Arbeitsblatt - Beispiele Sturm und Drang

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Sturm und Drang – Textbeispiele
Das Drama im Sturm und Drang – „Kabale und Liebe“ und „Die Räuber“ von
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Friedrich Schiller
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Im Drama konnten die Dichter des Sturm und Drangs die Ideen der Epoche am besten umsetzen.
Das Gefühl rückte ins Zentrum der literarischen Aussage und konnte im Theater dem Zuschauer am
besten nahegebracht werden.
Bei der ersten Aufführung des Dramas Kabale und Liebe in Mannheim kam es nach dem 2. Akt zu
Beifallsstürmen der Anwesenden. Ein Beobachter der Aufführung verglich die Stimmung im
Zuschauerraum mit der eines Irrenhauses.
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Text
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1: Kabale
und Liebe
„Ferdinand von Walter, der Sohn eines
Adligen
an
einem
deutschen
Fürstenhof, liebt Luise, die Tochter des
Stadtmusikanten Miller. Beide Väter
sind gegen diese Verbindung über die
Standesunterschiede hinweg. Selbst
Luise ist nichtCopyright
ohne Zweifel.
Ferdinand
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dagegen wirbt energisch um sie und
ermuntert sie zur Flucht. Als Luise eine
Flucht ablehnt, kommen Ferdinand
Zweifel an ihrer Liebe. Um das
Zusammenkommen der beiden zu
vermeiden und den Plan einer Heirat
Theaterzettel einer Aufführung des Stückes in
Ferdinands
mit
einer
Adligen
Frankfurt a. M.
voranzutreiben,
klügeln
von
Walter
und
(Quelle:
http://de.wikipedia.org/
26.03.09)
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sein Sekretär Wurm eine Intrige aus:
Die Eltern Luises werden verhaftet; Wurm erklärt Luise, dass sie hingerichtet werden, es sei denn,
Luise würde einen von ihm diktierten Liebesbrief an den Hofmarschall von Kalb schreiben. Sie
muss einen Eid leisten, dass sie jedem bestätigen wird, den Brief freiwillig geschrieben zu haben.
Ferdinand bekommt den Brief zu lesen und ist verletzt und verzweifelt. Blind vor Wut will er sich
an Luise für ihren scheinbaren Verrat rächen. Diese will sich durch den Freitod von dem
erzwungenen Eid befreien, um sterbend Ferdinand die Wahrheit sagen zu können. Dem Vater
gelingt es jedoch, ihr Vorhaben zu verhindern.
So kann sich Luise gegenCopyright
die Vorwürfe
Ferdinands
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nicht zur Wehr setzen. Erst als Ferdinand aus Verzweiflung Luise und sich selbst vergiftet, spielt
die Schweigepflicht keine Rolle mehr. Sterbend vergibt sie Ferdinand, der – ebenfalls sterbend –
seinem eigenen Vater vergeben kann.“
Text 2: Ein Auszug aus dem Stück
„III. Akt, 4. Szene
Zimmer in Millers Wohnung
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Luise und
Ferdinand
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Luise. Und hättest du sonst keine Pflicht mehr als deine Liebe?
Ferdinand (sie umarmend). Deine Ruhe ist meine heiligste.
Luise (sehr ernsthaft). So schweig und verlass mich - Ich habe einen Vater, der kein Vermögen hat als diese
einzige Tochter – der morgen sechzig wird – der der Rache des Präsidenten gewiß ist. –
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Ferdinand (fällt rasch ein). Der uns begleiten wird. Darum keinen Einwurf mehr, Liebe. Ich gehe, mache
meine Kostbarkeiten zu Geld, erhebe Summen auf meinen Vater. Es ist erlaubt, einen Räuber zu plündern,
und sind seine Schätze nicht Blutgeld des Vaterlands? – Schlag ein Uhr um Mitternacht wird ein Wagen hier
anfahren. Ihr werft euch hinein. Wir fliehen.
Luise. Und der Fluch deines Vaters uns nach? – ein Fluch,
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Unbesonnener, den auch Mörder nie ohne Erhörung aussprechen,
den die Rache des Himmels auch dem Dieb auf dem Rade hält,
der uns Flüchtlinge unbarmherzig wie ein Gespenst von Meer zu
Meer jagen würde? – Nein, mein Geliebter! Wenn nur ein Frevel
dich mir erhalten kann, so hab' ich noch Stärke, dich zu verlieren.
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Ferdinand (steht still und murmelt düster). Wirklich?
Luise. Verlieren! – O, ohne Grenzen entsetzlich ist der Gedanke
– grässlich genug, den unsterblichen Geist zu durchbohren und
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die glühende Wange der Freude zu bleichen – Ferdinand! dich zu
verlieren! Doch, man verliert ja nur, was man besessen hat, und
dein Herz gehört deinem Stande – Mein Anspruch war
Kirchenraub, und schaudernd geb' ich ihn auf.
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Ferdinand (das Gesicht verzerrt und an der Unterlippe nagend).
Gibst du ihn auf.
Luise. Nein! Sieh mich an, lieber Walter. Nicht so bitter die
Zähne geknirscht.
Komm! Lass mich jetzt
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sterbenden Mut
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durch mein Beispiel beleben. Lass mich die Heldin dieses
Augenblicks sein – einem Vater den entflohenen Sohn wieder Friedrich Schiller in jungen Jahren
schenken – einem Bündnis entsagen, das die Fugen der (Quelle: http://www.elk-wue.de/ 26.03.09)
Bürgerwelt auseinandertreiben und die allgemeine ewige
Ordnung zu Grund stürzen würde – Ich bin die Verbrecherin – mit frechen, törichten Wünschen hat sich
mein Busen getragen – mein Unglück ist meine Strafe, so lass mir doch jetzt die süße, schmeichelnde
Täuschung, dass es mein Opfer war – Wirst du mir diese Wollust missgönnen?
undCopyright
Wut einewww.park-koerner.de
Violine ergriffen und auf derselben
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spielen versucht –
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Jetzt zerreißt er die Saiten, zerschmettert das Instrument auf dem Boden und bricht in ein lautes Gelächter
aus).
Ferdinand
(hat in der Zerstreuung
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Luise. Walter! Gott im Himmel! Was soll das? – Ermanne dich! – Fassung verlangt diese Stunde – es ist eine
trennende. Du hast ein Herz, lieber Walter. Ich kenne es. – Warm wie das Leben ist deine Liebe, und ohne
Schranken wie das Unermeßliche – Schenke sie einer Edeln und Würdigern – sie wird die Glücklichste ihres
Geschlechts nicht beneiden – (Tränen unterdrückend.) Mich sollst du nicht mehr sehn – Das eitle betrogene
Mädchen verweine seinen Gram in einsamen Mauern, um seine Tränen wird sich niemand bekümmern –
Leer und
erstorben ist meine Zukunft
– Doch
werd' ich noch je und je Copyright
am verwelkten
Strauß der
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Vergangenheit riechen. (Indem sie ihm mit abgewandtem Gesicht ihre zitternde Hand gibt.) Leben Sie wohl,
Herr von Walter.
Ferdinand (springt aus seiner Betäubung auf). Ich entfliehe, Luise. Willst du mir wirklich nicht folgen?
Luise (hat sich im Hintergrund des Zimmers niedergesetzt und hält das Gesicht mit beiden Händen bedeckt).
Meine Pflicht heißt mich bleiben und dulden.
Ferdinand. Schlange, du lügst. Dich fesselt was anders hier.
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Luise (im
Ton des tiefsten
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inwendigenCopyright
Leidens).www.park-koerner.de
Bleiben Sie bei dieser Vermutung
– sie
macht vielleicht
weniger elend.
Ferdinand. Kalte Pflicht gegen feurige Liebe! – Und mich soll das Märchen blenden? Ein Liebhaber fesselt
dich, und Weh über dich und ihn, wenn mein Verdacht sich bestätigt. (Geht schnell ab.)“
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Aufgabe 1
Im Internet findet ihr den gesamten Text des Stückes. Versucht in Partnerarbeit folgende Fragen zu
klären:
Wie viele Personen treten auf?
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An welchen Schauplätzen findet die Handlung statt?
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Über welchen Zeitraum erstreckt sich die Handlung?
Inwieweit sind eure Ergebnisse kennzeichnend für das Drama im Sturm und Drang?
Aufgabe 2
Informiert euch über die Zeit, in der Kabale und Liebe veröffentlicht wurde. Benutzt hierzu den
hinführenden Text und das Internet. Warum wurde das Stück
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so euphorisch
vom Publikum aufgenommen?
Aufgabe 3
Mit Kabale und Liebe versucht Schiller, den geneigten
Zuschauer nicht nur zu unterhalten, sondern auch auf
Missstände der Zeit aufmerksam zu machen. Findet in der
Inhaltszusammenfassung und im Textauszug Belege für diese
Missstände.
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Lyrik im Sturm und Drang
Um 1770 begann Goethe, Gedichte zu schreiben, denen
persönliche Erlebnisse zugrunde lagen, die sogenannte
„Erlebnislyrik“. Dabei folgte er nicht mehr den traditionellen
Regeln für Liebesgedichte, sondern wählte eine individuelle
Form und Sprache, um seinen Gefühlen und Empfindungen
besser Ausdruck verleihen zu können.
Der junge Goethe
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Copyright www.park-koerner.de (Quelle: http://de.wikipedia.org/
26.03.09)
Text 3: „Willkommen und Abschied“
1. Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde!
3. Dich sah ich, und die milde Freude
Es war getan fast eh gedacht.
Floss von dem süßen Blick auf mich;
Der Abend wiegte schon die Erde,
Ganz war mein Herz an deiner Seite
Und an den Bergen hing die Nacht;
Und jeder Atemzug für dich.
Schon stand im Nebelkleid die Eiche,
Ein rosenfarbnes Frühlingswetter
Ein aufgetürmter Riese, da,
Umgab das liebliche Gesicht,
Wo Finsternis aus dem Gesträuche
Und Zärtlichkeit für michCopyright
– ihr Götter!
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Mit hundert schwarzen Augen sah.
Ich hofft es, ich verdient es nicht!
2. Der Mond von einem Wolkenhügel
4. Doch ach, schon mit der Morgensonne
Sah kläglich aus dem Duft hervor,
Verengt der Abschied mir das Herz:
Die Winde schwangen leise Flügel,
In deinen Küssen welche Wonne!
Umsausten schauerlich mein Ohr;
In deinem Auge welcher Schmerz!
Die Nacht schuf tausend Ungeheuer,
Ich ging, du standst und sahst zur Erden,
Doch frisch und fröhlich war mein Mut:
Und sahst mir nach mit nassem Blick:
In meinen Adern welches Feuer!
Und doch, welch Glück, geliebt zu werden!
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In meinem Herzen welche Glut!
Und lieben, Götter, welch ein Glück!
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Aufgabe 4
Welches Erlebnis scheint Goethe in diesem Gedicht zu verarbeiten? Was scheint ihm dabei tröstlich
zu sein?
Aufgabe 5
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Der ungezügelte Ausdruck von Empfindung und Emotionen ist ein Merkmal des Sturm und Drangs.
Welche Gefühle sind im Gedicht erkennbar und wie gelingt es Goethe, die Gefühle dem Leser zu
verdeutlichen?
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Aufgabe 6
Wusste Goethe, wovon er schreibt? Informiert euch über
seinen Lebenslauf und versucht festzustellen, ob Goethe die
Erfahrung der Liebe und des emotionalen Schmerzes machen
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musste/konnte.
Der deutsche Dichter Gottfried August Bürger (1747-1794)
war ein Zeitgenosse Goethes und Schillers und zählt mit
seinem Werk zur Epoche des Sturm und Drangs, ohne
jedoch
nur
annähernd
deren
Beliebtheit
und
Bekanntheitsgrad zu erreichen. Zeitlebens musste er sich um
sein Auskommen sorgen. Erst nach seinem Tod wuchs seine
Popularität.
Bekannt wurde er vorCopyright
allem für
seine Balladen
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und für seine Fassung der Abenteuer des Barons
Münchhausen, die er unter dem Titel Wunderbare Reisen zu
Wasser und zu Lande – Feldzüge und lustige Abenteuer des
Freiherrn von Münchhausen 1786 veröffentlichte.
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Gottfried August Bürger
Text 4: Der Bauer an seinen durchlauchtigen Tyrannen
(Quelle: http://de.wikipedia.org/ 28.03.09)
Wer bist du, Fürst, dass ohne Scheu
Zerschlagen darf dein Ross?
Die Saat, so deine Jagd zertritt,
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Hund, undCopyright
du verschlingst,
Das Brot, du Fürst, ist mein.
Wer bist du, Fürst, dass in mein Fleisch
Dein Freund, dein Jagdhund, ungebläut
Darf Klau und Rachen hau'n?
Du Fürst hast nicht, bei Egg' und Pflug,
Hast nicht den Erntetag durchschwitzt.
Mein, mein ist Fleiß und Brot!
Wer bist du, dass durch Saat und Forst,
Das Hurra deiner Jagd mich treibt,
Entatmet, wie das Wild? –
Ha! du wärst Obrigkeit von Gott?
Gott spendet Segen aus; du raubst!
Du nicht von Gott, Tyrann!
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Zerrollen
mich dein Wagenrad,
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Was Ross, und
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Aufgabe 7
Bürger gilt als Autor des Sturm und Drangs, der sich auch sozialkritischer Themen annahm. Was ist
mit sozialkritisch gemeint und wie kommt diese Haltung im Gedicht zum Ausdruck?
Aufgabe 8
Am Ende des Gedichtes steht der Satz „Du nicht von Gott, Tyrann!“. Was meint Bürger damit?
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Aufgabe 9
Die Darstellung von Empfindungen ist ein wesentliches Element der Literatur des Sturm und
Drangs. Vergleicht beide Gedichte (Text 3 und Text 4). Wie werden die Empfindungen und
Gefühle jeweils dargestellt?
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Der bürgerliche Roman – Die Leiden des jungen Werther
Im Briefroman Die Leiden des jungen Werther von Johann Wolfgang von Goethe berichtet der
junge Rechtspraktikant Werther bis zu seinem Freitod über seine unglückliche Liebschaft mit der
bereits verlobten „Lotte“. Der Roman wird auch gerne als Schlüsselroman der Epoche des Sturm
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und Drangs
bezeichnet.
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Während das Schicksal des Werther im etablierten Bürgertum auf Ablehnung stieß, da die Person
des Werthers und sein Handeln jeglicher bürgerlichen Norm widersprachen, wurde das Werk von
den Jugendlichen der Zeit begeistert aufgenommen. Unter ihnen brach ein regelrechtes WertherFieber aus, das Werther zu einer Kultfigur werden ließ. Es gab sogar eine Werther-Mode (gelbe
Hose, gelbe Weste, blauer Rock). Einige Verzweifelte gingen sogar so weit, wie Werther den
Freitod als Ausweg aus ihrer Lebenssituation zu wählen.
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Text 5: Auszug aus „Die Leiden desCopyright
jungen www.park-koerner.de
Werther“
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„Alles ist so still um mich her, und so ruhig meine Seele. Ich
danke dir, Gott, der du diesen letzten Augenblicken diese Wärme,
diese Kraft schenkest.
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Zeitgenössische Darstellung der
Lotte
Ich trete an das Fenster, meine Beste, und sehe, und sehe noch
durch die stürmenden, vorüberfliehenden Wolken einzelne Sterne
des ewigen Himmels! Nein, ihr werdet nicht fallen! Der Ewige
trägt euch an seinem Herzen, und mich. Ich sehe die
Deichselsterne
des Wagens, des liebsten
unter
allen Gestirnen.
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Wenn ich nachts von dir ging, wie ich aus deinem Tore trat, stand
er gegen mir über. Mit welcher Trunkenheit habe ich ihn oft
angesehen, oft mit aufgehobenen Händen ihn zum Zeichen, zum
heiligen Merksteine meiner gegenwärtigen Seligkeit gemacht!
Und noch – o Lotte, was erinnert mich nicht an dich! Umgibst du
mich nicht! Und habe ich nicht, gleich einem Kinde, ungenügsam
allerlei Kleinigkeiten zu mir gerissen, die du Heilige berührt
hattest!
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Liebes Schattenbild! Ich vermache dir es zurück, Lotte, und bitte
dich, es zu ehren. Tausend, tausend Küsse habe ich darauf
gedrückt, tausend Grüße ihm zugewinkt, wenn ich ausging oder
nach Hause kam. (…)
Hier, Lotte! Ich schaudre nicht, den kalten, schrecklichen Kelch zu
fassen, aus dem ich den Taumel des Todes trinken soll! Du
(Quelle: http://de.wikipedia.org/ 26.03.09)
reichtest mir ihn, und zage nicht. All! All! So sind alle die
Wünsche und Hoffnungen meines Lebens erfüllt! So kalt, so starr an der ehernen Pforte des Todes
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anzuklopfen.
Dass ich des Glückes hätte teilhaftig werden können, für dich zu sterben! Lotte, für dich mich hinzugeben!
Ich wollte mutig, ich wollte freudig sterben, wenn ich dir die Ruhe, die Wonne deines Lebens
wiederschaffen könnte. Aber ach! Das ward nur wenigen Edeln gegeben, ihr Blut für die Ihrigen zu
vergießen und durch ihren Tod ein neues, hundertfältiges Leben ihren Freunden anzufachen.
In diesen Kleidern, Lotte, will ich begraben sein, du hast sie berührt, geheiligt; ich habe auch deinen Vater
darum gebeten. Meine Seele schwebt über dem Sarge. Man soll meine Taschen nicht aussuchen. Diese
blassrote Schleife, die du am Busen hattest,
(…) diese Schleife soll mit mir begraben
werden. An meinem
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Geburtstage schenktest du sie mir! Wie ich das alles verschlang! – ach, ich dachte nicht, dass mich der Weg
hierher führen sollte! – sei ruhig! Ich bitte dich, sei ruhig!
– Sie sind geladen – es schlägt zwölfe! So sei es denn! – Lotte! Lotte, lebe wohl! Lebe wohl!“
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Aufgabe 10
Im Werther gibt es einen Konflikt zwischen der gängigen Moral und der Leidenschaft. Worin
besteht er?
Aufgabe 11
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In welcher Situation scheint sich Werther am Ende des Romans zu befinden? Kann es für ihn noch
einen Ausweg geben?
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Aufgabe 12
Der Roman hat Parallelen im Leben Goethes. Benutzt das Internet, um herauszufinden, um welche
Ereignisse es sich dabei handelt.
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