei Ämter in Loge und Großloge im Jahre 2001 mit der Wahl zum Reichs-EdelGroß-Erz (Präsident) krönen konnte. In seiner druidischen Arbeit war er stark engagiert in der Zusammenarbeit der drei skandinavischen Druiden Orden und vertrat als Grand Vice President für den FGDO Schwedens mit seiner hierauf basierenden Einstellung einen konsequenten Kurs innerhalb der IGLD. In letzter Zeit hatte insbesondere die Geschichte des Druidentums sein Interesse geweckt, was sich in einer ganzen Anzahl von gut recherchierten und sorgsam zusammen gestellten Artikeln in der SDT ausdrückte. Die Loge Kronos in Helsinki ist bis heute die einzige Druidenloge in Finnland. Sie wird mangels eigener Landes-Großloge als Mitglied des schwedischen DruidenOrdens geführt und von dort betreut. Umso erstaunlicher muss es erscheinen, dass kürzlich eine 56-seitige LogenZeitschrift in nnischer Sprache erschienen ist. Zugegeben, der unbefangene Betrachter wird erst auf den zweiten Blick und nach der Entdeckung der Bilder von Brüdern im Ornat erkennen, dass es sich um eine druidische Logenzeitung handelt. Ein Erfassen des Inhalts ist dem größten Teil der Brüder in aller Welt (ca. Titelbla der finnischen Druiden-Zeitschri Quelle: Loge Kronos, Helsinki 99,6%) aus sprachlichen Gründen ohnehin verwehrt. Gleichwohl gebührt den Verfassern alle Achtung. Zudem lassen die Darstellungen auf große Begeisterung für unsere druidische Idee und bemerkenswerte Aktivität in der nnischen Diaspora schließen. Norwegen Bei der Reichs-Versammlung (Ordenstag) im März gab es einen umfänglichen personellen Wechsel im Präsidium des norwegischen F.G.D.O. Nach zwei recht erfolgreichen Amtsperioden hat der Riks Stor Edel Erk (Präsident), Bruder Kay Hagby, den Leitungsstab an den bisherigen VizePräsidenten, Bruder Geir Tofsrud, weiter gegeben. In das Amt des Vize-Präsidenten wurde Bruder Geir Kåre Jordheim gewählt, und der neue Ordens-Sekretär heißt Steinar Sæter. Noch vor Ende seiner Amtszeit konnte Bruder Kay Hagby geehrt werden für 40 Jahre Mitgliedschaft im DruidenOrden. Er war im Alter von 27 Jahren in die Loge Bardstjernen in Drammen eingeführt worden und hat seither in nahezu allen Ämtern gedient, die der Orden zu vergeben hat. Besondere Erwähnung müssen seine Bemühungen um die internationalen Beziehungen nden. Er war in ganz hervorragen- 19 20 DDO IGLD der Weise an der Verbreitung des Druidentums nach Island beteiligt und war bei vielen Gelegenheiten „vor Ort“, um den isländischen Brüdern beim Aufbau der inzwischen längst gut funktionierenden Ordenstruktur zur Seite zu stehen. Bruder Kay ist auch weiterhin Grand Vice President der IGLD für seinen nationalen Orden. In besonderer Weise ist Bruder Kay mit dem Deutschen Druiden-Orden verbunden. Das ist insbesondere den Brüdern in Wolfenbüttel bewusst, denn viele Male war er der Übergabe der Friedenstanne dabei, die von seiner Loge seit über 50 Jahren über die Loge Zur Bundestreue jeweils am 1. Advent an die Bürger der Stadt Wolfenbüttel übergeben wird. Für seine besonderen Verdienste um die brüderliche Freundschaft über Grenzen hinweg wurde Bruder Kay Hagby am 2. Dezember 2006 in das Hoch-Erz-Kapitel des Deutschen Druiden-Ordens aufgenommen. bedurfte intensiver Bemühungen der Ordensleitung — und wohl auch einiges brüderlichen Nachdrucks -, um die unterschiedlichen Auffassungen vom druidischen Logenleben zu koordinieren und letztlich wieder zu glätten. Jedenfalls sind in den örtliche Logen eine ganze Reihe von Einführungen neuer Brüder erfolgt und die Verluste der letzten Jahre nahezu wieder ausgeglichen. Leider gibt es auch bei einem guten „Lauf“ immer wieder Dämpfer. Die Loge Aros in Aarhus sah als Folge vergeblicher Bemühungen um neue Brüder keine Basis für ein sinnvolles Weiterleben mehr und hat nach 37 Jahren ihre Pforten wieder schließen müssen. Als willkommener Ausweg für die verbliebenen Brüder zeigt sich die benachbarte Loge Jotar in Brabrand, die als inzwischen stärkste Loge im dänischen Orden gern bereit ist, diesen Brüdern eine neue Heimat zu geben. England Am Samstag, dem 17. Oktober 2015 ndet im Druidenhaus Sandeord die jährliche Sitzung der Skandinavian Grand Lodge of Druidism (SGLD) statt, die als regionale Groß-Loge der IGLD die Mitglieder aus Norwegen, Schweden, Dänemark, Island und Finnland vertritt. Der gleiche Termin für die Jahreskonferenz der Präsidiumsbeamten der drei nationalen Orden genutzt. Zu dieser Veranstaltung hat der norwegische DruidenOrden auch jeweils zwei Brüder aus den Ordens-Leitungen von England, Deutschland und der Schweiz eingeladen. Die Zusammenkunft von Brüdern aller europäischen Druiden-Orden soll u.a. dazu dienen, sich über emen zu verständigen, die beim IGLD Weltkongress im März 2016 in Neuseeland von Bedeutung sind. Dänemark Die Brüder in unserem nördlichen Nachbarland haben nach den Turbulenzen der vergangenen beiden Jahre augenscheinlich wieder „Tritt gefasst“. Es Das im letzten Druidenstern erwähnte Angebot des schwedischen Druiden Ordens, sich „vor Ort“ über die erfolgreiche Art der Werbung neuer Brüder unterrichten zu lassen, haben zwei Brüder des AOD gern angenommen und haben sich in der Zeit vom 24. bis 26. April 2015 von kompetenten Brüdern des FGDO erfolgversprechende Wege aufzeigen lassen. Die Reise wird als absolut erfolgreich empfunden, und die gemeinsam erarbeite Werbungs-Präsentation wird für zielführend erachtet. Die englischen Brüder sind den schwedischen Gastgebern nicht nur dankbar für die tatkräftige, sachkundige und brüderliche Hilfe, sondern sie sind insbesondere auch beeindruckt von deren grenzenlosen Gastfreundschaft. Bei der prekären Situation der Logen in England ist brüderliche Unterstützung jeglicher Art geboten, die die Selbstheilungskräfte des AOD zu kräftigen in der Lage ist. Die druidische Gegenwart sieht in der Tat bedrohlich genug aus. Der AOD als englische Reichs-Groß-Loge besteht noch aus folgenden Ordensformationen: GL Nr. 2 KENT mit vier Logen, GL Nr. 4 COVENTRY mit zwei Logen und GL Nr. 10 GREAT YARMOUTH mit sechs Logen. Die örtlichen Logen sind allesamt nicht sehr stark an Mitgliedern und zudem von ungünstiger Altersstruktur belastet. Der Zeitpunkt, in dem sich manche Probleme von selbst lösen können, ist seit Jahren überschritten. Hoffentlich kommen die nunmehr gestarteten Rettungsversuche nicht zu spät. Der Präsident des AOD (Imperial Grand Arch Druid) Bruder Norman Clarke war leider aus gesundheitlichen Gründen gezwungen, sein Amt während der laufenden Periode aus gesundheitlichen Gründen nieder zu legen. Für den Rest des Jahres hat Bruder David Smisson diese Position übernommen. USA/Kalifornien Die Amtszeit des Edel-Groß-Erzes (Noble Grand Arch) der GL Kaliforniens beträgt regelmäßig nur zwei Jahre. Diese relativ kurze Periode ist jedoch geprägt von einer Fülle von offiziellen und inoffiziellen Verp ichtungen und insbesondere auch von Besuchen bei den örtlichen Logen seines Bundesstaates. Der aktuelle Amtsinhaber, Bruder Peter Azevedo, der bereits mehr als die Hälfte seiner Amtsperiode hinter sich gebracht hat, ndet, dass die Zeit wie im Fluge verging. Er emp ndet seine Aufgabe als angenehme Erfahrung und fühlt sich geehrt, diese Position bekleiden zu können. Ein besonderes Augenmerk richtet er auf die für den Orden lebensnotwendige Werbung neuer Mitglieder und drückt das in folgendem Apell aus: „Mitgliedschaft ist die Lebensader unserer großartigen Organisation. In welcher Organisation kann man so günstig Mitglied werden — für 25 $ im Jahr! Brüder, bittet Eure Familienmitglieder und Freunde, einer Loge beizutreten. Erzählt ihnen von der Kameradschaft, die man als Logenmitglied bei brüderlichen Treffen und bei Besuchen anderer Logen erleben kann.“ In diese IGLD Rubrik fällt mit Sicherheit auch die „Druidic Area Reunion & Druid Initiation Ceremony“, die nach einer Unterbrechung von 20 Jahren erstmals wieder am 11. April 2015 mit guter Beteiligung in der Novato Druids Hall stattfand. Es handelt sich hierbei in erster Linie zwar um ein druidisches Familientreffen mit Musik und Barbecue, vergleichbar mit einem Druidentag im DDO; es ndet allerdings auch eine rituelle Einführung neuer Brüder statt. Australien Bruder Graeme Foulds, Grand Vice Präsident Australiens, hat auf die Möglichkeit hingewiesen, auf dem Weg von Europa zum Weltkongress in Neuseeland, oder auch auf dem Rückweg, ein Stopover in Perth einzulegen. Brüdern, die davon Gebrauch machen sollten, macht er das Angebot, ihnen zumindest einen Teil seines reizvollen Teilstaates Western Australia zu zeigen. Für eine vorzeitige Anmeldung wäre er sehr dankbar. Der Grand President der IGLD, Bruder Bob Stewart hat im Mai anlässlich der Herausgabe des IGLD-Newsletter Nr. 2/2015 die Mitglieder aller nationaler Druiden-Orden mit nachstehendem offenen Brief zur Teilnahme an dem XXVIII. IGLD-Weltkongress in seiner wunderschönen Heimat Neuseeland eingeladen. Ich wiederhole gern in deutscher Übersetzung für den Druidenstern Nr. 2/2015: „Liebe Brüder und Schwester, brüderliche Grüße an Euch alle! Es sind jetzt noch 10 Monate bis zum Weltkongress 2016, und der Countdown läuft! Es wird alles bereit sei, und die Vorbereitungen sind auch schon fast abgeschlossen. Wir warten nur noch auf die zu erwartende Teilnehmerzahl, damit wir die Planungen endgültig abschließen können. Das Programm ist so gestaltet, dass genügend Zeit für Sitzungen und Besprechungen zur Verfügung steht, aber ebenso wichtig ist uns, dass wir genügend Zeit für brüderliche Gespräche, P ege von (neuen) Freundschaften und für gesellige Anlässe haben. Neuseeland Der Montagnachmittag und der Abend mit den einheimischen Maoris wird ein besonderes Ereignis werden, eine Erfahrung, die die meisten von Euch nie wieder erleben werden. Das Powhiri (offizielle Begrüßungszeremonie der Maoris), die Darstellung ihrer Geschichte, ihre Vorführungen und das Festmahl ist etwas, woran Ihr Euch noch sehr lange erinnern werdet. Für diejenigen, die nicht an den Arbeitssitzungen teilnehmen, werden Aus üge zu interessanten Örtlichkeiten in der Umgebung von Nelson arrangiert. Zur Freude des Organisationskomitees sind bereits Anmeldungen zum Weltkongress „Nelson 2016“, teilweise sogar unter gleichzeitiger Überweisung der Kongressgebühr (!), eingegangen. Und zu meiner ganz persönlichen Freude kamen die ersten beiden aus Deutschland! DDO Die Tagestour am Mittwoch (3.) ist offen für alle, und es wird ein interessanter und informativer Tag werde. Die Grünlippmuschel ist einzigartig in Neuseeland, und neben ihrem guten Geschmack hat sie starke und positive medizinische Eigenschaften. In ihrer natürlichen Umgebung kann diese Muschel bis zu 15 cm oder mehr groß werden, aber in den Handel kommt sie Br. Dieter Henneke mit ca. 7 bis 9 cm. Sehr lecker! Ihr werdet diese Delikatesse im Laufe des Tages probieren können. Für Teilnehmer, die die Südinsel Neuseelands besuchen möchten: Die Fahrt durch die Südalpen zum Milford Sound hat den Ruf, eine der schönsten Rundfahrten der Welt zu sein – wenn immer möglich, plant diese Reise mit ein. Wie schön früher erwähnt, gehören Neuseelands Berge, Seen und klare Flüsse zu den besten der Welt. Und die Braided Rivers (übersetzt: ver ochtene Flüsse) der Südinsel, auf der östlichen Seite der Südalpen, gibt es sonst nur noch an wenigen Orten auf der Welt, allenfalls im Himalaya oder on Südamerika. Bitte seid Euch bewusst: Dies ist wahrscheinlich das letzte Mal, dass ein IGLD Weltkongress in Neuseeland statt nden wird; nutzt diese Chance um bei einem unvergesslichen Ereignis dabei zu sein. Brüderliche Grüße an Euch alle in EFE Komitee des XXVIII. Weltkongresses, Gez. Bob Stewart, GP“ Br. Dieter Hennecke IGLD-Grand Secretary 21 22 DDO Aktuelles aus den Logen/Groß-Logen Neugründung der Loge Zur Brüderlichkeit in Duderstadt „Logengründungen sind besondere Ereignisse, die man sich als Bruder nach Möglichkeit nicht entgehen lassen sollte“, so die Antwort vom Vorsitzenden der MontfortLoge Lindau , Bruder Hans-Eckard ies, auf eine entsprechende Bemerkung, dass er doch wohl eine sehr weite Reise vom Bodensee bis zum Harz angetreten habe. Tja – Neugründung einer Loge als ein besonderes Ereignis – da muss wohl einiges vorausgegangen sein. In diesem Falle wurde der Grundstein schon im Februar 2014 gelegt. Stefan Flacke, Interessent an druidischen Werten, hatte nachgefragt, ob und wie er denn zu den Druiden kommen könne. Nach Kassel vielleicht? (Stefan Flacke war auf Anregung der Loge Peredur Musikpreisträger der Musikschule Kassel im Bereich Gesang geworden). Kassel aber winkte ab, die Entfernungen seien viel zu groß. Auch Göttingen kam als Alternative nicht in Frage – aus einem ähnlichen Grund. Von all diesem erfuhr einer der „Hüter der Ordensregeln“ in der Groß-Loge Niedersachsen: Bruder Wilfried Himpel. Und der stellte sich sofort die Frage: Kann man da etwas zusammen machen? Wie kriegen wir's hin? Gründen wir möglicherweise eine neue Loge? Ein Druiden-Stammtisch entstand und entwickelte sich. Andere Brüder aus dem Harz machten sich den Gedanken gemein und stießen dazu. Ein erster Artikel in der regionalen Zeitung brachte neue Interessenten und im Dezember 2014 wurden vier neue Brüder in die Harz-Loge aufgenommen – u. a. Stefan Flacke. Am Gründungstag der neuen Loge – am 13. Mai 2015 – wurde mit acht Brüdern in Duderstadt die Loge Zur Brüderlichkeit gegründet. Dies geschah – im erzkatholischen thüringischen Eichsfeld – nicht ohne „verbale Begleitmusik“ durch den örtlichen katholischen Priester, der das Recht auf freie Meinungsäußerung von seiner Kanzel auch entsprechend nutzte. Beginn der Sitzung war um 11.15 Uhr. Der Vorsitzende der Groß-Loge Niedersachsen, Bruder Gerhard Müller, eröffnete und begrüßte die Brüder der neuen Loge und die angereisten Gäste. Das Präsidium mit dem Präsidenten des Deutschen Druiden-Ordens, Bruder Frank Graffenberger und sein Stellvertreter, Bruder Wolfgang Gürtler übernahm im weiteren Verlauf der Sitzung die formale Gründung der neuen Loge. Die Vertreter der Groß-Loge Niedersachsen setzten dann den Vorstand der neuen Loge ein, der anschließend noch ein neues Mitglied in Loge und damit in den Orden einführte. Insgesamt dauerte das Ritual knapp drei Stunden und wurde – auch im Nachhinein – von vielen Brüdern tatsächlich als ein besonderes Ereignis empfunden, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Zahlreiche Logen waren vertreten: Die Loge Jade Veritas Wilhelmshaven, die Weser-Loge Bremen, die Loge Graf Anton Günther Oldenburg, die Loge Heinrich der Löwe Braunschweig, die Loge Zur Bundestreue Wolfenbüttel, die Harz-Loge Goslar, die Loge Peredur Kassel, die Lessing-Loge Peine, die Walhalla-Loge Bremerhaven, die Loge Hammonia Hamburg, die NordseeLoge Cuxhaven, die Humboldt-Loge Leipzig, die Montfort-Loge Lindau und die Loge Achalm Reutlingen gratulierten ebenso wie der Präsident Bruder Frank Graffenberger, sprachen Grußworte und überreichten dem Anlass entsprechend Geschenke, die die neue Loge auf ihrem weiteren Weg motivieren und begleiten sollen. Insgesamt waren 57 Brüder erschienen. Werner Biehl Loge Jade-Veritas Wilhelmshaven Wilhelmshaven/Eine alte Freundscha wird wiederbelebt In dem Ziel waren sich die Gastgeber der Loge Jade-Veritas und ihre norwegischen Gäste der Loge Celyn aus Mandal in Norwegen einig, als sie jetzt in Wilhelmshaven zusammenkamen. Die Loge Celyn ist eine Tochter der Loge Selago in Kristiansand, mit der die Wilhelmshavener Druidenloge Ende der 1960er Jahre Freundschaft schlossen. Während des 13. Druiden-Weltkongresses in England hatten sie sich kennengelernt. Weihnachten 1971 wurde die Patenschaft offiziell in Wilhelmshaven besiegelt. Jahrzehntelang ließen die beiden Logen danach zu Weih- nachten das Zeichen ihrer Freundschaft für die ganze Stadt leuchten. 40-mal schenkten die Norweger den Wilhelmshavenern eine Freundschaftstanne, die auf dem Berliner Platz an der Kreuzung Bismarckstraße/Grenzstraße aufgestellt wurde. In den ersten Jahren wurde die Tanne in Norwegen geschlagen und von den Logenbrüdern auf die Reise geschickt - mit dem Schiff bis Bremen, dann auf der Straße weiter bis Wilhelmshaven. Später wurde aus Kostengründen eine Tanne aus deutschen Wäldern genommen. 2011 war vollständig Schluss. Freundschaft und Freunde waren in die Jahre gekommen. Wesentlicher Motor des Neuan- fangs ist der Wilhelmshavener Logenbruder Michael Spitz, den es nach Norwegen verschlagen hat. Er stand jetzt an der Spitze der 21-köp gen Gruppe von Logenbrüdern aus Mandal und Kristiansand, die für vier Tage an die Jade reisten. Wie gut sie sich trotz der zeitweiligen Entfremdung verstehen, zeigte sich bereits bei der Festsitzung nach der Ankunft. Die Rituale wechselten vom Niedersächsischen ins Norwegische hin und her, zur beiderseitigen Freude. Keine Verständigungsprobleme gab es beim BrauereiBesuch in Jever, nicht zuletzt dank der sorgfältig vorbereiteten Führung auf Englisch. Das Lob der Norweger für die marinehistorische Gestaltung der Christus- und Garni- Aktuelles aus den Logen/Groß-Logen sonkirche und die Begeisterung für den weiten Blick am Südstrand ließ auch die Gastgeber die Schönheiten Wilhelmshavens neu entdecken. Nicht nur die Küstenform ist hierzulande anders als im Land der Fjorde. So genossen die Gäste auch sehr ein Weinseminar und eine Kneipentour. So soll der erste Schritt der Wiederannäherung nur ein Anfang sein. Und vielleicht kann auch die Idee der Freundschaftstanne neue Wurzeln schlagen - und das ganz buchstäblich, so die Logenbrüder. DDO Gleich bei der Festsitzung im Logenhaus an der Rheinstraße verstanden sich die Logenbrüder aus Wilhelmshaven und Mandall/Kris ansand bestens Mit freundlicher Genehmigung der Wilhelmshavener Zeitung Hjertelig velkommen – Bruderbesuch aus Fredrikstad Ende 2014 kam aus dem hohen Norden eine Anfrage von Bruder Einar Zakariassen der Losje Druidborgen, Fredrikstad (Norwegen) an den Vorsitzenden der Dodona-Loge Zu den Sieben Sternen, Peter Kuchen, ob es möglich sei, anlässlich eines Berlinbesuchs an einer Logensitzung teilzunehmen. glücklicherweise aushelfen, da sie allesamt dem Englischen mächtig sind. Schnell wurde Br. Michael Bürger, Vorsitzender der Odin-Loge dafür begeistert den Innenvortrag auf Englisch und Deutsch zu halten. Unser Vorsitzender führte ebenso zweisprachig durch die Sitzung. Wie kam es dazu? Natürlich zum einen durch die Reiselust der norwegischen Brüder, aber zum anderen an dem kalendarisch günstigen Sitzungsrhythmus unserer Loge an einem Donnerstag. Ein idealer Tag für ein verlängertes Wochenende. Nun wurde überlegt, was man denn so machen könnte. Als Berliner Loge, an welcher es traditionell an Logensitzungen ein gemeinsames Essen gibt, war die kulinarische Ausrichtung schnell gefunden. Mit Berliner Spezialitäten von der Kartoffelsuppe zur Haxe, über Mett bis zu verschieden Würsten und Reibekuchen, sowie weiteren Leckereien sollte das Buffet bestückt und für die Kehlen original Berliner Bier gereicht werden. Doch wie sollte die Sitzung ablaufen, keiner von uns kann norwegisch? Hier konnten die norwegischen Brüder Als Belohnung gab es ein „echtes“ Leierkastendiplom Gegenbesuch versprochen An dem Ereignis nahmen besuchende Brüder der der Odin-Loge, ebenfalls aus Berlin und der Columbus-Loge aus Leipzig, teil. So war es uns möglich in der Außenloge eine gute Verteilung Englisch sprechender Brüder zu den norwegischen Brüdern zu erreichen. Doch bevor angeregte Gespräche geführt wurden, kam es zu einer überraschenden Eröffnung des Buffets. Bruder Wolfgang hatte eine echte Berliner Schnauze — eine Leierkastenspielerin organisiert, die zu Drehorgelspiel Berliner Lieder sang. So konnte das Essen noch berlinerischer genossen werden. Den kulinarischen Nachtisch bildeten dann einige Berliner Lieder in gemeinsamem Chor. Hierbei konnten sich mutige Brüder selbst einmal an der Drehorgel versuchen. So konnten einige Gäste sogar mit einem "echten" Leierkastendiplom den Abend beschließen. Zu später Stunde war klar, dass dies ein viel zu seltenes Ereignis war. Ein Gegenbesuch in Norwegen musste versprochen werden. Hier habe ich das Glück, dass die "zu erledigenden" Reiseziele meiner Verlobten in Ländern mit vorhandenen Druiden-Logen liegen, so dass ich mindestens einen Besuch schon zusagen konnte - nur der genaue Reisezeitpunkt ist noch offen. Br. Jens-Karsten Dodona-Loge Zu den Sieben Sternen, Berlin 23 24 DDO Aktuelles aus den Logen/Groß-Logen Dri e Sternenfahrt der Druiden Zum dritten Mal trafen sich Druiden zur Sternenfahrt, vom 19. bis 21. Juni in Bischofsgrün im Fichtelgebirge. Insgesamt 40 gut gelaunte Schwestern und Brüder reisten am Freitag mit ihren Partnern und Freunden im Hotel „Kaiseralm“ an. Ein erstes großes Hallo gab es beim lautstarken Eintreffen der Motorradgruppe aus Wolfenbüttel. Brüder aus der Schweiz und sogar Schwestern der Frauenloge Brunonia hatten den weiten Weg auf sich genommen. Gegen Abend eröffnete Bruder Heiko Jänsch offiziell das Treffen bei einem Begrüßungstrunk, bevor wir uns gemeinsam zum Abendessen begaben. Anschließend wurde es für die meisten Teilnehmer ein langer und gemütlicher Abend… Am Samstagmorgen gingen die Motorradfahrer auf Tour. Die Guides, Arthur und Gerd, hatten eine sehr interessante Strecke ausgearbeitet und nach kurzer Einweisung ging es über Waldsassen, mit erstem Halt an der Dreifaltigkeitskirche, Richtung Kloster Speinshart. Nach einem ausgezeichneten Mittagsimbiss im Kloster Café fuhren sie nach Aufsäss ins motorradfahrerbegeisternde „Kathi-Bräu“, um sich für den Rest der 265 km langen Tour zu stärken. Das bescheidene Wetter – Sonne und heftiger Regen im Wechsel – konnte niemand entmutigen zu fahren aber letzt- lich waren alle froh, als die Unerschrockenen am Abend wieder unversehrt im Hotel eintrafen. Alternativ wurde von den „Nichtbikern“ der Samstag für Wanderungen, einem Aus ug in die Klosterstadt Waldsassen oder eine kleine Rundfahrt im Cabrio durch die fränkische Schweiz genutzt. Um 19 Uhr trafen sich aber alle zur Waldloge, die wetterbedingt leider ins Hotel verlegt wurden musste. Die Vorbereitung und Durchführung übernahmen Br. Horst Alsleben mit Br. Tom Michel. Zu Beginn wurde an Br. Alfred Japel erinnert, der uns im Dezember so unerwartet verlassen hatte und der ursprünglich, mit der für ihn eigenen Begeisterung, die Sternfahrt ins Leben gerufen hatte. Die würdig gestaltete Loge war der Höhepunkt des Samstags, der mit einem tollen Buffet und einem anschließenden geselligen Beisammensein seinen Abschuss fand. Leider verging das Wochenende viel zu schnell und ehe man sich versah, war es Zeit die Heimreise anzutreten. Besonders bedanken möchten wir uns bei unserem Br. Heiko Jänsch, der im Januar spontan erklärte, die Organisation zu übernehmen, der immer alles im Griff hatte, an jede Kleinigkeit dachte und stets als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung stand.. Auf geht‘s zur Rundfahrt Wie geht es weiter mit unserer Sternfahrt im nächsten Jahr? Die gute Stimmung sowie die Freude, wenn man alte Bekannte und neue Freunde trifft, die nur gute Laune im Gepäck haben, führt eigentlich schon zu der Gewissheit, dass eine vierte Sternfahrt in 2016 statt nden wird. Vielleicht sogar ein zweites Mal im Hotel Kaiseralm – aber dann bei viel Sonnenschein, um die große Gartenterrasse und den Grill einweihen zu können. Spätestens nach den Sommerferien im September werden alle über die aktuelle Planung informiert werden. Br. Eric Arnold, Loge Achalm, Reutlingen Beste S mmung bei den Wi eks Aktuelles aus den Logen/Groß-Logen DDO Baustellenbesich gung der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm Auch das We er spielte an diesem Tag mit Eisenbahntechnisch stellt die Hochebene der Schwäbischen Alb die Ingenieure vor eine schwere Aufgabe. 1847 wurde mit dem Bau der ersten Eisenbahnrampe in Geislingen begonnen. 1850 wurde die Steige eröffnet und bot zum ersten Mal eine Überquerung der Hochebende der Schwäbischen Alb. Seit diesem Jahr wird an einem neuen „Albaufstieg“ an der Albkante gearbeitet. Ziel war, mit einer einer Neubaustrecke zur Entlastung der Geislinger Steige und Verbesserung der Zugverbindungen von Stuttgart nach Ulm beizutragen. Es gilt eine Trasse zu bauen, die von Wendlingen nach Ulm einen Höhenunterschied von 475 m überwin- det. Mittels zweier langer Tunnel und der Brücke über das Filstal soll der kritischste Abschnitt der Neubaustrecke mit einer Steigung bis zu 30,99 Promille überwunden werden. Keine einfache Arbeit Mittlerweile sind die Vorarbeiten am unteren Tunnelportal bei Aichelberg abgeschlossen und mit dem Aufbau einer Tunnelbohrmaschine wurde begonnen, die mit dem konventionellen Vortrieb durch schwieriges Juragestein eine nicht ganz einfache Arbeit vor sich hat. Die Loge zu den Drei Linden aus Nürtingen hat diese Baustelle direkt vor der Haustüre einen Besuch abgestattet. Und so trafen wir uns gemeinsam mit Brüdern aus umliegenden Logen in Aichelberg. Dort wurden wir im Besucherzentrum herzlich willkommen geheißen. Nach einem Informations lm rund um das Bahnprojekt Neubaustrecke Wendlingen-Ulm ging es in einem alten Schweizer Postbus auf die Hochebende der schwäbischen Alb nach Widderstall zum dortigen Tunnelportal des Steinbühltunnels. Im Anschluss haben wir uns in Aichelberg zurück und schauten uns am dortigen Portal den Aufbau der „badischen“ Tunnelbohrmaschine angesehen. Im November soll diese dann mit dem Vortrieb des Boßlertunnels beginnen. Der Anblick der ca. 250 m langen Bohrmaschine löste größten Respekt vor der technischen Leistung aus. Die Teilnehmer waren vom Kurzaus ug vor der Haustüre begeistert. Die Loge zu den Drei Linden wird bereits am 27. November der Baustelle nochmals einen Besuch abstatten. Und sicherlich wird das nicht der letzte Besuch dieses Projekts sein. Br. Karl Lutz jun. Loge Zu den Drei Linden, Nürtingen „Selfie“ des Bruderkreises 25 26 DDO Aktuelles aus den Logen/Groß-Logen Hamburg, das Tor zur Welt – Auch für Druiden! In der Zeit vom 3. bis zum 7. Juli weilte unter der Leitung des neuen Landes-EdelGroß-Erzes, Rolf Gasser, eine Delegation von Schweizer Druiden samt Gattinnen in der schönen Hansestadt Hamburg. Die Grossloge Hansa übernahm das Patronat und die Loge Hammonia die Betreuung vor Ort, um den Aufenthalt für die hochkarätigen Gäste so angenehm, wie möglich, zu gestalten. Als direkte City-Guides fungierten Hans-Peter Müsing (Unter-Erz der Loge Hammonia) und Michael Winter (Bruder der Loge zum Frieden Harburg). Die erste Tour führte durch die Innenstadt am imposanten Rathaus vorbei zum KPM- Laden (Königliche Porzellan Manufaktur). Dort zeigte und erklärte Gisela Müsing fachkundig einige der schönen und eleganten Exponate. Sandra Zellweger, die Geschäftspartnerin des Autors dieses Artikels, half aktiv mit, dass der Aufenthalt für die Freunde aus der Schweiz möglichst erfreulich werden würde. In der Art gut begleitet ging es durch die zahlreichen Einkaufsstraßen mit all den verlockenden und exklusiven Läden. Dabei schienen sich die Herren zunächst mehr dafür zu interessieren, als die anwesenden Damen. Jene wollten nämlich lieber eine echte und schmackhafte Currywurst probieren. Beim anschließenden Besuch einer ansässigen Brauerei waren sich dann aber wieder alle einig. Der kühle Gerstensaft löschte den Durst hervorragend. Denn ausgerechnet über diese Tage stieg das ermometer in schwindelnd heiße Höhen. Deshalb war die anstehende Barkassenfahrt auch mehr als willkommen. Doch weit gefehlt. Während der zweistündigen, sehr unterhaltsamen und auch aufschlussreichen Fahrt durch den sensationellen Hamburger Hafen, brannte die Sonne gnadenlos auf die strapazierten Häupter. So sehr, dass es sogar einen Notfall in Form eines Hitzeschlags gab, welcher aber aufgrund des beherzten und umsichtigen Verhaltens aller Beteiligten glimp ich ablief. Als die Fahrt beendet war, sollte ein weiteres kühles Bier im altbekannten „Blockbräu“ an den Landungsbrücken für Abhilfe schaffen. Doch der Durst wurde und wurde einfach nicht gelöscht. Irgendwie war das Personal mehr als überfordert, während man sich vorkam, als verende man langsam in der Wüste. Der dann folgende Besuch des alten ElbTunnels ge el schon aufgrund der angenehm tiefen Temperatur. Manche wollten gleich dort unten bleiben und warten, bis die Tropenhitze vorbei war. Hans-Peter Müsing schaffte es aber erneut, die Crew weiterhin am Ball zu halten. So besuchte man das Wahrzeichen Hamburgs, die berühmte MichaelisK i rc h e ( i m Vo l k s m u n d ‚ Mi c h e l ‘ genannt). Diese Kirche verfügt über drei Orgeln und ist innen drin, trotz der beeindruckenden Größe wunderbar schlicht und hell. Endlich ging es ins Delta zum Abendessen. Delta? Da fragt sich sogar mancher alteingesessene Hanseat, um was es sich dabei wohl handelt. Denn sieht man das hinter der Messe gelegene Gebäude von außen, kann man sich kaum vorstellen, welch lukullische ‚Schlaraffien‘ sich innerhalb dieses (zugegebenermaßen wenig ansprechenden) Gemäuers offenbaren. Dementsprechend war die dele Gästeschar angenehm überrascht. Es wurde getafelt, wie beinahe im Mittelalter. Und niemand bemerkte mehr das sintutartige Gewitter, welches unterdessen auf Hamburg niederrasselte. Am zweiten Tag übernahm Michael Winter von den Harburger Brüdern das Zepter. Und wie! Er verfügt über ein bemerkenswertes Detailwissen seiner Heimatstadt. Dementsprechend folgte man ihm Br. Felix Stoffel auf Schritt und Tritt, um auch ja nichts von seinen überaus informativen Ausführungen zu verpassen. Doch auch der fachkundigste Bruder braucht eine Partnerin, die ihm unterstützend zur Seite steht. Dementsprechend hat Ulrike Winter tatkräftig mitgeholfen, auch den zweiten Tag zu einem eindrücklichen Erlebnis für die helvetischen Besucher zu gestalten. Zunächst führte die Besichtigung per Auto durch Altona und dann der schönen Elbchaussee entlang nach Blankenese. So zeigte sich der typische Unterschied der vielen Quartiere Hamburgs deutlich (wer weiß diesbezüglich, dass Hamburg in fünf große Gebiete mit über hundert kleinen Ortsteilen gegliedert ist?). Auf dem Weg hielt der Tross kurz an, damit Michael das weitläu ge Gelände der Airbus-Fabriken in Finkenwerder am gegenüberliegenden Elb-Ufer zeigen und beschreiben konnte. Und weiter ging’s direkt in das pittoreske Blankenese mit all seinen schmucken ‚Kapitäns‘-Häuschen. Wenn man nicht wüsste, dass man sich in Hamburg be ndet, könnte man annehmen, man sei in ein südländisches Dorf geraten. Vor allem an solch enorm heißen Tagen! Nachdem die Truppe die steilen Treppen zur Elbe einmal runter und wieder hoch marschiert war, „isch de Pfuus dusse gsi“ (wie man in der Schweiz für den Ausdruck ‚war Aktuelles aus den Logen/Groß-Logen die Luft draußen gewesen‘ sagt). Zum Glück bot sich ein Bistro in der Nähe an, um wenigstens für das leibliche Innenwohl zu sorgen, wenn schon die Hitze so unerbittlich auf die Schweißdrüsen wirkte. Am Nachmittag wurde es auf eine andere Art besinnlich. Denn nun übernahm die künstlerische Leiterin der Strukturistischen Kunstlehre, Laila Capadrutt, die Mann- und Frauschaft, um einen ersten Eindruck des Ohlsdorfer Friedhofs zu vermitteln (immerhin der größte Parkfriedhof der Welt). Sie besuchte mit allen den ‚Garten der Frauen‘. Das sind sehr idyllisch gestaltete Gräber von Frauen, welche auf irgendeine Weise in und für Hamburg tätig und prägend waren. Diese Geschichten sind übrigens gleich bei den Gräbern beschrieben, sodass man sich schon für eine ganze Weile dort aufhalten und dabei die Zeit völlig vergessen kann. An einem so erbaulichen und gep egten Ort soll es ja auch ein wenig so sein. Nach einem kleinen Spaziergang an der baumgesäumten Alster wurde die Schweizer Gruppe wieder an einen besonderen Ort gebracht. Nämlich zu Massimo, einem nicht so typischen und doch unglaublich authentischen Italiener. Was er schließlich an Speisen auftischte, ließ keine Wünsche mehr offen. Selbst unser lieber Besucher von der Bodenseeloge, Wolfgang Gröger, kam hier auf seine Kosten. Dementsprechend verlief dieser zweite Abend herrlich anregend und lustig. Nicht zuletzt auch deshalb, weil der Autor dieses Artikels die amerikanische Musikerin, Kara Dannenberg, extra für diesen Abend engagiert hatte. Sie versteht es, ihr Publikum nach und nach in ihren musikalischen Bann zu ziehen. Tja und ohne zu viel davon zu verraten, die humorvolle Unterhaltung durch den geborenen Conférencier, HP Müsing, ließ so manche Träne des Lachens aus den Augen quellen. Am dritten Tag besuchte ein Teil der Schweizer und Schweizerinnen das überaus besuchswerte Maritim-Museum. Die Anderen ‚ver elen‘ doch noch den anfänglich benannten Verlockungen der Shopping-Zone in der Innenstadt. Schließlich wollten alle Damen entsprechend chic zum großen Anlass an der Rothenbaumchaussee erscheinen, zu welchem die Grossloge Hansa geladen hatte. Und das taten sie auch! Was die Brüder der Loge Hammonia unter der Leitung ihres Vorstandes in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt hatten, wird noch lange nachhallen. Der Anlass zu Ehren der Schweizer Delegation wurde von vielen Mitgliedern der Logen der GL Hansa und ihren Partnerinnen aus nah und fern besucht. Ganz besonders erfreulich war der Besuch einer größeren Frauen-Abteilung der Rendsburgia-Loge unter der Leitung der würdigen Vorsitzenden, Renate Jürgens. Die engagierten Schwestern verliehen dem Fest einen besonderen Glanz. Die Reihen in der offenen Logensitzung waren demzufolge mit 70 Personen(!) bis auf den letzten Platz besetzt gewesen. Das verlieh den Rednern einen wunderbaren und würdigen Rahmen. Besonders die Ansprachen des Landes-Edel-Groß-Erzes Lorem ipsum DDO des Schweizerischen Druidenordens, Rolf Gasser, und des Edel-Groß-Erzes der GL Hansa, Walter Hübner, berührten die Gäste in ihrem Innersten. Das anschließende Abendessen der logeneigenen Restaurateure, die Familie Malkoc, tat ein Übriges, um dem Abend eine unvergessliche Note zu verleihen. Überall bildeten sich muntere Gruppen und Grüppchen, die angeregt miteinander plauderten. So manche ernste Gedanken wurden ausgetauscht, fröhliche Gespräche geführt und neue Freundschaften geschlossen. Eben genau so, wie es sich für weltoffene Druiden gehört. Man darf es getrost aussprechen: Diese eigentlich ad hoc ins Leben gerufene, hervorragend organisierte Feier bedeutete ein Highlight in der Tradition der gegenseitigen Gastfreundschaft. Solche Anlässe bilden die Fundamente für die tiefgründige Logenarbeit und den unvergänglichen Austausch zwischen den Brüdern, eben auch auf internationaler Ebene. Dementsprechend erwarten die Schweizer Druiden nun viele Deutsche Mitglieder herzlichst zu der kommenden IGLD-Feier Anfangs September in Luzern. Br. Felix Stoffel Grosslogen-Referent für Öffentlichkeitsarbeit Grossloge Hansa 27 28 DDO Aktuelles aus den Logen/Groß-Logen Schnaps, das war sein letztes Wort… Das Fasslager der Brennerei Hullmann Br. Kai Sauer Zum Glück ist „Schnaps“ nicht das letzte Wort von Andrea Färber. Ansonsten würde nicht nur eine Firmengeschichte, die seit dem 15. Jahrhundert fortgeschrieben wird, zu Ende gehen, sondern auch ein kulinarisches Stück Oldenburg verloren gehen, der „alte Korn“ aus der „Brennerei Hullmann“. Die Brüder der Graf-Anton-Günther Loge Oldenburg besuchten mit Ihren Damen und zwei Gästen der benachbarten Weser-Loge die altehrwürdige Destille. Andrea Färber betreibt dort in achter Generation das „Gut Etzhorn“, auf dem sich diese Gutshofbrennerei be ndet. Nach einem standesgemäßen Empfang im Gutshaus wurden die Gäste mit einigen Fakten rund um das Anwesen versorgt. Seit dem 15. Jahrhundert betreibt die Familie Hullmann (dank einer tochterreichen fünften Generation nun der Familienname „Färber“) das Gut mit 130 Hektar, die neben den Gebäuden auch Acker äche zum Anbau von Getreide (für den Korn) und Mais (für die eigene Biogasanlage) enthalten. Während eines kurzen Fußmarsches wurden die gewaltigen Dimensionen des Anwesens erkennbar. In der verzollten Brennerei wurde deutlich, dass Brennen von Alkohol nicht nur eine Geschmacksfrage ist, sondern auch eine komplizierte steuerliche Angelegenheit. Andrea Färber erläuterte anschaulich die Arbeitsprozes- se, bevor die Schatzkammer der Destille betreten werden konnte, das Fasslager. In diversen Holzfässern, in denen zuvor Sherry, Whiskey oder Rotwein lagere, reift der Alkohol, der durch die Restaromen verfeinert wird. Nach einer entsprechenden Lagerdauer wird der Alkohol zudem verschnitten, der unter dem Namen „alter Korn“ bekannt ist. Natürlich durfte an diesem Ort eine Verkostung nicht fehlen und die Anwesenden lernten dabei den Unterschied zwischen „probieren“ und „trinken“. Zum Abschluss dieser lehrreichen Führung fand in den Räumen des Guthauses ein herzhaftes Brudermahl statt. Mit guten und anregenden Gesprächen klang der Abend aus. Auch hier war „Schnaps“ nicht das letzte Wort. Br. Kai Sauer Graf-Anton-Günther Loge, Oldenburg In diesen Fässern rei der Alkohol Die Damen, Brüder und Gäste bei dem anschließenden Brudermahl. Aktuelles aus den Logen/Groß-Logen DDO Das war der 20. März 2015 Nicht dass wir uns aus den Augen verlieren! Am 20. März 2015 feierte unsere Loge, die Chemnitz-Bellmann-Loge, ihr wunderschönes Logenfest. Wie immer im Waldschlösschen in Schleswig. Mittlerweile sind wir ein Unikat geworden. Einen Logenball, zum 18. Mal in Folge im Waldschlösschen, so etwas gibt es in keiner anderen Druidenloge, sondern nur bei uns Bellmännern in Schleswig. Mal in großer, mal in kleiner Runde, aber immer mit lieben Gästen und in gleichbleibender, nordisch herzlicher, Gemütlichkeit. Wie in den Vorjahren, hatten wir im festlich ausgestatteten Saal ein leckeres kaltes und warmes Buffet und konnten bei otter Musik die zu viel genossenen Häppchen einfach wegtanzen. Aber auch wer nicht das Tanzbein schwingen mochte, oder nicht konnte, fand im Kreise lieber Gäste und Brüder nette Gespräche und verlebte einen fröhlichen druidischen Abend. Für eine erholsame Nachtruhe (vor und nach dem Fest) war auch gesorgt. Das Waldschlösschen ist eines der schönsten Hotels im Schleswiger Raum, und die wunderschönen Zimmer laden zum Verweilen ein. Am nächsten Morgen genossen die Gäste und Brüder noch ein gemeinsames Frühstück, um dann entspannt den Heimweg anzutreten. Schon jetzt möchte ich Dich herzlich für den März 2016 einladen. Denn ohne Dich, Deiner Frau, Deinen Brüdern und Freunden, ist unser Fest nur noch die Hälfte wert. Du wirst Dich sicherlich noch an die vielen schönen Stunden aus den Vorjahren erinnern. Die Bellmänner können es sich einfach nicht vorstellen, dass wir uns im nächsten Jahr nicht treffen werden — zum Logenfest in Schleswig. Du möchtest eine Einladung bekommen? Dann bitte schreibe mir ein E-Mail und wir sehen uns 2016. Br. Hans-Georg Bäcker PS: Auf unserer Internetseiten der „Chemn i t z B e l l m a n n L o g e S c h l e swig/Logenfeste/Ball“ (Google) ndest du alle unsere Fotos. Heinz-Georg Bäcker Chemnitz Bellmann Loge, Schleswig seaskip@makler-baecker.de Hilfe wir verdursten - Über die Mode der Wasserflaschen „Die Moden sind eigentlich nur eingeführte Epidemien“ -J.B. Shaw Was ist das nur für eine Mode? Seit einiger Zeit sieht man kaum einen Erdenbürger, welcher nicht ständig eine Wasser asche mit sich führt. Früher sah man auch schon Leute mit einer Bierpulle in der Hand durch die Alleen wanken. Da wusste man gleich, was hier los war. Aha, ein Alki, ein Alkoholiker. Nicht unbedingt aus der besseren Gesellschaftsschicht. Aber jetzt hat sich das Bild auf den Strassen gewandelt. An die Rucksackträger haben wir uns ja schon ein wenig gewöhnt — seltsame Menschen, welche zum perfekten Anzug mit Krawatte oder modischem Out t einen Rucksack tragen! Soll ja praktisch sein. Geschmacksache — nde ich. War es früher mal verpönt, in der Öffentlichkeit zu trinken oder zu essen, so ist es heute schon fast ein Muss, eine gefüllte Wasser asche bei sich zu haben. In Bahn oder Bus nden sich auch heute noch Hinweisschilder, auf Essen und Trinken zu verzichten. Aber wer kümmert sich noch darum? Wer Durst hatte, ging früher in ein Gartenlokal oder ein Restaurant. Heute ist das nicht mehr nötig: man hat ja diese niedlichen kleinen TrankDinger dabei. (Un)Sitte? Ich will jetzt hier nicht darüber spekulieren, aus welchem Land oder welchem Kulturkreis wir das importiert haben. Tatsache ist, dass es auf immer weitere Kreise unserer Bevölkerung übergreift. Selbst die Älteren hat es schon erreicht. Ich sehe bereits den Zeitpunkt gekommen, dass es auch in unseren feierlichsten Veranstaltungen Einzug hält. In Oper und Konzerten habe ich es schon gesehen. Was wird da noch auf uns zukommen. Wann tauchen die ersten Flaschen im Innenraum auf? Hat es etwa mit der Klimaerwärmung zu tun? Wird das Wasser zu knapp? Trocknen wir langsam aus? Welchen Körperteil erwischt es zuerst? Ich hoffe, es ist nicht der Kopf. Wird unsere Epoche einmal als „Wasser aschen-Kultur“ in die Geschichte eingehen? So wie etwa die „Hallstatt-Kultur“? Was ist da los? War man früher weniger durstig? Brauchte man weniger Flüssigkeit zum Überleben? Woher kommt diese Br. Manfred K. Richter, Dodona Loge zu den Sieben Sternen, Berlin Aber nun stellt sich heraus, dass die Rucksäcke an der Seite ein spezielles Fach haben, um eine Wasser asche unterzubringen. So muss man diese nicht immer in der Hand tragen – was allerdings trotzdem gemacht wird. 29 30 DDO Aus den Frauen-Druidenlogen Spende an den DRK-Kinderhilfsfonds Rendsburg-Eckernförde v.l. Frau Schade, Frau Delfs (DRK), Schw. Renate Jürgens Am 27.06.2015 fand in den Räumen der Loge Reinholdsburg die Spendenübergabe in Höhe von 550 Euro an den DRKKinderhilfsfonds Rendsburg-Eckernförde statt. künstler-Ausstellung, die 2015 am 18. und 19.04. zum neunten Mal in Folge stattfand. Diese Ausstellung gibt engagierten Künstlern aus dem Umkreis Gelegenheit, ihre Exponate in der Loge Reinholdsburg zu präsentieren. Diese Summe hatten der Damenkreis der Loge Reinholdsburg sowie erstmals die Frauen-Druidenloge Rensburgia gesammelt. Anlass war eine Hobby- Die Künstlerinnen spendeten aus dem Fundus ihrer Kunstobjekte für eine Tombola. Deren Erlös wurde aufgestockt mit den Spendeneinnahmen aus dem reichhaltigen Kuchenbuffet, das der Damen- und Schwesternkreis bereitete. Das Buffet war verbunden mit der Bitte um eine Spende für den jeweils wechselnden sozialen Zweck und wurde von den Gästen und Schaulustigen gern verzehrt. Die Erlöse einer Tombola, gestiftet von den Künstlerinnen. Diese Veranstaltung hat sich in den Jahren in Rendsburg etabliert und ist zu einer festen Institution geworden. Frau Schade und Frau Delfs vom DRK Kreis Rendsburg-Eckernförde nahmen erfreut die Spende entgegen, die bedürftigen Kindern (jeweils max. 50 Euro pro Kind) für einen Aus ug, Schreibmaterial o. ä. zu Gute kommt. Im Anschluss an die Übergabe fand ein geselliges Beisammensein mit den Logenschwestern, dem Damenkreis sowie den Künstlerinnen und den Spendenempfängern statt. Schw. Renate Jürgens Loge Rendsburgia, Rendsburg Hobbykünstler/-innen stellten schöne Dinge aus Aus den Frauen-Druidenlogen DDO Erste Einführung bei der Frauen-Druidenloge Rendsburgia Wer kann sich erinnern, wann in einer Loge des Deutschen Druiden-Ordens zum letzten Mal fünf Brüder auf einmal eingeführt worden sind? - Ich auch nicht! Aber wann zum ersten Mal fünf Schwestern auf einmal in eine unserer Frauen-Druidenlogen eingeführt wurden, das kann ich euch sagen: Es war am 14. März 2015 bei der „Rendsburgia“ in Rendsburg. Man kann es kaum glauben, dass dieses kleine Wunder einer Loge gelungen ist, die selbst erst vor einem halben Jahr, am 13. September 2014, gegründet wurde. Dabei zeichnet sich sogar schon eine weitere Aufnahme ab. Immerhin erhöhte sich die Mitgliederzahl bei der ersten Einführung auf einen Schlag um 62,5%! In der alten Garnisonsstadt am Nord-Ostsee-Kanal scheint sich unter Teilen der weiblichen Bevölkerung so etwas wie eine druidische Aufbruchsstimmung abzuzeichnen. Lob für tadellose Amtsführung waren anwesend: Alt-Präsident Br. Rolf Harms, Groß-Logen-Vertreter Br. HansJürgen Langbehn mit allen seinen GroßBeamten der (betreuenden) Groß-Loge Schleswig-Holstein, Br. Gerhard Müller, Vertreter der Groß-Loge Niedersachsen, Br. Dieter Hennecke, Grand Secretary der IGLD sowie die vorsitzenden Schwestern der Frauen-Druiden-Loge „Brunonia“ aus Braunschweig. Es war somit ein Auditorium, das eine Fülle von druidischer Erfahrung repräsentierte. Deshalb kann auch die Vorsitzende der Loge „Rendsburgia“, Schwester, Renate Jürgens, mit Stolz das Lob entgegen nehmen, das ihr für die tadellose und souveräne Amtsführung attestiert wurde. Ein Gleiches gilt für die Schwestern ihres Beamtenrates, die jede einzelne auf ihrem Posten eine geradezu vorbildliche Leistung boten. Keiner der Brüder, die Grußworte sprachen, konnten umhin, den einen oder anderen Superlativ zu benutzen. Und die Blumen, liebe Schwestern, habt ihr allemal verdient. Diese erste Aufnahmefeier bei der Frauenloge „Rendsburgia“ war auch ein gern wahrgenommener Anlass für den Präsidenten des DDO, Br. Frank Graffenberger, der Einladung zu folgen. Zudem Einen zufriedenen Eindruck hinterließ auch der Vertreter der Groß-Loge Schleswig-Holstein, Br. Karl-Heinz Behnk, der es verstanden hat, „seine“ Schwestern in Anerkennendes Druiden-Hoch der Brüder einer Reihe von Übungen mit fester aber gleichsam brüderlicher Hand zu dieser Höchstleistung zu führen. In Anerkennung seiner Erfahrung in rituellen Angelegenheiten und seines Engagements für die Schwestern wurde Br. Karl-Heinz Behnk vom Präsidenten des DDO offiziell als „Frauenbeauftragter“ für die Loge „Rendsburgia“ eingesetzt. Ein schmackhaftes Schwester-/Brudermahl und ein opulentes Kuchenbuffet komplettierten den absolut positiven Eindruck von dieser, der ersten Einführung bei der Rendsburger Frauen-Druidenloge. Br. Dieter Hennecke Grand Secretary der IGLD 31 32 DDO Überschri Humboldt-Loge seit 1873 HumbolObwohl die Wurzeln der Humboldt-Loge zu Leipzig bis ins Jahr 1873 zurück reichen, ist unsere Bruderschaft zurzeit erst wieder im Aufbau. Wir bezeichnen uns als „Brüder“, zum Ausdruck der gegenseitigen Wertschätzung, unabhängig von Ämtern und sozialen Stellungen. Basis unseres Miteinanders ist der vertrauensvolle und tolerante Umgang. Leipzig hatte bis vor dem Jahr 1935 viele aktive Logen unterschiedlicher Ausrichtungen beheimatet. Im Dritten Reich wurden diese Gesellschaften zwangsweise aufgelöst und blieben auch im späteren Ein ussbereich der DDR verboten. Anfangs wurden zwar noch brüderliche Kontakte im privaten Kreis gep egt, was aber im Laufe der Zeit immer schwieriger wurde und letztlich ganz zum Erliegen kam. Wiedergründung 2009 Nachdem es beru ich unserem aktuellen Vorsitzenden, Br. Dieter Marquardt, von Frankfurt nach Leipzig geführt hat- te, fehlten ihm hier, in der neuen Umgebung, die gewohnten Logenabende und brüderlichen Verbindungen. So kam er schnell auf die Idee, in Leipzig wieder an alte Logentraditionen anzuknüpfen und eine Loge zu installieren. Mit den Brüdern Detlef Koßatz † und Nikolaus Fürst fand er zwei weitere Herren mit Logenerfahrung, die seinen Plan mit unterstützten. Zeitungsberichte und Ankündigungen führten dazu, dass sich schnell weitere Interessenten meldeten. Nach Kontaktaufnahmen und weiteren Treffen — der Kreis der Interessenten erweiterte sich – wurde entschieden, die Loge in Gründung auf den traditionsreichen Namen „Humboldt-Loge“ zu taufen. Die weitere Entwicklung Die Mitgliederzahl der Loge hat noch längst nicht das Vorkriegsniveau erreicht, doch die Entwicklung stimmt uns positiv. Auch wenn sich an manchen Logenabenden Brüder – vor allem aus Berlin, Goslar und anderen Logen – zu uns gesellen, sind wir oft nicht mehr als sich an zwei Händen abzählen lässt. Dennoch hat sich bereits ein erfreulich aktives Logenerleben entwickelt, das wir nicht mehr missen wollten. Mit dem Ritual im geschlossenen Kreis der lnnenloge, interessanten Vorträgen, regen Diskussionen in der Außenloge (zu der sich gerne Gäste anmelden dürfen) sind uns die Logenabende zu einer wirklichen Bereicherung geworden. Sicher gibt es auch hier im Umkreis weitere Herren ab 25 die sich, wie wir, für humanitären Werte, persönliche Weiterentwicklung, soziales Engagement und gep egte Geselligkeit begeistern. Man muss sie eben nur finden! Schnell zu wachsen, um viele Stühle zu besetzen wollen wir nicht, wir freuen uns aber auf Interessenten mit unterschiedlichen Erfahrungen, Meinungen, Ansichten und Hintergründen die in unsere Gemeinschaft passen und dabei sein wollen. Entsprechend unseres Leitspruches: "in Einigkeit, Frieden und Eintracht" wollen wir an uns arbeiten, Kenntnisse mehren, Erfahrungen austauschen dabei die notwendige Überschri Toleranz walten lassen sowie unsere humanistisch geprägte und geistige Gesinnung auch in Form sinnvoller Projekte offen zeigen. Projekte und Veranstaltungen Dabei sind wir bestrebt möglichst auch das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. ln diesem Sinne darf natürlich auch das Feiern nicht zu kurz kommen. So wie wir bisher bereits Spenden für Leipziger Straßenkinder, aktive Hilfe bei der Renovierung eines Kindergartens, eine größere Spende zum Wiederaufbau eines von der Jahrhundert ut 2013 zerstörten Jugendclubs organisieren konnten, so wollen wir uns auch selbst nicht vergessen, Kontakte p egen und erweitern, die Logenabende interessant gestalten uns vor allem den Spaß an der Logenarbeit bewahren. Wieso Druiden? 1781 wählte man die Bezeichnung „Druidenlogen“, um das Streben nach geistiger Aufklärung, Tatkraft und Tugenden, wie die der weisen Männer der keltischen Geschichte, zum Ausdruck zu bringen. Weit vor der Zeit in der man „Druiden“ mit Asterix und Obelix verbindet, denn mit den Geschichten der Comic-Helden haben wir genauso wenig zu tun, wie mit den Mythen des wieder au ebenden, aktuellen Keltenkults. Logenabende und Stammtische Zwischen den Logenabenden im Logenhaus, jeweils am zweiten und vierten Montag des Monats kommt, wer Lust und Zeit hat, zum Stammtisch, derzeit ins Bachstübl am omaskirchhof 12 in Leipzig. Änderungen von Lokation, Ter- DDO minen und aktuellen Programmen nden sich auf unserer Homepage. Br. Nikolaus Fürst, Humboldt-Loge, Leipzig 33 34 DDO Geburtstage | Jubiläen Geburtstage zum 50. Geburtstag am 17.09.2015 Frens Naeve 09.10.2015 Heinz Fröhlich 16.10.2015 Jörn Gebken 02.11.2015 Martin Schoen 20.11.2015 Holger Brehmann 29.11.2015 Achim Schreiner 30.11.2015 omas von Dittrich Loge Loewenwolt Zollern-Loge, Loge Graf Anton Günther Loge Friesentreue Loge Graf Anton Günther Zollern-Loge Schönbuch-Loge zum 60. Geburtstag am 26.09.2015 Andreas Lange 28.09.2015 Friedrich Hofmann 23.10.2015 Joachim Meise 02.11.2015 Matthias F. Heinz 26.11.2015 Manfred Wenzler Harz-Loge Nürnberg-Loge Loge Schwarzer Diamant Humboldt-Loge Bavaria-Loge zum 70. Geburtstag am 23.09.2015 Jens Windhorst 01.10.2015 Eduard Ohm 06.10.2015 Hans-Günther Achtert 07.10.2015 Jürgen Tappe 24.10.2015 Peter Ahnesorg 30.11.2015 Dieter Ohnmacht Walhalla-Loge Uhland-Loge Eberhard-Loge Schwarzwald-Loge Eberhard-Loge Schwarzwald-Loge zum 75. Geburtstag am 07.09.2015 Jürgen Schröder 09.09.2015 Claus Emmert 10.09.2015 Manfred Weinmann 12.09.2015 Walter Retzmann 26.09.2015 Henning Keßler 28.09.2015 Klaus Eggert 05.10.2015 Helfried Freer 26.10.2015 Michael Spanuth 27.10.2015 Rolf Sothmann 30.10.2015 Dieter Klose 17.11.2015 Werner Buresch Loge Hammonia Franken-Loge Loge Achalm Loge Zu den Drei Linden Loge Holstentreue Loge Zur Bundestreue Loge Graf Anton Günther Loge Hammonia Loge Marsentreue Loge Hammonia Loge Schwabentreue zum 80. Geburtstag am 04.09.2015 Dieter Kirsammer Montfort-Loge 06.09.2015 Bruno Uszkurat Loge Loewenwolt 23.09.2015 Wolfgang ZimmermannLoge Zum Frieden 02.10.2015 Manfred Kreie Harz-Loge 15.10.2015 Hans Terlau Jan-Wellem Loge 22.10.2015 Horst Scheffner Unitas-Loge 06.11.2015 Horst Pachl Loge Zu den Drei Linden zum 90. Geburtstag am 05.10.1925 Werner Seydel Loge Zu den Drei Linden Geburtstage | Jubiläen DDO Jubiläen 25 Jahre Druide am 18.09.2015 Hans-Jürgen Marklin 28.09.2015 Joachim Brock 28.09.2015 Götz Rosenberg 19.10.2015 Reinhard Neumann 22.10.2015 Georg-Wilhelm Bückle 25.10.2015 Bernhard Huber 30.10.2015 Rolf Sobek 30.10.2015 Karl-Heinz Schlüter Loge Nygemünster Jan-Wellem Loge Eberhard-Loge Nürnberg-Loge Loge Friesentreue Loge Achalm Eberhard-Loge Eberhard-Loge 40 Jahre Druide am 08.09.2015 Helmut Hellwig 03.10.2015 Werner Weith 04.10.2015 Walter Preusch 09.10.2015 Ingo Schneider Schwarzwald-Loge Loge Schwarzer Diamant Loge Nordmark Loge Graf Anton Günther 50 Jahre Druide am 26.09.2015 Karl Heinz Klatt Rhein-Ruhr-Loge 60 Jahre Druide am 24.11.2015 Norbert Sandfort Loge Zur Bundestreue Die ältesten Dokumente des Deutschen Druiden-Ordens an das Archiv übergeben Dokumente des Dodona Hains No.1, Berlin – der ältesten Deutschen Druidenloge – wurden von Br. Wolfgang A. Leonhardy (Archivar der Groß-Loge Berlin) dem Bundesarchiv in Balingen übergeben. Dem Engagement von Br. Tom Michel, Br. Fredy Guder und der Unterstützung unseres Präsidenten Br. Frank Graffenberger ist es zu verdanken, dass der fast in Vergessenheit geratene Schatz gehoben und gesichert werden konnte. Br. Wolfgang A. Leonhardy hat diese — dem DDO fast „heiligen“ — Dokumente bisher sicher behütet und damit der dem Deutschen Druiden-Orden einen unschätzbaren Dienst erwiesen. Neu in unserem Orden Einführung am 10.02.2015 Ulrich Münzer Eberhard-Loge 25.02.2015 Detlev Bertke Dodona-Loge Zu den Sieben Sternen 29.03.2015 Jürgen Eichholz Loge Sülfmeister 02.04.2015 Udo Schmitz Loge Albatros 20.04.2015 Roger Petersen Loge Nordmark 22.04.2015 Tom Krug Monrepos-Loge 04.05.2015 Ralf Fehring Loge Schwabentreue 12.05.2015 Peter Kwasigroch Odin-Loge 21.05.2015 Herwart Stribel Loge Zu den Drei Linden 21.05.2015 Achim Schreiner Zollern-Loge 23.05.2015 Helmut Biermann Zur Brüderlichkeit 26.05.2015 Gerd Lausen Loge Reinholdsburg 27.05.2015 Claus-Peter Reinhard Loge Schwarzer Diamant 28.05.2015 Nicolas Wieting Loge Jade Veritas 10.06.2015 Hans Anton BraterschofskyHohenstaufen-Loge 15.06.2015 Reinhard Scheunemann Columbus-Loge 16.06.2015 Lothar SchimmelpfennigArtus-Loge 30.06.2015 Dierk Hansen Ostsee-Loge 06.07.2015 Alfred Böer Neckar-Loge 08.07.2015 Dietmar Beiermeister Monrepos-Loge 21.07.2015 Werner Hummel Die Steinerne zu Regensburg 21.07.2015 Christoph Pügerl Die Steinerne zu Regensburg Kasse e Br. Wolfgang Leonhardy Inhalt 35 36 DDO Treffpunkte Kontaktadressen und Logenabende DDO La = Logenabend Lh = Logenheim/Logenhaus Präsidium des DDO Präsident Br. Frank Graffenberger praes@ddo-vaod.de Vize-Präsident Nord Br. Wolfgang Gürtler vpraes-n@ddo-vaod.de Vize-Präsident Süd Br. Reiner Hans Kurz vpraes-s@ddo-vaod.de Alt-Präsident Br. Rolf Harms apraes@ddo-vaod.de Ordens-Sekretär Br. Horst Alsleben osekr@ddo-vaod.de Ordens-Schatzmeister Br. Rolf Bruhn oschm@ddo-vaod.de Berufungen Amt für Ordensarbeit Ordensreferent Br. Dr. Michael H. Mayer afo@ddo-vaod.de Amt für Ordensarbeit Ordensreferent Br. Prof. Dr. Claus Adams afo@ddo-vaod.de Ordens-Archivar Br. Volker Griewaldt oa@ddo-vaod.de Ordens-Schri leiter Br. Hans Düker oschrl@ddo-vaod.de Ordens-Internet-Beau ragter Br. Hans Düker inet-b-ddo@ddo-vaod.de, Druiden-Hilfe e.V. Br. Walter Alle druiden-hilfe@ddo-vaod.de IGLD-GVP Br. Jürgen Rösler igld-gvp@ddo-vaod.de Logen Lh: Dr. Manfred-Wörner-Straße 144 73033 Göppingen Tel. 0173 9287858 La: montags, 20.00 Uhr Lh: Plochinger Straße 60 73730 Esslingen Tel. 0176 52695097 La: montags, 20.00 Uhr Bodensee-Loge Friedrichshafen EE: Br. Bernd Giesser bodensee-loge@ddo-vaod.de Lh: Lo enweiler Weg 22 (In der alten Dorfgaststä e) 88048 Friedrichshafen-Lotenweil Tel. 07551 938331 La: 14-täglich montags, 20.00 Uhr Schönbuch-Loge Böblingen EE: Br. Manfred Barth schoenbuch-loge@ddo-vaod.de Lh: Steile Gasse 8 71032 Böblingen La: jeden 1. und 3. Mi woch, 19.30 Uhr Eberhard-Loge Stu gart EE: Br. Reinhard Passenheim eberhard-loge@ddo-vaod.de Lh: Hackländer Straße 27 70184 Stu gart La: dienstags, 19.45 Uhr Hohenstaufen-Loge Göppingen EE: Br. Horst Galli hohenstaufen-loge@ddo-vaod.de Lh: Kellereistraße 4 73033 Göppingen Tel. 07161 77082 La: mi wochs, 20.00 Uhr Loge Imperia zu Konstanz Konstanz EE: Br. Heiner Hahn loge-imperia-zu-konstanz@ddo-vaod.de Lh: Scho enstraße 69 78462 Konstanz Tel. 07531 24940 La: 14-täglich mi wochs, 19.30 Uhr (ungerade Kalenderwochen) Markgrafen-Loge Karlsruhe EE: Br. Wolf-Dieter Starke markgrafen-loge@ddo-vaod.de Lh: Bismarckstraße 83 76133 Karlsruhe Tel. 0721 25885 La: mi wochs, 20.00 Uhr Monrepos-Loge Ludwigsburg EE: Br. Rolf Fassbender Lh: Asperger Straße 37 71634 Ludwigsburg Tel. 07141 925953 La: jeden 2. und 4. Mi woch im Monat, 19.30 Uhr Schwarzwald-Loge Pforzheim EE: Br. Bernd Letzguß schwarzwald-loge@ddo-vaod.de Lh: Habermehlstraße 72 75172 Pforzheim La: montags, 20.00 Uhr Sokrates-Loge Kurpfalz Mannheim EE: Br. Peter Neuen sokrates-loge@ddo-vaod.de Lh: L9, 9 68161 Mannheim La: jeden 1. und 3. Mi woch im Monat, 19.30 Uhr Uhland-Loge Ulm EE: Br. Guido Vogt uhland-loge@ddo-vaod.de Lh: Walfischgasse 24 89073 Ulm/Donau Tel. 0731 68662 La: mi wochs, 20.00 Uhr Unitas-Loge Ulm EE: Br. Werner Rentschler unitas-loge@ddo-vaod.de Lh: Walfischgasse 24 89073 Ulm/Donau Tel. 0731 68662 La: freitags, 20.00 Uhr Wilhelm Meister-Loge Frankfurt EE: Br. Mar n Stohrer, wilhelm-meister-loge@ddo-vaod.de Lh: Kaiserstraße 37 60329 Frankfurt Tel. 069 232816 La: donnerstags, 19.30 Uhr Loge Zu den drei Linden Nür ngen EE: Br. Alexander W. Volpp loge-dreilinden@ddo-vaod.de Lh: Werastraße 51 72622 Nür ngen La: donnerstags, 19.30 Uhr EGE: Br. Bernhard Huber gl-bw@ddo-vaode.de Neckar-Loge Heilbronn EE: Br. Bernhard Nährig neckar-loge@ddo-vaod.de Lh: Moltkestraße 8/2 74072 Heilbronn Tel. 07131 83618 La: montags, 19.30 Uhr Loge Achalm Reutlingen EE: Br. Harry Seitz loge-achalm@ddo-vaod.de Lh: Oberamteistraße 29 72764 Reutlingen, Tel. 07121 346114 La: freitags, 20.15 Uhr Oberschwaben-Loge Ravensburg EE: Br. Thomas Löhle oberschwaben-loge@ddo-vaod.de Lh: Charlo enstraße 8 88212 Ravensburg La: jeden 2. Dienstag (gerade Kalenderwochen) EGE: Br. Alexander Bogsch gl-b@ddo-vaod.de Barbarossa-Loge Göppingen EE: Br. Lothar Wolf barbarossa-loge@ddo-vaod.de Loge Schwabentreue Esslingen EE: Br. Karl Riefler loge-schwabentreue@ddo-vaod.de Bavaria-Loge München EE: Desiderius J. Sozanski bavaria-loge@ddo-vaod.de Groß-Loge Baden-Wür emberg Zollern-Loge Balingen EE: Br. Walter Alle zollern-loge@ddo-vaod.de Lh: Inselstraße 21 72336 Balingen La: jeden 2. und 4. Mi woch, 19.30 Uhr Lh: Schwanthaler Straße 60/V 80336 München z.Zt. Arnulfstraße 197-2. Stock 80634 München La: mi wochs, 19.00 Uhr (ungerade Kalenderwochen) Loge Concordia Algoviae Kempten EE: Br. Lothar Weiß loge-concordia-algoviae@ddo-vaod.de Lh: Hofgut Kürnach Unterkürnach 2 87487 Wiggensbach La: dienstags, 19.30 Uhr (gerade Kalenderwochen) Die Steinerne zu Regensburg EE: Br. Dr. Gernot Brammer loge-die-steinerne@ddo-vaod.de Lh: Neue-Waag-Gasse 2 93047 Regensburg La: jeden 1. Und 3. Dienstag, 19.30 Uhr Franken-Loge Fürth EE: Br. Rüdiger Haagen franken-loge@ddo-vaod.de Lh: Dambacher Straße 11 90763 Fürth, Tel. 0911 770120 La: jeden 2. und 4. Dienstag, 19.45 Uhr Mon ort-Loge Lindau EE: Br. Hans-Eckhard Thies mon ort-loge@ddo-vaod.de Lh: Rickenbacher Straße 4 88134 Lindau La: jeden 2. Donnerstag, 19.30 Uhr (gerade Kalenderwochen) Nürnberg-Loge Zur Burg Hohenzollern Hain zur Erkenntnis Nürnberg EE: Br. Klaus Schultheiß Lh: Altes Schloss Höfleser Hauptstraße74 90427 Nürnberg Tel. 0911 381174 La: jeden 2. Montag, 20.00 Uhr Wallenstein-Loge Marktredwitz EE: Br. Steffen Schlee wallenstein-loge@ddo-vaod.de Lh: Max-Reger-Straße 5 95615 Marktredwitz La: jeden 1. und 3. Donnerstag, 20.00 Uhr Groß-Loge Berlin-Brandenburg EGE: Br. Ulrich Kiefer gl-bb@ddo-vaod.de Columbus-Loge Berlin EE: Br. Dietrich Venn columbus-loge@ddo-vaod.de Lh: Fontanestraße 12 a 14193 Berlin La: jeden 1. und 3. Montag, 19.30 Uhr Groß-Loge Bayern Dodona-Loge Zu den Sieben Sternen Berlin EE: Br. Peter Kuchen dodona-loge@ddo-vaod.de Lh: Fontanestraße 12 A 14193 Berlin Tel. 030 8261382 La: jeden 1. und 3. Donnerstag, 19.00 Uhr Treffpunkte 21073 Hamburg Tel. 040 772247 La: jeden 2. und 4. Montag, 19.30 Uhr Humboldt-Loge Leipzig EE: Br. Nikolaus Fürst humboldt-loge@ddo-vaod.de Lh: Naunhoferstraße 75 04299 Leipzig La: jeden 2. und 4. Montag, 20.00 Uhr EGE: Br. Gerhard Müller gl-n@ddo-vaod.de Odin-Loge Berlin EE: Br. Michael P. Buerger odin-loge@ddo-vaod.de Lh: Fontanestraße 12 a 14193 Berlin Tel. 030 8261382 La: dienstags, 20.00 Uhr Loge Albatros Wi mund EE: Br. Thomas-Michael Böhme loge-albatros@ddo-vaod.de Lh: Brückstraße 32 26409 Wi mund Tel. 04462 6444 La: donnerstags, 20.00 Uhr Loge Zur Hoffnung Guben EE: Br. Rainer Zuchold loge-zur-hoffnung@ddo-vaod.de Lh: Hinter der Bahn 20 Hotel Waldow 03172 Guben Tel.: 03561 4060 La: 14-täglich dienstags, 18.30 Uhr Loge Graf Anton Günther Oldenburg EE: Br. Andreas Speckmann loge-graf-anton-guenther@ddo-vaod.de Lh: Scheideweg 124 /Eingang Ecke Eßkamp 26127 Oldenburg Tel. 0441 302037 La: montags, 20.00 Uhr Groß-Loge Hansa EGE Br. Walter Hübner gl-h@ddo-vaod.de Loge Hammonia Hamburg EE: Br. Carsten Mewes loge-hammonia@ddo-vaod.de Lh: Rothenbaumchaussee 199 20149 Hamburg Tel. 040 453916 La: 14-täglich, 1. und 3. Montag, 19.30 Uhr Loge Loewenwolt Uelzen EE: Br. Prof. Dr. Klaus-Peter Salomo loge-loewenwolt@ddo-vaod.de Lh: Gartenstraße 8 29525 Uelzen La: jeden 2. und 4. Dienstag, 20.00 Uhr Nordsee-Loge Cuxhaven EE: Br. Horst Chojnowski nordsee-loge@ddo-vaod.de Lh: Friedrichstraße 42 27472 Cuxhaven Tel. 04721 4259053 La: montags, 20.00 Uhr Loge Sülfmeister Lüneburg EE: Br. Wolfgang Smercek loge-suelfmeister@ddo-vaod.de Lh: Am Wienebü eler Weg 1 Haus 33 21339 Lüneburg La: jeden 1. und 3. Dienstag, 20.00 Uhr Loge Zu den Sieben Türmen Lübeck EE: Br. Torben Scho loge-zu-den-sieben-tuermen@ddo-vaod.de Lh: Fischergrube 74 23552 Lübeck Tel. 0451 78713 La: montags, 20.00 Uhr Loge Zum Frieden Hamburg-Harburg EE: Br. Ingo Bergemann loge-zum-frieden@ddo-vaod.de; Lh: Eissendorfer Straße 27 Groß-Loge Niedersachsen Harz-Loge Goslar EE: Br. Holger Köhler harz-loge@ddo-vaod.de Lh: Kornstraße 8 38640 Goslar La: donnerstags, 20.00 Uhr Loge Heinrich der Löwe Braunschweig EE: Br. Paul Close loge-heinrich-der-loewe@ddo-vaod.de Lh: Haus der Bruderscha Löwenwall 9 38100 Braunschweig La: mi wochs, 20.00 Uhr Loge Jade Veritas Wilhelmshaven EE: Br. Uwe Taubenrauch loge-jade-veritas@ddo-vaod.de Lh: Rheinstraße 65 26382 Wilhelmshaven Tel. 04421 41610 La: donnerstags, 20.00 Uhr Lessing-Loge Peine EE: Br. Hubert Pflaum lessing-loge@ddo-vaod.de Lh: Hindenburgstraße 16 31224 Peine Tel. 05171 6834 La: montags, 19.30 Uhr Loge Peredur Kassel EE: Br. Hartmut Fritsche loge-peredur@ddo-vaod.de Lh: Murhardtstraße 6 34119 Kassel La: mi wochs, 20.00 Uhr Walhalla-Loge Bremerhaven EE: Br. Sieghardt Reinhardt walhalla-loge@ddo-vaod.de Lh: Lange Straße 147 27580 Bremerhaven Tel. 0471 503351 La: montags, 20.00 Uhr Weser-Loge Bremen EE: Br. Dieter Kris onat weser-loge@ddo-vaod.de Lh: Kurfürsten-Allee 8 28211 Bremen Tel. 0421 345636 La: montags, 20.00 Uhr Loge Zur Bundestreue Duderstadt EE: Br. Wilfried Himpel zur-bruederlichkeit@ddo-vaod.de Lh: 37115 Duderstadt Hotel „Zum Löwen“ Marktstr. 30 La: jeden 2. und 4. Dienstag im Monat Groß-Loge Rheinland-Wes alen EGE: Br. Dieter von Grätzel gl-rw@ddo-vaod.de Artus-Loge Köln EE: Br. Wolfgang Dahmen, artus-loge@ddo-vaod.de Lh: Hardefuststraße 9 50677 Köln Tel. 0221 315097 La: dienstags, 19.30 Uhr Jan Wellem-Loge Düsseldorf EE: Br. Gerd Franzen jan-wellem-loge@ddo-vaod.de Lh: Logenhaus Uhlandstraße 38/42 40237 Düsseldorf La: montags, 19.45 Uhr Rhein-Ruhr-Loge Mülheim/Ruhr EE: Br. Friedhelm Bleckmann rhein-ruhr-loge@ddo-vaod.de Lh: Friedrichstraße 38 45470 Mülheim Tel. 0208 390161 La: dienstags, 20.00 Uhr Loge Schwarzer Diamant Essen EE: Br. Heinz Dörendahl loge-schwarzer-diamant@ddo-vaod.de Lh: Wi eringstraße 24 45130 Essen Tel. 0201 776666 La: mi wochs, 19.30 Uhr Groß-Loge Schleswig-Holstein EGE: Br. Hans-Jürgen Langbehn gl-sh@ddo-vaod.de Chemnitz-Bellmann-Loge Schleswig EE: Br. Lothar Koch chemnitz-bellmann-loge@ddo-vaod.de Lh: Flensburger Straße 5 24837 Schleswig Tel. 04621 24189 La: 14-täglich donnerstags, 20.00 Uhr Loge Friesentreue Husum EE: Br. Uwe Christophersen loge-friesentreue@ddo-vaod.de Lh: Zu den Tannen 2 25866 Mildstedt Tel. 04841 1363 La: jeden 2. Und 4. Montag, 19.00 Uhr Loge Holstentreue Kiel EE: Br. Ulrich Langnau loge-holstentreue@ddo-vaod.de DDO 37 Lh: Dreiecksplatz 9 24103 Kiel Tel. 0431 553851 La: mi wochs, 19.30 Uhr Loge Marsentreue Heide EE: Br. Rolf Sothmann loge-marstentreue@ddo-vaod.de Lh: Feldstraße 65 25746 Heide Tel. 0481 61446 La: 14-täglich montags, 20.00 Uhr Loge Nordmark Flensburg EE: Br. Andre Köhne loge-nordmark@ddo-vaod.de Lh: Nordergraben 23 24937 Flensburg Tel. 0461 22666 La: montags, 20.00 Uhr Loge Nygemünster Neumünster EE: Br. Andreas Preuß loge-nygemuenster@ddo-vaod.de Lh: Marienstraße 48a 24534 Neumünster Tel. 04321 45545 La: jeden 2. Dienstag, 20.00 Uhr Ostsee-Loge Eckernförde EE: Br. Uwe Karstens ostsee-loge@ddo-vaod.de Lh: Noorstraße 16 24340 Eckernförde La: jeden 2. Dienstag, 20.00 Uhr Loge Reinholdsburg Rendsburg EE: Br. Uwe Jensen loge-reinholdsburg@ddo-vaod.de Lh: Am Gerhardsteich 1 24768 Rendsburg Tel. 04331 72518 La: dienstags, 20.00 Uhr An den Druiden-Orden assoziierte Frauen-Logen Brunonia zu Braunschweig Braunschweig EE: Schw. Helgard Wi Brunonia-loge@ddo-vaod.de Lh: Haus der Bruderscha Löwenwall 9 38100 Braunschweig La: jeden 2. und 4. Freitag im Monat, 19.00 Uhr Eugenien-Loge Zollernalb Balingen EE: Schw. Ute Bächer-Stefani Eugenien-Loge@ddo-vaod.de Lh: Inselstraße 21 72336 Balingen La: jeden dri en Dienstag im Monat, 19.30 Uhr Rendsburgia zu Rendsburg Rendsburg EE: Schw. Renate Jürgens Rendsburgia-Loge@ddo-vaod.de Lh: Am Gerhardsteich 1 24768 Rendsburg La: jeden 2., 4. und 5. Mi woch im Monat, 19.00 Uhr 38 SDO Aus der Redak on In eigener Sache mular ausfüllen und darauf die Anzahl der verschickten Kuverts angeben. Bruder Ricco Grüter Liebe Leser, ausgeplaudert oder so, könnte man mir nachsagen, wenn ich Euch nun einmal damit konfrontiere, was es alles so braucht, bis Ihr die Ordenszeitung aus Eurem Briefkasten nehmen könnt. Vorweggenommen, ich muss mit etwa 50 Stunden Zeitaufwand rechnen, bis es soweit ist. Alleine für den Versand brauche ich lockere 5 Stunden. Sobald ich die Nachricht erhalten habe, dass der DS gedruckt und abholbereit ist, muss ich 25km weit zu einer Speditions rma in Deutschland fahren, um dort die ca. 70kg Zeitschriften abzuholen und nach Bottmingen bringen. Dann muss ich die vom Co-Redaktor ausgedruckten und mir geschickten Klebeadressen mit der aktuellen Liste aller SDO-Brüder auf Wuala abgleichen, damit auch Neumitglieder eine Zeitung erhalten und Witwen verstorbener Brüder in Ruhe gelassen werden. Dann muss ich die Adressetiketten einzeln auf über 200 Kuverts kleben um dann, je nach Bedarf, 1 oder 2 Zeitungen hinein tun (die UE’s erhalten jeweils 2 Exemplare). Dann muss ich noch die Zeitungen, die ins Ausland verschickt werden müssen, separieren, wie auch die Kuverts mit 1 oder 2 Zeitungen, denn die Post will das so wegen des unterschiedlichen Gewichtes. Dann muss ich das Postfor- Schlussendlich muss ich die 70kg Kuverts in 5 Postbehälter, die ich vorher geholt habe, einfüllen, zur Post fahren, am Schalter vorher das Formular genehmigen lassen, damit mir die Post später eine Rechnung schicken kann und dann die Sendung am separaten Massenschalter, der sich ausserhalb des Postgebäudes be ndet, abgeben. Ja, diese vielen einzelnen Arbeitsschritte erfordern ihre Zeit. Nicht vergessen darf ich dabei noch das Kuvert, das ich jeweils an die Landesbibliothek in Bern schicken muss und dieses braucht noch einen Begleitbrief, den ich auch nicht vergessen sollte. Ihr könnt euch vorstellen, wie, im wahrsten Sinne des Wortes, erleichtert ich immer bin, wenn diese Arbeit erledigt ist und ich bis zur nächsten Ausgabe etwas Luft für anderes habe. Nach ein paar Tagen muss ich dann noch die unzustellbaren Kuverts entgegennehmen, weil wieder einmal Adresswechsel nicht rechtzeitig an den LGS gemeldet wurden. Wenn ich dann die neue Adresse erfahre, dann „darf“ ich dem Bruder „seinen“ DRUIDENSTERN noch einmal separat schicken! Ich mache diese Arbeit gerne und ich beklage mich nicht über den Aufwand, den es dazu braucht, denn immer wieder wird mir meine Arbeit verdankt und dabei vergesst ihr oft, dass mir Bruder Hans-Peter Stocker dabei hilft. Für den Versand bin ich allerdings alleine zuständig. Eine ganz andere Geschichte ist es, wenn ich von einem aufmerksamen DS-Leser erfahre, dass ein kürzlich veröffentlichten Artikel zum grossen Teil ein Plagiat ist, weil ganze Textteile wortwörtlich aus dem Internet (Wikipedia) abgeschrieben wurden und dies ohne Hinweis auf die Quelle. So etwas ist sehr bedauerlich und eigentlich eines Druiden unwürdig. Vermeiden lässt es sich aber kaum und direkte Rügen an den Autor ist gar nicht meine Sache. Ich hoffe, dass so etwas nicht mehr passiert und danke allen, die „Ihren“ Text der Redaktion zur Veröffentlichung überlassen oder Hinweise auf allfällige Quellen angeben. Bruder Ricco Grüter Redaktor SDO Mein zum Arbeitsort umfunk onierter Tisch im Esszimmer Aus dem Bruderkreis | Weisheiten und Sprüche SDO 39 DRUIDIPEDIKA: Immergrün Weisheiten und Sprüche Indira Gandhi sagte einmal: „Es gibt zwei Sorten von Menschen: Diejenigen, welche die Arbeit machen und diejenigen, welche den Ruhm beanspruchen. Ich versuche zur ersten Gruppe zu gehören; dort ist das Gerangel weniger schlimm.“ Ein Ölscheich sagte einmal: „Mein Grossvater ri auf einem Kamel und mein Vater fuhr Auto. Ich fliege mit meinem Privatjet und meine Enkel werden wieder auf den Kamelen reiten.“ In den Ritualen des Druidenordens wird Immergrün als Symbol verwendet. Immergrün gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse. Der lateinische Namen Vinca ist abgeleitet von pervincire, also umwinden, Kränze bilden. Dies ist auf den früheren Brauch der Mädchen zurückzuführen, sich Kränze aus Immergrün um den Kopf zu binden. Immergrün hat wenige Anwendungen in der Homöopathie, wird aber mehrheitlich einfach als Zierp anze gehalten. Immergrün enthält das Alkaloid Vincamin, welches leicht giftig ist, aber verschiedene pharmakologische Eigenschaften und z.B. als Zytostatika eingesetzt wird. Nicht nur Haarkränze haben sich Frau- en in früheren Zeiten aus Immergrün ge ochten, auch als Brautschmuck, Liebesp anze und unterschiedliche magische Praktiken diente Immergrün. Volkstümlich wurde Immergrün auch als Totenviole bezeichnet stand für Beständigkeit, Treue und ewiges Leben. Wenig still durchhoffte Jahre leiten unverwandt zum Ziel, Wo am glücklichen Altare endet unsrer Wünsche Spiel, Uns, auf ewig Eins, verschwinden Wölkchen gleich, des Lebens Mühn, Und um unsre Herzen winden Kränze sich von Immergrün. Novalis Bruder Urs P. Rüegger Augusta-Raurica-Loge, Basel „Ist es nicht so, dass wir nur das sehen können, was wir glauben? Und wir erst, wenn uns das Chaos umschliesst, wir bereit sind unsere Ansicht zu ändern um Neues zu sehen?“ „Toleranz heisst: Die Fehler der anderen zu entschuldigen. Takt heisst: Sie nicht bemerken.“ Arthur Schnitzler „Ein starker, ruhiger Mensch wird immer geliebt und verehrt. Er ist wie ein Scha en spendender Baum in einem durs gen Land oder ein schützender Fels in einem Sturm.“ James Allen Veranstaltungen für Druiden Veranstaltung Benefizkonzert & Kunstauk on für das Kinderhaus Arbon von/mit Salix Alba Loge Kinderhaus Arbon Datum/Ort Sa., 03.10.2015 Kinderhaus Arbon Infos/Kontakt Peter Fister, Preis CHF 25 Anmeldung ch0714464628@hispeed.ch In Verantwortung der Kontaktperson. Veranstaltung melden an hp.stocker@bluewin.ch 40 SDO Aus dem Bruderkreis Mein Beitrag zum guten Gelingen Meine lieben Brüder, wer in der Grossloge oder auch in der Loge selber eine Beamtung innehaben möchte, kommt nicht darum herum einen Beitrag in irgendeiner Form zu leisten. Diese Aufgaben können als Präsident, als Sekretär, als Untererz, als Schatzmeister oder als Herold die verschiedensten Ausprägungen haben. Jedem, der nun ein solches Amt innehat, ist es selber überlassen wie weit er seine Aufgaben über ein absolutes Minimum hinaus wahrnehmen will, bzw. sich zusätzlich engagiert. Ich und wir alle sind freiwillig hier. Niemand muss hier irgendetwas. Wir leisten alle aus vermutlich unterschiedlichster Motivation heraus Freiwilligenarbeit. Aber, die Sache hat einen Haken, wir sind in der Loge alles Ehrenmänner. Wer also zu einer Arbeit Ja sagt, muss sein Wort halten. Wir zählen auf die Verlässlichkeit untereinander. Wir halten Begriffe hoch wie Bruderschaft, begegnen einander freundschaftlich und setzten stets die gute Absicht voraus. „Beeissige Dich, denn Wissen ist Macht“ ist einer unsere Leitsätze, der uns in unserem Logenleben ständig begegnet und am Ende unserer Schreiben steht jeweils „In Einigkeit, Frieden und Eintracht“. Ich kann jetzt nur von mir reden, aber wenn ich „Logenarbeit“ leisten will muss ich mir erst einmal diese Begriffe verinnerlichen. Es reicht nicht aus, mit diesen Begriffen während des Rituals zu jonglieren und im besten Fall mit einem schöngeistigen Vortrag zu versuchen meine lieben Brüder zu beeindrucken. „Loge“ verp ichtet und betrifft uns alle. Richtig gelebte Loge sollte mich jeden Tag beein ussen in meinem Denken, meinem Sprechen und meinem Tun. Es ist entscheidend, was ich über meine andern lieben Brüder denke, es ist entscheidend, was ich über sie sage und es ist entscheidend, wie ich jedem einzelnen von ihnen begegne. Wenn ich ehrlich mit mir selber bin, stell ich fest, dass es mir in der letzten Zeit nur mehr oder weniger gelungen ist, im druidischen Sinn zu handeln. Nicht immer war ich Ehrenmann, nicht immer stand der „druidische Gedanken" im Vordergrund. Meine erste Erkenntnis aus diesem Kurzvortrag: Ich habe noch viel an mir selber zu arbeiten. Gut möglich, dass ich damit nie fertig werde. Mit was und mit welchen emen beschäftige ich mich eigentlich innerhalb der Loge. Als Präsident bei der Salix Alba Loge, aber auch innerhalb der Grossloge in meiner Funktion als „InterimSchatzmeister“. Eine Loge ist im besten Fall eine Gemeinschaft von frei denkenden, innovativen, wissbegierigen Menschen, die sich innerhalb der Loge austauschen, neue Ideen entwickeln, sich zu Höchstleistungen anspornen und immer mal wieder als Pioniere in der Gesellschaft das Geschehen mitgestalten. Diese Logentreffen hatten in der Vergangenheit immer im Verborgenen stattgefunden und dies ist bis heute so. Dies einfach, damit man frei Sprechen und den Gedanken freien Lauf lassen kann, ohne sich in irgendeiner Form an irgendeine politische oder gesellschaftliche Korrektheit halten zu müssen. Dies, meine Lieben Freunde, bedeutet gerade in „schwierigen" Zeiten Freiheit. Und ich? Ich stelle fest, dass meine Logenarbeit vornehmlich mit administrativen Belangen zu tun hat. Das eine ist natürlich die Sache mit dem Schatzmeisteramt, da gibt es durchaus Aufgaben, die erledigt werden müssen. Diese würde ich aber mehr als Aufgaben des Vereinswesens bezeichnen und weniger als Logenarbeit. Als Präsident der zu gründenden Salix Alba Loge hab ich mich oft mit dem Logengesetz, mit Statuten, mit Ausnahmeregelungen und anderen Regelwerken auseinandergesetzt bzw. konfrontiert gesehen. Wir Druiden haben uns einen Rahmen gegeben, der einer Logengründung auf der grünen Wiese nur wenig dienlich Schild und Schwert als druidische Symbole ist. Zum Glück haben viele von Euch sehr aktiv in grosser Anstrengung mitgeholfen Voraussetzungen zu schaffen, dass unsere Loge Salix Alba überhaupt entstehen konnte. Dafür bin ich allen Beteiligten sehr dankbar, denn ich weiss, dass wir in der Ostschweiz durch unser Tun der Grossloge immer mal wieder Mehrarbeit beschert haben. Doch am Ende waren es oftmals Formalitäten bzw. administrative Arbeiten, nicht echte Logenarbeit, welche uns beschäftigten und unsere Zeit in Anspruch nahmen. Versteht mich bitte jetzt nicht falsch, es ist mir voll bewusst, dass das Zusammenleben in einer Loge geregelt sein muss. Die administrativen Arbeiten müssen genau so ehrenhaft und korrekt erledigt werden wie die Logenarbeit auch und doch frage ich mich, was hat jede einzelne Loge und insbesondere die Grossloge für eine Vision? Was haben wir als Logenbrüder Grosses vor? Meine zweite Erkenntnis aus diesem Kurzvortrag: Ich habe mich viel mit administrativen Aufgaben beschäftigt, die „echte" visionäre Logenarbeit kam zu kurz. Welche Arbeiten helfen der Loge voranzukommen, welche Arbeiten sind für „schön“ und schliesslich: was schadet der Loge? Ich glaube dies ist die zentrale Frage. Ich muss demnach alles tun, um die Loge voranzutreiben, ich muss alles lassen, was der Loge Aus dem Bruderkreis schadet und ich sollte alles lassen, was weder ein Gewinn noch ein Verlust für die Loge darstellt. Nun zeigt sich für mich ein gewisser Widerspruch. Auf der einen Seite stell ich den Anspruch, möglichst neugierige Menschen mit Pioniergeist um mich in der Loge zu haben. Ich mag den Gedanken, dass die Französische Revolution, insbesondere deren Gedankengut, in Logen entstanden ist. Ich nd es faszinierend, dass Christoph Kolumbus und anderen Entdeckern hartnäckig die Mitgliedschaft in einer Bruderschaft nachgesagt wird. Auf der anderen Seite stell ich mir die Frage, was kann und soll unser Orden solchen Menschen bieten? Klar, der aufmerksame Druide ndet alles nötige in den Ritualtexten. Be eissige Dich, denn Wissen ist Macht. Dies nehmen wir uns zu Herzen, indem wir regelmässig an unseren Vorträgen arbeiten und diese kri- Befleissige Dich, denn Wissen ist Macht tisch diskutieren. Und doch haben wir ein „Beförderungssystem“ welches kaum auf Leistung und nicht auf Quali kation beruht. Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass kein Student seinen Masterabschluss verdient nur auf Grund seiner Präsenzzeiten im Hörsaal und der Anzahl Jahre, welche er an der Uni immatrikuliert ist. Wir kennen das Schild und das Schwert als unsere Symbole, ich selber habe aber wenig Ahnung, was wir denn schützen und verteidigen möchten, geschweige denn weiss ich, wie mit Schild und Schwert im Ernstfall umzugehen ist. Meine dritte und letzte Erkenntnis aus diesem Kurzvortrag: Eine Loge hat nichts, auf was sie sich stützen könnte ausser den eigenen Mitgliedern. Der einzelne Bruder, damit bin auch ich gemeint, steht im Mittelpunkt. Ich muss mir vermehrt echtes Wissen aneignen und manchmal hart arbeiten, um einen Blick hinter die Kulissen zu erhaschen. Auf diese Weise SDO wird es gelingen, der Loge den nötigen „Tiefgang“ zu geben, von dem wir gerne reden. Bruder Daniel Stutz Salix-Alba-Loge, Arbon 41 42 SDO Aus der Landes-Grossloge LGL-News Geistiger Ausschuss: Im Hotel Amaris in Olten fand am Samstag, 24.1.2015, die Sitzung des Geistigen Ausschusses der LGL statt. Beschlossen wurden Anträge zuhanden der DV 2015 bezüglich Anpassungen im Reglement Sterbefond und in der Wählbarkeit von Logenund LGL-Beamten. Eine neue Aufnahmeurkunde wurde genehmigt und zur Neuau age freigegeben. Gemeinsam wurde beschlossen, dass wir eine Evaluation innerhalb unserer Gemeinschaft durchführen mittels eines Fragebogens. Dies um die Be ndlichkeit unserer Mitglieder und deren Bedürfnisse besser kennen zu lernen. Also eine IST-Aufnahme als Grundlage für die Weiterentwicklung des Ordens. Lead in dieser Angelegenheit hat Bruder Felix Stoffel und alle AEE der Logen. Erste Resultate sollen wenn möglich anlässlich des nächsten EE/UE Tagung 2015 präsentiert werden. Wir hoffen sehr, dass viele Brüder diesen Fragebogen ausfüllen werden. EE/UE-Tagung: Am 2.2.2015 fand die EE/UE-Tagung im Grade der Vertiefung statt. Die personellen Veränderungen in den Vorständen konnten gelöst werden. Der 5. Schweizerische Druidentag wird wiederum durch den Kapitelgradvorstand am 21.11.2015 durchgeführt. Logengründung: Die Gründungsfeier der Salix-Alba-Loge am 28.2.2015 in Arbon war ein erfolgreicher und guter Anlass. Über 100 Teilnehmer erlebten einen würdigen und schönen Anlass. An der Delegiertenversammlung vom 13.6.2015 wurde ein neuer LGL Vorstand für die nächste Amtsperiode gewählt (siehe Seiten 45-47). An dieser Sitzung wurde auch Br. Rolf Wenger als Vizepräsident der IGLD verabschiedet. An der ersten Vorstandssitzung der LGL vom 13.6.2015 wurde Bruder Rainer Hesselbarth (PLZ) als neuer IGLD- Bruder André Rickenbacher Vizepräsident einstimmig gewählt. Er übernimmt das Amt von Bruder Rolf Wenger (ARL). Internet SDO: Die Einführung der Internet Homepage SDO und des internen Teils „Wuala“ sind beendet. Diese Baustelle wurde erfolgreich abgeschlossen. Grosser Dank geht an die Arbeitsgruppe. Laufend wird nun durch die Internetverantwortlichen unser Internet angepasst. Neuwahlen LGL Vorstand: Erfreulicherweise haben wir den neuen LGLVorstand ab Juni 2015 beieinander. Das Wahlregister wurde vorschriftskonform geschlossen. Für die Wahl in den LGL haben sich neu die Brüder Ueli Tschan (ELO), Michel Schwarz (ELO) und Rainer Hesselbarth (PLZ) zur Verfügung gestellt. Als neuer w.LEGE wird Bruder Rolf Gasser zur Wahl beantragt. Mit diesem Vorstandswechsel wird die LGL entsprechend verjüngt. Ebenfalls wird am AEKonvent im Oktober 2015 ein Personalwechsel des w.ALEGE statt nden. Bruder Willi Schär wird diese Funktion nach langjähriger Tätigkeit abgeben. IGLD: Am 5.9.2015 ndet eine nationale IGLD-Sitzung in Luzern statt, mit gleichzeitiger Einführung in die IGLD. In dieser Sitzung können Brüder ab dem Druidengrad in die IGLD aufgenommen werden. Diese Zeilen sind meine Letzten als amtierender Landes-Untergrosserz. Nach 6jähriger Tätigkeit in der Landes-Grossloge, verlasse ich diesen mit der DV vom Juni 2015. Ich danke allen für die gute Zusammenarbeit und für die Unterstützung. Ich hoffe, dem SDO gut gedient zu haben. Bruder André Rickenbacher Landes-Untergrosserz Aus der Landes-Grossloge SDO 43 44 SDO Rede des neuen LEGE zum Amtsantri „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“ Meine lieben Brüder des schweizerischen Druidenordens, Euch allen möchte ich meinen herzlichsten Dank aussprechen, für das Vertrauen, das Ihr mir mit der Wahl zum Landes-Edelgrosserz entgegen gebracht habt. Auch im Namen aller neu gewählten und bestätigten Grosslogenbeamten möchte ich dieses Dankeschön weitergeben. Dank und Würdigung gehört aber auch allen langjährigen Beamten der Landesgrossloge, die sich mit dem heutigen Tag aus ihren Ämtern zurückziehen werden. Sie waren es auch, die den Anstoss für eine Systemüberarbeitung der LandesGrossloge gegeben haben, sei es, weil zu viel Präsenz verlangt wurde, oder aber weil das Wirken der Landes-Grossloge nicht immer entsprechend gewürdigt wurde. Lange Jahre erfüllten sie ihre P ichten und erarbeiteten Lösungen zum Wohle unseres Ordens. Zu Beginn meiner Amtszeit als neu gewählter Landes-Edelgrosserz gilt es meine Vision für die Entwicklung des Druidenordens zu kommunizieren. Sie lautet wie folgt: Durch unsere gegenseitige Akzeptanz und unsere Offenheit im Leben der druidischen Grundsätze, leistet ein jeder von uns einen Beitrag. Dadurch werden wir in unseren Ritualen und an den Logenanlässen unsere Erfüllung finden und ein jeder wird eine persönliche Entwicklung erfahren. Diese Entwicklung ermöglicht uns ein Wachstum des Druidenordens anzustreben. Stellt sich hier die Frage, welche Bedeutung die Kommunikation meiner Vision hat? Diese Vision soll ein konkretes Zukunftsbild abbilden, nahe genug, dass wir die Realisierbarkeit noch sehen können, aber schon fern genug, um die Begeisterung der ganzen Organisation für eine neue Wirklichkeit zu wecken. Die klar umrissene gemeinsame Absicht verleiht damit all unseren Tätigkeiten Wert und Bedeutung. Bruder Rolf Gasser, der neue LEGE Damit diese Vision gelebt und umgesetzt werden kann, sind im Vorfeld Grundsätze für die Zusammenarbeit innerhalb der neuen Landes-Grossloge erarbeitet worden. Diese Grundsätze sind auf Seite 39 aufgeführt. Viele auffordernde Worte sind in diesem Zusammenhang erwähnt worden: Vorbild, p egen der ideellen Werte, Wachstum, Weiterentwicklung, Akzeptanz, Begeisterung; aber auch Worte wie Demut, Verzicht, Respekt, Re ektionen sind nicht nur erwähnt worden, nein, sie sollen die Grundhaltung diese Gremiums beschreiben und von diesem auch gelebt werden. Diese Grundsätze sollen also Sinnvermittlung und Faszinationskraft, Brandstiftung und Begeisterung, Motivation und Integration und impulsgebend sein. Diese Grundsätze sind jetzt öffentlich und dadurch natürlich auch verbindlich. Kann sein, dass sich bei euch Bedenken anmelden, wie wir das eben Gesagte alles realisieren wollen. Ich möchte diesen eventuellen Bedenken ein Zitat von Albert Einstein entgegenhalten. Er sagte: „Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, dann gibt es keine Hoffnung für sie.“ Die Steuerung und Regelung von sozialen Organisationen wurde auch mit dem Begriff "komplex" beschrieben. Ja, ich bezeichne die einzelnen Logen und auch den Druidenorden als Ganzes, als soziale Organisation. An dieser Bezeichnung halte ich fest und möchte auch in Zukunft versuchen, selber etwas dazu beizutragen. Und es ist und wird auch weiterhin wirklich eine Kunst sein, dieses System zu steuern. Eine Kunst des Steuerns, weil unsere einzelnen Logen hoffentlich immer dynamische Systeme bleiben werden. Sollte hier je ein de nitiver Endzustand angestrebt werden, bedeutet das den sicheren Tod dieses Systems. Stellt sich hier die Frage, was der Unterschied zwischen kompliziert und komplex ist? Im Gegensatz zu kompliziert ist Komplexität nicht in den Griff zu bekommen. Trotzdem unterliegen auch komplexe Phäno- Rede des neuen LEGE zum Amtsantri mene Gesetzmässigkeiten. Allerdings sind diese anderer Naturen als Gesetzmässigkeiten planbarer Abläufe, weil in ihnen Zufall und Chaos als wichtige Faktoren mitwirken. Können wir diese beiden Faktoren nicht akzeptieren, kann das einen vorhergesehenen Ablauf zum Scheitern bringen, auch wenn er noch so gut und intensiv geplant ist. Aristoteles sprach von den Tugenden und meinte damit die menschliche Grundhaltung. Diese bestimmen nicht den Nutzen, sondern die Qualität unserer Handlungen. Diese Handlungen verleihen unserem Leben Qualität, während die Erfüllung unserer Interessen lediglich dafür sorgt, dass wir bekommen, was wir uns wünschen. Ersteres bedingt allerdings, dass wir in der Lage sind, unser Leben in einem grösseren Zusammenhang zu sehen. Sobald Menschen im Druidenorden eingebunden sind müssen sie nicht nur aufeinander abgestimmt sein, nein, sie müssen aufeinander eingestimmt sein. Einstimmung ist ein Prozess des einander Zuhörens und der gegenseitigen Aufmerksamkeit, ohne dass dieser Prozess angeordnet wurde. Günstige Umstände dafür sind zu schaffen. Das hat mit der Haltung zur Offenheit zu tun, die davon ausgeht, dass ein jeder der Beteiligten etwas Wichtiges beitragen kann. Eine weitere wichtige Voraussetzung, die erfüllt werden muss, ist die Vereinbarung unter uns, wie wir unter einander kommunizieren. Es geht nicht nur um das, was ausgetauscht wird, sondern darum, dass ausgetauscht wird und noch viel mehr auf welche Weise ausgetauscht wird, denn Dialog fordert Gleichberechtigung. Die egoistische Grundhaltung in unserer westlichen Kultur ist in der Zwischenzeit so tief verankert, dass uns oft nur noch das Fehlverhalten anderer bewusst wird und zwar genau dann, wenn unsere eigenen Interessen verletzt werden. Und deshalb ist zwischen Werten und Interessen zu unterscheiden. Ob uns ein Vorhaben gelingt, hängt vor allem davon ab, welche Werte wir dem Projekt beimessen. Um gut mit anderen zu leben, müssen wir die Fähigkeit kultivieren, uns etwas widerfahren zu lassen. Aber oft emp nden wir genau das als persönlichen Angriff, wenn uns etwas widerfährt. Die Schuldvorwürfe, die daraus resultieren, beruhen dann letztlich auf falschen Denkvoraussetzungen. Wir verurteilen uns selber und andere Menschen in solchen Momenten im moralischen Sinne. Handeln wollen und sollen wir aber ethisch SDO und nicht moralisch. Schuldgefühle sind nämlich moralische Affekte. Fühlen wir uns schuldig, beurteilen wir uns moralisch, das heisst nach Gut und Böse und nicht, ob unsere Handlungen objektiv angemessen waren. Mit andern Worten ausgedrückt, ob wir fair oder unfair handelten. Wahrlich hohe Ansprüche, aber wir haben an ihnen zu arbeiten, denn wir bekräftigen und erneuern dieses Versprechen am Ende einer jeden Ovatensitzung. Einigkeit, Frieden und Eintracht, aber auch Brüderlichkeit, Nächstenliebe, Menschenrechte und Toleranz sind Worte, die wir hören und die ein jeder von uns immer wieder bestätigt mit dem Zeichen des Ovaten, dessen Bedeutung der Edelerz uns allen ein jedes Mal in Erinnerung ruft: „Lieben, Schweigen, Dienen.“ Unser Orden ist eine Organisation mit ethischen Grundsätzen und nicht mit moralischen Anforderungen. Hier ist einander nicht zu begegnen mit solchen, meist persönlichen, Ansichten, die versuchen Schuldgefühle zu implementieren. Hier ist ein Ort, an dem wir uns bemühen sollen, nach ethischen Grundsätzen zu handeln. Ich bin sogar der Meinung, dass moralische Grundsätze eine offene Diskussion, die zur Weiterentwicklung eines jeden von uns führen sollte, verhindern. Eine Diskussion über ethische Grundsätze hingegen fordert und fördert uns jederzeit und macht den Besuch Landes-Grosslogen-Beamte v.l: Rainer Hesselbarth, Claudio Caruso, Rolf Gasser, Ulrich Tschan, Michael Schwarz und Hans Ruckstuhl 45 46 SDO Rede des neuen LEGE zum Amtsantri Fortsetzung: einer jeder Logensitzung zu etwas Speziellem. Wir alle haben hier die Möglichkeit mit der Plattform des Druidenordens ein Leben zu führen, das uns eine persönliche Weiterentwicklung ermöglicht. Tragen wir Sorge zu dieser Plattform, verwässern wir sie nicht. Öffentlichkeitsarbeit ist für mich persönlich der Versuch, mein Leben nach den ethischen Grundsätzen des Druidenordens zu führen. Jetzt möchte ich aber meine Vorstellungen, wie unsere zukünftige Arbeit aus meiner Sicht auszusehen hat, in aufbauender Reihenfolge präsentieren: • Beginnen möchte ich mit der Kom- munikation. Diese beginnt bei den persönlichen Begegnungen. Viele Probleme und eventuelle Missverständnisse können bei solchen Begegnungen gelöst und geklärt werden. Weiter geht es bei den notwendigen Re ektionen, sei es innerhalb der Loge oder innerhalb der verschiedenen Gremien. Deshalb auch die Grundsätze für die Landesgrossloge, aus denen ersichtlich ist, wie wir gedenken miteinander umzugehen. angestrebt und gelebt wird, begonnen mit der Aufnahme, Schulung in den Graden der Erkenntnis, Schulung der Logenbeamten, Beförderung und Mitarbeit in den Graden der Vertiefung, weitsichtige Personalplanung innerhalb der Loge, in den Graden der Vertiefung und daraus folgend natürlich auch in der Landesgrossloge. Logen Anregungen an die LandesGrossloge gerichtet werden. Ich habe den grossen Wunsch, dass viele Brüder des Schweizerischen Druidenordens die kommende Zeit nach meinem eingangs erwähnten Zitat ausrichten werden: „ Alles Leben ist Begegnung!“ Und wie sagte doch Franz Kafka so treffend: • Ausbau des schweizerischen Druiden- tages mit der Zeit zu einem Anlass mit öffentlichem Zugang. „Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“ Mit Begeisterung möchte ich mit Euch • Zusammenarbeit mit dem deutschen • Auch zur Kommunikation gehören der Mail- und der Briefverkehr untereinander. Wir werden jeden Brief und jedes Mail beantworten, allerdings könnte es sein, dass wir nicht bei jeder Anschrift auf den Inhalt eingehen, sondern als Antwort unsere Vorstellungen mitteilen, wie wir einander gegenseitig zu begegnen haben. • Wachstum unseres Druidenordens, nicht durch Verwässerung unserer Rituale und unserer angestrebten Grundsätze, sondern durch vorleben und kommunizieren der vorhandenen Plattform. • Alle Logen sollten daran arbeiten, dass der druidische Weg konsequent Druidenorden. Als Beginn ist der nächste Druidentag in Zo ngen am 21. November 2015 vorgesehen. Dort werden wir über die Geschichte und die Bedeutung unserer Rituale mehr erfahren. • Der IGLD-Anlass sollte einerseits zu einem gehaltvollen ideellen Teil und anderseits zu einem gesellschaftlichen Anlass mit unseren deutschen Brüdern werden. Der nächste IGLDAnlass ndet am 5. September 2015 in Luzern statt. Ich könnte hier beliebig fortfahren mit Aufzählungen von wichtigen Belangen, an denen gearbeitet werden muss, um eine Stärkung des Ordens zu erlangen. Sicherlich werden auch von einzelnen zusammen die druidischen Grundsätze leben und so den Weg in die Zukunft gehen. Bruder Rolf Gasser Landes-Edelgrosserz Aus der Landes-Grossloge SDO Neues zur Ordensbibliothek Liebe Brüder Kürzlich wurde ich von einem Bruder eingeladen, bei seinem Freund Bücher abzuholen die möglicherweise etwas für die Ordensbibliothek des SDO sein könnten. Gerne habe ich diese Gelegenheit wahrgenommen und musste vor Ort dann aber feststellen, dass es Bücher über sehr eigenartige emen waren und ich trotz mehrmaligen Überlegens einfach nicht weiss, ob ich sie in die OB aufnehmen soll. Aus diesem Grund gelange ich nun an Euch mit der Bitte, schaut Euch die nachstehende Bücherliste an und schreibt mir per Email was Ihr dazu meint. Im Besonderen spreche ich auch die Brüder des DDO an, denn es geht in vielen Büchern um die Geschichte von Deutschland und den Juden im letzten Jahrhundert. Die Liste ist gegliedert nach Titel, Autor, Untertitel, ema und persönliche Bemerkungen zum Buch: Die innere Welt / Udo Holey Untertitel: das Geheimnis der Schwarzen Sonne – Ein Roman. Es wird davon ausgegangen, dass die Erde grosse Hohlräume hat in denen ein altes Volk lebt das Ufos produziert und mit den Deutschen und den Amerikanern und mit Ausserirdischen in Kontakt steht. Das Geheimnis der Hohlen Erde / Alec Maclellan Es wird davon ausgegangen, dass die Erde grosse Hohlräume hat die über den Nordpol erreichbar sind und in denen seit Urzeiten ein altes Volk lebt das immer wieder in die Geschichte der Menschheit eingreift. Unterirdische Mysterien / Werner Betz Es wird davon ausgegangen, dass Regierungen Wissen von alten Völkern oder gar Ausserirdischen haben, die in Höhlen und Hohlräumen unter der Erde lebten, und dieses Wissen der Öffentlichkeit verheimlicht wird. Die antichristliche Revolution der Freimaurerei / Manfred Adler Der Autor ist der Meinung, dass die Freimaurerei sich unchristlich um die Weltherrschaft bemüht. Verschwörung: Das Reich von Nietzsche / Aron Monus Untertitel: Die Verbrecherbande der Freimaurer Der Autor ist der Meinung, dass die Freimaurerei sich unchristlich um die Weltherrschaft bemüht. Die Söhne der Finsternis / Manfred Adler 1.Teil: Die geplante Weltregierung Die kopernische Wende in der Politik / Helmut Bruckmann Vorder- und Hintergründiges zu politischen Gegenwartsfragen. Das Gegenteil ist wahr / Johannes Jürgenson Band 1: Geheime Politik und der Griff nach der Weltherrschaft. Band 2: Ufo’s und Flugscheiben als Waffen im Kampf um die globale Macht. Die Bücher sind Fundgruben für Verschwörungsgläubige. Handbuch der Judenfrage / . Fritsch Dokumentation zur Morphologie und Geschichte des Nationalsozialismus. Über die Verbreitung das Antisemitismus in Deutschland. Die kommende „Diktatur der Humanität“ oder Die Herrschaft des Antichristen / Johannes Rothkreuz Band 1: Die geplante Weltdemokratie in der „City of Man“. Band 2: Die Weltherrschaft der Finsternis in Aktion. Band 3: Die vereinten Religionen der Welt im antichristlichen Weltstaat. Die deutschen Geheimwaffen des zweiten Weltkrieges / Roger Ford Bildband mit Texten. Der geheime Atomkrieg in den USA / Carole Gallaghen. Berichte über Atomtestversuche mit vielen Bildern. Der Verlust der Väterlichkeit oder Das Jahrhundert der Juden / W.R.Frenz. Für humanistisch Denkende Menschen ist das Lesen des Inhaltes eine echte Herausforderung. De Mers el-Kébir à Londres 1940-1944 / Jean Bouton In französischer Sprache e Secret of the Federal Reserve / Eustace Mullins. In englischer Sprache Dieses Buch werde ich in die Ordensbibliothek aufnehmen: Um den Ursinn des Menschseins / Prof. Dr. Hermann Wirth Roeper Bosch. Die Werdung einer neuen Geisteswissenschaft. Ich bin gespannt was ihr zu obigen Büchern sagt. Ich kann die Bücher auf Anfrage ohne weiteres auch verschicken, egal ob an DDO- oder SDO-Brüder. Mit brüderlichen Grüssen Bruder Ricco Grüter VOB 47 48 SDO Aus dem Bruderkreis Die Palecher und ihre Lackminiaturen Die Sichel bringt der Ernte Segen ein - an dieser Stelle des Ovatenrituals sehe ich das kleine Bild „Erntezeit“ vor mir (Abb. 1). Die Komposition - auf einer Lackminiatur aus Papiermaché gefertigt im nordöstlich von Moskau gelegenen russischen Künstlerdorf Palech - zeigt junge Schnitterinnen bei der Ernte. Der Rhythmus der Bewegungen verleiht den Bäuerinnen und ihrer Tätigkeit eine natürliche Würde. Die geschwungenen Silhouetten der Sicheln und die wie zu drei Sonnen gebündelten goldgelben Ähren lassen den Betrachter die ursprüngliche, dynamische Kraft des Geschehens spüren. Abb. 1: Erntezeit V. Chodov, 1980 (Foto FW) Kunstliebhaber verbinden mit dem Namen Palech zwei spezielle Arten russischen Kunstschaffens: Ikonenfeinmalerei und Lackminiaturen. Vor über dreihundert Jahren begannen Palecher Landadlige ihre leibeigenen Bauern zur Ikonenmalerei anzuhalten. Es bildeten sich Dorf-Artels, die sich der gewerbsmässigen Herstellung von Ikonen widmeten. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts entwickelten die mittlerweile auf einem technisch hervorragenden Niveau arbeitenden Künstler ihren eigenen Stil der Feinmalerei - die Palecher Manier (Abb. 2). Als Folge der Revolution von 1917 gerieten die Palecher Meister in eine Existenzkrise. Sie suchten nach Möglichkeiten, ihr malerisches Können in das neue gesellschaftliche und politische Umfeld einzubringen. Im Jahr 1924 gründeten einige Künstler die Genossenschaft für Alte Malerei und begannen mit der Herstellung von kleinen, bemalten Kunstgegenständen aus Papiermaché. Tief verwurzelt in der altrussischen Tradition der Ikonenmalerei, beschritten diese Maler einen neuen Weg, der ihnen erlaubte ihre künstlerischen Fähigkeiten weiterhin zu verwirklichen. Bestechen Palecher Lackminiaturen auf den ersten Blick vor allem durch musikalisch rhythmische Kompositionen, durch die Brillanz der Farben, das Leuchten des Goldes und die ligrane Ausführung der Malerei, so offenbaren sie sich dem sensiblen Betrachter auch als Ausdruck einer tief emotionalen Volkskunst. Die Komposition Als das Mädchen Wasser holte symbolisiert die Zeitlosigkeit eines alltäglichen Geschehens auf dem Dorf (Abb. 3). Die Szene erscheint vor dem schwarzen Hintergrund feierlich überhöht. Die Felsformation im Vordergrund lässt uns an ein sich drehendes Rad denken, in dem sich die junge Frau ewig bewegt. Zusätzlich betonen die runde Form der Dose und das goldene Ornament die feierliche Stimmung „des sich ewig Wiederholenden“. Die Form der Miniatur steht in harmonischem Einklang mit der Bildkomposition - Lackmalerei als symbolische, dekorative Kunst. aus Papiermaché gefertigten Rohlinge Dosen und andere kleine Gegenstände - werden in einem aufwendigen Verfahren in Eitemperatechnik und mit Gold bemalt, mit mehreren Lackschichten überzogen und poliert. Nebst Sujets aus ihrem eigenen ländlichen Alltag nden die Künstler ihre malerische Inspiration auch in der Märchenwelt und in altrussischen Heldenepen. Die Titelseite des vorliegenden Druidensterns zeigt einen Ausschnitt aus der Arbeit Feiertag. Die Autorin Olga Kolygina meint zu ihrer Arbeit «[…] eines meiner Lieblingsthemen, hier vereint sich die Schönheit russischer Volkstradition mit der Schönheit der Ein Charakteristikum der Palecher Miniaturen ist der schwarze Hintergrund. Symbol für einen zeitlosen unendlichen Raum, für den Kosmos. Der Kunsthistoriker und Förderer der Palecher Lackkunst Anatolij Bakušinskij schreibt 1929 von "[...] der unendlichen Tiefe des samtschwarzen Hintergrundes […] Ein Hintergrund, vor dem die Farben wie Edelsteine schimmern […]" ein Spiel von Form, Farbe und Rhythmus. Die Herstellung einer Palecher Lackminiatur ist ein langwieriger Prozess. Die Abb. 2: Die Geburt der Go esmu er, 19. Jh., Ausschni (Ikonenmuseum Recklinghausen, Inv. Nr. 86) Aus dem Bruderkreis nen fungieren als Teile eines übergeordneten Prinzips. Die Bild äche ist vertikal in zwei Hälften geteilt. Die linke Seite mit der Versammlung der Krieger bringt Ruhe und Besonnenheit zum Ausdruck. Bewegung, Kampf und Dynamik dominieren die rechte Seite. Abb. 3: Als das Mädchen Wasser holte V. Juskov, 1989 (Foto FW) Nach dem Ende der Sowjetunion sehen sich die Palecher mit der neuen postsowjetischen Situation konfrontiert. Wieder ändern sich die gesellschaftlichen und ökonomischen Spielregeln dramatisch. Der Künstler arbeitet nicht mehr unter einem für Authentizität und Qualität bürgenden Markenzeichen „Palech“, sondern ist selbst verantwortlich für sein künstlerisches Schaffen. Er ist aufgefordert, jederzeit den sich ständig ändernden Ansprüchen eines globalen, kapitalistischen Kunstmarktes zu genügen. Verschiedene namhafte Palecher Künstler haben sich von der dekorativen Lackminiaturmalerei verabschiedet. Sie verdienen ihren Lebensunterhalt wie zur Zarenzeit mit Sakralkunst. Von der Ikonenmalerei über die Lackmalerei zurück zur Ikonenmalerei. Der Kreis hat Natur. Feiertag - die jungen Frauen schmücken kleine Birken mit Schleifen und Blumenkränzen, tanzen Reigen, lassen ihre Blumenkränze wahrsagen. Diese Arbeit ist dynamisch, es gibt Bewegung, aber auch Phasen der Harmonie, Ruhe und - ein weiteres Element - des Wohlklanges. In der Landschaft, in der Plastizität der Figuren klingt eine Melodie an. Leicht iesst sie dahin, wie das Wasser im Fluss." Der Steinschneider Danilo begegnet der Herrin des Kupferberges. Eine Szene aus dem Märchen „Die steinerne Blume“ von Pavel Bažov (Abb. 4). Die surreale Landschaft visualisiert die phantastische Welt, die der junge Steinschneider gesucht und gefunden hat. Sie fasziniert ihn, und zugleich spürt er, dass er ihr Gefangener ist. Die mittelalterliche Heldendichtung Das Lied von der Heerfahrt Igors beschreibt den Feldzug, den Fürst Igor im Jahr 1185 gegen das Turkvolk der Polovzer unternahm. Die Szenen auf der Schatulle (Abb. 5) erzählen den Beginn der Heerfahrt. Der Ablauf der Handlung beginnt unten links und folgt in Richtung links oben einer liegenden Acht. Die akribisch ausgedachte Komposition verdeutlicht die Bildgestaltung auf Palecher Lackminiaturen: Die einzelnen Sze- SDO Abb. 4: Die steinerne Blume N. Malinkin, 1959 (Foto FW) 49 50 SDO Aus dem Bruderkreis Fortsetzung: sich geschlossen. Ein Wunsch bleibt mögen die Palecher Künstler unsere Augen auch in Zukunft mit ihren traumhaften Miniaturen erfreuen. Bruder Felix Waechter Camelot-Loge, Basel Anmerkung zum Autor: Regelmässige Besuche des Malerdorfes. Ko-Kurator der Ausstellung Mythos Palech - Ikonen und Lackminiaturen in der Kunsthalle Recklinghausen (2010/2011), Mitherausgeber und Koautor des gleichnamigen Katalogs zur Ausstellung. Mit Aleksandr Kurkin Initiant des Webprojektes in deutscher Sprache artpalekh.ch. Anmerkung zu den Bildern: Die optische Darstellung entspricht ungefähr den Originalgrößen. Abb. 5: Das Lied von der Heerfahrt Igors A. Morokin, 2004 (Foto FW) Die drei Siebe Zu Sokrates kam einmal einer seiner Schüler und sagte eifrig: „Höre, Sokrates, ich muss dir sofort berichten, was ich auf dem Markt über einen deiner Freunde gehört habe.“ „Halt ein!“ gebot ihm der Weise, „hast du das, was du mir so eilig berichten willst, zuerst durch die drei Siebe hindurchgelassen?“ „Was für drei Siehe meinst du?“ „Also höre gut zu!“ Und Sokrates belehrte ihn auf folgende Art: „Das erste Sieb ist das des Wahren. Ist das, was du mir mitteilen willst, auch wahr?“ „Ich habe es nicht überprüft“, gestand der Zuträger. „Dann hast du es wohl durch das zweite Sieb geläutert, Es ist das Sieb des Guten. Bedenke, ist es gut für dich, dass du mir diese Geschichte erzählst; ist es gut für jenen, um den es sich dabei handelt; und schliesslich, ist es gut für mich, dass ich es erfahre?“ Wie der Schüler beschämt verstummte, wollte Sokrates von ihm wissen, ob er wenigstens an das dritte Sieb gedacht habe, nämlich an das Sieb der Notwendigkeit. So erkundigte er sich: „Ist es notwendig für dich, dass du mir hinterträgst, was du von meinem Freund erfahren hast? Ist es notwendig für ihn, dass du dies weitererzählst? Und ist es notwendig für mich, dass ich davon weiss?“ „Notwendig? Nein, eigentlich nicht“, gestand der Jünger. „Nun gut“, sagte der Philosoph, „wenn das, was du mir über meinen Freund eröffnen willst, weder wahr, noch gut, noch notwendig ist, dann behalte die Geschichte für dich, ich will sie nicht wissen!“ Aus dem Bruderkreis | Buchbesprechung SDO Globalisierung: Die zweite Welle Titel und Inhalt dieses Vortrages entnehme ich einem Buch von Stefan Flückiger und Martina Schwab: GLOBALISIERUNG: DIE ZWEITE WELLE - Was die Schweiz erwartet. (Verlag Neue Zürcher Zeitung) Es ist 2011 erschienen, sehr fundiert geschrieben und gleichzeitig gut lesbar, vielleicht auch wegen seiner nicht mal 200 Seiten. Beide Autoren gehörten mehrere Jahre der schweizerischen OECDDelegation in Paris an. Stefan Flückiger ist heute Leiter dieser Delegation. Auf die OECD - Organisation for Economic Cooperation and Development - komme ich noch zurück. In einem ersten Teil werde ich für uns alle rekapitulieren, was Globalisierung bedeutet und auf welchen Bausteinen sie sich ursprünglich aufgebaut hat. Das wäre also die erste Welle, wie sie sich nach dem 2. Weltkrieg entwickelte. Einige von Euch mögen sich erinnern, dass ich vor einem Dutzend Jahren zu Euch darüber gesprochen habe. Im zweiten Teil schauen wir uns die zweite Welle an. Sie hat in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends eingesetzt. Was hat sich geändert? Was ist neu? Im dritten Teil werfen wir zusammen einen ganz kurzen Blick auf die Schauplätze dieser zweiten Welle der Globalisierung. Und zum Schluss dann eine Art Nabelschau: wie balanciert die Schweiz auf dieser Welle? Zur ersten Welle Globalisierung heisst, ganz grob: immer mehr Informationen jeglicher Art stehen uns immer kurzfristiger und immer weltumfassender zur Verfügung. Es wird immer weltumfassender gehandelt, mit Waren, mit Dienstleistungen und mit Kapital, also über Landesgrenzen hinaus, und damit auch über Macht und Ein ussbereich politischer Instanzen hinaus. Die Weltbevölkerung explodiert: Zurzeit von Christi Geburt lebten etwa 200 Mio. Menschen. Heute sind es 7 Mia., jedes Jahr kommen 100 Mio. dazu. Man muss sich das einmal vor Augen führen. Dies geschieht hauptsächlich in Asien, Afrika, Süd- und Mittelamerika und kaum in Europa, Nordamerika, Australien. Ein erstes Merkmal der Globalisierung ist die Revolution des Transportwesens: Auf Strassen, Bahn, dem Meer und in der Luft. Die Transportmittel sind seit dem 2. Weltkrieg grösser, besser und schneller geworden. Dank dem bis jetzt immer noch billigen Energieträger Erdöl sind die Transportkosten in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts um ¼ gesunken - kurz: Güter sind mobil geworden. Das zweite Merkmal der Globalisierung ist die Revolution der Kommunikation: Eine irre Informationsfülle, zeitgleich, weltweit abrufbar. Mit Kosten gegen Null strebend. Aber das wisst Ihr ja alle selber bestens. Ein drittes Phänomen ist die rasante Ausbreitung von Wissen und Technologie: Sowieso bei Industrieprodukten, Hightech und in der Informationstechnologie. Aber auch in der Spitzentechnologie, z.B. der Gentechnologie. Neue Lösungen für alte und neue Probleme werden immer schneller entwickelt. Die vierte Kraft hinter der Globalisierung ist die Liberalisierung des Welthandels: Zuerst im Rahmen des GATT (General Agreement on Tarifs and Trade, 1948), dann der Nachfolgerin WTO (World Trade Organisation 1993) wurden in acht mehrjährigen Runden Zölle und andere Handelshemmnisse für Güter und Dienstleistungen dramatisch verringert oder aufgehoben. Das schaffte die Voraussetzung für die enorme Ausweitung des Welthandels. Was ich hier kurz beschrieben habe, war die erste Welle der Globalisierung. Sie begann nach dem 2. Weltkrieg und dauerte bis zur Jahrtausendwende. Die vier wichtigsten Treibkräfte waren also: • die Revolution im Transportwesen • die Liberalisierung des Welthandels • die Revolution im Kommunikationswesen • der rapide Wissens- und Technologietransfer, dazu kommt ein sich frei bewegender bis überbordender Finanzmarkt - über dieses ema werde ich mich hier nicht auslassen. All dies führte zu niedrigen Handelskosten, verstärktem Wettbewerb, zu einer historisch einmaligen Ausweitung des internationalen Handelsvolumens und löste die bisherige geographische Bindung auf zwischen dem Ort der Produktion und dem Ort des Konsums. Im Zentrum standen und gleichzeitig Motoren dieser Entwicklung waren die wirtschaftlich und industriell entwickelten OECD-Staaten in Europa - samt der Schweiz - USA/Kanada, Australien/Neuseeland und Japan/Südkorea, heute insgesamt 34 Staaten. Entwicklungsländer und Schwellenländer spielten nur eine zweitrangige oder gar keine Rolle. Nun aber nimmt die Globalisierung aus ihrer eigenen Dynamik heraus eine völlig neue Wendung: die erste Welle ist vorüber. Wir reiten schon auf der zweiten Welle Sie hat sich aufgebaut in den letzten 10 Jahren, also seit Beginn des neuen Jahrtausends. Was kennzeichnet sie? Was sind ihre Merkmale? Mit was für Änderungen müssen wir rechnen? Insbesondere in Bezug auf die Schweiz? 1. Die Globalisierung verliert ihr Zentrum • Die OECD-Staaten, EU, USA, Japan, kränkeln fast alle. • Die früher befürchtete Dominanz des Nordens über den Süden ist nicht ein getreten. Stattdessen hat die Globalisierung zu einem massiven und robusten Wachstum in einer Reihe ehemaliger 51 52 SDO Aus dem Bruderkreis | Buchbesprechung Fortsetzung: Entwicklungsländer geführt, • da sind einmal die BRIC-Länder Brasilien, Russland, Indien und China, aber auch Chile, Singapur, Malaysia etc. • Durch stabile Rahmenbedingungen, wirtschaftliche Reformen und mit gezielten Fremdinvestitionen haben sie ihren Wohlstand vermehrt und die Armut ihrer Bevölkerung vermindert. • Dank ihren geordneten Finanzen helfen sie ironischerweise sogar mit, krisengeschüttelte Länder und Banken im OECD-Raum zu stützen. 2. Produkte verlieren ihre Nationalität • Länder und Unternehmen spezialisieren sich immer weniger in einzelnen Produkten und Industrien, sondern in spezi schen Verarbeitungsschritten. • Zwischenprodukte machen heute einen Drittel des Welthandels aus. • Auch bei Dienstleistungen ist dies immer mehr der Fall. 3. Auch Unternehmen werden nomadisch Da gibt es die multinationalen Firmen, welche ihre Produktion oder Dienstleistung auf mehrere Länder aufteilen, immer wieder anderen Besitzern gehören und von Managern aus aller Herren Länder geführt werden. Oder die kleinen Ingenieur- und Servicebüros, deren Leistung nicht ortsgebunden ist, die ihren Standort jederzeit leicht über Grenzen hinweg wechseln können. Eben wie Nomaden. Im Gegensatz dazu sind Staaten und ihre Politiker geographisch angebunden. Dies führt zu einer Entkoppelung zwischen Wirtschaft und Politik. 4. Asiens Mittelklassen bestimmen das globale Wachstum Seit längerer Zeit stagnieren die Realeinkommen der Mittelklasse in den meisten OECD-Ländern. In China, Indien und weiteren Schwellenländern Asiens entsteht eine neue Mittelschicht durch eine Kombination von Fleiss, Tüchtigkeit, Technologietransfer und robustem Wachstum. In diesen Ländern zählen heute schon etwa 200 Mio. Einwohner zum Mittelstand, von uns kaum wahrgenommen. Na ja: wenn wir die Augen öffnen auf der Zürcher Bahnhofstrasse, auf den Promenaden Interlakens oder auf dem Jungfraujoch ... Diese fernöstliche Mittelschicht wächst jährlich um gut 50 Mio. In einem Dutzend Jahren wird ihre Kaufkraft diejenige in den OECD-Staaten wettmachen, bis ins Jahr 2050 um das mehrfache übersteigen und damit den globalen Konsum klar bestimmen. Die beiden Autoren ziehen folgenden weittragenden Schluss für diese zweite Welle der Globalisierung: In den Schwellenländern entsteht in den nächsten Jahrzehnten eine neue Mittelklasse von 2 Milliarden Menschen. Sie wird zum zukünftigen Treiber der Weltwirtschaft. Der analysierende Teil des Buches Wir leben wahrlich in einer politisch und wirtschaftlich turbulenten Zeit. Dollar, Aus dem Bruderkreis | Buchbesprechung Euro, Schweizerfranken. US-Repräsentantenhaus, Tea-Party. Die Autoren unseres Buches liefern die wesentlichen Fakten und Graphiken sowie Analysen und Trends zu folgenden emen: • China, Musterschüler der Globalisierung • das alternde Abendland • der globale Arbeitsmarkt • der neue Schuldnerklub • das Energiedilemma und zwar je auf nur gerade einem Dutzend Seiten. Eine packende Lektüre. Ich zitiere hier zur Anregung ganz kurz das Fazit der beiden Autoren zu zwei dieser emen: China, Musterschüler der Globalisierung • China ist innerhalb von drei Jahrzehnten vom Entwicklungsland zur weltweit grössten Wirtschaftsmacht neben den USA aufgestiegen. Dieser Erfolg ist das Resultat einer konsequenten Globalisierungsstrategie. • China hat sich vom Lieferanten von Lowtech-Massengütern zur führen den Exportnation von Gütern der Informations- und Kommunikationstechnologie entwickelt. Die Hälfte aller chinesischen Exporte sind importierte Zwischenprodukte von nicht-chinesischen Unternehmen. • Rund 90 % der chinesischen Unterehmen sind heute privatwirtschaftlich organisiert und erarbeiten die Hälfte der chinesischen Wertschöpfung. • China weist eine sehr hohe interne Ungleichheit auf zwischen der modernisierten Küstenregion und dem einkommensschwachen Hinterland. Ländliche Armut, die rasche Alterung und die mangelnde soziale Absicherung sind Chinas grösste Herausforderungen für die Zukunft. Der neue Schuldnerklub • Die globale Verschuldungsgeographie hat sich innerhalb eines Jahrzehnts umgekehrt. Nicht mehr Entwicklungs- und Schwellenländer, sondern OECD-Länder leiden unter einer hohen öffentlichen und privaten Verschuldung. • Die Finanzkrise von 2008 hat die bestehende Verschuldung verschärft. Die grösste Herausforderung der OECD-Wohlfahrtsstaaten bleibt die latente Verschuldung durch die zukünftigen Ausgaben für Alters-, Gesundheits- und P egeleistungen. • Die Konsolidierung der öffentlichen und privaten Finanzen und die Sanierung der verschuldeten Finanzinstitute werden mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Das globale Wachstum wird durch das gleichzeitige Sparen der europäischen Länder gebremst. Nun zum Schluss Wie balanciert sich unser eigenes Land auf dieser zweiten Welle der Globalisierung? Die Schweiz gehört bis heute zweifellos zu den Globalisierungsgewinnern. Sie verdankt dies: • verdientermassen der Tüchtigkeit ihrer Bevölkerung • einer smarten liberalen Aussenwirtschaftspolitik • dem Umstand, dass sie von Anfang an Mitglied der OECD war, welche die erste Welle der Globalisierung steuerte • aber auch dem historischen Zufall, nämlich dass sie in einem zerstörten Nachkriegseuropa unversehrt in den neuen Aufschwung startete und dass sie sich mit ihrer Neutralität im Schutz der westlichen Vormacht Amerika recht frei bewegen konnte. Die neuen Akteure und bisherigen Schwellenländer (China, Indien, Brasilien etc) verlangen die gebührende SDO Berücksichtigung ihrer Grösse und ihrer Interessen bei den WTO-Verhandlungen, sowie Stimmrechte in Weltbank und IWF. Verlierer dieser Gewichtsverschiebung ist Europa, und innerhalb von Europa sind es kleinere Länder ausserhalb von politischen Allianzen wie eben die Schweiz. Dazu kommt, dass Kooperation im Rahmen anerkannter Organisationen immer mehr durch machtbestimmte Konfrontation ersetzt wird, wie es die Schweiz im Zusammenhang mit dem Bankgeheimnis erfahren musste. Dieses "Recht des Starken" wird die Schweiz immer mehr zu spüren bekommen. Die Schweiz wird in der zweiten Welle der Globalisierung zunehmend zu einem politischen Verlierer. Nomadisierende Unternehmen, Produkte, Arbeitskräfte und Finanzen machen es zunehmend unmöglich, eine schweizerische, eine in sich geschlossene nationale Wirtschaftspolitik zu betreiben. Was jedoch bleiben wird, sind die natürlichen Räume, in denen sich diese wirtschaftlichen Prozesse abspielen. Die P ege der nicht mobilen Faktoren bestimmen die Attraktivität des Standortes Schweiz: Rechtssicherheit, Regulierung, öffentliche Finanzen, Steuerpolitik, öffentliche Bildung und Forschung, duales Berufsbildungssystem sowie die "weichen" Faktoren Umwelt, Kultur, Sicherheit, Toleranz. Sie gilt es zu p egen. Denn eine erfolgreiche "Politik des Standorts" kann auch in der zweiten Globalisierungswelle die Unabhängigkeit der Schweiz und die Wohlfahrt seiner Bewohner sichern. Unternehmen, Kapital und Arbeitskräfte wählen heute mit den Füssen, unsere Nachbarländer merken das bereits. Bruder Otto Bisaz Eiger-Loge-Oberland, un 53 54 SDO Landes-Grossloge Vorstand Termine Vorstand Datum Sa. 05.09.2015 Sa. 21.11.2015 Anlass IGLD-Sitzung in Luzern SDO-Druidentag in Zo ngen Präsident (LEGE) Rolf Gasser (neu) Do. Redaktionsschluss für die Dezemberausgabe 3|2015 01.10.2015 Vize-Präsident (LUGE) Ulrich Tschan (neu) Alt-Präsident (ALEGE) Willy Schär Sekretär (LGS) Claudio Caruso Kassier (LGSchm) (vakant) Protokollführer (LGSP) Hans Ruckstuhl Herold (LGH) Michael Schwarz (neu) Sicherheit (LGW) Rainer Hesselbarth (neu) Berufungen Redaktor SDO Ricco Grüter Co-Redaktor SDO Hans-Peter Stocker Internetbeauftragter Uwe Sujata Geburtstage gemäss Mitgliederverzeichnis Stand vom 31.7.2015. Wir gratulieren allen Brüdern herzlich Datum 14.10.2015 16.10.2015 18.10.2015 29.11.2015 Loge ARL AAL AAL CLB Vorname Josef Francois Anton Claudio Nachname Birrer Weber Friebel Caruso Alter 75-jährig 60-jährig 70-jährig 50-jährig Logenadressen Loge AAL ARL CLB ELO EvNL HWL LLZ NML PLZ SAL VWL Name Albert-Anker-Loge Augusta-Raurica-Loge Camelot-Loge Eiger-Loge-Oberland Eberhard-von-Nellenburg-Loge Hans-Waldmann-Loge Libertas-Loge Niklaus-Manuel-Loge Perseus-Loge Salix-Alba-Loge Vierwaldstätter-Loge Ort Aarberg Basel Basel un Schaffhausen Zürich Zürich Bern Zürich Arbon Luzern Treffpunkt Restaurant Löwen, Murtenstrasse 17, 3270 Aarberg Solothurnerstrasse 76, 4053 Basel Solothurnerstrasse 76, 4053 Basel Hotel Freienhof, Freienhofgasse 3, 3600 un HofAckerZentrum, Alpenstrasse 176, 8200 Schaffhausen Hotel Engimatt, Engimattstrasse 14, 8002 Zürich Rest. im Brühl Höngg, Kappenbühlweg 11, 8049 Zürich Bernstrasse 116, 3052 Zollikofen b. Bern Hotel Engimatt, Engimattstrasse 14, 8002 Zürich Hotel Brauerei Frohsinn, Romanshornstr. 15, 9320 Arbon Murbacherstrasse 15, 6003 Luzern Kontakt aal@sdo.ch arl@sdo.ch clb@sdo.ch elo@sdo.ch evnl@sdo.ch hwl@sdo.ch llz@sdo.ch nml@sdo.ch plz@sdo.ch sal@sdo.ch vwl@sdo.ch