Als HB9BYZ mit der ganzen Welt vernetzt
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Als HB9BYZ mit der ganzen Welt vernetzt
23 LANGENTHAL MZ Donnerstag, 11. Juni 2009 Als HB9BYZ mit der ganzen Welt vernetzt Mit 323 Ländern und Inseln stand Amateurfunker Peter Zbinden in den vergangenen Jahren bereits in Kontakt Via Funk vernetzt sich Peter Zbinden täglich mit der ganzen Welt. Sich und seine Vereinskollegen bezeichnet das Mitglied der Union Schweizerischer Kurzwellenamateure dennoch als Individualisten. Obwohl sein Hobby auf menschlicher Interaktion basiert, behauptet Peter Zbinden, «alles andere als ein Vereinsmeier zu sein». Dem Verbund aus ihm Gleichgesinnten fühlt er sich mit seiner Mitgliedschaft bei der Union Schweizerischer Kurzwellen Amateure (USKA; siehe Kontext) zwar verpflichtet. Zu Beginn der 1970er-Jahre zeichnete er als Gründungsmitglied der Sektion Oberaargau, amtierte in der Zwischenzeit als Sekretär, Kassier und Redaktor des Vereinsblattes und schätzt es, an den USKA-Treffen hie und da die Gesichter hinter den aus Buchstaben und Zahlen formierten Rufzeichen zu sehen. Nichtsdestotrotz unterstreicht Zbinden seine These, wonach der Grossteil der Kurzwellen-Amateure Individualisten seien. Sich selbst dieser Mehrheit zurechnend, verweist er – statt von Vereinsaktivitäten zu schwärmen – auf die aus seiner Funkkammer hervorstechende Weltkarte. Auf ihr sind die 338 Länder und Inseln abzulesen, die gegenwärtig via Funk erreicht werden können. Für HB9BYZ bedeutet dies sodann jede Menge Arbeit; noch manches «GA» und ebenso viele «73». M A RT I N A S C H L A P B AC H Der Dialog, den vor wenigen Minuten die beiden Buchstaben «GA» eröffneten, wird nun mit den zwei Zahlen «73» beendet. Gleichzeitig mit dem Dialog verklingt das hintergründige Rauschen, erlöschen die vielen rot und grün flackernden Lämpchen und die auf den etlichen Gerätschaften wild rotierenden Balkenstriche. Auch die auf dem Dach stationierte Antenne dreht – wenn man genau hinhört – nicht weiter. HB9BYZ hat die Verbindung abgebrochen. Kantone, Counties, Länder KEIN VEREINSMEIER Den täglichen Funkkontakt mit der ganzen Welt zieht Peter Zbinden zahlreichen Vereinsaktivitäten vor. HANSPETER BÄRTSCHI SERIE Die Unterhaltungen führt der Thunstetter auf zwei Arten: Einerseits via Mikrofon mit dem Gebot, weder über private noch kommerzielle Angelegen- heiten zu diskutieren, um dem Vorwurf potenzieller Telefonkostenumgehung auszuweichen. Andererseits – wie im soeben geführten Dialog mit einem Ver- Kampf mit fehlendem Nachwuchs Kurzwellen-Amateure aus den Kantonen Bern, Aargau, Solothurn und Luzern, darunter drei lizenzierte Frauen. Neben dem monatlichen lokalen Stammtreffen sowie der jährlichen nationalen Zusammenkunft findet das «Vereinsleben» hauptsächlich via Funk statt. Da die Funkertätigkeit heute in keinem Berufsprofil mehr erfordert wird, hat die USKA zunehmend mit fehlendem Nachwuchs zu kämpfen. ( M S L ) Infos unter www.hb9nd.ch sowie www.uska.ch Weltoffene Individualisten Diese Abkürzungen aus dem internationalen Buchstabieralphabet als Bestandteil des gesamten Funkregelwerkes eignete sich der heute pensionierte Lehrer an, nachdem er in den 1960er-Jahren die Funkstation im Luzerner Verkehrshaus erstmals in Betrieb gesehen hatte. Die Stationen aus seiner nachfolgenden Funktätigkeit stehen auf den ihn umgebenden Wänden geschrieben. Bunte und in üppiger Zahl präsentierte Diplome informieren da über die jeweiligen Zeitpunkte, zu denen Peter Zbinden Funkkontakte mit allen Kantonen, später tausend deutschen Ortsverbänden, dann sämtlichen amerikanischen Counties, schliesslich 323 Ländern und Inseln unterhielt. So senden sich die Funkpartner nach jeder Verbindung eine Karte zu, die der Bestätigung ihrer geführten Kommunikation und – bei entsprechendem Vorweisen – dem Erwerb einer der zig Auszeichnungen dient. Investitionen in die Zukunft Die Sanierung des Pfarrhauses Geissberg ist inzwischen abgeschlossen PROVISORIUM Migrosbank-Container. OAW Bank vorläufig im Container Die Migrosbank baut während etwa drei Wochen um Seit ein paar Tagen steht ein Container vor der Filiale der Migrosbank an der Unteren Marktgasse. Obwohl sie ihre Räumlichkeiten erst vor einem Jahr bezogen hätten, seien bereits erste bauliche Massnahmen notwendig geworden, sagte Niederlassungsleiter Christoph Zuber auf Anfrage. So würden die bisherigen Plastikabtrennungen zwischen den Arbeitsplätzen durch Glaswände ersetzt, was einem neuen Konzept der Migrosbank entspreche. Im Zuge dieser Arbeiten würden auch Anpassungen am Boden und an der Lüftung vorgenommen, so Zuber. Für das Bankpersonal bedeutet dies, dass es während etwa drei Wochen im Container-Provisorium arbeiten muss. Die Kunden hingegen merkten kaum etwas von den Veränderungen. «Sie können den Bancomaten sowie unsere Dienstleistungen wie gewohnt in Anspruch nehmen», so Zuber. In etwa anderthalb Wochen sollten die Bauarbeiten abgeschlossen sein. ( OAW ) Die Reformierte Kirchgemeinde Langenthal-Untersteckholz macht sich für die Zukunft bereit. Dies zeigten auch die Entscheidungen, die an der Kirchgemeindeversammlung gefällt wurden. So steht eine Sanierung der Orgel im Zwinglihaus bevor. STÜTZEN DER VEREINE Gegen 200 Vereine existieren in Langenthal. Sie sind wichtige Foren zur Pflege von Kontakten und stellen ein wesentliches Element der gemeinsamen Freizeitgestaltung dar. Für das Bestehen dieser grossen Vereinsvielfalt ist das teilweise Jahrzehnte dauernde Engagement einzelner Mitglieder zentral. In einer losen, nicht repräsentativen Folge werden an dieser Stelle Personen porträtiert, die eng mit «ihrem» Verein verknüpft und aus dessen Leben nicht mehr wegzudenken sind. ( OAW ) Hinweise Die Sprache der Träume verstehen Heute Abend findet im Reformierten Kirchgemeindehaus Geissberg um 20 Uhr ein überkonfessionelles Frauentreffen statt. Dabei wird die evangelische Pfarrerin Monika Riwar über das Thema «Die Sprache meiner Träume – Träume verstehen lernen» sprechen. ( M G T ) INSERAT JA N A F E H R E N S E N Es war die gute Jahresrechnung 2008, die an der Versammlung der Reformierten Kirchgemeinde Langenthal-Untersteckholz die Stimmung positiv beeinflusste und so manche Entscheidung für eine Investition leichter machte. So schloss die Rechnung mit einem Gewinn von mehr als 87 000 Franken ab. Ursprünglich war ein kleiner Verlust von 31 000 Franken budgetiert worden. Von der Versammlung wurden sowohl die Rechnung als auch die zusätzlichen Abschreibungen angenommen. Obwohl Kirchgemeinderat Hans Peter Burkhardt (Ressort Finanzen) allen Grund zur Freude gehabt hätte, warnte er vor zu grossem Optimismus. Ein sorgfältiger Umgang mit den Finanzen werde auch in Zukunft notwendig sein. Wie wichtig ein ausreichendes Eigenkapital für die Kirchgemeinde ist, zeigte sich in den weiteren Traktanden. So stellte Kirchgemeinderatspräsident Peter Hänni die Abrechnung für die Renovation des VERWALTUNGSZENTRUM Das Pfarrhaus wird neu genutzt. OAW Pfarrhauses Geissberg vor. Diese schloss mit Kosten von etwas mehr als 438 000 Franken ab. Insbesondere die denkmalpflegerischen Massnahmen erwiesen sich als kostenintensiv. In diesem Bereich werden der Kirchgemeinde jedoch 55 000 Franken zurückerstattet. Zwinglihaus-Orgel wird saniert Die Umnutzung des Hauses als Verwaltungszentrum brachte weitere Kosten mit sich. Neben dem Umzug und Umgebungsarbeiten wurde etwa in die EDV investiert und die Verwaltung somit bestens für die Zukunft ausgerüstet. Die Kosten für das gesamte Projekt (Renovation und Umnutzung) sind deshalb auf knapp 529 000 Franken angestiegen. Auch diese Abrechnung wurde mit grosser Mehrheit angenommen. Daneben wurden der Versammlung weitere Ausgaben zur Genehmigung vorgelegt. So bedarf die Orgelanlage im Zwinglihaus dringend einer Revision. Dafür genehmigte die Versammlung einen Kredit von fast 32 000 Franken. Zudem wurde eine Zusammenlegung und Aufstockung einer Katechetinnenstelle genehmigt. Im Kirchgemeinderat kam es ebenfalls zu Veränderungen: Für die demissionierende Kirchgemeinderätin Patrizia Neuenschwander wurde Roland Knobel gewählt. langenthal • com Von den weltweit etwa 3 Millionen Funkamateuren leben 4800 in der Schweiz. Vier Fünftel davon gehören der seit 1929 existierenden Union Schweizerischer Kurzwellen Amateure (USKA) an, die wiederum in dreissig Sektionen organisiert ist. Die Sektion Oberaargau wurde 1973 von zwanzig Sende- und Höramateuren gegründet, wies zu ihren besten Zeiten eine Mitgliederzahl von siebzig Personen auf und umfasst unter dem Präsidium von Heinz Ruef derzeit 63 einskollegen – telegrafisch mit Morsesignalen. Dabei kennzeichne das einleitende Letternpaar – anhand der Worte «Good Afternoon», für die es steht, verständlich – die Begrüssung; die abschliessende Zahlenkombination – unnachvollziehbar – den Abschied, die «Grüsse». hochsitzen • Hinter HB9BYZ versteckt sich Peter Zbinden, der grossgewachsene Mann, der sich im Parterre seines Wohnhauses befindet und vor seiner Funkanlage sitzt. Hier widmet sich der 69-jährige Witwer täglich – und öfters auch nächtlich – jener Tätigkeit, die er vor über drei Jahrzehnten in erster Linie «aus purer Neugierde» aufnahm und bis heute «aus reinster Freude» nachgeht: dem Amateurfunk, über den er sich mit der ganzen Welt unterhält.