(Energie)Zeit voraus

Transcription

(Energie)Zeit voraus
Der (Energie)Zeit
voraus
Ahead of
(energy)times
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Smarte Fenster
Smart windows
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Innovation beschleunigen
Accelerating innovation
>
Die Energieplaner
The energy planner
Adlershof
special
Smart cities: Living space
Smart Cities:
Lebens(t)räume der Zukunft for future dreams
45
W
INHALT // CONTENT
IMPRINT // IMPRESSUM
3 Smart Cities: Lebens(t)räume der Zukunft
Smart cities: Living space for future dreams
4
Ein zukunftssicheres
Energiekonzept für Adlershof
A sustainable energy
concept for Adlershof
8 Die Energieplaner
The energy planner
10 Innovation beschleunigen
Accelerating innovation
14 Plan Green Economy
Map Green Economy
18 Smarte Fenster
Smart windows
20 Die Schneise als Biotop
The power transmission path
as a biotope
22 Großer Bahnhof für Automatisierung
Large railway station for automation
24 Leuchten mit Content
A Smarter Kind of Lamp
27 Adlershof in Zahlen
Adlershof in figures
Ihre Ansprechpartnerin // Your contact person
WISTA-MANAGEMENT GMBH
Beate Mekiffer
Leiterin Strategische Projekte
Phone: +49 (0) 30 / 63 92 - 22 14
Fax:
+49 (0) 30 / 63 92 - 22 04
E-mail: mekiffer(at)wista.de
www.adlershof.de
ow will we be living and working in future? The visions and ideas for the antroposphere of the future are as
many and diverse as never before. Called all over the world
“smart cities”, these intelligent developments embody huge
potential for innovation and sustainability. The possibilities
of digitisation, networking, and innovative technologies
have long since emerged from their futuristic aura.
Auch Berlin hat mit einer Smart-City-Strategie die Weichen
für eine nachhaltige Stadtentwicklung gestellt. Die Frage
nach der Energieerzeugung und -nutzung spielt eine
wichtige Rolle, wenn sich Städte nicht nur intelligent, sondern auch ökologisch weiterentwickeln wollen. Adlershof ist als einer der erfolgreichsten Hochtechnologiestandorte Europas nicht nur Heimat für smarte Akteure
auf diesem Themenfeld, sondern
realisiert auch eine eigene Energiekonzeption mit dem Ziel, den
Primärenergieverbrauch bis zur
Standortauslastung um 30 Prozent zu senken. Die vielfältigen
Erfahrungen mit den im Technologiepark ansässigen Unternehmen
sowie mit eigenen Umsetzungen
bringt die WISTA-MANAGEMENT
GMBH (WISTA) seit 2015 als Partner in das Berliner NetzwerkE ein.
Berlin too is pursuing a smart city strategy that is setting
the course towards sustainable urban development. If cities
are to evolve along both intelligent and ecological lines, the
issues of energy generation and use must adopt a key role.
As one of the most successful high tech locations in Europe,
Adlershof is both home to smart operators in this field and
the forge of its own energy concepts targeting a 30 percent
reduction in primary energy consumption till the site is at full
capacity. In 2015, the wide-ranging experience gained from companies based in the Technology
Park and from its own realisations
launched WISTA-MANAGEMENT
GMBH (WISTA) to the status of
partner on the Berlin NetzwerkE.
Im Berliner NetzwerkE arbeiten
derzeit 13 vernetzte und assoziierte Partner aus verschiedenen
Branchen zusammen, um innovative und zugleich praxisorientierte Lösungen für das Zusammenwirken von
Menschen und Technologien der Energiewirtschaft zu
entwickeln. Das Netzwerkmanagement ist bei der Berliner
Energieagentur (BEA) angesiedelt. In Kooperation mit einzelnen Partnern wurden Modellprojekte zur Energieeffizienz
und zum Einsatz erneuerbarer Energien in Berlin auf den
Weg gebracht und begleitet. Zentrale Themen waren hierbei Gebäudeautomation, dezentrales Energiemanagement,
Abwasserwärmenutzung, innovative Beleuchtungslösungen sowie der Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung (KWK),
Solarthermie und Photovoltaik. Begleitet werden die Projektaktivitäten durch einen interdisziplinären Wissenstransfer, der auch vor dem Hintergrund einer zunehmenden
Digitalisierung von entscheidender Bedeutung ist. Die
Partner des Berliner NetzwerkE bringen dieses Know-how
auch in das vom Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie aufgelegte „Schaufenster intelligente Energie“ für
den Nordosten Deutschlands WindNODE ein.
16 Fernwärme mit Sonnenkraft
District heating with sun power
Ausführliche Texte und Adlershofer
Termine finden Sie unter:
www.adlershof.de/special
H
ie werden wir in Zukunft wohnen, arbeiten und
leben? Die Visionen und Ideen für die Lebensräume der
Zukunft sind so vielfältig wie nie zuvor. Intelligente Städte,
weltweit als „Smart Cities” bezeichnet, haben ein großes
Potenzial für Innovation und Nachhaltigkeit. Die Möglichkeiten von Digitalisierung, Vernetzung und technologischen
Innovationen sind längst mehr als nur Zukunftsmusik.
Der Technologiepark Adlershof, vertreten durch die WISTA,
ist ein wichtiger Partner im Netzwerk, um an der Schnittstelle von Energie- und Digitalwirtschaft weitere Impulse für
die zukünftige Arbeit zu bekommen. Damit die „Smart City“
tatsächlich ein „Lebens(t)raum der Zukunft“ wird.
The Berlin NetzwerkE is a joint
collaboration of currently thirteen network and associated
partners from various sectors,
all working on the development
of innovative, yet practicable
solutions for the interaction of people and technologies
in energy economy. The network management is based
in the Berlin energy agency BEA. It has cooperated with
a range of partners in launching and supervising model
projects for energy efficiency and the use of renewable
energies in Berlin. The central subjects here were building automation systems, local energy management, waste
water heat recovery, innovative lighting solutions, and the
use of combined heat and power (CHP), solar heat, and
photovoltaics. These project activities are flanked by a
transfer of interdisciplinary knowledge, of equally crucial
importance against the backdrop of growing digitisation. The
Berlin NetzwerkE partners are also integrating this knowhow in the intelligent energy showcase SINTEG launched
by the German Federal Ministry for Economic Affairs and
Energy (BMWi) in the northeast of Germany (WindNODE).
Represented by WISTA, the Adlershof Technology Park is a key
partner on the network, harvesting further ideas for future
work at the interface between energy and digital economy
– and turning the smart city into an actual living space for
future dreams.
Mechthild Zumbusch
Projektleiterin im Unternehmensbereich InformE
// Project Manager at the InformE Division,
Berliner Energieagentur GmbH
Adlershof special 45
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Ein zukunftssicheres
Energiekonzept für Adlershof
A sustainable energy
concept for Adlershof
Das Adlershofer Energie-Team (von links) // The Adlershof power team
(from left): Daniel Zientek (Adlershof Facility Management),
Beate Mekiffer (WISTA), Uta Schneider Gräfin zu Lynar (B.&S.U. Berlin),
Leonardo Estrada (Büro Megawatt), Simon Hamperl (WISTA),
Frank Wittwer (Adlershof Projekt GmbH)
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Adlershof special 45
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Beate Mekiffer entwickelt mit ihrem Team Strategien und Projekte für ein energieeffizientes
Adlershof. Seit sie dieses Thema 2010 bei der Betreibergesellschaft des Technologieparks
Adlershof, der WISTA-MANAGEMENT GMBH, übernahm, nimmt die Energiestrategie für
den Standort konkrete Formen an. Ganzheitliches Handeln ist gefragt. Denn es gilt, die
Menschen vor Ort für innovative Konzepte der Strom-, Wärme- und Kälteversorgung zu
begeistern, Fördergelder und Genehmigungen zu beantragen sowie Bauherren und Immobilienbesitzer mit Ideengebern aus Hochschulen, Start-ups und der Versorgungswirtschaft
zusammenzubringen.
Adlershof Special: Frau Mekiffer, Sie entwickeln Zukunftsstrategien für Deutschlands größten und modernsten
Technologiepark. Was soll sich hier ändern?
Beate Mekiffer: Wir wollen den Standort zukunftsfähig machen. Darin ist eine klimaverträgliche Energieversorgung
ebenso zentral, wie eine effiziente Nutzung der bereitgestellten Energie. Beide Ziele gehen wir systematisch an. Wir
haben ein Gesamtkonzept für ein energieeffizientes Adlershof entwickelt, in dem wir vernetzte Lösungen der Versorgung, der Zwischenspeicherung und der Nutzung von Energie anstreben.
Können Sie das konkretisieren?
Mekiffer: Einerseits wollen wir mehr erneuerbare Energien
nutzen, also Wind- und Solarstrom, sowie geo- und solarthermische Wärmeerzeugung. Außerdem streben wir eine
effizientere Nutzung von Wärme, Kälte und Strom an, die
wir allerdings nur im Zusammenspiel mit den Menschen vor
Ort erreichen können. Es geht darum, sie für die Umsetzung
von Energieeffizienzmaßnahmen und für eine Veränderung
ihres Nutzerverhaltens zu gewinnen. Hinzu kommt eine administrative Dimension. Mit meinem Team entwickele ich
die Projekte, hole Genehmigungen für Baumaßnahmen und
Pilotvorhaben ein. Außerdem werben wir Fördergelder ein.
So fördert uns das Bundeswirtschaftsministerium seit 2011
im Programm „Energieeffiziente Stadt“ und auch von der
Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt bekommen wir Unterstützung.
Welche Projekte sind geplant, welche laufen schon?
Mekiffer: Wir schaffen Showcases für Effizienzmaßnahmen,
etwa zur Beleuchtung unserer Liegenschaften. Dazu gibt es
einen Artikel in diesem Heft auf Seite 24. Wärmeoptimierung
ist ein großes Thema. Hier setzen wir mit der BTB Blockheizkraftwerks-Träger- und Betreibergesellschaft Berlin und der
Technischen Universität Berlin (TU) ein Power-to-Heat-Projekt um, das Windstrom aus dem Umland für die Wärmeversorgung nutzbar macht. Die BTB wird außerdem ein Niedertemperatur-Wärmenetz realisieren, in dem rücklaufendes
Wasser aus Fernwärmeleitungen zum Beheizen einer neuen
Wohnsiedung hier am Standort genutzt werden soll. Besonders daran ist, dass die Bauherren auch Wärme aus eigenen
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Solarthermie-Anlagen in das Nahwärmenetz einspeisen
können. Ein weiteres Projekt widmet sich der Kälteversorgung eines Technologiezentrums am Standort. Spezialisten
der TU Berlin und der Siemens AG optimieren das bestehende Kältenetz und werden dafür einen vorhandenen Eisspeicher reaktivieren und einbinden. Zusätzlich soll Grundwasser zum Kühlen genutzt werden. Mittelfristig ist geplant,
Abwärme von ansässigen Betrieben in hygroskopischer Sole
zu speichern und diese bei Bedarf nutzbar zu machen.
Ist das Zukunftsmusik?
Mekiffer: Die Umsetzung ist in vollem Gange, zum Beispiel
bei der neuen Lichtplanung für unsere Liegenschaften oder
im Kälteprojekt. Auch Pilotprojekte sind schon erfolgreich
gelaufen – etwa für eine intelligente Außenbeleuchtung.
Dafür setzen wir auf die „Smart Street-Lighting“-Technologie
des Adlershofer Start-ups ICE Gateway GmbH. An zunächst
13 Straßenlampen haben wir die Effizienzpotenziale und die
Mehrwerte der steuerbaren vernetzten Beleuchtung untersucht. Auf dieser Basis starten wir ein Großprojekt.
Arbeiten Sie oft mit Adlershofer Firmen zusammen?
Mekiffer: Das bietet sich an. Es gibt hier enorme Kompetenz
in allen Fragen innovativer Energieversorgung und -nutzung.
Und kurze Wege machen die Zusammenarbeit leichter.
Wie holen Sie die Energienutzer ins Boot?
Mekiffer: Da gehen wir unterschiedliche Wege. Unser Energiemanager Simon Hamperl berät Investoren am Standort bei
Fragen zur Energieversorgung und -effizienz. Zudem erkundet er mit der Adlershof Facility Management GmbH, welche
Effizienzpotenziale es bei den WISTA-Liegenschaften gibt. In
diesem Jahr starten wir die Umrüstung auf LED-Beleuchtung,
von der wir etwa 60 Prozent Einsparung erwarten. Ähnliche
Effizienzprojekte initiieren wir auch mit Standortfirmen. Ein
weiterer Ansatz sind unsere Technologietouren. Sie zeigen,
welche innovativen Technologien in Adlershof entwickelt
werden und welche funktionierenden Lösungen es bereits
gibt. Teilnehmer können sich im direkten Gespräch informieren. Die Touren werden sehr gut angenommen – und haben
schon zur Nachahmung und Kooperation animiert. pt
Beate Mekiffer and her team develop strategies and projects for an energy-efficient
Adlershof. Since 2010, when she took on this issue at the operating company of the Adlershof technology park, the WISTA-MANAGEMENT GMBH, the energy strategy for the site has
taken concrete form. The situation requires a holistic solution, because the aim is to get the
people on site enthusiastic about innovative electricity, heating and cooling concepts, to
apply for funding and permits and to bring builders and property owners together with
idea generators from universities, start-ups and the utility sector.
Adlershof Special: Ms Mekiffer, your team develops
sustainable strategies for Germany’s largest and most
modern technology park. What’s going to change in
this regard?
Beate Mekiffer: We want to provide sustainable solutions
for the site. The focus is equally on environmentally acceptable energy provision and the efficient usage of energy provided. We’re approaching both goals systematically. We’ve
developed an overall concept for an energy-efficient Adlershof in which we strive for holistic, interconnected solutions
for energy provision, interim energy storage and the use of
energy.
Could you give us some concrete examples?
Mekiffer: For starters, we want to use more renewable energies, like wind and solar power, as well as geothermal and
solar thermal heat generation. We also aim to use heat, cooling and electricity more efficiently, though this is something
we can only achieve with the cooperation of the people on
site. Our task is to convince them to employ energy efficiency measures and to change their consumption behaviour.
There’s also an administrative dimension. My team and I
develop projects, gain permits for building measures and pilot projects and apply for funding. For example, the Federal
Ministry for Economic Affairs and Energy has been funding
us through its “Energy-Efficient City” programme since 2011
and we also receive financial aid from the Berlin Senate
Department for Urban Development and the Environment.
What projects are planned and which are already underway?
Mekiffer: We create showcases for efficiency measures such
as lighting for our premises. There’s an article on that in this
issue on page 25. Heat optimisation is a major topic. Here we
work with the BTB Blockheizkraftwerks-Träger- und Betreibergesellschaft Berlin and the Technical University of Berlin
(TU) to implement a power-to-heat project which makes
wind power from the surroundings usable for heat. The BTB
will furthermore set up a low-temperature grid in which returning water from the district heating pipes is to be used to
heat a new residential district here on the site. The special
feature about this is that the builders will also be able to
feed heat from their own solar thermal installations into the
local heating grid. Another project is dedicated to providing
cooling for a technology centre on site. Specialists at the
TU Berlin and Siemens are optimising the existing cooling
grid and will reactive and integrate an existing ice storage
facility for this purpose. Ground water should also be used
for cooling. Medium-term plans include storing heat emitted by operators on site in hygroscopic brine and making it
usable as needed.
Aren‘t these dreams of the future?
Mekiffer: Implementation is going full steam ahead, for
example the new light plans for our premises and the
cooling project. Pilot projects have also run successfully –
take for instance our intelligent outdoor lighting, where we
use smart street lighting technology developed by Adlershof start-up ICE Gateway GmbH. We initially studied the
efficiency potential on 13 street lamps and the value
added for controllable networked lighting. We’re launching
a major project based on the results.
Do you often collaborate with Adlershof companies?
Mekiffer: It’s convenient. We have enormous competence
here in every element of innovate energy provision and
usage. And the proximity facilitates collaboration.
How do you get energy users on board?
Mekiffer: We take different approaches. Our energy manager Simon Hamperl advises investors on site with respect
to questions about energy provision and efficiency. He also
works with Adlershof Facility Management GmbH to investigate the efficiency potential to be found on the WISTA
properties. This year we’re starting to change to LED lighting, which we anticipate will save us about 60 percent.
We’re initiating similar efficiency projects with other
companies on site. Our technology tours are another approach. They demonstrate which innovative technologies
are in development at Adlershof and which functioning
solutions we already have. Participants can talk to our
professionals and learn all about these solutions. The tours
are very popular and they’ve already prompted cooperation
and others to copy them.
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Die Energieplaner
In Adlershof wird die energetische Erschließung eines Technologie-,
Wissenschafts- und Wohnquartiers erforscht – zum ersten Mal in
dieser Größe in Deutschland.
A
dlershof wächst. Auf dem 4,2 Quadratkilometer
großen Areal des städtebaulichen Entwicklungsbereiches
Johannisthal/Adlershof siedeln sich immer mehr Unternehmen und Forschungseinrichtungen an, mit ganz unterschiedlichen Geschäftsmodellen und Bedürfnissen. Als Erweiterungsfläche für den Hochtechnologiestandort wird
derzeit der ehemalige Verschiebebahnhof Schöneweide,
auch „Gleislinse“ genannt, entwickelt. Damit sich in den
kommenden Jahren weitere Gewerbebetriebe ansiedeln können, entstehen zusätzlich mehr als zwei Kilometer neue
Straßen.
Das Energiekonzept ist ein wichtiger Teil der Infrastrukturplanung. Rohre für Fernwärme müssen verlegt, Gas- und
Stromleitungen gezogen werden. Die Standortmanager der
WISTA-MANAGEMENT GMBH (WISTA) wollen Zuzüglern
maximale Flexibilität erlauben, eine größtmögliche Vielfalt
von Energieträgern vorhalten und gleichzeitig Anreize zum
Einsparen von Energie bieten. Die Versorger erhalten dazu
detaillierte Vorgaben zum benötigten Energiebedarf.
„Eine zentrale Frage für die Energieplanung lautet: Wieviel
und welche Form von Energie brauchen die neuen Unternehmen?“, erklärt Frank Wittwer, Projektmanager Erschließung bei der Adlershof Projekt GmbH, Entwicklungsträger
als Treuhänder des Landes Berlin. „Werden sie Fernwärme
oder Solarthermie nutzen, eigene Blockheizkraftwerke betreiben oder eine Erdgastherme? Werden sie gar selbst
Energie produzieren, die auch in die Netze eingespeist
werden soll?“ Wittwer arbeitet eng mit den Versorgern
Vattenfall, GASAG/NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg und der BTB Blockheizkraftwerks-Trägerund Betreibergesellschaft mbH Berlin zusammen. Gemeinsam wollen sie in Adlershof ein
integriertes Energiekonzept umsetzen.
Quelle: HTW – Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
8
Adlershof special 45
Adlershof soll ein Modell
für andere große Technologie- und Gewerbestandorte
werden.”
Ziel ist es, bis zum Jahr 2020 eine Einsparung von 30 Prozent
der Primärenergie zu erreichen. Die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) sattelt auf das Projekt der
WISTA „Energiestrategie Berlin Adlershof 2020“ auf. Damit
wird zum ersten Mal in Deutschland die energetische Erschließung eines so komplexen Standortes mit Technologie-,
Wissenschafts- und Wohnnutzungen wissenschaftlich erforscht. „Adlershof soll ein Modell für andere große Technologie- und Gewerbestandorte werden“, so Wittwer.
Zuständig für die ersten Planungsschritte ist die Ingenieurgesellschaft BBP Bauconsulting. Eine große Herausforderung für Projektleiter Matthias Gaudig ist die komplexe
Energieinfrastruktur am Campus. „Der Strombedarf der
Unternehmen reicht von vier Kilowattstunden pro Quadratmeter pro Jahr bis zu Unternehmen mit energieintensiven
Rechenzentren, die bis zu 400 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr verbrauchen“, so Gaudig. Dazu kommen sehr
unterschiedliche Energiekonzepte. mh
Messen, steuern, überwachen: Die Technikzentralen von Gebäuden werden immer komplexer.
Measuring, controlling, monitoring: building control systems grow more and more complex.
The energy planner
Researchers at Adlershof study infrastructure provision to an entire
technology, science and residential district. It’s the first time a study
of this size has been conducted in Germany.
Adlershof should create
a model for other large
technology and commercial
sites”
Gebäudenutzungsplan der Wissenschaftsstadt Adlershof
Facilities map of the Adlershof science city
A
dlershof is growing. More and more companies
and research facilities, with a broad variety of business
models and needs, are moving into the 4.2 square kilometre
Johannisthal/Adlershof urban development area. The
former Schöneweide railway yard nicknamed Gleislinse is
currently being developed as a means to expand the hightech site. More than two kilometres of new streets will be
laid to make room for more businesses to settle here over
the coming years.
The energy concept is an important part of infrastructure planning. Pipes for heating have to be laid, gas and
electricity lines extended. The site managers of WISTAMANAGEMENT GMBH want to offer newcomers the utmost
flexibility, the greatest possible variety of energy sources
and, at the same time, incentives to save energy. Utility
companies will also receive detailed specifications regarding
the required energy needs.
“There is a central question for energy planning: How
much and what form of energy will new companies need?”,
explains Frank Wittwer, Infrastructure Provision Project Manager at Adlershof Projekt GmbH, the development agency which acts in Adlershof as trustee for the
federal state of Berlin. “Will they use district heating or
solar heat, or will they operate their own CHP or natural
gas heat? Perhaps they’ll even produce their own energy
and feed the extra into the grid?” Wittwer works closely
with the utilities Vattenfall, GASAG/NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg and the BTB Blockheizkraftwerks-Träger- und Betreibergesellschaft mbH Berlin.
Together they hope to implement an integrated energy
concept at Adlershof.
The goal is to save 30 percent in primary energy by the year
2020. The Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
(HTW) university of applied sciences has hitched itself to the
WISTA “Energiestrategie Berlin Adlershof 2020” project. This
is the first time in Germany that the energy infrastructure
provision of such a complex site with technological, scientific and residential usage will be researched scientifically.
“Adlershof should create a model for other large technology
and commercial sites”, Wittwer believes.
The engineering firm BBP Bauconsulting is responsible for
the initial planning steps. One major challenge for Project
Lead Matthias Gaudig is the complex energy infrastructure
on the campus. “There is a huge range of electricity needs,
from companies that get by with four kilowatt-hours per
square metre per year to those with energy-hungry data
processing centres using up to 400 kilowatt hours per
square metre per year”, explains Gaudig. At the energy
concepts behind them are also quite diverse.
Adlershof special 45
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Innovation beschleunigen
Große etablierte Unternehmen und Start-ups sprechen gewöhnlich eine unterschiedliche Sprache.
Die Unternehmenskultur ist genauso verschieden wie die Geschwindigkeit, mit der sich beide intern
und am Markt bewegen. Doch die Ideen der Jungen sind so wichtig für die Großen, wie Kunden und
Marktexpertise der Etablierten für den Erfolg der Gründer. Warum also nicht beide gezielt zusammenführen? Genau das ist die Idee des Adlershofer Accelerators A2, der sich in seiner Erstauflage ganz dem
Thema Energie widmet.
S
ie heißen Cloud & Heat, Vestaxx, Complevo, Sunride
oder Pixolus. Ihre Ideen reichen von Servern, deren Abwärme
zum Heizen von Gebäuden und Erwärmen von Wasser genutzt wird, über Fenster, die als attraktive Flächenheizkörper
dienen und über eine App gesteuert werden, eine Software,
um Solarstrom direkt vor Ort an Endkunden zu verkaufen,
bis hin zur mobilen Bilderkennungstechnologie, um Daten
schneller und einfacher zu erfassen.
24 Teams haben sich für das Accelerator-Programm beworben. Nach einem Auswahlverfahren präsentierten
zwölf ihre Ideen vor den Industriepartnern. Fünf Minuten
Präsentation der Pilotprojekte plus 15 Minuten FrageAntwort-Runde. Schließlich erhalten acht Unternehmen
intensive Betreuung durch die Industriepartner und stellen
im Juli auf einem „Demoday“ ihre Ergebnisse vor. rb
Aber auch branchenfremde Angebote wie das des Berliner
Unternehmens Complevo, das für die Optimierung von Montage- und Produktionsabläufen Fertigungsflüsse simuliert
und optimale Fertigungsreihenfolgen in Echtzeit berechnet,
können für die Energiebranche von großem Interesse sein.
„Genau darum geht es“, erklärt Oliver von Quast, Projektleiter des Adlershofer Accelerators A2 und verweist damit auf
einen wesentlichen Unterschied zu anderen Gründungsbeschleunigern. „Unser Ziel ist es nicht, junge Unternehmen für Investoren fit zu machen. Wir wollen mit unserem
Accelerator versuchen, die Passfähigkeit kreativer Energieideen für große Unternehmen aus diesem Sektor zu bewerten.“ Und auch das ist neu: Bislang gibt es keine Acceleratoren mit einem so eindeutigen Branchenfokus.
Energie ist in Adlershof – als Technologiepark selbst mit der
ersten ostdeutschen Gründergeneration „erwachsen“ geworden und reich an Erfahrung in der Begleitung innovativer Ideen – das neueste Kompetenzfeld des Standortes. Hier
wurden eine eigene Energiestrategie 2020 entwickelt, ein
Energiemanager etabliert, eine Reihe von Effizienzmaßnahmen wie zum Beispiel ein neuartiges Beleuchtungskonzept
sind in Arbeit. Nicht zuletzt verfügt Adlershof über zahlreiche technologische Anknüpfungspunkte zum Beispiel auf
dem Gebiet der Erneuerbaren Energien und Photovoltaik.
Auch die Energie-Industrie ist neugierig auf die „Neuen“.
Die Versorger GASAG, BTB und Stromnetz Berlin sind neben
dem Bundesverband Neue Energiewirtschaft Partner des
Programms.
Serverwärme zum Heizen und eine App zum Solarstromverkauf.
Die Ideen beim Pitching-Day waren vielfältig.
Mit dabei: (im Uhrzeigersinn)
Server heat emissions for heating or an app for selling solar energy –
ideas at the Pitching day were versatile.
Presenting were: (clockwise)
Stefan Krausz (pixolus), Elena Holsten (spsControl),
Karsten Friedrich (Complevo), Marco Borghesi (OEEX),
Benjamin Herzog (solaga)
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Adlershof special 45
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11
Longstanding major corporations and start-ups
generally speak different languages. The company
culture is just as varied as the speed at which the
two move both internally and in the marketplace.
However, the ideas of the younger generation are
just as important for the elders as customers and
market expertise is for the success of the new
business founder. So why not merge the two?
That’s precisely the idea behind the Adlershofer
Accelerator A2, whose first programme is dedicated
to the topic of energy.
Accelerating innovation
T
heir names are Cloud & Heat, Vestaxx, Complevo,
Sunride and Pixolus. Their ideas stretch from servers whose
heat emission is channelled to heat buildings and water,
to windows which serve as attractive, app-controlled panel
heaters, to a software which sells solar power to end customers on-site, to mobile image recognition technology which
more quickly and easily records data.
Products and services from outside the industry, such as
Berlin-based Complevo, which simulates the assembly and
production processes of production workflows and optimises their ordering in real time, can also be extremely interesting for the energy sector.
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... AND ICE REAL TIME SERVICES FOR SMART CITIES (ICE=ICT+ENERGY)
Serverwärme zum Heizen und eine App zum Solarstromverkauf.
Die Ideen beim Pitching-Day waren vielfältig. Mit dabei: (im Uhrzeigersinn)
Server heat emissions for heating or an app for selling solar energy – ideas at
the Pitching day were versatile. Presenting were: (clockwise)
Bradley Tinkham (Vestaxx), Matthias Kühl und Johannes Braunagel (dezera),
Lucas Drews (Cloud & Heat) und Stefan Thon (Sunride)
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“That’s just what this is about”, explains Oliver von Quast,
Project Lead at Adlershofer Accelerator A2, in reference
to the main difference between this project and other
innovation accelerators. “It isn’t our goal to ready young
companies for investors. We want to use our accelerator
to evaluate the suitability of creative energy ideas for large
companies in this sector”. There’s one more novelty: Until
now, there has never been an accelerator with such a clear
industrial focus.
GATE
WAY
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CONNECTED CITY
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Adlershof special 45
Energy at Adlershof – as a technology park which itself “grew
up” with the first generation of Eastern German founders
and which boasts a wealth of experience in supporting innovative ideas – is the newest field of competence at the
site. Adlershof developed its own Energy Strategy 2020, appointed an energy manager and began work on a series of
efficiency measures such as a new type of lighting concept.
Last but not least, Adlershof features numerous technological points of contact, for example, in the area of renewable
energies and solar energy. The “newcomers” have piqued the
interest of the energy sector. The utilities companies GASAG,
BTB and Stromnetz Berlin have joined the bne (Association
of Energy Market Innovators) as partners of the programme.
So far, 24 teams have applied to the accelerator programme.
After the knock-out round, 12 of them presented their
ideas to the industry partners. Each five-minute pilot project
presentation was followed by 15 minutes of Q&A. At the
end, eight of the companies were given intensive advisory
support by the industry partners and they will present their
results at a “Demoday” in July.
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5.
19.
19.
5. Autarsys GmbH
19. ForschungsVerbund Erneuerbare Energien (FVEE)
und Betreibergesellschaft
und Betreibergesellschaft
Berlin Berlin
Institut für
Institut
Angewandte
für Angewandte
Polymerforschung“
Polymerforschung“
6. Blockheizkraftwerks-Träger6. Blockheizkraftwerks-Träger20. „Fraunhofer
20. „Fraunhofer
6. Blockheizkraftwerks-Träger- und Betreibergesellschaft Berlin
20. „Fraunhofer Institut für Angewandte Polymerforschung“
LIGHT
BOREAL
GmbH
LIGHT GmbH
FUSS-EMV
FUSS-EMV
Ing. Max Fuss
Ing. Max
GmbH
Fuss
& Co.
GmbH
KG & Co. KG
7. BOREAL
7.
21.
21.
7. BOREAL LIGHT GmbH
21. FUSS-EMV Ing. Max Fuss GmbH & Co. KG
Brilliance
Fab BerlinFab
GmbH
Berlin
& Co.
GmbH
KG & Co. KG
Graforce
Graforce
GmbH
Hydro GmbH
8. Brilliance
8.
22.
22. Hydro
8. Brilliance Fab Berlin GmbH & Co. KG
22. Graforce Hydro GmbH
budatec
- Headquarters
GmbH - Headquarters
GmbH GmbH
9. budatec
9. GmbH
23. Greateyes
23. Greateyes
9. budatec GmbH - Headquarters
23. Greateyes GmbH
Energy
Colibri
GmbH
Energy
ehem.
GmbH
Kolobri
ehem.Power
Kolobri
Systems
Power AG
Systems AG
Heliocentris
Heliocentris
Energy Solutions
Energy Solutions
AG
AG
10. Colibri
10.
24.
24.
10. Colibri Energy GmbH ehem. Kolobri Power Systems AG
24. Heliocentris Energy Solutions AG
Biofuels
Cyano GmbH
Biofuels GmbH
Helmholtz-Zentrum
Helmholtz-Zentrum
Berlin fürBerlin
Materialien
für Materialien
und Energie
undGmbH,
Energie GmbH,
11. Cyano
11.
25.
25.
Helmholtz-Zentrum
Berlin für Materialien und Energie GmbH,
11. Cyano Biofuels GmbH
25.Institut
für
Institut
Silizium-Photovoltaik
für Silizium-Photovoltaik
DACHLAND
DACHLAND
GmbH
GmbH
12.
12.
Institut für Silizium-Photovoltaik
12. DACHLAND GmbH
Hermos GmbhH
Systems GmbhH
26. Hermos
26. Systems
Energietechnik-Insumma
DEIG Energietechnik-Insumma
GmbH GmbH
13. DEIG
13.
Hermos Systems GmbhH
26.
13. DEIG Energietechnik-Insumma GmbH
HPS
Home
HPS
Power
Home
Solutions
Power Solutions
GmbH GmbH
27.
27.
14. DKIPlan
14. DKIPlan
27. HPS Home Power Solutions GmbH
14. DKIPlan
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2
36
38
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Teltowkanal
GATEWAY
ICE GATEWAY
GmbH GmbH
Photonic
PT Photonic
Tools
Tools
28.28.ICE28.
41.41.PT 41.
Leibniz-Institut für Kristallzüchtung im Forschungsverbund
ICE GATEWAY GmbH
PT Photonic
Tools
32
43 Techno
Solar Solaranlagen GmbH
Berlin e.V. (IKZ)
IfG
Institute
IfG
for
Institute
Scientific
for
Scientific
Instruments
Instruments
GmbH
GmbH
PVcomB
Kompetenzzentrum
PVcomB
Kompetenzzentrum
DünnschichtDünnschichtund
und
29.
29.
42.
42.
GmbH
PVcomB
Dünnschicht- und
44 Kompetenzzentrum
29. IfG - Institute for33Scientific
42.Nanotechnologie
lesswireInstruments
AG
Younicos AG
Nanotechnologie
für Photovoltaik
für Photovoltaik
Berlin Berlin
- Ingenieurgesellschaft
IGEA - Ingenieurgesellschaft
für Erschließungsfür Erschließungsund Anla-und AnlaNanotechnologie für Photovoltaik Berlin
30. IGEA
30.
IGEA - Ingenieurgesellschaft für Erschließungs- und Anla30.gen-Planung
gen-Planung
mbH
mbH
GmbH GmbH
43. rd notstromtechnik
43. rd notstromtechnik
gen-Planung mbH
43. rd notstromtechnik GmbH
Planungsgesellschaft
„INGEA Planungsgesellschaft
für Energieanlagen
für Energieanlagen
mbH“
mbH“
RTG44.
Mikroanalyse
RTG Mikroanalyse
GmbH GmbH
31. „INGEA
31.
44.
31. „INGEA Planungsgesellschaft für Energieanlagen mbH“
44. RTG Mikroanalyse GmbH
Interbran
Systems AG
Systems AG
SENTECH
Instruments
Instruments
GmbH GmbH
32. Interbran
32.
45.
45. SENTECH
32. Interbran Systems AG
45. SENTECH Instruments GmbH
kleef&co
(Hong Kong)
(Hong
ltd.Kong)
Niederlassung
ltd. Niederlassung
Deutschland
Deutschland
Silicor
Materials
Silicor Materials
33. kleef&co
33.
46.
46.
33. kleef&co (Hong Kong) ltd. Niederlassung Deutschland
46. Silicor Materials
LEDsparlicht
GmbH GmbH
energy GmbH
energy GmbH
34. LEDsparlicht
34.
47. skytron®
47. skytron®
LEDsparlicht
GmbH
34.
47. skytron® energy GmbH
Leibniz-Institut
Leibniz-Institut
für
Kristallzüchtung
für
Kristallzüchtung
im
Forschungsverbund
im
Forschungsverbund
Solardynamik
Solardynamik
GmbH
GmbH
35.
35.
48.
48.
Leibniz-Institut
Kristallzüchtung im Forschungsverbund
35.Berlin
48. Solardynamik GmbH
e.V.Berlin
(IKZ) e.V.für
(IKZ)
SOTA SOLUTIONS
GmbH GmbH
49. SOTA
49.SOLUTIONS
Berlin e.V. (IKZ)
49. SOTA SOLUTIONS GmbH
AG
lesswire AG
36. lesswire
36.
Techno
Solar
Techno
Solaranlagen
Solar
Solaranlagen
GmbH GmbH
50.
50.
lesswire
AG
36.
50. Techno Solar Solaranlagen GmbH
Schmeißer
Schmeißer
GmbH GmbH
37. Lufttechnik
37. Lufttechnik
Technology
Technology
Management
Management
Group
GmbH
Group GmbH
51.
51.
37. Lufttechnik Schmeißer GmbH
51. Technology Management Group GmbH
GmbH GmbH
38. Plasmetrex
38. Plasmetrex
Vestaxx GbR
52. Vestaxx
52. GbR
38. Plasmetrex GmbH
52. Vestaxx GbR
Polar Refrigeration
GmbH GmbH
39. Polar
39.Refrigeration
Volt
in
Motion
Volt in
GmbH
Motion GmbH
53.
53.
Polar
Refrigeration
GmbH
39.
53. Volt in Motion GmbH
GmbH GmbH
40. Prediktor
40. Prediktor
Younicos
AG
Younicos
AG
54.
54.
40. Prediktor GmbH
54. Younicos AG
Adlershof special 45
15
District heating with sun power
An innovative low-temperature grid provides the residents of „Wohnen am
Campus“in Adlershof with environmentally friendly, low-cost heat. The trick
is that the grid draws surplus heat from individual solar installations.
Between the Humboldt University of Berlin and the
landscape park, the new “Wohnen am Campus” district is
being developed in Adlershof with a mixture of rental and
owner-occupied flats in town houses, apartment complexes
and student residence halls. Each has its own high energy
standard.
Fernwärme mit Sonnenkraft
Ein innovatives Niedertemperaturnetz versorgt die Bewohner von „Wohnen am Campus“
in Adlershof umweltfreundlich und kostengünstig mit Wärme. Der Clou: Überschüssige
Wärme einzelner Solaranlagen lässt sich in das Netz einspeisen.
Zwischen Humboldt-Universität zu Berlin und Land-
schaftspark entsteht im Quartier „Wohnen am Campus“
in Adlershof Wohnraum für über 3.000 Menschen – eine
Mischung aus Miet- und Eigentumswohnungen in Townhouses, Geschosswohnungsbauten und studentischem
Wohnen. Sehr individuell, mit hohem energetischen Standard.
Der lokale Energieversorger BTB Blockheizkraftwerks- Trägerund Betreibergesellschaft mbH Berlin realisiert im Quartier
eine wirtschaftlich und ökologisch interessante Lösung: ein
Niedertemperaturnetz, bei dem Bewohner Überschüsse
aus ihrer Solarthermieerzeugung in das Verbundnetz einspeisen können. „Moderne Häuser verbrauchen sehr wenig Energie, zumal die gesetzlichen Standards sehr hoch
sind“, erklärt Andreas Reinholz, Projektleiter der BTB für das
Quartier. „Hohe Vor- und Rücklauftemperaturen üblicher
Fernwärmenetze sind in Neubaugebieten aufgrund der
niedrigen Energiebedarfe der Gebäude nicht mehr wirtschaftlich.“ Normalerweise fließt 110 Grad Celsius warmes
Wasser hin und 55 Grad warmes zurück – durch Rohre, die
im Jahresschnitt in zehn Grad warmem Erdreich vergraben
sind. In dem Adlershofer Neubaugebiet liegt die Vorlauftemperatur bei nur 60 bis 65 Grad, was die Wärmeverluste zum
Erdreich deutlich verringert.
„Das Konzept zielt auf die ganzheitliche Betrachtung von Fernund Nahwärmenetzen, von der Erzeugung bis zur Übergabe
im Gebäude sowie auf verbesserte Einkopplung von Wärme
auf geringerem Temperaturniveau in den Netzbetrieb“, erklärt Professor Lars Kühl vom Institut für energieoptimierte
Systeme an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Wolfenbüttel, die das innovative „Newtonprojekt“ im Rahmen der Bebauung „Wohnen am Campus“
wissenschaftlich begleitet. „Dieses Neubaugebiet ist ideal
für das innovative Energiekonzept, denn es weist mit Plusenergiegebäuden einen äußerst geringen Wärmebedarf
auf“, erklärt Kühl. Erst durch die damit verbundenen niedrigen Wärmeverbräuche wird es möglich, dass BTB-Kunden
im Gebiet „Wohnen am Campus“ überschüssig erzeugte
Sonnenwärme in das Netz einspeisen können und bei Bedarf
in den dunkleren Monaten dafür als Ausgleich Fernwärme
aus dem Blockheizkraftwerk beziehen können „Das ist wie
ein Saisonalspeicher“, sagt Reinholz. Im Herbst wird die erste
Solaranlage in Betrieb gehen, zwei weitere werden folgen.
„Hier können wir zeigen, welche Möglichkeiten Fernwärme
inzwischen bietet“, freut sich Reinholz. Möglichkeiten, die
sich auszahlen. Bis zu 20 Prozent weniger Primärenergie
und bis zu 15 Prozent Kohlendioxid werden am Campus im
Vergleich zu konventionellen Fernwärmenetzen eingespart.
„Wir haben in Adlershof eine Menge für künftige Bauprojekte gelernt“, resümiert Reinholz. cl
The local energy provider BTB Blockheizkraftwerks- Trägerund Betreibergesellschaft mbH Berlin offers a solution here
which is interesting in both financial and environmental
terms: a low-temperature grid for the new district in which
residents can feed surplus energy from their own solar installations into the common grid. “Modern homes consume
very little energy, particularly because the legal standards
are very high”, explains Andreas Reinholz, Project Lead at
BTB for the “Wohnen am Campus” district. “The high supply
and return temperatures of typical district heating are no
longer economical in new construction areas due to the low
energy needs of the buildings”. Normally, the water flows in
at 110 degrees Celsius and returns at 55 degrees, through
pipes buried in soil that averages 10 degrees more than usual throughout the year. In the Adlershof new construction
area, the supply temperature is only 60-65 degrees, a significant reduction in heat loss to the surrounding soil.
“The aim of the concept is to consider the district and local heat grids holistically, from generation to distribution
into the buildings, and to better integrate heat from lower
temperature levels into grid operation”, explains Professor
Lars Kühl from the Institute for Energy-Optimised Systems
at the Ostfalia University of Applied Sciences, Wolfenbüttel,
which is supporting the innovative “Newton Project” from
the scientific side, within the scope of construction of the
“Wohnen am Campus” district. “This new construction area
is perfect for the innovative energy concept, because all
the surplus energy from individual buildings means it has
extremely low heating needs”, explains Kühl. For the first
time, the related low heating needs make it possible for BTB
customers in the “Wohnen am Campus” district to feed surplus power generated through solar energy into the grid and
then, in the darker months, to draw out district heating from
the CHP as needed. “It works like seasonal energy storage”,
explains Reinholz. The first solar installation will go into
operation in autumn this year, with two more following
soon thereafter. “Here we can show what opportunities
district heating now offers”, Reinholz explains with pleasure.
These opportunities pay off. Compared to conventional district heating grids, “Wohnen am Campus” will use up to 20
percent less primary energy and generate up to 15 percent
less carbon dioxide. “We’ve learned a great deal in Adlershof
for future construction projects”, Reinholz sums up.
Ideal für das innovative Energiekonzept: Die Häuser im
Neubaugebiet weisen einen geringen Energiebedarf auf.
16
Adlershof special 45
Perfect for the innovative energy concept: The new
construction area and its houses have low energy needs.
Adlershof special 45
17
Smarte Fenster
Große Fenster in der modernen Architektur haben nicht nur ästhetische
Bedeutung. Sie fangen Licht und Wärme ein und sparen dadurch
Energie. Neben allen Vorteilen haben diese großen Glasflächen auch
Nachteile. Die Stellfläche an Wänden wird eingeschränkt und die Sonne
heizt im Sommer die Räume übermäßig auf.
A
n einer Lösung des ersten Problems arbeiten die Gründer der Firma
Vestaxx GbR. Sogenannte Passivhäuser benötigen nur an sehr wenigen
kalten Tagen eine Zusatzheizung, so
dass sich eine Investition in eine herkömmliche Anlage kaum lohnt. Die
Alternative sind elektrische Zusatzheizungen, die aus ästhetischen Gründen
oft als Wandflächenheizung ausgelegt
werden. Diese Flächen sind dann aber
nicht mehr für andere Zwecke nutzbar.
Also, warum nicht die Fensterflächen
als Heizung nehmen?
Vestaxx entwickelte eine Technologie,
die sich sehr effizient aufbringen lässt
und trotzdem unsichtbar bleibt. Die
Fensterscheibe wird auf der Innenseite
mit einer hauchdünnen metallischen
Schicht versehen, die sich bei Anschluss an eine Stromquelle erwärmt.
Wärmeverluste nach außen gibt es
kaum, in modernen Dreifachfenstern
können Wirkungsgrade bis zu 95 Prozent erreicht werden. Wird der Strom
noch mittels Photovoltaik erzeugt,
bleibt die Erzeugung der Wärme zum
Heizen CO2-neutral.
Moderne verglaste Geschäftsgebäude
verbrauchen jedoch mittlerweile mehr
Energie zur Kühlung als zum Heizen.
Die als Gegenmaßnahme verbauten
mechanischen Beschattungssysteme
sind aufwendig und wartungsintensiv.
Zusammen mit der Adlershofer Dependance des Fraunhofer Instituts für Angewandte Polymerforschung IAP hat
die Tilse Formglas GmbH ein neues
kostengünstiges und wartungsfreies
Verfahren erdacht. Ein Glas, dass sich
bei Temperaturerhöhung reversibel
von Klar- zu Milchglas wandelt.
Von links: Andreas Häger, Wiebke Kropp-Büttner
und Bradley Tinkham, die Gründer der Vestaxx GbR
From left: Andreas Häger, Wiebke Kropp-Büttner
and Bradley Tinkham, founders of Vestaxx
18
Adlershof special 45
Die Wissenschaftler des IAP entwickelten dazu kleine Kapseln, gefüllt
mit Substanzen, die abhängig von
der Temperatur ihren Brechungsindex
ändern, und so Licht und Infrarotstrahlung entweder durchlassen oder
reflektieren.
Hergestellt werden diese Mikrokapseln in einer Pilotanlage in Adlershof, anschließend werden sie bei Tilse
Formglas im brandenburgischen Nennhausen in Gießharz eingebracht und
mit den Glasscheiben verbunden. Diese lassen sich dann in nahezu beliebigen Formen und Größen verarbeiten.
Die Grenzen werden dabei nur durch
die Technik der Glasverarbeitung bestimmt. ah
Fenster von Tilse Formglas verwandeln sich bei
Temperaturerhöhung von Klar- zu Milchglas.
Smart windows
Large windows in modern architecture offer more than aesthetics;
they also capture light and heat, and thereby save energy. Large panes
of glass carry disadvantages along with all their advantages. They limit
the available surface on the walls and the sun brings too much heat
into the rooms in summer.
T
he founder of Vestaxx is working on a solution for the first problem.
So-called passive houses only need additional heating on a few cold days, so
investment in a conventional heating
system is hardly worthwhile. Electric
supplementary heaters offer one alternative, and these are often installed
as panel heaters on the walls for aesthetic reasons. However, this space is
no longer available for other uses. Why
not use the window surface for heating?
Vestaxx has developed a technology which works very efficiently and
is nevertheless invisible. They apply
a sheer, metal layer to the interior of
the window pane which spreads heat
when plugged into a power source.
There is hardly any loss of heat to the
outside and efficiency can reach up to
95 percent in modern three-pane windows. If the power comes from a solar
source, the generation of heat remains
CO2-neutral.
Modern buildings with glass façades
now demand more energy for cooling
than heating. The mechanical shading
systems installed to combat this are
costly and high-maintenance.
Tilse Formglas windows change from clear to
translucent when temperatures rise.
Working with the Adlershof annex
of the Fraunhofer Institute for Applied Polymer Research (IAP), the Tilse
Formglas GmbH invented a new, lowcost and maintenance-free procedure.
It temporarily changes a glass pane
from clear to translucent when the
temperature reaches a certain limit.
The scientists at IAP developed small
capsules filled with substances which
change their refraction index depending on the temperature, so that light
and infra-red rays will either be reflected or allowed through.
These microcapsules will be manufactured in a pilot plant in Adlershof, after which they will be mixed into cast
resin by Tilse Formglas in Nennhausen,
Brandenburg and there spread onto
glass panes. These can then be processed into nearly any shape or size.
The limits will only be determined by
glass processing technology.
Adlershof special 45
19
Thorsten Werner, Leiter Fernerkundung im Bereich CeGIT der SAG
Thorsten Werner, head of remote
reconnaissance of CeGIT/SAG.
The power
transmission path
as a biotope
The energy revolution is heightening the problem of energy transport.
As the grid expands accordingly, public interest is growing with respect
to the presence of power transmission paths and their impact on their
surroundings. Ecological tracking using laser-controlled remote sensors
and near-natural biotopes around the power lines is the field of the SAG
CeGIT from Adlershof.
I
BU
Die Schneise als Biotop
Mit der Energiewende gewinnt das Problem des Stromtransports eine immer größere Bedeutung. Der damit
verbundene Ausbau des Netzes rückt auch Leitungstrassen und deren Einfluss auf die umliegende Natur
stärker ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Ökologische Trassierung mittels lasergestützter Fernerkundung und
naturnahe Stromschneisenbiotope sind das Arbeitsgebiet der SAG CeGIT aus Adlershof.
D
er Transport von hochgespanntem Strom erfolgt in Deutschland
fast ausschließlich über Freileitungen
auf breiten Trassen. Eine Vielzahl gesetzlicher Auflagen widmet sich der
Sicherheit und Wartung bestehender
Leitungen und ihrer Strom führenden
„Seile“. Bestimmungen zur naturnahen Schneisengestaltung im und um
den Trassenverlauf gelten dagegen
erst seit Kurzen und zunächst nur für
Neubauten. „Nicht nur ökologisch“,
sagt Thorsten Werner, Leiter Fernerkundung im Bereich CeGIT der SAG, die
für die Projektierung und Trassierung
von Stromleitungen Geo-, Netz- und
Anlagendaten erhebt und verarbeitet,
„auch wirtschaftlich ist die Planung
dieser Stromschneisen sehr sinnvoll.“
Sie gewährleiste den schadensfreien
Betrieb und spare Geld.
„Kein Trassenkilometer ist wie der andere“, erklärt Thorsten Werner, „jede
Baum- und Buschart hat ihre eigene
20
Adlershof special 45
Wachstumsdynamik. Für die Betriebssicherheit einer Stromtrasse sind Informationen zu Flora und Fauna unter den
Leitungsseilen enorm wichtig.“ In die
Leitungen wachsende Bäume können
nicht nur Versorgungsunterbrechungen verursachen, die bis zu 380.000
Volt führenden Leitungen können auch
gefährlich werden. Sie entfachen Brände, wenn Pflanzen zu nah heranwachsen und führen bei Kontakt durch Tier
oder Mensch zu tödlichen Unfällen.
Verantwortlich für die Betriebssicherheit einer Trasse ist immer der Netzbetreiber. Er muss seine Trassen und die
darunter liegenden Schneisen pflegen.
Standardisierte Rückschnitte oder gar
Kahlschläge – bislang Praxis – führen
aber selten zum gewünschten Ziel,
weiß Geograf Werner. Zweckmäßiger
sei es, darüber nachzudenken, welche „naturräumliche Ausstattung“
unter der Trasse ökologisch sinnvoll
und gleichzeitig leicht zu pflegen sei.
Ein Zielbiotop entwickeln, nennt Werner
das.
Helikopter, Kleinflugzeuge und Drohnen, die mit modernsten Laserscannern oder Infrarotkameras ausgestattet sind, überfliegen die Trasse,
erheben Daten und analysieren mit
einer Spezialsoftware den Ist-Zustand.
Ergebnis der Auswertung ist ein Kataster, dass Biotoptypen bestimmt, aus
denen sich Wachstumsprognosen ermitteln, Minderabstände und Wuchshöhen benennen und Baumfallkurven
berechnen lassen. Am Ende stehen
genaue Pflegepläne für die einzelnen
Trassenabschnitte oder gar die Umwidmung in pflegeleichtere Biotope.
„Ökologische Trassenpflege bringt
Trassenpflege und Umweltschutz in
Einklang, sie ist effektiv und erzielt
ökonomische Effekte“, ist Thorsten
Werner überzeugt. rb
n Germany, high-voltage electricity is transported almost exclusively through overhead power transmission lines hanging from above-ground
transmission towers. There is a host
of regulations which cover the safety
and maintenance of existing power
lines and their electricity-conducting
cables. However, laws stipulating that
the areas in and around these power transmission paths remain nearly
natural have only cropped up recently
and only apply to new construction.
As Thorsten Werner, Head of Remote
Sensing in the CeGIT area at SAG, who
compiles and processes geodata, grid
data and plant data for project work
and for tracking power transmission
line usage, says, “Planning these power transmission paths makes sense
from both an environmental and a
financial point of view”. It guarantees
damage-free operation and saves
money.
“No kilometre of power transmission
path is like the next”, explains Thorsten
Werner. “Every type of tree and bush
has its own growth dynamic. Information on flora and fauna under the power lines is extremely important for the
operational safety of a tower”. Trees
growing along the lines can cause
power outages, which can be dangerous in lines conducting up to 380,000
volts. They can cause fire to break out
if the plants grow too near and physical contact to animals or people can
cause death.
The grid operator is always responsible
for the operational safety of a power
transmission tower. They have to tend
their towers and the paths that run
between them. However, the standard
trimming or even clear-cutting that
has been the practice to date seldom
brings about the desired goal, as geographer Werner knows. The purpose
is better suited by considering which
“natural landscaping” makes environmental sense below the towers and at
the same time is easy to tend. Werner
calls this developing a target biotope.
Helicopters, small aircraft and drones
outfitted with state-of-the-art laser
scanners or infra-red cameras fly over
the towers, compile data and analyse
the actual status with special software. The results of this analysis constitute a cadastre which defines types
of biotopes from which growth forecasts can be determined, minimum
spacing and growth heights defined
and tree felling curves calculated. In
the end you have precise care plans
for each section of the power transmission path or even rezoning into
easier-to-maintain biotopes. “Environmental care of power transmission
paths harmonises the needs of tower
care and environmental protection. It
is effective and helps to achieve environmental results”, states Thorsten
Werner with conviction.
Adlershof special 45
21
Automatisierungstechnik unter
anderem für 700 Bahnhöfe
kommt vom Unternehmen
Hermos.
Großer Bahnhof
für Automatisierung
Automation technology for 700
train stations, amongst other
facilities, comes from Hermos.
Wer auf dem Berliner Hauptbahnhof zum Zug eilt, hat wenig Zeit, die
Gebäudetechnik dieses Knotenpunkts zu bewundern, an dem sich
täglich über eintausend Züge von Fern-, Regional- und S-Bahn kreuzen.
Zudem bietet der Bahnhof rund 15.000 Quadratmeter Gewerbefläche.
Heizung, Lüftung, Beleuchtung, Sonnenschutz – alles funktioniert vollautomatisch, ebenso wie Brand- und Rauchmeldung oder die Aufzugsund Rolltreppensteuerung. Das komplexe Netz aus Aktoren, Schaltern,
Sensoren und Reglern verschiedenster Hersteller wird mit Hard- und
Software aus der HERMOS-Gruppe überwacht.
D
azu zählen die Hermos AG mit Hauptsitz im fränkischen Mistelgau bei Bayreuth und die Hermos Systems
GmbH mit Hauptsitz in Dresden. Seit sechs Jahren betreiben
diese Firmen auch eine Geschäftsstelle in Berlin-Adlershof.
Der Standort sei wegen der Nähe zu Kunden und der guten
Autobahnanbindung gewählt worden, sagt Büroleiter Guido
Raabe. Zudem biete der Technologiepark mit seinen vielfältigen Unternehmen und Instituten gute Kontakt- und Kooperationsmöglichkeiten.
„Unser Geschäftsfeld ist Automatisierungstechnik“, sagt
Raabe. Das umfasse Gebäudetechnik ebenso wie Industrieund Infrastrukturanlagen weltweit und zwar – als besonderes Merkmal – unabhängig von bestimmten Herstellern
oder Produkten. Realisiert wird das vor allem mit der von
der Hermos AG entwickelten Software „FIS#energy” (Facility
Spektakulär gelang dies beim riesigen Gebäude „The
Squaire“, das den ICE-Bahnhof am Frankfurter Flughafen
überspannt und mit rund 200.000 Quadratmetern eine der
größten Büroimmobilien in Deutschland ist. Mess-, Steuerungs- und Regelanlagen sowie die Leittechnik für Heizungs-,
Lüftungs- und Klimazentralen und der Raumautomation
wurden von Hermos installiert. Zur vollautomatischen Steuerung müssen hier rund 500.000 Datenpunkte von Reglern,
Schaltern oder Sensoren verschiedener Hersteller zusammengeführt werden.
Zu den größten Kunden gehört die Bahn AG, die bereits rund
700 Bahnhöfe mit Hermos-Technik automatisieren und die
Sicherheitsbeleuchtung für Schnellfahrtunnel installieren ließ. „Bisher
wurde das in 56 Tunneln mit einer
Gesamtlänge von etwa 130 Kilometern realisiert“, sagt Raabe. Als Beispiel
für weitere Industrieprojekte nennt
der Berliner Büroleiter die Biogasanlage Templin. Doch auch historische
Gebäude, etwa das Schloss Freudenstein in Freiberg, hat das Unternehmen
bereits automatisiert. pj
130 Kilometer Schnellfahrtunnel hat die
Hermos AG für die Bahn mit Sicherheitsbeleuchtung ausgerüstet.
130 kilometres fasttrack tunnels have been
equipped with security lighting by Hermos.
22
Adlershof special 45
Large railway station
for automation
Information System), mit der sich Anlagen, Schalter und
Knotenpunkte verschiedenster Hersteller unter einen Hut
bringen lassen.
People rushing to catch a train at Berlin Central Station have little time to admire the building
technology of this major hub where more than one thousand local, regional and long-distance trains
interconnect. The station also offers about 15,000 square metres of commercial space. Heating, ventilation, lighting, sun shade – all of it works fully automatically, just like the fire and smoke detectors
and the lift and escalator controls. This complex grid of actuators, switches, sensors and controllers
from diverse manufacturers is monitored by the hardware and software of the HERMOS Group.
T
he group includes the Hermos AG, based in Mistelgau, Franconia, near Bayreuth and the Hermos Systems
GmbH, based in Dresden. The company has also maintained
an office in Berlin Adlershof for the last six years. The site
was chosen for its proximity to customers and good connections to the autobahn, says Office Manager Guido Raabe.
The technology park also offers good contact and cooperation opportunities thanks to the many different kinds of
companies there.
“Our business area is automation technology”, says
Raabe. That spans across building technology and industrial and infrastructure facilities worldwide and
– something that sets us apart – regardless of manufacturer or product. The secret behind this is the software developed by the Hermos AG: ”FIS#energy”(Facility
Information System). FIS makes it possible to reconcile the
systems, switches and junctions of any number of manufacturers.
One spectacular example is “The Squaire”, the enormous
200,000 square metre area which covers the ICE station at
the Frankfurt Airport and represents one of the largest office
properties in all of Germany. Hermos installed the measurement, control and regulation systems, as well as the process
control technology for the heating, ventilation and central
air conditioning and the room automation. Fully automating the control required Hermos to combine around 500,000
data points for regulators, switches and sensors from various manufacturers.
One of its largest customers is the Bahn AG, which has already automated around 700 railway stations with Hermos technology and is having the company install security
lighting for high-speed tunnels. “To date we’ve outfitted 56
tunnels with a total length of about 130 kilometres”, says
Raabe. As an example of other industrial projects, the office manager cites the Templin biogas plant. However, the
company has also automated historical buildings, like Castle
Freudenstein in Freiberg.
Adlershof special 45
23
Leuchten mit Content
1882 geht in der Hauptstadt die erste elektrische Straßenbeleuchtung an, knapp 50 weitere Jahre vergingen,
ehe sie in den 1930er-Jahren gänzlich elektrisch erstrahlte. Heute beleuchten Berlin über 220.000 Laternen.
Abends an, morgens aus. Doch Licht und Laterne der Zukunft können mehr. In Adlershof wird dazu gerade
eine bislang einmalige Idee verwirklicht. Das Start-up ICE Gateway verwandelt dort gewöhnliche Straßenlaternen in multifunktionale Netzknoten, die noch dazu Strom sparen.
Energiesparen ist Programm in Adlershof. Das gilt
auch für die Straßenbeleuchtung. Aber nur eine Straße erhellen, dass wäre wohl zu wenig für eine Laterne in einem
Hochtechnologiepark. Das Licht der Zukunft sieht anders
aus: Es wird dort eingesetzt, wo es nötig ist, ist definierbar
in seiner Stärke und der Dauer seines Einsatzes, es ist über
eine App aus der Ferne programmierbar und zu warten. Außerdem meldet es sich selbst bei Betriebsproblemen. Auch
die Laternen bekommen neue Aufgaben: Sie sollen Daten
sammeln, Verkehrsströme und Umweltdaten messen oder
auf die Mittagskarte der Pizzeria oder den Parkplatz auf der
anderen Straßenseite hinweisen. Lokale Informationen, zum
Beispiel für Passanten zur Verfügung stellen, damit man sie
mit jedem beliebigen Gerät per WLAN abholen kann, ohne
ins Internet zu gehen. An jeder Straßenecke erhält man andere Infos.
Dafür bauen der Standortbetreiber WISTA-MANAGEMENT
GMBH und das 2013 gegründete Unternehmen gemeinsam eine vernetzte digitale Infrastruktur auf. Sie statten
das Innenleben von 160 Außenleuchten mit Leuchtdioden
und digitalen Komponenten aus, „Gateways“, die eigens
dafür von dem jungen Unternehmen entwickelt und gebaut
worden sind. „Das Besondere daran ist, dass die eingebauten Prozessoren die Sensordaten direkt vor Ort verarbeiten
und damit Echtzeitanwendungen ermöglichen“, erläutert
Ramin Mokhtari, Geschäftsführer von ICE Gateway. „Aus
Datenschutzgründen verzichten wir auf den Einsatz teurer Kameras und bieten stattdessen unsere‚ anonyme, auf
Ultraschall basierende Lösung an.“ Am äußeren Erscheinungsbild der Laternen ändert sich nichts.
Auch die Leuchtdioden der Straßenleuchten werden über die
Gateways gesteuert, so dass verschiedenste Anwendungsszenarien für das Licht definiert werden können. Leuchten
könnten heller strahlen, wenn etwa ein Auto darunter gerade einparkt oder Fußgänger sie passieren. Gleichzeitig
dienen die Gateways als Plattform für eine vielseitige Service-Infrastruktur, sei es für Verkehr, Parken, Logistik oder
Echtzeitmarketing. „Bis zu 80 Prozent Energieeinsparung
A Smarter Kind of Lamp
Electrical lighting first came to the capital city in
1882, but it took nearly 50 years before the street
lamps were fully electrified in the 1930s. Today,
more than 220,000 street lamps light up Berlin at
night. The street lamps of the future may surpass
their predecessors in function, though. An unprecedented idea is being tested in Adlershof right now:
Start-up company ICE Gateway turns common street
lamps into power-saving but multifunctional network nodes.
Smart City Außenbeleuchtung
Smart City exterior lighting
Medienstreaming und Echtzeit-Marketing
Media streaming and real-time marketing
Medienstreaming
Media streaming
Anonymisierte Verkehrsflussanalyse
Anonymised traffic analysis
M2M
Netzwerk
M2M
Network
Lichtsteuerung
Lighting control
Verkehrsflussanalyse
Traffic analysis
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Adlershof special 45
J
ust like everything else in Adlershof, street lighting
must not waste energy. Merely lighting up a street wouldn’t
be quite enough for a lamp installed in a high-tech park, of
course. Future-proof lighting will come on when necessary,
can be adjusted in intensity and duration of use, can be programmed and serviced remotely with an app and will report
any operating interferences that it suffers on its own. The
street lamps are up to facing new tasks as well: They are to
collect data, measure traffic flows and record environmental
information, provide the lunch menu of the pizzeria around
the corner or point out the free parking place across the
street. They offer local information, e.g. for passers-by, ready
to be called wirelessly with any device without requiring
internet access. New information will be provided at every
corner.
Vernetzt und digital
Cross-linked and digital
Lokale Services
über Beacons
Local services via
beacons
© 2016 Berliner NetzwerkE
sind möglich und über die offene Schnittstelle der Plattform
können Dritte angebunden werden. Das verspricht spannende Anwendungen“, freut sich auch Simon Hamperl über das
Projekt. Er ist Energiemanager der WISTA-MANAGEMENT
GMBH und ergänzt: „Ein Projekt mit dieser Multifunktionalität und in dieser Größenordnung ist bisher weltweit einmalig.“ rb
Intelligentes Gateway
(auf Linux basierend)
Intelligent gateway
(Linux based)
© 2016 Berliner NetzwerkE
© 2016 Berliner NetzwerkE
Adlershof special 45
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Site operator WISTA-MANAGEMENT GMBH and ICE Gateway GmbH, founded in 2013, are cooperating to develop a
digital infrastructure network for this. They equip the interior of 160 outdoor lamps with light-emitting diodes and digital components called “gateways” that the young company
has developed and built specifically for this purpose. “This
solution is special because the sensor data are processed
right on site to allow for real-time solutions.” explains Ramin
Mokhtari, managing director of ICE Gateway. “For reasons
of data privacy, we do not use expensive cameras, instead
offering an ‘anonymous’ solution based on ultrasound.” The
outer appearance of the street lamps will not be changed.
The light-emitting diodes of the street lamps are also controlled via a gateway, permitting definition of various lighting application scenarios. Lamps can brighten up when a car
is parking beneath them or when people are walking past.
At the same time, the gateways serve as a platform for a
diverse service infrastructure for traffic, parking, logistics
or real-time marketing. “Energy savings of up to 80 percent
are possible and third parties can be connected via the platform’s open interface. This promises exciting applications,”
Simon Hamperl, energy manager of WISTA, enthusiastically explains about the project before adding: “A project with
this kind of multi-functionality and at this size is unique in
the world so far.”
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Companies and Institutes: 1,013
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Unternehmen: 510
Mitarbeiter: 6.134
Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen: 10
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SCIENCE AND TECHNOLOGY PARK
Companies: 510
Employees: 6,134
Non-university research institutes: 10
Employees: 1,680
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Employees: 1,055
Students: 6,524
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Unternehmen: 140
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Employees: 1,977
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