Symptomgruppe 1 Häufige Symptome und deren Krankheitsbilder

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Symptomgruppe 1 Häufige Symptome und deren Krankheitsbilder
Spezialreport:
Häufige Symptome und deren
Krankheitsbilder
Symptomgruppe 1
Taubheit, Schwäche oder Lähmung in Gesicht, Arm oder Bein – meistens nur eine Körperhälfte
Empfindungsstörungen an einer Körperhälfte. Etwa kribbel- oder
Taubheitsgefühl oder Nichtspüren von Berührungen
Plötzliche Sprech- oder Verständnisschwierigkeiten
Ein plötzlicher, sehr starker Kopfschmerz oder einer, der von einem
steifen Nacken, Gesichtsschmerzen, Übelkeit oder Bewusstseinsänderung begleitet wird.
Verschwommene, verminderte Sicht oder Doppelbilder oder Einengung des Gesichtsfeldes.
Drehschwindel, Gangunsicherheit oder Gleichgewichtsstörungen.
Verwirrung, Gedächtnisstörung, Desorientierung oder Wahrneh­
mungsstör​ung.
Verlust der Blasen- und/oder Darmkontrolle
Meist plötzliches Einsetzen der Ausfälle, seltener über Stunden
fortschreitend
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Spezialreport: Häufige Symptome und deren Krankheitsbilder
Diese Symptome sprechen für einen Schlaganfall. Die Warnzeichen
können nur vorübergehend auftreten – sie dauern dann Minuten bis
24 Stunden. Aber selbst kurzzeitige Anzeichen können schwerwiegenden Schlaganfällen vorauseilen und sollten ernst genommen werden.
Der Heilungserfolg hängt beim Schlaganfall stark davon ab, wie schnell
die Behandlung nach dem Ereignis einsetzen kann.
Wählen Sie in Deutschland (01805) 093 093 (Mo bis Fr, 9–17 Uhr)
oder 112, wenn Sie selbst oder eine andere Person eines oder mehrere der
o.g. Symptome erleidet.
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Symptomgruppe 2
Vermehrter Harndrang, besonders häufiges nächtliches Wasserlassen
Startverzögerung beim Wasserlassen
Geringer Harnfluss,
nicht vollständige Blasenentleerung (Sie haben ständig das Gefühl,
Sie müssten Wasser lassen, es kommt aber nichts),
später Schmerzen beim Wasserlassen,
Rückenschmerzen am Kreuzbein,
Blut im Harn.
Diese Anzeichen sprechen für eine Prostata-Vergrößerung.
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Spezialreport: Häufige Symptome und deren Krankheitsbilder
Egal, ob es sich um eine gut- oder bösartige Vergrößerung der Prostata
handelt, die ersten Warnzeichen sind identisch.
Das sind die Anzeichen für einen Prostatakrebs:
Blut im Urin oder Sperma
plötzliche Impotenz
plötzlich auftretende Rückenschmerzen
übermäßiger Harndrang
unvollständige Blasenentleerung
schwacher Harnstrahl bis hin zum Harnverhalt (Unmöglichkeit des
Wasserlassens)
Symptomgruppe 3
fehlende körperliche und psychische Leistungsfähigkeit,
Müdigkeit, Schwäche, restless legs-Syndrom
Kopfschmerzen,
Wetterfühligkeit,
Nervosität, Reizbarkeit,
Abnorme Essgelüste,
Blässe der Haut unsicher, der Schleimhaut sicherer,
spröde, raue Haut, brüchiges und ausfallendes Haar,
Rillen in den Fingernägeln und Brüchigkeit der Nägel,
Risse in den Mundwinkeln,
Herzklopfen,
Atemnot,
Zungenbrennen,
Verstopfung.
Diese Symptome weisen auf Eisenmangel hin. Haben Sie sich schon
einmal Gedanken über Ihre Eisenaufnahme gemacht? Eisen ist nicht
nur für Kinder im Wachstum wichtig, auch Ihr Immunsystem braucht es
dringend. Eisen wird zur Synthese des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin
benötigt. An das Hämoglobin gebundenes Eisen bindet den Sauerstoff
und befördert ihn so von der Lunge in alle Zellen des Organismus. Auf
dem „Rückweg“ transportiert das Hämoglobin das Kohlendioxid aus den
Zellen in die Lunge zurück, wo es dann mit der Atemluft ausgeschieden
wird. Kohlendioxid entsteht als Verbrennungsprodukt des zellulären
Stoffwechsels. Ohne Eisen kann Ihr Körper nicht atmen!
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Spezialreport: Häufige Symptome und deren Krankheitsbilder
Nicht immer werden Eisenpräparate gleich gut aufgenommen Bei der
Einnahme von Eisenpräparaten sollten Sie mögliche Wechselwirkungen
beachten. Per os, also über den Mund sollte grundsätzlich II-wertiges
Eisen eingenommen werden. Hierbei kann es zu einer herabgesetzten
Aufnahme und dadurch verminderten Wirksamkeit anderer Arzneimittel kommen.
Auch Arzneimittel oder Lebensmittel können zu einer verminderten
Aufnahme des Eisens führen. So z. B. die Antazida – Arzneimittel, die
Aluminium, Magnesium und Kalzium enthalten, sowie Tee, Kaffee und
Milch.
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Spezialreport: Häufige Symptome und deren Krankheitsbilder
Symptomgruppe 4
starke, länger als 5 Minuten anhaltende dumpfe, brennende oder
stechende Schmerzen hinter dem Brustbein, die auch in den linken
Arm, Oberbauch, Hals, Kiefer und den Rücken ausstrahlen können
starkes Engegefühl, heftiger Druck oder Brennen im Brustkorb mit
großer Angst und Unruhe
zusätzlich zum Brustschmerz: Luftnot, Übelkeit, Erbrechen
Schwindel
blasse, fahle Gesichtsfarbe, kalter Schweiß
Schwächeanfall (auch ohne Schmerzen), evtl. Ohnmacht, kalter
Schweiß
Todesangst, Vernichtungsgefühl, bei älteren Menschen Verwirrtheit
Ruhe und Gabe von Nitroglycerinmitteln (z. B. Nitrolingual-Spray)
helfen nicht.
Bitte merken Sie sich unbedingt folgende Ausnahmen:
Bei Frauen treten häufig nur Luftnot, Übelkeit und Erbrechen
auf – ohne Brustschmerz!
Bisweilen können die Schmerzen auch nur im Hals, im Oberbauch
oder im Rücken auftreten. Auch hier sind Frauen häufiger betroffen.
Bei Diabetikern verläuft ein Herzinfarkt oft „stumm“, also ohne
Schmerzen.
Herzinfarkt ist Todesursache Nr. 1!
Achtung: Bei Frauen und Diabetikern fehlt häufig der typische
Brustschmerz!
Trotz enormer medizinischer Fortschritte zählt der Herzinfarkt immer
noch zu den häufigsten Todesursachen: Jährlich erleiden etwa 274.000
Bundesbürger einen akuten Herzinfarkt, 174.000 von ihnen sterben
daran – und zwar häufig nur deshalb, weil der Infarkt zu spät erkannt
und damit viel zu spät behandelt wird. Im Durchschnitt vergehen 45
Minuten, bis endlich der Rettungsdienst verständigt wird! Gerade Frauen, bei denen sich ein Infarkt oft „nur“ durch plötzliche Luftnot und
Übelkeit ankündigt, warten oft viel zu lange ab.
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Spezialreport: Häufige Symptome und deren Krankheitsbilder
Das sind die Hauptrisikofaktoren für einen Herzinfarkt:
erhöhte Blutfettwerte und erhöhtes LDL-Cholesterin
zu niedriges HDL-Cholesterin
Bluthochdruck
Diabetes
erhöhte Homocysteinwerte
Thromboseneigung
Bewegungsmangel
Übergewicht und Atherogene Diät
Rauchen
erbliche Veranlagung
fortgeschrittenes Lebensalter
Stress
Östrogene schützen vor akutem Koronarsyndrom
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Neben den nicht beeinflussbaren Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht
und erbliche Veranlagung erhöht besonders ein ungesunder Lebensstil
die Gefahr eines Herzinfarkts erheblich. Starke Brustschmerzen sind das
häufigste Warnzeichen Ein typisches Symptom für einen Herzinfarkt
sind ein extrem starker Schmerz („Vernichtungsschmerz“) oder ein
sehr starkes Druckgefühl in der Brust. In manchen Fällen treten auch
Schmerzen im Oberbauch oder zwischen den Schulterblättern auf. Der
Patient empfindet oft Todesangst. Manchmal gehen dem Herzinfarkt
zunehmende Angina-pectoris-Anfälle voraus – häufig über Jahre. Die
Medizin spricht dann von einer koronaren Herzkrankheit. Diese Anfälle
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plötzlicher Herzenge halten nur wenige Sekunden bis einige Minuten
an, bessern sich meist in Ruhe und lassen sich durch die Gabe von
Nitroglycerin-Präparaten (Nitrolingual-Spray) stoppen.
Andere Frühwarnsignale können Müdigkeit, nachlassende Leistungsfähigkeit und Atemnot bei Belastung sein. Aber nicht jeder Schmerz in
der Herzgegend ist ein Alarmsignal. Viele Menschen leiden gelegentlich unter harmlosen Herzschmerzen – oft infolge von Stress, Blockade eines Brustwirbels, einer zu großen Gasblase im Magen oder einer
Nervenentzündung (Interkostalneuralgie). Diese Schmerzen äußern
sich als Stechen oder Ziehen in der linken Brust, das nur selten weiter
ausstrahlt. Trotzdem sollten Sie stets Ihren Arzt aufsuchen und die Ursache abklären lassen.
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Symptomgruppe 5
verstopfter oder laufender Nase,
Niesen,
roten Augen,
Ausschläge.
Diese allergischen Reaktionen können durch Hausstaubmilben hervorgerufen werden. Da die Milben sich gerne in Betten aufhalten, häufen
sich die Symptome nachts und morgens beim Aufstehen.
Die Ausscheidungen der Hausstaubmilben, die sich mit dem Hausstaub
vermischen, enthalten Eiweißbestandteile, die bei überempfindlichen
Menschen allergische Reaktionen auslösen können. Um überleben zu
können, brauchen die Milben Temperaturen zwischen 25 und 30 °C sowie eine hohe Luftfeuchtigkeit von bis zu 80 %. Kein Wunder, dass man
sie häufig in der Matratze antrifft. Milben vermehren sich zwischen den
Jahreszeiten, daher treten allergische Reaktionen im Übergang zwischen
Herbst und Winter bzw. zwischen Winter und Frühjahr gehäuft auf.
Symptomgruppe 6
Niesen und wässriges Nasensekret (Fließschnupfen)
juckende oder tränende Augen mit geröteten Bindhäuten
juckende Schleimhäute oder allergisches Asthma
Beeinträchtigtes Allgemeinbefinden
Hierbei handelt es sich um die bekannteste Allergie – den Heuschupfen. Sie sind überempfindlich gegen Pollen von Gräsern, Blumen oder
Bäumen, die mit dem Wind in der Luft umhergeweht werden.
Es gibt verschiedene Arten des Heuschnupfens:
Reaktion auf Pollen von Bäumen (Frühjahr)
Reaktion auf Getreide- oder Gräserpollen (Sommer)
Reaktion auf Kräuterpollen wie beispielsweise Beifuß (Herbst)
Auch die Reaktionen auf Hausstaubmilben oder Schimmelpilze
(ganzjährig) werden als Heuschnupfen bezeichnet
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Spezialreport: Häufige Symptome und deren Krankheitsbilder
Die Anfälligkeit für Heuschnupfen ist angeboren – dennoch kann er
auch erst im Alter auftreten.
Symptomgruppe 7
Zungenbrennen bzw. -schwellung
Kribbeln in den Handinnenflächen
Juckreiz, Hautrötung und Nesselausschlag
Atemnot mit rascher Atmung
beschleunigter Herzschlag mit schnellem flachen Puls
Blutdruckabfall mit Blässe und kaltschweißiger Haut
Übelkeit und Erbrechen
Teilnahmslosigkeit, in schlimmen Fällen sogar Bewußtlosigkeit
Rufen Sie sofort den Notarzt, wenn diese Symptome nach Allergenkontakt auftreten. Die häufigste Komplikation bei Allergien ist der
allergische oder anaphylaktische Schock, der bei Typ-I-Allergien (allergische Sofortreaktion) auftreten kann. Er bedeutet stets Lebensgefahr!
Bewahren Sie Ruhe und lassen Sie den Patienten bis zum Eintreffen des
Notarztes nicht allein.
Symptomgruppe 8
Zunächst keine Beschwerden
chronische Bauchschmerzen
blutiger Stuhl
veränderter Stuhl (Durchfälle, Verstopfung, bleistiftdünner Stuhl)
Ungewöhnlich viel Winde, typischerweise mit unmerklichem Stuhlabgabg („falscher Freund“)
tastbare Verhärtungen im Bauchraum
Blässe, Müdigkeit, ungewollter Gewichtsverlust
Nehmen Sie diese Warnsignale für Darmkrebs ernst! Darmkrebs ist in
Deutschland die häufigste Krebsart. Jährlich wird bei 70.000 Menschen
ein Tumor im Darm entdeckt – rund 30.000 Patienten sterben daran.
Bitte zögern Sie nicht, beim ersten Auftreten dieser Symptome einen
Arzt aufzusuchen.
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Spezialreport: Häufige Symptome und deren Krankheitsbilder
Symptomgruppe 9
Gelbsucht (in 10 bis 20 % der Fälle) mit Juckreiz auf der Haut
„bierbrauner“ Urin, blasser grau-gelber Stuhl
Appetitmangel, Übelkeit
Druckgefühl im rechten Oberbauch
Müdigkeit, Abgeschlagenheit
Gliederschmerzen, grippeartige Beschwerden
Das sind die Anzeichen einer akuten Leberentzündung.
Anzeichen für eine versteckte Lebererkrankung sind:
Müdigkeit, Leistungsabfall
Konzentrationsstörungen
depressive Verstimmungen, Stimmungsschwankungen
ständige Kopfschmerzen
häufiger Durst
Durchfall, Verstopfung, Blähungen
Spannungen und Druck im rechten Oberbauch
Juckreiz
gerötete Handflächen (vor allem am Ballen von Daumen und kleinem Finger)
häufiges Nasenbluten
unregelmäßige Monatsblutungen
Potenzstörungen
Die ersten Anzeichen: Konzentrationsschwäche und Blähungen. In der
Leber selbst gibt es keine Nervenfasern. Lediglich die sie umgebende
Kapsel aus Bindegewebe ist schmerzempfindlich. Daher verlaufen viele
Lebererkrankungen schleichend und die Betroffenen haben jahrelang
keine direkten körperlichen Beschwerden oder Schmerzen. Wenn Sie
an einem dieser Symptome leiden, bedeutet das nicht unbedingt, dass
Ihre Leber schuld ist. Aber vor allem dann, wenn sich keine anderen
Ursachen finden lassen, sollten Sie und Ihr Arzt diesem Verdacht nachgehen. Bei fortgeschrittenen Leiden finden sich teilweise auch äußere
Anzeichen wie eine gelbliche Verfärbung der Augen oder kleine Blutschwämmchen in der Haut.
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Sandra Witscher
Bildnachweis:
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Fotolia, www.fotolia.com
Diese Aufstellung bedarf nicht der Vollständigkeit und ist nicht zur Selbstdiagnose geeignet. Es soll lediglich ein grober Überblick über einige Krankheiten und körperlichen Beschwerden gegeben werden.
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