KIMA Insight - Technische Universität Kaiserslautern
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KIMA Insight Aktuelles zu Forschung und Lehre Bericht vom 2. Commercial Vehicle Technology Symposium 2012 © KIMA 2012 Ausgabe 3 www.uni-kl.de/kima Inhalt Editorial, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Schindler Seite 03 CVT SYMPOSIUM Industrie trifft Forschung - das 2. CVT Symposium Seite 03 NUTZFAHRZEUGTECHNIK Niedertemperatur-Infrarot-Fahrzeugheizung Dipl.-Wirtsch.-Ing. Jörg Bien Seite 04 Three Dimensional Finite Element and Analytical Modeling of Tire/Soil Interaction Mechanik, M. Sc. Hao Li Seite 04 Measurement and Assessment of the Construction Vehicle Vibrations, M.Sc. Xiaojing Zhao, Seite 05 CVC-Leitprojekt: Alternative Werkstoffe der Zukunft, Dipl.-Ing. Nicole Stephan Seite 05 SCHIENENFAHRZEUGTECHNIK Entwicklung eines Simulationsbaukastens für Straßenbahnen, Dipl.-Ing. Martin Schwickert Seite 06 Betriebsfeste Auslegung von Achterbahnen und Fahrgeschäften Dipl.-Ing. Andreas Simonis Seite 06 HOCHDRUCKWASSERSTRAHLTECHNIK Improving the Surface Hardness of Austenitic Stainless Steel using, Waterjet Peening Process, M. SC. Azmir Azhari Seite 07 Hochgeschwindigkeitsaufnahmen von Hochdruckwasserstrahlen, Dipl.-Ing. Karsten Hilbert Seite 07 PRODUKTENTWICKLUNG Betriebsfestigkeit erfolgreich bestanden! Dipl.-Wirtsch.-Ing. Jörg Eder Seite 08 LEHRE Integrated Design Engineering Education (IDEE), Dipl.-Wirtsch.-Ing. Jörg Bien Seite 08 Viertes Nutz- und Schienenfahrzeugkolloquium: Industrievertreter gewähren spannende Einblicke in ihre tägliche Praxis Seite 09 Neues von der CVT Graduate School, Dr.-Ing. Peter Kosack Seite 09 PERSONALIA Neu am KIMA: M. Sc. Ashwin Walawalkar und Frau Elke Lang Abschied in den Ruhestand: Frau Ruth Ritzka Promotion: Dr.-Ing. Soffel Seite 02 Seite 10 EDITORIAL Liebe Leserinnen, liebe Leser, Schon wieder ist ein arbeitsreiches Jahr fast zu Ende gegangen. Wenn Sie dieses Exemplar in Ihren Händen halten, verbringen Sie hoffentlich die ersehnten besinnlichen Weihnachtsfeiertage und finden vielleicht Zeit für die Lektüre unseres jährlichen Weihnachtsspecials, das nun bereits in der 3. Ausgabe erscheint. Die TU Kaiserslautern entwickelte sich in diesem Jahr positiv weiter. Der Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik ist auch in diesem Jahr der mit Abstand drittmittelstärkste der Universität. Derzeit finden vielfältige Bemühungen statt, den notwendigen Ausbau der Laboreinrichtungen und der Büros für weiteres geplantes Wachstum in den nächsten Jahren voran zu treiben. Durch unseren vor zwei Jahren eingeführten NC konnten wir die Studienanfängerzahlen auf einem für unsere Universität konstant hohem Niveau halten. Trotzdem hat sich die Zahl der vom Fachbereich betreuten Studierenden weiter erhöht. Im Fachbereich sind derzeit ca. 1800 Studierende eingeschrieben. Weitere ca. 1600 Studierende des Wirtschaftsingenieurwesens Maschinenbau werden zu 50% von uns betreut. Auch die Anfängerzahlen unseres internationalen und interdisziplinären Masterprogramms Commercial Vehicle Technology haben sich auf Sollstärke eingeschwungen. Alle Absolventen haben nach dem Studium problemlos eine Anstellung bekommen. Interessant ist, dass die wenigsten ausländischen Absolventen zurück in ihr Heimatland gehen. Sie bevorzugen einen Arbeitsplatz in Deutschland. Das Forschungsthema Produktentwicklung/ Nutzfahrzeugtechnik ist in den letzten Monaten weiter ausgebaut worden. Von der in diesem Jahr deutlich verbesserten Förderung des Zentrums für Nutzfahrzeugtechnologie (ZNT), an dem ich selbst in mehrfacher Funktion sehr aktiv bin, hat auch der Lehrstuhl profitiert. Des Weiteren beschäftigen wir uns nach wie vor mit Schienenfahrzeugtechnik, Hochdruckwasserstrahltechnik und Medizintechnik. Methoden und Prozesse in der Produktentwicklung sowie Analyse und Synthese technischer Systeme liegen dabei im Fokus unserer Tätigkeiten. indem ich hoffentlich viele von Ihnen bei einer der zahlreichen Gelegenheiten wiedersehe. Ihr Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Schindler Telefon: +49(0)631 / 205-3221 Liebe Leserinnen, liebe Leser, ich wünsche Ihnen ein besinnliches Weihnachtsfest und ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2013, Email: schindler@mv.uni-kl.de CVT Symposium Industrie trifft Forschung - das 2. CVT Symposium 2012 Vom 13. bis zum 15. März 2012 wurde an der Uni Kaiserslautern das 2. Commercial Vehicle Technology CVT Symposium ausgetragen. Diese in ihrer Form einmalige, da interdisziplinäre und internationale Fachtagung für Nutzfahrzeugtechnologie war mit etwa 250 Teilnehmern aus über neun Ländern ein voller Erfolg. Veranstaltet unter dem Dachverband Commercial Vehicle Alliance (CVA) von den drei in Kaiserslautern ansässigen und auf diesem Gebiet tätigen Organisationen, dem Zentrum für Nutzfahrzeugtechnologie der TU (ZNT), dem Fraunhofer-Innovationscluster Digitale Nutzfahrzeugtechnologie (DNT) sowie dem Commercial Vehicle Cluster (CVC) überzeugte das Symposium seine Teilnehmer von Firmen sowie wissenschaftlichen Einrichtungen gleichermaßen. Da die Nutzfahrzeugtechnologie auch einen Technologieschwerpunkt des Landes Rheinland-Pfalz darstellt, fand die Veranstaltung unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Kurt Beck statt und wurde am Abend des 13. März feierlich von der Landesministerin für Wissenschaft und Bildung, Frau Doris Ahnen, eröffnet. Auch Wissenschaftsministerin Eveline Lemke kam zur Veranstaltung und begrüßte die Gäste am zweiten Veranstaltungstag. Vor dem Hintergrund „Industrie trifft Forschung“ bot das 2. CVT Symposium den internationalen Wissenschaftlern und Entwicklern aus der Industrie ein besonderes Forum zum Austausch und zur Diskussion neuer Ideen und aktueller Fragestel- lungen im breiten Feld der Nutzfahrzeuge. Aus mehr als 80 eingereichten Vorträgen wurden über 50 von einem internationalen Gremium von Nutzfahrzeugexperten ausgewählt und während des Symposiums in zwei parallelen Vortragsreihen präsentiert und diskutiert. Die Keynotes aus der Wissenschaft „Herausforderung an die Entwicklung von Landmaschinen der Zukunft“ präsentierte Prof. Dr.-Ing. Thomas Herlitzius von der TU Dresden. Keynote aus der Industrie mit dem Titel „Bus: Innovationsträger mit Zukunft“ kam von Dr. Eric Sax, EvoBus GmbH, Mannheim. Neben den Vorträgen am Vortag zur Eröffnung wurde erstmals ein Recruiting-Day für die Studenten durchgeführt. In der begleitendenden Fachausstellung über die Konferenztage hindurch, bei der 23 Unternehmen Produkte und Fahrzeuge aus dem Bereich der Nutzfahrzeugtechnologie vorstellten, entstanden in großer Neugier und durch rege Kommunikation viele neue Kontakte. Bei der gesonderten Abendveranstaltung im Stadion des 1. FC Kaiserslautern, dem „Betze“, mit dem Gastredner Altherr von John Deere fanden die Teilnehmer zusätzliche Zeit zum freien Austausch über die vielfältigen Angebote während der Konferenz. Der CVA freut sich nach dieser gelungenen zweiten Veranstaltung des Symposiums und dem enorm positiven Zuspruchs ihr Konzept weiter entwickeln und auch im nächsten geplanten Turnus wieder anbieten zu können. Gerne begrüßen die Orginisatoren auch Sie zum 3. CVT Symposium vom 11. bis 13. März 2014. Mehr unter www.cvt-symposium.de (ncj) Seite 03 Nutzfahrzeugtechnik Niedertemperatur-Infrarot-Fahrzeugheizung In der heutigen Fahrzeugentwicklung spielt Energieeffizienz bei gleichzeitigem Komfortgewinn eine große Rolle. Diese beiden Zielsetzungen sind zum Teil mit Konflikten verbunden. In Bezug auf die Elektromobilität verschärfen sich diese Konflikte weiter. In der Vergangenheit konnte die zur Genüge vorhandene Abwärme von Fahrzeugen bzw. deren Verbrennungsmaschine zum Heizen des Fahrzeuginnenraums genutzt werden. Durch steigende Effizienz der Verbrennungskraftmaschinen, insbesondere die von Dieselaggregaten, reicht diese Abwärme nicht mehr aus, um die verlangte Behaglichkeit in Fahrzeugkabinen sicherzustellen. Aus diesem Grund kommen i.d.R. PTC-Luftheizungen mit hohen elektrischen Leistungsaufnahmen zum Einsatz, um die geforderten klimatischen Bedingungen zu garantieren. In Elektrofahrzeugen, bei denen die Energie aus Batterien gewonnen wird, stellt sich ein grundsätzliches Problem der Wärmebereitstellung für die Kabinenheizung ein. Theoretisch könnte die Abwärme von Batterien und Wechselrichtern genutzt werden, wobei die Ausbeute im Vergleich zu den Verbrennungskraftmaschinen vermutlich noch deutlich geringer wäre. Aus diesem Grund ist es naheliegend, eine Elektroheizung für Elektrofahrzeuge einzusetzen, wobei es aufgrund der geringeren Energiedichte insbesondere auf die effiziente Nutzung der Energie ankommt. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Jörg Bien Zurzeit kommen sowohl in Fahrzeugen mit Verbrennungskraftmaschinen als auch in Elektrofahrzeugen sog. PTC-Luftheizsysteme zum Einsatz. Je nach Anwendungsbereich benötigen diese eine elektrische Leistung bis zu 4000 Watt. Ziel der Forschung ist es, ein auf Infrarot-Strahlung basierendes Heizsystem zu entwickeln, welches effizienter, komfortabler und gezielter einsetzbar ist, als dies bei den aktuellen, auf Konvektion basierenden Systemen der Fall ist. Hierzu wurden erste Untersuchungen an einem LKW Mock-Up im Labor durch-geführt. Vorteile des Heizkonzepts sind: • Aufheizen von Oberflächen, nicht von Luftvolumina • Gezieltes, situationsabhängiges Aufheizen möglich • Weitestgehender Verzicht auf Kontaktwärme • Höhere Behaglichkeit des Heizsystems • Effizienteres Heizen möglich • Steigerung des Komforts Telefon: +49(0)631 / 205-4012 Email: bien@mv.uni-kl.de Three Dimensional Finite Element and Analytical Modeling of Tire/Soil Interaction Terramechanics is a field of study of the physical mechanics of a machine interacting with its operating environment. Tire-soil interaction as a branch of Terramechanics is concerned with the problem of the soil trafficability and the tractive performance of a tire running on soft soils. In recent years, the academic studies in the associated fields of soil mechanics have given M. Sc. Hao Li Telefon: +49(0)631 / 205-3729 Email: hao.li@mv.uni-kl.de Seite 04 impetus to the mathematical establishment of the tire-soil interaction with an analytical approach. With remarkable progress in computer technology, the numeric approaches under the support of the finite element method and the discrete element method have been introduced into the analysis of the tire-soil interaction. With the analytical method the stresses generated on the tire-soil interaction interface are interpreted as non-linear springs and dampers in the radial direction, and as slipping stress in the tangential direction. With the FE method, the tire and the soil are supposed to be continuums which are comprised of a large number of small finite elements. The stress and displacement of each node on the finite elements are calculated as the material properties, load and boundary conditions are defined. Modeled with solid elements, the tire body and sidewall serve as a host for the inner layers. The tread for providing traction and braking force was modeled with solid elements. Belts and carcass in the ring geometry were modeled with shell elements embedded inside the tire body. Rebar is used to define the smeared layer with a constant thickness, and to add layers of reinforcement in solid or surface elements. The fiber cords of carcass and belt modeled as rebar layers were embedded in the shell elements. The bead was modeled with solid elements embedded inside the tire. To validate the tire-soil interaction model, the soil deformation and the forces generated on the tire-soil contact interface were measured. NUTZFAHRZEUGTECHNIK Measurement and Assessment of the Construction Vehicle Vibrations The operators of the earth moving equipment are exposed to the intensive whole-body vibrations, which have adverse effect on human being. The short term exposure to the whole-body vibrations causes the muscle fatigue, the loss of balance, the performance difficulties, and the ride discomfort. The long term exposure to the whole-body vibrations causes a series of health problems, such as the low back pain, the degenerative disorder of the spine, etc. In order to analyze the vibration characteristics of the wheel loader and to assess the vibration effect on human being, the vibrations on the seat and the cabin floor of the wheel loader were measured, filtered, and quantified. The international standards, including the ISO 2631-1:1997, 2002/44/EC, VDI 2057:2002, and BS 6841, specify the requirements of the vibration measure-ment, the frequency weighting filters, the vibration quantification methods, and the limitation boundaries for the assessment of the whole-body vibration effect on human being. The vibration measurements of the wheel loader were carried out during its various typical working situations, such as the v-circle and the driving. The working situations, such as the vehicle speed, the road surface, the driver, and the operation tasks, and the vehicle situation, such as the vehicle size, play an important role on the vibration intensity. The influence of these factors on the vibration intensity was also investigated. The suspension systems, including the tire, the axle suspension system, the cabin and seat suspension system, are used to isolate the vibration from the vehicles to the operators. In order to improve the vibration isolation performance of the cabin and seat suspension systems, the input and output signals of these two suspension systems were measured on the wheel loader. The characteristics of the suspension systems, including the stiffness, the damping ratio, and the transmissibility in different frequency range, were analyzed. Based on the vibration accelerations measured on the wheel loader and the analysis of the cabin and seat suspension systems, a multi-body model of chassis-cabin-seat was built and validated in MSC.ADAMS. This model is used to optimize the cabin or the seat suspension system. M. Sc. Xiaojing Zhao Telefon: +49(0)631 / 205-3041 Email: zhao@mv.uni-kl.de CVC-Leitprojekt: Alternative Werkstoffe der Zukunft Durch die immer strikter werdenden gesetzlichen und gesellschaftlichen Anforderungen an den Klimaschutz stehen auch die Nutzfahrzeugindustrie sowie die Land- und Baumaschinenindustrie vor der Herausforderung den Kraftstoffverbrauch und den CO2- Ausstoß zu minimieren. Abgesehen von antriebstechnischen Lösungen spielt hierbei vor allem der Leichtbau eine bedeutende Rolle. So bietet u.a. der Einsatz alternativer Werkstoffe und intelligenter Mischbauweisen die Möglichkeit erheblicher Gewichtseinsparungen und somit auch der Reduktion des CO2- Ausstoßes. Um in den genannten Industriesektoren konstruktions- und werkstofftechnologische Innovationen (z.B. zur Funktionsverbesserung ohne Gewichts- und Kostenerhöhung oder zur Verbrauchs- und Emissionsreduktion) unter Berücksichtigung unternehmensspezifischer Eigenschaften zu erarbeiten, ist eine unternehmensübergreifende Zusammenarbeit, unter Einbeziehung wissenschaftlicher Einrichtungen, von Vorteil. Desweiteren wird eine intensive Zusammenarbeit dazu beitragen, dass Projektideen schneller bei den Unternehmen umgesetzt werden und somit die Wettbewerbsund Innovationsfähigkeit steigt. Um eine zielführende und rasche Vernetzung der, insbesondere in Rheinland-Pfalz und dem Südwesten Deutschlands ansässigen Herstellern und Zulieferern zu ermöglichen, wurde da- her vom Commercial Vehicle Cluster das Leitprojekt Alternative Werkstoffe der Zukunft ins Leben gerufen. Ziel des Projektes ist, nach erfolgreichem Aufbau und Etablierung eines Netzwerks aus Nutzfahrzeugherstellern, Zulieferunternehmen und Forschungseinrichtungen Innovationspotentiale und Projektideen zu erarbeiten sowie gemeinsa- me Ansätze und Fragestellungen zu marktfähigen Lösungen weiter zu entwickeln. Die Koordination des Netzwerks erfolgt dabei durch den Lehrstuhl für Konstruktion, der auch als Informationsquelle bzgl. Fördermöglichkeiten, zur Wissensgenerierung und zur Anbahnung von Forschungskooperationen und –anträgen zur Verfügung steht. Gerade für die KMU kann die Begleitung durch einen fachkundigen Koordinator aus der Wissenschaft bei der Erstellung der geplanten Förderanträge hilfreich sein. Aktuell wird im Rahmen des Leitprojektes eine Studie durchgeführt, die die Einsatzmöglichkeiten von alternativen Werkstoffen, wie z.B. faserverstärkten Kunststoffen, hochfesten Stählen etc. in der Nutz-/ Land- und Baumaschinenindustrie untersucht. Anhand dieser Erkenntnisse sollen in Abstimmung mit den am Netzwerk beteiligten Unternehmen unternehmensübergreifende Projektvorschläge unter Berücksichtigung gesetzlichen Randbedingungen sowie wirtschaftlicher Potentiale erarbeitet und in geeigneten Förderprogrammen beantragt werden. Sollten die genannten Themen auch für Ihr Unternehmen von Bedeutung sein und Sie Interesse an einer Mitarbeit haben, zögern Sie bitte nicht, sich an uns zu wenden! Dipl.-Ing. Nicole Stephan Telefon: +49(0)631 / 205-3041 Email: stephan@mv.uni-kl.de Seite 05 SCHIENENFAHRZEUGTECHNIK Entwicklung eines Simulationsbaukastens für Straßenbahnen Bei der Entwicklung von Straßen- und Stadtbahnen hat sich in den letzten 15 - 20 Jahren ein deutlicher Wandel vollzogen. Wurden zuvor Straßenbahnen als „Einzelstücke“ oder in sehr kleinen Stückzahlen speziell auf einen Kunden zugeschnitten, zwingen hohe Entwicklungskosten, und gesteigerte Anforderungen bezüglich Sicherheit und Komfort, Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit und Haltbarkeit die Hersteller zur Konsolidierung ihrer Fahrzeugkonzepte. Dazu bieten sich die klassischen konstruktionsmethodischen Prinzipien der Plattform und Baukastenentwicklung an. Gleichzeitig haben sich in den letzten Jahrzehnten auch die Entwicklungswerkzeuge, zu denen auch die Simulationsprogramme gehören, weiterentwickelt. Diese sind heute meist so umfangreich, dass sie nur noch von geschultem Personal effizient angewendet werden können. Zusätzlich verhindert die Komplexität dieser Programmsysteme oft einen einfachen, schnellen Vergleich verschiedener Fahrzeuge, wie er Dipl.-Ing. Martin Schwickert Telefon: +49(0)631 / 205-3228 Email: schwickert@mv.uni-kl.de für eine fundierte Bewertung und –auswahl in der frühen Phase des Konstruktionsprozesses erforderlich wäre. Daher wird zunehmend versucht, die klassischen Rechen- und Simulationswerkzeuge um Automatismen zur Modellerstellung und Auswertung zu erweitern, sodass eine genauere Kenntnis des späteren Produkts zu einem früheren Zeitpunkt erreicht werden kann. So ist es möglich, Fehlentwicklungen frühzeitig zu begegnen und Problembereiche zu detektieren. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde der ModellKonfigurations-Baukasten (MoKoBa), bestehend aus einem Baukasten von Mehrkörpermodellen zur Simulation des Fahrverhaltens von Straßen- und Stadtbahnen, basierend auf der kommerziellen MKS-Software SIMPACK entwickelt. Neben dem eigentlichen Modellbaukasten wird eine eigene Software, das Modell-Konfigurations-Tool, bereitgestellt. Das Modell-Konfigurations-Tool hat verschiedene Aufgaben. Es beinhaltet die Graphische Benutzeroberfläche, über die vom Nutzer Informationen über das Simulationsprojekt gesammelt werden. Neben der Wahl der Fahrzeugkategorie werden beispielsweise auch Längenmaße, die einzelnen Modultypen und Simulationsszenarien abgefragt. Die Grundfunktionen des ModellKonfigurations-Tools basieren, wie schon der Simulationsbaukasten, auf der kommerziellen Simulationssoftware SIMPACK. So werden die fertigen Simulationsmodelle in den herkömmlichen SIMPACK-Modelldateien und Datenbanken abgespeichert und mittels des StandardSolvers in einer Zeitschrittintegration berechnet. Nach der Konfiguration können die Modelle also auch auf herkömmliche Weise in SIMPACK geöffnet und weiterverarbeitet werden. Weiterhin bietet das Modell-Konfigurations-Tool den besonderen Vorteil, auch andere Programme und Anwendungen, z.B. eigene Matlab- oder ExcelFunktionen einzubinden. Der Simulationsbaukasten und das zugehörige Modell-Konfigurations-Tool basieren auf einer im Rahmen des Forschungsprojektes entwickelten Simulationsmethodik und setzen diese gleichzeitig in ein ausführbares, leicht zu bedienendes Programmpaket um. Dieses ermöglicht einen umfassenden Vergleich der prinzipbedingten Vor- und Nachteile unterschiedlicher Fahrzeugkonzepte anhand standardisierter Simulationsmodelle und Simulationsszenarien. Betriebsfeste Auslegung von Achterbahnen und Fahrgeschäften Fliegende Bauten, wie Achterbahnen und Fahrgeschäfte, werden während ihres Betriebes ständig durch wechselnde Beschleunigungen mit dem Mehrfachen ihres Eigen- und Passagiergewichts belastet. Um die Sicherheit der Fahrgäste zu gewährleisten, ist eine ermüdungsgerechte Auslegung somit unumgänglich. Daher werden bereits vor dem Bau des Fahrgeschäftes detaillierte Ermüdungsnachweise gefordert, welche jedoch zurzeit hauptsächlich als Dauerfestigkeitsnachweise ausgeführt werden. Mit der Einführung neuer Regelwerke (bspw. Eurocode 3 oder FKM-Richtlinie) ist nun die Möglichkeit gegeben neben dem Dauerfestigkeitsnachweis auch einen Betriebsfestigkeitsnachweis durchzuführen. Allerdings erfordert dieser eine wesentlich genauere Kenntnis der auftretenden Beanspruchungen, sowohl in der Höhe als auch in der Lastwechselanzahl. Dipl.-Ing. Andreas Simonis Telefon: +49(0)8281 / 996828 Email: andreas.simonis@gerstlauer-rides.de Seite 06 Die Dynamik einer Achterbahnfahrt und damit die auftretenden Beschleunigungen können im Voraus verlässlich berechnet werden. Daraus lassen sich die beschleunigungsbedingten Radlasten des Achterbahnfahrzeugs ableiten. Unsicherheit herrscht jedoch bei der Bestimmung von zusätzlichen Kräften, die auf das Rad wirken. Hierbei seien unter anderem Lenk- und Steuerkräfte in der Bogeneinfahrt, Umlenkkräfte in Bogen/ Wanne/ Kuppe, Lasten aus schienenseitig verbauten Bremsen und Antrieben, sowie Laufflächenquerkräfte genannt. Diese werden momentan zur sicheren Seite hin abgeschätzt. Die Arbeit befasst sich daher mit der Ermittlung und der versuchstechnischen Überprüfung der auftretenden Radlasten. Dazu wird ein Achterbahnfahrzeug mittels Mehrkörpersimulation untersucht. Neben der realitätsnahen Abbildung der Strecke, soll auch der Einfluss der schienenseitig vorhandenen Einbauten (wie bspw. Kettenlift, Reibradantriebe und Bremsen) untersucht werden. Eine Schwierigkeit stellt bei der Mehrkörpersimulation auch der Rad-SchieneKontakt eines Polymerrades mit der gebogenen Stahlrohrschiene dar. Insbesondere da während einer Achterbahnfahrt hohe Geschwindigkeiten und Belastungen auftreten, welche für die zumeist in der Fördertechnik eingesetzten Rollen unüblich sind. Daher sollen in einem zweiten Schritt die berechneten Radlasten in Versuchen überprüft werden. Hierzu werden Messmethoden entwickelt, die an in Betrieb befindlichen Anlagen, sowie an zu entwickelnden Prüfständen getestet und überprüft werden. Die so gewonnen Erkenntnisse sollen eine Grundlage bilden, um die auftretenden Beanspruchungen im Voraus zu ermitteln und so die Unsicherheit auf der Lastseite zu verringern. Durch verlässliche Lastannahmen können Bauteile betriebssicher ausgelegt und letztendlich Gewicht und damit Kosten gespart werden. HOCHDRUCKWASSERSTRAHLTEHNIK Improving the Surface Hardness of Austenitic Stainless Steel using Waterjet Peening Process The technology and applications of high pressure waterjet have been studied since many decades ago. There are various applications involving waterjet technology such as machining, surface preparation, cleaning, coating removal and surface treatment or waterjet peening (WJP). WJP is a relatively new application of the waterjet technology. It is a mechanical surface strengthening process where high-frequent impact of water drops on the surface of metal components, which causes local plastic deformation. As a result, high compressive residual stresses are induced in the surface-near layer, which leads to enhanced surface hardness and fatigue life of components. The WJP process offers many advantages particularly in leaving a clean and smooth surface as well as the absence of thermal effects. Therefore, over the past decade, WJP has shown to be a promising method in the mechanical surface strengthening process. The main objective of the present work is to evaluate the response of austenitic stainless steel 304 when it is subjected to a water-jet peening process. Fig. 1 shows the effect of pressure on hardness as a function of depth below eroded surface. A general trend of hardness decreasing gradually from the surface is noticed. Furthermore, a higher hardness gradient is found in a specimen treated with a higher pressure. There is an incre- grains are more abundant and severe in the area of just below the eroded surface. As mentioned above, this is the area which the specimen experienced the highest increase in hardness. It can be concluded that a higher kinetic energy of water molecules at higher pressures induces higher amount of compressive stresses hence plastically deforming the grains more and to a greater depth. Fig. 1: Effect of waterjet pressure on Vickers hardness as a function of depth below eroded surface. ase in average maximum hardness up to 30% as compared to the base material which has an average hardness approximately 230 HV0.01. Whereas, the depth of strengthened layer is extended up to 250 μm with a greater depth for specimen treated with a higher pressure. This is due to the fact that a higher kinetic energy of water molecules at higher pressures induces higher amount of compressive stresses hence increasing the hardness as well as the depth of strengthened layer. Fig. 2 shows the subsurface morphologies of the peened sample treated with the highest pressure of 300 MPa. Crosss ectional microstructures indicate that the substrate experienced a certain degree of plastic deformation up to a depth of 250 μm. Amounts of slip bands in the deformed Fig. 2: Cross-sectioned microstructures of the peened specimen treated at 300 MPa. M. Sc. Azmir Azhari Telefon: +49(0)631 / 205-2648 Email: azhari@mv.uni-kl.de Hochgeschwindigkeitsaufnahmen von Hochdruckwasserstrahlen Der Lehrstuhl KIMA beschäftigt sich im Bereich Hochdruckwasserstrahltechnik mit der experimentellen und numerischen Untersuchung von Hochdruckwasserstrahlen und deren Materialabtragsverhalten. Mit den am KIMA verfügbaren Hochdruckwasserstrahlanlagen können Drücke von bis zu 7000 bar realisiert werden. Bei derart hohen Drücken wird das Wasser innerhalb der Hochdruckdüse auf sehr hohe Geschwindigkeiten von über 1000 m/s beschleunigt. Aufgrund der hohen Geschwindigkeiten und kleinen Strahlabmessungen im zehntel mm-Bereich ist die messtechnische Erfassung der Strömungsvorgänge auf visueller Ebene relativ schwierig. Zur Sichtbarmachung der Strömungsprozesse im Hochdruckwasserstrahl nach dem Austritt aus der Düse, um damit Rückschlüsse auf die im Strahl ablaufenden physikalischen Vorgänge ziehen zu können, wurden am Lehrstuhl KIMA Versuche mit zwei verschiedenen Systemen durchgeführt. Zum einen mit einer handelsüblichen Spiegelreflexkamera und zum anderen mit einer speziellen Hochgeschwindigkeitskamera. In beiden Fällen wurde zur Belichtung ein Hochgeschwindigkeitsblitz eingesetzt. Die beiden messtechnischen Varianten wurden jeweils an einem von einer Punkt- bzw. Flachstrahldüse generierten Hochdruckwasserstrahl mit einem Austrittsdurchmesser von ca. 0,5 mm und einer Geschwindigkeit von ca. 450 m/s getestet. Für die erste Versuchsreihe wurde zur Aufnahme des Wasserstrahls eine Canon 500D Spiegelreflexkamera und ein Hochgeschwindigkeitsblitz Nanolite KL-L der Firma HSPS verwendet. Bei jedem Versuchsdurchlauf wurde ein Bild aufgenommen. Nach Einstellung der Blendenöffnungszeit der Spiegelreflexkamera auf 1 s und Betätigung des Auslösers wurde der Hochdruckstrahl von dem Hochgeschwindigkeitsblitz mit einer Belichtungszeit von 18 ns beleuchtet. Hierdurch war es möglich die sehr schnell ablaufenden Vorgänge im Hochdruckstrahl einzufrieren. Bei der zweiten Versuchsreihe wurde eine Specialised Imaging Multi-Channel Framing (SIM) Kamera der Firma Specialised Imaging zur Aufnahme des Wasserstrahls verwendet. Diese Kamera ist in der Lage bis zu 16 Einzelbilder in Folge mit einer Belichtungszeit von wenigen ns bei voller Auflösung zu erstellen. Die Schwierigkeit besteht hier unter anderem in der Bereitstellung der für die Belichtung notwendigen Lichtmenge in der sehr kurzen Zeit in der die Blende geöffnet ist. Als Lichtquelle wurde daher hier ein Hochgeschwindigkeitsblitz vom Typ AD500 der Firma Specialised Imaging ein- gesetzt. In Abb.1 ist eine mit der SIM-Kamera aufgenommene Bildfolge von 4 Einzelbildern im Abstand von 215 ns bei einer Belichtungszeit von 10 ns dargestellt. Hier ist deutlich die detaillierte Strahlstruktur erkennbar. Abb. 1: Aufnahme mit SIM-Kamera Dipl.-Ing. Karsten Hilbert Telefon: +49(0)631 / 205-2648 Email: karsten.hilbert@mv.uni-kl.de Seite 07 PRODUKTENTWICKLUNG Betriebsfestigkeitsuntersuchung erfolgreich bestanden! Im Rahmen eines durch die AIF geförderten ZIM-KOOP-Projektes entwickelte das Unternehmen Gebhardt Fördertechnik GmbH gemeinsam mit KIMA das Regalbediengerät „Cheetah“. Als Grundsatz dieses Projektes galt es eine vollständige Neuentwicklung durchzuführen. Kennzeichnend für ein Regalbediengerät sind die konkurrierenden Ziele: Umschlagleistung, Anschaffungskosten, Betriebskosten, Verfügbarkeit und der Raumnutzungsgrad. Dieser Zielkonflikt kann nur durch einen kostengünstigen Leichtbau überwunden werden, der bisher an den hohen Material- und Fertigungskosten für Faserverbundwerkstoffe scheiterte. Bei der Umsetzung des „Cheetah“-Mastes werden deshalb Standard-Faserverbundwerkstoff-Profile zugekauft. Diese weisen, durch die Fertigung im Pultrusionsverfahren eines Spezialunternehmens, eine hohe Qualität bei vergleichsweise günstigen Preisen auf. Durch den Einsatz ausgewählter Dipl.-Wirtsch.-Ing. Jörg Eder Telefon: +49(0)631 / 205-3228 Email: eder@mv.uni-kl.de Profile im Schubbereich des Mastes kann das kritische Beulen des großvolumigen Mastes ohne zusätzlichen Aufwand unterbunden werden. Da sich als Fügetechnik zwischen den Profilen und den aus Aluminium sowie Stahl bestehenden Verbindungsblechen das Kleben hervorragend eignet, wurde in Kooperation mit dem Unternehmen DELO Industrieklebstoffe GmbH ein geeignetes Oberflächenvorbehandlungs- und Klebeverfahren entwickelt. Ebenso wurden die geklebten Fügepartner bezüglich ihrer Alterung untersucht, um eine dauerhafte Klebung zu garantieren. Als Vorteile des Konzeptes zeigen sich die Knotenpunkte mit den aufgeklebten Blechen entlang des Mastes. Diese Knoten stellen Anbindungsstellen dar, an denen mittels Schrauben die Anbauteile (Führungsschiene, Schleifleitung, Leiter) problemlos geklemmt werden können. Durch die Erhöhung der Wandstärke an den hochbelasteten Knoten, welches einem Sandwichprofil entspricht, ergibt sich eine hohe Steifigkeit. Das isotrope Metall eignet sich ideal um die in einem Knoten unterschiedlichen orientierten Kräfte zu verbinden und in Richtung der nächsten Faserverbundwerkstoff-Profile umzulenken. In den Profilen, welche hauptsächlich unidirektional verlaufende Langfasern aufweisen, kann die Kraft entlang der Faserlängsrichtung zum nächsten Knoten fließen. Um die Betriebsfestigkeit des neuen Mastes zu überprüfen, wurde der Mast auf einem servo-hydraulischen Schwingungsprüfstand im Prüffeld der TU Kaiserslautern getestet. Hier bewies er seine Betriebsfestigkeit und zeigte auch nach vielen Millionen Lastwechseln keinerlei Reduktion der Festigkeit oder Schädigungen. Der zu Grunde gelegte Lastfall entspricht einem Mast mit der Höhe 12 m, einem Lastaufnahmemittel nahe der Mastspitze, einer Beschleunigung von 6,5 m/s2 sowie einem hohen Schwingbeiwert, der in Realität deutlich geringer ist. Im Jahr 2013 wird dieser Mast als bester seiner Klasse auf den Markt kommen. LEHRE Integrated Design Engineering Education (IDEE) Die Lehrveranstaltung Integrierte Konstruktionsausbildung (IDEE) ist Teil der Grundausbildung im Maschinenbaustudium. Diese beginnt im ersten Semester mit Darstellender Geometrie und Technischem Zeichnen am Lehrstuhl für Konstruktion im Maschinen- und Apparatebau (KIMA), sowie CAD am Lehrstuhl für Virtuelle Produktentwicklung (VPE). Im 2. Semester bietet der Lehrstuhl für Virtuelle Produktentwicklung in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Konstruktion im Maschinen- und Apparatebau, dem Lehrstuhl für Maschinenelemente und Getriebetechnik für Studierende der Fachrichtung Maschinenbau ein darauf aufbauendes Konstruktionsprojekt (IDEE Projekt) an. Neben den fachlichen Kompetenzen ist die Zielsetzung dieses Projektes den Studierenden möglichst früh einen Einblick in die Tätigkeiten eines konstruierenden Ingenieurs zu Dipl.-Wirtsch.-Ing. Jörg Bien Telefon: +49(0)631 / 205-4012 geben und vor allem soziale Kompetenzen, wie Teamfähigkeit zu sensibilisieren und gemeinschaftlich zu stärken, um eine komplexe Problemstellung in Zusammenarbeit lösen zu können. So soll jeder Studierende später zum Ingenieur mit fundierten fachlichen Kompetenzen ausgebildet sein, aber auch die Fähigkeiten eines guten Teamplayers mit sich bringen, was vor allem im Zuge der immer komplexer werdenden multidisziplinär getriebenen Produkte von der Industrie gefordert wird. Email: bien@mv.uni-kl.de Das IDEE-Projekt ist Teil des erfolgreichen Beitrags der TU Kaiserslautern unter dem Motto Seite 08 „Innovative Konzepte in der Lehre mit den Stu dierenden als Partner“ zum Wettbewerb „Exzellente Lehre“ des Kultusministerkonferenz der Länder und des Stifterverbands der deutschen Wissenschaft. Beteiligte Lehrstühle: KIMA - Lehrstuhl für Konstruktion im Maschinen- und Apparatebau; MEGT - Lehrstuhl für Maschinenelemente und Getriebetechnik; VPE - Lehrstuhl für Virtuelle Produktentwicklung LEHRE Viertes Nutz- u. Schienenfahrzeugkolloquium: Industrievertreter gewähren spannende Einblicke in tägliche Praxis Im Sommersemester 2012 führte der Lehrstuhl für Konstruktion im Maschinen- und Apparatebau (KIMA) zum vierten Mal das Nutz- und Schienenfahrzeugtechnische Kolloquium durch. Die Veranstaltung richtet sich zum einen an Studierende der Schwerpunktfächer „Fahrzeugtechnik“ und „Konstruktion“ im Diplomstudiengang Maschinenbau, des Maschinenbau-Masters „Fahrzeugtechnik“ und des internationalen Masterstudiengangs „Commercial Vehicle Technology“, zum anderen an die wissenschaftlichen Mitarbeiter der Lehrstühle des Zentrums für Nutzfahrzeugtechnologie (ZNT). Das Kolloquium ist als öffentliche Veranstaltung darüber hinaus allen Interessierten aus Universität, AnInstituten und Stadt zugänglich. Besonders die Gelegenheit offen über Aspekte der Forschung und ihrer Umsetzung in der Praxis Fragen stellen zu können, stieß auf Begeisterung bei den im Durchschnitt etwa 20 Teilnehmern. In der Regel boten die Referenten den Studenten zunächst einen kurzen Einblick in ihr Unterneh- Scheibenbremse. Hierbei wurde den Zuhören vor allem auch die Interdisziplinarität während der Entwicklung deutlich. Dirk Schillings, Technikchef der Straßenbahnsparte des Schienenfahrzeugherstellers Bombardier in Bautzen, war Gast zum zweiten Termin. Sein Vortragsschwerpunkt richtete sich auf das Thema Korrosion und Korrosionsschutz im Schienenfahrzeugbau. Von der schweizerischen Dependance der Firma Bombardier berichtete Dr. Dietmar Kraft über die Entwicklung und Erprobung von mechatronischen Komponenten für Drehgestelle. Als Referent der Daimler AG, Wörth, veranschaulichte Dr. Roman Teutsch, ein Absolvent unserer TU, die Herausforderungen der Fahrzeugentwicklung mit dem Fokus auf Betriebsfestigkeit der Lkw in ihren global sehr unterschiedlichen Einsatzgebieten. Sehr spannend für die Teilnehmer des Kolloquiums waren insbesondere die gezeigten Sequenzen der Testphasen der Nutzfahrzeuge auf dem Gelände des Testzentrums in Wörth. Ein Kolloquiums-Beitrag mit men, um danach zum konkreten Thema zu referieren. Anschließend bot sich noch genügend Zeit für Fragen, die oft in einer angeregten Diskussion mündeten. Den Auftakt zum Symposium bestritt Michael Pehle von der Firma BPW Bergische Achsen, Wiehl. Er berichtete über die Entwicklung der BPW Eco Disc, einer pneumatisch betriebenen dem Schwerpunkt Baumaschinen stellte Dr. Peter Bach, ebenfalls Absolvent unserer Universität, der Firma Volvo, Konz, dar. Hier wurden die stark divergierenden Anforderungen für verschiedene Baumaschinen-Typen und deren unterschiedliche Nutzung in den Mittelpunkt der Entwicklung gerückt und erläutert. Aus dem Bereich Unimog der Daimer AG, Wörth, waren Peter Wetzel und Michael Geisler zu Gast. Als Produkt im Hinblick auf Energieeffizienz und Ressourcenschonung informierten sie über den Entstehungsprozess des Gasmotors sowie dessen Vorteile und Nutzen. Den Abschluss des Nutz- und Schienenfahrzeugkolloquiums 2012 machte Dr. Miroslav Obrenovic von der DB Schenker Rail, Mainz. Er berichtete über die Technik des Güterverkehrs der Deutschen Bahn und deren strategische Herausforderungen. Dank der hervorragenden industriellen Verbindungen der ZNT-Professoren in die Nutz- und die Schienenfahrzeugindustrie wird es auch in den kommenden Sommersemestern möglich sein, das Kolloquium mit hochkarätigen Referenten weiter zu führen. (ncj) Neues von der CVT Graduate School Die Graduate School Commercial Vehicle Technology ist eine gemeinsame Einrichtung der vier Fachbereiche Maschinenbau- und Verfahrenstechnik, Elektro- und Informationstechnik, Informatik und Sozialwissenschaften, die bereits im Zentrum für Nutzfahrzeugtechnologie (ZNT) zusammen arbeiten. Die Geschäftsstelle der Graduate School CVT ist in den Räumen des Lehrstuhls KIMA angesiedelt. Zum Wintersemester 2012/13 startete der fünfte Jahrgang mit 33 Studenten im Master-Studiengang „Commercial Vehicle Technology (Nutzfahrzeugtechnik)“, der von der Graduate School CVT an der TU Kaiserslautern angeboten wird. Die vorgesehene Kapazität des Studiengangs beträgt 30 Studenten pro Jahrgang, ist also ausgebucht. Derzeit sind insgesamt 103 Studenten aus 12 Ländern eingeschrieben, davon der größte Teil mit etwa 80% aus Asien. Der Master-Studiengang CVT ist als Masterstudiengang weltweit einzigartig. An keiner anderen Hochschule werden bislang Studieninhalte aus dem Bereich Nutzfahrzeugtechnik aus vier wissenschaftlichen Disziplinen zweisprachig (englisch und deutsch) aufbereitet lich neue Heizungskonzepte entwickelt werden, da kaum nutzbare Abwärme aus dem Antrieb vorhanden ist. Dazu wurden Forschungsaktivitäten mit dem Projekt Infrarotheizung für (Nutz-) Fahrzeuge aufgenommen. und Studierenden aus aller Welt angeboten. Der Studiengang CVT ist sowohl interdisziplinär als auch international. Angesprochen werden Studierende mit Bachelor-Abschluss oder mit Master-Abschluss aus aller Welt in den oben erwähnten Ingenieursdisziplinen oder verwandten Gebieten. Der CVT-Studiengang ist auf die heutigen Anforderungen der Nutzfahrzeugindustrie ausgerichtet: Künftige internationale Mitarbeiter sollen interdisziplinär ausgebildet sein und das Fachwissen mehrsprachig beherrschen. Diese Anforderungen zu erfüllen, war eines der Ziele bei der Implementierung des Studiengangs, so dass der CVT-Master als modellhaft angesehen werden kann. Wie das aktuelle Feedback der Absolventen zeigt, ist dieses Ziel bereits sehr gut erreicht. Verzahnt mit dem Lehrstuhl KIMA gibt es neben der Lehre auch Forschungsaktivitäten: In Hybrid- oder Elektrofahrzeugen müssen grundsätz- Masterstudiengang und Forschungsprojekt wurden auf der IAA Nutzfahrzeuge 2012 mit sehr guter Resonanz vorgestellt. Dr.-Ing. Peter Kosack Telefon: +49(0)631 / 205-2842 Email: kosack@rhrk.uni-kl.de Seite 09 PERSONALIA Neu am KIMA und Abschied in den Ruhestand Neu am KIMA: Verabschiedung in den Ruhestand: Seit Anfang 2012 ist M. Sc. Ashwin Walawalkar neu am KIMA. Als einer der ersten Absolventen des Mastersstudiums „Commercial Vehicle Technology“ der CVT Graduate School , das er mit einer Masterarbeit zum Thema „Verbesserung des Ride-Komforts eines 4-achsigen Fahrzeugkrans mittels Semi-Aktive Suspension“ erfolgreich abschloss, arbeitet Herr Walawalkar nun als wissenschaftlicher Mitarbeiter am KIMA. Die Haupttätigkeitsgebiete seiner Forschung liegen in der Fahrzeugdynamik und MKS-Simulation. Danke an Frau Ruth Ritzka für 26 Jahre am KIMA. Unter dem Motto „Vom Lehrstuhl zum Liegestuhl“ verabschiedeten wir Frau Ritzka am 19. Oktober 2012 in den wohlverdienten Ruhestand. Frau Ritzka war über 26 Jahre am Lehrstuhl für Konstruktion. Zunächst arbeitete Sie für Herrn Prof. Wüstenberg und ab 2005 für Herrn Prof. Schindler als gute Seele und Anlaufstelle des Lehrstuhls im Sekretariat tätig. M.Sc. Ashwin Walawalkar Telefon: +49(0)631 / 205-3219 Email: walawalkar@mv.uni-kl.de Frau Elke Lang ist seit Mai 2012 am Lehrstuhl tätig. Mit Ausscheiden der langjährigen Mitarbeiterin Frau Ritzka übernahm Frau Lang zum 1. November 2012 die Leitung des Sekretariats am KIMA. Frau Elke Lang Telefon: +49(0)631 / 205-3429 Email: elang@mv.uni-kl.de Promotion von Herrn Dipl.-Ing. Michael Soffel Erfolgreiche Promotion: Was lange währt wird endlich gut. Wir freuen uns über die Promotion von Herrn Dipl.-Ing. Michael Soffel. Herr Soffel studierte an der TU Kaiserslautern das Fach Elektrotechnik mit der Vertiefungsrichtung Regelungs- und Automatisierungstechnik. Im Anschluss war er von 1996-2005 als wissenschaftlicher Mitarbeiter unter der Leitung des KIMAs durch Herrn Prof. Dr.-Ing. Dieter Wüstenberg beschäftigt. Nach seiner Karriere an der Uni Kaiserslautern wechselte Herr Soffel in den Bildungsbereich als Lehrer an der Berufsbildenden Schule Kaiserslautern. Seit 2005 unterrichtet er dort in den Fächern Elektrotechnik und Informatik. Während dieser Zeit ließ Herr Soffel nicht locker und arbeitete kontinuierlich an seiner Dissertation. Dr.-Ing. Michael Soffel Thema der Dissertation: „Untersuchung des Lufteinzuges beim Hochgeschwindigkeitswickeln von Kunststofffolien“ Seite 10 Frau Ruth Ritzka AUSGEWÄHLTE VERÖFFENTLICHUNGEN 2012 Veröffentlichte Bücher und Buchkapitel SCHINDLER, C.: Der allgemeine KLEINER, O.; SCHINDLER, C.: Konstruktionsprozess – Grundlagen des methodischen Konstruierens; In: Rieg, F.; Steinhilper, R.: Handbuch Konstruktion, Hanser Verl. München (2012), S. 395-442 Investigating the stress on wheels and rails, RTR – Railway Technical Review, 51 (2011) 4 (November), p. 15-21 Veröffentlichte Fachaufsätze STEPHAN, N.; SCHINDLER, C.: und Fachvorträge SCHWICKERT, M.; SCHINDLER, C.: Teilprojekt B: Straßen- und StadtPrüfstandssimulation des Gleitschuhund Blechverschleißes bahnfahrzeuge, beiIn:Teleskopkranen , Deutsche Maschinentechnische Gesellschaft (DMG): Leichtbau bei Schienenfahrzeugen – Bestandsaufnahme Konstruktion 63 (2011) 11/12, S. 65/66 und Potentiale, Sept. 2012, S. 39-88, Georg Siemens Verl., Berlin HOLLERITH, T.; STEPHAN, LANDMANN, EIGNER,modulaM.; SIEBEL, J.; SCHINDLER, C.: N.; Ansatz zur flexiblenD.; Gestaltung rer Bauweisen SCHINDLER, C. – Dilemma zwischen Standardisierung und Flexibilität, In: Krause, D. et al.: Beiträge zum 23. Design for X Symposium Bamberg, Okt.LIGGESMEYER, 2012, S. 199-210, TuTech Verl., Hamburg AND P.: Requirements and specification management for the developAZHARI, A.; SCHINDLER, C.; LI, B.: The Effect of Water Jet Peening ment of mechatronic products, on Aluminum Alloy 5005, The International of Advanced Manufacturing Technology, In: In: Proceedings of theJournal 16th Annual International Conference on (2012), DOI: 10.1007/500170-012-4522-4 Industrial Engineering Theory, Applications and Practice, Stuttgart, Germany (2011), p. 229-235, ISBN 978-1-9346601-3-3 SCHINDLER, C.; SCHWICKERT, M.; YANG, X.: Dynamic Behaviour of a Tamper through Multi-Body Simulation, In: International Journal of Heavy Vehicle Systems, 19 (2012) 3, p. 225-243 STEPHAN, N.; SCHINDLER, C.: Integration of Suppliers into the Product Development Process SCHOLLER, C.; KREMB, M.; SCHINDLER, C.: Industry Simulation(Part von Schlauchleitungen und Einbauteilen, using the Example of Commercial Vehicle 2), In: O&P 56 (2012) 6, S. 27-30 In: Maier, A.M.; Mougaard, K.; Howard, T.J.; McAloone, T.C.: Proceedings of the 18th International Conference on Engineering Design (ICED 11),T.: Vol. 3: Design Organisation and Management, Lyngby/ WIND, M; SCHINDLER, C.; RÖPER, S.; WACK, Parameterfreie Formoptimierung am Beispiel eines selbstexpandierenden Stents aus Nitinol, In: Konstruktion 64 (2012) 6, S. 62-66 Copenhagen, Denmark (2011), p. 335-345, ISBN 978-1-904670-23-0 SIEBEL, J.; SCHINDLER, C.; DÜMMLER, O.; REUTTER, U.: Universeller Hublift für den barrierefreien Einstieg in Schienenfahrzeuge, SCHINDLER, C.; KLEINER, O.;45/46 EIFLER, D.; STARKE, P.: In: Ingenieurspiegel (2012) 2, S. Der Radsatz - Ein Hochsicherheitselement birgt immenses Verbesserungspotential SCHWICKERT, M.; SCHINDLER, C.: MoKoBa: A Model-Configuration Kit for the MBS-Simulation of Light-Rail-Vehicles, hinsichtlich Sicherheit und Lebensdauer, In: Pombo, J.: Proc. of the 1st Int. Conf. on Railway Technology: Research, Development and Maintenance, Las Palmas, Gran Canaria, Civil-Comp Press, Stirlingshire, Ingenieurspiegel (2011) 2, S. 12-15 on CD, ISBN 978-1-905088-51-2 Scotland, (2012), (reviewed), published DÖRNER, F.; KLEINER, C.; O.; SCHINDLER, STARKE, WIND, M; SCHINDLER, RÖPER, S.; C.; WACK, T.: P.; EIFLER, D.: Rolling Contact Fatique of Wheel and Rail, In: Materials Testing 54 (2012) 5, p. 304-312 Ermüdungsuntersuchung von Nitinol-Stents, Medizintechnik 131 (2011) 2, S. 58-63 KLEINER, O.; SCHINDLER, C.: Geometry and compressive stresses in wheel/rail contact; In: RTR – Railway Technical Review, 52 (2012) 1 (March), p. 24-28 KLEINER, O.; SCHINDLER, C.: AZHARI, A.; SCHINDLER, C.; KERSCHER, E.; GRAD, P.: Improving surface hardness of austenitic stainless steel using waterjet peening process, Geometrie und Druckspannungen im Rad/Schiene-Kontakt, In: The International Journal of Advanced Manufacturing Technology, 63 (2012) 9, p. 1035-1046 Der Eisenbahningenieur 62 (2011) 4, S. 9-12 EIGNER, M.; SAUER, B.; SCHINDLER, C.: Fünf Jahre Integrierte Konstruktionsausbildung in Kaiserslautern - eine Erfolgsgeschichte, Konstruktion 63 (2011) 4, S. 68/69 KONTAKTE Redaktion / Organisation Nicole C. Jankowiak Sekretariat Sekretariat Elke Ritzka Lang Ruth Technik / Werkstätten Jürgen Uhl Telefon: +49(0)631 / 205-3429 Telefon:+49(0)631 +49(0)631/ /205-3429 205-3429 Telefon: Telefon: +49(0)631 / 205-3220 Email: janko@rhrk.uni-kl.de Email:ritzka@rhrk.uni-kl.de elang@mv.uni-kl.de Email: Email: uhl@mv.uni-kl.de Seite 11 - Impressum Herausgeber Anschrift Lehrstuhl für Konstruktion im Maschinen- und Apparatebau Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Schindler Lehrstuhl für Konstruktion im Maschinen- und Apparatebau Technische Universität Kaiserslautern Gottlieb-Daimler-Straße, Gebäude 42-166 D-67663 Kaiserslautern Telefon: Telefax: Email: Internet: +49-(0)631-205-3221 +49-(0)631-205-3730 schindler@mv.uni-kl.de www.uni-kl.de/kima KIMA Insight finden Sie auch als PDF-Datei auf unserer Homepage. Cover-Fotos und Header: Dipl-.Wirtsch.-Ing. Jörg Bien