2|2015 - Deutscher Druiden

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2|2015 - Deutscher Druiden
DRUIDENSTERN
Zeitschri des Deutschen und Schweizerischen
Druiden-Ordens VAOD e. V.
2|2015
3,50 €
Palecher Lackminiaturen > Seite 44
Vorwort des Präsidiums
DDO
Liebe Brüder, liebe Schwestern,
im Juli 2015 fand die zweijährliche Tagung des Präsidiums mit den Landesvorsitzenden
(EGE + UGE) zentral in Göttingen statt. ematischer Schwerpunkt, neben anderen
wichtigen emen zur ideellen Arbeit im Orden, war die Öffentlichkeitsarbeit, die Mitgliederentwicklung in unseren Logen, und im Besonderen die Werbung von Interessenten
und neuen Mitgliedern, vor allem durch die am bewährtesten praktizierte Verfahrensweise, die persönliche Ansprache.
Erinnern wir uns bitte an das ge ügelte Wort: "So mancher ist wohl ein Druide, er
weiß es nur noch nicht". Entsprechend wollen wir unsere Werbeaktivitäten ordensweit wieder erhöhen und die Werbung aktivieren, bundesweit, und das auf allen Ebenen, seitens der Logen, der Groß-Logen und der Ordensleitung.
Bedenken wir, es gibt viel mehr Menschen, die unseren Zielen gegenüber aufgeschlossen sind, als wir glauben. Wir müssen aber offen auf sie zugehen, und uns klar
zu unseren Zielen zu bekennen. Unsere Ordensideale, insbesondere, seit wir sie in
den Ordensregeln, in den Ritualen sowie in der Öffentlichkeitsdarstellung sehr deutlich formulieren, sind viel attraktiver für Außenstehende als mancher Druide zu meinen glaubt. Jedoch, es steht fest, dass wir auf die Menschen zugehen müssen, sie kommen nicht von selbst zu uns.
Br. Frank Graffenberger, Ordens-Präsident DDO
Liebe Brüder, liebe Schwestern, neben der permanenten Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit steht bei uns der gesellschaftliche Umgang mit humanitären Grundwerten im Vordergrund, auf Basis einer Ethik,
wie sie allen Zivilisationen und Glaubensrichtungen gemeinsam ist. Wir Druiden haben Regeln und Werte, die wir uns gegenseitig versprochen haben, und die uns und unserem Wirken Richtung und Halt bieten. Unser Anliegen war seit jeher Aufklärung – Mündigkeit
- Den eigenen Verstand gebrauchen. Der Druiden-Orden blickt somit auf eine lange und große Tradition zurück, aus der unsere Logen
und ihre Mitglieder seit mehr als 200 Jahren ihre Kraft und ihren Antrieb beziehen.
Dies beschreibt den Anspruch auf den selbstbestimmten Umgang des Einzelnen mit humanitären Grundwerten, auf Basis einer Ethik,
wie sie allen Zivilisationen und Glaubensrichtungen gemeinsam ist. Und hiermit schließt sich der Kreis zum Wirken der Logenmitglieder in ihrem Umfeld. Wir Druiden bemühen uns, - neben der ständigen Arbeit an uns selbst-, im Sinne unserer Sieben Ideale
gleichwohl auch darum, dass der Alltag, in dem wir alle tagtäglich zu bestehen haben, ein wenig mitmenschlicher wird. Hier ndet sich
eine eindeutige Antwort auf die gern gestellte Frage, welchen Nutzen eine Mitgliedschaft in unserer Vereinigung bringe. Denn wir dürfen wohl mit Fug und Recht behaupten, der Druiden-Orden und seine Logen bieten einen guten Weg, sich in der Übereinstimmung
mit vielen Gleichgesinnten für den Erhalt der Grundwerte unserer Gesellschaft einzusetzen.
Das bedeutet, dass wir Einerseits den Wandel von Werten akzeptieren müssen. Andererseits, dass wir auch die Chance ergreifen können, der jüngeren Generation das Traditionelle und Bewährte durch authentisches Vorleben näher zu bringen, ja weiter zugeben.
Denn das lateinische tradere, von dem sich Tradition ableitet, bedeutet hinübergeben. Das wollen wir gerne tun, wie früher geschehen,
so auch in der heutigen Zeit.
Meine Brüder, meine Schwestern: Es gibt von Konfuzius den Ausspruch:
„Wohin Du auch gehst, gehe mit Deinem ganzen Herzen".
Wer das glaubhaft vorlebt, dem wird Erfolg und Zuspruch auch zufallen. Es bestätigt sich stets aufs Neue die seit langem formulierte
Erfahrung, die da lautet: "Loge erschließt sich nicht dadurch, dass man ihr beitritt und abwartet, was nun kommt. Loge erfordert Mitarbeit, Nachdenken, Zuhören, Verständnis, Gedankenaustausch und die Fähigkeit, Freundschaften zu erschließen und zu p egen."
Wenn wir das beherzigen, wenn wir danach handeln, so entwickeln uns als Persönlichkeit weiter, wir schöpfen daraus geistige Erfüllung und Lebensfreude, wir erleben gep egte Geselligkeit und Verbundenheit, weil wir zusammen kommen, um Freundschaften zu
p egen, um miteinander aktiv zu sein. Das gilt für jeden von uns. Gestern, heute und morgen. Wichtig ist, dass sich jeder Einzelne in
der Gemeinschaft der Druiden geborgen, eingebunden und gut aufgehoben fühlt, und dass wir unsere humanistischen Ziele und
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DDO
Vorwort des Präsidiums
Ideale stets im Blickfeld halten. Dazu sind die vertrauliche Stimmung, die Würde, die Feierlichkeit und die Klarheit, die uns in einer
abendlichen Logensitzung empfängt, trefflich geeignet.
Liebe Brüder, liebe Schwestern, unser über 230 Jahre altehrwürdige Druiden-Orden und seine Logen werden weiterhin blühen und
gedeihen, wenn sich jeder Einzelne von uns fragt, was er für die Druidengemeinschaft tun kann, und wenn er sich im Rahmen seiner
Möglichkeiten tatkräftig einbringt. Dies beginnt schon mit dem gezielten Ansprechen von möglichen Kandidaten. Wenn wir all dieses
weiterhin berücksichtigen, braucht uns um die Zukunft beileibe nicht bange zu sein! Wichtig ist, dass wir wie bisher zusammen stehen, dass wir die gemeinsam formulierten Ziele und Werte nicht aus den Augen verlieren, und dass sich jeder Einzelne von uns in den
Dienst der druidischen Gemeinschaft stellt.
"Erfolg hat nur der, der etwas tut, während er auf den Erfolg wartet"
Lasst mich mit diesem Motto von omas Alva Edison an uns alle appellieren, die bald kommende kalte Jahreszeit für die forcierte Werbung von Interessenten und von neuen Druiden und Druidinnen intensiv und Erfolg bringend zu nutzen.
Im Namen der gesamten Ordensleitung
in Einigkeit, Frieden und Eintracht
Br. Frank Graffenberger,
Ordens-Präsident DDO
Inhaltsangabe
DDO
Vorwort des Präsidiums . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
In Memoriam Br. Alfred Japel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
Ordensideale. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
Vorträge | Allgemeinwissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Wir unterstützen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
IGLD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Berichte aus dem Orden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Aus den Druiden-Frauen-Logen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Aus dem Ordensarchiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Einladungen zu Festlichkeiten | Aktionen . . . . . . . . . . . . . . 27
Eine Loge stellt sich vor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
Geburtstage | Jubiläen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Treffpunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
SDO
In eigener Sache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
Druidipedika: Eintracht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Gründungsfeier Salix-Alba-Loge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
Weise Männer? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Druidentag 2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Aufschluss Meyerstollen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
Etwas Nettes sagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
Pyramiden: Wissensträger aus Stein . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
Im Augenblick leben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
Kontakt und Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
Impressum
DDO
Das Redak onsteam des DDO
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Ordens-Schriftleiter
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Loge Jade Veritas
Redaktion/Korrekturen
Herausgeber: Das Präsidium des DDO und die Landesgroßloge des SDO
Jahrgang: DDO 141, SDO 45.
Erscheinungen:
1/2015: Mai
Redaktionsschluss:
Anschriften:
DDO-Redaktion
Hans Düker
Hokenstraße 20
D-3860 Goslar
oschrl@ddo-vaod.de
2/2015: September
3/3015: Dezember
3/2015: Oktober
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Ricco Grüter
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redaktion@druidenstern.ch
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Heftbezug: Gerne senden wir Ihnen ein Exemplar zum Preis von 3,50 € (zzgl. Versandkosten) zu. Bitte E-Mail an: osekr@ddo-vaod.de
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DDO
Grünhelme
Wer sind die
?
auf. Mit eigener Hände Kraft der vor Ort
lebenden Menschen, mit Unterstützung
und der Fachkompetenz von Bauingenieuren, Maurern, Zimmerleuten, Architekten, Maschinenbauern, Elektrikern,
Logistikern und Klempnern werden die
Lebensräume der Mitmenschen wieder
bewohnbar gemacht.
Der parteipolitisch neutrale, nationalitäts- und religionsübergreifend weltweit
wirkende Verein „Grünhelme e.V.“ setzt
sich für den Bau und Wiederaufbau von
Gemeindeinfrastrukturen sowie sozialen,
ökologischen, kulturellen und religiösen
Einrichtungen ein. Er wendet sich an alle
Menschen guten Willens und an Menschen
aller Religionen, insbesondere an Christen
und Muslime. Er entsendet für die
betreffenden Aufgaben Mitarbeiter, die
sich freiwillig für eine bestimmte Zeit vertraglich an den Verein und seine Projektdirektiven binden.
„Grünhelme“ bauen Häuser, Schulen,
Hospitäler und Ambulanzen, ja ganze
Dörfer und Straßen. Sie stellen gemeinsame Taten an Stelle von Papier, Studien,
Gutachten und Absichten.
„Grünhelme“ werfen nicht nur benötigte Materialien aus Hubschraubern ab,
nein, sie leben gemeinsam mit den Dorfbevölkerungen vor Ort und bauen
zusammen mit ihnen von Kriegen oder
Naturkatastrophen Zerstörtes wieder
„Grünhelme“ gehen zu den Stellen, an
denen die Menschen noch auf eine helfende Hand warten. Wenn ein Krieg oder
ein Erdbeben Städte und Dörfer verwüstet hat, lautet die Devise deshalb für die
Grünhelme: Niemals in die Hauptstadt
gehen, immer an die Ränder der betroffenen
Regionen, wo die Menschen von den großen Strömen der Hilfsgüter und Helfer oft
vergessen werden.
„Grünhelme e.V.“ zahlt keine Gehälter vor
Ort. Allerdings bekommen einheimische
Menschen, die sie manchmal für spezielle
Arbeiten anheuern müssen, ein humanitäres Anreiz-Honorar.
Die Organisation „Grünhelme e.V.“ verzichtet auf festangestellte Mitarbeiter, angemietete Räume, Büros, Bürogebäude und
eigene Fahrzeuge oder einen Wagenpark.
„Grünhelme e.V.“ ist parteipolitisch neutral, nationalitäts- und religionsübergreifend, nanziert sich aus privaten Spenden
der Bürgerinnen und Bürger Deutschlands
sowie aus Zuwendungen von Stiftungen.
Alle dem „Grünhelmen e.V.“ anvertrauten
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Grünhelme
DDO
Spendengelder gehen lückenlos in die
jeweiligen Projekte ̶ zu den Menschen,
die diese Hilfe so dringend brauchen.
Die Verwaltungskosten liegen aktuell
bei etwas weniger als einem Prozent.
„Grünhelme e.V.“ will mit seinen Aktionen die „Peace Corps“ Idee von John F.
Kennedy wieder au eben lassen. Die
Behörde, die 1961 in den USA aus dieser Idee entstand, ist nach Meinung des
Vereins – in den letzten 40 Jahren im
Sumpf von Eigennutz und Luxus versackt.
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Das Projekt „Grünhelme e.V.“ wird von
einem breiten Kuratorium mitgetragen, in
dem der Bundestagspräsident a.D., Wolfgang ierse und Seine Exzellenz Prinz
Hassan von Jordanien vertreten sind. Weiter gehören zu dem Unterstützerkreis:
Mohammad Amman Hobohm, stellvertretende Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland (ZMD), Prof. Amin
Farhang, Minister für Wiederaufbau in
der Regierung Afghanistans; Dr. Norbert
Blüm, Bundesminister a.D., Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin a.D., Hans Koschnick, Oberbürgermeister Bremen/Mostar a.D. und ehem.
EU-Beauftragter für den Wiederaufbau
von Bosnien, Ruprecht Polenz, Bundestagsabgeordneter. Vorsitzender des Vereins
„Grünhelme e.V.: Rupert Neudeck.
Quellen: www.gruenhelme.de, www.peacecorps.gov, Wikipedia
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DDO
Ordensideale
Die „Sieben Lehren Merlins“
Sieben historische Weisungen gehören traditionell zu unserem Selbstverständnis als
Brüder des Druiden-Ordens. In früheren
Zeiten galten sie als geheim, was ihnen
eine Aura des Außergewöhnlichen verlieh,
zumal sie angeblich von einem ErzDruiden namens Merlin stammten und
aus grauer Vorzeit überliefert sein sollten.
Tatsächlich wurden die sieben Weisungen
von einem heute unbekannten Autor im
späten 19. Jahrhundert in den Vereinigten
Staaten von Amerika formuliert und fanden von dort aus ihren Weg zu uns. Dort
wie hier erfuhren sie im Lauf der Jahre
einige Umformulierungen, vor allem im
wilhelminischen Deutschland. In welchem gesellschaftlichen Umfeld sind diese
angeblichen Lehren Merlins entstanden?
Welche Bedeutung hatten sie für die
Logenbrüder damals, und welche Bedeutung können sie für uns in heutiger Zeit
haben?
Gesellschaftliche Umwälzungen im
Amerika des 19. Jahrhunderts
Nordamerika im Jahr 1856: Der 27jährige Carl Schurz, ein Gegner der Sklaverei, schließt sich der Republikanischen Partei an, die zwei Jahre zuvor
gegründet worden war. Schurz war nach
Amerika ausgewandert, weil er als Teilnehmer der Deutschen Revolution
(1848-1849) aus seiner Heimat hatte
iehen müssen. Er wird bald einer der
ein ussreichsten Führer der Republikaner und trägt wesentlich zu ihrem Wahlsieg 1860 bei, der Abraham Lincoln die
Präsidentschaft bringt. 1858 erklärt der
Kriegshäuptling der Apachen Gokhlayeh, genannt Geronimo, den Besatzern
seines Landes den Krieg. Er hatte 1837
im Alter von acht Jahren beide Eltern verloren, als der Händler James Johnson
und seine Skalpjäger während eines Festes 400 Apachen niederschossen und
anschließend skalpierten. Die Regionalregierung von Chihuahua hatte in
jenem Jahr ein Gesetz erlassen, das für
den Skalp eines Apachenkriegers 100
Dollar als Belohnung aussetzte, für
einen Frauenskalp 50 Dollar und für
den Skalp eines Kindes 25 Dollar. 1859
veröffentlicht Charles Darwin sein Buch
„On the Origin of Species“. Das Werk
fasst die zu jener Zeit diskutierten Hypothesen zur Evolution der Lebewesen
zusammen. Mit der Abkehr von der
Schöpfungslehre wird die Einzigartigkeit
des Menschen in Frage gestellt. Herkömmliche Vorstellungen von gesellschaftlicher und politischer Ordnung
scheinen bedroht. Darwins Aussagen werden auf menschliche Gesellschaften angewandt: Alle Menschen, Rassen und
Nationen stünden auch gegeneinander in
einem Kampf ums Dasein. Als Reaktion
auf die Wahl Lincolns treten im Winter
1860/61 die meisten Südstaaten aus der
Union aus, und 1861 beginnt der amerikanische Bürgerkrieg. Im Jahr 1864 hält
ein Trupp von konföderierten Paramilitärs im Bahnhof von Centralia an der
Bahnstrecke von St. Louis nach Macon
einen Zug an, mit dem 22 unbewaffnete
Soldaten der Nordstaatenunion auf dem
Weg nach Hause sind. Sie foltern und
ermorden die Soldaten und skalpieren
ihre Leichen. Dann rauben sie die anderen Bahnreisenden aus und zünden
anschließend den Zug und den Bahnhof
an. Ein Mitglied der mordenden Soldateska ist der damals 17-jährige Jesse
James, der zu einem berüchtigten Banditen und einer legendären Figur des Wilden Westens wird. 1865 ist der Bürgerkrieg zu Ende, es sind mehr als 600.000
Menschen ums Leben gekommen, zigtausend Kriegsversehrte leiden unter den
Folgen ihrer Verwundungen. Die Kriegskosten übersteigen 8 Milliarden Dollar.
Zwar haben die farbigen Sklaven ihre Freiheit erlangt, sind aber vor allem im Süden
weiterhin der Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt. Ganze Landstriche
sind verwüstet, das Vieh getötet, Farmen
abgebrannt, Städte wie Atlanta oder Charleston zerstört. In vielen Teilen des Landes ist die Bevölkerung erschöpft und verbittert, soziale Normen und Regeln sind
zusammengebrochen. Am 15. April 1865
erschießt ein Fanatiker den Präsidenten
Abraham Lincoln. In den ersten Nachkriegsjahren formiert sich der rassistische
Br. Dr. Michael Mayer
Geheimbund Ku-Klux-Klan. 1867 kaufen
die Vereinigten Staaten von Amerika dem
russischen Zarenreich Alaska ab. Der Kaufpreis beträgt 4,74 Dollar pro Quadratkilometer. 1870 hat sich in dem noch jungen
Bundesstaat Kalifornien die Bevölkerung –
ausgelöst durch den kalifornischen Goldrausch von 1848 – mehr als verfünffacht. Sie
beträgt nun eine halbe Million, allerdings zu
Lasten der ursprünglich dort lebenden Indianer, deren Einwohnerzahl auf weniger als
ein Fünftel dezimiert ist und die Zwangsarbeit leisten müssen.
Druidische Rituale und romantische
Legenden
Dort in den Goldminen der Sierra Nevada
verlieren Bergleute nicht selten ihre
Gesundheit oder ihr Leben. Um ihren Familien zu helfen, schließen sich auch in Kalifornien Bruderschaften im Namen des United Ancient Order of Druids (UAOD)
zusammen. Der erste dortige DruidenHain, die California Grove No. 1, wird
1859 von Frederick Sieg im damaligen
Hangtown (heute: Placerville) gegründet.
Ein Denkmal an der Main Street in Placerville erinnert noch heute daran. Im Jahr
1870 druckt die Druckerei Appel & Jung,
Firmensitz in No. 4 Clinton Street, New
York, in deutscher Sprache das „Formular
zur Eröffnung und Schliessung der Untergeordneten Haine, Einführung neuer Mitglieder, Beamten-Installirung und Gebräuche bei Eröffnung neuer Haine, sowie die
übliche Grabrede zum Gebrauch der unter-
Ordensideale
geordneten Haine“ des VAOD (Vereinigter Alter Orden der Druiden, die
deutschsprachige Entsprechung zum
UAOD). Grundlage dieses Arbeitsbuchs ist die Fassung der Ritualtexte, die
vom Groß-Hain der Vereinigten Staaten
1859 in Philadelphia beschlossen worden war. Es enthält nur ein einziges Einführungsritual für Kandidaten, jedoch
keine Hinweise auf weitere Logengrade.
Interessant ist die Legende, die ab 1859
dem neuen Bruder bei seiner Aufnahme
vom Edel-Erz erzählt werden soll. Sie
handelt vom Sohn der Signatoria Auxiana, einer Priesterin der Druiden im alten
Britannien, und des Tortus Mogulus,
eines geachteten britannischen Feldherren, mit dem Signatoria Auxiana entgegen den Gebräuchen des Ordens eine
Verbindung eingegangen sei. Dies habe
sich „im Jahre der Welt 4003“ ereignet.
Sie habe ihr Kind tief im Wald, in der
Höhlung einer großen Eiche zur Welt
gebracht. „In der zufälligen Abwesenheit der Mutter“, so die Legende, habe
der Edel-Groß-Erz der Druiden, der mit
seiner Gefolgschaft auf der Suche nach
Misteln gewesen sei, das Kind gefunden.
Sie hätten das Kind mit in ihre heiligen
Haine genommen, nach den Grundsätzen des Ordens erzogen und ihm den
Namen Togo Dubelein gegeben, was
übersetzt ‚zu großem Ruhm geboren‘
bedeute. Vom weiteren Schicksal der
Mutter weiß die Legende nichts zu
berichten. Togo Dubelein sei schon im
frühen Alter als Edel-Groß-Erz der Druiden erwählt worden. Er habe den Orden
verbessert und erneuert, der von seiner
anfänglichen Reinheit und Einfachheit
sehr abgewichen gewesen sei, und habe
viele „eingeschlichene Missbräuche ausgerottet“. Er habe „viele nützliche und
wichtige Entdeckungen im Gebiete der
moralischen Philosophie“ gemacht und
die Grundpfeiler des Ordens –Gerechtigkeit, Moralität und brüderliche Liebe
– „auf einen festen Standpunkt gestellt“.
1873 erscheint in der „Offizin des ErzDruiden“ in Quincy, Illinois, ein
Arbeitsbuch, das erstaunlicherweise
einen Neudruck der Ritualtexte von
1851 darstellt, also einen Rückgriff auf
die Zeit vor 1959. Es sieht fünf Logengrade vor und enthält eine Fortsetzungsgeschichte um den Römer Melantius, von
der bei jeder Grad-Einführung eine weitere Folge erzählt wird. Von Togo Dubelein ist in diesen Texten nir-gendwo die
Rede. 1875 beschließt der Groß-Hain
der Vereinigten Staaten neue Rituale. Das
in die-sem Jahr ebenfalls in Quincy, Illinois gedruckte Arbeitsbuch enthält nun
Texte für drei Grade. Bei der Neuaufnahme von Brüdern sieht auch dieses
Arbeitsbuch vor, dass der Edel-Erz dem
Kandidaten eine Legende erzählt, die nun
auf das Jahr 4018 datiert wird: Die Druiden hätten ihren Sieg über den berüchtigten nordischen Seekönig Fritzjof (sic) feiern wollen, der in den Jahren zuvor Zerstörung und Verwüstung über das östliche Britannien gebracht habe. Um die
Feier vorzubereiten, sei der Edel-GroßErz-Druide mit seinem Gefolge in den
DDO
Wald gezogen, um Misteln zu suchen. Dort
hätten sie einen fremden, wild aussehenden,
ungefähr drei Jahre alten Knaben gefunden,
mit dem sie sich nicht verständigen und nur
erfahren konnten, dass er Merlin heiße.
Man habe vermutet, er sei von Fritzjofs Leuten zurückgelassen worden. Sie hätten das
Kind mit in ihre heiligen Haine genommen
und nach den Grundsätzen des Ordens erzogen. Merlin sei schon im frühen Jünglingsalter Edel-Groß-Erz-Druide geworden. Er
habe den Orden verjüngt und dessen „Wiederherstellung nach seinen ursprünglichen
Grundsätzen von Gerechtigkeit, Sittlichkeit
und Bruderliebe“ bewirkt, und er habe
„viele der durch Käu ichkeit und Bestechung eingerissenen Missbräuche ausgerottet“.
Amerikanischer Pragmatismus
Innerhalb von nur fünf Jahren drei Arbeitsbücher, drei oder fünf Logengrade oder nur
Merlin (wahrscheinlich vom walisischen Myrddin ist der Name eines der bekanntesten
mythischen Zauberer des westlichen Kulturkreises, hier dargestellt beim Dik eren seiner
Gedichte (frz. Buchmalerei aus dem 13. Jahrhundert Quelle: Wikipedia)
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DDO
Ordensideale
einer, unter-schiedliche Legenden aus
der Antike von Melantius, Togo Dubelein und Merlin. Die Jahre des Bürgerkriegs, der Zusammenbruch der quasi
aristokratischen Gesellschaftsordnung
in den Südstaaten mit entsprechenden
Gegenbewegungen, anhaltende Rassendiskriminierung, die Eroberung des amerikanischen Westens und die damit verbundenen Verbrechen an den indianischen Ureinwohnern, Goldrausch,
Eisenbahnbau, Industrialisierung,
Hausse und Baisse der Börsen, das
Abbröckeln scheinbar sicherer moralischer Normen und Sitten im Amerika
des späten 19. Jahrhunderts scheinen
auch bei den Brüdern des UAOD für
ein ziemliches Durcheinander gesorgt
zu haben.
Aus diesem Durcheinander heraus
betrat also Merlin die druidische Bühne,
ein Findelkind, vielleicht Abkömmling
eines Wikingers (der offenbar eine Familie in Britannien hatte), schon als Jüngling Edel-Groß-Erz-Druide und Reformator des alten Druidenordens, an
Stelle des unglücklichen Togo Dubelein,
dem nur eine kurze Existenz in der druidischen Gründungslegende vergönnt
gewesen war. Die „Sieben Lehren Merlins“ wurden in den folgenden Jahrzehnten zu einem festen Bestandteil der
Logensitzungen. In der deutschen Fassung von 1875, in der damaligen Rechtschreibung, autorisiert vom Groß-Hain
der Vereinigten Staaten lauten sie:
• 1. „Be eißige Dich, Kenntnisse
zu erwerben, denn Kenntniß ist
Macht.
• 2.Wenn Du Macht hast, übe sie mit
Vernunft, denn sie mag wieder auf
hören.
• 3. Ertrage des Lebens Übel mit
Standhaftigkeit und bedenke, daß
irdischer Kummer nicht ewig währt.
• 4. Liebe die Tugend, denn sie bringt
Frieden.
• 5. Verabscheue das Laster, denn es
bringt Unglück und Sorgen.
• 6. Gehorche der Obrigkeit in allen
gerechten Forderungen, damit die
Tugend erhöht werde.
• 7.Übe die geselligen Tugenden, so
wirst Du von allen Menschen
geliebt.“
Angesichts der gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
zu jener Zeit erscheinen diese Weisungen
merkwürdig schlicht und zum Teil oberächlich – vielleicht ist dieser Eindruck
aber nur einer typisch deutschen Gedankenschwere geschuldet, die zu tiefschürfendem Hinterfragen und Grübeln neigt.
Die Leichtigkeit, mit der offenbar aus
dem Nichts heraus ein paar Regeln – sieben mussten es natürlich sein – in die
Welt gesetzt wurden, ist dagegen eher
typisch für den Amerikanischen Pragmatismus, den Bruder Claus Adams in seinem Beitrag über die Philosophie, die den
Druidenorden prägte, bereits kurz dargestellt hat: „Seine Philosophen (...) lassen
nur gelten, was praktische Bedeutung
und Wirkung hat. Für sie ist eine Weiterentwicklung der Philosophie immer
zugleich auch das Aufgeben alter überkommener, nicht mehr praktisch sinnvoller Gedanken.
Kein Wunder, dass unter dem Ein uss solcher Gedanken auch die Druiden in Amerika mit dem bis dahin geltenden Ritual
Schluss machten. Das alte, das romantische Ritual enthielt Ansammlungen von
pseudo-keltischen Legenden und hatte
teilweise laienspielartige Formen. Das
alles änderte man zunächst ab und setzte
in das Zentrum des Rituals, insbesondere
im Ovaten-Grad, völlig neu geschaffene
Regeln, die man dann die Merlinschen
Lehren nannte. Das neue amerikanische
Ritual benötigte in Deutschland vierzehn
Jahre, um mit einem Kompromiss übernommen zu werden“ (Druidenstern
1/2015, S. 9-10). Ganz ohne Romantik
schien es wohl doch nicht gegangen zu
sein, denn die alte Togo-DubeleinLegende übernahm man mit nur kleinen
Abwandlungen, allerdings taufte man
deren Helden um. Über die Gründe kön-
nen wir aus heutiger Sicht nur spekulieren.
Der Gedanke liegt nicht fern, dass den unbekannten Schöpfern dieser Geschichte der
Name Merlin, der bereits in Sagen und Literatur positiv besetzt war, einfach geeigneter
erschien, um die sieben Weisungen moralisch zu legitimieren.
Von Amerika nach Deutschland
Im Deutschen Druiden-Orden erhielten
diese Weisungen bald einen zentralen Platz
im Selbstver-ständnis der Logen. Noch in
den 1960er Jahren wurden sie als „Merlins
Lehren“ bezeichnet, ab 1980 dann als „unseres Ordens Lehren“. Vermutlich werden
sie schon bei ihrer Einführung im Jahre
1875 Anlass zu Interpretationen und Diskussionen gegeben haben, wie das Beispiel
der eigentlich klaren und eindeutigen sechsten Weisung (s. o.) zeigt. Aus der amerikanischen Aufforderung, der Obrigkeit in allen
gerechten Forderungen zu gehorchen – und
das bedeutet, ihr in ungerechten Forderungen eben nicht zu gehorchen – wurde nach
mehrjährigem Streit im Deutschland der
Kaiserzeit die schwammige Formulierung:
Sei ein guter Bürger deines Vaterlands. Weil
die sieben historischen Weisungen bis heute
zu unserem traditionellen Selbstbild gehören, müssen wir uns fragen, was uns diese
„Stimme aus vergangener Zeit“ (Arbeitsbuch von 1967) eigentlich sagen will, auch
wenn es nicht die von Merlin ist.
Wissen
Dass Wissen Macht sei, ist zwar ein ge ügeltes Wort, wir müssen uns aber in einer Welt
der mas-senmedialen und digitalvernetzten
Datenüber utung vor allem fragen, woher
wir unser Wissen eigentlich beziehen. Die
richtige Auswahl und Bewertung von Informationen wird zum entscheidenden Kriterium – und die Frage nach der Verantwortung dafür. Die Aufforderung, Kenntnisse
zu erwerben, bliebe in heutiger Zeit naiv,
wenn man sich nicht auch fragte, woher die
Informationen kommen, die unser Weltbild
prägen, und wer sie kontrolliert. Rund um
die Uhr erschaffen Nachrichten und Unterhaltung, Wissenschaft und Werbung, Poli-
Ordensideale
DDO
tik und PR unsere nur scheinbar objektive Wirklichkeit. Für den Einzelnen ist
es schwierig, Wahrheitsgehalt und Relevanz all dieser Botschaften zu beurteilen. Bedeutung und praktischen Nutzen
gewinnt Wissen erst im Austausch mit
Menschen, denen man vertraut. Aufgabe der Logenarbeit in heutiger Zeit ist
nicht so sehr die Vermittlung von
Kenntnissen, sondern vielmehr das kritische Hinterfragen dessen, was wir zu
wissen glauben.
Macht
Auch wirtschaftliche und politische
Machtausübung ist von den Mechanismen und Methoden der Informationsgesellschaft abhängig. Dabei gilt Macht
auch heute noch als eines der letzten
Tabus. Mächtige sprechen nicht gern
über sie, manche geben vor, es liege
ihnen nichts an ihr. Ihre Grundlagen
und Mechanismen müssen jedoch thematisiert werden. Wo immer Personen,
Gruppen oder Institutionen miteinander in Verbindung treten, spielen auch
Machtverhältnisse eine Rolle. Vorteile
werden erhofft, Strafen befürchtet, Vorgesetzten muss gefolgt, Experten
geglaubt werden. Medien, Moden und
Meinungsmacher üben Macht aus,
indem sie das Denken und die Gefühle
der Menschen beein ussen.
Um Macht nicht blind zu erdulden oder
bedenkenlos einzusetzen, genügt die
schlichte Aufforderung nicht, Macht
mit Vernunft auszuüben. Kritisches
Nachdenken wird zur P icht. Dem Einzelnen fällt es oft schwer, die dafür
nötige Distanz zu gewinnen. Im Gedankenaustausch mit Anderen lassen sich
auch Macht-Zusammenhänge leichter
erkennen – eine Aufgabe unserer Logen
im 21. Jahrhundert.
Standhaftigkeit gegen des Lebens Übel
"Das Leben, mit seinen stündlichen, täglichen, wöchentlichen und jährlichen,
kleinen, größern und großen Widerwär-
Sammlung einiger Abzeichen des "United Ancient Order of Druids" (Vereinigte Alte Orden der Druiden)
tigkeiten, mit seinen getäuschten Hoffnungen und seinen alle Berechnung
verei-telnden Unfällen, trägt so deutlich
das Gepräge von etwas, das uns verleidet
werden soll, daß es schwer zu begreifen
ist, wie man dies hat verkennen können
und sich überreden lassen, es sei da, um
dankbar genossen zu werden, und der
Mensch, um glücklich zu seyn", ndet
Arthur Schopenhauer. Und Heinrich
Heine berichtet: "Anfangs wollt' ich fast
verzagen, // Und ich glaubt', ich trüg es
nie, // Und ich hab es doch getragen, //
Aber frag mich nur nicht: wie?"
Auch ohne den Hinweis, dass irdischer
Kummer nicht ewig währt, der vielleicht
religiös motiviert auf ein glücklicheres Jenseits weisen soll, passt die dritte Weisung,
auch wenn sie berechtigt ist, nicht ganz zu
unserem heutigen Zeitgeist.
Das Streben nach Glück, Erfolg und
Gesundheit scheint heutzutage Gedanken an Unglück, Misserfolg oder Krankheit, Enttäuschungen oder das Zerbrechen von Hoffnungen oft zu verdrängen.
Glücklicherweise gehören Freundschaft
und Hilfe nicht nur in guten, sondern
auch in schlechten Zeiten zum innersten
Wesen unserer Logen, bis heute.
Tugend und Laster
Der Gehalt der Aufforderung, die Tugend
zu lieben und das Laster zu verabscheuen,
wirft dagegen Fragen auf. Bei beiden
Begriffen hat sich die Bedeutung im Lauf
der vergangenen 140 Jahre verschoben, ist
unklar geworden und hat im Sprachgebrauch zu einem häu g ironischen oder
spöttischen Unterton, zu einer Assoziation
mit Heuchelei und Pharisäertum geführt.
Im Kontext der sieben Weisungen könnte
man vielleicht versuchen, die Begriffe
Tugend und Laster mit dem Hinweis zu retten, sie seien eben alt (und damit implizit
ehrwürdig), aber das wirkte doch etwas
hil os. Außerdem wäre dann immer noch
nicht erklärt, was wir damit meinen.
Als Begriffspaar sind Tugend und Laster
wohl im Sinne christlicher Moral zu verstehen. Tugend bezeichnet dann die sittliche
Vollkommenheit, während Laster für moralische Verwer ichkeit steht. Vielleicht
waren für den Autor der sieben Weisungen
diese Bedeutungen selbstverständlich und
nicht weiter erklärungsbedürftig. Überträgt
man sie auf heutige Verhältnisse und abstrahiert sie von ihrer religiösen Färbung, führen sie zu der durchaus zeitgemäßen Frage,
wie gutes und rechtschaffenes Denken und
Handeln gefördert werden kann, und wie
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12
DDO
Ordensideale
man mit den allgegenwärtigen menschlichen Schwächen umgehen soll. Der
Zeitgeist will uns glauben machen, ethische Maximen wären von gestern und
Regeln müsste man, um erfolgreich zu
sein, vor allem brechen. Ganze Industriezweige vermitteln den Eindruck,
Gefühle, Erfolgserlebnisse, Beziehungen oder Stimmungslagen wären nur
eine Frage des richtigen Designs und,
wenn der Preis stimmt, konsumierbar.
Aber die Grenze zwischen Faszination
und Kontrollverlust ist schwierig auszumachen, besonders für den, der sie
überschreitet.
Wenn die Dinge uns beherrschen, werden wir abhängig – sei es von Genussmitteln, Drogen oder dem Hunger nach
Erlebnissen. Und was das richtige Entscheiden und Handeln angeht, im Beruf
und im täglichen Leben, bei Problemen
oder Kon ikten, richten wir uns nach
inneren Leitlinien, die uns selbstverständlich erscheinen, und über die wir
im Alltag zwangsläu g gar nicht nachdenken können . Ob es sich dabei um
tragfähige ethische Grundsätze handelt
oder schlichte Vorurteile, ist für den
Handelnden allein oft schwer zu erkennen. Die notwendige Selbsterkenntnis
fällt leichter in der Auseinandersetzung
mit anderen Meinungen und Standpunkten, in einer Atmosphäre von Toleranz und vertrauensvollem Miteinander. Es gehört zu den wichtigsten Aufgaben unserer Logen, eine solche Atmosphäre zu schaffen.
In gerechten Forderungen gehorsam
Die Tugend zu erhöhen ist auch das
erklärte Ziel der sechsten Weisung. Wie
bereits erwähnt, wurde die oben zitierte
Weisung jedoch bei der Etablierung des
VAOD in Deutschland komplett umformuliert. Sie lautete dann damals: „Sei ein
guter Bürger deines Vaterlandes“. Br. Herbert W. Frey schreibt 1999 dazu: „Zwischen der deutschen und der englischen
Version ist auch bei bestem Willen keine
Identität mehr festzustellen.
Die deutsche Abweichung kann nur aus
der Sicht eines übertriebenen Nationalgefühls heraus verstanden werden, das
damals sicherlich in breiten Schichten der
deutschen Bevölkerung vorhanden war.
Dagegen spricht aus der englischen Fassung unzweifelhaft der Geist der ‚Habeas
corpus Acte‘. Sie garantiert den Schutz
der Gewissensfreiheit jedes einzelnen und
ist auch heute noch wichtiger Bestandteil
der Verfassungen aller demokratischen
Länder. Nicht die bedingungslose Unterwerfung zeichnet den guten Staatsbürger
aus. Die Forderung: ‚Sei ein guter Bürger
Deines Vaterlandes‘ ja, aber nur ‚in allen
gerechten Dingen‘!“ Heute lautet die
sechste Weisung: „Handle als guter Bürger deines Landes und der Welt in allen
gerechten Dingen.“
deutschen Fassung der siebten „Merlinschen Lehre“ hatten sich die Brüder damals
für gesellig entschieden, und in dieser Form
wurde die Weisung über Jahrzehnte hinweg
tradiert. Es ist möglich, wenn auch nicht
wahrscheinlich, dass trotz dieser sprachlichen Verkürzung unseren Brüdern seit jener
Zeit stets die ganze, vielseitige und komplexe Bedeutung bewusst war. Für heutige
Ohren jedoch erinnern „gesellige Tugenden“ eher an gep egte Konversation und
Festivitäten. Um diese Einseitigkeit zu beheben, wurde im Arbeitsbuch, das der Deutsche Druiden-Orden im Jahr 2013 herausgegeben hat, der Sinngehalt des amerikanisch-englischen Originaltexts behutsam
restauriert, und die siebte historische Weisung lautet nun: „P ege die geselligen und
sozialen Tugenden, so wirst du von vielen
Menschen geachtet werden.“
Gesellig und sozial
Die Leistung unserer Logen in Bezug auf
gesellige Tugenden besteht sicher darin,
einen Ort zu schaffen, der Geborgenheit vermittelt – als Voraussetzung für Offenheit,
freie Meinungsäußerung, Respekt und
Großzügigkeit. Einen Ort, an dem auch das
Bewusstsein für soziale Verantwortung
gedeihen kann. Je wechselhafter die Zeiten
sind, desto wichtiger ist es, jemandem vertrauen, an die Humanität des Anderen glauben zu können. Kultivierte Geselligkeit,
Hö ichkeit, zivilisierte Umgangsformen
und die Regeln der Loge leisten dazu ihren
nicht geringen Beitrag.
Das englische Wort „social“ bedeutet
sozial, gesellschaftlich, gesellig. Bei der
Bruder Dr. Michael Mayer
Ordensreferent
Allgemeinwissen / Vorträge
DDO
Charles James Fox, Bruder, Freiheitskämpfer und fast vergessen
Dass sich die Ordensgründer in den Jahren
um 1781 ernsthaft und vielleicht auch wirkungsvoll mit wichtigsten gesellschaftlichen Fragen beschäftigt haben, drängt sich
förmlich auf durch eine historisch belegte
Mitgliedschaft in der ersten und immer
noch einzigen Druidenloge ab dem Jahre
1783, also etwa zwei Jahre nach der Gründung. In diesem Jahr trat Charles James
Fox in den Orden ein.
Charles James Fox (geboren 1749 in
Westminster; gestorben1806 im 58.
Lebensjahr) war ein britischer Staatsmann. Sein Vater Henry Fox, Baron of
Holland, war Minister unter König
Georg II. Die Mutter war Lady Caroline
Lennox und über sie war Fox ein Nachkomme des englischen Königs Charles
II und auch des französischen Königs
Heinrich IV. Nachdem er die Schulen in
Westminster und Eton und die Universität in Oxford besucht hatte, bereiste er
den Kontinent. 1768, 19 Jahre alt,
wurde er durch väterliche Vermittlung
Mitglied des Parlaments, wo er sich
durch seine rednerische Begabung so
hervortat, dass er 1770, also mit 21, zu
einem Lord der Admiralität und 1772
zum Schatzkanzler befördert wurde. Vor
allem durch seine Opposition gegen das
Gesetz über Heiraten in der königlichen
Familie 1772 und seine Anträge gegen
die Einschränkung der Pressefreiheit el
er bei König Georg III in Ungnade.
Im Jahr 1774 wurde er aus der Regierung entlassen, worauf er sich mit Führern der oppositionellen Whigs, der großen liberalen Partei der damaligen Zeit
verbündete. Zunächst griff er vor allem
die Amerikapolitik der Regierung an,
indem er das Selbstbesteuerungsrecht
der Kolonien verteidigte und für einen
Frieden mit den rebellierenden Amerikanern eintrat. 1780, 31-jährig, wurde
Fox erneut ins Unterhaus gewählt. Er
wurde 1782 Mitglied der Regierung. Er
bekleidete das neu geschaffene Amt des
Foreign Secretary. Er war also Britanniens erster Außenminister, und er
schlug die sofortige Anerkennung der
amerikanischen Unabhängigkeit vor.
Dies erfolgte nicht, Fox trat zurück, später trat er in die Regierung des Herzogs
von Portland ein, die den Frieden mit
Amerika schloss. Schon nach neun Monaten stürzte diese Regierung, in der offenbar Fox und nicht der Premierminister
die beherrschende Gestalt war. Das von
Fox eingebrachte Gesetz, das die Missbräuche der Ostindischen Compagnie
beenden und die Verwaltung der ostindischen Kolonien in die Hände der Regierung bringen sollte, wurde zwar im
Unterhaus angenommen, vom House of
Lords, dem britischen Oberhaus, aber auf
Druck des Königs verworfen. Sofort entließ der König die Regierung und stellte
William Pitt an die Spitze des neuen Kabinetts.
Fox wurde erneut ins Parlament gewählt,
und er wurde einer der Führer der Opposition. Er bekämpfte die Regierung bei
dem Prozess des ostindischen Statthalters
Warren Hastings, schlug 1787 die
Abschaffung der Sklaverei vor und
machte bei den ersten Anzeichen der Geisteskrankheit von Georg III die Rechte des
Prinzen von Wales auf die Regentschaft
geltend, während Pitt die Entscheidung
über die Regentschaft dem Parlament vorbehalten wissen wollte. Jener Prinz, der
ab 1820 als Georg IV König von Großbritannien und in Personalunion König
von Hannover war. Die Französische
Revolution befürwortete Fox, wodurch er
sich mit dem größten Teil seiner anderen
politischen Freunde überwarf. Nachdem
er von 1792 bis 1797 anfangs an der
Spitze einer kleinen Opposition, zuletzt
fast ganz allein vergebens die kriegerische
Politik der Regierung gegen das revolutionäre Frankreich und ihre Repressivmaßregeln in England bekämpft hatte,
zog er sich 1797 auf seinen Landsitz
zurück. Dort widmete er sich der Landwirtschaft und literarischen Beschäftigungen. Nach dem Frieden von Amiens
1802 machte er eine Reise nach Frankreich. Nach seiner Rückkehr gelang ihm
zwar durch die Vereinigung der liberalen
Partei der Whigs der Sturz des Kabinetts
Quelle: Charles James Fox von
Karl Anton Hickel (Wikimedia)
Addington, das einen neuen Krieg mit
Frankreich plante, doch widersetzte sich der
König seinem Eintritt in die Regierung, den
diesmal selbst Pitt vorschlug. Fox wurde
erneut exponierter Vertreter der Opposition, bis Pitts Tod im Januar 1806 den König
zwang, sich ein Kabinett Grenville gefallen
zu lassen, in dem Fox zum dritten Mal
Foreign Secretary wurde. Er riet zu einer Verständigung mit Napoleon. Als der französische Kaiser dazu nicht bereit war, befürwortete Fox eine Fortsetzung des Kriegs. Doch
starb er schon am 13. September 1806 an
der Bauchwassersucht. Fox gilt als einer der
bedeutendsten Redner des englischen Parlamentarismus.
Als Privatmann hatte er wegen seiner Spielsucht unter Vermögensproblemen zu leiden. In seiner unvollendeten History of the
early part of the reign of James II. verteidigte
er die Glotious Revolution von 1688, die
das zu Stande brachte, was einer Verfassung
des Vereinigten Königreichs entsprach, die
Grundform einer konstitutionellen Monarchie. Seine sechsbändigen Speeches ln the
House of Commons erschienen fast ein Jahrzehnt nach seinem Tode in London 1815, in
Auswahl noch einmal 1847. Fox war anerkannt ein wichtiger, ein Bahn brechender
Vertreter der britischen Demokratie im Rahmen der verfassten, der konstitutionellen
Monarchie. Im Jahr 1816 wurde ihm auf
dem Bloomsbury Square in London eine
Bildsäule und 1818 ein Denkmal in der
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DDO
Allgemeinwissen / Vorträge
Westminster Abbey errichtet. Es gibt
umfangreiche Literatur zu Charles
James Fox. Auch unser Bruder Herbert
W. Frey berichtet 1999 in seinem Buch
„Geschichte des Druiden-Ordens“:
„In einer Sitzung im Jahre 1783 wurde
der damalige bekannte Staatsmann und
britische Außenminister Sir Charles James
Fox vom (Ordensgründer) Br. Hurle in
den Orden eingeführt. Nach der Einführung entwickelte sich eine Debatte über
politische Tagesfragen, die von Br. Fox ausgelöst worden war. Aber Br. Hurle trat Br.
Fox sofort entgegen und sprach ihn in
hö icher aber sehr bestimmter Weise, wie
protokollarisch belegt ist, an.“
Es folgt eine lange wörtliche Rede in der
Hurle schließlich die Äußerung zugeschrieben wird:
„(Ich kann) unter keinen Umständen
erlauben, dass politische oder religiöse
Sachen irgendwelcher Art während der
Logenstunden auftauchen, ob sie nun
durch Zufall oder persönliche Veranlagung
begünstigt werden. Niemals werde ich mir
gestatten, von den Vorschriften, die die Verhandlungen dieser Art verbieten, abzuweichen, am wenigsten gegenüber einem so
eberhaften Gegenstand, wie politische
Dinge es sind.“
Mit Absicht habe ich den Begriff
gewählt, dass dies Hurle „zugeschrieben“ wurde, denn einen Stenografen
wird es in der Versammlung nicht gegeben haben, besonders auch, weil der
Charakter der geschilderten Situation
darauf hinweist, dass dies außerhalb
einer eventuellen rituellen Sitzung
geschehen ist. Wenn dies wirklich aus
einem Protokoll entnommen werden
konnte, dann stellt es mit hoher Wahrscheinlichkeit Meinung und Absicht
dar, wie der Vorfall der Nachwelt oder
auch nur dem seinerzeit aktuellen Leser
berichtet werden soll. Protokolle sind im
Gegensatz zum gesprochenen Wort
recht dauerhafte Beweismittel und es ist
nicht unmöglich, dass bei den schon
geschilderten schnellen damaligen politischen Wechseln ein solches Protokoll hilfreich sein konnte. Als „Persilschein“ wäre
so etwas nach dem zweiten Weltkrieg
bezeichnet worden. Protokolle wurden
damals übrigens selbst im Parlament erst
nach der Sitzung verfasst und nicht als
vollständige Niederschrift des Diskussionsverlaufs. Wir nden bei Frey nur die
Zeitangabe 1783 für den Eintritt des Bruders Fox in den Orden. Was hat ihn dazu
möglicherweise bewegt? Wir haben keine
Information darüber. Was waren seine
Probleme 1783? dazu gibt es eine Literatur von Erich Eyck „Die Pitts und die
Fox“, London 1946. Eyck ist nicht als ein
Bruder bekannt und es ist in seinem
gesamten Buch nichts über den Druidenorden geschrieben. Aber er lässt uns
nachvollziehen, was Fox in diesem Jahr
beschäftigt hielt.
Zum Jahresbeginn 1783 war der Frieden
mit den Vereinigten Staaten das beherrschende ema. Im Januar wurde dieser
Vertrag in Versailles unterzeichnet.
Wegen der Friedensbedingungen kam es
zu einer Regierungskrise, die Fox als Exponent der Opposition nutzte, um selbst in
das Kabinett aufgenommen zu werden.
Die Verhandlungen waren schwierig,
denn es mussten ohne Neuwahlen die
Mehrheiten neu organisiert werden. Da
wurde auch damals schon mit Tricks und
harten Bandagen gekämpft und es wurden Posten und Adelstitel verschachert.
Fox verbündete sich mit seinem bisherigen Widersacher North am 17. Februar
im Unterhaus gegen den König und
erhielt scharfe Kritik in dieser Sitzung
von William Pitt. Die Regierung trat am
24. Februar zurück. Am 2. April wurde
Fox Außenminister in der Regierung des
Herzogs von Portland. Nach den damaligen Gesetzen musste Fox sich kurzfristig
erneut der Wahl für sein Unterhausmandat stellen, um das Ministerium annehmen zu können. Sein Wahlkreis war Westminster. Er wurde ohne Gegenkandidat
wieder gewählt. Im September 1783 wurden die Friedensverträge endgültig rati ziert. Die Dokumente von Versailles muss-
ten ja zunächst nach Amerika und dort eine
parlamentarische Mehrheit nden werden,
danach zurück und das alles per Segelschiff.
Fox strengte eine Reform des ungerechten,
weil keineswegs gleichen Wahlrechts an, bei
dem der Stimmenkauf auch in vielen Wahlkreisen die Regel war. Zum Ende des Jahres
hin war eine Novellierung des East India Bill
auf der Tagesordnung, die die Rechte der
Kompagnie einschränken sollte. Das Gesetz
passierte das Unterhaus, blieb aber im Oberhaus ohne Mehrheit und das war dann
schon das Ende. Am 18. 12. 1783 wurde die
Regierung entlassen und Fox war zu Weihnachten dann wieder Oppositionspolitiker.
Fox hatte Gelegenheit und auch wohl das
Bedürfnis, Kontakt zu den Druiden aufzunehmen, als er sich um den Parlamentssitz
neu bewerben musste. Später im Sommer
wird auch die Gelegenheit, das Bedürfnis
gewiss nicht so stark ausgeprägt gegeben
gewesen sein.
Es ist auch nicht auszuschließen, dass die
Protokollierung der Rüge, die Hurle dem
Br. Fox erteilte sehr viel später durchgeführt
wurde. Wohl zu einer Zeit, als es opportun
war, sich von Charles James Fox zu distanzieren, also nach 1783, denn hinter der dürren Zeile im Wikipedia „Als Privatmann
hatte er wegen seiner Spielsucht unter Vermögensproblemen zu leiden.“ steckt deutlich mehr als nur eine leichte Kritik. An
anderer Stelle wird über Fox Jugend und
über Affären aller Art recht offen gesprochen. Zu seiner Zeit gehörte einiges zum
Normalen, das in späteren Jahrzehnten skandalös genannt wurde. Als Beispiel sei
erwähnt, dass man seiner Mutter eine folgenreiche Beziehung zu König Georg III
nachsagte und die biologische Herkunft seines jüngsten Bruders in diesen Zusammenhang stellte. Als der Orden sich später der
Romantik, dem Biederen und der bürgerlichen Tugendhaftigkeit stärker zuwandte,
entsprach ein Mann wie Fox nicht mehr
unbedingt den Vorstellungen unserer victorianisch geläuterten Altvorderen.
Bruder Prof. Dr. Claus Adams
Ordensreferent
Allgemeinwissen / Vorträge
DDO
15
Die Rückkehr des weiblichen Prinzips
Am 13.09.2014 wurde von acht Frauen
die Frauen-Druidenloge Rendsburgia
gegründet. Warum ist es wichtig, dass
Frauen wieder zusammentreten?
In der heutigen Zeit ist ein globaler Wandel zu beobachten, der überall auf der
Welt statt ndet. Wenn man genau hinsieht, ist es ein Wandel zwischen Rationalität und Sozialität oder vom männlichen Prinzip hin zum weiblichen Prinzip.
In der Vergangenheit war es erstrebenswert fortschrittlich zu sein. Schneller,
höher, weiter! Daher haben sich auch
viele Frauen entgegen ihrer Natur orientiert, um Anerkennung und Unabhängigkeit zu erlangen. So wurde das weibliche Prinzip unterdrückt, verschmäht,
ignoriert und zum Teil verleugnet. Und
so wirkt die Rationalität seit Jahrtausenden auch in unserer Gesellschaft.
Es geht also einerseits um die Macht des
geradlinigen, zielorientierten, konzeptionellen Denkens, welches nicht verbunden ist mit der Liebe und andererseits um ein verantwortungsvolles, achtsames und mitfühlendes Handeln miteinander, welches unsere Umwelt auch
mit einschießt. Um Entschleunigung,
um unser Denken und Fühlen bewusst
zu verbinden und, um dass wir das, was
wir tun, mit Liebe tun. Wenn wir etwas
verändern wollen, brauchen wir wieder
ein gesundes Gleichgewicht. Denn ein
fehlendes Gleichgewicht zeigt sich in
Kon ikten. Es zeigt sich zurzeit vor
allem in Wirtschaft, Politik und Kultur.
Man mag keine Nachrichten mehr
hören, denn überall in der Welt entstehen neue Brennpunkte und Kon ikte.
Um besser verstehen zu können, möchte
ich an dieser Stelle weiter ausholen: Wir
leben in einer Welt der Dualität. Das
heißt, es gibt zu allem, was ist ein
Gegenteil. Weiblich - männlich,
schwarz – weiß, oben – unten, Lüge –
Wahrheit. Es ist der Verstand, der trennt
und unterscheidet und sagt: Entweder –
oder. Und es ist das Herz, das Gefühl, das
verbindet und sagt: Sowohl als auch. Ein
Beispiel: Eine Frau stiehlt Essen. Der Verstand sagt: "Ganz klar Diebstahl!" Jetzt
hat die Frau aber das Essen gestohlen, um
ihre Kinder zu versorgen. Das hat ihr
Herz entschieden.
Um hier ein Gleichgewicht zu nden,
brauchen wir den Verstand, um zu unterscheiden und das Herz, um die menschliche Seite zu betrachten, um zu einer rechten und weisen Entscheidung zu gelangen. Ein Gleichgewicht könnte Frieden
bringen, Wohlstand und Glück.
So emp nde ich es als gut, dass sich zurzeit viele Initiativen und Frauenkreise
gründen und gegründet haben. Selbst in
Indien, Kurdistan, Ruanda hört man von
Frauenkreisen, die Gewaltiges leisten.
Meistens Pionierarbeit! Indien: Hier hört
man Erschreckendes über Misshandlungen von Frauen. Doch schon seit 2007
gibt es dort eine Frauengruppe namens
„Gulabi“, die sich gegen Zwangs- und
Kinderehen einsetzt und sich erfolgreich
gegen Gewalt und Mitachtung wehrt. In
Kurdistan hört man verstärkt von Frauenmilizen, die einen hohen Zulauf haben
— auch aus arabischen Staaten.
Ich erinnere mich an einen sehr schönen
Bericht aus Ruanda. Dort hatte vor einigen Jahren ein dreimonatiger Volkgruppengenozid brutalster Art stattgefunden.
Frauen fanden die Kraft trotz ihres Traumas einen Weg zu nden, wieder friedlich
miteinander zu leben und die Wirtschaft
aufzubauen. Nicht einfach, wenn die
Täter im eigenen Dorf leben! Sie nennen
es nicht das weibliche Prinzip, sondern treten einfach für bestimmt Werte ein.
Menschlichkeit und Menschenrecht, Achtung, Respekt und die Weitergabe von
Wissen und Weisheit.
Täglich können wir uns dafür einsetzen.
Im freundlichen, hö ichen Umgang miteinander in Wort und Tat. Nicht hinter
dem Rücken anderer reden, sondern
wohlüberlegte Worte, zu denen man
"Einige von den Alten nannten den Rhythmus das
männliche, die Melodie das weibliche Prinzip.“ - Quin lian
Quin lian-Büste im Ulmer Münster (Wikipedia)
steht. Hinsehen und Missstände aufzeigen:
So gibt es z.B. in der P ege noch viel zu tun.
Wo früher fünf Personen auf einer Station
gearbeitet haben, arbeiten heute zwei. Viele
P egekräfte leiden darunter, dass sie keine
Zeit mehr haben für Menschlichkeit, Herz
und Fürsorge. Und Männer würden sich
auch freuen, wenn sie von einem Mann
gep egt würden.
Wenn man sich Mobbing genauer ansieht,
komme ich zu dem Schluss, dass dies nichts
anderes ist, als gezieltes Ärgern durch eine
Gruppe mit Intoleranz und Respektlosigkeit. Es geht darum, hinsehen und nicht zu
sagen: Das ist mir egal, sondern die Verantwortung zu übernehmen und zu handeln.
Das ist der Weg!
Für einen weiteren wichtigen Aspekt halte
ich auch die Weitergabe von altem Wissen
und Erfahrungen, insbesondere den
Umgang mit der Natur und dem Ursprünglichen des Lebens. So ist unser Konsumverhalten und die Nachhaltigkeit auf keinen
Fall im Einklang. Und es wird uns nicht
leicht gemacht. So ist es zurzeit billiger, ein
Brot zu kaufen als es selbst zu backen und
günstiger, ein neues Gerät zu kaufen als es zu
16
DDO
Allgemeinwissen / Vorträge
Fortsetzung:
reparieren. Strom kommt aus der Steckdose und Milch aus dem Kühlschrank.
Es ist erst eine Generation her, aber
schon wissen viele Frauen nicht mehr
wie man kocht, Marmelade einmacht,
den Garten bestellt. Oder der Mann
nicht mehr, wie man einen Nagel in die
Wand schlägt, etwas repariert. Mir speziell ist aufgefallen, dass kaum noch
einer den Umgang mit Fieber kennt oder
in Panik gerät, wenn keine Tablette zur
Hand ist. Schön, dass wir die Möglichkeit
haben, aber Tabletten und Impfungen
sind nicht die Lösung für alles. Also erinnern wir uns, dass das Ursprüngliche und
das alte Wissen von Männern und Frauen
wieder dringend benötigt wird und das
schwächste Glied einer Gruppe die Stärke
der Gemeinschaft zeigt.
In diesem Sinne freue ich mich auf die weiteren Logenabende, um hier zusammen zu
treten für Humanismus, Weitergabe von
Wissen, Kunst und Kultur.
Anke Prochnow
Frauen-Druidenloge Rendsburgia,
Rendsburg
Chance des Druiden-Ordens
Was ist eigentlich mit unserem Vaterland
los? Politik-Verdrossenheit überall, weltpolitisch fast unbedeutend. Jeder verspricht
alles und kaum einer hält etwas. Der Westeuropäer, zu denen wir ja auch zählen, verliert seine Werte. Wo führt das hin?
Wir entfremden und verfremden uns
immer mehr, doch eigentlich wäre es
viel schöner für alle wenn wir zusammen
wachsen würden. Das Volk der Dichter
und Denker versagt beim Pisa Test und
High Lights im Fernsehen sind heutzutage Serien wie "Die Geissens" "Shopping Queen" "Frauentausch" und
„GZSZ“. Unsere Kinder hängen ständig
am sogenannten Smartphone, das
inzwischen mehr kann als so mancher
Computer. Draußen sind sie nur noch
um Nachschub zu holen. Alles verändert
sich und wird immer schneller, nichts ist
mehr beständig. Ist das ein Fluch oder
der Anfang vom Ende? Hat in einer solchen Zeit eine Vereinigung wie die
unsere überhaupt noch eine Chance
zum Überleben? Ich glaube, gerade jetzt,
wenn wir durchhalten, sind wir mit unseren Werten an der richtigen Stelle.
Wir haben die Möglichkeit das einende
und bindende Glied zu sein
Es sind Anzeichen zu spüren, dass die
schnelllebigen und unbeständigen Generationen Ziele suchen — und die meine
Brüder haben wir. Wir müssen ehrlich
und beständig bleiben, dann wird der
Zulauf wieder kommen. Wir müssen nur
heraus nden wo wir auf diese Generationen treffen und wie wir einen Draht zu
ihr nden. Vielleicht müssen wir dafür
ein paar Kleinigkeiten ändern. Wir sollten alles mal auf den Prüfstand stellen.
Es sollte keine Tabus geben, zumindest
nicht in der Möglichkeit. Veränderung
von Vertrautem fällt immer schwer, ist
aber manchmal notwendig, um zu überleben. Wir dürfen nur den Sinn der Sache
nicht verlieren — soweit darf die Veränderung dann doch nicht gehen. Also zeitgemäße Veränderungen ja, denn dadurch
Br. Thomas Thamm
werden wir weiterbestehen. In dieser unbeständigen Zeit ist eine Organisation wie die
unsere wichtiger als jemals zu vor. Wir müssen uns nur nden lassen.
Br.omas amm
Loge Zum Frieden,
Hamburg Harburg
Wie bei der Gründung der Loge Zur Brüderlichkeit bereits angekündigt, wird der diesjährige Förderpreis der Groß-Loge Niedersachsen im November im schönen „Eichsfeld“ an „Musi-Kuss“ vergeben. „Musi-Kuss“ ist ein gemeinnütziger Verein, der sich das
Musiklernen, Musiklehren und gemeinsame Musizieren als Ziel gesetzt hat; nähere Informationen unter: www.musi-kuss.de.
Termin: November (näheres auf der Homepage des DDO: www.druiden-orden.de)
Ort: Eichsfeldhalle Duderstadt (näheres unter: www.duderstadt.de)
Ablauf: Preisvergabe und Konzert des Salonorchesters „Göttinger Nostalgiker“
gemeinsam mit Kindern und Lehrern des Vereins „Musikuss“
Die Brüder der Loge Zur Brüderlichkeit freuen sich auf Dich, Deine Liebste und ebenfalls auf die Gäste, die Du mitbringen
darfst. Ihr seid im Eichsfeld herzlichst willkommen!
Wir unterstützen
DDO
Druidenloge spendet „Anna e.V.“ 5.000 Euro
Im Rahmen eines Vortrages über die Arbeit
des Vereins „Anna e.V.“ übergab der Vorsitzende der Nürtinger Druidenloge, Alexander W. Volpp, einen Spendenscheck über
5.000 Euro.
Die Diagnose über eine lebensbedrohliche Erkrankung eines Kindes verändert
schlagartig das Leben der ganzen Familie. Die Ungewissheit, das unentwegte
Bangen und Hoffen, unbeschreibliche
Ohnmacht und Wut, Schmerz, Verzwei ung und Erschöpfung dazu der
familiäre Alltag, die beru ichen und
schulischen Verp ichtungen stellen an
alle enorm hohe Anforderungen. Die
Familie erlebt sich an den Grenzen Ihrer
Kräfte.
Der Verein Anna hat es sich zur Aufgabe
gemacht, die Familien und die Kinder
zu unterstützen und zu begleiten. Durch
vielfältige Angebote werden Freiräume
Auf dem Bild bei der Scheckübergabe zu sehen (v.l.n.r.): Br. Mar n Handel,
Br. Lars Schweer, Br. Jörg Weber, Armin Durst (Anna e.V.),
Br. Alexander W. Volpp, Br. Dr. Jürgen Friedrich (Anna e.V.).
zur Stärkung der ganzen Familie geboten,
um wieder Hoffnung und Kraft zu schöpfen.
Bruder Alexander W. Volpp
Loge zu den drei Linden,
Nürtingen
Scheck für „Grünhelme e.V.“
„Was für ein charismatischer Typ“, „Unglaublich – die Kraft seiner Worte“, „Eine
wirklich gelungene Veranstaltung“ – dies
waren nur einige Bemerkungen nach der
Veranstaltung mit Dr. Rupert Neudeck im
Logenhaus Wilhelmshavens. Die Loge Jade
Veritas hatte Dr. Rupert Neudeck eingeladen. Dem Bruder Gerold Hillmann war es
über verwandtschaftliche Beziehungen
gelungen, den weltgereisten Arzt, Philosophen, Gründer der „Grünhelme e.V.“,
Gründer von Cap Anamur/Deutsche Notärzte, unermüdlichem Antreiber in
Sachen Hilfe für die Armen überall in der
Welt, nach Wilhelmshaven einzuladen.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Uwe Taubenrauch hatte Br.
Wolfgang Gürtler, Vize-Präsident des
Deutschen Druiden-Ordens, in seinem
Grußwort mit einigen Zahlen und Hinweisen die Situation in Syrien beschrieben und ist ausführlich auf die Ziele und
Wertvorstellungen des Deutschen Drui-
den-Ordens in Bezug auf die jedem Menschen zustehenden Menschenrechte eingegangen.
Dr. Neudeck war zu dem ema eingeladen: „Vom Ende der Kriege – wann
beginnt der Frieden?“ Er schlug mit leisen
Worten einen großen aber wortgewaltigen und kraftvollen Bogen von der Not
der vietnamesischen Flüchtlinge im chinesischen Meer in den siebziger und achtziger Jahren bis zur heutigen Katastrophe
in Syrien. „Cap Anamur“ gründete er
damals mit massiver Unterstützung des
Schriftstellers Heinrich Böll. Immer wieder lobte er die Großzügigkeit der Deutschen. Viele Flüchtlinge (mehr als
10.000) habe er in Deutschland unterbringen können, weil nicht nur die
Gesellschaft mitgemacht hätte sondern
weil er u.a. mit dem damaligen Ministerpräsidenten von Niedersachsen, Ernst
Albrecht, einen Mitstreiter gefunden
habe, der helfen und nicht erst lange die
Zuständigkeiten prüfen wollte. „Cap Anamur“ sei keine Regierungsleistung gewesen,
sondern eine gesellschaftliche Bewegung,
rief Neudeck den Zuhörern im vollbesetzten blauen Saal des Logenhauses zu“
„Hüten Sie sich vor Zuständigen, wenn sie
etwas Großes wollen!“ – dieser Ausspruch
zog sich wie ein roter Faden durch seinen
Vortrag. Er hätte niemals das erreicht, was
ihm bis jetzt möglich war, wenn er zuerst die
Zuständigen informiert oder vielleicht gar
erst gefragt hätte.
Hilfe an der Basis
Im weiteren Verlauf des Vortrags stand das
Flüchtlingselend, in Afrika wie im NordIrak, Syrien und auch im kurdischen Autonomiegebiet. Dort hätten etwa fünf Millionen Einwohner mehr als zwei Millionen
Flüchtlinge klaglos aufgenommen und versorgt. Man solle nicht immer nur den Terror
durch die IS wahrnehmen sondern auch die
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DDO
Wir unterstützen
Fortsetzung:
(v.l.) Gerold Hillmann (seine verwandtscha lichen Beziehungen haben uns den Dr. Neudeck
überhaupt nach Wilhelmshaven gebracht), Br. Wolfgang Gürtler, Br. Uwe Taubenrauch,
Dr. Rupert Neudeck, Br. Werner Biehl
Anstrengungen erkennen, mit denen die
Menschen dort zur Selbsthilfe griffen.
Über die sehe man in der öffentlich
zugängigen Medienlandschaft so gut
wie nichts. Und immer stünde im Hintergrund eine Organisation, wie beispielweise die „Grünhelme“, die eben
nicht Regierungsorganisationen seien,
sondern mit Spenden nanzierte Hilfsorganisationen, die direkt an der Basis
mithülfen, Schulen und Hospitäler wieder aufzubauen.
Ein wichtiger Punkt seiner Ausführungen war die Art und Weise, mit denen
europäische Staaten und Gesellschaften
versuchten, ihre Form der Demokratie
schon beinahe missionarisch an den
Mann bzw. in das betreffende Volk zu
bringen. Traditionelle und lang
gep egte Kulturen blieben häu g unberücksichtigt. Wenn es deutsche Politikern
in Afghanistan nicht gelänge, eine der in
den Wahlen gewählten Frauen zu treffen,
dann gelänge dies nicht, weil die Afghanen demokratisch unwillig seien, sondern weil der Ehemann der Frau nicht
wolle, dass diese sich mit fremden (und
auch noch westlichen!) Männern treffe.
Unisono erklärte Dr. Neudeck am Beispiel Afrikas die bisher praktizierte Entwicklungshilfepolitik – auch wirtschaftliche Zusammenarbeit genannt – für
gescheitert. Ausbildungszentren müssten
her!
Die jungen Männer, die jetzt im Mittelmeer bei dem Versuch, Europa zu erreichen, zu hunderten ertränken, könne
man doch deutlich besser in stabilen
Nachbarstaaten in notwendig gebrauchten
Berufen ausbilden. Nach der Ausbildung im
eigenen Land einen kleinen Betrieb aufbauen können, das sei die eigentliche von
den Flüchtlingen begehrte Zukunft!
Begehrte Zukunft
Zum Ende hin lobte er im Zusammenhang
mit dem Ukraine-Kon ikt ausdrücklich die
Bundeskanzlerin Angela Merkel und den
deutschen Außenminister Walter Steinmeier über ihre Hartnäckigkeit, Krieg zu verhindern. Was würden sich diese beiden Personen aufbürden, um jeden kleinen Schritt
zur Deeskalation zu gehen. Früher sei das
anders gewesen. Man habe den „Gegner
beobachtet“ und bei dem nächsten „falschen Schritt“ die Gelegenheit ergriffen, um
„drauf zu hauen“, „militärische Stärke zu zeigen“.
Br. Werner Biehl,
Loge Jade Veritas,
Wilhelmshaven
IGLD
DDO
Druiden in aller Welt
Liebe Brüder,
nun neigt sich der Sommer bald schon wieder seinem Ende entgegen. Zumindest aber
wird bei vielen unserer Logen nach (schöpferischer?) Sommerpause die Arbeit wieder
aufgenommen. Erfahrungsgemäß nden
in den Herbstmonaten die meisten Einführungen neuer Brüder statt. Und dass
dieser Vorgang der Lebenserhaltung unseres Ordens dient ist eine Tatsache, die
jedem von uns klar sein dürfte. Deshalb
wäre es wünschenswert, dass die Rubrik
Neu in unserem Orden ein wenig mehr
Platz im nächsten Druidenstern einnehmen würde. Die nachstehende Berichterstattung zeigt, dass selbst die großen skandinavischen Druiden Orden nicht nachlassen, ihre Kräfte auf die Rekrutierung
neuer Mitglieder zu fokussieren
Schweden
Die Titelzeile der Svensk Druid Tidning
(SDT) vom Februar 2015 „Fokus auf
die 5000 im Jahre 2015“ nennt das
anspruchsvolle Ziel der schwedischen
Ordensleitung. Im Grunde genommen
hätte dieses Ziel mit gleicher Berechtigung auch schon letztes Jahr formuliert
werden können. Und die Zahl der Aufnahme neuer Brüder im Jahre 2014
hätte das auch locker bringen können –
wenn da nicht die hohe Zahl der „Abgänge“ wäre! Und wenn sich dieser
Begriff nicht im Wesentlichen durch oftmals vermeidbare - Austritte begründen würde.
Auch bei unseren nordischen Brüdern
gilt die Erkenntnis: Vermeidung von
Austritten bedeutet Wachstum des
Ordens. Dieses wird in anderem
Zusammenhang noch einmal durch den
schwedischen Präsidenten, Br. Dag Wigman, in der März-Ausgabe der SDT thematisiert, indem er eine effektive brüderliche Betreuung neuer Mitglieder
unmittelbar nach deren Einführung für
einen Schlüssel zur Vermeidung früher
Austritte hält. Über die Absicht und
Bereitschaft schwedischer Brüder, den
AOD Englands bei der Gewinnung
neuer Brüder zu unterstützen wurde
bereits berichtet. Im April hat ein mehrtägiger und beiderseits als erfolgreich
bewerteter Informationsbesuch von kompetenten Brüdern aus England stattgefunden, über den in der Mai-Ausgabe der
SDT berichtet wird. Zur Vermeidung
von doppelter Berichterstattung verweise
ich auf den Bericht über England, in dem
die Eindrücke der beteiligten Brüder wiedergegeben werden.
Am 17. April musste der schwedische
Druiden-Orden Abschied nehmen von
einem ihrer prominentesten Persönlichkeiten. Im Alter von 83 Jahren verstarb
der Ehren-Druide Bruder Jan Peterzén
nach 55 Mitgliedsjahren, in denen er seinen druidischen Werdegang durch vielerlei Ämter in Loge und Großloge im Jahre
2001 mit der Wahl zum Reichs-EdelGroß-Erz (Präsident) krönen konnte. In
seiner druidischen Arbeit war er stark
engagiert in der Zusammenarbeit der drei
skandinavischen Druiden Orden und vertrat als Grand Vice President für den
FGDO Schwedens mit seiner hierauf
basierenden Einstellung einen konsequenten Kurs innerhalb der IGLD. In
letzter Zeit hatte insbesondere die
Geschichte des Druidentums sein Interesse geweckt, was sich in einer ganzen
Anzahl von gut recherchierten und sorgsam zusammen gestellten Artikeln in der
SDT ausdrückte.
Die Loge Kronos in Helsinki ist bis heute
die einzige Druidenloge in Finnland. Sie
wird mangels eigener Landes-Großloge
als Mitglied des schwedischen DruidenOrdens geführt und von dort betreut.
Umso erstaunlicher muss es erscheinen,
dass kürzlich eine 56-seitige LogenZeitschrift in nnischer Sprache erschienen ist. Zugegeben, der unbefangene
Betrachter wird erst auf den zweiten Blick
und nach der Entdeckung der Bilder von
Brüdern im Ornat erkennen, dass es sich
um eine druidische Logenzeitung handelt. Ein Erfassen des Inhalts ist dem größten Teil der Brüder in aller Welt (ca.
Titelbla der finnischen Druiden-Zeitschri
Quelle: Loge Kronos, Helsinki
99,6%) aus sprachlichen Gründen ohnehin
verwehrt. Gleichwohl gebührt den Verfassern alle Achtung. Zudem lassen die Darstellungen auf große Begeisterung für
unsere druidische Idee und bemerkenswerte
Aktivität in der nnischen Diaspora schließen.
Norwegen
Bei der Reichs-Versammlung (Ordenstag)
im März gab es einen umfänglichen personellen Wechsel im Präsidium des norwegischen F.G.D.O. Nach zwei recht erfolgreichen Amtsperioden hat der Riks Stor Edel
Erk (Präsident), Bruder Kay Hagby, den Leitungsstab an den bisherigen VizePräsidenten, Bruder Geir Tofsrud, weiter
gegeben. In das Amt des Vize-Präsidenten
wurde Bruder Geir Kåre Jordheim gewählt,
und der neue Ordens-Sekretär heißt Steinar
Sæter. Noch vor Ende seiner Amtszeit
konnte Bruder Kay Hagby geehrt werden
für 40 Jahre Mitgliedschaft im DruidenOrden. Er war im Alter von 27 Jahren in die
Loge Bardstjernen in Drammen eingeführt
worden und hat seither in nahezu allen
Ämtern gedient, die der Orden zu vergeben
hat. Besondere Erwähnung müssen seine
Bemühungen um die internationalen Beziehungen nden. Er war in ganz hervorragen-
19
20
DDO
IGLD
der Weise an der Verbreitung des Druidentums nach Island beteiligt und war
bei vielen Gelegenheiten „vor Ort“, um
den isländischen Brüdern beim Aufbau
der inzwischen längst gut funktionierenden Ordenstruktur zur Seite zu stehen. Bruder Kay ist auch weiterhin
Grand Vice President der IGLD für seinen nationalen Orden. In besonderer
Weise ist Bruder Kay mit dem Deutschen Druiden-Orden verbunden. Das
ist insbesondere den Brüdern in Wolfenbüttel bewusst, denn viele Male war er
der Übergabe der Friedenstanne dabei,
die von seiner Loge seit über 50 Jahren
über die Loge Zur Bundestreue jeweils
am 1. Advent an die Bürger der Stadt
Wolfenbüttel übergeben wird. Für seine
besonderen Verdienste um die brüderliche Freundschaft über Grenzen hinweg
wurde Bruder Kay Hagby am 2. Dezember 2006 in das Hoch-Erz-Kapitel des
Deutschen Druiden-Ordens aufgenommen.
bedurfte intensiver Bemühungen der
Ordensleitung — und wohl auch einiges
brüderlichen Nachdrucks -, um die
unterschiedlichen Auffassungen vom
druidischen Logenleben zu koordinieren
und letztlich wieder zu glätten. Jedenfalls
sind in den örtliche Logen eine ganze
Reihe von Einführungen neuer Brüder
erfolgt und die Verluste der letzten Jahre
nahezu wieder ausgeglichen.
Leider gibt es auch bei einem guten
„Lauf“ immer wieder Dämpfer. Die Loge
Aros in Aarhus sah als Folge vergeblicher
Bemühungen um neue Brüder keine
Basis für ein sinnvolles Weiterleben mehr
und hat nach 37 Jahren ihre Pforten wieder schließen müssen. Als willkommener
Ausweg für die verbliebenen Brüder zeigt
sich die benachbarte Loge Jotar in Brabrand, die als inzwischen stärkste Loge im
dänischen Orden gern bereit ist, diesen
Brüdern eine neue Heimat zu geben.
England
Am Samstag, dem 17. Oktober 2015 ndet im Druidenhaus Sandeord die jährliche Sitzung der Skandinavian Grand
Lodge of Druidism (SGLD) statt, die als
regionale Groß-Loge der IGLD die Mitglieder aus Norwegen, Schweden, Dänemark, Island und Finnland vertritt. Der
gleiche Termin für die Jahreskonferenz
der Präsidiumsbeamten der drei nationalen Orden genutzt. Zu dieser Veranstaltung hat der norwegische DruidenOrden auch jeweils zwei Brüder aus den
Ordens-Leitungen von England,
Deutschland und der Schweiz eingeladen. Die Zusammenkunft von Brüdern
aller europäischen Druiden-Orden soll
u.a. dazu dienen, sich über emen zu
verständigen, die beim IGLD Weltkongress im März 2016 in Neuseeland von
Bedeutung sind.
Dänemark
Die Brüder in unserem nördlichen Nachbarland haben nach den Turbulenzen
der vergangenen beiden Jahre augenscheinlich wieder „Tritt gefasst“. Es
Das im letzten Druidenstern erwähnte
Angebot des schwedischen Druiden
Ordens, sich „vor Ort“ über die erfolgreiche Art der Werbung neuer Brüder unterrichten zu lassen, haben zwei Brüder des
AOD gern angenommen und haben sich
in der Zeit vom 24. bis 26. April 2015
von kompetenten Brüdern des FGDO
erfolgversprechende Wege aufzeigen lassen. Die Reise wird als absolut erfolgreich
empfunden, und die gemeinsam erarbeite Werbungs-Präsentation wird für zielführend erachtet. Die englischen Brüder
sind den schwedischen Gastgebern nicht
nur dankbar für die tatkräftige, sachkundige und brüderliche Hilfe, sondern sie
sind insbesondere auch beeindruckt von
deren grenzenlosen Gastfreundschaft.
Bei der prekären Situation der Logen in
England ist brüderliche Unterstützung
jeglicher Art geboten, die die Selbstheilungskräfte des AOD zu kräftigen in der
Lage ist. Die druidische Gegenwart sieht
in der Tat bedrohlich genug aus. Der
AOD als englische Reichs-Groß-Loge
besteht noch aus folgenden Ordensformationen: GL Nr. 2 KENT mit vier Logen,
GL Nr. 4 COVENTRY mit zwei Logen
und GL Nr. 10 GREAT YARMOUTH mit
sechs Logen. Die örtlichen Logen sind allesamt nicht sehr stark an Mitgliedern und
zudem von ungünstiger Altersstruktur
belastet. Der Zeitpunkt, in dem sich manche Probleme von selbst lösen können, ist
seit Jahren überschritten. Hoffentlich kommen die nunmehr gestarteten Rettungsversuche nicht zu spät.
Der Präsident des AOD (Imperial Grand
Arch Druid) Bruder Norman Clarke war leider aus gesundheitlichen Gründen gezwungen, sein Amt während der laufenden Periode aus gesundheitlichen Gründen nieder
zu legen. Für den Rest des Jahres hat Bruder
David Smisson diese Position übernommen.
USA/Kalifornien
Die Amtszeit des Edel-Groß-Erzes (Noble
Grand Arch) der GL Kaliforniens beträgt
regelmäßig nur zwei Jahre. Diese relativ
kurze Periode ist jedoch geprägt von einer
Fülle von offiziellen und inoffiziellen
Verp ichtungen und insbesondere auch
von Besuchen bei den örtlichen Logen seines Bundesstaates. Der aktuelle Amtsinhaber, Bruder Peter Azevedo, der bereits mehr
als die Hälfte seiner Amtsperiode hinter sich
gebracht hat, ndet, dass die Zeit wie im
Fluge verging. Er emp ndet seine Aufgabe
als angenehme Erfahrung und fühlt sich
geehrt, diese Position bekleiden zu können.
Ein besonderes Augenmerk richtet er auf die
für den Orden lebensnotwendige Werbung
neuer Mitglieder und drückt das in folgendem Apell aus:
„Mitgliedschaft ist die Lebensader unserer
großartigen Organisation. In welcher Organisation kann man so günstig Mitglied werden — für 25 $ im Jahr! Brüder, bittet Eure
Familienmitglieder und Freunde, einer
Loge beizutreten. Erzählt ihnen von der
Kameradschaft, die man als Logenmitglied
bei brüderlichen Treffen und bei Besuchen
anderer Logen erleben kann.“ In diese
IGLD
Rubrik fällt mit Sicherheit auch die
„Druidic Area Reunion & Druid Initiation Ceremony“, die nach einer Unterbrechung von 20 Jahren erstmals wieder
am 11. April 2015 mit guter Beteiligung
in der Novato Druids Hall stattfand. Es
handelt sich hierbei in erster Linie zwar
um ein druidisches Familientreffen mit
Musik und Barbecue, vergleichbar mit
einem Druidentag im DDO; es ndet
allerdings auch eine rituelle Einführung
neuer Brüder statt.
Australien
Bruder Graeme Foulds, Grand Vice Präsident Australiens, hat auf die Möglichkeit hingewiesen, auf dem Weg von
Europa zum Weltkongress in Neuseeland, oder auch auf dem Rückweg, ein
Stopover in Perth einzulegen. Brüdern,
die davon Gebrauch machen sollten,
macht er das Angebot, ihnen zumindest
einen Teil seines reizvollen Teilstaates
Western Australia zu zeigen. Für eine
vorzeitige Anmeldung wäre er sehr dankbar.
Der Grand President der IGLD, Bruder
Bob Stewart hat im Mai anlässlich der
Herausgabe des IGLD-Newsletter Nr.
2/2015 die Mitglieder aller nationaler
Druiden-Orden mit nachstehendem offenen Brief zur Teilnahme an dem XXVIII.
IGLD-Weltkongress in seiner wunderschönen Heimat Neuseeland eingeladen.
Ich wiederhole gern in deutscher Übersetzung für den Druidenstern Nr.
2/2015:
„Liebe Brüder und Schwester, brüderliche
Grüße an Euch alle!
Es sind jetzt noch 10 Monate bis zum Weltkongress 2016, und der Countdown läuft!
Es wird alles bereit sei, und die Vorbereitungen sind auch schon fast abgeschlossen. Wir
warten nur noch auf die zu erwartende Teilnehmerzahl, damit wir die Planungen endgültig abschließen können. Das Programm
ist so gestaltet, dass genügend Zeit für Sitzungen und Besprechungen zur Verfügung
steht, aber ebenso wichtig ist uns, dass wir
genügend Zeit für brüderliche Gespräche,
P ege von (neuen) Freundschaften und für
gesellige Anlässe haben.
Neuseeland
Der Montagnachmittag und der Abend mit
den einheimischen Maoris wird ein besonderes Ereignis werden, eine Erfahrung, die
die meisten von Euch nie wieder erleben werden. Das Powhiri (offizielle Begrüßungszeremonie der Maoris), die Darstellung ihrer
Geschichte, ihre Vorführungen und das Festmahl ist etwas, woran Ihr Euch noch sehr
lange erinnern werdet. Für diejenigen, die
nicht an den Arbeitssitzungen teilnehmen,
werden Aus üge zu interessanten Örtlichkeiten in der Umgebung von Nelson arrangiert.
Zur Freude des Organisationskomitees
sind bereits Anmeldungen zum Weltkongress „Nelson 2016“, teilweise sogar
unter gleichzeitiger Überweisung der
Kongressgebühr (!), eingegangen. Und
zu meiner ganz persönlichen Freude
kamen die ersten beiden aus Deutschland!
DDO
Die Tagestour am Mittwoch (3.) ist offen
für alle, und es wird ein interessanter und
informativer Tag werde. Die Grünlippmuschel ist einzigartig in Neuseeland, und
neben ihrem guten Geschmack hat sie
starke und positive medizinische Eigenschaften. In ihrer natürlichen Umgebung
kann diese Muschel bis zu 15 cm oder mehr
groß werden, aber in den Handel kommt sie
Br. Dieter Henneke
mit ca. 7 bis 9 cm. Sehr lecker! Ihr werdet diese
Delikatesse im Laufe des Tages probieren können.
Für Teilnehmer, die die Südinsel Neuseelands
besuchen möchten: Die Fahrt durch die Südalpen zum Milford Sound hat den Ruf, eine der
schönsten Rundfahrten der Welt zu sein –
wenn immer möglich, plant diese Reise mit
ein. Wie schön früher erwähnt, gehören Neuseelands Berge, Seen und klare Flüsse zu den
besten der Welt. Und die Braided Rivers (übersetzt: ver ochtene Flüsse) der Südinsel, auf der
östlichen Seite der Südalpen, gibt es sonst nur
noch an wenigen Orten auf der Welt, allenfalls
im Himalaya oder on Südamerika.
Bitte seid Euch bewusst: Dies ist wahrscheinlich das letzte Mal, dass ein IGLD Weltkongress in Neuseeland statt nden wird; nutzt
diese Chance um bei einem unvergesslichen
Ereignis dabei zu sein. Brüderliche Grüße an
Euch alle in EFE Komitee des XXVIII. Weltkongresses, Gez. Bob Stewart, GP“
Br. Dieter Hennecke
IGLD-Grand Secretary
21
22
DDO
Aktuelles aus den Logen/Groß-Logen
Neugründung der Loge Zur Brüderlichkeit in Duderstadt
„Logengründungen sind besondere Ereignisse, die man sich als Bruder nach Möglichkeit nicht entgehen lassen sollte“, so die
Antwort vom Vorsitzenden der MontfortLoge Lindau , Bruder Hans-Eckard ies,
auf eine entsprechende Bemerkung, dass er
doch wohl eine sehr weite Reise vom
Bodensee bis zum Harz angetreten habe.
Tja – Neugründung einer Loge als ein
besonderes Ereignis – da muss wohl einiges
vorausgegangen sein. In diesem Falle
wurde der Grundstein schon im Februar
2014 gelegt. Stefan Flacke, Interessent an
druidischen Werten, hatte nachgefragt, ob
und wie er denn zu den Druiden kommen
könne. Nach Kassel vielleicht? (Stefan Flacke war auf Anregung der Loge Peredur
Musikpreisträger der Musikschule Kassel
im Bereich Gesang geworden). Kassel aber
winkte ab, die Entfernungen seien viel zu
groß. Auch Göttingen kam als Alternative
nicht in Frage – aus einem ähnlichen
Grund.
Von all diesem erfuhr einer der „Hüter
der Ordensregeln“ in der Groß-Loge
Niedersachsen: Bruder Wilfried Himpel. Und der stellte sich sofort die Frage:
Kann man da etwas zusammen machen?
Wie kriegen wir's hin? Gründen wir
möglicherweise eine neue Loge? Ein Druiden-Stammtisch entstand und entwickelte sich. Andere Brüder aus dem Harz
machten sich den Gedanken gemein und
stießen dazu. Ein erster Artikel in der
regionalen Zeitung brachte neue Interessenten und im Dezember 2014 wurden
vier neue Brüder in die Harz-Loge aufgenommen – u. a. Stefan Flacke. Am Gründungstag der neuen Loge – am 13. Mai
2015 – wurde mit acht Brüdern in
Duderstadt die Loge Zur Brüderlichkeit
gegründet. Dies geschah – im erzkatholischen thüringischen Eichsfeld – nicht
ohne „verbale Begleitmusik“ durch den
örtlichen katholischen Priester, der das
Recht auf freie Meinungsäußerung von
seiner Kanzel auch entsprechend nutzte.
Beginn der Sitzung war um 11.15 Uhr.
Der Vorsitzende der Groß-Loge Niedersachsen, Bruder Gerhard Müller, eröffnete und begrüßte die Brüder der neuen
Loge und die angereisten Gäste. Das Präsidium mit dem Präsidenten des Deutschen Druiden-Ordens, Bruder Frank
Graffenberger und sein Stellvertreter, Bruder Wolfgang Gürtler übernahm im weiteren Verlauf der Sitzung die formale
Gründung der neuen Loge. Die Vertreter
der Groß-Loge Niedersachsen setzten
dann den Vorstand der neuen Loge ein, der
anschließend noch ein neues Mitglied in
Loge und damit in den Orden einführte. Insgesamt dauerte das Ritual knapp drei Stunden und wurde – auch im Nachhinein – von
vielen Brüdern tatsächlich als ein besonderes Ereignis empfunden, das man sich nicht
entgehen lassen sollte.
Zahlreiche Logen waren vertreten: Die
Loge Jade Veritas Wilhelmshaven, die
Weser-Loge Bremen, die Loge Graf Anton
Günther Oldenburg, die Loge Heinrich der
Löwe Braunschweig, die Loge Zur Bundestreue Wolfenbüttel, die Harz-Loge Goslar,
die Loge Peredur Kassel, die Lessing-Loge
Peine, die Walhalla-Loge Bremerhaven, die
Loge Hammonia Hamburg, die NordseeLoge Cuxhaven, die Humboldt-Loge Leipzig, die Montfort-Loge Lindau und die
Loge Achalm Reutlingen gratulierten
ebenso wie der Präsident Bruder Frank
Graffenberger, sprachen Grußworte und
überreichten dem Anlass entsprechend
Geschenke, die die neue Loge auf ihrem weiteren Weg motivieren und begleiten sollen.
Insgesamt waren 57 Brüder erschienen.
Werner Biehl
Loge Jade-Veritas
Wilhelmshaven
Wilhelmshaven/Eine alte Freundscha wird wiederbelebt
In dem Ziel waren sich die Gastgeber der
Loge Jade-Veritas und ihre norwegischen
Gäste der Loge Celyn aus Mandal in Norwegen einig, als sie jetzt in Wilhelmshaven
zusammenkamen. Die Loge Celyn ist eine
Tochter der Loge Selago in Kristiansand,
mit der die Wilhelmshavener Druidenloge
Ende der 1960er Jahre Freundschaft
schlossen.
Während des 13. Druiden-Weltkongresses in England hatten sie sich
kennengelernt. Weihnachten 1971
wurde die Patenschaft offiziell in Wilhelmshaven besiegelt. Jahrzehntelang ließen die beiden Logen danach zu Weih-
nachten das Zeichen ihrer Freundschaft
für die ganze Stadt leuchten. 40-mal
schenkten die Norweger den Wilhelmshavenern eine Freundschaftstanne, die
auf dem Berliner Platz an der Kreuzung
Bismarckstraße/Grenzstraße aufgestellt
wurde. In den ersten Jahren wurde die
Tanne in Norwegen geschlagen und von
den Logenbrüdern auf die Reise geschickt
- mit dem Schiff bis Bremen, dann auf der
Straße weiter bis Wilhelmshaven. Später
wurde aus Kostengründen eine Tanne aus
deutschen Wäldern genommen. 2011
war vollständig Schluss. Freundschaft
und Freunde waren in die Jahre gekommen. Wesentlicher Motor des Neuan-
fangs ist der Wilhelmshavener Logenbruder
Michael Spitz, den es nach Norwegen verschlagen hat. Er stand jetzt an der Spitze der
21-köp gen Gruppe von Logenbrüdern aus
Mandal und Kristiansand, die für vier Tage
an die Jade reisten. Wie gut sie sich trotz der
zeitweiligen Entfremdung verstehen, zeigte
sich bereits bei der Festsitzung nach der
Ankunft. Die Rituale wechselten vom Niedersächsischen ins Norwegische hin und
her, zur beiderseitigen Freude. Keine Verständigungsprobleme gab es beim BrauereiBesuch in Jever, nicht zuletzt dank der sorgfältig vorbereiteten Führung auf Englisch.
Das Lob der Norweger für die marinehistorische Gestaltung der Christus- und Garni-
Aktuelles aus den Logen/Groß-Logen
sonkirche und die Begeisterung für den
weiten Blick am Südstrand ließ auch die
Gastgeber die Schönheiten Wilhelmshavens neu entdecken. Nicht nur die
Küstenform ist hierzulande anders als
im Land der Fjorde. So genossen die
Gäste auch sehr ein Weinseminar und
eine Kneipentour. So soll der erste
Schritt der Wiederannäherung nur ein
Anfang sein. Und vielleicht kann auch
die Idee der Freundschaftstanne neue
Wurzeln schlagen - und das ganz buchstäblich, so die Logenbrüder.
DDO
Gleich bei der Festsitzung im Logenhaus an der Rheinstraße verstanden sich die Logenbrüder aus
Wilhelmshaven und Mandall/Kris ansand bestens
Mit freundlicher Genehmigung der Wilhelmshavener Zeitung
Hjertelig velkommen – Bruderbesuch aus Fredrikstad
Ende 2014 kam aus dem hohen Norden
eine Anfrage von Bruder Einar Zakariassen der Losje Druidborgen, Fredrikstad
(Norwegen) an den Vorsitzenden der Dodona-Loge Zu den Sieben Sternen, Peter
Kuchen, ob es möglich sei, anlässlich eines
Berlinbesuchs an einer Logensitzung teilzunehmen.
glücklicherweise aushelfen, da sie allesamt dem Englischen mächtig sind.
Schnell wurde Br. Michael Bürger, Vorsitzender der Odin-Loge dafür begeistert
den Innenvortrag auf Englisch und
Deutsch zu halten. Unser Vorsitzender
führte ebenso zweisprachig durch die Sitzung.
Wie kam es dazu?
Natürlich zum einen durch die Reiselust
der norwegischen Brüder, aber zum
anderen an dem kalendarisch günstigen
Sitzungsrhythmus unserer Loge an
einem Donnerstag. Ein idealer Tag für
ein verlängertes Wochenende. Nun
wurde überlegt, was man denn so
machen könnte. Als Berliner Loge, an
welcher es traditionell an Logensitzungen ein gemeinsames Essen gibt, war die
kulinarische Ausrichtung schnell gefunden. Mit Berliner Spezialitäten von der
Kartoffelsuppe zur Haxe, über Mett bis
zu verschieden Würsten und Reibekuchen, sowie weiteren Leckereien sollte
das Buffet bestückt und für die Kehlen
original Berliner Bier gereicht werden.
Doch wie sollte die Sitzung ablaufen, keiner von uns kann norwegisch? Hier
konnten die norwegischen Brüder
Als Belohnung gab es ein
„echtes“ Leierkastendiplom
Gegenbesuch versprochen
An dem Ereignis nahmen besuchende
Brüder der der Odin-Loge, ebenfalls aus
Berlin und der Columbus-Loge aus Leipzig, teil. So war es uns möglich in der
Außenloge eine gute Verteilung Englisch
sprechender Brüder zu den norwegischen
Brüdern zu erreichen. Doch bevor angeregte Gespräche geführt wurden, kam es zu
einer überraschenden Eröffnung des
Buffets. Bruder Wolfgang hatte eine echte
Berliner Schnauze — eine Leierkastenspielerin organisiert, die zu Drehorgelspiel Berliner Lieder sang. So konnte das Essen noch
berlinerischer genossen werden. Den kulinarischen Nachtisch bildeten dann einige
Berliner Lieder in gemeinsamem Chor.
Hierbei konnten sich mutige Brüder selbst
einmal an der Drehorgel versuchen. So
konnten einige Gäste sogar mit einem "echten" Leierkastendiplom den Abend
beschließen.
Zu später Stunde war klar, dass dies ein viel
zu seltenes Ereignis war. Ein Gegenbesuch
in Norwegen musste versprochen werden.
Hier habe ich das Glück, dass die "zu erledigenden" Reiseziele meiner Verlobten in Ländern mit vorhandenen Druiden-Logen liegen, so dass ich mindestens einen Besuch
schon zusagen konnte - nur der genaue Reisezeitpunkt ist noch offen.
Br. Jens-Karsten
Dodona-Loge Zu den Sieben Sternen,
Berlin
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24
DDO
Aktuelles aus den Logen/Groß-Logen
Dri e Sternenfahrt der Druiden
Zum dritten Mal trafen sich Druiden zur
Sternenfahrt, vom 19. bis 21. Juni in
Bischofsgrün im Fichtelgebirge. Insgesamt
40 gut gelaunte Schwestern und Brüder
reisten am Freitag mit ihren Partnern und
Freunden im Hotel „Kaiseralm“ an.
Ein erstes großes Hallo gab es beim lautstarken Eintreffen der Motorradgruppe
aus Wolfenbüttel. Brüder aus der
Schweiz und sogar Schwestern der Frauenloge Brunonia hatten den weiten Weg
auf sich genommen. Gegen Abend
eröffnete Bruder Heiko Jänsch offiziell
das Treffen bei einem Begrüßungstrunk,
bevor wir uns gemeinsam zum Abendessen begaben. Anschließend wurde es für
die meisten Teilnehmer ein langer und
gemütlicher Abend…
Am Samstagmorgen gingen die Motorradfahrer auf Tour. Die Guides, Arthur
und Gerd, hatten eine sehr interessante
Strecke ausgearbeitet und nach kurzer
Einweisung ging es über Waldsassen,
mit erstem Halt an der Dreifaltigkeitskirche, Richtung Kloster Speinshart.
Nach einem ausgezeichneten Mittagsimbiss im Kloster Café fuhren sie nach
Aufsäss ins motorradfahrerbegeisternde
„Kathi-Bräu“, um sich für den Rest der
265 km langen Tour zu stärken. Das
bescheidene Wetter – Sonne und heftiger Regen im Wechsel – konnte niemand entmutigen zu fahren aber letzt-
lich waren alle froh, als die Unerschrockenen am Abend wieder unversehrt im
Hotel eintrafen.
Alternativ wurde von den „Nichtbikern“
der Samstag für Wanderungen, einem
Aus ug in die Klosterstadt Waldsassen
oder eine kleine Rundfahrt im Cabrio
durch die fränkische Schweiz genutzt.
Um 19 Uhr trafen sich aber alle zur Waldloge, die wetterbedingt leider ins Hotel
verlegt wurden musste. Die Vorbereitung
und Durchführung übernahmen Br.
Horst Alsleben mit Br. Tom Michel.
Zu Beginn wurde an Br. Alfred Japel erinnert, der uns im Dezember so unerwartet
verlassen hatte und der ursprünglich, mit
der für ihn eigenen Begeisterung, die
Sternfahrt ins Leben gerufen hatte. Die
würdig gestaltete Loge war der Höhepunkt des Samstags, der mit einem tollen
Buffet und einem anschließenden geselligen Beisammensein seinen Abschuss
fand. Leider verging das Wochenende viel
zu schnell und ehe man sich versah, war es
Zeit die Heimreise anzutreten.
Besonders bedanken möchten wir uns bei
unserem Br. Heiko Jänsch, der im Januar
spontan erklärte, die Organisation zu
übernehmen, der immer alles im Griff hatte, an jede Kleinigkeit dachte und stets als
kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung stand..
Auf geht‘s zur Rundfahrt
Wie geht es weiter mit unserer Sternfahrt im
nächsten Jahr?
Die gute Stimmung sowie die Freude, wenn
man alte Bekannte und neue Freunde trifft,
die nur gute Laune im Gepäck haben, führt
eigentlich schon zu der Gewissheit, dass
eine vierte Sternfahrt in 2016 statt nden
wird. Vielleicht sogar ein zweites Mal im
Hotel Kaiseralm – aber dann bei viel Sonnenschein, um die große Gartenterrasse
und den Grill einweihen zu können. Spätestens nach den Sommerferien im September
werden alle über die aktuelle Planung informiert werden.
Br. Eric Arnold,
Loge Achalm, Reutlingen
Beste S mmung bei den Wi eks
Aktuelles aus den Logen/Groß-Logen
DDO
Baustellenbesich gung der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm
Auch das We er spielte an diesem Tag mit
Eisenbahntechnisch stellt die Hochebene
der Schwäbischen Alb die Ingenieure vor
eine schwere Aufgabe. 1847 wurde mit
dem Bau der ersten Eisenbahnrampe in
Geislingen begonnen. 1850 wurde die
Steige eröffnet und bot zum ersten Mal
eine Überquerung der Hochebende der
Schwäbischen Alb.
Seit diesem Jahr wird an einem neuen
„Albaufstieg“ an der Albkante gearbeitet. Ziel war, mit einer einer Neubaustrecke zur Entlastung der Geislinger
Steige und Verbesserung der Zugverbindungen von Stuttgart nach Ulm beizutragen. Es gilt eine Trasse zu bauen, die
von Wendlingen nach Ulm einen
Höhenunterschied von 475 m überwin-
det. Mittels zweier langer Tunnel und der
Brücke über das Filstal soll der kritischste
Abschnitt der Neubaustrecke mit einer
Steigung bis zu 30,99 Promille überwunden werden.
Keine einfache Arbeit
Mittlerweile sind die Vorarbeiten am
unteren Tunnelportal bei Aichelberg abgeschlossen und mit dem Aufbau einer Tunnelbohrmaschine wurde begonnen, die
mit dem konventionellen Vortrieb durch
schwieriges Juragestein eine nicht ganz
einfache Arbeit vor sich hat.
Die Loge zu den Drei Linden aus Nürtingen hat diese Baustelle direkt vor der
Haustüre einen Besuch abgestattet. Und so
trafen wir uns gemeinsam mit Brüdern aus
umliegenden Logen in Aichelberg. Dort
wurden wir im Besucherzentrum herzlich
willkommen geheißen. Nach einem Informations lm rund um das Bahnprojekt Neubaustrecke Wendlingen-Ulm ging es in
einem alten Schweizer Postbus auf die Hochebende der schwäbischen Alb nach Widderstall zum dortigen Tunnelportal des Steinbühltunnels.
Im Anschluss haben wir uns in Aichelberg
zurück und schauten uns am dortigen Portal
den Aufbau der „badischen“ Tunnelbohrmaschine angesehen. Im November soll
diese dann mit dem Vortrieb des Boßlertunnels beginnen. Der Anblick der ca. 250 m
langen Bohrmaschine löste größten Respekt
vor der technischen Leistung aus.
Die Teilnehmer waren vom Kurzaus ug vor
der Haustüre begeistert. Die Loge zu den
Drei Linden wird bereits am 27. November
der Baustelle nochmals einen Besuch abstatten. Und sicherlich wird das nicht der letzte
Besuch dieses Projekts sein.
Br. Karl Lutz jun.
Loge Zu den Drei Linden,
Nürtingen
„Selfie“ des Bruderkreises
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DDO
Aktuelles aus den Logen/Groß-Logen
Hamburg, das Tor zur Welt – Auch für Druiden!
In der Zeit vom 3. bis zum 7. Juli weilte
unter der Leitung des neuen Landes-EdelGroß-Erzes, Rolf Gasser, eine Delegation
von Schweizer Druiden samt Gattinnen
in der schönen Hansestadt Hamburg. Die
Grossloge Hansa übernahm das Patronat
und die Loge Hammonia die Betreuung
vor Ort, um den Aufenthalt für die hochkarätigen Gäste so angenehm, wie möglich, zu gestalten.
Als direkte City-Guides fungierten
Hans-Peter Müsing (Unter-Erz der Loge
Hammonia) und Michael Winter (Bruder der Loge zum Frieden Harburg).
Die erste Tour führte durch die Innenstadt am imposanten Rathaus vorbei
zum KPM- Laden (Königliche Porzellan Manufaktur). Dort zeigte und
erklärte Gisela Müsing fachkundig
einige der schönen und eleganten Exponate. Sandra Zellweger, die Geschäftspartnerin des Autors dieses Artikels, half
aktiv mit, dass der Aufenthalt für die
Freunde aus der Schweiz möglichst
erfreulich werden würde.
In der Art gut begleitet ging es durch die
zahlreichen Einkaufsstraßen mit all den
verlockenden und exklusiven Läden.
Dabei schienen sich die Herren
zunächst mehr dafür zu interessieren, als
die anwesenden Damen. Jene wollten
nämlich lieber eine echte und schmackhafte Currywurst probieren.
Beim anschließenden Besuch einer
ansässigen Brauerei waren sich dann
aber wieder alle einig. Der kühle Gerstensaft löschte den Durst hervorragend. Denn ausgerechnet über diese
Tage stieg das ermometer in schwindelnd heiße Höhen.
Deshalb war die anstehende Barkassenfahrt auch mehr als willkommen. Doch
weit gefehlt. Während der zweistündigen, sehr unterhaltsamen und auch aufschlussreichen Fahrt durch den sensationellen Hamburger Hafen, brannte die
Sonne gnadenlos auf die strapazierten
Häupter. So sehr, dass es sogar einen Notfall in Form eines Hitzeschlags gab, welcher aber aufgrund des beherzten und
umsichtigen Verhaltens aller Beteiligten
glimp ich ablief.
Als die Fahrt beendet war, sollte ein weiteres kühles Bier im altbekannten „Blockbräu“ an den Landungsbrücken für
Abhilfe schaffen. Doch der Durst wurde
und wurde einfach nicht gelöscht.
Irgendwie war das Personal mehr als überfordert, während man sich vorkam, als verende man langsam in der Wüste.
Der dann folgende Besuch des alten ElbTunnels ge el schon aufgrund der angenehm tiefen Temperatur. Manche wollten gleich dort unten bleiben und warten,
bis die Tropenhitze vorbei war.
Hans-Peter Müsing schaffte es aber
erneut, die Crew weiterhin am Ball zu halten. So besuchte man das Wahrzeichen
Hamburgs, die berühmte MichaelisK i rc h e ( i m Vo l k s m u n d ‚ Mi c h e l ‘
genannt). Diese Kirche verfügt über drei
Orgeln und ist innen drin, trotz der
beeindruckenden Größe wunderbar
schlicht und hell.
Endlich ging es ins Delta zum Abendessen. Delta? Da fragt sich sogar mancher
alteingesessene Hanseat, um was es sich
dabei wohl handelt. Denn sieht man das
hinter der Messe gelegene Gebäude von
außen, kann man sich kaum vorstellen,
welch lukullische ‚Schlaraffien‘ sich
innerhalb dieses (zugegebenermaßen
wenig ansprechenden) Gemäuers offenbaren. Dementsprechend war die dele
Gästeschar angenehm überrascht. Es
wurde getafelt, wie beinahe im Mittelalter. Und niemand bemerkte mehr das sintutartige Gewitter, welches unterdessen
auf Hamburg niederrasselte.
Am zweiten Tag übernahm Michael Winter von den Harburger Brüdern das Zepter. Und wie! Er verfügt über ein bemerkenswertes Detailwissen seiner Heimatstadt. Dementsprechend folgte man ihm
Br. Felix Stoffel
auf Schritt und Tritt, um auch ja nichts von
seinen überaus informativen Ausführungen
zu verpassen. Doch auch der fachkundigste
Bruder braucht eine Partnerin, die ihm
unterstützend zur Seite steht. Dementsprechend hat Ulrike Winter tatkräftig mitgeholfen, auch den zweiten Tag zu einem eindrücklichen Erlebnis für die helvetischen
Besucher zu gestalten.
Zunächst führte die Besichtigung per Auto
durch Altona und dann der schönen Elbchaussee entlang nach Blankenese. So zeigte
sich der typische Unterschied der vielen
Quartiere Hamburgs deutlich (wer weiß
diesbezüglich, dass Hamburg in fünf große
Gebiete mit über hundert kleinen Ortsteilen gegliedert ist?).
Auf dem Weg hielt der Tross kurz an, damit
Michael das weitläu ge Gelände der Airbus-Fabriken in Finkenwerder am gegenüberliegenden Elb-Ufer zeigen und
beschreiben konnte. Und weiter ging’s
direkt in das pittoreske Blankenese mit all
seinen schmucken ‚Kapitäns‘-Häuschen.
Wenn man nicht wüsste, dass man sich in
Hamburg be ndet, könnte man annehmen,
man sei in ein südländisches Dorf geraten.
Vor allem an solch enorm heißen Tagen!
Nachdem die Truppe die steilen Treppen zur
Elbe einmal runter und wieder hoch marschiert war, „isch de Pfuus dusse gsi“ (wie
man in der Schweiz für den Ausdruck ‚war
Aktuelles aus den Logen/Groß-Logen
die Luft draußen gewesen‘ sagt). Zum
Glück bot sich ein Bistro in der Nähe an,
um wenigstens für das leibliche Innenwohl zu sorgen, wenn schon die Hitze so
unerbittlich auf die Schweißdrüsen wirkte.
Am Nachmittag wurde es auf eine
andere Art besinnlich. Denn nun übernahm die künstlerische Leiterin der
Strukturistischen Kunstlehre, Laila
Capadrutt, die Mann- und Frauschaft,
um einen ersten Eindruck des Ohlsdorfer Friedhofs zu vermitteln (immerhin
der größte Parkfriedhof der Welt).
Sie besuchte mit allen den ‚Garten der
Frauen‘. Das sind sehr idyllisch gestaltete Gräber von Frauen, welche auf
irgendeine Weise in und für Hamburg
tätig und prägend waren. Diese
Geschichten sind übrigens gleich bei
den Gräbern beschrieben, sodass man
sich schon für eine ganze Weile dort aufhalten und dabei die Zeit völlig vergessen kann. An einem so erbaulichen und
gep egten Ort soll es ja auch ein wenig
so sein.
Nach einem kleinen Spaziergang an der
baumgesäumten Alster wurde die
Schweizer Gruppe wieder an einen
besonderen Ort gebracht. Nämlich zu
Massimo, einem nicht so typischen und
doch unglaublich authentischen Italiener. Was er schließlich an Speisen auftischte, ließ keine Wünsche mehr offen.
Selbst unser lieber Besucher von der
Bodenseeloge, Wolfgang Gröger, kam
hier auf seine Kosten.
Dementsprechend verlief dieser zweite
Abend herrlich anregend und lustig.
Nicht zuletzt auch deshalb, weil der
Autor dieses Artikels die amerikanische
Musikerin, Kara Dannenberg, extra für
diesen Abend engagiert hatte. Sie versteht es, ihr Publikum nach und nach in
ihren musikalischen Bann zu ziehen. Tja
und ohne zu viel davon zu verraten, die
humorvolle Unterhaltung durch den
geborenen Conférencier, HP Müsing,
ließ so manche Träne des Lachens aus den
Augen quellen.
Am dritten Tag besuchte ein Teil der
Schweizer und Schweizerinnen das überaus besuchswerte Maritim-Museum. Die
Anderen ‚ver elen‘ doch noch den
anfänglich benannten Verlockungen der
Shopping-Zone in der Innenstadt.
Schließlich wollten alle Damen entsprechend chic zum großen Anlass an der Rothenbaumchaussee erscheinen, zu welchem die Grossloge Hansa geladen hatte.
Und das taten sie auch!
Was die Brüder der Loge Hammonia
unter der Leitung ihres Vorstandes in so
kurzer Zeit auf die Beine gestellt hatten,
wird noch lange nachhallen. Der Anlass
zu Ehren der Schweizer Delegation
wurde von vielen Mitgliedern der Logen
der GL Hansa und ihren Partnerinnen
aus nah und fern besucht. Ganz besonders erfreulich war der Besuch einer größeren Frauen-Abteilung der Rendsburgia-Loge unter der Leitung der würdigen
Vorsitzenden, Renate Jürgens. Die engagierten Schwestern verliehen dem Fest
einen besonderen Glanz.
Die Reihen in der offenen Logensitzung
waren demzufolge mit 70 Personen(!) bis
auf den letzten Platz besetzt gewesen. Das
verlieh den Rednern einen wunderbaren
und würdigen Rahmen. Besonders die
Ansprachen des Landes-Edel-Groß-Erzes
Lorem ipsum
DDO
des Schweizerischen Druidenordens, Rolf
Gasser, und des Edel-Groß-Erzes der GL
Hansa, Walter Hübner, berührten die Gäste
in ihrem Innersten.
Das anschließende Abendessen der logeneigenen Restaurateure, die Familie Malkoc,
tat ein Übriges, um dem Abend eine unvergessliche Note zu verleihen. Überall bildeten sich muntere Gruppen und Grüppchen,
die angeregt miteinander plauderten. So
manche ernste Gedanken wurden ausgetauscht, fröhliche Gespräche geführt und
neue Freundschaften geschlossen. Eben
genau so, wie es sich für weltoffene Druiden
gehört.
Man darf es getrost aussprechen: Diese
eigentlich ad hoc ins Leben gerufene, hervorragend organisierte Feier bedeutete ein
Highlight in der Tradition der gegenseitigen
Gastfreundschaft. Solche Anlässe bilden die
Fundamente für die tiefgründige Logenarbeit und den unvergänglichen Austausch
zwischen den Brüdern, eben auch auf internationaler Ebene.
Dementsprechend erwarten die Schweizer
Druiden nun viele Deutsche Mitglieder
herzlichst zu der kommenden IGLD-Feier
Anfangs September in Luzern.
Br. Felix Stoffel
Grosslogen-Referent
für Öffentlichkeitsarbeit
Grossloge Hansa
27
28
DDO
Aktuelles aus den Logen/Groß-Logen
Schnaps, das war sein letztes Wort…
Das Fasslager der Brennerei Hullmann
Br. Kai Sauer
Zum Glück ist „Schnaps“ nicht das letzte
Wort von Andrea Färber. Ansonsten würde
nicht nur eine Firmengeschichte, die seit
dem 15. Jahrhundert fortgeschrieben
wird, zu Ende gehen, sondern auch ein
kulinarisches Stück Oldenburg verloren
gehen, der „alte Korn“ aus der „Brennerei
Hullmann“.
Die Brüder der Graf-Anton-Günther
Loge Oldenburg besuchten mit Ihren
Damen und zwei Gästen der benachbarten Weser-Loge die altehrwürdige Destille. Andrea Färber betreibt dort in achter Generation das „Gut Etzhorn“, auf
dem sich diese Gutshofbrennerei be ndet. Nach einem standesgemäßen Empfang im Gutshaus wurden die Gäste mit
einigen Fakten rund um das Anwesen
versorgt.
Seit dem 15. Jahrhundert betreibt die
Familie Hullmann (dank einer tochterreichen fünften Generation nun der
Familienname „Färber“) das Gut mit
130 Hektar, die neben den Gebäuden
auch Acker äche zum Anbau von
Getreide (für den Korn) und Mais (für die
eigene Biogasanlage) enthalten.
Während eines kurzen Fußmarsches wurden die gewaltigen Dimensionen des
Anwesens erkennbar. In der verzollten
Brennerei wurde deutlich, dass Brennen
von Alkohol nicht nur eine Geschmacksfrage ist, sondern auch eine komplizierte
steuerliche Angelegenheit. Andrea Färber
erläuterte anschaulich die Arbeitsprozes-
se, bevor die Schatzkammer der Destille
betreten werden konnte, das Fasslager. In
diversen Holzfässern, in denen zuvor Sherry, Whiskey oder Rotwein lagere, reift der
Alkohol, der durch die Restaromen verfeinert wird. Nach einer entsprechenden
Lagerdauer wird der Alkohol zudem verschnitten, der unter dem Namen „alter
Korn“ bekannt ist.
Natürlich durfte an diesem Ort eine Verkostung nicht fehlen und die Anwesenden lernten dabei den Unterschied zwischen „probieren“ und „trinken“. Zum Abschluss dieser lehrreichen Führung fand in den Räumen des Guthauses ein herzhaftes Brudermahl statt. Mit guten und anregenden
Gesprächen klang der Abend aus. Auch hier
war „Schnaps“ nicht das letzte Wort.
Br. Kai Sauer
Graf-Anton-Günther Loge,
Oldenburg
In diesen Fässern rei der Alkohol
Die Damen, Brüder und Gäste bei dem anschließenden Brudermahl.
Aktuelles aus den Logen/Groß-Logen
DDO
Das war der 20. März 2015
Nicht dass wir uns aus den Augen verlieren! Am 20. März 2015 feierte unsere
Loge, die Chemnitz-Bellmann-Loge, ihr
wunderschönes Logenfest. Wie immer im
Waldschlösschen in Schleswig. Mittlerweile sind wir ein Unikat geworden.
Einen Logenball, zum 18. Mal in Folge
im Waldschlösschen, so etwas gibt es in keiner anderen Druidenloge, sondern nur bei
uns Bellmännern in Schleswig. Mal in großer, mal in kleiner Runde, aber immer mit
lieben Gästen und in gleichbleibender, nordisch herzlicher, Gemütlichkeit.
Wie in den Vorjahren, hatten wir im festlich ausgestatteten Saal ein leckeres kaltes und warmes Buffet und konnten bei
otter Musik die zu viel genossenen
Häppchen einfach wegtanzen. Aber
auch wer nicht das Tanzbein schwingen
mochte, oder nicht konnte, fand im
Kreise lieber Gäste und Brüder nette
Gespräche und verlebte einen fröhlichen druidischen Abend.
Für eine erholsame Nachtruhe (vor und
nach dem Fest) war auch gesorgt. Das
Waldschlösschen ist eines der schönsten
Hotels im Schleswiger Raum, und die
wunderschönen Zimmer laden zum Verweilen ein. Am nächsten Morgen genossen die Gäste und Brüder noch ein
gemeinsames Frühstück, um dann entspannt den Heimweg anzutreten.
Schon jetzt möchte ich Dich herzlich für
den März 2016 einladen. Denn ohne
Dich, Deiner Frau, Deinen Brüdern und
Freunden, ist unser Fest nur noch die
Hälfte wert. Du wirst Dich sicherlich
noch an die vielen schönen Stunden aus
den Vorjahren erinnern.
Die Bellmänner können es sich einfach
nicht vorstellen, dass wir uns im nächsten
Jahr nicht treffen werden — zum Logenfest in Schleswig. Du möchtest eine Einladung bekommen? Dann bitte schreibe
mir ein E-Mail und wir sehen uns 2016.
Br. Hans-Georg Bäcker
PS: Auf unserer Internetseiten der „Chemn i t z B e l l m a n n L o g e S c h l e swig/Logenfeste/Ball“ (Google) ndest du
alle unsere Fotos.
Heinz-Georg Bäcker
Chemnitz Bellmann Loge, Schleswig
seaskip@makler-baecker.de
Hilfe wir verdursten - Über die Mode der Wasserflaschen
„Die Moden sind eigentlich nur eingeführte Epidemien“ -J.B. Shaw
Was ist das nur für eine Mode? Seit einiger Zeit sieht man kaum einen Erdenbürger, welcher nicht ständig eine Wasser asche mit sich führt. Früher sah man
auch schon Leute mit einer Bierpulle in
der Hand durch die Alleen wanken. Da
wusste man gleich, was hier los war. Aha,
ein Alki, ein Alkoholiker. Nicht unbedingt aus der besseren Gesellschaftsschicht.
Aber jetzt hat sich das Bild auf den Strassen gewandelt. An die Rucksackträger
haben wir uns ja schon ein wenig
gewöhnt — seltsame Menschen, welche
zum perfekten Anzug mit Krawatte oder
modischem Out t einen Rucksack tragen! Soll ja praktisch sein. Geschmacksache — nde ich.
War es früher mal verpönt, in der Öffentlichkeit zu trinken oder zu essen, so ist es
heute schon fast ein Muss, eine gefüllte
Wasser asche bei sich zu haben. In Bahn
oder Bus nden sich auch heute noch
Hinweisschilder, auf Essen und Trinken
zu verzichten. Aber wer kümmert sich
noch darum? Wer Durst hatte, ging früher in ein Gartenlokal oder ein Restaurant. Heute ist das nicht mehr nötig: man
hat ja diese niedlichen kleinen TrankDinger dabei.
(Un)Sitte? Ich will jetzt hier nicht darüber
spekulieren, aus welchem Land oder welchem Kulturkreis wir das importiert haben.
Tatsache ist, dass es auf immer weitere
Kreise unserer Bevölkerung übergreift.
Selbst die Älteren hat es schon erreicht. Ich
sehe bereits den Zeitpunkt gekommen, dass
es auch in unseren feierlichsten Veranstaltungen Einzug hält. In Oper und Konzerten
habe ich es schon gesehen. Was wird da
noch auf uns zukommen. Wann tauchen die
ersten Flaschen im Innenraum auf? Hat es
etwa mit der Klimaerwärmung zu tun?
Wird das Wasser zu knapp? Trocknen wir
langsam aus? Welchen Körperteil erwischt
es zuerst? Ich hoffe, es ist nicht der Kopf.
Wird unsere Epoche einmal als „Wasser aschen-Kultur“ in die Geschichte eingehen?
So wie etwa die „Hallstatt-Kultur“?
Was ist da los? War man früher weniger
durstig? Brauchte man weniger Flüssigkeit zum Überleben? Woher kommt diese
Br. Manfred K. Richter,
Dodona Loge zu den Sieben Sternen,
Berlin
Aber nun stellt sich heraus, dass die Rucksäcke an der Seite ein spezielles Fach
haben, um eine Wasser asche unterzubringen. So muss man diese nicht immer
in der Hand tragen – was allerdings trotzdem gemacht wird.
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DDO
Aus den Frauen-Druidenlogen
Spende an den DRK-Kinderhilfsfonds Rendsburg-Eckernförde
v.l. Frau Schade, Frau Delfs (DRK), Schw. Renate Jürgens
Am 27.06.2015 fand in den Räumen der
Loge Reinholdsburg die Spendenübergabe
in Höhe von 550 Euro an den DRKKinderhilfsfonds Rendsburg-Eckernförde
statt.
künstler-Ausstellung, die 2015 am 18.
und 19.04. zum neunten Mal in Folge
stattfand. Diese Ausstellung gibt engagierten Künstlern aus dem Umkreis Gelegenheit, ihre Exponate in der Loge Reinholdsburg zu präsentieren.
Diese Summe hatten der Damenkreis
der Loge Reinholdsburg sowie erstmals
die Frauen-Druidenloge Rensburgia
gesammelt. Anlass war eine Hobby-
Die Künstlerinnen spendeten aus dem
Fundus ihrer Kunstobjekte für eine Tombola. Deren Erlös wurde aufgestockt mit
den Spendeneinnahmen aus dem reichhaltigen Kuchenbuffet, das der Damen- und
Schwesternkreis bereitete. Das Buffet war
verbunden mit der Bitte um eine Spende für
den jeweils wechselnden sozialen Zweck
und wurde von den Gästen und Schaulustigen gern verzehrt.
Die Erlöse einer Tombola, gestiftet von den
Künstlerinnen. Diese Veranstaltung hat sich
in den Jahren in Rendsburg etabliert und ist
zu einer festen Institution geworden.
Frau Schade und Frau Delfs vom DRK
Kreis Rendsburg-Eckernförde nahmen
erfreut die Spende entgegen, die bedürftigen Kindern (jeweils max. 50 Euro pro
Kind) für einen Aus ug, Schreibmaterial o.
ä. zu Gute kommt. Im Anschluss an die
Übergabe fand ein geselliges Beisammensein mit den Logenschwestern, dem
Damenkreis sowie den Künstlerinnen und
den Spendenempfängern statt.
Schw. Renate Jürgens
Loge Rendsburgia,
Rendsburg
Hobbykünstler/-innen stellten schöne Dinge aus
Aus den Frauen-Druidenlogen
DDO
Erste Einführung bei der Frauen-Druidenloge Rendsburgia
Wer kann sich erinnern, wann in einer
Loge des Deutschen Druiden-Ordens zum
letzten Mal fünf Brüder auf einmal eingeführt worden sind? - Ich auch nicht! Aber
wann zum ersten Mal fünf Schwestern auf
einmal in eine unserer Frauen-Druidenlogen eingeführt wurden, das kann ich
euch sagen: Es war am 14. März 2015 bei
der „Rendsburgia“ in Rendsburg.
Man kann es kaum glauben, dass dieses
kleine Wunder einer Loge gelungen ist,
die selbst erst vor einem halben Jahr, am
13. September 2014, gegründet wurde.
Dabei zeichnet sich sogar schon eine weitere Aufnahme ab. Immerhin erhöhte
sich die Mitgliederzahl bei der ersten
Einführung auf einen Schlag um
62,5%! In der alten Garnisonsstadt am
Nord-Ostsee-Kanal scheint sich unter
Teilen der weiblichen Bevölkerung so
etwas wie eine druidische Aufbruchsstimmung abzuzeichnen.
Lob für tadellose Amtsführung
waren anwesend: Alt-Präsident Br. Rolf
Harms, Groß-Logen-Vertreter Br. HansJürgen Langbehn mit allen seinen GroßBeamten der (betreuenden) Groß-Loge
Schleswig-Holstein, Br. Gerhard Müller,
Vertreter der Groß-Loge Niedersachsen,
Br. Dieter Hennecke, Grand Secretary
der IGLD sowie die vorsitzenden
Schwestern der Frauen-Druiden-Loge
„Brunonia“ aus Braunschweig. Es war
somit ein Auditorium, das eine Fülle von
druidischer Erfahrung repräsentierte.
Deshalb kann auch die Vorsitzende der
Loge „Rendsburgia“, Schwester, Renate
Jürgens, mit Stolz das Lob entgegen nehmen, das ihr für die tadellose und souveräne Amtsführung attestiert wurde.
Ein Gleiches gilt für die Schwestern ihres
Beamtenrates, die jede einzelne auf ihrem
Posten eine geradezu vorbildliche Leistung boten. Keiner der Brüder, die Grußworte sprachen, konnten umhin, den
einen oder anderen Superlativ zu benutzen. Und die Blumen, liebe Schwestern,
habt ihr allemal verdient.
Diese erste Aufnahmefeier bei der Frauenloge „Rendsburgia“ war auch ein gern
wahrgenommener Anlass für den Präsidenten des DDO, Br. Frank Graffenberger, der Einladung zu folgen. Zudem
Einen zufriedenen Eindruck hinterließ
auch der Vertreter der Groß-Loge Schleswig-Holstein, Br. Karl-Heinz Behnk, der
es verstanden hat, „seine“ Schwestern in
Anerkennendes Druiden-Hoch der Brüder
einer Reihe von Übungen mit fester aber
gleichsam brüderlicher Hand zu dieser
Höchstleistung zu führen. In Anerkennung
seiner Erfahrung in rituellen Angelegenheiten und seines Engagements für die Schwestern wurde Br. Karl-Heinz Behnk vom Präsidenten des DDO offiziell als „Frauenbeauftragter“ für die Loge „Rendsburgia“ eingesetzt.
Ein schmackhaftes Schwester-/Brudermahl
und ein opulentes Kuchenbuffet komplettierten den absolut positiven Eindruck von
dieser, der ersten Einführung bei der Rendsburger Frauen-Druidenloge.
Br. Dieter Hennecke
Grand Secretary der IGLD
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DDO
Überschri
Humboldt-Loge seit 1873
HumbolObwohl die Wurzeln der Humboldt-Loge zu Leipzig bis ins Jahr 1873
zurück reichen, ist unsere Bruderschaft zurzeit erst wieder im Aufbau. Wir bezeichnen uns als „Brüder“, zum Ausdruck der
gegenseitigen Wertschätzung, unabhängig
von Ämtern und sozialen Stellungen. Basis
unseres Miteinanders ist der vertrauensvolle und tolerante Umgang.
Leipzig hatte bis vor dem Jahr 1935 viele
aktive Logen unterschiedlicher Ausrichtungen beheimatet. Im Dritten Reich
wurden diese Gesellschaften zwangsweise aufgelöst und blieben auch im späteren Ein ussbereich der DDR verboten. Anfangs wurden zwar noch brüderliche Kontakte im privaten Kreis
gep egt, was aber im Laufe der Zeit
immer schwieriger wurde und letztlich
ganz zum Erliegen kam.
Wiedergründung 2009
Nachdem es beru ich unserem aktuellen Vorsitzenden, Br. Dieter Marquardt,
von Frankfurt nach Leipzig geführt hat-
te, fehlten ihm hier, in der neuen Umgebung, die gewohnten Logenabende und
brüderlichen Verbindungen. So kam er
schnell auf die Idee, in Leipzig wieder an
alte Logentraditionen anzuknüpfen und
eine Loge zu installieren. Mit den Brüdern Detlef Koßatz † und Nikolaus Fürst
fand er zwei weitere Herren mit Logenerfahrung, die seinen Plan mit unterstützten. Zeitungsberichte und Ankündigungen führten dazu, dass sich schnell weitere Interessenten meldeten. Nach Kontaktaufnahmen und weiteren Treffen —
der Kreis der Interessenten erweiterte
sich – wurde entschieden, die Loge in
Gründung auf den traditionsreichen
Namen „Humboldt-Loge“ zu taufen.
Die weitere Entwicklung
Die Mitgliederzahl der Loge hat noch
längst nicht das Vorkriegsniveau erreicht,
doch die Entwicklung stimmt uns positiv. Auch wenn sich an manchen Logenabenden Brüder – vor allem aus Berlin,
Goslar und anderen Logen – zu uns
gesellen, sind wir oft nicht mehr als sich
an zwei Händen abzählen lässt. Dennoch
hat sich bereits ein erfreulich aktives Logenerleben entwickelt, das wir nicht mehr missen wollten. Mit dem Ritual im geschlossenen Kreis der lnnenloge, interessanten Vorträgen, regen Diskussionen in der Außenloge (zu der sich gerne Gäste anmelden dürfen) sind uns die Logenabende zu einer wirklichen Bereicherung geworden. Sicher gibt
es auch hier im Umkreis weitere Herren ab
25 die sich, wie wir, für humanitären Werte,
persönliche Weiterentwicklung, soziales
Engagement und gep egte Geselligkeit
begeistern.
Man muss sie eben nur finden!
Schnell zu wachsen, um viele Stühle zu
besetzen wollen wir nicht, wir freuen uns
aber auf Interessenten mit unterschiedlichen Erfahrungen, Meinungen, Ansichten
und Hintergründen die in unsere Gemeinschaft passen und dabei sein wollen. Entsprechend unseres Leitspruches: "in Einigkeit, Frieden und Eintracht" wollen wir an
uns arbeiten, Kenntnisse mehren, Erfahrungen austauschen dabei die notwendige
Überschri
Toleranz walten lassen sowie unsere
humanistisch geprägte und geistige
Gesinnung auch in Form sinnvoller Projekte offen zeigen.
Projekte und Veranstaltungen
Dabei sind wir bestrebt möglichst auch
das Angenehme mit dem Nützlichen zu
verbinden. ln diesem Sinne darf natürlich auch das Feiern nicht zu kurz kommen. So wie wir bisher bereits Spenden
für Leipziger Straßenkinder, aktive Hilfe
bei der Renovierung eines Kindergartens, eine größere Spende zum Wiederaufbau eines von der Jahrhundert ut
2013 zerstörten Jugendclubs organisieren konnten, so wollen wir uns auch
selbst nicht vergessen, Kontakte p egen
und erweitern, die Logenabende interessant gestalten uns vor allem den Spaß an
der Logenarbeit bewahren.
Wieso Druiden?
1781 wählte man die Bezeichnung
„Druidenlogen“, um das Streben nach
geistiger Aufklärung, Tatkraft und
Tugenden, wie die der weisen Männer der
keltischen Geschichte, zum Ausdruck zu
bringen. Weit vor der Zeit in der man
„Druiden“ mit Asterix und Obelix verbindet, denn mit den Geschichten der
Comic-Helden haben wir genauso wenig
zu tun, wie mit den Mythen des wieder
au ebenden, aktuellen Keltenkults.
Logenabende und Stammtische
Zwischen den Logenabenden im Logenhaus, jeweils am zweiten und vierten
Montag des Monats kommt, wer Lust
und Zeit hat, zum Stammtisch, derzeit
ins Bachstübl am omaskirchhof 12 in
Leipzig. Änderungen von Lokation, Ter-
DDO
minen und aktuellen Programmen nden
sich auf unserer Homepage.
Br. Nikolaus Fürst,
Humboldt-Loge,
Leipzig
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34
DDO
Geburtstage | Jubiläen
Geburtstage
zum 50. Geburtstag am
17.09.2015 Frens Naeve
09.10.2015 Heinz Fröhlich
16.10.2015 Jörn Gebken
02.11.2015 Martin Schoen
20.11.2015 Holger Brehmann
29.11.2015 Achim Schreiner
30.11.2015 omas von Dittrich
Loge Loewenwolt
Zollern-Loge,
Loge Graf Anton Günther
Loge Friesentreue
Loge Graf Anton Günther
Zollern-Loge
Schönbuch-Loge
zum 60. Geburtstag am
26.09.2015 Andreas Lange
28.09.2015 Friedrich Hofmann
23.10.2015 Joachim Meise
02.11.2015 Matthias F. Heinz
26.11.2015 Manfred Wenzler
Harz-Loge
Nürnberg-Loge
Loge Schwarzer Diamant
Humboldt-Loge
Bavaria-Loge
zum 70. Geburtstag am
23.09.2015 Jens Windhorst
01.10.2015 Eduard Ohm
06.10.2015 Hans-Günther Achtert
07.10.2015 Jürgen Tappe
24.10.2015 Peter Ahnesorg
30.11.2015 Dieter Ohnmacht
Walhalla-Loge
Uhland-Loge
Eberhard-Loge
Schwarzwald-Loge
Eberhard-Loge
Schwarzwald-Loge
zum 75. Geburtstag am
07.09.2015 Jürgen Schröder
09.09.2015 Claus Emmert
10.09.2015 Manfred Weinmann
12.09.2015 Walter Retzmann
26.09.2015 Henning Keßler
28.09.2015 Klaus Eggert
05.10.2015 Helfried Freer
26.10.2015 Michael Spanuth
27.10.2015 Rolf Sothmann
30.10.2015 Dieter Klose
17.11.2015 Werner Buresch
Loge Hammonia
Franken-Loge
Loge Achalm
Loge Zu den Drei Linden
Loge Holstentreue
Loge Zur Bundestreue
Loge Graf Anton Günther
Loge Hammonia
Loge Marsentreue
Loge Hammonia
Loge Schwabentreue
zum 80. Geburtstag am
04.09.2015 Dieter Kirsammer
Montfort-Loge
06.09.2015 Bruno Uszkurat
Loge Loewenwolt
23.09.2015 Wolfgang ZimmermannLoge Zum Frieden
02.10.2015 Manfred Kreie
Harz-Loge
15.10.2015 Hans Terlau
Jan-Wellem Loge
22.10.2015 Horst Scheffner
Unitas-Loge
06.11.2015 Horst Pachl
Loge Zu den Drei Linden
zum 90. Geburtstag am
05.10.1925 Werner Seydel
Loge Zu den Drei Linden
Geburtstage | Jubiläen
DDO
Jubiläen
25 Jahre Druide am
18.09.2015 Hans-Jürgen Marklin
28.09.2015 Joachim Brock
28.09.2015 Götz Rosenberg
19.10.2015 Reinhard Neumann
22.10.2015 Georg-Wilhelm Bückle
25.10.2015 Bernhard Huber
30.10.2015 Rolf Sobek
30.10.2015 Karl-Heinz Schlüter
Loge Nygemünster
Jan-Wellem Loge
Eberhard-Loge
Nürnberg-Loge
Loge Friesentreue
Loge Achalm
Eberhard-Loge
Eberhard-Loge
40 Jahre Druide am
08.09.2015 Helmut Hellwig
03.10.2015 Werner Weith
04.10.2015 Walter Preusch
09.10.2015 Ingo Schneider
Schwarzwald-Loge
Loge Schwarzer Diamant
Loge Nordmark
Loge Graf Anton Günther
50 Jahre Druide am
26.09.2015 Karl Heinz Klatt
Rhein-Ruhr-Loge
60 Jahre Druide am
24.11.2015 Norbert Sandfort
Loge Zur Bundestreue
Die ältesten Dokumente des Deutschen
Druiden-Ordens an das Archiv übergeben
Dokumente des Dodona Hains No.1, Berlin – der ältesten Deutschen Druidenloge –
wurden von Br. Wolfgang A. Leonhardy (Archivar der Groß-Loge Berlin) dem Bundesarchiv in Balingen übergeben.
Dem Engagement von Br. Tom Michel, Br.
Fredy Guder und der Unterstützung unseres Präsidenten Br. Frank Graffenberger ist
es zu verdanken, dass der fast in Vergessenheit geratene Schatz gehoben und gesichert
werden konnte.
Br. Wolfgang A. Leonhardy hat diese —
dem DDO fast „heiligen“ — Dokumente
bisher sicher behütet und damit der dem
Deutschen Druiden-Orden einen unschätzbaren Dienst erwiesen.
Neu in unserem Orden
Einführung am
10.02.2015 Ulrich Münzer
Eberhard-Loge
25.02.2015 Detlev Bertke
Dodona-Loge Zu den Sieben Sternen
29.03.2015 Jürgen Eichholz
Loge Sülfmeister
02.04.2015 Udo Schmitz
Loge Albatros
20.04.2015 Roger Petersen
Loge Nordmark
22.04.2015 Tom Krug
Monrepos-Loge
04.05.2015 Ralf Fehring
Loge Schwabentreue
12.05.2015 Peter Kwasigroch
Odin-Loge
21.05.2015 Herwart Stribel
Loge Zu den Drei Linden
21.05.2015 Achim Schreiner
Zollern-Loge
23.05.2015 Helmut Biermann
Zur Brüderlichkeit
26.05.2015 Gerd Lausen
Loge Reinholdsburg
27.05.2015 Claus-Peter Reinhard Loge Schwarzer Diamant
28.05.2015 Nicolas Wieting
Loge Jade Veritas
10.06.2015 Hans Anton BraterschofskyHohenstaufen-Loge
15.06.2015 Reinhard Scheunemann Columbus-Loge
16.06.2015 Lothar SchimmelpfennigArtus-Loge
30.06.2015 Dierk Hansen
Ostsee-Loge
06.07.2015 Alfred Böer
Neckar-Loge
08.07.2015 Dietmar Beiermeister Monrepos-Loge
21.07.2015 Werner Hummel
Die Steinerne zu Regensburg
21.07.2015 Christoph Pügerl
Die Steinerne zu Regensburg
Kasse e
Br. Wolfgang Leonhardy
Inhalt
35
36
DDO
Treffpunkte
Kontaktadressen und Logenabende DDO
La = Logenabend
Lh = Logenheim/Logenhaus
Präsidium des DDO
Präsident
Br. Frank Graffenberger
praes@ddo-vaod.de
Vize-Präsident Nord
Br. Wolfgang Gürtler
vpraes-n@ddo-vaod.de
Vize-Präsident Süd
Br. Reiner Hans Kurz
vpraes-s@ddo-vaod.de
Alt-Präsident
Br. Rolf Harms
apraes@ddo-vaod.de
Ordens-Sekretär
Br. Horst Alsleben
osekr@ddo-vaod.de
Ordens-Schatzmeister
Br. Rolf Bruhn
oschm@ddo-vaod.de
Berufungen
Amt für Ordensarbeit
Ordensreferent
Br. Dr. Michael H. Mayer
afo@ddo-vaod.de
Amt für Ordensarbeit
Ordensreferent
Br. Prof. Dr. Claus Adams
afo@ddo-vaod.de
Ordens-Archivar
Br. Volker Griewaldt
oa@ddo-vaod.de
Ordens-Schri leiter
Br. Hans Düker
oschrl@ddo-vaod.de
Ordens-Internet-Beau ragter
Br. Hans Düker
inet-b-ddo@ddo-vaod.de,
Druiden-Hilfe e.V.
Br. Walter Alle
druiden-hilfe@ddo-vaod.de
IGLD-GVP
Br. Jürgen Rösler
igld-gvp@ddo-vaod.de
Logen
Lh: Dr. Manfred-Wörner-Straße 144
73033 Göppingen
Tel. 0173 9287858
La: montags, 20.00 Uhr
Lh: Plochinger Straße 60
73730 Esslingen
Tel. 0176 52695097
La: montags, 20.00 Uhr
Bodensee-Loge
Friedrichshafen
EE: Br. Bernd Giesser
bodensee-loge@ddo-vaod.de
Lh: Lo enweiler Weg 22
(In der alten Dorfgaststä e)
88048 Friedrichshafen-Lotenweil
Tel. 07551 938331
La: 14-täglich montags, 20.00 Uhr
Schönbuch-Loge
Böblingen
EE: Br. Manfred Barth
schoenbuch-loge@ddo-vaod.de
Lh: Steile Gasse 8
71032 Böblingen
La: jeden 1. und 3. Mi woch, 19.30 Uhr
Eberhard-Loge
Stu gart
EE: Br. Reinhard Passenheim
eberhard-loge@ddo-vaod.de
Lh: Hackländer Straße 27
70184 Stu gart
La: dienstags, 19.45 Uhr
Hohenstaufen-Loge
Göppingen
EE: Br. Horst Galli
hohenstaufen-loge@ddo-vaod.de
Lh: Kellereistraße 4
73033 Göppingen
Tel. 07161 77082
La: mi wochs, 20.00 Uhr
Loge Imperia zu Konstanz
Konstanz
EE: Br. Heiner Hahn
loge-imperia-zu-konstanz@ddo-vaod.de
Lh: Scho enstraße 69
78462 Konstanz
Tel. 07531 24940
La: 14-täglich mi wochs, 19.30 Uhr
(ungerade Kalenderwochen)
Markgrafen-Loge
Karlsruhe
EE: Br. Wolf-Dieter Starke
markgrafen-loge@ddo-vaod.de
Lh: Bismarckstraße 83
76133 Karlsruhe
Tel. 0721 25885
La: mi wochs, 20.00 Uhr
Monrepos-Loge
Ludwigsburg
EE: Br. Rolf Fassbender
Lh: Asperger Straße 37
71634 Ludwigsburg
Tel. 07141 925953
La: jeden 2. und 4. Mi woch im Monat,
19.30 Uhr
Schwarzwald-Loge
Pforzheim
EE: Br. Bernd Letzguß
schwarzwald-loge@ddo-vaod.de
Lh: Habermehlstraße 72
75172 Pforzheim
La: montags, 20.00 Uhr
Sokrates-Loge Kurpfalz
Mannheim
EE: Br. Peter Neuen
sokrates-loge@ddo-vaod.de
Lh: L9, 9
68161 Mannheim
La: jeden 1. und 3. Mi woch im Monat,
19.30 Uhr
Uhland-Loge
Ulm
EE: Br. Guido Vogt
uhland-loge@ddo-vaod.de
Lh: Walfischgasse 24
89073 Ulm/Donau
Tel. 0731 68662
La: mi wochs, 20.00 Uhr
Unitas-Loge
Ulm
EE: Br. Werner Rentschler
unitas-loge@ddo-vaod.de
Lh: Walfischgasse 24
89073 Ulm/Donau
Tel. 0731 68662
La: freitags, 20.00 Uhr
Wilhelm Meister-Loge
Frankfurt
EE: Br. Mar n Stohrer,
wilhelm-meister-loge@ddo-vaod.de
Lh: Kaiserstraße 37
60329 Frankfurt
Tel. 069 232816
La: donnerstags, 19.30 Uhr
Loge Zu den drei Linden
Nür ngen
EE: Br. Alexander W. Volpp
loge-dreilinden@ddo-vaod.de
Lh: Werastraße 51
72622 Nür ngen
La: donnerstags, 19.30 Uhr
EGE: Br. Bernhard Huber
gl-bw@ddo-vaode.de
Neckar-Loge
Heilbronn
EE: Br. Bernhard Nährig
neckar-loge@ddo-vaod.de
Lh: Moltkestraße 8/2
74072 Heilbronn
Tel. 07131 83618
La: montags, 19.30 Uhr
Loge Achalm
Reutlingen
EE: Br. Harry Seitz
loge-achalm@ddo-vaod.de
Lh: Oberamteistraße 29
72764 Reutlingen,
Tel. 07121 346114
La: freitags, 20.15 Uhr
Oberschwaben-Loge
Ravensburg
EE: Br. Thomas Löhle
oberschwaben-loge@ddo-vaod.de
Lh: Charlo enstraße 8
88212 Ravensburg
La: jeden 2. Dienstag
(gerade Kalenderwochen)
EGE: Br. Alexander Bogsch
gl-b@ddo-vaod.de
Barbarossa-Loge
Göppingen
EE: Br. Lothar Wolf
barbarossa-loge@ddo-vaod.de
Loge Schwabentreue
Esslingen
EE: Br. Karl Riefler
loge-schwabentreue@ddo-vaod.de
Bavaria-Loge
München
EE: Desiderius J. Sozanski
bavaria-loge@ddo-vaod.de
Groß-Loge Baden-Wür emberg
Zollern-Loge
Balingen
EE: Br. Walter Alle
zollern-loge@ddo-vaod.de
Lh: Inselstraße 21
72336 Balingen
La: jeden 2. und 4. Mi woch, 19.30 Uhr
Lh: Schwanthaler Straße 60/V
80336 München
z.Zt. Arnulfstraße 197-2. Stock
80634 München
La: mi wochs, 19.00 Uhr
(ungerade Kalenderwochen)
Loge Concordia Algoviae
Kempten
EE: Br. Lothar Weiß
loge-concordia-algoviae@ddo-vaod.de
Lh: Hofgut Kürnach
Unterkürnach 2
87487 Wiggensbach
La: dienstags, 19.30 Uhr
(gerade Kalenderwochen)
Die Steinerne zu Regensburg
EE: Br. Dr. Gernot Brammer
loge-die-steinerne@ddo-vaod.de
Lh: Neue-Waag-Gasse 2
93047 Regensburg
La: jeden 1. Und 3. Dienstag, 19.30 Uhr
Franken-Loge
Fürth
EE: Br. Rüdiger Haagen
franken-loge@ddo-vaod.de
Lh: Dambacher Straße 11
90763 Fürth,
Tel. 0911 770120
La: jeden 2. und 4. Dienstag, 19.45 Uhr
Mon ort-Loge
Lindau
EE: Br. Hans-Eckhard Thies
mon ort-loge@ddo-vaod.de
Lh: Rickenbacher Straße 4
88134 Lindau
La: jeden 2. Donnerstag, 19.30 Uhr
(gerade Kalenderwochen)
Nürnberg-Loge
Zur Burg Hohenzollern
Hain zur Erkenntnis
Nürnberg
EE: Br. Klaus Schultheiß
Lh: Altes Schloss
Höfleser Hauptstraße74
90427 Nürnberg
Tel. 0911 381174
La: jeden 2. Montag, 20.00 Uhr
Wallenstein-Loge
Marktredwitz
EE: Br. Steffen Schlee
wallenstein-loge@ddo-vaod.de
Lh: Max-Reger-Straße 5
95615 Marktredwitz
La: jeden 1. und 3. Donnerstag, 20.00 Uhr
Groß-Loge Berlin-Brandenburg
EGE: Br. Ulrich Kiefer
gl-bb@ddo-vaod.de
Columbus-Loge
Berlin
EE: Br. Dietrich Venn
columbus-loge@ddo-vaod.de
Lh: Fontanestraße 12 a
14193 Berlin
La: jeden 1. und 3. Montag, 19.30 Uhr
Groß-Loge Bayern
Dodona-Loge Zu den Sieben Sternen
Berlin
EE: Br. Peter Kuchen
dodona-loge@ddo-vaod.de
Lh: Fontanestraße 12 A
14193 Berlin
Tel. 030 8261382
La: jeden 1. und 3. Donnerstag, 19.00 Uhr
Treffpunkte
21073 Hamburg
Tel. 040 772247
La: jeden 2. und 4. Montag, 19.30 Uhr
Humboldt-Loge
Leipzig
EE: Br. Nikolaus Fürst
humboldt-loge@ddo-vaod.de
Lh: Naunhoferstraße 75
04299 Leipzig
La: jeden 2. und 4. Montag, 20.00 Uhr
EGE: Br. Gerhard Müller
gl-n@ddo-vaod.de
Odin-Loge
Berlin
EE: Br. Michael P. Buerger
odin-loge@ddo-vaod.de
Lh: Fontanestraße 12 a
14193 Berlin
Tel. 030 8261382
La: dienstags, 20.00 Uhr
Loge Albatros
Wi mund
EE: Br. Thomas-Michael Böhme
loge-albatros@ddo-vaod.de
Lh: Brückstraße 32
26409 Wi mund
Tel. 04462 6444
La: donnerstags, 20.00 Uhr
Loge Zur Hoffnung
Guben
EE: Br. Rainer Zuchold
loge-zur-hoffnung@ddo-vaod.de
Lh: Hinter der Bahn 20
Hotel Waldow
03172 Guben
Tel.: 03561 4060
La: 14-täglich dienstags, 18.30 Uhr
Loge Graf Anton Günther
Oldenburg
EE: Br. Andreas Speckmann
loge-graf-anton-guenther@ddo-vaod.de
Lh: Scheideweg 124 /Eingang Ecke Eßkamp
26127 Oldenburg
Tel. 0441 302037
La: montags, 20.00 Uhr
Groß-Loge Hansa
EGE Br. Walter Hübner
gl-h@ddo-vaod.de
Loge Hammonia
Hamburg
EE: Br. Carsten Mewes
loge-hammonia@ddo-vaod.de
Lh: Rothenbaumchaussee 199
20149 Hamburg
Tel. 040 453916
La: 14-täglich, 1. und 3. Montag, 19.30 Uhr
Loge Loewenwolt
Uelzen
EE: Br. Prof. Dr. Klaus-Peter Salomo
loge-loewenwolt@ddo-vaod.de
Lh: Gartenstraße 8
29525 Uelzen
La: jeden 2. und 4. Dienstag, 20.00 Uhr
Nordsee-Loge
Cuxhaven
EE: Br. Horst Chojnowski
nordsee-loge@ddo-vaod.de
Lh: Friedrichstraße 42
27472 Cuxhaven
Tel. 04721 4259053
La: montags, 20.00 Uhr
Loge Sülfmeister
Lüneburg
EE: Br. Wolfgang Smercek
loge-suelfmeister@ddo-vaod.de
Lh: Am Wienebü eler Weg 1
Haus 33
21339 Lüneburg
La: jeden 1. und 3. Dienstag, 20.00 Uhr
Loge Zu den Sieben Türmen
Lübeck
EE: Br. Torben Scho
loge-zu-den-sieben-tuermen@ddo-vaod.de
Lh: Fischergrube 74
23552 Lübeck
Tel. 0451 78713
La: montags, 20.00 Uhr
Loge Zum Frieden
Hamburg-Harburg
EE: Br. Ingo Bergemann
loge-zum-frieden@ddo-vaod.de;
Lh: Eissendorfer Straße 27
Groß-Loge Niedersachsen
Harz-Loge
Goslar
EE: Br. Holger Köhler
harz-loge@ddo-vaod.de
Lh: Kornstraße 8
38640 Goslar
La: donnerstags, 20.00 Uhr
Loge Heinrich der Löwe
Braunschweig
EE: Br. Paul Close
loge-heinrich-der-loewe@ddo-vaod.de
Lh: Haus der Bruderscha
Löwenwall 9
38100 Braunschweig
La: mi wochs, 20.00 Uhr
Loge Jade Veritas
Wilhelmshaven
EE: Br. Uwe Taubenrauch
loge-jade-veritas@ddo-vaod.de
Lh: Rheinstraße 65
26382 Wilhelmshaven
Tel. 04421 41610
La: donnerstags, 20.00 Uhr
Lessing-Loge
Peine
EE: Br. Hubert Pflaum
lessing-loge@ddo-vaod.de
Lh: Hindenburgstraße 16
31224 Peine
Tel. 05171 6834
La: montags, 19.30 Uhr
Loge Peredur
Kassel
EE: Br. Hartmut Fritsche
loge-peredur@ddo-vaod.de
Lh: Murhardtstraße 6
34119 Kassel
La: mi wochs, 20.00 Uhr
Walhalla-Loge
Bremerhaven
EE: Br. Sieghardt Reinhardt
walhalla-loge@ddo-vaod.de
Lh: Lange Straße 147
27580 Bremerhaven
Tel. 0471 503351
La: montags, 20.00 Uhr
Weser-Loge
Bremen
EE: Br. Dieter Kris onat
weser-loge@ddo-vaod.de
Lh: Kurfürsten-Allee 8
28211 Bremen
Tel. 0421 345636
La: montags, 20.00 Uhr
Loge Zur Bundestreue
Duderstadt
EE: Br. Wilfried Himpel
zur-bruederlichkeit@ddo-vaod.de
Lh: 37115 Duderstadt
Hotel „Zum Löwen“
Marktstr. 30
La: jeden 2. und 4. Dienstag im Monat
Groß-Loge Rheinland-Wes alen
EGE: Br. Dieter von Grätzel
gl-rw@ddo-vaod.de
Artus-Loge
Köln
EE: Br. Wolfgang Dahmen,
artus-loge@ddo-vaod.de
Lh: Hardefuststraße 9
50677 Köln
Tel. 0221 315097
La: dienstags, 19.30 Uhr
Jan Wellem-Loge
Düsseldorf
EE: Br. Gerd Franzen
jan-wellem-loge@ddo-vaod.de
Lh: Logenhaus Uhlandstraße 38/42
40237 Düsseldorf
La: montags, 19.45 Uhr
Rhein-Ruhr-Loge
Mülheim/Ruhr
EE: Br. Friedhelm Bleckmann
rhein-ruhr-loge@ddo-vaod.de
Lh: Friedrichstraße 38
45470 Mülheim
Tel. 0208 390161
La: dienstags, 20.00 Uhr
Loge Schwarzer Diamant
Essen
EE: Br. Heinz Dörendahl
loge-schwarzer-diamant@ddo-vaod.de
Lh: Wi eringstraße 24
45130 Essen
Tel. 0201 776666
La: mi wochs, 19.30 Uhr
Groß-Loge Schleswig-Holstein
EGE: Br. Hans-Jürgen Langbehn
gl-sh@ddo-vaod.de
Chemnitz-Bellmann-Loge
Schleswig
EE: Br. Lothar Koch
chemnitz-bellmann-loge@ddo-vaod.de
Lh: Flensburger Straße 5
24837 Schleswig
Tel. 04621 24189
La: 14-täglich donnerstags, 20.00 Uhr
Loge Friesentreue
Husum
EE: Br. Uwe Christophersen
loge-friesentreue@ddo-vaod.de
Lh: Zu den Tannen 2
25866 Mildstedt
Tel. 04841 1363
La: jeden 2. Und 4. Montag, 19.00 Uhr
Loge Holstentreue
Kiel
EE: Br. Ulrich Langnau
loge-holstentreue@ddo-vaod.de
DDO
37
Lh: Dreiecksplatz 9
24103 Kiel
Tel. 0431 553851
La: mi wochs, 19.30 Uhr
Loge Marsentreue
Heide
EE: Br. Rolf Sothmann
loge-marstentreue@ddo-vaod.de
Lh: Feldstraße 65
25746 Heide
Tel. 0481 61446
La: 14-täglich montags, 20.00 Uhr
Loge Nordmark
Flensburg
EE: Br. Andre Köhne
loge-nordmark@ddo-vaod.de
Lh: Nordergraben 23
24937 Flensburg
Tel. 0461 22666
La: montags, 20.00 Uhr
Loge Nygemünster
Neumünster
EE: Br. Andreas Preuß
loge-nygemuenster@ddo-vaod.de
Lh: Marienstraße 48a
24534 Neumünster
Tel. 04321 45545
La: jeden 2. Dienstag, 20.00 Uhr
Ostsee-Loge
Eckernförde
EE: Br. Uwe Karstens
ostsee-loge@ddo-vaod.de
Lh: Noorstraße 16
24340 Eckernförde
La: jeden 2. Dienstag, 20.00 Uhr
Loge Reinholdsburg
Rendsburg
EE: Br. Uwe Jensen
loge-reinholdsburg@ddo-vaod.de
Lh: Am Gerhardsteich 1
24768 Rendsburg
Tel. 04331 72518
La: dienstags, 20.00 Uhr
An den Druiden-Orden
assoziierte Frauen-Logen
Brunonia zu Braunschweig
Braunschweig
EE: Schw. Helgard Wi
Brunonia-loge@ddo-vaod.de
Lh: Haus der Bruderscha
Löwenwall 9
38100 Braunschweig
La: jeden 2. und 4. Freitag im Monat, 19.00
Uhr
Eugenien-Loge Zollernalb
Balingen
EE: Schw. Ute Bächer-Stefani
Eugenien-Loge@ddo-vaod.de
Lh: Inselstraße 21
72336 Balingen
La: jeden dri en Dienstag im Monat, 19.30
Uhr
Rendsburgia zu Rendsburg
Rendsburg
EE: Schw. Renate Jürgens
Rendsburgia-Loge@ddo-vaod.de
Lh: Am Gerhardsteich 1
24768 Rendsburg
La: jeden 2., 4. und 5. Mi woch im Monat,
19.00 Uhr
38
SDO
Aus der Redak on
In eigener Sache
mular ausfüllen und darauf die Anzahl
der verschickten Kuverts angeben.
Bruder Ricco Grüter
Liebe Leser,
ausgeplaudert oder so, könnte man mir
nachsagen, wenn ich Euch nun einmal
damit konfrontiere, was es alles so
braucht, bis Ihr die Ordenszeitung aus
Eurem Briefkasten nehmen könnt. Vorweggenommen, ich muss mit etwa 50
Stunden Zeitaufwand rechnen, bis es
soweit ist. Alleine für den Versand brauche ich lockere 5 Stunden.
Sobald ich die Nachricht erhalten habe,
dass der DS gedruckt und abholbereit
ist, muss ich 25km weit zu einer Speditions rma in Deutschland fahren, um
dort die ca. 70kg Zeitschriften abzuholen und nach Bottmingen bringen.
Dann muss ich die vom Co-Redaktor
ausgedruckten und mir geschickten
Klebeadressen mit der aktuellen Liste
aller SDO-Brüder auf Wuala abgleichen, damit auch Neumitglieder eine
Zeitung erhalten und Witwen verstorbener Brüder in Ruhe gelassen werden.
Dann muss ich die Adressetiketten einzeln auf über 200 Kuverts kleben um
dann, je nach Bedarf, 1 oder 2 Zeitungen hinein tun (die UE’s erhalten
jeweils 2 Exemplare).
Dann muss ich noch die Zeitungen, die
ins Ausland verschickt werden müssen,
separieren, wie auch die Kuverts mit 1
oder 2 Zeitungen, denn die Post will das
so wegen des unterschiedlichen
Gewichtes. Dann muss ich das Postfor-
Schlussendlich muss ich die 70kg Kuverts
in 5 Postbehälter, die ich vorher geholt
habe, einfüllen, zur Post fahren, am
Schalter vorher das Formular genehmigen lassen, damit mir die Post später eine
Rechnung schicken kann und dann die
Sendung am separaten Massenschalter,
der sich ausserhalb des Postgebäudes
be ndet, abgeben. Ja, diese vielen einzelnen Arbeitsschritte erfordern ihre Zeit.
Nicht vergessen darf ich dabei noch das
Kuvert, das ich jeweils an die Landesbibliothek in Bern schicken muss und dieses
braucht noch einen Begleitbrief, den ich
auch nicht vergessen sollte.
Ihr könnt euch vorstellen, wie, im wahrsten Sinne des Wortes, erleichtert ich
immer bin, wenn diese Arbeit erledigt ist
und ich bis zur nächsten Ausgabe etwas
Luft für anderes habe.
Nach ein paar Tagen muss ich dann noch
die unzustellbaren Kuverts entgegennehmen, weil wieder einmal Adresswechsel
nicht rechtzeitig an den LGS gemeldet
wurden. Wenn ich dann die neue Adresse
erfahre, dann „darf“ ich dem Bruder „seinen“ DRUIDENSTERN noch einmal
separat schicken!
Ich mache diese Arbeit gerne und ich
beklage mich nicht über den Aufwand, den
es dazu braucht, denn immer wieder wird
mir meine Arbeit verdankt und dabei vergesst ihr oft, dass mir Bruder Hans-Peter Stocker dabei hilft. Für den Versand bin ich
allerdings alleine zuständig.
Eine ganz andere Geschichte ist es, wenn ich
von einem aufmerksamen DS-Leser erfahre, dass ein kürzlich veröffentlichten Artikel
zum grossen Teil ein Plagiat ist, weil ganze
Textteile wortwörtlich aus dem Internet
(Wikipedia) abgeschrieben wurden und
dies ohne Hinweis auf die Quelle. So etwas
ist sehr bedauerlich und eigentlich eines
Druiden unwürdig. Vermeiden lässt es sich
aber kaum und direkte Rügen an den Autor
ist gar nicht meine Sache. Ich hoffe, dass so
etwas nicht mehr passiert und danke allen,
die „Ihren“ Text der Redaktion zur
Veröffentlichung überlassen oder Hinweise
auf allfällige Quellen angeben.
Bruder Ricco Grüter
Redaktor SDO
Mein zum Arbeitsort umfunk onierter Tisch im Esszimmer
Aus dem Bruderkreis | Weisheiten und Sprüche
SDO
39
DRUIDIPEDIKA: Immergrün
Weisheiten und Sprüche
Indira Gandhi sagte einmal:
„Es gibt zwei Sorten von Menschen:
Diejenigen, welche die Arbeit machen
und diejenigen, welche den Ruhm
beanspruchen. Ich versuche zur ersten
Gruppe zu gehören; dort ist das Gerangel weniger schlimm.“
Ein Ölscheich sagte einmal:
„Mein Grossvater ri auf einem Kamel
und mein Vater fuhr Auto. Ich fliege
mit meinem Privatjet und meine Enkel
werden wieder auf den Kamelen reiten.“
In den Ritualen des Druidenordens wird
Immergrün als Symbol verwendet.
Immergrün gehört zur Familie der
Hundsgiftgewächse.
Der lateinische Namen Vinca ist abgeleitet von pervincire, also umwinden,
Kränze bilden. Dies ist auf den früheren
Brauch der Mädchen zurückzuführen,
sich Kränze aus Immergrün um den
Kopf zu binden. Immergrün hat wenige
Anwendungen in der Homöopathie,
wird aber mehrheitlich einfach als Zierp anze gehalten. Immergrün enthält
das Alkaloid Vincamin, welches leicht
giftig ist, aber verschiedene pharmakologische Eigenschaften und z.B. als Zytostatika eingesetzt wird.
Nicht nur Haarkränze haben sich Frau-
en in früheren Zeiten aus Immergrün
ge ochten, auch als Brautschmuck, Liebesp anze und unterschiedliche magische Praktiken diente Immergrün. Volkstümlich wurde Immergrün auch als
Totenviole bezeichnet stand für Beständigkeit, Treue und ewiges Leben.
Wenig still durchhoffte Jahre
leiten unverwandt zum Ziel,
Wo am glücklichen Altare
endet unsrer Wünsche Spiel,
Uns, auf ewig Eins, verschwinden
Wölkchen gleich, des Lebens Mühn,
Und um unsre Herzen winden
Kränze sich von Immergrün.
Novalis
Bruder Urs P. Rüegger
Augusta-Raurica-Loge, Basel
„Ist es nicht so, dass wir nur das sehen
können, was wir glauben? Und wir
erst, wenn uns das Chaos umschliesst,
wir bereit sind unsere Ansicht zu
ändern um Neues zu sehen?“
„Toleranz heisst: Die Fehler der
anderen zu entschuldigen.
Takt heisst: Sie nicht bemerken.“
Arthur Schnitzler
„Ein starker, ruhiger Mensch wird
immer geliebt und verehrt. Er ist wie
ein Scha en spendender Baum in
einem durs gen Land oder ein schützender Fels in einem Sturm.“
James Allen
Veranstaltungen für Druiden
Veranstaltung
Benefizkonzert & Kunstauk on für
das Kinderhaus Arbon
von/mit
Salix Alba Loge
Kinderhaus Arbon
Datum/Ort
Sa., 03.10.2015
Kinderhaus Arbon
Infos/Kontakt
Peter Fister, Preis CHF 25
Anmeldung ch0714464628@hispeed.ch
In Verantwortung der Kontaktperson. Veranstaltung melden an hp.stocker@bluewin.ch
40
SDO
Aus dem Bruderkreis
Mein Beitrag zum guten Gelingen
Meine lieben Brüder, wer in der Grossloge
oder auch in der Loge selber eine Beamtung innehaben möchte, kommt nicht
darum herum einen Beitrag in irgendeiner
Form zu leisten. Diese Aufgaben können
als Präsident, als Sekretär, als Untererz, als
Schatzmeister oder als Herold die verschiedensten Ausprägungen haben. Jedem, der
nun ein solches Amt innehat, ist es selber
überlassen wie weit er seine Aufgaben über
ein absolutes Minimum hinaus wahrnehmen will, bzw. sich zusätzlich engagiert.
Ich und wir alle sind freiwillig hier. Niemand muss hier irgendetwas. Wir leisten
alle aus vermutlich unterschiedlichster
Motivation heraus Freiwilligenarbeit.
Aber, die Sache hat einen Haken, wir
sind in der Loge alles Ehrenmänner. Wer
also zu einer Arbeit Ja sagt, muss sein
Wort halten. Wir zählen auf die Verlässlichkeit untereinander. Wir halten
Begriffe hoch wie Bruderschaft, begegnen einander freundschaftlich und setzten stets die gute Absicht voraus. „Beeissige Dich, denn Wissen ist Macht“
ist einer unsere Leitsätze, der uns in unserem Logenleben ständig begegnet und
am Ende unserer Schreiben steht jeweils
„In Einigkeit, Frieden und Eintracht“.
Ich kann jetzt nur von mir reden, aber
wenn ich „Logenarbeit“ leisten will
muss ich mir erst einmal diese Begriffe
verinnerlichen. Es reicht nicht aus, mit
diesen Begriffen während des Rituals zu
jonglieren und im besten Fall mit einem
schöngeistigen Vortrag zu versuchen
meine lieben Brüder zu beeindrucken.
„Loge“ verp ichtet und betrifft uns alle.
Richtig gelebte Loge sollte mich jeden
Tag beein ussen in meinem Denken,
meinem Sprechen und meinem Tun. Es
ist entscheidend, was ich über meine
andern lieben Brüder denke, es ist entscheidend, was ich über sie sage und es
ist entscheidend, wie ich jedem einzelnen von ihnen begegne.
Wenn ich ehrlich mit mir selber bin,
stell ich fest, dass es mir in der letzten
Zeit nur mehr oder weniger gelungen ist,
im druidischen Sinn zu handeln. Nicht
immer war ich Ehrenmann, nicht immer
stand der „druidische Gedanken" im Vordergrund. Meine erste Erkenntnis aus diesem Kurzvortrag: Ich habe noch viel an
mir selber zu arbeiten. Gut möglich, dass
ich damit nie fertig werde.
Mit was und mit welchen emen
beschäftige ich mich eigentlich innerhalb
der Loge. Als Präsident bei der Salix Alba
Loge, aber auch innerhalb der Grossloge
in meiner Funktion als „InterimSchatzmeister“.
Eine Loge ist im besten Fall eine Gemeinschaft von frei denkenden, innovativen,
wissbegierigen Menschen, die sich innerhalb der Loge austauschen, neue Ideen
entwickeln, sich zu Höchstleistungen
anspornen und immer mal wieder als Pioniere in der Gesellschaft das Geschehen
mitgestalten. Diese Logentreffen hatten
in der Vergangenheit immer im Verborgenen stattgefunden und dies ist bis heute
so. Dies einfach, damit man frei Sprechen
und den Gedanken freien Lauf lassen
kann, ohne sich in irgendeiner Form an
irgendeine politische oder gesellschaftliche Korrektheit halten zu müssen. Dies,
meine Lieben Freunde, bedeutet gerade
in „schwierigen" Zeiten Freiheit.
Und ich? Ich stelle fest, dass meine
Logenarbeit vornehmlich mit administrativen Belangen zu tun hat. Das eine ist
natürlich die Sache mit dem Schatzmeisteramt, da gibt es durchaus Aufgaben,
die erledigt werden müssen. Diese würde
ich aber mehr als Aufgaben des Vereinswesens bezeichnen und weniger als
Logenarbeit.
Als Präsident der zu gründenden Salix
Alba Loge hab ich mich oft mit dem
Logengesetz, mit Statuten, mit Ausnahmeregelungen und anderen Regelwerken
auseinandergesetzt bzw. konfrontiert gesehen. Wir Druiden haben uns einen Rahmen gegeben, der einer Logengründung
auf der grünen Wiese nur wenig dienlich
Schild und Schwert als druidische Symbole
ist. Zum Glück haben viele von Euch sehr
aktiv in grosser Anstrengung mitgeholfen
Voraussetzungen zu schaffen, dass unsere
Loge Salix Alba überhaupt entstehen konnte. Dafür bin ich allen Beteiligten sehr dankbar, denn ich weiss, dass wir in der Ostschweiz durch unser Tun der Grossloge
immer mal wieder Mehrarbeit beschert
haben.
Doch am Ende waren es oftmals Formalitäten bzw. administrative Arbeiten, nicht
echte Logenarbeit, welche uns beschäftigten
und unsere Zeit in Anspruch nahmen. Versteht mich bitte jetzt nicht falsch, es ist mir
voll bewusst, dass das Zusammenleben in
einer Loge geregelt sein muss. Die administrativen Arbeiten müssen genau so ehrenhaft und korrekt erledigt werden wie die
Logenarbeit auch und doch frage ich mich,
was hat jede einzelne Loge und insbesondere die Grossloge für eine Vision? Was
haben wir als Logenbrüder Grosses vor?
Meine zweite Erkenntnis aus diesem Kurzvortrag: Ich habe mich viel mit administrativen Aufgaben beschäftigt, die „echte"
visionäre Logenarbeit kam zu kurz. Welche
Arbeiten helfen der Loge voranzukommen,
welche Arbeiten sind für „schön“ und
schliesslich: was schadet der Loge? Ich
glaube dies ist die zentrale Frage. Ich muss
demnach alles tun, um die Loge voranzutreiben, ich muss alles lassen, was der Loge
Aus dem Bruderkreis
schadet und ich sollte alles lassen, was
weder ein Gewinn noch ein Verlust für
die Loge darstellt.
Nun zeigt sich für mich ein gewisser
Widerspruch. Auf der einen Seite stell
ich den Anspruch, möglichst neugierige
Menschen mit Pioniergeist um mich in
der Loge zu haben. Ich mag den Gedanken, dass die Französische Revolution,
insbesondere deren Gedankengut, in
Logen entstanden ist. Ich nd es faszinierend, dass Christoph Kolumbus und
anderen Entdeckern hartnäckig die Mitgliedschaft in einer Bruderschaft nachgesagt wird.
Auf der anderen Seite stell ich mir die
Frage, was kann und soll unser Orden
solchen Menschen bieten? Klar, der aufmerksame Druide ndet alles nötige in
den Ritualtexten. Be eissige Dich, denn
Wissen ist Macht. Dies nehmen wir uns
zu Herzen, indem wir regelmässig an
unseren Vorträgen arbeiten und diese kri-
Befleissige Dich, denn Wissen ist Macht
tisch diskutieren. Und doch haben wir
ein „Beförderungssystem“ welches kaum
auf Leistung und nicht auf Quali kation
beruht. Ich glaube, wir sind uns alle einig,
dass kein Student seinen Masterabschluss
verdient nur auf Grund seiner Präsenzzeiten im Hörsaal und der Anzahl Jahre, welche er an der Uni immatrikuliert ist.
Wir kennen das Schild und das Schwert
als unsere Symbole, ich selber habe aber
wenig Ahnung, was wir denn schützen
und verteidigen möchten, geschweige
denn weiss ich, wie mit Schild und
Schwert im Ernstfall umzugehen ist.
Meine dritte und letzte Erkenntnis aus
diesem Kurzvortrag: Eine Loge hat
nichts, auf was sie sich stützen könnte ausser den eigenen Mitgliedern. Der einzelne
Bruder, damit bin auch ich gemeint, steht
im Mittelpunkt. Ich muss mir vermehrt
echtes Wissen aneignen und manchmal
hart arbeiten, um einen Blick hinter die
Kulissen zu erhaschen. Auf diese Weise
SDO
wird es gelingen, der Loge den nötigen
„Tiefgang“ zu geben, von dem wir gerne
reden.
Bruder Daniel Stutz
Salix-Alba-Loge, Arbon
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42
SDO
Aus der Landes-Grossloge
LGL-News
Geistiger Ausschuss: Im Hotel Amaris
in Olten fand am Samstag, 24.1.2015,
die Sitzung des Geistigen Ausschusses
der LGL statt. Beschlossen wurden
Anträge zuhanden der DV 2015 bezüglich Anpassungen im Reglement Sterbefond und in der Wählbarkeit von Logenund LGL-Beamten. Eine neue Aufnahmeurkunde wurde genehmigt und zur
Neuau age freigegeben.
Gemeinsam wurde beschlossen, dass wir
eine Evaluation innerhalb unserer
Gemeinschaft durchführen mittels eines
Fragebogens. Dies um die Be ndlichkeit unserer Mitglieder und deren
Bedürfnisse besser kennen zu lernen.
Also eine IST-Aufnahme als Grundlage
für die Weiterentwicklung des Ordens.
Lead in dieser Angelegenheit hat Bruder
Felix Stoffel und alle AEE der Logen.
Erste Resultate sollen wenn möglich
anlässlich des nächsten EE/UE Tagung
2015 präsentiert werden. Wir hoffen
sehr, dass viele Brüder diesen Fragebogen ausfüllen werden.
EE/UE-Tagung: Am 2.2.2015 fand die
EE/UE-Tagung im Grade der Vertiefung statt. Die personellen Veränderungen in den Vorständen konnten gelöst
werden. Der 5. Schweizerische Druidentag wird wiederum durch den Kapitelgradvorstand am 21.11.2015 durchgeführt.
Logengründung: Die Gründungsfeier
der Salix-Alba-Loge am 28.2.2015 in
Arbon war ein erfolgreicher und guter
Anlass. Über 100 Teilnehmer erlebten
einen würdigen und schönen Anlass.
An der Delegiertenversammlung vom
13.6.2015 wurde ein neuer LGL Vorstand für die nächste Amtsperiode
gewählt (siehe Seiten 45-47). An dieser
Sitzung wurde auch Br. Rolf Wenger als
Vizepräsident der IGLD verabschiedet.
An der ersten Vorstandssitzung der
LGL vom 13.6.2015 wurde Bruder Rainer Hesselbarth (PLZ) als neuer IGLD-
Bruder André Rickenbacher
Vizepräsident einstimmig gewählt. Er
übernimmt das Amt von Bruder Rolf
Wenger (ARL).
Internet SDO: Die Einführung der
Internet Homepage SDO und des internen Teils „Wuala“ sind beendet. Diese
Baustelle wurde erfolgreich abgeschlossen. Grosser Dank geht an die Arbeitsgruppe. Laufend wird nun durch die
Internetverantwortlichen unser Internet
angepasst.
Neuwahlen LGL Vorstand: Erfreulicherweise haben wir den neuen LGLVorstand ab Juni 2015 beieinander. Das
Wahlregister wurde vorschriftskonform
geschlossen. Für die Wahl in den LGL
haben sich neu die Brüder Ueli Tschan
(ELO), Michel Schwarz (ELO) und Rainer Hesselbarth (PLZ) zur Verfügung
gestellt.
Als neuer w.LEGE wird Bruder Rolf Gasser zur Wahl beantragt. Mit diesem Vorstandswechsel wird die LGL entsprechend verjüngt. Ebenfalls wird am AEKonvent im Oktober 2015 ein Personalwechsel des w.ALEGE statt nden. Bruder Willi Schär wird diese Funktion nach
langjähriger Tätigkeit abgeben.
IGLD: Am 5.9.2015 ndet eine nationale
IGLD-Sitzung in Luzern statt, mit gleichzeitiger Einführung in die IGLD. In dieser
Sitzung können Brüder ab dem Druidengrad in die IGLD aufgenommen werden.
Diese Zeilen sind meine Letzten als amtierender Landes-Untergrosserz. Nach 6jähriger Tätigkeit in der Landes-Grossloge,
verlasse ich diesen mit der DV vom Juni
2015. Ich danke allen für die gute Zusammenarbeit und für die Unterstützung. Ich
hoffe, dem SDO gut gedient zu haben.
Bruder André Rickenbacher
Landes-Untergrosserz
Aus der Landes-Grossloge
SDO
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44
SDO
Rede des neuen LEGE zum Amtsantri
„Alles wirkliche Leben ist Begegnung“
Meine lieben Brüder des schweizerischen
Druidenordens, Euch allen möchte ich meinen herzlichsten Dank aussprechen, für
das Vertrauen, das Ihr mir mit der Wahl
zum Landes-Edelgrosserz entgegen
gebracht habt. Auch im Namen aller neu
gewählten und bestätigten Grosslogenbeamten möchte ich dieses Dankeschön weitergeben.
Dank und Würdigung gehört aber auch
allen langjährigen Beamten der Landesgrossloge, die sich mit dem heutigen Tag
aus ihren Ämtern zurückziehen werden.
Sie waren es auch, die den Anstoss für
eine Systemüberarbeitung der LandesGrossloge gegeben haben, sei es, weil zu
viel Präsenz verlangt wurde, oder aber
weil das Wirken der Landes-Grossloge
nicht immer entsprechend gewürdigt
wurde. Lange Jahre erfüllten sie ihre
P ichten und erarbeiteten Lösungen
zum Wohle unseres Ordens.
Zu Beginn meiner Amtszeit als neu
gewählter Landes-Edelgrosserz gilt es
meine Vision für die Entwicklung des
Druidenordens zu kommunizieren. Sie
lautet wie folgt:
Durch unsere gegenseitige Akzeptanz
und unsere Offenheit im Leben der
druidischen Grundsätze, leistet ein
jeder von uns einen Beitrag. Dadurch
werden wir in unseren Ritualen und an
den Logenanlässen unsere Erfüllung
finden und ein jeder wird eine persönliche Entwicklung erfahren. Diese Entwicklung ermöglicht uns ein Wachstum des Druidenordens anzustreben.
Stellt sich hier die Frage, welche Bedeutung die Kommunikation meiner
Vision hat? Diese Vision soll ein konkretes Zukunftsbild abbilden, nahe genug,
dass wir die Realisierbarkeit noch sehen
können, aber schon fern genug, um die
Begeisterung der ganzen Organisation
für eine neue Wirklichkeit zu wecken.
Die klar umrissene gemeinsame Absicht
verleiht damit all unseren Tätigkeiten
Wert und Bedeutung.
Bruder Rolf Gasser, der neue LEGE
Damit diese Vision gelebt und umgesetzt
werden kann, sind im Vorfeld Grundsätze für die Zusammenarbeit innerhalb
der neuen Landes-Grossloge erarbeitet
worden. Diese Grundsätze sind auf Seite
39 aufgeführt.
Viele auffordernde Worte sind in diesem
Zusammenhang erwähnt worden: Vorbild, p egen der ideellen Werte, Wachstum, Weiterentwicklung, Akzeptanz,
Begeisterung; aber auch Worte wie
Demut, Verzicht, Respekt, Re ektionen
sind nicht nur erwähnt worden, nein, sie
sollen die Grundhaltung diese Gremiums
beschreiben und von diesem auch gelebt
werden. Diese Grundsätze sollen also
Sinnvermittlung und Faszinationskraft,
Brandstiftung und Begeisterung, Motivation und Integration und impulsgebend sein.
Diese Grundsätze sind jetzt öffentlich
und dadurch natürlich auch verbindlich.
Kann sein, dass sich bei euch Bedenken
anmelden, wie wir das eben Gesagte alles
realisieren wollen. Ich möchte diesen
eventuellen Bedenken ein Zitat von
Albert Einstein entgegenhalten. Er sagte:
„Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd
klingt, dann gibt es keine Hoffnung für sie.“
Die Steuerung und Regelung von sozialen
Organisationen wurde auch mit dem
Begriff "komplex" beschrieben. Ja, ich
bezeichne die einzelnen Logen und auch
den Druidenorden als Ganzes, als soziale
Organisation. An dieser Bezeichnung halte
ich fest und möchte auch in Zukunft versuchen, selber etwas dazu beizutragen. Und es
ist und wird auch weiterhin wirklich eine
Kunst sein, dieses System zu steuern. Eine
Kunst des Steuerns, weil unsere einzelnen
Logen hoffentlich immer dynamische Systeme bleiben werden. Sollte hier je ein de nitiver Endzustand angestrebt werden,
bedeutet das den sicheren Tod dieses Systems.
Stellt sich hier die Frage, was der Unterschied
zwischen kompliziert und komplex ist?
Im Gegensatz zu kompliziert ist Komplexität nicht in den Griff zu bekommen. Trotzdem unterliegen auch komplexe Phäno-
Rede des neuen LEGE zum Amtsantri
mene Gesetzmässigkeiten. Allerdings
sind diese anderer Naturen als Gesetzmässigkeiten planbarer Abläufe, weil in
ihnen Zufall und Chaos als wichtige Faktoren mitwirken. Können wir diese beiden Faktoren nicht akzeptieren, kann
das einen vorhergesehenen Ablauf zum
Scheitern bringen, auch wenn er noch so
gut und intensiv geplant ist.
Aristoteles sprach von den Tugenden und
meinte damit die menschliche Grundhaltung. Diese bestimmen nicht den Nutzen, sondern die Qualität unserer Handlungen. Diese Handlungen verleihen
unserem Leben Qualität, während die
Erfüllung unserer Interessen lediglich
dafür sorgt, dass wir bekommen, was wir
uns wünschen. Ersteres bedingt allerdings, dass wir in der Lage sind, unser
Leben in einem grösseren Zusammenhang zu sehen.
Sobald Menschen im Druidenorden eingebunden sind müssen sie nicht nur aufeinander abgestimmt sein, nein, sie müssen aufeinander eingestimmt sein. Einstimmung ist ein Prozess des einander
Zuhörens und der gegenseitigen Aufmerksamkeit, ohne dass dieser Prozess
angeordnet wurde. Günstige Umstände
dafür sind zu schaffen. Das hat mit der
Haltung zur Offenheit zu tun, die davon
ausgeht, dass ein jeder der Beteiligten
etwas Wichtiges beitragen kann.
Eine weitere wichtige Voraussetzung, die
erfüllt werden muss, ist die Vereinbarung
unter uns, wie wir unter einander kommunizieren. Es geht nicht nur um das,
was ausgetauscht wird, sondern darum,
dass ausgetauscht wird und noch viel
mehr auf welche Weise ausgetauscht
wird, denn Dialog fordert Gleichberechtigung.
Die egoistische Grundhaltung in unserer westlichen Kultur ist in der Zwischenzeit so tief verankert, dass uns oft
nur noch das Fehlverhalten anderer
bewusst wird und zwar genau dann,
wenn unsere eigenen Interessen verletzt
werden. Und deshalb ist zwischen Werten und Interessen zu unterscheiden.
Ob uns ein Vorhaben gelingt, hängt vor
allem davon ab, welche Werte wir dem
Projekt beimessen.
Um gut mit anderen zu leben, müssen wir
die Fähigkeit kultivieren, uns etwas
widerfahren zu lassen. Aber oft emp nden wir genau das als persönlichen
Angriff, wenn uns etwas widerfährt. Die
Schuldvorwürfe, die daraus resultieren,
beruhen dann letztlich auf falschen Denkvoraussetzungen. Wir verurteilen uns selber und andere Menschen in solchen
Momenten im moralischen Sinne. Handeln wollen und sollen wir aber ethisch
SDO
und nicht moralisch. Schuldgefühle sind
nämlich moralische Affekte. Fühlen wir uns
schuldig, beurteilen wir uns moralisch, das
heisst nach Gut und Böse und nicht, ob
unsere Handlungen objektiv angemessen
waren. Mit andern Worten ausgedrückt, ob
wir fair oder unfair handelten. Wahrlich
hohe Ansprüche, aber wir haben an ihnen
zu arbeiten, denn wir bekräftigen und
erneuern dieses Versprechen am Ende einer
jeden Ovatensitzung. Einigkeit, Frieden
und Eintracht, aber auch Brüderlichkeit,
Nächstenliebe, Menschenrechte und Toleranz sind Worte, die wir hören und die ein
jeder von uns immer wieder bestätigt mit
dem Zeichen des Ovaten, dessen Bedeutung der Edelerz uns allen ein jedes Mal in
Erinnerung ruft: „Lieben, Schweigen, Dienen.“
Unser Orden ist eine Organisation mit ethischen Grundsätzen und nicht mit moralischen Anforderungen. Hier ist einander
nicht zu begegnen mit solchen, meist persönlichen, Ansichten, die versuchen
Schuldgefühle zu implementieren. Hier ist
ein Ort, an dem wir uns bemühen sollen,
nach ethischen Grundsätzen zu handeln.
Ich bin sogar der Meinung, dass moralische
Grundsätze eine offene Diskussion, die zur
Weiterentwicklung eines jeden von uns führen sollte, verhindern. Eine Diskussion über
ethische Grundsätze hingegen fordert und
fördert uns jederzeit und macht den Besuch
Landes-Grosslogen-Beamte v.l: Rainer Hesselbarth, Claudio Caruso, Rolf Gasser, Ulrich Tschan, Michael Schwarz und Hans Ruckstuhl
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SDO
Rede des neuen LEGE zum Amtsantri
Fortsetzung:
einer jeder Logensitzung zu etwas Speziellem. Wir alle haben hier die Möglichkeit mit der Plattform des Druidenordens ein Leben zu führen, das uns
eine persönliche Weiterentwicklung
ermöglicht. Tragen wir Sorge zu dieser
Plattform, verwässern wir sie nicht.
Öffentlichkeitsarbeit ist für mich persönlich der Versuch, mein Leben nach
den ethischen Grundsätzen des Druidenordens zu führen.
Jetzt möchte ich aber meine Vorstellungen, wie unsere zukünftige Arbeit aus
meiner Sicht auszusehen hat, in aufbauender Reihenfolge präsentieren:
• Beginnen möchte ich mit der Kom-
munikation. Diese beginnt bei den
persönlichen Begegnungen. Viele
Probleme und eventuelle Missverständnisse können bei solchen
Begegnungen gelöst und geklärt werden. Weiter geht es bei den notwendigen Re ektionen, sei es innerhalb
der Loge oder innerhalb der verschiedenen Gremien. Deshalb auch
die Grundsätze für die Landesgrossloge, aus denen ersichtlich ist, wie
wir gedenken miteinander umzugehen.
angestrebt und gelebt wird, begonnen
mit der Aufnahme, Schulung in den
Graden der Erkenntnis, Schulung der
Logenbeamten, Beförderung und Mitarbeit in den Graden der Vertiefung,
weitsichtige Personalplanung innerhalb der Loge, in den Graden der Vertiefung und daraus folgend natürlich
auch in der Landesgrossloge.
Logen Anregungen an die LandesGrossloge gerichtet werden. Ich habe den
grossen Wunsch, dass viele Brüder des
Schweizerischen Druidenordens die kommende Zeit nach meinem eingangs erwähnten Zitat ausrichten werden:
„ Alles Leben ist Begegnung!“
Und wie sagte doch Franz Kafka so treffend:
• Ausbau des schweizerischen Druiden-
tages mit der Zeit zu einem Anlass
mit öffentlichem Zugang.
„Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“
Mit Begeisterung möchte ich mit Euch
• Zusammenarbeit mit dem deutschen
• Auch zur Kommunikation gehören
der Mail- und der Briefverkehr
untereinander. Wir werden jeden
Brief und jedes Mail beantworten,
allerdings könnte es sein, dass wir
nicht bei jeder Anschrift auf den
Inhalt eingehen, sondern als Antwort unsere Vorstellungen mitteilen,
wie wir einander gegenseitig zu
begegnen haben.
• Wachstum unseres Druidenordens,
nicht durch Verwässerung unserer
Rituale und unserer angestrebten
Grundsätze, sondern durch vorleben
und kommunizieren der vorhandenen Plattform.
• Alle Logen sollten daran arbeiten,
dass der druidische Weg konsequent
Druidenorden. Als Beginn ist der
nächste Druidentag in Zo ngen am
21. November 2015 vorgesehen. Dort
werden wir über die Geschichte und
die Bedeutung unserer Rituale mehr
erfahren.
• Der IGLD-Anlass sollte einerseits zu
einem gehaltvollen ideellen Teil und
anderseits zu einem gesellschaftlichen
Anlass mit unseren deutschen Brüdern werden. Der nächste IGLDAnlass ndet am 5. September 2015
in Luzern statt.
Ich könnte hier beliebig fortfahren mit
Aufzählungen von wichtigen Belangen,
an denen gearbeitet werden muss, um
eine Stärkung des Ordens zu erlangen.
Sicherlich werden auch von einzelnen
zusammen die druidischen Grundsätze
leben und so den Weg in die Zukunft gehen.
Bruder Rolf Gasser
Landes-Edelgrosserz
Aus der Landes-Grossloge
SDO
Neues zur Ordensbibliothek
Liebe Brüder
Kürzlich wurde ich von einem Bruder eingeladen, bei seinem Freund Bücher abzuholen die möglicherweise etwas für die
Ordensbibliothek des SDO sein könnten.
Gerne habe ich diese Gelegenheit wahrgenommen und musste vor Ort dann aber
feststellen, dass es Bücher über sehr eigenartige emen waren und ich trotz mehrmaligen Überlegens einfach nicht weiss, ob
ich sie in die OB aufnehmen soll. Aus diesem Grund gelange ich nun an Euch mit
der Bitte, schaut Euch die nachstehende
Bücherliste an und schreibt mir per Email
was Ihr dazu meint. Im Besonderen spreche ich auch die Brüder des DDO an,
denn es geht in vielen Büchern um die
Geschichte von Deutschland und den
Juden im letzten Jahrhundert. Die Liste ist
gegliedert nach Titel, Autor, Untertitel,
ema und persönliche Bemerkungen
zum Buch:
Die innere Welt / Udo Holey
Untertitel: das Geheimnis der Schwarzen
Sonne – Ein Roman.
Es wird davon ausgegangen, dass die
Erde grosse Hohlräume hat in denen ein
altes Volk lebt das Ufos produziert und
mit den Deutschen und den Amerikanern und mit Ausserirdischen in Kontakt steht.
Das Geheimnis der Hohlen Erde /
Alec Maclellan
Es wird davon ausgegangen, dass die
Erde grosse Hohlräume hat die über den
Nordpol erreichbar sind und in denen
seit Urzeiten ein altes Volk lebt das
immer wieder in die Geschichte der
Menschheit eingreift.
Unterirdische Mysterien /
Werner Betz
Es wird davon ausgegangen, dass Regierungen Wissen von alten Völkern oder
gar Ausserirdischen haben, die in Höhlen und Hohlräumen unter der Erde lebten, und dieses Wissen der Öffentlichkeit verheimlicht wird.
Die antichristliche Revolution der Freimaurerei / Manfred Adler
Der Autor ist der Meinung, dass die Freimaurerei sich unchristlich um die Weltherrschaft bemüht.
Verschwörung: Das Reich von Nietzsche / Aron Monus
Untertitel: Die Verbrecherbande der Freimaurer
Der Autor ist der Meinung, dass die Freimaurerei sich unchristlich um die Weltherrschaft bemüht.
Die Söhne der Finsternis / Manfred
Adler
1.Teil: Die geplante Weltregierung
Die kopernische Wende in der Politik /
Helmut Bruckmann
Vorder- und Hintergründiges zu politischen Gegenwartsfragen.
Das Gegenteil ist wahr / Johannes Jürgenson
Band 1: Geheime Politik und der Griff
nach der Weltherrschaft.
Band 2: Ufo’s und Flugscheiben als
Waffen im Kampf um die globale
Macht.
Die Bücher sind Fundgruben für Verschwörungsgläubige.
Handbuch der Judenfrage / . Fritsch
Dokumentation zur Morphologie und
Geschichte des Nationalsozialismus.
Über die Verbreitung das Antisemitismus in Deutschland.
Die kommende „Diktatur der Humanität“ oder Die Herrschaft des Antichristen / Johannes Rothkreuz
Band 1: Die geplante Weltdemokratie
in der „City of Man“.
Band 2: Die Weltherrschaft der Finsternis in Aktion.
Band 3: Die vereinten Religionen der
Welt im antichristlichen Weltstaat.
Die deutschen Geheimwaffen des zweiten Weltkrieges / Roger Ford
Bildband mit Texten.
Der geheime Atomkrieg in den USA /
Carole Gallaghen.
Berichte über Atomtestversuche mit vielen
Bildern.
Der Verlust der Väterlichkeit oder Das
Jahrhundert der Juden / W.R.Frenz.
Für humanistisch Denkende Menschen ist
das Lesen des Inhaltes eine echte Herausforderung.
De Mers el-Kébir à Londres 1940-1944 /
Jean Bouton
In französischer Sprache
e Secret of the Federal Reserve / Eustace Mullins.
In englischer Sprache
Dieses Buch werde ich in die Ordensbibliothek aufnehmen:
Um den Ursinn des Menschseins / Prof.
Dr. Hermann Wirth Roeper Bosch.
Die Werdung einer neuen Geisteswissenschaft.
Ich bin gespannt was ihr zu obigen Büchern
sagt. Ich kann die Bücher auf Anfrage ohne
weiteres auch verschicken, egal ob an
DDO- oder SDO-Brüder.
Mit brüderlichen Grüssen
Bruder Ricco Grüter VOB
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SDO
Aus dem Bruderkreis
Die Palecher und ihre Lackminiaturen
Die Sichel bringt der Ernte Segen ein - an
dieser Stelle des Ovatenrituals sehe ich das
kleine Bild „Erntezeit“ vor mir (Abb. 1).
Die Komposition - auf einer Lackminiatur aus Papiermaché gefertigt im nordöstlich von Moskau gelegenen russischen
Künstlerdorf Palech - zeigt junge Schnitterinnen bei der Ernte. Der Rhythmus der
Bewegungen verleiht den Bäuerinnen und
ihrer Tätigkeit eine natürliche Würde. Die
geschwungenen Silhouetten der Sicheln
und die wie zu drei Sonnen gebündelten
goldgelben Ähren lassen den Betrachter die
ursprüngliche, dynamische Kraft des
Geschehens spüren.
Abb. 1: Erntezeit V. Chodov, 1980 (Foto FW)
Kunstliebhaber verbinden mit dem
Namen Palech zwei spezielle Arten russischen Kunstschaffens: Ikonenfeinmalerei und Lackminiaturen. Vor über dreihundert Jahren begannen Palecher Landadlige ihre leibeigenen Bauern zur Ikonenmalerei anzuhalten. Es bildeten sich
Dorf-Artels, die sich der gewerbsmässigen Herstellung von Ikonen widmeten.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts entwickelten die mittlerweile auf einem technisch hervorragenden Niveau arbeitenden Künstler ihren eigenen Stil der Feinmalerei - die Palecher Manier (Abb. 2).
Als Folge der Revolution von 1917
gerieten die Palecher Meister in eine Existenzkrise. Sie suchten nach Möglichkeiten, ihr malerisches Können in das neue
gesellschaftliche und politische Umfeld
einzubringen. Im Jahr 1924 gründeten
einige Künstler die Genossenschaft für
Alte Malerei und begannen mit der Herstellung von kleinen, bemalten Kunstgegenständen aus Papiermaché. Tief verwurzelt in der altrussischen Tradition
der Ikonenmalerei, beschritten diese
Maler einen neuen Weg, der ihnen
erlaubte ihre künstlerischen Fähigkeiten
weiterhin zu verwirklichen.
Bestechen Palecher Lackminiaturen auf
den ersten Blick vor allem durch musikalisch rhythmische Kompositionen,
durch die Brillanz der Farben, das
Leuchten des Goldes und die ligrane
Ausführung der Malerei, so offenbaren
sie sich dem sensiblen Betrachter auch als
Ausdruck einer tief emotionalen Volkskunst.
Die Komposition Als das Mädchen Wasser holte symbolisiert die Zeitlosigkeit
eines alltäglichen Geschehens auf dem
Dorf (Abb. 3). Die Szene erscheint vor
dem schwarzen Hintergrund feierlich
überhöht. Die Felsformation im Vordergrund lässt uns an ein sich drehendes Rad
denken, in dem sich die junge Frau ewig
bewegt. Zusätzlich betonen die runde
Form der Dose und das goldene Ornament die feierliche Stimmung „des sich
ewig Wiederholenden“. Die Form der
Miniatur steht in harmonischem Einklang mit der Bildkomposition - Lackmalerei als symbolische, dekorative Kunst.
aus Papiermaché gefertigten Rohlinge Dosen und andere kleine Gegenstände - werden in einem aufwendigen Verfahren in
Eitemperatechnik und mit Gold bemalt,
mit mehreren Lackschichten überzogen
und poliert. Nebst Sujets aus ihrem eigenen
ländlichen Alltag nden die Künstler ihre
malerische Inspiration auch in der Märchenwelt und in altrussischen Heldenepen.
Die Titelseite des vorliegenden Druidensterns zeigt einen Ausschnitt aus der Arbeit
Feiertag. Die Autorin Olga Kolygina meint
zu ihrer Arbeit «[…] eines meiner Lieblingsthemen, hier vereint sich die Schönheit russischer Volkstradition mit der Schönheit der
Ein Charakteristikum der Palecher
Miniaturen ist der schwarze Hintergrund. Symbol für einen zeitlosen unendlichen Raum, für den Kosmos. Der
Kunsthistoriker und Förderer der Palecher Lackkunst Anatolij Bakušinskij
schreibt 1929 von "[...] der unendlichen
Tiefe des samtschwarzen Hintergrundes
[…] Ein Hintergrund, vor dem die Farben wie Edelsteine schimmern […]" ein
Spiel von Form, Farbe und Rhythmus.
Die Herstellung einer Palecher Lackminiatur ist ein langwieriger Prozess. Die
Abb. 2: Die Geburt der Go esmu er, 19. Jh., Ausschni (Ikonenmuseum Recklinghausen, Inv. Nr. 86)
Aus dem Bruderkreis
nen fungieren als Teile eines übergeordneten Prinzips. Die Bild äche ist vertikal
in zwei Hälften geteilt. Die linke Seite mit
der Versammlung der Krieger bringt
Ruhe und Besonnenheit zum Ausdruck.
Bewegung, Kampf und Dynamik dominieren die rechte Seite.
Abb. 3: Als das Mädchen Wasser holte
V. Juskov, 1989 (Foto FW)
Nach dem Ende der Sowjetunion sehen
sich die Palecher mit der neuen postsowjetischen Situation konfrontiert. Wieder ändern sich die gesellschaftlichen und
ökonomischen Spielregeln dramatisch.
Der Künstler arbeitet nicht mehr unter
einem für Authentizität und Qualität bürgenden Markenzeichen „Palech“, sondern
ist selbst verantwortlich für sein künstlerisches Schaffen. Er ist aufgefordert, jederzeit
den sich ständig ändernden Ansprüchen
eines globalen, kapitalistischen Kunstmarktes zu genügen. Verschiedene namhafte Palecher Künstler haben sich von der dekorativen Lackminiaturmalerei verabschiedet. Sie
verdienen ihren Lebensunterhalt wie zur
Zarenzeit mit Sakralkunst.
Von der Ikonenmalerei über die Lackmalerei zurück zur Ikonenmalerei. Der Kreis hat
Natur. Feiertag - die jungen Frauen
schmücken kleine Birken mit Schleifen
und Blumenkränzen, tanzen Reigen, lassen ihre Blumenkränze wahrsagen.
Diese Arbeit ist dynamisch, es gibt Bewegung, aber auch Phasen der Harmonie,
Ruhe und - ein weiteres Element - des
Wohlklanges. In der Landschaft, in der
Plastizität der Figuren klingt eine Melodie an. Leicht iesst sie dahin, wie das
Wasser im Fluss."
Der Steinschneider Danilo begegnet der
Herrin des Kupferberges. Eine Szene aus
dem Märchen „Die steinerne Blume“
von Pavel Bažov (Abb. 4). Die surreale
Landschaft visualisiert die phantastische
Welt, die der junge Steinschneider
gesucht und gefunden hat. Sie fasziniert
ihn, und zugleich spürt er, dass er ihr
Gefangener ist.
Die mittelalterliche Heldendichtung
Das Lied von der Heerfahrt Igors
beschreibt den Feldzug, den Fürst Igor
im Jahr 1185 gegen das Turkvolk der Polovzer unternahm. Die Szenen auf der
Schatulle (Abb. 5) erzählen den Beginn
der Heerfahrt. Der Ablauf der Handlung beginnt unten links und folgt in
Richtung links oben einer liegenden
Acht.
Die akribisch ausgedachte Komposition
verdeutlicht die Bildgestaltung auf Palecher Lackminiaturen: Die einzelnen Sze-
SDO
Abb. 4: Die steinerne Blume N. Malinkin, 1959 (Foto FW)
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50
SDO
Aus dem Bruderkreis
Fortsetzung:
sich geschlossen. Ein Wunsch bleibt mögen die Palecher Künstler unsere
Augen auch in Zukunft mit ihren
traumhaften Miniaturen erfreuen.
Bruder Felix Waechter
Camelot-Loge, Basel
Anmerkung zum Autor: Regelmässige Besuche des Malerdorfes. Ko-Kurator der Ausstellung Mythos Palech - Ikonen und Lackminiaturen in der Kunsthalle Recklinghausen (2010/2011), Mitherausgeber und
Koautor des gleichnamigen Katalogs zur
Ausstellung. Mit Aleksandr Kurkin Initiant
des Webprojektes in deutscher Sprache artpalekh.ch.
Anmerkung zu den Bildern: Die optische
Darstellung entspricht ungefähr den Originalgrößen.
Abb. 5: Das Lied von der Heerfahrt Igors A. Morokin, 2004 (Foto FW)
Die drei Siebe
Zu Sokrates kam einmal einer seiner
Schüler und sagte eifrig: „Höre, Sokrates, ich muss dir sofort berichten, was
ich auf dem Markt über einen deiner
Freunde gehört habe.“
„Halt ein!“ gebot ihm der Weise, „hast
du das, was du mir so eilig berichten
willst, zuerst durch die drei Siebe hindurchgelassen?“
„Was für drei Siehe meinst du?“
„Also höre gut zu!“ Und Sokrates
belehrte ihn auf folgende Art: „Das erste
Sieb ist das des Wahren. Ist das, was du
mir mitteilen willst, auch wahr?“
„Ich habe es nicht überprüft“, gestand der
Zuträger.
„Dann hast du es wohl durch das zweite
Sieb geläutert, Es ist das Sieb des Guten.
Bedenke, ist es gut für dich, dass du mir
diese Geschichte erzählst; ist es gut für
jenen, um den es sich dabei handelt; und
schliesslich, ist es gut für mich, dass ich es
erfahre?“
Wie der Schüler beschämt verstummte,
wollte Sokrates von ihm wissen, ob er
wenigstens an das dritte Sieb gedacht
habe, nämlich an das Sieb der Notwendigkeit. So erkundigte er sich: „Ist es notwendig für dich, dass du mir hinterträgst,
was du von meinem Freund erfahren hast?
Ist es notwendig für ihn, dass du dies weitererzählst? Und ist es notwendig für mich,
dass ich davon weiss?“
„Notwendig? Nein, eigentlich nicht“,
gestand der Jünger.
„Nun gut“, sagte der Philosoph, „wenn das,
was du mir über meinen Freund eröffnen
willst, weder wahr, noch gut, noch notwendig ist, dann behalte die Geschichte für
dich, ich will sie nicht wissen!“
Aus dem Bruderkreis | Buchbesprechung
SDO
Globalisierung: Die zweite Welle
Titel und Inhalt dieses Vortrages entnehme
ich einem Buch von Stefan Flückiger und
Martina Schwab: GLOBALISIERUNG:
DIE ZWEITE WELLE - Was die
Schweiz erwartet. (Verlag Neue Zürcher
Zeitung) Es ist 2011 erschienen, sehr fundiert geschrieben und gleichzeitig gut lesbar, vielleicht auch wegen seiner nicht mal
200 Seiten. Beide Autoren gehörten mehrere Jahre der schweizerischen OECDDelegation in Paris an. Stefan Flückiger ist
heute Leiter dieser Delegation. Auf die
OECD - Organisation for Economic Cooperation and Development - komme ich
noch zurück.
In einem ersten Teil werde ich für uns
alle rekapitulieren, was Globalisierung
bedeutet und auf welchen Bausteinen
sie sich ursprünglich aufgebaut hat. Das
wäre also die erste Welle, wie sie sich
nach dem 2. Weltkrieg entwickelte.
Einige von Euch mögen sich erinnern,
dass ich vor einem Dutzend Jahren zu
Euch darüber gesprochen habe.
Im zweiten Teil schauen wir uns die
zweite Welle an. Sie hat in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends eingesetzt.
Was hat sich geändert? Was ist neu?
Im dritten Teil werfen wir zusammen
einen ganz kurzen Blick auf die Schauplätze dieser zweiten Welle der Globalisierung.
Und zum Schluss dann eine Art Nabelschau: wie balanciert die Schweiz auf dieser Welle?
Zur ersten Welle
Globalisierung heisst, ganz grob:
immer mehr Informationen jeglicher
Art stehen uns immer kurzfristiger und
immer weltumfassender zur Verfügung.
Es wird immer weltumfassender gehandelt, mit Waren, mit Dienstleistungen
und mit Kapital, also über Landesgrenzen hinaus, und damit auch über Macht
und Ein ussbereich politischer Instanzen hinaus.
Die Weltbevölkerung explodiert: Zurzeit von Christi Geburt lebten etwa 200
Mio. Menschen. Heute sind es 7 Mia.,
jedes Jahr kommen 100 Mio. dazu. Man
muss sich das einmal vor Augen führen.
Dies geschieht hauptsächlich in Asien,
Afrika, Süd- und Mittelamerika und
kaum in Europa, Nordamerika, Australien.
Ein erstes Merkmal der Globalisierung ist
die Revolution des Transportwesens: Auf
Strassen, Bahn, dem Meer und in der
Luft. Die Transportmittel sind seit dem 2.
Weltkrieg grösser, besser und schneller
geworden. Dank dem bis jetzt immer
noch billigen Energieträger Erdöl sind die
Transportkosten in der 2. Hälfte des 20.
Jahrhunderts um ¼ gesunken - kurz:
Güter sind mobil geworden.
Das zweite Merkmal der Globalisierung
ist die Revolution der Kommunikation:
Eine irre Informationsfülle, zeitgleich,
weltweit abrufbar. Mit Kosten gegen Null
strebend. Aber das wisst Ihr ja alle selber
bestens.
Ein drittes Phänomen ist die rasante Ausbreitung von Wissen und Technologie:
Sowieso bei Industrieprodukten, Hightech und in der Informationstechnologie.
Aber auch in der Spitzentechnologie, z.B.
der Gentechnologie. Neue Lösungen für
alte und neue Probleme werden immer
schneller entwickelt.
Die vierte Kraft hinter der Globalisierung ist die Liberalisierung des Welthandels: Zuerst im Rahmen des GATT (General Agreement on Tarifs and Trade,
1948), dann der Nachfolgerin WTO
(World Trade Organisation 1993) wurden in acht mehrjährigen Runden Zölle
und andere Handelshemmnisse für
Güter und Dienstleistungen dramatisch
verringert oder aufgehoben. Das schaffte
die Voraussetzung für die enorme Ausweitung des Welthandels.
Was ich hier kurz beschrieben habe, war
die erste Welle der Globalisierung. Sie
begann nach dem 2. Weltkrieg und dauerte
bis zur Jahrtausendwende. Die vier wichtigsten Treibkräfte waren also:
• die Revolution im Transportwesen
• die Liberalisierung des Welthandels
• die Revolution im Kommunikationswesen
• der rapide Wissens- und Technologietransfer,
dazu kommt ein sich frei bewegender bis
überbordender Finanzmarkt - über dieses
ema werde ich mich hier nicht auslassen.
All dies führte zu niedrigen Handelskosten,
verstärktem Wettbewerb, zu einer historisch
einmaligen Ausweitung des internationalen
Handelsvolumens und löste die bisherige
geographische Bindung auf zwischen dem
Ort der Produktion und dem Ort des Konsums. Im Zentrum standen und gleichzeitig
Motoren dieser Entwicklung waren die wirtschaftlich und industriell entwickelten
OECD-Staaten in Europa - samt der
Schweiz - USA/Kanada, Australien/Neuseeland und Japan/Südkorea, heute insgesamt 34 Staaten. Entwicklungsländer und
Schwellenländer spielten nur eine zweitrangige oder gar keine Rolle. Nun aber nimmt
die Globalisierung aus ihrer eigenen Dynamik heraus eine völlig neue Wendung: die
erste Welle ist vorüber.
Wir reiten schon auf der zweiten Welle
Sie hat sich aufgebaut in den letzten 10 Jahren, also seit Beginn des neuen Jahrtausends. Was kennzeichnet sie? Was sind ihre
Merkmale? Mit was für Änderungen müssen wir rechnen? Insbesondere in Bezug auf
die Schweiz?
1. Die Globalisierung verliert ihr Zentrum
• Die OECD-Staaten, EU, USA, Japan,
kränkeln fast alle.
• Die früher befürchtete Dominanz des
Nordens über den Süden ist nicht ein
getreten. Stattdessen hat die Globalisierung zu einem massiven und robusten
Wachstum in einer Reihe ehemaliger
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52
SDO
Aus dem Bruderkreis | Buchbesprechung
Fortsetzung:
Entwicklungsländer geführt,
• da sind einmal die BRIC-Länder
Brasilien, Russland, Indien und
China, aber auch Chile, Singapur,
Malaysia etc.
• Durch stabile Rahmenbedingungen, wirtschaftliche Reformen und
mit gezielten Fremdinvestitionen
haben sie ihren Wohlstand vermehrt und die Armut ihrer Bevölkerung vermindert.
• Dank ihren geordneten Finanzen
helfen sie ironischerweise sogar mit,
krisengeschüttelte Länder und Banken im OECD-Raum zu stützen.
2. Produkte verlieren ihre Nationalität
• Länder und Unternehmen spezialisieren sich immer weniger in einzelnen Produkten und Industrien,
sondern in spezi schen Verarbeitungsschritten.
• Zwischenprodukte machen heute
einen Drittel des Welthandels aus.
• Auch bei Dienstleistungen ist dies
immer mehr der Fall.
3. Auch Unternehmen werden nomadisch
Da gibt es die multinationalen Firmen,
welche ihre Produktion oder Dienstleistung auf mehrere Länder aufteilen,
immer wieder anderen Besitzern gehören
und von Managern aus aller Herren Länder geführt werden. Oder die kleinen
Ingenieur- und Servicebüros, deren Leistung nicht ortsgebunden ist, die ihren
Standort jederzeit leicht über Grenzen
hinweg wechseln können. Eben wie
Nomaden. Im Gegensatz dazu sind Staaten und ihre Politiker geographisch angebunden. Dies führt zu einer Entkoppelung zwischen Wirtschaft und Politik.
4. Asiens Mittelklassen bestimmen das
globale Wachstum
Seit längerer Zeit stagnieren die Realeinkommen der Mittelklasse in den meisten
OECD-Ländern. In China, Indien und
weiteren Schwellenländern Asiens entsteht eine neue Mittelschicht durch eine
Kombination von Fleiss, Tüchtigkeit,
Technologietransfer und robustem Wachstum. In diesen Ländern zählen heute schon
etwa 200 Mio. Einwohner zum Mittelstand, von uns kaum wahrgenommen. Na
ja: wenn wir die Augen öffnen auf der Zürcher Bahnhofstrasse, auf den Promenaden
Interlakens oder auf dem Jungfraujoch ...
Diese fernöstliche Mittelschicht wächst jährlich um gut 50 Mio. In einem Dutzend Jahren wird ihre Kaufkraft diejenige in den
OECD-Staaten wettmachen, bis ins Jahr
2050 um das mehrfache übersteigen und
damit den globalen Konsum klar bestimmen.
Die beiden Autoren ziehen folgenden weittragenden Schluss für diese zweite Welle der
Globalisierung: In den Schwellenländern
entsteht in den nächsten Jahrzehnten eine
neue Mittelklasse von 2 Milliarden Menschen. Sie wird zum zukünftigen Treiber der
Weltwirtschaft.
Der analysierende Teil des Buches
Wir leben wahrlich in einer politisch und
wirtschaftlich turbulenten Zeit. Dollar,
Aus dem Bruderkreis | Buchbesprechung
Euro, Schweizerfranken. US-Repräsentantenhaus, Tea-Party. Die Autoren
unseres Buches liefern die wesentlichen
Fakten und Graphiken sowie Analysen
und Trends zu folgenden emen:
• China, Musterschüler der
Globalisierung
• das alternde Abendland
• der globale Arbeitsmarkt
• der neue Schuldnerklub
• das Energiedilemma
und zwar je auf nur gerade einem Dutzend Seiten. Eine packende Lektüre. Ich
zitiere hier zur Anregung ganz kurz das
Fazit der beiden Autoren zu zwei dieser
emen:
China, Musterschüler der
Globalisierung
• China ist innerhalb von drei Jahrzehnten vom Entwicklungsland zur
weltweit grössten Wirtschaftsmacht
neben den USA aufgestiegen.
Dieser Erfolg ist das Resultat einer
konsequenten Globalisierungsstrategie.
• China hat sich vom Lieferanten von
Lowtech-Massengütern zur führen
den Exportnation von Gütern der
Informations- und Kommunikationstechnologie entwickelt. Die
Hälfte aller chinesischen Exporte
sind importierte Zwischenprodukte
von nicht-chinesischen Unternehmen.
• Rund 90 % der chinesischen Unterehmen sind heute privatwirtschaftlich organisiert und erarbeiten die
Hälfte der chinesischen Wertschöpfung.
• China weist eine sehr hohe interne
Ungleichheit auf zwischen der
modernisierten Küstenregion und
dem einkommensschwachen
Hinterland. Ländliche Armut, die
rasche Alterung und die mangelnde
soziale Absicherung sind Chinas
grösste Herausforderungen für die
Zukunft.
Der neue Schuldnerklub
• Die globale Verschuldungsgeographie hat sich innerhalb eines
Jahrzehnts umgekehrt. Nicht mehr
Entwicklungs- und Schwellenländer,
sondern OECD-Länder leiden unter
einer hohen öffentlichen und
privaten Verschuldung.
• Die Finanzkrise von 2008 hat die
bestehende Verschuldung verschärft.
Die grösste Herausforderung der
OECD-Wohlfahrtsstaaten bleibt die
latente Verschuldung durch die
zukünftigen Ausgaben für Alters-,
Gesundheits- und P egeleistungen.
• Die Konsolidierung der öffentlichen
und privaten Finanzen und die
Sanierung der verschuldeten Finanzinstitute werden mehrere Jahre in
Anspruch nehmen. Das globale
Wachstum wird durch das gleichzeitige Sparen der europäischen Länder
gebremst.
Nun zum Schluss
Wie balanciert sich unser eigenes Land
auf dieser zweiten Welle der Globalisierung? Die Schweiz gehört bis heute zweifellos zu den Globalisierungsgewinnern.
Sie verdankt dies:
• verdientermassen der Tüchtigkeit
ihrer Bevölkerung
• einer smarten liberalen Aussenwirtschaftspolitik
• dem Umstand, dass sie von Anfang
an Mitglied der OECD war, welche
die erste Welle der Globalisierung
steuerte
• aber auch dem historischen Zufall,
nämlich dass sie in einem zerstörten
Nachkriegseuropa unversehrt in den
neuen Aufschwung startete und dass
sie sich mit ihrer Neutralität im
Schutz der westlichen Vormacht
Amerika recht frei bewegen konnte.
Die neuen Akteure und bisherigen
Schwellenländer (China, Indien, Brasilien etc) verlangen die gebührende
SDO
Berücksichtigung ihrer Grösse und ihrer
Interessen bei den WTO-Verhandlungen,
sowie Stimmrechte in Weltbank und IWF.
Verlierer dieser Gewichtsverschiebung ist
Europa, und innerhalb von Europa sind es
kleinere Länder ausserhalb von politischen
Allianzen wie eben die Schweiz.
Dazu kommt, dass Kooperation im Rahmen anerkannter Organisationen immer
mehr durch machtbestimmte Konfrontation ersetzt wird, wie es die Schweiz im
Zusammenhang mit dem Bankgeheimnis
erfahren musste. Dieses "Recht des Starken"
wird die Schweiz immer mehr zu spüren
bekommen. Die Schweiz wird in der zweiten Welle der Globalisierung zunehmend zu
einem politischen Verlierer. Nomadisierende Unternehmen, Produkte, Arbeitskräfte und Finanzen machen es zunehmend
unmöglich, eine schweizerische, eine in sich
geschlossene nationale Wirtschaftspolitik
zu betreiben.
Was jedoch bleiben wird, sind die natürlichen Räume, in denen sich diese wirtschaftlichen Prozesse abspielen. Die P ege der
nicht mobilen Faktoren bestimmen die
Attraktivität des Standortes Schweiz:
Rechtssicherheit, Regulierung, öffentliche
Finanzen, Steuerpolitik, öffentliche Bildung und Forschung, duales Berufsbildungssystem sowie die "weichen" Faktoren
Umwelt, Kultur, Sicherheit, Toleranz. Sie
gilt es zu p egen. Denn eine erfolgreiche
"Politik des Standorts" kann auch in der
zweiten Globalisierungswelle die Unabhängigkeit der Schweiz und die Wohlfahrt seiner Bewohner sichern. Unternehmen, Kapital und Arbeitskräfte wählen heute mit den
Füssen, unsere Nachbarländer merken das
bereits.
Bruder Otto Bisaz
Eiger-Loge-Oberland, un
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SDO
Landes-Grossloge
Vorstand
Termine
Vorstand
Datum
Sa. 05.09.2015
Sa. 21.11.2015
Anlass
IGLD-Sitzung in Luzern
SDO-Druidentag in Zo ngen
Präsident (LEGE)
Rolf Gasser (neu)
Do.
Redaktionsschluss für die Dezemberausgabe 3|2015
01.10.2015
Vize-Präsident (LUGE)
Ulrich Tschan (neu)
Alt-Präsident (ALEGE)
Willy Schär
Sekretär (LGS)
Claudio Caruso
Kassier (LGSchm)
(vakant)
Protokollführer (LGSP)
Hans Ruckstuhl
Herold (LGH)
Michael Schwarz (neu)
Sicherheit (LGW)
Rainer Hesselbarth (neu)
Berufungen
Redaktor SDO
Ricco Grüter
Co-Redaktor SDO
Hans-Peter Stocker
Internetbeauftragter
Uwe Sujata
Geburtstage
gemäss Mitgliederverzeichnis Stand vom 31.7.2015.
Wir gratulieren allen Brüdern herzlich
Datum
14.10.2015
16.10.2015
18.10.2015
29.11.2015
Loge
ARL
AAL
AAL
CLB
Vorname
Josef
Francois
Anton
Claudio
Nachname
Birrer
Weber
Friebel
Caruso
Alter
75-jährig
60-jährig
70-jährig
50-jährig
Logenadressen
Loge
AAL
ARL
CLB
ELO
EvNL
HWL
LLZ
NML
PLZ
SAL
VWL
Name
Albert-Anker-Loge
Augusta-Raurica-Loge
Camelot-Loge
Eiger-Loge-Oberland
Eberhard-von-Nellenburg-Loge
Hans-Waldmann-Loge
Libertas-Loge
Niklaus-Manuel-Loge
Perseus-Loge
Salix-Alba-Loge
Vierwaldstätter-Loge
Ort
Aarberg
Basel
Basel
un
Schaffhausen
Zürich
Zürich
Bern
Zürich
Arbon
Luzern
Treffpunkt
Restaurant Löwen, Murtenstrasse 17, 3270 Aarberg
Solothurnerstrasse 76, 4053 Basel
Solothurnerstrasse 76, 4053 Basel
Hotel Freienhof, Freienhofgasse 3, 3600 un
HofAckerZentrum, Alpenstrasse 176, 8200 Schaffhausen
Hotel Engimatt, Engimattstrasse 14, 8002 Zürich
Rest. im Brühl Höngg, Kappenbühlweg 11, 8049 Zürich
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