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MESSE-RÜCKBLICK B Magneten im Messehafen: Die Boliden der Liquid Quarter Mile zogen Tausende in ihren Bann. Appetitmacher am Bodensee „Das pure Vergnügen“: Die Interboot Friedrichshafen setzte ihren neuen Slogan in einem beispiellosen Erlebnispark um. Grüezi Schwyz: Mit 60 Ausstellern war die Schweiz auch auf der 47. Interboot stärkste Auslandsnation. 92 boote 11/08 ei der 47. Ausgabe der Internationalen Wassersport-Ausstellung in Friedrichshafen zeigten 544 Aussteller aus 26 Ländern auf einer Fläche von 70 000 m2 Produkte und Dienstleistungen rund ums Thema, darunter 77 Welt-, Europa- und Deutschland-Premieren. 92 700 Besucher wurden an den neun Messetagen gezählt, rund 2000 weniger als im Vorjahr. Betrachtet man das wirtschaftliche Umfeld, können die Messemacher vom Bodensee mit dieser Bilanz durchaus zufrieden sein.Auch wenn sich in der Saison 2008 die positiven Erwartungen der deutschen Segel- und Motorbootwerften erfüllt hätten, wie Jürgen Tracht, Geschäftsführer des Bundesverbandes Wassersportwirtschaft (BVWW), beim Interboot-Branchengespräch feststellte, ist spürbar, dass sich die Nachfrage nach Booten auf dem deutschen Markt abgekühlt hat. Während der Export boomt (das Ausfuhrgeschäft legte laut BVWW im ersten Halbjahr 2008 gegenüber dem Vorjahr um 44,4 % auf 332 Mio Euro zu – bei 3346 verkauften Yachten), wurden mit 3955 Einheiten rund 3,3 % weniger Motor- und Segelyachten importiert.Der Importwert sank von 139 Mio auf 121 Mio Euro (-13 %). Insbesondere Anbieter von Mittelklassebooten sind nach den Worten des BVWW-Geschäftsführers von Umsatzrückgängen betroffen. „Deren Kunden, die vorwie- stattdessen eher in Ausrüstung und Zubehör investiert wird,ist da nicht weiter verwunderlich. Auf das Kaufverhalten hat die Messe jedoch kaum einen Einfluss. „Messen machen keinen Markt, sie sind Spiegel des Marktes“,betont Ludwig Meier, der Marketingleiter der Messe Friedrichshafen. „Unser Job ist 17 MotorbootWeltpremieren hatte die Interboot zu bieten: Das Festrumpfschlauchboot e-Sea SPY 440 Redbull von Wassersport Jansen war eine davon. gend aus laufendem Einkommen und nicht aus Vermögen kaufen, stammen zumeist aus dem Mittelstand und leiden seit Jahren unter realen Einkommensverlusten.Darüber hinaus werden die Freizeitbudgets durch die erhebliche Steigerung der allgemeinen Lebenshaltungskosten zusätzlich belastet.“ Dass in dieser Situation der Kauf eines neuen Bootes zumindest aufgeschoben und es, eine optimale Plattform zu bieten.“ Und dafür zogen die Messemacher der Zeppelinstadt alle Register. Die animative Ausrichtung der Interboot zieht sich wie ein roter Faden durch ihre Geschichte. Projektleiter Dirk Kreidenweiß baute das Angebot der „Mitmach-Messe“ von Jahr zu Jahr weiter aus. Ausprobieren und hautnah erleben – ob beim Schnuppertauchen in der ALL YO U N E E D I S. . . Messen im November 25.10.-2.11.: 49. Internationale Bootsausstellung Hamburg; www.hanseboot.de 25.10.-2.11.: 30. Athens International Boat Show, Athen; www.athensboatshow.gr 30.10.-3.11.: 49. Fort Lauderdale International Boat Show, Florida/USA; www.showmanagement.com 5.-9.11.: 12. Scandinavian Boat Show, Stockholm; www.scandinavianboatshow.se 8.-16.11.: 47. Salon Nautico International de Barcelona; www.salonnautico.com 18.-20.11.: 21. METS, Marine Equipment Trade Show, Amsterdam; www.metstrade.com 19.-23.11.: 7. Boot & Fun Berlin; www.boot-berlin.com 20.-23.11.: 2. Vienna Boat Show, Wien; www.viennaboatshow.at 5.-14.12.: 48. Salon Nautique de Paris; www.salonnautiqueparis.com . . . P OW E R H Y D R AU L I K ! Bug- & Heckschrauben Einige Leute funktionieren am besten unter Druck. 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Halle, beim Segeln auf dem Messesee, bei der Schlauchbootflotte im Gondelhafen – im Interboot-Hafen lagen sogar rund 100 Boote für Probefahren bereit – oder beim Fahrtraining für Frauen gemeinsam mit der BOOTE-Redaktion und Boote Pfister, das sich innerhalb von fünf Jahren zum festen Bestandteil der Interboot entwickelt hat.Für mehr als 100 Frauen, begleitet von den erfahrenen Skipperinnen Anja Janke und Anke Scharbatke, wurden die Spritztouren getreu dem neuen Interboot-Slogan zum „puren Vergnügen“. Und das bestimmte die diesmal fast durchgängig von der Sonne verwöhnte Bootschau vom ersten bis zum letzten Messetag. Klar, dass davon besonders das Hafenprogramm und die Aktionen auf dem Freigelände profitierten.„Die Interboot ist in der einzigartigen Lage, Wassersport direkt und unmittelbar auf den zur Verfügung stehenden Wasserflächen erlebbar zu machen“, betont Dirk Kreidenweiß. Dass Interessierte den Interboot-Hafen seit 2007 ohne Eintritt besuchen können, verstärkt diesen Trumpf noch.35 000 Menschen nutzten die Chance und tauchten barrierefrei in die Welt des Wassersports ein. Auch zum Vergnügen der Händler. Beispielsweise Formula-Importeur Alfred Zurhausen:„Der Testhafen war für uns extrem wichtig, denn der Verkauf geht bei uns nur über Probefahrten.Wir haben in den neun Tagen 2500 Euro Sprit verfahren und erwarten ein sehr gutes Nachmessegeschäft.“ Terhi-Importeur Dominik Entzminger musste bei der Vorstellung seines neuen Elektrobootes mit Litium-Ionen-Akkus auf dem Messesee weniger tief in die Tasche greifen:„Mit seinen 15 kW ist es stark genug, um einen Wakeboarder zu ziehen.“ Zu den Gewinnern der Interboot 2008 gehört im doppelten Sinn auch unser 4,60 m langer Selbstbau-Gleiter „boote b2“. Fünf Bausätze und sechs Pläne verkaufte Bootsbauer Jürgen Völker während der Messe. Und Manfred Welkamer steuerte das fertige Exemplar bei der Liquid Quarter Mile zum Klassensieg (siehe Seite 7). Das spektakuläre ViertelMeile-Rennen vor der Friedrichshafener Uferpromenade hat einen neuen Champion: Fabian Kalsow. Der Formel-1Rennfahrer aus Neustadt/Holstein schlug mit seinem Molgaard-Doppelsitzer Vorjahressieger André Schürle in seinem Formel-2-WasserskiRacing-Boot Bernico und stellte mit 13,06 Sekunden gleichzeitig einen neuen Bahnrekord auf.Auf die Revanche darf man jetzt schon gespannt sein. 2009 nämlich kommt Schürle mit seinem neuen Formel-1-Waterski-Racer zur Interboot. Seine beiden 300 PS starken Mercury-Außenborder konnte man bereits in der attraktiven F1Lounge des Teams Germany im Hafen bestaunen. TEXT: GERNOT APFELSTEDT FOTOS: MESSE FN (4) UND ANDREAS SCHARBATKE (4)