Der Spirit DeS SÜDenS - Weine aus dem Roussillon

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Der Spirit DeS SÜDenS - Weine aus dem Roussillon
wein / R o u s s i l l o n
Der Spirit
des sÜdens
Das Roussillon mit überdurchschnittlich vielen Vins Naturels
zählt momentan zu den spannendsten Weinbauregionen
Frankreichs. Ob konventionell oder bio ausgebaut, die Vielfalt
ist riesig – und die Qualität faszinierend.
Foto: Mathieu Garcon
Text Peter M o s er
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falstaff sep–okt 2014
Blick über die Weingärten
von Clos des Fées
sep–okt 2014 falstaff
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Weingärtenarbeit mit Pferd
im Roussillon
Lange Zeit war das Roussillon
das Armenhaus Frankreichs.
Heute ist es reich an uralten
Reben und ambitionierten
Winzern, die hier ihr Glück
suchen.
90er-Jahre das Interesse der Weinexperten
mit ausgewöhnlichen Weinen in Richtung
Roussillon: Gérard Gauby, der heute nicht
nur in Frankreich eine lebende Legende ist.
Anfänglich bestand sein Top-Rotwein, be­
nannt nach der Toplage Muntada, die über
dem Dörfchen Calce liegt, noch aus Syrah
und war ein wahrlich beeindruckender Stoff.
Mit der Zeit ging die Reise stilistisch immer
mehr in Richtung Finesse und Trinkfluss,
und heute sorgen Grenache und Carignan für
deutlich mehr Eleganz und Frische im Mun­
tada. Mittlerweile hat Sohn Lionel das Kom­
mando im Keller und sorgt für eine stete
Weiterentwicklung der ausgesprochen puris­
tisch angelegten Weine.
Längst werden ganze Beeren vinifiziert,
entrappt wird nicht. Es gibt keine Kunst­
hefen, Enzyme, kein Aufbessern mit Zucker
oder Säure, Schwefel wird nur in kleinsten
Dosen eingesetzt. La Roque heißt ein Gre­
nache Noir aus mehr als 90-jährigen Reben,
La Foun ist der Name eines ungemein kom­
plexen Carignan aus einer über 100-jährigen
Parzelle. Weißweinliebhaber werden bei der
Verkostung von Lagenweinen wie La Roque
Blanc oder Coume des Lloups ob deren
Komplexität und Frische nur staunen.
Tom Lubbe hingegen ist in Neuseeland ge­
boren und in Südafrika aufgewachsen. Um
die mediterranen Rebsorten besser zu verste­
hen, reiste er für ein Praktikum zu Gérard
Gauby nach Calce. Und er kam, um zu blei­
ben. Verheiratet mit Gaubys Schwester Nata­
lie gründete er 2003 die Domaine Matassa,
seinen ersten Jahrgang vinifizierte er noch im
Wohnzimmer. Er bearbeitet Parzellen, deren
Alter oft über hundert Jahre beträgt, im Kel­
ler ist er Minimalist. Berühmt wurde Lubbe,
der auch als Berater, beispielsweise bei Do­
maine de Majas, tätig ist, mit seinem Matas­
sa Blanc, einem Weißwein aus 70 Prozent
Grenache Gris und 30 Prozent Macabeu, der
mit umwerfender Schiefermineralik glänzt.
Das kleine Dorf Calce in den östlichen Pyre­
näen mit seinen Schieferböden und einer un­
eingeschränkten Sicht auf das Mittelmeer
lockte weitere neue Winzer an. Olivier Pi­
thon etwa, der Bruder von Jo Pithon aus
Anjou, hat sich hier 2001 niedergelassen
und bewirtschaftet heute bereits 17 Hektar.
Von dem Gedanken der Biodynamie begeis­
tert erzeugt er facettenreiche Weine, große
Mengen gibt es allerdings nicht. Probiertipps
sind die beiden Cuvées Lais, der Weiße »La
D18« aus der klassichen Calce-Mischung
Grenache Blanc, Grenache Gris und Macab­
eu oder der Grenache Noir Le Clot. 2004
besuchte der österreichische Sommelier
Moritz Herzog gemeinsam mit Architekt
Luc Richard dessen Heimatdorf Bélesta. Dort
trafen sie einen Jugendfreund von Luc, der
Trauben an die örtliche Genossenschaft lie­
ferte. Begeistert von der Qualität entstand
schließlich gemeinsam mit dem Önologen
Patrick Rodriguez das Weingut-Projekt
Riberach. Mit seiner Gattin Karin, der Toch­
ter von Palais-Coburg-Eigner Peter Pührin­
ger, baute Richard in der Folge auch die alte
Genossenschaft seines Heimatortes in ein sty­
lishes Hotel mit Restaurant um, das seither
allen Weinaficionados, die diese Region besu­
chen, als idealer Ausgangspunkt dient.
>
Fotos: Mauritius, JALAG Syndication, beigestellt
L
ange Zeit war das Roussillon
das Armenhaus Frankreichs.
Auch die Weine hatten kein
gutes Image. Doch das ist
längst vorbei. Heute ist die
­Region reich an uralten Reben
und ambitionierten Winzern, die hier ihr
Glück suchen und ganz außergewöhnliche
Weine produzieren. Überdies ist die Gegend
im Süden Frankreichs inzwischen bekannt für
überdurchschnittlich viele »Vins Naturels«,
die weltweit hoch im Kurs stehen. Insgesamt
hat sich das Roussillon zu einer der span­
nendsten Weinbauregionen Frankreichs
­entwickelt.
Nicht weniger als 58 Prozent der kargen
landwirtschaftlichen Fläche sind von Wein­
reben bedeckt. Der Großteil der 2500 Win­
zer, von denen die meisten den Weinbau im
Haupterwerb betreiben, ist in Genossen­
schaften organisiert und stellt etwa 70 Pro­
zent der erzeugten Weinmenge her. Dazu
gesellen sich heute etwa 400 selbst vermark­
tende Weingüter und etwa 100 Handels­
häuser.
Ein Mann aus dem gebirgigen Hinterland
von Perpignan lenkte bereits zu Beginn der
Typisch für die Region:
Weingärten an der Küste
in Banyuls-sur-Mer
Tom Lubbe, Domaine Matassa
in Calce: berühmt geworden
mit dem Matassa Blanc
Der Doyen der RoussillonWinzer: Gérard Gauby mit
Gattin Ghislaine
Hotel-Restaurant
Riberach: Mekka für
Weinaficionados
Ob konventionell oder unkonventionell ausgebaut, bio
oder nicht, bei der riesigen
Vielfalt an Stilen muss ein
Weinfreund im Roussillon
einfach fündig werden.
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Weingärten im
Languedoc-Roussillon
Mit der Seele baumeln im
Roussillon, Winzer Hervé
Bizeul macht es vor
Bei Mas Amiel reifen die süßen Rivesaltes und Maury-Weine unter freiem Himmel in Demijohns
F
ür Freunde naturbelassener Weine ist das Roussillon
längst ein Eldorado. Die charaktervollen Vins Naturels
sind ein besonders aktuelles Thema voller Pro und Kontra.
> Hervé Bizeul begann als Weinkellner, war
dann Restaurantbesitzer, um sich als bereits
arrivierter Wein- und Lifestylejournalist
schließlich dem Weinbau zuzuwenden. Im
Jahre 1997 begann er in Vingrau im Keller
eines Freundes, in vier kleinen Kunstharz­
tanks seine ersten Weine zu keltern. Schritt
für Schritt entwickelte er seine Domaine de
Clos des Fées immer weiter. Neben seinem
stoffigen Le Clos des Fées suchen solvente
Weinfreunde seine in kleinen Mengen vinifi­
zierten Spezialcuvées wie Le Petite Sibérie,
den aktuell wahrscheinlich teuersten Wein
des Roussillon, oder Un Faune Avec Son
Fifre aus Cabernet Franc.
Ein weiterer »zugereister« Winzer, der von
der Qualität der Reben und Böden des
Roussillon überzeugt ist, ist der berühmte
Rhône-Winzer Michel Chapoutier. Er hat
sich insbesonders in die Terroirs von
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Mas-Amiel-Weine von Olivier Decelle
Lesquerde und Latour de France verliebt, wo
er die Cuvée Occultum Lapidem unter dem
Label »Bila-Haut« erzeugt. Zwei Einzella­
genweine bilden die Spitze der Produktion
(RI aus Lesquerde und VIT aus Latour).
Beide Weine haben das Potenzial, sehr
schnell in das Pantheon der größten Rot­
weine Frankreichs aufzusteigen.
Auch einige Experten aus Bordeaux haben
im Roussillon Zeichen gesetzt. Jean-Luc
Thunevin aus Saint-Emilion hat sich mit der
Familie Calvet zusammengetan und mit sei­
ner Cuvée namens Calvet-Thunevin Les
Trois Maries bereits Ansprechendes präsen­
tiert. Cercle-Präsident Dr. Alain Raynaud
aus Libourne hat in Banyuls bei la Cave de
l’Abbé Rous Hand angelegt und mit Weinen
wie Helyos und Cyrcée bereits neue Maßstä­
be gesetzt. Cheval-Blanc-Nachbar Olivier
Decelle von Château Jean-Faure hat in Mau­
ry Mas Amiel erworben und setzt neben den
Süßweinen mit der Terres-Rares-Serie ver­
stärkt auf trockene Rotweine.
Für Freunde von Vins Naturels ist das
Rossillon überhaupt ein wahres Mekka,
wenngleich es nicht einfach ist, diese oft
nur in Kleinstauflage erzeugten Preziosen zu
Fotos: Schapowalow, Mauritius, Noel Hautemanière, beigestellt
Die sü SSe Seit e d es R o u ss i ll o n
bekommen. Suchenswert sind sowohl die
weißen wie roten von Cyril Fhal von Clos
du Rouge Gorge. Er kam aus Paris nach
Latour de France, wo er heute sieben Hektar
bewirtschaftet, alles von Hand und mit we­
nig Intervention, auch beim Schwefel ist
Fhal sehr sparsam.
Bemerkenswert ist auch die Initiative des
Schweizers Marcel Bühler, der seinen Ban­
kerjob an den Nagel hing und 2006 die
Domaine des Enfants gründete, um naturna­
hen Wein zu keltern. Heute bewirtschaftet er
bereits gut 23 Hektar. Bühlers Leidenschaft
und sein Hang zum Perfektionismus bringen
sehr charaktervolle Weine hervor. Seine
Weine tragen fantasievolle Namen, sie gefal­
len durch ihre kühle Präzision.
Eine hochinteressante Auswahl an hand­
werklich gut gemachten, individuellen Wei­
nen aus nachhaltig biologischem oder biody­
namischem Anbau bietet übrigens die Inter­
netplattform Vins Vivants (www.vins-vi­
vants.de). Natural-Wine-Experte Alex Zülch
war bis 2010 Kellermeister der Domaine des
Enfants und offeriert neben bekannten Na­
men auch Domainen, die im deutschspra­
chigen Raum noch eher unbekannt sind. <
Die Tradition der Süßweine reicht bis ins
frühe Altertum zurück, als man diese mittels
Trocknen oder Überreifen der Trauben am
Rebstock gewann. Die Methode war, bei bereits reifen Trauben die Stiele zu verdrehen.
So unterbricht man die Zirkulation des Saftes
und verursacht ein verfrühtes Austrocknen
der Traube, was zu einer Zunahme ihres Zuckergehalts führt. Dieses Vorgehen wird
»Passerillage« genannt. Auch der Zusatz von
Honig zum Süßen der Weine war ein verbreitetes Vorgehen. 1285 entdeckte Arnau de Vilanova, Rektor der Universität Montpellier und
Hofarzt der Könige von Mallorca, in Perpignan
das Prinzip der »Mutage«, nämlich die Unterbrechung des alkoholischen Gärprozesses
durch Beimengung von Weinbrand. Seither
wurde dieses Verfahren weiterentwickelt und
führte schließlich zur Entstehung der »Natürlichen Süßweine«, so wie man sie heute
kennt. Abgesehen von den Muscats, den Rosés und den früh abgefüllten Rotweinen, die
jung getrunken werden sollen, werden die
»Natürlichen Süßweine« im Allgemeinen mit
Luftkontakt in Holzfässern, Tanks oder Flaschen ausgebaut. Je nach Art des gewünschten Weins beträgt die Verweildauer zwischen
30 Monate und mehr als 20 Jahre. So erlangen sie im Laufe der Zeit ihr volles Bukett.
Der Ausbau im Holz erfolgt in großen Fässern
ab 1000 Liter Fassungsvermögen, aber auch
in Demi-Muids (650 l) oder in klassischen
Barriques. Gelegentlich werden die Weine in
dicken Glasflaschen oder Demi-Muids an der
freien Luft gelagert und so den Temperaturschwankungen und der Sonneneinstrahlung
ausgesetzt, die den Alterungsprozess be-
schleunigen. Sie verbleiben hier neun bis zwölf
Monate lang, bevor sie in Flaschen gefüllt oder
mit anderen, in Tanks oder im Holz gelagerten
Weinen vermählt werden und bisweilen über
mehrere Jahrzehnte langsam weiterreifen.
Beachtliche Mengen werden vom Muscat de
Rivesaltes gekeltert, seine Appellation erstreckt sich über rund 100 Gemeinden auf fast
5000 Hektar. Die Muscats de Rivesaltes können aus zwei Rebsorten hergestellt werden,
aus dem Muscat d’Alexandrie und dem Gelben
Muskateller. Ihr Ausbau dauert bis mindestens
zum 1. Februar des Jahres nach der Ernte. Im
Allgemeinen werden sie sehr früh in Flaschen
abgefüllt, damit sie ihren frischen Geschmack
beibehalten. In der Appellation Maury wird auf
den rund 325 Hektar mit schwarzer Schiefererde zu 90 Prozent Grenache Noir gepflanzt.
Mit der Ernte 2011 ist aus dem Maury Vin Doux
Naturel der Maury Doux geworden, in Abgrenzung zum trocken ausgebauten Maury Sec, der
die Maury-Familie seither bereichert. Aufgrund
ihrer Konstitution können die tiefroten Weine
20 Jahre und länger altern. Das Produktionsgebiet von Banyuls erstreckt sich entlang der
Côte Vermeille über vier Grenzgemeinden,
nämlich Collioure, Port-Vendres, Banyuls und
Cerbère, und umfasst durchschnittlich 776
Hektar auf Schieferterrassen, wo die starke
Neigung bisweilen den Einsatz von Maultieren
oder Seilbahnen für den Transport der Ernte
erforderlich macht. Im Laufe der Zeit entwickelten die Weine sich zu einer breiten Palette
unterschiedlicher Farben und Aromen, vom Typus süß, halb-süß oder trocken. Süßer Banyuls
begleitet Käse ebenso wie Schokoladedesserts.
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2011 Muntada (Grenache/
Carignan/Syrah)
Domaine Gauby, Côtes du
Roussillon Villages AC
13 Vol.-%. Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente Randaufhellung. Hochattraktive florale Nuancen, ein Hauch von Hibiskus, zarte
animalische Noten, gewinnendes
Bukett, Amarenakirschen unterlegt.
Saftig, hochelegant, zart-würzige
Tannine, Nougat, dabei frisch und
anhaltend, sehr balanciert, verfügt
über Länge und sicheres Reifepotenzial, salzige Mineralik. www.
wagners-weinshop.com, € 76,–
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1989 Banyuls Grand Cru
­tuilé »Sélect Vieux«
L’Étoile, Banyuls AOP
18 Vol.-%. Mittleres Mahagoni, unter­
ockert, breiter Orangerand. Feiner
Holzextrakt, angenehmer Nougatschmelz unterlegt, ein Hauch von
Rosinen, kandierte Orangenzesten,
süße Gewürze, facettenreiches Bukett. Stoffig, gute Komplexität, elegante Textur, schokoladig und anhaltend, gute Frische, feine nussige
Anklänge im Abgang, bleibt minutenlang haften, weiteres Potenzial.
www.lescavesduroussillon.com,
€ 94,–
Weitere Bewertungen und
Beschreibungen ab Seite 218
94
2010 Clos du Rouge Gorge
»L’Ubac«, Cyril Fhal, Clos du
Rouge Gorge, Côtes Catalenes IGP
13 Vol.-%. Mittleres Karmingranat,
zart unterockert, breite Randaufhellung. Mit feiner Kräuterwürze unterlegtes rotes Waldbeerkonfit, ein
Hauch von Wild, schwarzer Pfeffer,
facettenrei­ches Bukett, dezente florale Nuancen. Komplex, saftige Textur, reife Kirschen, gut integrierte
Tannine, ­finessenreiche Struktur,
rotbeerig, salzig und lange anhaltend, besitzt tollen Trinkfluss, sehr
gutes weiteres Reifepotenzial.
www.alleswein.com, € 48,60
95
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2009 R.I. (Rectificando Invenies) Domaine Bila-Haut, Côtes
du Roussillon Vill. Lesquerde AC
13 Vol.-%. Dunkles Rubingranat. Mit
feiner Kräuterwürze unterlegte
dunkle Beerenfrucht, ein Hauch von
Brombeeren und Nougat, zarter
Edelholztouch, mineralische Akzente, vielschichtiges Bukett. Saftig,
feine Extraktsüße, hochelegante
Textur, frisch strukturiert, reife Kirschen und etwas Schokolade, salzige Mineralik unterlegt, Harmonie
und Länge, bietet leichtfüßigen
Trinkgenuss. www.derksen.at,
www.vinevent-koeln.de, € 79,90
2009 La Larme de L’âme
Domaine des Enfants,
Côtes Catalenes IGP
14 Vol.-%. Tiefdunkles Rubingranat,
schwarzer Farbkern, violette Reflexe, zarter Wasserrand. Feine
Edelholzwürze, einladendes
schwarzes Beerenkonfit, etwas
Cassis, tabakige Nuancen, facettenreiches Bukett. Saftig, extraktsüße
Textur, feiner Nougat, seidige Tannine, bleibt sehr gut haften, Nuancen von Zwetschgen und Brombeerkonfit im Abgang, mineralisch,
gutes Zukunftspotenzial.
www.kracherfinewine.at, € 57,24
2009 Les Clos des Fées
Domaine du Clos des Fées,
Côtes du Roussillon Village AOP
15 Vol.-%. Dunkles Rubingranat,
violette Reflexe, breiterer Wasserrand. Hochattraktives Bukett nach
Heidelbeeren, Kokos und Vanille,
zarte Nuancen von Karamell, sehr
verführerisch. Saftig, elegante Textur, wirkt sehr fein gewoben, perfekt
eingebundene Tannine, dezente
Schokonote, Gewürzanklänge im
Abgang, wirkt leichtfüßig, Kirschen
im Nachhall, mit Frische und großer
Länge ausgestattet.
www.weinart.at, € 49,–
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2006 Banyuls muté sur
grains »Helyos«
Abbé Rous, Banyuls AOP
17 Vol.-%. Karmingranat, violette
Reflexe, breitere Randaufhellung.
Kräuterwürze und Nougat, dunkles
Waldbeerkonfit, angenehme Edelholzwürze, ein Hauch von schwarzen Oliven, Feigen und Dörrzwetschgen, facettenreiches Bukett. Kraftvoll und doch sehr elegant, gute,
präsente Tannine, schokoladige Textur, zeigt große Länge, Schiefer im
Abgang. www.bosfood.de, € 48,50
2010 Matassa Blanc
Domaine Matassa, Vin de Franc
13 Vol.-%. Mittleres Gelbgrün, Silberreflexe. Feine Reduktionsnote,
mit zitronigen Nuancen unterlegte
feuchte Gesteinsnote, zart nach Haselnussmehl, facettenreiches Bukett. Saftig, gute Komplexität, zart
nach gelbem Steinobst, elegant,
vielschichtig, extraktsüß und anhaltend, frisch strukturiert, Nuancen
von reifer Tropenfrucht , sicheres
Entwicklungspotenzial.
www.weinskandal.at, € 31,50
Maury Hors d’Age o.J.
(15 Jahre)
Domaine Pouderoux, Maury AoC
15,5 Vol.-%. Mahagonifarbe mit
Orangeaufhellung. Subtile, feine
Dörrobstaromatik, Anklänge von
Feigen und Nougat, reife Edelholzwürze, facettenreich und anziehend.
Saftig, elegante Textur, sehr balanciert, extraktreich, gut eingebundene
Süße, bleibt lange haften, schokoladiger Abgang, feinwürziger Rückgeschmack, mineralisches Finish.
www.alleswein.com, € 21,10
falstaff sep–okt 2014
Fotos: Claudia Schindlmaißer
best of ROUSSILLON
ta sting-in fo
wein / R o u s s i l l o n
Tipps und Adressen
RESTAURANT S
Via del Vi
Das Lieblingslokal vieler Winzer im Roussillon. Sehr
gutes Essen aus ausschließlich heimischen Produk­
ten, tolle Weinkarte aus ganz Frankreich zu tollen
Preisen. Ein junges Team bemüht sich herzlich um
­jeden Gast. Hier genießt man Gastfreundschaft in
vollen Zügen.
43 Avenue Général Leclerc, 66000 Perpignan
T: +33 4 68678496
info@viadelvi.cat
Le Zaza Club
Am Plage Nord in Toreilles liegt dieses sehr coole
Beachclub-Restaurant direkt am Sandstrand, das ist
ein echter Pflichttermin. Frische Fische direkt von den
einlaufenden Fischern, tolle Atmosphäre. Eine Mag­num
vom Rosé V de Valmy bringt hier alle schnell in beste
Stimmung. Sehr gute katalonische Weinauswahl.
Village des Sables, 66440 Torreilles-Plage
T: +33 4 68592145
www.restaurant-lezazaclub.com
El Xadic del Mar
Die Weinbar und Cave à Manger von Manu Desclaux
ist ein Mekka für Freunde der Vins Naturels aus dem
Roussillon, vieles gibt es glasweise. Z. B. den Hiho
von Bertrand de Guitaut, La Luna von Bruno Duchêne, A Visto de Nas von Patrice Delthil, Banyuls
von Manuel di Vecchi Staraz, Jean-Louis Tribouleys
feinen Weißen aus Macabeu oder Stéphane Morins
roten Malophet von Domaine Leonine.
11 Avenue du Puig del Mar, 66650 Banyuls-sur-Mer
T: +33 4 68888920
Les Indigènes
Sehr nette Weinbar mit feinen Tapas und einer guten
Weinauswahl mit Schwerpunkt Vins Naturels. Patron
Chris Albero sorgt für Wein und die richtige Musik,
Isabelle Ernest für die kulinarische Untermalung.
Village des Sables, 66440 Torreilles-Plage
26 Rue de la Cloche d’Or, 66000 Perpignan
H o tels
Hôtel Host & Vinum – Le Clos de Pins
Ein feines Designerhotel in Meeresnähe, komfortable
Zimmer und sehr gutes Restaurant, Le Clos de Pins,
das auch für Nichthausgäste zugänglich ist.
34 Ave. du Roussillon, 66140 Canet en Roussillon
T: +33 4 68803263
contact@hostetvinum.com
www.hostetvinum.com
Hotel & Restaurant Riberach
»La Cooperative«
Mitten in den Weinbergen von Belesta wurde die alte
Genossenschaft in ein Wohlfühloase mit gutem
­regionalen Essen verwandelt, die Zimmer waren
einst die Weinzisternen.
Kulinarische Genüsse
mitten in den Weinbergen
bei »Riberach«
2 Route de Caladroi, 66720 Belesta
T: + 33 4 68503010
hotel@riberach.com
www.riberach.com
Château de Valmy
Elegantes Haus mit Flair, das zugleich auch ein
­bekanntes Weingut der Region betreibt.
66700 Argelès-sur-mer
T: +33 4 68812570
contact@chateau-valmy.com
www.chateau-valmy.com
W eingüter
Domaine du Clos des Fées
Der Journalist Hervé Bizeul hat seinen Traum vom
eigenen Weingut verwirklicht.
www.closdesfees.com
Domaine lafage
Seit 1996 hat Winzersohn Guy Lafage einen Paradebetrieb mit rund 200 Hektar eigenen Reben etabliert.
www.domaine-lafage.com
Domaine Gauby
Gérard Gauby ist der Doyen unter den RoussillonWinzern, seine Weine genießen Kultstatus.
www.domainegauby.fr
Mas Amiel
Olivier Decelle, der auch in Bordeaux und Burgund
Weingüter besitzt, hat den Traditionsbetrieb gekauft.
www.masamiel.com
Buch -Tip p
Reiseführer: Languedoc und Roussillon
Ralf Nestmeyer, Michael Müller Verlag, € 24,90
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Foto: beigestellt
Domaine de Mas Blanc
Der Name Dr. Parcé steht in der Topgastronomie für
die besten Süßweine aus Banyuls.
www.vinaigre-de-banyuls.com
Illustrtion: Bianca Tschaikner
Domaine de L’Horizon
Thomas Teibert und die Familie Christ gründeten
2006 in Calce dieses erfolgreiche Weingut.
www.domaine-horizon.com